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Ausgabe Nr. 20, Oktober 2010 NEA NEWS NEUMAN & ESSER GROUP Beim Bau einer Brücke wird bekanntlich der Schlussstein als letztes Element eingesetzt, um die Kräfte beider Brückenteile aufzuneh- men und miteinander in Einklang zu bringen. Dieser Vorgang ist ein geeignetes Sinnbild für die jüngste Übernahme der PPC-Pro- duktlinie mit ihrem Schlussstein-Emblem durch die NEUMAN & ESSER GROUP. Pennsylvania, Heimat des früheren Produ- zenten „Pennsylvania Pump and Compressor Company“ dieser auch als PENN oder PENN Pump-Prozessgaskompressoren be- kannten Maschinen, ist einer der Gründer- Bundesstaaten der USA und wird dort auch als „Schluss- oder Schlüsselstein-Staat“ bezeichnet. Der Erwerb der PPC-Produktlinie inklusive der Übertragung aller Rechte an diesen Kolbenkompressoren schließt somit den Reigen der bestehenden Lizenzfamilie für die anderen OEM-Kompressorlinien im Besitz der NEUMAN & ESSER GROUP. Die Übernahme der PENN Pump-Prozessgaskompressoren: Ein „Schlussstein“ für NEAC Mit Wirkung zum 15. Sept. 2010 übernahm NEUMAN & ESSER Investments, Inc., die Holding für die Firmen in Nord- und Südamerika, mit Sitz in Delaware, USA, den gesamten Aftermarket-Bereich der Pennsylvania Process Compressor (PPC) von CAMERON International, Inc. – Pro- cess and Compression Systems Group. NEA GROUP hat die Aftermarket-Betreu- ung der PENN-Kompressoren auf NEAC Compressor Service übertragen, den welt- weit agierenden OEM Dienstleister inner- halb der Unternehmensgruppe. Hierbei wird NEAC Compressor Service USA, Inc. mit Sitz in Katy, Texas, die Abwicklung des Zusatzgeschäftes hauptverantwortlich übernehmen. “Der Erwerb der PENN-Produktlinie ist eine ausgezeichnete Erweiterung unseres After- market-Geschäftes für NEAC Compressor Service und zwar sowohl unserer NEA- Demag (recips built in Berlin up to the end of 1995) P P C TM PENN Process Compressors

Nr. 20 Oktober 2010

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Highlight der Ausgabe: Die erfolgreiche Übernahme der PENN Pump-Prozessgaskompressoren Weitere Themen: * Erweiterungsinvestitionen in den Maschinenfabriken * Firmenprofil der NEA GROUP in Italien * Referenzbericht MEMC: Kompetenz im Polysilizium-Prozess * Referenzbericht: INVER: Mit Innovation zur Kooperation

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Ausgabe Nr. 20, Oktober 2010

NEA NEWS

NEU

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Beim Bau einer Brücke wird bekanntlich der Schlussstein als letztes Element eingesetzt, um die Kräfte beider Brückenteile aufzuneh-men und miteinander in Einklang zu bringen. Dieser Vorgang ist ein geeignetes Sinnbild für die jüngste Übernahme der PPC-Pro- duktlinie mit ihrem Schlussstein-Emblem durch die NEUMAN & ESSER GROUP. Pennsylvania, Heimat des früheren Produ-zenten „Pennsylvania Pump and Compressor Company“ dieser auch als PENN oder PENN Pump-Prozessgaskompressoren be-kannten Maschinen, ist einer der Gründer-Bundesstaaten der USA und wird dort auch als „Schluss- oder Schlüsselstein-Staat“ bezeichnet. Der Erwerb der PPC-Produktlinie inklusive der Übertragung aller Rechte an diesen Kolbenkompressoren schließt somit den Reigen der bestehenden Lizenzfamilie für die anderen OEM-Kompressorlinien im Besitz der NEUMAN & ESSER GROUP.

Die Übernahme der PENN Pump-Prozessgaskompressoren:

Ein „Schlussstein“ für NEAC Mit Wirkung zum 15. Sept. 2010 übernahm NEUMAN & ESSER Investments, Inc., die Holding für die Firmen in Nord- und Südamerika, mit Sitz in Delaware, USA, den gesamten Aftermarket-Bereich der Pennsylvania Process Compressor (PPC) von CAMERON International, Inc. – Pro-cess and Compression Systems Group.NEA GROUP hat die Aftermarket-Betreu-ung der PENN-Kompressoren auf NEAC Compressor Service übertragen, den welt-weit agierenden OEM Dienstleister inner-halb der Unternehmensgruppe. Hierbei wird NEAC Compressor Service USA, Inc. mit Sitz in Katy, Texas, die Abwicklung des Zusatzgeschäftes hauptverantwortlich übernehmen.“Der Erwerb der PENN-Produktlinie ist eine ausgezeichnete Erweiterung unseres After-market-Geschäftes für NEAC Compressor Service und zwar sowohl unserer NEA-

DemagVerdichter gebaut in Berlin bis Ende 1995

(recips built in Berlinup to the end of 1995)

PP CTM

PENNProcess

Compressors

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Bewährtes ausbauen – Zukunft gestaltenDer 20. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands lässt alle deutschen Bürger innehalten und die Bilder und Emotionen des damals unfassbaren Glücksmomentes wie-der und wieder betrachten. Es war ein entscheidender Moment für die Entwicklung Deutschlands. Die Menschen waren mutig, hatten Visionen und haben nicht aufgegeben – das hat sie letztendlich zum Erfolg geführt.Genauso entscheidend war für die Firma NEUMAN & ESSER der durch die Wiedervereinigung möglich geworde-ne Zukauf der Maschinenfabrik Wurzen. Abgesehen von dem unternehmerischen Risiko, das einzugehen sehr viel Mut bedeutete, bescherte der Kauf der Maschinenfabrik Wurzen einen Kapazitätszuwachs von 70%. Diese Kapazität musste ausgelastet werden und war die Basis für den Dezentralisierungsprozess, der in Italien begann und viele Gründungen internationaler NEA Firmen nach sich zog.Im letzten und im laufenden Jahr hat sich mehr denn je die Entscheidung der konsequenten Internationalisierung von NEUMAN & ESSER, die damals ihren Anfang nahm, für rechtzeitig und richtig bewährt. China, Süd- und Mittelamerika sowie Indien konnten den abgerissenen Auftragseingang aus den vermeintlich stabilen Industrieländern mehr als kom- pensieren, was uns bis heute zu voller Auslastung verholfen hat und uns guter Hoffnung in die Zukunft blicken lässt.Natürlich darf sich ein Unternehmer nie auf richtigen Ent-scheidungen ausruhen, sondern muss ständig nach neuen Möglichkeiten Ausschau halten. So nutzten wir in diesem Jahr die Chance, erneut ein bewährtes Geschäftsmodell anzugehen. Dieses Modell besteht in der Übernahme und Weiterverfolgung des Aftermarket-Geschäftes als OEM-Anbieter für ehemalige Kompressorenlinien, deren Neubau eingestellt wurde. Mit 10 Produktlinien hat die NEAC Compressor Service seit 1977 weltweit bewiesen, dass sie dieses Geschäft beherrscht. Keine Produktlinie hätte besser zu uns passen können als die PENN Process Kompressorenlinie, die seit 1953 in den Markt gebracht und bis zur Übernahme Mitte September durch die Firma CAMERON bedient wurde. Ähnliche Kunden und Märkte machten es leicht, das Produkt in das Portfolio mit aufzunehmen. Das ist eine Riesenchance für die NEAC, das Aftermarket-Geschäft wei-ter auszubauen. In den Verhandlungen mit CAMERON wurde deutlich, wie wichtig eine Kontinuität der professionellen Abwicklung des Geschäfts sowie der Erhalt von Kundenbeziehungen für CAME- RON waren. Auch deswegen empfinden wir es als eine große Verpflichtung, diesen Erwar-tungen gerecht zu werden und werden mit dem gesamten Team daran arbeiten.

■ Die erfolgreiche Übernahme der PENN Pump-Prozessgaskompressoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1-3■ Erweiterungsinvestitionen in den Maschinenfabriken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5■ Firmenprofil der NEUMAN & ESSER GROUP in Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9 ■ Referenzbericht MEMC: Kompetenz im Polysilizium-Prozess. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11■ Referenzbericht INVER: Mit Innovation zur Kooperation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13

EDItORIAl

hIGhlIGhtS

Geschäftsführende Gesellschafter der NEA Holding

Kompressorenlinie als auch all unserer anderen bestehenden Kompressorenlinien”, sagt Alexan-der Peters, Geschäftsführender Gesellschafter der NEUMAN & ESSER GROUP. Gemeint sind damit die früheren Hersteller von Kolbenkom-pressoren, wie: Chicago Pneumatic, Linde, Demag, KSB, Erhardt & Sehmer, Halberg, Esslinger, MAFA Wurzen und Borsig (letztere für ehemalige Kolbenkompressoren, gebaut in Berlin bis Ende 1995). Die Aftermarket-Betreuung sei-tens NEAC für diese OEMs, wie nun auch für das jüngste Mitglied PPC, umfasst alle Dienstleistun-gen, um einen dauerhaften Betrieb bestehender Kompressoranlagen sicherzustellen, wie: Ersatz-teilversorgung, Wartungen und Reparaturen, Instandhaltungen vor Ort, aber auch Moderni-sierung und technischer Support. NEUMAN & ESSER und CAMERON International verhandelten bereits seit mehreren Jahren auf informeller Ebene die mögliche Übernahme der PENN-Linie. Die Verhandlungen wurden jedoch erst in den letzten zehn Monaten konkreter. So wurde der Kaufvertrag am 12. Aug. 2010 gemein-sam von Alexander Peters und Robert Rajeski, Präsident der CAMERON Compression Systems, in der Niederlassung von CAMERON in Houston, Texas, unterzeichnet. Herr Rajeski zeigte sich überaus zufrieden mit dem Kauf von PENN durch NEUMAN & ESSER: „NEA ist seit vielen Jahr-zehnten Anbieter von qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt. Sie haben bereits unter Beweis gestellt, dass sie andere Tradi-tionsmarken erfolgreich übernehmen können.”Bernd Wagner, Geschäftsführer der NEAC Compressor Service GmbH, kommentiert: „Wir sind überaus erfreut darüber, dass wir mit der PENN-Linie unser Portfolio ausbauen konnten. Dies ist die Weiterführung unserer globalen OEM-Strategie, neue Möglichkeiten aufzuspü-ren, um weiter zu wachsen, sei es aus eigener Kraft heraus oder durch den Erwerb anderer Produktlinien. Doch diese müssen sowohl gut zu unseren traditionellen Marktsegmenten passen, die wir betreuen, als auch zu der Leistungs-fähigkeit unserer weltweiten NEAC-Firmen. In diesem Fall stärkt der Kauf von PENN in ganz besonderem Maße unsere Position auf dem nordamerikanischen Kolbenkompressor-Markt.”Von 1953 bis 1995 wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 5.600 Kompressoren unter der Marke PENN hergestellt, wobei circa 90% dieser Anlagen bei Betreibern in Nordamerika installiert wurden. Der Rest verteilt sich auf Südostasien, den Nahen Osten und Europa. Die internationa-len Kunden werden von den jeweils regionalen Niederlassungen der NEAC Compressor Service betreut, die bereits jetzt schon für alle OEMs

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zuständig sind, für die NEA GROUP die Lizenzrechte erwor-ben hat.Da PENN-Kompressoren standardmäßig nach den Anfor-derungen der API 618 gebaut wurden, befinden sich die mei-sten dieser Anlagen in „Downstream“-Anwendungen, d.h. in Raffinerien, in der Chemiebranche, im Bereich der Luft-zerlegung und darüber hinaus auch in der Nahrungs-mittelbranche. Es wird davon ausgegangen, dass sich rund 3.000 dieser Kompressoren weltweit bei noch circa 1.000 Kunden in Betrieb befinden. Brian Bertelsen, Geschäftsführer der NEAC USA, fügte hinzu: „Der Erwerb von PENN ist ein Glücksfall für unser USA-Geschäft. Dieses Produkt ist der Chicago Pneumatic-Linie sehr ähnlich, so dass sich der Übergang reibungslos gestalten wird und wir umgehend damit beginnen können, die Bedürfnisse unserer neuen PENN-Kunden zu erfüllen. Wir werden unsere Kompressoren, die sich im Einsatz befinden, mit einer großen Zahl an Maschinen ergänzen. Außerdem erlaubt uns das Produkt PENN, die fachliche Kompetenz und die Möglich-keiten der NEA GROUP auch unseren neuen Kun-den zu beweisen.”Diese Übernahme wird mit Sicherheit nicht die letzte Erweiterung des Portfolios gewesen sein, denn solange sich der Kompressorenmarkt in ständigem Veränderungs- prozess befindet, wird NEA GROUP weiterhin Möglichkeiten aufspüren, um ihre Marktposition als Global Player in der Kompressortechnologie mit Qualität und Kun-denservice auszubauen.

PP CTM

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▪ 2 Aufspanntische mit 3.000 x 4.000 mm je Tisch▪ Verfahrwege x-Achse: 5.000 mm je Tisch; 10.500 mm gekoppelt▪ Verfahrweg y-Achse: 4.500 mm▪ Verfahrweg z-Achse: 1.750 mm▪ Durchgangsbreite zwischen den Ständern: 3.500 mm▪ Durchgangshöhe zwischen Tisch und Querbalken: 3.500 mm▪ Tischbelastung je Tisch: 30 t

Abmessungen sowie leistungsspektrum desPortal-Fräszentrums für stehende und liegende Kurbelgehäuse

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INVEStItIONEN

Flexibilität, Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Präzi-sion sind Anforderungen, die für NEUMAN & ESSER auch bei der Bearbeitung von großen Bauteilen gelten. Diese werden seit 28 Jahren auf dem Horizontalbohrwerk Heavy-Cut der Fa. Dörries Scharmann gefertigt. Steigende Instandhaltungskosten, schwierige Ersatzteil-beschaffung sowie größere Bauteilabmessungen und -gewichte führten im Jahr 2007 dazu, konkret zu planen, die Heavy-Cut durch eine neue Maschine zu ersetzen. Die Wahl fiel auf ein Portal-Bearbeitungszentrum, das sich im Vergleich zur horizontalen Ausführung durch

weniger Spannvorgänge und eine optimale Spannlage für Werkstücke auszeichnet. So wird eine höhere Bearbeitungsgenauigkeit erzielt. Ein weiterer Vorteil ist das hauptzeitneutrale Rüsten bei zwei unabhängig von-einander arbeitenden Aufspanntischen für Werkstücke.

Studien von Maschinenherstellern zeigen mögliche Zeiteinsparungen von bis zu 45% beim Einsatz einer Portal-Fräsmaschine im Vergleich zur Bearbeitung auf einem Horizontalbohrwerk. Diesen Vorteilen steht eine Investitionssumme von 5 Mio. EUR für Maschine mit Fundament, Fertigungshalle mit 50 t-Kran und zugehöri-gen Werkzeugen gegenüber.In Diskussionen um den besten Standort für diese Maschine wurde entschieden, die Halle der mechani-schen Bearbeitung zu verlängern und so um 1.000 m² zu erweitern. Dieser neue Standort bietet mehrere logisti-

sche Vorteile: kürzere Transport-wege in der Produktion, da schwere Bauteile künftig nur noch in diesem Bereich bewegt werden, sowie die der Anlieferung bis zum Aufspannen. Die zu bearbeitenden schweren Werkstücke werden direkt per LKW in die Halle gefahren und mit dem 50 t-Brückenkran abgeladen. Die Kontrolle des Rohteils und das Anreißen des Werkstücks erfolgt direkt neben dem Portal-Fräs-zentrum.Diese Anlage mit einer Gesamt-länge von 28 m wurde am 14. Okt. 2008 bei der Fa. Droop + Rein bestellt. Vertragsgemäß wurde nach Eingang der ersten Bauteile im Juli 2010 mit dem Aufbau der Maschine in der pünktlich fertig gestellten Produktionshalle begon-nen. Die betriebsbereite Übergabe ist für Ende Nov. 2010 avisiert. Danach wird ein Spezialist der Firma Droop + Rein bis zur End-abnahme Mitte Jan. 2011 die ersten Abnahmeteile fertigen. Nach den Mitarbeiterschulungen im Anschluss wird die Maschine ihrer Bestimmung

übergeben. Zukünftig kommt immer dann der neue „Fräs-Riese“ zum Einsatz, wenn hohe Zerspanleistung in Verbindung mit höchster Genauigkeit bei größten Werkstückgewichten gefordert ist.

Neuer „Fräs-Riese“ für große Bauteile

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Gestiegene Anforderungen an Beanspruchung und Laufzeit der Bauteile erfordern auch eine adäquate Qualitätssicherung. Um diesen Ansprüchen auf höchstem Niveau gerecht zu werden, wurde an beiden Produktionsstandorten in Übach-Palenberg und Wurzen die 3D-Koordinatenmesstechnik eingeführt sowie ein zuge-höriger Messraum errichtet.Bis zur Einführung dieser neuen Messtechnik wurden Bauteilprüfungen entweder auf 3D-Koordinatenmessmaschinen im Lohnauftrag oder intern unter anderem mit-tels Hand- und Höhenmessgeräten, Hartgesteinsplatten und Lasermesstechniken vorgenommen. Speziell die Form- und Lageprüfungen erforderten aufwendige, manuelle Ausrichtungen und mehrfaches Verlagern der Bauteilpositionen. Studien in Zusammenarbeit mit dem WZL der RWTH Aachen brachten im April 2009 wich-tige Erkenntnisse hinsichtlich der Optimierung der für eine adäquate Qualitäts-sicherung notwendigen Prozesse und Technologien.Schnell wurde klar, dass lediglich ein Koordinatenmessgerät der portalen Bauart in Frage kam. In einem Lastenheft wurde das zu prüfende Bauteilspektrum einge-grenzt und das Messvolumen sowie die notwendige Gerätegenauigkeit festgelegt. Nach zahlreichen Probemessungen bei unterschiedlichen Herstellern fiel die Wahl auf ein CNC-Koordinatenmessgerät von Zeiss der Marke ACCURA, das eine vier-fach höhere Genauigkeit als die zu prüfenden Zeichnungsvorgaben messen kann. Die Maschinenspezifikation zog weitere Maßnahmen nach sich, da auch Tempera-tureinflüsse, Verunreinigungen und Vibrationen die Messgenauigkeit beeinflussen. Die Auswertung umfangreicher Temperaturmessungen ergab die Notwendigkeit, klimatisierte Messräume an beiden NEA-Standorten zu errichten. Nach Referenzbesuchen bei Firmen und unter Anwendung der VDI/VDE-Richtlinie 2627 wurden zwei Messräume konzipiert, die bereits im Juni 2010 realisiert wurden. Zahlreiche Vorgaben mussten hierbei eingehalten werden. So waren nicht nur diver-se Temperaturgradienten zu definieren, sondern darüber hinaus die Vorklimatisierung der zu prüfenden Bauteile, die Geschwindigkeit, Feuchtigkeit und Reinheit der Luft sowie die Anforderungen an die Arbeitsplatzgestaltung. Auch die Lagerung emp-findlicher Messtechniken in den Bereichen der Härte- und Oberflächenmessungen, Endoskopierung, Kalibrierung und der „Phased Array“-Ultraschalltechnik musste berücksichtigt werden. Fazit: Die Anschaffung der Koordinatenmessgeräte und der Aufbau der Messräume versetzt NEA in die Lage, die Messstrategie, die Messsicherheit und die Dokumentation von Prüfergebnissen an bei-den Produktionsstandorten effizient auszurich-ten. Besonders bei hochgenauen Prüfaufgaben und speziellen Kundenabnahmen werden die neuen Messräume ihren Dienst erweisen.

Neue Ära in der Qualitätssicherung

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NEA FIRMENPROFIl

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Schulterschluss mit MAFA WurzenEs ist eine von den positiven Wirtschaftsgeschichten der Wiedervereinigung, die NEUMAN & ESSER GROUP (NEA) mit der Übernahme der MAFA Wurzen im Jahre 1991 anführen kann. Gut ist es früher nach der Wende nicht immer ausgegangen, wenn Unternehmen aus dem Westen Betriebe im Osten übernommen haben. Zu oft häuften sich die Meldungen über Ausbeutung und Zerschlagung ostdeutscher Firmen. Wie fast überall in der früheren DDR seien auch die Mitarbeiter der MAFA Wurzen anfangs verunsichert gewesen, erklärt Klaus Peters, Geschäftsführender Gesellschafter der NEA von 1974 bis 2007 und heutiges Beiratsmitglied. Daher habe er gleich zu Beginn klargestellt: „Wir sind ein deutsches Familienunternehmen, und wenn wir hierhin kommen, dann auch um zu bleiben und zu investieren!“ Der Vorsatz hat sich erfüllt. In Wurzen, Geburtsstadt des Dichters Joachim Ringelnatz, beschäftigt NEA heute 135 Mitarbeiter. Längst ist die Maschinenfabrik nicht mehr aus der Gruppe wegzudenken. Mit Übach-Palenberg und Staßfurt gehört Wurzen zu den drei Produktionsstätten des Global Players. Die Zukunft liegt im OstenSeit 2001 ist Alexander Peters Technischer Geschäfts-führer in Wurzen. Er und seine Schwester Stefanie leiten die NEA Holding als geschäftsführende Gesellschafter, seitdem sich der Vater aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit in Wurzen konnte Alexander Peters in 2001 die 10jährige Zugehörigkeit der Maschinenfabrik zur NEA GROUP feiern. „Mit der Feier setzten wir ein Zeichen für die Mitarbeiter, dass Wurzen eine Zukunft hat“, sagt er. Ost-Geschäfte hatte es bei NEA schon Anfang der Siebziger Jahre gegeben. Das Unternehmen verkaufte die ersten Anlagen und Kompressoren in die Tschechoslowakei, nach Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien. Damals waren die Ostblock-Länder im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe organisiert, im „Comecon“. „Die DDR war im Comecon der Hauptlieferant von Werkzeug-maschinen“, erklärt Klaus Peters. Dennoch hätte NEA in der ersten Zeit nach der Übernahme der Wurzener Fabrik keine Maschinen von Wurzen aus verkaufen kön-nen. „Niemand wollte etwas aus der DDR kaufen.“ Also wurde bis zur Endmontage in Wurzen gefertigt, in Übach-Palenberg geprüft und von dort aus vertrieben.

Ein spannendes KapitelDer spannendste Moment für Klaus Peters, seines Zeichens Kaufmann, war jedoch die stufenweise Übernahme des im Jan. 1990 zum Verkauf stehenden „VEB Kombinat Grimma“. Dieses bestand aus der Maschinenfabrik MAFA Wurzen, einer Eisengießerei sowie der Infrastruktur zur Versorgung der Werktätigen mit Kindergarten und Großkantine. Kurz entschlossen unterschrieb Klaus Peters am 20. März 1990 eine Absichtserklärung zur Übernahme des Werkes III, den Kompressorenbau von ölfreien Standard-Verdichtern für Luft und technische Gase sowie den zugehörigen Mitarbeitern. Um wirtschaftlich überleben zu können, galt es, diese aus dem Kombinat auszugliedern und in eine selbstständige Einheit zu überführen. So erhielt die MAFA einen GmbH-Mantel, an dem sich NEUMAN & ESSER mit 49% beteiligte. Klaus Peters begann mit der Sanierung und Umstruk-turierung des Unternehmens, nicht jedoch ohne eine Absicherung in Form einer Garantieleistung für den Fall der Rückabwicklung in Höhe von 10 Mio. DM für die BV- und V-Kompressorenlinien.Im Herbst 1990 bestand für alle westdeutschen Unternehmen die Möglichkeit der 100%-Beteiligung an

ostdeutschen Unternehmen. Davon machte NEUMAN & ESSER sofort Gebrauch und benannte MAFA Wurzen in die heutige NEUMAN & ESSER Maschinenfabrik Wurzen GmbH um.Am 15. Febr. 1991 vollzog Klaus Peters den Kaufakt mit einer 100%-Akzeptanz der Belegschaft im Rücken. Bereut hat er diesen Schritt nie. Dort herrschte seiner Meinung nach ein großes Potenzial an qualitativ hoch ausgebildeten Mitarbeitern, denen es galt Chancen zu bieten, damit sie blieben. Initiator für die DezentralisierungNach der Übernahme hat NEA in Wurzen 14 Mio. DM in Gebäude, Infrastruktur und Bearbeitungsmaschinen investiert, um beide Werke in West und Ost auf den gleichen Stand zu bringen. So geschah es - bis zum Tennisplatz für die Mitarbeiter. Auch der Ablauf der Arbeitsprozesse, die Auftragsabwicklung und der Austausch mit Lieferanten mussten an den gleichen Standard angepasst werden wie in Übach-Palenberg. „Der Austausch zwischen den Maschinenfabriken wird auch heute noch intensiv gepflegt“, sagt Alexander Peters, „und wir investieren ständig weiter. Es darf beim Kunden nicht der Eindruck entstehen, dass er Minderware aus Ostdeutschland erhält bzw. bei Mitarbeitern, dass ihr Standort weniger wert sei als der im Westen. Es gab bei NEA noch nie eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Das haben wir als Unternehmerfamilie immer vorgelebt.“Die Übernahme in Wurzen, so Klaus Peters, sei die Initialzündung für das Wachstum des Einzelunterneh-mens NEUMAN & ESSER zur weltweit vertretenen Unternehmensgruppe gewesen. Man hätte zwar auch in Übach-Palenberg vergrößern können, aber so ging es schneller. Von einem Tag auf den anderen hatte NEA seine Produktionskapazitäten um 70% erhöht und konn-te dadurch über Nacht wesentlich mehr Aufträge stem-men. 1992 wurde in Mailand mit der NEA Italia S.r.l. die erste Auslandsgesellschaft gegründet. „Damit fing die Internationalisierung an, die immer unsere Vision war“, sagt Alexander Peters. Inzwischen sind es fünfzehn Firmen für Vertrieb und Anlagentechnik sowie Service mit Firmensitz in Italien, Ägypten, China, USA, Brasilien, Russland, Indien, Thailand und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

StASSKOl ein weiterer GlücksgriffNach dieser Erfolgsgeschichte sollte eine zweite in Mitteldeutschland geschrieben werden. Im Jahr 2001 übernahm NEUMAN & ESSER die Firma STASSKOL Kolbenstangendichtungen GmbH in Staßfurt, einem alten Industriestandort im Salzland. Klaus Peters erkann-te kurzerhand die Ressourcen, die in dem Hersteller für Kolbenstangendichtungen und Verschleißteile für Kompressoren steckten. Mit Investitionen in Höhe von 6 Mio. EUR ließ NEA im Jahre 2002 an einem anderen Standort in Staßfurt ein neues Firmengebäude entste-hen, des Weiteren einen Prüfstand ohnegleichen in dieser Branche und in diesem Jahr ein großes Materialzentrum für die Materialherstellung. STASSKOL dankte es mit einer motivierten Belegschaft, die in acht Jahren den Umsatz versechsfachte. Das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 90jähriges Fir-menjubiläum beging, hat weiterhin Grund zur Freude. Noch im nächsten Jahr soll das Verwaltungsgebäude um 360 m² vergrößert werden.

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NEA FIRMENPROFIl

NEUMAN & ESSER Italia: Initiator der Gruppenentwicklung

tiefe WurzelnMit Gründung am 1. Jan. 1992 hat NEA Italia S.r.l. mit Firmensitz in Mailand als erstes Unternehmen für Vertrieb und Anlagentechnik der NEA GROUP ein gro-ßes Erbe angetreten. Bereits in den 50er Jahren betreu-te NEUMAN & ESSER Kunden der Chemie und Petrochemie in Italien durch ihre Vertretung „AZETA S.A.R.L Costruzione Macchine Utensili Rappresentanze Tecniche Industriali“. 1983 übernahm NEUMAN & ESSER eine 80%-Beteiligung an dieser Firma. In den vier Jahren der Geschäftsführung von 1985 bis 1989 wagte Klaus Peters mit seiner italienischen Mannschaft einen Vorstoß, der die spätere Entwicklung der Unternehmensgruppe maßgeblich prägen sollte: das Packagen von Kompressoren durch lokale Firmen zu kompletten Kompressorsystemen. Der Erfolg dieses Unternehmenskonzeptes stellte die Weichen für die Gründung des ersten ausländischen Engineering-Unternehmens NEUMAN & ESSER Italia S.r.l. Damit vollzog sich auch ein Wechsel in der Geschäftsführung der AZETA S.A.R.L. von Nino De Bernardi auf Euro Colombo bei der neuen Gesellschaft.

Größter GruppenerfolgSeit ihrer Gründung konnte NEA Italia über 250 Kompressoren mit einer Gesamtleistung von 70.000 kW in Südeu-ropa und im Mittleren Osten installieren. Zu den besonderen Erfolgen gehört unter anderem eine Bestellung über 13 Kompressoranla-gen in Höhe von über 44 Mio. EUR – der größte Auftrag in der Geschichte der

NEA GROUP! Dies ist unweigerlich auf das hohe Ansehen des Engineering im Markt zurückzuführen. So wie NEA Italia anfänglich den PET-Markt mit kleineren V-Maschinen in großen Stückzahlen belieferte, ent-wickelte sich das Unternehmen zu einem Lieferanten für Nischenprodukte im Öl & Gas-Sektor wie Recycle-Gas, Make-up und Booster für Wasserstoff-Verdichtung sowie bei industriellen Hochdruckanwendungen, allen voran für Propan, Äthylen und die Isomerisation.

Anwendungen mit label „Dolce Vita“Franz-Josef Ritzen, seit 2006 Geschäftsführer der NEA Italia, betreut die Italiener seit über 20 Jahren. Ihn zeich-net sein „Elefantengedächtnis’’ bei außergewöhnlichen Anwendungen der NEA-Kompressoren aus. So erinnert er sich an einen großen CO2-Verdichter mit 1.000 kW Antriebsleistung, der im Jahre 2000 bei einem Wein-anbauer installiert wurde. Seitdem kann dieser sein aus der Produktion gewonnenes CO2 für kommerzielle Zwecke selbst abfüllen. Andere Luftkompressoren wie-derum sorgen für den Trocknungsprozess im Keller eines Herstellers für Parma-Schinken. Die Italiener wus-sten auch die dritte aller typischen industriellen Anwendungen Italiens für sich zu gewinnen: die

Steuerung der Produktion mit Instrumentenluft bei einem renommierten Hersteller von Renn-

sportfahrzeugen. Selbstredend, dass da dem NEA-Team das Arbeiten Spaß

macht!

Erfolg durch VernetzungDurch die Zusammenarbeit

mit den beiden Schwester-unternehmen in Kairo und Dubai und dem etablier-ten Agentennetz erfährt das 20-Mann-starke Team in Mailand einen größeren Wirkungskreis beim Vertrieb, Engi-neering, Packagen und der Installation von

NEUMAN & ESSER GROUP in Italien

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kompletten Anlagen. Während NEA Egypt Ltd. den italienischen Kollegen bei der Neumaschi-nenakquise in Libyen, Sudan und Ägypten zur Seite steht, leistet NEA Gulf FZE Unterstützung bei Betreibern in den Golf-Staaten, Saudi Arabien und im Mittleren Osten. Da sich die Aufträge aus dem Mittleren Osten mehren, wird das Jahr 2011 mit seinem spürba-ren Aufwärtstrend dazu beitragen, den Auftragsbestand der Italiener auf einem hohen Niveau zu sichern. Wir wünschen NEA Italia dabei „buona fortuna“.

NEAC Compressor Service für grenzenlosen EinsatzJung und doch sehr erfahren zeigt sich der Dienstleister NEAC Compressor Service S.r.l. in Mailand. Mit zunehmender Population von NEA Verdichtern und dem damit einhergehenden Bedarf an Service in den mediterranen Ländern lag die Entscheidung nahe, die Serviceaktivitäten von NEA Italia zu trennen und diese auf eine eigenständige Firma zu übertragen. So geschehen im Jan. 2005. Seitdem gehören diesem Büro mehrere Mitarbeiter für Vertrieb, Auftragsabwicklung und Inbetriebnahme an, geleitet von dem „Sales & Operation Manager’’ Luca Cini. NEAC nutzt lokale Werkshallen Dritter als verlängerte Werkbank für Reparaturen an Ventilen und Anlagen sowie für Wartungen und Überholungen an kleineren Kompressoreinheiten. Diese wurden nach den Richt-linien der NEAC zertifiziert und dürfen somit das Gütesiegel

„RCC Level A’’ tra-gen (siehe hierzu Cover Story, Aus-gabe 18 der NEA NEWS). Heute unterhält NEAC ein Portfolio von über 500 zu betreuenden Verdichtern mit einer Kon-zentration in den Aufstel-lungsländern Italien, Spanien und Griechenland. Speziell in Nordafrika leistet das Schwesterunternehmen NEA Egypt Ltd. mit Sitz in Kairo für NEAC einen wichtigen technischen wie auch kommerziellen Support.

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MEMC IM FOKUS

KOMPETENZ IM POLYSILIZIUM-PROZESS:Abrasiver Verdichtungsprozess fest im Griff

Können Sie sich daran erinnern, wie Sie auf NEUMAN & ESSER als Kolbenkompressor-lieferant aufmerk-sam wurden? Herr Pazzaglia: NEA Kompressoren sind bei MEMC Meran schon seit geraumer Zeit im Einsatz. Unsere Zusammenarbeit begann bereits vor Gründung der NEA Italia, als wir im Jahre 1985 Linde-Kompressoren über AZETA bestellten. Seitdem ist unsere geschäftli-che Beziehung über die Jahre stetig gewachsen, und heute können wir von einer stabilen und zuverlässigen Geschäftsbeziehung sprechen.

Was war für Sie das überzeugende Argument, für Ihr Erweiterungsprojekt den richtigen lieferanten

gewählt zu haben?Während der Besprechungen bezüglich der HCI-

Verdichter zeigte NEA Italia sowohl in der Angebotsphase als auch während der

Auftragsabwicklung im technischen wie im kaufmännischen Bereich seine Stär-

ken. Die Engineering-Fähigkeiten und die Projektreferenzen waren

die Hauptgründe für unsere Wahl.

Um welche Baugrößen handelte es sich bei

den gelieferten Verdichtern?

Vor einigen Jahren haben wir drei H2-Verdichter gekauft mit einer Leistung von je 2.250 Nm³/h. Es handelte sich um V1-Maschinen mit einem Enddruck von 16,7 bar (a) und einer Leistung von 160 kW. Außerdem lieferte NEA im letzten Sommer zwei stehende HCI-Verdichter der Baugröße 2TZS63 mit einer Leistung von je 4.000 kg/h und Zylinderdurchmessern von 400 mm in der ersten Stufe und 280 mm in der zweiten Stufe. Diese Verdichter werden im Siemens Polysilizium-Prozess eingesetzt.

War dieser hCI-Prozess für NEA eine technische herausforderung?NEA’s Erfahrungen in diesem Bereich sind weltweit bekannt. Die HCI-Kompressoren werden als unge-schmierte Maschinen gebaut, da eine Zylinderschmie-rung zur “Verseifung” des Öls führen würde. Insbeson-dere bei erhöhten Temperaturen besteht die Gefahr, dass Bauteile aus Eisen in Verbindung mit HCI Eisenchlorid entwickeln. Bei Feuchtigkeit reagiert Eisenchlorid sehr aggressiv auf Stahl. Aus diesem Grund wurden die Kompressoren so ausge-legt, dass Verdichtungstemperaturen von 110°C nicht überschritten werden.Zudem werden die Kolbenstangendichtungen mit Leck-gas beaufschlagt sowie mit einem N2-Sperrgasanschluss versehen, unter dem zwei Ringpaare angeordnet sind. Zusätzlich wird der Raum des Doppelzwischenstücks zylinderseitig mit trockenem N2 gespült. Falls Gas ins Triebwerk gelangen würde, könnte es zu einer “Verseifung” des Triebwerköls kommen. Das Resultat wäre ein Lagerschaden und eine Korrosion aller Triebwerksteile. Wir wurden extra angewiesen, alle gasberührten Teile mit N2 zu spülen, wenn wir die Maschine öffnen, da auch ein Kontakt mit Feuchtig-keit aus der Luft schon zu Korrosion füh-ren kann.

Wie sah der lieferumfang für die hCl-Verdichtersysteme aus?

Jede ausgelieferte Anlage be-sitzt ein Druckölschmiersystem,

einen Hauptantrieb mit flexibler Kupplung, einen Satz Saug-

und Druckpulsationsdämpfer, Zwischen- und Nachkühler, einen

Satz Instrumente mit Instrumen-tenleiste sowie eine Fernsteue-

rungstafel mit SIL3 PLC. Alle Teile sind auf einem gemeinsa-

men Stahlrahmen montiert wor- den. Außerdem wurde jede

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MEMC Electronic Materials, Inc.■ gegründet 1959■ Stammsitz in St. Peters, Missouri, USA, mit ca. 4.800 Mitarbeitern weltweit■ konsolidierter Jahresumsatz der Aktiengesellschaft von 1,2 Mrd. US$ in 2009 ■ Geschäftsbereiche: ▪ Halbleiter-Material für Elektrotechnik ▪ Siliziumwafer für Solarzellen ▪ Entwicklung, Finanzierung, Installation und Betrieb von Solaranlagen■ Produktion von Polysilizium in Merano, Italien und Pasadena, TX, USA■ Produktion von Wafern in Italien, USA, Malaysia, Taiwan, Südkorea und Japan■ weitere Details unter: www.memc.com

Interview geführt von Martina Frenz, leiterin Marketing

Anlage mit einem separaten Bypassventil ausgerüstet. Alle mechanischen und elektrischen Einrichtungen sowie auch die Steuerungselemente wurden von NEA Italia entwickelt. In Übereinstimmung mit den gültigen Bestimmungen der europäischen Länder wurden diese Anlagen entsprechend PED, Modul G, zertifiziert.

War der Verdichter für irgendein Projekt ein kriti-scher Eckpunkt? Ja, im Allgemeinen gehören die Verdichter zu den kriti-schen Anlagenkomponenten eines jeden Projektes, da sie lange Lieferzeiten haben und zugleich das Herzstück eines jeden Prozesses sind.

Wer hat die Montagearbeiten der h2-Verdichter übernommen?Die Montage wurde durch unser Team übernommen, jedoch unter der Aufsicht von NEAC Compressor Service S.r.l.. Seitdem bestellen wir bei der NEAC regelmäßig Ersatzteile.

Arbeiten alle Kompressoren zuverlässig seit der Montage?

Ja, die H2-Verdichter laufen alle problemlos. Die HCl-Kompressoren wurden letzten Sommer

geliefert, aber noch nicht in Betrieb genom-men. Jedoch rechnen wir aufgrund unserer derzeitigen Erfahrungen nicht mit Störungen.

Gibt es ein highlight, an das Sie sich erinnern, wenn Sie an NEA GROUP in Mailand denken?Ein Ereignis, das unbedingt erwähnt wer-den sollte, ist der komplette Austausch eines Kurbelgehäuses. Vor einigen Jahren

wurde ein Fehler an einer laufenden TDS50 Maschine entdeckt, was uns erhebliche

Probleme bereitete. Aufgrund des professionel-len Verhaltens der NEAC-Mitarbeiter sowie des

glücklichen Umstandes, dass das benötigte Kurbelgehäuse sofort zur Verfügung stand, wurde diese kritische Situation in unglaublich kurzer Zeit gelöst. Einfach genial!

Danke für dieses Interview im Namen von NEUMAN & ESSER Italia und NEAC Compressor Service.

Gianluca Pazzaglia▪ 39 Jahre, Leiter F&E sowie Anlagen bei Merano Polysilicon▪ seit 1999 bei MEMC▪ ihn beeindruckt das rasante Wachstum im Halbleiter- und Solargeschäft von MEMC sowie das Arbeitsumfeld, das Mitarbeitern Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung bietet

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INVER IM FOKUS

Mit Innovation zur KooperationWie kamen Sie in Kontakt mit NEA Mahl- und Sichtsysteme?Dr. Agostini: Den ersten Kontakt hatten wir auf der Messe POWTECH im Jahr 1998. Von da an besuchte uns Karl-Heinz Schwamborn in Italien, um die techni-schen Fragen bei unseren Projekten zu klären. Zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit von NEA Mahl-anlagen führten wir mit unserem Pulverlack Mahlver- suche auf der ICM 48 im NEA Technikum durch.

Warum berücksichtigten Sie NEA?NEA ist in der Lage, die beste auf dem Markt verfügbare Technologie anzubieten, da sie Mittel für Forschung und Entwicklung bereitstellt. NEA ist einer der wenigen Anbieter, die innovative Lösungen zur Verbesserung der Produktivität entwickelt und somit Betriebskosten senkt.

hatten Sie früher schon einmal Kontakt mit NEA Mahlanlagen?Nein, aber wir waren die ersten Pulverlack-Hersteller in Italien, die NEA-Mühlen gekauft haben.

Wie viele ICM Systeme sind gegenwärtig bei Ihnen in Betrieb?Der Grundstein der Partnerschaft mit NEA wurde im Jahr 1999 gelegt, als eine ICM Mahlanlage mit

Direktantrieb für die Großchargenproduktion erfolgreich in Betrieb genommen wurde. NEA lieferte auch die Siebmaschine mit passender Siebleistung für diese Großanlage. Außerdem wurde das System mit zwei Dosierschleusen für den Inline-Betrieb mit Extruder sowie Offline-Betrieb ausgestattet. Aufgrund der guten Erfahrungen bestellten wir eine zweite durchsatzstarke Mahlanlage noch in demselben Jahr, weitere Systeme folgten im Jahr 2005. Diese Anlagen waren zusätzlich mit den neuen patentierten Reststaubfiltern ausgestat-tet, die zu Einsparungen bei Investitions- und Betriebs-kosten führten. Darüber hinaus kauften wir in den letzten Jahren eine Kompaktanlage für den Laboreinsatz und eine ICM für die effiziente Fertigung von Kleinmengen, die einen schnellen Farbwechsel ermöglicht. Im Jahr 2007 wurde eine NEA Mahlanlage für Standard-Chargen mit weiteren Neuerungen, wie dem schnell und einfach zugänglichen Zyklonabscheider, in Betrieb genommen.

Waren die lieferungen und die Inbetriebnahmen immer pünktlich?Ja, die Lieferungen waren immer pünktlich und die Inbetriebnahmen wie auch die Testphasen konnten innerhalb einer Woche abgeschlossen werden.

Gibt es besondere Anforderungen, die die NEA Mahlsysteme erfüllen müssen, um die Bedürfnisse Ihrer Kunden zu befriedigen?Es sind enge Partikelgrößenverteilungen mit einer mini-malen Menge an Feinstanteilen erforderlich, um eine hohe Produktqualität für unsere Kunden zu erzielen.

Gibt es technische Merkmale, die die NEA-Anlage hervorstechen lassen?NEA-Anlagen sind durch eine kompakte Bauweise mit intelligenten Lösungen gekennzeichnet, wie der inte-grierte Ventilator im Filtergehäuse, der Direktantrieb unter der Mahlkammer sowie das einfach zu bedienende Touch Panel als Verbindung zwischen Bediener und Maschine.

Wie bewerten Sie die Projektabwicklung und den Kontakt zu NEA?

Die Projekte werden immer mit außergewöhn-licher Aufmerksamkeit zum Detail

abgewickelt. Der Fokus liegt dabei auf dem

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INVER S.p.a. ■ gegründet 1934■ Hersteller von Pulverlacken und Wasserlacken für die metallverarbeitende Industrie unter Berück- sichtigung ökologischer Anforderungen■ Produktionsstätte in Minerbio, nahe Bologna, Italien, mit einer Gesamtfläche von 94.885 qm■ Umsatz ▪ INVER Gruppe: 130 Mio. EUR mit 550 Mitarbeitern ▪ INVER S.p.a.: 80 Mio. EUR mit 350 Mitarbeitern■ besondere Stärken liegen in Kunstharzen wie Epoxid-, Epoxid/Polyester-, Polyethan- und Polyester-Harzen zur Erfüllung spezifischer Kundenanforderungen■ weitere Details unter: www.inver.com

Interview geführt von Martina Frenz, leiterin Marketing

Erreichen unserer technischen Anforde- rungen.

Gab es Besonderheiten beim Engineering, die Sie überrascht haben?Ein interessantes Projekt war die Entwicklung der Zwei-Komponenten-Vermahlung von Pulverlacken. Dieser Prozess vereinfacht den Herstellungsprozess erheblich und spart Kosten für eine zusätzliche Mischung.

haben Sie die Absicht, weiterhin mit NEA zusammen zu arbeiten? Wenn ja, für welches Projekt? Wir beziehen NEA gerade bei der Moderni-sierung unserer alten Produktionsanlagen ein, mit dem Ziel, diese an die ATEX-Vorschriften anzupassen. Diese Aktivitäten basieren auf den sorgfältigen Bestands-aufnahmen und Sicherheitsstudien, die von NEA durchgeführt wurden.

haben Sie Visionen für INVER?Den hohen Qualitätsstandard beizubehalten bei gleichzeitiger Verbesserung der Pro-dukteigenschaften und dies zu niedrigen Kosten bei hohem ästhetischen Erschei-nungsbild des beschichteten Objektes - das ist die Marschrichtung für die Zukunft!

Dr. Andrea Agostini▪ 42 Jahre, Promotion in der chemischen Verfahrenstechnik▪ bei INVER seit April 1996▪ seit 2003 Werksleiter des Stammwerkes der INVER GROUP in Minerbio, nahe Bologna, Italien▪ „Ich führe gerne neue Techno- logien zur Pulverlackherstellung ein, die die Produktivität und Leistung bei INVER erhöhen.“

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NPCC IM FOKUS

Offshore-Kompressoranlagen im Persischen GolfDer Schlussakt mit Installation und Inbetriebnahme

Einer der größten Aufträge von NEA South East Asia (NEA SEA), die Herstellung und Installation zweier gro-ßer Kompressoranlagen für die Gasrückführung auf einer Ölplattform im Persischen Golf, geht großen Schrittes seinem Ende entgegen. Von Anfang an ver-diente dieses imposante Projekt besondere Aufmerk-samkeit, vor allem in der Phase der Installation und Inbetriebnahme.

Wenn auch Mauern fallen müssen19 Monate nach Auftragseingang verließen die Kompressorsysteme am 9. Juli 2009 die Anlage von NEA SEA, um die lange Reise zum Kunden nach Abu Dhabi anzutreten (siehe Teil 1 des Berichtes in Ausgabe 18 der NEA NEWS). Doch eigens zum Zweck des Sondertransportes dieser Einheiten, die den Umfang eines dreistöckigen Gebäudes angenommen hatten, mussten die Mauern des Firmengeländes in Rayong

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NAtIONAl PEtROlEUM CONStRUCtION COMPANy

zuerst eingerissen und danach wieder aufgebaut wer-den. Angekommen im unabhängigen Hafen von IRPC wurden die Anlagen auf ein spezielles Charterfrachtschiff verladen. Danach begann am 20. Juli die elftägige Reise durch den Indischen Ozean mit Kurs auf Mina Al Zaid in Abu Dhabi. Zum gleichen Zeitpunkt verbrachte Andy Thom, Geschäftsführer von NEA SEA, seinen Urlaub auf einem 42-Fuß großen Segelboot, mit dem er und sein Freund von den Malediven nach Malaysia segelten. Beide befanden sich ca. 200 Seemeilen südlich von Sri Lanka als Andy Thom überrascht und entzückt zugleich einen Frachter entdeckte, der offensichtlich die NEA Kompressoranlagen auf Deck transportierte. Kurzerhand nahm er sein Fernglas in die Hand, um sich davon zu überzeugen. „Ich konnte nicht glauben, was ich da sah“, erzählt er. „Ich behielt die NEA-Anlagen so lange im Auge wie es nur ging. Was für ein unendlicher Zufall, dass sich unsere Wege kreuzten, wenn man sich die endlosen Weiten des Indischen Ozeans vor Augen hält. Das war eines der schönsten Highlights meiner Reise!“

Service für GigantenNach der Ankunft im Hafen von Abu Dhabi ging die Reise weiter über Land Richtung Mussafah, um dort auf dem großen Gelände der „National Petroleum Construction Company (NPCC)“ in acht langen Monaten in die Plattform, ihrem letztendlichen Bestimmungsort, integriert zu werden. In dieser Phase wurden die Anlagen erfolgreich zwei mechanischen Testläufen Ende März und Anfang April unterzogen, die von dem Serviceteam von NEA Gulf zur vollsten Zufriedenheit des Betreibers durchgeführt wurden. Der Anblick dieser beiden „NEA-Giganten“ neben den anderen Aggregaten auf dem oberen Deck der Plattform beeindruckt immer wieder aufs Neue auch serviceerfahrene NEA-Techniker wie Abhijit Bhattacharya.Die gesamte Offshore-Plattform mit den beiden NEA-Anlagen wurde im Mai d.J. zu ihrem Bestimmungsort hinaus aufs Meer geschleppt und dort auf die Träger-Plattform verladen. Die neuen Anlagen werden im Okt. d.J. in Betrieb gehen und sollte auch der noch anstehen-de Leistungstest erfolgreich verlaufen, dann steht ihrem langen operativen Einsatz im Persischen Golf nichts

mehr im Wege. Das Team von NEA Gulf hat auf Deck bereits einige Funktionsprüfungen von Anlagen-komponenten durchgeführt, so auch unter anderem für den Hauptmotor mit 11 kV Spannung. Dies sind erste Arbeiten im Rahmen der Inbetriebnahme, bevor diese unter Gasbeaufschlagung final abgewickelt wird.

Wie bei der USS NautilusNeben den riesigen Dimensionen der Kompressoranla-gen von 6 x 9 x 10 m (Breite x Länge x Höhe) mit 160 t Gewicht gibt es eine weitere Besonderheit, die der Auftrag mit sich brachte: die Fülle der Dokumentation, die bei der Abwicklung anfiel. „Es gibt eine unter Ingenieuren bekannte Anekdote über die Dokumentation beim Bau der USS Nautilus, dem ersten Atom-U-Boot“, erzählt Andy Thom. Demnach sei das Gesamtgewicht der Papierberge, die für den Bau des berühmten U-Bootes nötig waren, angeblich drei mal so hoch gewe-sen wie das Gewicht des U-Bootes. Auch wenn die NEA-Unterlagen dank elektronischer Daten nicht so schwer ausfielen wie jene Papierberge, so hatte NEA SEA für den Kunden dennoch eine Dokumentation von unglaublichen 1.344 kg auf die Beine gestellt inklusive 550 produzierter Dateien, außerdem zwei CDs mit Aufzeichnungen über den Herstellungsprozess sowie zwei weitere mit Installations- und Be- dienungsanleitungen – ein Rekord auch bei der Abwicklung, der dem der Herstellung der gro-ßen Anlagen in nichts nach-steht!Nach der erfolgreichen Installation dieser An- lagen, dem Schlussakt des spannenden Pro- jektes, freut sich das Team von NEA SEA auf weitere interes-sante Herausforde-rungen.

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Der 2. SEAlING DAy am 19. Aug. 2010 anlässlich des 90jäh-rigen Firmenjubiläums war für OEM-Kunden aus dem oszillie-renden und rotierenden Bereich sowie den erneuerbaren

Energien ein guter Anlass, sich von den Neuerungen STASSKOL‘s persönlich ein Bild zu machen. Vertreter namhaf-ter Unternehmen wie Borsig ZM Compression, Leobersdorfer Maschinenfabrik, Enerlyt Technik sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik folgten mit Interesse den Fachvorträgen. Geschäftsführer Thomas Borchardt zeigte die Entwicklung von STASSKOL zum zuverlässigen OEM-Partner auf und der Leiter für Material- und Produktentwicklung, Dr. Marc Langela, skizzierte die besonderen Möglichkeiten des Entwicklungszentrums von STASSKOL, maßgeschneiderte Lösungen für OEMs realisieren zu können. Die ausgedehnten Vorführungen im Werk an den fünf Besichtigungspunkten, bestehend aus der 5-Achs-Fräsmaschine DMG Evolution 50eV, der Reparaturstation, der Funktionsprüfmaschine, dem Oszillierenden Tribometer und dem Material Center, hinter-ließen bei den Besuchern tiefe Eindrücke über das Know-how des Dichtungsexperten und Materialentwicklers. Dies belegen die Eintragungen im Gästebuch sowie die vielen Briefe der Anerkennung im Anschluss an die erfolgreiche Fachver-anstaltung.Das 90jährige Firmenjubiläum nahm Herr Borchardt zum Anlass, in diesem Jahr die Wurzener und ausgewählte Gäste aus Übach zum sonst traditionell in Wurzen stattfindenden herbstfest einzuladen. Nach der herzlichen Begrüßung der rund 100 angereisten Gäste durch Herrn Borchardt folgten Ansprachen von Alexander Peters und der Betriebsräte von STASSKOL und Wurzen. Das leckere Grillbuffet und der kühle Gerstensaft waren genau das Richtige, um den herrlichen Sommertemperaturen zu begegnen. Höhepunkt dieses Festes war das Tauziehen zwischen Mannschaften der einzelnen Maschinenfabriken. Sieger waren bei den Männern die Kolle-gen aus Wurzen, während bei den Damen die „Staßkölerinnen“ unbestritten Platz 1 belegten. Bei Musik und „Schwof“ klang dieses schöne Event erst zur mitternächtlichen Stunde aus.Aller guten Dinge sind bekanntermaßen drei. Den Abschluss der Eventserie bildete ein tag der offenen tür für die Mitarbeiter und deren Familien, Nachbarfirmen und für Vertreter offizieller Institutionen. Unter den Ehrengästen befand sich auch der Oberbürgermeister René Zok, der der Geschäftsführung und den Mitarbeitern Grüße und Glückwünsche des Stadtrates und der Stadtverwaltung überbrachte. Stefanie Peters hat eigens zu diesem Anlass ein besonderes Geschenk über-reicht: einen Stehtisch mit dem Kolben eines Kompressors als Standfuß aus der „Manufaktur“ der Lehrwerkstatt in Übach-Palenberg. Auch Alexander Peters hielt für die Mitarbeiter von STASSKOL eine Überraschung bereit. Vor dem Hintergrund der positiven Entwicklung des Unternehmens seit der Übernahme im Jahre 2001 verkündete er die geplante Erweiterung des Verwaltungsgebäudes um weitere 360 m² im kommenden Jahr. Die Stimmung war - passend zum Sonnenschein - ausgelassen heiter, wozu eine deftige Mahlzeit und das Glücksrad für Groß und Klein mit Preisen von der Salzlandsparkasse und begehrten Werbeartikeln von STASSKOL beitrugen.

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MEDIA ROOM

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Kundentag in SüdafrikaFür das Gebiet Südafrika konnte Kenneth Gould als Agent mit besonderen Erfahrungen im Bereich Service für Kolbenkompressoren gewonnen werden. Zu seinen Aufgaben gehören, Kunden im Aftermarket zu beraten, Wartungen und Überholungen vorzubereiten und diese zum Teil selbst durchzuführen.Die Vorstellung der gemeinsamen neuen Vertretung in Südafrika nahmen die beiden Firmen NEAC Com-pressor Service und Atlas Copco Energas zum Anlass, einen Kundentag am 19. Mai 2010 auszurichten. Ver-anstaltungsort war das Stable Inn Conference Center in Springs.Aufgrund der idealen Lage des Veranstaltungsortes in der Mitte Südafrikas konnten erfreulicherweise 25 der wichtigsten Kunden zu diesem Event begrüßt werden.Die Schlussfolgerung von Bernd Wagner, Geschäfts-führer der NEAC, lautet: „Mit diesem Event haben wir von Deutschland aus weiter die Nähe zu den Kunden gehalten und gleichzeitig dem südafrikanischen Markt einen lokalen Ansprechpartner präsentiert.“

NEAC Kundentag @ AIR PlUSAm 1. Juni 2010 fand auf dem Betriebsgelände von Air Plus in Zemst, Belgien, der erste gemeinsame Kundentag statt. Anlass hierfür war die 10jährige gute Zusammenarbeit zwischen NEAC Compressor Service GmbH und Air Plus, dem Agenten für BeNeLux. In einer gemeinschaftlichen Ansprache hießen Luc Moerenhout, Geschäftsführer Air Plus, und Stefanie Peters, Geschäftsführende Gesellschafterin, die 45 angereisten Kunden aus Belgien, den Niederlanden und Frankreich auf das Herzlichste willkommen.Highlight der Veranstaltung waren Vorträge über das Vermessen und Ausrichten von Kolbenkompressoren, Triebwerken und Zylindern mittels Lasertechnik. Aber nicht nur theoretische Erläuterungen wurden zu die-sem Thema gegeben, sondern vielmehr praktische Demonstrationen vor Ort gezeigt. Die Vorführungen hielten Norbert Janßen, Produktmanager Training, und Stefan Damberg, spezialisierter Projektingenieur für Lasermessung, beide Mitarbeiter der NEAC, an einem eigens für dieses Event konzipierten Exponat ab. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die An- wesenden die souverän dargestellten Veran-schaulichungen.Nicht zuletzt darf erwähnt werden, dass auch das leibliche Wohl in stilvollem Ambiente nicht zu kurz kam und die Teilnehmer sowie die Veranstalter mit dem technischen wie auch dem kulinarischen Angebot der Veranstaltung rundum zufrieden waren.

ANKÜNDIGUNGder Veranstaltungen in 2011

Es hat sich vieles bei NEUMAN & ESSER GROUP am Stammsitz in Übach-Palenberg getan. Zahlreiche Produktinnovationen sowie Erweiterungen des Maschinenparks und der Infrastruktur sind Grund genug, Kunden und die breite Öffentlichkeit zu themenbezogenen Veranstaltungen einzuladen.

BIttE NOtIEREN SIE! Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

19. Mai 2011 – Kompressorentag 20. Mai 2011 – Mühlentag 21. Mai 2011 – tag der offenen tür

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NEA KUltUR

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Bei der jährlichen Begrüßung der neuen Auszubildenden weisen die Geschäftsführenden Gesellschafter Stefanie und Alexander Peters immer wieder darauf hin, dass NEUMAN & ESSER seit jeher ein Ausbildungsbetrieb ist, in dem alle dazu beitragen, den Berufseinsteigern die bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen. Der Eigentümerfamilie liegt viel daran, einen Beitrag zur

beruflichen Bildung junger Menschen zu leisten, um damit auch die Verbundenheit zum Standort zu signali-sieren. „Wir stehen zu unserem sozialen Auftrag!“ lautet daher das Credo der Unternehmerfamilie.Eine Lehrwerkstatt, die mit CNC-Bearbeitungsma-schinen ausgerüstet ist, 3D-CAD-Arbeitsplätze und zahlreiche kaufmännische Abteilungen stehen jährlich den rund 95 Auszubildenden an drei deutschen Standorten zur Verfügung. Ein Team von erfahrenen Ausbildern vermittelt den Berufsanfängern die NEA-Philosophie mit ihren Grundwerten: Zuverlässigkeit, Präzision, Fairness und Teamgeist. Sie wie auch die übrige Belegschaft leben das „Wir-Gefühl“ vor, das die NEA-Familie näher zusammenrücken lässt. Gestiegene Anforderungen im Berufsleben ließen in den letzten Jahren neben der „klassischen“ Ausbildung ein weiteres Ausbildungsmodell aufkeimen: das duale Studium. Dieses erfordert im Drei-Monats-Wechsel über drei Jahre die praktische Ausbildung im Betrieb und das Studium an einer Fachhochschule. Darüber hinaus sam-meln die Bachelor-Absolventen über mehrere Monate Auslandserfahrungen. Das alles verlangt von den Auszu-bildenden ein hohes Engagement. Für NEUMAN & ESSER stellt dies eine Möglichkeit dar, gut ausgebildete junge Fachkräfte frühzeitig ans Unternehmen zu binden.So stellen sich in diesem Jahr sieben der 13 neuen NEA-Azubis am Stammsitz dieser Herausforderung in den Bereichen Industriemanagement, Logistikmanage-ment und Wirtschaftsinformatik. Nach den guten Erfahrungen, die NEA mit der EUFH in Brühl sammeln durfte, werden 2010 zum ersten Mal Industriemechaniker der NEA ein Studium mit dem Schwerpunkt Maschinenbau PLuS (Praxisverband lehre und Studium) an der FH Aachen beginnen. Im nächsten Jahr erhofft sich NEA auch Azubis für den Studiengang Elektrotechnik PLuS gewinnen zu können.

Der Ausbildungsbetrieb NEUMAN & ESSERDuales Studium auf dem Vormarsch

Spaß und viel Sehenswertes sind auch bei der diesjährigen Azubifahrt vom 26. bis 29. Sept. wieder nicht zu kurz gekommen.Auf dem Programm standen für die mehr als 90-köpfige Crew, bestehend aus Ausbildungs-leitern und Azubis aus Übach-Palenberg, Wurzen und Staßfurt, die Besichtigungen der gläsernen Manufaktur des VW Phaeton in Dresden und der Siemens Gusstechnik in Chemnitz. Im Anschluss daran führten die Wurzener Azubis stolz alle Kollegen durch „ihre“ Produktionsstätte.

Jede Stadt hinterließ bei den Azubis tiefe Spuren sowohl bei den Stadtrundfahrten wie auch in den Abendstunden. Das Highlight war zweifelsohne die Karaoke-Bar „Zum Kakadu“ in Leipzig, wo sich Viktor Haas, Thomas Plum, Andreas Klee und Volker Hertzer zu einer „Boygroup“ formierten und gemeinsam den Klassiker von Wolfgang Petry „Wahnsinn, warum schickst Du mich in die Hölle?“ zum Besten gaben.Die Besichtigung des Werkes von STASSKOL rundete die traditionelle Azubifahrt ab und entließ danach die Azubis mit vielen neuen Eindrücken. Spät am Nachmittag begaben sich die Übacher Kollegen recht wehmütig auf die Heimreise.

„Sächsisches“ Allerlei: Azubi-Tour 2010

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herausgeber: NEUMAN & ESSER GROUP

Werkstraße ▪ 52531 Übach-Palenberg, Deutschland Tel.: +49 (0) 24 51 / 481 01 Fax: +49 (0) 24 51 / 481 100 e-Mail: [email protected] Website: www.neuman-esser.com

Verantwortlich / Redaktion: Martina Frenz, Leiterin Marketing Erscheinungsweise: halbjährlich, kostenloser Bezug auf Anfrage layout & Druck: Werbestudio Rang ▪ 52134 Herzogenrath, Deutschland

IMPRESSUM

Steckbrief Ping lang■ seit April 2010: Geschäftsführer NEUMAN & ESSER (Beijing) Co., Ltd. ■ geboren am 26. Okt. 1963 in Liaoning, China, verheiratet, eine TochterAusbildung:■ 1986: Bachelor für Maschinenbau an der Universität von ShenyangBeruflicher Werdegang:■ 1986-1993: Wirtschaftsingenieur - China Spezialanlagen, Testzentrum in Peking■ 1993-1995: Wirtschaftsingenieur - RWTÜV in Essen■ 1995-2003: Vertriebsmitarbeiter - Linde AG-Engineering, Büro Peking■ 2003-2005: Leiter Konstruktionsabteilung - Nordex China in Peking■ 2005-2007: Geschäftsführer - Siebtechnik China Co. Ltd in Ningbo■ 2007-2010: Leiter der Abteilung für Treibgasan- lagen - China ORDINS Corporation in Peking

Zwei auf einen Streich!Unschlagbar waren die Fußballer der NEA GROUP am Samstag, den 4. Sept. d.J.. So spiel-

ten die „NEAndertaler“ gleich auf zwei Hochzeiten. Eine Mannschaft fuhr nach Krefeld und besuchte das von der Fa. „Swagelok“ ausgerichtete Fußballturnier. Im Endspiel konnten sich die Kicker der NEA GROUP mit 1:0 durchsetzen und gewannen somit überlegen den Pokal. Die andere Vertretung begab sich nach Schleiden zum „Gyros-Cup“ und konnte dort im Endspiel den mehrfachen Turniersieger der letzten Jahre mit 1:0 schlagen. Kurz vor dem Endspiel trafen die bereits gekürten Sieger aus Krefeld ein und feuer-ten ihre Kollegen an, so dass der Sieg auch dank der tatkräftigen Unterstützung mehr als überzeugend war.

Erich Ruster

Guido KochsKarina KaußenGabriele KönigAndreas lauscherhorst Freialdenhovenharry lankenauDieter Schiffers

NEA-Jubilare weltweit

40 Jahre Firmenzugehörigkeit

5 Jahre Firmenzugehörigkeit

10 Jahre Firmenzugehörigkeit

25 Jahre Firmenzugehörigkeit

tom ButcherSorawit huinam

Aniruddha GadreVairavan Subramanian

Maria Fernanda Meira PassosCristiano do Couto Vianaleandro Marcio Silveira Nunes

Emanuel Diniz dos SantosDario Monte Costa MarquesMarcos Eduardo Ferreira Rihan

Davide Beverina Riccardo Righi

teerawat Kijsawasthongkam Jue-Chanluecha BuadaengMontree PhaensuphanKanda Aimsangteerasak SurawatanaSuthipong Seangpradab

Christine WilsonFred trackwellJennifer RodriguezKyle Manzer

NEA-Jubilare weltweit

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