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Inhalt 1: alzcon-impressionen statt editorial 2: leserbriefe 3: fanzines 7: buch 12: meldungen 13: dvd 14: film 18: conkalender & impressum Nr. 254 – August 2010 fb. Breitsameter/FO254/editorial Statt eines Vorworts... Impressionen vom AlzCon 2010! Material für die Ausgabe 255 an: Doris Dreßler, Zeisigweg 24, 40468 Düs- seldorf, E-mail: [email protected] Redaktionsschluß für die Ausgabe 255 ist der 15. August 2010!

Nr. 254 – August 2010 Breitsameter/FO254/editorial Statt ...2 FO 254 · 08/2010 Breitsametär/FO254/das volk spricht... Hallo Florian! Betrifft den Fandom Observer 253 und dort natürlich

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Inhalt

1: alzcon-impressionen statt editorial

2: leserbriefe 3: fanzines

7: buch 12: meldungen

13: dvd 14: film

18: conkalender & impressum

Nr. 254 – August 2010

fb.

Breitsameter/FO254/editorial

Statt eines Vorworts... Impressionen vom AlzCon 2010!

Material für die Ausgabe 255 an:Doris Dreßler, Zeisigweg 24, 40468 Düs-seldorf, E-mail: [email protected]

Redaktionsschluß für die Aus gabe 255 istder 15. August 2010!

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2 FO 254 · 08/2010

Breitsametär/FO254/das volk spricht...

Hallo Florian!

Betrifft den Fandom Observer 253 unddort natürlich das Terracom! Vielleicht warenalle Infos in Bezug zu meinen weiteren Plä-nen beim und mit dem Terracom ein wenigmissverständlich und nicht vollständiggenug, was eigentlich schon ein weniggewollt ist, verfasst.

Im Vorwort des Terracom-Newsletter istzum Beispiel folgendes zu Lesen: »Aufgewisse Probleme wurde ja schon hinge-wiesen. In einer der nächsten Ausgabenwerden wir Euch dann berichten wie … esmit dem Terracom weiter geht.«

Und in meinem Blog steht zum Beispielunter:http://www.sternenportal.org/por-tal/?p=647 folgendes:

»Keine Panik! Das Terracom ist nicht TOT! Das Terracom steht an genau der selben

Stelle an der damals Stefan Friedrich ver-kündete, daß er aufhört! Noch läuft das Ter-racom ja noch!

Ich hatte mir damals als das TC über-nahm gedanklich eine 5 Jahres Grenzegesetzt.

Ewig wollte ich dieses Amt ja nichtmachen. Eigentlich wollte ich schon letztesJahr aufhören aber es war kein Ersatz inSicht.

Als Stefan Friedrich damals überraschendaufhörte und eine 3-Monats-Frist im Raumestand und auch kein Ersatz in Sicht war,sprang ich halt ein.

Im Hintergrund bahnt sich nun eine neueEntwicklung an über die wir die Leser dannso schnell wie möglich unterrichten wer-den.«

Das heißt, ein Nachfolger scheint gefun-

den! Auf dem PROC Portal (proc.org) und inmeinem Blog (www.sternenportal.org/por-tal/) werden wir aktuell über die weitereEntwicklung des Terracom berichten.

Und das heißt auch, dass ich nicht nurwegen einiger auftretender Schwierigkeiten,die verschiedene Gründe und Ursachen hat-ten, aufhören werde weiterhin den Chefre-dakteur zu spielen.

Und unter einem neuen Chefredakteurwerde ich weiterhin dem Terracom als Mit-arbeiter treu bleiben. Unter anderem habeich noch einige Interviews geplant.

Bis dann Lothar Bauer

Raum & Zeit Con-tinuumDer Förderverein Phantastika Raum & Zeite.V. veranstaltet vom 27. bis 29. August 2010eine Science-Fiction- und Fantasy-Conventi-on unter dem Titel »Raum & Zeit Continu-um« im Braunschweiger JugendzentrumMühle.

Es wird ein umfangreiches Programmgeben, das neben Vorträgen und Fanfilmenden Fans auch die Möglichkeiten bietet, sichin zahlreichen Diskussionsrunden mit denEhrengästen auszutauschen.

Viele Ehrengäste haben ihr Mitwirkenzugesagt, unter anderem:

Regina Schleheck (Mark Brandis Hörspie-le), Robert Vogel, Wilfried A. Hary (Autor undVerleger), Sven Knüppel (Filmemacher) undCarina Bargmann (Autorin).

Weiter werden Workshops zum Thema"Stories schreiben" und "Hörspielskripteerarbeiten" angeboten. Für die Workshops

wird um gesonderte frühzeitige Anmeldunggebeten, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Ein weiterer Höhepunkt wird die Preis-verleihung zum Storywettbewerb "Jugend inZukunft" sein, der im vergangenen Winterstattfand und für den die SPD Generalse-kretärin Andrea Nahles die Schirmherrschaftübernahm.

Für Gäste die erst einmal schnuppernwollen bietet sich die Möglichkeit, kostenlosdie Lesungen und die Verkaufsbörse zubesuchen. Neuigkeiten zum "Raum ZeitContinuum" und die Möglichkeit zur Anmel-dung zum Con und den Workshops findensich unter www.sf-con.de.

Veranstaltungsort: Jugendzentrum Mühle,An der Neustadtmühle 3, 38100Braun-schweig.

Eintritt:Freitag ab 17 Uhr kostenlosSamstag ab 10 Uhr 5,- +Sonntag ab 10 Uhr 5,- +Kontakt: www.sf-con.dee-Mail: [email protected]

Der Förderverein Phantastika Raum & Zeite.V. wurde 1997 in Braunschweig gegründetmit dem Ziel, Menschen, die an der Phanta-stik ihre Freude haben, die Möglichkeit zugeben, mit Gleichgesinnten in Kontakt zukommen. Der Verein hat in den vergange-nen Jahren bereits zahlreiche Conventionsveranstaltet. Der Verein versucht weiter, mitWorkshops und Wettbewerben Talente zufördern und zu entdecken. Daneben wirdseit mehr als einem Jahrzehnt das beliebteSciencefiction-Portal www.ScienceFiction.debetreut.

Weitere Informationen zum Verein:www.sciencefiction.de.

Holger Pellmann

leserbrief

Page 3: Nr. 254 – August 2010 Breitsameter/FO254/editorial Statt ...2 FO 254 · 08/2010 Breitsametär/FO254/das volk spricht... Hallo Florian! Betrifft den Fandom Observer 253 und dort natürlich

Servus Leute,»… es ist auch einfach viel zu heiß für

lange Texte« schreibt Claudia Höfs im BWA.Wie immer in den Sommermonaten ist

es im Fandom eher ruhig, auch wenn es malgar nicht so heiß ist. Aber dann sind wohlalle im Urlaub. Irgendeine Erklärung findetsich immer.

Als Schmankerl für EXODUS-Fans verkün-den die Herausgeber, dass die lange vergrif-fene Ausgabe 22 wegen der steten Nachfra-ge in einer kleinen Zweitauflage wieder lie-ferbar ist! Im Unterschied zur Erstauflage, dienoch in s/w erschien, wurden Umschlag unddie GALERIE-Seiten von Mario Moritz in die-ser Neuauflage im Hochglanzdruck und far-big produziert. Wer also diese Nummer nochnicht hat, oder einfach, weil es in Bunt dochschöner ist, sollte da mal zugreifen.

Das sage ich jetzt einfach mal so ...

BWA 321http://home.arcor.de/michael.baumgart-ner/sfcbw/Vertrieb und Kontakt:hmbaumgartner(at)yahoo(dot)deMichael Baumgartner, Ostring 4, 67105SchifferstadtRedaktion: Uwe LammerUmlaufendes Cover: Heidi Koch80 Seiten - A5 – 3,- + (incl. Porto)

Uwe, bei dem momentan, bedingt durcheine eigene kreative Explosion der entfes-selten Kreativität, die ihn aus dem Schrei-brausch kaum noch rauskommen lässt, derBWA nicht unbedingt an erster Stelle steht,erhofft sich diesmal durch die bunteMischung eine erhöhte Leserbriefresonanz.Diesmal konnte sich nur Claas M. Wahlerszu einem aufraffen.

»Die Farben verblassen: In memoriamFrank Frazetta (1928-2010)«. Im Nachruf aufden Godfather der Fantasy-Illustration decktder Redax auch einige Ungereimtheiten undWidersprüche in diversen Quellen auf. Dievier Seiten kommen auf jeden Fall als Foto-kopie zu meiner Frazetta-(leider nur in Buch-form)Sammlung.

Angela Herzog steuert zwei kurze Reziszu zwei schon vor längerer Zeit auf Deutscherschienen Werken von Ricardo Pinto bei,bei dem der Klett-Cotta schlicht vergaß, dieFolgebände zu veröffentlichen. So war dannbei »Der Steinkreis des Chamäleons« nach»Die Auserwählten« mit »Die Ausgestoße-nen« hierzulande Schluss. Und an einer Ver-öffentlichung der Fortsetzung besteht jetztwohl von Verlagsseite her auch kein großesInteresse mehr.

Die Webseite des Autors findet man hier:(www.ricardopinto.com)

Das deutschsprachige Blog: www.ricar-dopinto.com/blog/category/ger/

Schön gezeichnet ist der Comic »Wuschel– Tollkühne Träume« von Heidi Koch. Da

wünsche ich mir, dass davon noch mehr inder Schublade liegt.

Neben Comic- und Buchrezensionen gibtes dann noch von Michael Baumgartner auf22 Seiten buntgemischte Infos aus den Wei-ten des Internet.

BWA 322http://home.arcor.de/michael.baumgart-ner/sfcbw/Vertrieb und Kontakt:hmbaumgartner(at)yahoo(dot)deMichael Baumgartner, Ostring 4, 67105SchifferstadtRedaktion: Uwe LammerCover: Angelika Herzog60 Seiten - A5 – 3,- + (incl. Porto)

Uwes Wunsch nach erhöhter Leserbriefreso-nanz wurde leider nicht entsprochen. EinzigClaudia Höfs gibt ihre Meinung zum letztenBWA ab. Auch findet sie es schade, dass die-ses Jahr niemand sich bereit gefunden hat,ein Sommer- oder Herbsttreffen des Klubszu veranstalten.

Claas M. Wahlers besuchte die LeipzigerBuchmesse und präsentiert in seinemBericht auch stolz die Gucky-Skizze, die DirkSchulz ihm am Messestand zu Papier brach-te.

Was sticht denn noch aus dem Üblichenhinaus? Ah ja: Angelika Herzog präsentiertdas erste Kapitel, nebst den vom Redakteur

3FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/fanzines/smiley

Page 4: Nr. 254 – August 2010 Breitsameter/FO254/editorial Statt ...2 FO 254 · 08/2010 Breitsametär/FO254/das volk spricht... Hallo Florian! Betrifft den Fandom Observer 253 und dort natürlich

ausdrücklich gewünschten Klappentext,ihres voluminösen (das steht da so in UwesVorwort) phantastischen Romans »Zeiten-wende«, Teil 1 einer geplanten Trilogie, alsLeseprobe. Über Feedback der Mitgliederwürde sie sich freuen. Das ist ja nun mal imJuni/Juli ein kühner Wunsch.

Uwe Baumgartner sorgt auch diesmalwieder mit seinen gesammelten Infos dafür,dass das BAW nicht zu dünn ausfällt.

Nun ja, immerhin sorgten diesmal 5 Mit-glieder für etwas Aktivität im Klub.

Terrakom 127Redaktion: Lothar Bauer101 Seiten - PDFDownload: www.terracom-online.net

Hier scheint ein Redax-Nachfolger schon sogut wie gefunden zu sein. Nils Hirselandund Noch-Redax Lothar Bauer sind da fro-hen Mutes. Auch was die in Zukunft wohlwieder regelmäßigere Erscheinungsweisebetrifft.

Das Ergebnis kann sich diesmal sehenlassen. Statt dröger Heftrezis - und Perryfehlt erfreulicherweise mal ganz – gibt eseine interessante Mischung aus News, Rezisund Artikeln.

Dirk van den Boom, allen Conbesuchernbekannt als eine Art Ferengi in Menschen-gestalt, ist mit einem Interview und einerLeseprobe zu seinem monumentalen Werk»Kaiserkrieger« vertreten. (Kauft es! Dirk hatzwei Kinder durchzufüttern!)

Weitere Storys bzw. Leseproben gibt esvon Paul Sanker, Andrea Gunschera, Fried-helm Rudolph, Jörg Hugger und AndreasAdamus.

Kann so weiter gehen …

Intravenös 194 / Progress Report 3http://www.atlan-club-deutschland.deRedaktion: Ernestine Gohr, Diltheystr. 7,65203 Wiesbaden44 Seiten - A5

Kurz vor Schluss kam noch das INTRA rein.OK, will mal nicht so sein. Liefere ich dieSparte mal einen Tag verspätet ab.

Der ACD-JahresCon, das große Jubiläum,rückt näher (www.acd-con.de). Der letzteProgress Report listet 20 Mitglieder auf, dieihr Kommen zugesagt haben. Jörg Dirksinterviewte Gero Grübler und Rüdiger Schä-fer, die Organisatoren der "Grillparty amArsch der Welt". Zusätzlich gibt es noch eineAnfahrtsbeschreibung, Programm und einensehr kompliziert aussehenden Bastelbogenaus ganz vielen Fünf- und Sechsecken, dereinen Sitzfußball ergeben soll. (Ich habejetzt keine Schere zur Hand, also glaube ich

4 FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/zines/smiley

SF-Stammtische

Aschaffenburg SF-Stammtischjd. letzten Freitag i. M., 20 Uhr; "ZurLöwengrube", Schneebergstraße 9Karl E. Aulbach, (0 60 92) 77 36;[email protected]

Bad Homburg SF-Stammtischjd. 1. Samstag i.M. ab 19 Uhr, Ristorante"Al Capone", Homburger Strasse 17, BadHomburg/Ober Erlenbach. Info:Mathias Kubens, (0 60 36) 98 02 [email protected]

Berlin, SF-Stammtisch (SFCB)jd. 4. Freitag i. M., 19 Uhr, "Zum Igel",Sieglindestraße 10, Berlin Friedenau(Nähe U- und S-Bahnhof Bundesplatz),Markus Luther, (0 30) 7 92 27 55

Berlin, SFC Andymonjd. 2. Donnerstag im M., 18 Uhr 30,Kulturbund e.V., Ernststraße 14-16,12437 Berlin-TreptowRalf Neukirchen, Tel. (030) 2 75 27 21

Braunschweig, SF-Stammtischjd. 1. Montag i.M., 20 Uhr, "BiergartenTiger Pub", Wilhelm-Bode-Str. 33;www.perrys-video-club.de

Darmstadt, SF-Treff Darmstadtjd. 1. Samstag i.M. ab 18 Uhr im Club -raum der Gaststätte "Stadt Budapest",Heimstättenweg 140, 64295 Darmstadt(Heimstättensiedlung). Info: Roger Mur-mann, (06071)38718, sftd-online.de

Dortmund, SF-Stammtischjeden 2. Freitag i.M. ab 18 Uhr im Club -raum der Gaststätte "Am Richtebusch",Nortkirchenstraße 10, 44263 Dortmund-Hörde, Info:[email protected]

Dresden PR-Stammtischalle 14 Tage, Haus der Volkssolidarität(nahe Dreikönigskirche neben der Pizze-ria), 18 Uhr. Uwe [email protected]

Düsseldorf, SF-Treffjeden 3. Samstag i.M. ab 16 Uhr in derGaststätte "Beim Franz", GerresheimerStr. 19, 40211 Düsseldorfwww.sfokular.de

Giessen, SF-Stammtischjeden 1. Samstag im Monat ab 18.00Uhr, "Stadthaus", Kongresshalle Giessenam Berliner Platz 2, 35390 Giessen. Info:Harald Latus, (06 41) 47 65 3 (FarBeyond e.V.).

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5FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/cartoon/langer

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das einfach mal so.)Und Fakten zur Geschichte des Sitzfuß-

balls kann man sich auch wieder reinziehen,um so richtig in Stimmung zu kommen.

Fast die Hälfte des Intra nehmen diesmaldie Leserbriefe ein. Das ist ja schon malbeachtlich. Es geht natürlich um den Con,etwas Atlan darf nicht fehlen - und es wirdüber den Austritt dieses gewissen Mitgliedsdiskutiert. Den Beiden in seltsamer Auffas-sung des Begriffs Solidarität mit Ausgetrete-nen wird zurecht auch nicht nachgeweint.

Die Vorstandswahlen sind gelaufen. Daes keine Gegenkandidaten gab, einigtensich die 26,4 % Wahlbeteiligten wie erwar-tet. Kassen-Kurt kündigt auch sofort an, dasses auch 2011 kein Sparpaket im Klub gebenwird.

Rüdiger beginnt seine neue Serie imIntra: »Deutschstunde«. Auf jeweils zwei Sei-ten will er sich dort mit allerlei Besonderhei-ten und Abstrusitäten der deutschen Spra-che beschäftigen. Hausaufgaben gibt esauch! Dafür will er die »Geistreichen Zitate«ab sofort auf eine Seite reduzieren. ErikNagel bringt in seiner Sparte etwas zumThema »Productplacement«. (Früher nannteman so was ja passender »Schleichwer-bung«.)

Für die nächste Ausgabe ist ein Conbe-richt angekündigt.

Bis nächsten MonatSmiley

6 FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/fanzines/schimanski

SF-Stammtische

Graz, PR Stammtischjd. 2. Freitag i.M., 19 Uhr, "SchwarzerAdler", Leonhardstr. 27, Gerry Haynaly,[email protected]; www.prsg.de.vu

Halle, ASFC-StammtischJeden 2. Freitag im Monat, 18.00 Uhr inder Gartengaststätte "Zur Sonne", Halle(Südstadt); Kontakt: Thomas Hofmann,0345 77 640 72www.phantastische-ansichten.de

Hannover, Treffen der SFGHjeden 3. Samstag i. M. von 16-19 Uhr,Freizeitheim Ricklingen, Ricklinger Stadt-weg 1, Fred Körper, Tel: 0511/[email protected]

Hofheim / Taunusjeden 3. Freitag i.M. ab 19 Uhr, Gaststätte"Ländscheshalle", Am Rheingauerweg(Stadtteil Wallau). Info: Hans-GüntherDahlke, (06 11) 94 65 77 [email protected]

Kiel, SF Dinner,Jeden 3. Freitag i. M., Restaurant "Storchnest", Gutenbergstraße66, 24118 Kiel, Dinnerblog: scifi-dinner-kiel.blogspot.comwww.science-fiction-dinner-kiel.de

Köln, SF StammtischJeden Freitag ab 17 Uhr: "Phönix", Kyffhäuser Straße 4 / Ecke Barbarossaplatz

Köln, Phantastik-StammtischJeden 2. Samstag im Monat ab 16.00 Uhr:"Refugium", Herthastraße 12

Leipzig, SF-Stammtischjd. 3. Mittwoch i.M., 19.30 Uhr im Hausdes Buches, Gerichtsweg 28, ManfredOrlowski, Ernestistr. 6, 04277 Leipzig

Leipzig, PR-Stammtischjd. 1. Freitag i. M., 18 Uhr, Cafe "Eco",Bruderstr. (Nähe Bayerischer Platz)Andreas Ortwein, [email protected]

Lübeck, SF-Stammtisch des SFCLjeden 2. Samstag i.M., 15:00 Uhr, "ImAlten Zolln", Mühlenstr. 93, LübeckEDM, mobil: 0177-2607609www.sfcl.overblog.de

Mainz, SF-Stammtischjeden 1. Freitag i.M. jeweils ab 18.30 Uhrim Restaurant "Weinkeller", Frauenlobstras-se, Mainz-City. Info: Jens Griesheimer,(0 67 32) 91 82 80, [email protected];www.tdmz.de.vu

MünchenPR-Stammtisch Ernst Ellertmeist 1. Donnerstag im Monat, Gaststätte"St. Benno Einkehr", Stadelheimerstraße71, 81549 München; Erich Herbst,Tel. (089) 8 00 55 24, prsm.clark-darlton.de

München, SF-Gruppe MünchenJeweils am 3. Montag i. M., 19 Uhr, imRestaurant "Nuova Italia", Belgradstraße 9,80796 München, (089) 304067Kontakt: Gerhard Müller, Tel. (089)3007290

Münster, PR-Stammtischjd. 1. Samstag i. M., 19.30 Uhr "Feld-schlößchen", Sentruper Straße 163Markus Kachel, Tel. (02 51) 8 99 87 12;[email protected]

Nauheim, SF-Stammtischjeden 3. Samstag i.M. ab 18 Uhr, Gaststät-te "Rosengarten", Unter der Muschel24 (a.d. Pfarrkirche). Info: Robert Vogel,(06142)32847, [email protected]

Nürnberg"Perry Rhodan"-StammtischAn jedem 3. Mittwoch im Monat:Gaststätte Zum Stadion (am Dutzendteich),Herzogstr. 22, 90478 NürnbergStammtischkontakter ist Detlef Döres,Haydn-Str. 1, 91320 Ebermannstadt;09194 / 797119, [email protected]

Offenbach SF-Stammtisch2. Freitag i.M. ab 19 Uhr in der Pizzeria"Da Luciano", Hugenottenplatz 13 (Rück-seite Saturn). Info: Viktor Lorenc,(069) 94592101

Saarlouis SF-Stammtischjd. 1. Montag i. M., 18 Uhr"Café Wichtig", Lisdorfer Straße

Salzwedel, SF-Treffjeden 1.Freitag im Monat, 18 Uhr, in denRäumen der Urania e.V., Große St.Ilsenstr.14, 29410 Salzwedel. Info: Arno Sommer-feld (Tel.: 03901/34518) oder AndreasKuschke, [email protected]

SchwerinSF-Stammtisch SN-SFC 92jd. 3. Sonntag i. M., gegen 15 Uhr, bei JörgLippmann, Stern Buchholz 11

Stuttgart, SF Stammtisch jd. 1. Freitag i.M. ab 18:30 Uhr "Abklatsch",Wilhelmstr. 27, Stuttgart/Bad Cannstatt.www.sffs.reherrma.de

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Joe Abercrombie

Fantasy, normalerweise denkt man da auchheute immer noch als erstes an »Herrn derRinge«, an Elfen, Zwerge, weise Magier undHelden in schimmernder Rüstung. Bloß mitder Zeit sind diese ewig gleichen Zutatendoch ganz schön fade geworden. Kein Wun-der also, daß sich in letzter Zeit verstärktAutoren finden, die versuchen, aus diesenZwängen auszubrechen. Einer dieser Auto-ren, der mit seinen ersten vier Büchernbereits große Erfolge feiern konnte, ist derbritische Schriftsteller Joe Abercrombie.

Geboren wurde Joe Abercrombie am31.12.1974 in Lancaster und ging dort auchauf die Schule. Die meiste Zeit verbrachte eraber mit Computerspielen, dem Rollen vonWürfeln, vorzugsweise zwanzigseitigen, unddem Kartieren von Orten, die es gar nichtgibt. Während seines Studiums der Psycho-logie in Manchester versuchte sich Aber-crombie das erste Mal an Geschichten umeinen Barbaren namens Logen Ninefingers.Dieser Versuche endeten jedoch kläglichund verschwanden für die nächsten Jahretief in einer Schublade. Nach seinem Studi-um zog Abercrombie nach London, wo ererst bei einer TV-Produktionsfirma arbeitete,bevor er sich als Drehbuchautor und Cutterfür Dokumentation und Musikevents selbst-ständig machte. Erst 2002 erinnerte er sichan seine ersten Gehversuche als Autor undholte seinen Barbaren aus Studienzeitenwieder aus der Schublade und schrieb eineFantasy-Trilogie, die auf den Abenteuern desBarbaren Logen Ninefingers basieren. 2004konnte Abercrombie den ersten Band »TheBlade itself« (dt. »Kriegsklingen«) vollendenund 2005 beim britischen Verlag Gollanczunterbringen, nachdem er zuvor den übli-chen Absagemarathon bei anderen Verlagenhinter sich gebracht hatte. Die Fortsetzungs-bände »Before they are hanged« und »LastArgument of Kings« (dt. »Feuerklingen« und»Königsklingen«) wurden 2007 und 2008veröffentlicht, als Abercrombie für den JohnW. Campbell Award »for the best new wri-ter« nominiert war.

Neben dem Berserker Logen Ninefingersgehören zu den Hauptfiguren dieser Trilogiemit dem Titel »The first Law« der ErzmagierBayaz und der Offizier Jezal dan Luthar. Dochdie faszinierendste Figur, die Abercrombiegeschaffen hat, und mit für den Erfolg derTrilogie gesorgt hat, ist der Inquisitor Sanddan Glokta. Dieser Inquisitor hatte einestrahlende Militär-Karriere vor sich. Dochwährend eines Krieges wurde er vom Feindgefangen genommen, brutal gefoltert undnach Friedensschluss verkrüppelt freigelas-sen. Seitdem arbeitet er für die Inquisitiondes Kaiserreichs und dank seiner reichhalti-gen Erfahrung in der Kunst des Folternsauch sehr erfolgreich. Seine ständigen

Schmerzen und Behinderungen als Folgeder Folterungen verbirgt Glokta dabei hintereiner Fassade aus Zynismus. Und doch ist ervon allen Figuren der idealistischste, derdaran glaubt, dass Recht und Gesetz durch-gesetzt werden müssen, egal mit welchenMitteln. Keine der Helden in AbercrombiesRomanen entsprechen den gängigen Fanta-sy-Standards. Auf den ersten Blick ist Jezaldan Luthar zwar der strahlende Offzier und

Kämpfer, doch als Leser wird einem schnellklar, dass dieser Offizier vor allem selbstver-liebt und arrogant ist. Und Ninefingers istzwar der ungehobelte Barbar, wie man ihnschon dutzendfach in Fantasyromanen ken-nengelernt hat, aber in »First Law« geht ermit der Brutalität vor, die sonst immer gnä-dig verschwiegen wird.

Dabei ist die Grund legende Geschichtein »First Law« bemerkenswert klassische

7FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/buch/funke

Bücher von Joe Abercrombie:

Englisch:

Trilogie »The first Law«:The Blade itselfBefore they are hangedLast Arguments of Kings

Best served cold

Angekündigt für 2011:The Heroes

Deutsch:

Trilogie »The first Law«:KriegsklingenFeuerklingenKönigsklingen

Racheklingen

(alle im Heyne-Verlag erschienen)

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Fantasy. Eine Gruppe Helden, unter anderemdan Luthar, Bayaz und Ninefingers, ziehenlos, um eine Waffe zu finden, die das Kai-serreich retten könnte, während der Inquisi-tor Sand dan Glokta eine Stadt gegen denAnsturm eines übermächtigen Feindes ver-teidigen muss. Doch was Abercrombie ausdieser Grundlage gemacht hat, geht weitüber die üblichen Fantasy-Standards hinaus.So ist weder die Queste nach der Waffe das,was sie anfangs zu sein scheint, noch ist dieRolle des Erzmagiers Bayaz so eindeutig,wie zu Beginn.

Nach dem Erfolg dieser Trilogie war es keinegroße Überraschung, dass der nächsteRoman Abercrombies ebenfalls in dieserFantasywelt angelegt ist. In »Best servedCold« (dt. »Racheklingen«) kehren einige derNebenfiguren aus »First Law« zurück. EineSöldnerin wird von ihrem Auftraggeber aufextrem unfreundliche Art und Weise ausihrem Arbeitsvertrag entlassen. Anstatt nunzum Arbeitsgericht zu gehen, nimmt dieSöldnerin, Monza Murcatto, ihre Kündigungnicht einfach hin, sondern will sich an denSchuldigen rächen, die sie schwer verletzthaben und ihren Bruder getötet haben.Dafür versammelt sie eine Gruppe Abenteu-rer um sich, die ihr bei diesem Racheplanhelfen soll. Die Geschichte ist zwar ebensodüster und brutal wie bereits »The first Law«,doch fehlt hier ein annähernd ebenso faszi-nierender Charakter wie Sand dan Gloktaoder Ninefingers, an die die Hauptfigur nichtheranreicht und von einigen der Nebenfigu-ren, wie dem Söldnerhauptmann NicomoCosca, der schon in »First Law« auftauchte,glatt an die Wand gespielt wird. Dadurchentwickelt dieser Band nicht die erzähleri-sche Wucht und den Sog, die von der Trilo-gie ausgegangen sind und deren großenErfolg ausmachte. Nach einem interessantenund spannenden Beginn plätschert dieGeschichte leider im Mittelteil lustlos daherund Abercrombie ergeht sich in detailliertenBeschreibungen der meist ziemlich brutalen

Racheplänen der Söldnerin Murcatto, wasmit der Zeit ziemlich ermüdend wirkt. GegenEnde aber zieht die Geschichte wiederenorm an und kann mit dem Rest desBuches versöhnen. Nur schade, dass Aber-crombie es nicht geschafft hat, diesesTempo im ganzen Buch beizubehalten. Manhat als Leser den Eindruck, dass er versuchthat, möglichst nah an seinem Erstlingserfolgzu bleiben und wirkliche Experimentegescheut hat.

Für 2011 wurde bereits ein zweiter Ein-zelband mit dem Titel »The Heroes«angekündigt. Bisher ist noch nicht viel überden Inhalt bekannt, nur, daß die Geschichtean drei Tagen während eines Kampfes imNorden, der Heimat von Logen Ninefingers,spielt und aus der Perspektive von sechsLeuten erzählt wird, die auf beiden Seitenkämpfen. Mit diesem Band wird Joe Aber-crombie dann zeigen müssen, ob er denErfolg seiner ersten Bücher wiederholenkann.

Olaf Funke

Gestorben: James P. Hogan(1941-2010)

Am 12. Juli 2010 verstarb der britische Scien-ce-Fiction-Autor James P. Hogan im Alter von69 Jahren.

In Deutschland erschien nur ein Teil sei-nes Werks. »Der tote Raumfahrer« (1981),»Die Riesen von Ganymed« (1981) und»Stern der Riesen« (1983) waren die erstendrei Teile seiner »Giganten«-Reihe, die erspäter weiterschrieb, deren Fortsetzung hier-zulande aber nicht veröffentlicht wurde.1984 erschien in Deutschland »Der Schöp-fungscode«, auch hiervon wurde eine Fort-setzung nicht veröffentlicht. In Deutschlandveröffentlichte Einzelromane waren unteranderem »Die Schöpfungsmaschine« (1982)und »Unternehmen Proteus« (1988). 1990war James P. Hogan einer der Ehrengästedes FreuCons in Freudenstadt.

In den letzten Jahren entwickelten sichHogans bevorzugte Themen hin zu pseudo-wissenschaftlichen Aspekten. Er vertratdabei Meinungen, wie den Katastrophismusoder das Intelligent Design (also das Gegen-teil der Evolution). Auch mit den Positionender Aids-Leugner sympathisiert er. Zur The-matik des Holocaust schrieb Hogan, dassdie Werke von Arthur Butz und Mark Weberseiner Meinung nach »gelehrter, wissen-schaftlicher und überzeugender wären, alsdie von den Siegern geschriebene Geschich-te«. Butz und Weber sind bekannte Holo-caustleugner.

u.a. phantastik-news.de, Wikipedia

8 FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/buch/funke

Joe Abercrombie (geb. 1974) lebt undarbeitet als freischaffender Fernsehredak-teur und Autor in London.

Foto © Lou Abercrombie

Page 9: Nr. 254 – August 2010 Breitsameter/FO254/editorial Statt ...2 FO 254 · 08/2010 Breitsametär/FO254/das volk spricht... Hallo Florian! Betrifft den Fandom Observer 253 und dort natürlich

Dan Simmons

Drood„The Terror“, 2009, deutsche Erstausgabe,aus dem Amerikanischen von FriedrichMader, Heyne Verlag (www.heyne.de),ISBN 978-3-453-26598-1, 2009, 976 Sei-ten, 24,95+.Schutzumschlag: Eisele GrafikDesign/Ghost. Collagen: Herbert Ahnen.

Mit seinem vorherigen Roman TERROR(Heyne, 2007/2008 als Hardcover bzw. alsTaschenbuch 40613) wandte sich der US-amerikanische Autor Dan Simmons einerneuen Phase in seinem Schaffen zu: Er griffein historisches Ereignis auf, erzählte esnach und führte es fort – und zwar ab demPunkt, an dem die belegten Fakten endeten.Für einen Autor wie Dan Simmons, der zahl-reiche herausragende SF- und Horror-Roma-ne verfasst hat (diese aber in den Büchern,die unmittelbar vor TERROR erschienen sind,zumindest teilweise kopierte) ist es selbst-verständlich, dass seine Fortsetzungen indas Phantastische führen.

In TERROR zeichnete Simmons den Wegder Franklin-Expedition nach, die von 1845bis 1848 mit den Schiffen EREBUS und TER-ROR die Nordwestpassage, den Schiffswegdurch das Nordpolarmeer in den Pazifik,suchte. Die Schiffe blieben unwiderruflich imEis stecken, während ihre Besatzungen voneinem unbezwingbaren Wesen attackiertwerden. Das klingt zunächst sehr simpel,doch Simmons gelingt es, einen elegantenBogen zu der Mythologie der Inuit zu schla-gen. Ein Vorläufer von TERROR und DROODist FIESTA IN HAVANNA (Goldmann Paperback54126, 2000), in dem sich der Autor dieAktivitäten Ernest Hemingways auf Kubawährend des Zeiten Weltkrieges beschrieb.

In DROOD greift Simmons ein Ereignis imLeben des Autors Charles Dickens auf (1812– 1870). Am 09. Juni 1865 gehört Dickens zuden Überlebenden eines Eisenbahnun-glücks. Er leistet den Verletzten erste Hilfe,rettet das Manuskript, an dem er arbeitet,und begegnet einem leichenblassen, ver-stümmelten Mann namens Drood, der eini-gen Schwerverletzten auf eine undurch-schaubare Art und Weise das Leben zu neh-men scheint. Dickens bleibt beeindruckt vondieser Begegnung. Er lässt seine Verbindun-gen spielen und steigt hinab in die Londo-ner Unterstadt, um Drood zu suchen.

Der Roman wird aus der Perspektive Wil-kie Collins erzählt (1824 - 1889), einesFreundes und als Autor auch KonkurrentenDickens. Collins schenkt Dickens keinenGlauben, folgt seinem Freund dennoch indie Londoner Unterstadt, in der sie getrenntwerden und in der Dickens – angeblich –Drood begegnet. Der Privatdetektiv CharlesFrederick Field, ein ehemaliger ScotlandYard-Inspektor, erpresst Collins und fordert

ihn auf, Dickens überDrood auszuhorchen, denField für einen Massen-mörder hält. Collins wirdopiumsüchtig und erfährtnach einem Rausch eineunangenehme Begeg-nung mit Drood.

DROOD beschreibtnicht nur die Suche nachDrood und sein Wirken aufDickens und vor allem Col-lins, sondern auch dieletzten LebensjahreDickens, die in literarischerHinsicht von seinen Lese -reisen in den USA und inGroßbritannien bestimmtwurden, das gesellschaftli-che Leben jener Epoche,das auch in Familien undengen Beziehungen vonIntrigen geprägt war, unddie sich zuspitzende Kon-kurrenzsituation zwischenDickens und Collins. Daringleicht DROOD demRoman TERROR, der sichauch durch die authenti-sche und eindringlicheDarstellung des Lebens anBord der EREBUS und derTERROR im arktischen Eisauszeichnete. Leser miteinem Faible für die englische Literatur desneunzehnten Jahrhunderts – oder nur fürgewisse Klassiker, zugegeben – werden inDROOD zahlreiche literarische Anspielungenfinden.

In DROOD greift Simmons erneut auf einealte Mythologie zurück, und zwar auf dieägyptische, die Drood in London etablierenwill, und offenbart auch, welche Rolle dabeiDickens und Collins dabei spielen sollen.Das erste ist simpel, das zweite verblüffendkonsequent. Immerhin lässt Simmons offen,ob Dickens tatsächlich unter den EinflussDroods geriet, im Gegensatz zu Collins.Jedoch starb Dickens auf den Tag genau fünfJahre nach dem Eisenbahnunglück von Sta-plehurst und sein letzter, unvollendeterRoman trägt den Titel DAS GEHEIMNIS DESEDWIN DROOD – Fakten, deren Verwendungsich selbstverständlich anbot und die imKontext den Romans für eine EinflussnahmeDroods auf Dickens sprechen.

DROOD ist weit davon entfernt, eineKopie von TERROR zu sein. Simmonsbenutzte zwar dasselbe Konzept, wandtesich jedoch einem völlig anderen Thema zu– von der arktischen Kälte in die literarischeSzene Londons des neunzehnten Jahrhun-derts. Und auch diese Darstellung ist brillant,spektakulärer ist natürlich die Franklin-Expe-dition aus TERROR. Einen Aspekt hat Sim-mons freilich kopiert, und zwar den Rückgriffauf eine Mythologie – in TERROR auf die der

Inuit, in DROOD auf die bekanntere derÄgypter. Nun, zumindest diese Auswahlbleibt für zukünftige Romane groß ...! ObSimmons auch an weitere reizvolle histori-sche Ereignisse anzuknüpfen vermag, bleibtabzuwarten.

Armin Möhle

9FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/buch/armö

Zum Autor

Dan Simmons wurde 1948 in Illinoisgeboren. Er schrieb bereits als KindErzählungen, die er seinen Mitschülernvorlas. Nach einigen Jahren als Englisch-lehrer machte er sich 1987 als freierSchriftsteller selbstständig. Zahlreicheseiner Romane – darunter "Sommer derNacht", "Die Hyperion-Gesänge", "Ilium"und "Olympos" – wurden zu internatio-nalen Bestsellern. Simmons lebt undarbeitet in Colorado, am Rande derRocky Mountains.

Mehrere englischsprachige Videos einerLesung von »Drood« und einer Frage-stunde zum Roman sind hier zu finden:

http://www.randomhouse.de/webar-ticle/webarticle.jsp?aid=8876&sid=3955

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Matthias Oden

MetamorphOriginalausgabe, Atlantis Verlag(www.atlantis-verlag.de), ISBN 978-3-941258-25-9, 2010, 164 Seiten, 11,90+.Coverzeichnung: Francois Launet.

Mit METAMORPH legt Matthias Oden eineSammlung phantastischer Kurzgeschichtenvor, die in fünf „Trilogien“ unterteilt sind. DerTitel des Bandes ist Programm für die Sto-ries: In jeder von ihnen findet eine Verwand-lung statt, die sich voneinander unterschei-den.

METAMORPH beginnt mit der „Trilogie derTöne“. In „Lass immer Töne um dich sein“gerät der Protagonist in den Bann einesSchellenmännleins. „Das orange Orchester“spielt nur für ein besonderes Publikum, wieder Protagonist herausfindet und genausowie sein Vorgänger in der ersten Story demfremden Einfluss unterliegt. „Das Schellen-land“ sucht der Protagonist in seinen Dro-gentrips auf und findet eine bizarre Welt vor.Doch diesmal wird der Protagonist nicht inden Bann eines Schellenmännleins, einesorangen Orchesters o. a. gezogen, sonderndeckt das Geheimnis des Schellenlandesauf. Der Autor versteht es, in der „Trilogie derTöne“ die Originalität seiner Plots stetig zusteigern.

„Zugfahrt“ ist die erste Kurzgeschichte inder „Trilogie der Reise“ und enttäuscht. EinZug, der nirgends hält, ist keine innovativeIdee und sein neuester Passagier, ein gewis-ser Klaus N., der nach F.-Stadt fahren will –nun ja …Die „Business Class“ transportierteinen besonderen Passagier, einen Killer,dessen Vorgänger und Nachfolger densel-ben Weg genommen haben bzw. nehmenwerden. „Emo-Boy“ ist nicht nur die besteStory in der „Trilogie der Reise“, sondernauch in METAMORPH. Wieder entwirft derAutor eine bizarre Welt, deren Ideenreichtumden von „Das Schellenland“ übertrifft. Emo-tionen sind die wertvollsten Handelswarenin einer Welt der Zukunft, deren Menschenzu einem gewissen Teil offenbar künstlichhergestellt werden. Emo-Boy ist Produzentvon Emotionen, nimmt einen Job an, der ihnüber die Grenzen seiner Stadt hinaus in denTransknoten führt, der die Menschen mitsämtlichen Gütern versorgt, inklusive destil-lierter Emotionen.

Ab der „Trilogie des Fleisches“ beginnendie Stories in METAMORPH Züge des Horrorszu tragen. In „Biorama“ wird eine junge,schöne Frau in in ein vermeintliches Kunst-werk verwandelt – oder gefoltert, verstüm-melt und wieder zusammengesetzt.„Schweiß“ kommt ohne blutige Szenen aus.Ein dicker, transpirierender Angestellter ver-wandelt sich in jene Flüssigkeit und rächtsich an den Kolleginnen und Kollegen, dieihm übel mitgespielt haben. „Tumorfrucht“

ist auch nicht für Leser mit einem schwa-chen Nervenkostüm empfehlenswert: EinArzt zeugt mit einem Krebsgeschwür, das ereinem Patienten entnahm, im Laufe derHandlung ein Kind (sic!). Die Erzählperspek-tive wird erfahrene Leser vielleicht nichtüberraschen, ist aber konsequent. Der eineoder der andere Plot der Stories in der „Trilo-gie den Fleisches“ entpuppt sich also alszwiespältig.

„Die Trilogie des Leidens“ beginnt miteiner Blutsaugergeschichte: „SchwarzerKlee“. Die Pointe von „Eine Frau der Perspek-tive“ überrascht nicht. Der Protagonist töteteseine Frau, die sich in ein fremdes Wesen zuverwandeln schien. Von „Zimmertürerschei-nungen“ wird der Protagonist in der drittenStory der „Trilogie des Leidens“ gequält.Warum nur der Protagonist davon heimge-sucht wird, nicht aber andere Menschen,wird nicht klar, insbesondere, wenn manden Sinn der „Zimmertürerscheinungen“bedenkt.

In der „Trilogie des Endes“ werden nichtunerwarteter Weise Untergänge geschildert.„Der Bote in Gelb“ behauptet von sich, Ein-fluss auf den Niedergang von Staaten undVölkern zu haben, die bereits der Dekadenzanheim gefallen sind. „Die Gedankenrebelli-on“ löst einen Krieg aus, nämlich den derGedanken gegen die Menschen. Der Grundfür diesen Krieg bleibt unklar; immerhin hebtsich die Idee, das „Die Gedankenrebellion“zur Auslöschung der Menschheit führt, vonAtomkriegen und ökologischen Katastro-phen ab, ist aber natürlich nur in der Phan-tastik möglich. „Tote Träume“ ziehen eineGruppe von Protagonisten in ihren Bann.Vom Plot her die einfachste Story in der „Tri-logie des Endes“.

Von den Kurzgeschichten in METAMORPHeine Sammlung enttäuschen nur wenigewegen der schwachen Plots, andere wieder-um fordern wegen ihrer zwiespältigenInhalts zur Ablehnung heraus. In den übri-gen Stories bietet der Autor reizvolle, origi-nelle Ideen an, die er adäquat umzusetzenweiß. Überbordende Beschreibungen, wiesie für die Phantastik und den Horror typischsind, vermeidet er. Die Story „Emo-Boy“würde auch in einer SF-Anthologie brillieren!

Armin Möhle

10 FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/rezension

SF-StammtischeWetzlar SF-Stammtischjeden 3. Samstag i.M. ab 19 Uhr imGasthaus"Langgass", Langgasse in Wetzlar.Info: Thorsten Walch (01 77) 27 95 543

Wien PR/SF-Stammtischjd. 1. Freitag i.M., 20 Uhr"Ebbe und Flut", Kaiserstr. 94Michael M. [email protected]

Wien SFGW-Stammtisch(seit 1956) jd. letzten Freitag i. M.,18.30 Uhr, Gasthaus "Möslinger", Stu-werstrasse 14(nahe Prater), 1020 Wien; Kontakt:AlfredVejchar, eMail: [email protected];www.sfgw.at.tt

Wiesbaden SF-Stammtisch2. Samstag i.M. ab 19 Uhr in der Gast-stätte"Königlich Bayerisches Amtsgericht",Gerichtsstr.5. Info: Marcus Mollnar,(06 11) 81 20 87 0 [email protected]

Würzburg SF-Stammtischjd. 1. Donnerstag i. M., 20 Uhr,"St. Bruno", Brettreicher Straße 4

Zweibrücken SF-Stammtischjd. 3. Samstag i. M., 20 Uhr, "Zum Löwen", Zweibrücken-IxheimInfo: Andreas Schweitzer, Etzelweg185,66482 Zweibrü[email protected]

Änderungen und Ergänzungen bitte anden jeweiligen Observer-Chefredakteur.(Kontaktdaten siehe Impressum)

hweitzer, Etzelweg 185, 66482 Zwei-brücken [email protected]

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Juli Zeh

Corpus DelictiSchöffling & Co; Hardcover mit Schutzum-schlag und Lesebändchen; Originalausga-be; BRD: 2009; 263 Seiten

Wie lebt man in einer Gesundheitsdiktatur?Wie ist es, wenn man ständig dazu ange-halten wird Körper und Geist zu ertüchtigenund dabei permanent überwacht zu wer-den? Was geschieht mit Menschen, die nichtgewillt sind sich diesen gut gemeintenRepressalien zu unterwerfen?

Alles Fragen auf die Juli Zeh eine Antwortzu geben versucht.

Die Handlung fokussiert sich auf MiaHoll, die ihren Bruder durch Selbstmord ver-loren hat. Einen Selbstmord, für den sie dieGesundheitsdiktatur verantwortlich macht.Obwohl man ihren Bruder als Rebellbezeichnen könnte, der Rauschmitteln nichtentsagte und sich regelmäßig einer Zigaret-te hingegeben hat, so war er dennoch einsensibler Mensch, der das ihm zur Lastgelegte Verbrechen nie hätte begehen kön-nen. Mia, die sich nicht unbedingt mit denAnsichten ihres Bruders anfreunden konnteund der Mehrheit der Gesellschaft zuzurech-nen war, liebte ihren Bruder innig und gerätnach seinem Freitod völlig aus der Bahn.

Überzeugt von dessen Unschuld, welcheer immer wieder beteuerte, bricht sie mitdem System, vernachlässigt ihre Körperer-tüchtigung, fängt an zu rauchen und gerätso sehr rasch in die Maschen der Gesund-heitswächter. Mit all den ihr zur Verfügungstehenden Mitteln versucht sie die Unschuldihres Bruders zu beweisen, selbst als dereindeutig vorliegende genetische Fingerab-druck ihres Bruders am Tatort gegen ihnspricht.

Die Handlung und vor allem die Dialogeerinnern einem an ein Bühnenstück, waseinem nicht weiter verwundert, wenn mansich ein wenig mit dem Background derAutorin beschäftigt, deren Name ja bishernicht mit SF-Literatur in Verbindung gebrachtwurde. So gibt es neben der Hauptfigur MiaHoll noch einen entsprechenden Gegenpartin Gestalt von Heinrich Kramer, dem dieRolle des Verteidigers dieses Gesundheitssy-stems zufällt. Er ist völlig von der Notwen-digkeit und Richtigkeit dieses Systems über-zeugt und versucht Mia in kurzen und län-geren Gesprächen von seiner Sichtweise zuüberzeugen. Als Gegenspieler ist er Miaargumentativ und auch intellektuell überle-gen, als Vertreter des Systems verfügt erzudem über die entsprechenden Möglich-keiten Mia zur Räson zu bringen bzw. siewegen ihrer Haltung aus der Gesellschaft zuentfernen.

Mia, die als einzelne auf verlorenenPosten steht, erhält regen Zuspruch als sichherausstellt, dass ihr Bruder tatsächlich

unschuldig war und Opferder Wissenschaftsgläubig-keit des Systems wurde.Ab diesem Zeitpunktbekommt sie Oberwasser,kann dem Vertreter desSystems kraftvoll entge-gentreten und wird zurSymbolfigur einer Gesell-schaftsströmung, die diepersönlichen Freiheitsein-schränkungen nicht mehrohne wenn und aber hin-nehmen will. Das Systemreagiert wie alle totalitärenSysteme reagieren wür-den: Mia wird aus demVerkehr gezogen.

Ein Gesundheitssy-stem, in der jeder Bürgerdazu angehalten wird Kör-per und Geist zu ertüchti-gen, um so ein langes undgesundes Leben genießenzu können, dürfte für vieleLeser gar nicht so abwe-gig erscheinen. Zumal inder politischen Diskussionder letzten Jahre solcheBestrebungen immer malwieder aufflammen. Dervon vielen befürchteteKollaps des Gesundheits-systems würde unbestrit-ten durch eine vernünftigeLebensweise aller Menschen zu verhindernsein. Nur sind Menschen leider nicht rationalgesteuert und zu sehr Genusssüchtig. Einsolches System müsste wieder mit Zwangund Überwachung einhergehen und langfri-stig in einem totalen Überwachungsstaatenden. So würde aus einer eigentlich ver-nünftig klingenden Idee ein totalitäresSystem entstehen. Selbst wenn man ihmdas Etikett einer positiven Utopie anhaftenmöchte.

In den einschlägigen SF-Foren wurdeüber diesen Roman schon rege diskutiertund durchaus kontrovers. Den durchwegpositiven Rezensionen in den großen Tages-zeitungen und Magazinen, konnte mannicht durchweg folgen.

Der Roman ragt in jedem Falle von Stilund Sprache er aus den sonstigen Genre-Erscheinungen (wenn man ihn dann als SF-Roman bezeichnen möchte) heraus. Dabeikann man durchaus ins Feld führen, dasssich Menschen wie Mia nicht unbedingtdurchweg auf solch einem hohen sprachli-chen Niveau bewegen. Sprich die Figur ansich wird dadurch ein wenig unglaubwürdig.Von ihrem Gegenspieler kann man hingegensolches erwarten. Die Bezeichnung „ver-kopft“ passt sicherlich ebenso auf diesenRoman.

Jedenfalls ist das meine Sichtweise alslangjähriger SF-Leser, der sich sprachlich

eher auf durchschnittlichem Niveau sieht.Sprich die Rezensenten der großen Tages-zeitungen und Magazine dürften einen ganzanderen Wertungsrahmen besitzen unddementsprechend zu einer anderen Ein-schätzung kommen.

„Corpus Delicti“ ist ein lesenswerterRoman jenseits der gängigen Genretitel undstellt einen lohnenswerten Ausflug in die„deutschsprachige Hochliteratur“ dar.

Kleine Anmerkung zum Schluss. Wie schwersich Autoren wie Frau Zeh mit dem GenreScience Fiction oder Phantastik tun, zeigtihre Ablehnung der Nominierung zum dies-jährigen Kurd-Laßwitz-Preis (hier werden dieAutoren vor der Bekanntgabe der Nominie-rungen gefragt, ob sie dagegen Einwändehaben). Eine Reaktion ihres Verlags bzw. vonihr selbst auf die Mitteilung, dass der Romanauf die Nominierungsliste des DeutschenScience Fiction Preises gelangt ist, stehtzudem noch aus.

Gespannt darf man deshalb auf ihreReaktion sein, sollte ihr Roman als Siegerhervorgehen.

Andreas Nordiek

11FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/buch/anno

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Selim Özdogan

Zwischen zweiTräumen

Edition Lübbe; Hardcover mit Schutzum-schlag und Lesebändchen, Originalausga-be; BRD: 2009; 447 Seiten

Eine Welt, nicht weit von unserer Zukunftentfernt. Eine Stadt, die jede Großstadtunseres Landes sein könnte. Eine Gesell-schaft, die in weiten Teilen unserer jetzigengleicht und dennoch völlig anders ist. DieHandlungsschauplätze in Selim ÖzdogansRoman sind überschaubar und nicht sehrumfassend beschrieben. Es sind vielmehrHandlungskulissen, in der sich die jugendli-chen Protagonisten bewegen.

Die beiden Jugendlichen Sal und Nestawachsen in einer Hochhaussiedlung beste-hend aus drei Hochhäusern auf. Hier lebendie Verlierer der Gesellschaft. Migranten,Alleinerziehende, Alkoholabhängige, Auslän-der, Asylanten. Ein System, dem man nurschwer entfliehen kann, in dem Nesta undSal aber auf keinem Fall ihr Leben verbrin-gen möchten. Sal strebt eine Karriere alserfolgreicher DJ an und Nesta möchte pro-fessioneller Träumer werden.

Träumer stellen eine neue Berufsgruppedar, seitdem es gelungen ist mittels techni-scher Geräte Träume zu extrahieren und ineine flüssige Substanz zu bannen.

Seitdem gibt es professionelle Träumer,deren Träume marktgerecht aufbereitet undvervielfältigt werden, so dass diese alsAugentropfen verkauft werden können.Jeder kann an den Träumen anderer teilha-ben. Da dies Erlebnis sehr intensiv ist undkeinerlei gesundheitliche Schädigungen mitsich bringt, stellt es die legalste und weit-verbreitete Droge der Welt dar.

Eine perfekte Möglichkeit der Realität zuentfliehen und in die tollsten Traumwelteneinzutauchen.

Der Leser begleitet Sal und Nesta aufihrem Weg heraus aus den drei Wohntür-men. Während Sal ein erfolgreicher DJ wirdund um die Welt jettet, schafft es Nestanicht sich seinen Traum zu erfüllen. Obwohler von sich überzeugt ist, kann er seinPotential in den entscheidenden Augen-blicken nicht abrufen. Eine Tätigkeit alshauptberuflicher Träumer bleibt ein Traumund so verdient er sich seinen Lebensunter-halt als Botenfahrer.

Das Alltagsleben steht im Hintergrund. Esdreht sich alles um die Träume, von der eineganze Gesellschaft abhängig ist. Nur ganzwenige lehnen die Träume ab und gebensich den bekannten irdischen Genüssen(Alkohol, Hasch usw.) hin. Die Gesellschaftals solches ist aber nicht zerfallen, insofernhandelt es sich nicht um eine Dystopie. Viel-mehr um ein Abbild unserer heutigen

Gesellschaft, in der die Flucht vor dermanchmal sehr harten Realität gesucht wirdund/oder die Spaßgesellschaft, gerade beiden Jugendlichen, im Vordergrund steht.

Die Aussage des Romans ließe sichdurchaus in einer Novelle unterbringen undso peppt der Autor sein Werk noch durcheine Abenteuersequenz auf. Als Sals Freun-din sich in einem Traum verliert, sprich nichtmehr aus diesem erwacht, und sie auchnicht die einzige weltweit bleibt, ist es aus-gerechnet der Botenfahrer, der sich auf eineTraumsuche begibt. Nachdem er in ihremTraum eingetaucht ist und sie retten konnte,kommt er dann noch hinter das Geheimnisder Traummaschinen, mit Hilfe derer dieTräume extrahiert werden. Im Folgendenentwickelt sich ein Verfolgungsszenario,welches mehrere Dutzend Seiten umfasst.Beides schmälert den bis dahin gutenGesamteindruck ein wenig.

Stil und Sprache passen zur Handlung.Der Roman ist in einem lockeren, fließendenTonfall verfasst, so dass man so durch die-sen „dahin schwimmt“. Die Längen werdendadurch aber nicht übertüncht, so dass einetwas zwiespältiger Eindruck zurückbleibt.

Andreas Nordiek

Kurd-Laßwitz-Preis

Der Kurd-Laßwitz-Preis ist ein alljährlich insieben Kategorien vergebener, undotierterLiteraturpreis zur deutschsprachigen ScienceFiction. Seit 30 Jahren stimmen professionel-le und semi-professionelle Autoren, Überset-zer, Lektoren, Verleger, Graphiker, Fachjour-nalisten und aktive Fans aus Deutschland,Österreich und der Schweiz über die besten

Neuerscheinungen des Vorjahres ab.Hier die Gewinner des Kurd-Laßwitz-Prei-

ses 2010:

Bester Roman»Ein König für Deutschland« von AndreasEschbach, Lübbe-Verlag

Beste Erzählung»Das Klassentreffen der Weserwinzer« vonErnst-Eberhard Manskiin: Rößler / Jänchen (Hrsg.): »Molekularmu-sik«, Wurdack-Verlag

Bestes ausländisches Werk»Androidenträume« (OT: »The Android'sDream«) von John Scalzi, Heyne-Verlag

Beste Übersetzung ins DeutscheUlrich Blumenbach für die Übersetzung desRomans »Unendlicher Spaß« (OT: »InfiniteJest«) von David Foster Wallace, Kiepenheu-er & Witsch

Beste Graphik (Titelbild, Illustration)Franz Vohwinkel für das Titelbild zumRoman »Das Königreich der Lüfte« von Ste-phen Hunt, Heyne-Verlag

Sonderpreis für langjährige herausragendeLeistungenGuido Latz für seine Bemühungen um dieSF im Rahmen des ATLANTIS-Verlags und fürdas langjährige Betreiben des Newslettersvon phantastik.de

Quelle: Udo Klotz

Phantastik-Preisder Stadt Wetzlar

Christiane Neudecker erhält für ihren imLuchterhand Literaturverlag, München,erschienenen Erzählungsband »Das siamesi-sche Klavier« den Phantastik-Preis der StadtWetzlar 2010.

Die Preisverleihung findet im Rahmen derWetzlarer Tage der Phantastik statt. Freitag,10. September 2010, 20.00 Uhr, Stadt- undIndustriemuseum, Lottestraße 8-10

Der Phantastik-Preis umfasst einen Geldpreisin der Höhe von 4.000 Euro. Damit ist diesneben dem Deutschen Science Fiction-Preisdes Science Fiction Club Deutschland e.V.die einzige dotierte Auszeichnung fürdeutschsprachige Phantastik.

Ulrich Blode

12 FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/buch/nordiek

Selim Özdogan© Yves Noir

Page 13: Nr. 254 – August 2010 Breitsameter/FO254/editorial Statt ...2 FO 254 · 08/2010 Breitsametär/FO254/das volk spricht... Hallo Florian! Betrifft den Fandom Observer 253 und dort natürlich

Die beiden OSS-117-Filme waren in denletzten Jahren die Renner des FantasyFilmfests. Dort liefen sie im französischenOriginal mit englischen Untertiteln. Den-noch lachten die Zuschauer Tränen in denvollbesetzten Kinosälen, so haarsträubendwitzig und politisch unkorrekt waren dieseliebevollen Parodien der Agentenfilme derSechziger Jahre.

Die Filme basieren auf den Agentenaben-teuern des französischen Schriftstellers JeanBruce, der in den Jahren 1949-1963 ca.neunzig Bücher über den GeheimagentenHubert Bonisseur de La Bath vorlegte,Codename OSS 117 (OSS cent dix-sept), inden Sechzigern im Zuge der Bond-Welleauch ein paarmal verfilmt. Im Vergleich: IanFleming schrieb in den Jahren 1953-1966ganze vierzehn James-Bond-Bücher (zwölfRomane und zwei Kurzgeschichten-Samm-lungen). Das Reizvolle an den neuen OSS-Filmen ist, dass sie im Gegensatz zu denneueren Bond-Filmen die Handlung nicht indie Gegenwart verlegen, sondern in der Ori-ginalzeit spielen lassen und dabei auchtreffsicher den Stil dieser Zeit imitieren, etwawenn Autofahrten vor der guten alten Rück-projektion im Studio inszeniert werden, oderwenn sich in Kairo Typen herumtreiben, dieoriginal wie Peter Ustinov oder Peter Lorreaussehen. Hauptdarsteller Jean Dujardin mitzurückgekämmtem Haar, im Smoking undmit schlenderndem Gang die Treppe einesCasinos herunterkommend, sieht aus wieder junge Sean Connery, und um Durjadinnoch unwiderstehlicher erscheinen zu las-sen, benutzt Regisseur Michel Hazanaviciuseinen Trick, der auch in den Bond-Filmenzum Einsatz kam: Alle Nebendarstellerinnenwerfen dem vorbeischlendernden Agenteneinen kurzen Blick hinterher.

Eine wesentliche Änderung, die Hazana-vicius und Dujardin gegenüber dem Originalvornehmen, ist: Ihr Agent ist nun eine Witz-figur, der Film eine Comedy, das Genre wirdparodistisch aufbereitet. So ist dieser HubertBonisseur de La Bath ein bornierter Franzo-se, latent rassistisch, homophob, infantil,ignorant – doch dabei stets von sich selbstüberzeugt: ein Typ wie man ihn wirklichhassen müsste. Doch so unwiderstehlichcharmant wie Dujardin diese Figur spielt,muss man seinen OSS 117 einfach lieben.Einen ähnlichen Ansatz – Comedy plusHommage mit dämlichen, aber sympathi-schen Hauptfiguren – wählten in Deutsch-land die Macher der WIXXER-Filme, die erfol-greich die deutschen Edgar-Wallace-Filmeparodierten und dabei gleichzeitig so etwaswie eine Fortsetzung dieser Filme waren.Der kreative Geist dieser Filme, Popkultur-

Spezialist Oliver Kalkofe, der vom Radiokommt und auch schon früher Film-Synchro-nisationen gemacht hat (MYSTERY SCIENCETHEATER 3000), ist nun auch verantwortlichfür die deutschen Versionen der beidenOSS-Filme, die nicht im Kino gelaufen, son-dern direkt auf DVD erschienen sind.

Skript und Hauptrolle sind dabei bei Kal-kofe in guten Händen: Anders als z. B. Syn-chronlegende Rainer Brandt, der zahme Vor-lagen mit Schnoddersprüchen in Gagfeuer-werke umwandelte, vertraut Kalkofe ganzauf den Witz und den Geist des Originalsund versucht diesen so genau wie möglichins Deutsche zu übersetzen. Dabei kommtihm entgegen, dass viele Witze des Originalsvisueller Natur sind, etwa wenn sich Hubertund sein Gegner einen Kampf mit Hühnernals Wurfgeschossen liefern, oder wennHubert schützend den Arm vor den Kopfhält, um einem Kugelhagel auszuweichen.Klar ist auch, dass nicht alle sprachlichenFeinheiten adäquat ins Deutsche übersetztwerden können, etwa wenn die Nazi-Böse-wichte Französisch mit deutschem Akzentsprechen. Dafür kann es sich Autor Kalkofedann gelegentlich erlauben, Witze zu reißen,die so im Französischen nicht funktionierenwürden (»Heil Hitler!« »Wen sonst?«). Beein-druckend, wie gut Sprecher Kalkofe dieStimmlage Dujardins trifft. So fällt es z. B. garnicht auf, als bei dem tollen Song »Bambi-no« von Kalkofes deutscher Synchronstim-me zu Dujardins Original und wieder zurückgewechselt wird. Einzig zu bemängeln sinddie deutschen Filmtitel, bei denen man sichentschieden hat, sie nicht wie im französi-schen Original wie richtige Agentenfilmeklingen zu lassen, sondern Verballhornun-gen von James-Bond-Titeln zu wählen. Das

Problem damit ist: Diese Titel sind aus-tauschbar, und wenn in ein paar Jahren viel-leicht noch ein paar mehr OSS-Filme vorlie-gen, dann würden wir vielleicht doch gerneschon an den Titeln erkennen, welchesdoch gleich die Filme waren, die in Kairooder Rio spielten.

Bis jetzt liegen zwei Filme vor, die nunbeide in Kalkofes Fassung auf DVD erschie-nen sind, da ist es noch recht übersichtlich:Im ersten Teil wird Hubert im Jahr 1959 nachKairo geschickt, einen Tummelplatz derSpione, wo er den Mord an einem Freundund Kollegen aufklären, das Geheimniseines verschwundenen russischen Frachterslösen und für Frieden im Nahen Osten sor-gen soll – für einen Superagenten wie OSS117 natürlich kein Problem. Ihm zur Seitesteht eine ägyptische Geheimagentin, mehrals nur einmal genervt von dem arrogantenFranzosen, aber schließlich doch seinemunvergleichlichen Charme erlegen. Im zwei-ten Teil bekommt OSS 117 es im Rio desJahres 1967 mit Chinesen, Nazis, Juden undHippies zu tun, denen er in bewährtem Stilallesamt mit unvorstellbarer Überheblichkeitbegegnet. Der Film macht dabei vor keinemTabu halt, so ist es kaum zu glauben als amEnde ausgerechnet der Obernazi ShylocksMonolog aus dem »Kaufmann von Venedig«adaptiert (»Wenn ihr uns stecht, bluten wirnicht?«). Ein OSS-117-Film darf sich ebenüber alles und jeden lustig machen! Trotz-dem ist der zweite Film irgendwie wenigerwitzig und wirkt uneinheitlicher als dererste. Dennoch haben sich die Zuschauer imKinosaal auch diesmal wieder prächtig amü-siert, denn es gilt: Ein weniger guter zweiterTeil von OSS 117 ist besser als gar keinzweiter Teil von OSS 117. Jetzt warten wir aufden dritten.

Olaf Brill

13FO 254 · 08/2010

Breitsameter/FO254/film/brill

OSS 117, der französische James BondJetzt in deutscher Synchronisation von und mit Oliver Kalkofe

OSS 117 – DER SPION, DER SICH LIEB-TEOriginaltitel: OSS 117 – Cairo, Nest ofSpiesFR 2006, ca. 95 MinDVD erschienen 25. September 2009Auch als Collector's Edition (2 Discs)

OSS 117 – ER SELBST IST SICH GENUGOriginaltitel: OSS 117 – Rio ne répondplusFR 2009, ca. 96 MinDVD erschienen 2. Juli 2010

Beide:Regie: Michel HazanaviciusAuch als Blu-ray

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Aus den Sesseleta-gen

Nicht selten – besonders in den Jahrenzuletzt – beschweren sich aufrechte SF/F-Fans bitterlich in Genre-Magazinen darüber,dass eine abgesetzte Serie ihnen die Zeitgestohlen habe. Nicht im Sinne verschwen-deter Lebenszeit, weil die Qualitäten jedenWunsch offen lassen. Nein, weil (!) sie sichals Fans sehen, die angefüttert wurden undnun – nach der Absetzung – am langen Armdes Hungers darben. Zunächst eine durch-weg nachvollziehbare Reaktion. Allerdingsmehren sich im Kontext die missmutigenUnkenrufe, bald nicht (!) mehr bereit zu seinin eine neue Serie weiterhin Interesse zustecken. Weil diese ja doch nur Gefahr lau-fen würde, während der ersten Season vomSender geschreddert zu werden. Eine Hal-tung, die mich ehrlich gesagt etwas konster-niert. Fans wollen hier in der Tat auf eineerzählte Story verzichten, nur weil sie sichnicht sicher sein können auch das Ende zuerfahren?! Eine eher reichlich Konsum orien-tierte Haltung, reduziert sie doch die künst-lerisch, kreative Arbeit an einer Show einzigauf eine Pointe ganz am Ende. Das Who-done-it als relevanter Kern. Die geleistetenMühen auf dem Weg dorthin tritt man soallerdings mit Füßen. Persönlich kann ichdurchaus damit leben, dass eine Geschichteunvollständig beendet wird, wenn mir ein-zelne Teile bis dato darstellerischen wieinhaltlichen Genuss boten. Anstatt nun dievierzig Minuten für eine Folge jede Wocheals Investition zu sehen, sollte man vielleichtbesagte Zeit lieber als die gelungene Unter-haltung ansehen, die sie ist. Denn ohneGrund sind wir ja nicht Fan einer phantasti-schen Serie geworden.

Kurzen Prozess machte der Sender NBCmit der einst (zumindest in der ersten Staf-fel) so hoch geschätzten Serie „Heroes“.Keine Chance auf eine weitere Season. Zwargeben sich Gerüchte im fernen Dunst zuerkennen, dass der Plot um die Kohortenparanormal begabter Menschen mit einemTV-Film abgeschlossen werden könnte. Abervon Seiten der Auftraggeber gibt es hierzunoch keinerlei Stellungnahme. Der medialbegleitete Hype um die Serie des „CrossingJordan“-Machers Eric Kripke verebbte hierzu-lande relativ schnell. Eine mit der zweitenStaffel einsetzende offensichtliche Uneinig-keit über das weitere Wohin der Geschichtedürfte bei dieser Entwicklung nicht vongeringer Bedeutung gewesen sein. Persön-lich nicht in den Verdacht geraten, ein Fangeworden zu sein (s. FO #222), ziehe ichdennoch den Hut vor all denen, die biszuletzt aufrichtig bei der Stange blieben.Ratings sind auch hierbei nicht alles.

Zum Mittel der Blockabfertigung griff ABC,um das Interesse am Remake „V“ (FO #243)weiter hoch zu halten. Vier am Stück ausge-strahlte Episoden sollten dafür sorgen. ImSinne der Zuschauerzahlen ein mittelpräch-tiger Holzweg, denn die Ratings dampftendurch besagte Ballungsstrategie munter ein.Sicher, (Hardcore-) Fans können sich einekomplette Season am Stück reinziehen;aber auf einer DVD gibt es auch keine Wer-bung! Über annähernd vier TV-Stunden dasInteresse eines breiter gefächerten Publi-kums zu fesseln, dürfte da ein klein weniggrößenwahnsinnig gewesen sein. Von derlängeren Sendepause zwischen einzelnenBlöcken nicht zu reden. Dennoch schossendie geheiligten Zahlen zum Ende hin (umwohlgenährte 14 Prozent) wieder nachoben. Argument genug für die Verantwortli-chen, der Neuauflage irdischer Unterwande-rung durch ausgehungerte Aliens eine zwei-te Staffel zu gönnen. Vermutlich zunächstaber nur in der kürzeren Variante von 13 Fol-gen.

Als Fan muss man allerdings nicht immermit dem Schicksal hadern, gab es doch fürviele Shows auch wieder ein „Go“. „TheVampire Diaries“ deckt erneut den Bedarf anromantisiertem Vampirklammern. „Superna-tural“ wird mit der sechsten Auflage inangrenzende Höllenkreise ausgedehnt,obschon die ursprüngliche Story um dieGebrüder Dämonenkill einmal für maximaldrei Seasons angedacht war. „Smallville“nicht zu vergessen, von der wieder einmaldas Gerücht „letzte Staffel“ gestreut wurde.Zu lesen ist auch, dass der Part von Chloe(Allison Mack) nun reduziert werden soll, ummehr Platz für die Lois/Clark-Schiene zuerhalten. Für „Human Target“ und „Warehou-se 13“ (beide FO #241) kam ebenso diegute Nachricht einer Verlängerung ins Haus.Letztere Serie von Syfy erhielt insgesamt

eine durchschnittliche Bewertung bei denKritiken, die mitunter anmahnten, dass sichdie Stories um das „Artefakt-der-Woche“ wiedie Figurenzeichnung auf leidlich bekanntenPfaden tummeln würden. Ein eigener Stilwird infolge für die Fortführung eingefordert.Die zweite Season über das geheime DepotUS-amerikanischer Fund- und Beutestückeder paranormalen Art läuft in den Staatenbereits seit Mitte Juli. Freunde der spleeni-gen Show „Eureka“ können sich dabei aufeinen Crossover freuen, in dem Fargo (NeilGrayston) der Anlage einen Besuch abstat-tet. Abgesehen von einem allgemeinenGenre-Interesse ist mein Auge aber auch aufAllison Scagliotti gefallen, deren Tech-ExClaudia nun zur Stammbesetzung aufsteigt.Einen Gastauftritt wird auch die talentierteJewel Staite absolvieren. Sie wird nicht dieeinzige der ehemaligen Serenity-Crew blei-ben.

Bis zum Zeitpunkt dieser Texterei ist mirnoch nicht bekannt, ob „Caprica“ (FO #243)ein grünes Licht zugestellt wurde. Allgemeinwird jedoch dem Optimismus gefrönt, daszuletzt anziehende Ratings und wahrlichpositive Beurteilungen seitens der Kritik füreine zweite Season ausreichend Lobby-Arbeit leisten dürften. Ausgesprochen Kühneführen sogar die angedachten Pläne einerweiteren Serie im Kosmos der Zwölf Koloni-en als Beleg dafür an. Wagemutig, denngenauso könnten die wippenden Sesselargumentieren, dass eine neue Show (wahr-scheinlich zum ersten Krieg mit den Toa-stern) alle vorhandenen Ressourcen bean-sprucht.

Weiters soll die Auflösung des Cliffhan-gers bei „Stargate Universe“ im Herbst seinePremiere auf der britischen Insel haben.

Der Fan darf in allen Fällen gespanntwarten.

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Breitsameter/FO254/film/musa

KURZ & BELICHTET

»Warehouse 13«: Allison Scagliotti »Caprica«: Alessandra Torresani

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CaesarDie Bearbeitung der Idee von Pierre Boul-

le findet auch Jahrzehnte nach der erstenVerfilmung ‚Planet Of The Apes‘ (1967) keinEnde. Bereits der weitreichende Erfolg derersten Adaption des Romans zog vier weite-re Kinofilme unterschiedlicher Qualität nachsich (wobei mir persönlich ‚Conquest Of ThePlanet Of The Apes‘ noch am ehesten zusa-gen konnte). Mit dem Ende der Reihe (1973)versuchte sich auch das Fernsehen amErfolg und produzierte anno ´74 eine 14-tei-lige Serie, die als Titel auch „Zwei Astronau-ten auf der Flucht“ hätte tragen können. Ein-fache Spannungsplots und eingängigerHumor gaben die Marschrichtung vor,während eine Schwadron Gorillas unermüd-lich mit der Verfolgungsjagd beschäftigtwurde. Roddy McDowall durfte auch hiereinen Schimpansen mimen, der den Men-schen hilfreich zur Seite steht. Eine obligato-rische Zeichentrickserie (für die Youngster)ließ nach der Einstellung wiederum nichtlange auf sich warten.

Anfang der Noughties versuchte sich derüberbordende Tim Burton an dem Stoff.Zwar hielt er seinen visuellen Eskapismuserstaunlich gut unter Kontrolle, verpasste esallerdings auch, seinem bemühten Remakeeine Notwendigkeit zu verleihen. VielAugenfutter (FX, Ausstattung und die ausgie-big präsentierten Kurven von Estella Warren),Schlachtenlärm und ein Augen rollender TimRoth – mehr konnte der „Neuansatz“ nichtwirklich aufbieten. Außer vielleicht, dass dieFunktion der Freiheitsstatue durch das hava-rierte Schiff ersetzt wurde. Obschon die Kriti-ken verhalten waren und das Publikumnicht vor Begeisterung umkippte, spielteBurtons Version satte 360 Mio ein. 20thCentury Fox hat nun Regisseur Rupert Wyattdamit betraut, ein sogennantes Prequel(Arbeitstitel ‚Rise Of The Apes‘) zu inszenie-ren. Zehn Jahre nach dem letzten Versuch –also für einen Starttermin im Sommer 2011avisiert. Ort der Handlung ist ein heutigesSan Francisco, in dem allerlei wissenschaft-liche Experimente dazu führen, dass Affenüber die gleiche Intelligenz verfügen wie derMensch. Vermutlich wird es nicht allzu langedauern bis ein bestimmter Caesar verfolgtwird, einen Aufstand der Kollegen organi-siert und wir uns letztendlich mit einemKampf um die Vorherrschaft konfrontiertsehen. Klingt arg nach dem Skript zu ‚Con-quest...‘ und es bleibt zu hoffen, dass sichdas Drehbuch von Amanda Silver & RickJaffa (Co-Schreiber bei ‚The Relic‘) um Eigen-ständigkeit und neue Ideen müht. Aufwen-dige Masken sollen dieses Mal keine Ver-wendung finden. Dafür können die Darstel-ler der Affenrollen ihre eigene Mimik direktereinbringen. Das bewährte Verfahren desWeta Workshop soll hier erneut seineAnwendung finden. Gollum, wir erinnernuns.

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Breitsameter/FO254/film/musa

Die Poster der alten »Planet der Affen«-Filmreihe (oben) und einige Impressionen vonTim Burtons »Planet der Affen«-Remake von 2001.

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MelangeMit 26 neuen Episoden startet „Futura-

ma“ sein Comeback als wöchentliche Serieauf Comedy Central. Die offensichtlicheBeliebtheit der seit 2007 direkt für den DVD-Markt produzierten Filme um die futuristi-sche Chaos-Theorie auf Beinen dürfte dafürverantwortlich sein. Einmal vom – dafür leid-lich bekannten – US-Sender abgesägt, schi-en es wenig wahrscheinlich, dass das Kon-zept aus Nonsense-Stories und Genre-Zita-ten noch einmal aufgegriffen werden würde.Wieder mit allen Originalsprechern an Bord,setzt die erste Episode just dort an, wo derletzte Film sein dramatisches Ende nahm –im Bann eines Wurmlochs. Katee Sackhoff,Patton Oswalt, Craig Ferguson oder GeorgeTakei sind einige der Gaststars, die in denzwei Seasons ihre Stimmen einbringen wer-den. In einem Special (während der Feier-tagspause Weihnachten/Neujahr) wirdzudem der gute alte Doctor anbei zitiert. Inden Staaten sollen die neuen Folgen bereitsseit Ende Juni laufen.

Zumindest von der Ausgangssituationder Story erscheint der neue Film von KeanuReeves interessant genug. Er mimt einenMann, der an Bord eines Raumschiffes ausdem Stasis-Schlaf erwacht. Ganze neunJahrzehnte bevor es in den Orbit um denZielplaneten einschwenkt. Eine verzweifelteSituation, denn ein erneutes „Einfrieren“ istihm nicht möglich. Verdammt dazu, den Restseines Lebens auf diesem Schiff zu verbrin-gen, holt er eines Tages eine attraktive Frauaus ihrer Stasis. Von hier aus kann sich derFilm unter der Regie von Gabriele Muccinoreichlich in jede mögliche Richtung ent-wickeln. Hoffen wir in grenzenlosem Opti-mismus auf einen intelligenten SF-Film, gutbesetzt (wer mag die Schöne sein?!) undideenreich geschrieben. Das Skript zu ‚Pas-sengers‘ stammt übrigens aus der Federdes ‚Alien‘-Prequel-Schreibers – was vermut-lich zu keinerlei Rückschlüssen veranlassensollte!

Summer Glau bleibt auch in ihrer neuenSerienrolle dem Genre treu, spielt sie dochin „The Cape“ eine Bloggerin, die in einemalternativen Los Angeles gegen allgegen-wärtige, kriminelle Konzerne angeht. Dabeitrifft sie auf einen geschassten Polizisten(gespielt von David Lyons), der seinenNamen wieder reinwaschen will. Dafürnimmt dieser eine Tarnidentität als Super-held an. Klingt ein klein wenig nach BigDaddy – oder jedem anderen beliebigenHelden eines Durchschnitts-Comic. Aber wiebei ‚Kick-Ass‘ (FO #252) nachzusehen,kommt es nach wie vor auf das Wie an.Miss Glau nicht zu vergessen, die selbstDVD-Schrott wie ‚Mamuth‘ für den Liebhabernoch erträglich werden lässt.

Auf der Website des Syfy-Senders sollsich bis etwa Herbst eine überarbeiteteReihe von 9-minütigen Episoden finden las-

sen, die um die Abenteuer einer gejagtenFrau (Christine Chatelain) und ihres Wolfs(spielt sich selbst) in einer Steampunk-Weltkreisen. „Riese“ ist sowohl der Name desOnline-Dramas (sechs von zehn Teilen dürf-ten bereits im Netz stehen!), wie der Prota-gonistin. Ähnlich wie bei „Sanctury“ (FO#230) ist Syfy offensichtlich daran interes-siert, aus dem Konzept von Keleena Kiff &Ryan Copple eine Serie für den eigenenSender zu entwickeln. Da im Cast gelernteSchauspieler agieren – u. a. auch ein Ales-sandro Juliani („BSG“) – und erste Sze-nephotos einem nicht gleich übel aufstoßen,kann man ein Auge auf die weitere Entwick-lung haben. „Sanctury“ soll übrigenstatsächlich ab Anfang des Monats auch hier-zulande auf DVD erhältlich sein (nach einpaar Verschiebungen nur).

Finally......das wirkliche und wahre Ende von

„Lost“ hat die Fans fein in drei Gruppengegliedert, am Strand zurückgelassen. DieZufriedenen, denen einige offene Fragennicht den Blick auf das Füllhorn einespackend menschlichen Dramas verbauenkonnten. Die Enttäuschten, die den Machernvorwerfen, niemals nicht eine wirkliche Ideezur Insel gehabt zu haben. Und dazwischendie Irritierten, die einerseits bis zum Finaleeine der besten Serien der Noughties zusehen bekamen und andererseits keine Ant-wort auf eine (oder zwei) der zentralen Fra-gen überhaupt in Händen halten.

In personam gehöre ich noch keiner derobigen drei Gruppen an. Schlicht, weil ichmit der groben Handlung zwar bis kurz vordem Finale vertraut bin, von der sechstenStaffel aber noch keine der Episoden selbstzu sehen bekam. Und das Ende muss allemAnschein nach ein jeder definitiv für sichsehen und erfahren. Die Opferzahlen unterden Hauptfiguren sind übrigens erheblich.

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Sharon Taylor (»Riese«)

Christine Chatelain (»Riese«)

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»You’re Scottish.Fry something.«

Auch mit der aktuellen Season des elftenTime Lords sind die Macher um Steven Mof-fat auf einem goldrichtigen Weg. „DoctorWho“ gelingt weiterhin die Melange aus ver-traut Bewährtem und erfrischend Neuem,die das Gros der (zumeist ja britischen) Fansliebt. Matt Smith drückt dem Doctor zügigseinen eigenen Stempel auf (und es ist nichtnur die krude Vorliebe für Fischstäbchen inVanillesauce), während Miss Amelia JessicaPond (Karen Gillan) für erheblich Trubel in somanchem (!!) Aspekt sorgt. Wo der Zeitrei-sende in einer Bemühung scheitert, ist es ihrMitgefühl, das die Rettung birgt. Gemeinsamergeben beide ein Duo, das durch packendeSF-Stories mit Geist & Seele führt. Die Dalekals Churchills Geheimwaffe gegen den Blitz-krieg, die zehnte Königin Elizabeth an Bordeines interstellaren Großbritanniens, oderpenible Kerkermeister mit einem Hang zuausschweifenden Kollateralschäden sindnur drei der Leckerbissen, die uns serviertwerden. Wenn in „The Victory of the Daleks“eine Staffel umgerüsteter Spitfires das Inva-sionsschiff der Neu-Dalek im Orbit unterBeschuss nimmt, hat dies durchweg mit-reißende Qualitäten. Von denen einerumwerfend schottischen Karen Gillan nichterst zu reden.

robert musa

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Die fünfte Staffel »Doctor Who« in derÜbersicht:

5x01 - The Eleventh Hour5x02 - The Beast Below5x03 - Victory of the Daleks5x04 - Time Of The Angels (Part 1)5x05 - Flesh & Stone (Part 2)5x06 - Vampires of Venice5x07 - Amy's Choice5x08 - The Hungry Earth (Part 1)5x09 - Cold Blood (Part 2)5x10 - Vincent & The Doctor5x11 - The Lodger5x12 - The Pandorica Opens (Part 1)5x13 - The Big Bang (Part 2)

Karen Gilliam alsAmelia Jessica Pond

und Matt Smith alsder elfte Doctor

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Conkalender6. - 8. August 2010ACD-JahresCon 2010 Naturfreundehaus Hildesheim www.acd-con.de

27. - 29. August 2010Raum & Zeit ContinuumJugendzentrum Mühle, An der Neustadt-mühle 3, 38100 BraunschweigKontakt und Anmeldung: Phantastika Raum& Zeit e.V., c/o Claudia Hagedorn, Laubenhof2, 38104 Braunschweig, E-Mail: [email protected]

2. - 6. September 2010 68th World Science Fiction Conven-tion "Aussiecon 4" Melbourne, VIC,AU Guests of Honour: Kim Stanley Robinson,Robin Johnson, Shaun Tan www.aussiecon4.org.au

17. - 19. September 2010 ElsterCon 2010Haus des Buches, LeipzigThema: »Woher? Wohin?«, Ehrengäste: GregBear, Kristine Kathryn Rusch, u.a.www.elstercon.de

9. Oktober 2010BuchmesseCon 25 Bürgerhaus, Dreieich-Sprendlingen www.buchmessecon.info

12. - 13. März 2011 Dort.Con 2011 Fritz-Henßler-Haus, Geschwister-Scholl-Straße 33-37, 44135 Dortmund Gäste: Charles Stross, Leo Lukas, AlexanderPreusswww.dortcon.de

17. - 21. September 201169th World Science Fiction Conven-tion "Renovation" Reno, USA Guests of Honour: Tim Powers, Ellen Asher,Boris Vallejo http://www.renovationsf.org

30. September - 2. Oktober 2011PERRY RHODAN-WeltCon 2011 Congress Center Rosengarten, MannheimInformationen: www.weltcon2011.de

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Breitsameter/FO254/conkalender & impressum

ImpressumFandom Observer 254 • August 2010

Verlag: Editorship S&MHerausgeber: Martin Kempf, Märkerstr. 27, 63755 AlzenauTel 06023-3474 Fax 06023-970833

Chefredakteur: Florian Breitsameter,Treitschkestr. 7, 80992 MünchenE-mail: breitsameter @ sf-fan.de

Spartenredakteure:Comic: Olaf Funke, Naupliastr. 7, 81547München, [email protected]: Klaus G. Schimanski, Postfach600123, 44841 Bochum, E-Mail:observer @ sam-smiley.netFilm: N.N.Horror: Andreas Nordiek, Friedenstraße11, 49413 Dinklage, E-Mail: [email protected] Hörspiel: Mark Engler, August-Peukert-Platz 4, 63457 Hanau,E-Mail: [email protected]

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Olaf Brill, Olaf Funke, Armin Möhle,Robert Musa, Andreas Nordiek

Für den Inhalt namentlich gekennzeich-neter Beiträge übernimmt die Redaktionkeine Verantwortung.

Fotos: Archiv, Heyne, Florian Breitsame-ter, Olaf Brill, WWW...

Satz & Gestaltung: SF-FAN.de

Anzeigenverwaltung:: Martin Kempf; esgilt die Anzeigenpreisliste 2/94Druck: Stefan Schaper, Peine

Bezugspreis: 2,00 Euro (inkl. Porto),Abonnement (12 Ausgaben) 24,00 EuroAuslandspreis bitte anfragen.

Abobestellungen: Konto 240 639 385,Sparkasse Alzenau, BLZ 795 500 00 ltdauf Martin Kempf

Einzelbestellung/Aboverwaltung: MartinKempf; Einzelexemplare müssen vorErscheinen bestellt werden.

Für unverlangt eingesandte Manuskriptebesteht kein Anspruch auf Beleg exem p -la re. Die Redaktion behält sich vor, Leser-briefe gekürzt abzudrucken.

Redaktionsschluß:jeweils der 15. des Vormonats

Und jetzt mache ich erst einmal einNickerchen...

Ergänzungen und Korrekturen für die Conliste bitte an [email protected]

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