7
ANZEIGE WOLFSBURG VWI baut Wohnungen fürs Management Das Architekturbüro Reichel + Stauth aus Braunschweig konnte einen Architekturwett- bewerb der VW Immobilien für sieben Mehrfamilienhäuser mit 74 Wohnungen ge- winnen. Wo heute in der Drömlingstraße in Wolfsburg ein 13-geschossiges Hochhaus steht, soll ab Ende 2012 mit den Bauarbei- ten für den Wohnpark Drömlingstraße be- gonnen werden. 2014 sollen die 50 m 2 bis 164 m 2 großen Wohnungen fertiggestellt sein. Zielgruppe für die Mietwohnungen, die für 9 Euro/m 2 bis 10 Euro/m 2 vergeben werden sollen, ist beispielsweise das VW- Führungspersonal. WOLFSBURG Phaeno kostete über 100 Mio. Euro Das von der irakischen-britischen Archi- tektin Zaha Hadid entworfene Phaeno Science Center in Wolfsburg hat bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Neu- land, die mit der Generalplanung und dem Projektmanagement beauftragt war, zu Schulden von über 100 Mio. Euro geführt. Kalkuliert war das Edutainment-Center 2005 mit 54 Mio. Euro. Zahlreiche Prozesse zu Bauschäden sowie deren Beseitigung ha- ben zur Baukostenexplosion beigetragen. PORT OLPENITZ/KAPPELN Helma baut Ferienhäuser am Yachthafen Helma Ferienimmobilien hat bekannt ge- geben, im geplanten 500-Mio.-Euro-Ferien- Resort Port Olpenitz 24 Ferienhäuser zu bauen. Mit einer Wohnfläche von 93 m 2 sol- len sie am Yachthafen am privaten Strand entstehen. Die Entwicklungsgesellschaft Port Olpenitz hatte im Oktober 2011 nach einem Streit der Gesellschafter Harminvest (10%) und der US-amerikanischen EQK Port Olpenitz (90%) Insolvenz angemeldet. Mit einem preisge- krönten Konzept will die Frank-Gruppe für die Kieler Senioren- wohnanlage Gustav- Schatz-Hof Deutsche und Migranten begeistern. SEITE 23 BILD: FRANK Die neue Mitte Altona ist vom Hamburger Senat beschlossen. Doch nicht nur mit den Bürgern, auch unter den Projektbe- teiligten wird noch diskutiert. SEITE 24 BILD: POITIERS Dem Wohnungsmarkt Hannovers wird von den Maklerhäusern Dynamik und gute Perspektiven bescheinigt. SEITE 26 BILD: MERAVIS In der Region zwi- schen Emden und Hamburg liegt der Schwerpunkt der Offshore-Industrie. Hier werden Millionen investiert. SEITE 27 BILD: CSC 31.5.2012 Ausgabe 22/2012 Seite 21 Der Wesertower in der Überseestadt ist das bauliche Symbol für die aktuelle konjunkturelle Dynamik des Stadtstaats. Bild: ff Die norddeutsche Wirtschaft wird 2012 um knapp 0,5% zulegen. Das er- wartet zumindest das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) und verweist auf die von steigenden Ex- porten profitierenden Hafenstädte sowie den Küsten- und Städtetouris- mus, dem steigende Einkommen zugute kommen. Bremen liegt dabei vorn, Schleswig-Holstein hinten. Deutschland ist auf Wachstumskurs. Das HWWI erwartet 2012 für Deutschland ein Wachstum von 0,5% des Bruttoinlands- produkts (BIP) – und die norddeutschen Bundesländer (Schleswig-Holstein, Ham- burg, Niedersachsen und Bremen) sollen hinter diesem Wachstum mit 0,47% kaum zurück- bleiben. Mit einem BIP-Zuwachs von 3,2% lagen Bremen und Niedersachsen im vergangenen Jahr sogar über dem Bundes- durchschnitt von 3%. Überraschend schwach präsentierte sich Hamburg mit einem mage- ren Zuwachs von 1,4%. Niedersachsen konnte von der starken Konjunktur der Industrie – allen voran der Automobilindustrie – partizipieren. Starke Wirtschaftsräume sind die Region Hanno- ver, Wolfsburg und Braunschweig, das tradi- NORDDEUTSCHE KONJUNKTUR Bremen wächst am stärksten tionelle industrielle Kernland mit einer ak- tuell boomenden Automobilindustrie, so- wie Westniedersachsen. In den Landkreisen Vechta, Cloppenburg und Emsland spielt die Agrarindustrie eine wichtige Rolle, samt angeschlossener Lebensmittelindustrie und dem Maschinen- bau. Bei einer Arbeitslosigkeit von zum Teil unter 3% ist in dieser katholischen Enklave de facto Vollbeschäftigung erreicht. An der Küste schafft die Offshore-Windindustrie unerwartet viele Arbeitsplätze – in Nieder- sachsen wie auch in Bremerhaven. Bremen profitiert von der Luft- und Raumfahrt- industrie, dem modernen Mercedeswerk so- wie von der aktuell dynamischen Um- schlagsentwicklung bei Containern und Au- tos in Bremerhaven. Dienstleistungsstandort Hamburg Hamburg verzeichnete zwar ebenfalls eine positive Umschlagsentwicklung, doch das Wachstum der verarbeitenden Industrie blieb hinter dem Bundesdurchschnitt zurück. Vor allem aber ist Hamburg, so die HWWI-Analysten, ein Dienstleistungsstand- ort, an dem sich die konjunkturellen Schwankungen weniger stark auswirken als in Lagen mit industriellem Schwerpunkt. Beim Abbau der Arbeitslosigkeit hingegen war Hamburg (2010: 8,2%/2011: 7,8%) mit Niedersachsen (7,5%/6,9%) am erfolg- reichsten. Während es den Niedersachsen gelang, seit vielen Jahren zum ersten Mal die Erwerbslosenquote unter den Bundesdurch- schnitt (7,1%) zu drücken, gab es in Bre- men (12%/11,6%) trotz florierender Wirt- schaft wenig Erfolg, die hohe Sockelarbeits- losigkeit abzubauen. Beschäftigung aufzu- bauen gelang 2011 am besten in Niedersach- sen (+1,6% gegenüber 2010). Hamburg (1,3%), Bremen (1,2%) und Schleswig- Holstein (1,1%) lagen eng beieinander. Schleswig-Holstein? Hier arbeiten drei Viertel der Beschäftigten im Dienstleistungs- bereich. Wirtschaftskraft steckt in den Land- kreisen im Hamburger Speckgürtel – allen voran Storman. Im Krisenjahr 2009 ging das BIP nur um 1,7% zurück (Deutschland: -5,1%), kletterte jedoch in den beiden dar- auf folgenden Jahren auch nur moderat um jeweils gut 2%. Die Arbeitslosigkeit liegt auf dem Bundesniveau. 2012 erwartet das HWWI für Schleswig- Holstein ein Wachstum von 0,3%. Etwas mehr soll es in Hamburg (0,4%) sein. Ganz vorn liegt Bremen mit 0,7%, gefolgt von Niedersachsen (0,5%). Und die Arbeits- losigkeit soll abermals sinken. (ff) ANZEIGE Alle Fragen rund um die Immobilienwirtschaft beantwortet Ihnen das IZ Archiv. Für 55 EUR im Quartal haben Sie unbegrenzten Zugriff auf Beiträge aus der Immobilien Zeitung seit 1995.* Bestellen Sie unter www.immobilien-zeitung.de/abonnement. *IZ-Archiv nur in Verbindung mit einem Abonnement der Immobilien Zeitung buchbar IMMER ZUR HAND: UNSER GESAMMELTES WISSEN. IMMOBILIEN ZEITUNG. DAS ARCHIV. Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt IMM SEN. WIS ZUR IMMER erbindung mit ei chiv nur in V Ve Ar - *IZ s e .* B 5 eit 199 ung s eit Z hab al t Quar im EUR 5 5 di um rund agen r F Alle ZEIT MOBILIEN UNS HAND: R u eit t der Immobilien Z inem Abonnemen .imm er www t ellen Sie un t s ug Z en enzt unbegr Sie ben be chaft s t wir Immobilien e AR S A D . TUNG AMM E S GE ER ar ung buchb abonn / /a de ung. eit z mobilien- I r e d aus eiträge B auf f rif A IZ das Ihnen t e t or w t an e . RCHIV V. S TE EL LT . t emen n e i l i b o m m Für . chiv v. Ar NORDDEUTSCHLAND ANZEIGE über 600 ausgewählte Titel immobilien- wirtschaftlicher Fachliteratur

Norddeutschland 2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Nachrichten der Immobilien Zeitung aus dem Norden. Der siebenseitige Sonderteil Norddeutschland beleuchtet die gesamte Region

Citation preview

Page 1: Norddeutschland 2012

ANZEIGE

WOLFSBURG

VWI baut Wohnungen fürs Management

Das Architekturbüro Reichel + Stauth ausBraunschweig konnte einen Architekturwett-bewerb der VW Immobilien für siebenMehrfamilienhäuser mit 74 Wohnungen ge-winnen. Wo heute in der Drömlingstraße inWolfsburg ein 13-geschossiges Hochhaussteht, soll ab Ende 2012 mit den Bauarbei-ten für den Wohnpark Drömlingstraße be-gonnen werden. 2014 sollen die 50 m2 bis164 m2 großen Wohnungen fertiggestelltsein. Zielgruppe für die Mietwohnungen,die für 9 Euro/m2 bis 10 Euro/m2 vergebenwerden sollen, ist beispielsweise das VW-Führungspersonal.

WOLFSBURG

Phaeno kostete über 100 Mio. Euro

Das von der irakischen-britischen Archi-tektin Zaha Hadid entworfene PhaenoScience Center in Wolfsburg hat bei derstädtischen Wohnungsbaugesellschaft Neu-land, die mit der Generalplanung und demProjektmanagement beauftragt war, zuSchulden von über 100 Mio. Euro geführt.Kalkuliert war das Edutainment-Center2005 mit 54 Mio. Euro. Zahlreiche Prozessezu Bauschäden sowie deren Beseitigung ha-ben zur Baukostenexplosion beigetragen.

PORT OLPENITZ/KAPPELN

Helma baut Ferienhäuseram Yachthafen

Helma Ferienimmobilien hat bekannt ge-geben, im geplanten 500-Mio.-Euro-Ferien-Resort Port Olpenitz 24 Ferienhäuser zubauen. Mit einer Wohnfläche von 93 m2 sol-len sie am Yachthafen am privaten Strandentstehen. Die EntwicklungsgesellschaftPort Olpenitz hatte im Oktober 2011 nacheinem Streit der Gesellschafter Harminvest(10%) und der US-amerikanischen EQKPort Olpenitz (90%) Insolvenz angemeldet.

Mit einem preisge-krönten Konzept willdie Frank-Gruppe fürdie Kieler Senioren-wohnanlage Gustav-Schatz-Hof Deutscheund Migranten begeistern.

SEITE 23BILD

: FR

AN

K

Die neue Mitte Altonaist vom HamburgerSenat beschlossen.Doch nicht nur mitden Bürgern, auchunter den Projektbe-teiligten wird nochdiskutiert.

SEITE 24BILD

: PO

ITIE

RS

Dem WohnungsmarktHannovers wird vonden MaklerhäusernDynamik und gute Perspektiven bescheinigt.

SEITE 26BILD

: M

ERAV

IS

In der Region zwi-schen Emden undHamburg liegt derSchwerpunkt der Offshore-Industrie.Hier werden Millioneninvestiert.

SEITE 27BILD

: C

SC

31.5.2012 Ausgabe 22/2012 Seite 21

Der Wesertower in der Überseestadt ist das bauliche Symbol für die aktuelle konjunkturelle Dynamik des Stadtstaats. Bild: ff

Die norddeutsche Wirtschaft wird2012 um knapp 0,5% zulegen. Das er-wartet zumindest das HamburgischeWeltwirtschaftsinstitut (HWWI) undverweist auf die von steigenden Ex-porten profitierenden Hafenstädtesowie den Küsten- und Städtetouris-mus, dem steigende Einkommenzugute kommen. Bremen liegt dabeivorn, Schleswig-Holstein hinten.

Deutschland ist auf Wachstumskurs. DasHWWI erwartet 2012 für Deutschland einWachstum von 0,5% des Bruttoinlands-produkts (BIP) – und die norddeutschenBundesländer (Schleswig-Holstein, Ham-burg, Niedersachsen und Bremen) sollenhinter diesem Wachstum mit 0,47% kaumzurück- bleiben. Mit einem BIP-Zuwachs von3,2% lagen Bremen und Niedersachsen imvergangenen Jahr sogar über dem Bundes-durchschnitt von 3%. Überraschend schwachpräsentierte sich Hamburg mit einem mage-ren Zuwachs von 1,4%.

Niedersachsen konnte von der starkenKonjunktur der Industrie – allen voran derAutomobilindustrie – partizipieren. StarkeWirtschaftsräume sind die Region Hanno-ver, Wolfsburg und Braunschweig, das tradi-

NORDDEUTSCHE KONJUNKTUR

Bremen wächst am stärksten

tionelle industrielle Kernland mit einer ak-tuell boomenden Automobilindustrie, so-wie Westniedersachsen.

In den Landkreisen Vechta, Cloppenburgund Emsland spielt die Agrarindustrie einewichtige Rolle, samt angeschlossener Lebensmittelindustrie und dem Maschinen-bau. Bei einer Arbeitslosigkeit von zum Teilunter 3% ist in dieser katholischen Enklavede facto Vollbeschäftigung erreicht. An derKüste schafft die Offshore-Windindustrieunerwartet viele Arbeitsplätze – in Nieder-sachsen wie auch in Bremerhaven. Bremenprofitiert von der Luft- und Raumfahrt-industrie, dem modernen Mercedeswerk so-wie von der aktuell dynamischen Um-schlagsentwicklung bei Containern und Au-tos in Bremerhaven.

Dienstleistungsstandort Hamburg

Hamburg verzeichnete zwar ebenfalls einepositive Umschlagsentwicklung, doch dasWachstum der verarbeitenden Industrieblieb hinter dem Bundesdurchschnittzurück. Vor allem aber ist Hamburg, so dieHWWI-Analysten, ein Dienstleistungsstand-ort, an dem sich die konjunkturellenSchwankungen weniger stark auswirken alsin Lagen mit industriellem Schwerpunkt.

Beim Abbau der Arbeitslosigkeit hingegenwar Hamburg (2010: 8,2%/2011: 7,8%) mitNiedersachsen (7,5%/6,9%) am erfolg-reichsten. Während es den Niedersachsengelang, seit vielen Jahren zum ersten Mal dieErwerbslosenquote unter den Bundesdurch-schnitt (7,1%) zu drücken, gab es in Bre-men (12%/11,6%) trotz florierender Wirt-schaft wenig Erfolg, die hohe Sockelarbeits-losigkeit abzubauen. Beschäftigung aufzu-bauen gelang 2011 am besten in Niedersach-sen (+1,6% gegenüber 2010). Hamburg(1,3%), Bremen (1,2%) und Schleswig-Holstein (1,1%) lagen eng beieinander.

Schleswig-Holstein? Hier arbeiten dreiViertel der Beschäftigten im Dienstleistungs-bereich. Wirtschaftskraft steckt in den Land-kreisen im Hamburger Speckgürtel – allenvoran Storman. Im Krisenjahr 2009 ging dasBIP nur um 1,7% zurück (Deutschland: -5,1%), kletterte jedoch in den beiden dar-auf folgenden Jahren auch nur moderat umjeweils gut 2%. Die Arbeitslosigkeit liegt aufdem Bundesniveau.

2012 erwartet das HWWI für Schleswig-Holstein ein Wachstum von 0,3%. Etwasmehr soll es in Hamburg (0,4%) sein. Ganzvorn liegt Bremen mit 0,7%, gefolgt vonNiedersachsen (0,5%). Und die Arbeits-losigkeit soll abermals sinken. (ff)

ANZEIGE

Alle Fragen rund um die Immobilienwirtschaft beantwortet Ihnen das IZ Archiv. Für

55 EUR im Quartal haben Sie unbegrenzten Zugriff auf Beiträge aus der Immobilien

Zeitung seit 1995.* Bestellen Sie unter www.immobilien-zeitung.de/abonnement.*IZ-Archiv nur in Verbindung mit einem Abonnement der Immobilien Zeitung buchbar

IMMER ZUR HAND: UNSER GESAMMELTES WISSEN. IMMOBILIEN ZEITUNG. DAS ARCHIV.

Jo

han

n W

olf

gan

g G

oet

he-

Un

iver

sitä

t, F

ran

kfu

rt

IMMSEN. WIS

ZURIMMER

erbindung mit eichiv nur in VVeAr-*IZ

se.* B5eit 199ung seitZ

habal tQuarim EUR 5 5

dium rund agen rFAlle

ZEITMOBILIEN

UNSHAND: R

ueitt der Immobilien Zinem Abonnemen

.immer wwwtellen Sie unts

ugZen enztunbegrSie ben

bechaft stwirImmobiliene

ARS AD. TUNG

AMMESGEER

arung buchb

abonn//adeung.eitzmobilien-

Iredaus eiträge Bauf f rif

AIZ das Ihnen t etorwtane

.RCHIVV.

STEELLT

.temen

n eilibomm

Für .chivv.Ar

NORDDEUTSCHLAND

ANZEIGE

über 600 ausgewählte Titel immobilien-

wirtschaft licher Fachliteratur

Page 2: Norddeutschland 2012

* ohne Nebenkosten, ausgewählte Teilräume, Entwicklung 2000-2011 © Immobilien Zeitung; Quelle: BulwienGesa

WOHNUNGSMARKT HAMBURG

Günstige Wohnungen durch Fördern und Fordernzum Kauf von Zinshäusern für Objekte süd-lich der Norderelbe abgeschlossen wurde.Engel & Völkers hatte anhand des Vergleichsder Zahl der Haushalte mit der Zahl derWohnungen für Hamburg ein Defizit von90.000 Wohnungen errechnet. Diese Zahlsei „völlig unsinnig“, so Sachs, unterstütztaber mit Blick auf die bis 2030 erwarteten100.000 Neubürger die Ansage von Bürger-meister Olaf Scholz, man dürfe nie wiederaufhören, Wohnungen zu bauen. „Aller-dings darf man dann auch nie wieder auf-hören zu fördern – statt den Wohnungsbaudem Markt zu überlassen und zu hoffen,dass es gut geht.“

Durchmischung ist wichtig

Welche Konsequenzen die projektbezoge-ne Quote von einem Drittel Mietwohnun-gen und einem Drittel Sozialwohnungenauf die Bauträger und Projektentwickler hat,wird in diesen Monaten diskutiert. „Wir se-hen, dass wir die Durchmischung für dieStadt brauchen“, bestätigt Peter Jorzickgrundsätzlich den Ansatz der Quoten. „Dasermöglicht eine kleinteiligere soziale Kör-nung und wird auch gelingen.“

Doch möchte Jorzick, der etwa das Quar-tier 21 in Hamburg-Barmbek mitentwickelthat und aktuell mit dem Projekt Hansater-rassen 30 Miet- und 100 Eigentumswoh-nungen in Hamm-Süd plant, Hartz-IV-Emp-fänger und Eigentümer, die 5.000 Euro/m2

für ihre Wohnung bezahlt haben, lieber aufzwei benachbarte Grundstücke verteilen.„Sonst entsteht auf einem Grundstück eineEinkommensspanne, die nicht unproblema-tisch sein kann.“

Aus der Hamburger Wohnungsbaukredit-anstalt (WK) heißt es dazu, der Modus fürdie Umsetzung der Quoten sei von den Be-zirksämtern mit den Investoren im Einzel-fall zu klären. StadtentwicklungssenatorinBlankau hat angekündigt, durch städtebauli-che Verträge mit den Entwicklern den Bauvon Sozialwohnungen vertraglich zu fixie-ren – nachdem etwa die ImmobilienfirmaOmevest des CDU-Bürgerschaftsabgeordne-ten Andreas Wankum ein Grundstück mitder Zusage von 115 Sozialwohnungen ander Fuhlsbütteler Straße erworben hatte –und nun Eigentumswohnungen baut. Beiden sehr hohen Grundstückspreisen in zen-

tralen Lagen – Jorzick spricht hier von bis zu1.600 Euro/m2 in Ottensen – sei eine Quer-subventionierung der Sozialwohnungendurch höhere Preise bei den Eigentumswoh-nungen unvermeidbar. Sachs wiegelt etwasab: „Der Mix ist eine Frage der Gewöhnung.Das kriegen wir am runden Tisch aber hin.“Die Entwickler müssten künftig nicht nurKäufer für die Eigentumswohnungen su-chen, sondern auch einen Investor für dieSozialwohnungen. Das sei im Momentmeist die Saga GWG. „Hamburg hat heutedas bundesweit beste Konzept für sozialenWohnungsbau“, wirbt der Staatsrat. „Es er-laubt nach 15 Jahren eine gute Renditedurch dann frei finanzierte Wohnungen.“

Verdichtung ist ein weiterer vom Bürger-meister propagierter Schlüsselbegriff. Hierhat Jorzick einen praxisorientierten Tipp,um die „bei weitem nicht gehobenen Res-sourcen der Kernstadt“ auszuschöpfen. „Esist billiger, die Feuerwehrleitern um 3 m zuverlängern, als in allen Bauvorhaben abdem siebten Geschoss teuer druckbelüfteteTreppenhäuser zu bauen.“ (ff)

tumswohnungen attraktiv – sowohl zur Ei-gennutzung wie auch als Kapitalanlage.„Vor gar nicht langer Zeit waren Eigentums-wohnungen als Kapitalanlage nicht zu ver-kaufen“, illustriert Andreas Rehberg, Gross-mann & Berger, bei einer Diskussion der So-zietät Buse Heberer Fromm die Entwick-lung. „Heute wird jede fünfte neue Eigen-tumswohnung als Kapitalanlage erworben –und das bei einem durchschnittlichen Preisvon 4.140 Euro/m2.“ Andere Makler spre-chen gar von einem Drittel als Kapitalanla-ge erworbener Eigentumswohnungen.

Nach dem im März erschienenen Bauträ-germarktbericht von Grossmann & Bergersind die Angebotspreise für Eigentumswoh-nungen 2011 gegenüber dem Vorjahr um8% gestiegen – in den zentralen 21 Stadttei-len sogar um 9,7% auf 4.640 Euro/m2.

Angesichts dieser Entwicklung suchen so-wohl Mieter nach neuen zentral gelegenenWohnungen wie auch Entwickler und Bau-träger nach vergleichsweise günstigen Lagenmit Potenzial. „Meine Studenten kommenheute aus Horn, Hamm, Rahlstedt, Veddelund Wilhelmsburg“, verdeutlicht Norbert

Aust, Inhaber des Schmidts Tivoli Theateran der Reeperbahn und Dozent für Medien-recht und Kulturmanagement an der Ham-burger Universität für Wirtschaft und Poli-tik, bei Buse Heberer Fromm die Entwick-lungsrichtung des Wohnungsmarkts.

Hamburg wächst im Süden

Auch Lutz Basse sieht in den nächstenzehn Jahren Aufwertungsprozesse in Duls-berg, Horn und Hamm. „In Barmbek kannman ja heute schon kaum noch Grund-stücke kaufen“, so der Vorstand der SagaGWG auf der IIR-Konferenz in Hamburg,und er prophezeit: „Das Wachsen der Stadtwird überwiegend auf der südlichen Elbsei-te stattfinden. Wir haben es geschafft, mitder IBA qualitatives Wachstum in Wilhelms-burg zu erzeugen.“ Das bestätigt auch OliverNöthen, BulwienGesa. „Die Elbinsel war vordrei Jahren noch No-go-Area. Doch die Dy-namik kommt künftig aus dem Süderelbe-raum.“ Dass auch die Investoren an dieHamburger Süderelbe-Lagen glauben, zeigtder Umstand, dass 2011 jeder fünfte Vertrag

Wohnungsbau ist erklärungsbedürftig: Peter Jorzick, Oliver Nöthen, Wolfgang Overkamp (WK) und Michael Sachs (v.l.) bei der IIR-Konferenz. Bild: ff

6.000 Wohnungen sollen jährlich inHamburg gebaut werden. Der Senathat dazu Genehmigungsquoten mitden Bezirken und Fertigstellungszah-len mit der Wohnungswirtschaft ver-einbart, propagiert die Verdichtungder Stadt und konzentriert die För-dermittel auf den Bau von Sozial-wohnungen. Die hohen Grund-stückspreise in den Trendlagen len-ken die Wahrnehmung der Entwick-ler auf Stadtteile wie Hamm, Hornoder Wilhelmsburg. Die Studentenhaben diese Lagen längst entdeckt.

„Wir haben einen guten Drive in der Rea-lisierung und sind optimistisch, die 6.000Wohnungen zu schaffen“, zeigt sich StaatsratMichael Sachs – zuvor Wohnungsbaukoordi-nator und davor Vorstand bei der SagaGWG – optimistisch, dass das Ziel des SPD-Senats, 6.000 Wohnungen jährlich zu bauen,bereits 2012 eingelöst werden kann. 2011 im-merhin war die Zahl der Baugenehmigungenbereits um 22% auf 5.061 (siehe Grafik „22%mehr Baugenehmigungen in Hamburg 2011“)gestiegen. Unglücklicherweise hatte JuttaBlankau, die Senatorin für Stadtentwicklungund Umwelt, bereits im Januar die Geneh-migung von 6.811 Wohnungen im Jahr 2011bekannt gegeben und auf den Abstand ge-genüber den 2010 unter Schwarz-Grün ge-nehmigten 4.129 Wohnungen gedeutet.

Das Statistikamt Nord wies darauf hin,dass der Senat nur die neu entstehendenWohnungen zähle, nicht aber die abziehe,die etwa durch Sanierung oder Zusammen-legung kleinerer Wohnungen zu einer grö-ßeren wegfallen. Das seien etwa 1.000 bis1.800 Wohnungen jährlich.

Vertrag und Bündnis

Ungeachtet dieser statistischen Interpreta-tionen hat der Senat Entscheidungen getrof-fen, die dem zehn Jahre lang quantitativund im preisgünstigen Segment vernachläs-sigten Wohnungsbau auf die Sprünge helfenkönnen. Zunächst wurde im Juli 2011 der„Vertrag für Hamburg“ mit den sieben Be-zirken über verbindliche jährliche Bauge-nehmigungsquoten getroffen, die sich auf6.000 Wohnungen summieren. Zudem sol-

len die Bezirksämter bei B-Planverfahren in-nerhalb von 18 Monaten zur Vorweggeneh-migungsreife kommen und innerhalb vonsechs Monaten wird die Genehmigung desBauantrags erwartet.

2.000 Sozialwohnungen

Im September 2011 folgte das „Bündnisfür das Wohnen“ mit der Wohnungswirt-schaft. Die Stadt Hamburg sichert Förder-mittel für den Bau von 2.000 Wohnungenmit Miet- und Belegungsbindungen zu, da-von 1.200 Wohnungen nach dem erstenFörderweg (Anfangsmiete: 5,90 Euro/m2)und 800 Wohnungen nach dem neu einge-führten zweiten Förderweg (8 Euro/m2), derNormalverdienern (bis zu 65.000 Euro Jah-reseinkommen bei einer vierköpfigen Fami-lie) das Wohnen in citynahen Stadtteilen er-möglichen soll. Ein Drittel der Wohnungenin Projekten mit mehr als 30 Wohneinhei-ten soll verbindlich als geförderter Woh-nungsbau entstehen.

Die Wohnungswirtschaft sagte den Bauvon 5.500 Wohnungen zu – 2.000 möchten

die Unternehmen der ArbeitsgemeinschaftHamburger Wohnungsunternehmen (AGH)bauen (allein 1.000 die Saga GWG) und ins-gesamt 3.500 die Mitglieder des BfW-Nord,des Grundeigentümerverbands und desIVD-Nord.

Klimaschutz qua Modernisierung

Ein weiterer Punkt des Bündnisses betrifftden Klimaschutz. Bis 2020 sollen – durchModernisierungen – die CO2-Emissionenum 40% gesenkt werden, bis 2050 um 80%.Konsequent, mit genauem Blick auf die Ver-einbarungen und die Ziele, wurde die ener-getische Förderung des frei finanziertenWohnungsneubaus 2012 de facto einge-stellt. Offiziell verkündet ist der Schwenkvon der energetischen Förderung auf dieFörderung preiswerter Wohnungen bishernoch nicht, aber er ist bereits Förderpraxis.

Die Vernachlässigung des Baus günstigerWohnungen bei gleichzeitigem Wachstumder Einwohnerzahlen hat in Hamburg zudeutlichen Mietsteigerungen geführt. NachZahlen von BulwienGesa (siehe Grafik „Ep-pendorf um ein Drittel teurer“) kletterte etwadie Bestandsmiete in Eimsbüttel/Eppendorfzwischen 2000 und 2011 um 36% – undselbst lange Zeit weniger gefragte Stadtteilewie Harburg, Wilhelmsburg oder Stellingenverzeichnen deutliche Zuwächse. Hambur-ger Trendlagen wie St. Pauli, St. Georg oderOttensen hingegen erlebten Mietsteigerun-gen von deutlich über 50%. Die seit 27 Jah-ren durchgeführte Marktuntersuchung desGeografie-Leistungskurses des GymnasiumsOhmoor weist eine Steigerung der Hambur-ger Angebotsmiete zwischen 2000 und 2012von 8,14 Euro/m2 auf 11,34 Euro/m2 nach –ein Plus von fast 40%.

Die Mietexplosion in begehrten Lagen beigleichzeitig historisch niedrigen Zinsen undeiner globalwirtschaftlich unsicheren Situa-tion macht seit 2008 den Kauf von Eigen- In Hamm-Süd plant Hamburg Team 130 Wohnungen am Rückertkanal. Bild: Hamburg Team

ANZEIGE

Jahr Durchschnittsbestandsmieten* in Euro/m2

Elbinseln Harburg-Ost Barmbek Lokstedt/Stellingen

Eimsbüttel/Eppendorf

2000 6,1 6,4 7,2 7,6 8,32001 6,2 6,4 7,4 7,8 8,62002 6,2 6,4 7,5 8,0 8,82003 6,1 6,4 7,5 8,0 8,82004 6,2 6,5 7,5 8,1 8,92005 6,3 6,6 7,5 8,3 9,02006 6,4 6,7 7,4 8,3 9,32007 6,5 6,8 7,3 8,4 9,52008 6,6 6,9 8,2 8,5 9,82009 6,8 7,0 8,3 8,8 10,22010 7,1 7,2 8,5 9,2 11,02011 7,3 7,4 8,8 9,5 11,3

Zuwachs in % 19,7 15,8 21,4 25,0 36,1

Bestandsmieten in Hamburg:

Eppendorf um ein Drittel teurer

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

20112010*2009200820072006200520042003200220012000

Baufertigstellungen

Baugenehmigungen

Genehmigte und fertiggestellte Wohnungen:

22% mehr Baugenehmigungen in Hamburg 2011

*2010 bis November © Immobilien Zeitung; Quelle: Statistik-Nord

Woh

nung

sanz

ahl

Seite 22 Nr. 22 31.5.2012 NORDDEUTSCHLAND Immobilien Zeitung

Page 3: Norddeutschland 2012

KIEL-GAARDEN

Seniorenwohnen auch für Migrantenspiel zählen, „dass muslimische Männernicht neben Frauen wohnen und auch nichtvon Frauen gepflegt werden“, erläutertFrank-Sprecher Clemens Thoma. Auch ließees sich bestimmt vermeiden, irakische Kur-den und Türken zusammenzulegen. Manwolle diese politische Sensibilität aber auchnicht übertreiben, denn in den Mietwoh-nungen lebten die verschiedenen KulturenTür an Tür. „Da gibt es auch nicht jeden TagUnruhen auf der Straße.“ Zum Service sol-len muttersprachliche Pfleger und Pflegerin-nen zählen.

Mehr Deutsche als Migranten

„Wir wollen schon überwiegend Deutscheansprechen“, stellt Thoma richtig. Gedachtsei an ein Drittel oder Viertel Bewohner ausanderen Kulturen. „Es ist auch für uns Neu-land. Wir werden das evaluieren.“ Der Marktfür diese Zielgruppe ist zweifellos da. Vieleehemalige Gastarbeiter haben eine Rückkehrin ihre alte Heimat verworfen, weil die Kin-der und Enkel in Deutschland leben oder derBezug zur Heimat verloren gegangen ist.

„Die Senioren – unabhängig welcher Kul-tur – bleiben hier in ihrem vertrauten Um-feld und in Nachbarschaft zu ihrer Familie.“Ende 2012 soll mit der Vermietung begonnenwerden. Im Frühjahr 2013 ist die Fertig-stellung der Wohnungen vorgesehen. DieInvestitionskosten des Gesamtprojekts liegenbei 15 Mio. Euro. (ff)

Die 94 von den Architekten brockstedt.bergfeld.petersen geplanten Seniorenwohnungen. Bild: Frank

In Kiel-Gaarden haben die Bau-arbeiten zur Seniorenwohnanlage im Gustav-Schatz-Hof begonnen. DieFrank-Gruppe wird bis zum Frühjahrkommenden Jahres 94 Mietwohnun-gen für betreutes Wohnen samt Pfle-gestation, Kita und Mietertreff reali-sieren. Zielgruppe sind explizit auchdie in Gaarden zahlreich lebendenMigranten. Für das integrative Kon-zept gab es bereits einen Preis.

Im Oktober 2011 wurde die Frank-Gruppemit einem Sonderpreis zum ersten Schles-wig-Holsteinischen Integrationspreis ausge-zeichnet. Prämiert wurde das integrativeKonzept zum Gustav-Schatz-Hof. In Ergän-zung einer 1997 errichteten Wohnanlagemit über 300 Wohnungen, die je zur Hälftezum Bestand der Frank-Gruppe und desWohnungsunternehmens KWG gehören,entsteht nun eine Seniorenwohnanlage mitverschiedenen Angeboten zur Stärkung dersozialen Infrastruktur.

Öffentlich geförderte Wohnungen

Die 94 Mietwohnungen für betreutesWohnen und die Wohngruppe für Demenz-kranke, die in einem als KfW-Effizienzhaus40 geplanten Gebäude errichtet werden,werden öffentlich gefördert und für 5,40Euro/m2 vermietet. Zudem entstehen eine

Sozialstation sowie eine Tagespflegeeinrich-tung. Die Infrastruktur des gesamten Quar-tiers wird durch die Einrichtung eines Mie-tertreffs sowie einer Kita ergänzt.

Die Besonderheit dieses Projekts liegt inder ausdrücklichen Ansprache der Seniorenmit Migrationshintergrund. „Wir sprechen

alle älteren Menschen aus Gaarden und denbenachbarten Stadtteilen an“, erklärt Hans-Jürgen Schauenburg, geschäftsführender Ge-sellschafter der Frank-Gruppe. Stammendiese aus einem anderen Kulturkreis, wirdihnen eine entsprechende Pflege angeboten.Zur kulturellen Rücksicht könnte zum Bei-

BREMEN

Bremer Landesbank kauft Beluga-Zentrale

Die BLB Immobilien, die Immobilienge-sellschaft der Bremer Landesbank, hat diefrühere Zentrale der seit Juni 2011 insolven-ten Beluga-Reederei gekauft. Das 10.000 m2

große, von den Bremern Architekten Haslob,Kruse & Partner entworfene Gebäude war2009 für 30 Mio. Euro erstellt worden. DieLandesbank ist mit der Sparkasse BremenHauptgläubiger der Reederei. Aktuell sind dieLS International Cargo auf 700 m2 sowie ei-ne Kita die einzigen Mieter im Gebäude aufder Teerhofinsel. 6.000 m2 möchte die BLBbis zum Jahresende vermietet haben. An In-teressenten für den großzügig und repräsen-tativ eingerichteten Firmensitz mangelt esnach BLB-Angaben nicht. Die 190 m2 bis1.600 m2 großen Flächen werden je nach Eta-ge für 10,50 Euro/m2 bis 14 Euro/m2 ange-boten. Noch nicht abschließend entschiedenist die Zukunft der beiden oberen Etagen mitdem im März 2012 geschlossenen RestaurantOuter Roads und einer Bar.

Die frühere Beluga-Zentrale an der Weser. Bild: ff

ANZEIGE

Immobilien Zeitung NORDDEUTSCHLAND 31.5.2012 Nr. 22 Seite 23

HAMBURG

GS-Bau feiert Richtfest für max-living

An den Straßen Lange Reihe, Bülaustraßeund Knorrestraße in Hamburg St. Georgentsteht das Wohnungsbauprojekt max-living. Die GS-Bau, ein Unternehmen derGesa-Bau-Gruppe entwickelt auf dem frühe-ren 1.000-Töpfe-Areal nach einem Entwurfder Hamburger Architekten nps tchobanvoss 83 Neubauwohnungen. Zudem wird inder Bülaustraße 8 ein neoklassizistischesWohngebäude mit zwölf Wohnungen saniert. Etwa 40% der Wohnungen sollenvermietet werden. Im Erdgeschoss wird einLebensmittelladen der Firma Niemerszeineröffnet. In der vergangenen Woche wurdedas Richtfest gefeiert.

BUCHHOLZ/NORDHEIDE

Gründungszentrum ISIstartet im Herbst

Ab Herbst 2012 soll in Buch-holz/Nord-heide das ISI Zentrum für Gründung, Busi-ness und Innovation entstehen. Rund 30junge Unternehmen sollen auf 2.000 m2

Büro- und Laborfläche sowie 400 m2 Pro-duktions- und Lagerfläche Platz finden.Bauherr für das 3,7-Mio.-Euro-Projekt ist dieWirtschaftsförderung im Landkreis Harburg(WLH). Das Land Niedersachsen fördert dasISI durch die Vergabe von EU-Mitteln ausdem Europäischen Fonds für Regionale Ent-wicklung (Efre) mit 1,9 Mio. Euro. Da diebenachbarten Gründungszentren etwa inWinsen und Buxtehude nahezu ausgelastetsind, erwartet die WLH eine gute Nachfrage.

HANNOVER

Beos vermietet 6.000 m2 an Dachser

6.000 m2 Produktions- und Lagerflächebezieht der Logistikdienstleister Dachser imGewerbegebiet Brink Hafen in Hannover.Die in den 1970er Jahren entstandenen Hal-len in der Wiesenauer Straße 13 hatte dieSparkasse Hannover Gewerbeimmobilienvermittelt. Beos hatte das 24.600 m2 großeAreal komplett leer im Dezember 2011 erworben. Zum Ensemble zählt auch das be-nachbarte ehemalige, 1982 errichtete SAP-Bürogebäude Wiesenauer Straße 11. Zur Ver-fügung stehen noch 7.000 m2 Hallen-, 8.000m2 Bürofläche sowie 1.000 m2 für Kunden-dienst und Ausstellung.

BRAUNSCHWEIG

Forschungsflughafen eröffnet

In Braunschweig wurde Ende Mai derCampus Forschungsflughafen (CFF) eröff-net. Bund, Land und die Technische Univer-sität Braunschweig (TU) haben für den Bauund die technischen Großgeräte 28 Mio.Euro auf dem von der Stadt Braunschweigzur Verfügung gestellten Grundstück inves-tiert. 50 Forscher aus 15 Instituten der Uni-versitäten Braunschweig und Hannover sowie des Deutschen Zentrums für Luft- undRaumfahrt (DLR) forschen an Flugzeugen,Simulatoren, Windkanälen und Prüfständenam „bürgernahen Flugzeug“, das leiser, sicherer und effizienter sein soll.

Page 4: Norddeutschland 2012

MITTE ALTONA IN HAMBURG

„Wir haben ein absolut lebendes Projekt“

Noch bis zum 15. Juli können sichInvestoren zur Bebauung der Kailine,der Nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck, bewerben. Mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 150 Mio. Euro sollen hier85.000 m2 BGF entstehen – 60% alsWohnungen und 30% als Büros.

Noch bis zum 15. Juli nimmt das mit derVermarktung der Kailine beauftragte Koordi-nierungsbüro Wirtschaft in Lübeck (KWL)Angebote von Investoren und Entwicklernfür die Anhandgabe der ersten beidenGrundstücke auf der Nördlichen Wallhalb-insel in Lübeck entgegen.

425 Wohnungen geplant

Auf acht Baufeldern sollen 85.000 m2 BGFentstehen: 60% als Wohnungen, 30% alsBüros und 10% als kleinteiliger Einzelhan-del, Gastronomie, Kultur und Freizeit. Wirddas 72.000 m2 große Areal in der Trave vor

der Altstadtinsel so bebaut, könnten 425Wohnungen entstehen. Doch zunächst ge-hen nur die Grundstücke 3a und 5b insRennen.

230 Euro/m2

Das Grundstück 5b weist – bestückt miterhalten bleibenden historischen Kranen –zur Altstadtinsel und soll für 230 Euro/m2

BGF verkauft werden. Grundstück 3a istauch eine Wasserlage, jedoch zum Gewerbe-gebiet Roddenkoppel hin gelegen. Hier sol-len 160 Euro/m2 erzielt werden. So hofft dieKWL, mit dem Verkauf der beiden Grund-stücke 3 Mio. Euro zu erzielen.

Die Bürgerschaft wird voraussichtlich imNovember 2012 über die Anhandgabe ent-scheiden. Dann haben die Investoren zwölfMonate Zeit für einen Architektenwettbe-werb und einen Bauantrag. Im November2013 geht die KWL dann mit den Kaufver-trägen in die Bürgerschaft. Dann beginnt dieErschließung. (ff)

nossenschaften weiterzuverkaufen. Damitwäre die bremsende Diskussion mit der ECEbeendet, und zudem wären die Anwohnermit vergleichsweise günstigen Genossen-schaftswohnungen befriedet.

Die Carlsberg-Brauerei allerdings hat derECE bereits das 16.000 m2 große so genann-te Kistenlager verkauft. Dort möchte die 112.Panta Grundstücksgesellschaft Wohnungenbauen. Gesellschafter sind neben der ECE dieGebrüder Fraatz, bekannt durch die Entwick-lung des Bavaria-Quartiers St. Pauli, sowieBehrendt Wohnungsbau (65% der Anteile)und die Harmonia-Immobiliengesellschaft,deren Geschäftsführer Michael Börner-Klein-dienst – früher bei der ECE – diese Funktionauch bei Panta bekleidet.

Insgesamt könnten zwischen Ottensen,Bahrenfeld und Altona-Nord 3.500 Wohnun-gen mit 380.000 m2 BGF entstehen – alleinim ersten Bauabschnitt auf nicht von derBahn genutzten Flächen 150.000 m2 bis200.000 m2. Das Gesamtinvestitionsvolumenliegt bei 750 Mio. bis 1 Mrd. Euro – im ers-ten Bauabschnitt bei 350 Mio. bis 500 Mio.Euro.

Nach dem Beschluss durch den Senat,plant die Bürgerschaft nach der Sommer-pause – frühestens im August – über denMasterplan abzustimmen. (ff)

LÜBECK

Kailine sucht Investoren

Nach der Hafencity ist die neue Mitte Altona das zweitgrößte Stadtentwicklungsprojekt Hamburgs. Hier ein Luftbild Richtung St. Pauli. Bild: aurelis

Am 15. Mai hat der Hamburger Senatden Masterplan Mitte Altona beschlossen. Auf dem 75 ha großenAreal soll nach der Verlegung derFernbahn ein Quartier mit 3.500Wohnungen entstehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen wird auf 1 Mrd. Euro geschätzt. Begleitet wirddie Entwicklung von einer umfangrei-chen Bürgerbeteiligung. Diskussionenzwischen den Eigentümern und derStadt gibt es um die Lastenverteilungund den Umfang der Erschließungs-maßnahmen. Besonders die ECE –neben der Bahn, aurelis und der Entwicklungsgemeinschaft Panta Eigentümer – ist vom Verfahren nach§ 165 BauGB genervt. Sie hat bis zum30. Juni die Option, vom Kauf ihresAreals zurückzutreten.

„Es würde lange dauern, hat Oberbau-direktor Walter gesagt – und es ist noch vielschlimmer gekommen.“ Martin Lepper, Geschäftsführer Objektentwicklung der ECEConsulting, gibt sich auf dem Podium zurQuartiersentwicklung der neuen Mitte Altonaim Rahmen der IIR-Konferenz Hamburg we-nig Mühe, seinen Sarkasmus hinsichtlich dergewählten städtebaulichen Entwicklungs-maßnahme zu bremsen. „Seien Sie kritisch,wenn § 165 auftaucht“, so seine Empfehlungan die Zuhörer (siehe Kasten „§ 165 BauGB“).Die ECE sei gewohnt, mit verlässlichen Aus-sagen zu arbeiten. „Er ist aber nicht verläss-lich. Jeder hat die Möglichkeit, aus Commit-ments rauszukommen. Wir haben ein abso-lut lebendes Projekt.“

Relativ akzeptierte Richtung

Das mag Oberbaudirektor Jörn Walter gernbestätigen: „Wir leben im Jahr 2012 undmüssen die Wahrnehmung der vielen Betei-ligten mitnehmen. Wir haben eine etwas an-dere Diskussion über die soziale Frage. Welche Wohnungen baut ihr? Zu welchenPreisen? Welches Mobilitätskonzept greift?Wie sieht das ökologische Konzept aus? Fra-gen, zu denen wir Antworten liefern müssen.Wir sind ja in einer relativ akzeptierten Rich-tung unterwegs. Was meinen Sie, was hier loswäre, wenn 50% Büroflächen gebaut werdensollten.“

Auch Harald Hempen, aurelis Real Estate,bekennt sich zur Bürgerbeteiligung: „Ein loh-nendes Invest. Ohne Beteiligung geht esnicht, das würde zu zu viel Unruhe führen“(siehe „Frühzeitige Beteiligung statt Bürgerbegeh-ren“, IZ 48/11, S. 18). Die Beteiligungskostenliegen nach seinen Zahlen bei 43% der Mas-terplankosten von 1,7 Mio. Euro. „Der kom-munikative Aufwand sprengt alles, was ichbisher erlebt habe“, so Lepper, er würdige das

Engagement des Oberbaudirektors im Zugeder Bürgerbeteiligung. „Der Walter macht ei-nen Wahnsinnsjob: samstags, sonntags undnachts in irgendwelchen Kellern.“

Eigentümer und Stadt uneins

Doch die Bürgerbeteiligung bremst nachAnsicht von Architekt und Stadtplaner AndréPoitiers, der 2010 den städtebaulichen Wett-bewerb für sich entscheiden konnte, denFortgang des Projekts weniger als die Diskus-sionen zwischen der Stadt und den Eigentü-mern – und auch unter den Eigentümern.Gestritten wird um die Notwendigkeit undFinanzierung von Erschließungsmaßnah-men, die Verteilung öffentlicher und privaterParkplätze, innovative Mobilitätsangebotewie etwa E-Mobilität, Car-Sharing, Mobili-tätsdienstleistungen.

Ein Diskussionspunkt ist zudem die ge-plante Stadtteilschule. „Die Eigentümer sindverschnupft, weil die Schule erst nach demWettbewerb auf die Agenda gekommen ist“,so Hempen. Denn auf dem für die Schule be-nötigten Raum können keine Wohnungenentstehen. Aktuell ist die Schule auf demAreal der aurelis vorgesehen. Entweder wirddie Stadt das Grundstück für den Schulbaukaufen oder die aurelis entwickelt die Schule

im Rahmen eines PPP-Projekts – das siedann weiterverkaufen könnte. Mit Verweisauf die „Lasten“ auf dem aurelis-Areal –Schule, Park, Gewerbe in den denkmalge-schützten riesigen Stückguthallen – möchteHempen seine Quote an Sozialwohnungenauf die anderen Eigentümer verteilen. Dochdie Vorgabe des SPD-Senats, ein Drittel Sozi-alwohnungen zu bauen, sorgt ohnehin nichtfür Glücksgefühle bei den Entwicklern. Zu-mal das Koordinierungsgremium der betei-ligten Bürger gern noch mehr geförderteWohnungen hätte.

ECE kann Wohnungen

Gerade die ECE versuche in dieser Situati-on, gegenüber der Stadt und den anderen Ei-gentümern ihre wirtschaftlichen Interessendurchzusetzen – „konsequenter als andereUnternehmen“, so ein Insider. Der dem Be-reich Industries zugeordnete und von Andre-as Mattner verantwortete Wohnungsbaumüsse „performen“. Seit dem Oktober 2011gebe es aufgrund der recht frostigen Atmo-sphäre zwischen Stadt und ECE nicht mehrviel Bewegung im Projekt.

Ungeachtet dessen sieht Mattner aktuellkeinen Anlass, vom Kaufvertrag für das45.000 m2 große Holsten-Grundstück zu-

rückzutreten, wie es bis zum 30. Juni 2012gegenüber dem Verkäufer Carlsberg-Brauerei,zu der Holsten heute gehört, möglich wäre.Auch Gerüchte, Carlsberg würde noch amKaufpreis drehen wollen, der nach Branchen-informationen bei 12 Mio. Euro liegen soll,weist Mattner zurück. „Der Kaufpreis ist ver-handelt und steht im Kaufvertrag.“

Und Mattner nimmt auch Stellung zumVorwurf, die ECE habe sich aus Mangel anErfahrung mit Wohnungsbauentwicklungenvon der Komplexität des Verfahrens überra-schen lassen. „Wir haben schon ohne EndeBürobauten, Logistikzentren und Wohnun-gen gebaut. Aktuell bauen wir etwa im Als-tercampus in Hamburg 110 Wohnungen imersten Bauabschnitt und 249 Wohnungen imzweiten Bauabschnitt. Die ECE hat für großeIndustrieunternehmen, wie Airbus, Beiers-dorf oder eben Holsten Masterpläne entwik-kelt.“ So habe man Holsten für das Areal inAltona eine hochwertige städtische Nutzungempfohlen, Wohnungen etwa.

Sollten sich einzelne Eigentümer mit derStadt nicht einigen können, erlaubt das165er-Verfahren, dass die Stadt Hamburg vonihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht. Soüberlegt die Stadt, weiß ein Kenner der Si-tuation, das Holsten-Areal für 12 Mio. Eurozu erwerben – und direkt an Hamburger Ge-

§ 165 BauGB

Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahmenach § 165 Baugesetzbuch (BauGB) hat das„Wohl der Allgemeinheit“ im Fokus – etwa dieSchaffung dringend benötigter Wohnungenoder die Entwicklung von Brachen – und sollerreichen, dass eine Kommune ihre städte-baulichen Vorstellungen geschlossener undschneller verwirklichen kann als über die Bau-leitplanung. Dabei ist eine umfangreiche Be-teiligung der Öffentlichkeit und der Betroffe-nen vorgesehen. Zudem hat die Kommunezur Sicherung der Entwicklung nach ihrenVorstellungen einen Genehmigungsvorbehaltfür alle Grundstückserwerbe und alle wichti-gen Modifikationen in dem Bereich. Auchkann die Kommune ein Vorkaufsrecht geltendmachen und Grundstücksenteignungen ohneBebauungsplan vornehmen. Zur Finanzierungder Entwicklungsmaßnahme entrichten die Ei-gentümer einen Ausgleichsbetrag in Höhe derDifferenz der Grundstückspreise vor und nachder Entwicklungsmaßnahme. (ff)

Der städtebauliche Entwurf von André Poitiers. Bild: Poitiers Martin Lepper, André Poitiers, Harald Hempen und Jörn Walter (v.l.) gerade ganz entspannt. Bild: ff

ANZEIGE

Seite 24 Nr. 22 31.5.2012 NORDDEUTSCHLAND Immobilien Zeitung

Page 5: Norddeutschland 2012

ANZEIGE

WOHNUNGSMARKT BREMEN

„Wohnimmobilienmarkt ist völlig unterbewertet“len auch in einer typisch Bremer Immobiliewider, dem so genannten Bremer Haus. Dasin eine straßenlange durchgehende Bebau-ung eingebettete Reihenhaus findet sich inunterschiedlichen Größen in nahezu allenalten Bremer Stadtteilen, begründet eine fürGroßstädte vergleichsweise hohe Eigen-tumsquote von 35% und eine vergleichs-weise geringe Anzahl von Mehrfamilien-häusern an der Weser.

So kletterten etwa die Preise für Reihen-häuser im Bestand in Findorff nach Zahlendes Grundstücksmarktberichts von 2010 auf2011 um 17% von 1.250 Euro/m2 auf 1.460Euro/m2, in Schwachhausen um 9% auf1.930 Euro/m2 oder in der Alten Vorstadtum 12% auf 1.170 Euro/m2.

„Am auffälligsten ist die Zweiteilung desMarktes“, so Bode. „Die Sonderkonjunkturfür bevorzugte Lagen und die Stagnationoder gar der Rückgang in normalen Stadtla-gen. So koste ein Zinshaus ohne Gewerbe-einheiten in bevorzugter Lage zwischen 900Euro/m2 bis 1.450 Euro/m2, während im fer-nen und armen Bremen-Nord nur 550Euro/m2 bis 700 Euro/m2 gezahlt würden.Das bestätigt auch Nöthen. „Der Kaufpreis-faktor ist in der Spitze seit 2007 vom 14fa-chen der Jahresnettomiete auf das 16,5fachegestiegen, während der durchschnittlicheFaktor nur von 12 auf 13 zulegen konnte.“Tantzen: „Wir merken eine verstärkte Nach-frage von institutionellen Investoren.“

Günstiger Wohnraum zu teuer

Diskutiert wird aktuell in Bremen, ob diePreisschübe zu einer sozialen Entmischungder Stadtteile führen. Peter Stubbe, Vor-standsvorsitzender der städtischen Woh-nungsbaugesellschaft Gewoba, die ihreWohnungen im Mittel für 4,96 Euro/m2 ver-gibt, erklärte, selbst auf eigenen Grund-stücken keine neuen Wohnungen für eineMiete von unter 8 Euro/m2 entwickeln zukönnen. Dazu bedürfe es staatlicher Förder-mittel. Diese Mittel für den sozialen Woh-nungsbau sind jedoch nach einer Erhebungder Arbeitnehmerkammer von 50 Mio. Euroim Jahr 1995 auf 4,5 Mio. Euro im Jahr2009 geschrumpft.

Zwar versichert Bürgermeister Jens Böhrn-sen, der den rot-grünen Senat führt, allent-halben, dass etwa die Überseestadt nicht al-lein den Besserverdienenden vorbehaltensein dürfe. Wenn allerdings städtischeGrundstücke verkauft werden sollen, spieltder Kaufpreis – mit Blick auf die Schulden-bremse – die entscheidende Rolle.

„Es gibt in Bremen jedoch keinen Woh-nungsnotstand abseits der City“, so Nöthen,und auch Tantzen betont, es gebe genügendWohnraum für niedrige Einkommen. (ff)

Im Quartier Weserufer in der Überseestadt entstehen Mietwohnungen – im Hochhaus Landmark Tower (l.) – und Eigentumswohnungen. Bild: Grosse

Seit 2009 haben die Mieten undKaufpreise für Wohnimmobilien inBremen deutlich an Fahrt gewonnen.Allerdings ist der Markt zweigeteilt.Während bevorzugt die citynahen Lagen gemietet und gekauft werden,verzeichnen periphere Stadtteile Stagnation oder sogar sinkende Preise. Und die Kicker von WerderBremen scheinen im Topsegment –anders als in der Liga – eine gewisseRolle zu spielen.

„Der Wohnimmobilienmarkt war und istim Vergleich zur Bremer Wirtschaftskraftvöllig unterbewertet“, verweist Jörg Tantzen,Engel & Völkers Bremen, auf die seit Jahrenflorierende Bremer Wirtschaft. Aushänge-schilder sind das Mercedeswerk mit 13.000Mitarbeitern, in das bis 2014 sage undschreibe 1 Mrd. Euro investiert werden soll,Nahrungsmittel-Multi Kraft in der Übersee-stadt, Airbus oder der sehr erfolgreicheRaumfahrt-Mittelständler OHB Technologyim Technologie-Park – nahe der sich zuneh-mend als Exzellenz-Standort etablierendenUniversität Bremen.

20% mehr Miete seit 2008

Die für diese Unternehmen und Institu-tionen tätigen, teils zuziehenden Fachkräftesind bereit, für das Wohnen in bevorzugten,citynahen Lagen gutes Geld zu zahlen. Zudiesen bevorzugten Lagen zählen die Stadt-teile Schwachhausen – insbesondere nahedem Bürgerpark –, Horn-Lehe, Mitte, Ober-neuland oder die Überseestadt.

Die Neubaumieten liegen nach den Zah-len von BulwienGesa im Mittel bei 9

Euro/m2, doch in den bevorzugten Lagensind es auch bei renoviertem Altbau durch-aus 12,50 Euro/m2. So ist die Spitzenmietein Bremen seit 2001 um 67% gestiegen, al-lein seit 2008 um 20%. Niedriger fällt derZuwachs mit gut 40% bei der durchschnitt-lichen Erstbezugsmiete aus. „Selbst für Be-

standswohnungen aus den 1960er oder1970er Jahren in durchschnittlichen, aberzentralen Wohnlagen gibt es bis zu 300 An-fragen“, berichtet Tantzen.

Neustadt ist eine Potenziallage

Ähnliche Entwicklungen lassen sich auchbei den Preisen für Eigentumswohnungenbeobachten. „Neue Eigentumswohnungenentstehen überwiegend in Ia-Innenstadt-lagen – wie der Überseestadt oder auf demStadtwerder“, hat Klaus Bode, Geschäfts-stellenleiter des Bremer Gutachterausschus-ses, beobachtet. Auf dem Stadtwerder, linksder Weser, in Nachbarschaft zum ältestenWasserturm Bremens und vis-à-vis zumtrendigen Ostertorviertel, würden 3.500Euro/m2 bis 4.500 Euro/m2 bezahlt – mehrals in der Überseestadt. Trotz laufenderPreiserhöhungen berichtet das MaklerbüroRobert C. Spies von einer kaum abreißen-den Nachfrage. Die Durchsetzung von neu-en Top-Preisen sei manches Mal auch derentspannten Zahlungsbereitschaft von Bun-desliga-Kickern des SV Werder Bremen ge-schuldet, so Tantzen.

Diese Nachfrage erfasst auch bisher weni-ger bevorzugte Viertel. „Neustadt, Finndorfoder Habenhausen links der Weser sind

klassische Potenziallagen“, erklärt OliverNöthen, BulwienGesa. „Mit ihren schönenAltbauten und Straßenräumen bieten sie ei-ne städtebauliche Qualität, die in Hamburglängst erschlossen wäre.“ Deutlich spiegeltsich die Dynamik in den begehrten Stadttei-

Die Gewoba errichtet in Bremerhaven-Lehe ein Mietshaus – das erste seit 20 Jahren. Bild: Gewoba

WOHNUNGSMARKT BREMERHAVEN/CUXHAVEN

Offshore zieht Menschen an die NordseeküsteObwohl es mit dem Aufbau der Offshore-Windparks in der Nordseeaktuell etwas knirscht – die un-berechenbare Nordsee, fehlendeNetzanschlüsse und Investoren –,steht außer Frage, dass die Offshore-Industrie der Küste einen Wirt-schaftsaufschwung bescheren wird.Bereits jetzt sinkt die Arbeitslosigkeitund durch zuziehende Fachkräfte reduziert sich der Überhang an Wohnungen etwa in Bremerhavenund Cuxhaven schon heute.

„Für die Küste ist die Energiewende mitdem Atomausstieg und dem Ziel, bis 2020ein Viertel des Stroms aus Windenergie zubeziehen, ein Glücksfall“, freut sich WernerRepenning, NPorts, und liegt da ganz auf ei-ner Linie mit seinem MinisterpräsidentenDavid McAllister. „Für uns in Norddeutsch-land kann die Offshore-Windenergie eineJahrhundertchance werden.“ Ronny Weller,Windenergie-Agentur WAB, erwartet bis

2020 Investitionen von 30 Mrd. Euro imdeutschen Offshore-Segment. „Die Unter-nehmen aus der Region haben einen ge-schätzten weltweiten Anteil von 20% bis25% am Offshore-Windenergiegeschäft.“

Offshore und Forschung

Hinzu kommen Forschungseinrichtungenwie ForWind – Zentrum für Windenergie-forschung in Oldenburg oder das Fraunho-fer Institut für Windenergie und Energiesys-temtechnik (Iwes) in Bremerhaven. Alleinebei Iwes und ForWind arbeiten 500 Wissen-schaftler. Tatsächlich arbeiten bundesweitbereits 14.000 Menschen in diesem Indus-triezweig, 2021 sollen es nach einer Studieder Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price-waterhouse-Coopers 33.000 Arbeitsplätzesein.

Mehrere tausend Arbeitsplätze sind be-reits an der Küste entstanden. Allein in Bre-merhaven arbeiten nach Zahlen der Arbeit-nehmerkammer 2.000 Menschen direkt inder Offshore-Branche – vor allen Dingen in

der Elektro- und Metallindustrie. Indirektsind sogar 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze inBremerhaven entstanden – das ist im Rah-men einer noch nicht veröffentlichten Stu-die zu den Auswirkungen des Offshore-Booms auf den Wohnimmobilienmarkt inBremerhaven deutlich geworden.

Wohnungsmarkt wird stabilisiert

Bremerhaven hat das Stigma der Indus-triestadt mit problematischen Sozialstruktu-ren. Trotzdem hat die Stadt auch als Wohn-ort von den zusätzlichen Arbeitsplätzen pro-fitiert. Gewachsen ist – mit Blick in die Sta-tistik – genau die Gruppe junger männlicherErwachsener, die in der Offshore-Branche

Arbeit findet. Das führt auch zu einer Stabi-lisierung des Wohnungsmarkts. Allerdingsziehen viele Arbeitskräfte in die niedersäch-sischen Umlandgemeinden. Bremerhavenkönnte noch mehr profitieren, wenn dieStadt mehr Strahlkraft hätte. Die Ergebnisseder Studie werden wohl im Juni veröffent-licht.

Bevölkerung schrumpft langsamer

Die bereits im Januar 2011 veröffentlichteStudie des Prognos-Instituts („Regionalwirt-schaftliche Potenzialanalyse für ein Off-shore Terminal Bremerhaven“) erwartet biszu 10.000 neue Arbeitsplätze bis 2040. Da-raus ergibt sich ein Einwohnerzuwachs bis

2040 von bis zu 5.000 Menschen bezie-hungsweise von 2.700 Haushalten. In Cux-haven, wo durch die Offshore-Windindus-trie rund 3.000 neue Arbeitsplätze entstehensollen, erwartet Gewos 1.300 zusätzlicheHaushalte. Im Kontext mit der Ansiedlungeiner Hubschrauberstaffel der Bundeswehrmit 400 Soldaten sowie weiteren Zivilbe-schäftigten könnte sich der Bevölkerungs-rückgang bis 2025 verlangsamen. Statt um15% reduziert sich die Bevölkerung um et-wa 8%. Die Zahl der Haushalte geht nichtum 10% zurück, sondern nur um 5%.

Der Überhang an Geschosswohnungenliegt dann nicht mehr bei 23%, sondern bei5% – sofern weiterhin nicht marktgängigeWohnanlagen abgerissen werden. (ff)

INTENSIVSTUDIUMREAL ESTATE ASSET MANAGEMENT

www.irebs-immobilienakademie.de

ERSTMALIGIN HAMBURG

ab 14.11.2012

ANZEIGE

Immobilien Zeitung NORDDEUTSCHLAND 31.5.2012 Nr. 22 Seite 25

Wohnungsmarkt Bremen 2001 bis 2011:

Erstbezugsmiete steigt um 67%

© Immobilien Zeitung; Quelle: BulwienGesa

Vervielfacher Mehrfamilienhaus

Kaufpreis Eigentumswoh-nung Erstbezug in Euro/m2

Miete Erstbezug in Euro/m2

Jahr Maximum Durchschnitt Maximum Durchschnitt Maximum Durchschnitt2001 13,50 12,00 2.300 1.840 7,16 6,392002 13,50 12,00 2.300 1.850 7,20 6,402003 13,00 12,00 2.300 1.850 7,20 6,502004 12,70 11,50 2.200 1.850 7,50 6,802005 13,00 11,00 2.400 2.000 8,00 7,002006 13,00 11,00 2.600 2.150 8,50 7,252007 14,00 12,00 2.600 2.150 9,25 7,502008 14,50 12,00 2.650 2.100 10,00 8,002009 14,50 12,00 2.800 2.200 11,00 8,202010 15,50 12,50 3.000 2.300 11,50 8,502011 16,50 13,00 3.200 2.400 12,00 9,00

Page 6: Norddeutschland 2012

WOHNUNGSMARKT HANNOVER

Faktoren verhalten, Preise und Mieten dynamisch

Braunschweig hat die höchste Zentralität aller deutschen Städteüber 200.000 Einwohner. Am Braun-schweiger Einzelhandelsflächenmarktprofitieren die Lagen nahe denSchloss-Arkaden und es verlieren dieLagen Richtung City Point. Die Topmiete von 115 Euro/m2 hat sichnach Daten des Einzelhandels-maklers Comfort gegenüber demVorjahr nicht verändert.

Die mit 149,8 hohe Zentralität Braun-schweigs müsse ob der Lage zwischen denGroßstädten Hannover, Wolfsburg, Salzgit-ter und Hildesheim besonders gewürdigtwerden, meint Comfort-GeschäftsführerOlaf Petersen zum neuen MarktberichtBraunschweig. Überdurchschnittlich ist mit32% auch der innerstädtische Anteil an denBraunschweiger Verkaufsflächen, auf denen2011 rund 38% des Einzelhandelsumsatzesvon 2 Mrd. Euro erzielt wurden. Mit demAutomobilsektor rund um Volkswagen so-wie der höchsten Dichte an Wissenschaft-lern europaweit verfügt Braunschweig übereine überdurchschnittliche Kaufkraft von108.

Gastronomie auf dem Kohlmarkt

Die Eröffnung der nach wie vor erfolgrei-chen Schloss-Arkaden 2007 prägt weiterhindie Entwicklung der Einkaufslagen. Ging esfrüher vom Zentrum Kohlmarkt in die Ein-kaufslagen Schuhstraße und Sack oderDamm und Hutfiltern, gibt es heute einenRundlauf, der bei den Schlossarkaden be-ginnt, über den inzwischen als Gastromeileetablierten Bohlweg in die Top-Ia-LageDamm/Hutfiltern führt und über die Ab-kürzung Burgpassage die Lage Sack erreicht.

Ausgelassen werden hierbei oft der Kohl-markt, der jedoch als Gastronomie-Standorterfolgreich bleibt, und die Schuhstraße, dieprimär vom Flagship-Store von New Yorkersowie Peek & Cloppenburg lebt. Leerständeseien hier zuletzt „nur schleppend vermietetworden“, so Petersen.

Zwar habe der Sack die Schließung desmit 1.000 m2 überdimensionierten Damen-

Oberbekleidungskonzepts donna hinneh-men müssen – hier sei interimsweise der zuNew Yorker gehörende Filialist Ann Christineingezogen –, doch profitiere die Lage vonder Frequenz aus der Burgpassage und vonden benachbarten Parkhäusern.

City Point malade

Nicht profitieren kann das ebenfalls amSack gelegene, von der ECE gemanagte Cen-ter City Point, 1988 mit 12.000 m2 als Be-standsentwicklung des vormaligen Hertie-Hauses entstanden. Nach Auszug von Groß-mietern, wie Quelle oder Schaulandt, sinddas dritte und vierte Obergeschoss seit län-gerem stillgelegt. Dasselbe Schicksal drohtnun mit dem Auszug von Sport Sperk demzweiten OG. In der Kritik steht die ECE, dieaktuell mit den Schloss-Arkaden, der Burg-passage, dem Welfenhof und dem CityPoint alle vier innerstädtischen Center ma-nagt.

Mit Blick auf die Entwicklung des CityPoints, aber auch der schwächelnden Kar-stadt-Häuser, ist nach Petersens Ansicht das

Einwohnerzahl bis 2031 von aktuell520.000 um 6% auf 552.000 steigen. Durchdie demografische Entwicklung steigt dieZahl der Haushalte noch deutlich stärker.

Statistisch kaum belegbar, aber von denMaklern und Projektentwicklern berichtet,ist der Trend der Generation 50+, der so ge-nannten Best Ager, sich nach Auszug derKinder vom Rasenmähen in der Einfamili-enhaussiedlung vor den Toren der Stadt zuverabschieden und eine citynahe Wohnungzu kaufen oder zu mieten.

Neue Projekte

Für solvente Käufer und Mieter entstehenaktuell eine Reihe von neuen Optionen.Platz für mehr als 600 Häuser und Woh-nungen erlaubt die Wasserstadt Limmer, dasfrühere Conti-Fertigungsareal. Hier sollenTeile der Industriearchitektur erhalten blei-ben. In der Expo-Siedlung am Kronsbergsind neben 60 Einfamilienhäusern auch 80Wohnungen geplant. Weitere 123 Einfamili-enhäuser und 162 Wohnungen könnten ander Straße Wittbusch entstehen. 400 Häuserund Wohnungen sind für die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Bothfeld vorgesehen, undim Steinbruchsfeld in Misburg ist Platz für140 Einfamilienhäuser und 250 Wohnun-gen.

Innerstädtisch spannend sind sicherlichdie 160 modernen, teils DGNB-zertifiziertenWohnungen, die das BauunternehmenGundlach im Pelikan-Viertel im StadtteilList vorbereitet. Im gleichen Stadtteil amYachthafen sind weitere 64 Wohnungen imB-Plan-Verfahren. Sehr zentral wird für zweiMehrfamilienhäuser auf dem Hof der altenHauptschule Am Hohen Ufer – die zur VHSumgebaut wird – Baurecht geschaffen. (ff)

EINZELHANDELSMARKT BRAUNSCHWEIG

Damm top – Schuhstraße verliert

Zu den teuersten Eigentumswohnungen in Hannover zählen die 16 von Meravis in der Wilhelmstraße gebauten. Bild: Meravis

Die Vervielfältiger für hannoverscheZinshäuser waren 2001 höher als2011. Das lässt sich von den Preisenfür Eigentumswohnungen und Mie-ten nicht sagen, die in der Spitze um30% bis 50% gestiegen sind. Linden,Nordstadt und Döhren sind nach Expertenmeinung Stadtteile mit Zukunft.

„Hannover ist ein ganz solider Standort,der gute Perspektiven hat“, so Oliver Nö-then, BulwienGesa. Mit einer solchen Stand-ortbeschreibung hätte man noch vor weni-gen Jahren kaum jemanden begeistern kön-nen. Doch was ehedem Langeweile verhieß,ist in Zeiten der Eurokrise und unsichererErtragsziele anderer Anlagen ein Synonymfür Sicherheit.

„Der Markt hat im zweiten Quartal 2011noch mal einen Schub bekommen“, so Peter Hanel, Engel & Völkers Hannover –parallel zum Aufflammen der Eurokrise. Be-reits seit 2008 sind – mit der weltweiten Finanzkrise – die Kaufpreise für Eigentums-wohnungen in der Spitze um mehr als einViertel auf 3.600 Euro/m2 gestiegen – weistdie Statistik von BulwienGesa aus. Doch imTop-Segment werden bereits über 4.000Euro/m2 verlangt – und bezahlt.

15 Euro/m2 Miete citynah

„Die Einstiegspreise für unser Projekt ander Wilhelmstraße lagen bei 3.900 Euro/m2

inklusive Stellplatz“, berichtet Manfred Hof-mann, Projektentwickler beim hannover-schen Wohnungsunternehmen Meravis.Hofmann spricht in der Vergangenheits-form, denn die 16 Wohnungen mit 100 m2

bis 200 m2 Wohnfläche sind vor der in die-sem Jahr erfolgenden Übergabe bereitskomplett verkauft. Der Preis für das Pent-house lag bei 4.300 Euro/m2 inklusive Stell-platz. „Für Anleger vermieten wir die Woh-nungen für 12 Euro/m2 bis 15 Euro/m2.“

Das sind die Top-Preise in Hannover. Bis2010 verzeichnet BulwienGesa eine gewich-tete Spitzenmiete im einstelligen Bereich,die zwischen 2008 und 2011 jedoch um einDrittel auf 12 Euro/m2 kletterte. Doch sol-che innenstadtnahen Grundstücke – unweitdes Maschsees, der Oper, der City und desBahnhofs – sind rar und haben ihren Preis.

Neben den durch die gute Baukonjunkturgestiegenen Erstellungskosten und den sichlaufend erhöhenden Investitionen für ener-getische Standards (EnEV) schöpfen auchdie Grundstückseigentümer die Möglichkei-ten des Marktes aus. So zahlte Meravis fürdas Areal an der Wilhelmstraße 750Euro/m2 Wohnfläche. Bei einem anderen

Projekt sei man unlängst bei 850 Euro/m2

Wohnfläche ausgestiegen, berichtet Hof-mann. Zwar seien das Spitzenwerte, dochmit 500 Euro/m2 bis 600 Euro/m2 müsseman innerstädtisch schon rechnen.

Und während Meravis am Ort des frühe-ren Kreishauses baute, nutzte die Ärztever-sorgung Niedersachsen für einen Neubau inder Hedwigstraße ein ehemaliges Kirchen-grundstück und baute in der Adelheidstraßedas ehemalige Hotel Stella um. Auch hierliegen die Mietpreise bei 12,50 Euro/m2.Beide Objekte wurden an die Versorgungs-kasse der niedersächsischen Steuerberaterveräußert.

Unveränderte Kaufpreisfaktoren

Ebenfalls bereits für über 60 Mio. Euroverkauft sind die beiden von Hochtief ent-wickelten Projekte Mosaik Eilenriede aufdem vormaligen Parkplatz des HannoverCongress Centrum (HCC) im Zooviertel so-wie Loft as you like am Standort des frühe-ren DGB-Hauses in der Dreyerstraße (Ca-lenberger Neustadt). Solche Investments inZinshäuser schlagen sich in der Statistik nur

bedingt nieder. So lagen die Kaufpreisfakto-ren 2011 mit dem 15fachen der Jahresnetto-miete etwas niedriger als 2001. Allerdingsbetrug 2001 die zugrunde liegende Erst-bezugsmiete bei 7,67 Euro/m2 und 2011 immerhin 12 Euro/m2.

Die gesuchtesten Lagen in Hannover sinddie Stadtteile Oststadt, Südstadt, Zoo, Listund Mitte. Im Trend liegen aber auch Lin-den-Mitte, die Nordstadt oder Döhren. Ha-nel verweist auf die Entwicklung zwischendem Lindener Marktplatz und dem Lichten-bergplatz. „Am Lindener Marktplatz habensich in den letzten Jahren kleine Boutiquenund sogar ein Hutmacher angesiedelt“, soder Makler. Zwar fürchteten einige Altein-gesessene die Aufwertung, „doch die Mieterund Anleger sind überzeugt“.

Generationenwechsel in Döhren

Ebenfalls Potenzial hat Döhren, glaubtHanel. „Döhren ist etwas abgelegen undwirkt in seiner Kleinteiligkeit und dem schö-nen Fiedelerplatz wie ein Dorf in der Stadt.“Die Altersstruktur lasse hier bald einen Ge-nerationenwechsel erwarten. „Das ermög-

licht dann zum Beispiel auch, die oft rechtkleinen Wohnungen zu größeren, für Famili-en attraktiven Einheiten zusammenzulegen.“

Die Perspektiven für Projektentwicklervon Wohnimmobilien sind in Hannoverpositiv. Neuen Prognosen zufolge soll die

2011 öffnete auch Gina Tricot auf 400 m2 an der Toplage Damm. Bild: ff

auf dem Postareal am Bahnhof geplante25.000 m2 große Fachmarktzentrum BraWo-Park mit einem SB-Warenhaus ein falschesSignal. Die Volksbank Braunschweig-Wolfs-burg plant hier 100 Mio. Euro zu investie-ren. Entstehen sollen in diesem Kontext Ver-waltungsgebäude sowie optional eine Veran-staltungshalle und ein Hotel.

Rossmann und Vila am Damm

Erste Adresse des filialisierten Textileinzel-handels sei der Damm mit den angrenzen-den Teilen der Hutfiltern. Hier gab es in denletzten Jahren einige Neuentwicklungenund Neuvermietungen, doch mahnt Peter-sen die Aufwertung unsanierter Immobilienam Eingang des Damms nahe dem Bohlwegan, „deren Qualität zunehmend im Missver-hältnis zur Qualität der Lage steht“. Nachder Eröffnung des umgebauten früherenFernmeldeamts in den anschließenden Kat-treppeln mit den Mietern Sport Scheck undJako-O wird 2012 eine Rossmann-Filialeden Damm 3 beziehen und das DOB-Kon-zept Vila den Damm 4. (ff)

Seite 26 Nr. 22 31.5.2012 NORDDEUTSCHLAND Immobilien Zeitung

Wohnungsmarkt Hannover:

Spitzenmiete steigt seit 2001 um 56%

© Immobilien Zeitung; Quelle: BulwienGesa

ANZEIGE

GEWERBLICHEIMMOBILIENFINANZIERUNGLiquiditäts- und Zinsmanagement

Dieses Buch beantwortet anwendungsorientiert alle Fragen der Immobilienfinanzierung: der passenden Zinsbindung, der optimalen Finanzierungsstruktur und des maßgeschneiderten Einsatzes von Zinsderivaten.

Georg Friedrich Doll: Gewerbliche Immobilien-Finanzierung, 232 Seiten, gebunden, mit CD-ROM, Preis: 49,– Euro*, Oktober 2008, ISBN 978-3-940219-03-9.

Alle Titel der IZ-Edition finden Sie unter www.iz-shop.de

*zzgl. Versandkosten

Preis: 49,– Euro

MMOBILIRBEWGE

NFINANZELIELICH

GUNREZI

- usLiquidität

und Zinsmanagem

tmen

u,– E9eis: 4Pr

our

Dieses Buch beanFragen der ImmobZinsbindung, der odes maßgeschneid

Georg Friedrich DGewerbliche Imm

twortet anwendungsoribilienfinanzierung: der poptimalen Finanzierungderten Einsatzes von Zi

Doll: obilien-Finanzierung, 2

ientiert alle passenden gsstruktur und insderivaten.

232 Seiten,

en

gebunden, mit CDOktober 2008, IS

er w

tsoandksergl. Vzz*

tfinden Sie un-EIZel der itlle TA

D-ROM, Preis: 49,– EuroSBN 978-3-940219-03-

de.-shop.izwwwditionE

o*, -9.

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

201120102009200820072006200520042003200220010

5

10

15

20112010200920082007200620052004200320022001

Kaufpreis Eigentumswohnung Erstbezug DurchschnittKaufpreis Eigentumswohnung Erstbezug Maximum

Miete Erstbezug Durchschnitt Miete Erstbezug Maximum

Euro

/m2 Euro/m

2

Page 7: Norddeutschland 2012

OFFSHORE-HÄFEN NIEDERSACHSEN/BREMEN

Millionen werden in Offshore-Häfen investiert

An der Hamburger Messe entstehtbis 2014 ein 14-geschossiges Inter-City-Hotel. Entwickelt wird das Haus mit 275 Zimmern von derHamburger B&L-Gruppe. In dieserWoche rollt der Abrissbagger an.

Die Hamburger Firma Ehlert & Söhnewird mit Europas größtem Abrissbagger diefrühere Verwaltung der Hamburger Messeabreißen. Das zehngeschossige Hochhauswird einem 14-geschossigen Hotelturm wei-chen, der nach DGNB-Silber zertifiziert wer-den soll. Entwickelt wird das Drei-Sterne-plus-Haus mit 275 Zimmern von der B&L-Gruppe, Hamburg. Die Finanzierung erfolgtdurch die Deutsche Hypothekenbank. Nochwird am Entwurf der ingenhoven architectsgefeilt. Steigenberger Hotels, Frankfurt, hateinen langjährigen Pachtvertrag für das In-terCity-Hotel Hamburg Dammtor-Messe ab-geschlossen, das im Frühjahr 2014 eröffnensoll. (ff)

Der Bau des Hauptzollamts in Bremen soll im September beginnen.Strabag Real Estate entwickelt das15-Mio.-Euro-Projekt und strebt einen 15-jährigen Mietvertrag mitdem Zoll an.

An der Konsul-Smidt-Straße vis-à-vis desSchuppen 1 in der Bremer Überseestadt sollim September mit dem Bau des neuenHauptzollamts begonnen werden. StrabagReal Estate hat nach Informationen des We-serkuriers im Mai die Baugenehmigung er-halten und steht kurz vor dem Abschlussdes Grundstückskaufvertrags wie auch eines15-Jahres-Mietvertrags mit dem Zoll.

Bis Anfang 2014 soll das 5.200 m2 großeGebäude mit einer Backsteinfassade für die260 Mitarbeiter bezugsfertig sein. Den vonStrabag Real Estate Anfang 2011 ausgelobtenArchitekturwettbewerb hatte das hannover-sche Büro Sprenger von der Lippe gewon-nen. (ff)

Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack investiert 9,1 Mio.Euro in den Wohnpark am Südringin Wentorf. Am Ostrand Hamburgssollen bis Mai 2013 78 Wohnungenentstehen.

Bereits in einem Jahr sollen die erstenMieter den Wohnpark am Südring beziehen.Die Wohnanlage entsteht mit 4.500 m2

Wohnfläche auf einem 10.200 m2 großenfrüheren Bundeswehrgelände in Wentorf, ei-ner Hamburger Stadtrandgemeinde im Her-zogtum Lauenburg. Die 78 Wohnungenmessen zwischen 52 m2 und 68 m2 und sindfür die Zielgruppe Best Ager und Seniorenbarrierefrei konzipiert.

Entwickelt wird der Wohnpark vom Woh-nungsunternehmen Semmelhaack. Bei Ge-samtinvestitionen von 9,1 Mio. Euro fließenseitens des Landes Schleswig-Holstein 1,6Mio. Euro für den Bau von 20 gefördertenZweizimmerwohnungen. (ff)

den sich direkt hinter dem Terminal. REpo-wer Systems, Weserwind, Areva Wind undPowerBlades sind namhafte Unternehmenaus der Windkraft vor Ort. 2.000 Arbeits-plätze sind bereits direkt durch die Wind-kraft-Industrie entstanden. Langfristig könn-ten – nach einer Prognos-Studie – bis 2040allein in Bremerhaven bis zu 10.000 weitereArbeitsplätze entstehen (siehe S. 25 „Offshorezieht Menschen an die Nordseeküste“).

Repenning sieht die deutschen Häfennicht im Wettbewerb etwa mit den Häfen inSüdengland (Hull-Grimsby-Immingham),den Niederlanden (Eemshaven) oder Däne-mark (Esbjerg). „Die Häfen konzentrierensich auf die großen Projekte in den nationa-len Gewässern und die Fertigungsstättenwerden vor Ort errichtet.“

Die Autoren einer Prognos-Studie zu denMarktchancen des Offshore-Terminals Bre-merhaven hingegen erwarten, dass sich umdie Nordsee maximal vier Basishäfen eta-blieren können – darunter wahrscheinlichzwei deutsche Häfen. Neben Bremerhavensieht die Prognos-Studie Cuxhaven und Em-den in Deutschland vorn. (ff)

HAMBURG

InterCity-Hotel an der Messe

BREMEN-ÜBERSEESTADT

Strabag entwickeltHauptzollamt

WENTORF/SCHLESWIG-HOLSTEIN

Wohnpark amSüdring gestartet

Blick auf den Offshore-Terminal in Cuxhaven. Wo heute noch die fünf Windkraftanlagen stehen, soll künftig die Erweiterung entstehen. Bild: NPorts

Bis 2020 sollen in der deutschenNord- und Ostsee Windkraftanlagenmit einer elektrischen Leistung von10 Giga-Watt aufgestellt werden. Fürdie Montage und Verladung der dazunötigen 2.000 Offshore-Windkraftan-lagen werden aktuell die Häfen ins-besondere an der Nordsee aufgerüs-tet – samt Ansiedlungsflächen fürProduktion und Logistik. EinenSchwerpunkt der Offshore-Industriebildet die Region zwischen Emdenund Hamburg.

Bis 2020 möchte die Bundesregierung ausOffshore-Windkraft 10 Giga-Watt (GW)elektrische Leistung gewinnen, bis 2030 sol-len es 25 GW sein. „25 Giga-Watt, das sind5.000 Fünf-Mega-Watt-Anlagen“, rechnetWerner Repenning vor. „Da besteht ein ge-waltiger Bedarf an Hafenanlagen.“ Repen-ning leitet die strategische Unternehmens-entwicklung von Niedersachsen Ports(NPorts), dem Hafenunternehmen Nieder-sachsens, das die öffentliche Infrastrukturder niedersächsischen Seehäfen Brake, Cux-haven, Emden, Stade und Wilhelmshavensowie der Insel- und Inselversorgungshäfenbetreibt.

Cuxhaven und Emden vorn

Seit der Privatisierung 2005 hat NPortsrund 370 Mio. Euro in den Ausbau der See-häfen investiert. Umschlagschwerpunktesind Automobil, Agrarprodukte und vor al-lem Energie. Neben dem Umschlag vonKohle ist die Offshore-Windkraft im Fokusder Hafenbetreiber und absorbiert einenGroßteil der aktuellen Investitionen. „Wir inNiedersachsen sind wohl der größte Off-shore-Hafenanbieter in Europa.“ Die Pro-duktion der großen Bauteile – Rotoren,Gondeln, Gründungselemente – müsse we-gen der Transportschwierigkeiten und ho-hen Logistikkosten nahe am Umschlaghafenerfolgen. „Da liegt die große Chance für dennorddeutschen Raum.“ Eine starke Positionin diesem Kontext haben sich bereits Emden

und Cuxhaven in Niedersachsen sowie Bre-merhaven gesichert. In Emden wird aktuelleine technische Potenzialanalyse für die Er-weiterung des Emder Hafens auf dem Rysu-mer Nacken entwickelt. Auf dem 476 hagroßen Areal an der seetiefen Fahrrinne derEms können 330 ha für Industrie und Ge-werbe genutzt werden. Ein erster B-Planweist aktuell 134 ha Sondergebiet für eineHafennutzung aus.

Zu den ersten Interessenten für die Nut-zung der Fläche zur Montage von Wind-kraftanlagen zählt das im Hafen ansässigeUnternehmen Bard. Mit 700 Mitarbeiternwerden hier Rotoren und Gondeln etwa fürdas von Bard entwickelte erste private Off-shore-Windkraft-Projekt 100 km nördlichvon Borkum gebaut. Bevor in Emden einHafen am Rysumer Nacken entsteht, kön-nen angesiedelte Unternehmen die schwer-lastfähige Landemole der Firma AG Emsnutzen. Noch verschifft Bard die Offshore-Segmente über den niederländischen HafenEemshaven, westlich der Emsmündung.

Neben Bard, einem der führenden Produ-zenten der Offshore-Windenergiebranche,fertigt seit 2010 die Schaaf Industrie AG (Si-ag) Turm- und Gründungsstrukturenele-mente in Emden. Im nahen Aurich angesie-delt ist Enercon. Doch der führende deut-sche Windanlagenbauer setzt bis dato aus-schließlich auf Onshore-Windkrafttechnikund nutzt den Emder Hafen zur Verschif-fung. Die Enercon-Tochter WEC Turmbaufertigt mit 400 Mitarbeitern im Emder Ha-fen (Jarßumer Hafen) Betonturmteile.

Cuxhaven seit 2007 offshore

In puncto Hafenanlagen am weitesten istCuxhaven. „Das ist der Offshore-Hafen“, be-tont Repenning. Eine 1.500 m2 große und mit90 t/m2 belastbare Schwerlastplattform er-möglicht bereits seit Mitte 2007 den Trans-port komplett montierter Windenergieanla-gen. Seit März 2009 ist der 10 ha große Off-shore-Terminal (Liegeplatz 8) in Betrieb. Seit2010 entsteht die Erweiterung, die im erstenBauabschnitt Ende 2012 fertig sein soll. Die-ser Liegeplatz 9 wird 11 ha groß sein und denTerminal um vier zusätzliche Liegeplätze er-weitern, sodass dann insgesamt 900 m Kai-länge für den Offshore-Bereich zur Verfügungstehen. Hier sollen tideunabhängig auch sogenannte Jack-up-Schiffe beladen werden

können, die sich auf vier Stelzen abstützen.Das Land Niedersachsen investiert allein indie Erweiterung 65 Mio. Euro. Weitere 31Mio. von Land und Bund fließen in die Er-schließung von 100 ha Gewerbe- und Indus-triefläche nahe dem Terminal.

Ansiedeln wird sich hier die Strabag Off-shore Wind, die jährlich 80 Windenergiean-lagen in Cuxhaven komplett montieren undmit einem Errichterschiff zum Windpark Al-batros I bringen möchte. Die Strabag ist andem Windpark mit 850 Anlagen beteiligt. InCuxhaven soll ein Werk für Beton-Schwerlast-fundamente entstehen.

Bereits vor Ort ist der Stahlturmbauer Am-bau, der auf dem neuen Industriegelände ei-ne Erweiterung plant. Und die CuxhavenSteel Construction GmbH (CSC), ein Unter-nehmen der Bard-Gruppe, baut ebenfallsGründungsstrukturen. Und E.ON hat sichdas von Cuxport betriebene Terminal AnfangMai als Basishafen für die Installationsphasedes Offshore-Windparks Amrumbank gesi-chert.

Eine weitere Ansiedlung für den Offshore-Bereich an der niedersächsischen Nordsee-küste konnte Ende April Wilhelmshaven fei-ern. Im Rahmen der Hannover Messe wur-den die Verträge zur Ansiedlung der JadeWerke, einer Tochter der chinesischen Jiang-su Hantong Group, im Nordhafen unter-zeichnet. 200 Mitarbeiter sollen hier künftigauf 12 ha stählerne Gründungselementemontieren, deren Komponenten aus Chinaimportiert werden. Repenning verweist zu-dem noch auf Brake an der Weser, wo An-fang Mai nach Investitionen von 20 Mio.Euro der zweite Liegeplatz am nun 450 mlangen Niedersachsenkai übergeben wurde.„Die Kaianlage ist schwerlastfähig und ge-eignet zum Umschlag von Onshore- undOffshore-Windenergieanlagen. Und das ha-fennahe 80 ha große Gewerbegebiet eignetsich zur Ansiedlung auch von Offshore-Unternehmen“, wirbt der NPorts-Stratege.Zu guter Letzt baut der dänische Energiever-sorger Dong im ostfriesischen Norddeich ei-nen Servicestützpunkt für Windparks.

Offshore Terminal Bremerhaven

Sehr engagiert und erfolgreich hat sichauch Bremerhaven ins Offshore-Geschäft ge-stürzt. Das größte Projekt ist hier der Off-shore Terminal Bremerhaven (OTB). Um

der Bremer Haushaltsdisziplin wegen solldas 200-Mio.-Euro-Projekt privat finanziertwerden. Die Ausschreibung läuft bis zum 6.Juni. Zu den Bewerbern zählen wohl dieKonsortien Bremer Lagerhaus Gesellschaft(BLG)/Hochtief, der Logistiker Rhenus mitBilfinger Berger und J. Müller aus Brake mitdem Bauunternehmen Bunte, Papenburg.Bis Mitte 2013 soll der Zuschlag erfolgen.

Je Kernsaison sollen hier bis zu 160Windenergieanlagen und Gründungskörperumgeschlagen werden. Die Kajenlänge soll500 m und die Sollwassertiefe 14,5 m be-tragen, sodass zwei bis drei Liegeplätze zurVerfügung stehen. Bei einer Terminaltiefevon 498 m soll der OTB eine Fläche von et-wa 25 ha aufweisen. Weitere 200 ha befin-

Nordsee-Offshore-Windparks

Prognos erwartet in einer „Regionalwirtschaft-lichen Potenzialanalyse für einen Offshore Ter-minal Bremerhaven“ vom Januar 2011 bis zumJahr 2040 rund 4.500 Windenergieanlagen(WEA) mit einer Stromleistung von gut 30Giga-Watt (GW) innerhalb der deutschenNordsee (200-Seemeilen-Zone). Bis 2030 sol-len 21,5 GW erreicht werden. Nach einerStartphase bis 2015 mit durchschnittlich 80errichteten WEA jährlich, werde sich die Leis-tung ab etwa 2016 bis 2030 auf bis zu 230WEA jährlich erhöhen. Dann sei aus Mangel angeeigneten Standorten eine Phase mit weni-ger Neuerrichtungen zu erwarten, bevor abetwa 2035 durch das einsetzende Repowering(die nach etwa 20 Jahren nötige Erneuerung)die Nachfrage auf über 250 WEA jährlichsteige. Zählt man die Nordseeanrainer Nie-derlande, Belgien, Großbritannien und Däne-mark hinzu, sollen ab 2016 jährlich 700 WEAentstehen, die sich bis Mitte der 2030er Jahreauf einen Höchstbestand von 13.000 sum-mieren. Die Offshore-Basishäfen profitieren abetwa 2030 vom zunehmenden Repoweringsamt der Demontage der alten WEA. (ff)

Offshore-Gründungssegment von CSC auf der Schwerlastplattform in Cuxhaven. Bild: CSC

ANZEIGE

ANZEIGE

Immobilien Zeitung NORDDEUTSCHLAND 31.5.2012 Nr. 22 Seite 27

EU-weites zweistufiges Bieterverfahren für ein Grundstück in exklusiver Strandlagean der Mündung der Trave im Ostseebad Travemünde

D-23570 Lübeck-Travemünde Strandpromenade 1

(ehemals Grundstück Aqua Top nebst Parkplatz)

– im Rahmen eines offenen Bewerbungsverfahrens für Investoren –

Das beliebte Seebad gehört zum Stadtgebiet der Hansestadt Lübeck (213.000 Einwohner) undliegt ca. 17 km westlich von der Lübecker Altstadt entfernt.

Travemünde ist Fremdenverkehrsort, Ostseeheilbad und Hafenstadt in einem. Diese einzigartigemaritime Mischung macht das besondere Flair aus.

Die KWL GmbH bietet das ca. 21.000 m2 große Grundstück im Namen und Auftrag der HansestadtLübeck an. Dieser exponierte Standort im zentralen Kurgebiet Travemündes bietet ideale Stand-ortvoraussetzungen für ein hochwertiges Hotel mit ergänzenden gastronomischen Nutzungensowie Läden in Kombination mit ggf. multifunktionalen witterungsunabhängigen Aufenthalts- undVeranstaltungsflächen und einer möglichen Schwimmbadnutzung, die eine hohe Aufenthaltsqualitätgarantieren.

In der ersten Stufe des Bieterverfahrens erfolgt die Investorenauswahl mit einer anschließendenvertraglichen einjährigen Anhandgabevereinbarung. In der zweiten Stufe hat der Investor einen Ar-chitekturwettbewerb und die Kaufvertragsverhandlungen zu führen.

Nach Ablauf des Anhandgabezeitraums trifft die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck auf dieserGrundlage die endgültige Verkaufsentscheidung. Sämtliche Kosten sind vom Bewerber zu tragen.

Investoren sind aufgerufen, sich zu bewerben. Sämtliche Einzelheiten zur Teilnahme und den damitverbundenen Auswahl- und Entscheidungskriterien entnehmen Sie bitte dem Exposé

Das Exposé mit ausführlichen Informationen kann entweder gegen einen Verrechnungsscheck inHöhe von EUR 20,– über die Kontaktadresse angefordert oder über das Internet unter http//www.kwl-luebeck.de als pdf-Datei kostenlos heruntergeladen werden.

Bewerbungen mit Kaufpreisgebot und Gesamtkonzept werden unter der unten genannten Kon-taktadresse bis zum 11. Juli 2011 um 12 h erbeten

KWL GmbH, Immobilienmanagement Liane Dommermuth, Falkenstraße. 11, D-23564 LübeckPhone 0049 451 – 798 88 28, Fax. 0049 451 – 798 88-44 Email: [email protected] Internet: http//. www.kwl-luebeck.de