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Die Entwicklung der Unterlagen erfolgte im Rahmen eines Modellversuchs durch die Handwerkskammer Hannover, Berliner Allee 17, 30175 Hannover und die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk, Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf. Sie wurde gefördert vom BIBB aus Mitteln des BMBF. Stand. April 2014 Nachwuchs werben und auswählen Praktische Unterlagen für Ausbildungsbetriebe

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Die Entwicklung der Unterlagen erfolgte im Rahmen eines Modellversuchs durch die Handwerkskammer

Hannover, Berliner Allee 17, 30175 Hannover und die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk,

Sternwartstr. 27-29, 40223 Düsseldorf. Sie wurde gefördert vom BIBB aus Mitteln des BMBF. Stand. April 2014

Nachwuchs werben und auswählen

Praktische Unterlagen für Ausbildungsbetriebe

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Vorwort

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Nachwuchs gewinnen und auswählen

Sie wollen ausbilden, erhalten aber in letzter Zeit nicht mehr genügend Bewerbungen? Ihr Beruf ist unbekannt oder für junge Leute wenig attraktiv? Sie wissen nicht genau, welcher Bewerber gut in Ih-ren Betrieb passt?

Viele Handwerksunternehmen, besonders kleine und mittelständische Betriebe, klagen mittlerweile über Nachwuchsprobleme. Die Schwierigkeiten liegen nicht nur darin, ausreichend qualifizierte Be-werber zu finden, sondern überhaupt Bewerbungen zu erhalten. Doch es gibt auch Handwerksbetrie-be, die trotz Bewerberrückgangs immer noch genügend Lehrstellenbewerber finden. Aus den Erfah-rungen dieser Betriebe gilt es zu lernen.

Wir zeigen Ihnen auf den nächsten Seiten verschiedene Wege der Nachwuchsgewinnung und geben Ihnen praktische Tipps zur Durchführung. Sie erhalten Informationen über die Lebenswelt Jugendli-cher und zur systematischen Auswahl von Bewerbern. Mit Checklisten und Mustervorlagen können Sie die Tipps unkompliziert und wirkungsvoll umsetzen.

Alle Materialien können Sie individuell an Ihre betrieblichen Bedürfnisse anpassen. Benötigen Sie die Unterlagen in digitaler Form? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Am Ende der Broschüre finden Sie die Kontaktdaten.

Zur besseren Lesbarkeit wird in den Texten die männliche Sprachform verwendet. Die Angaben be-ziehen sich aber selbstverständlich auf beide Geschlechter.

Viel Erfolg bei Ihrer Nachwuchssuche!

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Inhalt

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Inhaltsverzeichnis

Herausforderungen bei der Bewerbersuche ...................................................................................... 4

Bewerbermarketing – So sprechen Sie Jugendliche erfolgreich an ................................................ 5

Information 1 – Wie tickt Ihre Zielgruppe? Die Jugendlichen von heute ................................................. 6

Information 2 – Was die Berufswahl Jugendlicher beeinflusst ................................................................ 7

Information 3 – Wie Jugendliche nach Lehrstellen suchen ..................................................................... 8

Checkliste 1 – Wege der Nachwuchswerbung ........................................................................................ 9

Checkliste 2 – Ihre „Marke“ Ausbildung – Was Sie alles bieten… ....................................................... 12

Checkliste 3 – Das Anforderungsprofil .................................................................................................. 13

Checkliste 4 – Lehrstellenanzeigen verfassen ...................................................................................... 14

Beispiel 1 – So könnte Ihre Anzeige aussehen… ................................................................................. 15

Welcher Bewerber passt zu uns? Die richtige Auswahl… .............................................................. 16

Checkliste 1 – Auswerten von Bewerbungsunterlagen ......................................................................... 17

Checkliste 2 – Leitfaden für Bewerbungsgespräche ............................................................................. 19

Vorlage 1 – Bewertungsbogen Vorstellungsgespräche ........................................................................ 20

Checkliste 3 – Entscheidungshilfe zu Verfahren der Bewerberauswahl ............................................... 22

Literaturverzeichnis ............................................................................................................................ 23

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Einleitung

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Herausforderungen bei der Bewerbersuche

Viele ausbildende Handwerksbetriebe beschäftigt die Frage, was sie tun können, um genügend Be-werber für ihre Lehrstellen zu finden. Wie und wo sprechen sie Jugendliche am besten an? Wonach wählen sie den passenden Bewerber aus?

Sinkende Bewerberzahlen und das Gefühl, dass sich die Qualität der Bewerber verschlechtert hat, führen zu einem Wandel auf dem Ausbildungsmarkt. Zukünftig werden Schulabgänger zu heiß um-kämpften Kunden. Erfolgreiche Nachwuchswerbung beginnt aber lange vor einer Stellenanzeige. Hier stehen Sie mit vielen anderen Unternehmen in Konkurrenz. Große Industriebetriebe haben allein we-gen ihres Bekanntheitsgrades Vorteile und werben gute Jugendliche ab. Aber es gibt auch für kleine und mittlere Betriebe Möglichkeiten, Schulabgänger erfolgreich anzusprechen. Dazu unterscheiden Sie bitte zwei Aktionsfelder:

Die neue Situation auf dem Ausbildungsmarkt fordert von Ihnen, sich frühzeitig mit der Suche nach geeigneten Bewerbern zu beschäftigen. Für ein erfolgreiches Bewerbermarketing müssen Sie

a) Ihre Zielgruppe kennen und

b) Ihre Ausbildung als Marke hervorheben.

Bei der Auswahl der späteren Lehrlinge sollten Sie sich über Ausbildungsanforderungen, Beur-teilungskriterien und mögliche Wege zur Auswahl Gedanken machen.

Zu diesen beiden Themen der Personalsuche finden Sie auf den nächsten Seiten wichtige Infor-mationen, praktische Checklisten und nützliche Vorlagen.

P

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Bewerbermarketing – genü-gend Bewerber finden

Auswahlverfahren – passende Bewerber auswählen

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Übersicht

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Bewerbermarketing – So sprechen Sie Jugendliche erfolgreich an

Je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen, umso erfolgreicher werden Ihre Werbungsaktionen. In diesem Kapitel finden Sie Informationen über das Verhalten von Jugendlichen bei der Berufswahl. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche vielseitigen Wege der Nachwuchswerbung Ihnen zur Verfügung stehen. Mit einfachen Vorlagen erstellen Sie interessante Stellenangebote.

• Information 1 – Wie tickt Ihre Zielgruppe? Die Jugendlichen von heute Um Jugendliche gezielt ansprechen zu können, fassen wir wichtige Ergebnisse aus mehreren Untersuchungen über die heutige „Generation Digital“ zusammen.

• Information 2 – Was die Berufswahl Jugendlicher beeinflusst Erfahren Sie, welche Faktoren bei der Berufswahl Jugendlicher eine entscheidende Rolle spielen.

• Information 3 – Wie Jugendliche nach Lehrstellen suchen Bei über 350 Ausbildungsberufen haben Jugendliche die Qual der Wahl. Lesen Sie, welche We-ge der Lehrstellensuche von jungen Menschen genutzt werden.

• Checkliste 1 – Wege der Nachwuchswerbung In einer übersichtlichen Tabelle finden Sie vielfältige Wege zur Ansprache von zukünftigen Lehr-lingen. Suchen Sie sich daraus die für Ihren Betrieb passenden Möglichkeiten heraus.

• Checkliste 2 – Ihre „Marke“ Ausbildung – Was Sie alles bieten Mithilfe der Checkliste erhalten Sie Anregungen und bestimmen betriebliche Anreize, die Sie an junge Bewerber kommunizieren.

• Checkliste 3 – Das Anforderungsprofil Legen Sie mithilfe der Checkliste fest, was Bewerber für eine erfolgreiche Ausbildung bei Ihnen mitbringen müssen.

• Checkliste 4 – Lehrstellenanzeigen verfassen Mit dieser Vorlage gelingt Ihnen eine attraktive und informative Stellenanzeige.

• Beispiel – So könnte Ihre Anzeige aussehen…

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Information

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Information 1 – Wie tickt Ihre Zielgruppe? Die Jugendlichen von heute

Nach Ansicht des US-Amerikaners Marc Prensky steht das heutige Ausbildungssystem der ersten Generation von Jugendlichen gegenüber, die die Neuen Medien von klein an nutzt. Diese Generation denkt dadurch verspielter und sprunghafter, aber auch kreativer. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Trends und Verhaltensweisen im Leben der heutigen Jugendlichen.

Verhalten Jugendlicher Erklärung

Hohe Mediennutzung 97 % der 16- bis 24 jährigen surfen täglich ca. 2 h pro Tag im Netz. Das Internet ist das wichtigste Medium, auch um sich über Berufe und Ausbildung zu informieren. Fernsehen, Musik hören und Vi-deospiele sind beliebte Freizeitbeschäftigungen, noch vor Disco oder Kino.

Verändertes Informations-verhalten

Statt lange Texte zu lesen, sehen sich junge Menschen lieber einen coolen Film an. Jugendliche möchten Informationen im Stil der so-zialen Netzwerke wie YouTube oder Facebook.

Soziale Netzwerke im In-ternet

81% der 16- bis 17-Jährigen haben ihr Profil bei Facebook eingestellt und sind auch in anderen Netzwerken aktiv.

Wenig Mobilität Viele bleiben immer länger im Elternhaus, teilweise bis 30 Jahre. Mehr als 50 % der Jugendlichen möchten erst nach Abschluss ei-ner Ausbildung von zu Hause ausziehen.

Wertorientierung Alte Werte wie Familienleben, Freunde und Sicherheit haben an Bedeutung zugenommen, ebenso wie beruflicher Erfolg.

Etappenziele Mit langfristigen Planungen, wie ihr Leben z. B. in 10 oder 20 Jah-ren aussehen soll, tun sich Jugendliche schwer. Die Ausbildung oder die erste eigene Wohnung sind Ziele, die angestrebt werden.

Umgang mit Geld Je jünger die Jugendlichen, desto eher geben sie ihr Geld für kurz-fristige Ziele aus, wie z. B. Kleidung oder Videospiele. Gleichzeitig steigt die Zahl der Jugendlichen, die für diese kurzfristigen Wün-sche einen Kredit aufnehmen.

Berufliche Orientierung 62% der Schüler von Abgangsklassen wissen nicht genau, was sie beruflich nach der Schule machen sollen. Befragt nach ihren lang-fristigen beruflichen Zielen, geben die Schüler meist unkonkrete Antworten, z.B. „Irgendwas mit Autos, oder so.“

Ausbildung Mit einer guten Ausbildung verbindet die Jugend finanziellen Erfolg und damit materielle Sicherheit. Für sie ist eine finanzielle Absiche-rung wichtig und damit die Garantie für Lebenssicherheit.

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Information

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Information 2 – Was die Berufswahl Jugendlicher beeinflusst

Etwas über die Hälfte der Schulabgänger beginnt eine Ausbildung. Ungefähr 28% der Ausbildungs-verträge werden im Handwerk geschlossen. Doch was beeinflusst die Berufswahl Jugendlicher?

Die folgende Übersicht zeigt wichtige Punkte, die Sie kennen sollten, wenn Sie Ihre Zielgruppe erfolg-reich ansprechen wollen.

Einflussfaktoren auf die Berufswahl

Erklärung

Eltern Eltern spielen bei der Berufswahl Jugendlicher eine große Rolle. Allerdings haben Mütter und Väter meist nur geringe oder veraltete Kenntnisse über die aktuellen Entwicklungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes.

Berufsbezeichnung Nach einer Studie hat die Berufsbezeichnung für Jugendliche eine Signalfunktion. Jugendliche filtern aus der Berufsbezeichnung In-formationen darüber, was sie in der Ausbildung wohl erwartet. Auch hat die Berufsbezeichnung für Jugendliche eine Selbstdarstellungs-funktion. Der Beruf als Aushängeschild und persönliche Visitenkar-te. Ein Beispiel: Den Beruf „Schriftsetzer“ wollte fast niemand mehr lernen. Als er in „Mediengestalter für Digital- und Printmedien“ ge-ändert wurde, stieg der Beruf zu einem der begehrtesten Ausbil-dungsberufe auf.

Schulabschluss Der größte Teil der Jugendlichen mit einem Hauptschulabschluss hat Interesse an einer betrieblichen Ausbildung. Liegt beim Verlas-sen der Schule ein mittlerer Abschluss vor, nimmt das Interesse ab, bei höheren Abschlüssen ist das Interesse noch geringer.

Schlechte Schulnoten Jugendliche mit schlechten Schulnoten aller Schulformen suchen eher nach einer betrieblichen Ausbildung, weil sie ihre Erfolgsaus-sichten für den Erwerb eines höheren Abschlusses als eher niedrig einschätzen.

Mädchen mögen Teamar-beit

Mädchen ist es tendenziell wichtig, mit anderen zusammenzuarbei-ten und beruflich mit Menschen in Kontakt kommen.

Jungen mögen Technik Jungen möchten gern mit Computern arbeiten und interessieren sich für moderne Technik.

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Information

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Information 3 – Wie Jugendliche nach Lehrstellen suchen

Von den über 350 Ausbildungsberufen, die jungen Berufsanfängern zur Verfügung stehen, entschei-den sich viele Jugendliche für einen der 15 beliebtesten Ausbildungsklassiker wie z. B. den KFZ-Mechatroniker oder die Friseurin. Dass sich junge Menschen immer wieder für diese angesagten Be-rufe entscheiden, hat verstärkt zwei Gründe:

1. Schüler sind mit der Berufswahl überfordert. Sie fragen daher Freunde und Eltern.

2. Den weniger bekannten Berufen fehlt es an Empfehlungen. So entscheiden sich Jugendliche lieber für einen Beruf, von dem sie schon einmal gehört haben oder wenn sie jemanden kennen, der diesen Beruf erlernt.

Jugendliche suchen nach Lehrstellen über…

Erklärung

Internet, Zeitung Fast drei Viertel der Jugendlichen suchen im Internet (z. B. Lehr-stellenbörse) oder anderen Medien wie Zeitungen nach Lehrstel-lenangeboten.

Familie, Freunde, Bekannte Mehr als 70% der Jugendlichen nehmen über Eltern, Verwandte, Freunde sowie Lehrer, Trainer und Berater der Arbeitsagentur Kon-takt zu Ausbildungsbetrieben auf.

Praktikum

Viele Jugendliche entscheiden sich aufgrund eigener Erfahrungen in einem Praktikum für eine Lehrstelle. Je praxisnaher die gemach-ten Erfahrungen sind, desto stärker beeinflussen sie die Berufs-wahl.

Agentur für Arbeit Über die Hälfte der Schulabgänger meldet sich bei der zuständigen Agentur für Arbeit arbeitssuchend.

Eigenes Stellengesuch Ca. jeder achte Jugendliche gibt bei der Suche nach einer Lehrstel-le ein eigenes Inserat im Internet oder in Zeitungen auf.

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Checkliste

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Checkliste 1 – Wege der Nachwuchswerbung

Hier finden Sie vielfältige Vorschläge, um Nachwuchs anzusprechen. Suchen Sie sich aus diesen Möglichkeiten einige heraus und verfolgen Sie diese gezielt. Machen Sie bei jeder Aktion auf die An-reize, die Ihr Unternehmen bietet, aufmerksam.

Wege der Nachwuchswer-bung

Beispiele

Ausweiten der Zielgruppe Erhöhen Sie Ihre Chance auf mehr Bewerbungen, indem Sie neue Zielgruppen ansprechen. Überzeugen Sie auch Abiturienten von Ihrer Ausbildung. Sprechen Sie gezielt Mädchen, Studienabbrecher oder ältere Bewerber an.

Nutzen von Kontakten

Kontakte zu allgemeinbildenden Schu-len

Werben Sie gezielt in Haupt- und Realschulen, aus denen ein Groß-teil der Azubis rekrutiert wird. Hängen Sie Lehrstellenangebote ans schwarze Brett. Bieten Sie Praktikumsplätze an. Halten Sie Vorträ-ge. Lassen Sie Ihre Azubis das Gewerk vorstellen. Auch die Hand-werkskammern bieten Projekte für Schulkontakte an.

Kontakte zu berufsbildenden Schulen

Bieten Sie Praktika für Lehrer und Schüler an, gestalten Sie eine Stunde Unterricht oder spenden Sie Lehrmittel. Fragen Sie Lehrer nach geeigneten Lehrlingen.

Kontakte zu Weiterbil-dungsträgern

Nehmen Sie auch Kontakte zu Weiterbildungsträgern auf. Die Ar-beitsagentur qualifiziert z. B. Jugendliche, die nicht sofort eine Aus-bildungsstelle gefunden haben, in diesen Einrichtungen. Meist ist im Rahmen der Qualifizierung auch ein betriebliches Praktikum vorge-schrieben. Bei der Gelegenheit können Sie potenzielle Bewerber testen.

Kontakte zu Eltern, Leh-rern, Trainern…

Eltern spielen eine wichtige Rolle bei der Berufswahl. Suchen Sie den Kontakt zu ihnen über Schulen, (Sport)Vereine, Jugendzentren oder bei einem „Tag der offenen Tür“ in Ihrem Betrieb.

Einbinden der eigenen Mitarbeiter, Bekannten, Kunden usw.

Nutzen Sie Ihr Netzwerk, um auf freie Lehrstellen hinzuweisen. Schreiben Sie darüber z. B. in Ihrem Kundennewsletter, informieren Sie Ihre Mitarbeiter über freie Lehrstellen, legen Sie am Tresen Ausbildungsflyer zum Mitnehmen aus.

Einbinden der Innungen, Verbände

Nutzen Sie die Angebote und Möglichkeiten der Fachverbände und Innungen, z. B. Organisation von Informationsveranstaltungen usw.

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Checkliste

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Wege der Nachwuchswer-bung

Beispiele

Platzierung von Stellenangeboten

Homepage für Lehrlings-suche nutzen

Veröffentlichen Sie Ihr Lehrstellenangebot auf Ihrer Firmenhome-page. Reichern Sie die Anzeige mit Filmen, Fotos oder Berufstexten der Imagekampagne des Handwerks an (www.handwerk.de).

Lehrstellenbörsen im In-ternet

Veröffentlichen Sie Ihre Stellenanzeige in kostenlosen Ausbildungs-börsen, wie der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer. Profitie-ren Sie vom umfangreichen Marketing der Börse.

Agentur für Arbeit Veröffentlichen Sie Ihr Stellenangebot über den Arbeitgeber-Service der Agentur (Servicerufnummer für Arbeitgeber 0800 4 5555520). Für die Einstellung von Jugendlichen, die nicht gleich im Anschluss an ihren Schulabgang eine Ausbildungsstelle gefunden haben, kön-nen Sie manchmal sogar ein kostenloses Praktikum als Test nutzen oder eine Förderung erhalten.

Social Media Die Beteiligung in sozialen Netzwerken gehört heute mit zu den wichtigsten Strategien, um sich als modernes Unternehmen zu prä-sentieren. Berichten Sie bei Facebook, YouTube oder Twitter re-gelmäßig über Ihre Ausbildung und Stellenangebote und sammeln Sie „Freunde“. Diese Personen bekommen über ihre Profile die neuesten Informationen Ihres Betriebes.

Schülerzeitungen Schülerzeitungen eignen sich für das Platzieren von Lehrstellen-angeboten. Sie können auch Erfahrungsberichte von Ihren Aus-zubildenden drucken. Die Artikel werden von Schülern, Lehrern und Eltern gelesen. Sponsoren für solche Projekte werden von Schulen immer gern angenommen.

Bekanntwerden als attraktiver Ausbildungsbetrieb

Praktika, Schnuppertage, Ferienjobs

Bieten Sie Stellen für Schnupperlehrlinge, Praktikanten oder Ferien-jobs an. Diese Formate sind eine effektive Möglichkeit, sich als at-traktiver Ausbildungsbetrieb darzustellen. Nutzen Sie Praktika zur Auswahl von Bewerbern. Für eine erfolgreiche Gestaltung nutzen Sie den „Leitfaden Praktikum“. Veröffentlichen Sie Ihr Praktikums-angebot.

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Checkliste

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Betriebserkundungen, Tag der offenen Tür, Tag des Handwerks

Veranstalten Sie Besichtigungen. Gehen Sie mit diesem Angebot auf Schulen zu. Öffnen Sie Ihren Betrieb z. B. am Tag des Hand-werks für interessierte Schüler, Eltern, Lehrer (www.girls-day.de).

Ausbildungsmessen Ausbildungsmessen sind immer mehr im Kommen. Hier können Sie Ihren Betrieb präsentieren und gleichzeitig Kontakt zu Jugendlichen herstellen. Auch normale Messen eignen sich, um auf freie Lehrstel-len hinzuweisen. Um Kosten zu sparen, lohnen sich Gemein-schaftsstände, fragen Sie dazu bei Ihrer Innung an.

Azubi-Blog Lassen Sie Ihre Azubis in einem öffentlichen Tagebuch über die Ausbildung berichten. Interessierte Bewerber können so ihre Fähig-keiten mit Ihren Anforderungen abgleichen.

Beteiligung an Lehrlings-wettbewerben

Beteiligen Sie sich werbewirksam an Leistungswettbewerben. Ihre Lehrlinge werden motiviert, ihre eigenen Ideen einzubringen und sprechen positiv darüber. Fragen Sie bei Ihrer Innung nach Termi-nen.

Bekanntwerden als interessanter Betrieb

Sponsern kleinerer Veran-staltungen

Machen Sie Ihren Betrieb regional bekannt, indem Sie z. B. lokale Fußballspiele, Schulfeste oder Stadtfeste sponsern.

Zeitungen/Pressetexte bei Firmenjubiläen

Nutzen Sie Anlässe wie Firmenjubiläen, Eröffnungen neuer Filialen, neue Produkte usw., um auf die firmeneigene Ausbildung hinzuwei-sen.

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Checkliste

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Checkliste 2 – Ihre „Marke“ Ausbildung – Was Sie alles bieten…

Für die Ansprache potenzieller Bewerber überlegen Sie, welche Aspekte in Ihrem Unternehmen und Ihrer Ausbildung junge Menschen dazu bewegen könnten, gerade bei Ihnen eine Ausbildung zu be-ginnen. Denken Sie darüber nach, welche Anreize Sie in Ihrem Betrieb bereits anbieten und welche Sie in Zukunft ausprobieren wollen oder können. Bewerben Sie diese Anreize ganz aktiv in Ihren Stel-lenanzeigen und auf der Homepage. Zum Beispiel: „Ziel unserer Ausbildung ist die spätere Übernah-me der Lehrlinge“.

Anreiz Biete ich bereits an Möchte/kann ich ausprobieren

Vielseitige, abwechslungsreiche Aus-bildung

gutes Betriebsklima

selbständiges Arbeiten

Auslandsaufenthalte (z. B. über die Handwerkskammer)

Weiterbildungen/Zusatzqualifikationen

Ausbildungsprojekte

Übernahmemöglichkeiten

Aufstiegsmöglichkeiten

gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt

Essenkostenzuschuss

Azubi-Prämien (z. B. Tankgutschein)

Erfolgsboni für gute Leistungen

Kostenübernahme Lehrmittel

Kostenzuschuss zum Fitnessstudio, Sportverein

Weihnachts-/Urlaubsgeld

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Checkliste

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Checkliste 3 – Das Anforderungsprofil

Im Anforderungsprofil legen Sie fest, was Bewerber für eine erfolgreiche Ausbildung bei Ihnen mit-bringen sollten, was sie können sollten. Die wichtigsten Punkte gehören in Ihre Stellenanzeige. Spre-chen Sie Frauen und Männer gleichermaßen an. Das Anforderungsprofil ist außerdem Grundlage für die Bewertung der Bewerbungsunterlagen und für ein gezieltes Auswahlpraktikum.

Fachliche Fähigkeiten/Persönliche Merkmale Wichtigkeit (1 = sehr wich-tig)

1 2 3 4

Schulisch

• Schulabschluss/Schulform

• nicht mehr als ______ Fehltage

• Mindestnote _______ im Fach: _____________________

Persönlich

• zuverlässig

• leistungsbereit

• belastbar/körperliche Fitness

• konzentriert

• sorgfältig/sauber

Sozial

• kommunikativ

• teamfähig

• kompromissbereit

• kritikfähig

Fachlich

• räumliches Vorstellungsvermögen

• zeichnerische Grundkenntnisse

• Beherrschen der Grundrechenarten

• Form- und Farbverständnis

• technisches Verständnis

• Sprachen

• EDV-Kenntnisse

• Vorpraktikum

Sonstiges

• Führerschein

• Mobilität

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Checkliste

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Checkliste 4 – Lehrstellenanzeigen verfassen

Verfassen Sie Ihre Stellenanzeige jugendgerecht, treten Sie sympathisch auf und ermutigen Sie Ju-gendliche, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.

Die wichtigsten Kriterien aus dem Anforderungsprofil schreiben Sie in die Stellenanzeige.

Inhalte und Informationen

Betriebsbeschreibung, Firmenprofil Name, Branche, Historie, Größe, Standort, Betriebs-klima, Leitbilder usw.

Betriebsangebot (Ihre „Marke“ Ausbildung)

Beschreiben Sie die betrieblichen Anreize, die Quali-tät Ihrer Ausbildung, Entwicklungsmöglichkeiten, Zusatzangebote, Entlohnung, Berufsschule, die An-zahl der Stellen und Beginn der Ausbildung.

Aufgaben Praxisnahe Beschreibung des Berufsbildes, konkrete Aufgabengebiete und Einsatzorte.

Anforderungsprofil Schulische Voraussetzungen, Kenntnisse und Fähig-keiten, Führerschein.

Bewerbungsverfahren Bewerbungsart (schriftlich, telefonisch, per E-Mail) Bewerbungsunterlagen (Zeugnisse, Lebenslauf) Bewerbungszeitraum Evtl. Vorpraktikum

Kontaktdaten Ansprechperson, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Firmen-Homepage.

Gestaltung/Marketing/Werbung Platzieren Sie Ihr Logo, Fotos (von Firma, Lehrlin-gen, Mitarbeitern) oder Filme zum Beruf und zum Betrieb auf der Homepage oder in einer Print-Anzeige. Binden Sie das Banner der Imagekampag-ne ein (www.handwerk.de).

Auf der Homepage Ihrer Handwerkskammer finden Sie die Lehrstellenbörse.

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Beispiel

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Beispiel 1 – So könnte Ihre Anzeige aussehen…

Als moderner Betrieb bieten wir unseren Kunden eine Vielfalt an verschiedensten Leistun-

gen aus den Bereichen Sanitär, Heizung, Klima und Solar- und Photovoltaikanlagen für Alt-

und Neubauten. Hier gilt unser Leitspruch: Alles aus einer Hand! Regelmäßige Schulungen

unserer Mitarbeiter garantieren dabei ein hohes Maß an Kompetenz.

Zum 1.8.2014 bieten wir zwei Ausbildungsplätze zum/zur

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an.

Deine Aufgaben: Bei uns erlernst Du den Beruf von Beginn an als Teil unseres Teams! Deine Aufgaben zeigt Dir unser Azubi Andreas in einem Video. Deine Vorteile: abwechslungsreiche Tätigkeiten, wechselnde Arbeitsplätze, viel Kontakt zu den Kunden und ein gutes Team. Bei Interesse kannst Du einen Teil Deiner Ausbildung im Ausland machen. Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Ziel unserer Ausbildung. Bei guten Leistungen möchten wir Dich nach der Ausbildung gern übernehmen. Diese Voraussetzungen solltest Du mitbringen Am besten passt Du zu uns, wenn Du einen Realschulabschluss und Interesse für Technik hast. Außer-dem solltest Du Motivation und Lernbereitschaft in der Schule und im Betrieb zeigen. Wenn Du jetzt noch zuverlässig und pünktlich bist, dann bewirb Dich bei uns!

Deine Bewerbung Wir freuen uns, wenn Du Dich telefonisch oder per E-Mail bei uns bewirbst. Wenn Du Fragen zur Aus-bildung oder Bewerbung hast, rufe Herrn Schmidt an.

Mustermann GmbH

Herr Schmidt

Musterstr. 11

123456 Musterstadt

Telefon: 0123-77777-0

Telefax: 0123-77777-99

E-Mail: [email protected]

Internet: www.sanitaertechnik-mustermann.de

Sanitär Mustermann

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Welcher Bewerber passt zu uns? Die richtige Auswahl…

Nachdem Sie mit verschiedenen Aktionen potenzielle Bewerber angesprochen haben, gilt es im zwei-ten Schritt, aus den eingegangenen Bewerbungen den passenden Auszubildenden herauszusuchen. Mit der Entscheidung für einen bestimmten Auszubildenden legen Sie sich langfristig fest. Daher soll-ten Sie sehr sorgfältig auswählen. Gleichen Sie Ihr Anforderungsprofil mit dem Qualifikationsprofil des Bewerbers ab.

Üblicherweise wird die Auswahl dreistufig durchgeführt:

1. Die schriftlichen Bewerbungen werden gesichtet.

2. Die interessantesten Bewerber werden zu einem Fähigkeitstest eingeladen.

3. Mit den Kandidaten, die gute Ergebnisse erzielt haben, wird ein Vorstellungsgespräch geführt. Ergänzen können Sie Ihre Auswahl mit einem Praktikum. In diesem testen Sie anhand von prak-tischen Aufgaben die Eignung des Kandidaten.

• Checkliste 1 – Auswerten von Bewerbungsunterlagen Mit dieser praktischen Vorlage filtern Sie wichtige Informationen aus den Unterlagen Ihrer Bewer-ber und prüfen erste Qualifikationen.

• Checkliste 2 – Leitfaden für Bewerbungsgespräche Dieser Leitfaden ist eine praktische Hilfe und gibt Ihnen eine Übersicht der wichtigen Punkte, die Sie in einem Bewerbungsgespräch erfragen sollten.

• Vorlage 1 – Bewertungsbogen Vorstellungsgespräch Vergleichen Sie mehrere Bewerbungsgespräche mithilfe des Bewertungsbogens.

• Checkliste 3 – Entscheidungshilfe zu Verfahren der Bewerberauswahl Mit einer Stärken-Schwächen-Übersicht verschiedener Verfahren der Bewerberauswahl suchen Sie sich die für Ihren Betrieb passenden Methoden aus.

Ihre Anforderungen Bewerberprofil

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Checkliste

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Checkliste 1 – Auswerten von Bewerbungsunterlagen

Zeugnisse und Lebenslauf erlauben eine erste Aussage über Kenntnisse des Bewerbers und über dessen Persönlichkeit. Mit dieser Checkliste erhalten Sie einen Überblick über den Bewerber. Sie vergleichen die Bewerbungsunterlagen mit Ihrem Anforderungsprofil und treffen eine Vorauswahl.

Unterlagen Bemerkung/noch zu überprüfen

Vollständigkeit: Die Bewerbung enthält…

Anschreiben

Lichtbild

Lebenslauf

Zeugnisse

Praktikumsbescheinigung

Anschreiben:

Formal

Rechtschreibung ist korrekt

klare Gliederung

sauber und ordentlich

Inhaltlich

Bewerber macht Aussagen zur Motivation

Bewerber macht Aussagen zur Eignung

Bewerber nennt Stärken

Lebenslauf:

klare Struktur

lückenlos und aktuell

Praktika

besondere Kenntnisse/Fähigkeiten

Fachkompetenz:

Noten in wichtigen Fächern je nach Beruf

praktische Erfahrungen im Berufsfeld

unentschuldigte Fehltage

Mathe ______ Deutsch ______

Physik ______ Englisch ______

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Checkliste

18

Weiteres Vorgehen:

Absage

Telefonat für Nachfragen

Einladen zum Eignungstest

Einladen zum Vorstellungsgespräch

Praktikum

Offene Fragen:

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Checkliste

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Checkliste 2 – Leitfaden für Bewerbungsgespräche

Sie haben die Bestätigung für den Eingang der Bewerbungsunterlagen verschickt, die Unterlagen bewertet und eine Einladung zum Bewerbungsgespräch versandt? Hier finden Sie Hinweise für die Vorbereitung des Bewerbungsgespräches.

Phase Themen/Fragestellungen

Gespräch eröffnen • Durch Small Talk nehmen Sie dem Bewerber die Nervosität.

• Stellen Sie alle Anwesenden mit Namen und Funktion vor.

Informationen über Betrieb/Lehrstelle

• Erzählen Sie dem Bewerber etwas über Ihr Unternehmen, den Beruf und die zu besetzende Ausbildungsstelle.

Der Bewerber

• Stellen Sie Fragen zum bisherigen Werdegang und zur Motivation, sich zu bewerben:

• „Bitte erzählen Sie etwas über sich“, „Wieso interessieren Sie sich für die Ausbildung?“, „Welches Praktikum haben Sie gemacht?“

Der Beruf/die Ausbil-dung

• „Was stellen Sie sich unter dem Beruf vor?“, „Welche Arbeiten gefallen Ihnen besonders, welche nicht?“, „Was erwarten Sie in der Ausbil-dung?“

Persönliches/ Arbeitsverhalten

• „Was sind Ihre Stärken?“, „In welchen Bereichen wollen Sie sich noch verbessern?“

• „Was ist Ihnen bei der Arbeit wichtig?“, „In welchen Situationen emp-finden Sie Stress?“, „Mit welchen Kollegen können Sie gut arbeiten?“, „Arbeiten Sie gern im Team?“

Freizeit • „Was machen Sie in Ihrer Freizeit?“, „Sind Sie in einem Verein?“

Gesprächsende • Fassen Sie das Gespräch kurz zusammen und erklären Sie dem Be-werber, wie es weiter geht bzw. wann er Ihre Entscheidung mitgeteilt bekommt.

• „Haben Sie noch Fragen?“

• Bedanken und verabschieden Sie sich.

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Vorlage

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Vorlage 1 – Bewertungsbogen Vorstellungsgespräche

Vergleichen Sie Vorstellungsgespräche mehrerer Bewerber miteinander.

Bewerbername:

_________________

_________________

_________________

Bewerbungsunterla-

gen waren…

vollständig

sauber

verständlich

lückenhaft

Fragen zu:

___________________

___________________

vollständig

sauber

verständlich

lückenhaft

Fragen zu:

___________________

___________________

vollständig

sauber

verständlich

lückenhaft

Fragen zu:

___________________

___________________

Schulabschluss

FS = Förderschule

HS = Hauptschule RS = Realschule

GY = Gymnasium

FS

HS

RS

GY

___________________

_

FS

HS

RS

GY

___________________

_

FS

HS

RS

GY

___________________

_

Noten in wichtigen

Schulfächern

Mathe ______

Deutsch ______

Physik ______

… ______

Mathe ______

Deutsch ______

Physik ______

… ______

Mathe ______

Deutsch ______

Physik ______

… ______

Fehltage Anzahl ______ Anzahl ______ Anzahl ______

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Vorlage

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Erster Eindruck Be-

werbungsgespräch

Bemerkungen

zurückhaltend

lebhaft

aufmerksam

teilnahmslos

unsicher

gepflegt

redegewandt

interessiert

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zurückhaltend

lebhaft

aufmerksam

teilnahmslos

unsicher

gepflegt

redegewandt

interessiert

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zurückhaltend

lebhaft

aufmerksam

teilnahmslos

unsicher

gepflegt

redegewandt

interessiert

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Ergebnis Eignungs-

test

Punkte _______ Punkte _______ Punkte _______

Gesamteindruck geeignet

bedingt geeignet

nicht geeignet

geeignet

bedingt geeignet

nicht geeignet

geeignet

bedingt geeignet

nicht geeignet

Absprachen

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Checkliste

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Checkliste 3 – Entscheidungshilfe zu Verfahren der Bewerberauswahl

Hilfreich für die Bewerberauswahl ist eine Kombination von verschiedenen Verfahren zur Bewerber-auswahl. Diese Übersicht zeigt Ihnen Stärken und Schwächen von Auswahlverfahren. Wenn Sie sich für einen Bewerber entschieden haben, schließen Sie baldmöglichst einen Ausbildungsvertrag mit ihm ab. So binden Sie den Bewerber an Ihren Betrieb und schaffen mit dieser klaren Entscheidung für ihn eine wichtige Voraussetzung für einen guten gemeinsamen Start.

Verfahren Stärken Schwächen

Analyse von Bewer-

bungsunterlagen

Schulzeugnisse: erste Einschätzung der

Kenntnisse in wichtigen Fächern wie

Deutsch, Mathe, Physik; ggf. sind Bega-

bungsschwerpunkte sichtbar.

Lebenslauf/Anschreiben: Hinweise zu

Interessen, persönlichen Stärken, Moti-

vation, Praktika, Entfernung Wohnort-

Betrieb.

Schulnoten sind nur begrenzt

aussagefähig und geben kaum

Hinweise über die berufliche

Eignung.

Subjektive Leistung des Bewer-

bers beim Erstellen der Unterla-

gen ist nicht feststellbar.

(Auswahl)-Praktikum Beobachten der persönlichen, sozialen

Eigenschaften, der handwerklichen Ge-

schicklichkeit, der körperlichen Fitness

etc. ist gut möglich. Arbeitgeber kann

effektiv die Eignung und Neigung des

Bewerbers testen.

Bewerber kann sich Einblick in Beruf

verschaffen.

Planen, Organisation, Durchfüh-

ren und Bewerten der Leistung

des Praktikanten erfordert quali-

fiziertes Personal und Zeit.

Einstellungstests Vergleichbarkeit mehrerer Bewerber.

Überprüfen der Grundkenntnisse in be-

stimmten Schulfächern wie Deutsch und

Mathematik etc. Erste Hinweise zu be-

rufsrelevanten Fähigkeiten (technisches

Verständnis, räumliches Denken).

Zeitersparnis bei vielen Bewerbern.

Ergebnis ist nur eine Moment-

aufnahme. Eine Erkrankung

oder ein schlechter Tag beein-

flussen das Ergebnis.

Bewerbungsgespräche Gewinnen von zusätzlichen Informatio-

nen über besondere Interessen, Erwar-

tungen an den Beruf oder Gründe für

schlechte Schulnoten. Hinweise, ob

Chemie zwischen Bewerber und Betrieb

stimmt. Vermittelt einen persönlichen

Eindruck.

Subjektive Wahrnehmung erhöht

die Gefahr, den Bewerber in

eine „Schublade“ zu stecken.

Der Bewerber kann durch die

besondere Situation gehemmt

sein und sich nicht authentisch

verhalten (schüchterne Kandida-

ten wirken nicht überzeugend).

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Literatur

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Literaturverzeichnis

• Marc Prensky, Digital Natives, Digital Immigrants. http://www.marcprensky.com/writing

• U-Form-Verlag, Hermann Ullrich (GmbH & Co) KG, arecruiter: Das U-Form Magazin für ein er-folgreiches Azubi-Recruiting, abgerufen unter http://www.u-form-shop.de/$WS/u-form/websale7_shop-u-form/produkte/medien/pdf/ar_09_2011_leseprobe.pdf (13.12.2011)

• Springer, Oliver: Schüler VZ bei Jugendlichen beliebter als Facebook, abgerufen unter: http://www.techbanger.de/2011/01/26/schulervz-bei-jugendlichen-beliebter-als-facebook/ (12.12.2011)

• Jerkovic, Thomas; Schiener-Saam, Astrid: Jugend und Finanzen- Grundlagenstudie für die Alli-anz, abgerufen unter: http://www.g-i-m.com/fileadmin/templates/pdf/ 20110314112517 ju-gend_und_finanzen_in_pa_feb_2011_jerkovic_fuerhomepage.pdf(12.12.2011)

• Pressemitteilung Nr. 76 der Sparkassen Finanzgruppe vom 07.09.2010: Kundenkompass Fi-nanzkompetenz vom Beratungsdienst Geld und Haushalt der Sparkassen-Finanzgruppe vorge-stellt, abgerufen unter: http://www.dsgv.de/de/presse/pressemitteilungen/100907_PM_Finanzkompetenz_ 76.html (13.12.2011)

• Trendence Schülerbarometer, abgerufen unter: http://www.chancenundkarriere.de/trendence-schuelerbarometer#trendence-schuelerbarometer /themen-und-termine (13.12.2011)

• BMBF (Hrsg.): Berufsbildungsbericht 2010, abgerufen unter: http://www.bmbf.de/pub/bbb_2011.pdf (13.12.2011)

• Freie und Hansestadt Hamburg (Behörde für Bildung und Sport) et al (Hrsg.): Berufswahl in Hamburg 2004 (13.12.2011)

• Ulrich, Joachim Gerd et al: Berufsbezeichnungen und ihr Einfluss auf das Berufsinteresse von Jungen und Mädchen, Bericht aus der Forschung 419, BiBB, abgerufen unter: http://www.bibb.de /dokumente/pdf/a21_einfluss-berufsbezeichnungen.pdf (13.12.2011)

• Beicht, Ursula, Granato, Mona: Ausbildungsplatzsuche: geringe Chancen für junge Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, BIBB REPORT,4. Jahrgang, Heft 15, November 2010, abge-rufen unter: http://www.bibb.de/de/56246.htm (13.12.2011)

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Notizen

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