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morsak Erika und Adolf Eichenseer (Hrsg.) Oberpfälzer Leben Ein Hausbuch von Fronleichnam bis Martini

Oberpfälzer Leben¤lzer... · Die Bibliothek des Bayerischen Waldes morsak Erika und Adolf Eichenseer (Hrsg.) Oberpfälzer Leben Ein Hausbuch von Fronleichnam bis Martini 1. Auflage

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morsak

Erika und Adolf Eichenseer (Hrsg.)

Oberpfälzer LebenEin Hausbuch

von Fronleichnam bis

Martini

Die Bibliothek des Bayerischen Waldes

morsak

Erika und Adolf Eichenseer (Hrsg.)Oberpfälzer LebenEin Hausbuch von Fronleichnam bis Martini1. Auflage 2009ISBN 978-3-86512-029-8 Produktion und Layout: morsakverlag© by Morsak Verlag GmbH D-94481 Grafenau www.morsak.de

KAPITELEinführung .................................................... 19

JahreskreisVon Fronleichnam bis Martini ...................... 34

Berufs- und Vereinsbrauchtum .................... 354

LebenskreisVon der Wiege bis zur Bahre ....................... 405

Praktischer Teil ............................................ 537

Danksagung ................................................ 578

Register ....................................................... 580

Karte der Oberpfalz ..................................... 615

InhaltsverzeichnisOberpfälzer Leben – Oberpfälzer Jahr .........16

EinführungSitte und Brauch ..........................................19Katholische Volksfrömmigkeit .....................22Evangelisches Brauchtum .............................25Jüdischer Kalender und Brauch ....................30Feste über Feste ............................................31

JahreskreisVon Fronleichnam bis Martini

Juni – FrühsommerJahreszeiten ..................................................34A neia Summa .............................................35Umma s söilwe.............................................35I gäih über d Wiesn .....................................35anfang juni ..................................................35Fest- und Brauchtumskalender Juni ............36Jüdische FeiertageChag Schawuot (Wochenfest) ......................37

2. Donnerstag nach Pfingsten – Fronleichnamsfest

Pranger- oder Kranzltag ...............................38Großer Gott, wir loben dich ........................39Die Fürstenprozession bei St. Emmeram ......42Fronleichnam im Kloster .............................43Stift Tepl – Fronleichnam 1945 ...................44Prangertag in Kötzting .................................44Fronleichnam ...............................................46Die Neumarkter Turmwackler .....................47Brangadooch ................................................47Das Lengenfelder Wiesenfest .......................47Nordgautage und Oberpfalzwochen .............48Das Neumarkter Altstadtfest ........................52Schnaderhüpfl..............................................53Festspiele und Events in Regensburg ............53Die Faszination der Regensburger Dult ........58Der Leonhardiritt nach Kohlheim/Uhliste (CZ) .......................59

13. Juni – Antonius von Padua Der Schlamperlheilige ..................................60Volksmund .................................................61

16. Juni – QuirinusHl. Quirinus von Tegernsee (von Rom) ......61

Der Quermarkt heute ..................................61Amberger Altstadtfest ..................................62Historisches Marktspectaculum in Bärnau ...63Fischerfest in Vilseck ....................................64Hollerfest in Schnaittenbach ........................65Zur Sommersonnenwende ...........................65

24. Juni – Johannes der TäuferHl. Johannes der Täufer – Prophet des Neuen .......................................66Johanni auf dem Kühberg ............................67Festgebäck am Johannistag ...........................68Fresskirta .....................................................68Johanniswein ...............................................68Der Kannesdooch in der nördlichen Oberpfalz .....................................................68Das Johannisbergfest in Freudenberg ...........70Johannislegenden .........................................71nascha glaam ................................................72Mittelalterliches Spektakulum in Sulzbach-Rosenberg .....................................72

29. Juni – Peter und PaulPeter und Paul – Bewahren und Aufbrechen ..........................73Die Priesterweihe .........................................74Mein Primiztag ............................................74Das Petersfeuer ............................................76Von St. Petrus ..............................................77Eine ganze Stadt feiert sich und den Sommer .........................................78Wolfgangswoche in Regensburg ...................80

Juli – SommerDorfstraße am Samstagabend .......................83unsa dorf soll scheena werdn ........................83Fest- und Brauchtumskalender Juli ..............84

2. Juli – Mariä HeimsuchungHeimsuchung ..............................................85Das Amberger Bergfest ................................86Das Regensburger Spectaculum ...................88Die Leonhardiwallfahrt von Hohenwarth nach Hundzell ..................89

7. Juli – WillibaldHl. Willibald ...............................................89

13. Juli – Heinrich und KunigundeHl. Heinrich und Kunigunde ......................90Jüdische FeiertageSchiwa Aßar Be’tammus ..............................91

16. Juli – Maria KarmelDas „Skapulierfest“ in Hohenfels .................92Z’Nappurch Marckt & Gaudium ................94Hl. Christophorus .......................................94Die Christophorusfahrt in Plankstetten .......96

25. Juli – JakobWieder unterwegs auf dem Jakobsweg ........97Jakobusfest in Fuchsberg .............................99Der Jakobimarkt in Cham .........................100Die Jakobikirwa in Lauterhofen ................100Jakobus der Zweite.....................................101

26. Juli – AnnaVolksfromme Annaverehrung ....................102Das Annabergfest in Sulzbach-Rosenberg ..103Mutter-Anna-Wallfahrt nach Bischofteinitz / Horovsky Tyn (CZ) ..107Die St.-Anna-Wallfahrt in Mähring............108Der Jodokritt .............................................109Jüdische FeiertageTischa Be’Aw ............................................111

August – HochsommerSumma ......................................................112Grüner Fächer ............................................113Im August ..................................................113Sommer .....................................................113Fest- und Freilichtspiele ............................114

FestspielzeitVolksschauspiele in der Oberpfalz ..............115Vom Bauernschwank zum Volksschauspiel .118Bedeutende Festspiele in der OberpfalzDie Waldfestspiele in Bad Kötzting ............119Bayerisch-Böhmische Festspiele in Bärnau .120Die Brennberger Burghofspiele ..................121Die Burghofspiele in Falkenstein ................121Der Drachenstich in Furth im Wald ..........122Drachenblut in Gläschen ...........................123Die Burgfestspiele in Leuchtenberg ............125Vom Hussenkrieg in Neunburg vorm Wald 126Die Geisterwanderung zu Nittenau ............127

Das Doktor-Eisenbarth-Festspiel in Oberviechtach ...........................................128Die Burgspiele in Parsberg .........................129Die Lichtenegger Burgfestspiele .................130Die Schwarzenburg-Festspiele in Rötz ........131Knorr-Festspiele in Sulzbach- Rosenberg ....132Die Trenckfestspiele in Wald münchen .......132Naturbühne Burg Neuhaus ........................133

FeierabendDas Dorfwirtshaus ....................................134Der Biergarten ...........................................137Aktion Kirche und Wirtshaus ....................138Volksmund ................................................139As Wiazhaus ..............................................140Wenn’s Wirtshaus a Kircha waarSchnaderhüpfl aus der Oberpfalz ...............140Das bayerische Reinheitsgebot ...................141Zoiglbier in der nördlichen Oberpfalz .......141Das Brauwesen und die historischen Felsenkeller in Schwandorf ........................145Der Siegeszug des Bieres ............................148Der Erfinder des Salvators ..........................148Der Kneitinger Bock .................................149Der Bock und der Papst .............................151Wås Lustigs vom Bier .................................151Die drei heiligen Franzen ...........................151Zwiefach ....................................................152Wia der Teifi s Bier verdorbn hat ...............152Brei als Diätverordnung .............................152Hundert Daumen sind auch eine Maß .......153Bäisa dooch................................................153Der Baierwein – einst und heute ................154Der Winzerschutzpatron St. Urban an der Donau bei Regensburg ....................156Gsuffa hams, und des ned wia … ...............157rauschige wanderschaft ..............................158Muse macha ...............................................159Da Bombaradon ........................................161Musik im Wirtshaus – strengstens erlaubt ..163Das Schafkopfspiel .....................................165Teufelskraut Tabak .....................................166Langzeitgedächtnis .....................................167Was Lustigs vom Wirtshaus .......................167

Ferien, UrlaubGuat ausgrüst.............................................168Dahojm .....................................................168mein heimweg ...........................................169So oder so ..................................................169Kinderzeit am Regen ..................................169Beim Bergwirt............................................169Ausflug zum Königssee .............................170Eisenbahn-Jungfernfahrt ............................171Der gemeinsame Ausflug ...........................172De Backl ....................................................174Schlechta Trost ...........................................174Urlaubsreisn ...............................................174Fest- und Brauchtumskalender August .......175

Anfang AugustSingendes, klingendes Cham ......................176Das Buchbergfest .......................................177

2. Wochenende im AugustDas Eslarner Heimatfest ............................178Volksfestzeit in Neumarkt ..........................178Das Mattinger Drescherfest .......................179Merksprüche beim „Drischel dreschen“ ......181

15. August – Mariä HimmelfahrtDie Marienfeste und ihre Bräuche .............182Segnungen im Kirchenjahr ........................183Mariä Himmelfahrt im Kloster ..................185Kräuterweibl, Wurzengraber .....................186D’ Kräuterbüschlgschicht ..........................187Wallfahren nach Stadlern ...........................188Der heilige Berg in der Oberpfalz ..............188Das Hahnbacher Frohnbergfest .................189Schwaare Last ............................................190Wallfahrt....................................................190Diplomatisch .............................................191ablass .........................................................191wos schüins ................................................191Die Sulzbacher Woizkirwa .........................192Fest der 14 Nothelfer in Sackenried ...........194

24. August – BartholomäusBartholomä in Wildeppenried....................194Bartholomäusmarkt in Aufhausen ..............196

Letzter Sonntag im AugustDas Egerer Vinzenzifest ............................196Der Rosstag in Bad Kötzting ......................197Das Möninger Kirchweihfest ....................199

September – SpätsommerÜber die Höhen .........................................200Abschied vom Sommer ..............................201Septemberlicht ..........................................201im paradies ................................................201Der alte Boskopbaum ................................201Fest- und Brauchtumskalender September 202

Anfang September Der Sünchinger Markt und die Antoniussau .........................................203Das Tangrintel-Volksfest ............................204Die Rosenberger Kirwa ..............................205Der Michaelimarkt in Hemau ....................208„O’schnitt“ – ein weltlicher Erntedank .......208

8. September – Mariä GeburtZum Fest Mariä Geburt .............................209zugveegel ...................................................209Kirchweih in Trautmannshofen .................210Das historische Tillyfest in Breitenbrunn ...211Die Trachtenwallfahrt ...............................212Stadt am glänzenden Stein .........................213Die Pferdewallfahrt von Wald münchen nach Ast ......................214

22. September – EmmeramHl. Emmeram............................................215Erntedankmarkt im Kloster Plankstetten ...216Dulten in Amberg......................................217

29. September – MichaelHl. Erzengel Michael .................................218Hirtenspruch .............................................219

Letztes Wochenende im SeptemberKornthaner Karpfenkirwa ..........................219Komm Schöpfer Geist kehr bei uns ein! .....220Jüdische Feiertage:Rosch Ha’Schanah ....................................222Zom Gedaljah............................................223

Oktober – HerbstAltweibasumma .........................................224Altweibersommer .......................................225Allegorie ....................................................225Im Wald.....................................................225Blattfeuerzauber .........................................225Fest- und Brauchtumskalender Oktober ... 226

Erntedank und KirchweihKirwa .........................................................227Evangelische Kirchweih .............................229Kiada oder Kirwa .......................................229Kirwaburschenrufe ....................................229Kirwa-Ausgraben in Friedenfels .................229In Krickelsdorf is Kirwa ............................230Das Kirwa-Umigeign .................................233Der Freudenberger Kirwabär .....................235Das Kirchweihwunder ...............................236Denga lassn am Kirchweihmontag .............237Kirchweih heute.........................................238Jüdische FeiertageJom Kippur................................................238Sukkot ......................................................239Schmini Azeret ........................................240Simchat Thora ..........................................240

2. Oktober – SchutzengelfestMehr als Männer mit Flügeln ....................241Die Engel ...................................................243Manches im Leben.....................................243Mein Engel ................................................243haus-engel ..................................................243Erntedankfest ............................................244Erntedank in Cham ...................................244Erntedankfest in Breitenbrunn ..................245Gott ...........................................................245Der Troibusch’n ........................................246Gott ...........................................................247

1. Donnerstag im OktoberBockbieranstich beim Kneitinger ...............247Wallfahrten ins Bäihm ...............................248Die Maria-Kulmer-Fußwallfahrt ................250A haligha Meß in Kulm .............................251

7. Oktober – RosenkranzfestDer Rosenkranz .........................................252Rosenkranzherstellung in Neukirchen b. HI. Blut..........................254Wallfahrt nach Maria Loreto in Altkinsberg bei Eger...............................255

20. Oktober – WendelinHl. Wendelin .............................................257Wendelinifeste und „Wendelini-Brote“ ......257Wildwochen in Schmidmühlen .................259

„Allerweltskirchweih“ – „Landkirchweih“ ...259Kirchweihzeit .............................................260In Fronberg, dou is Kirwa! .........................261In Egherland, wenn Kirwa is ......................264Döi elenda Kettnreitschöllfahrerei ..............264Der Held am Kirchweihnachmittag ...........265Das Hahnenschießen in Etterzhausen ........266Gogglschlogn – ein Kirchweihbrauch ........267

31. Oktober – WolfgangDer hl. Wolfgang .......................................268Die Sankt-Wolfgangseiche..........................270Wolfgangs- oder Spitzlmarkt in Hemau .....271Wolfgangskirta ...........................................271Bald ist Allerheiligen ..................................272Ein hoher evangelischer Feiertag ................273Die Reformation – eine gesellschaftliche Bewegung .................273Halloween – mir graut vor dir ....................274Bittere Halloween-Bilanz ...........................277November – SpätherbstNebelschleier .............................................278November ist im Land ...............................279Waals Zeit is ..............................................279Herbstgedanken .........................................279November ..................................................279Brauch- und Festtagskalender November .. 280

Totenmonat November ..................................................281Der Tod in der Oberpfalz ...........................281Ars moriendi ..............................................283Den Freunden ...........................................284Kahler Baum ..............................................284Was von den Menschen blieb .....................284Der Chammünsterer Karner ......................285Totenkopf-Gespräche ................................286Ein memento mori in Chammünster .........286Der Wondreber Totentanz .........................287Der Rosenfriedhof von Dietkirchen ...........289Der Friedhof für Geächtete in Sulzbürg .....289Judenfriedhöfe in der Oberpfalz .................290Totenbretter ...............................................291

Geselligkeit am AbendVon den Spinn- und Rockenstuben anno dazumal ............................................295Die neue Sitzweil .......................................297Gschichtn aus der RockenstubnVon Geistern, Hexen, Tod und TeuflAls noch die Holzfräulein lebten ................298Zwerge .......................................................298Rother Fels in der Flötz ..............................298Feurige Männer .........................................299Wie, geh’ her und zünde mir ......................299Der Hoymann ...........................................299Der Wassermann holt die Hebamme .........300Teufel.........................................................300So groß wie ein Wischbaum .......................300Hexen ........................................................301Die grasende Magd von Haselbach ............301Sechs Füß und kein Kopf ...........................301Eine Nacht in Stockenfels ..........................302Leuchtenberg ............................................303Das Bärenfräulein von Pfreimd ..................304Von Weizen und anderen Geistern .............304

Von Schwirzern, Raibern, HåderlumpnGeprellt .....................................................305Die Schwirzer vom Landl ..........................306Keryhof .....................................................308Der Räuber Heigl ......................................308Lexengangerl – der Räuber von Altenthann 311Das Ende des Lexengangerl ........................311Der Räuberhauptmann und Wildschütz Franz Troglauer .......................311Schlimme Tat .............................................312

Von Gaudiburschn, Schlitzohrn und Siebngescheitn

Wej amol zwee Burschn a Weiberleut auskeglt haben .......................314Schilda in der Oberpfalz ............................314Die erhoffte Salzernte .................................315Helf dir Gott .............................................316Der Hehnersegen .......................................316Der Spiegelscherben ...................................316Volksmund ................................................316Die große Bäuerin ......................................317Der Oherr ..................................................317

1./2. November – Allerheiligen/AllerseelenVon den Heiligen .......................................318Eine eigenwillige Rangordnung..................318

Allerheiligen und Allerseelen ......................320Reformatorische Brauchkritik ....................322Für die Armen Seelen .................................323Der Armeseelen-Altar der Familie Graner in Regensburg von 1488 ............................324Allerseelen im Kloster ................................325Armenseelentaferl ......................................326Allerseelenschiffchen in Schmidmühlen .....328Am Steinkreuz geht’s um............................329Vergelt’s Gott .............................................330Tränkung der Armen Seelen .......................330Spitzlfeiertage ............................................330Das Spitzeln in Beratzhausen .....................331Der Spitzlmarkt in Dietfurt .......................331

3. November – HubertDer heilige Hubertus .................................332Der alte Herrgott .......................................333Hubertusfeiern ...........................................333

6. November – LeonhardHl. Leonhard – der bayerische Herrgott .....334Leonharditag im alten Regensburg .............336Sankt Leonhard, der Nothelfer ...................336Eisenvotive für den hl. Leonhard ...............336Leonhardifest in Hetzenbach .....................338Leonhardiwallfahrt in Leonberg .................338Leonhardiritt in St. Leonhard bei Seebarn ..339Die Leonhardibäckerin ..............................340St. Leonhard – a neia Herrgott ...................340

11. November – MartinDer heilige Martin .....................................340Die Martinigans .........................................341’s Martinsgans Essn ....................................342Die Dotschkirwa in Neustadt / WN ..........342Martinstag als Neujahrstermin ...................342Hirtenbrauch .............................................343Der evangelische Martinstag ......................343Martinsritte ...............................................343Der Martiniritt in Miltach .........................343Der Lengenfelder Martiniritt .....................344Der Martiniritt in Warzenried ....................345Der Michaeli- und Martini-Jahrmarkt in Neumarkt ..............................................345Martinszüge ...............................................346Der erste Martinszug in Regensburg ..........347martinszug .................................................348Martinstag und Fastnachtsbeginn ..............348Faschingsauftakt in Dietfurt .......................348

Faschingseröffnung in Cham .....................3492. Sonntag im November –Volkstrauertag

Der Volkstrauertag .....................................350Volkstrauertag ............................................351

15. November – Albertus MagnusHl. Albertus Magnus .................................351

19. November – Buß- und Bettag3. Sonntag im November – Christkönigs- oder Ewigkeitssonntag

Das Christkönigsfest ..................................353Der Totensonntag ......................................353Totensonntag, Ewigkeitssonntag ................353

Berufs- und VereinsbrauchtumVom Berufsbrauchtum

Bauernfeiertag ............................................354Waldleralltag um 1920 ...............................354„Schlog ei“ – und der Handel ist perfekt ....356Ja, früaha då war no a Lebn im Dorf! .........357Vom Handwerk .........................................359Die Zunftstäbe von Kallmünz ....................360Handwerkersprüche ...................................362Aus der Vereinschronik der Maurer und Zimmerer in Schmidmühlen ..............364Hausinschriften – gesammelt 1864 ............368Von Gutenbergs Gnaden ...........................368Das ist des Jägers Ehrenschuld ...................369Jägerlatein ..................................................372Flußpferd ...................................................373Teichwirtschaft und Flussfischerei ..............373Die Fischwirtschaft im Stiftland .................374Im Land der 1000 Teiche – „Erlebniswochen Fisch“ .............................376Der Zauberweiher zu Brückelsdorf ............376Der große Fisch .........................................377„Phantastischer Karpfenweg“ ....................377Der Karpfen, der nicht zu Flosse gehen will....................................378Da Schuasterlenz und die Flexografen ........378Arbeitsbedingungen unserer Großväter ......379Spitzenklöppeln .........................................380

Vom VereinsbrauchtumDes bäise Wei ............................................383Vereinsfeste überall ....................................383Was Scheens ..............................................384Fahnenmutterbitten ...................................384Patenbitten ................................................385

Vereinsjubiläum .........................................387Z’ anschdrengand ......................................387Vareinsvasammlung .................................388Dawara ......................................................388kinehosn ....................................................388Volksgut.....................................................388Die Schützenvereine und ihre Bräuche ......389Schützenscheiben .......................................392Schützensprüche ........................................393Schützenscheibensprüche ..........................393Die Feuerwehren und ihre Bräuche ............394Da Feierwehreinsatz ...................................396Gott zur Ehr’ – dem Nächsten zur Wehr ....397Wir fahr’n nach Lindenau ..........................398Die Altneihauser Feierwehrkapell’n ...........398Zur Hoazet niat .........................................399Vorsorge.....................................................399Obst- und Gartenbauvereine und ihre Bräuche .......................................400„Treu dem guten alten Brauch“ ..................402Trachtenfeste..............................................404

LebenskreisVon der Wiege bis zur Bahre

Brauchtum im Lebenskreis.........................406Das Leben auf dem Lande, wie es früher war ........................................406

Geburt und TaufeGeburt und Hygiene im 19. Jahrhundert ...407Öffne deine Hand ......................................408Ein Stern ...................................................408Drei Antworten zur Taufe ..........................409Die Taufe ...................................................409Evangelische Taufe und Dodenweck im Landl ....................................................411Taufkerze und Taufgeschenk ......................412Grouße und kloine Mare ...........................412Das Kind in der „Spitzkirm“ ......................413Das Weisad ................................................413Vata-Tane ..................................................413O mei, is der Bou wäist ..............................413Wie soll das Kind heißen? ..........................413Da Mertlsgirglthameshannes ......................414Nama hom da däi ......................................414Namens- und Geburtstag ...........................414

Kindheit und SchuleKindsnahrung anno dazumal .....................415Necklied für ein weinendes Kind ...............415Kniereiterverse ...........................................415Reigenverse ................................................416Kettenreim .................................................416Eine Kindheit in Schwandorf .....................417Doanalettn .................................................418Hier, wo die Welt anfing ............................419Wia ma frühers gspielt hat .........................420Kinderarbeit in alter Zeit ...........................421Namen-Neckverse ......................................423Käihäin ......................................................423Beeren- und Schwammerlzeit .....................424Vor dem ersten Schultag ............................424Erster Schultag ...........................................427Als es noch die Dorfschule gab ..................427Das arme Dorfschulmeisterlein ..................429Volksmund ...............................................430Mein Papa ist ein Lehrer ............................430S Schulbrot ................................................432Singstunde .................................................432Bin i a Liachada? ........................................432Da Tschunglkine ........................................433A Berufsdram .............................................433Vom Minischdrian .....................................433Frühmesse ..................................................434Die versteckte Kappe .................................435Hans im Glück – Ein Schüleraufsatz .........435Ein Monster, das gerne glücklich wäre .......436

Beichte, Kommunion und Firmung – Konfirmation

Die Beichte ................................................437Beichtzettelsammeln ..................................438Beichtkerzen ..............................................438Kommunion .............................................438Die Kommunion .......................................439Erstkommunion ........................................440Evangelische Beicht- und Abendmahlspraxis ......................................441Die Firmung ..............................................442Die verschlafene Firmung ..........................443Die Stärkung durch den Heiligen Geist .....445Konfirmation im Landl ..............................446Patenbrief des Georg Herbst aus dem Jahr 1937 .....................................448

JugendZum letzten Mal ........................................448Lehrbub um 1900 ......................................448Bloß guat gmoant! .....................................449Regensburger Badeszenen ..........................449Kinder .......................................................450Für Ricco ...................................................451De Gfährlichn ...........................................451bikes and spikes… .....................................451Kampf .......................................................452A so a faada Doog ......................................452Ma hengd halt dazwischen .........................452Susi, sei gscheid! .........................................452A Moil singt ...............................................454Wenn ma ganz untn steht ..........................454Überredet ..................................................454Schnöl gäiz ................................................454

Liebe und BrautschauI mooch grood dii ......................................455tropfsteine finden sich im dunkel ...............455Geliebeste, theuerste Rese … .....................455Wou i aa hiegäih ........................................459Liebesbriefe ................................................459Liebesbrief aus Falkenberg .......................459umasisd ......................................................460Zwoaraloi Lieb ...........................................460Siemazwanzg ..............................................460Nur mit Lieb’ gedenk ich Dein ..................461Liebeszauber ..............................................462As Moidl beim Weihwassernehma..............463Volksmund ................................................463Woud und Freid ........................................463nach einer winterreise ................................464Blos a Sekundn ..........................................464Die Brautschau ..........................................464Ein Pfatterer Schmuser ..............................466De olt Kath mächt aa no an Mo ................466Oberpfälzer Dorfweisheit ...........................467Die verwunschene Krähe ...........................467

Hochzeit und EheDie Trauung ..............................................469Evangelische Hochzeitsbräuche ..................470Jüdische Hochzeit ......................................471Die Amberger Fürstenhochzeit ..................473Regensburger Hochzeits verordnungen .......475

Der „Kronprinzen-Schouster“ von Neunburg ...........................................476Bürgerrecht und Heirat im 18./19. Jahrhundert ...................................477Das Ehhäusl in Amberg .............................478Josefine Haas – Gründerin einer einmaligen Aussteuerstiftung .....................481Der Hochzeitstag im Volksglauben ............483Das Hochzeitsbrot .....................................485Bauernhochzeit ..........................................485N Haouzadloona sei Bandla .......................488Hochzeitslader heute ..................................488Dorfleit, schaut’s da Kammawong ..............489Das „Schnüren“ .........................................491Ein Tag wie kein anderer – Heiraten in Amberg ..................................492Der verpfändete Brautrock .........................496Bewirtung bei der Hochzeit .......................496A bisserl a Freid .........................................497Volksmund ................................................497Das Nagelopfer ..........................................497Hochzeitsbäume in der Oberpfalz ..............497Hannis Hochzeit ........................................499Vadraamt ...................................................500Heiran .......................................................500Heiraten nicht mehr zeitgemäß? ................500Zur Goldenen Hochzeit .............................501Hochzeitsjubiläen ......................................501Späte Ehrentänze .......................................502Die Weiber von Weihersberg ......................503Die Weiberarbeit ........................................503Wenn zwoa as gleiche doun ......................504I ............................................................504vaheirat ......................................................504so läbd ma heinzadooch .............................504S Woadtn aafn Schduamwind ....................505Zkrejng ......................................................505Sei amol ehrlich .........................................505De Apflstrudla vo da Erstn .........................506Dös is guat – dös is schlecht .......................506WEGA MIR ..............................................506

Alter und TodSchülertreffen ............................................507Wennsd old wiasd ......................................507Olt .............................................................508fo an ganzn lem .........................................508

Afaramal ....................................................508Das zählbare Warten ..................................508Da Pensionär .............................................509Rentner-Ruah ............................................512’s alt Wei ....................................................512Generationsproblem ..................................512Oma mobile .............................................512Im Altnheim ..............................................512D Melzlbas geht e s Spital ..........................513Meinem krebskranken Vater ......................515Später Besuch ............................................515Die Sanduhr ..............................................515In der Ausnahme .......................................516Unser Oma ................................................518Alte Lebensregel .........................................519Abschiedssegen ..........................................519Vieredenga .................................................520vorschlag für meinen grabstein ...................520B 15 ...........................................................520Totenwurm und Totenvogel .......................520Die Krankensalbung ..................................521Vom Läuten der Sterbeglocke ....................522Sterben anno dazumal ................................523Der „Versenkungsmarsch“ ..........................524Requiescat in pace ......................................525Seine letzte Predigt .....................................526Du hast gar nichts mitgenommen ..............529Das Leicherl ...............................................530 Beerdigung eines Kindes ............................530Totenbräuche im Landl ..............................530Jüdische Bestattungssitten ..........................532D’ Freind ...................................................533Erbschaft ...................................................533Die letzte Ölung ........................................533Eiche rustikal oder Föhre ...........................534Wås Lustigs vom Tod .................................534A schwerer Schlåg ......................................535Kindheitserinnerung ..................................536Volksmund ................................................536

Praktischer TeilKinderspiele

Kniereiterverse ...........................................538Duff duff duff, die Eisenbahn ....................538Auf der Donau will ich fahren....................538Machet auf das Tor ....................................538

Engel und Teufel ........................................539Das Karussell geht rund herum ..................539Schneider, Schneider, leih mir d’ Scher’ .....539Hanswurst .................................................540Taler, Taler, du musst wandern ...................540Ich bin ein Student ....................................540Kirschenessen ............................................540Der Kaiser schickt seine Soldaten aus .........541Seilziehen ..................................................541Seilhüpfen, Strickspringen ........................541

PfänderspieleGlasschermmare.........................................541I schenk da(r) an Pfenning .........................542Schäferei ...................................................542Drüben am Karolersee ...............................542

BastelnBasteln mit Holunder-Ästen ......................545Faltbatik ....................................................546Kaleidoskop ...............................................546Tischleuchten ............................................547Leuchtende Schwimmgänse .......................548Traditionelle Martinslaterne ......................549Großer Leuchtballon..................................549Laterne mit bunten Herbstblättern ............549Martinslaterne ...........................................550

Würz- und HeilpflanzenBaldrian, Großer .......................................552Beifuß, Gewöhnlicher ...............................553Bibernelle, Pimpinelle ................................553Eberraute, Ehrenräutl ...............................554Arznei-Engelwurz .....................................554Färberröte, Färberwurz, Krapp ...................555Hauswurz, Echte........................................555Holunder, Schwarzer .................................555Johanniskraut, Tüpfelkraut ........................556Kümmel.....................................................556Rose, Heckenrose ......................................557Schwarzbeere, Blaubeere, Heidelbeere, Håiba, Jakobibirl ...................557Wacholder, Krampert, Kranawitt, Kronwittstauden .....................558Der Bauerngarten und seine Pflanzen ........559

RezepteSuppeneinlagen für eine Oberpfälzer Hochzeitssuppe .....................561FleischgerichteOberpfälzer Goaßbratl ...............................561Ochsenfleisch mit Bier ...............................561Rehschnitzel mit Erbsenbrei .......................562Kirchweihgans ...........................................562Rehschulter mit Steinpilzen .......................562Der Pfarrhase .............................................562FischgerichteFischfond ...................................................563Oberpfälzer Karpfen ..................................563Zanderfilet „Josefshaus“ .............................563Karpfenfilet unter der Schwammerlkruste ..564Schleie im Salzmantel ................................564Gespickter Hecht .......................................564BeilagenBräislboart .................................................565Schusterweckerl .........................................565Katzng’schroa .............................................565Wöidiche Hund .........................................565Dotsch .......................................................566Drahde-Wix-Pfeiferl ..................................566Rotzkneiterln .............................................566Mit Bier gekocht ........................................566KürbisgerichteKürbis paniert ............................................567Kürbis-Sahnesoße ......................................567Kürbissuppe ...............................................567Wein-Kürbis ..............................................568GebäckKirchweihkuchen .......................................568Schmierkuchen ..........................................568Johannisbeerkuchen ...................................568Zwetschgendatschi .....................................569Schmalzgebäck Hollerküchl ...............................................569Beschwipste Apflköichl ..............................570Zwetschgenbavesen ....................................570Hefegrundteig für Küchl ............................571Auszogne oder Köichl ................................571Springnudeln .............................................571Kirchweihnudeln .................................. 571

Feine Küchl aus Kemnath .........................571Bierkrapfen ...............................................572Schuchsen ..................................................572Vögel oder Spatzn ......................................572Schneeballen oder Spa(n)köichla ...............572Bacherne Scherben .....................................572Striezla .......................................................572Hasenöhrl, Schoitnköichla .........................573Schlitzohren ...............................................573Buttermilchstangen ....................................573Heu oder Haberstroh .................................573Süß- und NachspeisenPreiselbeerparfait ........................................573Holunderschmarrn ....................................573Gestürzte Stachelbeer-Orangencreme .........574Zwetschgenknödl .......................................574Rotweinzwetschgen ....................................575Süß-saure-Zwetschgen ...............................575Topfenknödel ............................................575Apfelnachspeise ..........................................575Rhabarber mit Marillenschaum..................576Köihgsood .................................................576Riwanzala (böhmisch) ................................576Bruckpregl oder Höitsteckerl, Hehnastöckln ............................................576Raigeringer Regenwürmer ..........................577Prassel-Nocken ..........................................577

Danksagung ...............................................578Register

Verzeichnis der Bildautoren .......................580Autoren- und Quellenverzeichnis ...............585Ortsverzeichnis ..........................................597Sachregister ................................................603Karte der Oberpfalz ...................................615

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Oberpfälzer Leben – Oberpfälzer Jahr

Oberpfälzer LebenEin Buch prall gefüllt und bunt wie das Leben, urbairisch, lehrreich, unterhaltsam und rundum brauchbar,ein Buch über das Jahresbrauchtum von Fronleichnam bis Martini mit seinen religiösen sowie weltlichen Festen und den dazugehörigen Bräuchen, die den arbeitsamen Alltag der Oberpfälzer unterteilten, ein Buch über das Lebensbrauchtum von der Wiege bis zur Bahre mit den wichtigen Zäsuren im menschlichen Leben wie Geburt, Taufe, Kindheit, Schule, Beichte, Erstkommunion, Firmung, Konfirmation, Hochzeit, Alter und Tod sowie typischen Beispielen aus dem Berufs- und Vereins-brauchtum in Geschichte und Gegenwart,ein Buch, voll auch mit dem Reichtum regionaler Literatur in der Hochsprache wie in der Mundart. Bekanntes und Neues, Ernstes und Heiteres, Geistliches und Profanes, Lebensfreud und -leid birgt dieser nun endlich vorliegende Band „Oberpfälzer Leben“ – ein Hausbuch mit zahlreichen, z. T. noch unveröffentlichten Bildern fürwahr zum Lesen und Vorlesen in Familie, Verein oder anderen Gemeinschaften, allein zum Erinnern, aber auch bewusstem Miterleben und Mitgestalten, zum Blättern und Nachmachen für den Zeitraum von Fronleichnam im frühen Sommer bis zu den To-tengedenktagen im späten Herbst.Daneben scheint auch der manchmal recht karge bäuerlich-dörfliche Alltag auf, wie er sich während der letzten 150 Jahre in der Oberpfalz abgespielt hat in einer nicht immer so guten alten Zeit. Dem Lauf des Kirchenjahres folgend wird das weltliche und religiöse Brauchtum vorgestellt, werden auch die Patrone der drei in der Oberpfalz beheimateten Bistümer Regensburg, Eichstätt und Bamberg sowie die bekanntesten Volksheiligen aufgeführt, die mit einem Brauch noch in Verbindung stehen und deren Skulpturen und Bilder oft als hochrangige Kunstwerke in oberpfälzischen Kirchen zu entdecken sind.Sämtliche ausgewählte Texte unterschiedlicher Herkunft und Qualität tragen dazu bei, Oberpfälzer Leben möglichst anschaulich darzustellen, die ehemals reiche Volkskultur dieser Region vor dem Vergessen zu bewahren und zum bewussten Erleben und Mitgestalten anzuregen.

Oberpfälzer JahrMit diesem neuen Band schließt sich eine Trilogie zum Brauchtum während des ganzen Oberpfäl-zer Jahres. Aus unserer aktiven Zeit als Heimatpfleger haben wir jahrzehntelang eine riesige Samm-lung zusammengetragen, von der wir jedoch nur einen Bruchteil veröffentlichen konnten. „Oberpfälzer Weihnacht – Ein Hausbuch von Kathrein bis Lichtmess“ war der Titel des ersten Ban-des, der dem Weihnachtsfestkreis gewidmet war und in dem die interessierten Leser neben wertvol-lem Material zum Lesen und Meditieren, Spielen und Singen auch dankbar angenommene Anre-gungen zur Gestaltung von Spiel und Freizeit in der Familie oder anderen Gemeinschaften fanden.

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Kathreintanz und -markt, Advent und Weihnachten in Geschichten, Szenen, Liedern, Lichtmess als Wendemarke im Bauernjahr, dazu viele Hinweise aus der Volksbotanik waren der Inhalt dieses 1978 erschienenen Sammelwerks, das bisher 10 Auflagen erreicht hat. Nicht allein von den hier lebenden Oberpfälzern war es begeistert aufgenommen worden, sondern auch von den hier immer noch fest verwurzelten Weggezogenen in Deutschland, Europa und der Welt. Der überwältigende Erfolg des Weihnachtsbuches zwang uns zum Weitermachen.So entstand der zweite Band „Oberpfälzer Ostern – Ein Hausbuch von Fastnacht bis Pfingsten“, der 1996 erschien, 2001 in einer 2. Auflage. Er folgt der gleichen Konzeption wie der erste Band und umfasst den sogenannten Osterfestkreis, beginnend mit dem umfangreichen bodenständigen Faschingsbrauchtum über die Fastenzeit und Ostern, das höchste christliche Fest überhaupt, die Überwindung des Winters durch den Frühling, mit Mutter- und Vatertag bis hin zum prächtigen Paukenschlag Pfingsten mit dem berühmten Kötztinger Pfingstritt. Das neue, dritte Hausbuch „Oberpfälzer Leben“ behandelt den letzten Teil des Kirchenjahres, den sogenannten Jahreskreis von Fronleichnam bis zum letzten Sonntag vor dem 1. Advent und beschließt sowohl das Kirchen- wie auch das Bauernjahr. Im Mittelpunkt steht immer der Oberpfälzer mit seinen sprichwörtlichen Tugenden: Fleiß, Treue, Zuverlässigkeit und Heimatverbundenheit, aber auch seiner Freude am Festefeiern, seiner Leiden-schaft zum Theaterspielen, was dem Regierungsbezirk das Prädikat „Festspielregion“ eingebracht hat, seiner Begeisterung für Wallfahrten und seinem ausgeprägten Sinn für Humor, Witz und Iro-nie. Aventinus hatte schon Recht, wenn er in seiner Baierischen Chronik (1526) die Altbayern, wozu ja auch die Oberpfälzer gehören, wie folgt einschätzte: „Das baierische Volk ist kirchlich, schlicht und recht, geht und läuft gerne Kirchfahrten, hat auch viele Aufzüge.“ Wir hoffen, dass wir auch mit dem 3. Band der Trilogie „Oberpfälzer Jahr“ Menschen erreichen, die sich dort in ihrer Jugend wiederfinden, die die Heimat, in der sie heute wohnen, näher kennen und schätzen lernen möchten, die auch Halt suchen im Brauchtum des Jahres- und Lebenskreises, und die schließlich Gefallen finden an der literarischen Stimme dieser lebendigen Kulturlandschaft Oberpfalz. Ohne die tatkräftige Mithilfe zahlreicher Wissenschaftler, Kollegen, Heimatforscher, zeitgenössi-scher Autoren und Fotografen hätten wir die immense Arbeit nicht bewältigen können. Ihnen sind wir zu großem Dank verpflichtet, insbesondere Prälat Alois Möstl, Oberkirchenrat Gotthart Prei-ser, Heidi Kurz und Käthe Pühl sowie Rabiner Dannyel Morag für ihre Beiträge zum katholischen, evangelischen und jüdischen Brauchtum. Wir danken aber auch allen Museen und Heimatpflegeinstitutionen für ihre unkomplizierte Unter-stützung, ebenso den Verlagen für die großzügigen, manchmal sogar kostenlosen Abdruckgeneh-migungen, zuvörderst dem Oberpfalzverlag Kallmünz, dem ehemaligen Regensburger Bistumsblatt (jetzt Sonntagsblatt für die Diözese Regensburg) und der Mittelbayerischen Zeitung. Besondere Anerkennung verdienen jene Freunde, die uns medientechnisch geholfen haben, allen voran Dr. Felix Novak. Tiefen Dank schulden wir natürlich den Förderern unserer Publikation, ohne die die reiche Ausstat-tung mit Farbbildern, die Druckqualität und der kundenfreundliche Preis nicht möglich gewesen wären.

Erika und Adolf Eichenseer

Hinweis: Bei Beiträgen, die aus der Zeit vor der Rechtschreibreform stammen, wurde die alte Schreibweise beibehalten.

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EinführungSitte und Brauch

Im allgemeinen Sprachgebrauch verwen-det man diese beiden Begriffe meist wie ein Synonym, in der volkskundlichen Literatur jedoch wird unterschieden: ,Sitte‘ ist die Verpflichtung, ein bestimmtes Verhalten an den Tag zu legen, ,Brauch‘ die Art und Wei-se, wie dies geschieht. Damit erfahren wir schon Wesentliches über die Sache selbst. Kein Mensch kann sich im Alltag verhal-ten, wie ihm gerade zumute ist, sondern er steht unter dem Erwartungsdruck der Gruppe, der er angehört. Das gilt für die Form seines Haarschnitts, den Stil seiner Kleidung, seine Körperhaltung, die Art sei-ner Ernährung, die Wahl seiner Redeweise und für tausend andere Dinge. Die moder-ne Gesellschaft ist manchen Abweichungen gegenüber etwas toleranter geworden, doch grundsätzlich gilt auch heute noch: Jeder von uns unterliegt der sozialen Kontrolle. Weicht er zu stark von der Gruppennorm ab, so wird er ausgeschlossen, es wird über ihn gespottet, er macht sich lächerlich, man verweigert den Kontakt zu ihm, hilft ihm nicht in Notfällen und zeigt ihm auf drasti-sche oder subtile Weise, dass er ein Außen-seiter ist. Jeder steht unter den Geboten und Verboten der ,Sitte‘.Wenn das geforderte Verhalten nicht in ei-ner einmaligen Aktion besteht, sondern im-mer wieder an den Tag gelegt werden soll und auch von anderen in ähnlicher Weise gezeigt wird, dann sprechen wir von einem ,Brauch‘. Der einzelne Mensch hat u. U. individuelle Gewohnheiten, etwa eine be-sondere Form der Begrüßung; wenn eine

Gruppe aber solche Gewohnheiten an den Tag legt, dann ist das ein ,Brauch‘: jeman-dem die Hand zu geben (oder dies gerade nicht zu tun), „Grüß Gott!“/„Guten Tag“/„Tschüss“/„Habe die Ehre“ dabei zu sagen, die ausgestreckte Hand an Schläfe/Mütze/Helm zu legen und die Haken dabei zusam-menzuschlagen etc., was man auch immer an Besonderheiten in verschiedenen Kul-turen, Sozialschichten, Altersgruppen usw. gefunden hat, um zum Ausdruck zu brin-gen, dass man sich soeben nach einiger Zeit der Abwesenheit wieder trifft oder auch Ab-schied nimmt und dass man zur betreffen-den Gruppe gehört.Bräuche haben also immer eine besonde-re Form (Formen), sie sind an eine Gruppe (Gemeinschaft) gebunden und sie orientie-ren sich an der Tradition (an bereits exis-tierenden älteren Formen des Verhaltens). Diese Traditionsbindung der Bräuche hat man in der älteren Forschung sehr stark be-tont; man hat geglaubt, dass viele Bräuche über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende hinweg in Geltung gewesen seien; davon ist man inzwischen abgekommen. Man un-terstreicht vielmehr, dass sich praktisch alle Bräuche ändern, ja ändern müssen, weil sich die Umstände ändern, unter denen sie ausgeübt werden.Das Sternsingen wurde in den mittelalter-lichen Kirchen meist vom Pfarrer mit sei-nen Ministranten durchgeführt; um 1500 sind mit diesen Texten und Gesängen ar-beitslose Maurer und Schullehrer durch die Straßen von Haus zu Haus gezogen, und seit dem Zweiten Weltkrieg tun dies Mi-nistranten-Gruppen, die teilweise vorher in einer großen Aktion vom Bischof ausge-schickt worden sind. Die gleiche Sache (in

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ähnlichen Formen) wurde also von drei ver-schiedenen Personengruppen durchgeführt; damit hat sich aber automatisch der Sinn, die Funktion dieses Brauches geändert: den Geistlichen ging es um plastische katecheti-sche Unterweisung in der biblischen Heils-geschichte; den Maurern/Schulmeistern ging es um die Aufbesserung ihrer schma-len winterlichen Einkünfte; den heutigen Ministranten geht es um eine Sammlung für die Weltmission. Der Kern des Brauches hat sich also geändert.Man spricht von der ,Biologie‘ oder ,Biogra-phie‘ von Bräuchen. In der älteren Forschung hat man viele dieser Veränderungsprozesse als einen ,Verfall der Bräuche‘ bezeichnet. Hinter dieser Wertung stand die Ansicht, dass praktisch alle Bräuche aus dem religiö-sen Bereich herausgeflossen seien; die ,Sitte‘ ist ja etwas, was mit Sittlichkeit und damit Religion zu tun hat. Vor allem hat man an die Religion der Germanen und Kelten ge-dacht, wenn man auf die Suche ging nach den Wurzeln unserer Bräuche; denn Bräu-che erfließen aus der Tradition, sie sind qua Definition alt.Beispielsweise vermutete man automa-tisch vorchristliche Herkunft, wenn bei ei-nem Brauch Lärm gemacht, Wasser ausge-gossen wurde, ein Zweig/Stock/Baum eine Rolle spielte oder Masken getragen wur-den; durch den Lärm sollten angeblich Dä-monen vertrieben werden, durch das Aus-gießen des Wassers ein Regenzauber ver-übt und durch den Zweig etc. Baumgeister besänftigt oder geneigt gemacht werden. Derlei Deutungen haben das Schießen bei Hochzeiten, zur Fronleichnamsprozession, an Silvester, das Wasserausgießen bei den Umzügen des Pfingstl, der Lossprechung

von Lehr lingen oder bei der Errichtung des Firstbäumchens, das Auswaschen der Augen an Wallfahrtsorten sowie Maibaum, Kirchweihbaum, Firstbaum und die Rute des heiligen Bischofs Nikolaus bzw. seines Begleiters Knecht Rupprecht erfahren.Die Volkskundler sind heute sehr skeptisch solchen Interpretationen gegenüber; es ist unwahrscheinlich, dass sich religiös be-gründete heidnische Brauchformen gegen-über einer Verfolgung bzw. Umerziehung in tausendfünfhundert Jahren Christentum halten konnten.Bei vielen Bräuchen, die einst hergeleitet wurden aus vorchristlichen Kulten, denkt man heute eher an Zusammenhänge mit christlichen Ritualen, etwa in der Taufe oder bei der Hochzeit. Anderes – wie das Schießen bei festlichen Anlässen – kann entlehnt worden sein aus dem politischen Zeremoniell. Auch das Reden von einem ‚Verfall‘ von Bräuchen, von einem ‚Brauch ohne Glauben‘, ist eher obsolet geworden. Soll man es wirklich als eine Verfallser-scheinung bezeichnen, wenn ein Schützen-verein bei seiner Fahnenweihe einen Nach-barverein zum ,Paten‘ wählt, in dem offizi-ellen Verfahren die Bitte darum im ,Kni-en‘ vorgetragen wird – alles Entlehnungen aus dem religiösen Bereich – , es aber da-bei sehr lustig und eher unfromm zugeht? Soll das Übergießen des Hausherrn, wel-cher ahnungslos das Firstbäumchen an-bindet, wirklich ein sinnlos gewordener ,Regenzauber‘ bzw. ein degeneriertes ,Rei-nigungsritual‘ sein – oder nicht doch eher ein harmloser Spaß, mit dem man sich lus-tig macht auf Kosten eines anderen, der wohl oder übel gute Miene zum schlechten Spiel machen muss?

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Man darf grundsätzlich davon ausgehen, dass jeder Brauch einen Sinn hat, dass es ,sinnlose Bräuche‘ gar nicht gibt. Dies gilt besonders für den Bereich der Pflege. Über sie wurde und wird oft das Verdikt des ,Brauch ohne Glaube‘, ,unechter Brauch‘, ,Brauch im zwei-ten/dritten Dasein‘ gesprochen. Aber ist es wirklich ohne Sinn, ,falsch‘ oder ,unecht‘, wenn Hochzeitslader zu einem Wettbewerb im Bierzelt antreten, wenn man eine Trach-tengruppe beim Empfang eines hohen Poli-tikers tanzen, die ,Wolfauslasser‘ bei einem Festzug mitmarschieren lässt, die Handböl-lerschützen nicht nur zu Silvester und Fron-leichnam, sondern auch bei einem beliebigen Umzug ohrenbetäubenden Lärm machen? Manifestiert sich da nicht eine Besonderheit der Kultur unserer Zeit, welche einen neuen Bezug zur regionalen Eigenart und zu histo-rischen Formen der Kultur findet, sich auch aufgrund der leichten Zugänglichkeit von Informationen orientiert an fernen Erschei-nungen und diese spielerisch aufgreift?Offensichtlich gibt es ein Bedürfnis für die-ses spielerische Aufgreifen von Formen des gemeinschaftlichen Verhaltens, auch wenn der angeblich ,ursprüngliche‘ Sinn, das ,pri-märe Dasein‘ verschwunden sind. Manch einer fühlt sich wohl in einer Gruppe von Handböllerschützen, der kaum eine Bezie-hung zum Gedanken der Transsubstantiati-on hat, wie er sich ausdrückt in der Fronleich-namsprozession, und er lässt sein Schießge-rät auch nicht zur größeren Ehre Gottes er-tönen. Er hat u. U. für sich einen anderen ,Sinn‘ gefunden: die Freude am elementaren Krach etwa, die Faszination am handwerk-lich hergestellten Schießgerät und dessen ebenfalls einfach handwerklicher Bedien-barkeit, die wohltuende Nähe von Freunden,

die ähnliche Liebhaberei treiben, oder was auch immer. Jedenfalls einen ,Sinn‘ wird er in seiner Tätigkeit unterlegen; und es steht dem Interpreten nicht an, diesen als ,unecht‘, ,falsch‘, ,degeneriert‘ zu bezeichnen.Diese Überlegung wirft die abschließende grundsätzliche Frage danach auf, ob Bräu-che notwendig sind, vor allem in einer Zeit, die geprägt ist von einer Liberalisierung des Verhaltens, die sich etwas darauf zugute tut, Konventionen brechen zu können, kei-ne Tabus zu kennen und allen Formen von Zwang skeptisch gegenüber steht. Die Ver-haltensforscher, die Ethologen, und auch die Volkskundler, die Ethnographen/Eth-nologen, sind sich sicher, dass es menschli-ches Leben ohne Bräuche gar nicht gibt. Sie erleichtern unser Dasein und bieten Verhal-tenssicherheit; man braucht nicht dauernd neu zu erfinden, wie man sich kleiden, wie man essen, wie man in der Öffentlichkeit und bei bestimmten Anlässen auftreten soll, sondern man kann sich auf die tradi-tionellen Bräuche verlassen. Sie entlasten uns – trotz ihres partiellen Zwangcharak-ters. Und außerdem: jeder Mensch braucht zur Herstellung seines seelischen Wohlbe-findens das Gefühl, in einer oder mehreren Gruppen aufgehoben zu sein. Gruppen aber können nur existieren, indem sie sich von anderen abgrenzen; dies geschieht durch Konventionen, die wir eben als ,Bräuche‘ bezeichnen, als Besonderheiten in Klei-dung, Redeweise, Freizeitgestaltung, Wer-tebewusstsein, Vorlieben und sozialem Ver-halten. Nur so wird vermieden, dass sich der Einzelne in Raum und Zeit verliert. Diese unendlichen und darum bedrohli-chen Dimensionen werden durch Bräu-che in kleinere und damit verträglichere

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Einheiten eingeteilt; dies gilt auch und vor allem angesichts der gegenwärtigen Globa-lisierungsvorgänge für die Zugehörigkeit zu überschaubaren sozialen Gruppen. Wer da nicht aufgehoben ist in Gemeinschaften, die ihn akzeptieren und ihm nicht täglich neue korrekte Formen des Verhaltens und Redens abverlangen, ist schnell isoliert und wird krank. Darum bleibt als Fazit: Der Mensch braucht Bräuche.

Walter Hartinger, OB

Katholische Volksfrömmigkeit

Der Großteil der Bevölkerung Altbayerns ist seit der Gegenreformation katholischen Glaubens. 1987 waren knapp 70 Prozent der bayerischen Bevölkerung römisch-ka-tholischen Glaubens; in der Oberpfalz und Niederbayern fast 90 Prozent.Die Religiosität durchdringt den gesamten Lebensbereich. Das ist schon äußerlich an den vielen sakralen Bauten und religiösen Zeichen in der Landschaft abzulesen (Kir-chen, Kapellen, Wegkreuze, Bildstöcke, To-tenbretter usw.). Auch der private Bereich ist zum Andachtsraum gestaltet. Haus und Stall sind mit religiösen Bildern und Zei-chen versehen.Der Jahreslauf wie auch der Lebenslauf des Einzelnen werden durch kirchliche Termi-ne gegliedert; religiöse Feste bilden Höhe-punk te.Im religiösen Verhalten entwickelten sich über die kirchliche Frömmigkeitspraxis hi-naus besondere Andachtsformen und Bräu-che. Abstrakte Glaubensinhalte werden ver-einfacht und bildhaft dargestellt. Die privat geübte Frömmigkeit ist von persönlichen Anliegen geprägt.

Christlicher LebenslaufReligiöse Feste prägen den Lebenslauf des Einzelnen entscheidend mit. Besondere Bedeutung kommt dem Empfang der hl. Sakramente zu. Taufe, Kommunion, Fir-mung und Hochzeit markieren wichtige neue Lebensabschnitte. Mit diesen Ter-minen ändert sich die Stellung des Ein-zelnen innerhalb der Gesellschaft und der Glaubensgemeinschaft.Die Bedeutung dieser Anlässe lässt sich an den Erinnerungsgeschenken ablesen. Sie haben einen besonderen Andenkenwert. Deshalb werden sie nicht nur einfach auf-bewahrt, sondern meist als Repräsentati-onsstücke in der Wohnung gezeigt.

Brauchtum im KirchenjahrDas Kirchenjahr gliedert sich nach den drei Hauptfesten, Weihnachten, Ostern und Pfingsten, sowie den Festen des Herrn, Christi Himmelfahrt und Fronleichnam. Es beginnt am ersten Adventsonntag. In Bayern sind auch die Festtage der hl. Ma-ria als Patronin Bayerns von besonderer BedeutungDer Jahreslauf ist durch den kirchlichen Kalender gegliedert. Die kirchlichen Feier-tage sind arbeitsfrei. Der Kirchenkalender

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bestimmt also die Verteilung von Arbeits-zeit und Freizeit mit. Früher, als es noch keinen Anspruch auf Urlaub gab, war das noch wichtiger als heute. Im ausgehenden Mittelalter gab es in einzelnen Diözesen fast 50 Feiertage. Papst Urban VIII. kürzte im 15. Jahrhundert die Anzahl der Festta-ge auf 34. Davon bleiben 1871 in Bayern zehn übrig.Nach kirchlicher Regelung ist jeder Tag dem Gedenken eines Heiligen gewidmet. Die bäuerliche Bevölkerung brachte die Namen der Heiligen oft in die Wetterregeln ein (z. B. Paulus klar, bringt gutes Jahr).Einige kirchliche Festtermine hatten auch eine rechtliche Bedeutung. Dienstboten wechselten an Mariä Lichtmess (2. Februar) den Arbeitsplatz; ab St. Kathrein (25. No-vember) durften keine Tanzveranstaltun-gen mehr durchgeführt werden.Manche Termine sind mit Brauchhandlun-gen verbunden, (z. B. Hüterbrauch an Mar-tini; Abschneiden der Barbarazweige oder es wird das Erscheinen des Heiligen „nach-gespielt“ (Nikolaus, Luzia, Thomas).

Häusliche AndachtDie Frömmigkeitspraxis der ländlichen Be-völkerung beschränkt sich nicht auf den

öffentlichen Kirchenbesuch. Auch zu Hau-se werden Andachtsübungen vollzogen. Sie tragen den Charakter des Privaten und Persönlichen.Mit der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde eine Reihe religiöser Bräuche verboten. Das förderte die Hinwen-dung zur Privatandacht. Sie war der obrig-keitlichen Kontrolle entzogen und unterlag keinen liturgischen Regeln. Sämtliche Räu-me des Hauses waren im 18./19. Jahrhun-dert mit religiösen Gegenständen und Zei-chen ausgestattet. Die häusliche Andacht konzentrierte sich auf den „Herrgottswin-kel“ in der Stube, dem zentralen Raum des ländlichen Anwesens. Rechts und links ne-ben dem Kruzifix hingen Bilder, meist zu-sammengehörige Motive wie Herz Jesu und Herz Mariae.Auch die übrigen Räume und der Stall, so-gar Möbelstücke und alltägliches Arbeitsge-rät, waren mit religiösen Bildern, Zeichen und Symbolen versehen. So wurde der gan-ze Wohn- und Arbeitsbereich unter göttli-chen Schutz gestellt.Die Heilige Schrift, Gebetbücher und re-ligiöse Kalender waren im 19. Jahrhundert oft das einzige Schrifttum im ländlichen Haushalt.

Die katholische Kir-che zählt 7 Sakramente: Taufe, Beichte, Kom-munion, Firmung, Trauung, Priesterweihe und Kran-kensalbung.Die 7 Sakramente, Hin-terglasbild aus Buchers, um 1820, Ps. Regens-burgBauernstube mit „Hergottswinkel“ in Etzlhof bei Nabburg (SAD), 1926

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HeiligenverehrungDie Heiligenverehrung war lange nicht kirchlich geregelt. Die Prozessordnung für Heiligsprechungen wurde erst im 16. Jahr-hundert im Kirchenrecht verankert.Für die Gläubigen sind die Heiligen Vorbil-der für eine rechtschaffene Lebensweise. Sie gelten als Helfer, Tröster und Heiler bei ver-schiedenen Sorgen und Krankheiten. Die Heiligen werden als Fürbitter für die Men-schen bei Gott in Anspruch genommen. Seit dem Spätmittelalter hat sich die Vor-stellung durchgesetzt, dass in bestimmten Anliegen spezielle Heilige besonders hilf-reich sind (z. B. Antonius als Wiederbringer verlorener Güter).Städte, Handwerke und Zünfte stellten ihre Vereinigung unter den Schutz von Heili-gen, wie z. B. hl. Christophorus als Patron der Fuhrleute; hl. Margarete als Patronin der Bauern und Ammen; hl. Petrus als Pat-ron der Fischer.

WallfahrtsanlässeBittgänge und Prozessionen sind kirchlich organisiert. Wallfahrten aber werden aus dem Interesse und der Not der gläubigen

Laien heraus durchgeführt. Für den Ein-zelnen geht es meist um die Einlösung ei-nes Gelübdes, das angesichts persönlicher Bedrängnis, einer Notlage oder eines Un-falls gegeben wurde. Die Wallfahrt wird dann aus Dankbarkeit für die göttliche Hilfe unternommen. Andererseits gibt es auch Bittwallfahrten, die das Anliegen des Wallfahrers bekräftigen sollen. Motivati-onen für eine Wallfahrt sind das persön-liche Gelöbnis („Verlöbnis“), eine christ-liche Bußgesinnung, Askese, Gottsuche oder das Erlebnis des heiligen Ortes. Wie der Einzelne, konnten sich auch Gemein-schaften „verloben“, eine jährlich wieder-kehrende Wallfahrt zu unternehmen. Die nachfolgenden Generationen fühlten sich verpflichtet, das Gelübde ihrer Vorfahren weiter zu erfüllen. Anlässe waren Ereignis-se, die die Gemeinschaften bedrohten (z. B. Pest, Stadtbrand).Der Einzelne, der sich für eine Wallfahrt gelobt hat, kann sie auch in einer Gemein-schafts wallfahrt vollziehen. Hier kommt das soziale Moment des geselligen Beisam-menseins, des gemeinsamen Essens und Trinkens zum Tragen.

Votivkerzen in der Wallfahrts-kirche St. Maria in Pertholzhofen (SAD) Votivtafelwand in der Kapelle Bachmeierholz bei Hohenwarth (CHA)

Votivtafel aus der Wallfahrtska-pelle Heinersreuth bei Kirchent-humbach (NEW), einer Filialwall-fahrt zu Neukirchen b. Hl. Blut, 1797, Ps. Regensburg

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Auf den Votivbildern ist der jeweilige Wall-fahrtsanlass oft in der unteren Tafelhälfte bildlich dargestellt. Auch in den Mirakel-berichten werden meist die Ursachen der Verlöbnisse genannt. In den Neukirchener Mirakelbüchern überwiegen Unfälle und Erkrankungen.

Günther Bauernfeind,in: Neukirchener Bilderbogen, Heft 6:

Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut, 6 ff.

Evangelisches Brauchtum

Wenn man evangelische Christen in der Oberpfalz nach ihrem Brauchtum fragt, wird man wohl spontan zur Antwort be-kommen: „Brauchtum, das ist katholisch.“ Tatsächlich: Palmbuschen- oder Kräuter-segnung, Pfingstritt, Ratschen-Lärm in der Karwoche, wenn ,die Glocken in Rom sind‘, das sind alles katholische Bräuche. So etwas haben die Evangelischen nicht. Als Evangelische pflegte man ganz allgemein eher die Nüchternheit, die Bescheidenheit und die Einfachheit. Man distanzierte sich zum Teil bewusst von der angeblich „zur Schau getragenen“ Frömmigkeit der meist

zahlenmäßig weit überlegenen Katholiken. Wahrscheinlich auch deswegen, um mög-lichst wenig aufzufallen und um Anfein-dungen zu vermeiden. Man muss schon etwas genauer hinschauen, um dann doch auch bei den Evangelischen eine Menge Ge-bräuche zu entdecken. Allerdings ist die Geschichte der Evange-lischen, auch die „Lutherischen“ genannt, in der Oberpfalz, wie in manchen andern Teilen Bayerns, sehr unterschiedlich und oft kaum vergleichbar. Da kann auch das Brauchtum manchmal schon von Gemein-de zu Gemeinde sehr verschieden sein. So kommt es, dass man z. B. in einer evan-gelischen Gemeinde wie Neustadt am Kulm, Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab, die ehe-mals zu den Burggrafen von Nürnberg und dann zu den Markgrafen von Bayreuth-Kulmbach gehörte, religiöses Brauchtum pflegte, wie es in den zugehörigen fränki-schen Gebieten zu finden ist, während wo-anders das eigentlich katholische Brauchtum auf evangelisches Verhalten abfärbte. Ein weiterer Grund für die im Vergleich zu katholischem Traditionsgut insgesamt re-lativ bescheidene Ausbeute bei der Suche nach evangelischem Brauchtum ist auch darin zu sehen, dass die wenigen Älteren, die noch einiges aus eigener Erfahrung wis-sen könnten, dies häufig als zeitbedingt und nicht so wichtig abgehakt haben. Und die nächste Generation zeigt dafür wenig Inte-resse und oft kaum Verständnis und lässt Früheres in Vergessenheit geraten. Bei den Evangelischen ist das Bewusstsein für den Wert von überkommenem Traditionsgut insgesamt weniger ausgeprägt, weil die Ge-staltung des Glaubens nicht so sehr mit Ri-ten und Symbolen verbunden war, wie es in

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der katholischen Volksfrömmigkeit selbst-verständlich ist. Erst in neuerer Zeit ist hier ein gewisses Aufholen zu beobachten: Taufkerzen, Osternachtfeiern, Einkehrta-ge, sogar Wallfahrten sind inzwischen in vielen evangelischen Gemeinden üblich geworden. Ein ganz eigenes Brauchtum pflegte man in dem seit der Reformation durchgehend evangelischen Gebiet des im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. liegenden „Landl“ mit Sulzbürg als Mittelpunkt. Hier herrschten die Grafen von Wolfsburg, die in der Ge-genreformation dieses Gebiet als evange-lische Insel im katholischen Bayern, bzw. Baiern, verteidigten.Als Beispiel für die intensive Bewahrung von Sitte und Brauchtum sei auch das Birgland genannt, die Gegend um König-stein, Illschwang und Fürnried im west-lichen Landkreis Amberg-Sulzbach, nahe der Grenze zum Fränkischen östlich Hers-bruck. Hier hat Pfarrerin Heidi Kurz, König stein, schon gründliche Forschun-gen betrieben, die in diesem Buch an vielen Stellen auftauchen. An den nicht wenigen Orten, wo es das „Simultaneum“ gab, wo also ein Kirchen-gebäude von beiden Konfessionen benutzt wurde, war man einerseits auf gute Zusam-menarbeit angewiesen, gleichzeitig aber in einer ständigen Konkurrenzsituation, die oft zu langen schmerzhaften Auseinander-setzungen führte und vielleicht ungewollt Verhaltensweisen erzeugte, die dann beina-he zu einem Brauchtum wurden. Vielerorts muss man eine nicht sehr rühm-liche Beobachtung feststellen. Je näher und enger Evangelische und Katholische neben-einander lebten, umso deutlicher versuchte

man sich voneinander abzugrenzen. So gab es da und dort einen verbissen geführten Wettstreit im Ausdenken und Praktizieren von gegenseitigen Schikanen. Besonders wurden da Karfreitag und Fronleichnam ge-geneinander ausgespielt. Am Karfreitag – im Volksmund theologisch gar nicht korrekt als „höchster“ evangelischer Feiertag bezeich-net  –, haben, wenn sich die Evangelischen auf den Weg zur Kirche machten, die Katho-liken Mist ausgebracht und große Wäsche aufgehängt. Umgekehrt machten das die Evangelischen dann an Fronleichnam. Harmloser war da die verschiedene Be-tonung von ähnlichen Erscheinungen: So feiern die Katholiken den Nikolaustag am 6. Dezember, die Evangelischen den Mar-tinstag am 11. November, vermutlich, weil dies der Tauftag Martin Luthers war.

Evangelisch gestaltete Frömmigkeit: Gottesdienst und GebetEin wichtiges und eigentlich selbstver-ständliches Ereignis im Ablauf des bäuer-lich geprägten Lebens war der Besuch des Gottesdienstes am Sonntagmorgen. Vieler-orts waren praktisch alle Gemeindeglieder im Gottesdienst, mindestens ein Mitglied der Familie versuchte auf jeden Fall, am Gottesdienst teilzunehmen. Trotzdem war dies aber nicht immer möglich. Die weite Entfernung der mitunter ziemlich aus-einander liegenden Ortschaften einer Kir-chengemeinde erschwerten den Kirchgang, z. B. in harten schneereichen Wintern. Da-her besaß jedes Haus ein Predigtbuch. Der Vater als Familienoberhaupt rief Frau und Kinder am Sonntagmorgen in die gute Stube um den Tisch, nahm das Predigt-buch zur Hand und las die Predigt für den

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betreffenden Sonntag. Meistens umfasste sie 12 Seiten und dauerte eine knappe halbe Stunde, was die Geduld der Kinder oft auf eine harte Probe stellte.Besuchte der Vater den Gottesdienst, so konnten auch die Mutter, der Knecht oder ein größeres Kind das Amt des Predigtvor-lesens übernehmen. Diesen schönen, alten  und zutiefst evangelischen Brauch gibt es heutzutage leider nicht mehr. Sehr schade, denn er zeigte deutlich den evangelischen Grundsatz des Priestertums aller Gläubi-gen: Durch die Taufe ist jeder Christ dazu berufen, sich zu Jesus Christus zu bekennen und diesen Glauben auch öffentlich deut-lich werden zu lassen.Auch sonst war der Alltag in vielen Häusern vom Gebet geprägt. So begann der Tag mit dem Morgensegen und dem Morgengebet, wobei häufig Luthers Morgensegen, den jeder Evangelische auswendig kannte, ge-meinsam gesprochen wurde. Vor dem Mit-tagessen wurde eines der Tischgebete vom Vater oder von der Mutter gebetet, dem Es-sen folgte das Dankgebet, abends versam-melte man sich zum Abendsegen. Leider sind diese Bräuche und Ausdrücke einer

tief verwurzelten Religiosität in der heu-tigen Zeit weithin verloren gegangen. Der Grund liegt einerseits in einer allgemeinen Säkularisierung, aber auch in der durch das moderne Arbeits- und Schulleben gepräg-ten veränderten Zeiteinteilung, die in vie-len Häusern die Familien kaum noch zu ge-meinsamen Zeiten, auch nicht zu gemeinsa-men Mahlzeiten am Tisch versammelt. Geblieben ist in ländlichen Gegenden das Gebet während des abendlichen Glocken-läutens bei Sonnenuntergang. Das wird an manchen Orten sogar im Wirtshaus einge-halten. Die Kartenspieler legen ihre Karten beiseite, alle Gespräche verstummen, und man faltet die Hände zur stillen Andacht.

Singen und Kirchenmusik Zur evangelischen Frömmigkeit gehört seit Luthers Zeiten ganz selbstverständlich das Singen. Es war früher fast in allen Fa-milien üblich. Man sang mit den Kindern Morgen- und Abendlieder, besonders Ad-vents- und Weihnachtslieder und pfleg-te auch das Volkslied. Das Auswendigler-nen vieler Gesangbuchlieder, oft mit vielen Strophen, war eine allgemeine evangelische

 Reformationsaltar von Michael Ostendorfer, 1554 – 55, ursprünglich in der Regensburger Neupfarrkirche, jetzt in den Museen der Stadt Regensburg

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Selbstverständlichkeit. Noch auf dem Ster-bebett konnten Schwerkranke Lieder wie „Befiehl du deine Wege“ oder „Wenn ich einmal soll scheiden“ auswendig mitbeten. In vielen Orten gab es die Chorschüler oder Alumnen, die unter Leitung des Kantors, meist der Dorfschullehrer, bei Hochzeiten und Beerdigungen zu singen hatten. Der heutige Schulbetrieb lässt vielerorts nicht mehr zu, dass die Chorschüler für die Zeit dieser kirchlichen Handlungen vom Unter-richt freigestellt werden, so dass diese schö-ne Tradition immer seltener durchgehalten werden kann. In manchen Orten haben sich spontan Hausfrauen zusammengetan, um wenigstens den Gesang bei Beerdigun-gen aufrecht erhalten zu können. Auch Kirchenchöre wurden wenn irgend möglich gegründet und am Leben erhalten. Und natürlich wollte jede noch so kleine Ge-meinde eine Orgel in ihrer Kirche haben. Eine evangelische Besonderheit sind die Po-saunenchöre, die seit ca. 1860 in steigen-dem Maße gegründet wurden. Heute gibt es davon in Bayern 900 mit 19 000 akti-ven Mitgliedern. Ursprünglich nur für Bu-ben und Männer gedacht, sind heute schon fast ein Drittel Mädchen und Frauen dabei. Manchmal hat ein relativ kleines Dorf einen Posaunenchor mit 25 oder noch mehr Mit-gliedern und zusätzlich den Kirchenchor. Mancherorts beteiligen sich weltliche Chö-re, auch Männerchöre, am kirchlichen Ge-sang der evangelischen Gemeinde. In neu-erer Zeit sind an vielen Orten Bands und Gospelchöre dazu gekommen. Und auch die Zahl der „Spatzen-“ und Kinderchöre steigt ständig.Besonders die Posaunenchöre sind sehr aktiv. Sie blasen in Gottesdiensten, bei

Gemeinde- und Dorffesten, an Ostern auf dem Friedhof, an Silvester vom Kirchturm, bei runden Geburtstagen ab 70 oder 75 Jahren vor der Haustür, und sie sind ganz selbstverständlich am Volkstrauertag, dem dritten Sonntag im November, bei der Eh-rung am Kriegerdenkmal dabei. In vielen Gemeinden ziehen sie am frühen Morgen des 1. Mai durch den Ort mit Mai- und Volksliedern und bekommen dafür da und dort etwas für die Kasse oder bei Kälte auch einen Schnaps. Die Ökumene ist auf dem Gebiet der Kir-chenmusik besonders erfreulich fortge-schritten. Die Evangelischen haben viele katholische Gesänge übernommen, um-gekehrt werden Lieder von Paul Gerhardt selbstverständlich im katholischen Gottes-lob abgedruckt, und selbst beim Papstbe-such wurde viel Musik von Johann Sebasti-an Bach oder Heinrich Schütz gespielt.

Harte Kirchenzucht in vergangenen ZeitenDie evangelische Frömmigkeit erschien und erscheint vielen – berechtigt oder nicht – herber, strenger, nüchterner als die katho-lische, manchmal sogar düsterer. Man fei-erte auch fröhlich und lustig, aber so rich-tige Gaudi-Feste wie das Oktober- oder das Gäuboden-Fest passten weniger ins Bild. Besonders deutlich wurde die protestanti-sche Strenge im Bereich der sogenannten Kirchenzucht. Die Evangelischen kannten das Fegefeuer nicht, in dem irdisches Fehl-verhalten in kirchlicher Regie auch noch nach dem Tod geläutert werden konn-te. Statt dessen gab es in früheren Zeiten Kirchenstrafen für die Menschen, die sich nach damaliger Meinung und öffentlicher

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„christlicher“ Ordnung sittenwidrig ver-halten hatten. So galt vorehelicher Ge-schlechtsverkehr als moralisch verworfen und strafbar. Er wurde als Hurerei bezeich-net und mit entwürdigenden Hochzeitsfei-ern bestraft. Evangelische Pfarrer konnten schon einmal einer Braut bei der Trauung den Myrthenkranz vom Kopf reißen oder sogar noch im Silvestergottesdienst abkün-digen, wenn sie irgendwann im Jahr im Blick auf die Keuschheit der Braut hinters Licht geführt worden waren. In einigen Orten gab es in der Kirche vorn die Hu-renbank, auf der die „gefallenen Mädchen“ auch dann noch sitzen sollten, wenn sie inzwischen Großmütter geworden waren. Die unehelichen Kinder hatten früher ei-nen sehr schweren Stand, sie wurden zeitle-bens wie Menschen zweiter Klasse betrach-tet und behandelt. In alten Kirchenbüchern findet sich bis gegen 1900 bei unehelichen Söhnen der Eintrag „spurius“ (= lat. unehe-lich), bei unehelichen Töchtern „spuria“. Es galt als Schande, ein uneheliches Kind zu haben oder eins zu sein. Dementsprechend

wurde man nicht nur im Leben, sondern auch noch im Tod behandelt. Wurde ein uneheliches Kind getauft, so läuteten nicht einmal die Kirchenglocken. Verstorbene uneheliche Kinder wurden an einem geson-derten Platz im Friedhof begraben, meist an der Kirchenmauer. Diese Gräber be-kamen keinen Grabstein oder Grabkreuz; auch wurden diese sehr vernachlässigt und nicht gepflegt. Verstarben dagegen eheli-che Kinder, so bekamen sie beim Tod vor dem ersten Lebensjahr ein hölzernes Grab-kreuz, bei späterem Lebensende einen klei-nen Stein. Ebenso wurde Selbstmördern die Gemein-schaft auf dem örtlichen Friedhof verwei-gert. Sie wurden an der Friedhofsmauer oder gar außerhalb begraben. Und wer geschieden war, der war wie mit einem schweren Makel behaftet. Aus heutiger Sicht ist es unbegreif-lich, wie harte Urteile Menschen übereinan-der gefällt und wie sie ihnen Gemeinschaft verweigert haben. Zum Glück sind solche Maßnahmen inzwischen verschwunden, wenn auch die heutige allgemeine sittliche

Hochzeits-Kleidung nach alt Reichsstädtischer Sitte zu Regens burg, kolorierte Lithografie, um 1800

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Laxheit nicht nur ein Segen ist.

Auch die Trachten etwas weniger farbenfrohZum allgemeinen Eindruck, dass protes-tantische Frömmigkeit weniger lebensfroh sei als katholische, passt auch die Beobach-tung beim Unterschied der Trachten. Ganz allgemein kann man sagen, dass es bei den Evangelischen wohl weniger Trachten gab als bei den Katholiken. Aber es gab sie, be-sonders im Fränkischen und den angren-zenden Gebieten. Im Allgemeinen waren diese Trachten weniger farbenfroh, dunk-ler, schlichter in der Ausführung. Sie ver-schwanden aus dem öffentlichen Blickfeld auch schneller als in katholischen Gegen-den, wurden meist nur noch als Festgewand getragen. Manche waren in neuerer Zeit nur noch im Heimatmuseum zu finden.

Gotthart Preiser / Heidi Kurz / Käthe Pühl, OB (Auszug)

Jüdischer Kalender und Brauch

Der hebräische Kalender ist 5769 Jahre alt

(2009) und wird ab der Erschaffung der Welt gerechnet.Er ist eine Mischung von Sonnen- und Mondkalender. Ein Jahr bedeutet so viel wie eine Umkreisung des Mondes um die Erde (354 Tage lang). Der erste Monats-tag ist immer ein Neumondstag, der Zeit-punkt, wo der Mond nach seinem schein-baren Verschwinden wieder sichtbar wird. Im Hebräischen heißt dies „Die Neugeburt des Mondes“. Die durchschnittliche Länge eines Mondmonats beträgt etwa 29 ½ Tage. Einige Monate dauern 29, andere jedoch 30 Tage. Die einzelnen Monate des Jahres richten sich also nach dem Mondkalender, das Jahr hingegen nach dem Sonnenkalen-der. Beide Kalendersysteme (Sonnen- und Mondkalender) müssen also im jüdischen Kalender so kombiniert werden, dass die jüdischen Feiertage, von denen die meis-ten eine Beziehung zur Landwirtschaft ha-ben, alljährlich in die richtigen Jahreszeiten fallen.

Ein SchaltjahrEin Mondjahr (354 Tage) ist kürzer als das

 Jüdischer Kalender, hebräisch, Bodenmosaik eines Saales im Kibbuz Beth Alpha (Israel), 17. Jh.

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Sonnenjahr (365 Tage). Der Unterschied beträgt also 11 Tage im Jahr. Dieser Unter-schied der beiden Kalendersysteme lässt sich jedoch ausgleichen: Alle zwei oder drei Jahre wird das Jahr um einen dreizehnten Monat, den Adar II, im Hebräischen „Adar scheni“ erweitert und wird dadurch zum Schaltjahr, das nach präzisen Richtlinien errechnet wird.

Der TagEin Tag beginnt am Vorabend, wenn es dunkel wird. So beginnt z. B. der Schabbat – Sabbat – am Freitagabend.

Die WocheDie jüdische Woche beginnt mit dem Sonntag und wird am siebten Tag mit dem Schabbat (Samstag) gekrönt.

Der MonatDer jüdische Monat beginnt mit dem Neu-mond und beinhaltet 29 bzw. 30 Tage.

Das JahrDas jüdische Jahr beginnt mit dem Mo-nat Tischri (September/Oktober), der tra-ditionell als der Monat der Vollendung der Schöpfung angesehen wird. (Ein kombinierter gregorianisch-jüdischer Kalender mit deutschem Text kann unter der Homepage „Die jüdische Gemeinde Re-gensburg“ www.jg-regensburg.de kostenlos heruntergeladen werden.)

Zur jüdischen Schreibweise des Gottes namens„Du sollst den Namen des HERRN, deines G’ttes, nicht missbrauchen“ (2. Buch Mose 20:7).

Demnach ist der G’ttes-Name für gläubi-ge Juden mehr als eine Bezeichnung oder ein Na me. Er repräsentiert G’tt selbst, Sei-ne Unverwechselbarkeit und Seine Iden-tität. Diese Ehrfurcht vor der Heiligkeit G’ttes zeigt der gläubige Jude dadurch, dass er vermeidet, G’ttes Namen auszusprechen oder schriftlich zu fixieren. Er wird anders geschrieben, vokalisiert und ausgesprochen als er geschrieben steht. Stattdessen wird der G’ttes Name „verkürzt“ (G’tt ohne ,o‘), oder als „Ersatz-Worte“ benutzt, die eine der Ei-genschaften G’ttes beschreiben z. B. „Der Ewige“, „Der Barmherzige“, Ha’Schem – „Der Name“ u.s.w.

Dannyel Morag, OB

Feste über Feste

„Dem Bayern ist das Leben ein täglich sich erneuerndes Fest.“ So wenigstens ur-teilte einmal der Dichter Hermann Bahr (1863–1934). Dass diese spezielle Vorliebe der Bayern für Festivitäten bis heute unge-brochen anhält, ja zunehmend wächst, be-stätigte eine Umfrageaktion, die das Insti-tut für deutsche und vergleichende Volks-kunde an der Universität München startete und als Grundlage für die Ausstellung „So feiern die Bayern“ 1978 verwendete. Dem-zufolge werden jährlich nicht weniger als 2150 Gemeindefeste gefeiert, deren richti-ge Anzahl in der Gegenwart sicher weitaus höher liegt.Natürlich fallen auch in der Oberpfalz im Laufe eines Jahres unendlich viele Feste an, von denen hier allerdings nur eine kleine repräsentative Auswahl vorgestellt werden kann.Einen umfassenden Einblick in das Fest-

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wesen dieser Region gewähren u. a. die Ver-anstaltungskataloge des Fremden verkehrs-verbandes Ostbayern (Regensburg), der Alt bayerische Festtags- und Brauchtumska-lender des Buch & Kunstverlags Oberpfalz (Amberg) und der Oberpfälzer Heimatspie-gel im Verlag der Buchhandlung Eckhard Bodner (Pressath) u.a.m.Analysiert man die in den letzten fünf Jahrzehnten entwickelten Festformen in der Oberpfalz, so kann man einen deut-lichen Wandel in Inhalt und Umfang, ge-wisse Trends feststellen, die auch Kritik herausfordern. Überdimensional erscheint die Flut neuer Feste. Offensichtlich sind sie das Spiegelbild unserer konsumierenden Wohlstands- und Spaßgesellschaft. Nur noch wenige alte Feste vermögen trotz al-ler Verlockungen ihren ursprünglichen

Charakter zu erhalten und bleiben ihren Prinzipien treu. Die meisten einfachen Feste werden erweitert und übernehmen Elemente aus dem Volksfestbetrieb wie Bierzelt und Vergnügungspark, um mehr Geschäft, mehr Gewinn zu erzielen. Um die Attraktivität zu erhöhen, versucht man, das Münchener Oktoberfest aller-orts zu kopieren, lässt ein „Original Mün-chener Bierzelt“ aufbauen und lädt Okto-berfestkapellen, Stars von Rundfunk und Fernsehen, sogar internationale Künstler ein. Und dies wird dann in einer Laut-stärke serviert, die jedes persönliche Ge-spräch, jeden persönlichen Gedanken ab-tötet. Traditionelle heimische, bodenstän-dige Volkskultur wird zur Schauware, zum Folklorismus umfunktioniert, das baye-rische Fest wird zum Exportartikel, zur

Altstadtfest in Sulzbach-Rosenberg

 Immer hoch hinaus!

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Urlaubsattraktion für Fremde. Nach eige-nen Angaben der Gemeinden sind „wenigs-tens ein ganzes Dutzend Gemeindefeste der Ober pfalz primär am Fremdenverkehr orientiert bzw. aus diesem Grund geschaf-fen worden und rund 30 weitere Ortsfeste dieser wirtschaftlich benachteiligten Re-gion wesentlich davon geprägt“, wie im Begleitheft zur Ausstellung „So feiern die Bayern“ belegt wird.Weniger wäre vielleicht mehr! Unsere Feste und Jubiläen würden wieder wirkliche Hö-hepunkte im Jahres- und Lebenslauf wie im Vereinsgeschehen werden, Feste, die sich sinngebend von dem Alltag abheben und nicht zum beliebigen Versatzstück werden.

Adolf Eichenseer, OB

JahreskreisVon Fronleichnam bis Martini

Juni – Frühsommer

Jahreszeiten

Zart blüht die Wintersaat grüngelbes Kornfeld

erfüllt meinen Frühsommer

mit der Schwere der Herbstgedanken

Gudula Hoffmann-Kuhnt

Otto Baumann: Donaufähre

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A neia SummaGanz staad riahn se Blaadln im Wind.D’ Schwalm segln um an Kiachturm.Is bloß oi Ton, ia Gsang,owa ea weckt alle Summa wieda af, alles, woosd ghadd und valoan host, alle Dreim, alle Schmeazn, alles Glück…As blaua Aung schaud de da Himml a.A neia Summa is dou.

Herbert Zimmermann, OB

Umma s söilweS Groos is gmahd äiz hogga Katzn wöi ogwachsn und luanundan Busch funkln göilwe Aung durch d Ast windse da schwoaz Raiwaseide woiß hom am Oumd gloane Vuchala gjammad seide woiß – umma s söilwe

Margret Hölle, in: Wurzelherz, 87

I gäih über d WiesnI gäih so gern über d Wiesn:Aber allerweiltritt i was zamm, druck i was um,brich i was ab, nehm i was mit:Aber allerweilricht si was auf, wachst si was grad, wachst si was aus, wachst was ganz neu:I gäih so gern über d Wiesn.

Elisabeth Dorner-Wenzlik, in: Löcher im Nest. Passau 1987, 53

anfang junida löwnzahn bricht ausd wiesn kon se nimmer wehrn gegas maahnda weiher kon an himmel nimmer kloabeißn muaßn schlucka wiara is Harald Grill,

in: bairische gedichte, 11

Anmerkung: Jeder unserer Mundartautoren hat seine eigene Dialektschreibweise entwickelt, die prinzipiell respektiert, jedoch nur dann gering-fügig geändert wurde, wenn beim Leser Miss-verständnisse entstanden wären.

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Fest- und Brauchtumskalender Juni (Auswahl)

s. S.Juni, kein fester Termin Regensburger Bürgerfest (alle zwei Jahre) 55Juni Jüdische Feiertage:

Chag Schawuot – Die Übergabe der Thora 372. Donnerstag nach Pfingsten

Fronleichnamsfest Fronleichnamsprozessionen

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Fronleichnam bis Sonntag Lengenfelder WiesenfestNordgautag (zweijähriger Turnus)

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2. Samstag im Juni Leonhardiritt nach Kohlheim / Uliste (CZ) 592. Wochen ende im Juni Altstadtfest in Neumarkt i. d. Opf. 5213. Juni Antonius von Padua 60Mitte Juni – Mitte Juli Regensburger Tage der Schülertheater 5616. Juni Quirin

Quermarkt 61

Wochenende Mitte Juni Amberger Altstadtfest 6221. Juni Sonnwend, Sommeranfang 653. Wochen ende im Juni Fischerfest in Vilseck, Hollerfest in Schnaittenbach 6424. Juni Johannes der Täufer 66Wochenende nach Johanni Johannesbergfest in Freudenberg 7029. Juni Peter und Paul 73um Peter und Paul Priesterweihe in Regensburg, Eichstätt, Bamberg 74nach Peter und Paul Wolfgangs woche in Regensburg 80letztes Wochenende im Juni Altstadtfest in Sulzbach-Rosenberg 78

Angaben zu weiteren Festen, Bräuchen und Veranstaltungen in der Oberpfalz: s. Altbayerischer Festtags- und Brauchtums Kalender, www.buch-und-kunstverlag.de / [email protected] und Festspielkalender des Tourismusverbandes Ostbayern, www.ostbayern-tourismus.de / [email protected].

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Jüdische Feiertage

Chag Schawuot (Wochenfest)Die Übergabe der ThoraChag Schawuot ist das Wochenfest, das sie-ben Wochen, also 49 Tage (des Omer-Zäh-lens) nach dem Pessachfest, jeweils am 6. und 7. Siwan (etwa Mai/Juni) gefeiert wird. Schawuot verkündet die Übergabe der Ge-setzgebung auf dem Berge Sinai. Damals wurde das jüdische Volk eine rich-tige Nation und seine Identität wurde ge-festigt durch die Annahme der Thora mit den Worten „Na’ase We’nischma“, „Wir werden tun und wir werden hören.“ Das jü-dische Volk nimmt es auf sich, G’ttes Be-fehle zu erfüllen, danach verwendet es sei-nen Verstand, um die Thora zu lernen und zu verstehen. Die ganze jüdische Nation war Zeuge der einmaligen Offenbarung der G’ttlichkeit am Berg Sinai und verpflichte-te sich für alle Generationen, „ein König-tum von Priestern und eine heilige Nation“ zu sein. Die beiden Feiertage Pessach und Schawuot sind miteinander verbunden. Die geistige Vorbereitung durch das Omer-Zäh-len zeigt, dass der Zweck und die Vervoll-ständigung des Auszugs aus Ägypten das Empfangen der Thora und das Erreichen einer geistigen Freiheit waren, die sogar größer war als die bereits erhaltene physi-sche Freiheit. Es war die Thora – die Leh-re, die durch die Jahrhunderte hindurch die Existenz des jüdischen Volkes bewahrte und stärkte. Kulturen, Lebensweisen, Situ-ationen, Sprachen und Wohnorte können sich ändern; die Thora aber bleibt bestehen, denn sie beruht auf einer bedingungslosen Wahrheit, die alleine trotz aller widrigen Umstände die Existenz des jüdischen Volkes

ständig sichern kann. Und nur die Wahrheit der Thora ist bedingungslos, denn sie wur-de dem jüdischen Volk von G’tt gegeben, damit sie für alle Generationen bewahrt wird, wo immer diese sich auch befinden mögen. (Das Wochenfest hat mehrere Na-men: Chag Matan Thora – „Zeit der Gabe unserer Lehre“, Chag Ha’Bikurim – „Fest der Erstlingsfrüchte“ – eine Erinnerung an die feierliche Darbringung der Erstlings-früchte im Tempel zu Jerusalem und Chag Ha’Kazir – „Fest der Erntezeit“ – zur Feier der beginnenden Weizenernte.)

Bräuche an SchawuotAm Abend von Schawuot ist es üblich, dass alle Männer, die älter als 13 Jahre sind, die ganze Nacht wach bleiben und die Thora lernen. Damit wollen sie ihre Absicht zei-gen, sie zu erhalten, Lesungen des Buches Ruth und die Zehn Gebote stehen im Mittelpunkt des Gottes-dienstes. Der Thoraabschnitt handelt von den Zehn Geboten. Wenn der Vorlesende zu den Zehn Geboten kommt, stehen alle Versammelten auf.Traditionell werden Milchgerichte und Milchprodukte serviert. Dafür gibt es vie-le Gründe: Einer davon ist, dass die Juden an Schawuot gerade erst die Thora erhalten hatten, die ihnen sagte, was man essen darf und was nicht. Sie waren daher in den Sche-chita – Gesetzen (koscheres Schlachten) noch nicht so bewandert und verzichteten deshalb auf das Essen von Fleisch. Außer-dem wird die Thora mit Milch verglichen, die das Volk Israel wie ein unschuldiges Kind begierig trinkt.Synagogen und Häuser werden mit frischem Laub und frischem Grün geschmückt zur

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Erinnerung an den Berg Sinai, einem einst kargen Ort, der voll erblühte, als die Thora auf seiner Spitze übergeben wurde.

Dannyel Morag, OB (Auszug)

2. Donnerstag nach Pfingsten – Fronleichnamsfest

Pranger- oder Kranzltag

In der katholischen Oberpfalz gehört der Pranger- oder Kranzltag zu den höchsten Kirchenfesten. Prangertag heißt er nicht nur wegen der Natur, die in ihrer schönsten Blüte steht, sondern auch wegen des Prunkes, der Pracht des vielen Goldes, das in der kunst-vollen Monstranz, in den liturgischen Ge-wändern der Priester, im Traghimmel und an den vier Evangelienaltären aufglänzt, we-gen des vielen Weiß und Schwarz in den fest-lichen Kleidern der Teilnehmer, der Reprä-sentanten der Gemeinde und der Behörden wie des einfachen Volkes, aber auch wegen der mit Gras oder Kalmus bestreuten Stra-ßen und der farbenfrohen Blumenteppiche vor den Altären, des Häuserschmuckes mit den roten Tüchern und Girlanden, Bildern und Heiligenfiguren, wehender Vereinsfah-nen und sogar mancherorts donnernder Böl-lerschüsse bei jedem Altar.

Wenn am Ende einer Prozession sämtliche Glocken der Pfarrkirche oder sogar meh-rerer Kirchen in den begeisterten Gesang „Großer Gott, wir loben dich“ mit einstim-men, scheint der barocke Glanz dieses Fest-tages vollkommen zu sein, der den einen oder anderen die Herrlichkeit Gottes und des Himmels erahnen lässt.Auch Kranzltag wird der Fronleichnams-tag genannt, weil sich die in weiß geklei-deten Mädchen mit Prangerkränzchen, in der westlichen Oberpfalz sogar die Buben, mit Thymiankränzen schmücken. Selbst die volkstümliche Bezeichnung „Antlaß-pfinsta“, also Ablassdonnerstag, trifft man an manchen Orten auf dem Lande noch an. Ganz besonderer Beliebtheit erfreut sich indes der Fronleichnamstag mit Festgot-tesdienst und Prozession nicht nur wegen seines religiösen Inhalts, sondern wegen des nahrhaften Brauches, nach der kirchli-chen Feier mit Freunden in einen Wirtsgar-ten oder in ein Gasthaus zu gehen und sich Bier, Bratwürstl und Kraut schmecken zu lassen. Schließlich gehört auch diese profa-ne Seite zu einem prächtigen Prangertag! Es soll aber auch nicht verschwiegen wer-den, dass in letzter Zeit die Anteilnah-me des Volkes an diesem hohen Kirchen-fest vor allem in den großen Städten rapide

 Jüdische Gemeinde Regensburg: Schawuotfei-er der Kinder mit ersten Früchten des Jahres, 1952

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abnimmt. Was einst Ausdruck höchster Ehrfurcht, „Allerheiligstes“ in der Hostie, was Pranger- oder Kranzltag war, empfin-den viele rational denkende Zeitgenossen als allzu entrückt, übertrieben, ja fremd. Manche Prozession zieht durch Straßen, an deren Rändern niemand mehr steht, mit-betet, mitsingt, das Knie beugt oder ein Kreuzzeichen macht. Viele Häuser entbeh-ren des früher so liebevoll angebrachten Schmuckes, viele Inwohner verschlafen lie-ber den unverdienten Feiertagsmorgen oder lugen nur verstohlen durch die verschlosse-nen Jalousien.

Adolf Eichenseer, OB

Großer Gott, wir loben dich

Zur Geschichte des FronleichnamsfestesMit großen Prozessionen feiern die Katholi-ken Fronleichnam. Trachten, Blumen, Fah-nen und Salutschüsse prägen überall in Eu-ropa das Fest, das erst im späten Mittelalter zu einer Form gefunden hat. Mancherorts legen die Bürger zu Ehren des Herrn bun-te Blütenteppiche oder errichten große Tri-umphbögen für das Allerheiligste, das seit dem 14. Jahrhundert öffentlich durch Stra-ßen und Felder getragen wird. Mit den Pro-zessionen feiert die Kirche die Eucharistie, das Herzstück katholischer Frömmigkeit.

Die Vision der Augustiner-Chorfrau Juliane von Lüttich stand am Anfang des Festes. So soll ein dunkler Fleck auf der Mondscheibe, eine Lücke also, ihr zu Beginn das 13. Jahr-hunderts das Fehlen einer eigenen Feier zu Ehren der Eucharistie angezeigt haben. Der Kardinallegat Hugo von St. Cher empfahl im Jahr 1252 schließlich, Fronleichnam im ganzen Reich zu feiern. Das Fest sollte an die Botschaft des Grün-donnerstages erinnern: an die Einsetzung des Altarsakramentes, wie es die Evangelis-ten festgeschrieben hatten. Schwer tat man sich nur mit dem Festter-min. Eigentlich hätte man am Gründon-nerstag feiern müssen, doch Trauer und Strenge der Karwoche verboten jede Freu-denfeier. Auf der Suche nach einem geeig-neten Datum fand man schließlich den zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Jacques Pantalcon von Troyes, Generalvikar im Bis-tum Lüttich, schrieb als späterer Papst Ur-ban IV. im Jahr 1264 das „Festum Corporis Christi“ für die ganze Kirche liturgisch ver-bindlich fest – wohlgemerkt nur das Fest, nicht die Prozession, die erst Jahrhunderte später ihren päpstlichen Segen fand.

Festordnung in den ClementinenIm Zeitalter der Mystik fand Fronleichnam, wie das neue Kirchenfest in Deutschland

Fronleichnamsprozessi-on in Waldsassen mit der prächtigen Monstranz, 1980

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genannt wurde, vor allem nördlich der Alpen schnell seine Anhänger. Nicht überall aller-dings, so dass sich Papst Clemens V. genötigt sah, Anfang des 14. Jahrhunderts auf dem Konzil von Vienne noch einmal auf die An-weisungen Urbans aufmerksam zu machen. Anno 1317 wurde die Ordnung des Festes dann in den sogenannten Clementinen fest-geschrieben, einer Sammlung päpstlicher Dekrete. Die ersten Fronleichnamsfeiern waren noch ganz vom romanischen Den-ken geprägt – von einer Innerlichkeit, welche die Menschen das Allerheiligste in Gestalt der Hostie vorwiegend mit niedergeschlage-nen Augen anbeten ließ. Für große öffentli-che Aktionen hatte das Fest deshalb anfangs keinen Sinn. Erst in der Gotik richteten die Christen den Blick nach oben: auf die Mons-tranzen, in denen das Sanctissimum für je-den sichtbar zur Schau gestellt wurde. Damit war der Weg für die Fronleichnamsprozessi-on frei. Die erste ging in Köln über die Büh-ne, wo die Stiftsherren von St. Gereon schon Ende des 13. Jahrhunderts mit dem Allerhei-ligsten in die nur einen Steinwurf entfern-te Christuskirche gezogen waren. Im Lauf der Zeit fand die Fronleichnamsfeier immer stärkeren Zulauf, zumal religiöses Leben und weltliche Geselligkeit im neuen Fest einen idealen Rahmen gefunden hatten. Vor allem in Spanien und Italien wurde die Prozessi-on schnell zu einem Triumphzug für den eucharistischen Gott – zu einer eindringli-chen Demonstration des Glaubens, wie sie in Sittges oder Orvieto noch heute sichtbar lebendig ist. In Deutschland, wo Flurum-gänge mit anschießendem Wettersegen Pate gestanden hatten, war der Bittcharakter der Prozessionen bestimmender. So war es hier schon im 15. Jahrhundert üblich, während

der Prozession an vier Stellen halt zu machen und in alle Himmelsrichtungen den Segen zu erteilen.

„Antlaß-Tag“Neuen Zulauf fand die Fronleichnamsfei-er, als sie mit Ablässen ausgestattet wurde. Zuerst waren es einzelne Bischöfe, 1429 dann Papst Martin V., der jedem Prozes-sionsteilnehmer einen hunderttägigen Ab-lass gewährte. Andere Päpste taten es ihm nach. Und auch der Name „Antlaß-Tag“, wie die Fronleichnamsprozession im Süden Deutschlands genannt wird, verweist auf diese Zeit, als die Prozessionen noch mit den Ablässen ausgestattet waren. Zu den wichtigsten Stützen der Prozessio-nen gehörten die Zünfte, die meist ge-schlossen an den Umzügen teilnahmen und dabei stolz ihre Fahnen und Schutzheili-gen zeigten. Sogar eigene Fronleichnams-bruderschaften gab es – die erste, eine Kaufmannsgilde, wurde anno 1325 im eng-lischen Opswich gegründet. Vor allem aber waren es Schützengesellschaften, die das Bild prägten – religiöse Genossenschaften, die sich zum Schutz des Allerheiligsten zu-sammengefunden hatten. Im späten Mittel-alter fanden die Prozessionen auch zu ihrer Ordnung, die grob betrachtet bis heute gül-tig ist. So gehen gewöhnlich die Erstkom-munikanten und Kinder an der Spitze des Zuges, gefolgt von Ministranten und Dia-konen. Dem Allerheiligsten, das der Pfarrer unter einem „Himmel“ trägt, folgen dann Frauen und Männer. Dazwischen werden gelegentlich Fahnen und Kerzen, Zunft-zeichen und Heiligenfiguren getragen. Frü-her wurden dazu Szenen aus dem Alten und Neuen Testament vorgeführt – vom

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Prunkmonstranz, gefertigt für das Zisterzienser-stift Waldsassen von Johann Michael und Johann Andreas Frank, Eger 1721, eines der Hauptobjekte der Bayerischen Landesausstellung 2007 „Bayern – Böhmen: 1500 Jahre Nachbarschaft“, Kirchenstif-tung St. Johannes Ev. Waldsassen (TIR)

Sündenfall bis zur Himmelfahrt. Die ersten szenisch gestalteten Fronleichnamsprozessi-onen sind schon Mitte des 15. Jahrhunderts bekannt. Detaillierte Programme hatten festgeschrieben, wer oder welche Gruppe biblische Themen in Szene zu setzen hatte.

„Civitas dei“Die szenische Ausgestaltung der Fronleich-namsprozessionen, so vermuteten theolo-gisch orientierte Volkskundler, war die lo-gische Fortsetzung der Fastnachtsspiele. Während die Narren vor Ostern im augus-tinischen Sinn die „civitas diaboli“ vorführ-ten, das Reich des Teufels, zeigten die Fron-leichnamsprozessionen nach Ostern die „ci-vitas dei“, den Gottesstaat, den Sieg Christi über Luzifer. Am besten unterstrichen diese Botschaft die Drachenkämpfe, die aus engli-schen Fronleichnamsspielen den Weg in die Prozession gefunden hatten. Dafür zustän-dig waren die St.-Georgs-Bruderschaften, welche die Aktionen publikumswirksam in-szenierten. In Furth, mitten im Bayerischen Wald (s. S. 122), oder im belgischen Mons bilden die Drachenkämpfe noch heute den Rahmen großer Feste und Schauspiele.

Das Fest der KriseDie szenische Gestaltung der Fronleich-namsprozessionen hatte freilich schon da-mals nicht nur Anhänger. Als „allerschäd-lichstes“ Unternehmen hatten die protes-tantischen Reformatoren die spektaku-lären Aktionen der Katholiken gebrand-markt – ein Vorwurf, der vorübergehend zum Abflauen des Fronleichnamskultes führte. Im Zeichen der Gegenreformati-on aber fanden Prunk und Pomp wieder Eingang in die Prozessionen. Die barocke

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Prachtentfaltung zeigte sich vor allem in den Monstranzen, kunstvollen Meisterwer-ken der Goldschmiedekunst. Mit der Aufklärung aber geriet das Fest er-neut in eine Krise. Ende des 18. Jahrhunderts wurden viele Prozessionen aufgegeben. Zeit-weise waren die öffentlichen Umzüge sogar ganz verboten. Probleme für das Fest gab es auch nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das ein neues Eucharistieverständ-nis gebracht hatte. Die erneuerte Liturgie lud die Gläubigen zur Kommunion, weni-ger zur Prozession. Hinzu kam, dass der zu-nehmende Verkehr in den Innenstädten die Durchführung der Prozessionen erschwerte. Viele Städte gaben ihre öffentlichen Glau-bensdemonstrationen auf, während man auf dem Land weiter durch Fluren und Felder zog. Dort auch hat sich bis heute die Tradi-tion erhalten, den Prozessionsweg mit Blu-men, Gras und grünen Zweigen zu schmü-cken, ein Brauch, der sich an den festlichen Umzügen des Palmsonntags orientierte.

Werner Backhausen (Auszug),in: RBB, 18. 6. 2000

Die Fürstenprozession bei St. Emmeram

Nach der Auflösung des Klosters 1810 wurde die Fronleichnamsprozession bei-behalten, und der resignierte Fürstabt ließ es sich nicht nehmen, selber diese Prozes-sion bis zu seinem Tode 1819 zu halten. Auch das fürstliche Haus nahm weiter-hin regelmäßig daran teil. Beim Einzug in das Schloß folgte das Fürstliche Haus dem Allerheiligsten und nahm an den bei-den letzten Evangelien teil, wobei es von der Dienerschaft in Livree begleitet wur-de, die Kammerdiener in blau, die La-kaien in rot und Leibjäger in grün. Diese trugen brennende Kerzen. Das Hofmar-schallamt lud jedes Jahr die Beamten ei-gens ein, sich an der Prozession zu beteili-gen in Uniform oder in Frack mit weißem Binder und weißen Handschuhen, und der Fürst legte Wert darauf, daß auch alle katholischen Beamten mitmachten. Auch die Geistlichkeit trug bei der Prozession fürstliche Paramente, den sogenannten

Fronleichnamsaltar mit Blumenteppich vor St. Emmeram in Regensburg, 2004

Fronleichnamsprozession der Pfarrei St. Emmeram in Regensburg mit Teilnahme der fürstlichen Familie Thurn und Taxis beim Einzug in den Schlosshof, 1938

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Fürstenornat (Meß gewand, zwei Levi-tengewänder, Rauch mantel), den Mathil-de Sophie, Fürstin von Thurn und Taxis, aus dem Brautkleid ihrer Schwiegermut-ter Mathilde, Herzogin von Mecklenburg-Strelitz, die 1789 Erbprinz Carl Alexander geheiratet hatte, hat anfertigen lassen. Das Meßgewand aus reichem Silberstoff mit Goldborten trägt das Heiratsdatum und das Wappen des Brautpaares, der Rauch-mantel das Wappen von Thurn und Taxis.Als nach dem II. Vaticanum die Feier der Oktav von Fronleichnam abgeschafft wor-den war und jede Stadtpfarrei ihre eigene Prozession am Festtage selber halten woll-te, hat auch die Pfarrei St. Emmeram ab 1970 ihre Prozession am Donnerstag, dem eigentlichen Festtag, gehalten. Da aber die Domprozession zu stark zusammen-geschrumpft war, hat St. Emmeram ihre Pfarrprozession 1975 aufgegeben und sich dieser angeschlossen. Damit war der Weg durch das Fürstliche Schloß abgeschafft und die Teilnahme des Fürstlichen Hauses verloren. Die letzte Fürstenprozession war

1973, da sie 1974 wegen schlechten Wetters ausgefallen war. Ein Stück aus der barocken Vergangenheit und eine Erinnerung an den Immerwährenden Reichstag ist damit ver-loren gegangen.

Johann Güntner (Auszug), in: Die Fronleichnamsprozession in Regensburg, 47 ff.

Fronleichnam im Kloster

Fronleichnam! Ein großer Festtag im Do-minikanerinnenkloster Heilig Kreuz in Regensburg. Bereits am Mittwoch, am Vorabend von Fronleichnam, beginnt die feierliche Fronleichnamsoktav und endet am Herz-Jesu-Fest. Während dieser Tage wird das Allerheiligste tagsüber in der Klosterkirche zur Anbetung ausgesetzt. Dieser alte Brauch der besonderen eu-charistischen Verehrung geht in unserem Konvent nachweislich auf das Jahr 1632 zurück.

Sr. Aquinata Gropper O.P., OB

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Stift Tepl – Fronleichnam 1945

Es war ein herrlicher Frühlingstag, der Fronleichnamstag 1945. Viele Menschen strebten an diesem Tag dem Stifte Tepl (Egerland) zu, um dem Festgottesdienst in der Klosterkirche beizuwohnen.Eine Fronleichnamsfeier, wie sie das Prä-monstratenserstift Tepl wohl noch nie ge-sehen hatte. So viele Menschen hatte das Kloster in seiner fast 800-jährigen Ge-schichte wohl nicht oft erlebt. Eine un-geheurige Schar Leidtragender aus der Umgebung des Stiftes hatte sich zu dieser heiligen Handlung eingefunden. Für vie-le Landsleute war es wohl das letzte Fron-leichnam in der Heimat. Alle diese Kir-chenbesucher waren froh, daß das Grauen des Krieges endlich vorbei war. Viele hat-ten große Trauer um ihre gefallenen und noch vermißten Angehörigen sowie um die noch in Gefangenschaft befindlichen. Dicht gedrängt war die Kirche voller an-dächtiger Menschen, viele hatten Tränen in den Augen.Die Amerikaner hatten nach Kriegsende bzw. nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht ein sehr großes Gefangenen-lager beim Stift Tepl errichtet. Viele die-ser deutschen Soldaten vom Gefangenenla-ger, in ihren zerschlissenen Uniformen, mit Leid und Sorgen gezeichneten Gesichtern nahmen am Gottesdienst teil. Als mit den überwiegend vielen Männerstimmen das Lied erklang „Großer Gott wir loben dich, Herr wir preisen deine Stärke“, war dies wohl in der damaligen Zeit ein einmaliges Bekenntnis und Erlebnis. Wer diese heilige Handlung selbst miterlebt hat, dem bleibt sie unvergessen, für immer.

Schon nach kurzer Zeit mußten die altehr-würdigen Stätten des Stiftes Tepl ihre Tore schließen.

Franz Bayerl, in: Der Egerländer 35 (1984), 6

Anmerkung: Wegen der Jahrhunderte langen engen geschichtlichen und kulturellen Bezie-hungen zwischen den Oberpfälzern und den stammesverwandten Egerländern wird auch Egerländer Kulturgut hier mit einbezogen. Nach der Vertreibung ist es in besonderem Maße ge-fährdet, verloren zu gehen.

Prangertag in Kötzting

Wenn bei uns frühers oaner von Fronleich-nam gredt hätt’, hättn n de meistn Leut’ bloß groß ogschaut und net gwißt, was a moant. Aber „Prangertag“ oder „Kranzl-tag“, dees hätt’ a jeder verstandn. Pranger-tag! A ganze Welt voller Kinderseligkeit war dees. Ganz anderst wia Weihnachtn oder Namenstag oder Osterhas. Prangertag! – des war Gold und Weiß und feierlich!Scho etliche Tag davor ham ma uns alle einer ziemlich schmerzlichen Prozedur unterzogn. D’ Haar – mit Zuckerwasser eing’feucht – san eidraht worn. Bei de oan mit Papierwu-zerl, dees san Stopsllockn worn, bei de an-dern hat d’ Muatta in müahseliger Arbat un-zählige kloane Zöpferl gflochten, draus san Krauserl worn. Und mit dera eignartigen Frisur san ma stolz umanandergrennt und ham uns mindestens zwoa Nächt’ lang zwi-cka und drucka lassen. Denn je länger ma ’s ausghaltn hat, desto prächtiger hat ma dann am Prangertag ausgschaut.„Is mei weiß’ Kleidl scho hergricht und ’s Kranzl?“ Wia oft wird ma dees gfragt ham, und erst dann is a Ruah worn, wenn alles

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schneeweiß und gstarret vor lauter Stärk’ auf ’m Kanapee ausbroat war.Dann de wichtigste Frag: „Wia prang i heu-er? Trag i an Blumenstrauß, tua i Blumen streun, derf i Bandl weis’n oder Fahnen be-gleitn oder kimm i gar dazua, daß i a Figur tragn derf?“ Dees hat se nämlich, je nach’m Alter, alle Jahr wieder g’ändert.Als ganz kloan Zwackl is uns a bluatrote Pow erosn in d’ Hand gebn worn. „Paß aber ja auf, daß d’ dei Kleidl net drecke machst!“ ’s ander Jahr hat ma Blumen gstraat. An am seidern Bandl um an Hals hat ma a Körberl voller Margritn, Rosnblätter, Vergißmein-nicht und Veigerl tragn und vorsichtig von Zeit zu Zeit wieder a paar davo auf ’n Weg gstraat. De Sparsama ham bis zum letztn Evangelium glangt, a Luftikus hat se scho bei da Hammermühl verausgabt ghabt.A nächsthöhere Stufe vom Prangern war ’s Bandlweis’n. Dazua is aber bloß kemma, wer ganz guate Beziehungen zu Figurenträ-gerinnen oder Figurenbesitzern ghabt hat. Denn ’s Angebot an Bandlweiserinnen war ja viel größer als d’ Nachfrag. An de Trag’n, auf denen de Figurn zum Mittragn g’standn san, war links und rechts a seiderns Bandl o’gmacht und dees hat ma haltn derfa. „Laßts es ja net aus, sonst fallt d’Figur oba!“ ham de Trägerinnen jedsmal g’mahnt. Und mia ham des Bandl ghaltn, wia wenn ma alle Heiligen im Himme vorm Höllensturz bewahrn müaßatn.’s Höchste war natürlich ’s Figurntragn sel-ber. D’ Ring Marie hat alle Jahr a schmerz-hafte Muttergottes mittragn lassn. Wun-derschön wars jedsmal hergricht: A fei-ne, gstickte Deck’ über da Tragn, und drauf a ganzer Blumenteppich und über da Muattergottes a Bogn aus unzähligen

Blumenköpferln und Zweigerln gflochtn und gsteckt. Mir wär ja a fröhlichere Figur liaber gwesn, aber ma hat ja froh sei müs-sen, wenn ma überhaupts zu dera Ehr kom-ma is.Nach da Prozession ham dann de vier Trä-gerinnen und de zwoa Bandlweiser ins gua-te Zimmer sitzn derfa und ham a Kracherl von da Rothmeierin und Anislaiberl vom Liebl-Lebzelter vorgsetzt kriagt. Dees war a Fest!Am Prangertag hätt’s den Weckruf in da Früah gar net braucht. Um viere war scho alles auf de Füaß. Da Mühlbauer-Sattler hat an Altar zamgsetzt, der große Teppich aus’m schöna Zimmer is aufbroat worn, ’s Abendmahlbild und de silbern Leuchter san außekemma und d’Lorbeerbäum’ und viel Blumen. Zum Schluß is nacha d’ Saler Ma-rie mit da volln Graskirm kemma und hat rundumadum a ganz frisch gmahts Bandl-gras gstraat. Grocha hat dees alles mitanan-der wia – ja, wia ’s halt bloß am Kranzltag riacha kann.Und wenn dann no da Weihrauch und da Gsang mit dem feierlichen A-meen dazu-kemma san und da ganz große Himme, der bauschate Rauchmantl vom Herrn Pfar-rer, de Herrn mit de Zylinder und d’ Erst-kommunikantn – wenn eahnerne Kerzn in da Hitz aa ganz krumm worn san –, dann war’s fast a so, wia ma uns an echtn Himme vorgstellt ham. Ganz verklärt hat amoi a Erstkommunikant aufegschaut zum goldg’sticktn Himme und sein Nachbarn o’gsteßn: ,,Du, da obn möcht i liegn und mit meiner Kirzn obaleuchtn. Do dat da Je-sus lacha!“Und wenn d’ Prozession no so lang dauert hat – von uns Kindern is koans früher wegganga.

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Erstens, weil’s des einfach net gebn hat, und zwoatens, weil ma uns alle aufs Durchziahgn durch den Torbogn vor da Kirch gfreut ham. Nirgends hat des „Hochgelobt und gewene-deit … “ a so ghallt wia dort. Da Müadest is da wieder munter worn.Da Mesner Karl is wia a Weps unter uns einegsaust und hat durch Glocknklang, Gsang, Klingeln und Betn allaweil gschriean: „Plärrts net a so! Habts denn überhaupts koa Ehrfurcht! Tsch, tsch!“ Und wia da Wannin-ger Michl sei „Hoochgelobt“ no um a Oktav höher schmettert, no ja, da hat a halt oane gfangt. Und er war net da oanzige.Und schließlich: ’s Kleidl verdruckt, ’s Kranzl verrutscht, d’ Lockn verschwundn, d’ Füaß aufgfrett – aber glücklich und selig. Einzig schöner Prangertag!

Paula Dittrich, in: Kinder, Nachbarn, 192 ff.

Anmerkung: aufgfrett = aufgeschürft, auf-gerieben / Bandlgras = schilfähnliches Gras / Graskirm = Graskorb / gstarret = starr, steif /Kracherl = Limonade / Lebzelter = Konditor, Feinbäcker / Powerrosn = Bauern- oder Pfingst-rosen / Veigerl = Veilchen / Zwackl = kleines Kind (von Zwack = Heftnagel des Schusters)

Fronleichnam

Altdorfer ist tot und der dicklippige Karl, aber die Altdorferwälder glühen und bren-nen noch und dröhnen schattig in der Son-ne und die Stadt steht noch und das Fron-leichnamsfest – man feiert es wie von je! O Kinderzeit! Schon früh erwacht, und in den neuen, schwarzen Anzug und ein Sträuß-chen ins Knopfloch und auf die Straße! Da ist Heu auf alle Gassen gestreut und Birken stehn an den Häusern, und rote Decken, Purpurschabracken, hängen aus den Fens-tern und das Heu duftet so stark und berau-schend, daß man taumelnd zur Kirche läuft. Und das Heu ist grün, und die Birken sind weiß und grün, und weiß sind die Leinen-hosen der Soldaten, die Spalier stehen, weiß sind die Talare der Pfarrer und der singenden Chorknaben, und golden ist das Kleid des Bischofs. Aus Gold ist die Monstranz, die er mit brokatnen Armen hochhebt, und die Glocken läuten und die Priester singen und die Knaben und Mädchen beten Litaneien. Das Heu duftet und der Weihrauch wirbelt und aus allen Wirtschaften kommt der bäu-rische und bayrische Geruch von Bratwürs-ten. Das ist Verzauberung, das ist ein heid-nisch-frommer, schlaraffischer Tag!

Georg Britting (Auszug), in: Sämtliche Werke 1, 226

Fronleichnamsprozession in Kareth (R) mit Erst- kommunionkindern

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Die Neumarkter Turmwackler

Es war an einem Fronleichnamstag vor vie-len Jahren, genau weiß es niemand mehr. Die Neumarkter hatten ihre Häuser ge-schmückt mit frischen Birken und Blumen, die Straßen mit Gras bestreut und die weiß-blauen Fahnen herausgehängt. Eine lange Prozession ging feierlich betend und sin-gend von Altar zu Altar. Aber es wollte kei-ne rechte Andacht aufkommen, denn am Himmel waren schwarze Wolken aufgezo-gen und ein Gewitter ballte sich zusammen über der Stadt. Beim 2. Evangelium nun war es soweit. Mitten in den Gesang hinein erhob sich ein starker Wind und trieb die Wetterwolke ganz tief daher und auf den Johanneskirch-turm zu, daß es aussah, als wollten die Wol-ken den Turm umwerfen. Das meinte wirk-lich eine alte Frau und sie schrie in höchster Angst: „Der Turm, der Turm, der Kirch-turm fällt ein!“ Das Durcheinander, das jetzt entstand unter den Leuten, kann nicht beschrieben werden. Voller Furcht lief jedes davon, um sich in Sicherheit zu bringen, so-gar die Männer, die den Himmel trugen, warfen ihn weg, und der Pfarrer, der gera-de den Segen erteilen wollte, floh mit dem Allerheiligsten. Geschehen war aber weiter kein Schaden an der Kirche, und der Turm steht heute noch. Nur die Neumarkter haben von dem Er-eignis den Spitznamen „die Turmwackler“ erhalten.

Gustav Fuchs, in: Opf. 54 (1966), 56

Brangadoochbal b fronleichnamsbrozässionam brangadooch baa ins fabaa gangadd nou mäissad e wäi d nachbasleid scho en ala heagozzfräi aafstüi zon biaggalbölzn schema schdran und haalingfiguan asseschdüllnowar a so zäich e blos mei jobbm oo und schau fon fenzdar aas zou bal brozässion daherkummd

Eugen Oker, in: So wos schüins, 56

Das Lengenfelder Wiesenfest

Das Winkler Bräustüberl wurde 1428 von der Familie Yberle erbaut. Seit 1628 ist die Brauerei beurkundet. Durch Einheirat kam das umfangreiche Anwesen 1864 in den Besitz der Famlie Winkler. Dankenswerter-weise fühlt sich die gegenwärtige Familie Winkler der Lengenfelder und Oberpfälzer Tradition sehr verpflichtet und ist im dörfli-chen Kulturleben beispielhaft aktiv. So geht auch das Lengenfelder Wiesenfest am Fronleichnamswochenende auf die Ini-tiative dieser Familie zurück. Ursprünglich zum 350-jährigen Jubiläum des Winkler Bräu 1978 eingeführt, ist es mittlerweile aus dem Lengenfelder Jahresablauf nicht mehr wegzudenken. Das sogenannte „Winkler-fest“ spielt für die Kinder und Jugendlichen eine so große Rolle, dass sie es inzwischen als „ihr Wiesenfest“ bezeichnen.Am Fronleichnamstag findet um 13 Uhr ein gemeinsames Standkonzert der drei teil-

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nehmenden Spielmannszüge und der Stadt-kapelle Velburg vor dem Bräustüberl statt.Um 14 Uhr ziehen etwa 450 Trachtler aus 16 Trachtenvereinen, begleitet von den vier Musikkapellen und angeführt von den Ehrengästen und dem Sechserge-spann, durch das ganze Dorf. Der Festzug trifft nach einer halben Stunde auf dem Festplatz vor dem Festzelt ein. Ab 15 Uhr stellen sich alle mitwirkenden Trachten-vereine auf der Tanzbühne des Festzelts mit einem bunten Programm unter dem Motto „So klingt’s bei uns in der Ober-pfalz“ vor. Durch den Nachmittag führt Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl, der auch die Trachten fachkundig kommentiert. Etwa um 18.30 Uhr endet dieser Brauch-tums-Familientag, der 1980 eingeführt wurde. Ab 19.30 Uhr bis Mitternacht sor-gen dann bekannte Musikgruppen für zünftige Stimmung.Die folgenden drei Nachmittage gehören dem Go-Cart-Rennen auf dem Scherer-berg, dem Helfenberger Seifenkistl-Rennen sowie dem traditionellen Radlertreffen, die alle von einer breiten Öffentlichkeit begeis-tert aufgenommen werden.

Der Samstag Abend gibt den Gästen und einheimischen Familien Gelegenheit zum fröhlichen Erinnern und zum Schließen neuer Bekanntschaften bei angenehmer Unterhaltungsmusik.

Hanns Konrad Winkler / Maria Kastner, OB (Auszug)

Nordgautage und Oberpfalzwochen

Zum Anfang eine Preisfrage: Wie viele Tage hat ein Nordgautag? Derzeit dreieinhalb lau-tet die Antwort. Zum 36. Mal fand er 2006 statt, und er begann wieder am Prangertag. In Nittenau, das sich damit auch auf seinen 1000. Geburtstag 2007 vorbereitete, wur-de wieder die ganze Vielfalt und Lebendig-keit Oberpfälzer Kulturlebens ausgebreitet. „Burgen und Klöster – Stadt und Fluss“ lau-tete das Motto. Der Minnesang auf Burgen der südlichen Oberpfalz wurde nicht nur wissenschaftlich behandelt, sondern auch in Klangbeispielen vorgeführt, und Waldsas-sens Äbtissin sprach zur Schöpfungsspiritu-alität der Zisterzienser. In der Burg Hof am Regen wurde rezitiert, in Burg Stefling gab es ein klassisches Kammerkonzert und im

Vierergespann beim Len-genfelder Wiesenfest

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Festsaal des Klosters Walderbach Klaviermu-sik der Romantik. Zwischen Volksmusik im Jugendheim St. Wolfgang und Jazz im Wirts-haus Jakob musste man wählen, im großen Chorkonzert kamen – nicht nur – Oberpfäl-zer Komponisten zu Gehör, und bei strahlen-dem Wetter fand der Nordgautag im Fest-zug mit 171 Gruppen aus allen Bereichen des Nordgaus seinen krönenden Abschluss. Es war wieder ein großes Fest der Oberpfälzer und der Egerländer, das dann auf den Regen-wiesen erst recht spät sein Ende fand.Jede Stadt, die seit 1930 den Nordgautag ausrichtete, hat ihr Selbstbewusstsein und ihre Eigenart in dieses Hochfest der Ober-pfälzer eingebracht und diesem damit im-mer ein ganz besonderes Gepräge gegeben. Inhalt und Stil haben sich in über 75 Jahren gewandelt, die Sprache ist nicht mehr die gleiche, wir sind nüchterner, „cooler“ ge-worden, es bleibt aber die Freude darüber, dass sich in der Oberpfalz, dem Herzstück des alten Nordgaus, Tradition und Boden-haftung erhalten haben, und es bleibt auch das Bewusstsein, dass die Oberpfälzer und die Egerländer halt in Bayern etwas ganz besonderes sind.

Wie kam es zu den Nordgautagen? Die Rückbesinnung auf den bayerischen Nord-gau ist ein Kind des Historismus – und auch von Johann Baptist Laßleben aus Kall-münz, der an die Spitze der ersten Nummer seiner Zeitschrift „Die Oberpfalz“ im Janu-ar 1907 einen „Weihegruß an den Nordgau“ setzte. Der zur Zeit Karls des Großen zuerst gebrauchte, jetzt gut 1200 Jahre alte Begriff war damit wieder ins Bewusstsein zurück-gerufen, wurde zur Kurzformel für Tradi-tionsbindung und Identität der Oberpfäl-zer. Vor allem aber gab er nach dem Ende des Habsburger Reiches den Egerländern ihre altbayerische Identität zurück, als die-se im Zeichen des unseligen Nationalismus des damaligen Europas bedroht war. Dieser Nordgaugedanke fand dann nach zwei Vor-läufern in Eger und in Nürnberg im Hei-mattag 1930 in Cham, der damit zum ersten Nordgautag unserer Zählung wurde, seinen Ausdruck. „Landsleute! Laßt den Ruf der Heimat nicht ungehört verhallen“, hieß es damals im Aufruf des Nordgaupioniers Dr. Heinz Schauwecker. „Auf nach Cham zum Heimattag!“ Im nächsten Jahr, 1931, hat-te der Nordgautag in Weiden schon seinen

Festlich geschmückte Nordgaustadt Vohen-strauß (NEW) in Er-wartung des prächtigen Festzuges, 2004

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heutigen, prägekräftigeren Titel erhalten, es folgten Nordgautage in Eger, Regensburg und Amberg. Vieles, was damals zu hören war, können wir heute nur als Ausdruck der damaligen Zeit hinnehmen, unerträglich wurde es aber, als 1935 in Sulzbach-Rosen-berg der nationalsozialistische Regierungs-präsident Freiherr von Holzschuher die Wichtigkeit einer starken bodenständigen Heimatbewegung für die bayerische Ost-mark als Grenzmark herausstrich, den neu-en Staat als Träger aller wahren Volkskul-tur anpries und eine bewusste Rassenzucht anmahnte. Dass das anschließend „abge-brannte Ostmarkriesenfeuerwerk … wohl in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit bis hinauf zum Rauhen Kulm geleuchtet hat“, half dann auch nichts mehr. Schon die gewollte Unterordnung unter die Ostmark-propaganda ließ der von den Nazis diskre-ditierten Führung der „Arbeitsgemeinschaft heimatpflegender Vereine auf dem Nord-gau“ die Ausrichtung weiterer Nordgautage nicht mehr möglich erscheinen.Wiedergeboren wurde der Nordgautag 1951 in Regensburg, und schon 1953 konnte man erfreut feststellen, dass er „sich wieder als bedeutsamste heimatlich-kulturelle Ver-anstaltung im Lebensraum der Oberpfälzer und Egerländer erwiesen“ habe. Seit 1954 findet der Nordgautag jetzt mit engagier-ter Unterstützung durch den Bezirk Ober-pfalz regelmäßig in allen geraden Jahren statt. Die notwendige Bündelung der Kräf-te in der Oberpfälzer Kulturarbeit konnte erreicht werden, als es kurz vor Weihnach-ten 1969 nach so manchen Eifersüchteleien gelang, die den Nordgautag veranstaltende Arbeitsgemeinschaft mit dem Oberpfälzer Heimatbund zum Oberpfälzer Kulturbund

zusammenzuführen. Dass der Nordgautag „auf der Höhe der Zeit blieb“ und dass es nicht – wie es schon 1953 als Befürchtung anklang – zu „engherziger Überschätzung heimatlichen Eigenlebens“ kam, dazu ha-ben auch die Präsidenten des Oberpfälzer Kulturbunds ihren Beitrag geleistet, von denen der unvergessene Rupert D. Preißl, der 12 Jahre lang das Amt mit großer Ener-gie und Tatkraft geführt hat, hier als Bei-spiel hervorzuheben ist. Vieles wurde seither erneuert, wurde ohne Anbiederung den Bedürfnissen unserer Zeit angepasst. Dazu leistete der dama-lige Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, Dr. Eichenseer (1969 – 1994) wesentliche Beiträge. Neue Wege wurden begangen, was z. B. am Leitthema des Nordgautages 1996 in Windischeschenbach: „Kulturland Oberpfalz – Wege in die Zukunft“ deutlich wurde. Lebhafte Diskussionen fanden statt zwischen Ministern und Staatssekretären, Heimatpflegern und Jugendlichen über Ju-gend – Heimat – Demokratie oder über das Zusammenwachsen des wiedervereinigten Europas, Dichterlesungen an Schulen, Mal- und Zeichenwettbewerbe für die Jugend gab es. Zu Unrecht vergessene Werke Ober-pfälzer Komponisten wurden ausgegraben, gemeinsame Lesungen mit tschechischen Schriftstellern und gemeinsame Jugendor-chester schlugen Brücken. Das Verständnis von Kultur erweiterte sich auf Wissenschaft (was selbstverständlich ist) und Technik (was manchem weniger selbstverständlich erscheinen mag); wissenschaftliche Vor-träge wie z. B. Karl Bosls „Nordgau und Oberpfalz als Reichsländer und Territorial-staaten“ in Nabburg 1976 und die fundierte Festschrift zum Nordgautag sorgen dafür,

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dass dem Heimatbewusstsein auch Wis-senskorsettstangen eingezogen werden.Vor allem aber blieben die Nordgautage – der letzte fand 2008 in Tirschenreuth statt – als „Hochfest der Oberpfälzer“ im-mer ein großes Treffen, eine Begegnung der hier noch ansässigen Oberpfälzer mit den Oberpfälzern, die sich vor allem in den Metropolen München und Nürnberg ihrer Wurzeln bewusst geblieben sind, und den Egerländern auch über Bayern hinaus. Der große Festzug ist ja immer auf das Wohl-wollen St. Peters angewiesen, dem nicht nur der Dom in Regensburg, sondern auch viele Ur pfarren des alten Nordgaus geweiht sind. Er bildet nach wie vor den Höhepunkt des Nord gautages, an den sich immer wie-der viele Begegnungen in froher Runde anschließen. Alternierend zu den alle zwei Jahre in im-mer wechselnden Städten des historischen Nordgaus stattfindenden Nordgautagen führte der Oberpfälzer Kulturbund meist in Regensburg, aber auch in den Zentren der „Auslandsoberpfälzer“ München und Nürnberg die Oberpfalzwochen durch. Ziel der Oberpfalzwochen in Regensburg war es, den „Hauptstädtern“ den gesamten Kul-turraum Oberpfalz bewusst zu machen. Idee, Initiative und Konzept stammten von Dr. Eichenseer, der in seiner amtlichen Funk-tion als Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz im Mai 1971 die erste Oberpfalzwoche un-ter dem Motto „Mia san aa wer“, im Do-naueinkaufszentrum zu Regensburg durch-führte und die nächsten neun Oberpfalzwo-chen dann zusammen mit dem Oberpfälzer Kulturbund maßgeblich mitgestaltete. Ziel dieser regionalspezifischen Großveranstal-tung war es, auf die eigene traditionsreiche

vielfältige Kultur der Oberpfälzer aufmerk-sam zu machen und zugleich ein notwen-diges Pendant zu den damals modern ge-wordenen Internationalen Kulturwochen in Regensburg zu schaffen, aber auch für ein besseres gegenseitiges Verständnis zwi-schen den Oberpfälzern und Bürgerinnen und Bürgern ihrer Regierungshauptstadt zu werben. Durch die vorbildliche finanzi-elle wie organisatorische Unterstützung des Donaueinkaufszentrums konnte eine Platt-form und seltene Gelegenheit geschaffen werden, breite Bevölkerungsschichten zu er-reichen und zu mehr Identität mit der eige-nen Region sowie Selbstbewusstsein zu füh-ren. Seit 1973 veranstaltete der Oberpfälzer Kulturbund die Oberpfalzwochen jeweils im September.Die 11. Oberpfalzwoche 2001 hatte das Motto „Die Oberpfalz und das Mittelal-ter“. Von mittelalterlichen Wandmalereien in Oberpfälzer Dorfkirchen bis zu Wald-schrazln und Erdställen, vom Bau eines ro-manischen Kreuzgratgewölbes durch Be-rufsschüler aus Schwandorf bis zu den Buß-predigten Bertholds von Regensburg und der großartigen Musik der Musica Anti-qua Ambergensis wurde das Mittelalter der Oberpfalz lebendig gemacht.Seit 2003 finden die Oberpfalzwochen in Regensburg nicht mehr regelmäßig statt. Die Durchführung der Ausstellungen und Veranstaltungen im Donaueinkaufszent-rum und die Finanzierung waren schwieri-ger geworden – und fast 200 Jahre nach der Eingliederung Regensburgs in die Ober-pfalz sollte vielleicht auch das Bewusstsein der Regensburger für die Oberpfalz nicht mehr so Not leidend sein. Große Feste gab es 1987 und 1997 in München und 1999

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in Nürnberg. Sie wurden vom Oberpfälzer Kulturbund zusammen mit den Arbeits-gemeinschaften der dortigen Heimatverei-ne ausgerichtet und haben wieder gezeigt, welch lebendiges und auch belebendes Ele-ment die Oberpfälzer sind – in München, der „zweitgrößten Stadt der Oberpfälzer“ und in Nürnberg, wo man sagt, dass jeder dritte Bürger Oberpfälzer Vorfahren vorzei-gen kann. In Nürnberg – aber auch schon vorher in München – „hat sich die Ober-pfalz von ihrer besten Seite gezeigt“. Wenn es bei den Oberpfälzer Vereinen und Ar-beitsgemeinschaften wieder etwas zu jubi-lieren und zu feiern gibt, ist der Oberpfälzer Kulturbund gerne wieder zur Stelle.

Wilhelm Weidinger, OB

Das Neumarkter Altstadtfest

Wenn in Neumarkt das Altstadtfest im Ka-lender steht, zieht es Tausende zum Feiern in unsere attraktive und liebenswerte Alt-stadt. Drei Tage lang ist unser Stadtzen-trum dann voller Musik, Kultur und Le-bensfreude. Eine Vielzahl an kulinarischen Genüssen sorgt zudem dafür, dass auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen. Denn dann feiert ganz Neumarkt inmitten seines attraktiven Altstadtensembles und heißt alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Gäste und Freunde zu drei erlebnisrei-chen Tagen herzlich willkommen!Lassen Sie sich vom reichhaltigen Ange-bot des Altstadtfestprogramms inspirieren, denn in jedem Jahr haben wir für Sie ein prall gefülltes Festprogramm zusammenge-stellt. Suchen Sie sich die für Sie interessan-testen Höhepunkte heraus, damit es auch für Sie ein gelungenes Wochenende mit vielen

vergnügten und unterhaltsamen Stunden wird. Freuen Sie sich schon jetzt auf ein Wo-chenende, bei dem gute ausgelassene Stim-mung, tolle Unterhaltung und viele neue Altstadtentdeckungen garantiert sind. Unser Bürgerfest ist seit Anbeginn im Jahre 1990 vor allem wegen seines abwechslungs-reichen Musikprogramms, live gespielt auf den fünf Open-Air-Bühnen der Altstadt, äußerst attraktiv. Erleben Sie Konzertat-mosphäre unter freiem Himmel, zwang-los, ausgelassen und inmitten vieler netter Menschen! Wir haben bei der Zusammen-stellung des Festprogramms an alle Besu-cher gleich welchen Alters gedacht. Un-ser abwechslungsreiches Musikprogramm hält für jeden Geschmack etwas bereit. So können Sie von Blasmusik und Klassik bis zu Rock, Pop, Jazz und Latin unter freiem Himmel den Alltag vergessen.Was unser Altstadtfest auszeichnet, sind die kleinen Nischen mit ihrem ganz eigenen Angebot, die längst mehr sind als nur ein Geheimtipp. Das Bürgerhaus an der Grün-baumwirtsgasse ist ebenso einen Besuch wert wie das Bürgerhäusl am Pulverturm. Wer die Neumarkter Altstadt und ihre his-torischen Aspekte kennen lernen will, dem empfehlen wir die Stadt- und Kirchenfüh-rungen. Einen besonderen Einblick in die Geschichte unserer Stadt können Sie im Stadtmuseum an der Adolf-Kolping-Straße erhalten. Unser kulturelles Beiprogramm zum Altstadtfest hält in jedem Jahr ganz besondere Höhepunkte für Sie bereit.Auf unsere jüngsten Altstadtfestbesucher wartet am Residenzplatz ein spezielles Kin-derangebot mit vielen Überraschungen. Lassen Sie sich aber auch verführen von den vielen leiblichen Genüssen, die die längste

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Neumarkter Theke inmitten der Altstadt mit ihren vielen lokalen und internationa-len Spezialitäten anbietet. Der Rathausplatz ist sozusagen das Zentrum des Altstadtfes-tes mit dem „Neumarkter Schmankerldorf“, wo es von bayerischer Küche bis hin zu me-diterranen Spezialitäten alles gibt, was das Herz bzw. der Gaumen begehrt.Beim Neumarkter Altstadtfest, das jeweils am 2. Juniwochenende stattfindet, feiert und genießt eine ganze Stadt in heiter-aus-gelassener Atmosphäre. Lassen Sie sich von unserem vielfältigen Festprogramm inspi-rieren und überzeugen Sie sich selbst von den vielen musikalischen, kulinarischen, kulturellen und informativen Überraschun-gen im Herzen unserer schönen Neumark-ter Altstadt! Das Altstadtfest ist immer ein Ereignis, bei dem sich Jung und Alt im Zen-trum unserer Stadt trifft, und jeder sich auf seine Art wohl fühlen kann.

Ulrike Rödl, OB

SchnaderhüpflÜberall bei de Volksfest gibt’s Ochsn gråd gnua. De oan, de wern brå(t)n, de andern schaugn zua. (Süßenbach)

Volksgut

Festspiele und Events in Regensburg

Sie sollen hier nicht erschöpfend für das ganze Jahr, sondern – dem zeitlichen Rah-men des vorliegenden Bandes entsprechend – für die Zeit „von Fronleichnam bis Mar-tini“ – also etwa von Juni bis November – behandelt werden.

Was ist mit „Festspielen“ und „Events“ ge-meint? Unter „Festspiele“ sind kulturel-le Veranstaltungen gemeint, die auf dem Gebiet des Schauspiels, der Musik, der Li-teratur, des Tanzes oder sonstigem künst-lerischen Gebiet ein Programm mit hohem Anspruch darbieten. Die verschiedenen Gebiete können auch gemischt, kombiniert sein. Festspielzeiten verstehen sich als kul-turelle Höhepunkte im Leben einer Stadt oder einer Region. Dabei ist es sekundär, ob die Festspiele von Profikünstlern oder Lai-enkräften – oder gemischt von beiden dar-geboten werden. Beide versuchen, sich zu Höchstleistungen aufzuschwingen.Den Festspielen stehen die „Events“ gegen-über. Ein „Event“ ist eine aus dem angel-sächsisch-angloamerikanischen Bereich übernommene moderne Wortschöpfung, schlicht ausgedrückt eine „Veranstaltung“, aber im Neuhochdeutschen ein „Ereig-nis“, eines mit gesellschaftlichem Erlebnis-charakter. Es ist ein Erlebnis, das organi-siert dargeboten wird. Events gehören zum Bestandteil der Erlebnis- und Spaßgesell-schaft, die stets mit neuen Reizen gelockt werden will. „Dabeisein ist alles“. Wer „in-sein“ will, kommt an den Events nicht vorbei. Events haben auch einen Zug zum Massenphänomen. Ein Event kann kultu-rellen Charakter besitzen, muss aber nicht. Ein Event kann sich auch allein auf der Ebene des Vergnügens bewegen. Ein Spek-takel, das zum Lachen reizt, eine Musikku-lisse von mehr oder weniger hohem Niveau, dazu die Befriedigung der Hauptbedürfnis-se Essen und Trinken, auch das kann schon die Substanz eines Events ausmachen.Was gibt es hier für Festspiele und Events in Regensburg? Erstaunlicherweise – muss

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Konzert des Philharmoni-schen Orchesters Regensburg bei den Thurn und Taxis Schloss festspielen in Regensburg, 2007

man feststellen – bietet die Stadt Regens-burg keine alte Tradition von Festspielen im klassischen Sinn. So musste einmal – beim Fest der Bayern im Sommer 2000 – gast-weise der Further Drache auf dem Dom-platz aushelfen. Dabei wäre die Stadt an geschichtlichen Stoffen nicht eben arm, um etwa historische Schauspiele aufzufüh-ren. Ein Einzelfall kann meiner Erinnerung nach für das Stadtjubiläum 1995 – 850 Jah-re Reichsstadt Regensburg – genannt wer-den: Die Aufführung des Dollingerspiels auf dem Haidplatz. Der Kampf des tapfe-ren Bürgers Hans Dollinger gegen den Rie-sen Krako – eine historische Reminiszenz, die eigentlich auf die Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert zurückgeht. Weitere Stoffe – wie die Liebesgeschichte der Regensburger Bürgerstochter Barba-ra Blomberg mit Kaiser Karl V. oder das Schicksal Regensburgs im Dreißigjährigen Krieg – böten sich an, wurden aber noch nicht aufgegriffen.Anläufe zu Festspielen in jüngerer Zeit (seit der Jahrtausendwende) – wie etwa der Re-gensburger Kultursommer oder die Schloss-festspiele im Schloss Thurn und Taxis bie-ten Kulturveranstaltungen gemischter Art,

von klassischen Konzerten über Unterhal-tungsmusik bis hin zu Schauspielen, wie „Der Name der Rose“. Ein Konzept mit einer Programmlinie, die einen irgendwie inhaltlichen geistesgeschichtlichen oder künstlerischen Bezug zu Regensburg hät-te – scheint dabei nicht zugrunde zu lie-gen. Für die Attraktivität des Programms sorgen auf der einen Seite die tatsächliche oder vorgebliche Qualität der verpflichteten auswärtigen Künstler, auf der anderen Seite aber auch die Attraktivität der Umgebung, die historische Kulisse des Haidplatzes etwa oder des Schlosses Thurn und Taxis, nicht zuletzt auch die Attraktion des Auftrittes oder gar eine Rollenübernahme durch Ihre Durchlaucht, Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, bei den Schlossfestspielen.Erst die Proklamierung von Jahresthemen, wie „Regensburg und Österreich“ 2006 oder „Regensburg und Böhmen“ 2007, nut-zen den geschichtlichen Reichtum Regens-burgs, um in Anknüpfung daran aktuelle kulturelle Veranstaltungen im Austausch mit Nachbarländern in Szene zu setzen. Gestützt auf das Datum 1156/2006 „850 Jahre Privilegium minus – Die Geburt Österreichs auf den Wiesen von Barbing“

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wurde ein bunter Strauß von Veranstal-tungen geschnürt, vom wissenschaftlichen Historikerkolloquium über Fotoausstel-lungen, ein Festival „Musica Europa“ bis hin zu einer „ Altstadtpolonaise“, einem Trachtenzug mit Beteiligung internatio-naler Gruppen, organisiert von Bezirks-heimatpfleger i. R. Dr. Adolf Eichense-er. Die Donau als Band der historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verknüp-fung inspirierte die Veranstalter ferner, um 2006 über das Territorium Österreich hin-aus im Herbst „Ungarische Kulturwochen“ zu veranstalten. Derselbe Gedanke der völ-kerverbindenden Funktion der Donau liegt den Veranstaltungen der „donumenta“, ei-ner Kultur-Initiative von Regina Hellwig-Schmid, zu Grunde. Jährlich wechselnd wird die Kultur eines Donaulandes vor-gestellt: 2004 war dies Moldawien, 2005 Bulgarien, 2006 Österreich, 2007 Rumä-nien, 2008 Kroatien.Unter den Begriff von „Festspielen“ kann man die Tage alter Musik einordnen. 1984 begründet, findet das Festival traditionell in historischen Sälen der Regensburger Alt-stadt am Pfingstwochenende, also im Mai oder Anfang Juni, statt.

Zu den großen und beliebten Sommer-Fes-tivals in der Regensburger Altstadt, auf den großen Plätzen, in verträumten Innenhö-fen, auf Gassen und in Sälen, terminiert an einem Juli-Wochenende, gehört seit nun-mehr einem Vierteljahrhundert das bayeri-sche Jazz-Weekend. Der Wunsch der Stadt Regensburg zur Altstadtbelebung nach Ab-schluss der Sanierung des Thon-Dittmer-Palais bildete den Anstoß für die Durch-führung des 1. Bayerischen Jazz-Weekends am 31. Juli und 1. August 1982, bei dem zwölf Gruppen aus der bayerischen Jazz-Szene auftraten. Inzwischen beteiligen sich Musiker aus der Jazz-Szene des ganzen eu-ropäischen Kontinents. 2006 ließen sich zu über einhundert Auftritten rund 30 000 Besucher anlocken.Die klassische Sommerveranstaltung im Sinne eines Event in Regensburg aber ist das Bürgerfest. 1973 erstmals von den Re-gensburger Altstadtfreunden organisiert, wollte es den Regensburgern die Schön-heit ihrer Altstadt nahe bringen. Nach dem Willen der Initiatoren war mit diesem Fest ein ausdrückliches denkmalpflegeri-sches Anliegen verbunden: die Bewusst-seinsschaffung zur Rettung gefährdeter

 Schülertheater 2001 im „Thon-Dittmer-Hof” zu Regensburg

Anna, hl. 84, 102, 105, 335Anna Baudler 291, 292Annabergfest 78, 84, 103 f.,

106Anna-Berg-Wallfahrt 189Anna selbdritt 103, 104Annatag 104, 105, 108Anna-Wallfahrt 84, 103, 107,

108, 109Antlaßpfingsta 38Antlaß-Tag 40Antonius 24, 36, 60, 203, 318,

319Antoniusbruderschaft 203Antoniussau 203Antonius von Padua 36, 60,

203, 319Apostel 73, 74, 215Apostelgeschichte 73Arbeo von Freising 215Aristoteles 351Armenseelentaferl 326, 327 f.Arme Seelen 321Armeseelen-Altar 324Arnika 72Asam 86August von Sulzbach 104Ausnahm 516, 519Aussegnung 521, 530Aussingen 232Aussteuer 354, 490, 494Aussteuerstiftung 480 ff.Austanzen 232Austrag 517Austragshaus 509Austragstüberl 517Aventinus 115

BBäihm 248Barock 106, 132, 193Barockzeit 128, 182, 186,

269, 288Barthlmä-Fest 195Bartholomäus 175, 194, 325,

360Bartholomäusmarkt 175, 196Bartholomäustag 194Bauernfeiertag 354Bauerngarten 559Bauernhochzeit 485, 487, 490Bauernkalender 85Bauernschwank 118Bauernverband 245Bayerischer Herrgott 334, 335Bayerische Landesverein f.

Hei matpflege 118, 139bayerisches Reinheitsgebot

141Bayern 49Beerdigung 28, 289, 292, 323,

331, 353, 391, 396, 523 f., 526, 530 ff., 535

Beeren 557Beichte 87, 352, 437 ff., 441 f.,

446Beichtgeld 441 f.Beichtkerze 438Beichtzettel 438Benediktiner 89, 95, 98, 216,

268, 554Benediktionale 185Bergfest 70, 84, 85, 86, 87,

103, 105, 106, 189Bergkirchweihfest 175, 199Berthold von Regensburg 352Berufsbrauchtum 354Bettelorden 273Bier 72, 137, 138, 141 ff., 145,

148, 150 ff., 155, 158, 226, 247, 302, 323

Biergarten 137, 190Birgland 26, 78, 192, 471Birnsonntag 196

AAbendmahl 352, 440 ff., 446 f.Abendsegen 27Aberglaube 304Aberglauben 552Ablass 40Adolf Hitler 307Agilolfinger 216, 334Albertus Magnus 216, 280,

351 f.Allerheiligen 272 ff., 275, 280,

294, 318, 320 ff., 330 f.Allerheiligsten 185Allerseelen 184, 280, 282,

318, 320 ff., 338, 353Allerseelenfest 321Allerseelenschiffchen 280,

328 f.Allerseelen-Taferln 282Allerseelenwoche 328Allerweltskirchweih 205, 226,

259 f.Allerweltskirwa 228, 260Alltag 27, 163, 354Altarsakrament 39Altbayern 115Alte Kapelle 91, 324Alter 521, 534Altersheim 512, 514Altstadt 63Altstadtfest 36, 52, 56, 72, 78

Amberger Altstadtfest 62Neumarkter Altstadtfest 52Sulzbach-Rosenberg 32,36,

78Amateurtheater 118Amberger Altstadtfest 62Amberger Bergfest 84, 86Amberger Mariahilf 71, 86Andreastag 261Angelverein 64

Sachregister

Dominikanerinnenkloster Heilig Kreuz 43

Domspatzen 269donumenta 55, 226Dorfschule 407, 427 ff.Dorfschullehrer 28Dorfwirtshaus 134, 165 f.,

168, 231, 503Dotschkirwa 342Drachenstich 115 f., 122 ff.Dreifaltigkeit 189Dreifaltigkeitsfest 105, 189Dreißigjähriger Krieg 54, 109,

210Dreschen 179, 180Drescherfest 175, 179, 180,

181Druden 187Dudelsack 301Dult 58 f., 202, 217

EEger 49, 50, 196, 249 f.,

255 f., 460 f., 484Egerland 44, 49, 196, 248,

255 f., 264Egerländer 49Egerländer Gmoi 192Egid Quirin Asam 186Ehe 102, 465, 469, 470 ff.,

479 f., 484 f., 494 f.Ehebruchstrafen 480Eheerlaubis 480Eheschließung 469, 472,

479 ff.Ehevertrag 472, 492Ehhäusl 478 ff.Ehrbarkeit 365 f., 477Ehrenmutter 486Ehrenvater 486Eisenvotive 336Eiserner Vorhang 250, 307

Burgfestspiele 125, 130Burghofspiele 121Burg Lichtenegg 114, 116 ff.,

130Burg Neuhaus 117Burg Stefling 117Burg Stockenfels 117, 303Burschenverein 261Buß- und Bettag 280, 352

CCarl von Paur 310Cheb 256 siehe auch EgerChinesenbrunnen 348 f.Chlodwig 334Christen 74, 241, 244Christian August 103 f., 106Christi Himmelfahrt 185Christkönigsfest 280, 353Christophorus, hl. 24, 84, 94Christophorusplakette 184Christus 27, 95, 183, 274,

346, 409, 437, 469Clementinen 39Cluniazenserorden 321Corleone 86

DDankgebet 27David Michael Busch 87Dienstboten 23, 136, 306, 354

f., 407, 481Dientzenhofer 86, 210Diözese 74, 442Diözese Regensburg 69, 202,

226, 255, 280, 352, 410

Dodenweck 411Doktor-Eisenbarth- Festspiel 128Dominikaner 95, 254, 336,

351Dominikanerinnen 43, 73, 325

Bischof 351, 442Bistum 39, 74, 80 f., 91, 95,

103, 215, 269, 341Bistum Regensburg 74Bistumspatron 80Bittgänge 24Blasius, hl. 318Blasmusik 52, 164, 177 f.,

247, 344, 404, 487Blumenteppich 38Bockbier 150Bockbieranstich 226, 247Bockpfeifer 302Böhmen 269Böllerkanone 525Böllerschützen 21Bonifatius hl. 89, 215Brauch 19Braut 29, 326, 412, 451, 466,

470, 472, 474, 477, 483 ff., 489 f., 492 ff., 554

Brautentführung 487, 495Bräutigam 465, 470, 484 ff.,

489 ff.Brautjungfern 470, 476, 490 f.Brautleute 483, 491, 502Brautrock 496 f.Brautrosenkranz 492Brautschau 12, 455, 464Brautschleier 483, 493Brautschuhversteigerung 491Brautstehlen 487, 495Brautstrauß 493, 495Brautzug 476, 491Brauwesen 145Brotbacken 340Bruder Berthold von Regensburg 551Bruderschaft 195Buchbergfest 175, 177 f.Bürgerfest 36, 56, 63

Fronleichnamsprozession 20 f., 39 ff., 46, 115, 122 f., 195

Fronleichnamsspiele 41Fronleichnamstag 38, 44, 47,

124, 400, 555Frühschoppen 100 f., 135,

197, 246, 263, 344, 422

Fürstenhochzeit 402, 473Further Drachenstich 116,

123, 125Fußwallfahrer 70, 188, 210Fußwallfahrt 107, 109, 250 f.,

256

GGartenbauvereine 246Gasthaus 38, 134, 137, 159,

163 f., 167, 172, 190, 248, 364, 367, 494

Gaubald 216Gautschen 369Gebäck 568Gebet 27Gebetbuch 484, 492Gebräuche 25, 372, 406Geburt 184, 334, 406 ff., 411Geburtstag 28, 390, 410, 412,

414Gegenreformation 22, 26, 41,

105, 123Geisterwanderung 117, 127Gemeinde Michelsneukirchen

62, 357Georg, hl. 115, 138, 335Georg und Margaretha 123Georg von Grafenstein 312Germanen 20, 65Glaubensgemeinschaft 322Gnadenbild 87, 214Gnadenbild „Maria Hilf“ 87

Festspielsommer 120Festspielstädte 132Festspielstätten 117Festzug 176, 212Feuerwehr 195, 394Finanzer 307Firmling 442, 445Firmpate 443 ff., 486Firmung 437, 442 ff.Fischerei 36, 64, 373 ff.Fischerfest 36, 64Fischerkönig 64Fischerstechen 88Fischgerichte 563Fischzucht 219, 373 ff.Flitterwochen 495Flurprozession 108 f.Flussfischerei 373Franziskaner 86, 87Franz Philipp Florinus 552Franz Seraph von der Trenck 132Franz Troglauer 311, 312Frauendreißiger 551Freibier 323Freilichtaufführung 118, 125Freilichtspiele 63Freiwillige Feuerwehr 195Freundschaft 461 f.Friedhof 29, 272, 289 f., 322,

353, 407, 524, 530 f. 534 f.

Friedhofsgang 237Friedrich V. 219Friedrich Wilhelm III. von Preußen 353Frohnberg 190Frohnbergfest 175, 189Fronleichnam 21, 26, 34, 36,

38 ff., 43 f., 46, 53, 185, 294, 551

Emanuel Schikaneder 115Emmeram, hl. 81, 215Emmeram, 202, 215, 269Engel 241 ff., 528Erbschaft 533Erhard und Albertus Magnus 216Erlebniswochen Fisch 219,

376Ernte 227Erntebaum 208Erntedank 184, 196, 208, 226,

239, 244 ff., 343, 400, 487, 490

Erntedankmarkt 202, 216Erntekranz 244Erntekrone 245Erstkommunion 40, 45, 439,

440Eucharistie 322Eucharistiefeier 122, 439evangelisch 8, 25, 67,193,

229, 244, 273, 441, 438, 470

Event 53, 57Ewigkeitssonntag 280, 353

FFahnen 303, 525Fahnenmutter 384Fahnenweihe 382Fahrzeugweihe 96Fasching 348, 390, 392Faschingsbeginn 280Fastnachtsbeginn 348Fastnachtsspiele 41Fegefeuer 28, 282, 323 ff.Feiertag 85, 91Festkalender 212Festspiel 53, 63Festspielgemeinden 118Festspielregion 118

558Hildegard von Bingen 187, 400f.Himmelfahrt 551Himmelfahrtsfest 175, 189Hinterglasbilder 324, 326 f.Hinterglasmaler 293Hirschauer Stückl 314, 316Hirt 343Historienspiel 121, 211Historisches Marktspectacu-

lum 63 Hl. Vater 222Hochfesten 182, 438Hochzeit 20, 28, 76, 134, 302,

386, 390, 395, 399, 412, 429, 466, 469, 471, 473, 475 f., 483, 487 ff., 492 f., 495 ff.

Hochzeitsbären 471Hochzeitsbaum 497, 498Hochzeitsfeier 29, 470, 475,

490 f., 495, 498Hochzeitsgeschenke 483Hochzeitskranz 493Hochzeitskrone 493Hochzeitskrug 490, 491Hochzeitslader 21, 471, 485,

487 ff., 501Hochzeitsmahl 486, 495 f.Hochzeitsordnung 475Hochzeitsreise 495Hochzeitsring 494Hochzeitstag 470, 472, 483,

492 f., 495, 497, 501 f., 554

Hollerfest 36, 65Hollerspezialitäten 65Holunder 69, 573Holzfräulein 298Hoymann 299Hubertus, hl 280, 332

Jakob, hl. 84, 97, 99, 100 f.Jodok 109Johannes der Täufer 65 f.Korbinian 215Leonhard 59, 89, 280, 289,

334, 336Magdalena 335Margarete 24Martin 340Michael 100, 138, 188Mutter Anna 105Peter und Paul 36, 69, 73, 77Petrus 24, 73, 74, 77Quirinus 61Simon Stock 92Urban 156Vinzentius 335Vinzenz 196, 335Wendelin 9, 110, 226, 257 f.,

335Willibald 84, 89Wolfgang 81, 268

Heiligenbilder 530Heiliger Geist 445Heilpflanzen 551Heimarbeit 254, 380Heimat 480Heimatfest 175, 178Heimatfestspiel 115Heimatpflege 282Heimatstadt 419Heimatvertriebene 188Heinrich und Kunigunde 80, 90Herbstdult in Regensburg

202, 226Herrgottswinkel 23, 246Herz Jesu 23Herz Mariae 23Herzog Heinrich 269Herzog Theodo 215Hexen 69, 127, 187, 298, 301,

Gnadenort 86Gogglschlogn 267 f.Gottesdienst 526Grabstein 29, 523, 533Grafen von Wolfsburg 26Graf Franz von

Lerchenfeld 481Grenzöffnung 251Großer Frauentag 186, 188Große Wallfahrt 248, 249Gründonnerstag 39, 551Gstanzl 488, 501G’ttesdienst 223, 239

HHahnenschießen 266Haibühl 271, 293, 326 ff.Halloween 226, 274 ff.Handwerk 198, 359 f., 361,

378Handwerker 63, 72, 94, 135,

187, 359, 477Hanns Binder 192Hanns Dollinger 115Häusler 309Hegefischen 64Heilige 45, 215, 318

Albertus Magnus 351Anna 84, 102, 105, 335Antonius 24Antonius von Padua 36, 203Blasius 318Bonifatius 89Christophorus 24, 84, 94Emmeram 81, 215Georg 115, 138, 335Georg und Margaretha 123Heinrich und Kunigunde 90Hildegard von Bingen 401Hl. Erzengel Michael 100,

138, 218, 284, 320Hubertus, hl. 280, 332

448Jura-Volksfest 175, 178 f.

KKaiser Heinrich II. 269Kaiserin Maria Theresia 132Kaiser Karl IV. 63, 120Kaiser Franz I. 255Kalender 20, 320kalvinistisch 210Kammawong 489 f.Kammerwagen 471, 489 f.,

497Kannes 68, 69Kannesbaum 69Kannesdooch 68Kannesfeuer 76Kannestag 76Kappl 212 f., 248 f., 338Karfreitag 26, 352, 551Karl May 308Karmelitenorden 92, 93Karmeliter 221Karner 100, 283 ff.Karpfen 208, 220, 373, 375 ff.,

542, 563, 566, 575Karpfenkirwa 202, 219, 238Karpfenweg 377 f.Karussell 262Katholiken 39, 41, 104katholisch 42Katholische Land - jugend 245, 387Kelten 20, 65Kettenreim 416Kinder 29, 40, 45, 47, 56, 58,

69, 72, 76, 81, 88, 94, 96, 125, 180, 183, 190, 211, 220, 235, 240, 258, 265, 276 f., 328, 330 f., 343 f., 346 f., 349, 380, 387, 407,

Jodok 109Jodokkirche 109 f.Jodokritt 84, 109 f.Johann Baptist 558Johann Baptist Schenkl 87Johannesbergfest 36Johannes der Täufer 36, 66,

209Johannes Reitmeier 115,

118 ff., 130, 308, 310Johanni 36, 78, 80, 551, 572Johannisberg 70 f., 71Johannisbergfest 70Johannisfest 65Johannisfeuer 68, 71, 553Johannistag 67, 68Johanniswein 68Johannitag 68Johann Lukas 250Johann Matthias Ranftl 483Johann Michael Wild 210Jom Kippur 223, 226, 238Josefine Haas 480 ff.Joseph Hazzi 306Juden 73, 290Judenfriedhöfe 290Judentum 73, 222, 532Jüdische Feiertage 36, 91,

111, 222Chag Schawuot 37Jom Kippur 226, 238Rosch Ha’Schanah 222Rosh Ha’Shana 202Schiwa Aßar Be’tammus 84Schmini Azeret 226, 240Simchat Thora 226, 240Sukkot 226, 239 f.Tischa Be’Aw 84, 111Zom Gedaljah 202, 223

Jüdischer Kalender 30Jugend 47, 56, 58, 76, 81,

136, 349, 392, 443,

Hubertusfeiern 333Hubertusmesse 259, 371Hussenkrieg 116, 118, 126Hussiten 63, 116, 125 f., 210Hütbub 295Hutzastubn 297Hutzeln 296Hygiene 407

IIslam 92Israeliten 111

JJagd 259, 332 f., 369 ff.Jagdhornbläser 259Jagdtrophäen 333Jäger 259, 280, 333, 370 ff.,

468, 544Jägerlatein 334, 372Jägerschlag 372Jägersprache 370 ff.Jahreskreis 5, 34, 65, 183 f.,

320, 403Jahrmarkt 217, 238Jakob, hl. 84, 97, 99, 100 f.Jakob Christian Schäffer 552Jakobikirwa 84, 100Jakobimarkt 100Jakobskirche 99Jakobskult 97, 98Jakobsmuschel 99Jakobspilger 97 ff.Jakobsweg 84, 97, 99 f.Jakobusfest 84, 99Jakobusgesellschaft 97Jan Hus 63, 120, 126Jazz-Weekend 55, 84Jesuit 157Jesuitenorden 255Jesus 73, 320jiddisch 223

Kulmer Wallfahrt 250Kultursommer 54Kurfürst Ferdinand Maria 210Kurfürst Maximilian 211Kurfürst Rupprecht I 217Kurzfilmwoche 57

LLaienbühnen 118, 308Lam 271, 307, 326 f.Landjugend 244Landkreis Amberg-Sulzbach

26, 65, 70, 139, 230, 231, 328

Landkreis Cham 93, 119, 343, 357, 380, 402

Landkreis Nabburg 227Landkreis Neumarkt 26, 90,

100, 211, 289Landkreis Neustadt

a. d. Waldnaab 25, 125, 401

Landkreis Neustadt/WN 144Landkreis Regensburg 196,

203 f., 270 f., 475Landkreis Schwandorf 333Landkreis Tirschenreuth 108,

120, 144, 248, 376, 491

Landl 26, 306, 411, 446, 530Landwirtschaftsfest 178, 204Laternen 344, 346, 347, 546,

550Lebenskreis 406, 496Legenda aurea 95Lehre 448Lehrer 165Leichenbitter 530Leichenkranz 483Leichenmahl 524Leichenreden 524Leichenschmauß 317

187, 215, 325, 551Kneitinger 149 f., 247Knödelbogen 259Knorr-Festspiele 132Koloman 226Kommunion 42, 437 ff.Kommunionkerze 412, 438 f.Kommunionkleidung 439Konfirmanden 438Konfirmation 437 f., 446 f.Konfirmationsgottesdienst 447Konfirmationsspruch 447König Ludwig I. 87, 138, 311,

476, 482König Max II. 310, 476König Otto I. 268Korbinian, hl. 215Kornthaner Karpfenkirwa 202,

219, 238Kötztinger Pfingstritt 115 f.,

197Krankensalbung 521 f.Kranzljungfern 476Kranzljungfrau 485Kranzltag 38 f., 44 f.,Kräuterbüschel 551, 556Kräutergarten 65Kräutersegnung 25, 184Kräuterweihe 175, 186Kreuz 184, 484Kreuzbergfest 202, 213Kreuzbergfest in Pleystein

202, 213Kriegerdenkmal 28Kriegerverein 386Kriegsende 44Küchelbacken 301Küchel 238Kuchen 568Küchl 68, 496, 571Kulm 250 f.

409, 411f., 414 ff., 420 ff., 424, 427ff.,, 430 , 432, 435, 439, 442, 450, 477, 491, 531, 538 ff.

Kinderspiele 538Kindertheater 88, 118, 120Kinderzeit 169Kindheit 412, 415, 417Kirchenfest 38Kirchenjahr 22, 85, 183, 353Kirchenmusik 28Kirchenstrafen 28Kirchweih 192, 202, 227, 238,

344Kirchweihfest 199Kirchweihgans 238Kirchweihmarkt 196, 220Kirchweihmontag 233 ff., 237,

263, 267Kirta 135, 229Kirwa 227, 238Kirwabär 101, 233 ff.Kirwabärtreiben 233Kirwabaum 101, 192 f., 206 f.,

210, 231 ff., 260 ff., 265

Kirwaburschen 101, 206 f., 227, 230 ff., 234 f., 261, 263

Kirwafriedl 228Kirwagesellschaft 233Kirwahex 233Kirwaliesl 231Kirwamoidln 192, 262Kirwamontag 207, 235Kirwapaare 192, 207, 231 ff.,

262Kirwasau 233, 235Kirwatanz 233Kleiner Frauentag 186Kloster 87, 91, 96, 154, 185,

Michael, hl. 100, 138, 218, 284, 320

Michael Buchberger 352Michael Heigl 308Michaeli 202, 217, 219, 345,

558Michaeli-Dult 202, 217Michaeli-Jahrmarkt 345Michaelimarkt 202, 208Ministrant 220, 222, 521Minoriten 336, 352Mitgift 326, 492Mittelalter 88, 192Mittelalterfest 57, 88

Bärnauer Spectaculum 63Mittelalterliches Spektakulum in Sulzbach-Rosenberg 72Regensburger Spectaculum 57

Mittelalterliche Musik 88Mittelalterliches Spektakulum

72Mittelaltermarkt 84, 88Möninger Berg 199Monstranz 38 f., 195, 327, 344Montgelas 134, 249Morgengebet 27Morgensegen 27Musik 163Musikant 159, 233, 302Musikantenfreundliches

Wirtshaus 163 ff.Musik im Wirtshaus 163Mutter-Anna-Wallfahrt 84, 107Myrte 493

NNachkirchweih 263, 266Namenstag 44, 364, 410, 414,

461

Mariä Heimsuchung 84 f., 87, 103, 188, 189

Mariahilfberg 71, 85 ff., 104Maria-Hilf-Berg 189Mariä Himmelfahrt 177, 182,

185, 209, 556Maria Karmel 84, 92Maria Kulm 226, 248 ff.Mariä Lichtmess 100, 354Maria Loreto 226, 248 ff.,

255 f., 288Mariä Namen 186, 210Marienfeiern 209Marienfeiertag 85Marienfeste 182Marienfrömmigkeit 85Marienheiligtum 86Marienverehrung 182, 185Marienwallfahrten 188, 209Marktfest 211Marterl 281, 287Martin, hl. 340Martini 23, 34, 53, 135, 341,

343 ff., 390Martinibrote 345Martinigans 341Martiniritt 280, 343 ff.Martin Luther 320, 322, 343,

353Martinsbrote 343Martinsfest 184Martinsgans 342Martinslaternen 347Martinsritte 343Martinstag 342, 348Martinstagsfeier 343Martinsumzüge 280Martinszüge 346Märtyrer 61, 67, 321Medaillon 184Meßnerskreither 267

Leichenzug 531Leichnam 287, 290, 521Leichtrunk 134, 524, 535Lengenfeld 36, 47, 48, 344Leonhard, hl. 59, 89, 280,

289, 334, 336Leonhardi 337, 338Leonhardifahrt 84Leonhardifest 280, 338 f.Leonhardiritt 36, 59, 280, 339Leonharditag 336, 340Leonhardiwallfahrt 89, 338Leonhardsverehrung 334Letztes Gericht 353Letzte Ölung 521Leuchtenberg 117Lexengangerl 311Lichtenegger Bund 116, 130,

309 f.Liebe 455, 457, 458 f., 461 f.,

478, 494, 527 ff., 556Liebesbrief 455, 459Liebesgeschichte 456Liesl 262 f.Liturgie 105Loadtüachl 530 f.Lobkowitz 189Loreto 226, 248 ff., 255 f., 288Ludwig der Fromme 219Ludwig IV. 473Ludwig I. von Bayern 311

MMagdalena 335Malteser 196Margarete, hl. 24Maria 67, 85, 102, 183, 252,

254, 320, 412Mariä Geburt 103, 182, 202,

209

Pfalzgraf Otto 199Pfarrer 165Pfatterer 466Pferdemarkt 179Pferdesegnung 110, 343 f.Pferdewallfahrt 59, 109 f.,

202, 214Pferdeweihe 336Pfingstfest 250Pfingstritt 25, 115 f., 197Pfrentschweiher 303Philipp Melanchthon 274Pichen 247Pilger 103, 213, 248Posaunenchor 67, 273Prangertag 38, 44 ff., 48, 135,

391 f., 400Predigt 526Preiselbeer 573Priester 81Priestertum 76Priesterweihe 36, 74 ff., 81Primiz 74 ff.Primizbraut 76Primizfeierlichkeiten 74 f.Primizianten 75 f.Primizprediger 76Primizsegen 74, 184Primiztag 74 ff.Prinzessin Marie von Preußen 476protestantisch 105Prozession 24, 38 ff., 45, 47,

59, 69, 96, 104, 115, 122, 135, 185, 195, 250, 253, 255, 322, 335, 338, 344, 391, 494

QQuermarkt 36, 61 ff., 357

Benedikt XVI. 220, 318, 409, 439

Bonifatius IV. 321 Clemens V. 40 Gregor III. 89 Gregor IV. 321 Gregor XIII. 102 Gregor XV. 352 Johannes XVIII. 322 Johannes XXIII. 410 Klemens X. 241 Leo IX. 269 Leo XIII. 97, 254 Martin V. 40 Pius IX. 304 Pius X. 439 Pius XI. 352 Urban I. 156 Urban IV. 39 Urban VIII. 23Papstmesse 220 ff.Paschen 305 f.Pate 273, 330, 386, 411 f. 448Paten 20Patenbrief 448Patendank 411, 447Patenwecken 273Paternoster-Schnur 253Patron 335Patrozinium 69 f. 95,

100 f.,187, 189, 194, 210, 230, 237 f., 271, 390

Patroziniumstag 258, 338Paulus, hl. 74Petersfeuer 76Peterstag 76Peter und Paul 36, 69, 73,

77, 81Petrus, hl. 24, 73 f. 77Pfalzgraf Johann 110, 116,

210

Naoukirwa 193Naturbühne 133Naturheilkunde 65Neues Testament 218Neupriester 74 ff., 184Nordgau 49 f., 78Nordgautag 36, 48, 50 f.Nothelfer 94, 336

14 Nothelfer 95, 199

OOberkirwapaar 193, 207,

232 f.Oberpfalz 38, 48 ff., 63, 68,

80, 87, 148Oberpfälzer 49 ff. 178Oberpfälzer Gauverband 212,

403Oberpfälzer Kulturbund 52Oberpfalzwoche 48, 51Obst- und Gartenbauverein

195Odilo Schreger 552Odilo von Cluny 237, 321 f.Oktoberfest 32, 178, 198, 476Ökumene 28ökumenischer Gottesdienst

190Orient 183Ortslitaneien 296O’schnitt 202, 208O’schnitt in Beidl 202O’schnitt in Wurz 202Otto II. 269

PPanduren 63, 116, 132, 132 f.Papst 151 Alexander Vl. 351 Benedikt VIII. 91 Benedikt XIII. 92

Silberdistel 177Simchat Thora 226Simon Stock 92Simultaneum 26, 69, 193Simultankirche St. Georg 438Singen 27, 160Singendes, klingendes Cham 175 f.Singstunde 432Sitte 19Sitten 406Sitzweil 297Skapulier 92Skapulierbruderschaftsfest 92Skapulierfest 84, 92 f.Soldaten- und Krieger- kameradschaft 195Sommersonnenwende 65 f.Sonnwend 36, 184Sonnwendfeuer 66, 68Spinnrad 297, 490Spinnstuben 295, 356Spital 513 f.Spitzl 271, 330, 331, 332Spitzlfeiertage 330Spitzlmarkt 226, 271, 280, 331Spitzltag 330 f.Spuk 296Stadt 88Stammtisch 135, 172 f.Standmarkt 188St.-Anna-Kapelle 107St. Anna-Wallfahrt 84, 108 f.Steinkreuze 281, 329St. Emmeram 42St. Emmeramskirche 80Sterbebildchen 522Sterbeglocke 522Sterben 281, 287, 329, 406,

521, 523 f.Sterbesakramente 521

SSabbath 290Sakramente 22, 437Säkularisation 23, 27, 105,

199, 335Sauerkraut 296Sautonerl 203Schafkopf 135, 165 f.Schafkopfspiel 165, 166Schandstrafe 480Schiwa Aßar Be’tammus 84,

91 f.Schlampertonerl 203Schlossfestspiele 54, 116Schmalzgebäck 68, 227,

569 ff.Schmini Azeret 226, 240Schmuggler 305 f.Schmuser 466Schnodahipfln 232Schnüren 491Schrazeln 298Schule 407, 415, 424 ff.,

431 f.Schülertheater 56Schulkinder 75Schulmedizin 552Schultüte 427Schützen 40, 135Schutzengel 242Schutzengelfest 105, 226, 241Schützengilden 333Schützenverein 20, 89, 170,

382 ff., 389, 391 f.Schwarzenburg 115Schwarzenburg-Festspiele

131Schwiegermutter 43, 472Schwirzer 306 f.Seelenbrot 323, 331Segnungen 183

Quirinus, hl. 61

RRabbiner 471 f., 532Räuber 308Rausch 158Reformation 26, 104, 109,

182, 210, 273 f.Reformationsfest 320Reformationstag 226Reformator 126Regensburger Bürgerfest 36,

56Regensburger Dult 58Regensburger Spectaculum

57, 84, 88 f.Regensburger Tage der Schülertheater 36Reinheitsgebot 141Reiterwallfahrt 214Religion 20Remigius 334Ritter 72, 88, 115, 123 f., 127,

129, 203, 303, 317, 545

Rittprozession 115Rockenstuben 295 ff.Rom 219Rosch Ha’Schanah 222 f.Rosenberg 205Rosenberger Kirwa 202,

205 ff.Rosenkranz 184, 252Rosenkranzbruderschaften

253 f.Rosenkranzfest 226, 252 ff.Rosenkranzherstellung 254Rosh Ha’Shana 202Rossmarkt 261Rosstag 175, 197 f.Rudolf von Habsburg 352Rupert 215

Troibusch´n 246Türkenkriege 99Turnier 63, 475

UUmritte 334, 338 f.Umzüge 334uneheliche Kinder 29Unehrliche 477Urlaub 169

VVenetianer 298Vereine 136Vereinsbrauchtum 5, 354, 382Vereinsleben 136Viehheilige 335Viehmarkt 60, 62, 110, 196,

208, 210, 357Viehschmuggel 306, 307Vierzehnheilige 95Vierzehn Nothelfer 95, 194,

199, 333, 336Vinzenz, hl. 196, 335Vinzenzifest 175, 196Volksbotanik 552Volksfest 53, 84, 178 f. 186,

202, 204, 208, 217Volksfestumzug 179Volksfestzeit 178Volksfrömmigkeit 22, 105Volksglauben 483, 551Volkslied 160Volksmedizin 187, 552Volksmusik 159 f.Volksmusikpflege 160, 163 f.Volksschauspiel 115 f. 118,

122 ff., 131, 133, 186Volkstanz 160Volkstrauertag 28, 111, 280,

350 ff., 391 f.Votiv 336

Testament 526Teufel 275, 300 f.Theaterspiel 118Thomas von Aquin 351Thora 36Thurn und Taxis 43, 54, 311Tilly 63Tillyfest 202, 211 f.Tischgebet 27Tischgruppeneltern 439Tod 29, 237, 281 ff., 287 ff.,

298, 320, 324, 329, 520 f., 527 f., 530, 534

Totenbräuche 530Totenbrett 281, 292, 294Totenbretter 22, 282, 287,

291 f.Totengräber 483, 521, 530Totenmahl 134Totenschädel 293Totensonntag 280, 235 f.Totentanz 287Totenvogel 520Totenwache 521, 523, 532Totenwurm 520 f.Trachten 30, 89, 404Trachtenverein 192, 212, 402Trachtenwallfahrt 202, 212Trachtler 177Trauer 533Trauergottesdienst 526Trauerphase 522Trauerriten 533Trauerzeit 91Trauung 29, 68, 469 f., 472,

476, 483 f., 491, 493, 499

Trauzeugen 486Trenck der Pandur 116, 132,

133Trenckfestspiele 132

St. Felix 258Stiftland 142, 212, 248, 255,

264, 374, 375Stift Tepl 44St. Leonhard 347St. Michael 188Störnäherin 494Strohpuppe 69Stummfilmwoche 57St. Urban 156St. Vinzentius 335St. Wendelin 335Sudetendeutsche Landsmannschaft 196Sukkot 226, 239 f.Sünchinger Markt 175, 202 ff.Süß- und Nachspeisen 573Synagoge 290

TTafernrecht 134Taglöhner 317Taizé-Feier 190Talmud 471, 532Tangrintel-Volksfest 202, 204Tangrintl 208Tanz 262Tänze 67, 88, 94, 211, 266,

349, 502Tanzen 160Tauf 134, 486Taufe 20, 27, 407 ff.Taufgeschenk 412Taufkerze 410, 412Taufpaten 486Taufschmaus 413Taufstein 409Tauftag 410Teichwirtschaft 373

Forellenteichwirtschaft 373Karpfenteichwirtschaft 373

Templerorden 189

Wendelinibrote 257Wendelinifest 226, 257Wendelini-Kirta 226Wendelin-Ritt 226Wilderer 305, 311, 314, 393Wildwochen 226, 259Wilhelm Brenner-Schäffer 407Wilhelm von Kaulbach 241Willibald, hl. 84, 89Winzer 155Wirtsgarten 38Wirtshaus 159, 163 f., 167Wirtshausordnung 134Wirtshaussänger 160Wirtshaussterben 139, 163,

165Wochenstube 407, 557Woizkirwa 175, 192Wolfgang, hl. 81, 268Wolfgangihackl 270Wolfgangsfest 80Wolfgangskirta 271Wolfgangskrypta 80Wolfgangswoche 36, 80 f.Wondreber Totentanz 287Wunibald 89

ZZachäus 238Zisterzienser 41Zisterzienserkloster 189Zoiglbier 141 f., 144Zöllner 305Zom Gedaljah 202, 223Zunft 40, 359Zunftrecht 477Zunftzeichen 40Zwerge 298Zwetschgen 574Zwiefacher 207

Votivbilder 25, 189Votivfiguren 194Votivkerzen 189

WWacholder 558Walburga, hl. 89 f., 100, 476Waldfestspiele 116, 119Wallfahren 188Wallfahrer 59, 70, 87, 93,

106 ff., 186, 188, 190, 194, 199, 203, 213, 248, 250, 256, 337, 339

Wallfahrt 24, 26, 59, 84 ff.,, 89, 96, 103, 104 ff., 175, 189 f., 203, 210, 212 ff., 226, 248 ff., 254 f., 261, 280, 338 f.

Wallfahrten 175, 248Wallfahrtskirche 24, 70, 77,

86, 89, 104, 106, 110, 188 ff., 210, 213, 256 ff., 271

Wallfahrtsmarkt 213Wallfahrtsort 196Wallfahrtsprozessionen 250Wallfahrtsstätte 256Wassermann 300, 548Watten 135Weihbuschen 554Weihnachtskreis 182Weihwasser 184Wein 155, 156Weinbau 154, 156Weinberge 154Weisad 413Weißer Sonntag 410, 439Weizgeschichten 304Weltkrieg 350Wendelin, hl. 9, 110, 226,

257 f., 335