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NEUE ZEITUNG 5 Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 Im Visier (Teil 2): Nienburgs Bürgermeisterkandidaten Persönlichkeiten S. 3 Die preußische Jeanne d’Arc: Königin Luise Forschung und Technik S. 4 Mythos „Neu-Schwabenland“ Sonderausstellung S. 5 Die Ritter des Deutschen Ordens in Ostpreußen Lebendiges Museum S. 6 OHM-Sommer-Exkursion nach Berlin und Potsdam - Grillfest Bauten und Denkmäler S. 7 Blick ins historische Berlin Sagen und Legenden S. 8 Sinnbild Deutschlands: „Die Germania“ Landschaften im Osten S. 9 „Pomorje – Pommern“ Termine S. 10 Heimatgruppen und OHM-Freundeskreise - Im Visier (Teil 3) Kulinaria S. 11 Leipziger Allerlei mit Krebsen Schicksalsstunden S. 12 13. August 1961: Mauer und Stacheldraht ► Ostdeutsches Heimatmuseum - Historisches Museum (OHM) Die Pflege der Kulturgüter eines Volkes schafft die Vorausset- zung zur Vervollkommnung seiner Lebensführung und Bewah- rung seiner Geschichte. Wenn diese Aufgabe nicht mehr als Segen sondern als Last emp- funden wird geraten Mensch und Umwelt in schädliche Turbulen- zen, denn sie verleugnen ihr Erbe. Wesentlicher Teil der Kulturarbeit ist die Pflege, Darstellung und Vermittlung von Kunst, Brauchtum und Geschichte. Hier schaf- fen Museen unverzichtbare Grundlagen zum geistig-seelischen Erhalt eines Gemeinwesens. Die in Stadt und Landkreis Nienburg angesiedelten, zumeist eh- renamtlich betrieben Museen und Heimatstuben bedürfen daher weiterhin der Förderung der öffentlichen Hände. An der Kultur und ihren Trägern zu sparen, weil keine sich lautstark artikulie- rende Lobby antritt und der Schwache allzu leicht dem Rotstift der Haushälter in Verwaltungen und Politik zum Opfer fällt, ist schändliches Unterfangen. Ein Volk, dem man seine Kultur nimmt ist wie ein Mensch ohne Schatten. Es tut wohl zu hören, dass die Bürgermeisterkandidaten in der Stadt Nienburg sich allesamt bekennen zur Fortführung der Kul- turförderung als wichtige Aufgabe ihrer künftigen Arbeit. -nt. OHM-Abfrage zur Kommunalwahl Alle Bürgermeisterkandidaten einig: Städtische Museumslandschaft soll weiter gefördert werden ▲ Regionalmuseum Fresenhof Quaet-Faslem-Haus NdS. Spargel-Museum Vogelers Haus Museale Einrich- tungen in Nienburg

Neue Zeitung Nr. 19 5. Jahrgang 2006

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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums

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NEUE ZEITUNG 5

nebenberuflich Schlesier“ - eine Idee: Nienburg brauct

ein Museum für die Heimat im Osten. Kurzer Hand

kaufte er das gerade verfügbare historische Traufen-

haus in der Weserstraße und zusammen mit Dieter

Lonchant, seit Jahrzehnten der Geschichte und Kultur

der Vertreibungs- und Siedlungsgebiete der Deutschen

verbunden, ging es an die Arbeit. Nach Gründung des

Trägervereins öffnete im Herbst 1996 das „Ostdeut-

sche Heimatmuseum“ (OHM). Nach 10 Jahren ist die

anfängliche „Heimatstube“ nun zum öffentlich aner-

kannten historischen Museum gewachsen, das zugleich

als Zentrum grenzüberschreitender Kulturarbeit weit-

hin Anerkennung findet. In über drei Geschossen prä-

sentieren sich Hinterpommern, Ostbranden-

burg/Preußen, Ost-West-preußen, Danzig, Schlesien

sowie das Sudetenland mit den Siedlungsgebiete von

Deutschen in Osteuropa, Asien und Übersee.

Trotz beengtem Raum werden vielfältigste Exponate

aus Geschichte und Kultur gezeigt, darunter Volks-

trachten, Uniformen, Dokumente, Bilder, Landkarten,

Porzellane, sowie Glas- und Handwerkskunst. Vorträ-

ge und Kulturveranstaltungen ergänzen das Angebot.

Einmalig in Niedersachsen entsteht dieser Tage

Aus dem Inhalt

NZ aktuell S. 2

Im Visier (Teil 2): Nienburgs

Bürgermeisterkandidaten

Persönlichkeiten S. 3

Die preußische Jeanne d’Arc:

Königin Luise

Forschung und Technik S. 4

Mythos „Neu-Schwabenland“

Sonderausstellung S. 5

Die Ritter des Deutschen

Ordens in Ostpreußen

Lebendiges Museum S. 6

OHM-Sommer-Exkursion

nach Berlin und Potsdam -

Grillfest

Bauten und Denkmäler S. 7

Blick ins historische Berlin

Sagen und Legenden S. 8

Sinnbild Deutschlands:

„Die Germania“

Landschaften im Osten S. 9

„Pomorje – Pommern“

Termine S. 10

Heimatgruppen und

OHM-Freundeskreise -

Im Visier (Teil 3)

Kulinaria S. 11

Leipziger Allerlei mit Krebsen

Schicksalsstunden S. 12

13. August 1961:

Mauer und Stacheldraht

► Ostdeutsches

Heimatmuseum -

Historisches

Museum (OHM)

Die Pflege der Kulturgüter eines Volkes schafft die Vorausset-

zung zur Vervollkommnung seiner Lebensführung und Bewah-

rung seiner Geschichte.

Wenn diese Aufgabe nicht mehr als Segen sondern als Last emp-

funden wird geraten Mensch und Umwelt in schädliche Turbulen-

zen, denn sie verleugnen ihr Erbe.

Wesentlicher Teil der Kulturarbeit ist die Pflege, Darstellung und

Vermittlung von Kunst, Brauchtum und Geschichte. Hier schaf-

fen Museen unverzichtbare Grundlagen zum geistig-seelischen

Erhalt eines Gemeinwesens.

Die in Stadt und Landkreis Nienburg angesiedelten, zumeist eh-

renamtlich betrieben Museen und Heimatstuben bedürfen daher

weiterhin der Förderung der öffentlichen Hände. An der Kultur

und ihren Trägern zu sparen, weil keine sich lautstark artikulie-

rende Lobby antritt und der Schwache allzu leicht dem Rotstift

der Haushälter in Verwaltungen und Politik zum Opfer fällt, ist

schändliches Unterfangen. Ein Volk, dem man seine Kultur

nimmt ist wie ein Mensch ohne Schatten.

Es tut wohl zu hören, dass die Bürgermeisterkandidaten in der

Stadt Nienburg sich allesamt bekennen zur Fortführung der Kul-

turförderung als wichtige Aufgabe ihrer künftigen Arbeit. -nt.

OHM-Abfrage zur Kommunalwahl

Alle Bürgermeisterkandidaten einig:

Städtische Museumslandschaft

soll weiter gefördert werden

▲ Regionalmuseum

Fresenhof

▲ Quaet-Faslem-Haus ▲ NdS. Spargel-Museum ▲ Vogelers Haus

Museale Einrich-

tungen in Nienburg

Die Bürgermeisterkandidaten Adrian Menke und Henning

Onkes (beide parteilos) präsentierten sich bereits auf OHM

Mitarbeiterkonferenzen mit Presseterminen (s. NZ Nr. 18).

In der Reihenfolge der Gesprächsrunden stellt die NZ auf

den Seiten 2 und 10 die weiteren drei Kandidaten vor.

◄ Rolf Warnecke (SPD). 58 Jahre, verh., 2

Söhne, Dezernatsleiter im Landesamt für Geoin-

formation, Landesentwicklung und Liegenschaf-

ten (Hannover), 1. stellv. Bürgermeister der Stadt

Nienburg, seit 1976 Ratsmitglied, stellv. Vors.

der SPD-Kreistagsfraktion. Warum er für Nien-

burg als Bürgermeister arbeiten will: „Ich bin

hier geboren. Und ich mag diese Stadt!“ Ihm

geht es vorrangig um soziale Verantwortung.

Foto: Rolf Warnecke mit Vorstandsmitglied Inge

Koslowski auf einer OHM-Mitarbeiterkonferenz.

Seite 2 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/19

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

+++

Historisches

Museum

Redaktion:

Dieter Lonchant

Korrektur: Inge Koslowski

Auflage: 700 Expl.

Anschrift:

NEUE ZEITUNG

Verdener Landstr. 224 31582 Nienburg-Holtorf

Tel. / Fax:

05021 / 91 15 63 Die in Leserbriefen oder

Kommentaren vertrete-

nen Auffassungen decken

sich nicht unbedingt mit

der Meinung der

Redakion.

► Dr. Ralf Weghöft (CDU), 51 Jahre, verheira-

tet, Oberstudiendirektor des Albert-Schweitzer-

Gymnasiums, seit 1984 Ratsmitglied, Vorsitzender

der CDU-Fraktion, Kreistagsmitglied. Als Bür-

germeister will er für Nienburg einen neuen An-

fang. Devise: Zielstrebigkeit und Bürgernähe. Er

will die Verwaltung auf ihr Kerngeschäft zurück-

führen, setzt sich ein für den Ausbau der Kinder-

betreuung und ein kundenfreundliches Parkplatz-

und Stadtbussystem. Foto: Dr. Ralf Weghöft mit

OHM-Vorstandsmitglied Teresa Lonchant.

Nienburgs

Bürger-

meister-

kandidaten

Im

Visier:

(Folge 2)

5. Jahrg. 2006/19 NEUE ZEITUNG Seite 3

.

Königin

Luise die preußische

Jeanne d’Arc

Nach der verlorenen Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt (1806) liegt Preußen am Boden. Berlin wird von den Franzosen

besetzt. Königin Luise nach Memel. Für Ihren Mann König Friedrich Wilhelm III. und für Preußen erfleht sie in Tilsit

(1807) vom siegreichen Franzosenkaiser Napoleon milde Friedensbedingungen. Napoleon gibt kein Pardon.

Luise Auguste Wilhelmine Amalie Prinzessin

von Mecklenburg-Strelitz wurde am 10. März

1776 in Hannover geboren. Weihnachten 1793

heiratete sie im Weißen Saal des Berliner

Schlosses den preußischen Kronprinzen, der

nach dem Tod seines Vaters, König Friedrich

Wilhelm II. 1797 als König Friedrich Wilhelm

III. die Regentschaft antrat.

Aus der Ehe gingen 10 Kinder hervor, darunter

der spätere deutsche Kaiser Wilhelm I.

Nach dem verlorenen Krieg gegen Napoleon

(1806 / 1807), der mit der Besetzung Preußens

durch die Franzosen endet, floh Luise mit Kin-

dern und Hofstaat aus Berlin über Stettin, Kü-

strin, Graudenz und Königsberg nach Memel.

Am 6. Juli 1807 führt sie in Tilsit mit Napoleon

Verhandlungen, um mildere Friedensbedingun-

gen für Preußen zu erreichen. Sie flehte und bat

umsonst. Napoleon gab keinen Pardon.

Nach dem Rückzug der Franzosen kehrte Luise

im Dezember 1809 von Ostpreußen nach Berlin

zurück und wurde in der Reichshauptstadt be-

geistert empfangen.

Während ihres Besuches bei ihrem Vater auf

Schloss Hohenzieritz bei Neustrelitz erkrankt sie

an einer Lungenentzündung und starb dort am

19. Juli 1810.

Luisens couragierte Haltung in der Zeit der Nie-

derlage Preußens, ihre klare Haltung gegenüber

der französischen Besatzung, insbesondere aber

ihr Auftreten bei der denkwürdigen Begegnung

mit dem triumphierenden Napoleon in Tilsit,

brachten der wegen ihrer Herzlichkeit weithin

beliebten Königin zusätzliche Zuneigung. Bald

nach ihrem Tod nahm sich die Verklärung der

Königin an. Sie wurde zu einer Art preußischer

Jeanne d´Arc. Zur Ruhe gebettet, liegt sie im

Mausoleum des Schlosses Berlin-Charlottenburg

Seite 4 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/19

Es ist naheliegend, dass neben wirtschaftlichen Gründen, die auf

vorhandenen reichen Bodenschätzen fußten, vor allem militärisch-

strategische Überlegungen bei der Expedition die ausschlaggebende

Rolle spielten. Die Errichtung eines deutschen Stützpunktes am

Südpol war für Hitler und Göring, die das Unternehmen unter größter

Geheimhaltung betrieben, von hohem Interesse. Ließ sich doch von

antarktischen Flug- und Marinebasen im Falle eines Krieges die

gesamte südliche Erdhalbkugel kontrollieren. Gleiche Überlegungen

stellten vermutlich die USA an, die 1941 entsprechende Aktivitäten

entfalteten, denen andere Staaten nachfolgten. Nach 1945 errichteten

diese eigenen Stationen, die heute offiziell der Polarforschung dienen.

Außer mehreren tausend Fotos, die seinerzeit von den an Bord be-

findlichen Flugbooten gemacht und die 1945 von den Russen in

Berlin beschlagnahmt wurden, ist von der deutschen Unternehmung

nichts geblieben, als der unausgeführte Plan. In Erinnerung ist nur der

Mythos. Laut dem 1959 verabschiedeten Antarktisvertrag bleiben alle

Territorialansprüche von Entdeckerstaaten in der Schwebe.

Mythos:

„Neu-

schwaben-

land“ ▲ Mit dem im Besitz der Lufthansa stehenden Schiff „Schwabenland“, das zum

schwimmenden Flugstützpunkt ausgebaut und arktistauglich gemacht worden war,

startete in Hamburg am 17. Dezember 1938 eine deutsche Expedition. Ziel waren

die Einrichtung einer Forschungsstation und die Inbesitznahme eines noch uner-

schlossenen und herrenlosen Teilgebietes des Südpols von der Größe Deutschlands.

▲ 1939: Inbesitznahme von „Neu-

Schwabenland“ durch Setzen der damal.

Reichsflagge. ▼ Territorialansprüche

5. Jahrg. 2006/19 NEUE ZETUNG Seite 5

Sonderausstellung:

Die Ritter des Deutschen

Ordens in Ostpreußen

In der Abt. „Ostpreußen“ zeigt das OHM eine Sonder-

schau über den Deutschen Orden, der von 1215 – 1525 im

Land der Prussen, dem späteren Ostpreußen, herrschte.

Neben Texten und Bildern werden historisch exakte

Repliken von Teilen einer Rüstung und Waffen der

Ordensritter gezeigt, die vom Geheimen Staatsarchiv

Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Potsdam, dem Preußen-

museum NRW, Minden und der Historischen Kunst-

schmiede der Marienburg (heute Malbork) als Leihgaben

bereitgestellt wurden. Zur Ausstellung gehören auch ein

Modell der Marienburg und Nachfertigungen des Konto-

buches des Burgkämmerers, sowie des Banners des

Bartensteiner Ordens aus der Schlacht zu Tannenberg um

1410. (Die Federzeichnungen geben die Originale wieder.)

▲ Ritter des

Deutschen

Ordens um 1240

► „Bidenhänder“ und andere Schwerter

◄ Harnisch

oder Brust-

panzer

◄ Hellebarde

► Der Arm-

bruster 15.

/ 16. Jahrh.

▼ Kriegs-

flegel

▲ Topf- oder

Fasshelm

um 1250

Seite 6 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/19

Stahlbau Vieregge GmbH & Co. KG Telefon (05021) 97 46-0 Schipse 6 Telefax (05021) 6 26 25 31582 Nienburg [email protected]

▼ Zum Grillen trafen sich im Juli Vorstand und Mitarbeiter im OHM-

Garten. Die Kosten wurden wie immer durch Umlage von den Teilneh-

mern gedeckt. Ehrengast war Holtorfs Orts-Bürgermeister Gerhard Munk.

◄ Die diesjährige

OHM - Sommer-Ex-

kursion führte zwei

Tage nach Berlin

und Potsdam. Ziel

waren Museen, hi-

storische Bauten und

Denkmäler. Ein

Stadtbummel und

der Besuch der

„Gourmet - Etage“

des KaDeWe waren

inbegriffen.

▼ Anklang fand

auch die Schlösser-

rundfahrt mit der

„Charlottenhof“, die

Sehenswürdigkeiten

Potsdams vom Was-

ser aus zeigte.

5. Jahrg. 2006/19 NEUE ZEITUNG Seite 7

Blick ins historische Berlin

►Das Zeughaus liegt „Unter

den Linden“ in Berlin-Mitte.

Nach Plänen des Großen

Kurfürsten wurde es zwischen

1692 – 1706 von Andreas

Schlüter im Stil des Barock

erbaut. Es ist den Prachtbauten

Ludwigs XIV. nachempfunden.

Nach 1875 wurde es zum Waf-

fenmuseum umgebaut. Berühmt

sind die 22 von Schlüter ge-

schaffenen Masken sterbender

Krieger im Hof. Die vier alle-

gorischen Frauengestalten am

Eingang wurden von Guillau-

me Hulot geschaffen.

Nach dem 2. Weltkrieg wieder

aufgebaut, dient es heute als

Museum und widmet sich in

Ausstellungen der Deutschen

Geschichte.

► Der Berliner Dom liegt süd-

lich des abgerissenen und zum

Wiederaufbau vorgesehenen

Stadtschlosses am Lustgarten. Auf

vorhandenen Grundmauern ließ

Wilhelm II. zwischen 1894 und

1905 den monumentalen

Kirchenbau in Stil der italieni-

schen Hochrenaissance errichten.

Unter dem Dom befindet sich die

Fürstengruft mit zahlreichen

Grabstätten der Hohenzollern.

◄ Das Reiterstandbild Fried-

richs des Großen, geschaffen von

Christian Daniel Rauch (1851)

steht am Opernplatz an der Straße

„Unter den Linden“, flankiert von

den Prachtbauten Berlins: Zeug-

haus, Neue Wache, Kronprin-

zenpalais, Deutsche Staatsoper

und Humboldt-Universität.

Der 1647 vom Großen Kurfür-

sten als Verbindung zwischen

dem Stadtschloss und dem Tier-

garten angelegte Weg erhielt

später mit dem Bau des Bran-

denburger Tores einen besonderen

Akzent.

Im 2. Weltkrieg total zerstört, be-

ginnt die Straße heute wieder im

alten Glanz zu erstrahlen. Die

einst beliebten Cafés Bauer und

Kranzler sowie das berühmte Ho-

tel Adlon sind wieder erstanden.

5. Jahrg. 2006/19 NEUE ZEITUNG Seite 8

Sinnbild

Deutschlands:

Die Germania

Die Germania, Gemälde von Friedrich August von Kaul-

bach – Öl auf Leinwand, zu sehen in der Ausstellung zur

Deutschen Geschichte im „Deutschen Historisches

Museum“ im Zeughaus Berlin, Unter den Linden.

Als Personifizierung Germaniens, später als Sinn-

bild Deutschlands, wurde die Germania in römi-

scher Zeit als trauernde Gefangene dargestellt. In

der Frühzeit des Ersten Deutschen Reiches war sie

eine gekrönte Frau. Im 19. Jahrhundert galt sie als

die Mahnerin zur deutschen Einheit. Entsprechend

gestalteten die Künstler Gemälde und Denkmäler.

Bedeutende Maler schufen berühmte fantasiereich

gestaltete Werke. So Philipp Veit (1793–1877),

der für die Nationalversammlung in der Pauls-

kirche zu Frankfurt ein berühmtes Gemälde ein-

brachte. Zum Gedenken an die Reichsgründung

1871 entstand von Anton von Werner (1843-1915)

ein ebenso berühmt gewordenes Gemälde, dass die

Germania umringt von germanischen Kriegern

zeigt, die sie preisen.

Die gekrönte Germania im Harnisch, mit Schild

und Schwert hat Friedrich August von Kaulbach,

1850–1920, in einem Ölbild (H. 192 cm / B. 149

cm) im August 1914 geschaffen.

Neben den Gemälden wurde die Germania auch in

unzähligen Monumenten verewigt, die insbeson-

dere nach dem Sieg im Deutsch-Französischen

Krieg (1870 / 71) von bedeutenden Bildhauern

allerorten erbaut wurden. In Nienburg blieb nur der

Sockel des Germania-Denkmals erhalten. Er steht

jetzt am Weserwall nahe der Weserbrücke.

Kriegerdenkmal mit Germania, errichtet nach

1871, Nienburg, nördliche Lange Straße.

5. Jahrg. 2006/19 NEUE ZEITUNG Seite 9

Begünstigt durch die weiten feinsandigen Strände stand Pommern

1939 mit 8 Millionen Urlaubern an erster Stelle im deutschen Kur-

taxenaufkommen. Insbesondere die Inseln Rügen, Usedom und

Wollin mit ihren berühmten Bädern erfreuten sich wachsender Be-

liebtheit. Mit der Wiedervereinigung kehrt der alte Status zurück.

Pommern Stahlblaues Meer

Helle Dünenstrände

Dunkle Waldreviere

„Pommern“ ist vom slawischen

„pomorje“ abgeleitet und bedeutet „am

Meer“. Diese Bezeichnung kennzeichnet

wesentliche Teile der Landschaft.

Als 50 bis 60 Kilometer schmaler Saum

erstreckt sich die ehemalige preußische

Provinz entlang der Ostsee vom Darß in

Vorpommern bis zum ostpommerschen

Zarnowitzer See, unweit der Danziger

Bucht. Mit 465 km war dies die größte

Küstenlänge aller deutschen Länder. Hier

lagen die vielen Fischerdörfer und Seebä-

der, denen Pommern vor dem zweiten

Weltkrieg seinen Ruf als wichtigstes deut-

sches Fischereigebiet und beliebtes Bade-

land verdankte.

Auf mehr als 5.000 Fischereifahrzeugen

zogen alljährlich über 7.000 Fischer zu

ihren Fanggründen in der Pommerschen

Bucht und brachten 46 - 48 Millionen

Pfund vor allem an Flundern und

Dorschen, ein.

Pommern war zugleich ein Land der Vieh-

zucht, des Ackerbaus und der Forstwirt-

schaft. Flache und sanft gewellte Felder

wechseln mit Wiesen, Weiden und Wäl-

dern. Während im westlichen Vorpommern

bis 1945 Großgrundbesitz vorherrschte,

war Ost- oder Hinterpommern vorwiegend

Bauernland.

Die weiten Nadelwälder boten Grundlage

für eine bedeutende Möbel- und Papier-

industrie und fast der gesamte deutsche

Bedarf an Düngekalk kam aus Pommern.

Nach Süden bildet der Pommersche Hö-

henrücken mit vielen Naturschönheiten ei-

ne Wasserscheide für die zur Ostsee strö-

menden Flüsse Persante, Stolpe und Leba.

Die nach Süden fließenden Gewässer mün-

den zumeist in die brandenburger Netze.

Seite 10 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/19

Landsmannschaften

POMMERN Do. 17. 09. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag

Do. 15. 10. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag

Do. 02. 11. 15.00 Uhr OHM Pommernnachmittag

OST/WESTPREUSSEN–DANZIG

Fr. 15. 09. 15.00 Uhr OHM Schabberstunde

Fr. 20. 10. 15.00 Uhr OHM Schabberstunde

Fr. 17. 11. 15.00 Uhr OHM Schabberstunde

Freundeskreise

BERLIN-BRANDENBURG

Mo. 30. 10. 16.00 Uhr OHM Oktoberfest

DIEPENAU (Termine und Tagungsort werden noch

bekannt gegeben)

EYSTRUP (VdV) Gasthaus Weber, Eystrup

Fr. 06. 10. 15.00 Uhr Kaffeenachmittag

UCHTE Gasthaus Hofmeister, Uchte

Mi. 20. 09. 16.00 Uhr Plaudernachmittag

Mi. 25. 10. 16.00 Uhr Plaudernachmittag

Im

Visier:

Nienburgs

Bürger-

meister-

kandidaten

(Folge 3)

Neue Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9.30 – 19.00 Uhr, Sonnabend 9.00 – 18.00 Uhr

Das OHM lädt herzlich ein zum

Tag des

offenen

Denkmals

So. 10. Sept. 2006

11.00 – 18.00 Uhr

Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Kommunalwahl 10. Sept. 2006 Wolf-Rüdiger Koch (FDP), 62 Jahre,

verh., zwei Töchter, ein Sohn, Kauf-

mann, Ratsherr der Stadt Nienburg. Sein

Wahlspruch: „Investoren sollen auch in

Zukunft die Ratspolitik in Nienburg nicht

bestimmen.“

Die übliche OHM-Mitarbeiterkonferenz

mit Kandidatenvorstellung und NZ -

Pressetermin konnte leider nicht verein-

bart werden, weil Herr Koch bei Redak-

tionsschluss noch im Urlaub war.

FDP - Foto: „Der Mann aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“

5. Jahrg. 2006/19 NEUE ZEITUNG Seite 11

.

Tipps

vom

Fach:

Chefköchin

Teresa

Lonchant

Der stellt vor:

LeipzigerAllerlei

mit Krebsen

.Die gesäuberten Krebse in sprudelndem

Salzwasser mit Kümmel etwa 5 Min. kochen,

abkühlen, ausbrechen und die Därme

herausziehen. 12 Nasen innen säubern und zum

Füllen beiseite stellen.

Von der Krebsbutter und dem Mehl eine Schwit-

ze für die Sauce herstellen und mit Hühnerbrühe

und Sahne (soviel wie Sauce benötigt wird) an-

gießen und über das Gemüse geben. Etwa 60 g

schaumig gerührte Butter, 2 Eigelb, 1 geschlage-

nes Eiweiß, das geriebene Weißbrot, Salz und

etwas Muskat zu einem nicht zu festen Teig

verarbeiten und die 12 Krebsnasen damit füllen.

Vom Rest Klößchen formen und beides in

Hühnerbrühe langsam garen lassen. Das Gemüse

in einer tiefen Schüssel anrichten. Die Morcheln

obenauf in die Mitte geben und mit den gefüllten

Krebsnasen, den Krebsschwänzen, Krebsscheren

und den Klößchen rundherum garnieren. Mit ge-

hackter Petersilie bestreuen. Zum Leipziger

Allerlei passen sehr gut gebratene Hühner, kleine

Koteletts, Kalbsfilet oder auch Ochsenzunge.

.

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Zutaten:

2 Kohlrabi, 1 kl. Blumenkohl, 800g Spargel, 250g

junge Möhrchen, 250 g junge Erbsenschoten, Salz,

½ Tasse Milch, ½ l Hühnerbrühe, 250 g Morcheln,

2 Schalotten 100 g Butter, 24 Krebse, ½ Teelöffel

Kümmel, 40 g Krebsbutter (im Handel erhältlich),

30 g Mehl, ¼ l Sahne, 2 Eier, 1 Eiweiß, 100 g

geriebenes Weißbrot, Muskat, Petersilie.

Anwendung:

Das Gemüse gut putzen und waschen, den

Kohlrabi halbieren, und in Scheiben schneiden,

Blumenkohl und Röschen zerteilen, den Spargel

schälen und dritteln, die Möhren ganz lassen, falls

sie sehr klein sind.

Den Spargel und die Erbsenschoten in Salzwasser

kochen, den Blumenkohl in Milchwasser, sowie

den Kohlrabi in Hühnerbrühe (Brühe aufbewahren

für die Sauce). Die Morcheln vierteln, gut waschen

und einmal überbrühen. Schalotten abziehen und

in feine Würfel schneiden, in etwa 40 g Butter

glasig andünsten und dann die Morcheln darin gar

dünsten. Das fertige Gemüse warm halten.

Die Hugenotten, denen der Große Kurfürst in Brandenburg

Aufnahme gewährte, gelten als Schöpfer diese feinen Gemüses.

Seite 12 NEUE ZEITUNG 5. Jahrg. 2006/19

13. August 1961:

Mauer

und

Stachel-

draht

► Mauerbau unter Überwachung in Berlin:

Nur so konnte die SED die Massen-

fluchtbewegung aus der „DDR“ stoppen und

ihr System der Unterdrückung stabilisieren.

Im Jahr 1961, geschockt von den steigenden

Flüchtlingszahlen, musste die „DDR“-Führung

handeln, um ein weiteres Ausbluten der Bevöl-

kerung durch Flucht in den Westen zu verhin-

dern. Der Erhalt des Bestandes war vor allem für

die Produktion notwendig, waren doch vielfäl-

tige Handelsverpflichtungen an die Warschauer-

Pakt-Staaten zu erfüllen.

Zugleich war den SED-Oberen klar, dass mit

dem für Kommunisten unverzichtbaren System

der sozialistischen Planwirtschaft die

Lebensbedingungen in der „DDR“ nicht zu

verbessern waren. Um weitere Flucht zu

verhindern blieb der SED nur der Weg der

totalen Abschottung.

Da der Westen, insbesondere durch die von US-

Präsident John F. Kennedy betriebene Politik der

Begrenzung der Verantwortung auf den eigenen

Einflussbereich, dem Ostblock signalisierte, dass

ernsthafter Widerstand gegen eine totale Grenz-

ziehung in Berlin nicht zu erwarten war, erhielt der

damalige SED-Chef Walter Ulbricht zwischen

dem 3. und 5. August 1961 vom Kreml die Geneh-

migung zur „Operation Chinesische Mauer“, auf

die sich Machthaber in Ost-Berlin von langer Hand

bereits vorbereitet hatten.

Für die „DDR“ begann mit dem Bau der Berliner

Mauer ein neuer Entwicklungsabschnitt, der am

9. 11. 1989 mit dem Mauerfall sein Ende fand. –nt.