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Musteraufsatz (TGA) zu dem Kommentar „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ von Eckart von Hirschhausen A. In dem Kommentar „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ von Eckart von Hirschhausen geht es um die Auswirkungen der Pubertät auf die Jugendlichen und ihr Umfeld B. Analyse des Textes „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ von Eckart von Hirschhausen und Leserbrief an den Autor I. Textanalyse 1. Strukturierte Inhaltsangabe 2. Textsorte: Kommentar 3. Analyse der Sprache 3.1. Wortwahl 3.2. Satzbau 3.1. Besondere Stilmittel 4. Beschreibung des Textäußeren und Adressatenbezug II. Leserbrief an Eckart von Hirschhausen C. Verständnis für die Auswirkungen der Pubertät Der Kommentar „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ ist am 30. Juli 2010 in der Zeitschrift „Stern“ erschienen. Der Autor Eckart von Hirschhausen, der ausgebildeter Arzt ist und heute als Moderator, Kabarettist und Schriftsteller arbeitet, schreibt seit 2004 unter dem Titel „Hirschhausens Sprechstunde“ Texte für die Zeitschrift „Stern“. Er geht in dem vorliegenden Kommentar auf die Auswirkungen der Pubertät auf Jugendliche und ihre Umwelt ein. Dabei zeigt er sowohl negative als auch positive Beispiele für das Verhalten von Jugendlichen in der Pubertät auf. Unterstreiche die wichtigsten Informationen, die über den Text gegeben werden! Im ersten Sinnabschnitt von Zeile 8 bis 23 beginnt der Autor den Text mit einem Zitat, das von dem griechischen Philosophen Sokrates stammt. Darin beschwert er sich über das schlechte Benehmen der jungen Leute. Eckart von Hirschhausen stellt fest, dass sich offensichtlich die letzten 2500 Jahre an der Art der Klagen nichts geändert hat. Im zweiten Abschnitt von Zeile 24 bis 45 erklärt er dann, was sich im Gehirn des Jugendlichen während der Pubertät abspielt. Dort sind während dieser Phase besonders wichtige Umstrukturierungen in Gang, die einen Einfluss auf die Gefühlswelt der jungen Leute haben. Ab der Zeile 46 bis 53 zeigt der Autor, wie sich diese Veränderungen im Gehirn auf das Denken der Jugendlichen auswirken. Zunächst führt er einige negative Beispiele (Z. 54-73) für das Verhalten von Jugendlichen in der Pubertät an. Ihnen sind in der Zeit andere Dinge wichtiger als die, mit denen sie sich aus Vernunftgründen beschäftigen sollten. Im vorletzten Abschnitt von Zeile 74 bis 90 hebt Eckart von Hirschhausen dagegen das Engagement von Heranwachsenden im Sozialen oder in Bezug auf die Umwelt hervor. Abschließend macht der Autor einen Vorschlag für eine Definition von Erwachsensein (Z. 91-99). Unterstreiche diejenigen Angaben, die die Inhaltsangabe strukturieren!

Musteraufsatz (TGA) zu dem Kommentar „Pubertät – · PDF fileDer Artikel „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ ist eindeutig als Kommentar erkennbar. Eckart von Hirschhausen

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Page 1: Musteraufsatz (TGA) zu dem Kommentar „Pubertät – · PDF fileDer Artikel „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ ist eindeutig als Kommentar erkennbar. Eckart von Hirschhausen

Musteraufsatz (TGA) zu dem Kommentar „Pubertät – Baustelle im

Großhirn“ von Eckart von Hirschhausen

A. In dem Kommentar „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ von Eckart von Hirschhausen

geht es um die Auswirkungen der Pubertät auf die Jugendlichen und ihr Umfeld

B. Analyse des Textes „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ von Eckart von Hirschhausen

und Leserbrief an den Autor

I. Textanalyse

1. Strukturierte Inhaltsangabe

2. Textsorte: Kommentar

3. Analyse der Sprache

3.1. Wortwahl

3.2. Satzbau

3.1. Besondere Stilmittel

4. Beschreibung des Textäußeren und Adressatenbezug

II. Leserbrief an Eckart von Hirschhausen

C. Verständnis für die Auswirkungen der Pubertät

Der Kommentar „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ ist am 30. Juli 2010 in der

Zeitschrift „Stern“ erschienen. Der Autor Eckart von Hirschhausen, der

ausgebildeter Arzt ist und heute als Moderator, Kabarettist und Schriftsteller

arbeitet, schreibt seit 2004 unter dem Titel „Hirschhausens Sprechstunde“ Texte

für die Zeitschrift „Stern“. Er geht in dem vorliegenden Kommentar auf die

Auswirkungen der Pubertät auf Jugendliche und ihre Umwelt ein. Dabei zeigt er

sowohl negative als auch positive Beispiele für das Verhalten von Jugendlichen

in der Pubertät auf.

Unterstreiche die wichtigsten Informationen, die über den Text

gegeben werden!

Im ersten Sinnabschnitt von Zeile 8 bis 23 beginnt der Autor den Text mit einem

Zitat, das von dem griechischen Philosophen Sokrates stammt. Darin beschwert

er sich über das schlechte Benehmen der jungen Leute. Eckart von Hirschhausen

stellt fest, dass sich offensichtlich die letzten 2500 Jahre an der Art der Klagen

nichts geändert hat. Im zweiten Abschnitt von Zeile 24 bis 45 erklärt er dann,

was sich im Gehirn des Jugendlichen während der Pubertät abspielt. Dort sind

während dieser Phase besonders wichtige Umstrukturierungen in Gang, die einen

Einfluss auf die Gefühlswelt der jungen Leute haben. Ab der Zeile 46 bis 53

zeigt der Autor, wie sich diese Veränderungen im Gehirn auf das Denken der

Jugendlichen auswirken. Zunächst führt er einige negative Beispiele (Z. 54-73)

für das Verhalten von Jugendlichen in der Pubertät an. Ihnen sind in der Zeit

andere Dinge wichtiger als die, mit denen sie sich aus Vernunftgründen

beschäftigen sollten. Im vorletzten Abschnitt von Zeile 74 bis 90 hebt Eckart von

Hirschhausen dagegen das Engagement von Heranwachsenden im Sozialen oder

in Bezug auf die Umwelt hervor. Abschließend macht der Autor einen Vorschlag

für eine Definition von Erwachsensein (Z. 91-99).

Unterstreiche diejenigen Angaben, die die Inhaltsangabe

strukturieren!

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Der Artikel „Pubertät – Baustelle im Großhirn“ ist eindeutig als Kommentar

erkennbar. Eckart von Hirschhausen hat für seinen Text ein Thema ausgewählt,

das immer aktuell ist. Dazu äußert er sich selber im ersten Absatz, denn schon

seit Jahrtausenden beschweren sich die Älteren über die Jugend. In seinem

Kommentar erläutert er dem Leser auch medizinische Hintergründe, die ein

Verständnis für Jugendliche in der Pubertät erzielen sollen. Auf diese Weise

versucht er auch die Leserschaft zu beeinflussen und von seiner Meinung

überzeugen, nämlich dass junge Menschen ja gar nicht so schlimm seien. Auch

die Sprache des Textes ist typisch für einen Kommentar, weil viele Wortspiele

oder Redewendungen, die doppeldeutig sind, verwendet werden. So z. B. in den

Zeilen 70 bis 72: „Just in der Phase, in der man sich vom Zuhause abnabelt, hält

man sich für den Nabel der Welt.“In einem sachlichen Text wie dem Bericht

wäre das nicht zulässig. Hier aber vermittelt es einen unterhaltsamen, leicht

ironischen Ton. Dass der Autor im Text auch seine subjektive Meinung

wiedergibt, kann man auch daran erkennen, dass der Autor selbst in Erscheinung

tritt. Im Vorspann kann man lesen, dass Eckart von Hirschhausen hier seine

Sichtweise aufzeigen will. Es ist auch ein Bild von ihm zu sehen, was bei einem

Kommentar manchmal auch eingefügt ist. Im gesamten Text zeigen sich immer

wieder Hinweise dafür, dass Eckart von Hirschhausen den Leser an seiner

persönlichen Meinung teilhaben lässt. Es wirkt wegen der eingebauten Fragen

sogar so, als ob er im Moment des Schreibens über das Problem nachdenken

würde, z. B. in der Zeile 23: „Woher kommt das?“ Der Abschluss des

Kommentars geht noch über den Hauptinhalt des Textes hinaus und enthält einen

Vorschlag des Autors, über den die Leserschaft sich Gedanken machen kann.

Auch das entspricht den Kennzeichen dieser Textsorte.

Unterstreiche das Textsortenmerkmal „rot“, den Beleg im Text

„blau“ und die Begründung „grün“!

Untersucht man die Sprache des Textes genauer, kann man einige

Besonderheiten feststellen. Die Wortwahl im Text ist bewusst gewählt und

wechselt auch im Niveau ab. Eckart von Hirschhausen verwendet einige

Fremdwörter wie „Priorität“ (Z. 48) oder „inkompetent“ (Z. 77). Diese zeigen,

dass er eine wissenschaftliche, sachliche Sprache beherrscht. Andererseits

benutzt er aber auch Begriffe aus der Jugendsprache wie „mega-verantwortlich“

in Zeile 84-85 oder „geil“ in Zeile 52. Dadurch zeigt der Autor wiederum, dass

er sich mit Jugendlichen beschäftigt hat und weiß, wovon er spricht. Wenn er

umgangssprachliche Ausdrücke wie „verdammt“ (Z. 88) oder „doof“ (Z. 82)

benutzt, macht er deutlich, dass er hier nicht wissenschaftlich argumentiert,

sondern das beschreibt, was er im Alltag feststellen kann. Auch im Satzbau

lassen sich diese Gegensätze feststellen. Zum einen findet man komplizierte

Satzgefüge wie in den Zeilen 24 bis 20, wobei man sehr konzentriert lesen muss,

um den Zusammenhang zu verstehen. Zum anderen erkennt man aber auch sehr

einfache Hauptsätze wie in Zeile 48 bis 52. Der Satz „Schulfete ist wichtiger als

Schulabschluss“ enthält nur das Nötigste und der Blick wird sofort auf die

Schlüsselbegriffe gelenkt. Dass dem Autor selbst nicht alles so klar ist, zeigt er

durch die Verwendung von Fragesätzen in den Zeilen 23, 73 und 91. Hier

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entsteht der Eindruck, als würde er an der Stelle auch nachdenken, und man darf

als Leser an seinen Überlegungen teilhaben. Eckart von Hirschhausen spielt

gerne mit der Sprache, was sich an einigen Beispielen belegen lässt. Sein

Wortspiel in dem Satz „Just in der Phase, in der man sich vom Zuhause abnabelt,

hält man sich für den Nabel der Welt“ (Z. 70-72) unterhält er die Leserschaft. In

seiner Aufzählung ab Zeile 49 verwendet er wiederholt die Alliteration. Dadurch

wirkt die Stelle doppelt auffällig und hebt die Aussage besonders hervor.

„Pubertät“ und „Priorität“ (Z. 48) beginnen mit den gleichen Buchstaben und

fallen dadurch ebenso auf wie „Knutschen“ und „Klavier üben“ (Z. 52), was die

Lebensweise der Jugendlichen humorvoll kritisiert. Auch an anderen Stellen hebt

der Autor gewisse Aussagen durch Ironie hervor, indem er einiges bewusst

doppeldeutig verwendet. An „der schönen Landschaft“ (Z. 61) erfreuen sich die

Jugendlichen beispielsweise nicht wirklich, was er auch durch

Anführungszeichen kenntlich macht. So gelingt es ihm, den Leser zu unterhalten

und ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Unterstreiche das sprachliche Mittel „rot“, den Beleg im Text

„blau“ und die Wirkung „grün“!

Unterstreiche diejenigen Stellen „violett“, wo zitiert wird!

Betrachtet man das Layout des Kommentars, fällt einem zunächst die große,

linksbündige und fett gedruckte Überschrift ins Auge, die zum Lesen des Textes

anregen soll. Über der Überschrift steht die Rubrik „Hirschhausens

Sprechstunde“, unter der der Autor seine Kommentare für die Zeitschrift „Stern“

verfasst. Der Lauftext ist für eine übersichtlichere Lesbarkeit in zwei Spalten

geteilt und im Blocksatz gehalten. Dies erleichtert den Lesefluss. Zudem ist der

Text in mehrere Abschnitte gegliedert, so dass der Text auch durch eine

äußerliche Gliederung die inhaltlichen Gesichtspunkte voneinander trennt. Der

Vorspann unter der Abbildung nennt den Autor und erklärt kurz, welches Thema

von Eckart von Hirschhausen behandelt wird, wobei der Autorenname kursiv

hervorgehoben ist und dadurch direkt ins Auge fallen soll. Außerdem findet man

den Autorennamen nochmal am Ende des Textes. Die Abbildung zwischen

Überschrift und Vorspann, das keine Bildunterschrift hat, zeigt den Autor Eckart

von Hirschhausen in einem Arztkittel und mit einem Stethoskop in der Hand,

was seine fachliche Kompetenz hervorheben soll. Zugleich aber blickt er auf

dem schwarz-weiß Foto bewusst ironisch und hört ein Gehirn ab, weil er das

Thema nicht ganz ernst nimmt. Er trägt ein Stethoskop, was veranschaulicht,

dass er das Problem genauer untersuchen will. Am Ende des Textes befindet sich

ein farblich unterlegter und eingerahmter Text, der weiterführende Informationen

über den Autor enthält. Dies hilft dem Leser, den Inhalt des Kommentars besser

einschätzen zu können.

Unterstreiche das Merkmal „rot“, die Gestaltung „blau“ und die

Wirkung „grün“!

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Der Autor beabsichtigt, über die Folgen und Auswirkungen der Pubertät zu

informieren und will so für Verständnis für die Jugend werben. Vermutlich

sollen vor allem Erwachsene mit Teenagern angesprochen werden, was der

anspruchsvolle Sprachstil zeigt.

Unterstreiche die Gesichtspunkte, die dem Autor unterstellt

werden, und die Zielgruppe, die angesprochen werden soll!

Leserbrief zum Kommentar „Baustelle im Großhirn“ vom 30.07.2010

[Name, Vorname Ort, Datum]

An die

Redaktion der Zeitschrift „Stern“

Herrn Dr. med. Eckart von Hirschhausen

Sehr geehrter Herr von Hirschhausen,

Ihr Kommentar vom 30.07.2010 in der Zeitschrift „Stern“ hat mich sehr

unterhalten, obwohl ich zu der Gruppe gehöre, über die Sie schreiben. Ich bin 15

Jahre alt und somit von den Problemen, die Sie beschreiben, direkt betroffen.

Dass sich dabei im Gehirn so viel tut und dass das sogar nachgewiesen ist,

wusste ich nicht. Ich fühle mich insgesamt schon richtig dargestellt, weil Sie

sowohl negative als auch positive Beispiele nennen und insgesamt auf der Seite

der Jugendlichen stehen. Widersprechen möchte ich Ihnen aber bei Ihrer

Aussage in Bezug auf das Rauchen. In meinem Bekanntenkreis jedenfalls raucht

keiner, weil wir wissen, wie schädlich es ist. Die meisten Jugendlichen erkennen

schon, welche Probleme das Rauchen mit sich bringen kann. Aber Wandern

halte ich auch für langweilig und kann mir nicht vorstellen, dass sich meine

Meinung dazu noch ändert. Ich habe mich gefreut, dass Sie nicht alle

Jugendlichen gleich bewerten, sondern auch sehen, dass viele von uns sich sozial

engagieren oder sich zum Beispiel für die Umwelt einsetzen. Ich selber bin in der

Jugendgruppe vom „Bund Naturschutz“ und fühle mich verantwortlich, dass die

Umwelt sauber gehalten wird. Unterhaltsam fand ich auch Ihren Vorschlag zum

Erwachsenwerden. Auch ich bin schon freiwillig ins Bett gegangen, ohne dass

mich meine Eltern dazu aufgefordert haben. Trotzdem halte ich mich noch nicht

für vollkommen erwachsen, weil ich nicht alle Dinge alleine regeln kann und

darf. Das ist für mich das Entscheidende.

Ich habe Ihren Artikel sehr gerne gelesen und sehe mir auch gerne Ihre Auftritte

im Fernsehen an!

Mit freundlichen Grüßen,

[Vorname Nachname]

Unterstreiche positive Aussagen „grün“ und negative Kritik

„rot“!

Das Thema „Pubertät“ ist ein zeitloses, aber doch auch immer aktuelles Thema,

weil es immer Heranwachsende gibt, die diese Phase gerade durchleben. Eckart

von Hirschhausen hat in seinem Text gezeigt, dass er Verständnis für uns

Jugendliche hat und es auch ein wenig bedauert, nicht mehr dazuzugehören. Mir

persönlich hat der Kommentar ganz gut gefallen, da er einerseits auf witzige

Weise die Probleme von uns Jugendlichen herausstellt und andererseits aber

auch das Thema von einer ernsten Seite betrachtet. (stark verändert nach: Schulaufgabentrainer Deutsch, Berlin 2013)