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Modulor 05 2011

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Modulor 05 2011 vom 24. August 2011

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Page 1: Modulor 05 2011

WettbeWerb

vergaberechtliche vorschriftenZürich: stadtrendite durch WettbeWerbe

das internationale WettbeWerbsWesen im realitäts-checkjuroren im umgang mit unerWarteten lösungen

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Page 2: Modulor 05 2011

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Page 3: Modulor 05 2011

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Page 4: Modulor 05 2011

Fenstergriffe 3476 in Edelstahl (Ref. 6204 – fein matt gebürstet) und Aluminium (Ref. 0105 – naturfarbig eloxiert)

Individualität und Charakter sind in unseren elementarsten Bausteinen angelegt.

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Page 5: Modulor 05 2011

Fenstergriffe 3476 in Edelstahl (Ref. 6204 – fein matt gebürstet) und Aluminium (Ref. 0105 – naturfarbig eloxiert)

Individualität und Charakter sind in unseren elementarsten Bausteinen angelegt.

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Page 6: Modulor 05 2011

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Page 7: Modulor 05 2011

MODULØRMagazin

005

EDITORIAL 201105

Gerald Brandstä[email protected]

LAngwEILIg?

Kürzlich hat der Populärphilosoph und Buchautor Alain de Botton („The Archi-tecture of Happiness“) bei einer Lesung seine Geburtsstadt Zürich als spiessig und herrlich langweilig beschrieben. Im positiven Sinn: In der Architektur Zü-richs sehe er eine gehobene Normalität, die nicht durch spektakuläre Einzelob-jekte durchbrochen werde. Es gebe nur wenige Gebäude, die herausstächen, dafür seien diese normale Bauten von ei-ner Qualität, die man in anderen Städten nur bei Architekturikonen finde. Dass aber gewisse Immobilienvermark-ter auszubrechen versuchen, zeigt die Benennung von mehrgeschossigen Ge-bäuden als „Tower“. Nur in Zürich gibt es so viele Tower, wie unsere Kolumne auf Seite 63 offenlegt. In Rotkreuz beispielsweise heisst das 15-geschossige Verwaltungsgebäude von Burckhardt + Partner, das ab Seite 72 vorgestellt wird, traditionellerweise Hochhaus. Dieses entstammt einem Wettbewerb und zeigt beispielhaft, dass Qualität auch mit leisen Tönen ein-drücklich klingen kann.Etwas lauter tritt das ab Seite 86 vorge-stellte und kürzlich eröffnete Riverside Museum in Glasgow auf, ein Werk der Zaha Hadid Architects, ebenfalls ein Wettbewerbsentwurf. So breit wie die Spannweite zwischen Hadid und Burckhardt + Partner sind auch die übrigen Artikel. Spannende Lektüre wünscht Ihnen...

thema wettbewerb

Ein Merkmal der freien Marktwirtschaft ist der offene Wettbewerb. Ob in der Indus-trie, in der musikalischen Nachwuchsförderung oder der Architektur, Wettbewerb fördert Innovation und Qualität, lässt Minderwertiges zurück, um Herausragendem Platz zu geben.Mit einem Architekturwettbewerb erhält der Auslober für wenig Geld eine reiche Auswahl von vielfältigen Lösungsmöglichkeiten. Eine fachkompetente Jury garan-tiert eine hohe Sicherheit bei der Entscheidungsfindung. Sie evaluiert nach festge-legten Beurteilungskriterien die beste Lösung für die gestellte Aufgabe und ist in der Lage, in ihrer Entscheidungsfindung die wesentlichen Aspekte wie konzeptio-nelle, gestalterische, gesellschaftliche, funktionale, technische, ökonomische und ökologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Zudem gewährleisten die fachliche Kompetenz und Unabhängigkeit der Jury eine grosse Akzeptanz des Ergebnisses. Die Vorbereitung des Wettbewerbs braucht zwar ihre Zeit, beschleunigt aber auch den nachfolgenden Planungsprozess und bietet gleichzeitig Gewähr für eine hohe Planungssicherheit. Doch nicht immer laufen Wettbewerbe rechtlich einwandfrei ab: Vorjurierungen durch den Veranstalter, nicht abgegoltene Nutzungsrechte, unangemes-sene Preisgelder, unklare Reglemente.Für Architekten ist der Wettbewerb zum traditionellen Akquisitionsmittel gewor-den, es gibt nur wenige Alternativen. Gerade für junge Teams scheint der Weg über den Wettbewerb die einzige Möglichkeit zu sein, an einen Auftrag zu kommen. Doch bereits in der Ausgabe 4/2010 von Modulør mit dem Titelthema Eigenmarketing hat Autor Frank-Peter Jäger aufgezeigt, dass der Wettbewerb ein Akquisitionsmittel ist, bei dem der zeitliche und finanzielle Aufwand sehr hoch, die Aussicht auf einen konkreten Auftrag aber sehr gering ist. Die vorliegende Ausgabe will das Thema Wettbewerb ohne Samthandschuhe anpa-cken: mit Fachartikeln verschiedener Experten, mit Architektengesprächen, die den enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand für einen Wettbewerbssieg ahnen lassen oder über schiefgelaufene Wettbewerbsprojekte berichten, und mit hervor-ragenden Referenzbauten, die aus Wettbewerben hervorgegangen sind.

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Page 8: Modulor 05 2011

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MODULØRMagazin

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INHALT 201105

MODULØR#5 2011

MAGAZIN

eDitORiaL 005

FORUM 010

Vis-a-VisWalter Angonese 022

theMa WettbeWeRb 025

KOLUMneHerbert Imbach-Röbbeling 063

aRchiteKtURVon-Roll-Areal, Bern 064Administrationsgebäude, Rotkreuz 072Logistikzentrum, Spreitenbach 080Riverside Museum, Glasgow 086

aKtUeLL Herstellerqualifikation im Stahlbau 094

Recht Die Abmahnung 098

025

086

064

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MODULØRMagazin

008

201105

INHALT

124

SeRvIce

Visit 132

taLK 134

ticKeR 136

LiteRatUR 138

teRMine 140

gesehen 142

VORschaU 144

iMpRessUM 144

132

114

PRODUkTe

tOOLbOx 103

speziaLProdukte 104Bodenbeläge 114Dichten und Dämmen 120Fassaden 124

120

007-008_Mod_Inhalt_0511.indd 8 12.08.11 14:02

Page 11: Modulor 05 2011

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MODULØRMagazin

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FORUM

swiss art award an frei + saarinenDas Bundesamt für Kultur zeichnete die Arbeit „Der Grosse Flughafen“ von

Frei + Saarinen Architekten mit dem Swiss Art Award aus. Der Award be-

steht seit 1899 und ist der älteste und renommierteste Kunstwettbewerb

der Schweiz.

Für den Wettbewerb wurden dieses Jahr insgesamt 536 Dossiers einge-

reicht. Das Projekt von Frei + Saarinen, welches schon fast an der Grenze zur

Fiktion steht, ging dabei als Sieger hervor. Die Architekten schlagen einen

neuen Flughafen am Rande des Mittellandes vor. Das Projekt besticht durch

die Tiefe und Vielschichtigkeit, mit welcher das Thema bearbeitet und sein

Potenzial ausgeschöpft wird. Neben der eigentlichen Konstruktion setzen sie

sich mit dem Nebeneinander verschiedenster Darstellungsformen auseinan-

der und bedienen sich ungewöhnlicher Massstäbe und Dimensionen, ohne

dabei an Ernsthaftigkeit zu verlieren. lv

www.freisaarinen.ch PriX aCier 2011

Das Stahlbau-Zentrum Schweiz (SZS) hat zum 4. Mal herausragende Bau-

werke aus Stahl mit dem Schweizer Stahlbaupreis Prix Acier ausgezeichnet.

Für die Jurierung 2011 wurden insgesamt 30 Projekte eingereicht. Unter

Beurteilung der ausgewiesenen Fachjury wurden insgesamt 3 Projekte mit

dem Schweizer Stahlbaupreis Prix Acier 2011 ausgezeichnet, 8 weiteren

vergab die Jury eine Anerkennung. Um das weite Spektrum der Schweizer

Stahlbaukompetenz aufzuzeigen, wurden sowohl spektakuläre Bauten wie

das Business Center Actelion gewürdigt, als auch bescheidenere Bauwerke

wie das Schutzdach über einer historischen Fundstätte in St. Maurice oder

die Langensandbrücke Luzern. Ein besonderes Augenmerk wurde dieses

Jahr auf Sanierung und Erneuerung bestehender Stahlbauten gelegt. Die

Fachjury des SZS nominierte zudem ein Projekt für den European Steel De-

sign Award, den die Europäische Konvention für Stahlbau (EKS) alle 2 Jahre

je Land vergibt. Der Europäische Stahlbaupreis 2011 für die Schweiz wurde

dem Schulhaus Leutschenbach in Zürich zugesprochen, nachdem dieses

Projekt im Jahr 2009 bereits mit dem Prix Acier ausgezeichnet worden war.

Die Preisverleihung findet am 15. September 2011 an der ETH Zürich Höng-

gerberg statt und bildet zugleich den Auftakt zu einer Ausstellung in der

ARchENA. Die Ausstellung an der ETH dauert bis zum 17. November 2011

und dokumentiert die prämierten Projekte. lv

www.szs.ch/prixacier

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Page 13: Modulor 05 2011

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Page 14: Modulor 05 2011

MODULØRMagazin

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FORUM

WINDMÜHLE FÜR VEVEY

91 nationale und internationale Büros haben

sich für den Architekturwettbewerb „Avenue de

Savoie“ beworben. Die Lausanner Architekten

Graeme Mann & Patricia Capua Mann haben sich

mit „Moulin à vent“ durchgesetzt. Das Sieger-

projekt wird als starkes Element das Stadtbild

im Westen Veveys verändern. Sternförmig wird

es dem Nestlé-Gebäude gegenüber entstehen.

Seine Form akzentuiert die privilegierte Position

des Volumens am Stadteingang und bietet, durch

seine Vertiefungen, den Fussgängern grosszügige

Aussenräume. Der sechsgeschossige Neubau um-

fasst Geschäftsflächen mit einladenden Zugängen

im Erdgeschoss und Büroräume. Der Kindergarten

in den obersten Etagen kann die Sicht auf den

See von den Aussenterrassen her geniessen.

Durch die vertikale Gebäudestruktur kann jedes

Geschoss auf die Bedürfnisse der Nutzer abge-

stimmt werden. Das Treppenhaus übernimmt die

erforderliche Aussteifung des Ganzen, und die

3 Servicewände in jedem Geschoss garantieren

die Erdbebensicherung. Die Doppelhautfassade

aus Glas ermöglicht eine gute Schall- und Wär-

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zwischen 15 und 20 Millionen Franken. sg

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NEUNMAL GOLDFÜR DIE

BEST ARCHITECTS 12Zum 6. Mal wurden die besten Architekten aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Best Architects

Award ausgezeichnet. Aus fast 300 eingereichten Arbeiten vergab die Jury 65-mal die begehrte Archi-

tekturauszeichnung.

9 Arbeiten erhielten für ihre besonders herausragende Leistung die Goldprämierung. Gleich 4 davon

wurden in der Kategorie „Wohnungsbau“ an Schweizer Büros vergeben, nämlich an Peter Kunz Archi-

tektur, Winterthur (Projekt: Oberes Alpgut), Burkard Meyer Architekten, Baden (Projekt: Wohnüber-

bauung Allmend, Baden), Ruinelli Associati Architetti, Soglio (Projekt: Umnutzung eines Stalles/einer

Scheune in Soglio), sowie Schneider & Schneider Architekten, Aarau (Projekt: Wohnhaus in Aarau). In

der Kategorie Gewerbe- und Industriebauten ging Gold an Atelier St, Leipzig (Projekt: Neubau Wirt-

schaftsgebäude). In der Kategorie sonstige Bauten ging Gold an Bögl Gierer Architekten, München (Pro-

jekt: Innovationszentrum der Max Bögl Bauunternehmung), und Bonnard Woeffray Architectes, (Projekt:

BOV | Grundschule Bovernier, Schweiz). Zweimal Gold wurde in der Kategorie Innenausbau an Diezin-

ger & Kramer Architekten, Eichstätt (Projekt: Caricatura – Museum für komische Kunst), sowie Kastner

Pichler Architekten, Köln (Projekt: Erinnerungsort Topf und Söhne Erfurt), vergeben. Die Ausschreibung

für den nächsten „Best Architects 13“-Award wird voraussichtlich im März 2012 starten. sg

www.bestarchitects.de

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Page 15: Modulor 05 2011

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Page 16: Modulor 05 2011

MODULØRMagazin

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201105

FORUM

gelungene leserreise

Dem Aufruf der Baukoma AG und Modulør sind

70 an Architektur interessierte Personen gefolgt

und haben sich am 9. Juni aufgemacht, in Davos,

Scuol und Zuoz architektonische Perlen genauer

unter die Lupe zu nehmen.

Mit zwei Cars von Bern und Zürich aus kamen die

Teilnehmer in Davos an und wurden von Heinrich

Degelo empfangen (siehe Bild), der über sein

Projekt, das neue und vielbeachtete Kongress-

zentrum (siehe auch Modulør-Ausgabe 2/2011),

Auskunft gab und die Besucher durch sein Projekt

führte.

Weiter ging die Reise nach Scuol, wo das Sieger-

projekt des Award für Marketing + Architektur

2010 die Teilnehmer in den Bann zog. Nach einer

ausführlichen Führung durch das neue Aushän-

geschild der Schweizer Jungendherbergen führte

Urs Bratschi, Organisator des Award für Marke-

ting + Architektur durch ein Experten-Gespräch

über die neue Ausrichtung der Jugis, über die

Vorgeschichte der Jugendherberge Scuol und das

eigentliche Projekt.

In Zuoz empfing Architekt Hans-Jörg Ruch die

Teilnehmer vor der Chesa Madalena, einem

von aussen unspektakulären Engadinerhaus,

hinter dessen Fassade sich ein Wohnhaus mit

integriertem altem Wehrturm aus dem 15. Jahr-

hundert verbarg. Ruch, Spezialist für das Heraus-

schälen alter Bausubstanz aus vergessenen Enga-

dinerhäusern, offenbarte interessante Aspekte

seiner fast schon archäologischen Tätigkeit. gb

www.marketingarchitektur.ch

Hexendenkmal von ZumtHor

Das neuste Werk von Peter Zumthor steht in Vardo, Norwegen. Der 120 m lange Bau erinnert an eine

heidnische Kultstätte, und das nicht grundlos; Zumthor hat hier ein Hexendenkmal errichtet. Zusammen

mit der Künstlerin Louise Bourgeois, welche letztes Jahr verstorben ist, hat er dieses Kunstwerk erschaf-

fen. Es soll an die im 17. Jahrhundert verfolgten Menschen erinnern. Am Ort der Gedenkstätte starben

91 Personen, welche der Hexerei bezichtigt wurden. Die Zahl 91 kommt in zahlreichen Details vor und

weist so immer wieder auf die Opfer hin. Der Pavillon neben dem Museum widmet sich ganz Louise

Bourgeois. lv

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Page 17: Modulor 05 2011

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201105

FORUM

Resumé zuR Design miami/Basel 2011Als Satelliten-Event der weltbekannten Kunstmes-

se ART präsentierte die 6. Ausgabe der Design

Miami/Basel mit einer Rekordbeteiligung von

43 internationalen Galerien. Die Pariser Galerie

Patrick Seguin führte an der Basler Designmesse

vor, wie eine Notunterkunft zum Design-Lehrstück

erhoben werden kann. Sie widmete dem von Jean

Prouvé 1944 für die Kriegsopfer in Lothringen

konzipierten „Pavillon démontable“ den kom-

pletten Messestand. Wie bei vielen vorgefertigten

Strukturen und modularen Systemen wollte

Prouvé auch diese 6 x 6 m grosse Holz-Metall-

Hütte seriell produzieren lassen. Die fehlenden

Materialien in der Nachkriegszeit ermöglichten

jedoch nur eine limitierte Herstellung.

Die neue Direktorin Marianne Goebl setzte bei

der diesjährigen Design Miami/Basel auf histo-

rische Beispiele. Die neu hinzugekommene

Kölner Galerie Ulrich Fiedler zeigte Klassiker vom

Bauhaus und De Stijl. Die Pariser Galerie Philippe

brillierte mit einem Prototyp einer Lampe von

Alvar Aalto für das Haus des Kunstsammlers Louis

Carré. Neben vielen skandinavischen Klassikern

wurden auch weniger bekannte Möbelstücke

der brasilianischen Moderne gezeigt, wie die von

Joaquim Tenreiro bei der New Yorker Galerie R

20TH Century. km

www.designmiami.com

HDm in BoRDeaux

In Bordeaux entsteht ein neues Stadion. Für die

Gestaltung der neuen Fussballarena wurde das

Büro von Herzog & de Meuron durch den Bürger-

meister selbst beauftragt. Ihr Designvorschlag be-

sticht vor allem durch seine Eleganz und erinnert

an die Form eines Prismas.

Das Stadion befindet sich inmitten der Stadt. Um

sich optimal einzufügen, wurde die Umgebung

bei der Projektplanung stark mitberücksichtigt. So

beziehen sich beispielsweise die Säulen, welche

das weisse Dach tragen und das gesamte Ge-

bäude wie einen Wald umgeben, auf die Birken,

welche sich in der Nähe befinden. Die Arena ist

über mehrere Treppen von verschiedenen Punk-

ten her zugänglich.

Das neue „Stade Bordeaux Atlantique“ soll mehr

als 40‘000 Zuschauerplätze aufweisen und für

Fussball- und Rugbyspiele und andere Sportan-

lässe sowie grosse Konzerte und Kulturveran-

staltungen zur Verfügung stehen. Die zukünftige

Sport-Arena soll bis im Jahr 2015 fertiggestellt

werden. lv

KoopeRation von vitRa

unD g-staR Die Kollektion Prouvé RAW interpretiert die

Möbelklassiker des französischen Designers und

Konstrukteurs Jean Prouvé neu. Laut Pressemit-

teilung dienen die Entwürfe von Jean Prouvé als

Inspirationsquelle für das Kreativteam von G-Star.

Gerade sein Fokus auf Balance und die Verwen-

dung von reinem und rohem Material vertrete

G-Star ebenso in ihrem Design-Konzept. Seit

Jahren werden immer wieder Stücke des Desig-

ners in G-Star-Geschäften und den Showrooms

ausgestellt. Diese Wertschätzung und Faszination

war der Ausgangspunkt für das Projekt Prouvé

RAW mit Vitra.

Seit 2001 hat Vitra die Exklusivrechte an den

Designs von Jean Prouvé, und durch den Zusam-

menschluss mit G-Star sollen die bekanntesten

Entwürfe eine frische Erscheinung erhalten.

Gleichzeitig wurden einige seiner weniger be-

kannten Entwürfe wiederentdeckt und unter den

Augen von Prouvés Tocher Catherine (siehe Bild)

neu aufgelegt.

Ab Herbst 2011 werden 9 Entwürfe in einer Spe-

cial Edition bei ausgewählten Vitra-Fachhändlern

weltweit erhältlich sein. Zeitgemäss aufgepeppt

mit den Ideen von G-Star und Vitra zeichnen sich

die Teile durch Qualität, Funktionalität, Innovation,

pure Ästhetik und raffiniertes Design aus. lv

www.vitra.com

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Page 19: Modulor 05 2011

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Page 20: Modulor 05 2011

MODULØRMagazin

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FORUM

Kunstmuseum Lausanne – zweiter anLauf

2004 lancierte der Kanton Waadt den ersten Wettbewerb für ein neues Mu-

sée Cantonal-des-Beaux-Arts (MCBA) in Lausanne, mit geplantem Standort

direkt am Genfer See. Im offenen Wettbewerbsverfahren setzte sich das

Büro Berrel Wülser Kräutler Architekten (heute Berrel Berrel Kräutler) gegen

249 Teams durch. Doch: Das Projekt scheiterte 4 Jahre später bei der Ab-

stimmung der Waadtländer gegen den Bau des Kunstmuseums am See.

Nach einer langen Standortevaluation schrieb der Kanton erneut einen inter-

nationalen Ideenwettbewerb aus – diesmal im selektiven Verfahren – aus,

ohne jedoch Berrel Berrel Kräutler dazu einzuladen. Die Wahl für das neue

Areal fiel auf das stillgelegte Eisenbahngelände im Herzen der Stadt. Die Ar-

chitekten Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga aus Barcelona überzeugten die

17-köpfige Jury mit einem schlichten Volumen. Der schmale, langgezogene

Baukörper liegt nah an den Bahngleisen und lässt gegen Norden viel Raum

für einen neuen städtischen Platz. Auf dem 22‘000 m² grossen Areal soll ein

ganzes Museumsquartier nach dem Vorbild von Berlin und Wien entstehen.

Hier sollen neben dem MCBA später auch das Museum für Design (MU-

DAC) und für Fotografie (Musée de l’Elysée) Platz finden. Im Gegensatz zu

den meisten Projekten ersetzt der minimalistische Neubau des spanischen

Architekturbüros die Depots komplett. Die Referenz zum Bestand drückt sich

lediglich durch die Backsteinfassade aus sowie durch das Einarbeiten zweier

Fragmente des SBB-Lokomotivdepots im Neubau – einem Giebelfeld in der

Haupthalle und einem in der Seitenhalle. Obwohl das richtungsgebende Vo-

lumen an die Geometrie der alten Hallen erinnert, setzt es sich innenräumlich

durch ein klar ablesbares und funktionalistisches Museumskonzept ab. Die

neutralen Räume rücken die Kunst ins Zentrum, nicht die Architektur – unter

optimalen Licht- und Klimabedingungen sowie durch effizient eingeteilte

Ausstellungs- und Servicebereiche. Die Unterteilung der verschiedenen

Bereiche sowie deren unabhängigen Zugänge erlauben eine grosse Flexibi-

lität im Gebrauch des Museums. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt die

politischen Hürden übersteht. Die Ausstellung des prämierten Projekts im

MCBA läuft bis 11. September 2011. lv

www.mcba.ch

20 Jahre engagementfür

LichtdesignDer Lichtplaner – in den USA oder Grossbritannien schon seit Jahrzehnten

häufig im Planungsteam von Architekturprojekten vertreten – hat nun auch

in Europa seinen Durchbruch gefunden.

Das Büro Licht Kunst Licht wurde 1991 von Andreas Schulz in Bonn und Ber-

lin gegründet. Mittlerweile ist es zum grössten Lichtplanungsbüro Deutsch-

lands aufgestiegen und wurde am 18. Mai 2011 vom IALD (International

Association of Lighting Designers) mit dem Radiance Award for Excellence

in Lightning Design ausgezeichnet. Damit zählt das Büro zu den Vorreitern

für hochwertige und anspruchsvolle Architekturbeleuchtung.

In den letzten Wochen wurde Licht Kunst Licht mit weltweit bedeutenden

Auszeichnungen für Lichtdesign bedacht – angefangen in Philadelphia beim

IALD Radiance Award 2011, über den GE Edison Award 2010 bis hin zum

Deutschen Lichtdesign-Preis 2011, der in diesem Jahr erstmalig vergeben

wurde. Letztere Auszeichnung unterstreicht das enorme Engagement

und die fachliche Kompetenz des Büros mit seinen insgesamt 26 Mit-

arbeitern. lv

www.iald.org

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MODULØRMagazin

020

201105

FORUM

meilenwerk von sara spiro Meilenwerk und Mobimo haben sich für eine

langfristige Projektpartnerschaft entschieden.

Die Meilenwerk AG wird ihr aktuelles Projekt am

Ufer des Zürichsees zusammen mit der Mobimo

AG realisieren, die bereits Grundstückseigentü-

merin ist. Künftig können im Meilenwerk Zürich

Oldtimer bei professionellen Anbietern gekauft

und auch verkauft werden. Zusätzlich bieten auch

Dienstleister und Einzelhändler alles, was für das

Hobby benötigt wird und das Herz von Oldtimer-

Liebhabern höher schlagen lässt.

Zum ersten Mal werden im Meilenwerk Zürichsee

auch zusätzliche Produkte und Dienstleistungen

aus dem weiterentwickelten Meilenwerk-Konzept

angeboten. Hierzu gehören Gourmetläden, eine

Drivers Lounge und ein Autotresor für Fahrzeug-

sammlungen.

Der Umbau des Fabrikgebäudes soll nach Plänen

der Architektin Sara Spiro zum Jahresbeginn

2012 starten. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2013

anvisiert. Das Meilenwerk-Projekt in Horgen am

Zürichsee entsteht im Gebäude der ehemaligen

Webmaschinenfabrik der Firma Grob Textile AG.

Der 230 m lange Industriebau verfügt über eine

Fläche von 20‘000 m2, die sich auf fünf Etagen

verteilen. gb

www.meilenwerk.de, www.saraspiro.com

atelier ww

Mit dem markanten Münchhaldeneck hat das

Zürcher Seefeldquartier einen neuen architek-

tonischen Akzent erhalten, realisiert durch das

Atelier WW Architekten. Nahtlos fügt sich der Bau

in seine Umgebung ein.

Während das Münchhaldeneck zur Strassenseite

hin eine markant städtische Fassade zeigt, fas-

ziniert die Hoffassade als Kontrast in einer orga-

nischen Formensprache. Ihre sanften Rundungen

und Kurven werden schliesslich vom Hofgarten

aufgenommen und gespiegelt. Berücksichtigt

wurden auch die umgebende Architektur, die aus

verschiedenen Epochen stammt. Deren dekora-

tive Elemente und Materialien wurden geschickt

aufgenommen. lv

www.muenchhaldeneck.ch, www.atelier-ww.ch

baumzimmerZur Inspiration dieses Hotels diente der Film „The

Tree Lover“ von Jonas Selberg Augustsén. Das

Hotel sollte eine hochwertige Unterkunft bieten,

welche sich in Harmonie mit der Natur befindet

und die Besucher jeglichen Stress vergessen lässt.

Führende Architekten Skandinaviens beteiligten

sich an den bisher 5 entstandenen Baumzim-

mern, welche sich ausserhalb der Stadt Lulea in

Schweden befinden. Jeder Raum ist einzigartig,

deren Grössen variieren von 15 bis 30 m2. Die

Zimmer schweben in einer Höhe von 4 bis 6 m

und haben alle einen spektakulären Ausblick auf

den Lulefluss. So ist beispielsweise „The Mirror-

cube“ ein faszinierender Raum, der durch die

spiegelnden Glaswände die Umgebung reflektiert

und darin verschwindet. Die Inneneinrichtung ist

aus Sperrholz gefertigt, die Fenster bieten ein per-

fektes Panorama. Hinter dieser architektonischen

Leistung befinden sich die Tham & Videgård

Architects.

Insgesamt sind 24 Baumzimmer geplant, die

nächste Bauphase soll im Jahr 2012 beendet

sein. lv

www.treehotel.se/en/start

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Page 23: Modulor 05 2011

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MODULØRMagazin

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201105

VIS-A-VISWalter Angonese

„ICH GLAUBE AN DIE

KONSTRUKTION DER IDEE“

den Raum setzt und ihn besetzt. Aus die-sem Grunde ist nicht alles, aber fast alles Architektur, was aber nicht heisst, dass immer alles explizit deklariert sein muss. Welche Tugenden sollte ein Architekt erfüllen?Ich nenne immer zwei, denn beide sind für mich sehr wichtig: Neugier und selbstkri-tisches Verhalten. Nur wer stetig offen und

Walter Angonese, geboren 1961 im südtirolischen Kaltern, promoviert 1990 in Architektur bei Vittorio Gregotti an der IUAV in Venedig. Zwei Jahre ist er beim Landesdenkmalamt Südtirol tätig. 2002 entsteht sein eigenes Architekturbüro in Kaltern. Er engagiert sich als Jurymitglied bei zahlreichen Architekturwettbewerben in Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. 1999 ist er Lehrbeauftragter für Entwerfen an der Technischen Universität Innsbruck. Seit 2005 ist er Mit-glied des Kollegiums für Land-schaftsschutz der autonomen Provinz Bozen. Neben einer Reihe von Vorträgen an diversen Universitäten ist er zurzeit Gast-professor an der Accademia di Architettura in Mendrisio.www.angonesewalter.it

neugierig durch die Welt schreitet, kann sie verstehen, kann aus ihr lernen, kann an ihr weiterdenken und weiterbauen. Selbstkritik hingegen hat eine geschichts-orientierte Dimension: Wenn wir nicht in die Geschichte zurückblicken, um in die Zukunft zu denken, sind uns unsere Grenzen auch nicht bewusst. Und jeder, wirklich jeder, hat diese Grenzen – jene, die meinen, keine zu haben oder zu kennen, wohl die meisten.

Der Architekt, welche Rolle spielt er in der Gesellschaft?Nun, unsere Bauten haben eine lange Halbwertszeit, sind Teil von Öffentlichkeit und dadurch Teil der Gesellschaft. Sie können eine Gesellschaft prägen, verän-dern, können pointieren, provozieren, sich einordnen oder unterordnen. Ich für mei-nen Teil glaube an die gesellschaftliche Verantwortung, die wir als Architekten und mit unserem Tun haben, auch deshalb spreche ich sehr oft von Legitimation.

Welche Rolle sollte heute die Politik gegenüber der Architektur spielen?Die Politik sollte das gerade Erwähnte ebenso verinnerlichen, so wie wir Politik – ernsthafte Politik – als Teil des gesell-schaftlichen Agierens ernst zu nehmen haben. Leider haben sich letzthin die beiden Lager sehr von einander entfernt. Ich glaube aber schon, dass wir als Archi-tekten wieder verstärkt gesellschaftliche und dadurch auch politische Themen aufgreifen müssen. Und uns ein bisschen aus der kulturelitären Dimension und einem doch bemerkbar ausgeprägten Gestaltungsauthismus zu verabschieden haben. Dies, um wieder verstärkt Teil des kollektiven Denkens und einer ebensol-chen Akzeptanz zu werden.

Kann Architektur die Welt verbessern?Ja, davon bin ich überzeugt. Nur muss jeder von uns diese „Weltverbesserung“ nicht als absolut sehen, sondern als ein Teil in einem Verbund.

Welche Aufgaben beschäftigen Sie gerade?Die Fertigstellung eines grossen Sammler-hauses in Bozen, ein Projekt für ein kleines Haus für einen Designer und Hochschul-professor nebst Familie in Neumarkt, beide in Südtirol, ein eingeladener Wettbewerb in Kufstein, Österreich und die Abgabe der Arbeiten meiner Diplomstudenten an der Accademia di Architettura in Mendrisio, Tessin.

Welches architektonische Werk hat Sie kürzlich begeistert?In München immer, jedes Mal der Wie-deraufbau der alten Pinakothek durch Hans Döllgast, am Gotthard die kürzlich fertiggestellte Erweiterung des Hospizes von Miller Maranta und in Milano die Appartmenthäuser von Luigi Caccia Dominioni in der Via Nievo. Seit Jahren stetig die Architektur von Adolf Loos.

Inwiefern unterstützen oder behindern neuartige Materialien Ihre Architektursprache? Ich bin mehr am Einsatz von Material im richtigen Kontext und das mit einem reflektierten semantischen Hintergedan-ken interessiert als an der Dimension „neuartig“. Insofern kann der letzte Schrei am Markt dieselbe Botschaft haben und vermitteln wie ein altes, bewährtes Mate-rial, das schräg und mit zeitgenössischem Anspruch und dem jetztzeitigen Wissen zur Ver- und Anwendung gelangt.

Haben Sie eine Idee von Schönheit?Ich glaube an die Konstruktion der Idee. Insofern glaube ich auch an die Konstruk-tion von Schönheit. Und ich glaube, dass Vitruvs Prinzipien zur Architektur: firmitas, utilitas und venustas, heute zusammen meinen Schönheitsgedanken mehr als angemessen auf den Punkt bringen. Wann wird ein Gebäude zur Architektur? Immer dann, wenn es einen Ort, einen Raum besetzt und in Anspruch nimmt, wenn es sich zwischen den Menschen und

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THEMAWettbewerb

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DER ARCHITEKTURWETTBEWERBAuslober und Teilnehmende leisten zusammen einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer lebendigen Baukultur.von Jean-Pierre Wymann

WETTBEWERBE, STUDIENAUFTRÄGE UND DAS VERGABERECHTWährend der private Bauherr frei bestimmen kann, haben die öffentlichen Auftraggeber das Vergaberecht zu beachten.von Claudia Schneider Heusi

STADTRENDITE DURCH WETTBEWERBEDas Amt für Hochbauten, der Baudienstleister der Stadt Zürich, ist einer der grössten und aktivsten Wettbewerbs-veranstalter der Schweiz.von Jeremy Hoskyn

„MAKING COMPETITIONS“ – WETTBEWERBE IM REALITÄTSCHECKDie Teilnahme an einem Architekturwettbewerb bedeutet, wertvolle Ressourcen im Sinne von Zeit, Energie und Geld zu investieren. Ist der Preis die Mühe wert?von Silvia Forlati

DER ARCHITEKTURWETTBEWERB UNTER ASPEKTEN VON WISSENSMANAGEMENTIm Rahmen des Forschungsprojektes „Design Competitions – A Procedural Analysis“ wurden Jurys von mehreren Architekturwettbewerben bei der Arbeit beobachtet.von Jan Silberberger, Joris Van Wezemael und Sofia Paisiou

FÜR UNS IST DER WETTBEWERB AUCH EINE FORSCHUNGSAUFGABE...Aufträge sichern durch Wettbewerbe? Modulør sprach mit Christof Glaus, Partner bei Stücheli Architekten. von Gerald Brandstätter

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Für Architekten ist der Wettbewerb zum traditionellen Akquisitionsinstrument ge-worden, das Modell zum dreidimensionalen Kommunikationsmittel eines Konzepts in der 2. Dimension. (Foto: Simone Vogel)

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DAS THEMA WETTBEWERBIM ÜBERBLICK

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THEMACorporate Architecture

von Jean-Pierre Wymann (Text), Simone Vogel (Fotos)

Der offene Wettbewerb ist ein prägendes Merkmal der freien Marktwirtschaft. Er ist Motor des Fortschritts und steht für Qualität wie auch Innovation. Mit dem Architekturwettbewerb erhalten Auslober eine reiche Auswahl von unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten. Teilnehmende stellen dafür ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Kreativität zur Verfügung. Zusammen leisten Auslober und Teilnehmende einen wertvollen Beitrag zur Förderung einer lebendigen Baukultur.

THEMAWettbewerb

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DERARCHITEKTURWETTBEWERB

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THEMACorporate Architecture

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Aus ökonomischer Sicht sind die Erstellungs-, Betriebs- und Unter-haltskosten eines Bauwerks entschei-dend, die Planerhonorare spielen da-bei eine untergeordnete Rolle. Wichtig für den Planungsprozess ist daher in erster Linie die Evaluation von ver-schiedenen Lösungsansätzen, um die nach gestalterischen, funktionalen, ökonomischen und ökologischen Ge-sichtspunkten beste Lösung für eine bestimmte Aufgabe zu ermitteln. Der Architekturwettbewerb hat sich dafür als das geeignete Verfahren etabliert und seit Jahrzehnten bewährt.

Geschichte der OrdnunGen des siA

Der Schweizerische Ingenieur- und Ar-chitektenverein (SIA) ist seit über 130 Jahren führend in der Entwicklung von Regelwerken für den Architektur- und Ingenieurwettbewerb in der Schweiz. Er berücksichtigt die jeweiligen Be-dürfnisse der Auftraggeber, die Erfah-rungen der Teilnehmenden und eben-so Erkenntnisse aus der Praxis. Bereits in den 1877 vom SIA publizierten „Grundsätzen über das Verfahren bei öffentlichen Concurrenzen“ wurden in zehn Punkten wichtige Grundla-gen für den Architekturwettbewerb gelegt. Lange waren Wettbewerbe für Architekten und Bauingenieure ge-trennt geregelt. 1998 fusionierten die beiden Regelwerke zur gemeinsamen Ordnung SIA 142 für Architektur- und

Ingenieurwettbewerbe. 2009 wurde diese revidiert, und gleichzeitig publi-zierte der SIA die neue Ordnung SIA 143 für Studienaufträge. Zuvor waren nicht anonyme Verfahren unter dem Begriff Studienauftrag als Sonderfall der Honorarordnung, später als An-hang der Wettbewerbsordnung ge-regelt. Diese gewannen mit der Zeit immer mehr an Bedeutung vor allem für planerische Aufgaben, mit offener Aufgabenstellung und interaktiven Prozessen, bei denen ein Dialog zwi-schen Teilnehmern und Jurymitglie-dern notwendig ist. Zu solchen Verfah-ren gehören Testplanungen genauso dazu wie kooperative Verfahren oder Ideenkonkurrenzen. Den beiden Ordnungen für Wettbe-werbe und Studienaufträge des SIA haben die Partnerorganisationen, be- stehend aus Vertretern von Planerver-bänden und Auftraggeberorganisation- en, zugestimmt. Die Koordinations-konferenz der Bau- und Liegenschafts-organe der öffentlichen Bauherren (KBOB) empfiehlt ihren Mitgliedern, diese Ordnungen subsidiär zu den Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungswesen anzuwenden und ihre internen Wettbewerbsbestim-mungen darauf abzustützen.

OrdnunG siA 142 für WettbeWerbe

Mit der Ordnung SIA 142 für Wettbe-werbe legt der SIA anerkannte Regeln

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THEMACorporate ArchitectureTHEMAWettbewerb

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THEMACorporate Architecture

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für einen erfolgreichen und für alle Beteiligten fairen Wettbewerb vor. Sie schafft Rechtssicherheit und stellt das Verfahren auf eine bewährte Grundlage, die für alle Beteiligten vertrauensbildend ist. Diese SIA-Ord-nung kann sowohl von privaten wie auch von öffentlichen Auftraggebern angewandt werden.Die Auswahl zwischen drei Wettbe-werbsarten (Ideen-, Projekt- oder Ge-samtleistungswettbewerb) und drei Verfahrensarten (offenes, selektives oder Einladungsverfahren) erlaubt es, das für jede Aufgabe geeignete Verfahren zu wählen. Für die meis-ten Aufgaben hat sich der einstufige, offene Projektwettbewerb als effi-zientes Verfahren, das eine grosse Vielfalt von Lösungsansätzen ergibt, bewährt. Die wichtigsten Merkmale des Wettbewerbs sind die anonyme Durchführung, der in Aussicht ge-stellte Auftrag, eine ordnungsgemäs-se Gesamtpreissumme und eine fach-kompetente Jury. Der Wettbewerb basiert auf den Grundsätzen der Transparenz des Verfahrens sowie der Gleichbehandlung der Teilneh-menden. Die Anzahl der Stufen muss im Pro-gramm festgelegt werden. Die An-wendung der Ordnungen ermöglicht aber eine gewisse Flexibilisierung. So kann im Programm eine optionale Bereinigungsstufe vorgesehen wer-den, und die Jury kann auch vorge-sehene Stufen weglassen, wenn sie

zum Schluss kommt, dass das Ziel des Wettbewerbs erreicht wurde. Das Instrument des Ankaufs bietet die Möglichkeit, unerwartete Lösungen, die gegen wesentliche Rahmenbedin-gungen verstossen, nicht nur auszu-zeichnen, sondern auch zur Weiterbe-arbeitung zu empfehlen und so auch zu realisieren. Mit der Verbindlich-keitserklärung der Ordnung werden Rechte und Pflichten der Beteilig-ten klar geregelt, was dazu beiträgt, Streitfälle zu vermeiden.

AnGebOt des siA

Für die Anwendung der beiden Ord-nungen für Wettbewerbe und Stu-dienaufträge in der Praxis hat die Wettbewerbskommission eine ganze Reihe von Publikationen veröffent-licht. Beliebt ist etwa die Wegleitung „Befangenheit und Ausstandsgrün-de“, auf die mittlerweile sehr viele Programme verweisen. Mit der Weg-leitung „Programme von Wettbewer-ben und Studienaufträgen“ erhält der Auslober nicht nur eine einheitliche und klare Gliederung, sondern auch viele praktische Hinweise zur Durch-führung. Daneben stehen weitere Wegleitungen etwa zu den Themen Teambildung, Verantwortung der Jury, selektives Verfahren, Verwen-dung digitaler Daten sowie Postver-sand zur Verfügung. Sie können auf der Website des SIA gratis bezogen werden.

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THEMACorporate Architecture

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Zur Förderung der Qualität im Wett-bewerbswesen bietet der SIA kos-tenlos eine Beratung sowie die Be-gutachtung von Programmen von Wettbewerben und Studienaufträgen an. Zuständig ist die Wettbewerbs-kommission, deren Mitglieder ehren-amtlich tätig sind und ihr Wissen und ihre Erfahrung auf dem Gebiet des Wettbewerbswesens unentgeltlich zur Verfügung stellen. Sie kommen aus der ganzen Schweiz, aus verschie-denen Planersparten und vertreten sowohl Teilnehmer wie auch Auftrag-geber.

Öffentliches beschAffunGsrecht

Im öffentlichen Beschaffungsrecht sind die Ordnungen des SIA insofern verankert, als die Möglichkeit vorge-sehen ist, dass der Auftraggeber auf einschlägige Bestimmungen von Fach-verbänden verweisen kann. Diese Bestimmung ist zwar nicht bindend, zeugt aber von der breiten Anerken-nung der Ordnungen des SIA. Nach einem Wettbewerb kann der öffent-liche Auftraggeber einen Auftrag von Planerleistungen im freihändigen Ver-fahren, das heisst ohne weitere Aus-schreibung, direkt vergeben. Auf Bun-desebene öffnet die Teilrevision der Verordnung über das öffentliche Be-schaffungswesen (VöB) vom 1.1.2010 mit der Einführung des Dialogs die Tür auch für eine freihändige Vergabe

nach der Durchführung eines Studien-auftrags.

stufenGerechte AnfOrderunGen

Für die Durchführung von Wettbe-werben sind stufengerechte Anfor-derungen von zentraler Bedeutung. Immer häufiger stellen Auslober aber Anforderungen, die nicht stufenge-recht sind. Sie verlangen detaillierte Angaben und viele Nachweise, die für den Entscheid nicht relevant sind oder die sie nicht beurteilen können. Viele Parameter lassen sich zum Zeitpunkt des Wettbewerbs noch nicht abschlies-send festlegen. Ein Projekt braucht Zeit, bis es für die Ausführung reif ist. Zudem möchte der Auftraggeber nach dem Wettbewerb weiterhin seine Wünsche und Bedürfnisse einbringen. Auch vom Ablauf der Beurteilung her gesehen machen detaillierte Anga-ben und Nachweise für Beiträge, die wegen städtebaulicher oder organisa-torischer Mängel früh ausscheiden, keinen Sinn. Eine Garantie, dass der zur Weiterbearbeitung empfohlene Beitrag bewilligungsfähig ist und die prognostizierten Investitions- und Unterhaltskosten eingehalten werden können, gibt es auch mit den höchsten Anforderungen und einer Vielzahl von Nachweisen nicht. Der Auftraggeber muss der Entwicklungsfähigkeit des Projektes des Gewinners und dessen Urhebern vertrauen.

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THEMACorporate Architecture

THEMAWettbewerb

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Jean-Pierre Wymann ist Architekt ETH SIA/BSA und Leiter Wett-bewerbe und Studienaufträge beim Generalsekretariat des SIA. www.sia.ch/142i

Mehr WettbeWerb, Mehr QuAlität

Mit einem Architekturwettbewerb er-hält der Auslober für wenig Geld eine reiche Auswahl von vielfältigen Lö-sungsmöglichkeiten. Eine fachkompe-tente Jury garantiert eine hohe Sicher-heit bei der Entscheidungsfindung. Sie evaluiert nach festgelegten Beurtei-lungskriterien die beste Lösung für die gestellte Aufgabe und ist in der Lage, in ihrer Entscheidungsfindung die wesentlichen Aspekte wie konzeptio-nelle, gestalterische, gesellschaftliche, funktionale, technische, ökonomische und ökologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Diese vielseitige Eva-luation trägt entscheidend zur Qua-litätssicherung bei. Zudem gewähr-leisten die fachliche Kompetenz und Unabhängigkeit der Jury eine grosse Akzeptanz des Ergebnisses. Die Vor-bereitung des Wettbewerbs braucht zwar seine Zeit, beschleunigt aber auch den nachfolgenden Planungspro-zess und bietet gleichzeitig Gewähr für eine hohe Planungssicherheit. Mit dem Architekturwettbewerb wird in Konkurrenz aus vielen Lösungsan-sätzen der beste Beitrag selektioniert. Auslober und Teilnehmende tragen damit zusammen zur Förderung einer Baukultur von hoher Qualität bei.

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THEMAWettbewerb

von Claudia Schneider Heusi (Text) und Amt für Hochbauten (Bild zVg.)

Öffentliche Auftraggeber haben die Regeln über die Vergabe zu beachten. Die Art der Ausschreibung kann zwar frei entschieden werden, je nach Wahl

gelten aber auch verschiedene Vorschriften, die zu berücksichtigen sind.

WettbeWerbe,Studienaufträge und

daS Vergaberecht

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er es entweder dem Regelfall anonymer Wettbewerb oder dem Ausnahmefall nicht anonymer Studienauftrag zuord-nen. Eine Kombination von Wettbewerb und Studienauftrag ist dabei ausgeschlos-sen. Diese Trennung ist vergaberechtlich geboten.

Gesetzliche GrundlaGen

Aus dem GATT/WTO-Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen vom 15. April 1994 (GPA) ergibt sich, dass das Wettbewerbsverfahren den Grund-sätzen der Nichtdiskriminierung und der Transparenz zu genügen hat. Daneben fordert das GPA, dass eine unabhängige Jury einzusetzen ist und den Gewinnern Verträge in Aussicht zu stellen sind. Im Bundesrecht finden sich für Bun-desvergaben detaillierte, aber nicht umfassende Bestimmungen über die Durchführung von Planungs- und Ge-samtleistungswettbewerben, so in Art. 13 Abs. 3 des Bundesgesetzes über das öf-fentliche Beschaffungswesen (BöB) und in einem separaten Kapitel in der dazuge-hörigen Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VöB; Art. 40 ff.). Der Studienauftrag wird nur in Art. 13 Abs. 1 lit. l VöB erwähnt; dort werden die kumulativen Voraussetzungen für die freihändige Vergabe in einem nicht anonymen Verfahren aufgezählt. Das Verfahren zum Studienauftrag selber ist vergaberechtlich nicht geregelt.Für die Kantone ergibt sich aus der „In-terkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen“ (Art. 12 Abs. 3 IVöB) unter anderem, dass der Ver-anstalter bei Wettbewerben auf einschlä-gige Bestimmungen von Fachverbänden verweisen kann. In den Ausführungs-erlassen der Kantone finden sich ganz unterschiedliche Reglementierungen des Wettbewerbs.

und dass ein unabhängiges Preisgericht, beziehungsweise Beurteilungsgremium eingesetzt wird. Dessen Entscheid ist für den Auftraggeber insbesondere auch bei der Erteilung des Folgeauftrags verbind-lich. Man spricht von einer lösungsorien-tierten Beschaffung im Gegensatz zur leistungsorientierten Beschaffung bei ei-ner Honorarsubmission. Wettbewerb und Studienauftrag unter-scheiden sich wie folgt: Dem Gewinner des Wettbewerbs kann gestützt auf be-stimmte, relativ enge Voraussetzungen der Zuschlag im Rahmen eines freihän-digen Verfahrens („Direktvergabe“) er-teilt werden. Gemäss der SIA-Ordnung 142/2009 sind Wettbewerbe der Regelfall und zwingend anonym durchzuführen. Die Anonymität wird definiert als „die konsequente Trennung zwischen der Kenntnis des Lösungsvorschlags einer-seits und des Verfassers andererseits“. Die Anonymität hilft, die Gleichbehand-lung der Wettbewerbsteilnehmer zu ge-währleisten. Mit der Durchführung eines Studien-auftrags erhält der Auftraggeber wie beim Wettbewerb im Ergebnis ebenfalls mehrere Lösungsvorschläge für eine bestimmte planerisch offene Ausgangs-lage. Unterschiedlich ist vor allem das Verfahren: Der Auftraggeber erteilt für die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen parallel identische entgeltliche Aufträge an verschiedene Planer, wobei der Stu-dienauftrag nicht anonym durchgeführt wird. Es findet ein Dialog zwischen dem Beurteilungsgremium und den Teilneh-mern statt, und letztlich werden alle Teilnehmenden gleich honoriert, und auf eine Rangierung wird verzichtet. Gemäss der SIA-Ordnung 143/2009 eignen sich Stu-dienaufträge als zu begründender Ausnahmefall für komplexe Aufgaben.Ist der Auftraggeber an einem lösungs-orientierten Verfahren interessiert, muss

Private und öffentliche Bau-herren beschaffen Architektur- und In-genieurleistungen auf dem freien Markt. Während der private Bauherr dabei frei bestimmen kann, ob er direkt einen Auf-trag vergeben oder eine Ausschreibung in eigener Ausgestaltung durchführen will, haben die öffentlichen Auftrag- geber das Vergaberecht zu beachten. Dazu hat sich die Rechtsprechung in den letzten Jahren kontinuierlich akzentuiert. Seit 2009 sind zudem der Wettbewerb und der Studienauftrag in zwei verschie-denen Ordnungen geregelt. Die neue SIA-Ordnung 143/2009 für Architektur- und Ingenieurstudienaufträge orientiert sich an ihrer Schwester-Ordnung SIA 142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe, regelt aber ein anderes Verfahren.

honorarsubmission, WettbeWerb oder studienauftraG?

Ein öffentlicher Auftraggeber hat ver-schiedene Möglichkeiten: Er kann Pla-nerleistungen als Dienstleistung („Hono-rarsubmission“) ausschreiben oder einen Wettbewerb beziehungsweise einen Stu-dienauftrag durchführen. Die Konsequenzen sind für die öffent-lichen Auftraggeber bedeutend: Je nach eingeschlagenem Weg – Honorarsubmis-sion, Wettbewerb oder Studienauftrag – gelten unterschiedliche vergaberecht-liche Vorschriften. Sind die engen Vo-raussetzungen an das Verfahren eines Wettbewerbs beziehungsweise Studi-enauftrags nicht erfüllt, gelangen die strengeren Vorschriften zum konven-tionellen Ausschreibungsverfahren der Honorarsubmission zur Anwendung. Dem Wettbewerb und dem Studienauf-trag ist „in Abgrenzung zur Honorarsub-mission“ gemeinsam, dass die Evaluation nicht über das Kriterium Preis stattfindet

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THEMAWettbewerb

Die gesetzlichen Grundlagen sind insge-samt nicht umfassend, und entsprechend wichtig sind die aus der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze. Verstösst der öffentliche Auftraggeber beim Wettbe-werb beziehungsweise Studienauftrag gegen diese Vorgaben, ist nämlich die vergaberechtliche Grundlage für einen „freihändigen Folgeauftrag“ an den Ge-winner entzogen. Die Voraussetzungen für einen freihändigen Folgeauftrag sind deshalb im Einzelfall, je nach gewählter Verfahrensart, sorgfältig zu klären.

Verhältnis der sia-ordnunGen 142/2009 und 143/2009 zum VerGaberecht

Das Vergaberecht enthält Verweise auf die einschlägigen „Bestimmungen von Fachverbänden“. Die beiden bereits er-wähnten SIA-Ordnungen 142/2009 für Wettbewerbe und 143/2009 für Studien-aufträge sind dabei bedeutsam und er-langen bei ihrer Übernahme den Status von subsidiärem öffentlichem Recht. Zwei Punkte sind allerdings zu beachten: Erstens setzt die Geltung die ausdrück-liche und deutliche Übernahme voraus, weshalb Formulierungen in Programmen wie „in Anlehnung an“ oder „analog“ zu vermeiden sind. Zweitens gilt die Über-nahme nur für die Bestimmungen dieser Ordnungen, die nicht gegen das vorran-gige Vergaberecht verstossen.Den Teilnehmern von Wettbewerben und Studienaufträgen können in den Wett-bewerbsbedingungen beziehungsweise dem Programm keine dem öffentlichen Recht widersprechenden Verpflich-tungen auferlegt werden, selbst wenn die Teilnehmer die Bedingungen gekannt haben sollten. Auf zwingendes öffent-liches Recht, wie beispielsweise die im Vergaberecht geregelten Ausschluss-gründe vom Verfahren, das Gebot der

Gleichbehandlung der Anbieter oder die Voraussetzungen, nach denen ein Fol-geauftrag freihändig erteilt werden darf, kann nicht durch Zustimmung verzich-tet werden (vgl. dazu Entscheid des Ver-waltungsgerichts des Kantons St. Gallen Nr. B 2010/156 vom 14. Oktober 2010, E 2.4. sowie nachfolgend).

GeWinnerbeGriff / ankauf im WettbeWerb

Eine freihändige Vergabe ist gemäss den erwähnten gesetzlichen Grundlagen nur an den „Gewinner“ eines Wettbewerbs erlaubt. Der Preisgerichtsentscheid setzt sich aus verschiedenen Elementen zu-sammen, nämlich der Festlegung der Rangfolge, der Zusprechung der Preise und Ankäufe sowie der Empfehlung. Nur wenn ein Wettbewerbsprojekt bei allen drei Elementen obsiegt, steht gemäss der Rechtsprechung der Gewinner eindeutig fest.Gemäss Art. 22 der SIA-Ordnung 142/2009 dürfen hervorragende Wettbewerbsbei-träge, die wegen wesentlicher Verstösse gegen die Programmbestimmungen von der Preiserteilung ausgeschlossen sind, durch das Preisgericht angekauft wer-den. Angekaufte Wettbewerbsbeiträge können rangiert und derjenige im ersten Rang auch zur Weiterbearbeitung emp-fohlen werden. Voraussetzung dafür ist gemäss Art. 22.3 SIA-Ordnung 142/2009 die ausdrück-liche Festlegung dieser Möglichkeit im Wettbewerbsprogramm und ein ein-stimmiger Preisgerichtsentscheid. Diese Regelung, wonach dem Verfasser eines so angekauften Wettbewerbsbeitrags ein Folgeauftrag erteilt werden kann, verstösst indessen gegen das vorrangige Vergaberecht. Gemäss einem neueren Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons St. Gallen sollten die Wettbe-

werbsteilnehmer darauf vertrauen dür-fen, dass sich das Preisgericht an die eige-nen Programmbestimmungen hält. Wer erheblich vom Wettbewerbsprogramm abweicht, ist vom Verfahren auszu-schliessen. Durch die Zulassung von qua-lifiziert programmwidrigen Projekten, so das Gericht, würde die Vergleichbarkeit der Wettbewerbsbeiträge massiv er-schwert, wenn nicht gar verunmöglicht. Auch verschafft sich ein Teilnehmer, der sich über die Programmbestimmungen hinwegsetzt, gegenüber seinen Mitkon-kurrenten eine Besserstellung, indem er eigenmächtig seine Projektierungsfrei-räume erweitert (Verwaltungsgericht des Kantons St. Gallen Nr. B 2010/156 vom 14. Oktober 2010).

fazit und offene fraGen

Die mit der Revision der SIA-Ordnungen statuierte „Trennung zwischen ano-nymen Wettbewerben als Regelfall und nicht anonymen Studienaufträgen als zu begründenden Ausnahmefall“ sowie die eingrenzende Regelung der Möglichkeit von Überarbeitungen sind zu begrüssen. Die weitere Entwicklung ist von der Pra-xis der öffentlichen Auftraggeber abhän-gig. Es wird ihre Aufgabe sein, die Vor-gaben in der Praxis einzuhalten und die Verfahrensarten deutlich abzugrenzen. Die Auftraggeber der öffentlichen Hand sind gehalten, die Verfahrenswahl sorg-fältig anzugehen, damit die von ihnen angestrebte Auftragserteilung an den Ge-winner zulässig ist.

Claudia Schneider Heusi, lic. iur. LL.M. ist Fachanwältin SAV für Bau- und Immobilienrecht. Sie ist Inhaberin der Kanzlei Schneider Rechtsanwälte AG in Zürich. www.schneider-recht.ch

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THEMAWettbewerb

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THEMAWettbewerb

201105

von Jeremy Hoskyn (Text) und Amt für Hochbauten (Fotos)

Das Amt für Hochbauten, der Baudienstleister der Stadt Zürich, ist einer der grössten und aktivsten Wettbewerbsveranstalter der Schweiz. Seit 1998 die Submissionsverfahren der öffentlichen Hand neu geregelt wurden, hat das Amt erfolgreich über 80 Verfahren organisiert. Zurzeit sind nicht weniger als 6 Wettbewerbe gleichzeitig öffentlich ausgeschrieben.

StadtrenditedurchWettbeWerbe

DemArchitekturwettbewerbkommtauch inderak-tuellenDiskussionüberdieNotwendigkeiteinerkontrolliertenVerdichtungunsererStädteundAgglomerationeneineSchlüs-selrolle zu. Das bewährte Verfahren zur QualitätssicherungbeimBauenwirdschonlangenichtmehrnurbeigrossenundbedeutenden Bauten im Stadtzentrum, sondern zunehmendauch bei Ersatzneubauprojekten in den Wohnquartieren mitErfolgeingesetzt.JegrösserdieDichteeinesBauprojekts,destogrösser istauchderSchwierigkeitsgrad.SelbsterfahreneundkompetenteArchitektinnenundArchitektenkönnendabeianGrenzenstossen.NichtnurdieöffentlicheHand,sondernauch

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201105

THEMAWettbewerb

BaugenossenschaftenundprivateInvestorensindgutberaten,wennsiebeikomplexenAufgabenstellungenaufWettbewerbs-verfahrensetzen.BaueninderStadtistanspruchsvoll,unddieAnsprücheundErwartungenanBauträgerundPlanendesindzuRechthoch.GrüneWiesenalsBauplätzehabenheuteSeltenheitswert.Oftgiltes,fürverwinkelteRestgrundstückeanschlechterLagemitschlechtem Baugrund in einem heterogenen städtebaulichenUmfelddieoptimaleLösungzufinden.SanierungsbedürftigeSiedlungenmitstrukturellenMängelnundbrachliegendenAus-nützungsreservenwerdenimmerhäufigernichtmehreinfachinstandgestellt,sonderngezieltdurchNeubautenmitgrösserenundkompakterenVolumenersetzt.BesondersindenGarten-stadtquartierenwerdenWohnsiedlungenderZwischenkriegs-und der unmittelbaren Nachkriegszeit durch zeitgemässe,hindernisfreieNeubauwohnungenmitoptimalerGesamtener-giebilanz, verbessertem Lärmschutz innen und aussen sowiemit Tiefgarage und frischer Aussenraumgestaltung ersetzt.ImgemeinnützigenWohnungsbauwerdendieseBauvorhabenstandardmässiginnerhalbderengenKostenvorgabenderkan-tonalen Wohnbauförderung abgewickelt. So können die sozi-alenFolgenwenigstensteilweiseabgefedertwerden.Beiderart

anspruchsvollen Aufgabenstellungen ist der Wettbewerb mitseinerbreitenAuslegeordnungvonLösungsmöglichkeitennachwievoreinsehrzielführendesundeffizientesMittelaufdemWegzumbestmöglichenProjektvorschlag.

ERSATZ MIT MASS

InZürichhat vor rund10 JahrendieWettbewerbsausschrei-bungfürdenErsatzderstädtischenWohnsiedlungWerdwiesmitBaujahr1959nochvielAufsehenerregt.Inzwischenhabenzahlreiche Baugenossenschaften nachgezogen und das Poten-zial eines Ersatzneubaus dem vermeintlich einfacheren WegeinerInstandsetzungvorgezogen.DasAmtfürHochbautenhatin diesem Zeitraum zusammen mit über 35 gemeinnützigenBauträgern die Qualität von 4000 Wohnungen an entschei-dender Stelleprägenkönnen.Diese SubstanzerneuerungundVerdichtunggeschehenmitMass,wieeineneueUntersuchungdesStatistischenAmtesdesKantons zeigt.Zwarkonntenbeidiesen Ersatzneubauprojekten im Durchschnitt die Wohnflä-chen verdoppelt werden, insgesamt betroffen war jedes Jahrnur gerade jede 500. Wohnung. Meistens profitiert auch dasumliegendeQuartiervoneinemgelungenenErsatzneubaupro-jekt.SogeschehenauchbeidererwähntenSiedlungWerdwies,derenAussenraumdankentsprechenderGestaltungundErd-geschossnutzungheuteauchvoneinerweiterenQuartierbevöl-kerunggenutztwerdenkann.Mit ihren eigenenBauvorhabenverfügt die öffentlicheHandüber ein sehr wirkungsvolles Instrument zur Stadtentwick-lungundStadtgestaltung,mit dem sie imStadtkörper gezieltAkzente setzen kann. Zudem kann sie hier auch sehr direktihre wichtige Vorbildfunktion wahrnehmen. Das Amt fürHochbauten setzt deshalb seit vielen Jahren bei sämtlichenPlanungsaufträgenkonsequentaufeinebefruchtendeKonkur-renzderIdeen.FürdieInstandsetzungenundUmbauten,dasklargrössteAuftragsvolumen,hatdasAmteineffizientesundfaires Planerwahlverfahren entwickelt, das unter EinhaltungderSubmissionsverordnungeineAuftragsvergabenachprimärqualitativenKriterienzulässt.AnhandeinergezieltgestelltenKernfrage, des sogenannten „Zugangs zur Aufgabe“, könnendiePlanendenaufknappen2A3-Seitendarlegen,mitwelcherGrundhaltung sie die gestellte Bauaufgabe anpacken wollen.ImGegensatz zurgeplantenSIA-Ordnung144setztdieStadtZürichhiernichtaufschriftlicheProblemanalysenundVorge-hensvorschläge,sondernaufdiebekanntenPlandarstellungenund Visualisierungen, was dem Interesse und der Kernkom-petenz der Architekten entgegenkommt. Alle diese Aufgabensollen mit vernünftigem Aufwand bewältigt werden können.DafürgibtesauchkeineEntschädigung,unddieBeiträgewer-den direkt von einer kompetenten, internen Fachstelle beur-teilt. Die ebenfalls einzureichende Honorarofferte hat beimZuschlagsentscheidklaruntergeordneteBedeutung.Mitdiesen

Die Quartierverdichtung ist vorbildlich bei der Wohnsiedlung Hagenbuchrain.

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schlanken Planerwahlverfahren gelingt es dem städtischenBauamtdennauchimmerwieder,intelligenteLösungenzufin-den,die schonendmit SubstanzundFinanzenumgehenunddievielErtragfürwenigAufwandversprechen.

VERFAHRENSWAHL

Die eigentlichen Wettbewerbsverfahren sind ausschliesslichden Neubauvorhaben vorbehalten. Dafür werden sie konse-quentfürsämtlicheBauaufgabenangewendet–nichtnurbeiSchulen,Wohnsiedlungen,SpitälernundFussballstadien,son-dern auch bei Kiosken, Tramhaltestellen, Garderoben- undHortgebäuden.Wettbewerbegenerierenimmerwiederheraus-ragendeProjekte.SiesindfürdasAmtfürHochbautengleich-zeitig wichtigstes Aushängeschild und grösste Innovations-quelle.JedesJahrwerden8bis10Verfahrendurchgeführt–jehälftigfürstädtischeBauaufgabenundfürdiegemeinnützigenBauträger. Die Verfahren werden bewusst einfach gehalten.SiewerdeninderRegelanonym,einstufigundweitestgehendgemässdenSIA-Ordnungen142/143unddamitentsprechendeiner 100-jährigen und bewährten schweizerischen Wettbe-werbstraditionorganisiert.FürdiegeläufigenBauaufgabenhat

sichdasoffeneVerfahrenbewährt.Zwar isthierdasNiveaudereingereichtenArbeiteninsgesamtetwastiefer,dafürüber-raschenbeioffenenWettbewerbenmitgrosserRegelmässigkeitbisherunbekannteSiegerteamsmitbesondersinnovativenBei-trägen.NichtwenigederheuteetabliertenArchitekturbürosinderStadtZürichhabenihreKarrieremithilfeeinesstädtischenWettbewerbserfolgslancierenkönnen.AlsprofessionellerBau-träger ist das Amt für Hochbauten in der Lage, die ProjekteanschliessendauchmitwenigerfahrenenPlanungsteamszumErfolgzuführen.FürselteneundeherungewöhnlicheBauauf-gaben sowie für die meisten Wettbewerbe der Baugenossen-schaftenundStiftungenhat sichdas selektiveVerfahrenmitzehn Teams als Erfolgsmodell etabliert. Das Verhältnis vonAufwand und Ertrag ist hier optimal. Das Verfahren ergibteinausreichendesLösungsspektrum,undbeiderAuswahldesTeilnehmerfeldeskönnenErfahrungundInnovationspotenzialoptimalberücksichtigtwerden.

WETTBEWERBSVORBEREITUNG

Mehrals9von10WettbewerbsprojektenhatdasAmtfürHoch-bautenindenletzten10Jahrenauchtatsächlichbauenundin

Die Wohnsiedlung Klee ist in einer Kleeblatt-ähn-lichen Anordnung um einen gemeinsamen Innenhof herum angelegt.

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THEMAWettbewerb

Jeremy Hoskyn ist dipl. Architekt ETH / SIA und Leiter derGruppe Projektentwicklung / Wettbewerbe des Amtes für Hoch-bauten der Stadt Zürich. www.stadt-zuerich.ch/hochbau

Betriebnehmenkönnen.Verantwortlichfürdieseüberdurch-schnittlichhoheRealisierungsquoteisteineReihevonnahelie-gendenErfolgsfaktoren,dieesimmerwiedermitEngagementzuverfolgenundmitNachdruckumzusetzengilt.Nebenderer-wähnteneinfachenVerfahrenswahlgilteshierbesonders,diemitentsprechenderSorgfaltauszuführendenVorbereitungsar-beitenzuerwähnen.JedemWettbewerbsverfahrenmusseineentsprechendeMachbarkeitsstudievorausgehen,inderdiean-visierteStrategieherausgefordertunddieWettbewerbsaufgabeanhand von 2 bis 4 einfachen, naheliegenden Testentwürfengeprüftwird.ImZentrumdieserMachbarkeitsstudienstehendasErmittelndes richtigenMengengerüstsunddasAuslotenderaufgabenspezifischenChancenundRisiken.DazugehörenAntworten auf Fragen der städtebaulich-architektonisch-frei-räumlich verträglichen Dichte, des angemessenen Raumpro-gramms, des möglichen Ökologiestandards und nicht zuletztaucheinesrealistischenKostenziels.Diese4ThemenfeldersindzugleichauchdieKriterienbeiderJurierungdereingereichtenWettbewerbsbeiträge.DieTestprojektewerdenamStadtmodellmit den Anliegen der städtischen Partnerämter abgestimmtundtragensowesentlichzurSchärfungdesWettbewerbspro-grammsbei.DieErkenntnissederMachbarkeitsstudie sollen

zwar deutlich bekannt gemacht, die Spielräume für die Teil-nehmenden aber keinesfalls unnötig eingeschränkt werden.Weiter muss bei der Ausschreibung und bei einer allfälligenSelektionbesondersaufeinbreitesund leistungsfähigesTeil-nehmerfeld geachtet werden. Bewährte und jüngere Kräftemit unterschiedlichen Architekturauffassungen und Werthal-tungenbildendenrichtigenNährbodenfüreinennachhaltigenWettbewerbserfolg.Demgegenübermussnatürlichauchfüreinkompetentes, der Aufgabe und dem Teilnehmerfeld entspre-chendesPreisgerichtgesorgtsein.Zielisthiereinfachlichaus-gewiesenes,offenesundhandlungsfähigesTeam,indemsichSach-undFachpreisrichterungefährdieWaagehaltensollen.DieErfahrung zeigt, dassdenunabhängigen JurymitgliedernbeiderErarbeitungdesProjektverständnissesundbeiderUr-teilfindungeinezentraleRolle zukommt.Der Juryvorsitz istschliesslich dafür verantwortlich, dass die KommunikationzwischenFachleutenundLaienreibungslosläuftunddassdieJury die aufgabenrelevantenFragestellungen erkennt und alsTeamgemeinsameAntwortenundHaltungen erarbeitet.Da-durchkanndieGrundlagefüreinennachhaltigen,nichtseltenaucheinstimmigenJuryentscheidgelegtwerden.WettbewerbesindauchKommunikationsmittelunddamiteinwichtigerTeildesProjekterfolgs.OffeneJurierungen,Ausstel-lungen und Juryberichte machen ein Bauvorhaben frühzeitigbekanntundtragensowesentlichzumVerständnisundzurAk-zeptanzeinesProjektesbei.DerWettbewerbsaufwandbeträgterfahrungsgemäss etwa 1 bis 2 Prozent der gesamten Erstel-lungskosten.EinAufwand,derAnlassfüreineprofessionelleVorbereitungundProjektorganisationistundderinAnbetrachtdesenormenHandlungs-undOptimierungsspielraumsdurch-aus angemessen und lohnenswert erscheint. Richtig organi-siert, istderWettbewerbsomitfüralleProjektbeteiligteneinErfolgsmodell:FürdieBauherrschaftbildeterdieGrundlagefüreinoptimiertesundhochwertigesBauprojektundfüreinetransparenteVergabederBauaufträge;fürdiePlanendenbildeter ein fairesAkquisitionsverfahrenunddieChanceaufAus-zeichnung und Auftragserteilung; und für die ÖffentlichkeitschliesslichistereinwirkungsvollesInstrumentzurAusschöp-fungdeskulturellenPotenzialsunddesnachhaltigenNutzenseinerkonkretenBauaufgabe.

Eine interessante städtebauliche Lösung zeigt auch die Wohnsiedlung Werdwies.

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THEMAWettbewerb

von Silvia Forlati (Text)

Die Teilnahme an einem Architekturwettbewerb bedeutet, wertvolle Ressourcen im Sinne von Zeit,

Energie und Geld zu investieren, mit höchst ungewissem Ausgang. Ist der Preis die Mühe wert?

„Making coMpetitions” –WettbeWerbe

iM realitätscheck

Wie bei vielen Fragen im Zu-sammenhang mit der Architekturpra-xisgibtessehrwenigwissenschaftlicheErkenntnisse,aufdiewirzurückgreifenkönnen, um die Frage nach dem Sinndes Aufwandes bei Wettbewerben be-antwortenzukönnen.EinekürzlichvonderAnalytikerinBeatriceManzonivonder Bocconi School of Management inMailand durchgeführte Studie über 35Jahre Veröffentlichungen von Architek-turwettbewerben gelangte lediglich zudem Schluss, dass die Frage von Wett-bewerbs- und Teammanagementstrate-gien bei Architekturwettbewerben einenachwievorunerforschteDisziplinist.DieStudie„MakingCompetitions”überdiesesThema,2009vonderWonderland-PlattformfürArchitekturdurchgeführt,könnte jedoch einen interessanten Aus-gangspunkt darstellen. Sie basiert aufder Analyse von 116 Wettbewerbsein-trägen von Architekturbüros aus ganzEuropa sowie einer Erhebung über dieallgemeine Rolle, die Wettbewerbe fürdieseBürosspielen.

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Nicht gewonnene Wettbewerbe63%

Einreichungen mit Auszeichnungen

Anderer Status19%

Lobende Erwähnungen23%

Erste Preise

Gewonnene Wettbewerbe; realisiert47%

Zweite Preise21%

Gewonnene Wettbewerbe; nicht realisiert34%

Allgemeine erfAhrungswerte

Von jeweils 100 wettbewerbseingängen gewinnen 17 einen 1. Preis.

Von diesen werden 8 eventuell realisiert.

Preise/ Auszeichnungen

status

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THEMAWettbewerb

Wettbewerbe stellen für alle befragtenBüros eine erhebliche Investition dar,mit durchschnittlich fast 2000 Arbeits-stunden pro Jahr, was der gesamtenjährlichen Arbeitszeit eines Vollzeit-mitarbeiters entspricht. Dennoch, vonden100Projekten,die jeweilsmitdemerstenPreis ausgezeichnetwurden,wa-ren 39 realisiert worden, 6 waren imBau befindlich und 33 waren auf demWeg,gebautzuwerden.DarüberhinauswareinzweiterPreiszumTeilrealisiertworden, und 1 Projekt war von einemanderenBüro realisiertworden. 11wa-renvorerstaufEisgelegt,und8warenstorniert worden – eines davon sogarerst, nachdem mit dem Bau begonnenworden war. In 3 Fällen bestand derWettbewerbspreistatsächlichinder(un-bezahlten) Möglichkeit, das Projekt inEigeninitiative seitens der Architekten(Finanzierungsichern,Bauträgerfindenetc.) auf einem von der Stadt, die denWettbewerbdurchführte,zurVerfügunggestelltenGrundstückzurealisieren.VieleTeamswarensichdarineinig,dassder erforderliche Arbeitsaufwand (vonim Durchschnitt 568 ArbeitsstundenproEinreichung)unverhältnismässig imVergleichzudenmöglichenPreisgeldernist, aber der Gewinn wurde auch aufanderen Ebenen gesehen: in der Chan-ce, im Büro architektonisches Denkenanzuregen, zu experimentieren und inFachkreisenAnerkennungzugewinnen.FolglichistdieRenditebeidieserInvesti-tionnicht einfach einzuschätzen. SelbstwennimDurchschnittnur1Projektvon10 Wettbewerben, an denen man sichbeteiligt, den Wettbewerb gewinnt undgebautwird,bedeutetdies,dassimmer-hinnoch19ProzentderProjektevondenbefragten Büros realisiert worden sind,seit sie ihre Unternehmen gegründetundihreTätigkeitaufgenommenhaben.Im Endeffekt geht es bei dem Ergebnismöglicherweise um einen grundlegendemotionalen Ansatz. Wie eines der Pla-nerteamses formulierte, geht es letztenEndesumdenWunsch,weiterzuarbeitenundzukonkurrieren.

INSTITUTIONELLER EINFLUSS

Die Durchführung von Wettbewerbenhat jedoch nicht zuletzt 2 Seiten. Esgehtnichtnurdarum,wiemansichaneinem Wettbewerb um den besten Ent-wurfbeteiligt.Esgehtvielmehrauchda-rum, wie solche Wettbewerbe gestaltetwerden, was die Rahmenbedingungensind. Und inwieweit diese Rahmenbe-dingungeneinemehroderwenigerrealeChance darstellen, aufgrund der Quali-tät des vorgelegten Entwurfs neue Auf-träge zu erhalten. Mit anderen Worten,die institutionelleEbene ist einwesent-lichesElement,umdieArtdesSystemszuverstehen,mitdemArchitekteneszutunhaben.Von diesem Standpunkt aus betrachtetistdieUnterscheidungzwischenWettbe-werben,dievonder öffentlichenHand,undsolchen,dievonprivatenUnterneh-men oder Einrichtungen durchgeführtwerden,einwesentlicherPunktinEuro-pa.InallenMitgliedsstaatenderEUmüs-senöffentlicheAufträgefürArchitektur-Dienstleistungen, die einenbestimmtenSchwellenwerterreichenunddarüberhi-nausgehen, über ein transparentes Aus-schreibungsverfahren vergeben werden,das faire Wettbewerbsbedingungen fürzugelassene Architekten in der ganzenEU (einschliesslich Schweiz und Nor-wegen) gewährleistet. Diese Verfahren– offiziell Architektur-Ausschreibungen(ArchitecturalDesignContests)genannt–bietenneugegründeten–undanderen– Architekturbüros theoretisch äusserstwertvolle Chancen, europaweit Zugangzu öffentlichen Auftragsvergaben zu er-halten.IneinigenEU-LändernundinderSchweizstehenArchitekturwettbewerbeauchAkteurenvonMitgliedsländernderWelthandelsorganisation (WTO) offen,die das plurilaterale ÜbereinkommenüberdasöffentlicheBeschaffungswesenunterzeichnet haben, allerdings mit un-terschiedlichenSchwellenwerten.Während es Privatkunden freisteht,welchesVerfahrenauchimmerzuwäh-len und welche Auswahlkriterien auch

immeranzulegen,dieihnenangemessenerscheinen, um Architektur-Dienstleis-tungenzuerhalten,sindöffentlicheVer-waltungen und Behörden verpflichtet,sichbeiderDurchführungeinesWettbe-werbs oder einer Ausschreibung an be-stimmte Regeln und Bestimmungen zuhalten.DieEU-VorschriftenüberdieVer-gabe öffentlicher Aufträge, festgeschrie-ben in der Richtlinie zum öffentlichenBeschaffungswesen 2004/18/EG, regelnzumBeispiel,wiedieverschiedenenzu-gelassenen Verfahren (offenes, nicht of-fenesundVerhandlungsverfahrensowiewettbewerbliche Dialoge) durchzufüh-ren sind, mit besonderer Betonung derNotwendigkeit der öffentlichen Ankün-digung des Wettbewerbs und der An-onymität der Einreichungen. Verhand-lungsverfahren sind bei Wettbewerbenim Rahmen der EU-Bestimmungen üb-lich,beidenendasZieldarinbesteht,diebesteEntwurfsqualitätzufindenundaufderen Grundlage das wirtschaftlich be-steAngebot(BesterWertfüröffentlicheInvestitionen). Alle Wettbewerbe sindzu finden unter: http://ted.europa.eu/– TED (Tenders Electronic Daily). DiesistdieOnline-Versiondes„SupplementszumAmtsblattderEuropäischenUnion”,das dem öffentlichen Auftragswesen inderEUgewidmetist.TEDwirdfünfmalpro Woche mit etwa 1500 Bekanntma-chungenüberöffentlicheAufträgeinderEuropäischenUnion,demEuropäischenWirtschaftsraum und anderen Ländernaktualisiert.DennochsinddieseRegelnalleinkeineGarantie,dassdieWettbewerbetatsäch-lich sauber und tadellos durchgeführtwerden. Oft ist nicht genug fachlicheVorbereitungsarbeit geleistet worden,um den Auftrag zu definieren, und diewesentlichen Grenzen, die in dem An-gebotzurespektierensind,werdennichtklardargestellt.IndiesenFällenkönntenviele Architekten am Ende an einemProjektarbeiten,dasinWirklichkeitniegebaut wird. Oder ein Gewinn wirdeine Frage des Zufallstreffers. Anderer-seits kann es bei vielen Wettbewerben

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äusserst restriktiveVorauswahlkriteriengeben, durch die die Anzahl möglicherTeilnehmerdrastischreduziertwird.Verschiedene nationale Berufsorganisa-tionenwiedasRIBAinGrossbritannien,dieBundeskammerderArchitektenundIngenieurkonsulenteninÖsterreichoderderFinnischeArchitektenverbandhabenzusätzliche Richtlinien festgelegt, wieArchitekturwettbewerbe zu handhabensind,mitbesonderemFokusaufdieEr-stellung beziehungsweise VorbereitungdesAuftrags,derAbwicklungderArbeitder Jury und der Notwendigkeit einerfairenBezahlungfürdieTeilnehmeroderdie Gewinner. Auf europäischer Ebe-ne hat der Europäische Architektenratseine eigenen 10 Regeln veröffentlicht,die bei jedem Architekturwettbewerbals unerlässlich angesehen werden. Aufinternationaler Ebene hat die UNESCOerstmals 1956unddann 1978 eineRei-hevonEmpfehlungenzuinternationalenWettbewerben im Bereich Architekturund Stadtplanung herausgegeben unddieInternationaleArchitekten-UnionmitderÜberwachungderEinhaltungdieserRegelnbeauftragt.

WETTBEWERBSDICHTE

ImRahmeneinerAnalysederArchitek-turplattform Wonderland wurde eineKarteüberdieWettbewerbsdichteinEu-ropa(fürAufträgederöffentlichenHand)erstellt, um zu untersuchen, inwieweitnationaleZusammenhängesichinEuro-pasowohlquantitativalsauchqualitativimSinnedesZugangs zumöffentlichenBeschaffungswesen für Architekten un-terscheiden.Dazuwurdenalleöffentlichangekündigten Wettbewerbe, für die inEuropazugelasseneArchitekteneinAn-gebot abgeben konnten, in eine Daten-bank eingegeben. Das Ergebnis: In ab-soluten Zahlen war die höchste Anzahlan Architekturausschreibungen, die zujenem Zeitpunkt liefen, in Frankreich(23Wettbewerbe)zufinden,gefolgtvonItalien (10), Deutschland (8) und Spa-nien(8),beiinsgesamt87Wettbewerben,

diein20europäischenLändernliefen.InrelativenZahlenwareneskleinereLän-der wie Luxemburg, Slowenien, Öster-reichundEstland,indenendiehöchsteAnzahl an Wettbewerben pro zugelas-senenArchitektenzufindenwar.ImEU-Durchschnitt lag das Verhältnis aktuellbei einem Wettbewerb pro 4003 Archi-tekten.DieseArtvonZahlensagenjedochrela-tiv wenig darüber aus, wie zugänglichoffeneWettbewerbewirklichsind,insbe-sonderefürkleinereundneugegründeteBüros. Vieles hängt davon ab, welchesWettbewerbsverfahrenamEndegewähltwird und im Falle einer VorauswahlvondenAuswahlkriterien. Selbstwennin Europa die Voraussetzungen für allegleich sind, sind die Wettbewerbsreali-tätenindenverschiedenenLändernallesanderealshomogen,dazumBeispieldasVerhältnis zwischen offenen und nichtoffenenVerfahrenvonLandzuLandsehrunterschiedlichist.DieWonderland-Stu-diezeigte,dassinFrankreichinabsolu-tenZahlenzwardiehöchsteAnzahlanWettbewerbenzuverzeichnenwar,aberfastalledavonindieseroderjenerFormnicht offen waren. In Deutschland wardasVerhältnis50:50,währendderAnteiloffenerVerfahreninÖsterreichundSpa-nienetwashöherwar;ItalienfielausderReihe, weil es dort buchstäblich über-hauptkeinenichtoffenenVerfahrengab.Die Übersicht über die Arten der zurVerfügung stehenden Wettbewerbe ver-deutlicht auch, dass Architekturbüros,um Wettbewerbe zu nutzen und nichtvonihnenbenutztzuwerden,sehrwohlverstandenhabenmüssen,woihreStär-kenliegenundwiedieseStärkenzuderAuswahl an Wettbewerben passen, umzu entscheiden, an welchem man sichbeteiligensoll.ZunehmendsetztsichbeiihnenvielleichtauchderWunschdurch,eineReferenzlisteaufzubauen,indersieReferenzprojekte präsentieren können,die den zunehmend strengen Voraus-wahlkriterien entsprechen. Aber auchauf einer allgemeineren Ebene solltenArchitekten vielleicht nicht aufhören,

strategisch zu denken: Auf einem zu-nehmend offenen globalen Markt musseinem auch klar sein, dass die Bedeu-tungvonWettbewerb–inFormvonEnt-wurfswettbewerben oder WettbewerbimAllgemeinen–auchzunehmenwird,während die zentrale Bedeutung desArchitekten– zumindestnachMeinungmancher – im Baubereich abnehmenwird.UnterdieserPerspektivewirddieFähigkeitderArchitekten,nichtnurEnt-wurfsvorschläge zu erstellen, sondernauch ihreRolle innerhalbdesProzessesundinBezugaufandereinvolvierteAk-teureneuzugestalten,einezentraleFra-gefürdasÜberlebendesBerufsstandessein.

ART vON WETTBEWERBEN

Architekturwettbewerbe sind Auswahl-verfahren,diemitdemZieldurchgeführtwerden, einen Entwurfsvorschlag füreine bestimmte Situation auszuwählenund in der Regel dem Architekten, derdenWettbewerbgewonnenhat,denAuf-tragfürdieArchitektur-Dienstleistungenzuerteilen.WettbewerbekönnenaufderGrundlagederArtderverlangtenDienst-leistungen, der Anzahl von Stufen oderPhasenundderArtdesVerfahrensklas-sifiziertwerden.•Dienstleistungen/Ideenwettbewerbe:

DieverlangteDienstleistungbeinhal-teteinbreitesKonzeptanneuenIdeen,diehervorgebrachtwerden,wobeikeineAufträgeübernachfolgendePla-nungsdienstleistungendirektandenGewinnerzuerteilensind.

•Projekt-oderRealisierungswettbe-werbe:DieverlangteDienstleistungbasiertaufeinemdetailliertenPro-grammundaufpräzisenLeistungs-anforderungen,inderRegelmitdemZiel,demGewinnerdenAuftragfürdieweiterenPlanungsdienstleistungenzuerteilen,diefürdieRealisierungdesProjektesnotwendigsind.

•StufenoderPhasenWettbewerbein2odermehrerenStufen:DasAngebotwirdin2oder

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THEMAWettbewerb

mehrerenSchritten,jeweilsmiteinemZwischenbescheidvonderJury,entwi-ckelt.NachdererstenStufewirddieAnzahlderWettbewerberfürgewöhn-lichreduziert,unddieausgewähltenBüroswerdenzumindestfüreinenTeilderinvestiertenArbeitentschä-digt.

•Verfahren:OffeneWettbewerbesindfüreineunbegrenzteAnzahlvonTeil-nehmernzugänglich–solangesieinderRegeldenfachlichenZulassungs-bestimmungenentsprechen.Wirt-schaftlicheundtechnischeKapazi-tätskriterienkönnenangelegtwerden,essolltejedochkeinwirtschaftlichesAngeboterforderlichsein.Wettbe-werbekönneninmehrerenStufendurchgeführtwerden.Waszählenmuss,istdieQualitätdesvorgeschla-genenEntwurfs!DergrössteArchitek-turwettbewerbinderGeschichtewarderin2StufendurchgeführteoffeneWettbewerbfürdasgrosseÄgyptischeMuseuminKairo,Ägypten,mit1557Einreichungenaus82Ländern.DerWettbewerbwurde2003vondemirischenBüroHeneghanPengausDublingewonnen,unddasGebäudeistderzeitimBaubefindlich.

NichtoffeneWettbewerbeschränkendieAnzahlderArchitektenodermultiprofes-sionellenTeamsein,diezurEinreichungvonVorschlägenzugelassenwerden.DieAuswahl kann auf der Grundlage derjeweiligen Kriterien erfolgen, wie bei-spielsweise vorhergehende Erfahrungenund/oderwirtschaftlicheundtechnischeKapazität.DieAnforderung,dassbereitsrealisierte Bauprojekte von einer ähn-lichenGrössenordnungodereinemähn-lichenfinanziellenVolumenvorzuweisensind, stellt sehr oft ein effektives nega-tives Auswahlkriterium für noch nichtetablierteBürosdar.SowohloffenealsauchnichtoffeneEnt-wurfswettbewerbe können in ein Ver-handlungsverfahren integriert werden,wenn die Absicht besteht, dem Gewin-ner den Auftrag für die nachfolgendeAusarbeitung des Projektes zu erteilen.

In einem Verhandlungsverfahren ver-handeltderöffentlicheAuftraggeberdieAuftragsbedingungen mit dem/den er-folgreichenKandidaten.NebendiesenVerfahrengibteswettbe-werblicheDialoge,wobeideröffentlicheAuftraggeber einenDialogmitdenaus-gewähltenKandidatenführt,umdieLö-sungzuentwickelnunddenArchitektenfürdasProjekt auszuwählen.DieseArtdes Verfahrens wird vom EuropäischenArchitekturratallerdingsmitNachdruckabgelehnt, da es mit hohen Risiken derVerletzung geistiger Eigentumsrechteverbundenist.Neben Wettbewerben für Planungs-dienstleistungen könnten Architektenauch eine wichtige Rolle bei Entwurfs-und Bauwettbewerben, wie etwa Bau-trägerwettbewerben, spielen, bei denendem Gewinner (in der Regel Bauträgerin Kooperation mit Planungsbüros) derAuftrag für den Entwurf und den Bauder in Frage stehenden Arbeiten erteiltwird.

„MakingcoMpetitions“

Die Untersuchung und Erhe-bung „Making Competitions” sowie die dazugehörige Aus-stellung und das Symposium „Deadline Today“ im Wiener Architekturzentrum wurden von Silvia Forlati von SHARE architects in Zusammenarbeit mit Roland Gruber, Anne Isopp, Timea Csaba, Paul Rajakovics, Osamu Okamura, Maria Topolcanska für die Architekturplattform Wonder-land entwickelt. Ihr Ziel ist unter anderem Wis-sen – die Wie- und Warum-Fragen im Zusammenhang mit der Gründung und Entwicklung von Architektur-büros in Europa – in einem Pool zusammenzuführen und zu teilen. Von zentralem Inte- resse in diesem Zusammen-hang ist der Architekturent-wurfswettbewerb.Im Rahmen dieser Untersu-chung wurden Anfang 2009 insgesamt 116 Geschichten über „den Wettbewerb, der Ihr Leben veränderte“ von Bü-ros aus 24 europäischen Län-dern als Reaktion auf einen offenen Aufruf eingereicht und in die Ausstellung „Dead-line Today“ aufgenommen. Neben den Geschichten wur-de eine Erhebung entwickelt, die aufzeigt, was die Teams erreicht hatten, seit sie sich mit ihren Büros selbstständig gemacht hatten. Und sie informiert im Zusammenhang mit den 116 Einreichungen bei Wettbewerben, bei denen die Büros beteiligt waren.Die vollständige Fassung der Erhebung soll diesen Herbst im Rahmen des „Wonder-land Manual for Emerging Architects“ (Springer-Verlag), herausgegeben von Silvia Forlati, Anne Isopp und Astrid Piber, veröffentlicht werden. Silvia Forlati ist Architektin und lebt in

Wien. Mehr Informationen über Silvia Forlati/ SHARE architects sind zu finden unter www.share-arch.comwww.wonderland.cx

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THEMAWettbewerb

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von Jan Silberberger, Joris Van Wezemael und Sofia Paisiou (Text)

und Simone Vogel (Foto)

Wir kennen Architekturwettbewerbe als Verfahren, die eine Vielzahl von Bebauungsvorschlägen produzieren,

darunter immer wieder auch Unvorhergesehenes. Im Rahmen des Forschungsprojektes „Design Competitions –

A Procedural Analysis“ wurden Jurys von mehreren Architekturwettbewerben bei der Arbeit beobachtet

und wurde der Frage nachgegangen, wie mit solchen unvorhergesehenen Lösungsvorschlägen

umgegangen wird.

DerArchitekturwettbewerb

unter Aspektenvon

wissensmAnAgement

Der Philosoph Gilles DeleuzehatineinemEssaydaraufhingewiesen,dass sportliche Wettkämpfe offensicht-lich über einen quantitativen Massstabverfügen. Man denke zum Beispiel anRekordmarken, welche, laut Deleuze,von verbesserter Ausrüstung wie Schu-hen, Rennbahnen etc. abhängen. Dane-bengibtesjedochauchqualitativeTrans-formationen, neue Ideen oder Stile. AlsBeispiel führt Deleuze die Entwicklungbeim Hochsprung vom Scherensprung

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THEMAWettbewerb

über den „Belly Roll“ hin zum „Fosbu-ryFlop“an.MankanneinesolcheneueSprungtechnik als unvorhergesehenenLösungsvorschlag (für die Problemstel-lung:Wieüberspringeicheinemöglichsthoch liegende Latte?) betrachten. Wiegeht nun die Prozedur Hochsprung-wettbewerb mit einem unerwartetenLösungsvorschlag um? Die Wettkampf-richter bemühen einfach das Regelbuchundprüfen,obeinRegelverstossvorliegt.Falls ja,wirdderWettbewerberdisqua-lifiziert.Fallsnein,wirdseinBeitragzu-gelassen.DieFrage,obessichumeinenqualitativhochwertigenBeitraghandelt,beantwortet sich dabei von alleine –durchdieHöhe,dieübersprungenwird,unddieAnzahlderNachahmerinFolge-wettbewerben.Beim Architekturwettbewerb sieht daseinwenigandersaus.Natürlich isthierdieQualitäteinesBeitragesnichtdirektablesbar, sondern muss von der Jurybestimmt werden. Auch werden unvor-hergesehene Beiträge nicht einfach undschnell anhand des Regelwerks (desWettbewerbsprogramms)als„zudisqua-lifizieren“oder„zuzulassen“beurteilt.ImGegenteilkönnenunerwarteteLösungs-vorschläge zu längeren Diskussionenführen. Solche Debatten konnten wirmehrfach während unserer Forschungbeobachten.DieimFolgendenverwende-tenSequenzenhabenwiraufderGrund-lageunserergesammeltenDatenerstellt;JurorenundProjektewurdendabeiano-nymisiert.

Juror A: Die Denkmalpflege kann Projekt X nicht bewilligen. Da muss sie entmach-tet werden. Deswegen haben wir die Verbindung im Wettbewerbsprogramm unterirdisch vorgesehen.

Juror B: Das stimmt nicht ganz. Wir haben mehr oder weniger davon abgeraten. Es war nicht verboten. Dann ist es erlaubt. Eine Verbindung zwischen zwei Gebäuden, die so zueinander stehen, das ist immer schwierig. Hier ist der Ansatz, das über nutzbare Räume zu lösen. Das ist ein guter Vorschlag.

DieSequenzobenzeigteineArgumenta-tion,wiesieauchimRahmeneinerJuryimSportstattfindenkönnte:„Esistnichtverboten; dann ist es erlaubt“, hätte sooderähnlichbeiderBeurteilungvonFos-burysunerwarteterneuerTechnikfallenkönnen.EinganzanderesProblemtauchtjedochauf, wenn ein Beitrag tatsächlich gegeneineRegel,dasheisstgegendieVorgabenimWettbewerbsprogrammverstösst.

Juror B: Hier bei Projekt Y wird ein Para-meter verletzt, eine Fläche benutzt, die nicht zur Verfügung stand.

Juror C: Wir reden über eine relativ kleine Fläche. Ist das relevant für das Projekt?

Juror D: Vielleicht haben wir den Parame-ter falsch gesetzt.

Juror B: So ist aber das Wettbewerbspro-gramm. Das ist die Grundlage für alle.

In der obigen Sequenz stellt Juror B inbeidenseinerAussagendieVerbindlich-keitdesWettbewerbsprogramms indenVordergrund. Juror C bleibt innerhalbdieserLogik:Er lässtdasWettbewerbs-programm unangetastet, indem er ver-sucht,denVerstossdesProjekteszuba-gatellisieren. Juror D hingegen verlässtdieEbene, aufder JurorBundCargu-mentieren, indem er den „Fehler“ nichtbeim eingereichten Wettbewerbsbeitrag,sondern innerhalbdesWettbewerbspro-grammes sucht. Sehen wir uns an, wiesicheinesolcheFehlersuchegestaltet:

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Juror D: Zum Beispiel die Anbindung an diesen Gebäudeteil, ich wollte immer, dass das offen bleibt. Der Ideenparameter ist zu wenig breit gefasst. Die Verbindung zwi-schen den beiden Teilen ist essenziell. Das wurde im Programm falsch formuliert.

Juror E: Ich habe das immer so verstan-den, dass man im Wettbewerb klüger wird. Das Programm war zu eng. Das wird uns zurückgespielt über diesen Beitrag. Vielleicht haben wir uns geirrt. Das Pro-gramm müsste etwas anders sein.

Wir beobachten in dieser Sequenz einSpannungsfeld.AufdereinenSeiteargu-mentiert Juror D aus einer „statischen“Haltungherausunddeutetan,dassdasProgrammwiderbesseresWissenfalschformuliertwurde.AufderanderenSeitebringt Juror E ein „dynamisches“ Ver-ständnis ein. Seine Bemerkung, „dassmanimWettbewerbklügerwird“,isteindeutlicher Hinweis darauf, dass Archi-tekturwettbewerbenichtzuletztauchalsStätten der Wissensproduktion fungie-ren.Dabeide JurorenderAnsicht sind,dasWettbewerbsprogrammseifalschbe-ziehungsweise unzureichend formuliert,können wir eine erste Destabilisierungdes Wettbewerbsprogramms konstatie-ren – hervorgerufen durch ein Projekt,das nicht einmal gegen die Regeln ver-stossenhat.ImFolgendenversuchtJurorCdieDestabilisierungdesWettbewerbs-programms weiterzutreiben, um dieRegelverletzungvonProjektYzu relati-vieren:

Juror C: Niemand hat sich vollständig an das Programm gehalten. Fast alle verstos-sen zum Beispiel gegen die Vorgaben der Denkmalpflege. Man könnte argumentie-ren, dass sich widersprechende Auflagen gestellt wurden und Projekt Y deshalb fast zwangsläufig auf Probleme stösst. Wie alle anderen ja im Übrigen auch!

Juror B: Der Verstoss von Projekt Y ist aber immens. Die Verfasser haben sich damit einen eklatanten Vorteil verschafft. Wir können nicht einfach die Rahmenbe-dingungen ändern.

Juror F: In diesem Fall würden wahr-scheinlich alle anderen Büros aufschreien: wenn wir das gewusst hätten! Man könnte auch alle Wettbewerber noch einmal einladen.

Juror E: Wenn man das Verfahren ab-bricht, muss man sagen, die Aufgabe sei nicht zu lösen gewesen. Man muss dann einen neuen Wettbewerb ausschreiben mit einem neuen Parameter.

Juror B: Das würde den Teilnehmern sicher auch nicht gefallen und würde ausserdem einen enormen Zeitverlust bedeuten.

Wirsehen,dassJurorBdiesenVorstossunterbindet, indem er die Schwere derRegelverletzunghervorhebtunddieKon-sequenzen einer Neuausschreibung desWettbewerbs aufzeigt. Wie kann nuneine Jury mit dem Dilemma, ein regel-widriges Projekt beibehalten zu wollen,ohne den Wettbewerb mit verändertenRahmenbedingungen neu auszuschrei-ben,umgehen?

Juror B: Ich plädiere dafür, Projekt Y auf Ankauf zu setzen. Ankauf heisst, dass es noch gewinnen kann, es braucht aber einen einstimmigen Beschluss. Die Re-kursgefahr besteht, aber das schränkt uns nicht ein. Das braucht einen Kommentar: „Es ist ein Verstoss! Wir haben das gese-hen!“ Nicht dass alle anderen denken oder denken müssen: „Wir waren blöd, dass wir das nicht gemacht haben.“

Juror G: Muss das denn wirklich einstim-mig sein?

Juror B: Wir brauchen eine hohe Überein-stimmung, so ist das formuliert.

Juror H: Ankauf, das ist ein Etikett.

Juror B: Das gab es schon häufiger in der Schweiz, dass man einen Ankauf als Sie-ger vorschlägt. Das ist nichts Exotisches. Eigentlich hätte man ein zweistufiges Ver-fahren machen sollen. Erst den Ideenpara-meter entwickeln, dann daraus lernen und den Projektparameter entwickeln. Aber wir hatten Zeitdruck.

Juror H: Viele Ankäufe sind auch eine Reaktion darauf, dass das Programm trotz aller Mühen nicht exakt war.

Juror B: Ich bin sehr froh, dass wir das Instrument „Ankauf“ haben. Wir haben im Wettbewerb dadurch eine spezielle Situation. Bei einer Ausschreibung wäre der Ausschluss von Projekten mit solch starken Verstössen zwingend.

Dem Dilemma kann begegnet werdenmitdem Instrument „Ankauf“.DerAn-kaufbietetdieMöglichkeit,dieWettbe-werbsgrundlage (dasProgramm) inTei-len in Frage zu stellen beziehungsweiseaufgrund hinzugewonnener EinsichtenausserKraft zusetzen.DamitkannderAnkauf als Grundlage der GenerierungneuenWissensbegriffenwerden.Alleindurch die Tatsache, dass dieses Instru-mentexistiert,werdenWettbewerbsteil-nehmer, aber auch Jurymitglieder dazu

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THEMAWettbewerb

Jan Silberberger, geboren 1975, ist Doktorand an der Universität Freiburg bei Joris Van Wezemael. In seiner Dissertation setzt er sich mit der Entscheidungsfindung innerhalb von Jurys von Architekturwettbewer-ben auseinander. Jan Silberberger studierte Architektur und Städtebau an der Universität Stuttgart und Visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

Joris Van Wezemael, geboren 1973, ist Geograf und Professor für Human-geografie an der Universität Freiburg. Seine Forschungsgruppe arbeitet in den Feldern „Geographies of Architec-ture“, „Atmospheres of Democracy“ und „Politics of Techno-Geographies“.

Sofia Paisiou, geboren 1977, ist Architektin und Stadtplanerin. Sie arbeitete in Architekturbüros in Athen, Rotterdam und Wien. Gegenwärtig promoviert sie an der Universität Freiburg bei Joris Van Wezemael. In ihrer Dissertation untersucht sie Archi-tekturwettbewerbe im Spannungsfeld zwischen Architektur, Geografie und Komplexitätstheorie.

eingeladen,„outsidethebox“zudenken.Wie Juror B in seiner letzten Bemer-kung oben feststellt, würden ohne dieMöglichkeit des Ankaufs regelwidrigeProjekte de facto frühzeitig, das heisstohne eine tiefgreifende Debatte zu pro-vozieren, disqualifiziert werden. Damitwürden Aspekte von „Wissensgewinn“unddieMöglichkeit,Erkenntnisgewinneimplementieren zu können, deutlich er-schwert.InBezugaufAspektevon„Fairness“,dasheisst derGleichbehandlung allerWett-bewerbsteilnehmer, die auf einem ver-bindlichen,füralleTeilnehmergültigenProgramm beruht, birgt der Ankauf je-docheinRisiko:

Juror C: Was wäre das Risiko, wenn Projekt Y – als Ankauf – gewänne?

Juror E: Wenn Projekt Y gewänne, könnten alle anderen rekurrieren.

Juror C: Aber wie hoch ist dieses Risiko? Wie oft kommt denn ein Rekurs vor? Ich weiss nur von einem.

Juror E: Wir haben in Z-Stadt bei fast jedem Wettbewerb einen Rekurs.

Juror C: Wer macht denn so etwas?

Juror G: Die grossen Architekturfirmen mit ihren Rechtsabteilungen.

Juror C: Aber es ist doch ein offenes Geheimnis, dass die Architekten mit den Vorgaben spielen.

In der letzten Sequenz setzen sich dieJuroren mit dem Thema Rekurs ausei-nander. Die Bemerkungen von Juror Edeutenan,dassWettbewerbe,ausdeneneinAnkaufalsSiegerhervorgeht,häufigals unfair empfunden werden, weshalbmanche Wettbewerbsteilnehmer (lautJurorGvorallemdiegrossenArchitek-turbüros)zuRechtsmittelngreifen.JurorCfasstdenFairnessbegriffweiter.Seinefast naiv wirkende Frage: „Wer machtdennsoetwas?“,zieltaufdieSolidaritätunter den Wettbewerbsteilnehmern. Erspricht das ungeschriebene Gesetz an,dasseszumWesendesArchitekturwett-bewerbs gehört, dass mit den Vorgaben„gespielt“ wird. Wer heute rekurriert,könntebeimnächstenWettbewerbmög-licherweise als Ankauf gewinnen undsichdamit selbst derRekursgefahr aus-gesetztsehen.LetztenEndesistalsoge-naudieseSolidaritätnotwendig,umdasInstrument Ankauf nicht seiner Durch-schlagskraftzuberauben.

Forschung zum Architektur-wettbewerb:

Joris Van Wezemael, ehema-liger Direktor der vom SIA initiierten Stiftung Forschung Planungswettbewerbe und heute Professor an der Uni-versität in Freiburg, lädt am 15. September 2011 zu einer Tagung ein. Vorgestellt und diskutiert werden an diesem Nachmittag die Ergebnisse einer vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschung zum Architek-turwettbewerb: «Design Competitions – A Procedural Analysis». Die Professoren Kristian Kreiner aus Kopenha-gen und Jean-Pierre Chupin aus Montreal berichten über die Situation im Ausland.

[email protected]

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THEMAWettbewerb

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samte Aufwand aller Wettbewerbsteil-nahmen mit den Erträgen gewonnener Wettbewerbe verglichen wird?Wenn man es aus rein wirtschaftlicher Sicht betrachtet, sind Aufwand und Ertrag sicherlich nicht ausgewogen. Wir versu-chen rund 10 Prozent unseres Umsatzes ganz gezielt in Wettbewerbe zu investie-ren. In Zahlen bedeutet das, dass wir bis zu 1 Million Franken in Wettbewerbe investieren.

Für ein kleines junges Büro sind das enorme Zahlen, Investitionen, die sich dieses niemals leisten kann.Ja klar, aber wir haben natürlich auch einen grösseren Apparat, der unterhalten werden muss. Uns ist natürlich auch klar, dass der Konkurrenzkampf unter den Architekten härter wird, die Wettbewerbs-summen jedoch nicht höher werden. Stücheli Architekten werden sicherlich

von Gerald Brandstätter (Interview),

Reinhard Zimmermann (Fotos) und Simone Vogel (Portraitfoto)

Für viele Architekturbüros ist der Wettbewerb das Akquisitionsmittel par excellence. Doch soll man an diesem zeitraubenden und meist unrentablen

Wettkampf überhaupt teilhaben? Modulør sprach mit Christof Glaus, einem der 4 Partner von Stücheli

Architekten, die sich einen Grossteil der Aufträge durch Wettbewerbe sichern.

Für uns Ist dEr WEttBEWErB Auch EInE

ForschungsAuFgABE...

herr glaus, wie hoch ist der Prozent-satz an laufenden Projekten, die bei stücheli Architekten durch Wettbe-werbe akquiriert werden konnten?Das bewegt sich zwischen 40 und 60 Prozent. Wir hatten Jahre, da holten wir ¾ unserer Aufträge über Konkurrenzver-fahren rein. Das hat zur Folge, dass wir oft eingeladen werden. Gerade für unser Büro mit einem Personalbestand von rund 70 Mitarbeitern ist der Wettbewerb ein ganz wichtiges Akquisitionsverfahren.

Was heisst das in Zahlen? An wie vie-len Wettbewerben nehmen sie teil?Im Jahr beteiligen wir uns regelmässig an rund 12 grösseren Wettbewerben. Da-durch können wir wie erwähnt etwa die Hälfte des Auftragsbestandes abdecken.

Im rückblick: sind Wettbewerbe überhaupt wirtschaftlich, wenn der ge-

Christof Glaus hat an der ETH Zürich Architektur studiert. Seit 1996 ist er Partner bei Stücheli Architekten in Zürich mit rund 70 Mitarbeitern und zeichnet mit Entwürfen und Wettbewerbsbeiträgen massgebend verantwortlich für die architektonische Ausrichtung des Büros; z. B. Bürohoch-haus Swiss Re, Zürich; Verwaltungs-gebäude Tecan, Männedorf; Hauptsitz Pfiffner AG, Zürich; Siedlung Kraft-werk1, Zürich; Geschäftshaus Mobimo Verwaltungs AG, Küsnacht, u. a.www.stuecheli.ch

Wettbewerbsprojekt: Der Neubau „Delphin“ an der Talackerstrasse in Zürich.

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THEMAWettbewerb

anderes Projekt, das aus einem Wettbe-werb entstanden ist, ist das SIG-Areal in Neuhausen, bei dem wir jetzt an der Baueingabe sind. Oder das Telli-Hochhaus in Aarau, ein Generalplanerwettbewerb im selektiven Verfahren. Dann das Projekt für die Stiftung Brunegg. Anfang Jahr haben wir den Wettbewerb für das „Kraftwerk 3“ gewonnen. Etwas älter ist das grosse Pro-jekt „Salzmagazin“, eine Erweiterung der Schule am Sihlquai, inklusive Turnhallen auf dem Dach. Das war ein öffentlicher, international ausgeschriebener Wett-bewerb.

Welche Art von Wettbewerben sind für stücheli Architekten von Interesse? Was sind die Kriterien für eine teil-nahme?Das Hauptkriterium für eine Teilnahme ist, ob das Thema interessant und herausfor-dernd ist. Dann, ob wir Kapazitäten haben, die Wettbewerbsaufgabe überhaupt bewältigen zu können. Wichtig ist für uns auch, ob die Zusammensetzung der Jury einen gewissen Anspruch offenlegt und Qualität verspricht. Was wir nicht machen, sind reine Honorarofferten; hier sind wir kaum erfolgreich und oft einfach zu teuer. Uns interessiert nicht ein Projekt, das nur nach dem Kostenfaktor entschieden wird. Wenn wir an einer Ausschreibung teilneh-men, möchten wir wirklich einen architek-tonischen oder städtebaulichen Beitrag leisten. Das macht eine solche Aufgabe interessant und spannend und befruchtet auch andere Projekte im Büro.

Wie gehen sie einen Wettbewerb an? gibt es ein eingespieltes „Kreativteam“, das Wettbewerbe bearbeitet, oder wird je nach Wettbewerbsaufgabe ein team zusammengestellt?Wir haben kein eigentliches Wettbewerbs-team. Das hatten wir mal, jedoch hat das längerfristig nicht funktioniert. Die Energien und Ideen waren mit der Zeit nicht mehr vorhanden, der Reiz und die Motivation sanken. Wir haben heute eher eine Kerngruppe, die im Alltagsgeschäft tätig ist, die befähigt ist, Wettbewerbe anzugehen und Teams zu bilden. Diese Kerngruppe setzt sich aus Entwurfsarchi-tekten zusammen, immer ergänzt durch

weiterhin an Wettbewerben teilnehmen, wir müssen aber wesentlich effizienter werden. Für einen Totalunternehmerwett-bewerb mit hohem Detaillierungsgrad müssen wir leicht über 100‘000 Franken investieren, für einen eher kleineren zwi-schen 50‘000 und 60‘000 Franken. Aber eben, wir sind bestrebt, in Zukunft Wett-bewerbslösungen effizienter zu entwickeln und darzustellen, sodass wir die Kosten besser in den Griff bekommen. Weil eben der Aufwand riesig ist, aber auch die Konkurrenz. Für uns ist der Wettbewerb je-doch nicht nur ein Akquisitionsinstrument, sondern auch eine Forschungsaufgabe, die dem Büro neue Impulse für andere Projekte gibt.

Auf Ihrer Website ist zu lesen: „die teilnahme an Wettbewerben sehen wir nicht nur als Akquisitionsmöglich-keit, sondern auch als Beitrag zum

baukulturellen diskurs. so sind einige unserer besten und grössten Projekte aus Wettbewerben oder studienaufträ-gen hervorgegangen.“ Welche Projekte sind das?Eines der ganz tollen, kürzlich fertiggestell-ten Bauvorhaben ist das Projekt „Grünen-hof“ an der Talackerstrasse in Zürich-City. Ein anspruchsvolles Projekt – eine denk-malpflegerische Sanierung des gesamten Blockrandes um den Konferenzbau von Theo Hotz im Innenhof, ergänzt mit dem Neubau „Delphin“. Die Stadt Zürich war in der Jury, ebenso die Denkmalpflege, die danach auch an der Ausarbeitung des Pro-jektes mitgewirkt hat. Städtebaulich war das Projekt eine spannende Sache. Der Auftrag ist aus einem Totalunternehmer-wettbewerb hervorgegangen. Drei solcher TU-Wettbewerbe haben wir hintereinander zusammen mit der Halter AG gewonnen, was natürlich eine schöne Sache war. Ein

Wettbewerbsprojekt: Technische Berufsschule an der Ausstellungs-strasse in Zürich.

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mindestens eine Person aus unserer Geschäftsleitung. Das Team wird dann mit jeweils Zeichnern oder Visualisierern ergänzt. Wir beginnen eigentlich sehr früh mit Modellen, einfachen Konzeptmodellen. Die Konsequenzen gewisser konzeptio-neller Entscheidungen sind dann in Karton ganz konkret sichtbar. Alle Visualisie-rungen machen wir inhouse, so dass wir bis zuletzt flexibel sind und bei Bedarf reagieren können.

Ist das Vorgehen des Wettbewerbs-teams je nach Ausschreibungsart unterschiedlich?Das Vorgehen ist eigentlich immer sehr ähnlich. Wir beginnen mit einer umfas-senden Analyse, dann machen wir den Ideenfächer weit auf, um eine weite Band-breite an Lösungsansätzen zu gewinnen. Nach einer kurzen Zeit fokussieren wir je-doch sehr spezifisch auf ein Konzept, das

dann genau untersucht und ausformuliert und auf den Punkt gebracht wird. Dann beginnt, je nach Art des Wettbewerbs, die Ausarbeitung. Bei einem TU-Wettbewerb geht das extrem weit, da muss fast jedes Detail durchdacht sein, um Kosten und Termine garantieren zu können.

Für junge Büros, die ausschliesslich an offenen Wettbewerben teilnehmen, ist das eine fast schon ruinöse Akqui-sitionsart. Ist das für den Auslober nicht schon fast die Ausnutzung eines Abhängigkeitsverhältnisses?Rein wirtschaftlich gesehen ist das Wettbewerbswesen eigentlich ein Unsinn. Unzählige Teams arbeiten wie wahnsinnig, und werden dann nicht berücksichtigt. Der Auslober muss sich der Verantwor-tung bewusst sein, welches Know-how und welche Manpower von den Teams investiert werden. Was überhaupt nicht

akzeptabel ist, sind schlecht vorbereitete Wettbewerbsausschreibungen, bei denen die Grundlagen unklar und die Realisie-rungschancen minimal sind. Es passiert so häufig, dass Wettbewerbe regelrecht versanden. Dass überhaupt solche Wett-bewerbe durchgeführt werden, ist ein völ-liger Unsinn und natürlich äusserst unfair den beteiligten Teams gegenüber. Der Wettbewerb ist mittlerweile zur Tra-dition unter Architekten geworden, ohne Wettbewerbe gäbe es viel weniger Architek-turbüros. Der Architekt nimmt eine Wettbe-werbsaufgabe auf sich, um zu zeigen, dass er leistungsfähig, kompetent und kreativ ist. Das kann ruinös sein, ebenso aber auch he-rausfordernd und manchmal sogar lukrativ.

Wettbewerbsprojekt: Sammlungs-zentrum des Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern am Albis.

Wettbewerbsprojekt: Wohn- und Geschäftsüberbauung „Kraftwerk 1“ an der Hardturmstrasse in Zürich (Bauprojekt mit Bünzli & Courvoisier Architekten).

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THEMAWettbewerb

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competitiononlineOnlineplattform und Newsletter für

internationale Ausschreibungen und

Wettbewerbsentscheidungen

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eURopAconcoRSiPlattform für europäische Wettbe-

werbe in italienischer Sprache

www.europaconcorsi.com

eURopAnInternationaler Architektur- und

Städtebauwettbewerb für junge

Architekten

www.europan-europe.com

FoRScHUnG plAnUnGS-WettBeWeRBeStiftung, die das Ziel verfolgt, den in

Wettbewerben geschaffenen Wissens-

fundus zu erforschen und zu sichern.

Netzwerk für Forschung und Praxis.

www.research-design-competitions.org

RiBA competitionSWettbewerbsbüro des Royal Institute

of British Architects (RIBA)

www.ribacompetitions.com

SiASchweizerischer Ingenieur- und

Architektenverein

www.sia.ch

Links und infoszum themawettbewerb

thema: architektenwettbewerbBirkhäuser, ISBN 978-3-7643-7260-6, 39.90 Franken

Für junge Büros bietet der Architektenwettbewerb meist die

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Wettstreit schafft Innovationen, belebt

die Architekturdiskussion und ist ein

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lebens. Das vorliegende Buch stellt

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der Teilnahme, prüft Chancen, Risiken

und Herangehensweisen und räumt

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blick über den Prozess der Wettbe-

werbskultur geboten. Im Buch werden

herausragende Ergebnisse einiger Wett-

bewerbsverfahren in Deutschland,

Arabien, Afrika und China präsentiert

und analysiert. Weiter finden sich

Essays zu Fragen der Vorbereitung,

Durchführung und Wirkung von Wett-

bewerben sowie Fachbeiträge internati-

onal renommierter Preisrichter. lv

phase einsDOM Publishers, ISBN: 978-3-938666-02-9, 105 Franken

Der vorliegende Bildband bietet einen umfassenden

Überblick über den Prozess der Wettbewerbskultur.

Sei das aus der Perspektive der

Veranstalter oder auch aus Sicht

der Teilnehmer. Durch eingereichte

Wettbewerbsprojekte zu mehr als

15 internationalen Ausschreibungen

wird der Band bereichert wie

auch durch die hervorragende

Auswahl an Planungsskizzen,

Visualisierungen und Entwurfs-

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Plattform von Bund, Kantonen und Ge-

meinden im Bereich des öffentlichen

Beschaffungswesens

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ments zum Amtsblatt der Europä-

ischen Union”, das dem öffentlichen

Auftragswesen in der EU gewidmet ist.

TED wird fast täglich mit etwa 1500

Bekanntmachungen über öffentliche

Aufträge in der EU, dem Europäischen

Wirtschaftsraum und anderen Ländern

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Page 63: Modulor 05 2011

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Wettbewerbs-AusschreibungDer «Award für Marketing + Architektur» wird am 20. April 2012 zum 3. Mal durchgeführt. Prämiert werden Institutionen, Archi-tekten, Designer, Bauherren oder Marketingfachleute, die Corporate Archtecture-Projekte identitätsstiftend und nachhaltig umgesetzt haben.

Wettbewerbskategorien

1. Büro- und Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerberäumlichkeiten2. Warenhäuser, Läden, Kundencenters, Flagship-Stores 3. Hotels, Restaurants, Bars, Residenzen4. Messebau, Prototypen, Showrooms, temporäre Bauten, Pavillons usw. 5. Öffentliche Bauten, Spitäler, Bahnhöfe, Schulhäuser, Parkanlagen,

Hafenanlagen usw.6. Kulturbauten, Museen, Kinos, Theater, Opern, Kunsthäuser7. Sport- und Wellnessanlagen, Bergbahnen8. Spezialpreis «Beste Team-Leistung»

Die Ausschreibungsunterlagen sowie Informationen zu Terminen und Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Homepage www.marketingarchitektur.ch

Veranstalter

Goldsponsoren

Locationpartner Hauptsponsoren

Medienpartner Partner

Zuberbühler

Baukoma AG Kreuzbergstr. 19, Postfach 3210 KerzersTel. + 41 31 755 85 84, [email protected], www.marketingarchitektur.ch

JurypräsidentChristof GlausDipl. Architekt ETH, Stücheli Architekten AG, Zürich

JurymitgliederFranz BeyelerGeschäftsführer Minergie Schweiz, Bern

Gerald BrandstätterChefredakteur Modulor, Boll Verlag AG, Urdorf

Philippe CarrardArchitekt BSA/SIA, Leiter gta Ausstellungen, Zürich

Daniel FreitagMitinhaber Freitag lab AG, Zürich

Michael A. GrundProf. Dr. rer. pol., Leiter «Center for Marketing» HWZ, Zürich

Maria Luise HilberGeschäftsführerin Intosens AG, Zürich

Urs HoferSzenograph, Inhaber und Geschäftsführer Creaworld AG, Langenthal

Claus KochGeschäftsführer CLAUS KOCH™, Hamburg

Thomas MüllerDipl. Architekt ETH, Leiter Kommunikation SIA, Zürich

Basil RoggerDozent Zürcher Hochschule der Künste und Kulturunternehmer, Zürich

Pia SchmidArchitektin und Designerin, Zürich

Uwe TännlerPräsident Zentralvorstand Swiss Marketing (SMC), Olten

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KOLUMNEHerbert Imbach-Röbbeling

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Herbert Imbach-Röbbeling (43) ist Partner der Kommunikationsagentur Gremlich Fatzer Partner in Zürich. Als dipl. Architekt ETH hat er sich auf die umfassende kommunikative Begleitung von Bau- und Immobilien-projekten spezialisiert.www.gremlichfatzer.ch

Das Wettbewerbsprojekt steht, die Pläne sind im Kasten. Jetzt braucht das Kind noch einen Namen – möglichst einprägsam und originell, wenn möglich. Trotz aller Kreativität: Die wenigsten die-ser Projektnamen überstehen die Reali-sierungsphase. Spätestens im bestellten Marketingkonzept wird der Name näm-lich zum Brand und der Turm zum To-wer – in Zürich zumindest.Googlen Sie mal das Begriffspaar To-wer und Zürich. Sie erhalten schon fast so viele Ergebnisse, wie die Stadt Lucas und Laras zählt: Prime Tower, Mobimo Tower, Limmat Tower, Sunrise Tower, Main Tower, Bluewin Tower und mein absoluter Liebling: der Leutschentower. Ein hohes Haus findet in Zürich anschei-nend nur Mieter oder Käufer, wenn es sich Tower nennt. „Turm“ heissen in Zü-rich nur Restaurants und natürlich der Hardturm oder vielleicht noch der Aus-sichtsturm auf dem Üetliberg. Lassen Sie Google mal Basel durchsu-chen. Am Rheinknie versteht man unter Tower anscheinend etwas anderes. Die Suchmaschine findet überwiegend Be-griffe rund um den Flugplatz Basel-Mül-hausen. Nicht, dass Basel keine Hochhäu-ser hätte (oder Zürich keinen Flughafen). Auch die Hochhäuser in Basel müssen auf dem Immobilienmarkt bestehen. Aber hier heissen sie Claraturm, St.-Jakob-Turm oder Messeturm (was wür-den die Basler wohl vom Trade Fair To-

wer halten?). Und auch beim dereinst höchsten Gebäude der Schweiz, dem 175 Meter hohen künftigen Wahrzeichen des Pharmakonzerns Ro-che, spricht man nicht etwa vom Tower, sondern vom Roche-Turm. Offiziell heisst dieser übrigens ganz profan „Bau 1“. Einzig die Bank für inter-nationalen Zahlungsaus-gleich nennt ihr Hoch-haus BIZ Tower.

EIn TowER sagT mEHR als TausEnd TüRmE

Keine Sorge, das ist keine Kolumne zum Untergang der deutschen Sprache. Wir können also ungeniert weitergooglen. Die englische Phrase hat ja auch oft mehr Tempo und schützt zudem angeblich vor Pathos. Wohl deshalb appelliert das Bun-desamt für Unfallverhütung an die ver-meintlichen Raser mit „Slow down. Take it easy.“ Dieselbe Wirkung erhoffen sich die Pro-jektentwickler, und sie wird ihnen von Marketingexperten versprochen. Souve-ränität, allenfalls sogar angelsächsische Unbekümmertheit und Weltoffenheit soll der Tower vermitteln. Machen wir also die Probe aufs Exempel und neh-men zum Beispiel den Leutschentower: Was assoziieren Sie spontan? Angelsäch-sische Unbekümmertheit? O.K., ich bin gemein – Leutschenbach hat es sowie-so nicht leicht. Versuchen Sie es mit ir-gendeinem anderen Tower. Und? Was bewirkt der rhetorische Bühnennebel? Möchte da ein hohes Haus nicht einfach irgendwie cooler – äh, beeindruckender – daherkommen? Zeugt es nicht viel eher von mangelndem Selbstbewusstsein und Provinzialität? Oder vielleicht von der Angst vor Letzterem? Gerade in Zürich, der Little Big City in Downtown Switzer-land, ein verbreitetes Phänomen. Schon irgendwie gross – aber doch nicht richtig.

Also bleiben wir bescheiden und nennen es dafür Tower.

opTIscH RuHIg – spRacHlIcH lauT

Es ist doch interessant, dass die Marke-tingspezialisten des höchsten Zürcher Hochhauses offensichtlich ein ganz an-deres Konzept verfolgen als die Archi-tekten. „Wir wollten ein Gebäude bau-en, das auch dem alltäglichen optischen Gebrauch der Stadtbevölkerung stand-halten kann“, erklärten Annette Gigon und Mike Guyer im „Tages-Anzeiger“. „Es lässt einen in Ruhe, wenn man will.“ Dieser Ruhe misstrauten anscheinend die Namensgeber des Prime Tower. Nach der „reinen“ Marketinglehre soll ein Mar-kenname eben gerade nicht alltäglich sein – sondern im Gegenteil auffällig und einzigartig. Wer Prime heisst, muss ein-zigartig sein. Laut schreit er nun: „Schaut her, ich bin einzigartig, selbstbewusst und weltoffen.“ Im Gegensatz zur Optik – verhallt Schall im Marketing aber oft sehr schnell. Wenn sie den Prime Tower in Basel ge-baut hätten, würde er ganz anders ausse-hen, erklären die Architekten im selben Zeitungsinterview. „Unsere Architektur ist auf den Ort bezogen immer sehr un-terschiedlich.“ Wie würde der Prime To-wer wohl in Basel heissen?

wotower sicherheben

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aRchITEKTURHörsaalgebäude Weichenbauhalle, Von-Roll-Areal, Bern

aRchITEKTEnGiuliani.Hönger Architekten, Zürichwww.giulianihoenger.ch

BaUhERRschafTAmt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern

BaUZEIT2008–2010

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Hörsaalgebäude in der WeicHenbauHalle, bern

Das Von-Roll-Areal liegt im Länggassquartier im Westen von Bern. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden hier noch Maschinen aus Eisen und Stahl gegossen. Seit letztem Jahr flanieren Studenten zwischen den Backsteinbauten. von Katharina Marchal (Text) und Walter Mair (Fotos)

Die verwanDelte halle

Zwischen den Hörsaal-einbauten liegt das Foyer mit städtischem Charakter.

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Blick zwischen die umgenutzte Weichen-bauhalle und ein Fabrik-gebäude.

Der innere Aussenraum zwischen der beste-henden Hülle und dem neuen Hörsaal.

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aRchITEKTURVon-Roll-Areal, Bern

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Eine Grossbaustelle direkt ne-ben der in ein Hörsaalzentrum umge-bauten Weichenbauhalle verrät, dass an diesem Ort ein neuer Bildungscampus im Entstehen ist. Die 1914 gebaute Halle diente, wie der Name besagt, zum Bau von Bahngleisweichen. Die unter Denk-malschutz gestellte Industriebrache steht mitten im Areal und bildet das Herz-stück des neuen Bildungscampus – des Erziehungswissenschaftlichen Zentrums für Uni und PH Bern. Aufgrund des an-passungsfähigen Wettbewerbsprojektes konnten die Architekten ihr Konzept für dieses Gebäude weiterentwickeln. Auf Basis der Vorgaben des Bauherrn – wie Nachhaltigkeit, Flexibilität, Umbau unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten – entwickelten die Architekten ein Haus-im-Haus-Prinzip: 2 Volumen sind in das bestehende Gebäude hineingestellt und berühren das Bauwerk ausschliesslich über das neu gedämmte und eingedeckte Dach. Der Raum zwischen der Back-steinhülle und der wärmegedämmten Fassade der Einbauten bildet eine ther-mische Übergangszone (Klimapuffer) zwischen Alt und Neu. Durch diesen konzeptionellen und konstruktiven Ge-niestreich blieb die Hülle des denkmal-geschützten Gebäudes integral erhalten. Der Zwischenraum ist gleichzeitig Foyer, Aufenthalts- und Bewegungsraum mit städtischem Charakter. Unterstützt wird diese innenräumliche Qualität durch die differenzierte Ausbildung der beiden Vo-lumen. Der grosse Hörsaal mit 500 Sitz-plätzen springt im Erdgeschoss zurück und bildet eine Art Vordach. Hingegen verteilen sich die 6 kleineren Hörsäle im anderen Volumen auf 2 Geschosse. Die oberen 3 Säle werden über eine Galerie erschlossen. Dieser attikaähnliche Rück-sprung bildet den Gegenpol zur oberen Auskragung im gegenüberliegenden Vo-lumen.Damit die Hörsäle auch tagsüber natür-lich belichtet werden können, durchbre-chen versetzt angeordnete Fenster und verglaste Türen die Fassaden der Körper. Die grossflächigen Öffnungen mit den

breiten Rahmen, die wie Schaukästen auf die Hörsaalkörper aufgesetzt sind, ermöglichen den Blickkontakt der Stu-denten zwischen Hörsaal und Foyer und bilden einen Kontrast zu den schmalen Sprossenfenstern mit dem welligen In-dustrieglas. Von aussen werden die alten Gläser von Vorfenstern mit integriertem Sonnenschutz ergänzt und geschützt. Graue Duripanelplatten beplanken die Holzkonstruktion der Einbauten im Gang. Die Einfachheit der Verkleidung und der glatte Hartbetonbodenbelag set-zen einen Kontrapunkt zu den roh belas-senen Wänden und sichtbaren Stahlträ-gern der Industriehalle. Auch im Innern der zurückhaltend gestalteten Hörsaal-körper treten die alten Strukturen wie-der in Erscheinung. Die Eisenträger in den oberen kleineren Hörsälen sind zum Greifen nah. Die bestehende Konstrukti-on wurde durch aufgesetzte neue Profile verstärkt, um die erhöhten Dachlasten aufnehmen zu können. Im Hörsaal wur-de aus Sichtgründen ein Stützenpaar entnommen und durch eine feine Unter-spannung ersetzt. Das über die gesamte Länge des Gebäudes gespannte gläserne Giebeldach wurde originalgetreu, jedoch den heutigen thermischen Vorgaben ent-sprechend ersetzt.Der in Wien lebende chinesische Künst-ler Jun Yang entwarf ein massgeschnei-dertes Kunstprojekt für den inneren Strassenraum; unterschiedlich grosse, rote Stahlrahmen ragen von der Rück-wand des grossen Hörsaals in das Fo-yer. Die darin eingelegten FL-Röhren verweisen auf die Leuchtreklamen in asiatischen Städten. Trotz aller Eingriffe bleibt der industrielle Charakter der Hal-le präsent.

hintergrunD

Die Universität Bern wird sich in den nächsten 20 Jahren auf ihr angestammtes Quar-tier zwischen Bahnhof und Bremgartenwald konzentrie-ren. Der Kanton kaufte dazu Teile des Von-Roll-Areals am Stadtrand, wo Autobahn-zubringer und Landschaft aufeinandertreffen. Im offenen einstufigen Architek-turwettbewerb legte die Jury grossen Wert auf nachhaltige, flexible „Primärstrukturen“. Die Konzepte sollten die schrittweise Transformie-rung des Industrieareals in ein naturwissenschaftliches Zentrum aufzeigen. Giuliani.Hönger Architekten aus Zü-rich überzeugten mit einem städtebaulichen Konzept, das auf der bestehenden Morphologie aufbaut. Die Qualität der Industrieanlage soll erhalten bleiben und Vorbild für Neubauten sein. Die maximale Flexibilität und Nachhaltigkeit des Projektes mit den klaren und einfachen Volumen gewährleisten den Umbau in Etappen. Obwohl die Architekten den Auftrag für die Planung und Ausführung der gesamten ersten Bauetappe erhielten, wurde ihr Vertrag nach vollendetem Bauprojekt gekündigt und die Ausfüh-rung für den Neubau des Institutsgebäudes an einen Totalunternehmer übergeben (siehe Interview im Anhang). Das Zürcher Büro behielt aber den Auftrag für den Umbau der Weichenbauhalle als Generalplaner.

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Die Galerie zu den kleinen Hörsälen im Obergeschoss.

Der grosse Hörsaal wird von oben und durch seit-liche Fenster belichtet.

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welche Kriterien standen bei diesem wettbewerb im vordergrund?Die Schwerpunkte im Wettbewerb waren Flexibilität und Nachhaltigkeit. Mit der Be-sonderheit, dass das Projekt aufgrund eines vorgegebenen Rasters entwickelt werden sollte – nämlich gemäss den Vorgaben der Nachhaltigkeit wie in der neuen schweize-rischen Bundesverfassung festgelegt.Hingegen war der Titel des Wettbewerbs irritierend: Programm und Pflichtenheft Primärsystem. Das Hochbauamt des Kan-tons Bern legte damit fest, das Projekt auf der Basis der Systemtrennung in Primär-, Sekundär- und Tertiärstruktur umzusetzen. Die Architekten sollten aber im Wettbe-werb nur die Primärstruktur vorschlagen. Dies kann als verfahrenstechnische Vorsichtsmassnahme verstanden werden, weil sie dem Bauherrn die Freiheit gibt, bei der Ausführung die Sekundärstrukturen an-derweitig zu vergeben. Wir meinen jedoch, dass das Projekt auch im Wettbewerb als Ganzes konzeptuell beurteilt werden muss. Im Endeffekt haben wir den Gesamtauf-

trag für alle drei Systeme bekommen, als Generalplaner mit dem gesamten Planer-team aus dem Wettbewerb. In Bezug auf die Kosten legte man sich im Wettbewerb-sprogramm nicht fest. Es gab die allge-meine Klausel, ein wirtschaftliches Projekt vorzuschlagen.

was passierte, nachdem Sie den auftrag zur umsetzung des Projektes erhalten hatten?Das Programm wurde komplett erneuert. Es war nicht mehr ein Physik- und Chemie-departement, sondern ein Erziehungswis-senschaftliches Zentrum zu entwickeln, mit je zur Hälfte Institute der Universität und Pädagogischen Hochschule. Mit der Inhaltsänderung mussten Raumkorrek-turen vorgenommen werden, Typologien haben sich teilweise geändert. Wir konnten jedoch das Konzept aus dem Wettbewerb – Neu-Alt-Alt-Neu (NAAN) – weiterführen. Unter der Nutzungsänderung hat das Ge-samtkonzept nicht gelitten, sondern bewie-sen, dass es flexibel und anpassbar ist.

Auf Basis des weiterentwickelten Pro-jektes und in Absprache mit den Nutzern (Pädagogische Hochschule und Univer-sität Bern) und dem Bauherrn (Amt für Grundstücke und Gebäude) haben wir die Kosten ermittelt. Das Vorprojekt der 1. Bauetappe wurde mit gut 200 Millionen Franken inklusive aller Reserven bewilligt und ein Kredit für 240 Millionen eingeholt. In der Bauprojektphase haben wir den Kostenvoranschlag (KV) erstellt, der mit 209 Millionen Franken knapp darüber lag. Nach der Abgabe des Bauprojekts begann der Konflikt: Der Kantonsbaumeis-ter warf uns vor, wir hätten uns nicht an die Design-to-cost-Abmachung gehalten. Dieser Begriff hiess für uns, das bewilligte Budget des Vorprojekts einzuhalten. Der Kantonsbaumeister ging jedoch davon aus, das Projekt 10 Prozent günstiger bau-en zu können. In einer Sparrunde schlugen wir vor, mit der gleichen Qualität 5 Prozent einzusparen. Trotzdem entschied er, den Vertrag mit uns als Generalplaner (GP) zu kündigen und ein Totalunternehmer-

üBER DEn WETTBEWERB:EIn gEspRäch MIT LOREnZO gIULIanI UnD chRIsTIan höngER

Der Grundriss vom Erd-geschoss zeigt deutlich die Einbauten innerhalb der bestehenden Gebäu-dehülle.

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(TU-)Modell zu wählen. Den Vorschlag, uns als Planer unter dem TU zu behalten, haben wir nicht a priori abgelehnt. Doch wir wussten, dass wir die Qualität des Projektes nicht hätten sichern können, wenn wir die Ausführungsplanung an ein anderes Architekturbüro hätten abgeben müssen und nur die gestalterische Leitung innegehabt hätten. Der gesamte GP verzichtete nach Verhandlungen auf die Ausführung des Neubaus und auf eine Ur-heberrechts- und Schadenersatzklage, da er im Gegenzug das Teilprojekt – die Wei-chenbauhalle – im traditionellen Verfahren mit allen beteiligten Planern bauen konnte. Die Baukosten für die Weichenbauhalle lagen am Ende unter dem KV (rund 30 Millionen Franken) und wurden im Sinne von design to cost eingehalten.

wie kommt es immer wieder vor, dass architekturbüros trotz gewonnenen wettbewerbs das recht zur ausführung ihres Projektes abgesprochen wird? Die Architekten leiden unter dem schlech-ten Ruf, die Kosten und Termine nicht im Griff zu haben. Und der Bauherr will oft bei den Erstellungs- und nicht bei den

Lebenszykluskosten sparen. Aufgrund des Vergaberechts in der Schweiz ist der öffentliche Bauherr verpflichtet, Projekte über etwa 5 Millionen öffentlich aus-zuschreiben; das hilft die Qualität der Projekte zu steigern. Doch um die Qualität nachhaltiger Architektur auch für das ge-baute Projekt zu garantieren, ist die Wahl des Umsetzungsmodelles ausschlagge-bend. Im TU-Modell bekommt der Bauherr die Garantie für die Kosten- und Terminein-haltung. Diese Garantie kann der TU durch das Einbauen einer Risikosumme geben, die er oft als Gewinn für sich beansprucht. Diese implizierte Kostenreduktion geht oft zulasten der Bauqualität und riskiert Bauschäden. Der ausführende Architekt im GP-Modell gibt hingegen die Einspa-rungen und Marktgewinne dem Projekt als Mehrwert zurück. Ein zweiter Grund für die Wahl des TU-Modells sind oft die fehlenden Kapazitäten für eine kompe-tente Betreuung der Projektierung. Beim TU-Modell gibt der Bauherr die Bestellung auf und das Projekt ab und hat möglichst wenig Betreuungsaufwand.Beim GP-Modell ist der ausführende Ar-chitekt auf den konstanten Austausch mit

dem Bauherrn angewiesen; das ist natür-lich ein Mehraufwand. Der Bauherr muss verstehen, dass die Qualität des Direkt-auftrags an den Verfasser ein Gütesiegel sein kann. Die durchdachte Planung und Ausführung sind eine Investition in die Zu-kunft, weil sie den Grundstein für günstige Betriebs- und Unterhaltskosten legen. Nachhaltigkeit erreicht man, wenn der Bauherr die Gesamtsicht auf ein Projekt und seine Entwicklung über den gesamten Lebenszyklus hat.

Lorenzo Giuliani und Christian Hönger studierten an der ETH Zürich und wa-ren dort Assistenten an verschiedenen Lehrstühlen. 1991 gründeten sie das gemeinsame Architekturbüro in Zürich. Die Architekten wurden in erster Linie bekannt durch ihre Bildungsbauten, die sich durch ihre präzise Reaktion auf die städtebauliche Situation und die Entwicklung charakteristischer Innenräume auszeichnen, z. B. die Fachhochschule für Tourismus, Same-dan, oder die Fachhochschule Sihlhof, Zürich. In der Ausführung befinden sich das Fachhochschulzentrum in St. Gallen und das Innovationszentrum der Hilti AG, Schaan.

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Längsschnitt.Querschnitt durch die kleinen Hörsäle.

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GEWERBEÜBERBAUUNG NÜERI NORD / NÜRENSDORF

Am Rand der zwischen Zürich und Winter-thur gelegenen Gemeinde Nürensdorf entsteht ab 2012 die Gewerbeüberbauung Nüeri Nord. Das Projekt ist offen für unter-schiedliche Nutzungskonzepte.

GEWERBEÜBERBAUUNG HARDSTRASSE / BASSERSDORF

In Bassersdorf wird an verkehrsgünstiger Lage ein Gewerbebau mit vielfältigen Nutzungsoptionen geplant. Auf eine nach-haltige und zeitgemässe Architektur wird dabei besonders Wert gelegt.

PROJEKTENTWICKLUNG:Nussbaumer Bauunternehmung AGHertistrasse 27, 8304 Wallisellen, Tel. +41 (0)43 443 39 00, Fax +41 (0)43 443 39 01 www.nussbaumerbau.ch, [email protected]

VERMIETUNG UND BERATUNG:Lorenzo BaruzzoReal Estate& DevelopmentTel. +41 (0)62 923 31 [email protected]

INNOVATIVE LÖSUNGEN FÜR WOHN-, INDUSTRIE- UND GEWERBEBAU

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aRchITEKTURVerwaltungsgebäude ABR Bau 5, Rotkreuz

aRchITEKTEnBurckhardt+Partner AG , Baselwww.burckhardtpartner.ch

BaUhERRschafTRoche Diagnostics AG, Rotkreuz

BaUZEIT2009–2011

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Als Administrationsgebäude von transparenter Leichtigkeit tritt der Neubau von Burckhardt + Partner in Erscheinung.

Das Firmenareal der Roche Dia-gnostics AG in Rotkreuz bildet einen un-übersehbaren Blickfang an der Autobahn zwischen Zürich, Luzern und Gotthard. Das neue Bürohochhaus weist den Weg durch das Industriegebiet zum neuen Campus, wo ein begrünter Platz den Be-sucher empfängt.In dem neuen Bürobau werden die bis-her auf verschiedene Gebäude verteilten Verwaltungseinheiten zusammengefasst. Für das neue Bürohochhaus war Ende 2007 unter 5 renommierten Deutsch-schweizer Architekturbüros ein Wett-bewerb durchgeführt worden. Obwohl Bétrix & Consolascio aus Zürich, Miller & Maranta aus Basel sowie Daniele Mar-ques und Scheitlin & Syfrig aus Luzern formal anspruchsvolle Lösungen vorge-legt hatten, vermochte sich das Basler Grossunternehmen Burckhardt + Part-ner mit seinem Projekt durchzusetzen.Das 68 Meter hohe Gebäude entspricht in seiner Konzeption dem klassischen Hochhaus, das sich in der Horizontalen in einen Mittelkern für Aufzüge und Ver-sorgung sowie eine stützenfreie, offene Bürofläche aufteilt. Vertikal gliedert sich das vollständig verglaste Gebäude in eine doppelgeschossige Eingangshalle sowie 13 Büroetagen mit einer Geschosshöhe von 3,78 m. Den oberen Abschluss des Hochhauses bildet das überhohe Audito-riumsgeschoss, das sich aus dem 14. und 15. Obergeschoss bildet und Platz bietet für Besprechungsräume und das frei im Raum stehende Auditorium. Unter Ter-rain wird der Baukörper mit 2 Unter-geschossen und einer totalen Tiefe von 9,5 m mittels Bohrpfählen in die obere Süsswassermolasse tiefenfundiert. Ins-gesamt verfügt das Gebäude über eine Bruttogeschossfläche von 17’200 m² und umbauten Raum von 73’300 m³.

einsAtz neuArtiger bAuteile

Im Erdgeschoss befindet sich die 6 m hohe Lobby mit 2 frei im Raum stehen-den Kernen. In den darüberliegenden Bürogeschossen werden die 2 Kerne zu

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einem Mittelkern zusammengefasst. Die Büroetagen nehmen jeweils als Gross-raum 45 Arbeitsplätze auf. Die Büroar-beitsplätze gruppieren sich innerhalb der 33,50 × 28,10 m grossen Grundrisse um den Mittelkern. Zugleich wird die Möglichkeit geschaffen, an 2 Fassadenseiten auch abtrennbare Einzelbüros anzuordnen. So entstehen 625 Arbeitsplätze. Der Verwaltungsturm mit Gesamtkosten von 92 Millionen Franken vereinigt diverse neue Tech-nologien mit einem klaren architekto-nischen Ausdruck. Im Gegensatz zu den zahlreichen in der Vergangenheit einge-setzten Doppelfassaden besteht die Neu-entwicklung der „Closed Cavity Facade“ aus in sich abgeschlossenen Elementen.

Ihr Einsatz ist dort interessant, wo eine hohe Wärmedämmung, maximale Trans-parenz, hoher Schallschutz, niedrige Rei-nigungskosten, ein auf viele Jahre war-tungsfrei funktionierender Sonnenschutz sowie kurze Montagezeiten angestrebt werden. Bei dem nach Minergiestandard erstellten Verwaltungsgebäude kommen aber nicht nur diese geschosshohen „Kas-tenfenster“ mit dezentralen Fassadenlüf-tungsgeräten zum ersten Mal in grossem Massstab zur Anwendung: Auch die Kombination aus Bauteilaktivierung und Raumakustik mit unsichtbar eingelegten Absorberleisten ist eine Premiere, genau-so wie das Nebellöschsystem, das zum ersten Mal in der Schweiz im Hochbau eingesetzt wird.

trAgwerkskonzept

Das Tragsystem des Hochhauses, geplant von WGG Schnetzer Puskas Ingenieure aus Basel, besteht aus einer Kernzone, diagonalen Fassadendoppelstützen und Stahlbetondecken. Diese sind zwischen den Kernwänden und den Fassadenstüt-zen frei gespannt. Die vertikalen Lasten werden über eine 1,60 m starke Funda-mentplatte in 76 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,20 m eingeleitet.Die Fassadenstützen tragen durch ihre rautenförmige Struktur gemeinsam mit den Kernen zur Aussteifung des Gebäu-des bei; die horizontale Lastabtragung in-folge Wind und Erdbeben erfolgt sowohl über die Fassade als auch über die Kerne. Eine verkürzte Bauzeit wurde durch den Einsatz der vorfabrizierten Betonstützen ermöglicht, die strukturell wie auch ar-chitektonisch von zentraler Bedeutung sind: Aus dem Fassadenraster von 1,35 m und den 3 unterschiedlichen Geschoss-höhen entstehen 9 verschiedene Grund-typen. Insgesamt hat das Gebäude 330 V- beziehungsweise A-förmige Stützen.

durchgängiges energiekonzept

Die thermodynamische Gebäudesimu-lation hat gezeigt, dass während der

330 Stützen, V- beziehungsweise A-förmig, bilden eine filigrane und formprägende Struktur innerhalb der rundum verglasten Fassade.

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Den oberen Abschluss des Hochhauses bildet das imposante zweigeschossige Auditoriumsgeschoss.

Die oberste Etage wird in der Skylobby durch eine Wendeltreppe erschlossen.

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aRchITEKTURAdministrationsgebäude, Rotkreuz

Nutzungszeit im Gebäude ein massiver Energieüberschuss durch Personen und Geräte entsteht. Der maximale Energie-verlust über die Gebäudehülle beträgt rund 10 W/m2. Unter Berücksichtigung der Abwärme durch Personen und Ge-räte von circa 25 W/m2, zusätzlich zum solaren Energieeintrag über die Fassade, konzentriert sich die eigentliche Aufgabe der Gebäudetechnik auf die Kühlung. Das Herzstück der Versorgung des Ge-bäudes mit Heiz- und Kühlenergie bildet eine Kombination aus Wärmepumpe und Kältemaschine. Die benötigte Energie wird mit in Serie geschalteten Erdson-den unter Nutzung der gebäudeinternen Abwärmen gewonnen. Lediglich zum Be-trieb der Pumpen und Ventilatoren wird

zusätzliche Energie benötigt. Die Lüftung des Gebäudes erfolgt über insgesamt 600 dezentrale Fassadenlüftungsgeräte mit ei-ner Heiz- und Kühlkomponente. Ein wei-teres Element des Energiekonzepts sind die bis zu 8 m hohen Lamellenstoren. Die zu 10 Prozent lichtdurchlässigen, perfo-rierten Lamellen gewährleisten selbst in geschlossener Stellung eine gefilterte Durchsicht. Sie werden so gesteuert, dass primär der Energieeintrag durch Strahlung niedrig gehalten werden kann, bei gleichzeitiger optimaler Ausnutzung des Tageslichts. Durch die vollständige Integration aller haustechnischen Kom-ponenten in das zentrale Gebäudeleitsy-stem konnte in der Simulation ein Ener-giebezugswert von 82 kWh pro m2 und Jahr erreicht werden. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Wert bei be-stehenden Bürogebäuden beträgt etwa 140 kWh/m2 a.

lichtplAnerische lösung

Die Beleuchtung, geplant vom Lichtpla-nungsspezialisten Reflexion aus Zürich, wird tageslicht- und präsenzabhängig ge-regelt. Die Lichtorganisation entfaltet im Wechselspiel mit Fassade und Gebäude-struktur während der Dämmerung und nachts eine bedeutende Fernwirkung. Als Grundform für die Lichtgrafik in den Regelgeschossen wurde eine dank pris-matischer Abdeckung sanft leuchtende, runde Fläche gewählt, um die grösstmög-liche Flexibilität auch zur nachträglichen Bildung von Einzelbüros, Sitzungszim-mern und Grossraumbüros zu gewähr-leisten. Dank des Hybridkonzepts von Grundbeleuchtung mittels Deckenleuch-te (PIR/Tageslicht) mit mindestens 300 Lux in Kombination mit Tischleuchten (individuell geschaltet) mit mindestens 200 Lux ist eine effiziente Lichtpunkt-anordnung gegeben. Erreicht wird die Gleichmässigkeit G1 durch die Grund-beleuchtung im Grossraumbüro von 0,58 (Emin/Em) und im Einzelbüro von 0,77. Eine bewusste atmosphärische Differen-zierung der Erschliessungsbereiche (Er-

Die Büroarbeitsplätze gewinnen duch die fantastische Aussicht und den grossflächigen Einfall von Tageslicht an Qualität.

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Der Schnitt verdeutlicht den inneren Aufbau mit Kern und Tragwerk sowie der Erschliessung durch Wendeltreppen.

Die edle Materialisierung sowie die Lichtdurch-fl utung der Arbeits- und Erschliessungsbereiche schaffen ein angenehmes Raumklima.

Wendeltreppen in edler Holzausführung verbinden die einzelnen Geschosse miteinander.

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aRchITEKTURAdministrationsgebäude, Rotkreuz

hellung der vertikalen Flächen mittels Wallwashern) von den Bürobereichen führt zu klaren Raumhierarchien.

neuArtiges FAssAdensYstem

Die neu entwickelte Closed Cavity Fa-cade (CCF) leistet einen wichtigen Bei-trag zur Energieeffi zienz des Gebäudes und wird hier zum ersten Mal kommer-ziell eingesetzt. Das Grundprinzip die-ser zweischaligen Aluminiumelement-fassade ist ein vollständig geschlossener Fassadenzwischenraum mit innerer Dreifachverglasung, Sonnenschutz im Zwischenraum und äusserer Einfach-verglasung. Die Fassade bietet durch die Verwendung eisenoxidarmer Gläser und den Verzicht auf eine refl ektierende Sonnenschutzbeschichtung maximale Transparenz und Farbechtheit. Die Be-schattung erfolgt allein durch einen mit 10 Prozent Lochanteil perforierten Son-nenschutz. Dadurch werden ein hoher Wärmedämmstandard und ein geringer g-Wert kombiniert. Um das Auftreten von Kondensat an der Aussenscheibe zu vermeiden, wird der Fassadenzwischen-raum jedes Elements konstant mit gerei-nigter und getrockneter Luft versorgt. Burckhardt + Partner haben mit dem Administrationsgebäude für die Roche Diagnostics AG einen klar strukturierten Neubau realisiert, der nicht durch spek-takuläre Gesten, sondern durch seine ge-stalterische Klarheit und die ausgeprägte Ästhetik der Vertikalen besticht. Die transparente Fassade mit ihren neuar-tigen Kastenfenstern lässt das rautenför-mige Tragwerk zum prägenden Element werden. Als erste Auszeichnung erhielt der Bau in der Kategorie Büro- und Verwaltungs-bauten gerade eben den „Best architects“-Award 2011.

Die Grundrisse, oben das Eingangsgeschoss, unten das Auditoriumsgeschoss, bieten dank der Tragstruktur grosse Vielfalt.

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Die Technologiemessefür Gebäude und Infrastruktur

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aRchITEKTURLogistikzentrum, Spreitenbach

aRchITEKTEnFrei Architekten AG, Aarauwww.frei-architekten.ch

BaUhERRschafTLagerhäuser Aarau AG

BaUZEIT2009–2010

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Logistikzentrum, spreitenbach

Seit Ende 2010 ragt eine riesige Tafel Schokolade aus den sonst anonymen Industrie- und Bürogebäuden in Spreitenbach heraus. Das Logistikzentrum der Lagerhäuser Aarau AG wurde südseitig mit einem neuen Block- und Kommissionierlager erweitert, das durch eine wahrhaft glänzende Fassade besticht. von Lara Viceconte (Text) und zuegerpix.ch (Fotos)

Das Lagerhaus in DerschoggifoLie

Eingehüllt wie mit einer Schoggifolie, ist das Logistikzentrum Sprei-tenbach eine optische Abwechslung im tristen Industriegebiet.

Ein Blick über das Dach des bisherigen Logistikzentrums auf die sanierte Fassade des bestehenden Hochregal-lagers.

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aRchITEKTURLogistikzentrum, Spreitenbach

Spreitenbach ist mit den Hochhäusern und dem grossen Gewerbeareal nicht gerade für Einfalls-reichtum in der Architektur bekannt. Das Logis- tikzentrum der Lagerhäuser Aarau AG bietet daher eine willkommene Abwechslung im tristen Erschei-nungsbild des Industriegebietes. Das Projekt um-fasste die Erweiterung des bestehenden Zentrums um ein weiteres Hochregallager und den Anbau eines neuen Logistikzentrums. Das erste Untergeschoss, das Erdgeschoss und das zweite Obergeschoss wurden bisher als Blocklager genutzt, während das erste Obergeschoss das Kom-missionierlager beinhaltete. Das bestehende Pfört-nerhaus wurde abgebrochen und im Erdgeschoss integriert, wo unter anderem sechs neue LKW-Andockstellen sowie die Werkstatt untergebracht worden sind. Der Vordachbereich in der Südostecke wurde ergänzt, die bestehenden aussen liegenden Fluchttreppenhäuser rückgebaut und durch zwei neue Treppen- und Liftanlagen (jeweils ein Waren-lift und ein Palettenlift) innerhalb der Erweiterung ersetzt. Die Zäsur zwischen Neuem und Bestehendem wur-de mit einem neuen Hochregallager gefüllt. Das südostseitig erweiterte Block- und Kommissionier-lager, sämtliche tragenden Wände, Decken sowie die Innentreppen wurden in Sichtbeton Typ 2.1 ausgeführt. Die Nutzlasten der Böden für die Er-weiterung des Hochregallagers betragen 2,0 t/ m2 für das Unter- und Erdgeschoss, sowie 1,5 t/ m2 für die Obergeschosse. Die Aussenwände wurden, so-weit statisch notwendig, ebenfalls in Beton erstellt. Diese wurden aussen gedämmt und mit einer hinterlüfteten Blechkonstruktion verkleidet. An-sonsten wurden die Aussenwandkonstruktionen mit wärmegedämmten Blechkassetten und einer Verkleidung ausgebildet. Die Flachdächer wurden extensiv begrünt. In den Fundationsbereichen zu den bestehenden Bauten waren Unterfangungen notwendig. Prägendes und verbindendes Element dieses Gewer-bebaus ist die aussergewöhnliche Fassade. Zum Auf-trag der Spenglerei gehörte einerseits die Sanierung und die Neuverkleidung der gesamten Aussenhülle. Die Idee für die Fassadenhülle stammt aus dem, was hier in grossen Mengen gelagert und umgeschlagen

wird – Schokoladenprodukte. Es lag also nahe, das Gebäude mit einer Schokoladenfolie aus Aluminium einzupacken.

hüLLe für einen LogistikkompLex

Bei der Schokolade ist es ganz einfach: Man nimmt eine hauchdünne Aluminiumfolie und wickelt sie um die Schokolade herum. Die typischen Falten-strukturen entstehen dabei wie von selbst. Wie ar-beitet man jedoch mit einem Material, das 1000-fach dicker ist, nur in einzelnen Teilen montiert werden kann und ein ganzes Gebäude verhüllen soll?Alle Wände des Gebäudes wurden aussen mit Tra-pezblechen abgedeckt, die als idealer Montageun-terbau dienen, und mit 200 mm starken Dämmplat-ten versehen, wodurch Dichtheit und Dämmung gegeben sind. Metalle bieten beinahe unbegrenzte architekto-nische Gestaltungsmöglichkeiten. Sie sind wetter-fest, wartungsfrei und korrosionssicher und schüt-zen somit die Bausubstanz. Doch den Architekten schwebte nicht vor, sich klassischer Prinzipien der Bauspenglerei zu bedienen. Damit die gesamte Oberfläche wie aus einem Guss wirkt, wurde kei-ne Falztechnik verwendet. Diese sorgt in der Regel dafür, dass sich Dehnungen und Spannungen nicht auf die angrenzenden Segmente auswirken. Doch bei diesem Projekt waren die thermischen Verwer-fungen gewünscht, und es sollten grossflächige Fal-ten gebildet werden. Gefunden werden musste ein Kompromiss zwischen Flexibilität und Stabilität, denn das Material soll sich zwar wölben, darf aber nicht knittern und soll Temperaturen und Wind-druck aushalten sowie zuverlässig in der Veranke-rung halten.

kLeine WeLLe, grosse Wirkung

Die gesamte Fassadenfläche der drei Baukörper summiert sich auf 9500 m2. Erfordert waren 28 t Aluminiumblech mit einer Stärke von 0,8 mm. Ins-gesamt wurden 4000 Paneele verarbeitet, mit einer Grösse von jeweils 70 × 400 cm. Die Bleche wurden direkt auf den Untergrund genietet und stauchen sich nach aussen. Die einzelnen Bahnen sind fest

Licht- und Schat-tenspiele an der Aluminiumfassade an der Schnittstelle von Logistikzentrum und Hochregallager.

Fensteranschluss des bestehenden Logistikbe-reichs (Flachdach) und der Fassade des neuen Zentrums.

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aRchITEKTURLogistikzentrum, Spreitenbach

miteinander verbunden, wodurch beliebig lange Wellen gebildet werden konnten. Hier stellt sich für den Beobachter die Frage, ob die Verformungen und Stauchungen, welche der Fassade ihre faszinieren-de Dreidimensionalität geben, von den Architekten geplant oder von den Spenglern spontan verarbeitet wurden.Die Architekten skizzierten zunächst die mar-kantesten Wellen, welche quer oder schräg über die gesamte Breite verlaufen. Danach wurden sie mit Farbspray als Vorlage auf das Gebäude übertragen. Die Schwierigkeit bestand nun darin, die Bahnen und den Untergrund so miteinander zu verbinden, dass sich der Faltenwurf ohne Unterbruch fortsetzt. Die Spengler der Scherrer Metec AG orientierten sich anhand der Farbmarkierungen für die grossen Wellen und konnten bei den kleineren Wölbungen die Grösse und deren Verlauf in gestalterischer Frei-heit selbst bestimmen. Die Bauzeit von knapp einem Jahr war in mehrere Etappen unterteilt. Kurz nach Vollendung der Aus-

sendämmung war das Logistikzentrum bezugsbe-reit. Bereits in einem frühen Stadium konnte das neue Gebäude in Betrieb genommen werden, wäh-rend die aussergewöhnliche Fassade nachfolgend fertiggestellt wurde. Sicher hätte es die Bauherrschaft bei einer funktio-nell einwandfreien, aber simplen Fassade belassen können; so wie man es von herkömmlichen Lager-hallen kennt. Nun hat die Agglomeration bei Sprei-tenbach durch diese kreative Umsetzung jedoch ein Logistikzentrum erhalten, das sich optisch vom ar-chitektonischen Einheitsbrei abhebt.Die beiden Architektenbrüder Peter und Christian Frei, welche beide ihr ETH-Diplom bei Prof. Schnee-beli erworben haben, blieben bei diesem Projekt ih-rem Motto treu, welches auch schon Albert Einstein vertrat: „Man soll alles so einfach machen wie mög-lich, aber nicht einfacher.“

Im Logistikbereich durchbrechen schmale Fensterbänder die glänzende Fassade.

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow, Schottland

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow, Schottland

ARCHITEKTEnZaha Hadid Architects, Londonwww.zaha-hadid.com

BAUHERRsCHAfTGlasgow City Council

BAUZEIT2007–2011

riverside MuseuM, GlasGow, schottland

Dort, wo der Kelvin in den Clyde fliesst, ist in Glasgow eine neue Attraktion entstanden: das Riverside Museum. Der dynamisch

wirkende Neubau mit seiner markanten und wellenförmigen Fassade beherbergt nun auf einer Ausstellungsfläche von 6600 m² die

bekannte Sammlung von Verkehr und Technik der schottischen Stadt. Der spektakuläre Neubau ist das Resultat eines

international ausgeschriebenen Wettbewerbs. von Sarah Gatto (Text), Hufton + Crow / Hélène Binet (Fotos)

wellenkontur,extrudiert

Fassaden und Dach des mit Titanzink bekleideten Museums gehen fliessend ineinander über.

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow, Schottland

Die Primärstruktur aus Stahl überspannt bis zu 80 m Spannweite über die 11‘300 m² Bruttogeschossfläche des Neubaus.

Stahlrippen mit Diagonalverspannung weist die Stahlbaukon-struktion auf, die einen stützenfreien Innenraum ermöglicht.

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow

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100 300 500m

Lageplan mit Dachaufsicht.

Für das Projekt Riverside Muse-um war im Jahre 2004 ein internationa-ler Wettbewerb ausgeschrieben worden – initiiert durch das „Glasgow Harbour Program“ zur Aufwertung der Hafenzone mit ihren Metallfabriken und ihren ver-lassenen Schiffswerften. Über 50 Archi-tekten aus dem In- und Ausland haben sich um den Auftrag beworben. Das Pro-jekt von Zaha Hadid Architects aus Lon-don wurde zur Weiterbearbeitung aus-erkoren, weiterentwickelt und für rund 80 Millionen Franken realisiert. Am 21. Juni 2011 hat die Eröffnung des Neu-baus stattgefunden.Das Museumsgebäude entstand aus dem Kontext heraus. Die historische Entwick-lung des Flusses Clyde und der Stadt Glasgow ist eine einzigartige Erbschaft der Stadt. Situiert wo der Fluss Kelvin den Clyde trifft, fliesst die Form des Mu-

seums von der Stadt zum Fluss; das Volu-men wird zur dynamischen Verbindung der beiden. Der Neubau entfaltet auf 7800 m² Gebäudegrundfläche seinen im-posanten Industriecharakter, und doch wirken seine weichen, wellenartigen Dachlinien wie eine sanfte Bewegung. Die Geschichte der industriellen Umge-bung und die Zukunftsvisionen treffen hier zusammen.

ein tunnel Zwischen stadt und Fluss

Das an den entgegengesetzten Enden offene Gebäude erscheint tunnelartig zwischen der Stadt und dem Clyde. Auf diese Weise symbolisiert der Bau eine dynamische Beziehung zwischen den beiden Teilen der Stadt sowie die Mög-lichkeit eines Übergangs vom einen zum

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow, Schottland

Die sichtbare Unterseite des gefalteten Daches begleitet den Besucher durch die ausgestellten Fahrrädern, Busse und Lokomotiven.

Limettengrüne Ober-flächen als homogener Hintergrund der mit 3000 Gegenständen gefüllten Verkehrs- und Technik-Ausstellung.

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow

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Grundriss Erdgeschoss:

1 Eingangshalle2 Ausstellung3 Shop4 Empfang5 Bildungsraum6 Café7 Clyde Maritime Trust

1

2

3

4

5

6

7

1

anderen. Die Besucher gelangen von der Nordseite her, mit Blick auf die Stadt, in das Innere des Museums und werden durch die lange Ausstellung bis zum süd-lichen Ende des Gebäudes, mit Blick auf den Fluss, geführt. Im Inneren dieser Verbindung zwischen Stadt und Fluss lenkt das Gebäude den Blick – von der äusseren Umgebung weg – wie auf einer Reise in die Welt der Ausstellungen. Das Museum positioniert sich symbolisch und funktionell als offen und fliessend, erfasst seine Umgebung und den Inhalt, um sicherzustellen, dass es nicht nur tief greifend mit der Geschichte von Glasgow verknüpft ist, sondern auch mit seiner Zukunft. Während die Besucher sich von Ausstellung zu Ausstellung bewegen, nehmen sie allmählich die äussere Um-gebung wahr. Im Inneren schaffen limet-tengrüne Oberflächen einen homogenen

Hintergrund. Der Besucher wird von der Fülle und Dichte der verschiedensten Exponate überwältigt. Um die 3000 Ge-genstände rund um das Thema Verkehr und Technik werden vom Fussboden bis zur Decke ausgestellt, Fahrräder kreisen hoch in den weiten Innenraum.

BeweGte Kontur

Auf einem asymmetrischen Grundstück stehend, zieht sich der 3-geschossige Bau (plus ein Untergschoss) in einer flies-senden Bewegung mit seiner ausserge-wöhnlichen Stahldachkonstruktion von der Stadt zum Fluss hin. Die Form der Dachkonstruktion kann in der Aufsicht als z-förmig umschrieben werden. Die Stützen an jedem Ende tragen nicht nur das Dach, sondern ermöglichen ausser-dem das Tragen der Glasfassaden an den

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ARCHITEKTURRiverside Museum, Glasgow

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Die äussere Dachflä-che zeigt die im Innern sichtbaren Erhebungen und Täler und erscheint als Stadtlandschaft.

Stirnseiten des Gebäudes, sekundäre Stab- elemente können somit vermieden wer-den. Im Schnitt zeigt sich das Dach als eine Reihe kontinuierlicher Firstbalken und Dachkehlen, die ständig in der Höhe und Breite von einem Giebel zum ande-ren variieren, ohne dass zwei Sparrenli-nien geometrisch gleich sind. Während die Wände des Strukturrahmens senk-recht auf dem Boden stehen, ist das Dach-profil von unregelmässigen und asym-metrischen Wellen geprägt und erinnert an einen auf den Kopf gestellten Schiffs-rumpf. Wie aus einem Strang gepresst wirkt der Querschnitt des Baukörpers. Dessen Kontur erscheint als Stadtland-schaft und ist eine reagierende Geste, die eine Welle auf dem Wasser abkapselt. Die Schnittfigur wirkt wie in Falten ge-legt. Die äusseren Wellen oder „Falten“ sind eingeschlossen, um da die Kunden-

betreuungsbereiche und die „Black Box“ -Ausstellungen unterzubringen. Der zen-trale Hauptraum bleibt durchgehend stützenfrei und bietet grösste Flexibili-tät, um die Weltklasse-Sammlung des Museums auszustellen. Als zickzackför-mige Glasfassaden ausgebildet sind die beiden Schmalseiten, an denen einerseits der Haupteingang, andererseits das Café untergebracht worden sind.24‘000 silbrig glänzende Zinkpaneele decken 15‘000 m² Fassadenfläche des geschwungenen Volumens und lassen es auf diese Weise wie aus einem Guss gefertigt wirken. Vom industriellen Leer-raum blickt der Fluss nun in die Zukunft. Zaha Hadid meint zu ihrem jüngsten Wurf: „Durch die Architektur können wir schon zukünftige Möglichkeiten untersuchen und auch die kulturellen Grundlagen erforschen, die die Stadt de-

finiert haben. Das Riverside Museum ist ein fantastisches und einzigartiges Pro-jekt, bei dem Ausstellungen und Gebäude an dieser prominenten und historischen Lage am Clyde zusammentreffen, um alle Besucher zu begeistern und zu inspi-rieren. Der Bau, das geometrische Kom-plexität mit strukturellem Einfallsreich-tum und materieller Authentizität zu kombinieren versucht, führt Glasgows reiche Ingenieurtraditionen weiter und wird als Innovationszentrum ein Teil der Zukunft der Stadt sein.“

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Ein Logistikzentrum für Schokoladeprodukte, eingehüllt wie mit einer Schoggifolie: cool, glänzend, wellig. Eine Vision der Architekten, und eine Herausforderung für die Spengler, diese Aluminiumhülle kreativ und nachhaltig umzusetzen. Geplant und realisiert von der Scherrer Metec AG. scherrer. einfach mehr Wert.

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r Bau

-Aus

stat

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Foto: Ferit Kuyas

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AKTUELLHerstellerqualifikation

Herstellerqualifikationim staHlbauMassimo Diana, SZS

Was bei Zahnreparaturen selbstverständlich ist, sollte auch bei der Ausschreibung von an-spruchsvollen Stahlbauarbeiten so sein: der Nachweis einer Fachqualifikation, sozusagen ein Siegel fur Qualität und Sicherheit. Leider sieht die Realität anders aus. Ein Plädoyer fur mehr Verantwortung bei der Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen.

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bis H2 vorliegen (siehe Tabelle). Den Ausschlag hat jedoch gemäss Ausschrei-bungstext einzig der Preis gegeben. Wie die Einhaltung der SIA-Norm geprüft werden soll, geht weder aus dem Aus-schreibungstext noch aus dem Verga-beentscheid hervor. Ein technisches Gespräch zwischen Offerenten und Auf-traggebern, um Fragen zu stellen und Unklarheiten zu bereinigen, hat nicht stattgefunden.Dies widerspricht nach Auskünften der Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB) dem Bundesgesetz über das Öffentliche Beschaffungswesen (BöB). Artikel 21 Absatz 1 hält eindeu-tig fest: „Das wirtschaftlich günstigste Angebot erhält den Zuschlag. Es wird ermittelt, indem verschiedene Kriterien berücksichtigt werden, insbesondere Ter-min, Qualität, Preis, Wirtschaftlichkeit, Betriebskosten, Kundendienst, Zweck-mässigkeit der Leistung, Ästhetik, Um-weltverträglichkeit, technischer Wert.“ Ein Zuschlag allein aufgrund des Preises ist laut Absatz 3 desselben Artikels nur zulässig, wenn es sich um eine Lieferung „für weitgehend standardisierte Güter“ handelt, beispielsweise um Schienen. Sig-nalbrücken, die anspruchsvolle Schweiss- arbeiten erfordern, fallen also eindeutig

Stahlbauteile müssen der SIA-Norm 263 entsprechen. Stahlbauunter-nehmen, die diese Norm anwenden, müssen nachweisen können, dass sie diese auch einhalten. Dazu dient die Herstellerqualifikation nach SIA 263/1. Schreibt ein Kanton oder ein Bundesamt einen Auftrag aus, ist diese Qualifikati-on neben dem Preis als Zuschlagskriteri-um zu gewichten. Ist dies nicht der Fall, kann gegen eine unzureichende Aus-schreibung rekurriert werden. Es gab Zeiten, da konnte man sich beim Barbier auch gleich einen Zahn ziehen lassen. Aber würden Sie heute für eine umfangreiche Zahnreparatur zu einem undiplomierten, aber günstigen Zahnarzt gehen? Nein? Die Vernunft legt nämlich nahe, solchen Angeboten nicht zu trauen. Ganz besonders, wenn der Offerent nicht über die notwendigen Fachqualifikati-onen verfügt. Was bei Zahnreparaturen selbstverständ-lich ist, sollte es auch bei der Ausschrei-bung von Stahlbauarbeiten sein: der Nachweis einer Fachqualifikation. Leider sieht die Realität anders aus. Ein aktu-elles Beispiel: Ein nach SIA 263/1 qualifi-ziertes Stahlbauunternehmen reicht eine Offerte für 2 bis 3 Signalbrücken ein, die über den Fahrspuren einer Autobahn aufgestellt werden sollen. Das Unterneh-men erhält eine Absage. Im Zuschlagsbe-richt steht, zu welchem Preis und an wel-chen Unternehmer der Auftrag vergeben wurde. Unser Unternehmen liegt mit seiner Offerte nur 3,5 Prozent über der günstigsten Offerte – frustrierend! Dann kommt eine weitere Überraschung: Das Unternehmen, welches den Zuschlag erhalten hat, übrigens eine Schweizer Firma, steht gar nicht im SIA-Register, verfügt also nicht über eine Hersteller-qualifikation.

AuftrAg nicht korrekt Ausgeschrieben

Für die Konstruktion der ausgeschrie-benen Signalbrücken müsste nach SIA 263/1 eigentlich eine Qualifikation H3

Das staHlbau Zentrum scHweiZ

Das Stahlbau-Zentrum Schweiz (SZS) ist das nati-onale Kompetenzforum fur den Stahlbau. Es informiert das Fachpublikum, fördert die Entwicklung und Zusammen-arbeit im Stahlbau und pflegt internationale Verbindungen. Das SZS veranstaltet Fach-tagungen und Kongresse, publiziert Fachliteratur und betreibt Öffentlichkeits- und Pressearbeit zugunsten des Stahlbaus und seiner Mit-glieder.

www.szs.ch

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AKTUELLHerstellerqualifikation

rerseits mit der Wahl qualifizierter Lie-feranten von Stahlkonstruktionen Garan-tie- und Haftpflichtansprüche vonseiten der Bauherrschaft abwenden: Mit der Bauabnahme garantieren sie nämlich ge-genüber dem Bauherrn die tadellose Aus-führung eines Bauwerks. Werden trotz-dem Mängel geltend gemacht, müssen diese einwandfrei nachgewiesen werden. Nicht nur öffentliche, sondern auch pri-vate Bauherren sind aus haftpflicht-rechtlichen Gründen bei der Vergabe von Bauaufträgen gut beraten, nicht dem billigsten Angebot den Vorzug zu geben, sondern dem wirtschaftlich günstigsten, also einem, das auch die Einhaltung der geltenden SIA-Normen garantiert.

nicht unter diese Kategorie. Der Schluss liegt nahe, dass der Auftrag nicht kor-rekt ausgeschrieben wurde. Der einzige Weg, um diesen Entscheid umzustossen, wäre eine Einsprache. Davor schrecken Unternehmen aber verständlicherweise zurück:• Eine Einsprache ist mit Zeitaufwand

und Kosten verbunden.• Sie könnte das Image eines „schlechten

Verlierers“ vermitteln.• Meistens erhält sie keine aufschie-

bende Wirkung.

beschwerde einreichen

Was kann ein Unternehmen tun, wenn es sieht, dass ein öffentlicher Auftrag ganz offensichtlich nicht korrekt ausge-schrieben ist? Anbieter, welche feststel-len, dass ein öffentlich ausgeschriebener Auftrag nicht korrekt ausgeschrieben ist, haben laut Gesetz (BöB Art. 29) die Mög-lichkeit, bereits auf die Ausschreibung Beschwerde beim zuständigen Gericht einzureichen. Die Frist zur Einreichung einer Beschwerde beträgt für Ausschrei-bungen des Bundes (BöB Art. 30) 20 Tage, bei kantonalen Ausschreibungen ist diese Frist in der Regel auf 10 Tage nach Publikation im offiziellen Publika-tionsorgan angesetzt. Oft fehlt aber bei diesen eher knappen Fristen den KMU die Zeit, personelle Ressourcen und die spezialisierten Kenntnisse, um eine un-korrekte Ausschreibung als solche zu erkennen und die entsprechenden juris-tischen Schritte einzuleiten. Sollte sich das Phänomen unkorrekter Ausschrei-bungen jedoch etablieren, stellt sich die Frage, ob es nicht wirkungsvoller wäre, solche Fälle mit einer Beschwerde prä-ventiv juristisch abklären zu lassen: ers-tens, weil öffentliche Auftraggeber so an ihre Vorbildfunktion erinnert werden könnten, und zweitens, weil die Kosten für das Erlangen der Herstellerqualifika-tion gemäss SIA 263/1 sowie die damit verbundenen Qualitätsprüfungen für ein Unternehmen kein Klacks sind.

Dass es auch anders geht, zeigt folgendes Beispiel einer öffentlichen Ausschrei-bung für eine Parkhauserweiterung: Der Preis wird als Zuschlagskriterium bei der Vergabe mit 65 Prozent gewichtet. Dafür erhalten andere Kriterien mehr Gewicht: Die Offerenten müssen beispielsweise mindestens über eine Herstellerqualifi-kation H3 verfügen sowie ein Montage-konzept, einen Terminplan und 3 Refe-renzobjekte vorlegen.

Absicherung bei hAftpflicht- und gArAntiefällen

Die Herstellerqualifikation erlaubt nicht nur, die Qualifikation des Fachpersonals und die Qualität der Schweissarbeiten zu überprüfen, sondern auch die gesamte Produktionskette zurückzuverfolgen. Da-mit bildet die Herstellerqualifikation für Unternehmer eine Absicherung bei Haft-pflicht- und Garantiefällen sowie Klagen wegen mangelhafter Konstruktion oder Ausführung von Stahlkonstruktionen. Auftraggeber von Bauwerken können ih-

Klasse H5 H4 H3 H2 H1

S235...S275<16 mmKopf- und Fussplatten< 30 mm

Tragwerke vorwiegend ruhend beansprucht

geprüfter Schweisser

elementar SN EN 729-4

keine Über-prüfung

in der Verantwortung der Herstellenden durchzuführen

Überprüfung durch eine Pfüfstelle erforderlich

umfassend SN EN 729-2

Schweiss-praktiker

Standard SN EN 729-3

Schweiss-fachmann

erfahrener Schweissfach-mann oder Schweisstech-niker

Schweissin-genieur oder erfahrener Schweisstech-niker

gültige Prüfungsbescheinigung nach SN EN 287-1

S235...S355<22 mmKopf- und Fussplatten< 30 mm

alle Werk-stoffe<30 mmKopf- und Fussplatten< 40 mm

alle Werk-stoffe ohne Dickenein-schränkung

Tragwerke mit Ermü-dungsbean-spruchung

Sonderkon-struktionen mit Ermü-dungsbean-spruchung

alle Werk-stoffe ohne Dickenein-schränkung

Mindestanforderung an die Schweissauf-sichtsperson

Schweisser

Stufe der Anforderungnach SN EN 729

Betriebsanforderung

Werkseigene Produktionskontrolle

Geltungsbereich

Art der Einwirkung

Herstellerqualifikation nach SIA 263/1.

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RECHTAbmahnung

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RECHTAbmahnung

von Mathias Birrer (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Abmahnungen des Bestellers durch den mittels Werkvertrag beauftragten Unternehmer werden oftmals nicht ausgesprochen. Dies häufig aus Angst, den Auftrag zu verlieren oder bei nächster Gele-genheit bei der Auftragsvergabe nicht mehr berücksichtigt zu werden. Oder aber auch wegen der irrigen Annahme, eine solche Abmahnung sei letztendlich für die eigene Haftung bei Werkmängeln nicht von entscheidender Bedeutung. Dass gerade Letzteres unzutreffend ist und Abmahnungen sowohl dem Unternehmer als auch dem Besteller dien-lich sind, wird nachstehend aufgezeigt.

Die AbmAhnung – ein Der QuAlität Des bAuwerks DienenDer rAt Des unternehmers

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Unter einer Abmahnung wird der Rat des Unter-nehmersverstanden,dasWerk ineinervonderWeisungdesBestellers abweichenden Form zu erstellen, weil andernfalls,nachAnsicht desUnternehmers, keinmängelfreiesWerk ge-schaffen werden kann. Eine Abmahnung zielt aus Sicht desUnternehmerssomitimmeraufeineVerbesserungdesbeauf-tragtenWerksab.DieAbmahnungdientalsoderQualitätdesBauwerksundmüsstevomBestellerindiesemSinnegeschätztundhonoriertwerden.FürdenUnternehmerhateine solcheAbmahnunggemässArt.369ORbeziehungsweiseArt.25derSIA-Norm118denVorteilderHaftungsbefreiung.Jedochnur,fallsderBestellerseinemRatnichtfolgtunddasWerkdeshalbspäteraneinemMangel leidet.DieseHaftungsbefreiungundderdamitverbundeneEntfallvonGewährleistungsansprüchenmögeneinGrundsein,weshalbseitensvonBestellernaufAb-mahnungen desUnternehmers teilweise (zuUnrecht)wirschreagiertwird.

Ausdrückliche und eindeutige AbmAhnung

Damit ein Rat des Unternehmers eine Abmahnung darstellt,bedarf die Ratschlagserteilung verschiedener Inhaltsvoraus-setzungen.ZunächstmussderUnternehmerdemBestellerun-missverständlichmitteilen,dassdievonihmerteilteWeisungfehlerhaftseiundsichbeiihrerBefolgungeinWerkmangelein-stellenkönne.AuchmussderUnternehmerdieGründenennen,welcheihnzudieserAnsichtführen.DiesenHinweismussderUnternehmerbestimmt,klarunddeutlichanbringen.ErmussdemBestellerdieGefahreinesWerkmangelsbeiBefolgungderWeisung klar und deutlich ins Bewusstsein rücken. Fehlt esandieserDeutlichkeit,liegtkeineAbmahnungvor,welchedenUnternehmerbeiAuftreteneinesspäterenMangelsenthaftet.EntsprechendistdieblosseBelehrungdesBestellersdarüber,wiebesservorzugehenseioderwieauchandersvorgegangenwerden könnte, keine Abmahnung mit Enthaftungswirkung.EineErklärung,wonachderUnternehmerdieVerantwortungfürdenMangelwegbedingt,wennderBestellertrotzAbmah-nung an seiner Weisung festhält, gehört nach herrschenderLehredemgegenübernichtzumzwingendenInhalteinerhaf-tungsbefreiendenAbmahnung.EineAbmahnungmussnichtschriftlicherfolgen.Verlangtisteinzigeineausdrückliche,eindeutigeAbmahnung.SelbstwenndieParteienfürihrenVertragSchriftlichkeitvereinbarthaben,kanndieAbmahnunggültigauchmündlichausgesprochenwer-den.DieSchriftformistalsoauchindiesemFallkeineGültig-keitserfordernisderbefreiendwirkendenAbmahnung.DasgiltselbstbeiAnwendbarkeitderSIA-Norm118.ObwohlArt.25dieser Norm vorschreibt, dass mündliche Erklärungen nach-träglichprotokolliertwerdenmüssen,hatdieAbmahnungauchtrotzfehlenderProtokollierungGültigkeit.AusBeweisgründenempfiehltessichaber,Abmahnungenimmerschriftlichinei-

nerWeiseauszusprechen,diedenspäterenNachweisdesZu-gangsbeimAdressatenermöglicht,oderdieAbmahnungproto-kollierenzulassen.DieAbmahnungkannvomUnternehmerpersönlichodervoneinemStellvertreterausgesprochenwerden.SieistandenBe-stellerdirektoderseinenStellvertreterzurichten.Jedochkanneine Abmahnung weder von einer blossen Hilfsperson aus-gesprochen noch an eine Hilfsperson des Bestellers gerichtetwerden.Eswürdedemgemässnichtausreichen,wennderUn-ternehmerdieAbmahnungandenimAuftragdesArchitektentätigen Bauleiter richten würde oder die Abmahnung demBestellerdurcheinenuntergeordnetenMitarbeiter ausrichtenliesse.Vielmehrmusssichergestelltsein,dassderBestellerdieWichtigkeitdesHinweisesaucherkennt.RichtetsichdieAb-mahnungdesUnternehmersgegeneineWeisung,welcheAus-flussderArbeitdesStellvertretersdesBestellersist,empfiehltessich,dieAbmahnungdirektandenBestellerzurichten.Dasinsbesondere dann, wenn Grund zur Annahme besteht, derStellvertreter verschliesse sichdeswegenderAbmahnung. InallenanderenFällenkannderUnternehmerdieAbmahnungsowohlandenBestellerdirektalsauchanseinenStellvertreterrichten.DasselbstbeiAnwendbarkeitderSIA-Norm118,dieinArt.33dieBauleitungfürdieEntgegennahmevonAbmah-nungenvorsieht.Bei der Abmahnung handelt es sich um eine vertraglichePflichtdesUnternehmers.DemnachhatderUnternehmereineAbmahnung auszusprechen, sobald er eine fehlerbehafteteWeisungdesBestellerserkennt.UnterUmständenkanndemUnternehmeraber schonvorAbschlussdeseigentlichenVer-tragseinevorvertraglicheAufklärungspflichtfürAusführungs-anweisungendesBestellersobliegen.EsempfiehltsichfürdenUnternehmer in solchen Fällen somit, den Besteller bereitsvorVertragsabschlussmittelsAbmahnung auf dieUnzuläng-lichkeit seinerWeisungaufmerksamzumachen.AndernfallskönnteihneineHaftungfürdieFolgendieserVerletzungaus„culpaincontrahendo“treffen.HatderUnternehmereineAbmahnungausgesprochen,mussermitderBefolgungderabgemahntenWeisungdesBestellerssolangezuwarten,bisernachdenUmständeningutenTreuenannehmendarf,derabgemahnteBestellerhalte,trotzderAb-mahnung,anseinerWeisungfest.

sAchverhAltenskonstellAtionen bei FehlerhAFtigkeit

BeiderheutigenKomplexitätdesBauenslässtsichderBestel-leroftmalsselberfachkundigberaten,bevorerdenUnterneh-merbeauftragt.AusgehendvondieserBeratungerteilterdemUnternehmer sodann fach- und sachkundige Weisungen. Soetwa, wenn der Besteller die Anforderungen an die Baugru-be vor Ausschreibung durch einen Ingenieur hat berechnen

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lassen.InsolchenFällenstelltsichdanndieFrage,inwieweitderUnternehmerdieentsprechendenWeisungendesBestellersüberhauptprüfenundausgehendvondieserPrüfungabmah-nenmuss.DerGrundgedankederAbmahnungspflichtberuhtnämlichaufderAnnahmedesGesetzgebers,dassderUnter-nehmerdersachkundigeTeildesWerkvertrages,derBestellerhingegendersachunkundigesei.DemUnternehmerobliegeesdaher,dieWeisungendesBestellersauf ihreSachtauglichkeitzuüberprüfen.TrifftdieseAnnahmedesGesetzgebersnichtodernichtvollumfänglichzu,giltFolgendes:Zunächstistdaraufhinzuweisen,dasseinallgemeinerSachver-standdenUnternehmernievonseinerVerpflichtungzubefrei-envermag,WeisungendesBestellerskritischzuhinterfragenundgegebenenfallsabzumahnen.MitBezugaufdiePrüfpflichtdesUnternehmerskannersteineWeisung,dievoneinerPer-sonausgeht,dieüberhinreichendeSpezialkenntnisseverfügt,etwas an der grundsätzlichen Verantwortung des Unterneh-mers fürdieGütedesvon ihmzuschaffendenWerkteilsän-dern.WirdeineWeisungvoneinerspeziell sachverständigenPerson im Namen des Bestellers erteilt, stellt sich die Frage,ob der Unternehmer abzumahnen hat. Hierbei sind folgendeSachverhaltskonstellationenzuunterscheiden:•EineAbmahnungmussnichterfolgen,wennderUnterneh-

merdieFehlerhaftigkeitdersachverständigerteiltenWei-sungwedererkannthatnocherkennenmusste.IstdiesderFall,wirdderUnternehmertrotzmangelnderAbmahnungvonderHaftungfüreinenWerkmangelbefreit.

•HatderUnternehmerjedochdieFehlerhaftigkeitdersachver-ständigerteiltenWeisungerkannt,mahntdenBestellerabernichtab,musserfürdenhierausentstehendenWerkmangeleinstehen.Hierbeiistzubeachten,dassdieFehlerhaftigkeitderWeisungnichterstalserkanntgilt,wennderUnterneh-merGewissheitüberderenFehlerhaftigkeithat,sondernschon,wennerdieBefolgungderWeisungalsbedenklicher-achtetunddarauseinenmöglichenWerkmangelbefürchtet.IndiesenKonstellationenistderUnternehmersomitangehal-ten,denBestellerabzumahnen,wennersichnichtfüreinenspäterenWerkmangelverantwortlichmachenwill.

•HatderUnternehmerdieFehlerhaftigkeitderWeisungnichterkannt,obwohlersiehätteerkennenmüssen,kannersichvonseinerHaftungohneAbmahnungnichtbefreien.DerUnternehmermussdieFehlerhaftigkeitderWeisungeiner-seitsdannerkennen,wennsieoffensichtlich,dasheisstohneWeitereserkennbarist(sieheArt.25Abs.4SIA-Norm118).AndererseitsmussderUnternehmerauchfüreinenichtof-fensichtlichfehlerhaftesachverständigeWeisungeinstehen,wennerzurNachprüfungverpflichtetistunddervonihmzuerwartendeSachverstandausreicht,umdieFehlerhaftig-keitdernachgeprüftenWeisungzuerkennen.Beisachver-ständigerteiltenWeisungenistderUnternehmernichtzurregelmässigenNachprüfungverpflichtet.InAusnahmefällen

isterdazuverpflichtet,wennernämlichdieNachprüfungversprochenhatoderwennsiederBestelleringutenTreuenerwartendarf(z.B.wenndieNachprüfungüblichistoderwennsiefürdenUnternehmerleichtvorzunehmenist).EinenSpezialfallsiehtdieSIA-Norm118ausdrücklichinBezugaufPlänevor:Art.25Abs.3SIA-Norm118bestimmtnämlich,dassderUnternehmersachverständigerteilteWei-sungeninFormvonPlänennichtnachprüfenmuss.

DesWeiterenistdaraufhinzuweisen,dassdemUnternehmerdieErkenntnisseinerSubunternehmerundweitererHilfsper-sonenbezüglichFehlerhaftigkeiteinerWeisungdesBestellersangerechnetwird.

kAusAlZusAmmenhAng

BeiunterlassenerAbmahnunghaftetderUnternehmerfürden-jenigen Werkmangel, welcher sich infolge der fehlenden Ab-mahnungeingestellthat.ZwischenderunterlassenenAbmah-nung und dem Werkmangel muss ein Kausalzusammenhangbestehen.HabenBestellerundUnternehmerdenWerkmangelgemeinsamverursacht,dasheisst,hättesichderMangelauf-grundandererUnzulänglichkeitendesBestellerstrotzAbmah-nung eingestellt, haften Unternehmer und Besteller für deneingetretenen Werkmangel im Umfang ihres anteilsmässigenVerschuldens.StelltsichderWerkmangelhingegenein,weilderBestellereinerAbmahnungdesUnternehmerskeineNachach-tunggeschenktundanseinerWeisungunverändertfestgehal-ten hat, ist der Unternehmer aufgrund der ausgesprochenenAbmahnungvoneinerVerantwortlichkeitfürdenWerkmangelunddamitvonseinenGewährleistungspflichtenbefreit.AusgehendvomobenDargestelltenzeigtsich,dassderUnter-nehmerderAbmahnungBeachtungschenkensollte.Daszumeinen,weilessichhierbeiumgelebteQualitätinderArbeits-verrichtung handelt. Ihn aber beim Auftreten des befürchte-tenMangelsauchvonderHaftungbefreit.DamiteinesolcheHaftungsbefreiung aber eintreten kann, sind einige formelleVoraussetzungenzubeachten.ZudemtutderUnternehmergutdaran,auchsachverständigeWeisungendesBestellersstetskri-tischzuhinterfragenundallenfallsabzumahnen.DerBestellersollte Abmahnungen des Unternehmers nicht mit Missfallenbegegnen.VielmehrmussereinesolcheAbmahnungalsZei-chen des hohen Verantwortungsbewusstseins werten und esdemUnternehmerhochanrechnen,wenndieserbeabsichtigt,mitseinemRateineVerbesserungderQualitätdesBauwerksherbeizuführen.IndiesemSinneisteinevoreiligeVerurteilungderAbmahnungdesUnternehmersvölligfehlamPlatz.

Mathias Birrer ist Rechtsanwalt und Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht. Er ist Partner der Anwalts- und Notariats- kanzlei Kaufmann Rüedi Rechtsanwälte, Luzernwww.krlaw.ch

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MODULØRProdukte

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VARIABEL

Die neue Stuhlfamilie von Trendoffice bietet eine durch Individuali-sierung breite Angebotspalette. Variable Module wie verschie-dene Rückenlehnen, Fusskreuze in unterschiedlichen Materialien, moderne Farbauswahl, die automatische Anpassung ans Körperge-wicht sowie passende Besucherstühle schaffen viel Gestaltungs-spielraum. Einen echten Beitrag zur ökologischen Verantwortung leistet die DAUPHIN HUMANDESIGN GroUP bei „My-Self“ durch wiederverwertbare Materialien und umweltschonende Verpackung: 99 Prozent der verwendeten Materialien sind rezyklierbar.

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MODULØRProdukte

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IN JEDE RICHTUNG VERSTELLBAR

CINI & NILS wurde 1969 von zwei Architekten gegründet, die ihre Ideen nicht mehr über Dritte, sondern direkt dem Nutzer un-terbreiten wollten. Aus der Zusammenarbeit von Franco Bettonica und Mario Melocchi entstanden zahlreiche Objekte, von denen heute viele im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt sind. Später traten auch Luta Bettonica als Designerin und Art Director und Luca Melocchi als Führungskraft und Co-Designer ins Unternehmen ein. Das technische Engineering aller Leuchten betreut Marco Pedersoli. „Fariquattro“, die Punktleuchte ohne Transformator, besteht aus 4 Modulen, die in jede Richtung verstellbar sind. Sie ist als Wand-, Decken- und Dreiphasenstrom-universalschienenausführung erhältlich.

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wERTVoLLSTES HoLz EINES STAmmS

Der Schweizer Möbelhersteller GIRSBERGER präsentiert mit „Authentic“ einen Esstisch, dessen Platte ausschliesslich aus zwei Bohlen des herznahen Holzes eines Baums besteht. Die Gestal-tung mag auf den ersten Blick überraschend einfach erscheinen. Dahinter verbirgt sich jedoch die hohe Kunst, einen Baumstamm anhand seiner äusseren Erscheinung und seines Standorts richtig einzuschätzen. Die wichtigsten Arbeitsschritte bei der Herstel-lung dieses Tisches bestehen in der Auswahl und dem Sägen des Stammes. Jeder Baum liefert nur einen Tisch. Für eine Tischbreite von 92 bis 103 cm werden Stämme mit einem Mitteldurchmesser von etwa 55 cm benötigt. Ein Nussbaum ist, wenn er diese Grösse erreicht hat, etwa 100 Jahre alt, eine Ulme sogar über 120 Jahre.

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Die Sonne – VoraussichtlicheLebensdauer: 4 Milliarden Jahre.

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Den Großteil aller Sinneseindrücke fangen wir mit den augen ein. Und was wir sehen wollen, muss beleuchtet sein. Dazu dient das natürliche Licht der Sonne oder künstliches Licht. tageslicht ist die wichtigste Lichtquelle auf der erde und unabdingbar für das tägliche Leben des Menschen. Im Hinblick auf das Wohlbefinden in einem Gebäude ist tageslicht durch nichts zu ersetzen.

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NACHHALTIGE LED-BELEUCHTUNG

Das an dem niederländischen Fluss Waal gelegene, aus dem Jahr 1265 stammende Schloss Waardenburg wurde im Auftrag der Stiftung Landschaft und Schlösser Gelderland vollständig restau-riert. Das beeindruckende Gebäude ist unter Erhalt historischer Details modernisiert worden, sodass es den modernen Anforde-rungen an eine wirtschaftliche Nutzung entspricht. Im Beleuch-tungsplan hat man sich für die hochmoderne LED-Beleuchtung von NIMBUS entschieden, und zwar für „Nimbus LED.nextModul R460“, eine nur 10 mm schlanke, runde Acrylglasscheibemit einem Durchmesser von 1120 mm. Die Leuchte ist mit einer in die historische Deckenkonstruktion integrierten Fernbedienung für das Dimmen ausgestattet.

[email protected], www.nimbus-group.com

APP VoN ARCHIToNIC

Mit der „Architonic App“ hält man die gesamte Produkte- und Materialdatenbank von aRChItoNIC überall und jederzeit zur professionellen Recherche in den Händen. Die intuitive Navigati-on über Produktgruppen, Hersteller, Designer oder Freitextsuche ermöglicht das schnelle Auffinden des passenden Produkts zur richtigen Zeit. Zusätzliche Informationen auf jedem Produktblatt und eine ausführliche Galerie mit Detail- und Kontextbildern er-möglichen, sich überall und jederzeit ein aktuelles Bild von derzeit mehr als 85‘000 Produkten zu machen. Angebundene Services wie Katalog-, Preis- und Fachhändleranfrage, Kontakt und Empfeh-lungsfunktion erlauben, direkt mit dem Hersteller in Verbindung zu treten und die Favoriten per E-Mail weiterzuleiten.

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CHASSIS zUm SITzEN

Wie ein edler und eleganter Fahrradsattel sollte der neue „Chassis“ von WILKhahN technische Stabilität und Präzision mit Komfort und körpernaher Form verbinden. Entstanden ist ein leichter, kom-fortabler und gut zu greifender Vierbeiner, bei dem Tragstruk-tur und Schale zu einer sinn-lichen, markant eigenständigen Einheit verschmelzen. Klar und doch organisch, körperhaft und doch leichtgewichtig, technisch präzise und doch natürlich. Ein ganz besonderer Stuhl für Atelier und Meeting, für Cafeteria und Werkbank, für Konferenz und Esszimmer. Wie beim Fahrzeugbau wird der Sitz- und Rückenrahmen aus dünnem Stahlblech in einem Stück tiefgezogen, ebenso die Anschlussstücke der vier Stuhl-beine, die mit dem Rahmen verschweisst sind.

[email protected]

NEUES DESIGN FÜR PAPIERHAND-TUCHSPENDER UND ABFALLBEHÄLTER

Mit neuen Stilelementen stellt der dänische Armaturenhersteller VoLa für den perfekten, hochwertigen Innenausbau die ersten Pro-dukte der „Runden Serie“ vor. Ausgehend vom Kreis als geometrischer Form und in Fortset-zung der Produktphilosophie, die technischen Elemente in die Wand zu integrieren, wurden ästhetisch aussergewöhnliche Produkte entwickelt. Die Charakteristik der neuen Produkte ist ein Ring, der in gebürstetem Edelstahl oder in verchromter Ausführung angeboten wird. Die Frontplatte des Papier-spenders und des Abfallbehälters besteht aus hochwertigem PC/ABS-Kunststoff, der in den Farben Weiss und Schwarz und bei grösseren Projekten auch in anderen Farben angeboten wird. Dieser Kunststoff ist feuchtigkeits- und feuerresistent.

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KURzURLAUB Im EIGENEN BADEzImmER

Badezimmertrends haben sich speziell in den letzten Jahren stark gewandelt. Mit perfekter Planung, kreativen Ideen und professioneller Erfahrung verleiht der Spezialist INhaUS dem Traum von einer Wellnessoase Gestalt, egal ob bei einem Villenprojekt, bei Hotelanlagen oder bei Eigentumswohnungen. Im Bad und bei Heizsystemen ist gute Be-ratung besonders wichtig. INhaUS bietet in Zürich auf 700 m² einen grosszügig angelegten Schauraum für anspruchsvolle Kunden und ausgewiesene Experten. Das Angebot an Qualitätsprodukten ist gross und bietet für jedes Budget attraktive Gestaltungsmöglichkeiten. Dank guter Be-ratung findet sich auch im kleinsten Raum ein Platz für eine individuell abgestimmte Wellnessanlage. 

[email protected], www.inhaus.eu

TwIN – DER oBJEKTSTUHL AUS KUNSTSToFF

„Twin“ von SEDoRaMa kann es als Monoblock-Kunststoffstuhl aus glasfa-serverstärktem Polypropylen und dank seiner Herstellung aus einem Guss punkto Stabilität mit jedem Objektstuhl aufneh-men. Farbenfroh, leicht, wetterfest und aus einem Stück – das ist der neue Mehrzweck-stuhl „Twin“. Sein graziles italienisches Design passt bestens zu den neuen Farben der „Sedorama Colour Collection“. Durch sein wetterfestes Material eignet er sich hervorragend für öffentliche Räume und für den Aussenbereich von Cafés und Restaurants. Und aufgrund der guten Hygiene-Eigenschaften ist er auch prädes-tiniert für den Spital- und Pflegebereich. Die Sitzschale ist geschlossen oder mit Netzstruktur erhältlich, welche den Stuhl noch leichter macht. [email protected], www.sedorama.ch

mEHR FLEXIBILITÄT BEIm EINRÄUmEN DES GESCHIRRS

ELECtRoLUX hat seinen neuen Geschirr-spüler „Real Life“ auf das wahre Leben aus-gerichtet: Milchkaffeeschalen, Espresso-tassen, Rotweingläser, aber auch Pfannen, Kochutensilien oder sogar Platzteller wer-den einfach reingestellt, so wie es kommt. Klappbare Tellerhalter und Tassenablagen sowie verstellbare Körbe ermöglichen flexibles Einräumen. Eine Besteckablage im oberen Korb schafft zusätzlichen Platz beispielsweise für Küchenmesser und Kochlöffel. Insgesamt 3 Sprüharme sorgen für Sauberkeit in allen Ecken. Zudem bietet die Modellreihe deutlich mehr Platz im Innenraum: Rund 10 Liter mehr Raum fürs Geschirr wurde geschaffen, dies bei gleichbleibenden Aussenmassen. Dabei ist „Real Life“ ressourcenschonend und äusserst leise.

[email protected], www.electrolux.ch

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oPTImALE AKUSTIK oHNE NUTzFLÄCHENVERLUST

Das Akustikschranksortiment von LISta oFFICE aus Stahl erfüllt alle wesent-lichen Anforderungen an die Ablage im persönlichen und teamorientierten Arbeitsbereich und unterstützt mit seiner wirksamen Lärmabsorption die Schall-regulierung in Grossraumbüros und Callcentern. Flexibilität bietet das Akustik- sortiment mit Flügeltürschrank, stapelbarem Schiebetürschrank und Modul-schrank „QUB“, der sich individuell mit Klappen und Schubladen A4 und A6 ausstatten lässt. Das Sortiment zeichnet sich durch gute Absorptionswerte be-sonders im bürorelevanten Tieftonbereich aus. Durch die Integration von schwer entflammbaren Akustikabsorbern, teilweise aus recycliertem PET-Material, lässt sich das Sortiment in den gewohnten Systemmassen planen und bietet wir-kungsvolle Schallabsorptionswerte ohne Nutzflächenverlust.

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TOOLBOX

moDULBAU FÜR EINEN GUTEN zwECK

1967 begann aLho mit der industriellen Herstellung von mobilen Räumen. 1971 folgten die ersten Raummodule. Über die Jahre wurde die Idee des Modulbaus konsequent zum Konzept einer Raumfabrik weiterentwickelt. In nur vier Monaten nach Erteilung des Auftrags durch die Stiftung Children for Tomorrow entstand dank einer intensiven und partner-schaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten auf dem Gelände des Universitätskrankenhauses Eppendorf der neue Stiftungssitz. Alle individuellen Wünsche vonseiten der Stiftung, der Psycholo-gen und Kunsttherapeuten wurden in die Planung integriert mit dem Ziel, optimale Voraussetzungen für die Aufnahme und Betreu-ung traumatisierter Kinder zu schaffen.

[email protected], www.alho.ch

GEzIELT moDERNISIEREN

Von allen Transportmitteln sind Aufzüge am langlebigsten. Rund 35 Jahre beträgt im Durchschnitt ihre Lebenszeit. Auch beim besten Service stehen die Eigentümer eines Tages vor der Frage: Lohnt sich eine Reparatur noch, oder ist eine Liftmodernisierung angebracht? Der Entscheid für Umbau oder Modernisierung einer Aufzugsanlage kann verschiedene Gründe haben: Erfüllung von Normen und Gesetzen für die Benutzersicherheit, Umnutzung des Gebäudes, veraltete, energieaufwendige Technik, mangelnde Sicherheitstechnik, Optimierung der Fahrleistung, eine in die Jahre gekommene Innenausstattung. Zum Werterhalt oder zur Auf-wertung einer Immobilie stellen aS aUFZÜGE ein umfassendes Leistungs-angebot bereit: Beratung, Planung, Engineering und Montage.

[email protected], www.lift.ch

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ATISTONE – ETHISCHER NATURSTEIN

natursteinprodukte für die Garten- und umgebungsgestal-tung und den stras-senbau − nach ethischen kriterien!

Sie haben die Wahl. treffen auch sie eine verantwortungsvolle entscheidung!

Wir bekennen uns zu ethi-schem Natursteinabbau, d.h. keine Kinderarbeit, faire Löhne und arbeits-bedingungen etc. Deshalb arbeiten wir zusammen mit den international aner-kannten organisationen wie win=win fair stone und eti (ethical trading initiative)

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KERAmIK, EIN BAUSToFF mIT TRADITIoN UND zUKUNFT

Für den Innenausbau einer exklusiven Musterwohnung liess sich der Architekt vom umfassenden Sortiment der hG CoMMERCIaLE inspirieren. Neue, nur 4 bis 5 mm dünne Keramikplatten eröff-neten ihm ein neues Potenzial an Anwen-dungsmöglichkeiten. Ziel war es, mit der neuen Keramik etwas Ungewohntes zu realisieren. So wurde geölte Eiche für den Boden gewählt und die Küchen- und Bade-zimmerfronten mit den neuen, dünnen keramischen Platten gefertigt. Das Ergebnis überzeugt visuell und funk-tional. Die keramischen Flächen mit einer feinen Struktur strahlen eine behagliche Wärme aus und vermitteln ein zeitloses, modernes Wohngefühl mit hochstehen-dem Design.

[email protected], www.hgc.ch

HANDwERKSKUNST mIT PASSIoN

Manchmal braucht ein Bild keinen breiten Rahmen. Und oft ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auch die schönste. Der haptische Effekt eines edlen Tuchs, die Narbung eines feinen Leders oder die natürliche Oberflä-che von Hölzern sorgen für einen Wohlklang, der in sich selbst den besten Resonanzboden findet. Wie der Stuhl „Lexington“ ist bei BIELEFELDER WERKStÄttEN jedes Möbel ein Original. Mit allen Besonderheiten, die aus dem Modell ein Unikat machen. Der Unterschied ist die perfekte hand-werkliche Verarbeitung. Jeder Arbeitsschritt wird von Experten in alter Handwerkskunst ausgeführt. Berufsethos und Passion inklu-sive: Traditionelle Verpolsterung braucht ihre Zeit, hält jedoch auch entscheidend länger. Handwerk-licher Perfektion wird ein eigener ästhetischer Anspruch verliehen. Langlebigkeit ist eben nicht nur eine Frage der Haltbarkeit, Lang-lebigkeit ist auch ein Gestaltungs-prinzip.  

[email protected], www.bielefelder-werkstaetten.de

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TOOLBOX

wAVE LINE FÜR DEN INNEN- UND AUSSENEINSATz

MhZ haChtEL präsentiert die neue Plafond-Raffbeschattung „Wave Line“. Sie wurde für den Einsatz in Wintergärten, bei lang-gezogenen Fenstern im Dachbereich sowie für den Ausseneinsatz unter geschlossenen Glasflächen konstruiert. Das Einstellen von Behanghöhe/-ausfall erfolgt durch Verschieben der Bedienschie-nen. Gerader und gleichmässiger Fall des Behanges über die gesamte Anlagenbreite durch Faltenprofilstäbe ist garantiert. Die Anlage wird zwischen den Sparren mit einfachen Clips- oder Winkelträgern montiert. Das Besondere bei dieser Raffbeschat-tung ist unter anderem die abnehmbare Bespannung: Alle Stoffe können von der Technik dank Klettband und Clipsen abgenommen werden.

[email protected], www.mhz-hachtel.ch

LED-STRAHLER ÜBERzEUGEND EFFIzIENT

„Iyon“ von ZUMtoBEL zeigt mit einem anspruchsvollen Design und einem einzigartigen Linsen-Reflektor-System neue Möglich-keiten in der Beleuchtung von Verkaufsräumen. Sein Design birgt einzigartige lichttechnische Vorteile, die durch die optimale Abstimmung mit leistungsstarken LED-Modulen eine gleich-mässige und punktgenaue Akzentuierung für unterschiedliche Anwendungsanforderungen ermöglichen. Durch den Einsatz der wechselbaren, aluminiumbesputterten Präzisionsreflektoren können Abstrahlcharakteristiken von eng bis breit strahlend erzielt werden. Das Gehäuse aus Aluminiumdruckguss wirkt elegant. Die gute Anbindung des LED-Moduls an das Leuchtengehäuse mit in-tegriertem Kühlkörper gewährleistet eine optimale Wärmeabfuhr.

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Planung & Ausführung Fassaden & Boden Innenausbau & Akustik Mauerwerk & Bauteile Nachhaltigkeit & Innovation

Auf die Erstellung hochkomplexer Klinker- und Sichtsteinfassaden haben wir unser Fundament gebaut. Dass wir visionär denken und entsprechend planen und realisieren, beweisen wir täglich in sämtlichen Bereichen unserer Geschäftsfelder. Wir schaffen Mehrwert, mit System am Bau: www.keller-ziegeleien.ch

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SPEZIALBodenbeläge

von Sarah Gatto und Lara Viceconte (Redaktion)

Ob Textil, Kork, Harthölzer, Gussasphalt, Vinyl, Linoleum, Terrazzo oder Naturstein, Böden lassen sich enorm vielseitig bekleiden. Je nach Belag drücken sie dem Raum und seinem Ausdruck ihren Stempel auf. Eine Übersicht.

kleidungfürböden

Toucan-T präsentiert mit der neuen Produktelinie eine Lösung, die den The-men Ökologie und Nachhaltigkeit in besonderer Weise Rechnung trägt. Denn die Objekt-Teppichboden-Kollektion „Ecologics“ ist aus recyceltem Garn gefertigt. Die Kollektion umfasst 12 verschiedene Teppichböden – 2 verschiedene Dessins in je 6 [email protected], www.toucan-t.de

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1 Mithilfe einer Modedesignerin hat bReTz 3 Teppichdessins entwickelt, welche verschiedene Stadtimpressi-onen in ihre ursprünglichen Bausteine zerlegen. Entstanden sind einzelne, flä-chige, rechteckige Farbpixel von unter-schiedlicher Grösse und Florhöhe wie beispielsweise der Teppich „Shades“. Die einzelnen kompositorisch noch verfeinerten Flächenzusammenstel-lungen fügen sich so zu begehbaren, dreidimensional-abstrakten Boden-kunstwerken zusammen. Alle Teppiche sind handgetuftet im spannenden Materialmix aus matter Schurwolle, hochglänzender Viskose und Viskose-Wolle-Gemischen. [email protected]

2 Der Teppich „Dune 1110“ wurde von Ulf Moritz für danSkina entworfen. Er besteht zu 100 Prozent aus Wolle und besitzt eine Dicke von 18 mm. Er ist in insgesamt 13 verschiedenen Far-ben erhältlich. Seine innovative Optik und die sinnliche Haptik machen aus dieser Kollektion ein prägendes Raum-element, das noch nie da gewesene Sinneseindrücke vermittelt. Gerade die lineare Struktur eignet sich für den anspruchsvollen Objektbereich. Durch die Fertigung aus reiner Wolle ist auch die Reinigung kein [email protected], www.danskina.nl

3 Die Produkte von objecT caRpeT bestechen vor allem durch folgende Qualitäten: Sie sind permanent antista-tisch, geeignet für Stuhlrollen und Trep-pen sowie schwer entflammbar. Diese Eigenschaften lassen einen Einsatz in allen Bereichen zu. So beispielsweise die „Lotis Line 1000“, welche vor allem für den gehobenen Objektbe-reich geeignet ist und sich durch eine ungewöhnliche Optik auszeichnet, hervorgerufen durch strapazierfähige Uni-Schlingen in wellenförmiger Hoch-/Tiefkonstruktion.switzerland@object-carpet.comwww.object-carpet.com

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SPEZIALBodenbeläge

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4 Das „Porviva“-System besticht nicht nur durch seine Vielfältigkeit, die extreme Dauerhaftigkeit und Strapazierfähigkeit, sondern zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es in den unterschiedlichsten Einsatzge-bieten fugenlos verwendbar ist. Das System besteht aus Porbits, kleinsten Partikeln auf Basis nachwachsender Rohstoffe, oder aus Rezyklaten wie beispielsweise Naturstein, Mineralien oder Edelstahl. [email protected], www.walo.ch

5 Mit „Biosfera I“ stellt inTeRface jetzt die erste Teppichfliesenkollektion aus 100 Prozent recyceltem Nylongarn vor, wobei hauptsächlich Material aus Produktionsabfällen und zuvor be-nutzten Produkten verwendet wird. Die Kollektion besteht aus 3 Produkten. Mit der bahnbrechenden Microtuft-Technologie wurde das beliebte Tufting-Design so weiterentwickelt, dass mit möglichst wenig Garneinsatz der bewährt hohe Qualitätsstandard erreicht werden konnte. [email protected]

6 „Summa“ ist die exklusive Steinkol-lektion aus Feinsteinzeug in modernen und natürlichen Farben. Die Farbüber-gänge sowie der farbliche und mate-rielle Ausdruck unterstreichen eine ausgeprägte Veränderlichkeit, die der Oberfläche eine extreme Natürlichkeit verleiht. „Summa“ ist Leidenschaft undTechnologie fürs Interior [email protected]

7 Ein völlig neuartiger Teppich, der einen hohen Wiedererkennungswert aufweist und höchste Behaglichkeit und Modernität vermittelt, ist „Tiara Soft“. Durch die dezente Farbgestal-tung fügt er sich raffiniert in Raumat-mosphären ein und besticht dennoch durch seine faszinierende Dynamik. Die Kollektion umfasst 11 Colorits und zeichnet sich durch einen reichhaltigen Garneinsatz von 2400 g/m2 aus. [email protected], www.tisca.ch

8 Im Zentrum der neuen Kollektion von amoRim stehen die neuartigenEntwicklungen der „Cork-Plank-Kollektion“ mit 3 linear entwickelten Korkoptiken in 7 Farbtönen. Das lange Plattenformat von 1220 x 140 mmverleiht dem Naturprodukt Kork eine legere Eleganz. Die Edelkorkfurniere sind durch eine sehr resistente WRT- Keramikversiegelung auch bei hoher Strapazierung geschützt. [email protected] www.wicanders.com

9 „Scala 100 Wave“ ist nur eine der Gestaltungsmöglichkeiten aus der komplett überarbeiteten Designfliesen-kollektion von aRmSTRonG. Mit den innovativen Formen wird der Boden zum zentralen Gestaltungselement im Raum. [email protected], www.armstrong.ch

10 Die fugenlose Bodenbeschichtung „StoPur BB 125“ eignet sich vor allem für leichte bis mittlere Belastung.Mit dem Komfortbodenbelag auf Basis von Polyurethanharz werden mineralische Untergründe oder harte Gussasphaltestriche schön leise. Mit einer optionalen Gummigranulatmatte wird die Trittfreundlichkeit und -schall-dämmung zusätzlich erhöht. STo [email protected]

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SPEZIALBodenbeläge

11 Die Platten namens „Format“ von cReabeTon sind in 4 verschiedenen Massen erhältlich und bieten somit die Möglichkeit, kreative Verlegemus-ter zu realisieren. Die scharfkantigen Platten sind mit glatter oder gestrahlter Oberfläche und in den Farben Grau und Anthrazit erhä[email protected]

12 Die neuen „Allura“-Designbeläge sind in 3 Ausführungen erhältlich – die Premium-Version mit einer hochwer-tigen und sehr strapazierfähigen 0,7 mm Nutzschicht, weitere Strukturen in einer Nutzschichtstärke von 0,55 mm. Für Flächen mit extremer Beanspru-chung bieten sich homogene Fliesen in Keramikoptik. Insgesamt hält „Allura“ über 100 Dessins bereit. foRbo [email protected]

13 Neue Digitaltechnologien ermögli-chen edle und lebendige Oberflächen mit überraschenden Dekors. „Slimm-ker“ verfügt dabei über die Härte und Beständigkeit, welche an Feinstein-zeug so geschätzt werden. Die Platten sind leicht zu bearbeiten und können direkt auf alte Beläge verlegt werden, somit entfallen Schutt und Staub weitgehend. hGc [email protected], www.hgc.ch

14 „Silestone“ist die ideale Oberfläche für moderne Architektur und Innenar-chitektur und wird am häufigsten als Arbeitsplatte in Küchen und Bädern eingesetzt, kann aber auch als Boden-belag dienen. Als Quarzoberfläche mit ansprechendem Design ist das Pro-dukt punkto Aussehen, Gewicht und Qualität vergleichbar mit dem Material Naturstein. coSenTino [email protected]/sde/

15 Die Exotic-Collection von ReaL-STein beinhaltet verschiedenartige Steine wie beispielsweise Granit, Onyx oder Marmor. Erhältlich sind diese wiederum in verschiedenen Farben so wie auch der abgebildete „Irish Green“ aus der [email protected], www.real-stein.ch

16 TSchuempeRLin setzt sich für fair abgebaute und gehandelte Natursteine ein, welche unter dem Namen „Atistone“ vertrieben werden. „Atistone“ wird streng und vor Ort kontrolliert. Das Sortiment bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten, vor allem für den [email protected]

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Objekt: Neubau Universitäts-Kinderspital beider Basel

Architekt: Stump & Schibli Architekten BSA AG, Basel Proplaning AG Architekten, Basel

Storen: SUN TOP® 3100

Kästli & Co. AGSonnen- und Tel. 031 340 22 22Wetterschutzsysteme Fax 031 340 22 23Hühnerhubelstrasse 63 www.kaestlistoren.chCH-3123 Belp-Bern [email protected]

Ideen Design Kompetenz

Concrete Mix Rapunzel

Rapunzels langes Haar fällt anmutig auf die Teppichfliesen “Concrete Mix”. Ihr Zopf ist der einzige Weg für den Prinzen nach oben zu ihr in den Turm zu gelangen...

Klar strukturiert, kraftvoll und komplex. Markante ästhetische Elemente aus der Architektur und Industrie werden durch subtile Schattierungen ergänzt. Concrete Mix spiegelt die gebaute Außenwelt wider und bringt diese in den Innenraum.

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SPEZIALDichten und Dämmen

von Sarah Gatto und Lara Viceconte (Redaktion)

Ökonomisch, hoch funktional und effizient in der Verarbeitung – so könnte man in ein paar wenigen Stichworten beschreiben, wie die heutigen Dichtungs- und Dämmsysteme sind. Die Anforderungen steigen, die Qualität der Produkte jedoch auch.

dicht und gedämmt

Bei der Sanierung des Schulhauses unddem Neubau des Gemeindesaals in Stäfa entschiedman sich für Sarnafil-Dachsysteme. Verwendet wurden eine Wärmedämmung aus expandiertem Polystyrol (EPS) und die weichmacherfreieTPO-Dichtungsbahn „Sarnafil T“. [email protected], www.sarnafil.ch

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1 Mit einem neuen Produkt ergänzt PaVatex ihr Dämmsystemsortiment. Mit der einblasbaren Wärmedämmung „Pavafloc“ aus Zellulosefasern, herge-stellt aus sortenreinem Altpapier, wird dem Verarbeiter die ideale Ergänzung für die einfache und massgeschnei-derte Befüllung von Zwischenräumen im Holzrahmen- und Elementbau zur Verfügung gestellt. Für Konstruktionen, bei denen plattenförmige Dämmpro-dukte aufwendiger zu verlegen sind, eignet sich „Pavafloc“ besonders. Die strengen Minergie-Anforderungen werden dadurch auf ökonomische und ökologische Art [email protected], www.pavatex.ch

2 Die Verbundelemente „Natura SW“ für Estrichböden von dietRich be-stechen durch die Kombination einer hervorragenden Wärmedämmung mit einer stabilen Oberfläche sowie einer kostengünstigen Montage. Der Dämmstoff besteht aus Steinwolle, L-EPS- oder EPS-Polystyrol und einer Spannplatte. Durch die hohe Material-qualität und die Trockenbauweise kann der optimal gedämmte Fussboden sofort genutzt [email protected] www.dietrich-isol.ch

3 In der heutigen Bauwirtschaft ist der Kosten- und Zeitdruck allgegenwärtig. Für Arbeiten in den verschiedenen Fachbereichen bietet der Fachverband PaVidenSa mit dem „Pavidensa-Check“ eine Dienstleistung zur Qualitätssicherung an. Es wird dort angesetzt, wo noch Möglichkeiten bestehen, Fehler zu korrigieren oder weitergehende Schäden abzuwenden. Das Dienstleistungsangebot umfasst zudem Expertisen sowie die Beant-wortung technischer Anfragen durch Fachleute. [email protected]

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SPEZIALDichten und Dämmen

4 „Gramitherm“ ist ein natürlicher Dämmstoff, der aus Gras hergestellt wird – eine natürliche Schutzhülle mit hervorragenden Eigenschaften. Alle Rohstoffbestandteile werden verwertet und somit Produktionsabfäl-le vermieden, denn die verdaulichen Bestandteile des Grases werden im Herstellungsverfahren von den Fasern abgetrennt und separat als Tierfutter oder als Substrat für die Biogasge-winnung verwendet. Der Dämmstoff schützt hervorragend gegen Kälte, ab-sorbiert Lärm und bietet Schutz gegen die sommerliche Hitze. [email protected]

5 Je besser ein Gebäude gedämmt ist, umso kostengünstiger ist sein Unter-halt. Das Dämmhülsensystem bietet eine äusserst kostengünstige Lösung mit einem nachhaltigen Dämmstoff. Einfache Kartonröhren ermöglichen eine kostenbewusste energetische Sanierung nach Minergie- und Passiv-hausstandard. Die begehbare Dämm-fläche ist für die erforderlichen Belas-tungen ausgelegt und sorgt durch den nachhaltigen Dämmstoff aus Recyclingpapier für (Heiz-)Kostener-sparnis. Das System besticht weiter durch minimalste Wärmebrücken und hohe Belastbarkeit. iSofLoc [email protected], www.isofloc.ch

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SPEZIALFassaden

von Sarah Gatto und Lara Viceconte (Redaktion)

Die Bedeutung der Fassade als Gebäudehülle und Imageträger hat stark zugenommen. Vorbei sind die Zeiten von grauen und tristen Gebäudewänden. Erwünscht sind hoch funktionale sowie ästhetisch prägende Möglichkeiten zur Gestaltung der Fassa-den, die auch den energetischen Anforderungen von morgen gerecht werden.

GEfordErt: fUnktionalitätUnd ästhEtik

Die Aussenfassaden des neuen Universitätsgebäu-des in Luzern besticht durch die Beplankung aus „StoPur EA“, einer pigmentierten Polyurethanharzbe-schichtung auf dem hinterlüfteten Fassadensystem „StoVerotec“. Sto [email protected], www.stoag.ch

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1 Die Lamellenanlage an der Neuen Börse Selnau in Zürich ist ein anschau-liches Beispiel dafür, wie funktionaler und effektiver Sonnenschutz zu einem wesentlichen Gestaltungselement an-spruchsvoller Architektur werden kann.Das Glaslamellensystem besteht aus Lamellen, die 2,90 m hoch und etwa 50 cm breit sind. Die Glaslamellen wurden im Sieb-druckverfahren perlbeige bedruckt, wobei dafür gesorgt wurde, dass eine optimale Durchsicht von innen nach aussen und gleichzeitig ein effektiver Schutz vor direkter Sonneneinstrah-lung vorhanden sind. [email protected]

2 foRSteR setzt im Bereich der Wär-medämmung für grossflächige Fenster und Türen ganz auf das etablierte System „Unico Hi“, welches durch verbesserte Isolationswerte besticht. Es erreicht durch die einzigartige Fach-werkstruktur seine Wärmedämmwerte ohne jegliche Kunststoffisolatoren. Die Grenzwerte der SIA 380/1:2009 werden deutlich unterschritten, und mit einer optimalen Verglasung können UW-Werte bis 1.0 beim Fenster und UD-Werte bis 1.1 bei der Tür erreicht [email protected]

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6 In Korea inszeniert zumtobeL eine der grössten Medienfassaden der Welt. Die dynamische Lichtinsze-nierung entsteht durch über 22‘000 LED-Lichtpunkte, die eine schillernde Gebäudehülle entstehen lassen. Die vom Leuchtenhersteller speziell ent-wickelten Hochleistungs-LED-Strahler sind so konzipiert, dass sie beinahe un-sichtbar in die Fassade integriert sind. Die installierte DMX-Steuerung sorgt für eine individuelle Programmierung der einzelnen LED-Spots und transfe-riert die Animationen detailgetreu auf die Gebäudeflä[email protected]

7 Die Fassade des „Cube“ besteht aus anodisierten Trapezblechpaneelen, die jeweils bis 3910 mm hoch und 499 mm breit sind. Sie wurden der Länge nach auf 180 mm Basisbreite gepresst und exakt auf Stoss aneinandermon-tiert. Jedes Paneel ist mit ovalen Lö-chern perforiert, als Symbol für die Bits einer digitalen Datenspur. Um diese Datenspur kontinuierlich ablaufend auf die Paneele zu verteilen, wurden mit-hilfe des CAD alle Profile zu einer Ge-samtfläche ausgebreitet. Darauf wurde die Datenspur gezeichnet. Danach wurde die Fläche wieder in einzelne Paneele unterteilt und am Schluss wie in einem Puzzle zusammengesetzt. ScheRReR metec [email protected], www.scherrer.biz

3 Die „Meteon“-Platten von tReSpa können als Bestandteil von vorge-hängten hinterlüfteten Fassaden ver-wendet werden. Sie sind atmungsaktiv und bieten bei der Gestaltung eine Vielzahl an Vorteilen und Möglich-keiten. Das Material kann mit Hartholz verglichen werden und ist bei der rich-tigen Installation resistent gegenüber Feuchtigkeit, Schimmel und Verrottung sowie Termiten und Mikroorganismen. Ein homogener Kern mit hoher Dichtebietet hohe Widerstandsfähigkeit, und die meisten Farben erfüllen die Anfor-derungen für die höchsten Klassifizie-rungen aller bedeutenden [email protected]

4 Die lichtbringenden Fassaden von neomat bestehen aus Polycarbonat-elementen, welche witterungsbestän-dig und einfach zu verarbeiten sind. Die Elemente lassen sich auf sehr einfache und zeitsparende Art und Weise montieren. Die maximale Länge beträgt 25 m, die Breite 500 mm. Das geringe Eigengewicht des Materials ermöglicht die Verwendung einer fili-granen Unterkonstruktion. Die Paneele sind in mehrschaligen Ausführungen und verschiedenen Plattenstärken erhältlich. [email protected], www.neomat.ch

5 Die Industrielacke von feyco gelten als Inbegriff für den professionellen Holzschutz im Aussenbereich. Mit ausgewählten „Pentol“-Produkten werden Lösungen für die industrielle Beschichtung von Fassadenprofilen angeboten. Sei das eine Naturbehand-lung mit verschiedenen Ölen auf das jeweilige Holz angepasst oder auch zur Vorbeugung von [email protected], www.feyco.ch

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12 fixit hat mit „FIXITherm.evo“ ein nachhaltiges Dämmsystem entwickelt, das gleichermassen Gebäude und Natur schützt. „FIXITherm.evo“ ist auf allen Dämmstoffen einsetzbar, bietet vielfältige Möglichkeiten zur Oberflä-chengestaltung und hat hervorragende bauphysikalische Eigenschaften. Das Dämmsystem kann Wasser aufneh-men und kommt ohne Biozide aus. Der Putzaufbau dient auch gleichzeitig als Wä[email protected], www.fixit.ch

13 fReneR & ReifeR ist in die technische Konzeptentwicklung von integrierten Kollektorfassaden einge-bunden, wodurch ein preisgekrönter und geprüfter Prototyp entstanden ist. Die modulare Kollektorfassade ist eine praxisgerechte, zukunftsfähige und modular adaptierbare Lösung für beste Flächenausnutzung bei senkrechten Bürofassaden. Die Effizienz ist dank Vakuumröhren mit winkeloptimierter Spiegelauslegung für direkte, schräge und diffuse Einstrahlung gewährleistet. Je nach Anwendungszweck werden zum Beispiel Wärmeeinträge zwischen 800 und 1600 kWh je Fassadenmo-dul erzielt! [email protected]

8 Streckmetall von metaLL pfiSteR besticht durch Variantenreichtum in Sachen Sonnenschutz, Lichtdurchläs-sigkeit und Anpassung an räumliche Formgebung. Durch das immer wieder wechselnde Licht am Tage erfährt die Fassade eine stetige Veränderung, die von transparent zu geschlossen pen-delt. Für den Betrachter ergeben sich somit immer wieder neue spielende Fassadenoberflächen und Bilder. [email protected]

9 Der Cocoon der Swiss-Life-Versiche-rung in Zürich ist das Resultat einer neuartigen Konzeption von internen räumlichen Zusammenhängen im Zusammenspiel mit der Umgebung.Ein feines Edelstahl-Drahtgeflecht umschliesst das Gebäude schuppen-artig wie ein Schleierband. Verwendet wurde dazu „Detention 7016“ von GitteRRoSt dRawaG, ein feines Gewebe mit guter Eigenstabilität. [email protected]

10 Mit den Grosslamellen von SchenkeR sind viele Sonnen- und Wetterschutzlösungen realisierbar. Mit bis zu 6 m langen Lamellen, die in unterschiedlichen Profilen und verschiedenen Materialien (Aluminium, Textil, Holz oder Glas) erhältlich sind, sowohl horizontal oder auch vertikal angeordnet werden können, bieten sich vielfältige Gestaltungsmöglich-keiten. Auch Versionen mit Motoran-trieb [email protected]

11 Die „Schüco ProSol TF“ sind in Fenster und Fassaden integrierbare Dünnschichtmodule, welche die funktionalen Eigenschaften von konventionellen Fenster- und Fas-sadenelementen übernehmen. Die Silizium-Dünnschichtzellen der Module nutzen die besonderen Bedingungen der Gebäudeintegration besonders effi-zient, beispielsweise als semitranspa-rente Isolierglasausführung in Fenstern und Fassadenbereichen. [email protected], www.jansen.com

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MODULØRProdukte

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SPEZIALFassaden

14 Das neue Minergie-Renovations-fenster „RF1“ von 4b faSSaden bietet mit dem patentierten Waben-isolator eine Renovationslösung an, die dem Bedürfnis nach optimaler Wärmedämmung, Schallschutz und Sicherheit gerecht wird. Durch die 3-fach-Isolierverglasung mit einem Ug-Wert von 0,6 W/m²K ist der Wär-meschutz garantiert. Die schmale Mit-telpartie von einzigartigen 94 mm und die clevere Konstruktion des Rahmens gewährleisteten einen maximalen Lichteinfall ins Rauminnere. [email protected], www.4-b.ch

15 eRnSt SchweizeR realisierte die Energiefassade eines neuen Büroge-bäudes in Esslingen. Eine technische Herausforderung war besonders, die vorgehängte Stahlfassade mit integrierten Fotovoltaik-Modulen in Einklang mit den hohen architekto-nischen Anforderungen zu bringen. Ge-wonnene Sonnenenergie wird im Erd-reich für den Heizbedarf gespeichert. Gekühlt wird bei Bedarf mit Wasser. Den Strom für Gebäudetechnik und Beleuchtung liefert die Fassade mit Fotovoltaik-Elementen. [email protected]

16 Die Fassadenplatten „Swisspearl-Reflex“ sind eine neue Produktereihe von eteRnit. Die Faserzementplatten haben eine einzigartig irisierende Oberflächenveredelung. Die span-nende Verbindung des mineralischen Werkstoffs mit der schillernden Oberfläche verleiht dem Material eine überraschend eigenständige Intensität. Eine Palette von vierzehn attraktiven Farbtönen steht für differenzierte Farb-gestaltungen zur Verfü[email protected], www.eternit.ch

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VisitIlluminartis

Imposante,mitfolkloristischenMotivenbemalteBau-ernhäuser, im Wind wehende Getreidefelder, eine hügeligeLandschaftwieausdemBilderbuch;indiesemUmfelddespit-toreskenEmmentalistdieSchweiznochinOrdnung,herrschenTraditionenundurschweizerischeWerte.Und hier findet sich auch das Städtchen Sumiswald, wo derSitzunddieFabrikationvonIlluminartisliegen.GanzimKon-trastzumländlichenEmmental,hatmansichbei Illuminar-tisdemHightechundderhöchstenEffizienzverschrieben.InderneuenLichtmanufakturgiltdasCredo,dassnurmiteinemProduktallerhöchsterGüteklassederanspruchsvolleLichtpla-ner,derdesignorientierteFachhandelundsomitauchdessenversierteEndkundenüberzeugtundzufriedengestelltwerdenkönnen.Nach3-jährigerEntwicklungsarbeit istnundas ersteProduktbeimFachhandelerhältlich,dasExpertenverblüfftsowieEnd-kundenundNutzerüberzeugt.Undtatsächlich:BereitsvordemoffiziellenVerkaufsstartwurdedasLeuchtenmodell„Rhombus“mit dem Good Design Award 2008 des Chicago Athenaeum:

iLLUMiNARtis – Die LichtMANUfAktUR AUs DeM eMMeNtAL

MuseumofArchitectureandDesignausgezeichnet.2010folgteeineNominierungfürdenDesignpreisDeutschland.IlluminartisverbindetbeiderHerstellungseinerLeuchtenmo-dernsteTechnologiemitÄsthetikundQualität.DieAnsprüchederLichtmanufakturansichundihreneuenProduktesindsehrhoch: In präziser halbindustrieller Fertigung und sorgfältigsterHandmontage entstehen hocheffiziente, qualitativ hochwertigesowieformalschlichteLeuchtenfürWohn-undArbeitsräume.DieLeuchte„Rhombus“bestehtauseinem124beziehungswei-se 176 cm langen Körper aus massivem, verwindungssteifemAluminium.ZwecksoptimalerWärmeableitungundGewichts-reduzierungwerdenrhombenförmigeAussparungenausgefräst.Danach wird der Leuchtenkörper in aufwendiger Handarbeitgeschliffen und eloxiert. Auf dessen beiden speziell bearbei-teten Längsseiten sind 48 High-Power-Leuchtdioden (LEDs)angebracht, die warmweisses und somit für das Auge ange-nehmesLicht (2700Kelvin) abgeben.GanzkonkretmisstdieBeleuchtungsstärke mindestens 600 Lux, wobei dank einemspeziellentwickeltenDiffusor70ProzentdesLichtsnachunten,

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15Prozentseitlichund15ProzentzurDeckeverteiltwerden.Um diese Lichtqualität zu erreichen, hat sich Illuminartis inZusammenarbeit mit externen Fachpersonen intensiv mit derzukunftsweisendenLED-Technologieauseinandergesetzt.DieMaterialwahl,derenFormgebungunddierhomboidenAus-fräsungen sind mit der optimalen Wärmeableitung der LEDsundderperfektenLichtabgabebegründet:Formundverwen-deteMaterialiensindbeiIlluminartisdieFolgenderFunktion.DieDeviselautet:sovielwienötig,sowenigwiemöglich!DieGestaltungistsoweitwiemöglichreduziert,daskomplexeIn-nenlebender„Rhombus“nichtsichtbar–keineeinzigeSchrau-bestörtdasschlichteDesign.DiemaximaleLichtmengevon„Rhombus“istdurchdieeinge-setztenLEDssehrgross,derStromverbrauchimVergleichdazuaberäusserstgering.DieverwendetenLEDszeichnensichdurcheinensehrgeringenWärmeverlustundhöchsteEnergieeffizienzausunderreichendabeieineLebensdauervonmehrals20Jah-ren.DiestufenloseDimmungderLeuchtekannüberzweiop-tischeSensoreneinfachbedientwerden.DiemaximaleunddieminimaleLeuchtkraftwerdendurcheindezentesakustischesSignalangezeigt,dasaufWunschausgeschaltetwerdenkann.DiesmachtdiePendelleuchtezueinemfaszinierendenObjekt,dasdurchseinezeitlose,funktionsbedingteGestaltungunddiezukunftsorientierte Technologie überzeugt. Dabei eignet sichdie„Rhombus“nichtnur fürdenprivatenGebrauch,sondernkannauchfürdieBeleuchtungvonBüroarbeitsplätzen,inGe-schäftsräumenundHotelseingesetztwerden.Thomas Germann, Geschäftsführer von Illuminartis meint:„DieLeuchtezuentwickelnundsieaufdieseshoheQualitäts-

Illuminartis, die neue Lichtmanufaktur mit Sitz im Emmental, steht für innovative Produkte mit hervorragenden lichttechnischen Eigen-schaften. Verarbeitet werden ausschliesslich beste Rohstoffe und langlebige Materialien.

FL Metalltechnik AG, Fabrikstrasse 14, CH-3455 Grü[email protected], www.illuminartis.ch

niveauzubringen,daswirheuteerreichthaben,warnurmög-lich,weilunsereMitarbeiterundalleBeteiligtenmitvielHerz-blut und Engagement an die Sache herangegangen sind. WirhabenallevondererstenSekundeandasProduktgeglaubt.“BesonderenWertlegtIlluminartisaufdieManufakturqualitätseinerProdukte–vomMaterialüberdieFertigungbishinzudenZusatzfunktionen.VonderhochstehendenQualitätkönnensichInteressentenvorOrtselbstüberzeugenunddemspeziellausgebildetenTeambeiderEndmontagedereigenenLeuchteüberdieSchulterschauen.BeiderGelegenheitkannimneuenShowroomaucheinBlickaufdiegesamte„Rhombus“-Kollekti-ongeworfenwerden.DieLeuchtenfamiliebestehtderzeitausPendelleuchtenindenLängen124cmund176cmsowieeinerStehleuchte. Die mit „Rhombus“ geschaffenen Qualitätsstan-dards sind Grundlage für die geplante Erweiterung der Pro-duktepalettevonIlluminartis–weitereLeuchtenfamiliensindbereitsunterwegs.

Massives Aluminium dient als verwindungssteifer und wärmeableitender Leuchtenkörper, CNC-gefräst und manuell geschliffen.

Spezialisten bestücken den Leuchtenkörper mit den eigens entwickelten Montageclips, Reflektoren, Diffusoren und High-Power-Leuchtdioden.

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MODULØRService

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TaLkBernhard Rinderli, Sanitas Troesch AG

iM GespRäch MiT beRnhaRD RinDeRLi, saniTas TROesch

von Gerald Brandstätter

Wie wird und bleibt man das führende Haus für Küche und Bad? Ein Gespräch über Tendenzen und Traditionen bei Sanitas Troesch und in den Schweizer Nasszellen.

ihnen stets ein hochaktuelles Angebot präsentiert. In unseren Showrooms finden sie nicht nur Produkte, sondern Ideen, Trendwelten, Inspirationen, Gestaltungs-vorschläge. Kollektionen, die das Heute und Morgen repräsentieren, verbunden mit allen Dienstleistungen, die es braucht. Unsere Showrooms zählen zu den besten – nicht zuletzt, weil hier jedem Segment ein spezifischer Ausstellungsbereich gewidmet ist. Wer zum Beispiel Bäder für Mietwohnungen ausstatten möchte, findet die Produkte dazu nicht in der gesamten Ausstellung verstreut, sondern in einem eigenen Teilbereich. Gleiches gilt für Bäder des mittleren und gehobenen Segments.

Kompetenz. Eine unserer zentralen und wichtigsten Dienstleistungen sind unsere Showrooms in der ganzen Schweiz: Sie sind der Spiegel unserer Leistungsfähig-keit und gleichzeitig eine umfassende Informationsplattform für alle, die sich über die neusten Trends in Bad und Küche orientieren möchten.

Welche Leistungen bieten Sie dem Pla-ner und Architekten?Sanitas Troesch bietet ein umfassendes Leistungsspektrum und vor allem eines: Sicherheit, Erfahrung und Kompetenz. Planer und Architekten haben in Sanitas Troesch einen zuverlässigen Partner, der

Sanitas Troesch bezeichnet sich als führendes Haus für Küche und Bad: Was genau bietet Sanitas Troesch?Führend bezieht sich bei Sanitas Troesch auf die Qualität der Marktleistung. So bieten wir unseren Kunden für die Planung und Einrichtung von Bad und Küche eine ausgewählte Vielfalt der besten und aktuellsten Angebote des Marktes. Programme, auf deren Qualität sich Architekten und Planer, Sanitärinstalla-teure, Bauherren und Investoren verlassen können, die ihnen Gestaltungsspielraum und Individualität garantieren. Dazu kommen kundenspezifische Dienstleis-tungen, jahrzehntelange Erfahrung und

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Und auch bei den Küchen zeigt sich dieses Prinzip in einem differenzierten Mehrmar-kenangebot.

Das Bad – wie auch die Küche – ha-ben sich von reinen Funktionsräumen zu Lebensräumen mit Lifestyle ge-wandelt; wie zeigt sich das in Ihren Sortimenten?Der Stellenwert von Küche und Bad hat sich verändert. Das sieht man auf den ersten Blick, wenn man sich in unseren Showrooms umschaut. Es ist aber nicht das Sortiment an sich, sondern die Art der Produktpräsentation, die den Wandel aufzeigt. Darin, in der innenarchitekto-nischen Qualität unserer Exponate, spie-gelt sich der Trend, geben Lifestyle und Erlebniswelten den Ton an. Hochaktuell sind auch themenbezogene, informative Spezialpräsentationen wie die Shower-world: Hier zeigen wir alles, was es zum Thema Duschen heute gibt. Interessenten können ausprobieren und vergleichen und sich fundiert entscheiden. Oder wir greifen das Thema Hygiene auf und zeigen die aktuellen Dusch-WCs, demonstrieren und erklären, wie sie funktionieren. Wellness und Wellbeing im Original.

Dieser Wandel spiegelt sich auch in der Materialisierung wider: Welche Werkstoffe sind neu zum Beispiel im Bereich Bad hinzugekommen?Gerade im Bereich der Sanitärkeramik definieren neue Hightechoberflächen und Verfahren einen neuen Komfort. Keramik ist nach wie vor der Klassiker, Glas domi-niert den Duschbereich, und Holz feiert ein Comeback. Selbstverständlich gibt es dann noch die verschiedensten Hightech-materialien, die eine Vielfalt neuer Formen ermöglicht haben.

Gibt es formale oder farbliche Ten-denzen im Bad von heute?Weiss ist nach wie vor bestimmend im Bad, heute jedoch vermehrt verbunden mit Holz und einer gekonnten Innenarchitektur des ganzen Raumes. Das Bad als emanzipierter Teil der Wohnwelt zeigt sich wohnlicher,

wächst mit dem Schlafzimmer zusammen. Die Küche ist Wohn- und Lebensraum. Holz sorgt mit einem natürlichen Touch und in Kombination mit anderen Materialien und Farben für Atmosphäre.

Welche Marken führen Sie in Ihrem Sortiment?Wir führen nahezu alle international und national starken Herstellermarken, die unserem Anspruch an Design, Qualität und Service gerecht werden. Darüber hinaus stellen wir unter unserer eigenen Handelsmarke „Alterna“ ein spezielles Sor-timent innovativer und preislich attraktiver Produkte zusammen. Zum Beispiel das Komplettbad „Alterna Casa“, das für Miet-wohnungen ein äusserst interessantes Angebotsspektrum umfasst.

Wie vertreibt Sanitas Troesch seine Bäder und Küchen?Wir vertreiben unsere Produkte über 17 Niederlassungen in der ganzen Schweiz. Im Badbereich beraten wir alle Kun-dengruppen und liefern richtigerweise

über ausgewiesene Sanitärinstallateure.Schliesslich ist das Bad mit allen Aspekten der Wasserführung und haustechnischen Installationen verbunden, und diese müs-sen besondere Normen und Vorschriften erfüllen. Bei den Küchen sind wir Genera-list mit Beratungs-, Planungs-, Lieferungs- und Montagekompetenz und verkaufen direkt an alle Kundengruppen.

Showerworld: Informative Spezialpräsentationen zeigen alles, was es zum Thema Duschen heute gibt, inklusive grosszügige Walk-in-Lösungen.

Bernhard Rinderli ist Spartenleiter Bad bei Sanitas Troesch.www.sanitastroesch.ch

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TICKER

aus 4b badmöbel wird talsee!

Die Marke 4B Badmöbel ist in der Badbranche sehr gut einge-

führt und bekannt. In der übrigen Baubranche und bei Bauherren

steht 4B mehrheitlich für Fenster. Deshalb hat sich 4B ent-

schlossen, die Marke 4B ausschliesslich als führende Marke für

hochwertige Fenster und Fassaden einzusetzen.

Für den Bereich Bad und Badmöbel hat man mit dem neuen

Namen Talsee eine eigenständige Marke entwickelt, welche für

hochwertiges, emotionales und lifestyleorientiertes Design steht.

Talsee schöpft dabei in vielem aus den Erfahrungen und Kom-

petenzen von 4B Badmöbel. Langfristig will Talsee die führende

Rolle in der Ausstattung von designorientierten, wohnlichen und

individuellen Bädern einnehmen. An den bewährten Leistungen,

dem Vertriebssystem und der Zugehörigkeit zur 4B Gruppe

ändert sich nichts. gb

[email protected], www.talsee.ch

app des schweizer heimatschutzes: „architektur und baukultur“ Der Schweizer Heimatschutz fördert den Zugang zur Baukultur neu auch mit einem Ausflugsplaner für mo-

bile Geräte. Auf der neuen App „Architektur und Baukultur“ sind Informationen zu über 500 Objekten aus

der ganzen Schweiz abrufbar, vom mittelalterlichen Haus über Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts

bis hin zu zeitgenössischer Architektur werden viele Facetten der Schweizer Baukultur abgedeckt. Mit der

Gratis-App „Architektur und Baukultur“, die für iPhone/iPad sowie für Android-Geräte erschienen ist, ver-

sammelt der Schweizer Heimatschutz all seine Informationen erstmals in einer einzigen Datenbank. Dies

ermöglicht neben einer thematischen Gliederung auch die Verknüpfung der Daten und deren Anzeige auf

einer Karte. Ende 2011 werden rund 800 Objekte mit Bild, Kurztext und Ortsangabe verfügbar sein. gb

www.heimatschutz.ch/app

Foundation award 2011

Der Foundation Award 2011 ist ein Förderpreis für Schweizer Jungarchitekten, welche nicht

länger als drei Jahre selbstständig sind. Diesjähriger Gewinner ist das Basler Büro Felippi

Wyssen. Sein Projekt „Raum der Stille“ ist eine mobile, begehbare Skulptur aus poliertem

Stahl. Die Preisverleihung fand am 20. Juni 2011 statt, wobei den beiden Architekten Sach-

preise im Wert von 17'000 Franken überreicht wurden.

Die Trägerschaft des Preises bilden der Software-Distributor ComputerWorks AG, die Archi-

tektenplattform swiss-architects.com, der Schweizer Online-Kultursender art-tv.ch sowie der

Hardwarehersteller HP Hewlett Packard. Der Foundation Award für das Jahr 2012 ist bereits

ausgeschrieben und die Bewerbungen werden bis zum 30. April 2012 entgegengenom-

men. lv

www.foundation-award.ch

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30 Jahre sedorama

Mit rund 170 Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeitenden und Freunden des

Hauses hat die Sedorama AG kürzlich ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die

schweizweit tätige Spezialistin für Stühle, Tische und medizinische Betten

macht sich bei dieser Gelegenheit ein schönes Geburtstagsgeschenk: Sie hat

in Urtenen-Schönbühl BE ein Grundstück erworben und wird dort voraussicht-

lich 2012 ihren neuen Hauptsitz beziehen, der vom renommierten Zürcher

Architekturbüro EM2N in Zusammenarbeit mit dem Architekten Rolf Wenger

aus Ostermundigen realisiert wird.

Nach 30 Jahren in einem stattlichen Bauernhaus in Ostermundigen und nach

kontinuierlichem Wachstum vom Einmannbetrieb zu einem der bedeutensten

Anbieter von Objektmöbeln mit 20 Mitarbeitenden und vier Standorten ist

dies ein weiterer Meilenstein in der Firmenentwicklung. Gleichzeitig hat Mitin-

haber und Geschäftsführer Erich T. Utiger die Nachfolgeregelung eingeleitet,

indem er seine Wegbegleiter der ersten Stunde, Heidi und Walter Zeier sowie

Béatrice Kiener, die im Mai 2011 zum Team gestossen ist, in die Geschäftslei-

tung berufen hat. gb

www.sedorama.ch

VsGu ohne implenia Auf Ende Jahr tritt die Implenia aus dem

Verband Schweizerischer Generalun-

ternehmer aus. Es habe sich gezeigt,

dass der Mehrwert einer Verbands-

Mitgliedschaft für Implenia nicht mehr

gegeben sei, heisst es dazu vonseiten

des Bauriesen.

Aufgrund seiner Börsenkotierung habe

das Unternehmen im Bereich der

Rechnungslegung und Transparenzvor-

schriften weitergehenden Vorschriften

zu genügen als eine grosse Mehrheit

der anderen Verbandsmitglieder, wird

begründet. Zudem sei die Implenia

aufgrund ihrer Grösse in der Lage, ihre

Interessen auch ohne Verbandsmit-

gliedschaft wahrzunehmen. Man sei

der Überzeugung, als Nichtmitglied

dynamischer und schneller auf die

kommenden Herausforderungen

des Marktes reagieren zu können.

Implenia nehme ihre Verantwortung als

Branchenführerin auch weiterhin wahr

und werde sich nach Kräften für einen

gesunden Markt der GU und TU in der

Schweiz einsetzen.

www.implenia.com, www.vsgu.ch

TELEgRaMM

nussbaumer: enGaGe-ment in bad raGazDie Nussbaumer Bauunternehmung

AG wird am 1. Januar 2012 das Hotel

Sandi in Bad Ragaz übernehmen. Die

Familie Sandi, seit 68 Jahren Besitze-

rin und Geschäftsführerin, hat sich im

Rahmen der Nachfolgeregelung zum

Verkauf des Hotels entschlossen

und mit der Nussbaumer AG den

geeigneten Partner gefunden. Diese

beabsichtigt, den für den Ort und die

Region bedeutenden Hotelbetrieb zu

erhalten und im Rahmen einer Neu-

positionierung und Ergänzung durch

Wohneinheiten weiter auszubauen.

www.nussbaumerbau.ch

3-d-welten unter einem dachSeit 2. August hat das Cinema 4D-Por-

tal das Tor zur 3D-Welt geöffnet. Darin

werden ganzheitliche Dienstleistungen

wie Software, Schulungsangebote,

Shop, Events, Specials und vieles mehr

rund um Visualisierung und Animation

zur Verfügung gestellt.

www.c4d.ch

materialarchiV und e-museum VerlinktMit dem Ziel der Verknüpfung von

Material und Design haben sich das

Materialarchiv und das E-Museum der

ZHdK zusammengeschlossen. Zwei

Wissensportale, die eine wichtige

Informationsquelle für alle Gestalter

darstellen, wurden in einem ersten

Schritt miteinander verbunden.

Materialarchiv bietet mit mehreren

Materialsammlungen und einer Online-

Datenbank einfachen Zugang zu

einer grossen Vielfalt an Werkstoffen

wie Holz, Papier, Metall, Kunststoff,

Stein, Glas, Keramik, Fasern, Textilien,

Lösungsmittel und Pigmente. Ge-

stalterische Berufsgruppen aus den

Bereichen Architektur, Design und

Kunst können kostenlos auf eine Fülle

von Informationen zu traditionellen

und neuartigen Materialien zugreifen.

Die Vernetzung mit dem E-Museum

der Zürcher Hochschule der Künste

ermöglicht erstmals eine Vertiefung

der Materialdatensätze durch Anwen-

dungsbeispiele.

www.materialarchiv.ch

kVadrat übernimmt danskinaDer europäische Marktführer in Sa-

chen Designtextilien Kvadrat hat das

niederländische Teppichunternehmen

Danskina übernommen. Kvadrat ist

bekannt für die Zusammenarbeit

mit den weltbesten Designern,

Architekten und Künstlern. Durch

die Übernahme soll die Marke selbst

gestärkt werden und der Vertrieb

der Produktlinie auf internationale

Einzelhandelsmärkten ausgebaut

werden. Die Akquisition von Danskina

bietet neue Möglichkeiten für diese

strategische Ausweitung.

Die bahnbrechenden Designs von

Danskina und deren hochwertige

Produktion von Teppichen lassen sich

mit den Markenvisionen von Kvadrat

vereinen. Durch die Zusammenarbeit

soll die Kollektion erweitert werden

und das Unternehmen dadurch inter-

national präsent sein.

www.kvadrat.dk, www.danskina.nl

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LITERATUR

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Musse muss sein

Das Nichtstun drängt sich einem doch gerade in der Sommerzeit förmlich auf. Deshalb die Frage: Haben Sie sich heute schon die Zeit genommen, an nichts Bestimmtes zu denken und einfach dahinzuträumen? Wenn ja, brauchen Sie keine Gewissensbisse zu haben, denn die Musse ist zu einer bedrohten Ressource geworden.Im Buch werden die Ursachen der allgemeinen Zeitnot beschrieben, und es wird eine Fülle von konkreten Tipps zu einem sinnvollen Umgang mit der Informationsflut gegeben. Gehirnfor-scher und Psychologen haben längst herausgefunden, wie wichtig die Phasen des absichtslosen Nichtstuns sind. Nebst der Stärkung des Gedächtnisses sind sie die Voraussetzung für Einfallsreichtum und Kreativität. Selbst Isaac Newton kam der Einfall zur Gravitationstheorie beim Betrachten eines Apfels in seinem Garten. Hier wird deutlich, dass grosse Ideen vor allem eines brauchen: Zeit und Musse. lv

Ulrich Schnabel: Musse - Vom Glück des Nichtstuns, Blessing, 2010, gebunden, 288 SeitenISBN 978-3-89667-434-0, 39.90 Franken

David Chipperfield

Der Brite David Chipperfield entwarf auf dem Novartis Campus in Basel ein Laborgebäude, welches nicht mit einem typischen Gebäude dieser Art gleich-gesetzt werden kann. Durch die offene Raumstruktur erhält das Gebäude einen hochstehend ästhetischen Charakter und entspricht gleichzeitig den neu-sten Konzepten der Labortechnologie. Das Gebäude wurde nach dem neuar-tigen Multispace-Konzept eingerichtet, welches eine Vielzahl von individuellen Arbeitsbereichen, Räumen und offen gestalteten Laborarbeitsplätzen, zuge-schnitten auf die Bedürfnisse der Mitar-beitenden, vereint.Die Struktur besteht aus zwei massiven Kernen und einer tragenden Fassade aus Beton-Fertigteilen. Die stützenfreien Grundrisse ermöglichen eine offene Raumstruktur, bei der die üblichen Schleusentüren entfallen können. Ein Dachgarten des amerikanischen Künst-lers Serge Spitzer krönt das Haus. Das schlanke Buch gibt einen Einblick in das Gesamtwerk. lv

David Chipperfield: Novartis Campus - Fabrikstrasse 22, Merian, 2011, gebunden, 80 Seiten, zahlreiche AbbildungenISBN 978-3-85616-524-6, 49.00 Franken

Buchtipp

Just Kidsvon Thomas Hildebrand

„‚Just Kids‘ ist kein Architekturbuch. Trotzdem ist es das Buch, welches mich in den letzten Monaten am meisten be-

rührt und inspiriert hat. Berührt, weil es eine bedingungslose und ungewöhnliche Liebe beschreibt. Inspiriert, weil es von zwei jungen Menschen handelt, die ihrer

Berufung als Künstler kompromisslos folgten.

Patti Smith zeichnet mit sensibler Stim-me ein differenziertes Bild, wie sie und Robert Mapplethorpe seit ihrer frühen Jugend wussten, dass für keinen der

beiden ein anderer Beruf als Künstler in Frage kommen würde. Die langwierige

Suche nach der Form des künstlerischen Ausdruckes war verbunden mit grös-

sten Entbehrungen und Unsicherheiten. Obwohl sie ihr Ziel nie aus den Augen verloren hatten, waren es aber auch

zufällige Begegnungen mit Ikonen der New Yorker Kulturszene der 60er- und 70er-Jahre, in und um das legendäre

Hotel Chelsea, welche ihnen Inspiration, Unterstützung und Anerkennung boten. Ohne jegliche falsche Nostalgie gewährt die Erzählerin Einblick in eine Zeit, die von gesellschaftlichen und kulturhisto-rischen Umbrüchen geprägt und voller

kreativer Energie war.“

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Page 141: Modulor 05 2011

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TERMINE

AUssTELLUNgEN

BASELTHE OBJECT OF ZIONISM.ARCHITEKTUR UND STAAT, ISRAEL 1948–73Die Entstehung und Entwicklung des

Staates Israel stellt ein einzigartiges

Projekt in der Geschichte der Moderne

dar. Die Ausstellung fragt nach den

Entstehungsbedingungen der Nach-

kriegsarchitektur, der Beziehung zwi-

schen Ideologie und architektonischer

Form, der räumlichen Organisation des

Wohlfahrtsstaats, dem Verhältnis von

militärischer und ziviler Gesellschaft

und schliesslich nach den typolo-

gischen Paradigmata der Architektur.

www.sam-basel.org,

17.10.11 bis 22.1.12

BOLOGNACERSAIEMit über 1000 Ausstellern aus fast

14O Ländern gehört die Cersaie in Bo-

logna zu den wichtigsten Fachmessen

der Welt. Die neuesten Produkte und

Trends im Bereich Keramik und Sanitär

werden gezeigt. Doch diese Veran-

staltung ist weit mehr als nur eine

Industriemesse im herkömmlichen

Sinn. Architekten und Designer haben

dafür ein wahrlich künstlerisches

Image geschaffen.

www.cersaie.it, 20.9. bis 24.9.11

DÜSSELDORFCONTAINER- ARCHITEKTURDas NRW-Forum Düsseldorf fragte

renommierte Architekten, Designer,

Künstler aus aller Welt nach Entwürfen

und erhielt eine wahre Flut an Einrei-

chungen: bereits realisierte Container-

gebäude und neue Entwürfe, die

speziell für die Ausstellung angefertigt

wurden. Zwei Dutzend dieser Entwürfe

sind in der Ausstellung als Modelle im

Massstab 1:5 nachgebaut.

www.nrw-forum.de, bis 4.9.11

HERFORDBUCKy FULLER & SpACESHIp EARTHDie Ausstellung bietet einen vollstän-

dig biografischen Überblick über die

Arbeit von Richard Buckminster Fuller.

Gezeigt werden Schlüsselmomente

seiner Laufbahn, Originalwerke –

Fotografien, Zeichnungen, Modelle

– werden ebenso mit einbezogen wie

ein spektakulärer Nachbau seines

futuristischen Autos Dymaxion.

www.marta-herford.de, bis 18.9.11

RiEHENSHIgERU BANDie Ausstellung präsentiert eine innen-

räumliche und eine aussenräumliche

Installation. Gezeigt werden Elemente

des Notprojekts für die Obdachlosen

des Erdbebens 2011 in Ostjapan.

Nebst den Installationen finden sich

auch Modelle, Zeichnungen, Fotos und

Bauanleitungen. Shigeru Ban ist ein

international ausgezeichneter Archi-

tekt, der unter anderem für das Centre

Pompidou verantwortlich ist.

www.kunstraumriehen.ch, bis 4.9.11

STUTTGARTARCHITEKTUR UND AUTOMOBIL2011 feiert Baden-Württemberg mit

zahlreichen Events die Erfindung des

Automobils vor 125 Jahren. Die von

der Architekturgalerie am Weissenhof

gezeigte Ausstellung nimmt das Ju-

biläum zum Anlass, eine Momentauf-

nahme aktueller Standpunkte zu den

Wechselbeziehungen von Architektur,

Stadt, Raum und Automobil zu doku-

mentieren.

www.weissenhofgalerie.de, bis 18.9.11

WEiL Am RHEiNZOOM. ALDO UND MARIROSA BALLOMit herausragenden Möbeln, Leuchten

und Geräten, mit zahlreichen Büchern,

Zeitschriften und Postern und einer

Vielzahl von Fotografien aus dem

Ballo-Archiv zeigt die Ausstellung eine

neue Lesart italienischer Designge-

schichte. So dokumentiert das Archiv

des Studios Ballo heute nicht nur einen

bedeutenden Teil der italienischen

Designgeschichte, sondern ist selbst

deren fester Bestandteil.

www.design-museum.de/museum/

weil/ausstellung, bis 3.10.11

WEiL Am RHEiNRUDOLF STEINER – DIE ALCHEMIE DES ALLTAgSZum 150. Geburtstag Rudolf Steiners

präsentiert das Vitra Design Museum

die erste grosse Retrospektive über

das Werk dieses wohl einfluss-

reichsten und zugleich umstrittensten

Reformers des 20. Jahrhunderts.

Begleitet wird die Ausstellung von

einem Rahmenprogramm, das in der

bisherigen Geschichte des Museums

einzigartig ist.

www.design-museum.de/museum/

ausstellungen/steiner,

15.10.11 bis 1.5.12

ZÜRicHHOCHHAUS. WUNSCH UND WIRKLICHKEITEtwa die Hälfte der Hochhäuser in

aller Welt wurde in den letzten 10

Jahren gebaut. Dieser Bauboom

macht das Hochhaus zu einem prä-

genden Bestandteil der wichtigsten

kollektiven Lebenswelt von heute,

der Stadt. Anhand von Fotos, Filmen,

Modellen und Plänen zeigt die inter-

national ausgerichtete Ausstellung

aktuelle Bauten und Projekte in ihrem

ganztägiges Praxisseminar, mit theoretischen Grundlagen am Morgen und einer Baustellenbesichtigung am Nachmittag. www.sanu.ch, 23.9.11

FREiBURGKOLLOQUIUM DER FACHANWÄLTE SAVDas Kolloquium der Fachanwälte SAV für Bau- und Immobilienrecht findet wieder in Freiburg statt und wird von der Kammer der Fach-anwälte Bau- und Immobilienrecht in Zusammenarbeit mit dem Institut für Schweizerisches und Internationales Baurecht der Uni Freiburg und mit dem SIA durchgeführt. Im Rahmen der Veranstal-tung werden ausgewählte Fragen des Bau- und Immobilienrechtes behandelt unter Berücksichtigung der Rechtsprechung. Die Teilnahme am Kolloquium ist exklusiv für die Fachanwälte SAV Bau- und Immobilienrecht sowie für Juristen, die SIA-Mitglied sind. www.sia.ch/form, 9.9.11

LUZERNKOMMUNALE POLITIK ZU FREIZEIT UND ERHOLUNG IM WALDEs zeigt sich immer deutlicher, dass die Gemeinden und Gemein-deverbände im Zusammenhang mit dem Thema Freizeit und Er-holung eine sehr zentrale Rolle haben, und diese wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Das halbtägige Fachsemi-

nar will den Stand der Diskussion zeigen und Kernfragen anhand ausgewählter Beispiele beleuchten. Zentrale Fragen lauten: Welche Aufgaben haben die Gemeinden im Zusammenhang mit Fragen zu Freizeit und Erholung im Wald? Wie und mit welchen Instrumenten erfüllen die Gemeinden heute und in Zukunft ihre Steuerungsfunktion im Bereich Freizeit und Erholung im Wald? Wie ist das Zusammenspiel zwischen Gemeinde, Waldeigen-tümer und den Waldverantwortlichen/Behörden?www.fowala.ch, 15.9.11

ZÜRicHBACKSTAGE: KOSTENÜBERSCHREITUNGDie Frage nach der Haftung des Planers bei Kostenüberschrei-tungen stellt sich häufig. Da eine etwaige Haftung einschneidende Auswirkungen für die Planer haben kann, ist die Kenntnis über die entsprechenden rechtlichen Zusammenhänge von existenzieller Bedeutung. Im Rahmen der Veranstaltung wird die aktuelle Rechtsprechung zum Thema vorgestellt und anhand spezifischer Beispiele und mit Einbezug der Teilnehmer konkretisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, einerseits einen Überblick über die für Architekten und Ingenieure relevanten Fragen der Haftung und andererseits wertvolle Tipps und Hilfestellungen für den Umgang mit Haftungsfragen im unternehmerischen Alltag zu geben.www.sia.ch/form, 14.9.11

SIA-KURSE

ALLScHWiLATTRAKTIVES WOHNUMFELD SCHAFFT MEHRWERTWer möchte nicht auch so wohnen: zugängliche Nischen, einla-dende Ecken, verspielte Ränder, grüne Aussichten, gemütliche Begegnungs- und Bewegungsorte im eigenen Wohnumfeld. Solch attraktive Wohnumfelder schaffen nicht nur für die Bewoh-nerschaft einen Mehrwert, sondern auch für die Liegenschaft, deren Eigentümer und die Biodiversität. Das Fachseminar zeigt auf, welchen Einfluss das Wohnumfeld auf die Rendite haben kann und warum sich Investitionen in attraktives Wohnumfeld aus allen Perspektiven lohnen.www.sanu.ch, 20.9.11

BiELABWASSERBEHANDLUNG AUF BAUSTELLENBauaktivitäten im Hoch- oder Tiefbau können negative Auswir-kungen auf die Gewässerqualität haben. Es gibt unterschiedliches Abwasser zu behandeln wie zum Beispiel Baugrubenabwasser, Abwasser von Betonaufbereitungsanlagen oder Bohrabwasser. Behandlungsanlagen müssen demzufolge geplant, richtig dimen-sioniert und während der ganzen Bauphase kontrolliert werden. Grundlage bietet die Norm SIA/VSA Norm 431. Sanu bietet ein

140-141_Mod_Termine_0511.indd 140 12.08.11 15:22

Page 143: Modulor 05 2011

141

ZÜRICH42. BAUEN UND MODERNISIEREN1.9. bis 4.9.11

Rund 600 nationale und internationale Aussteller präsentieren in der Messe

Zürich auf einer Gesamtfläche von 30‘000 m2 in allen 7 Messehallen eine

umfassende Produktevielfalt und geben wichtige Impulse für das Bauen in

der Schweiz. Über 10 Sonderschauen inspirieren die rund 40‘000 Besucher

zusätzlich. Zusammen mit der gleichzeitig stattfindenden Eigenheim-Messe

Schweiz deckt Bauen & Modernisieren sämtliche Themen ab. Wer sein

Wissen über die Messethemen vertiefen möchte, besucht die zahlreichen

kostenlosen Fachvorträge.

Modulør verlost 25 Tageskarten im Wert von 16 Franken. Schreiben Sie uns

an [email protected], Kennwort „Bauen-Modernisieren“, und gewinnen

Sie freien Eintritt.

www.bauen-modernisieren.ch

jeweiligen kulturellen und städte-

baulichen Kontext, der sich etwa in

Europa oder Asien sehr unterschied-

lich präsentiert.

www.museum-gestaltung.ch

31.8.11 bis 2.1.12

ZÜRicHpRIX ACIER 2011Rund 30 Projekte wurden anlässlich

der diesjährigen Ausschreibung des

Prix Acier eingereicht. Damit hat der

Schweizer Stahlbaupreis eine starke

Resonanz erhalten. Aus diesen Pro-

jekten hat die Fachjury des Stahlbau-

Zentrums Schweiz 3 Auszeichnungen

sowie 8 Anerkennungen ausgelobt.

Die Präsentation der Projekte und die

Preisverleihung finden am 15.9. an der

ETH Hönggerberg statt und bilden zu-

gleich den Auftakt zu der Ausstellung

in der ARchENA.

www.szs.ch/prixacier,

16.9.11 bis 7.11.2011

15.9. bis 17.11.11

kURsE

BiELWORKSHOpS ZU MINERgIE-pIm Fokus der Workshops stehen Archi-

tektur und Energieeffizienz, Bauphysik,

Heiz- und Gebäudetechnik sowie

Zertifizierungen. Es werden realisierte

Neubauten und Sanierungen nach

Minergie-P unter die Lupe genommen.

www.hausbaumesse.ch,

1.9. bis 2.9.11, 8.9. bis 9.9.11

15.9. bis 17.11.11

wANDERAUssTELLUNg

UMSICHT – REgARDS – SgUARDI 2011Die ausgezeichneten Arbeiten werden

im Rahmen einer Wanderausstellung

einer breiten Öffentlichkeit zugäng-

lich gemacht. Die Besucher haben

die Möglichkeit, sich anhand von

filmischen, fotografischen und Plan-

und Textbeiträgen vertieft mit den

Projekten auseinanderzusetzen.

www.sia.ch/umsicht,

4.9. bis 9.9.11: WEC 2011, Genf

22.9. bis 14.10.11: BFH, Burgdorf

21.10. bis 5.11.11: EPFL, Lausanne

25.11. bis 23.12.11: USI, Mendrisio

17.1. bis 21.1.12: Swissbau, Basel

ZÜRicHFINANZIELLE FÜHRUNG VON ARCHITEKTUR- UND INGENIEURBÜROSDie Anforderungen an die finanzielle Führung eines Planungs-büros sind anspruchsvoller geworden. Dieser Kurs, der für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermassen geeignet ist, stellt die für Architekten und Ingenieure relevanten Aspekte des Rechnungswesens in Theorie und Praxis dar. Er umfasst die The-menbereiche Finanzbuchhaltung, Kalkulation, Budgetierung und Controlling sowie Steuern. Es werden das notwendige Wissen sowie die erforderlichen Werkzeuge vermittelt, mithilfe derer der Architekt oder Ingenieur sein Büro finanziell im Griff hat. Der Kurs richtet sich an Inhaber, Unternehmensgründer, Nachfolger und Kader.www.sia.ch/form, 23.9. bis 24.9.11

ZÜRicHLEAN MANAGEMENT FÜR BAUPROJEKTE:VERTIEFUNGDeutlich kürzere Bauzeiten bei weniger Kosten und einer noch besseren Qualität: Ist das möglich? Unter diesem Titel wurde am 1.3.11 das erste Praxistraining Lean Management für Baupro-jekte durchgeführt. Den Teilnehmern konnte aufgezeigt werden, welche Potenziale im Erfolgsmodell der Automobilindustrie

stecken und wie es in zahlreichen Bauprojekten eingesetzt wird. Nach dem Kurs ist der Wunsch aufgekommen, einzelne Themen zu vertiefen und vernetzter anzuschauen. Mit diesem Vertiefungs-kurs werden die Entwicklungsmöglichkeiten im Lean Manage-ment aufgezeigt und weitere Aspekte integriert, die im eintägigen ersten Kurs nur knapp behandelt werden konnten. Die Schulung richtet sich gleichermassen an Bauherren, Unternehmen und Planer, die Interesse an innovativen Bauprozessen zur Effizienz- und Produktivitätssteigerung haben. Auch Neueinsteiger sind im Kurs herzlich willkommen.www.sia.ch/form, 29.9. bis 30.9.11

ZÜRicHUNTERNEHMENSFÜHRUNG FÜR ARCHITEKTEN UND INGENIEURE (CAS-UFAI)Der CAS-UFAI ist als berufsbegleitender Lehrgang konzipiert, der die theoretischen Grundlagen der Unternehmensführung vermittelt und mit deren Anwendung in der Praxis verknüpft. Der Zertifikatslehrgang befähigt die Teilnehmer, ihr Büro auf der Basis eines zeitgemässen Führungsverständnisses zu leiten. Mit einer soliden Unternehmensführung ist der Architekt oder Ingenieur in der Lage, sein Büro in einem wettbewerbsintensiven Markt zu platzieren. Dazu braucht es eine optimale Unternehmensorgani-sation. Der Lehrgang vermittelt das nötige Wissen, um Führungs-

aufgaben in Architektur- und Ingenieurbüros übernehmen oder effektiver gestalten zu können. www.bauprozess.arch.ethz.ch, 30.9.11

ZÜRicHGRÜNDUNG PLANUNGSBÜROWie läuft eine Gründung ab? Welche Verträge müssen abge-schlossen werden? Welche Versicherungen sind notwendig? Benötige ich einen Businessplan? Welche Rechtsform eignet sich für mein Geschäftsmodell? Wenn Sie diese und weitere Fragen betreffend Gründung haben, dann erhalten Sie in diesem Kurs die entsprechenden Antworten. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an angehende Selbstständige als auch an alle, die sich erst kürzlich selbstständig gemacht haben.www.sia.ch/form, 6.10.11

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MODULØRService

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201105

gesehen

Vom UNESCO-Komitee zum Weltkulturerbe ernannt wurde kürzlich das Fagus-Werk in Alfeld.Das von Walter Gropius und Adolf Meyer errichtete und unter Denkmalschutz stehende

Fabrikgebäude feiert heuer sein 100-Jahr-Jubiläum. Es erfüllt immer noch seinen Zweck und gilt inzwischen als Erfolgsgeschichte beispielhafter Industriekultur des 20. Jahrhunderts.

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MODULØRService

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201105

IMPRESSUM / VORSCHAU

IMPRESSUM

Modulør 4. Jahrgang, www.modulor.ch

HerausgeberinBoll Verlag AGStationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 UrdorfTel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 [email protected], www.bollverlag.ch

Redaktion, [email protected], [email protected], [email protected]

gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, [email protected]

cHefredakteurGerald Brandstätter, [email protected]

kundenberaterinLorenza Balzarini, [email protected]

art directionMoritz Ulrich, [email protected]

fotografieSimone Vogel, [email protected]

LektoratRita Frommenwiler, Josefine Gamma

autoren in dieser ausgabeMathias Birrer, Massimo Diana, Silvia Forlati, Sarah Gatto, Jeremy Hoskyn, Herbert Imbach-Röbbeling, Sofia Paisiou, Claudia Schneider Heusi, Jan Silberberger, Katharina Marchal, Joris Van Wezemael, Lara Viceconte, Jean-Pierre Wymann druckAVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 GoldachTel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55

PreiseJahresabonnement (8 Ausgaben) 89 Franken (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft 14 Franken

issn1662-7741

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

ModuLØr #6 2011

VORSCHAU

ARCHItEktUR IM fILM

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