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Einfache und motivierende Ideen und Materialien für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Deutschhandlungsorientiert –1./2. Klasse

Martina Knipp

Handlungs-orientiert Schrei-ben lernenEinfache und motivierende Ideen undMaterialien fürSchüler mit sonder-pädagogischem Förderbedarf

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich, aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch.

Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt. h verf

Martina Knipp: Handlungsorientiert Schreiben lernen© Persen Verlag 1

3 Schreiben lernen

3.1 Hinweise für die LehrkraftDer Lese- und der Schreiblernprozess sind eng miteinander verbunden. Voraussetzung dafür, dass Kinder einen Laut verschriftlichen können, ist, dass sie wissen, welcher Laut zu welchem Phonem gehört. Das eigentliche Schreiben lernt man über nur über das Schreiben selbst. Eine Vorabschu-lung der Fein- und speziell der Grafomotorik ist aber notwendig und sinnvoll.

Zusätzlich zu den in den Lehrerhinweisen beschriebenen Ideen bieten sich viele weitere Übungen zur Schulung der Fein- und Grafomotorik an, die u. a. mithilfe der Buchstabenkarten aus dem Materialteil (s. S. 5–7) durchgeführt werden können. Die Kinder erhalten dann zur Durchführung der Übung jeweils die Buchstabenkarte und das zugehörige konkrete Material (z. B. Kreide /Kistchen mit Sand / Prickelfilz und -nadel etc.) Werden die Buchstabenkarten aus dem Materialteil zum Schreibenlernen verwendet, muss die jeweilige Schreibrichtung vorab noch ergänzt werden. Darauf wurde hier verzichtet, um die Buchstabenkarten ohne zusätzlich ablenkenden Pfeile auch für den Leselernprozess anbieten zu können.

Folgende Übungen sind möglich:

Figuren/Buchstaben … � … groß mit Kreppband auf den Boden kleben oder mit Straßenkreide auf den Schulhof zeichnen und die Kinder ablaufen lassen

� … mit Straßenkreide auf den Schulhof zeichnen oder nachspuren � … aus verschiedenen Materialien basteln oder nach Vorlage aufkleben (z. B. aus Papierkügelchen, Reis, Linsen, Steinchen) (z. B. auch Mandalas)

� … aus verschiedenen Materialien nachlegen (z. B. aus Stöckchen, Muggelsteinen, Kieselsteinen, Knöpfen)

� … auf Karteikarten nachspuren � … auf Papier mit verschiedenen Stiften (Blei-/Filz-/Bunt-/Wachsmalstifte) schreiben oder nachspuren

� … an der Tafel mehrfarbig nachspuren � … in Sand spuren (flacher Behälter mit Vogel- oder Spielsand) � … kneten, prickeln, backen, sticken oder drucken � … ausschneiden und collagieren � … groß malen (evtl. mit Wasserfarbe) oder den persönlichen Lieblingsbuchstaben besonders gestalten

� … erfühlen (z. B. Holzbuchstaben, aber auch aus Schmirgelpapier/Wolle aufgeklebte Buchstaben auf Pappe)

� … über das Singen (z. B. Anlautrap) oder den immer gleichen Satzanfang („…fängt mit … an.“) wahrnehmen

� … aus Papier ausreißen � … blind zeichnen � … durch Handzeichen visuell unterstützen

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3 Schreiben lernen

� … von mehreren Kindern mit ihren Körpern nachlegen lassen (Ein Kind legt sich als Aufstrich des Buchstaben A, eines als Abstrich, eines als Mittelbalken auf den Boden. Davon können Fotos erstellt werden.)

� … in Lineaturen nachspuren oder schreiben � … passende Gegenstände im Klassenraum zuordnen und Buchstaben dort anbringen � … in Wörtern (auch den Kindernamen) markieren/einkreisen, zuerst als Anlaut, später auch als Mittel- und Auslaut

3.1.1 Formen nachkneten/nachspuren

Lernziele: Die Schüler schulen ihre Feinmotorik, indem sie verschiedene Formen nachkneten/nachspuren.

Materialien: � Vorlagen (s. S. 8–9) � Knete (s. Rezept unten) oder Knete aus dem Handel � verschließbare Behälter zur Aufbewahrung der Knete � alternativ: Wachsmaler zum Nachspuren

Hinweise:Die Karten werden laminiert und ausgeschnitten und den Schülern als Kartei zur Verfügung gestellt. Die Schüler kneten die verschiedenen Formen mit Knete nach. Alternativ spuren sie die Formen mit Wachsmalern nach. Die Kartei ist beliebig um weitere Formen erweiterbar.

Differenzierung/Varianten:Die Schüler können zu verschiedenen Themengebieten passende Formen und Figuren kneten/nachspuren: Obst und Gemüse, Märchen, Tiere im Zoo / auf dem Bauernhof, Mein Zuhause etc. Beim Erlernen oder zur Wiederholung der Buchstaben kneten die Kinder dann auch die Buchstaben selbst oder/und zum Buchstaben passende Dinge.

Rezept für Knete 1Zutaten: 1 EL Weinsäure (aus der Apotheke) 2 Tassen Mehl 1 Tasse Kochsalz 2 EL Öl 2 Tassen Wasser 10 Tropfen Lebensmittelfarbe (alternativ Rote-Beete-Saft oder etwas gerieben Kreide)

Zubereitung:Weinsäure, Mehl und Kochsalz trocken vermischen. Anschließend Öl, Wasser und Farbe dazugeben und ebenfalls verrühren. Alles auf dem Herd erhitzen und die Masse dabei ständig umrühren, bis sich ein Kloß bildet. Diesen Kloß erkalten lassen und luftdicht lagern.

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3 Schreiben lernen

Rezept für Knete 2Zutaten:200 g Mehl100 g Salz125 ml Wasser 5 g Alaun (aus der Apotheke) 10 Tropfen Lebensmittelfarbe (alternativ Rote-Beete-Saft oder etwas gerieben Kreide)

Zubereitung:Mehl, Salz, Wasser und Alaun gut verkneten. Anschließend die Farbe dazugeben und noch einmal durchkneten. Die Masse luftdicht lagern.

3.1.2 Formen mit Papierkügelchen bekleben

Lernziele: Die Schüler schulen ihre Feinmotorik, indem sie verschiedene Formen mit Papierkügelchen nachlegen.

Materialien: � Vorlagen (s. S. 10–11) � Seidenpapier in bunten Farben � Kleber � Unterlagen für die Tische

Hinweise:Die Schüler reißen Papierstücke in ca. 1×1cm große Stückchen, formen diese zu kleinen Kugeln und bekleben damit die vorgegebene Form auf der Karte passend.Die Kartei ist beliebig durch weitere Formen erweiterbar.

Differenzierung/Varianten:Feinmotorisch geschicktere Kinder erhalten Umrisszeichnungen komplexerer Figuren, die auch verschiedenfarbig zu bekleben sind (z. B. Vogel, Regenbogen, Ball).

3.1.3 Formen und Linien innerhalb einer Lineatur nachspuren

Lernziele:Die Schüler schulen ihre Feinmotorik, indem sie Linien und Formen innerhalb einer Lineatur nachspuren.

Materialien: � Vorlagen (s. S. 12) � Stifte

Hinweise:Alle Formen sollten vorab auf dem Pausenhof in unterschiedlichen Größen mit Straßenkreide aufgemalt, nachgelaufen und nachgespurt werden. Dann spuren die Schüler die Formen und Linien auf dem Papier nach.

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3 Schreiben lernen

Differenzierung/Varianten: Für feinmotorisch geschicktere Kinder werden die Vorlagen kleiner kopiert.

3.1.4 Sprechzeichnen mit Schwungübungen

Lernziele: Die Schüler schulen ihre feinmotorischen Fähigkeiten, indem sie vorgegebene Formen nach-spuren.Die Schüler schulen ihre Fähigkeiten des korrekten, deutlichen, gegliederten, rhythmischen und betonten Sprechens, indem sie Reime sprechen.Die Schüler schulen ihre Merkfähigkeit, indem sie Reime auswendig lernen.

Materialien: � Vorlagen zum Nachspuren (s. S. 13) � Straßenkreide � DIN-A0- bis DIN-A4-Papierbögen � Wachsmalkreide, Buntstifte

Hinweise:Das Sprechzeichnen eignet sich zur Schulung der Grafomotorik für alle Schreibanfänger. Besonders geeignet sind die Sprechreime für Kinder, die Laute oder Silben verschlucken, undeutlich sprechen, poltern oder stottern oder nicht korrekt lautieren.In Gruppen mit sehr schwachen Lernenden sollten die Schüler zuerst lernen, den Vers auf-zusagen. Erst im Anschluss sollte das Sprechzeichnen durchgeführt werden. Dadurch wird eine Überforderung durch das Erlernen an zwei Schwerpunkten vermieden.Übungen mit dem ganzen Körper können dem Sprechzeichnen vorangestellt werden (z. B. Kreisen mit den Armen, Handgelenken, Schultern, Hüften und Beinen, wenn Kreise gezeichnet werden sollen).Anschließend können Sprechen und Schwingen verbunden werden. Danach folgt die Verbindung von Sprechen und Zeichnen. Zu achten ist auf das Tempo und den Rhythmus der Kinder, die dem Reim stets angepasst sein müssen.Beim Sprechzeichnen sind stetige Wiederholungen wichtig. Die Kinder sollten jede Übung mit vielen verschiedenfarbigen Kreiden oder Stiften wiederholen.

Differenzierung/Varianten:Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche können die Sprechreime klatschend statt zeichnend begleiten, dadurch kann die Gliederung der Wörter geübt werden. Das bewusste Lautieren und Reimen fördert die Rechtschreibbewusstheit.Erfahrenere Sprechzeichner können die Übungen nach dem gemeinsamen Erlernen des Reimes alleine durchführen.

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3.2 Materialien

Buchstabenkarten

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Zu 3.1.1 Formen nachkneten/nachspuren

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Zu 3.1.2 Formen mit Papierkügelchen bekleben

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Zu 3.1.3 Formen und Linien innerhalb einer Lineatur nachspuren

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Zu 3.1.4 Sprechzeichnen mit Schwungübungen

Der Mond ist rund,

der Mond ist rund,

er hat zwei Augen,

Nas’ und Mund.

Lirum, larum Löffelstiel,

wer das schon kann

der kann schon viel.

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Illustrationen: Barbara Gerth, Oliver Wetterauer (Covergrafik), Alex Kelly (Smiley S. 13)

Satz: Satzpunkt Ursula Ewert GmbH

Bestellnr.: 23584DA3

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