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Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben.

Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

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Page 1: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

Mehr wissenBesser essenGesuumlnder leben

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Wir sind 2015 mit keinem geringeren Ziel angetreten als die Gesundheit der Bevoumllshykerung langfristig zu verbessern ndash durch eine gesuumlndere Ernaumlhrung Dafuumlr arbeiten seither mehr als 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachbereiche an unseren drei Universitaumlten eng zusammen und in Kooperation mit rund 80 auszligeruniversitaumlren Partnern Wir haben binnen kuumlrzester Zeit ein wachsendes Netzshywerk geschaffen Moumlglich wurde dies durch die Foumlrderung des Bundesminister iums fuumlr Bildung und Forschung Mit der Bewilligung der zweiten Foumlrderphase koumlnnen wir unsere sehr erfolgreishychen Forschungsshy und Entwicklungsarbeiten bis 2021 fortsetzen Uumlberzeugen Sie sich selbst von den Meilensteinen des Erreichten und unseren neuen Projekten nutriCARD steht fuumlr valide wissenschaftlich abgesicherte evidenzbasierte Informationen Dazu zaumlhlt Grundlagenforschung ebenso wie die bedarfsorientierte Entwicklung herzgesuumlnderer Le bensmittel oder innovativer Ansaumltze in der Kommunikation

ProfthinspDrthinspStefan LorkowskinutriCARD-KoordinatorFriedrich -Schiller -Universitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspPeggy G BraunnutriCARD-SteuerungsgremiumUniversitaumlt Leipzig

ProfthinspDrthinspGabriele StanglnutriCARD-SteuerungsgremiumMartin-Luther- Universitaumlt Halle-Wittenberg

Fuumlr eine gesuumlndere Bevoumllkerung

Gemeinsam mehr erreichen

Institut fuumlr Ernaumlhrungswissenschaften Geschaumlftsstelle

Friedrich-Schiller-Universitaumlt Jena

Institut fuumlr Lebensmittelhygiene Institut fuumlr Kommunikationsshy und Medienshy wissenschaft Kommunikationsbuumlro

Universitaumlt Leipzig

Die groumlszligten Universitaumlten der Bundeslaumlnder Sachsen SachsenshyAnhalt und Thuumlringen haben sich 1995 zusamshymengeschlossen um gemeinsam erfolgreich Projekte in den Bereichen Forschung und Lehre voranzutreiben nushytriCARD ist ein Leuchtturmprojekt des mitteldeutschen Unibundes

Martin-Luther-UniversitaumltHalle-Wittenberg

Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften Innovationsbuumlro

32

Impressum

Herausgeber Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD) HalleshyJenashyLeipzigProfthinspDrthinspStefan LorkowskiFriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaInstitut fuumlr ErnaumlhrungswissenschaftenDornburger Str 2507743 Jena

wwwnutriCARDde

Konzeption amp Redaktionsleitung DrthinspTobias D Houmlhn Universitaumlt LeipzigGrafik amp Layout Frank Hellriegel MedienatelierFotonachweise Frank Hellriegel shy Medienatelier Jan Peter Kasper shy FSUshyFotozentrumDavizro Photography shy stockadobecom Artalis Kartography shy stockadobecomsanchesnet1 shy stockadobecom Swen Reichhold Gunther Tschuch nutriCARDRedaktionsschluss 21 April 2019

Inklusionshinweis Aus Gruumlnden der besseren Lesbarkeit wird in dieser Publikation die maumlnnliche Form der Personenshybezeichnungen gewaumlhlt Sie bezieht sich selbstverstaumlndlich auf weibliche maumlnnliche und diversshygeschlechtliche Personen gleichermaszligen

Inhalt

FORS

CHU

NG

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NTW

ICK

LUN

G |

WIS

SEN

STRA

NSF

ER

Vorwort ndash Fuumlr eine gesuumlndere Bevoumllkerung 1

Gesundheit und Ernaumlhrung 4

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018 6

Clustermodul 1hellip 8

Clustermodul 2 12

Clustermodul 3 16

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo) 20

Infrastruktur 21

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit 22

Universitaumlt Halle 23

Universitaumlt Jena 24

Universitaumlt Leipzig 25

Strategie der zweiten Foumlrderperiode 26

Vision 2021 Translationale Spitzenforschung 28

54

Mecklenburg-Vorpommern176thinsp

Schleswig-Holstein-46thinsp

Hamburg-181thinsp

Niedersachsen134thinsp

Bremen199thinsp

Nordrhein-Westfalen-103thinsp

Hessen09thinsp

Rheinland-Pfalz53thinsp

Saarland04thinsp

Baden-Wuumlrttemberg-108thinsp

Bayern-09thinsp

Thuumlringen170thinsp

Sachsen-Anhalt317thinsp

Brandenburg141thinsp

Berlin-168thinsp

Sachsen114thinsp

Altersbereinigte Uumlbershy und Unterschreitung der bundesdurchschnittlichen Sterbeziffer ausgewaumlhlter HerzshyKreislaufshyErkrankungen 2016 (pro 100000 Einwohner)

(Quelle Deutscher Herzbericht 2018)

1009392thinspshy100thinsp

gt100thinsp

gt00thinspthinspndashthinsp1009392100thinsp

gtshy100thinspthinspndashthinsp100939200thinsp

Mehr als vier Millionen Menschen stershyben jedes Jahr in Europa an HerzshyKreislaufshyErshykrankungen mehr als jeder Dritte ist juumlnger als 75 Jahre Die Sterblichkeitsstatistik zeigt dass HerzshyKreislaufshyErkrankungen mit circa 40 Prozent aller Todesfaumllle nach wie vor die haumlufigste Todesursache sind Deutschland liegt im Vergleich von 50 europaumlischen Laumlndern im Mittelfeld Aber es gehoumlrt auch zu den fuumlnf europaumlischen Laumlndern in denen mehr als zehn Prozent der Menschen in den zuruumlckliegenden zwoumllf Monaten an Herzshy oder Kreislaufprobleshymen erkrankt sind

Gesundheit und ErnaumlhrungInnerhalb der Bundesrepublik gibt es deutliche Untershyschiede Die houmlchste Sterblichkeitsrate liegt in SachshysenshyAnhalt aber auch in vielen anderen Bundeslaumlndern zeigt die Statistik dringenden Handlungsbedarf Im Deutschen Herzbericht hieszlig es schon im Jahr 2016 dass es bundesweit an Praumlventionsstrategien zur Bekaumlmpshyfung der HerzshyKreislaufshyErkrankungen fehle Empfohlen wird die Umsetzung groszlig angelegter Programme die den Lebensstil insbesondere die Ernaumlhrung von jungen Familien und Kindern verbessern

Unsere Ernaumlhrung ist einer der Schluumlsselfaktoren die wir beeinflussen koumlnnen Dies kann sich positiv auf fast alle veraumlnderbaren kardiovaskulaumlren Risikofaktoren auswirshyken Juumlngste Studien belegen dass mehr als geschaumltzte 40 Prozent der kardiometabolischen Todesfaumllle in westshylichen Industrielaumlndern wie den USA und Deutschland mit einer unausgewogenen Ernaumlhrung verbunden sind

nutriCARD befasst sich daher mit wichtigen Eckpfeilern zur Verbesserung des Ernaumlhrungsmusters durch die Entshywicklung naumlhrstoffoptimierter Produkte und Strategien zur Verbreitung evidenzbasierter Ernaumlhrungsinformashytionen In der zweiten Foumlrderperiode wird nutriCARD die Forschung und Entwicklung im Bereich Ernaumlhrung und HerzshyKreislaufshyGesundheit weiter staumlrken aber auch die Kommunikation in Richtung Medien und Verbraucher ausbauen

Langfristig soll nutriCARD zu einem mitteldeutschen Zentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention von Stoffwechshyselerkrankungen ausgebaut werden um auch anderen ernaumlhrungsbedingten Stoffwechselerkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes vorzubeugen

Global Burden of Disease Study

Jeder zweite bis dritte vorzeitige Todesfall koumlnnte durch eine bessere Ernaumlhrung vermieden werden Das ist eines der zentralen Ergebnisse der globalen Krankheitslastenstudie (Global Burden of Disease Study) an der nutriCARD beteiligt ist Von insgesamt 43 Millionen kardiovaskulaumlren Todesfaumlllen im Jahr 2016 in Europa gehen 21 Millionen auf eine ungeshysunde Ernaumlhrung zuruumlck Auf Basis des Lebensmittelshykonsums und weiterer Risikofaktoren der jeweiligen Staaten errechnete das internationale Forscherteam den Anteil der Todesfaumllle der auf eine unausgewoshygene Ernaumlhrung zuruumlckzufuumlhren ist Dazu zaumlhlen die Wissenschaftler etwa einen zu geringen Verzehr von Vollkornprodukten von Nuumlssen und Samen sowie von Gemuumlse und einen zu hohen Salzkonsum Die Ershygebnisse sind damit auch von gesundheitspolitischer Relevanz fuumlr die Entwicklung zukuumlnftiger Praumlventishyonsstrategien

6 7

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018

Der Lehrstuhlinhaber fuumlr Biochemie und Physioshylogie der Ernaumlhrung an der FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena betont den translationalen Ansatz Das heiszligt Ershykenntnisse aus der Grundlagenforschung werden in optishymierte Rezepturen und Ernaumlhrungskonzepte sowie neue Lebensmittel uumlberfuumlhrt und fuumlr Verbraucher verstaumlndlich aufbereitet bdquoIn einer immer komplexer werdenden Ershynaumlhrungswelt braucht es Studien die Wirkmechanismen und Sicherheitsaspekte von neuen Lebensmitteln und Leshybensmittelzutaten untersuchen um Nutzen und Risiken fuumlr die menschliche Gesundheit abschaumltzen zu koumlnnenldquo ergaumlnzt ProfthinspDrthinspGabriele Stangl vom Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften der MartinshyLuthershyUnishyversitaumlt HalleshyWittenberg

In der ersten Foumlrderperiode wurden unter anderem quashylitativ hochwertige Wurstwaren mit einem verbesserten Naumlhrstoffprofil entwickelt und zur Marktreife gebracht Die Wuumlrste sind fettreduziert mit wertvollen Omeshygashy3shyFettsaumluren undthinspthinspoder Protein angereichert und schmecken so gut wie traditionelle Lebensmittel Zudem

bdquoWir haben in drei Jahren uumlber Fach- und Bundeslaumlndergrenzen hin-weg die Ernaumlhrungsforschung ein groszliges Stuumlck vorangetrieben Moumlg-lich wurde dies durch die groszligartige Unterstuumltzung des Bundesminis-teriums fuumlr Bildung und Forschung aber auch dem Engagement vieler Wissenschaftler unserer drei Universitaumlten Ihnen gebuumlhrt an dieser Stelle unser Dankldquo

Clustersprecher ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski

wurde eine Interventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstellung auf kardiovaskushylaumlre Risikofaktoren zu untersuchen Die Ergebnisse dieser Studie belegen unter anderem eine deutliche Verbesseshyrung der Blutfettwerte sowie eine Reduktion des Koumlrpershygewichtes und des Koumlrperfettanteils nach Umstellung auf eine herzgesunde fettoptimierte ballaststoffreiche und pflanzenbetonte Kost

Daran soll in der zweiten Foumlrderperiode angeknuumlpft wershyden Durch den Austausch von Naumlhrstoffen und durch Rezeptoptimierung sollen weitere Produktgruppen wie ConvenienceshyProdukte Backwaren Soszligen und Eis entshywickelt werden bdquoWir moumlchten den Salzshy Fettshy und Zuckergehalt von haumlufig verzehrten traditionellen Leshybensmitteln reduzieren Der Geschmack das Aroma das Gefuumlhl beim Kauen sowie die Haltbarkeit und mikrobioshylogische Unbedenklichkeit bleiben dabei unveraumlndertldquo erlaumlutert ProfthinspDrthinspPeggy G Braun vom Institut fuumlr Leshybensmittelhygiene der Veterinaumlrmedizinischen Fakultaumlt der Universitaumlt Leipzig

Nicht minder wichtig ist die Kommunikation in Richtung Verbraucher Denn nur wenn die Forschungserfolge in der Lebenswelt der Bevoumllkerung praumlsent sind und die Verbraucher herzgesuumlndere Lebensmittel kennen und zum Ausprobieren bereit sind kann sich eine Verhaltensshyaumlnderung einstellen Ausgangspunkt fuumlr neue Ansaumltze zur Ernaumlhrungskommunikation bildeten eine repraumlsenshytative Verbraucherakzeptanzstudie eine Untersuchung zum Informationsverhalten ausgewaumlhlter Zielgruppen sowie eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung uumlber Ernaumlhrung

nutriCARD hat in den ersten drei Jahren seines Beshystehens viel erreicht Der interdisziplinaumlre Zugang zum

Themenfeld Ernaumlhrung ndash unter anderem aus den Ernaumlhshyrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Medizin Bioshy und Veterinaumlrmedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenschaften ndash hat fuumlr alle Beteiligten auch neue translationale Perspektiven eroumlffnet

Entstanden ist eine Vielzahl an Publikationen in hochshyrangigen Fachzeitschriften (unter anderem New England Journal of Medicine Lancet) es wurden zusaumltzliche Drittshymittel eingeworben und nutriCARD war auf vielen Fachshy und Publikumsmessen praumlsent wodurch die Sichtbarkeit des Clusters und der drei Universitaumlten erhoumlht wurde aber auch mehrere tausend Menschen fuumlr eine bessere Ernaumlhrung sensibilisiert werden konnten

bull Entwicklung und Validierung von herzgesund-heitsfoumlrdernden Lebensmitteln

bull Erarbeitung und Evaluierung von innovativen sowie praxisnahen Ernaumlhrungs- und Verhal-tensstrategien

bull Konzeption und Evaluation von Kommunika-tions - und Informationsstrategien zur besse-ren Ernaumlhrungsbildung

bull Entwicklung von Marketingkonzepten und Verbraucherakzeptanzstudien

bull Initiierung neuer Projekte und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen akademischen Partnern und Industrie

Unsere Strategie

9

Clus

term

odul

1 (C

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HER

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UumlN

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BEN

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TEL

bull WP1A1 Protein angereicherte Wurstbull WP1A2 Ballaststoff angereicherte Wurstbull WP1A3 Protein- und ballaststoffangereicherte Wurstbull WP1A4 Mit Omega-3-Fettsaumluren angereicherte Wurstbull WP1A5 Vitamin-D-angereicherte Eier

bull WP1B1 Lebensmittelqualitaumltbull WP1B2 Lebensmittelsicherheitbull WP1B3 Verbraucherakzeptanzbull WP1B4 Interventionsstudien

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

bull WP1C1 Verbraucherverhaltenbull WP1C2 Analyse des Marktpotentialsbull WP1C3 Entwicklung von Werbespots

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

8

bull WP1A1 Reformulierung von Convenience-Produkten

bull WP1A2 Reformulierung von Milchprodukten Desserts

bull WP1A3 Vitamin-D- angereicherte Lebensmittel

bull WP1B1 Lebensmittel-Gehirn- Interaktion

bull WP1B2 Interventionsstudienbull WP1B3 Produkttransfer und

Verbraucherakzeptanz

bull WP1C1 Erhebung zu Verbrauchereinstellungen

bull WP1C2 Untersuchung zur Zahlungsbereitschaft

bull WP1C3 Leipzig als Modellregion fuumlr kardioprotektive Lebensmittel

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021 Herzgesuumlndere Lebensmittelhellip

hellipstehen als Synonym fuumlr traditionelle Lebensmitshytel mit verbesserten Naumlhrstoffprofil die kardiovaskulaumlre Risikofaktoren verringern und zur gesuumlnderen Ernaumlhrung beitragen Moumlglich ist es auch Produkte zu reformulieren dh umgestaltete Rezepturen mit weniger Fett Zucker und Salz zu erarbeiten Die gleichnamige Strategie wurde vom EUshyRat initiiert und jedes Mitgliedsland ist aufgerushyfen Plaumlne zu praumlsentieren und diese bis 2025 umzusetzen

Herausforderungen Fett Zucker und Salz sind wesentshyliche Geschmackstraumlger und tragen zudem zur Konsershyvierung eines Produktes bei Ihre Reduktion bzw ihr Austausch koumlnnen zu verkuumlrzter Haltbarkeit Gesundshyheitsgefaumlhrdungen und va sensorischen Einbuszligen fuumlhshyren Gleichwertigkeit und Sicherheit der reformulierten Produkte werden daher aufwaumlndig gepruumlftWelche Lebensmittelgruppen Es sind haumlufig verzehrte Produkte mit unguumlnstigerem Naumlhrwertprofil Waumlhrend in der ersten Fuumloumlrderperiode die Fettreduktion in Wurstwaren und die VitaminshyDshyAnreicherung im Ei im Fokus standen werden in Foumlrderperiode 2 weitere Gruppen (Convenience Saucen Eis) in Hinblick auf Salz Fett bzw Fett Zuckershyreduktion bearbeitet Zudem wird gepruumlft ob das Beshylohnungszentrum im Gehirn auf die bdquoneuen Produkteldquo anspricht und wie sich Blutparameter von Probanden nach dem Verzehr verhaltenDer Verbraucher Produktwissen und shybekanntheit spielen eine wichtige Rolle beim Kauf In repraumlsentativen Umfrashygen wurde daher das Wissen der Bevoumllkerung gegenuumlber Lebensmitteln mit bdquokardioprotektiverldquo Wirkung ermittelt um Hinweise fuumlr die Markteinfuumlhrung zu bekommen

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

13

Clus

term

odul

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M 2

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

12

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

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Clus

term

odul

3 (C

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UN

G Bildung ProjektP3B

Biomarker

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Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 2: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

1

Wir sind 2015 mit keinem geringeren Ziel angetreten als die Gesundheit der Bevoumllshykerung langfristig zu verbessern ndash durch eine gesuumlndere Ernaumlhrung Dafuumlr arbeiten seither mehr als 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachbereiche an unseren drei Universitaumlten eng zusammen und in Kooperation mit rund 80 auszligeruniversitaumlren Partnern Wir haben binnen kuumlrzester Zeit ein wachsendes Netzshywerk geschaffen Moumlglich wurde dies durch die Foumlrderung des Bundesminister iums fuumlr Bildung und Forschung Mit der Bewilligung der zweiten Foumlrderphase koumlnnen wir unsere sehr erfolgreishychen Forschungsshy und Entwicklungsarbeiten bis 2021 fortsetzen Uumlberzeugen Sie sich selbst von den Meilensteinen des Erreichten und unseren neuen Projekten nutriCARD steht fuumlr valide wissenschaftlich abgesicherte evidenzbasierte Informationen Dazu zaumlhlt Grundlagenforschung ebenso wie die bedarfsorientierte Entwicklung herzgesuumlnderer Le bensmittel oder innovativer Ansaumltze in der Kommunikation

ProfthinspDrthinspStefan LorkowskinutriCARD-KoordinatorFriedrich -Schiller -Universitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspPeggy G BraunnutriCARD-SteuerungsgremiumUniversitaumlt Leipzig

ProfthinspDrthinspGabriele StanglnutriCARD-SteuerungsgremiumMartin-Luther- Universitaumlt Halle-Wittenberg

Fuumlr eine gesuumlndere Bevoumllkerung

Gemeinsam mehr erreichen

Institut fuumlr Ernaumlhrungswissenschaften Geschaumlftsstelle

Friedrich-Schiller-Universitaumlt Jena

Institut fuumlr Lebensmittelhygiene Institut fuumlr Kommunikationsshy und Medienshy wissenschaft Kommunikationsbuumlro

Universitaumlt Leipzig

Die groumlszligten Universitaumlten der Bundeslaumlnder Sachsen SachsenshyAnhalt und Thuumlringen haben sich 1995 zusamshymengeschlossen um gemeinsam erfolgreich Projekte in den Bereichen Forschung und Lehre voranzutreiben nushytriCARD ist ein Leuchtturmprojekt des mitteldeutschen Unibundes

Martin-Luther-UniversitaumltHalle-Wittenberg

Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften Innovationsbuumlro

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Impressum

Herausgeber Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD) HalleshyJenashyLeipzigProfthinspDrthinspStefan LorkowskiFriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaInstitut fuumlr ErnaumlhrungswissenschaftenDornburger Str 2507743 Jena

wwwnutriCARDde

Konzeption amp Redaktionsleitung DrthinspTobias D Houmlhn Universitaumlt LeipzigGrafik amp Layout Frank Hellriegel MedienatelierFotonachweise Frank Hellriegel shy Medienatelier Jan Peter Kasper shy FSUshyFotozentrumDavizro Photography shy stockadobecom Artalis Kartography shy stockadobecomsanchesnet1 shy stockadobecom Swen Reichhold Gunther Tschuch nutriCARDRedaktionsschluss 21 April 2019

Inklusionshinweis Aus Gruumlnden der besseren Lesbarkeit wird in dieser Publikation die maumlnnliche Form der Personenshybezeichnungen gewaumlhlt Sie bezieht sich selbstverstaumlndlich auf weibliche maumlnnliche und diversshygeschlechtliche Personen gleichermaszligen

Inhalt

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ICK

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WIS

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ER

Vorwort ndash Fuumlr eine gesuumlndere Bevoumllkerung 1

Gesundheit und Ernaumlhrung 4

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018 6

Clustermodul 1hellip 8

Clustermodul 2 12

Clustermodul 3 16

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo) 20

Infrastruktur 21

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit 22

Universitaumlt Halle 23

Universitaumlt Jena 24

Universitaumlt Leipzig 25

Strategie der zweiten Foumlrderperiode 26

Vision 2021 Translationale Spitzenforschung 28

54

Mecklenburg-Vorpommern176thinsp

Schleswig-Holstein-46thinsp

Hamburg-181thinsp

Niedersachsen134thinsp

Bremen199thinsp

Nordrhein-Westfalen-103thinsp

Hessen09thinsp

Rheinland-Pfalz53thinsp

Saarland04thinsp

Baden-Wuumlrttemberg-108thinsp

Bayern-09thinsp

Thuumlringen170thinsp

Sachsen-Anhalt317thinsp

Brandenburg141thinsp

Berlin-168thinsp

Sachsen114thinsp

Altersbereinigte Uumlbershy und Unterschreitung der bundesdurchschnittlichen Sterbeziffer ausgewaumlhlter HerzshyKreislaufshyErkrankungen 2016 (pro 100000 Einwohner)

(Quelle Deutscher Herzbericht 2018)

1009392thinspshy100thinsp

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gtshy100thinspthinspndashthinsp100939200thinsp

Mehr als vier Millionen Menschen stershyben jedes Jahr in Europa an HerzshyKreislaufshyErshykrankungen mehr als jeder Dritte ist juumlnger als 75 Jahre Die Sterblichkeitsstatistik zeigt dass HerzshyKreislaufshyErkrankungen mit circa 40 Prozent aller Todesfaumllle nach wie vor die haumlufigste Todesursache sind Deutschland liegt im Vergleich von 50 europaumlischen Laumlndern im Mittelfeld Aber es gehoumlrt auch zu den fuumlnf europaumlischen Laumlndern in denen mehr als zehn Prozent der Menschen in den zuruumlckliegenden zwoumllf Monaten an Herzshy oder Kreislaufprobleshymen erkrankt sind

Gesundheit und ErnaumlhrungInnerhalb der Bundesrepublik gibt es deutliche Untershyschiede Die houmlchste Sterblichkeitsrate liegt in SachshysenshyAnhalt aber auch in vielen anderen Bundeslaumlndern zeigt die Statistik dringenden Handlungsbedarf Im Deutschen Herzbericht hieszlig es schon im Jahr 2016 dass es bundesweit an Praumlventionsstrategien zur Bekaumlmpshyfung der HerzshyKreislaufshyErkrankungen fehle Empfohlen wird die Umsetzung groszlig angelegter Programme die den Lebensstil insbesondere die Ernaumlhrung von jungen Familien und Kindern verbessern

Unsere Ernaumlhrung ist einer der Schluumlsselfaktoren die wir beeinflussen koumlnnen Dies kann sich positiv auf fast alle veraumlnderbaren kardiovaskulaumlren Risikofaktoren auswirshyken Juumlngste Studien belegen dass mehr als geschaumltzte 40 Prozent der kardiometabolischen Todesfaumllle in westshylichen Industrielaumlndern wie den USA und Deutschland mit einer unausgewogenen Ernaumlhrung verbunden sind

nutriCARD befasst sich daher mit wichtigen Eckpfeilern zur Verbesserung des Ernaumlhrungsmusters durch die Entshywicklung naumlhrstoffoptimierter Produkte und Strategien zur Verbreitung evidenzbasierter Ernaumlhrungsinformashytionen In der zweiten Foumlrderperiode wird nutriCARD die Forschung und Entwicklung im Bereich Ernaumlhrung und HerzshyKreislaufshyGesundheit weiter staumlrken aber auch die Kommunikation in Richtung Medien und Verbraucher ausbauen

Langfristig soll nutriCARD zu einem mitteldeutschen Zentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention von Stoffwechshyselerkrankungen ausgebaut werden um auch anderen ernaumlhrungsbedingten Stoffwechselerkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes vorzubeugen

Global Burden of Disease Study

Jeder zweite bis dritte vorzeitige Todesfall koumlnnte durch eine bessere Ernaumlhrung vermieden werden Das ist eines der zentralen Ergebnisse der globalen Krankheitslastenstudie (Global Burden of Disease Study) an der nutriCARD beteiligt ist Von insgesamt 43 Millionen kardiovaskulaumlren Todesfaumlllen im Jahr 2016 in Europa gehen 21 Millionen auf eine ungeshysunde Ernaumlhrung zuruumlck Auf Basis des Lebensmittelshykonsums und weiterer Risikofaktoren der jeweiligen Staaten errechnete das internationale Forscherteam den Anteil der Todesfaumllle der auf eine unausgewoshygene Ernaumlhrung zuruumlckzufuumlhren ist Dazu zaumlhlen die Wissenschaftler etwa einen zu geringen Verzehr von Vollkornprodukten von Nuumlssen und Samen sowie von Gemuumlse und einen zu hohen Salzkonsum Die Ershygebnisse sind damit auch von gesundheitspolitischer Relevanz fuumlr die Entwicklung zukuumlnftiger Praumlventishyonsstrategien

6 7

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018

Der Lehrstuhlinhaber fuumlr Biochemie und Physioshylogie der Ernaumlhrung an der FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena betont den translationalen Ansatz Das heiszligt Ershykenntnisse aus der Grundlagenforschung werden in optishymierte Rezepturen und Ernaumlhrungskonzepte sowie neue Lebensmittel uumlberfuumlhrt und fuumlr Verbraucher verstaumlndlich aufbereitet bdquoIn einer immer komplexer werdenden Ershynaumlhrungswelt braucht es Studien die Wirkmechanismen und Sicherheitsaspekte von neuen Lebensmitteln und Leshybensmittelzutaten untersuchen um Nutzen und Risiken fuumlr die menschliche Gesundheit abschaumltzen zu koumlnnenldquo ergaumlnzt ProfthinspDrthinspGabriele Stangl vom Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften der MartinshyLuthershyUnishyversitaumlt HalleshyWittenberg

In der ersten Foumlrderperiode wurden unter anderem quashylitativ hochwertige Wurstwaren mit einem verbesserten Naumlhrstoffprofil entwickelt und zur Marktreife gebracht Die Wuumlrste sind fettreduziert mit wertvollen Omeshygashy3shyFettsaumluren undthinspthinspoder Protein angereichert und schmecken so gut wie traditionelle Lebensmittel Zudem

bdquoWir haben in drei Jahren uumlber Fach- und Bundeslaumlndergrenzen hin-weg die Ernaumlhrungsforschung ein groszliges Stuumlck vorangetrieben Moumlg-lich wurde dies durch die groszligartige Unterstuumltzung des Bundesminis-teriums fuumlr Bildung und Forschung aber auch dem Engagement vieler Wissenschaftler unserer drei Universitaumlten Ihnen gebuumlhrt an dieser Stelle unser Dankldquo

Clustersprecher ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski

wurde eine Interventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstellung auf kardiovaskushylaumlre Risikofaktoren zu untersuchen Die Ergebnisse dieser Studie belegen unter anderem eine deutliche Verbesseshyrung der Blutfettwerte sowie eine Reduktion des Koumlrpershygewichtes und des Koumlrperfettanteils nach Umstellung auf eine herzgesunde fettoptimierte ballaststoffreiche und pflanzenbetonte Kost

Daran soll in der zweiten Foumlrderperiode angeknuumlpft wershyden Durch den Austausch von Naumlhrstoffen und durch Rezeptoptimierung sollen weitere Produktgruppen wie ConvenienceshyProdukte Backwaren Soszligen und Eis entshywickelt werden bdquoWir moumlchten den Salzshy Fettshy und Zuckergehalt von haumlufig verzehrten traditionellen Leshybensmitteln reduzieren Der Geschmack das Aroma das Gefuumlhl beim Kauen sowie die Haltbarkeit und mikrobioshylogische Unbedenklichkeit bleiben dabei unveraumlndertldquo erlaumlutert ProfthinspDrthinspPeggy G Braun vom Institut fuumlr Leshybensmittelhygiene der Veterinaumlrmedizinischen Fakultaumlt der Universitaumlt Leipzig

Nicht minder wichtig ist die Kommunikation in Richtung Verbraucher Denn nur wenn die Forschungserfolge in der Lebenswelt der Bevoumllkerung praumlsent sind und die Verbraucher herzgesuumlndere Lebensmittel kennen und zum Ausprobieren bereit sind kann sich eine Verhaltensshyaumlnderung einstellen Ausgangspunkt fuumlr neue Ansaumltze zur Ernaumlhrungskommunikation bildeten eine repraumlsenshytative Verbraucherakzeptanzstudie eine Untersuchung zum Informationsverhalten ausgewaumlhlter Zielgruppen sowie eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung uumlber Ernaumlhrung

nutriCARD hat in den ersten drei Jahren seines Beshystehens viel erreicht Der interdisziplinaumlre Zugang zum

Themenfeld Ernaumlhrung ndash unter anderem aus den Ernaumlhshyrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Medizin Bioshy und Veterinaumlrmedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenschaften ndash hat fuumlr alle Beteiligten auch neue translationale Perspektiven eroumlffnet

Entstanden ist eine Vielzahl an Publikationen in hochshyrangigen Fachzeitschriften (unter anderem New England Journal of Medicine Lancet) es wurden zusaumltzliche Drittshymittel eingeworben und nutriCARD war auf vielen Fachshy und Publikumsmessen praumlsent wodurch die Sichtbarkeit des Clusters und der drei Universitaumlten erhoumlht wurde aber auch mehrere tausend Menschen fuumlr eine bessere Ernaumlhrung sensibilisiert werden konnten

bull Entwicklung und Validierung von herzgesund-heitsfoumlrdernden Lebensmitteln

bull Erarbeitung und Evaluierung von innovativen sowie praxisnahen Ernaumlhrungs- und Verhal-tensstrategien

bull Konzeption und Evaluation von Kommunika-tions - und Informationsstrategien zur besse-ren Ernaumlhrungsbildung

bull Entwicklung von Marketingkonzepten und Verbraucherakzeptanzstudien

bull Initiierung neuer Projekte und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen akademischen Partnern und Industrie

Unsere Strategie

9

Clus

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bull WP1A1 Protein angereicherte Wurstbull WP1A2 Ballaststoff angereicherte Wurstbull WP1A3 Protein- und ballaststoffangereicherte Wurstbull WP1A4 Mit Omega-3-Fettsaumluren angereicherte Wurstbull WP1A5 Vitamin-D-angereicherte Eier

bull WP1B1 Lebensmittelqualitaumltbull WP1B2 Lebensmittelsicherheitbull WP1B3 Verbraucherakzeptanzbull WP1B4 Interventionsstudien

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

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ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

bull WP1C1 Verbraucherverhaltenbull WP1C2 Analyse des Marktpotentialsbull WP1C3 Entwicklung von Werbespots

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

8

bull WP1A1 Reformulierung von Convenience-Produkten

bull WP1A2 Reformulierung von Milchprodukten Desserts

bull WP1A3 Vitamin-D- angereicherte Lebensmittel

bull WP1B1 Lebensmittel-Gehirn- Interaktion

bull WP1B2 Interventionsstudienbull WP1B3 Produkttransfer und

Verbraucherakzeptanz

bull WP1C1 Erhebung zu Verbrauchereinstellungen

bull WP1C2 Untersuchung zur Zahlungsbereitschaft

bull WP1C3 Leipzig als Modellregion fuumlr kardioprotektive Lebensmittel

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021 Herzgesuumlndere Lebensmittelhellip

hellipstehen als Synonym fuumlr traditionelle Lebensmitshytel mit verbesserten Naumlhrstoffprofil die kardiovaskulaumlre Risikofaktoren verringern und zur gesuumlnderen Ernaumlhrung beitragen Moumlglich ist es auch Produkte zu reformulieren dh umgestaltete Rezepturen mit weniger Fett Zucker und Salz zu erarbeiten Die gleichnamige Strategie wurde vom EUshyRat initiiert und jedes Mitgliedsland ist aufgerushyfen Plaumlne zu praumlsentieren und diese bis 2025 umzusetzen

Herausforderungen Fett Zucker und Salz sind wesentshyliche Geschmackstraumlger und tragen zudem zur Konsershyvierung eines Produktes bei Ihre Reduktion bzw ihr Austausch koumlnnen zu verkuumlrzter Haltbarkeit Gesundshyheitsgefaumlhrdungen und va sensorischen Einbuszligen fuumlhshyren Gleichwertigkeit und Sicherheit der reformulierten Produkte werden daher aufwaumlndig gepruumlftWelche Lebensmittelgruppen Es sind haumlufig verzehrte Produkte mit unguumlnstigerem Naumlhrwertprofil Waumlhrend in der ersten Fuumloumlrderperiode die Fettreduktion in Wurstwaren und die VitaminshyDshyAnreicherung im Ei im Fokus standen werden in Foumlrderperiode 2 weitere Gruppen (Convenience Saucen Eis) in Hinblick auf Salz Fett bzw Fett Zuckershyreduktion bearbeitet Zudem wird gepruumlft ob das Beshylohnungszentrum im Gehirn auf die bdquoneuen Produkteldquo anspricht und wie sich Blutparameter von Probanden nach dem Verzehr verhaltenDer Verbraucher Produktwissen und shybekanntheit spielen eine wichtige Rolle beim Kauf In repraumlsentativen Umfrashygen wurde daher das Wissen der Bevoumllkerung gegenuumlber Lebensmitteln mit bdquokardioprotektiverldquo Wirkung ermittelt um Hinweise fuumlr die Markteinfuumlhrung zu bekommen

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

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Clus

term

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

12

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 3: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

32

Impressum

Herausgeber Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD) HalleshyJenashyLeipzigProfthinspDrthinspStefan LorkowskiFriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaInstitut fuumlr ErnaumlhrungswissenschaftenDornburger Str 2507743 Jena

wwwnutriCARDde

Konzeption amp Redaktionsleitung DrthinspTobias D Houmlhn Universitaumlt LeipzigGrafik amp Layout Frank Hellriegel MedienatelierFotonachweise Frank Hellriegel shy Medienatelier Jan Peter Kasper shy FSUshyFotozentrumDavizro Photography shy stockadobecom Artalis Kartography shy stockadobecomsanchesnet1 shy stockadobecom Swen Reichhold Gunther Tschuch nutriCARDRedaktionsschluss 21 April 2019

Inklusionshinweis Aus Gruumlnden der besseren Lesbarkeit wird in dieser Publikation die maumlnnliche Form der Personenshybezeichnungen gewaumlhlt Sie bezieht sich selbstverstaumlndlich auf weibliche maumlnnliche und diversshygeschlechtliche Personen gleichermaszligen

Inhalt

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Vorwort ndash Fuumlr eine gesuumlndere Bevoumllkerung 1

Gesundheit und Ernaumlhrung 4

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018 6

Clustermodul 1hellip 8

Clustermodul 2 12

Clustermodul 3 16

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo) 20

Infrastruktur 21

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit 22

Universitaumlt Halle 23

Universitaumlt Jena 24

Universitaumlt Leipzig 25

Strategie der zweiten Foumlrderperiode 26

Vision 2021 Translationale Spitzenforschung 28

54

Mecklenburg-Vorpommern176thinsp

Schleswig-Holstein-46thinsp

Hamburg-181thinsp

Niedersachsen134thinsp

Bremen199thinsp

Nordrhein-Westfalen-103thinsp

Hessen09thinsp

Rheinland-Pfalz53thinsp

Saarland04thinsp

Baden-Wuumlrttemberg-108thinsp

Bayern-09thinsp

Thuumlringen170thinsp

Sachsen-Anhalt317thinsp

Brandenburg141thinsp

Berlin-168thinsp

Sachsen114thinsp

Altersbereinigte Uumlbershy und Unterschreitung der bundesdurchschnittlichen Sterbeziffer ausgewaumlhlter HerzshyKreislaufshyErkrankungen 2016 (pro 100000 Einwohner)

(Quelle Deutscher Herzbericht 2018)

1009392thinspshy100thinsp

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gt00thinspthinspndashthinsp1009392100thinsp

gtshy100thinspthinspndashthinsp100939200thinsp

Mehr als vier Millionen Menschen stershyben jedes Jahr in Europa an HerzshyKreislaufshyErshykrankungen mehr als jeder Dritte ist juumlnger als 75 Jahre Die Sterblichkeitsstatistik zeigt dass HerzshyKreislaufshyErkrankungen mit circa 40 Prozent aller Todesfaumllle nach wie vor die haumlufigste Todesursache sind Deutschland liegt im Vergleich von 50 europaumlischen Laumlndern im Mittelfeld Aber es gehoumlrt auch zu den fuumlnf europaumlischen Laumlndern in denen mehr als zehn Prozent der Menschen in den zuruumlckliegenden zwoumllf Monaten an Herzshy oder Kreislaufprobleshymen erkrankt sind

Gesundheit und ErnaumlhrungInnerhalb der Bundesrepublik gibt es deutliche Untershyschiede Die houmlchste Sterblichkeitsrate liegt in SachshysenshyAnhalt aber auch in vielen anderen Bundeslaumlndern zeigt die Statistik dringenden Handlungsbedarf Im Deutschen Herzbericht hieszlig es schon im Jahr 2016 dass es bundesweit an Praumlventionsstrategien zur Bekaumlmpshyfung der HerzshyKreislaufshyErkrankungen fehle Empfohlen wird die Umsetzung groszlig angelegter Programme die den Lebensstil insbesondere die Ernaumlhrung von jungen Familien und Kindern verbessern

Unsere Ernaumlhrung ist einer der Schluumlsselfaktoren die wir beeinflussen koumlnnen Dies kann sich positiv auf fast alle veraumlnderbaren kardiovaskulaumlren Risikofaktoren auswirshyken Juumlngste Studien belegen dass mehr als geschaumltzte 40 Prozent der kardiometabolischen Todesfaumllle in westshylichen Industrielaumlndern wie den USA und Deutschland mit einer unausgewogenen Ernaumlhrung verbunden sind

nutriCARD befasst sich daher mit wichtigen Eckpfeilern zur Verbesserung des Ernaumlhrungsmusters durch die Entshywicklung naumlhrstoffoptimierter Produkte und Strategien zur Verbreitung evidenzbasierter Ernaumlhrungsinformashytionen In der zweiten Foumlrderperiode wird nutriCARD die Forschung und Entwicklung im Bereich Ernaumlhrung und HerzshyKreislaufshyGesundheit weiter staumlrken aber auch die Kommunikation in Richtung Medien und Verbraucher ausbauen

Langfristig soll nutriCARD zu einem mitteldeutschen Zentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention von Stoffwechshyselerkrankungen ausgebaut werden um auch anderen ernaumlhrungsbedingten Stoffwechselerkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes vorzubeugen

Global Burden of Disease Study

Jeder zweite bis dritte vorzeitige Todesfall koumlnnte durch eine bessere Ernaumlhrung vermieden werden Das ist eines der zentralen Ergebnisse der globalen Krankheitslastenstudie (Global Burden of Disease Study) an der nutriCARD beteiligt ist Von insgesamt 43 Millionen kardiovaskulaumlren Todesfaumlllen im Jahr 2016 in Europa gehen 21 Millionen auf eine ungeshysunde Ernaumlhrung zuruumlck Auf Basis des Lebensmittelshykonsums und weiterer Risikofaktoren der jeweiligen Staaten errechnete das internationale Forscherteam den Anteil der Todesfaumllle der auf eine unausgewoshygene Ernaumlhrung zuruumlckzufuumlhren ist Dazu zaumlhlen die Wissenschaftler etwa einen zu geringen Verzehr von Vollkornprodukten von Nuumlssen und Samen sowie von Gemuumlse und einen zu hohen Salzkonsum Die Ershygebnisse sind damit auch von gesundheitspolitischer Relevanz fuumlr die Entwicklung zukuumlnftiger Praumlventishyonsstrategien

6 7

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018

Der Lehrstuhlinhaber fuumlr Biochemie und Physioshylogie der Ernaumlhrung an der FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena betont den translationalen Ansatz Das heiszligt Ershykenntnisse aus der Grundlagenforschung werden in optishymierte Rezepturen und Ernaumlhrungskonzepte sowie neue Lebensmittel uumlberfuumlhrt und fuumlr Verbraucher verstaumlndlich aufbereitet bdquoIn einer immer komplexer werdenden Ershynaumlhrungswelt braucht es Studien die Wirkmechanismen und Sicherheitsaspekte von neuen Lebensmitteln und Leshybensmittelzutaten untersuchen um Nutzen und Risiken fuumlr die menschliche Gesundheit abschaumltzen zu koumlnnenldquo ergaumlnzt ProfthinspDrthinspGabriele Stangl vom Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften der MartinshyLuthershyUnishyversitaumlt HalleshyWittenberg

In der ersten Foumlrderperiode wurden unter anderem quashylitativ hochwertige Wurstwaren mit einem verbesserten Naumlhrstoffprofil entwickelt und zur Marktreife gebracht Die Wuumlrste sind fettreduziert mit wertvollen Omeshygashy3shyFettsaumluren undthinspthinspoder Protein angereichert und schmecken so gut wie traditionelle Lebensmittel Zudem

bdquoWir haben in drei Jahren uumlber Fach- und Bundeslaumlndergrenzen hin-weg die Ernaumlhrungsforschung ein groszliges Stuumlck vorangetrieben Moumlg-lich wurde dies durch die groszligartige Unterstuumltzung des Bundesminis-teriums fuumlr Bildung und Forschung aber auch dem Engagement vieler Wissenschaftler unserer drei Universitaumlten Ihnen gebuumlhrt an dieser Stelle unser Dankldquo

Clustersprecher ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski

wurde eine Interventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstellung auf kardiovaskushylaumlre Risikofaktoren zu untersuchen Die Ergebnisse dieser Studie belegen unter anderem eine deutliche Verbesseshyrung der Blutfettwerte sowie eine Reduktion des Koumlrpershygewichtes und des Koumlrperfettanteils nach Umstellung auf eine herzgesunde fettoptimierte ballaststoffreiche und pflanzenbetonte Kost

Daran soll in der zweiten Foumlrderperiode angeknuumlpft wershyden Durch den Austausch von Naumlhrstoffen und durch Rezeptoptimierung sollen weitere Produktgruppen wie ConvenienceshyProdukte Backwaren Soszligen und Eis entshywickelt werden bdquoWir moumlchten den Salzshy Fettshy und Zuckergehalt von haumlufig verzehrten traditionellen Leshybensmitteln reduzieren Der Geschmack das Aroma das Gefuumlhl beim Kauen sowie die Haltbarkeit und mikrobioshylogische Unbedenklichkeit bleiben dabei unveraumlndertldquo erlaumlutert ProfthinspDrthinspPeggy G Braun vom Institut fuumlr Leshybensmittelhygiene der Veterinaumlrmedizinischen Fakultaumlt der Universitaumlt Leipzig

Nicht minder wichtig ist die Kommunikation in Richtung Verbraucher Denn nur wenn die Forschungserfolge in der Lebenswelt der Bevoumllkerung praumlsent sind und die Verbraucher herzgesuumlndere Lebensmittel kennen und zum Ausprobieren bereit sind kann sich eine Verhaltensshyaumlnderung einstellen Ausgangspunkt fuumlr neue Ansaumltze zur Ernaumlhrungskommunikation bildeten eine repraumlsenshytative Verbraucherakzeptanzstudie eine Untersuchung zum Informationsverhalten ausgewaumlhlter Zielgruppen sowie eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung uumlber Ernaumlhrung

nutriCARD hat in den ersten drei Jahren seines Beshystehens viel erreicht Der interdisziplinaumlre Zugang zum

Themenfeld Ernaumlhrung ndash unter anderem aus den Ernaumlhshyrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Medizin Bioshy und Veterinaumlrmedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenschaften ndash hat fuumlr alle Beteiligten auch neue translationale Perspektiven eroumlffnet

Entstanden ist eine Vielzahl an Publikationen in hochshyrangigen Fachzeitschriften (unter anderem New England Journal of Medicine Lancet) es wurden zusaumltzliche Drittshymittel eingeworben und nutriCARD war auf vielen Fachshy und Publikumsmessen praumlsent wodurch die Sichtbarkeit des Clusters und der drei Universitaumlten erhoumlht wurde aber auch mehrere tausend Menschen fuumlr eine bessere Ernaumlhrung sensibilisiert werden konnten

bull Entwicklung und Validierung von herzgesund-heitsfoumlrdernden Lebensmitteln

bull Erarbeitung und Evaluierung von innovativen sowie praxisnahen Ernaumlhrungs- und Verhal-tensstrategien

bull Konzeption und Evaluation von Kommunika-tions - und Informationsstrategien zur besse-ren Ernaumlhrungsbildung

bull Entwicklung von Marketingkonzepten und Verbraucherakzeptanzstudien

bull Initiierung neuer Projekte und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen akademischen Partnern und Industrie

Unsere Strategie

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bull WP1A1 Protein angereicherte Wurstbull WP1A2 Ballaststoff angereicherte Wurstbull WP1A3 Protein- und ballaststoffangereicherte Wurstbull WP1A4 Mit Omega-3-Fettsaumluren angereicherte Wurstbull WP1A5 Vitamin-D-angereicherte Eier

bull WP1B1 Lebensmittelqualitaumltbull WP1B2 Lebensmittelsicherheitbull WP1B3 Verbraucherakzeptanzbull WP1B4 Interventionsstudien

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

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Lebensmittelmarketing

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Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

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bull WP1C1 Verbraucherverhaltenbull WP1C2 Analyse des Marktpotentialsbull WP1C3 Entwicklung von Werbespots

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

8

bull WP1A1 Reformulierung von Convenience-Produkten

bull WP1A2 Reformulierung von Milchprodukten Desserts

bull WP1A3 Vitamin-D- angereicherte Lebensmittel

bull WP1B1 Lebensmittel-Gehirn- Interaktion

bull WP1B2 Interventionsstudienbull WP1B3 Produkttransfer und

Verbraucherakzeptanz

bull WP1C1 Erhebung zu Verbrauchereinstellungen

bull WP1C2 Untersuchung zur Zahlungsbereitschaft

bull WP1C3 Leipzig als Modellregion fuumlr kardioprotektive Lebensmittel

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021 Herzgesuumlndere Lebensmittelhellip

hellipstehen als Synonym fuumlr traditionelle Lebensmitshytel mit verbesserten Naumlhrstoffprofil die kardiovaskulaumlre Risikofaktoren verringern und zur gesuumlnderen Ernaumlhrung beitragen Moumlglich ist es auch Produkte zu reformulieren dh umgestaltete Rezepturen mit weniger Fett Zucker und Salz zu erarbeiten Die gleichnamige Strategie wurde vom EUshyRat initiiert und jedes Mitgliedsland ist aufgerushyfen Plaumlne zu praumlsentieren und diese bis 2025 umzusetzen

Herausforderungen Fett Zucker und Salz sind wesentshyliche Geschmackstraumlger und tragen zudem zur Konsershyvierung eines Produktes bei Ihre Reduktion bzw ihr Austausch koumlnnen zu verkuumlrzter Haltbarkeit Gesundshyheitsgefaumlhrdungen und va sensorischen Einbuszligen fuumlhshyren Gleichwertigkeit und Sicherheit der reformulierten Produkte werden daher aufwaumlndig gepruumlftWelche Lebensmittelgruppen Es sind haumlufig verzehrte Produkte mit unguumlnstigerem Naumlhrwertprofil Waumlhrend in der ersten Fuumloumlrderperiode die Fettreduktion in Wurstwaren und die VitaminshyDshyAnreicherung im Ei im Fokus standen werden in Foumlrderperiode 2 weitere Gruppen (Convenience Saucen Eis) in Hinblick auf Salz Fett bzw Fett Zuckershyreduktion bearbeitet Zudem wird gepruumlft ob das Beshylohnungszentrum im Gehirn auf die bdquoneuen Produkteldquo anspricht und wie sich Blutparameter von Probanden nach dem Verzehr verhaltenDer Verbraucher Produktwissen und shybekanntheit spielen eine wichtige Rolle beim Kauf In repraumlsentativen Umfrashygen wurde daher das Wissen der Bevoumllkerung gegenuumlber Lebensmitteln mit bdquokardioprotektiverldquo Wirkung ermittelt um Hinweise fuumlr die Markteinfuumlhrung zu bekommen

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

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Clus

term

odul

2 (C

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BIO

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RKER

Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

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14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

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Clus

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odul

3 (C

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

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Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 4: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

54

Mecklenburg-Vorpommern176thinsp

Schleswig-Holstein-46thinsp

Hamburg-181thinsp

Niedersachsen134thinsp

Bremen199thinsp

Nordrhein-Westfalen-103thinsp

Hessen09thinsp

Rheinland-Pfalz53thinsp

Saarland04thinsp

Baden-Wuumlrttemberg-108thinsp

Bayern-09thinsp

Thuumlringen170thinsp

Sachsen-Anhalt317thinsp

Brandenburg141thinsp

Berlin-168thinsp

Sachsen114thinsp

Altersbereinigte Uumlbershy und Unterschreitung der bundesdurchschnittlichen Sterbeziffer ausgewaumlhlter HerzshyKreislaufshyErkrankungen 2016 (pro 100000 Einwohner)

(Quelle Deutscher Herzbericht 2018)

1009392thinspshy100thinsp

gt100thinsp

gt00thinspthinspndashthinsp1009392100thinsp

gtshy100thinspthinspndashthinsp100939200thinsp

Mehr als vier Millionen Menschen stershyben jedes Jahr in Europa an HerzshyKreislaufshyErshykrankungen mehr als jeder Dritte ist juumlnger als 75 Jahre Die Sterblichkeitsstatistik zeigt dass HerzshyKreislaufshyErkrankungen mit circa 40 Prozent aller Todesfaumllle nach wie vor die haumlufigste Todesursache sind Deutschland liegt im Vergleich von 50 europaumlischen Laumlndern im Mittelfeld Aber es gehoumlrt auch zu den fuumlnf europaumlischen Laumlndern in denen mehr als zehn Prozent der Menschen in den zuruumlckliegenden zwoumllf Monaten an Herzshy oder Kreislaufprobleshymen erkrankt sind

Gesundheit und ErnaumlhrungInnerhalb der Bundesrepublik gibt es deutliche Untershyschiede Die houmlchste Sterblichkeitsrate liegt in SachshysenshyAnhalt aber auch in vielen anderen Bundeslaumlndern zeigt die Statistik dringenden Handlungsbedarf Im Deutschen Herzbericht hieszlig es schon im Jahr 2016 dass es bundesweit an Praumlventionsstrategien zur Bekaumlmpshyfung der HerzshyKreislaufshyErkrankungen fehle Empfohlen wird die Umsetzung groszlig angelegter Programme die den Lebensstil insbesondere die Ernaumlhrung von jungen Familien und Kindern verbessern

Unsere Ernaumlhrung ist einer der Schluumlsselfaktoren die wir beeinflussen koumlnnen Dies kann sich positiv auf fast alle veraumlnderbaren kardiovaskulaumlren Risikofaktoren auswirshyken Juumlngste Studien belegen dass mehr als geschaumltzte 40 Prozent der kardiometabolischen Todesfaumllle in westshylichen Industrielaumlndern wie den USA und Deutschland mit einer unausgewogenen Ernaumlhrung verbunden sind

nutriCARD befasst sich daher mit wichtigen Eckpfeilern zur Verbesserung des Ernaumlhrungsmusters durch die Entshywicklung naumlhrstoffoptimierter Produkte und Strategien zur Verbreitung evidenzbasierter Ernaumlhrungsinformashytionen In der zweiten Foumlrderperiode wird nutriCARD die Forschung und Entwicklung im Bereich Ernaumlhrung und HerzshyKreislaufshyGesundheit weiter staumlrken aber auch die Kommunikation in Richtung Medien und Verbraucher ausbauen

Langfristig soll nutriCARD zu einem mitteldeutschen Zentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention von Stoffwechshyselerkrankungen ausgebaut werden um auch anderen ernaumlhrungsbedingten Stoffwechselerkrankungen wie Fettleibigkeit und Diabetes vorzubeugen

Global Burden of Disease Study

Jeder zweite bis dritte vorzeitige Todesfall koumlnnte durch eine bessere Ernaumlhrung vermieden werden Das ist eines der zentralen Ergebnisse der globalen Krankheitslastenstudie (Global Burden of Disease Study) an der nutriCARD beteiligt ist Von insgesamt 43 Millionen kardiovaskulaumlren Todesfaumlllen im Jahr 2016 in Europa gehen 21 Millionen auf eine ungeshysunde Ernaumlhrung zuruumlck Auf Basis des Lebensmittelshykonsums und weiterer Risikofaktoren der jeweiligen Staaten errechnete das internationale Forscherteam den Anteil der Todesfaumllle der auf eine unausgewoshygene Ernaumlhrung zuruumlckzufuumlhren ist Dazu zaumlhlen die Wissenschaftler etwa einen zu geringen Verzehr von Vollkornprodukten von Nuumlssen und Samen sowie von Gemuumlse und einen zu hohen Salzkonsum Die Ershygebnisse sind damit auch von gesundheitspolitischer Relevanz fuumlr die Entwicklung zukuumlnftiger Praumlventishyonsstrategien

6 7

Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018

Der Lehrstuhlinhaber fuumlr Biochemie und Physioshylogie der Ernaumlhrung an der FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena betont den translationalen Ansatz Das heiszligt Ershykenntnisse aus der Grundlagenforschung werden in optishymierte Rezepturen und Ernaumlhrungskonzepte sowie neue Lebensmittel uumlberfuumlhrt und fuumlr Verbraucher verstaumlndlich aufbereitet bdquoIn einer immer komplexer werdenden Ershynaumlhrungswelt braucht es Studien die Wirkmechanismen und Sicherheitsaspekte von neuen Lebensmitteln und Leshybensmittelzutaten untersuchen um Nutzen und Risiken fuumlr die menschliche Gesundheit abschaumltzen zu koumlnnenldquo ergaumlnzt ProfthinspDrthinspGabriele Stangl vom Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften der MartinshyLuthershyUnishyversitaumlt HalleshyWittenberg

In der ersten Foumlrderperiode wurden unter anderem quashylitativ hochwertige Wurstwaren mit einem verbesserten Naumlhrstoffprofil entwickelt und zur Marktreife gebracht Die Wuumlrste sind fettreduziert mit wertvollen Omeshygashy3shyFettsaumluren undthinspthinspoder Protein angereichert und schmecken so gut wie traditionelle Lebensmittel Zudem

bdquoWir haben in drei Jahren uumlber Fach- und Bundeslaumlndergrenzen hin-weg die Ernaumlhrungsforschung ein groszliges Stuumlck vorangetrieben Moumlg-lich wurde dies durch die groszligartige Unterstuumltzung des Bundesminis-teriums fuumlr Bildung und Forschung aber auch dem Engagement vieler Wissenschaftler unserer drei Universitaumlten Ihnen gebuumlhrt an dieser Stelle unser Dankldquo

Clustersprecher ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski

wurde eine Interventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstellung auf kardiovaskushylaumlre Risikofaktoren zu untersuchen Die Ergebnisse dieser Studie belegen unter anderem eine deutliche Verbesseshyrung der Blutfettwerte sowie eine Reduktion des Koumlrpershygewichtes und des Koumlrperfettanteils nach Umstellung auf eine herzgesunde fettoptimierte ballaststoffreiche und pflanzenbetonte Kost

Daran soll in der zweiten Foumlrderperiode angeknuumlpft wershyden Durch den Austausch von Naumlhrstoffen und durch Rezeptoptimierung sollen weitere Produktgruppen wie ConvenienceshyProdukte Backwaren Soszligen und Eis entshywickelt werden bdquoWir moumlchten den Salzshy Fettshy und Zuckergehalt von haumlufig verzehrten traditionellen Leshybensmitteln reduzieren Der Geschmack das Aroma das Gefuumlhl beim Kauen sowie die Haltbarkeit und mikrobioshylogische Unbedenklichkeit bleiben dabei unveraumlndertldquo erlaumlutert ProfthinspDrthinspPeggy G Braun vom Institut fuumlr Leshybensmittelhygiene der Veterinaumlrmedizinischen Fakultaumlt der Universitaumlt Leipzig

Nicht minder wichtig ist die Kommunikation in Richtung Verbraucher Denn nur wenn die Forschungserfolge in der Lebenswelt der Bevoumllkerung praumlsent sind und die Verbraucher herzgesuumlndere Lebensmittel kennen und zum Ausprobieren bereit sind kann sich eine Verhaltensshyaumlnderung einstellen Ausgangspunkt fuumlr neue Ansaumltze zur Ernaumlhrungskommunikation bildeten eine repraumlsenshytative Verbraucherakzeptanzstudie eine Untersuchung zum Informationsverhalten ausgewaumlhlter Zielgruppen sowie eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung uumlber Ernaumlhrung

nutriCARD hat in den ersten drei Jahren seines Beshystehens viel erreicht Der interdisziplinaumlre Zugang zum

Themenfeld Ernaumlhrung ndash unter anderem aus den Ernaumlhshyrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Medizin Bioshy und Veterinaumlrmedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenschaften ndash hat fuumlr alle Beteiligten auch neue translationale Perspektiven eroumlffnet

Entstanden ist eine Vielzahl an Publikationen in hochshyrangigen Fachzeitschriften (unter anderem New England Journal of Medicine Lancet) es wurden zusaumltzliche Drittshymittel eingeworben und nutriCARD war auf vielen Fachshy und Publikumsmessen praumlsent wodurch die Sichtbarkeit des Clusters und der drei Universitaumlten erhoumlht wurde aber auch mehrere tausend Menschen fuumlr eine bessere Ernaumlhrung sensibilisiert werden konnten

bull Entwicklung und Validierung von herzgesund-heitsfoumlrdernden Lebensmitteln

bull Erarbeitung und Evaluierung von innovativen sowie praxisnahen Ernaumlhrungs- und Verhal-tensstrategien

bull Konzeption und Evaluation von Kommunika-tions - und Informationsstrategien zur besse-ren Ernaumlhrungsbildung

bull Entwicklung von Marketingkonzepten und Verbraucherakzeptanzstudien

bull Initiierung neuer Projekte und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen akademischen Partnern und Industrie

Unsere Strategie

9

Clus

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1 (C

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bull WP1A1 Protein angereicherte Wurstbull WP1A2 Ballaststoff angereicherte Wurstbull WP1A3 Protein- und ballaststoffangereicherte Wurstbull WP1A4 Mit Omega-3-Fettsaumluren angereicherte Wurstbull WP1A5 Vitamin-D-angereicherte Eier

bull WP1B1 Lebensmittelqualitaumltbull WP1B2 Lebensmittelsicherheitbull WP1B3 Verbraucherakzeptanzbull WP1B4 Interventionsstudien

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

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ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

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ProjektP1A

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

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ProjektP1A

bull WP1C1 Verbraucherverhaltenbull WP1C2 Analyse des Marktpotentialsbull WP1C3 Entwicklung von Werbespots

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

8

bull WP1A1 Reformulierung von Convenience-Produkten

bull WP1A2 Reformulierung von Milchprodukten Desserts

bull WP1A3 Vitamin-D- angereicherte Lebensmittel

bull WP1B1 Lebensmittel-Gehirn- Interaktion

bull WP1B2 Interventionsstudienbull WP1B3 Produkttransfer und

Verbraucherakzeptanz

bull WP1C1 Erhebung zu Verbrauchereinstellungen

bull WP1C2 Untersuchung zur Zahlungsbereitschaft

bull WP1C3 Leipzig als Modellregion fuumlr kardioprotektive Lebensmittel

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021 Herzgesuumlndere Lebensmittelhellip

hellipstehen als Synonym fuumlr traditionelle Lebensmitshytel mit verbesserten Naumlhrstoffprofil die kardiovaskulaumlre Risikofaktoren verringern und zur gesuumlnderen Ernaumlhrung beitragen Moumlglich ist es auch Produkte zu reformulieren dh umgestaltete Rezepturen mit weniger Fett Zucker und Salz zu erarbeiten Die gleichnamige Strategie wurde vom EUshyRat initiiert und jedes Mitgliedsland ist aufgerushyfen Plaumlne zu praumlsentieren und diese bis 2025 umzusetzen

Herausforderungen Fett Zucker und Salz sind wesentshyliche Geschmackstraumlger und tragen zudem zur Konsershyvierung eines Produktes bei Ihre Reduktion bzw ihr Austausch koumlnnen zu verkuumlrzter Haltbarkeit Gesundshyheitsgefaumlhrdungen und va sensorischen Einbuszligen fuumlhshyren Gleichwertigkeit und Sicherheit der reformulierten Produkte werden daher aufwaumlndig gepruumlftWelche Lebensmittelgruppen Es sind haumlufig verzehrte Produkte mit unguumlnstigerem Naumlhrwertprofil Waumlhrend in der ersten Fuumloumlrderperiode die Fettreduktion in Wurstwaren und die VitaminshyDshyAnreicherung im Ei im Fokus standen werden in Foumlrderperiode 2 weitere Gruppen (Convenience Saucen Eis) in Hinblick auf Salz Fett bzw Fett Zuckershyreduktion bearbeitet Zudem wird gepruumlft ob das Beshylohnungszentrum im Gehirn auf die bdquoneuen Produkteldquo anspricht und wie sich Blutparameter von Probanden nach dem Verzehr verhaltenDer Verbraucher Produktwissen und shybekanntheit spielen eine wichtige Rolle beim Kauf In repraumlsentativen Umfrashygen wurde daher das Wissen der Bevoumllkerung gegenuumlber Lebensmitteln mit bdquokardioprotektiverldquo Wirkung ermittelt um Hinweise fuumlr die Markteinfuumlhrung zu bekommen

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

13

Clus

term

odul

2 (C

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

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ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

12

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

17

Clus

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

ien

Verb

rauc

her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 5: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

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Ruumlckblick 2015thinspndashthinsp2018

Der Lehrstuhlinhaber fuumlr Biochemie und Physioshylogie der Ernaumlhrung an der FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena betont den translationalen Ansatz Das heiszligt Ershykenntnisse aus der Grundlagenforschung werden in optishymierte Rezepturen und Ernaumlhrungskonzepte sowie neue Lebensmittel uumlberfuumlhrt und fuumlr Verbraucher verstaumlndlich aufbereitet bdquoIn einer immer komplexer werdenden Ershynaumlhrungswelt braucht es Studien die Wirkmechanismen und Sicherheitsaspekte von neuen Lebensmitteln und Leshybensmittelzutaten untersuchen um Nutzen und Risiken fuumlr die menschliche Gesundheit abschaumltzen zu koumlnnenldquo ergaumlnzt ProfthinspDrthinspGabriele Stangl vom Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften der MartinshyLuthershyUnishyversitaumlt HalleshyWittenberg

In der ersten Foumlrderperiode wurden unter anderem quashylitativ hochwertige Wurstwaren mit einem verbesserten Naumlhrstoffprofil entwickelt und zur Marktreife gebracht Die Wuumlrste sind fettreduziert mit wertvollen Omeshygashy3shyFettsaumluren undthinspthinspoder Protein angereichert und schmecken so gut wie traditionelle Lebensmittel Zudem

bdquoWir haben in drei Jahren uumlber Fach- und Bundeslaumlndergrenzen hin-weg die Ernaumlhrungsforschung ein groszliges Stuumlck vorangetrieben Moumlg-lich wurde dies durch die groszligartige Unterstuumltzung des Bundesminis-teriums fuumlr Bildung und Forschung aber auch dem Engagement vieler Wissenschaftler unserer drei Universitaumlten Ihnen gebuumlhrt an dieser Stelle unser Dankldquo

Clustersprecher ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski

wurde eine Interventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstellung auf kardiovaskushylaumlre Risikofaktoren zu untersuchen Die Ergebnisse dieser Studie belegen unter anderem eine deutliche Verbesseshyrung der Blutfettwerte sowie eine Reduktion des Koumlrpershygewichtes und des Koumlrperfettanteils nach Umstellung auf eine herzgesunde fettoptimierte ballaststoffreiche und pflanzenbetonte Kost

Daran soll in der zweiten Foumlrderperiode angeknuumlpft wershyden Durch den Austausch von Naumlhrstoffen und durch Rezeptoptimierung sollen weitere Produktgruppen wie ConvenienceshyProdukte Backwaren Soszligen und Eis entshywickelt werden bdquoWir moumlchten den Salzshy Fettshy und Zuckergehalt von haumlufig verzehrten traditionellen Leshybensmitteln reduzieren Der Geschmack das Aroma das Gefuumlhl beim Kauen sowie die Haltbarkeit und mikrobioshylogische Unbedenklichkeit bleiben dabei unveraumlndertldquo erlaumlutert ProfthinspDrthinspPeggy G Braun vom Institut fuumlr Leshybensmittelhygiene der Veterinaumlrmedizinischen Fakultaumlt der Universitaumlt Leipzig

Nicht minder wichtig ist die Kommunikation in Richtung Verbraucher Denn nur wenn die Forschungserfolge in der Lebenswelt der Bevoumllkerung praumlsent sind und die Verbraucher herzgesuumlndere Lebensmittel kennen und zum Ausprobieren bereit sind kann sich eine Verhaltensshyaumlnderung einstellen Ausgangspunkt fuumlr neue Ansaumltze zur Ernaumlhrungskommunikation bildeten eine repraumlsenshytative Verbraucherakzeptanzstudie eine Untersuchung zum Informationsverhalten ausgewaumlhlter Zielgruppen sowie eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung uumlber Ernaumlhrung

nutriCARD hat in den ersten drei Jahren seines Beshystehens viel erreicht Der interdisziplinaumlre Zugang zum

Themenfeld Ernaumlhrung ndash unter anderem aus den Ernaumlhshyrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Medizin Bioshy und Veterinaumlrmedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenschaften ndash hat fuumlr alle Beteiligten auch neue translationale Perspektiven eroumlffnet

Entstanden ist eine Vielzahl an Publikationen in hochshyrangigen Fachzeitschriften (unter anderem New England Journal of Medicine Lancet) es wurden zusaumltzliche Drittshymittel eingeworben und nutriCARD war auf vielen Fachshy und Publikumsmessen praumlsent wodurch die Sichtbarkeit des Clusters und der drei Universitaumlten erhoumlht wurde aber auch mehrere tausend Menschen fuumlr eine bessere Ernaumlhrung sensibilisiert werden konnten

bull Entwicklung und Validierung von herzgesund-heitsfoumlrdernden Lebensmitteln

bull Erarbeitung und Evaluierung von innovativen sowie praxisnahen Ernaumlhrungs- und Verhal-tensstrategien

bull Konzeption und Evaluation von Kommunika-tions - und Informationsstrategien zur besse-ren Ernaumlhrungsbildung

bull Entwicklung von Marketingkonzepten und Verbraucherakzeptanzstudien

bull Initiierung neuer Projekte und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen akademischen Partnern und Industrie

Unsere Strategie

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Clus

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bull WP1A1 Protein angereicherte Wurstbull WP1A2 Ballaststoff angereicherte Wurstbull WP1A3 Protein- und ballaststoffangereicherte Wurstbull WP1A4 Mit Omega-3-Fettsaumluren angereicherte Wurstbull WP1A5 Vitamin-D-angereicherte Eier

bull WP1B1 Lebensmittelqualitaumltbull WP1B2 Lebensmittelsicherheitbull WP1B3 Verbraucherakzeptanzbull WP1B4 Interventionsstudien

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

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ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

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ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

bull WP1C1 Verbraucherverhaltenbull WP1C2 Analyse des Marktpotentialsbull WP1C3 Entwicklung von Werbespots

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

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bull WP1A1 Reformulierung von Convenience-Produkten

bull WP1A2 Reformulierung von Milchprodukten Desserts

bull WP1A3 Vitamin-D- angereicherte Lebensmittel

bull WP1B1 Lebensmittel-Gehirn- Interaktion

bull WP1B2 Interventionsstudienbull WP1B3 Produkttransfer und

Verbraucherakzeptanz

bull WP1C1 Erhebung zu Verbrauchereinstellungen

bull WP1C2 Untersuchung zur Zahlungsbereitschaft

bull WP1C3 Leipzig als Modellregion fuumlr kardioprotektive Lebensmittel

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021 Herzgesuumlndere Lebensmittelhellip

hellipstehen als Synonym fuumlr traditionelle Lebensmitshytel mit verbesserten Naumlhrstoffprofil die kardiovaskulaumlre Risikofaktoren verringern und zur gesuumlnderen Ernaumlhrung beitragen Moumlglich ist es auch Produkte zu reformulieren dh umgestaltete Rezepturen mit weniger Fett Zucker und Salz zu erarbeiten Die gleichnamige Strategie wurde vom EUshyRat initiiert und jedes Mitgliedsland ist aufgerushyfen Plaumlne zu praumlsentieren und diese bis 2025 umzusetzen

Herausforderungen Fett Zucker und Salz sind wesentshyliche Geschmackstraumlger und tragen zudem zur Konsershyvierung eines Produktes bei Ihre Reduktion bzw ihr Austausch koumlnnen zu verkuumlrzter Haltbarkeit Gesundshyheitsgefaumlhrdungen und va sensorischen Einbuszligen fuumlhshyren Gleichwertigkeit und Sicherheit der reformulierten Produkte werden daher aufwaumlndig gepruumlftWelche Lebensmittelgruppen Es sind haumlufig verzehrte Produkte mit unguumlnstigerem Naumlhrwertprofil Waumlhrend in der ersten Fuumloumlrderperiode die Fettreduktion in Wurstwaren und die VitaminshyDshyAnreicherung im Ei im Fokus standen werden in Foumlrderperiode 2 weitere Gruppen (Convenience Saucen Eis) in Hinblick auf Salz Fett bzw Fett Zuckershyreduktion bearbeitet Zudem wird gepruumlft ob das Beshylohnungszentrum im Gehirn auf die bdquoneuen Produkteldquo anspricht und wie sich Blutparameter von Probanden nach dem Verzehr verhaltenDer Verbraucher Produktwissen und shybekanntheit spielen eine wichtige Rolle beim Kauf In repraumlsentativen Umfrashygen wurde daher das Wissen der Bevoumllkerung gegenuumlber Lebensmitteln mit bdquokardioprotektiverldquo Wirkung ermittelt um Hinweise fuumlr die Markteinfuumlhrung zu bekommen

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

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Clus

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

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ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

12

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

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Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

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Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

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Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

Wirt

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

ien

Verb

rauc

her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 6: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

9

Clus

term

odul

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UumlN

DER

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BEN

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bull WP1A1 Protein angereicherte Wurstbull WP1A2 Ballaststoff angereicherte Wurstbull WP1A3 Protein- und ballaststoffangereicherte Wurstbull WP1A4 Mit Omega-3-Fettsaumluren angereicherte Wurstbull WP1A5 Vitamin-D-angereicherte Eier

bull WP1B1 Lebensmittelqualitaumltbull WP1B2 Lebensmittelsicherheitbull WP1B3 Verbraucherakzeptanzbull WP1B4 Interventionsstudien

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

Lebensmittelbewertun

g

ProjektP1B

Lebensmittelmarketing

ProjektP1C

Lebensmittelentwicklu

ng

ProjektP1A

bull WP1C1 Verbraucherverhaltenbull WP1C2 Analyse des Marktpotentialsbull WP1C3 Entwicklung von Werbespots

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

8

bull WP1A1 Reformulierung von Convenience-Produkten

bull WP1A2 Reformulierung von Milchprodukten Desserts

bull WP1A3 Vitamin-D- angereicherte Lebensmittel

bull WP1B1 Lebensmittel-Gehirn- Interaktion

bull WP1B2 Interventionsstudienbull WP1B3 Produkttransfer und

Verbraucherakzeptanz

bull WP1C1 Erhebung zu Verbrauchereinstellungen

bull WP1C2 Untersuchung zur Zahlungsbereitschaft

bull WP1C3 Leipzig als Modellregion fuumlr kardioprotektive Lebensmittel

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021 Herzgesuumlndere Lebensmittelhellip

hellipstehen als Synonym fuumlr traditionelle Lebensmitshytel mit verbesserten Naumlhrstoffprofil die kardiovaskulaumlre Risikofaktoren verringern und zur gesuumlnderen Ernaumlhrung beitragen Moumlglich ist es auch Produkte zu reformulieren dh umgestaltete Rezepturen mit weniger Fett Zucker und Salz zu erarbeiten Die gleichnamige Strategie wurde vom EUshyRat initiiert und jedes Mitgliedsland ist aufgerushyfen Plaumlne zu praumlsentieren und diese bis 2025 umzusetzen

Herausforderungen Fett Zucker und Salz sind wesentshyliche Geschmackstraumlger und tragen zudem zur Konsershyvierung eines Produktes bei Ihre Reduktion bzw ihr Austausch koumlnnen zu verkuumlrzter Haltbarkeit Gesundshyheitsgefaumlhrdungen und va sensorischen Einbuszligen fuumlhshyren Gleichwertigkeit und Sicherheit der reformulierten Produkte werden daher aufwaumlndig gepruumlftWelche Lebensmittelgruppen Es sind haumlufig verzehrte Produkte mit unguumlnstigerem Naumlhrwertprofil Waumlhrend in der ersten Fuumloumlrderperiode die Fettreduktion in Wurstwaren und die VitaminshyDshyAnreicherung im Ei im Fokus standen werden in Foumlrderperiode 2 weitere Gruppen (Convenience Saucen Eis) in Hinblick auf Salz Fett bzw Fett Zuckershyreduktion bearbeitet Zudem wird gepruumlft ob das Beshylohnungszentrum im Gehirn auf die bdquoneuen Produkteldquo anspricht und wie sich Blutparameter von Probanden nach dem Verzehr verhaltenDer Verbraucher Produktwissen und shybekanntheit spielen eine wichtige Rolle beim Kauf In repraumlsentativen Umfrashygen wurde daher das Wissen der Bevoumllkerung gegenuumlber Lebensmitteln mit bdquokardioprotektiverldquo Wirkung ermittelt um Hinweise fuumlr die Markteinfuumlhrung zu bekommen

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

13

Clus

term

odul

2 (C

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

12

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

17

Clus

term

odul

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

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Kommunikation

ProjektP3A

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Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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Verb

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

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28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 7: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

10 11

Die entsprechende Auswahl der Lebensmittel leisshytet einen wichtigen Beitrag zur Praumlvention ernaumlhrungsshyassoziierter HerzshyKreislaufshyErkrankungen Fleisch und Wurstwaren kommen bei circa jedem Dritten taumlglich auf den Tisch (BMEL Ernaumlhrungsreport 2018) ndash insgesamt doppelt soviel wie von der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung empfohlen Beliebte Wurstsorten koumlnnen bis zu 45 Prozent Fett enthalten darunter viele der als unshygesund geltenden gesaumlttigten Fettsaumluren

Unsere Zielsorten Hausmacher feine Lebershy Teeshy Bockshy und Rostbratwurst (sehr beliebt in Mitteldeutschland und fettreich) sowie Lyoner (ua auch in Soljanka Fleischsashylaten Nudelgerichten)

Die Reformulierung erfolgt durch Rezepturanpassung (weniger Fett mehr ungesaumlttigte Fettsaumluren) in Vershysuchschargen in der institutseigenen Wurstmanufaktur mit sensorischen und mikrobiologischen Untersuchunshygen nach Produktion und Lagerung Dafuumlr wurden neben einem regionalem Marktcheck (vier Discounter Supermarkt Mitteldeutschland 748 SBshyProshydukte davon 21thinsp fettredushyziert) moumlgliche Fettersatzshy und shyaustauschstoffe recherchiert und getestet

Ziel war die Reformulierung von Wurstwashyren um fettreduzierte bzw fettoptimierte herzshygesuumlndere Alternativen zu entwickeln Diese sollen sensorisch gleichwertig zu bisher erhaumlltshylichen Waren sein 99 Prozent der Verbraucher legen Wert auf Geschmack (BMEL 2018)

ProduktentwicklungReformulierung

Beispiel HausmachershyLeberwurst

40 Gramm der in nutriCARD entwickelten Wurst decken den Tagesbedarf an wichtigen Omega-3-Fettsaumluren

Von den rund 200 Versuchscharshygen sind 15 transferbereit Die nutriCARDshyLeberwurst wurde vom Saumlchsischen Fleischerinnungsvershyband mit bdquoGoldldquo praumlmiert

Fettreduktionthinspshyoptimierung Fettaustauscher mit gesundheitlichen Mehrwert (pflanzliche Protein Ballaststoffe Omega-3-reiche Oumlle)

ohne Zugabe weiterer Zusatzstoffe

ohne zusaumltzliche technologische Investition und schnell durch kleine und mittelere Unter-nehmen umsetzbar

42thinsp 30thinsp

81 31

Herkoumlmmlich Reformuliert

Fettgehalt

Verhaumlltnis Omega-6 zu Omega-3- Fettsaumluren

Sie ist neben dem Preis der ausschlaggebende Aspekt fuumlr Erfolg und Akzeptanz eines Produktes auf dem Markt Fuumlr die entwickelten Wurstwaren galt es folgende Kriterien einzuhalten

Allgemeine Verkehrsauffassung (Deutsches Lebensmittelbuch)

Lebensmittelrechtliche Bewertung (zB Health Claims)

Produktsicherheit (Haltbarkeit)

Sensorische Gleichwertigkeit

Verbraucherakzeptanz (1191 Befragte 95 Prozent bewerteten den Geschmack mit gut bzw sehr gut)

Produktqualitaumlt Transfer

Befragung und Marktcheck Konsumenteneinstellung und Zahlungsbereitschaft durch repraumlsentative Umfragen

Marktpotenzialstudie fuumlr Lebensmittel mit kardio-protektivem Mehrwert (geschaumltztes jaumlhrliches Markt-potenzial in Deutschland 15thinspndashthinsp154thinspMrd Euro)

Marktanalyse im Bereich Wurstwaren

Kooperationen mit regionalen Fleischereien Gemeinsame Produktentwicklung

Transfer marktreifer Rezepturen

Deklaration und Bewerbung reformulierter Produkte

Wissenstransfer Gemeinsame Workshops fuumlr das Fleischerhandwerk

Fach- und Verbrauchermessen

Publikationen in Fachjournalen

Vortraumlge auf einschlaumlgigen Fachtagungen

Sensorischer Vergleich

Standard im Vergleich zu fettreduzierter undOmegashy3shyangereicherter Leberwurst

50Aussehen

Farbe

Zusammen-setzung

Textur

Geruch

Geschmack45

40

35

Standard fettreduziert und Omega-3 angereichert

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Clus

term

odul

2 (C

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

12

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

17

Clus

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 8: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

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Clus

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BIO

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Identifikation von ernaumlhrungsrelevanten Biomarkern und Bewertung der Rolle in der Entwicklung kardiovaskulaumlrer Erkrankungen

bull WP2B1 Interventionsstudiebull WP2B2 Validierung von Biomarkernbull WP2B3 Identifizierung von Biomarkernbull WP2B4 Identifizierung neuer

ernaumlhrungsrelevanter Biomarkerbull WP2B5 Konzeption RICARDA-Kohorte

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

Biomarker

ProjektP2B

Biomarker

ProjektP2C

Mechanism

en

ProjektP2A

In-vitro-Studien und Tiermodellsysteme

bull WP2A1 Vitamin Dbull WP2A2 Pflanzliche Proteine (Lupine)bull WP2A3 Langkettige Omega-3-Fettsaumluren

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP2A1 Vitamin D vs durch UV-Licht gebildetes Vitamin D

bull WP2A2 Sicherheit von Vitamin-D- Photoisomeren

bull WP2A3 Postprandiale Reaktion auf organisches Phosphat

bull WP2A4 Einfluss von Ballaststoffen auf Risikofaktoren und Atherosklerose

bull WP2B1 Metaanalysen

bull WP2B2 Interventionsstudie (MoKaRi II)

bull WP2B3 Validierung von Biomarkern

bull WP2B4 Analysen in Kohortenstudien

Biomarker undMechanismen

Die Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel ershyfordert die Aufklaumlrung der physiologischen Wirkungen von Naumlhrstoffen und deren Metaboliten auf die Alterung von Zellen des HerzshyKreislaufshySystems Vor diesem Hinshytergrund wurden im Clustermodul 2 verschiedene Studien durchgefuumlhrt um bisher unbekannte Stoffwechselwege zu beschreiben und den Einfluss spezifischer Naumlhrstoffe auf die Praumlvention von HerzshyKreislaufshyErkrankungen zu untersuchen Neben Vitamin D wurden spezifische Nahshyrungseiweiszlige und Fettsaumluren naumlher beleuchtet Zudem wurde eine mehrmonatige Humaninterventionsstudie durchgefuumlhrt um den Einfluss einer Ernaumlhrungsumstelshylung auf kardiometabolische Risikofaktoren zu untershysuchen (MoKaRi) Hierbei konnte gezeigt werden dass durch Anwendung der einfachen MoKaRishyGrundsaumltze nach nur 20 Wochen Gesamtcholesterin LDLshyCholesteshyrin Blutdruck und Langzeitblutzucker deutlich verbessert werden konnten Sogar das Koumlpergewicht und der Koumlrshyperfettanteil der Probanden sanken

In der zweiten nutriCARDshyFoumlrderphase werden in den Teilprojekten der Einfluss von Phosphat auf kardiometashybolische Biomarker beim Menschen sowie spezifische VitaminshyDshyPhotoisomere untersucht VitaminshyDshyPhotoshyisomere wie Tachysterol und Lumisterol entstehen wenn Lebensmittel gezielt mit UVshyLicht behandelt werden um diese mit Vitamin D anzureichern Obwohl dieses Vershyfahren seit 2014 in der EU zugelassen ist (ua zur Beshystrahlung von Baumlckerhefe) ist gegenwaumlrtig wenig uumlber die gesundheitlichen Auswirkungen von Tachysterol und Lumisterol bekannt

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

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14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

ProjektP2C

Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

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Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

ien

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rauc

her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 9: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

14 15

Biosignaturen verschiedener Eiweiszligquellen

Lebensmittel sind komplex zusammengesetzt und bestehen oftmals aus Hunderten verschiedener chemishyscher Bausteine Beobachtungsstudien haben gezeigt dass die Aufnahme bestimmter Lebensmittel mit einem houmlheren oder geringeren Risiko fuumlr Krankheiten einhershygeht Will man jedoch erforschen welcher Inhaltsstoff dafuumlr verantwortlich ist und was dieser im Koumlrper beshywirkt braucht es komplexe Analyseverfahren

Im Rahmen des Kompetenzclusters nutriCARD haben wir uns fuumlr die Wirkung von verschiedenen Nahrungseiweishyszligen aus Fleisch Milch und Suumlszliglupinen interessiert da die Aufnahme von Fleisch Milch und Huumllsenfruumlchten mit unterschiedlichen Krankheitsrisiken assoziiert ist Zudem sind die Wirkungen von Nahrungsproteinen weitestgeshyhend unbekannt

Nach einer genauen biochemischen Charakterisierung dieser Eiweiszlige wurden mit Hilfe von Metabolomshy und Epigenomanalysen Profile verschiedenster Metaboliten und biologischer Parameter sogenannte Biosignatushyren im Organismus bestimmt Nach bioinformatischer Auswertung lieszlig sich ein umfassendes Bild uumlber die geshysundheitlichen Effekte der Eiweiszligquellen generieren Gleichzeitig konnten Indikatoren identifiziert werden die es erlauben Ruumlckschluumlsse auf die verzehrte Eiweiszligshyquelle zu ziehen

Dadurch wird Studienteilnehmern kuumlnftig ein muumlhsames Dokumentieren der verzehrten Lebensmittel erspart Uumlberraschend war dass sich in Abhaumlngigkeit des vershyzehrten Eiweiszligtyps auch die Zusammensetzung der Mishykroorganismen im Darm stark veraumlnderte

Ernaumlhrung Metabolom- Analysen

bioinformatischeAuswertung Gesundheit

LupineFleischCasein

05

20

21

22

23

06 07 08 09 10

Betain

3-Methylhistidin

Herzgesunde Ernaumlhrung MoKaRi

Das Ernaumlhrungskonzept zur Modulation kardiovasshykulaumlrer Risikofaktoren (MoKaRi) wurde in einer 20shywoumlshychigen Humanstudie validiert Fuumlr die Studie wurden 1120 individuelle Tagesplaumlne erstellt welche eine definierte Naumlhrstoffzufuhr vorgaben wobei der Fokus auf einer optimalen Zusammensetzung des Nahrungsfettes lag Zusaumltzlich foumlrderten die Plaumlne den Verzehr von Gemuumlse Obst ballaststoffhaltigen Lebensmitteln und dienten dazu die Aufnahme von Salz einfachen Zuckern sowie stark verarbeiteten Lebensmitteln zu reduzieren

Im Studienzeitraum erhielten die Teilnehmer (LDLshyChoshylesterol gt 3 mmoll keine Einnahme von Lipidsenkern) die naumlhrstoffoptimierten Menuumlplaumlne sowie ausgewaumlhlte Studienlebensmittel (z B Olivenoumll Nussmischung) Auszligerdem erfolgten Ernaumlhrungsberatungen Gesundshyheitschecks und Blutabnahmen im 14shytaumlgigen Abstand (Nachbeobachtung 20 Wochen) Die Intervention wurde durch ein woumlchentliches Sportangebot komplettiert

Die Ernaumlhrungsumstellung resultierte in einer signifikanshyten Senkung der Gesamtshy LDLshyCholesterolshy und Triglyshyceridkonzentrationen sowie des LDLHDLshyVerhaumlltnisses Gleichzeitig war eine Reduktion des Blutdrucks des Langshyzeitblutzuckers und des Koumlrpergewichts zu beobachten wobei insbesondere der Koumlrperfettanteil sank

Die Umsetzung der MoKaRishyPlaumlne resultierte in einer efshyfizienten Senkung kardiovaskulaumlrer Risikofaktoren und eignet sich daher zur Praumlvention fuumlr Menschen mit Lipidshystoffwechselstoumlrungen sowie als Therapieunterstuumltzung fuumlr Patienten mit kardiovaskulaumlren Erkrankungen

Naumlhrstoffe DGE Deutschland MoKaRi

Ballaststoffe (g) 30 ltthinsp20 40thinspndashthinsp50

Fett (En) 30 35thinspndashthinsp40 30thinsp

Fettsaumluren (En)gesaumlttigte Fettsaumluren 10 14thinspndashthinsp17 ltthinsp7

einfach ungesaumlt-tigte Fettsaumluren 10 11thinspndashthinsp15 1010417thinsp10

mehrfach unge-saumlttigte Fett-

saumluren10 5ndashthinsp7 1010417thinsp10

Aufnahme von Fett und Ballaststoffen Empfehlungen vs Aufnahme

EVIDENZ- basiertes

Ernaumlhrungs- programm (Kochbuch)Perspektive

Apps eBooks

hellip

Gesamt- cholesterinBlutdruck

Praumlvention amp Therapie

Koumlrpergewicht Koumlrperfett

Langzeit- blutzucker

Entzuumlndungs- marker

LDL-Cholesterin LDLthinspthinspHDL

Triglyceride

Marker fuumlr systemischen

oxidativen Stress (MDA-LDL)

MoKaRi ndash ein validiertes Ernaumlhrungskonzept

17

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G Bildung ProjektP3B

Biomarker

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Kommunikation

ProjektP3A

Bildung ProjektP3B

Biomarker

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Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

28

Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 10: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

17

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Bildung ProjektP3B

Biomarker

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Kommunikation

ProjektP3A

Foumlrderung eines gesunden Lebensstiles durch Verbraucherbildung

bull WP3A1 Konzepte fuumlr junge Familienbull WP3A2 Konzepte fuumlr Kinder (Kita Schule)bull WP3A3 Kommunikationsstrategien

(Massenmedien)bull WP3A4 Erwachsenebull WP3A5 Innovative Tools (zB Apps)bull WP3A6 Auszliger-Hausverpflegungbull WP3A7 Bewertung der Konzepte

Schulung von Multiplikatoren - Transfer von Wissen und Kompetenzen

bull WP3B1 Nicht-universitaumlre Bildungbull WP3B2 Universitaumlre Bildung

Erste Foumlrderperiode 2015thinspndashthinsp2018

bull WP3A1 Bildungs- und Nudging-Konzepte fuumlr Kinder

bull WP3A2 Verbesserung der Cateringangebote in Kindergaumlrten und Schulen

bull WP3A3 Smartphone-basierte MoKaRi-Menuumlplaumlne

bull WP3A4 Index-basierte Kommunikation fuumlr nachhaltige Ernaumlhrung

bull WP3C1 Ernaumlhrungsjournalismus

bull WP3C2 Blogger

bull WP3C3 Oumlffentlicher Medienkurs

bull WP3A4 Medien-Doktor-Ernaumlhrung

bull WP3B1 Beratungsstandards

bull WP3B2 Weiterbildungskonzepte fuumlr Ernaumlhrungsberater

bull WP3B3 Medienpaket (Hypercolesterinaumlmie)

bull WP3B4 Medienpaket (Hypertriglyceriedaumlmie)

bull WP3B5 Weiterbildungskonzepte fuumlr Aumlrzte

bull WP3B6 Ernaumlhrung und Gesundheit im Schulfach Biologie

Kommunikation und Bildung

In der ersten Foumlrderperiode wurden Konzepte zur Praumlvention kardiovaskulaumlrer Erkrankungen fuumlr alle Altersshyklassen und Lebensphasen sowie Strategien zur besseren Verbraucherinformation entwickelt Grundlagen der Ershynaumlhrungskommunikation hinsichtlich Nutzungsverhalten und Interessen wurden erforscht

Schwerpunkt war die zielgerichtete Information untershyschiedlicher Bevoumllkerungsgruppen Praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge wurden dabei genauso vermittelt wie wissenschaftliche Erkenntnisse und Inforshymationen uumlber innovative Lebensmittel Zur Verbesserung des Ernaumlhrungsverhaltens und des Lebensstils wurden maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien fuumlr junge Famishylien Kinder und Erwachsene mit erhoumlhten kardiovaskulaumlshyren Risikofaktoren entwickelt und implementiert

Jetzt werden die Empfehlungen fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen unter Beruumlcksichtigung von geschlechtsshy und lebensstilspezifischen Unterschieden erweitert Des weiteren soll die Ausbildung von Multiplikatoren (Projektshyinitiatoren Erziehern Lehrern Aumlrzten Ernaumlhrungsberashytern und Diaumltassistenten) durch Schaffung von Synergien und Verbesserung der Lehrplaumlne der Ernaumlhrungsbildung in Mitteldeutschland optimiert werden

Wesentlich gestaumlrkt wird der Bereich der Ernaumlhrungsshykommunikation Unter anderem wird ein Index fuumlr gute Ernaumlhrungsberichterstattung entwickelt Informationsshywege werden modelliert und die Rolle der Foodblogger und Ernaumlhrungsjournalisten wird analysiert

Zweite Foumlrderperiode 2018thinspndashthinsp2021

16

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

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Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

Page 11: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

18 19

Ernaumlhrung und Medien

0 20 40 60 80 100

AumlrztenHebammen

Staatl EinrichtungenHerstellerangaben

MedienberichterstattungWerbung

Onlinecommunitiesanderen Muumlttern

Vertrauen teils teils kein VertrauenErnaumlhrung ist in den Medien omnipraumlsent ndash und dennoch ist der Einfluss des Medienkonsums auf das Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung bislang wenig erforscht Ausgehend von diesem Desiderat ndash und mit Blick auf die Entwicklung kuumlnftiger Kommunikationsstrategien ndash wurden in der ersten Foumlrderphase sowohl das Angebot (Medienberichterstattung) als auch die Nachshyfrage (Mediennutzung) untersucht

In einer deutschlandweiten OnlineshyStudie wurden junge Familien zu ihrem Ernaumlhrungsshy und Medishyenkonsum befragt Ausgewaumlhlte Ergebnisse

Ernaumlhrung ist ein Querschnittsthema mit Schwerpunkten in den Ressorts Wirtschaft Ratgeber und Wissenschaft

Die Berichterstattung wird von den Akteuren aus Wirtschaft und StaatPolitik bestimmt Bei Quellen aus WissenschaftBil-dung werden vor allem Aumlrzte und Ernaumlhrungsberater zitiert

Die Darstellung erfolgt mehrheitlich faktenzentriert dennoch enthaumllt fast jeder zweite Text eine Wertungen des Autors

Das Ernaumlhrungs- und Gesundheitsbewusstsein ist hoch das Wissen uumlber gesunde Ernaumlhrung ist unabhaumlngig vom Bildungsgrad unterschiedlich aus-gepraumlgt Die Integration gesunder Ernaumlhrung in den Familienalltag ist ausbaufaumlhig

Es herrscht eine groszlige Skepsis gegenuumlber Light- und herzgesuumlnderen Produkten mit dem Bildungs-grad schwindet die Skepsis

Die Zuschauer oumlffentlich-rechtlicher TV-Programme zeigen haumlufiger ein aktiv-reflektiertes Nachdenken uumlber ihre Ernaumlhrungswohnheiten als die Nutzer von Privatfernsehen

Internet und Social Media haben sich als Daten-bank fuumlr Ernaumlhrungsfragen etabliert Dennoch erreichen Online-Communities die geringsten Ver-trauenswerte

Die Antworten auf die Frage bdquoWem vertrauen Sie wenn es um In-formationen der Ratschlaumlge zu gesundheitsbewusster Ernaumlhrung gehtldquo zeigt ein differenziertes Bild

In die Analyse der Medienberichterstattung wurden regishyonale und uumlberregionale Tageszeitungen sowie Wochenshyzeitungen und Nachrichtenmagazine einbezogen Drei ausgewaumlhlte Ergebnisse

Das Arbeitsheft bdquoErnaumlhrungldquo wurde gemeinsam mit der Deutschen Geshysellschaft fuumlr Ernaumlhrung (Sektion Thuumlringen) der Barmer und ProfthinspDrthinspUwe Hoszligfeld (FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena) insbesondere fuumlr die Klassenshystufen 7 und 8 entwickelt Das Heft bietet einen guten Uumlberblick uumlber die verschiedenen Bereiche einer gesundheitsfoumlrdernden Ernaumlhrung und soll Schuumller anregen sich mit ihrer Ernaumlhrung intensiver auseinander zu setzen Neben Informationen zu Nahrungsmitteln Inhaltsstoffen Nachhaltigkeit und Hygiene verstecken sich Aufgaben in denen das erlernte Wissen gleich ausshyprobiert werden kann Das Verstaumlndnis fuumlr eine ausgewogene Ernaumlhrung und einen gesunden Lebensstil zu foumlrdern und eine Hilfestellung bei der Wahl der Lebensmittel zu bieten ist in Zeiten der jederzeit verfuumlgbaren hochkalorishyschen Snacks besonders wichtig

Konzeption eines Schullehrgartens zur Ernaumlhrungsbildung

In diesem Projekt wurden in Zusammenarbeit mit dem Verein bdquoKindshygerechte Ernaumlhrungsbildung (keB) eVldquo Informationsmaterialen zur Ernaumlhshyrungsbildung in Schulen konzipiert In 30 Merkblaumlttern fuumlr Kinder und 60 Merkblaumlttern fuumlr Lehrer wurden umfassende Informationen zu heimischen Gemuumlsen und Kraumlutern zusammengestellt und ansprechend dargestellt Hinshyweise zu Beschaffenheit Kultivierung und sensorischen Eigenschaften sind genauso Bestandteil wie Moumlglichkeiten zur Verwendung in Form von vielshyfaumlltigen Rezepten Komplettiert werden die Informationen durch Angaben zu wichtigen Inhaltsstoffen wie Ballaststoffen sekundaumlren Pflanzenstoffen Mineralien und Vitaminen wodurch umfassendes Wissen generiert und leicht vermittelt werden kann

Informationsmaterialien fuumlr Eltern Kinder und Multiplikatoren

Ernaumlhrung

Was fuumlr Ein Typ bisT duTipps fuumlr einen gesuumlnderen Lebensstil

VitaminEund Co Wie wichtig sie fuumlr uns sind

das kommTauf diE TEllEr

Regionaleund saisonale

Produkte

Unterrichtsbegleitmaterial der DGE eV Sektion Thuumlringen

SuumlSS fEurig amp wuumlrzig

Den Geschmack auf die Probe gestellt

Gefoumlrdert durch das Thuumlringer Ministerium fuumlr Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)Er

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Praktisch angelegte Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Qualifikationen im Bereich Ernaumlhrung fuumlr unterschiedliche Zielgruppen entstanden in der ersten Foumlrderperiode

20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

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Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

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Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

FORSCHUNG | ENTWICKLUNG | WISSENSTRANSFER

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20 21

Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo)

Die vom BMBF gefoumlrderte Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts besteht seit September 2017 und konnte im Rahmen einer zusaumltzlichen Foumlrdermaszlignahme zur Unterstuumltzung der Kompetenzshycluster der Ernaumlhrungsforschung erfolgreich eingeworben werden

Humaninterventionsstudien sind ein wesentliches Instrument der translationalen Ernaumlhrungsforschung Eine der groumlszligten Herausfordeshyrungen ist die Heterogenitaumlt der Studienteilnehmer Die Lebensbeshydingungen und die Hintergrunddiaumlt der Stoffwechsel der genetische Hintergrund sowie der Gesundheitsshy bzw und Krankheitsstatus unshyterliegen starken intrashy und interindividuellen Schwankungen und beeinflussen dadurch die Studienergebnisse

Zusaumltzlich stellt das Monitoring der Hintergrunddiaumlt eine Herausshyforderung dar da zuverlaumlssige Erhebungsinstrumente und oder Bioshymarker fehlen bzw nur ein unvollstaumlndiges Bild wiedergeben Dies gilt ebenso fuumlr die Uumlberwachung der Compliance gegenuumlber Ernaumlhshyrungsinterventionen

Das Arbeitsprogramm der NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchfuumlhrung ernaumlhrungsbeshyzogener Humaninterventionsstudien wobei im Detail vier Hauptziele verfolgt werden

Ziel 1Identifizierung und Etablierung ernaumlh-rungsassoziierter Biomarker bzw Biomarker-Profile

Ziel 2Entwicklung und Validierung von Ernaumlhrungs- konzepten zur Praumlvention und Therapie

Ziel 3Implementation innovativer Kom-munikationstech-nologien

Ziel 4Bewertung des Einflusses ausgewaumlhl-ter Faktoren auf die Studienergebnisse als Grundlage fuumlr die Entwicklung von Standards zur Durchfuumlhrung von er-naumlhrungsbezogenen Humaninterven-tionsstudien

Praumlvention Therapie

Validierte Ernaumlhrungskonzepte Nutritional Concepts

Veganer Kardiovaskulaumlre Erkrankungen

Vegetarier Diabetes mellitus Typ II

Mischkoumlstler (Western diet)

chronisch inflammatorische Erkrankungen

Flexitarier Uumlbergewicht

Infrastruktur

Durch die gemeinsamen Aktivitaumlten der Geschaumlftsshystelle und des Innovationsbuumlros waumlhrend der ersten Foumlrderperiode konnten zahlreiche Forschungsshy und Entshywicklungsprojekte initiiert und neue Forschungskooperashytionen aufgebaut werden Das Innovationsbuumlro steht den Unternehmen der Ernaumlhrungswirtschaft unterstuumltzend bei der Planung neuer Projektideen sowie der Beantrashygung von Foumlrdermitteln zur Seite Zudem koordiniert und organisiert das Innovationsbuumlro in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Workshops zu relevanten Themen der Ershynaumlhrungswirtschaft

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch das geshymeinsam organisierte Graduiertenprogramm bdquoMoleshy kulare und biomedizinische Ernaumlhrungsforschungldquo gefoumlrdert Nachwuchswissenschaftler erhalten in Workshops Praktika Seminaren und Trainings die Moumlglichkeit der Wissenserweiterung und der Aneigshynung notwendiger Kompetenzen wodurch das akadeshymische Profil gestaumlrkt wird

Mit Beginn der zweiten Foumlrderphase hat nutriCARD eine Stelle fuumlr Medienshy und Oumlffentlichkeitsarbeit eingerichtet Alle drei Struktureinheiten arbeiten eng zusammen und fungieren als zentrale Schnittstelle zwischen den Clusshyterpartnern aus Wissenschaft Lebensmittelgewerbe und Oumlffentlichkeitsarbeit sodass ein optimaler Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse zwischen den akademishyschen Partnern in die beteiligten kleinen und mittleren Unternehmen sowie uumlber die beteiligten NonshyProfitshyOrshyganisationen und MultiplikatorenshyNetzwerke in die Oumlfshyfentlichkeit erfolgt

DrthinspToni MeierLeiter nutriCARD-Innovationsbuumlro

DrthinspChristine DawczynskinutriCARD-Studienkoordinatorin der ersten Foumlrderperiode und Leiterin der Nachwuchsgruppe

DrthinspTobias D HoumlhnLeiter nutriCARD-Kommunikationsbuumlro und Medienforschung

DrthinspBetty HebeckerLeiterin nutriCARD-Geschaumlftsstelle(zweite Foumlrderperiode)DrthinspSusanne Muumlller (erste Foumlrderperiode)

22 23

Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

24 25

Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

26

Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

Wirt

scha

ft

Fors

chun

g

Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

ien

Verb

rauc

her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

27

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

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Unter den zahlreichen oumlffentlichkeitswirksamen und shyrelevanten Auftritten war die Leipziger Buchmesse 2018 zweifelsohne ein Houmlhepunkt Im Forum des Universitaumltsshybundes HalleshyJenashyLeipzig hat nutriCARD im Auftrag der drei mitteldeutschen Universitaumlten auf der Neuen Messe Leipzig ein viertaumlgiges Feuerwerk an wissenschaftlicher und praxisorientierter Information Unterhaltung sowie Bildung gezuumlndet Das uumlbergeordnete Leitmotiv lautete bdquoMehr wissen Besser essen Gesuumlnder lebenldquo

Auf dem Programm standen zwei Kochshows ndash unter anderem mit Sterneshy und TVshyKoch Christian Henze ndash interaktive Diskussionsrunden populaumlrwissenschaftshyliche Vortraumlge Quizze eine Dauerausstellung uumlber die

nutriCARD in der Oumlffentlichkeit

Rund 3000 Besucher lockte nutriCARD in das Forum des Unibundes auf der Leipziger Buchmesse Zur Eroumlffnung sprachen DrthinspTobias D Houmlhn ProfthinspDrthinspGabriele Stangl und ProfthinspDrthinspStefan Lorkowski (von links)

nutriCARDshyProjekte sowie ein Sinnesparcour fuumlr Kinder ndash Wissenschaft zum Anfassen und Miterleben

Die Bilanz Rund 3000 Besucher Rekord fuumlr den Auftritt der drei Unis Die Themen waren bewusst breit gesetzt und spiegelten die Bandbreite der nutriCARDshyForschung wishyder nachhaltige Ernaumlhrung Kochen als Lifestyle Mythos gesunde Ernaumlhrung Rezepte gegen unliebsame Essgeshywohnheiten Gifte in Lebensmitteln oder Uumlbergewicht bei Haustieren Die Praumlsentation von nutriCARD war auch ein wichtiger Beitrag des Wissensshy und Wissenschaftstransshyfers Es wurden Menschen unterschiedlicher Altersklasshysen erreicht und durch die verschiedenen Formate fuumlr die nutriCARDshyAnliegen sensibilisiert

Forschung und Lehre mit uumlber 500 Jahren Tradition Die MartinshyLuthershyUniversitaumlt HalshyleshyWittenberg (MLU) bietet ein breites Faumlshycherspektrum in den Geistesshy Sozialshy und Naturwissenschaften sowie der Medizin an

Die groumlszligte und aumllteste Hochschule SachsenshyAnhalts entstand 1817 aus dem Zusammenshyschluss der 1502 geshygruumlndeten Universitaumlt Wittenberg und der 1694 gegruumlndeten FriedrichsshyUniversitaumlt Halle

Die Forschungsschwershypunkte der MartinshyLushythershyUniversitaumlt liegen in den Nanoshy und Biowissenshyschaften der Aufklaumlrungsshy sowie der Gesellschaftsshy und Kulturforschung Daruumlber hishynaus beherbergt die Hochschule eine Vielzahl kleiner Faumlcher unter ihrem Dach die in Deutschland zum Teil einzigshyartig sind National wie international ist die Universitaumlt hervorragend vernetzt und koshyoperiert mit fuumlhrenden Forschungseinrichshytungen mehr als 250 Hochschulen aus aller Welt und der Wirtschaft

Institut fuumlr Agrar- und ErnaumlhrungswissenschaftenDas Institut gehoumlrt zur Naturwissenschaftlichen Fakultaumlt III Mit den derzeit 21 Professuren wershyden die Bereiche der Bodenshy Pflanzenshy Tiershy und Ernaumlhrungswissenschaften abgedeckt Enge Beshy

ziehungen bestehen zum LeibnizshyInshystitut fuumlr Agrarentwicklung

in Mittelshy und Osteuropa dem HelmholtzshyZentrum

fuumlr Umweltforschung und dem LeibnizshyInstishytut fuumlr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforshyschung

Am Institut fuumlr Agrarshy und Ernaumlhrungswissenschaften

fuumlhrt die Arbeitsgruppe Humanernaumlhrung im Rahmen

von nutriCARD unter anderem in Kooperation mit der Medizin

eine Ernaumlhrungsstudie zur Wirkung von Phosphor auf den Stoffwechsel

durch Auszligerdem ist das nutriCARDshyInshynovationsbuumlro hier angesiedelt Zu dessen Aufgaben zaumlhlen die Foumlrderung gemeinsamer Forschungsprojekte mit mitteldeutschen Lebensshymittelproduzenten sowie die Unterstuumltzung von Industriepartnern bei der Entwicklung innovashytiver Produktkonzepte

Fakultaumlten9

Studierende20000

Gruumlndung1502

Universitaumlt Halle

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Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

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Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

Wirt

scha

ft

Fors

chun

g

Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

ien

Verb

rauc

her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

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Thuumlringens groumlszligte Hochschule die FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena bietet beste Studienbedingungen eine praxisnahe exzellente Lehre in mehr als 200 Studiengaumlnshygen Jena ist eine mittelgroszlige echte Univershysitaumltsstadt mit vielen HighshyTechshyFirmen und Startshyups Viele junge Menschen und Familien leben hier ein Fuumlnftel der Einwohshyner sind Studierende Es gibt eine groszlige Kulturszene Sportangebote und eine internationale Commushynity mit Studierenden aus 114 Laumlndern

LIGHT ndash LIFE ndash LIBERTY In diesen drei Profillinien buumlndelt die Uni Jena ihre Spitzenforschung und Kulshytur gelebter Interdisziplinashyritaumlt Die Drittmittelstaumlrke der Universitaumlt Jena fuszligt auf eishynem exzellenten Fundament von Einzelforschung und koordinierten Forschungsprojekten und shyverbuumlnden gefoumlrdert durch die Deutsche Forschungsshygemeinschaft (DFG) das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung (BMBF) die Europaumlische Union (EU) und viele andere

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Laumlnder wird der Exzellenzcluster bdquoBalance of

Fakultaumlten10

Studierende17500

Gruumlndung1558

Universitaumlt Jena

the Microverseldquo in den kommenden sieben Jahren gefoumlrdert Darin kooperiert die Unishyversitaumlt Jena mit ihrem Universitaumltsklinikum und auszligeruniversitaumlren Forschungseinrichshytungen Jena hat damit erstmals die Foumlrdeshyrung fuumlr einen Exzellenzcluster erhalten nachdem bereits 2007 die ExzellenzshyGrashy

duiertenschule Jena School for Microbial Communication zu

den Siegern gehoumlrte

Institut fuumlr Ernaumlhrungs-wissenschaftenDas Institut fuumlr Ernaumlhshyrungswissenschaften der FSU wurde 1990 als erstes ernaumlhrungswisshy

senschaftliches Institut in den neuen Bundesshy

laumlndern gegruumlndet Dem Institut gehoumlren acht Abshy

teilungen an die an aktuellen Aspekten der Ernaumlhrungsforshy

schung arbeiten Wissenschaftlishyche Schwerpunkte des molekular und

biomedizinisch ausgerichteten Institutes sind die Entstehung Praumlvention und Beeinshyflussung von ernaumlhrungsmitbedingten altersshyassoziierten Krankheiten Am Institut erhalten durchschnittlich 320 Studierende eine funshydierte interdisziplinaumlre naturwissenschaftshylichshybiomedizinische Ausbildung

Die im Jahr 1409 gegruumlndete Universitaumlt Leipzig ist eine der aumlltesten Universitaumlten Eushyropas Uumlber 29 000 junge Menschen aus aller Welt studieren an der Alma mater Lipsiensis

Der Anspruch der Universitaumlt Leipzig in Forshyschung und Lehre zielt zunehmend auf die Uumlberwindung von Fakultaumltsshy und Institutsgrenzen Auf ihrem Weg zu einer europaumlischen Spitzenuniversitaumlt und international ausgewieshysenen Forschungsshy und Bildungsstaumltte fuumlr den w is s ens chaf t l i ch en Nachwuchs stuumltzt sie sich auf ein vielfaumlltiges Faumlcherspektrum Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin bietet sie mehr als 150 Studiengaumlnge an Im Kompetenzcluster nutriCARD sind zwei Institute federfuumlhrend und tragen wesentshylich zur erfolgreichen Etablierung des universitaumlren Forschungsprofilbereichs Zishyvilisationserkrankungen bei

Institut fuumlr Lebensmittelhygienean der Veterinaumlrmedizin Gesundheitlicher Verbraucherschutz ist eines der wesentlichen und traditionell von Tieraumlrzten

Fakultaumlten14

Studierende29000

Gruumlndung1409

Universitaumlt Leipzig

bearbeiteten Taumltigkeitsfeldern Am Institut fuumlr Lebensmittelhygiene werden jaumlhrlich bis zu 160 Studierende nach der Verordnung zur Approbashytion von Tieraumlrzten in den Faumlchern Lebensmitshytelshy Milchshy und Fleischhygiene ausgebildet Das Institut betreibt umfangreiche Forschung zu mishykrobiologischshytechnologischen bzw tierschutzshy

relevanten Themen und unterstuumltzt im akkreditierten Dienstleisshy

tungsbereich vorwiegend regionale Unternehmen bei Produktuntersushychung shybewertung und shyentwicklung

Institut fuumlr Kommunika-tions- und Medienwis-

senschaftDas Institut gehoumlrt zu

den groumlszligten Forschungsshy und Ausbildungsinstituten

des Fachs in Deutschland Kernkompetenzen sind wissenshy

schaftliche Verfahren die uumlber aktuelle wie vergangene Medienproshy

zesse aufklaumlren Die Studiengaumlnge vershyknuumlpfen umfangreiches Praxiskoumlnnen mit Wissenschaftswissen aus den Bereichen Jourshynalismus Oumlffentlichkeitsarbeit Public Relations und Kommunikationsshy und Medienwissenschaft Dies spiegelt sich auch in den nutriCARDshyProshyjekten wider

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Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspGerald RimbachChristianshyAlbrechtsshyUniversitaumlt Kiel

Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard JahreisFriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

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Strategie der zweiten Foumlrderperiode

Mit der Bewilligung der zweishyten Foumlrderphase kann der Komshypetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutrishyCARD) die erfolgreiche Zusammenarshybeit der Universitaumlten Halle Jena und Leipzig in den Bereichen Ernaumlhrungsshy und Lebensmittelwissenschaften Biomedizin Kommunikationsshy Verhaltensshy und Wirtschaftswissenshyschaften fortfuumlhren und vertiefen Auch kuumlnftig wird sich nutriCARD auf kardiovaskulaumlre Risikofaktoren und kardiovaskulaumlre Krankheiten fokussieren jedoch im Bereich Leshybensmittelentwicklung und Komshymunikation breiter aufstellen An folgende Grundsaumltze zur Entwicklung von lebensmittelshy ernaumlhrungsshy und kommunikationsbasierten Strategien knuumlpft nutriCARD 20 an

Die Ernaumlhrungswirtschaft in Mitteldeutschland soll weiterhin gestaumlrkt werden indem nutriCARD kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung und Markteinfuumlhrung herzgesuumlnderer innovativer Lebensshymittel begleitet und unterstuumltzt Dabei soll neben der Reformulierung traditioneller Lebensmittel die Proshyduktpalette um ConvenienceshyLebensmittel (komplette Readyshytoshyeatshy und ReadyshytoshygoshyProdukte Backwashyren Soszligen) erweitert werden

Forschung ist auch der Ausgangspunkt um bspw politischen Entscheidungstraumlgern und Gesundheitsbehoumlrden aktuelle Informatioshynen uumlber den Einfluss von kardiovaskulaumlren Erkrankungen und die Relevanz der Ershynaumlhrung auf die HerzshyKreislaufshyGesundheit bereitzustellen

Wirt

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Maszliggeschneiderte Ernaumlhrungsstrategien wershyden entwickelt welche die Bevoumllkerung uumlber die Risiken ungesunder Ernaumlhrungsgewohnheiten sowie den Nutzen eines gesunden Ernaumlhrungsshyverhaltens (inkl des Verzehrs der verbessershyten Lebensmittel) informieren und praktische Loumlsungsshy und Umsetzungsvorschlaumlge fuumlr alle Altersklassen und Lebensphasen beinhalten

Innovative Konzepte und Strategien fuumlr klasshysische und neue Medien sowie Multiplikatoren zur verbesserten Kommunikation werden entwickelt Information und Dialog sollen zu einem gesuumlnderen Ernaumlhrungsverhalten der Bevoumllkerung beitragen

Die Wahrnehmung in der Oumlffentlichkeit (sowohl unter Verbrauchern als auch unter Lebensmittelherstellern) soll gesteigert werden nushytriCARD versteht sich nicht nur als reiner Forschungsshy sondern auch Transfershycluster Dies wird ua durch die Einrichtung des Komshymunikationsbuumlros oder der Etablierung der Modellstadt fuumlr herzgesuumlndere Ernaumlhshyrung deutlich aber auch der staumlrkeren Anbindung an die Oumlffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft fuumlr Ernaumlhrung

Med

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her Advisory Board

Das Advisory Board hat die Arbeit des Kompetenzclusters in der ersshyten Foumlrderperiode konstruktiv und zielorientiert unterstuumltzt und gerade beim Aufbau des Forschungsverbunshydes groszlige Verdienste erworben An dieser Stelle moumlchten wir den Mitgliedern des Beirates von 2015 shy 2018 danken

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

ProfthinspDrthinspJutta DierkesUniversity of Bergen

ProfthinspDrthinspGerhard Jahreis FriedrichshySchillershyUniversitaumlt Jena

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Wir freuen uns uumlber die Unterstuumltshyzung des Advisory Boards in der zweiten Foumlrderperiode Dem Greshymium gehoumlren an

ProfthinspDrthinspHannelore DanielTechnische Universitaumlt Muumlnchen

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ProfthinspDrthinspMatthias BluumlherUniversitaumlt Leipzig

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

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nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

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Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

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Vision 2021 Translationale Spitzenforschungin und fuumlr Mitteldeutschland

Der Kompetenzcluster nushytriCARD hat der ernaumlhrungsshy und lebensmittelwissenschaf tlichen Forschung und Entwicklung in Mitshyteldeutschland ein neues Gesicht verliehen und maszliggeblich zu einer besseren nationalen und internashytionalen Sichtbarkeit der mitteldeutshyschen Region beigetragen

Auf diesem Fundament soll nach dem Ende der zweiten Foumlrderperiode ein von den Universitaumlten des Unibundes HalleshyJenashyLeipzig getragenes mitshyteldeutsches Kompetenzzentrum fuumlr Ernaumlhrung und Praumlvention altersabshyhaumlngiger Stoffwechselerkrankungen entstehen Die regionale Kompeshytenz und Exzellenz im Bereich der Ernaumlhrungsforschung soll zu einer bundeslanduumlbergreifenden wettbeshywerbsfaumlhigen Spitzenforschung in Deutschland ausgebaut werden

Ziel des Kompetenzzentrums ist es die Gesundheit der Bevoumllkerung

durch eine ausgewogenere Ernaumlhshyrung und bessere Ernaumlhrungsbilshydung umfassend und nachhaltig zu verbessern Deshalb werden in den Bereichen Forschung und Entwickshylung sowie Transfer und Kommunishykation neben der kardiovaskulaumlren Gesundheit andere ernaumlhrungsmitshybedingte und altersassoziierte Stoffshywechselerkrankungen adressiert Unter Beruumlcksichtigung von altersshy geschlechtsshy und lebensstilspezifishyschen Unterschieden und zielgrupshypenspezifischer Kommunikation soll die Praumlvention lebensstilabhaumlngiger Erkrankungen erreicht werden

Gleichzeitig soll Mitteldeutschland als attraktiver und im nationalen und internationalen Vergleich komshypetitiver Standort fuumlr Studierende und als regional und national anshyerkannte Staumltte zur wissenschaftshylichen beruflichen Weiterbildung im Bereich der Ernaumlhrungsshy und Lebensshymittelwissenschaften gefestigt und

weiter ausgebaut werden Durch aufshyeinander abgestimmte Studiengaumlnge sowie gemeinsam koordinierte strukshyturierte Graduiertenshy und Weiterbilshydungsprogramme sollen Studierende Nachwuchswissenschaftler und auf dem Arbeitsmarkt aktive Hochschulshyabsolventen bestmoumlglich gefoumlrdert werden

Die aus nutriCARD heraus entstanshydenen Kooperationen und Synergien werden also nachhaltige Impulse im Bereich der Forschung und Entwickshylung sowie der universitaumlren Ausshy und Weiterbildung geben

Mit diesen Aktivitaumlten entsteht ein Alleinstellungsmerkmal fuumlr Mittelshydeutschland Langfristig kann die Praumlvention und Therapie von nichtshyuumlbertragbaren Zivilisationserkranshykungen (wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulaumlren Erkrankungen) und die Lebensdauer und shyqualitaumlt der Bevoumllkerung verbessert werden

nutriCARDshyKommunikationsbuumlroDrthinspTobias D Houmlhn

Universitaumlt LeipzigNikolaistraszlige 27shy2904109 Leipzig

EshyMail pressenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp341thinsp973thinsp50thinsp58Mobil +49thinsp(0)thinsp172thinsp8thinsp12thinsp16thinsp80

nutriCARDshyGeschaumlftsstelleDrthinspBetty Hebecker

FriedrichshySchillershyUniversitaumlt JenaDornburger Str 2507743 Jena

EshyMail officenutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp3641thinsp94thinsp97thinsp15

nutriCARDshyInnovationsbuumlroDrthinspToni Meier

Martin Luther Universitaumlt HalleshyWittenbergVonshyDanckelmannshyPlatz 206120 Halle

EshyMail innovationnutricarddeBuumlro +49thinsp(0)thinsp345thinsp552thinsp26thinsp50

Geschaumlftsstelle KommunikationsbuumlroInnovationsbuumlro

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

wwwnutriCARDde

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Page 17: Mehr wissen. Besser essen. Gesünder leben. · Mehr wissen. Besser essen. ... Altersbereinigte Über und Unterschreitung ... • WP1B2 Lebensmittelsicherheit • WP1B3 Verbraucherakzeptanz

Der Kompetenzcluster fuumlr Ernaumlhrung und kardiovaskulaumlre Gesundheit (nutriCARD)

nutriCARD hat ein groszliges Ziel Die Gesundheit der Bevoumllkerung nachhaltig zu verbessern ndash durch eine geshysuumlndere Ernaumlhrung Denn Ernaumlhrung ist ein wesentlicher Faktor zur Vorbeugung von HerzshyKreislaufshyErkrankunshygen der Todesursache Nummer eins in Deutschland und Europa

Rund 40 Wissenschaftler unterschiedlicher Diszplinen sowie 80 Praxispartner arbeiten in nutriCARD unter anshyderem an der Entwicklung herzgesuumlnderer Lebensmittel der Erforschung der Mechanismen ernaumlhrungsshy und alshytersbedingter Erkrankungen sowie der Professionalisieshyrung der Ernaumlhrungskommunikation und shybildung Neue Produkte und Erkenntnisse sollen durch anwendungsorishyentierte Forschung und Grundlagenforschung zum Vershybraucher in die Wirtschaft Ausbildung und Beratung aber auch in die Medien und Oumlffentlichkeit transferiert werden

Das Bundesministerium fuumlr Bildung und Forschung foumlrdert nutriCARD seit 2015 Es ist ein Verbundprojekt der Univershysitaumlten Halle Jena und Leipzig und damit ein Leuchtturm im mitteldeutschen Universitaumltsbund Die Vision dahinter ist der Aufbau eines mitteldeutschen Zentrums fuumlr Ernaumlhshyrung und Praumlvention von Stoffwechselerkrankungen

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