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NEUE ZEITUNG Nr. 28 Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums (OHM) 7. Jahrg. 2008 Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 Ausstellungs-Eröffnungen im Jahr 2009 Zeitgeschichte S. 3 Das war die DDR – Unrechts- staat im Dienst der SED Ehemalige Ostprovinzen S. 4 Westpreußen. Land an der unteren Weichsel Persönlichkeiten S. 5 Auguste Viktoria – Die letzte Kaiserin OHM S. 6 Wachwechsel im Büro OHM-Oktoberfest Museen und Galerien S. 7 Brandenburg-Preußens Reiter- führer: Derfflinger und Zieten Geschichte S. 8 1916: Die Skagerrak-Schlacht Brauchtum S. 9 Die Ammen aus dem Spree- wald Termine S. 10 Landsmannschaften und Freundeskreise Kulinaria S. 11 Klasssisches Weihnachtsge- bäck: Berliner Stolle Denkwürdige Ereignisse S. 12 1968: Die Gründung der Anti- parlamentarischen Opposition Ein Pferd steht im OHM Abteilung „Mark Brandenburg“ mit neuer Attraktion Ein Leckerbissen für Museums- freunde: Die Satteldecke eines Ritt- meisters der Braunschweiger Hu- saren mit Armeesattel und Zaum- zeug (um 1880) auf einem „Rulls- dorfer Pferd“ (Leihgabe Deutsches Pferdemuseum Verden) präsentiert das OHM in seiner neuen Ausstel- lung in der Abteilung „Mark Bran- denburg“. Nach 1884 war Regent des Hzgt. Braunschweig Albrecht von Brandenburg-Preußen. -nt. Mit der Einrichtung der nunmehr separaten Abteilun- gen „Alt-Berlin“ und „Mark Brandenburg“ hat das OHM seine Ausstellungen deutlich erweitert. In „Alt Berlin“ machen sich Zille und sein „Milljöh“ bekannt, ergänzt durch eine historische Bilder- und Postkartenausstellung über die „gute alte Zeit“, die bewacht wird von einem kaiserli- chen General. Das 20. Jahrhundert stellt sich vor mit dem „Feu- erlöschwesen der Reichshauptstadt“, der „Berliner Polizei“ mit allerlei Exponaten und Bildern sowie einem „SchuPo“ der Nachkriegszeit (Leihgaben: Nienburger Feuerwehr und Polizei- historischer Sammlung Hannover). Die Abteilung „Mark Brandenburg“ präsentiert sich mit land- schaftstypischen Exponaten in mehreren Vitrinen, einer Gemäl- degalerie und einer Foto-Schau des Nienburger Hobby-Foto- grafen Richard Mund. Neu ist die Sonderausstellung „Branden- burg-Preußens Reiterführer: Freiherr von Derfflinger und Hans Joachim von Zieten“. Sensationell ist die Präsentation der Scha- bracke (Satteldecke) eines Rittmeisters der Herzoglich Braun- schweiger Husaren aus der Zeit um 1880 mit Sattel und Zaum- zeug, vorgestellt auf einem hölzernen Pferd. Dies war möglich durch die neu begründete Zusammenarbeit mit dem „Deutschen Pferdemuseum Verden“, das Leihgaben bereitgestellt hat.

Neue Zeitung Nr. 28 7. Jahrgang 2008

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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums

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Page 1: Neue Zeitung Nr. 28  7. Jahrgang 2008

NEUE ZEITUNG Nr. 28 Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums (OHM) 7. Jahrg. 2008

nebenberuflich Schlesier“ - eine Idee: Nienburg brauct d -

zusammen mit Dieter r n

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ein Museum für die Heimat im Osten. Kurzer Hankaufte er das gerade verfügbare historische Traufenhaus in der Weserstraße und Lonchant, seit Jahrzehnten der Geschichte und Kultuder Vertreibungs- und Siedlungsgebiete der Deutscheverbunden, ging es an die Arbeit. Nach Gründung dTrägervereins öffnete im Herbst 1996 das „Ostdeu

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Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 Ausstellungs-Eröffnungen im Jahr 2009 Zeitgeschichte S. 3 Das war die DDR – Unrechts-staat im Dienst der SED Ehemalige Ostprovinzen S. 4 Westpreußen. Land an der unteren Weichsel Persönlichkeiten S. 5 Auguste Viktoria – Die letzte Kaiserin OHM S. 6 Wachwechsel im Büro OHM-Oktoberfest Museen und Galerien S. 7 Brandenburg-Preußens Reiter-führer: Derfflinger und Zieten Geschichte S. 8 1916: Die Skagerrak-Schlacht Brauchtum S. 9 Die Ammen aus dem Spree-wald Termine S. 10 Landsmannschaften und Freundeskreise Kulinaria S. 11 Klasssisches Weihnachtsge-bäck: Berliner Stolle Denkwürdige Ereignisse S. 12 1968: Die Gründung der Anti-parlamentarischen Opposition

Ein Pferd steht im OHMAbteilung „Mark Brandenburg“

mit neuer Attraktion

► Ein Leckerbissen für Museums-freunde: Die Satteldecke eines Ritt-meisters der Braunschweiger Hu-saren mit Armeesattel und Zaum-zeug (um 1880) auf einem „Rulls-dorfer Pferd“ (Leihgabe Deutsches Pferdemuseum Verden) präsentiert das OHM in seiner neuen Ausstel-lung in der Abteilung „Mark Bran- denburg“. Nach 1884 war Regent des Hzgt. Braunschweig Albrecht von Brandenburg-Preußen.

-nt. Mit der Einrichtung der nunmehr separaten Abteilun-gen „Alt-Berlin“ und „Mark Brandenburg“ hat das OHM seine Ausstellungen deutlich erweitert.

In „Alt Berlin“ machen sich Zille und sein „Milljöh“ bekannt, ergänzt durch eine historische Bilder- und Postkartenausstellung über die „gute alte Zeit“, die bewacht wird von einem kaiserli-chen General. Das 20. Jahrhundert stellt sich vor mit dem „Feu-erlöschwesen der Reichshauptstadt“, der „Berliner Polizei“ mit allerlei Exponaten und Bildern sowie einem „SchuPo“ der Nachkriegszeit (Leihgaben: Nienburger Feuerwehr und Polizei-historischer Sammlung Hannover).

Die Abteilung „Mark Brandenburg“ präsentiert sich mit land-schaftstypischen Exponaten in mehreren Vitrinen, einer Gemäl-degalerie und einer Foto-Schau des Nienburger Hobby-Foto-grafen Richard Mund. Neu ist die Sonderausstellung „Branden-burg-Preußens Reiterführer: Freiherr von Derfflinger und Hans Joachim von Zieten“. Sensationell ist die Präsentation der Scha-bracke (Satteldecke) eines Rittmeisters der Herzoglich Braun-schweiger Husaren aus der Zeit um 1880 mit Sattel und Zaum-zeug, vorgestellt auf einem hölzernen Pferd. Dies war möglich durch die neu begründete Zusammenarbeit mit dem „Deutschen Pferdemuseum Verden“, das Leihgaben bereitgestellt hat.

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Seite 2 NEUE ZEITUNG 7. Jahrg. 2008 / 28

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

Samstag, 14. Februar: Valentinstag

In Zusammenarbeit mit dem Hugenottenmuseum in Bad Karlshafen:

„Die Hugenotten in Brandenburg - Preußen“

Ostdeutsches Heimatmuseum

(OHM) Historisches

Museum

Redaktion: Dieter Lonchant

Korrektur: Inge Koslowski

Auflage: 700 Expl. Anschrift:

NEUE ZEITUNG Verdener Landstr. 224

31582 Nienburg-Holtorf

Tel. / Fax: 05021 / 91 15 63 www. ohm – nienburg. de

Die in Leserbriefen oder Kommentaren vertrete-nen Auffassungen decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redak-

Blick in den OHM-Terminkalender 2009:

Ausstellungs - Eröffnungen

Mittwoch, 17. Juni: Tag des Volksaufstandes

In Zusammenarbeit mit der Polizeihistorischen Samm-lung Hannover und der Realschule Döbeln / Sachsen:

„Das war die DDR – Unrechtsstaat im Dienst der SED“

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7. Jahrg. 2008 / 28 NEUE ZEITUNG Seite 3

Zeitgeschichte

Das war die DDR

Folge 1:

„Junge Pioniere“ Die Kinderorganisation der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ): „Junge Pioniere“ (JP) wurde im Mai 1947 gegründet. Sie umfasste Sechs- bis Vierzehnjährige unter der Leitung von ausgewählten Funktionären zur Schulung und Beeinflussung im kommunistischen Sinne während der Schul- und Freizeit. An allen größeren Schulen organisierten die „JP“ unter Leitung eines hauptamtlichen „Pionierleiters“ Freundschaften, Gruppen und Zirkel. 1952: Name „Pionierorganisation Ernst Thälmann“.

Gruß: „Für Frie- den und Sozialis- mus: Seid bereit!“ Antwort der Pioniere: „Immer bereit!“

Die Gebote der Jungen Pioniere: Wir lieben unsere Deutsche Demokratische Republik Wir lieben unsere Eltern und den Frieden Wir halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder Wir achten alle arbeitenden Menschen, sind gute Freunde und helfen einander Wir singen, tanzen, spielen, treiben Sport und halten unsere Körper sauber und gesund Wir tragen stolz unser blaues Halstuch

2009 jährt sich zum zwanzigsten Mal der Tag der Wiedervereinigung und damit zugleich des Zusammenbruchs der DDR. Um die jetzt von interessierter Seite betriebene schönende Verklärung des Lebens im „Arbeiter- und Bauernstaat“ zu entzaubern, veröffentlich die NZ in den nächsten Ausgaben in einer Serie objektive Einblicke in die Wirklichkeit des kommunistischen Unrechsstaates.

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Seite 4 NEUE ZEITUNG 7. Jahrg. 2008/28

Ehemalige Ostprovinzen

Westpreußen:

Land an der unteren Weichsel ▲ Blick in die Kaschubische Schweiz: typische Holzbauten in Sanddorf

Das Gebiet dieser Provinz war einmal weitge-hend identisch mit der Westregion des auf pruzzischem begründeten Staates des Deut-chen Ordens, die dieser 1466 ebenso wie das Ermland eingebüßt hatte. Von 1525 an bestand der Rest-Ordensstaat (etwa Ostpreußen) als weltliches Herzogtum Preußen und gelangte später in den Besitz der Kurfürsten von Bran-denburg. Einer von ihnen wurde 1701 König in besagtem Herzogtum, dessen Name von da an auf den brandenburgisch-preußischen Gesamt-staat überging, dem das alte Westpreußen 1772 wieder zugeschlagen wurde.

Mit der Zuwanderung durch die Ordensritter lebten in Westpreußen Pruzzen, Kaschuben, Polen, Juden, Holländer und Deutsche neben-einander und miteinander.

Die Deutschen haben während ihrer 700-jäh-rigen Anwesenheit das Land kultiviert und ihm sein noch heute spürbares Gepräge gege-ben.

Umfassende Wirtschafts- und Verwaltungsre-formen, die Einführung von Distrikten, später Regierungsbezirken und Landkreisen und ei-nes streng geordneten Schul- und Gerichtswe-sens sorgten für eine vorteilhafte Entwicklung der Provinz. Mit dem Ende des Ersten Welt-krieges fiel Westpreußen nach dem Entscheid der Siegermächte (Versailler Vertrag) an Po-len. Danzig, zeitweise Hauptstadt Westpreus-sens, wurde „Freie Stadt“. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der überwie-gend deutschen Bevölkerung gehört die ehe-malige Hansestadt Danzig zu Polen.

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7. Jahrg. 2008 / 28 Neue Zeitung Seite 5

Persönlichkeiten

Die letzte Kaiserin und

Gattin von Wilhelm II.

Auguste Viktoria

* 22. 10. 1858 Dolzig / Niederlausitz † 11. 04. 1921 Haus Doorn / Holland

In allen Krisen, die ihr Mann, der Kaiser, zu be-stehen hatte, war Auguste Viktoria – im Familien-kreis „Dona“ genannt, von Reichskanzler Otto von Bismarck verächtlich als „Holsteinkuh“ bezeich– net - treu an seiner Seite: beschwichtigte, lobte tröstete ihn und nahm ihn vor jeder auch noch so berechtigten Kritik in Schutz. Als Hausherrin des Berliner Stadtschlosses wurde aus der einst bescheidenen Holstein-Prinzessin eine elegante und selbstbewusste Monarchín, die sich im Ersten Weltkrieg aufopfernd um die Ver—wundeten Soldaten, die Witwen und Waisen küm-merte. Die Flucht nach Holland und den Verlust der Kaiserwürde hat sie mit Fassung getragen. Zu ihrer Beerdigung kamen über 200.000 Menschen.

„Politik zu treiben oder gar politischer Ehrgeiz waren der Kaiserin fremd. Sie lebte für ihre Familie: ihren Mann und ihre Kinder.“

Kaisertochter Viktoria Luise über ihre Mutter

Ihre Jugendjahre verbrachte Auguste Viktoria aus dem Hause Schleswig-Holstein im entlege-nen Adelssitz im schlesischern Primkenau. Hier lernte sie den preußischen Prinzen und späteren deutschen Kaiser Wilhelm II. kennen und lieben. Nach der Hochzeit übernahm Auguste Viktoria, die vom Volk ehrlich geschätzt und überaus ge-liebt wurde, verschiedenste öffentliche Pflichten, die von einer Kaiserin erwartet wurden. Ihre Hauptaufgabe sah sie jedoch darin, sich ihrer rasch wachsenden Familie, insbesondere der Er-ziehung ihrer sieben Kinder zu widmen. Daneben setzte sie sich für die Linderung der so-zialen Not ein und übernahm 1890 das Protekto-rat über die „Deutsche Rot-Kreuz-Gesellschaft“.

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Seite 6 NEUE ZEITUNG 7. Jahrg. 2008 / 28

Ostdeutsches Heimatmuseum

Lebendiges Museum

► Wachwechsel im Büro: Hannerlore Pohlmann, Liebenau (Foto rechts), ging am 31. August in den Ruhestand. Sie bleibt dem Museum als Vereinsmitglied weiterhin verbunden. Nachfolgerin ist die Nienburgerin Mareike Zummack (Foto inks), die zunächst für ein Jahr in die Verwaltung eintritt. l

Bürozeiten: Montag und Freitag von 9 – 13 Uhr, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 9 – 13 Uhr und von 14 – 17 Uhr.

Öffnungszeiten des Museums: Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 – 13 Uhr, Mittwoch und Sonntag von 14 -17 Uhr.

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▲ Oktobefest im OHM: Gutes Wetter und viele Besucher waren äußeres Zeichen der diesjährigen traditionellen Herbstver-anstaltung in der Zeltstadt vor dem Museum. Die männlichen Vorstandsmitglieder hatten Auf- und Abbau übernommen, Teresa Lonchant mit den Vorstandsdamen waren verantwortlich für Speise und Trank. Wieder sah man auch viele „Promis“ unter den Gästen. Der Nienburger Spielmannszug sorgte für Stimmung. Die Organisationsleitung hatte Jan-Peter Schicht.

Wertschätzung

Das Niedersächsische Innenministerium hat den Leiter des OHM wegen seiner Kompe-tenz in die Planungs-gruppe „Konzeption und Umsetzung der Niedersächsischen Prä-sentation des Schick-sals der Heimatver-triebenen“ im ehem. Grenzdurchgangslager Friedland berufen.

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7. Jahrg. 2008 / 28 NEUE ZEITUNG Seite 7

Ausstellungen

OHM zeigt neue Sonderausstellung:

„Brandenburg-Preußens Reiterführer Derfflinger und Zieten“

In Zusammenarbeit mit dem Nienburger Fotografen Richard Mund präsentiert das OHM noch bis zum 31. Dezember die Sonderausstellung „Derfflinger und Zieten – Reiterführer in Brandenburg-Preußen“. Dazu wurde die Abteilung „Mark Brandenburg“ umgestaltet. Der bisher integrierte Teil „Alt-Berlin“ erhielt dabei einen neu gestalteten Ausstellungsraum, der sich der Historie von Berliner Feuerwehr und Polizei widmet. Beteiligt haben sich Nienburgs „Freiwillige Feuerwehr“ und die Polizeihistorische Sammlung Niedersachsen. Das Bild über das Leben im alten Berlin wird ergänzt von der Ausstellung „Zille sein Milljöh“ und einer historischen Postkartensammlung „Die gute alte Zeit“.

Landschafts-Fotos aus Brandenburg, sowie Stiche und Repro-duktionen von Ereignissen, die bekannte Künstler - der Historie entsprechend nachempfundenen und in berühmten Szenen dar-gestellt haben - führen in die Zeit der brandenburgisch-preus-sischen Herrscher „Großer Kurfürst“ und „Friedrich der Große“. Interessante Exponate aus der Zietenzeit und eine Serie von Steindrucken „Das deutsche Heer um 1840“ ergänzen die Einblicke in die Welt der alten preußischen Armee.

◄ Georg Freiherr von Derfflinger * 1608 Neuhofen an der Krems / Öster-reich - † 1695 Gu-sow bei Frankfurt / Oder. Feldherr unter dem Großen Kur-fürsten Friedrich Wilhelm von Bran-denburg. Kämpfte erfolgreich gegen die Schweden: Fehr-bellin 1675 / Tilsit 1679.

◄ Hans Joachim von Zieten * 1699 Wustrau bei Neuruppin – † 1786 Berlin. Reitergeneral unter Friedrich II. Zeich-nete sich in den „Schlesischen Krie-gen“ aus, entschied 1780 die Schlacht bei Torgau für die Preußen.

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7. Jahrg. 2008 / 28 NEUE ZEITUNG Seite 8

Geschichte Der Erste Weltkrieg:

Die Schlacht im Skagerrak 1916Entsprechend der durch Kai-ser Wilhelm II. geprägten Auffassung: „Deutschlands Zukunft liegt auf dem Meer “, schuf sich das Reich ab 1897 in atemberaubender Ge-schwindigkeit eine moderne schlagkräftige Hochseeflotte.

Mit dem Ersten Weltkrieg war für die Deutsche Seekriegslei-tung die Gelegenheit gekom-men, die bisher die Weltmeere beherrschende britische Flotte zum Zweikampf zu stellen. So kam es vom 31. 5. zum 1. 6. 1916 im Skagerrak in der Nord-see zur größten Seeschlacht der Geschichte. Über 200 Kriegsschiffe mit mehr als 100.000 Mann Besat-zung standen sich gegenüber. Trotz eines Stärkeverhältnisses von etwa 2:1 zu Gunsten der Briten trennten sich die beiden Flotten nach verlustreichen Gefechten ohne einen Sieg für eine der Parteien.

▲ Die Skagarrak-Schlacht auf ihrem Höhepunkt. Das Gemälde von Willy Stöwer zeigt die Sicht eines deutschen Kapitäns vom Kommandoturm eines Kreuzers.

Der Ausgang des Seegefechtes brachte den bislang unbesiegten Bri-ten ihre größte moralische Niederlage ein. Die von Großadmiral Al-fred Tirpitz aufgebaute deutsche Flotte unter dem Befehl der Vize-admirale Scheer und Hipper, konnte durch deren überragendes stra-tegisches Können die Unterlegenheit ausgleichen. Dabei kamen den Deutschen ihre bessere Ausbildung und Nachtkampffähigkeit, sowie die präzisere Artillerieführung zu Gute.

Die Skagerrakschlacht brachte der deutschen Seite zwar keinen mili-tärischen Vorteil, jedoch schiffbau- und waffentechnische Erfolge. Für das Selbstbewußtsein der deutschen Marine und der Zivilbevöl-kerung gab der Ausgang der Schlacht einen wichtigen Impuls.

► 5 Das Skagerrak

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7. Jahrg. 2007 / 28 NEUE ZEITUNG Seite 9

Brauchtum

Die Ammen aus dem Spree- wald

▲“Hotel Kaiserhof“ (Berlin, ehem. Zietenplatz mit Spreewald-Ammen). Gemälde von Julius Jacob 1886 – Original: Stiftung Stadtmuseum Berlin. Das OHM zeigt die autorisierte Nachschöpfung – wie das Original in Öl auf Holz - im Rahmen seiner Gemäldegalerie in der Abt. „Mark Brandenburg“.

Mit den künstlerischen Arbeiten war der Nienburger Portrait- und Landschaftsmaler Eduard Brunnmeier beauftragt.

Die wohlhabenden Berlinerinnen weiger-ten sich in der „guten alten Zeit“ oft ihre Kinder selbst zu stillen, weil sie um ihre gute Figur bangten oder gesundheitliche Schäden fürchteten. Kräftige, gesunde Frauen vom Lande, zumeist aus dem na-hen Spreewald (s.u.), die neben dem eigenen noch ein „Herrschaftskind“ stillen konnten, waren darum sehr begehrt und im Stadtbild keine Seltenheit.

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Seite 10 NEUE ZEITUNG 7. Jahrg. 2008 / 28

+++ Termine +++ Termine +++ Termine +++

Landsmannschaften

POMMERN Do. 04. 12. 16.00 Uhr Kanuclub Jahresabschluß Do. 08. 01. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag Do. 05. 02. 16.00 Uhr Kanuclub Pommernnachm.

OST / WESTPREUSSEN–DANZIG

Fr. 17. 12. 15.00 Uhr OHM Schabber- u. Lesestd.

Freundeskreise

BERLIN-BRANDENBURG Do. 27. 11. 19.00 Uhr OHM Lichtbildervortrag: „Schlesien und die Siedlungsgebiete von Deutschen in Osteuropa“ DIEPENAU Termine werden noch bekannt gegeben

EYSTRUP (VdV) Gasthaus Weber, Eystrup So. 29. 11. 15.00 Uhr Weihnachtsfeier Sa. 17. 01. 15.00 Uhr Jahreshauptversammlung

UCHTE Lindenwirt, Uchte Mi. 17. 12. 15.00 Uhr Weihnachtsfeier

▲ Promi-Empfang. In der Mitte Jutta Gallus „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ mit Buchautorin Ines Veith..

5. Deutsch-Polnisches Symposium wieder voller Erfolg

▲Die OHM-Hauptversammlung am 24. 11. 2008 brachte Lob für die erfolgreiche Arbeit und die einstimmige Entlastung des Vorstandes. Für ihr Engagement bei der Neugestaltung der Ausstellungen und immerwährenden Einsatz erhielten die Sil-berne Nadel vom Vorsitzenden Dieter Lonchant (v.l.n.r.): Gerhard Winckler, Jan-Peter Schicht und Albin Broszeit.

◄ Die poln. Gäste aus Bartenstein / Bartos-zyce zusammen mit Die-ter Lonchant und der Bundestagsabgeordeten Monika- Brüning. Foto (v.l.n.r.): stellv. Ratsvors. Huszarski, Ober-staatsanwalt Dr. Roma-nowski, stellv. Landrat Dabrowski, Re-ferentin der Stadt Bar-toszyce Martul und stellv. Bürgermeister Sylwester.

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7. Jahrg. 2008 / 28 NEUE ZEITUNG Seite 11

Kulinaria

Ein klassisches Weihnachtsgebäck

Berliner Stolle

Tips vom Fach:

Chefköchin Teresa Lonchant

Zutaten: 500 g Mehl, 1/8 Liter Milch, 35 g Hefe, 125 g Rosinen, und Korinthen, etwas Rum, 100 g Zucker, 3 Eier, ½ geriebene Zitronenschale, 40 g süße geriebene Mandeln, 15 g bittere geriebene Mandeln, 30 g gehacktes Zitronat, Salz, Muskat-blüte, 30 g gehackte Mandeln, 200 g Butter, Zimt, Rosenwasser. Anwendung: Etwa 150 g Mehl in eine Schüssel geben. Die in lauwarmer Milch aufgelöste Hefe in eine kleine Vertiefung in das Mehl geben und dickbtreiig anrühren., so dass noch ein Mehlrand stehen bleibt, dann leicht mir Mehl bestäuben und 1 Std. am Ofenrand gehen lassen. Rosinen und Korinthen verlesen, waschen und mit etwas Rum anquellen lassen. Jetzt das restliche Mehl, Zucker, Eier, Zitronenschale, geriebene Mandeln, Zitro-nat, Salz und Muskat mit zerlassener Butter vor-sichtig zu einem Teig verrühren und mit den Ro-sinen in die Schüssel zu der Hefe geben. Das Gan-ze gut und kräftig durchkneten, bis der Teig recht trocken und fest ist, nochmals 1 Std. gehen lassen. Dann die Stollen formen, mit Wasser bestreichen, die gehackten Mandeln darüber streuen und an-drücken, dann im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad etwa 75 Min. backen. Anschließend reichlich mit zerlassener Butter bestreichen, mit Zucker und Zimt bestreuen und mit etwas Rosenwasser be-sprenkeln.

Zum Weihnachtsfest und für 2009 übermitteln

OHM und Neue Zeitung alle guten Wünsche

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Page 12: Neue Zeitung Nr. 28  7. Jahrgang 2008

Seite 12 NEUE ZEITUNG 7. Jahrg. 2008 / 28

Denkwürdige Ereignisse

1968: Die Gründung der Antiparlamentarischen

Opposition

Aus Protest gegen den Viet-namkrieg entwickelte sich in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts eine im Wesent-lichen von Studenten getragene

rotestbewegung. P

Einer ihrer Führer war der vom revolutionären Marxismus ge-prägte Rudi Dutschke, der die Gesellschaft vom „Wohlstands-mief“ befreien wollte. Seine Ju-gend hatte er in der ehem. DDR verbracht und war Mitglied der FDJ. Nach seiner Übersiedlung nach Westberlin widmete er sich der Politik.

Er und seine Ideologie gehörten seither zum geistigen Fundament der sich später etablierenden „Grünen Partei“.

Im Schlepptau dieser Bewegung sammelten sich bald zahlreiche Unzufriedene, die sich auf Lehren von linken Geschichtsphiloso-phen und Politrevolutionären be-riefen, das eigene Fortkommen allerdings fest im Auge hatten. Sie nennen das den „Marsch durch die Institutionen“. Nach einem Anschlag auf Dutschke in Berlin, der der „Springer-Hetz-presse“ angelastet wird, eskalierte die Lage bedrohlich.

▲ Die Berliner Schutzpolizei im Einsatz gegen Studentenrevoluzzer nahe dem Kurfürstendamm (1968), die als sog. „Kämpfer für die sozialistische Umgestaltung Deutschlands“ gewaltbereit ihre Proteste inszenierten.

Brandanschläge gegen den Springer-Verlag in der ganzen Bun-desrepublik waren Auftakt zu beispiellosen Gewaltakten, der Spitzen der Bewegung, die sich in der „Baader-Meinhof-Bande“ und der „Rote-Armee-Fraktion“ (RAF) fanden und die für Morde an Köpfen des bürgerlichen „Establishments“ wie Helmut Buback, Erich Ponto, und Martin Schleyer verantwortlich sind. Daß der „Marsch“ mancher ehem. Gesinnungsgenossen erfolg-reich war, beweisen die an vielen Stellen des öffentlichen Le-bens etablierten Persönlichkeiten, die seinerzeit „dabei waren“.