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Newsletter der Kooperationsplattform Forst Holz Papier 02/2012 HOLZ: WEGE IN DIE ZUKUNFT EIN ZWEITER WALD AUS HOLZ

Newsletter 02/2012

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Newsletter der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier Ausgabe 02/2012

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Newsletter der Kooperationsplattform Forst Holz Papier 02/2012

Holz: Wege iN die zuKuNFt eiN zWeiter Wald aus Holz

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iNHaltHolzgespräche 2012 HOLZ: Wege in die Zukunft Seite 3 FHP der zukunft Ein gemeinsamer Weg Seite 6Österreich ein land des Holzes Holz ist der Rohstoff der Zukunft Seite 8Bauen mit Holz Ausstellung ab 14. Dezember 2012 in Wien Seite 14aus dem Netzwerk Seite 15

Vizekanzler Michael spindelegger im Gespräch mit den Spitzenvertretern der Wertschöpfungskette Holz bei den 5. Österreichischen HOLZgesprächen: v.l.n.r.: Erich Wiesner (Vorsitzender des Fachverbandes der Holzindustrie), Christoph Kulterer (Vorsitzender der Österreichischen Sägeindustrie), Laszlo döry (Sprecher der Österreichischen Plattenindustrie), Wolfgang Pfarl (Präsident der Austropapier), Vizekanzler spindelegger, Felix Montecuccoli (Präsident der Land&ForstBetriebe Ö), Rudolf rosenstatter (Obmann Waldverband Österreich), Franz titschenbacher (Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Stmk.), Georg Adam starhemberg (FHP-Vorsitzender), Wilhelm autischer (FHP-Generalsekretär).

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Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung

www.pefc.at

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HolzgesPräcHe 2012Unter diesem Titel fanden am 8. November 2012 die 5. Österreichischen HOLZgespräche im Seminarhotel Panhans statt.

FHP Generalsekretär Mag. Wilhelm Autischer begrüßte die rund 220 TeilnehmerInnen und die VertreterInnen von „FHP der Zukunft“. (mehr dazu auf Seite 6)

FHP Vorsitzender Georg Adam Starhemberg strich in sei-nen Eröffnungsworten die Leistungen der Wertschöpfungs-kette Holz hervor.

Bundesrat Martin Preineder sprach in Vertretung von Landes hauptmann Pröll die Grußworte und bekannte sich zur Forcierung der Anliegen der Branche.

„Seit über 300 Jahren ist Österreich stolz auf seine nach-haltige Forst- und Holzwirtschaft“ begann Vizekanzler Michael Spindelegger seine Key-note. Er räumte ein, dass „Außer-Nutzung-Stellungen“ von Waldflächen in einigen Regionen der Welt sinnvoll seien, für Österreich erteilt er derartigen Überlegungen eine klare Absage. Innovatio-nen, Know-how und Nachhaltigkeit sieht er als die Chance Österreichs im globalen Wettbewerb. Er schloss mit den Worten: „Wir sind stolz auf unser Holz!“

Nach diesen Schlüsselworten übergab FHP-Vorsitzender Georg Adam Starhemberg den ersten gedruckten LEISTUNGSBERICHT der Wertschöpfungskette Holz an den Vizekanzler.

Im Anschluss diskutierte die FHP Strategiegruppe (siehe Bild Seite 2) mit dem Vizekanzler die Leistungen, Potentiale und Herausforderungen der Wertschöpfungskette Holz. Vor al-lem eine Ablehnung der auf EU Ebene geforderten Außer- Nutzung-Stellungen von wertvollen Waldwirtschafts -flächen war den Vertretern der Forstwirtschaft ein großes

Anliegen. In diesem Zusammenhang wurde bereits am 24. Mai 2012 die Raidinger Deklaration von FHP und dem Forst-verein Österreich präsentiert (www.forstholzpapier.at).

Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien zeigt sogar auf, dass bei weiteren zehn Prozent der Wirt-schaftswaldflächen, die außer Ertrag gestellt werden, eine Reduktion der Beschäftigten bzw. Einkommensbezieher in der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier von rund 30 % (ca. 95.000 Personen) zu erwarten ist. In diesem Zusam-menhang wiesen die Vertreter der Industrie darauf hin, wie wesentlich eine nachhaltige und effiziente Rohstoffverfüg-barkeit für alle Partner der Wertschöpfungskette und die Gesellschaft ist. Unter dem Motto „Holzverwendung ist aktiver Klimaschutz“ wurde die Notwendigkeit einer op-timalen, nachhaltigen und wertorientierten Nutzung von Holz und dessen Recyclingprozessen diskutiert.

HOLZ: Wege in die Zukunft

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Vizekanzler Michael Spindelegger

FHP Vorsitzender Starhemberg übergibt Vizekanzler Spindelegger den ersten gedruckten LEISTUNGSBERICHT der Wertschöpfungskette Holz Bundesrat Martin Preineder

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HolzgesPräcHe 2012

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Holz: Wege in die zukunft

Dieses Motto wurde in drei Schwerpunktvorträgen aus un-terschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Johannes loschek vom Forstbetrieb Franz Mayr-Meln-hof-Saurau strich in seinem Vortrag die künftigen Heraus-forderungen der heimischen Forstwirtschaft hervor. Weiter Außer-Nutzung-Stellungen von Waldflächen und Arbeits-kräftemangel im Bereich Holzernte sind für Loschek die Themen der Zukunft.

christian skilich Operations Director Mondi Europe & In-ternational präsentierte den TeilnehmerInnen die Roadmap 2050 der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie. In diesem umfassenden Konzept wird dargelegt, welches Po-tential der Holzfaser-Sektor hinsichtlich des Vorantreibens von Innovationen und daraus abgeleitet als Beitrag zum

Klimaschutz darstellt. Bereits in der Vergangenheit hat die Zellstoff- und Papierindustrie hohe Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Steige-rung von Ressourcen- und Energieeffizienz getätigt. Mit der Roadmap 2050 wird aufgezeigt, dass der Sektor auch weiterhin seine ökologische Verantwortung wahrnehmen wird. Skilich strich hervor, dass die Innovationskraft und die sektorspezifischen Rahmenbedingungen von zentraler Bedeutung sind, wenn Unternehmen ihre Strategien und Standortentscheidungen neu ausrichten. „2050 ist zwar vier Jahrzehnte entfernt – das sind aber nur zwei Investiti-onszyklen, die optimal genutzt werden müssen.“

Hermann Blumer Bauingenieur und Mitglied der Ge-schäftsleitung Crèation Holz (Herisau Schweiz) begeisterte die Anwesenden mit Bildern von „Holzbau-Delikatessen“ aus der ganzen Welt. Zur Untermauerung der optischen Eindrücke präsentierte er Antworten auf die Frage: „Was

kann Holz besser als andere Baustoffe?“ Emotionen kön-nen mit Holz ausgedrückt werden, die sich in einer schier grenzenlosen technischen Anwendung realisieren lassen.

Die Frage „Was hindert uns heute, mehr Holz am Bau zu nutzen, beantwortete der international renommierte Bauingenieur mit der einfachen Erklärung, dass nichts un-möglich sei mit Holz. Voraussetzung ist jedoch, dass Planer und Baumeister mit dem Baustoff Holz umgehen können. Leuchtturmprojekte aus Holz, wie den Aussichtsturm am Pyramidenkogel in Kärnten bezeichnete Blumer als Türöff-ner für ein innovatives Image der Holzbranche.

Im Anschluss wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Aussagen der drei Schwerpunktvorträge und deren ge-sellschaftspolitische Bedeutung beleuchtet (mehr dazu auf der nächsten Seite).

FHP Vorsitzender Georg Adam Starhemberg bedankte sich bei Johannes Loschek für die Leitung der Arbeitsgruppe „Holzernte und Holzanlieferung“ von 1994 bis August 2012. ChristianSkillich Hermann Blumer

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Helmut Brandstätter beginnt die Diskussion mit dem Hin-weis, dass die globale Welt, in der wir leben, für unsere Rei-züberflutung verantwortlich ist. Dadurch interessieren sich die Leute nur mehr für Ereig-nisse vor der „eigenen“ Haus-

türe bzw. um die Ecke. Alles andere, wovon die Menschen nicht persönlich betroffen sind, ist nicht von Interesse. Ein weiteres wesentliches Faktum ist, dass wir uns aufgrund der vielen In-formationen Zahlen nicht mehr merken können. Dagegen kön-nen sich Bilder und Geschichten viel besser im menschlichen Gedächtnis festigen und diese Tatsache lässt sich am Beispiel „Märchen“ sehr gut untermauern. Denn Märchen sind einfach als Botschaften mit einer Bildsprache gut kommunizier bar. Das „Gut & Böse“ wie auch die klaren Ergebnisse in einem Märchen, kommen mit ihrer Bildsprache beim Empfänger eindrucks-voll an und bleiben daher auch erhalten. Nicht vernachlässigt werden darf, dass der Empfänger von einer Sache persönlich betroffen gemacht werden muss. Wesentlich ist auch, die Ge-schichten mit Bildern zu transportieren. Denn die entsprechen-de Aufmerksamkeit kann in einem mit Informationen überbe-setzten Markt nur mit Bildern gewonnen werden.

Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg der Kommunikation liegt für Helmut Brandstätter im Zuhören. Denn aktives Zuhören er-möglicht das Interesse seines Gegenübers zu erfahren. Folglich erleichtert es dann die entsprechenden Geschichten und Bilder mitzugeben.

Ein weiterer Aspekt ist, dass gegenwärtig nicht mehr die Stabili-tät gegeben ist, wie noch vor Jahren. Das Wirtschaftswachstum stagniert und die Familie hat einen anderen Wert bekommen. Das heißt, alles woran sich Menschen anhalten konnten, gibt es nicht mehr in dieser Form. Deshalb ist es unverzichtbar, heraus-zufinden wo Gemeinsamkeiten wurzeln und wie die Menschen emotional erreicht werden können.

Christine Haiden bestärkt die Aussagen von Helmut Brand-stätter. Auch für sie kann Aufmerksamkeit nur durch Storytelling erreicht werden. Als Kind einer Nebener-werbslandwirtschaft erlebte sie, dass der Wald nicht will-

kürlich abgeholzt wird, sondern nur zu bestimmten Zwecken geerntet wird. Daher ist die nachhaltige Familienforstwirtschaft für sie nichts Neues.

Allerdings betont sie, dass die nichtforstliche Öffentlichkeit diesen Hintergrund meist nicht hat und die Kommunikation zu technisch ist. Für sie wird zu wenig aufgezeigt, welche beein-druckenden und tollen Wege mit dem Roh- und Werkstoff Holz gegangen werden können. Bei der Vermittlung der Komplexität empfiehlt sie, von technischen Formulierungen abzugehen und auf einer emotionalen Ebene die Öffentlichkeit zu überzeugen.

Für sie sind das Thema Wald und das Thema Bäume sehr emo-tional und sie ist überzeugt, dass sich auch viele Menschen da-für interessieren. Sie geht darauf ein, dass gerade der Wald als Lebensraum mit sehr vielen Bildern assoziert werden kann und damit auf emotionaler Ebene die Gesellschaft sehr gut ange-sprochen werden kann.

Sie wirft die Frage in den Raum, wie es kommt, dass sie heute erstmals erfährt, welche innovative Holzhäuser es bereits auf dem Markt gibt und möchte wissen, ob es daran liegt, dass sie als Redakteurin einer Frauenzeitschrift für nicht zuständig gehalten wird? Damit möchte sie darlegen, dass die Branche durchaus bei der Kommunikation auch innovativ sein muss, indem auf die Human Diversität eingegangen wird. Bei der Kommunikation sollte divers gedacht werden. Divers Denken muss in den Gremien beginnen, indem diese dann auch anders besetzt werden.

Bereits im April 2008 beschäf-tigte sich Michaela Seiser aus-führlich mit der Wertschöp-fungskette Holz. In ihrem Artikel „Auf den Holzweg wird gutes Geld verdient“ inter-viewte sie vom Forstbetrieb bis hin zum Holzbau einzelne

Partner entlang der Wertschöpfungskette Holz. Schon damals beleuchtete sie die Herausforderungen und Potentiale der Branche. Zu Beginn ihres Statements fordert sie die Branche auf, sich ihrer Leistungen bewusst zu sein und selbstbewusster auf zu treten. Bei unterschiedlichen Themen sollte aus ihrer Sicht die Branche den Ton angeben und sich nicht als Bittsteller präsentieren. Auch sie greift das Thema Emotionalität bei Holz auf. Sie bestärkt die These, dass hier ein ungeheures Potenzial vorliegt, denn Holz hat nicht nur einen Wohlfühlcharakter, son-dern es riecht auch gut. Doch diesen Geruch vermisst sie an bestimmten Orten und stellte die Frage, wie es nur sein kann, dass sich die gesamte Holzbranche in einem Hotel mit Teppich-böden versammelt und nicht ihren Anspruch auf Holzböden erhebt. Für Sie ist Österreich ein führendes Tourismusland, in dem Holz und Holzprodukte im Hotelbau im Vordergrund ste-hen sollten.. Folglich schließt sie daraus, dass in diesem Bereich durchaus noch Potenzial für Lobbying Maßnahmen steckt. Sie macht zudem aufmerksam, dass ein Auftreten einzelner Gre-mien die Reichweite und Durchschlagskraft mindert. Sie ist der Ansicht, dass die Holzbranche sich einer besseren Wahr-nehmung bedienen könnten, indem sie einfach, so wie in der Automobilbranche, im Cluster geeint auftritt, denn nur eine ge-einte Front führt zu einer erfolgreichen Kommunikation, damit langfristig die gewünschten Ziele erreicht werden.

In seinem Statement verdeut-licht Ernst Sittinger, dass die Verstädterung national und weltweit zunimmt. Um sich vom Arbeitsalltag zu erholen, bietet sich für ihn der Wald an. Dort findet er Ruhe und Erho-lung. Er hat wenig Verständnis,

wenn Schilder im Wald stehen, die das Betreten verbieten. Mit diesem Statement veranschaulicht er das Spannungsverhältnis, in der sich die multifunktionale Forstwirtschaft bewegt. Für ihn sind Lösungsansätze eine bessere Verständigung untereinan-der sowie eine klare Kennzeichnung von Routen und Wegen. Über gemeinsames Verständnis ist es einfacher, die Menschen von einer Thematik betroffen zu machen. Denn der Wald, als Ökosystem, ist nicht nur Lebensraum, sondern hat auch eine Schutzfunktion. Rücksichtsloses Verhalten gefährdet das ge-samte Ökosystem Wald.

Er ist begeistert davon, welche Produkte aus Holz hergestellt werden. Doch für ihn als Endkonsumenten ist nicht klar, wo hei-misches Holz gekauft werden kann. Wo findet der Konsument Kennzeichen für heimisches Holz. Im Kontext der kaskadischen Nutzung, stellt er überspitzt die Frage, ob man sich noch trauen darf, Holz zu verheizen, oder dazu nur mehr Sessel verwenden darf. Obwohl er von den Leistungen rund um Wertschöpfungs-kette beeindruckt ist, stellt er klar, dass trotz aller Begeisterung von einem Thema der Journalist nicht Pressesprecher ist. Jour-nalisten sind „ehrlicher Makler“ der öffentlichen Meinung. Ein Journalist lebt von Objektivität und setzt sich mit Themen aus-einander, die die Öffentlichkeit interessieren. Daher appelliert er, immer zu überlegen, ob mit einer Story genug Argumente und Bilder geliefert werden, die den Journalisten und die Öf-fentlichkeit überzeugen können.

Abschließender Appell an die Branche:

Machen Sie Ihre Hausaufgaben. Versorgen Sie die Medien mit Geschichten und Bildern, um damit Emotionen zu wecken und Betroffenheit zu schaffen.

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HolzgesPräcHe 2012

cHeFredaKteureHelMut BraNdstätter Kurier

cHristiNe HaideN Welt der Frau

MicHaela seiser Frankfurter allgemeine zeitung

erNst sittiNger Kleine zeitung

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HlFs BrucK/Mur

Die Forstwirtschaft ebnet mit ihrer nachhaltigen und verantwortungsvollen Bereitstellung von Holz: Wege in die Zukunft! Und das sowohl für die ge-samte stoffliche als auch thermische Wertschöp-fungskette von Holz. „Forstwirtschaften“ heißt, zu Beginn Verantwortung für die Ressourcen Wasser, Boden und Luft zu übernehmen und stabile Bestän-de für jedermann zur Erholung und zum Schutz zu schaffen. Anschließend übernimmt das Holz über Jahrhunderte seine angestammten Funktionen, ehe es am Ende der kaskadischen Nutzung umweltscho-nend thermisch „entsorgt“ werden kann. Und all die-se Leistungen sind zum Nulltarif über Jahrzehnte/Jahrhunderte erhältlich.

www.forstschule.at

leHrliNge der PaPieriNdustrie

In Kooperation mit der ÖZEPA, Mondi Frantschach, Mondi Neusiedler und der Zellstoff Pöls AG war es erstmals möglich, dass Lehrlinge der Papierindus-trie gemeinsam mit SchülerInnen der Forst- und Holzwirtschaft bei den Österreichischen HOLZ-gesprächen dabei waren. Zu diesem Anlass wurden sie von ihren Dienstgebern freigestellt und von den Lehrlingsbetreuern ihres Unternehmens begleitet. Die Lehrlinge präsentierten Mitgliedern der Strate-giegruppe ihre Gedanken zu den im September prä-mierten Fotos.

www.austropapier.at Bild

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FHP der zuKuNFt

Im Anschluss an den offiziellen Teil fand um 14.00 Uhr im Seminarhotel Panhans erstmals „FHP der Zukunft“1 statt. Die Mitglieder der FHP-Strategiegruppe widmeten Ihre Aufmerksamkeit dem Nachwuchspotential der Wertschöp-fungskette Holz. Erstmals trafen SchülerInnen der Forst-wirtschaft mit SchülerInnen der Holztechnik und Lehrlin-gen der Papierindustrie zusammen, um gemeinsam „Wege in die Zukunft“ zu diskutieren.

In Vorbereitung auf die Österreichischen HOLZgesprä-che 2012 konnten 4 Ausbildungsstätten entlang der Wert-schöpfungskette gewonnen werden, Projekte passend zum Motto „HOLZ: Wege in die Zukunft“ zu erarbeiten. Die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs2, die hlfs bruck/mur, die Holztechnik (Abteilung an der HTL Mödling)3 und das Holztechnikum Kuchl bereiteten bereits im Sommersemes-ter 2011/2012 die Projekte vor und prämierten diese schulin-tern im Herbst 2012. Aus jeder Schule reiste die Gewinner-gruppe mit Ihren LehrerInnen am 8. November 2012 zu den Österreichischen HOLZgesprächen im Seminarhotel Pan-hans. Auf Plakatwänden präsentieren sie dem Vizekanzler und den Anwesenden ihre Gedanken zur Zukunft. Auf den folgenden Seiten präsentieren wir die 4 Gewinnerprojekte im Detail. (Fotos zur Präsentation unter www.forstholzpapier.at)

1) Durch die freundliche Unterstützung der ÖZEPA konnte „FHP der Zukunft“ umgesetzt werden. Unter dem Motto „(M)eine Zukunft mit Papier“ wurden anlässlich dem 100jährigen Bestehen aus 77 Einsendungen 16 Fotos ausgewählt und in einem Kalender präsentiert. In Absprache mit den Betrieben wurden die GewinnerInnen des Bewerbes zu „FHP der Zukunft“ eingeladen.

2) Die Forstfachschule Waidhofen/Ybbs hat dem Motto ihr Ökolog-Projekt 2012/13 gewidmet und den Wettbewerb als Auftakt dazu genutzt.

3) Aufgrund eines Unfalles der Projektverantwortlichen Professorin, konnten die SchülerInnen der HTL Mödling am 8.11.12 nicht dabei sein.

Ein gemeinsamer Weg

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HolztecHNiKuM KucHlDie Projektgruppe aus Kuchl realisierte das Ziel, die Vorteile und Chancen von Holz als Baumaterial und Energieträger der Zukunft aufzuzeigen, in Form ei-nes kurzen Imagefilms. Der hohe Vorfertigungsgrad führt zu einer kurzen Bauzeit, die positiven Eigen-schaften hinsichtlich der Wärmedämmung helfen beim Energiesparen, in Holz steckt wenig Primäre-nergie, aber dafür viel gebundenes CO2, und in Holz-häusern muss man sich einfach wohlfühlen. Bei der Verarbeitung von Holz entsteht keinerlei Abfall, die Nebenprodukte sind hochwertige Rohstoffe für die Papier- und Plattenindustrie und lassen sich leicht zu Energieträgern verarbeiten.

www.holztechnikum.at

ForstFacHscHule WaidHoFeN/YBBs

Im Vorfeld zu FHP der Zukunft erarbeiteten Pro-jektgruppen neun verschiedene Projektideen.

„Gewehrschäfte aus Thermoholz“ und „FHP-Holz-welten“ wurden als die Besten der Schule prämiert und von der Schule zu den HOLZgesprächen ent-sandt. Die „FHP-Holzwelten“ würden gleich den Kristallwelten in einem mächtigen Baumhaus in ver-schiedenen Etagen die Wertschöpfungskette von der Produktion des Holzes bis hin zur industriellen Verarbeitung und Veredelung in Zusammenarbeit mit diversen Firmen zeigen.

www.forstfachschule.atBild

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aus- und Weiterbildung in der Wertschöpfungskette Holz 2012 standen die Aus- und Weiterbildungsstätten der Wertschöpfungskette Holz als wesentlicher Bestand-teil der Zukunft von FHP im Fokus der Kommunika-tionsaktivitäten. Durch intensive Gespräche mit dem ABZ Steyrermühl konnte die einheitliche Verwen-dung von Zahlen/Daten/Fakten entlang der Wert-schöpfungskette vermittelt werden.

In persönlichen Terminen am 4.7 und 18.9.2012 wurde in Diskussionsrunden mit den Kollegien der forstli-chen Ausbildungsstätten Ort und Pichl hervorgestri-chen, dass sie „DAS WAHRE GESICHT VON FHP“ sind. Sie sind die Multiplikatoren hin zu den Klein-waldbesitzern und den Waldarbeitern. Bei beiden Terminen zeigten Kollegen von proHOLZ Oberöster-reich bzw. Steiermark den Fachlehrern ihre wichtige Position bei der Gewinnung des Rohstoffes Holz für den Holzbau auf. Ein Termin mit der FAST Ossiach ist noch in Planung.

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ÖsterreicH eiN laNd des Holzes

Um diese zwei Aussagen auch langfristig untermauern zu können, hat die Kooperationsplattform FHP eine Studie hinsichtlich der Auswirkungen von Beschränkungen oder Ausweitungen der Verfügbarkeit von inländischen Holzressourcen auf die Forstwirtschaft und daraus resultierend für die Holzindustrie in Österreich beauftragt.

Die ergebnisse dieser studie wurden im september 2012 erstmals präsentiert und am 7. November 2012 im FHP-exekutivausschuss diskutiert.

Die Studie der Universität für Bodenkultur Wien zeigt, dass bei Außer-Nutzung- Stellung von weiteren 10 Prozent der Wirtschaftswaldflächen und gleichzeitig weiterem Rückgang von Rohholzimporten aus dem benachbarten Ausland ein Rückgang der Beschäftigten bzw. Einkommensbezieher in der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier von ca. 95.000 Personen oder rund 30 % droht.

Für Rückfragen steht FHP Generalsekretär Mag. Wilhelm Autischer zur Verfügung. [email protected]

Holz ist der Rohstoff der Zukunft

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HolzverFügBarKeit

ÖNorM l1021

Die Mitglieder der FHP AK-Werksübernahme haben den Pro-zess der Überarbeitung der ÖNORM L1021 wesentlich be-gleitet. Grundsätzlich erfolgten die Verhandlungen im ON Komitee 087 unter Leitung von Dr. GOLSER (HFA Austria). Nach rund zwei Jahren konnten nun die Verhandlungen in der Arbeitsgruppe erfolgreich abgeschlossen werden. Die neue ÖNORM L1021 ist mit den neuen Eichvorschriften für Rund-holzmessanlagen inhaltlich voll abgestimmt. Die ÖNORM L1021-Neu bringt folgende Änderungen und Ergän-zungen: Neue übersichtliche Gliederung, Überarbei-tung und Ergänzung der Begriffe, Erstregistrierung der Messgüter, sektionsweise Übernahme von Lang-holz und Doppelblochen, eichbare Methoden für die Ermittlung von Krümmung und Abholzigkeit, neue Regelung für die Längenmessung nach Kappung, neu definierte Vorgansweise für die verschiedenen Rindenab-zugsmethoden und die Teilentrindung, Abstimmung der Pro-tokolleinhalte mit den Eichvorschriften und Verbindung zum FHPDAT und Einschränkung des Informationsinhaltes des Holzübernehmers auf geeicht ermittelte Parameter. Über die Umsetzung der neuen Eichvorschriften und der ÖNORM L1021 in die Praxis wird die Branche gesondert in-formiert.

FHP – informations- und Weiterbildungstool für die Holzübernahme (FHP-iWt)

Die Mitglieder der FHP AK-Werksübernahme haben ein um-fassendes Schulungsmaterial für die Holzübernahme erstellt. Am 31.03.2012 wurden die Module „Rechtliche Rahmenbe-dingungen im Rundholzgeschäft“ und „Mess- und Über-nahmeprozess“ freigegeben. Die Praxis wurde am 3. Oktober 2012 in Pichl in Rahmen eines Informationstages über die Handhabung des FHP-IWT geschult. Weitere Informations-

tage sind für 10. Jänner 2013 in Heiligenkreuz und für 17. Jänner 2013 in Linz geplant. Der Termin für die Region Kärnten wird noch abgestimmt. An der BOKU, in den Forstschulen, in den Ausbildungsstätten von Forst und Säge wird das FHP-IWT schon erfolgreich eingesetzt. Vom 6.–7. Dezember findet in der FAST Pichl ein spezielles Seminar über das Rundholzgeschäft statt. Im Arbeitsprogramm 2013 ist eine umfassende Neu-auflage der Broschüre „Holz richtig ausgeformt“ vorgese-hen.

FHP – datenaustauschformat, FHP Konverter, Messanlagenablaufbeschreibung

FHP konnte das in der Branche vereinbarte FHP-Daten-austauschformat weiter forcieren und begleiten. Beim FHPDATSÄGE ist bereits ein hoher Umsetzungsgrad gegeben. Das FHPATIN-DUSTRIE wird für die In-dustrieholzübernahme der Papier- und Plattenindustrie angeboten. In der nächsten Phase soll die Umsetzung auch bei Energieholzabneh-mern erfolgen. FHP bietet den FHP Konverter als „Sen-demodul“ für FHPDAT wei-ter an und unterstützt die Umsetzung bei den Holzab-nehmern. Durch diese Un-terstützung kann FHPDAT kostengünstig in der Praxis umgesetzt werden. Nach Überarbeitung der ÖNORM L1021 und des Inkrafttretens der Eichvorschriften für

Rundholmessanlagen ist für das Jahr 2013 ein Update von FHPDAT geplant. Die FHP Messanlagenbeschreibung wur-de durch das Holztechnikum Kuchl weiter umgesetzt und um den Datenfluss der Messergebnisse und deren Verar-beitung ergänzt.

FHPdat-log

Infolge der Straffung der FHP Arbeitskreise wurde FHPDAT-LOG – das neue Austauschformat im Holzlogistikprojekt – in den AK Werksübernahme transferiert. FHP hat dazu eine einheitliche Logistiksprache definiert und dieses Format für die Praxis freigegeben. FHP wird sich weiterhin um die Klarstellung des rechtlichen Umfelds bemühen und dazu entsprechende Empfehlungen veröffentlichen.

Kurzbericht AK Werksübernahme

FHPdatlog - datenelemente

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HolzWerBuNgBei den genialenholzjobs Tagen 2012 erkundeten mehr als 2.500 Jugendliche Berufe in der Forst-, Holz- und Papier-branche.

Die von proHolz Austria gemeinsam mit den Landesor-ganisationen proHolz Oberösterreich, proHolz Salzburg, proHolz Steiermark und proHolz Tirol umgesetzte Aktion richtete sich in erster Linie an LehrerInnen und SchülerIn-nen der 7./8. Schulstufe an Neuen Mittelschulen, AHS-Un-terstufen, Sonderschulen sowie an Polytechnische Schulen. Die Landesschulräte unterstützten das Programm.

Nach der Pilotumsetzung im Herbst 2011 fanden die Akti-onstage heuer bereits zum zweiten Mal statt. Vom 8.–20. Oktober präsentierten sich Betriebe entlang der Wertschöp-fungskette Forst-Holz-Papier und stellten die vielfältigen Jobmöglichkeiten in der Forst-, Holz- und Papierwirtschaft dar. 119 Unternehmen haben Jugendlichen die Möglichkeit geboten, Berufe hautnah in ihren Betrieben zu erleben. Beteiligt waren Forstbetriebe genauso wie Holzindustrie, Holzbauunternehmen, Tischler und Papierhersteller.

Ziel der Aktion war es, den Arbeitskräften von morgen mög-lichst authentische Berufsbilder rund um das Material Holz zu vermitteln und die Holzwirtschaft als einen der größten Arbeitgeber des Landes zu präsentieren. Das Interesse war groß: Über 2.500 SchülerInnen haben an den während der zwei Aktionswochen angebotenen Betriebserkundungspro-grammen in Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol teilgenommen. Sie nutzten die Chance, hinter die Kulissen zu blicken, Berufsluft zu schnuppern und neue Berufsbilder zu entdecken.

Die erfolgreiche Initiative wird 2013 fortgesetzt und mög-lichst auf ganz Österreich ausgedehnt. Als ständige An-laufstelle für Ausbildungswege und Berufsmöglichkeiten in der Forst-, Holz- und Papierbranche steht die Plattform www.genialeholzjobs.at zur Verfügung.

in salzburg konnten die begeisterten schüler das tischlerhand-werk in der Firma WohnWerkstatt von tischlermeister Josef scheinast kennenlernen. der in der stadt salzburg ansässige tischlermeister verarbeitet ausschließlich Massivholz für die hochwertigen innenraumgestaltungen. eine entdeckungsreise der besonderen art!

in oberösterreich öffnete unter anderen die cellulosefaser-spe-zialistin lenzing ag ihre Firmentore. die schülerinnen konnten hautnah erleben was alles in dem heimischen rohstoff Holz steckt. dass sogar High-tech-Funktionsbekleidung oder Medi-zinprodukte aus Holz bzw. cellulosefasern hergestellt werden, war für viele neu.

in der steiermark besuchten schülerinnen der einer Hauptschul-klasse die stia Holzindustrie gmbh in admont. die Jugendli-chen haben eine durchwegs praxisorientierte Führung durch das unternehmen erhalten und haben somit eine sehr gute übersicht über die ausbildungsmöglichkeiten bekommen. zum abschluss erhielten die begeisterten schülerinnen auch ein klei-nes geschenk.

in tirol bauten die schüler der NMs Breitenbach in einem mo-dernen Holzbaubetrieb versuchsweise eine riegelwandkonst-ruktion zusammen. unter der anleitung von zimmermeister di Hannes Höck fanden die schülerinnen großen spaß daran und bauten daher die Wand mehrmals auseinander und wieder zu-sammen.

aM 25.10.2012 Hat die orF seNduNg „Heute leBeN“ üBer die „geNialeN HolzJoBstage“ iN tirol BericHtet.

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HolzBilaNz außenhandel – FHP Branchenstatistik

Die Arbeit des AK Datenservice & Holzbilanz stellt eine grundlage zur verbesserten Marktbeurteilung in-nerhalb der gesamten Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier dar. Zu diesem Zweck veröffentlicht die Kooperationsabkommen Forst-Holz-Papier regelmäßig eine branchenübergreifenden Statistik für Holz und Holz-produkte (Außenhandels statistik – Import/Export) unter www.forstholzpapier.at. Als Basis für diese Auswertungen dienen Rohdaten der Statistik Austria. (Kapitel 44, Holz- und Waren aus Holz, Holzkohle)

einschätzung für 2012

Von der Expertengruppe im AK Holzbilanz wurden Ein-schätzungen für 2012 getroffen. Die merkliche Abkühlung der Weltwirtschaft ab dem dritten Quartal und anhaltende Unsicherheit und Investitionszurückhaltung im Euroraum belasten die Exporte österreichischer Unternehmen.

Besonders stark betroffen sind Schnittholzexporte nach Italien, was zu einer insgesamt um rund 10 % verringerten Produktion der Sägeindustrie gegenüber 2011 führt. Die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie wird voraussichtlich gleichbleibende Produktionsmengen wie 2011 bei allge-mein sinkenden Margen erreichen. Die Experten erwarten einen Rückgang des Holzeinschlages von rund 10 % gegen-über dem Vorjahr. Für 2013 wird aufgrund der anhaltend unsicheren Wirtschaftsentwicklung keine Belebung der Märkte erwartet.

In der zuletzt stattgefundenen Sitzung des Arbeitskreises haben sowohl die Sägeindustrie, als auch die Papier- und Plattenindustrie betont, dass sie voll aufnahmefähig sind und offene Fabrikstore haben. Zielsetzung ist eine ver-mehrte Rundholzabnahme aus dem Inland.

außenhandel 01-07/2012:

Bis Juli 2012 wurden 3,14 Mio m³ Nadelschnittholz aus Österreich ausgeführt, 2012 waren es 3,51 Mio m³, dies entspricht einer Reduktion von 11 %. Hauptursache sind die geringen Exporte nach Italien, diese sind im Ver-gleichszeitraum von 2,1 Mio. m³ auf 1,8 Mio. m³ gesunken. Beim Laubschnittholz ist eine leichte Steigerung von 5 %

zu beobachten, allerdings bei weit geringeren absolu-ten Mengen. Der Export von Span- und Faserplatten entwickelt sich konstant mit geringen nicht signifikan-ten Abweichungen zum Vorjahr. Die vorläufigen Zah-len zeigen Rückgänge bei der Ausfuhr sowohl beim Sägerundholz wie auch beim Industrierundholz. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 21% weniger Rundholz exportiert.

Zeitreihe

Entwicklung Holzeinschlag Österreichin Erntefestmeter ohne Rinde (Efm o.R.)

Quelle: Lebensministerium 2012

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

<200 ha (Kleinwald) 6.862.336 6.720.597 7.956.646 8.486.733 8.932.794 8.998.762 11.484.357 11.696.236 12.287.880 8.895.915 10.181.805 11.343.392

>200 ha (Großwald) – ohne Öbf AG 4.722.320 4.898.033 4.958.250 6.080.930 5.531.458 5.533.170 5.847.094 6.942.739 6.942.892 5.868.997 5.828.661 5.726.386

Österreichische Bundesforste AG 1.691.599 1.847.895 1.930.544 2.487.573 2.019.135 1.938.729 1.803.412 2.678.366 2.564.656 1.962.526 1.820.490 1.625.893

Gesamt 13.276.255 13.466.525 14.845.440 17.055.236 16.483.387 16.470.661 19.134.863 21.317.341 21.795.428 16.727.438 17.830.955 18.695.671

2007 Sturm Kyrill, 2008 Stürme Emma & Paula

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 20110

10.000.000

20.000.000 GroßwaldKleinwald

Öbf AG

Sturm Kyrill

Stürme Emma &

Paula

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Bau- uNd WerKstoFF Holz

langfristige sicherung der Produktionsgrundlagen

In einer Forschungskooperation zwischen AIT und dem Bundesamt für Wald (BfW) sowie Partnern aus der Indus-trie wird unter der Schirmherrschaft der Plattform Forst-Holz-Papier (FHP) an der Identifikation von genetischen Markern sowie besonders resistenten Genotypen der Fich-te gearbeitet. Ziel ist, die Identifizierung von Fichten, die im Hinblick auf den zu erwartenden Klimawandel eine erhöhte Resistenz gegen Trockenheit aufweisen und dadurch eine nachhaltige Waldwirtschaft ermöglichen. Aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen bestehender phänotypischer, klimatischer und molekularbiologischer Untersuchungen zum Trockenresistenz- und Austriebsverhalten der Fichte werden im Projekt “Green Heritage II” ausgewählte öster-reichische Fichtenherkünfte als künftige Saatgutquellen beurteilt. Ein weiteres Projekt für die Lärche ist in Vorberei-tung und wird im Frühjahr 2013 eingereicht werden.

Projekt Festigkeitssortierung “lädouKi”

Am 1. November 2012 ist die neue ON EN 1912 erschienen. Diese lässt bei Brettern nur noch die Festigkeitssortierung als Kantholz zu und nicht mehr die Sortierung nach Brett-kriterien. Für die bisherige visuelle Brettsortierung kann es keine CE-Kennzeichnung mehr geben. Somit könnte es mit diesem Ausgangsmaterial ab November in Österreich Pro-bleme bei der CE-Kennzeichnung von Brettschichtholz ge-ben.. Die Ausbeute würde durch die Festigkeitssortierung von Brettern als Kantholz ins Unwirtschaftliche absinken. Die Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. wird den Mit-gliedern des Fachverbandes der Holzindustrie Österreichs einen Forschungsbericht zur Verfügung stellen, der die Zuordnung von T-Klassen zu visuell sortierten Brettern aus Fichte ermöglicht. Damit ist das Problem durch die neue ON EN 1912 für Fichte gelöst. Im Gegenzug wird Österreich mehrheitlich das Projekt zur Festigkeitssortierung LäDouKi von Brettern aus Lärche, Douglasie und Kiefer finanzieren. Das Projekt wird nicht nur die Grundlagen für die visuelle sondern auch für die maschinelle Sortierung liefern. Durch die enge Zusammenarbeit mit Deutschland können die Kosten für die österreichische Holzindustrie minimiert und die Projektergebnisse maximiert werden. Außerdem steht die Lösung für die wichtigste Holzart Fichte mit Projekt-beginn sofort zur Verfügung und nicht erst nach Abschluss der Projekts LäDouKi.

Waldbasierte Forschung in europa stärken

Neben laufenden Normungsaufgaben auf nationaler und europäischer Ebene war in den vergangenen Monaten die Ausarbeitung einer neuen europäischen Forschungsagen-da zu Wald und Holz eine vorrangige Tätigkeit des FHP AK Forschung&Normung. Die European Technology Platform Forest-based Sector (FTP) überarbeitet ihre Strategic Research Agenda (SRA) im Hinblick auf das kommende EU Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020.

Dazu wurden zwei Entwürfe allen National Support Groups der FTP zur Stellungnahme übermittelt. In Österreich wur-den unter Federführung des AK Forschung&Normung in allen Branchen Stellungnahmen ausgearbeitet. In einem FHP-Workshop am 19. September 2012 wurden diese aus-gewertet und eine Gesamtstellungnahme des Sektors in Österreich ausgearbeitet. Diese wurde fristgerecht an das europäische FTP-Management übermittelt.

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Extrahierte DNA einer Fichte

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eNergieIm FHP-Arbeitskreis Energie werden derzeit folgende Themen bereiche behandelt: Holzasche, Biomasseförderun-gen in Österreich samt daraus abgeleiteten Instrumenten zur Verstärkung der Nutzungskaskaden, Energieholzbi-lanz samt Darstellung der Holzstromanalyse als Sankey- Diagramm, sowie zwei Projekte, die nachfolgend näher be-schrieben werden.

alternative Beerntungsmethoden für Kurzumtriebsplantagen

Kurzumtriebsplantagen stellen eine potentielle zusätzliche Biomassequelle der Zukunft dar. Bei einem Flächenausbau ergeben sich mehrere Probleme für die gute Lösungen ge-funden werden sollen. Neue Daten zur innovativen Beern-tung von Plantagen in Ungunstlagen sind dafür unbedingt erforderlich.

Während neue Kurzumtriebsflächen (KU-Flächen) auf pro-duktiven Ackerflächen in Konkurrenz zur herkömmlichen landwirtschaftlichen Nutzung stehen können, eröffnet sich ein zunehmendes Potenzial in weniger günstigen La-gen, wie zum Beispiel Kleinflächen im Berg- und Hügelland. Diese bieten sich als extensiv genutzte Flächen mit einem längeren Umtriebszeitraum (>5 Jahre) als herkömmliche Plantagen (2–3 Jahre) an. Deren Beerntung stellt aber neue Herausforderungen und erfordert alternative Beerntungs-methoden, die im Rahmen dieses Projekts entwickelt wer-den sollen.

Bei bestehenden KU-Flächen hat sich weiters gezeigt, dass die herkömmliche Beerntung mittels adaptierter Maisernte-maschinen nur wenig lagerfähiges Hackgut ergibt, das einen relativ hohen Wassergehalt und damit nur geringe Energie-dichte aufweist. Als Option dazu sollen alternative Beern-tungsmethoden auch auf sogenannten „durchgewachsenen“ ( 5-10 jährigen) Bestandsflächen mit Basisdurchmessern zwi-schen 17 und über 30 cm identifiziert werden, wodurch die

gewonnene Biomasse einer natürlichen Freilandtrocknung unterzogen werden kann. Auch soll in Verbindung mit dem Chip Class-Projekt geprüft werden, ob dadurch eine bessere Hackgutqualität erzeugt werden kann.

Das Ziel ist alternative Ernteverfahren für Kurzumtriebs-plantagen – auch solche die verspätet beerntet werden – darzustellen und die Lagerfähigkeit und Qualität des er-zeugten Hackguts zu verbessern.

Herangehensweise

Identifizierung von geeigneten, bestehenden Flächen, am Markt verfügbaren Erntemaschinen und Arbeitsmethoden: bis jetzt wurden zwei Flächen in NÖ und noch zu avisie-rende Flächen in der Steiermark identifiziert, die dem zu-künftigen Anforderungsprofil entsprechen (Kleinflächen, überdurchschnittliches Alter beim Umtrieb (5-10 Jahren), unterschiedliche Klone/Holzarten).

Die Beerntung von durchgewachsenen Flächen durch motormanuelle Verfahren (im Hügelland der Steiermark), Zwicker/Fäller-Bündler-Aggregaten und neueren noch zu prüfenden Maschinen, sowie der Darstellung von Arbeits-verfahren. Dabei sollen Berührungspunkte zum gängigen Einsatz in der Forstwirtschaft gefunden werden. Konkrete bis dato in Betracht kommende Maschinen sind der MOIPU 400 als Großgerät auf einem Forwarder und als Kleingerät auf einem Krananhänger mit dem Woodcracker C150.

Weiterführende arbeiten zum Projekt chip class (Holzforschung austria)

Die bisherigen Arbeiten des Projektes dienten zur Defini-tion des Begriffes „Waldhackgut“, Schaffung der Grundla-gen für eine österreichische Norm (Entwurf der ÖNORM C 4005), Erarbeitung von Leitlinien für die Produktion definierter Waldhackgutsortimente und Erstellung eines

Waldhackgutkataloges. Die derzeitige Datengrundlage be-steht aus 80 verschiedenen Proben aus Österreich.

Im jetzt beschlossenen Folgeprojekt liegen die Schwer-punkte in der : Vervollständigung der Datenbasis (zusätzli-che Analyse von Proben aus Kurzumtriebsholz, Wurzelholz, Shreddermaterial, etc.), Entwicklung von Übernahme-richtlinien und Anleitungen zur Qualitätsoptimierung und Qualitätssicherung in der Hackgut-Produktion, sowie Ver-breitungsmaßnahmen zur ÖNORM C 4005 (FHP-Broschüre, E-learning) und der Aufbereitung der FHPDAT-Formate für Energieholz.

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BaueN Mit Holz

Von 14. Dezember 2012 bis 17. Februar 2013 zeigt die große Ausstellung „Bauen mit Holz“ das technische, ökonomi-sche und gestalterische Potential des Materials Holz.

Holz hat als Baumaterial eine Bedeutung gewonnen, die noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten worden wäre. Das wachsende gesellschaftliche Bewusst-sein für Ressourcenschonung hat auch beim Bauen ein Umdenken herbeigeführt. Gleichzeitig haben technische Entwick¬lungen völlig neue Formen der Gestaltung von Holzbauten möglich gemacht. Einer der ältesten Baustoffe der Mensch¬heit präsentiert sich daher in einer bislang unbekannten Vielfalt und Ästhetik.

zukunftsbaustoff Holz

Die Ausstellung vermittelt anhand ausgewählter interna-tionaler Beispiele verständlich und anschaulich, welche Möglichkeiten sich beim Bauen mit Holz inzwischen bieten. Architekturmodelle zeigen die Bandbreite zeitge-mäßer Holzkonstruktionen von wegweisenden öffentli-chen Bauten und mehrgeschossigem Wohnbau über weit gespannte Tragwerke bis zum Hochhausbau. Wurde Holz lange Zeit als konventionelles und für moderne Konzepte weniger geeignetes Material gesehen, gilt es heute gera-dezu als Exponent und Garant eines zukunftsorientieren Bauens. Holz beginnt sich zunehmend auch bei größeren Gebäuden und im urbanen Raum durchzusetzen.

Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz

Ausgangspunkt ist der Wald als Materiallieferant, aber auch als entscheidender Klimafaktor. Die Ausstellung widmet sich ausführlich der existenzsichernden Rolle von Wald & Holz und weist darauf hin, dass Bauen mit Holz auch bedeutet, einen ‚zweiten Wald‘ aus Häusern zu

pflanzen. Anhand ausgewählter Gebäude werden die öko-logischen Effekte von Holzbauten dargestellt.

gebäude aus Holz in neuen dimensionen

Ein besonderer Fokus gilt den neuen Dimensionen in Flä¬che und Höhe, die durch innovative Berechnungs- und Fer¬tigungsmethoden möglich werden. Das Spektrum in der Schau reicht von der Halle mit 180 Metern Spannweite bis zum mehrgeschossigen Bau mit 27 Metern Höhe. The-mati¬siert werden auch Besonderheiten im Bauprozess wie insbesondere die durch einen hohen Vorfertigungs-grad be¬stimmten, rekordverdächtigen Errichtungszeiten im Holzbau. Nicht zuletzt werden auch die spezifischen Vorteile von Holz beim Bauen im Bestand verdeutlicht.

Weitere informationen auf proholz.at

Ausstellung ab 14. Dezember 2012 in Wien

Eine Ausstellung des Archi-tekturmuseums und des Fachgebiets Holzbau der TU München in Kooperati-on mit dem Künstlerhaus Wien und proHolz

14.12.2012 – 17.02.2012 Künstlerhaus Wien Karlsplatz 5, 1010 Wien Täglich 10–18 Uhr Donnerstag 10–21 Uhr eröffnung 13.12.2012, 18 Uhr

symposium Bauen mit Holz – Wood. Building the future present. Donnerstag, 31.01.2013, 14–19 Uhr Kuppelsaal der TU Wien Eintritt frei

Führungen für angemeldete Gruppen (mind. 10, max. 25 Perso-nen pro Gruppe) Termine in Vereinbarung mit proHolz Austria [email protected]

Kontakt proholz Austria Mag. Karin Giselbrecht Tel.: +43 (0)1/712 04 74 [email protected]

die ausstellung wird unterstützt von: Binderholz, Hasslacher Norica Timber, KLH Massiv holz, Mayr-Melnhof Holz, Rubner, Stora Enso, WIEHAG

träger und wissenschaft-liche Partner der aus-stellung sind: Fachverband der Holz-industrie Österreichs; Bundesinnung Holzbau/Holzbau Austria; Bundes-innung der Tischler und der Holzgestaltenden Gewerbe; Bundesgremium Baustoff-, Eisen-, Hart-waren- und Holzhandel; Kooperationsplattform Forst Holz Papier; Land-wirtschaftskammer Österreich; Land & Forst Betriebe Österreich; TU Wien; BOKU Wien; Holz-forschung Austria

die WicHtigsteN iNFos zur ausstelluNg BaueN Mit Holz – Wege iN die zuKuNFt

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aus deM NetzWerKgeorg adaM starHeMBerg

In der Exekutivausschusssitzung am 7. November 2012 wurde Georg Adam Starhemberg einstimmig für weitere zwei Jahre (2013/2014) als Vorsitzender der Kooperations-plattform FHP bestätigt. Ebenso verlängert wurde Christoph Kul-terer als FHP-Vorsitzstellvertreter.

„Holz ist eine unverrückbare Größe. Sie ist uns gegeben und wir sind

verpflichtet, damit verantwor-tungsvoll umzugehen. Durch eine aktive und nachhaltige Waldbe-wirtschaftung sowie die optimale und effiziente Nutzung des Wert-, Werk- und Rohstoffes Holz, über eine Reihe nacheinander geschal-teter Nutzungsmöglichkeiten, ist Holz der Rohstoff der Zukunft. In den unterschiedlichen Gremien,

FHP-Arbeitskreisen und –gruppen setzen sich rund 170 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet und allen Bereichen der Wertschöp-fungskette intensiv für die gemein-samen Anliegen ein. Darin liegt unsere Stärke! Wir sind FHP und es liegt an uns, diese Stärke rich-tig auszuspielen“, so Georg Adam Starhemberg.

Kurt Maier

FraNz titscHeNBacHer

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Als CEO der Zellstoff Pöls AG wurde Kurt Maier als Nachfolger von Alfred Heinzel in den FHP- Exekutivauschuss nominiert. In der Sitzung am 7.11.12 hat er diese Funktion erstmals wahrge-nommen. Er ist seit 2005 bei der Zellstoff Pöls AG und zeichnet seit

2007 als CEO für die strategische Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich. „Die Zellstoff Pöls AG verarbeitet jährlich 2 Mio. Festmeter Holz und ist somit ein wesentlicher Partner entlang der Wertschöpfungskette Holz“, bemerkt Kurt Maier.

Franz Titschenbacher wurde als neuer Vizepräsident der Land-wirtschaftskammer Steiermark mit Ende September zum Vor-sitzenden des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der Landwirtschaftskammer Öster-reich gewählt und mit 11.10.2012 als

Nachfolger von Hans Resch für die FHP-Strategiegruppe und den Exekutivausschuss nominiert. Beide Aufgaben hat er in den Sitzungen vom 7.11.12 erstmals wahrgenommen.

Hans Resch hatte 2010 die Vorsitzführung des FHP- Exekutivausschusses und der Strategiegruppe inne. Als Vorsit-zender des Ausschusses für Forst- und Holzwirtschaft der Landwirt-schaftskammer Österreich war er bis 11.10.2012 ständiges Mitglied

der FHP-Strategiegruppe. Wir bedanken uns bei Hans Resch für seinen unermüdlichen Einsatz für die Wertschöpfungskette Holz und wünschen ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute.

Page 16: Newsletter 02/2012

iMPressuMAustropapier – Vereinigung der Österreichischen PapierindustrieFHP Kooperationsplattform Forst Holz PapierGumpendorferstraße 6, 1060 WienAusgabe 2/2012Druck: Janetschek GmbH, 3860 Heidenreichstein

Dieser Newsletter wurde auf PEFC zertifiziertemPapier aus österreichischer Produktion gedruckt.PEFC liefert den Nachweis, dass die eingesetzten Rohstoffeaus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen.

FHP-PuBliKatioNeN

Energieholzbereitstellung

Kooperationsplattform Forst Holz PapierA - 1080 Wien > Strozzigasse 10 / Top 7Tel. +43 1 402 01 12 - 900 > Fax +43 1 402 01 12 - [email protected] > www.forstholzpapier.at

PraxisbeispieleVergleich von Energieholzbereitstellungssystemen

Eine Studie im Auftrag der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP)Arbeitsgruppe Energie und Arbeitsgruppe Holzernte und Holzanlieferung

Nähere Informationen und Bestellmöglichkeit unter www.forstholzpapier.at

Hergestellt nach der Richtlinie des Österreichischen Um-weltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Druckerei Janetschek GmbH • UWNr.637

PEFC zertifiziert

Dieses Produkt stammt aus nach-haltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen

www.pefc.atPEFC/06-39-03