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seit Jahrhunderten schluckt er gewaltige Mengen Abfall, die zunehmend aus Kunst- stoffen bestehen. Mehr und mehr wer- den sie nun an die Küsten und in unser Bewusstsein gespült. Der meiste Müll stammt unter anderem aus Fischerei, Schifffahrt und Tourismus, doch auch der Abfall küstenfern gelegener Deponien lan- det über Umwege im »Mülleimer Meer«. Doch hier ist noch lange nicht die Endstation... Der Ozean ist groß und weit und... Meeresströmungen und Winde sorgen für die Ver- teilung der Plastikabfälle in den Meeren. Der meiste Müll sammelt sich in den fünf gro- ßen Müllstrudeln der Ozeane. Im pazifischen Müllstrudel treiben inzwischen Millionen Tonnen an Kunststoffmüll. Unsere Spuren im Meer Nun erobert der Plastikmüll die Weltmeere Von der Plastiktüte zum Plastikstrand Für mindestens 270 Tierarten im Meer und an Land ist Plastikmüll eine tödliche Gefahr. Seehunde, Wale und Seevögel verheddern und strangulieren sich in Schnüren sowie Netzen und ertrinken. Gefahren für Tier und Mensch Der lange Zeit überwiegend aus Erdöl hergestellte Kunststoff ist so selbstverständlich in unserem Leben, dass wir meist nicht darüber nachden- ken, wo wir ihn überall benutzen. Kein Wunder – Produkte und Verpackungen aus Plastik sind langlebig, billig und leicht. Doch die extreme Haltbarkeit ist am Ende der Fluch: Denn landen Plastikteile nicht in der gelben Tonne, sondern auf der Straße und schließlich im Meer, braucht es mehrere hundert Jahre, bis sich das Material in winzigste Teil- chen zersetzt hat und dennoch bleiben sie in der Umwelt und richten weiterhin eine Vielzahl von Schäden an. 100 Jahre bis zum Plastik-Boom – 10.000 Jahre mit seinen Folgen Seevögel halten treibende Plastikteile für Futter und verhungern mit plastikgefüllten Mägen. Hier der Mageninhalt eines Eis- sturmvogels. Plankton nimmt erbgutschädigende und krebserregende Substanzen auf und vergif- tet im Laufe des Nahrungsnetzes jegliche Organismen, von Fischen bis zu Meeres- säugern. Wie und ob dies auch Folgen für Menschen hat, ist noch nicht bekannt. Neue Studien belegen, dass sich die Artenzusammensetzung in bestimmten Gebieten verändert, denn sogenannte Fremdarten benutzen treibendes Plastik um neuen Siedlungsraum zu erobern. Die langfristigen Auswirkungen sind jetzt noch nicht absehbar. Die Weltmeere werden von der Oberfläche bis zum Grund mit Plastik zugemüllt. Die Abfälle gelangen über die Küstenregionen, Flüsse oder direkt auf See in die Meere. Überschwemmungen und Wind bringen sie in die Meere, in denen die Strömungen den Müll dann weiter verteilen. Den seeseitigen Anteil tragen Fähren und Kreuzfahrtschiffe sowie Fracht- und Fi- schereischiffe. Hinzu kommen die Abfälle aus Aqua- kulturen, Offshore Öl- und Gas-Plattformen. Plastikpellets, Ausgangsmaterial für die Herstellung von Kunststoffprodukten, können beim Transport und beim Verladen in die Meeresumwelt gelangen. Jede Ware, die in Kunststoffen verpackt ist, birgt die Gefahr, dass das Verpackungsmaterial in die Umwelt gelangt. Es ist zwar verboten, Abfälle über Bord zu werfen, aller- dings können einige Fund- stücke bei Strandräumungsaktionen auf die Schifffahrt zurückgeführt werden. Ein erheblicher Anteil des Plastik- mülls stammt aus der Fischerei. Bis die Netze am Strand gefunden werden, sind sie schon meist über längere Zeiträume als sogenannte »Geisternetze« durchs Wasser getrieben. Redaktion: Nadja Ziebarth, Projektbüro Meeresschutz; ViSdP Dr. N. Franck Text: Eleni Alexandrakis • Gestaltung: Grafik–Atelier Wunder Bilder: Titelseite: V. Weber l Grafik: L. Daniels Innenseite v.l.n.r. und o.n.u. auf jeder Seite: Comic: D. Wildemann l F. Flerlage; Flickr l M. Waters l World Ocean Review maribus gGmbH Hamburg 2010 l J. Josten; Fotocommnunity l J. van Franeker; IMARES l S. Ferguson; Flickr l J. van Franeker; IMARES l Comic: R. Geisbusch l Grafik: D. Wunder l V. Weber Pinnwand-Poster v.l.n.r.: C. Falk PIXELIO l Karte: D. Wunder l Fischburger: V. Weber l Plastikqualle: F. Bettex l Vogel: J. Stok IMARES l Mikroplastik: J. van Franeker; IMARES l BUNDAktion: V. Weber Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Friends of the Earth Germany Am Köllnischen Park 1 • 10179 Berlin Telefon 0 30 / 27 58 64 - 0 • Fax 27 58 64 - 40 [email protected] • www.bund.net © BUND-Projektbüro Meeresschutz, Bremen 2013 Neugierig? Es gibt noch mehr kostenlos beim BUND-Projektbüro Meeresschutz zu bestellen: �� �������� www.bund.net ABAInfBUND Vorname, Name Straße, Hausnummer PLZ, Ort E-mail, Telefon Geburtsdatum Datum und Unterschrift Ja, ich möchte die Arbeit des BUND unterstützen und werde BUNDmitglied Jahresbeitrag: Einzelmitglied (ab 50 ) Familie (ab 65 ) SchülerIn, Azubi, StudentIn (ab 16 ) Erwerbslose, Alleinerziehende, RentnerIn (ab 16 ) Lebenszeitmitglied (einmalig mind. 1.500 ) BUND-Projektbüro Meeresschutz Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Am Dobben 44 • 28203 Bremen Tel: 0421 / 790 02 32 • [email protected] • www.bund.net Kontakt Impressum BUND-Mitglied werden ����Download unter www.bund.net/meer. International Coastal Cleanup Day – Strandreinigungsaktionen Jedes Jahr am dritten Samstag im Sep- tember findet der internationale Strand- reinigungstag statt. Dabei wird der Müll am Strand gesammelt und gezählt. Weltweit werden die Daten zusammen getragen und veröffentlicht. Auch das BUND-Team macht mit. Mehr dazu unter www.bund.net/Meer BUND-Aktiv 3. Septemberwochenende vormerken! Projekt »Plastikfreie Inselumwelt« Wo kann man auf Plastik verzichten? Mit dem Pilotprojekt »Plastikfreie Inselumwelt« geht der BUND und damit Deutschland in die Vorreiterrolle. In Zusammenarbeit mit der norddeutschen Insel Juist werden erfolgversprechende Konzepte zur Vermeidung von Plastik angestrebt. Meeresschutz fängt bei jedem Einzelnen an. Wir können die Menge des Mülls um Millionen Tonnen im Jahr reduzieren. Also Rethink! – Umdenken: Betrachten wir einmal unseren persönli- chen Konsum an Plastikgütern an einem Tag. Es ist erstaunlich wie viele Alterna- tiven es gibt! Der BUND bietet dazu den Ratgeber »Achtung Plastik!« als Download an: www.bund.net/publikationsdatenbank Reduce! – Reduzieren: Am besten vermeiden wir den eigenen Verbrauch an Plastikverpackungen. Mit 33 % sind sie schließlich das größte Ein- satzgebiet für Kunststoffe. Wenn möglich sollten Sie zu Produkten greifen, die nicht in Plastik verpackt sind. Kompostierbare Biokunststofftüten sind jedoch keine Lösung. Denn im gewöhnlichen Abfall- betrieb verrotten sie nicht schnell genug und landen oftmals in der Abfallverbren- nung beim Restmüll. Der BUND im Meeresschutz Saubere Ozeane beginnen an Land Re-use! – Wiederverwenden: Ein großes Merkmal unserer Zeit ist un- sere Wegwerf-Gesellschaft. Viele Dinge können anderweitig oder von anderen ge- nutzt werden. Als Alternative zu Plastik- materialien kann man wieder verwendba- re Stoffe und Materialien aus ungiftigen Substanzen nutzen. Es ist sinnvoll, beim Einkaufen auf Plastiktüten und -verpa- ckungen zu verzichten und stattdessen einen Stoffbeutel zu nehmen, in den man beispielsweise Obst und Gemüse auch lose einpacken kann. Recycle! – Wiederverwerten: Die womöglich schönste Form des Recy- celn sind Tetrapacks, die zu Geldbeuteln werden oder Flaschen, die als Lampen- schirme dienen. Für jeden Einzelnen gilt: Sorgen wir für eine sachgerechte Ent- sorgung zu Hause und auch außerhalb. Kunststoffe sind Wertstoffe! Re think Reduce Reuse Re cycle Dieses Projekt wurde gefördert von: Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den AutorInnen. Juist 2012 jetzt! Vermindern wir den jährlichen Eintrag in die Meeresumwelt jetzt! Meer ohne Plastik Plastikmüll verschwindet nicht spurlos. Plastikpro- dukte zerfallen durch Sonne, Wind, Oxidation und bakterielle Zerset- zung in winzige Teilchen (Mikroplastik). Viele Sandstrände bestehen inzwischen zu einem beachtlichen Teil aus diesen Plastikkörnern. Beim Zerfall werden gefährliche Stoffe wie Bisphenol A ins Wasser abgegeben. Solche Chemikalien reichern sich in Bö- den und Tieren an. Die Oberfläche der Plastikteile funktioniert zusätzlich wie ein Mag- net für Umweltgifte, wie das Pflanzenschutz- mittel DDT oder PCB. Fische und Meeres- früchte verwechseln die verseuchten Plastikteil- chen mit Nahrung. So landet der Müll wieder auf unserm Teller.

Meer ohne Plastik - bund.net · Title: Meer ohne Plastik Author: Bundesverband für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Subject: Der Müll im Meer besteht zunehmend aus Kunststoffen

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Page 1: Meer ohne Plastik - bund.net · Title: Meer ohne Plastik Author: Bundesverband für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Subject: Der Müll im Meer besteht zunehmend aus Kunststoffen

seit Jahrhunderten schluckt er gewaltige Mengen Abfall, die zunehmend aus Kunst-stoffen bestehen. Mehr und mehr wer-den sie nun an die Küsten und in unser Bewusstsein gespült. Der meiste Müll stammt unter anderem aus Fischerei, Schifffahrt und Tourismus, doch auch der Abfall küstenfern gelegener Deponien lan-det über Umwege im »Mülleimer Meer«. Doch hier ist noch lange nicht die Endstation...

Der Ozean ist groß und weit und...Meeresströmungen und Winde sorgen für die Ver-teilung der Plastikabfälle in den Meeren. Der meiste Müll sammelt sich in den fünf gro-ßen Müllstrudeln der Ozeane. Im pazifischen Müllstrudel treiben inzwischen Millionen Tonnen an Kunststoffmüll.

Unsere Spuren im MeerNun erobert der Plastikmüll die Weltmeere

Von der Plastiktüte zum Plastikstrand

Für mindestens 270 Tierarten im Meer und an Land ist Plastikmüll eine tödliche Gefahr. Seehunde, Wale und Seevögel verheddern und strangulieren sich in Schnüren sowie Netzen und ertrinken.

Gefahren für Tier und Mensch

Der lange Zeit überwiegend aus Erdöl hergestellte Kunststoff ist so selbstverständlich in unserem

Leben, dass wir meist nicht darüber nachden-ken, wo wir ihn überall benutzen. Kein Wunder

– Produkte und Verpackungen aus Plastik sind langlebig, billig und leicht. Doch die extreme

Haltbarkeit ist am Ende der Fluch: Denn landen Plastikteile nicht in der gelben Tonne, sondern auf der

Straße und schließlich im Meer, braucht es mehrere hundert Jahre, bis sich das Material in winzigste Teil-

chen zersetzt hat und dennoch bleiben sie in der Umwelt und richten weiterhin eine Vielzahl von Schäden an.

100 Jahre bis zum Plastik-Boom – 10.000 Jahre mit seinen Folgen

Seevögel halten treibende Plastikteile für Futter und verhungern mit plastikgefüllten Mägen. Hier der Mageninhalt eines Eis-sturmvogels.

Plankton nimmt erbgutschädigende und krebserregende Substanzen auf und vergif-tet im Laufe des Nahrungsnetzes jegliche Organismen, von Fischen bis zu Meeres-säugern.

Wie und ob dies auch Folgen für Menschen hat, ist noch nicht bekannt. Neue Studien belegen, dass sich die Artenzusammensetzung in bestimmten Gebieten verändert, denn sogenannte Fremdarten benutzen treibendes Plastik um neuen Siedlungsraum zu erobern. Die langfristigen Auswirkungen sind jetzt noch nicht absehbar.

Die Weltmeere werden von der Oberfläche bis zum Grund mit Plastik zugemüllt. Die Abfälle gelangen über die Küstenregionen, Flüsse oder direkt auf See in die Meere. Überschwemmungen und Wind bringen sie in die Meere, in denen die Strömungen den Müll dann weiter verteilen. Den seeseitigen Anteil tragen Fähren und Kreuzfahrtschiffe sowie Fracht- und Fi-schereischiffe. Hinzu kommen die Abfälle aus Aqua-kulturen, Offshore Öl- und Gas-Plattformen.

Plastikpellets, Ausgangsmaterial für die Herstellung von Kunststoffprodukten, können beim Transport und beim Verladen in die Meeresumwelt

gelangen. Jede Ware, die in Kunststoffen verpackt ist, birgt die Gefahr, dass das Verpackungsmaterial in die Umwelt gelangt.

Es ist zwar verboten, Abfälle über Bord zu werfen, aller- dings können einige Fund- stücke bei Strandräumungsaktionen auf die Schifffahrt zurückgeführt werden. Ein erheblicher Anteil des Plastik- mülls stammt aus der Fischerei. Bis die Netze am Strand gefunden werden, sind sie schon meist über längere Zeiträume als sogenannte »Geisternetze« durchs Wasser getrieben.

Redaktion: Nadja Ziebarth, Projektbüro Meeresschutz; ViSdP Dr. N. Franck

Text: Eleni Alexandrakis • Gestaltung: Grafik–Atelier Wunder

Bilder: Titelseite: V. Weber l Grafik: L. Daniels Innenseite v.l.n.r. und o.n.u. auf jeder Seite: Comic: D. Wildemann l F. Flerlage; Flickr l M. Waters l World Ocean Review maribus gGmbH Hamburg 2010 l J. Josten; Fotocommnunity l J. van Franeker; IMARES l S. Ferguson; Flickr l J. van Franeker; IMARES l Comic: R. Geisbusch l Grafik: D. Wunder l V. Weber Pinnwand-Poster v.l.n.r.: C. Falk PIXELIO l Karte: D. Wunder l Fischburger: V. Weber l Plastikqualle: F. Bettex l Vogel: J. Stok IMARES l Mikroplastik: J. van Franeker; IMARES l BUNDAktion: V. Weber

Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)

Friends of the Earth Germany

Am Köllnischen Park 1 • 10179 Berlin

Telefon 0 30 / 27 58 64 - 0 • Fax 27 58 64 - 40

[email protected] • www.bund.net

© BUND-Projektbüro Meeresschutz, Bremen 2013

Neugierig? Es gibt noch mehr kostenlos beim BUND-Projektbüro Meeresschutz zu bestellen:

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Straße, Hausnummer

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Geburtsdatum

Datum und Unterschrift

Ja, ich möchte die Arbeit des BUND unterstützen und werde BUNDmitglied Jahresbeitrag: Einzelmitglied (ab 50 €) Familie (ab 65 €) SchülerIn, Azubi, StudentIn (ab 16 €) Erwerbslose, Alleinerziehende, RentnerIn (ab 16 €) Lebenszeitmitglied (einmalig mind. 1.500 €)

BUND-Projektbüro Meeresschutz Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Am Dobben 44 • 28203 Bremen Tel: 0421 / 790 02 32 • [email protected] • www.bund.net

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Download unter www.bund.net/meer.

International Coastal Cleanup Day – StrandreinigungsaktionenJedes Jahr am dritten Samstag im Sep-tember findet der internationale Strand-reinigungstag statt. Dabei wird der Müll am Strand gesammelt und gezählt. Weltweit werden die Daten zusammen getragen und veröffentlicht. Auch das BUND-Team macht mit. Mehr dazu unter www.bund.net/Meer

BUND-Aktiv3. Septemberwochenendevormerken!

Projekt »Plastikfreie Inselumwelt«Wo kann man auf Plastik verzichten? Mit dem Pilotprojekt »Plastikfreie Inselumwelt« geht der BUND und damit Deutschland in die Vorreiterrolle. In Zusammenarbeit mit der norddeutschen Insel Juist werden erfolgversprechende Konzepte zur Vermeidung von Plastik angestrebt.

Meeresschutz fängt bei jedem Einzelnen an. Wir können die Menge des Mülls um Millionen Tonnen im Jahr reduzieren. Also

Rethink! – Umdenken: Betrachten wir einmal unseren persönli-chen Konsum an Plastikgütern an einem Tag. Es ist erstaunlich wie viele Alterna-tiven es gibt! Der BUND bietet dazu den Ratgeber »Achtung Plastik!« als Download an: www.bund.net/publikationsdatenbank

Reduce! – Reduzieren: Am besten vermeiden wir den eigenen Verbrauch an Plastikverpackungen. Mit 33 % sind sie schließlich das größte Ein-satzgebiet für Kunststoffe. Wenn möglich sollten Sie zu Produkten greifen, die nicht in Plastik verpackt sind. Kompostierbare Biokunststofftüten sind jedoch keine Lösung. Denn im gewöhnlichen Abfall-betrieb verrotten sie nicht schnell genug und landen oftmals in der Abfallverbren-nung beim Restmüll.

Der BUND im Meeresschutz Saubere Ozeane beginnen an Land

Re-use! – Wiederverwenden: Ein großes Merkmal unserer Zeit ist un-sere Wegwerf-Gesellschaft. Viele Dinge können anderweitig oder von anderen ge-nutzt werden. Als Alternative zu Plastik-materialien kann man wieder verwendba-re Stoffe und Materialien aus ungiftigen Substanzen nutzen. Es ist sinnvoll, beim Einkaufen auf Plastiktüten und -verpa-ckungen zu verzichten und stattdessen einen Stoffbeutel zu nehmen, in den man beispielsweise Obst und Gemüse auch lose einpacken kann.

Recycle! – Wiederverwerten: Die womöglich schönste Form des Recy-celn sind Tetrapacks, die zu Geldbeuteln werden oder Flaschen, die als Lampen-schirme dienen. Für jeden Einzelnen gilt: Sorgen wir für eine sachgerechte Ent-sorgung zu Hause und auch außerhalb. Kunststoffe sind Wertstoffe!

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ReuseRecycle

Dieses Projekt wurde gefördert von:

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den AutorInnen.

Juist 2012

jetzt!

Vermindern wir den jährlichen

Eintrag in die Meeresumwelt

jetzt!

Meer ohne Plastik

Plastikmüll verschwindet nicht spurlos. Plastikpro-

dukte zerfallen durch Sonne, Wind, Oxidation und bakterielle Zerset-zung in winzige Teilchen (Mikroplastik). Viele Sandstrände bestehen inzwischen zu einem beachtlichen Teil aus diesen Plastikkörnern.

Beim Zerfall werden gefährliche Stoffe wie Bisphenol A ins Wasser abgegeben. Solche Chemikalien reichern sich in Bö-den und Tieren an. Die Oberfläche der Plastikteile funktioniert zusätzlich wie ein Mag-net für Umweltgifte, wie das Pflanzenschutz-mittel DDT oder PCB. Fische und Meeres-früchte verwechseln die verseuchten Plastikteil-chen mit Nahrung. So landet der Müll wieder auf unserm Teller.

Page 2: Meer ohne Plastik - bund.net · Title: Meer ohne Plastik Author: Bundesverband für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Subject: Der Müll im Meer besteht zunehmend aus Kunststoffen

www.BUND.ne

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Im Pazifischen Müllstrudel befin-

den sich 6x mehr Kunst-stoffteilchen als Plankton. In den Weltmeeren gibt es noch 4 weitere Strudel, in denen ebenfalls schon Müll treibt.

20.000 Tonnen Plastik landen jedes

Jahr in der Nordsee. Das sind 60-90% des gesamten Mülls: 15% sinken auf den Boden 70% bleiben in der Wassersäule 15% landen

am Strand.

Für mehr als

270 Tierarten ist der

Plastikmüll eine tödliche

Gefahr. Tiere verheddern sich

in Schnüren oder Geisternetzen

und ertrinken. Seevögel ver-

hungern mit plastikgefüll-

ten Mägen.

10. Januar 199228.800 Badeenten gehen über Bord.

November 1992Die ersten Plastik-

enten werden bei Sitka an Land gespült.

1995Etwa 19.000 Enten treiben nach Süden und manche errei-chen Indonesien, Australien und Südamerika

1995Etwa 10.000 Enten schwimmen durch die Beringstraße

2003Stranden Enten an der Ostküste der USA und an der Küste Schottlands.

1993/1994Enten werden in Hawaii angespült.

Bis 2022Werden weitere Enten erwartet. Denn erst 1000 der Tiere wurden gefunden.