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Nr. Tel: 0851 9346649 E-Mail: [email protected] Klicken, was die Stadt bewegt: www.buergerblick.de 23 Foto: Seeger-Press März 09 1 Euro Passauer Neue Presse Simone Tucci-Diekmann Medien-Madonna zum Fürchten Rusel-Alm Zutritt nur mit Clubkarte Rathaus Schizophrene Stadträte Seite 12 Seite 5 Seite 9 Sonderseite "Stadtgalerie" Seite 17

Passauer Neue Presse Simone Tucci-Diekmann Medien-Madonna ... · Medien-Madonna zum Fürchten Rusel-Alm Zutritt nur mit Clubkarte Rathaus Schizophrene Stadträte Seite 12 Seite 5

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Tel: 0851 9346649 E-Mail: [email protected]

Klicken, was die Stadt bewegt: www.buergerblick.de

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März 09

1 Euro

Passauer Neue PresseSimone Tucci-Diekmann

Medien-Madonnazum FürchtenRusel-AlmZutritt nurmit Clubkarte

RathausSchizophreneStadträte

Seite 12

Seite 5

Seite 9

Sonderseite "Stadtgalerie"

Seite 17

März 20092 ANZEIGEN

Übrigens: Verkehrsordnungswidrigkeiten sind in den meis-

ten Fällen von Ihrer Rechtsschutzversicherung abgedeckt!

Was im Fasching als Schlachtruf durch die Passauer Innstadt schallte, kann für leichtfertige Narren schnell zu einem Aha-Erlebnis der ganz an-deren Art werden. Seit 01.02.2009 ist der neue Bußgeldkatalog für Ver-kehrsdelikte in Kraft, der nicht nur für karnevalistische Trunkenheitsfahrten zum Teil empfindliche Konsequenzen parat hält. Wird beispielsweise ein Au-tofahrer mit 0,5 bis 1,09 ‰ Alkohol im Blut erwischt, so erwarten ihn neuer-

dings je nach Einzelfall bis zu 500,- € Geldbuße, ein Monat Fahrverbot und 4 Punkte.

Aber auch derjenige, der sich in Be-zug auf Alkohol an die Fastenzeit hält, riskiert bei straßenverkehrsrechtlichen

„Kavaliersdelikten“ einiges. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 bis 25 km/h innerorts zum Beispiel droht ein Bußgeld von 80,- € zuzüglich eines Monats Spazierengehen gratis. Und wer seinem Vordermann auf der

Autobahn mehr als nötig auf die Pelle rückt, ist mit bis zu 400,- € dabei.

Die Änderungen des Bußgeldkatalo-ges treffen freilich nur denjenigen, der sich nicht an die Verkehrsregeln hält.

Sollten Sie einmal unschöne Post von der Bußgeldbehörde bekommen – fragen Sie am besten Ihren Anwalt.

IhrMarkus Ihle*Rechtsanwalt

Rechtsanwaltskanzlei Flisek + Galla, Mariahilfstr. 2, 94032 Passau, Tel.: 0851/851 77-0, Fax: 0851/ 851 77-17, Email: [email protected]

Kanzleisitz in der Mariahilfstraße 2

* Rechtsanwalt Ihle ist in der Rechts-anwaltskanzlei Flisek + Galla spezi-alisierter Ansprechpartner für alle Fragen rund um Bußgeldbescheide, Verkehrsunfälle, Führerscheine und Verkehrsstraftaten.

Innstadt – Aha !

3März 2009

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Uwe Klein, der Münchner Coach für

"Führungsmenschen", hat schon 2000

Manager trainiert. Am Freitag, den

13., gibt er in der Süddeutschen Zei-tung Tipps: "Wechseln Sie alles aus!".

Er versucht es witzig: "Nein, nicht die

Gattin, auch nicht die Kleidung. Es

geht um die Mitarbeiter". Es brauche

das "nötige Überraschungsmoment".

Das tritt ein, wenn der Abteilungs-

leiter von seiner Degradierung erst

in der Besprechung erfährt: Plötzlich

verlangt sein jüngster Mitarbeiter, mit

"Chef" angeredet zu werden. Hören

Sie nicht auf das nachfolgende Angst-

getuschel, dass Sie "unberechenbar"

seien. "Erfolgreiche Revolutionäre

haben schon immer rasch und spon-

tan entschieden."

Er lieferte wohl die Vorlage für

Verlegerin Simone Tucci-Diekmann

und ihren neuen Führungsstil bei der

PNP.

Auf dem Titel tauften wir sie unse-

re "Madonna der Medien". Nicht etwa,

weil sie sich einen Hofschreiber des

Bischofs in die Chefetage holte, auch

nicht wegen ihrer Gnade, davon ge-

genüber den Redakteuren der PNP

keine Spur. Eine Madonna ist sie,

weil sie in höheren Lebenssphären

schwebt, in den ganz irdischen bleibt

sie unsichtbar und unnahbar.

Der neue Chefredakteur Ernst

Fuchs musste für den Klingelbeutel

der Madonna den ersten Kniefall

machen. Im Lokalteil wirbt er für Mc

Donald's, weil der Schnellimbiss ein

kleiner Rettungsanker ist: Mit jedem

Frühstücksmenü wird die PNP ab so-

fort gratis gereicht. Wen der Geruch

von Hamburgern am Morgen nicht

stört, der kann sich nun das Abo spa-

ren.

Apropos schlechter Geruch: Ex-

Stadtmanager Herbert Wendl drohte

uns eine 20.000-Euro-Klage an, weil

er an seine Oralsex-Affäre nicht mehr

erinnert werden will. Eine Drohung

ohne Wirkung.

"Ich bringe euch die Kaufkraft!",

versprach der Hamburger Alexander

Otto, als er uns das ECE andrehte.

Wie sie wirkt, zeigt unsere Bilderseite.

Es ist die "Stadtgalerie", die uns nahe

geht.

Der Bayerische Wald wird privati-

siert. Auf der Rusel stecken die Schö-

nen und Reichen den Berg ab. Golf

spielen statt Wandern. Zutritt nur

mit Clubkarte. Jetzt der Gipfel: Eine

Almhütte mit Sonnenterasse, das letz-

te öffentliche Ausflugsziel, reißt sich

der Golfpräsident unter den Nagel.

Bilder und Texte dank Internet über

Kontinente zu jagen ist eine feine Sa-

che: Neun Tage lang wurde Bürger-

blick-Online von Hongkong aus aktu-

alisiert. Das chinesische Netz ist nicht

so streng zensiert wie wir dachten.

Herzlichst, Ihr Hubert Denk

Unzensiert

Freie Presse funktioniert auch in

China: Hubert Denk aktualisiert

via Internet Bürgerblick-Online im

"ECE"-Center von Hongkong.

EDITORIAL

Seite 5

Seite 17

Seite 12/13

März 20094 BLICK AUF DIE KULTUR

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Der große KleinkünstlerGespräch mit Bestsellerautor Wladimir Kaminer

Wladimir Kaminer steht grundsätzlich. Gelegent-lich lehnt er sich vorne an das Pult im Hörsaal, aber meist steht er frei im Raum. Das wirkt lässig, aber zu-gleich auch schüchtern, so als traue er sich nicht recht zu fragen, ob er sich setzen dürfe. Könnte Masche sein. Herr Kaminer, waren Sie ein Rebell?

Kaminer: Ich war ein sehr neugieriger Mensch. Nie misstrauisch, nein, eigent-lich sehr leichtgläubig. Ich ließ mich gerne verführen und verarschen. Ich glaube einfach an alles. Aber ich hinterfrage immer alles.“

Das Diakonische Werk Passau und die Stiftung Welten haben den deutsch-russischen Kultautor zur einer Lesung an die Uni Passau eingeladen. Schriftsteller klagen oft, dass Lokaljournalisten schlecht vorbereitet sind, wenn diese sie interview-en. Nichts gelesen und nur Allgemeinplätze als Fragen. Stimmen Sie zu?

Kaminer: Schriftsteller klagen über vieles. Sie wür-

den sich lieber zu Hause verbarrikadieren und sich und der Welt neue große Romane schenken. Ich bin ein lesereisender Ge-schichtenerzähler, kein Schriftsteller. Für mich ist der Austausch mit anderen Menschen viel wichtiger als Bücher – und so nehme ich auch die Interviews, egal ob das Gegenüber vorbe-reitet ist oder nicht.

Er will kein Literat sein. Er will gute Geschichten erzählen und sieht Spra-che nur als Werkzeug. Sagt es und das Publikum nimmt es ihm nicht recht ab. Kaminer ist bekannt für trockene Pointen, sei-ne kühle Ironie, schreibt über russischen Telefonsex in Deutschland so: "Mein Freund, ich weiß, wie ein-sam du dich fühlst in dieser grausamen, fremden Stadt. Mach deine Hose auf, wir nostalgieren zusammen!"

Unterstellt man ihm Be-scheidenheit, erzählt er von seiner Unsicherheit beim Schreiben, er klopfe die Sätze wieder und wieder ab.

Er schreibt viel, über Russland, Deutschland, das Klein-Klein der je-weiligen Kulturen. Dieses Klein-Klein könnte spießig sein, kommt bei ihm aber nie so rüber. Meist geht es heiter und komisch zu, in knappen, leichten Sätzen, dahinter Tiefgang. Man merkt es, als die Sprache auf Politik kommt. Sie haben mal die Theorie aufgestellt, das Beste wäre, Sozialismus und Kapitalis-mus zusammenbringen. Wie würden Sie das mit dem So-zialismus jetzt anpacken?

Kaminer: Tatsächlich packt man den Sozialismus gerade jetzt an - wenn auch auf eine sehr zynische Wei-se: Kapitalisten verstaatli-chen die Verluste und be-halten die Gewinne. Das ist natürlich der falsche Sozialismus, er dient nur der Elite. Entscheidender als die Frage nach Sozia-lismus und Kapitalismus ist es, Politik und Wirtschaft wieder zu trennen, darum muss sich die Demokratie kümmern.

Um 18 Uhr, der Hörsaal

voll, legt Kaminer los, er trägt aus seinen Erzählun-gen vor, gestikuliert mit losen Blättern. Er hat gro-ße Augen, ein wenig Kind, schaut immer ein wenig er-staunt aus.

Er erzählt viel aus sei-nem Alltag, für ihn ist der Alltag wie ein Kaleidoskop, er betrachtet genau, ist fas-ziniert. Oft weiß man nicht, was noch echt ist und was schon fiktiv.

Aber das bleibt egal, man amüsiert sich prächtig, auch über den starken, rus-sischen Akzent, den er wie einen Kult pflegt. Kaminer weckt Neugier für kleine Lebensdetails . Ob er in Passau schon welche ent-deckt hat…Kommt Ihnen Passau als potemkinsches Dorf vor? Hübsche, strahlende Fassa-den, dahinter dunkel – ka-tholisch und konservativ?

Kaminer: Bei uns in Ber-lin ist klar, wie Passau in der Presse wegkommt. Da wäre die Nibelungenhalle, die NPD. Jetzt habe ich die Nibelungenhalle gesehen, es sieht lustig aus, es gibt

einen New Yorker…Die Nibelungenhalle wurde abgerissen. Sie waren im Nibelungen-Center…

Kaminer: Was ich sagen will: Habt euch nicht so, es kann echt anstrengen-der zugehen als hier mit Katholizismus und Kon-servativen: Ich war grad in Jerusalem und habe die Orthodoxen gesehen. In der ersten Stunde sehen die lustig aus, mit Schäfer-locken, großen Hüten, lan-gen Unterhosen. Aber nach zwei Stunden sehen die nur dämlich aus. Braucht es diese Äußerlichkeiten?

Um 20 Uhr ist die Show vorbei. Kaminer reist weiter, ein lesereisender Vagabund. Stets auf Stoffsuche – ab und zu kommt er doch nicht drum rum: Er muss der Welt neue große Romane über kleine Dinge schenken.

Fazit klar: er ist Schrift-steller - ein großer Klein-künstler.

WladimirKaminer Schriftsteller, Kolumnist, DJ.

- 1967 geboren in Moskau

- 1990 übergesiedelt nach Berlin

Bestseller: „Militärmusik“, „Russendisko“, „Mein deutsches Dschungelbuch"

www.russendisko.de

Er liebt kurze Sätze und kleine Städte. Jetzt war Passau dran. Der gebürtige Russe Wladimir Ka-miner, 31, schreibt Geschichten über unsere Seele. Ein Musterknabe für gelungene Migration, so würde er es nie sagen. Ein hintergründiger Popliterat, der kein Schriftsteller sein will. Aufge-setzte Bescheidenheit ? Bürgerblick-Autor Christian Hambrecht hakte nach.

5März 2009 RubrikRUBIRK

Letzter Blick in die urige Stube.

Die Wirtsleute: Brunhilde und Her-bert Kuhnhardt.

Hüttenwirt Herbert Kuhnhardt hat sich

ein frisches Weißbier ein-geschenkt. Der Bierschaum fällt zusammen, er blickt ins Leere. "Wenn man auf du und du mit der Stadtver-waltung ist und Vermögen hat, kann man hier alles kaufen."

Kein Wunder, dass ihm das Bier nicht schmeckt. Es kommt von der Brauerei, die ihm den Pachtvertrag gekündigt hat: Das gräfli-che Arcobräu in Moos.

Brauereidirektor Holger Fichtel kennt lauter gute Gründe, das Objekt abzu-stoßen. Der Berg schiebe das Gebäude von hinten zusammen, es sei "abso-lut baufällig, die Wände feucht." Dass eine Kläran-lage längst überfällig ist, nennt er dagegen "Peanuts". Weil Ausflügler lieber Kaf-fee und Kuchen bestellen als Bier, sei es keine lukra-tive Einnahmequelle.

Nachmittags bricht die Sonne durch die Wolken.

Ein Geschäftsmann auf Durchreise, ein Rentner-Ehepaar aus Plattling und ein junger Motorradfahrer haben es sich auf der Ter-rasse gemütlich gemacht. Herzhafte Käsespätzle mit Zwiebeln für 6,80 Euro. Am heißen Kaffeehaferl wärmt man sich die Hände."Es ist zum Weinen, wenn

das hier weg ist", sagt die 60-jährige Frau. Schon als Kind sei sie hier gewesen. Den Sanierungsnotstand sehen die Gäste nicht.

Der Freistaat garantiert seinen Bürgern freien Zu-gang zu den Seen. Gibt es auch ein öffentliches Recht auf die Berge und ihre schöne Aussicht?

Der Graf von Arco hat die Almhütte am Ran-de des Naturparks samt einem Hektar Grund an den Schwaiger Sepp ver-kauft. Der ist in der Regi-on kein Unbekannter: Der Hengersberger mischt in der internationalen Holz-industrie mit und steht als

Präsident an der Spitze des Deggendorfer Golfklubs auf der Rusel.

Verkauft ist nicht das richtige Wort. Der Brau-ereidirektor spricht von

"Erbpacht" mit einer über-schaubaren Laufzeit. "Das hängt nicht damit zusam-men, dass wir die Kommu-ne umgehen wollten", beeilt er sich hinzuzufügen. Bei einem Verkauf hätte die zuständige Gemeinde viel-leicht dazwischen funken können - Vorkaufsrecht zum Wohl der Allgemein-heit.

Der Schauflinger Bür-germeister Hermann Hackl, der sich auf seiner Internetseite das Prädikat

"bürgernah" und "heimat-verbunden" verleiht, spielt den Ahnungslosen. Er habe "etwas" gehört, es liege der Gemeinde nichts vor, er müsse sich erst er-kundigen.

Der Schwaiger Sepp könnte eine Antwort da-rauf geben, was er in den

nächsten 20 Jah-ren mit der Hütte und dem Grund-stück vor hat. Sein Golfplatz macht sich auf der Rusel breit, zum Leid der weniger elitären Ausflügler und Anwohner.

Fest steht: Er will die Immobi-lie privat nutzen. Exklusive Aus-sicht für sich und seine Gäste.

Die Rusel ver-liert das letzte öffentliche Wirtshaus. Denn das Klub-lokal ist Golfern vorbehal-ten und das alte Berghotel, eine Abbruchbude, beher-bergt eine Disco."Es ist das alte Thema wie

mit dem Supermarkt im Dorf", bemerkt der Brau-ereidirektor. Erst gehe keiner mehr hin, wenn er zusperrt, trauern alle.

Der Wirt von der Rusel-Hütte würde ihm wider-

sprechen. Wenn hier oben die Sonne scheint, brummt der Betrieb. So unattraktiv kann dieses Ausflugsziel im Bayerischen Wald nicht sein: Für den "totalen Ur-laub" empfiehlt "Die Zeit" schon 1969 die "traumhaf-te Gegend mit Panorama vom Donautal bis zu den Alpen".

Bis die Rusel wieder ein Ausflugslokal hat, können Jahre vergehen. F

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Aus für Rusel-Almhütte

Golfpräsident zerstörtdas letzte Ausflugsziel

Wenn der Nebel zäh im Donautal liegt, finden die Niederbayern hier die Sonne. Die Almhütte auf der Rusel (856 Meter) ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel. Das urige Wirtshaus mit der Sonnenterasse und der schönen Aussicht schließt zum 1. April. Ein Hengersberger Holz-Unternehmer und Golfpräsident will es für sich alleine haben.

6 März 2009BLICK IN DIE WIRTSCHAFT

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1974CSU 62,1%Damals wollten die Bayern ihren Landesvater gerne als Kanzler sehen,

heute wären sie schon froh, wenn er als Ministerpräsident durchhält.

Selbst auf der Galerie dichtes Gedränge: Bis zu 10.000 Menschen

wollten in der ehemaligen Nibelungenhalle Franz-Josef Strauß erleben.

Politischer Aschermittwoch gestern und heute

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März 2009 BLICK NACH KOHLBRUCK

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Die Spruchbanner der Anhänger sagen zuweilen viel über deren Befindlich-keiten aus. Am Aschermitt-woch hängen große Plakate hinten an der Empore in der Dreiländerhalle.

Unten versammelt sich die CSU-Gemeinde.

„Meine liebe schwarze Ge-meinde“ , begrüßt Horst Seehofer sie in seiner Rede.

„Schwarz“ passt gut, die Psyche der Partei kennt die Farbe.„Horst, wir glauben an

Dich“ heißt es auf einem Band. Alles ist anders als noch vor einem Jahr. Ein neuer Ton hat sich einge-schlichen, nicht mehr strot-zend selbstgewiss wie einst; denn Glauben heißt Hof-

fen - und da ist auch Zwei-fel nicht mehr fern.

Das Plakat hängt über Seehofers Kopf, als er ein-zieht, sich durch Menschen-massen zwängt, daneben wippt ein Schild „Die CSU muss wieder 50 % + X er-reichen“. Auf ihn kommt es jetzt an. Das erste Mal seit 42 Jahren versammelt sich die CSU in Passau zum großen Politritus, ohne die absolute Macht in Bayern zu haben.

Was wird Seehofer seinen verunsicherten, schwarzen Schäflein predigen, er, der

„CSU- Obama“, wie ihn an-dere Schilder schon feiern? Viele CSUler erinnern sich noch, wie der große Strauß am Aschermittwoch los-

polterte und die Basis vor biertrunkener Seligkeit tobte.

Doch Seehofer macht nicht den Strauß. Er zi-tiert ihn allenfalls. Er gibt ein wenig den Propheten, spricht von einer „Missi-on“, der er sich „hingebe“ und nennt Bayern „das Heilige Land“ . Das war’s mit Großmannsgehabe.

Seehofer ist lieber selbst-ironisch. Die CSU habe zuletzt „das Rotations-prinzip“ eingeführt, drei Parteivorsitzende in drei Jahren. Er verstehe Franz Josef Strauß nicht, der mal gesagt hatte, das Amt des bayerischen Ministerpräsi-denten sei das schönste der Welt. Er habe in der Staats-

kanzlei anfangs nur „Blitz-schläge“ und „Tsunamis“ erlebt. Dann witzelt er über sein Alter: wenn er so die junge Garde um sich sehe,

„kommt es mir vor, als habe ich mir mein eigenes Grab geschaufelt.“

Seehofer verkörpert nicht die typische „Mir-san-mir“-Mentalität, er ist eher Schelm und Seelentröster, durchsetzt den ernsten, staatstragenden Grund-tenor der Doppelkrise von Partei und Land mit hu-morigen Zwischentönen. Grinsend sagt er, die Kanz-lerin habe den neuen CSU-Wirtschaftsminister Gut-tenberg in drei Tagen schon mehr gelobt als ihn in drei-ßig Jahren, und kriegt volle

Lacher. Die Basis kommt gut mit ihm klar. Auch sie hat sich verändert seit den Straußschen Zeiten, klatscht heute nicht nur für Pointen, auch für Inhalte.

Neben dem Rednerpult der obligatorische Maß-krug. Einmal guckt Seeho-fer rein und staunt:„Da ist echt Bier drin“. Er nimmt nur einen Schluck, mehr nicht. Später wird er den Reportern erzählen, er habe sich mit einer Grip-pe aufs Podium quält und sei einem Kreislaufkollaps nahe gewesen. Dass er so krank ist, überrascht sogar seine Frau.

So ist die neue CSU. Tap-fer und wehleidig. Die fet-ten Jahre sind vorbei. ch

Die schwarze Gemeinde hat schon bessere Zeiten erlebt. Absolute Mehrheit futsch. Sie braucht wieder einen großen Kerl - wie Kraftmeier Strauß? Doch auch die CSU ist nicht mehr, was sie mal war. Nur deftig wie einst, das reicht nicht, sie will gestreichelt werden. Ortsbesichtigung politischer Aschermittwoch. Seehofer, mehr Lausbub als Kerl, schmust mit der Basis, zitiert Strauß inflationär oft und redet doch ganz anders als der Alte und seine Nachfolger.

Franz Josef, der UnsterblicheFranz Josef Strauß wuss-

te, wo seine Bühne war. „Ich hoffe, dass ich hier noch bis zum Jahr 2000 sprechen kann“, rief er 1983 am poli-tischen Aschermittwoch in der Passauer Nibelungen-halle. 10.000 waren gekom-men, treueste FJS-Freunde, wackere Nibelungen. Sie trauten ihm das zu.

Keiner verstand sich wie er auf Bußpredigten. Bü-ßen sollten natürlich die anderen, die „Stümper“.

Strauß hatte immer defti-ge Kosenamen für alle pa-rat. Die CSU-Nibelungen müssten gegen „die Hand-langer des Kommunismus“ (1959), gegen „einen Sau-stall ohnegleichen“ (1975)

ins Feld ziehen, „in Bonn für Ordnung sorgen“ (1967) und es sogar mit „der Lüge“ (1983) selbst aufnehmen, er selbst, klar, immer Speer-spitze. Da sich Strauß eins mit ganz oben wusste, ent-fesselte er Himmelskräfte, donnerte, wetterte, polterte, brauste auf, stürmte gegen Feind – die Roten – und

Freund – CDU. Das konnte Stunden dauern.

Doch 1988 starb der große Strauß. Besonders vermiss-te man ihn in Passau, dem Ort ritueller Selbstreini-gung für die schwarze Seele am Beginn der Fastenzeit.

Im grauen Mittelalter fachsimpelten Bauern auf dem Vilshofener Viehmarkt

über Gott und die Welt, es war der Anfang des poli-tischen Aschermittwochs. Doch erst FJS machte ihn ab 1953 groß, 35 Mal trat er an, ab 1975 in der Niha. Noch heute ist ein Ascher-mittwoch ohne Strauß un-denkbar, alle zitieren und beschwören ihn, sein Geist schwebt im Bierdunst. ch

Politischer Aschermittwoch gestern und heute

Seehofer, der Seelentröster

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März 20098 ANZEIGEN

bulthaup

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9März 2009 BLICK AUF DIE STADT

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Gespaltene PersönlichkeitWie Stadträte durch ihre Doppelfunktion ins Dilemma geraten

Als Stadtrat sollen sie dem Allgemeinwohl dienen, als Aufsichtsräte kommunaler Gesellschaf-ten den Unternehmen. Eine Doppelrolle, die denjenigen Kommunalpolitikern Kopfzerbrechen bereitet, die ihren Job ernst nehmen. Führen die modernen Strukturen, die Städte zu Unterneh-men gemacht haben, die Volksvertreter immer weiter vom Wähler weg?

Stadtrat Peter Pell ver-sucht gerade dem Dilemma zu entkommen, in dem er Flagge zeigt: die Finanzen der GmbHs sind ihm, zu-mindest was die WGP an-geht, wichtiger als die Be-denken der Bürger.

Wenn es um Thann geht, flackern beim Neustifter Pell die Augen vor Zorn:

„seine“ Wohn- und Grund-stücksgesellschaft sitzt auf „sauren Wiesen“, weil die Erschließungspläne für Strassentrassen und Gewerbeflächen gestoppt wurden. „Die Zinsen der Grundstücksankäufe lau-fen uns davon“, mahnt er. Nicht zu Unrecht. Die Spekulationsgeschäfte aus der Wendl-Ära treffen die Erben wie ein Fluch.

Vielleicht gibt es Anwoh-ner, die „saure Wiesen“ lie-ben. Die einen verbinden mit den grünen Hängen Kindheitserinnerungen, ihrer ersten Schlittenfahrt, ihr Räuber-und-Schande-Spiel in den Dobln. „Als die Landvermesser ihre Pfosten setzen, haben wir sie heimlich wieder her-ausgerissen“, bekennt ein heute 18-jähriger seine

„Kinderstreiche“. An die-ser Stelle wurden „saure Wiesen“, die der Hefe-prinz als Bauland an die Stadt verkaufte, zu einem fragwürdigen Wohngebiet erschlossen. Was nützen Einfamilienhäuser aufge-reiht wie eine Perlenschnur, wenn der Weg zum nächs-ten Bäcker nur mit dem Auto zu bewältigen ist?

Sieben Aufsichtsräte

hat die WGP. Wenn sie dort ihre Aufgabe ernst nehmen, müssen Sie im Stadtrat gegen die Bedenken und wirtschaft-lich unsinnigen Wünsche der Bürger stimmen.

Die aktuelle Debatte um die Schließung des Altenheims Mai-erhofspital zeigt anschaulich, wie die Widerspruch im Kopf funk-tioniert: Das Klinikum, ein städtischer Ei-genbetrieb, will sich eines Kostenfaktors entledigen und das kauf-männische Denken der Stadtrats-Unternehmer hebt die Hand zum „Aus“. Oliver Robl, Lehrer und Gastwirt, zeigt mit zwei alt-gedienten CSU-Stadträten Zivilcourage und stemmt sich gegen das Plenum.

Unternehmer statt Volksvertreter?

Werden die Geschicke der Stadt Passau künftig hauptsächlich von geschul-ten Betriebswirten und Handelsfachleuten be-stimmt? Für manche eine wahre Horrorvorstellung. Wenn es nach dem Antrag von Ex-CSU-Stadtrat Pell (Passauer Liste) geht, sol-len sich Stadträte, die in den kommunalen GmbHs als Wächter eingesetzt sind, ihrer Verantwortung um

diese Unternehmen besser bewusst werden.

Der Auslöser dieses An-sinnens ist mit Sicherheit auch die eigene Unzufrie-denheit mancher Stadträte mit der Doppelrolle, die ihnen aufgebürdet wird: In der Ratssitzungen sollen Sie nach bestem Wissen zum Wohl der Bürger und damit manchmal auch ge-gen wirtschaftliche Krite-rien entscheiden. Im Auf-sichtsrat der städtischen Unternehmen sollen sie wie gute Geschäftsleute funktionieren: gewinnori-entiert.

Jeder Stadtrat muss für sich selbst entscheiden, wie er den Konflikt löst.

Pell, der Metzgermeister und Betriebswirt, Dittl-mann, der ehemalige Mitin-haber eines renommierten Spielwarenfachgeschäfts,

sind beides tüchti-ge Geschäftsleute. Selbstredend, welche Position ihnen mehr liegt.„Das Hin und Her

zwischen Wohl der Bürger oder Wohl der Unternehmen treibt einen manchmal an den Rande der Schi-zophrenie“, formu-liert es anschaulich ein Kommunalpoli-tiker.

Letztendlich be-weist die Diskussion nur: Mit der Grün-dung kommunaler Unternehmen hat sich die Kommunal-politik nicht nur was Durchschaubarkeit

anbelangt, auch in Ihrer Zielsetzung vom Bürger mehr entfernt als genähert.

Stadträte in Doppelfunktion

WGP: Karl Synek (Vor-sitzender), Silke Werts (Vize), Erika Träger, Karl Abelein, Alois Feuerer, Dr. Chrysant Fischer, Clemens Damberger, Peter Pell, Heinz-Peter Höber, Rainer Holzmann, Helmut Kraut-storfer, Paul Kastne, Oliver Robl (Aufsichtsräte). Event GmbH: Hans-Jürgen Bau-er, Armin Dickl, Andreas Dittlmann, Michael Geins, Dr. Anton Jungwirth, Ka-rin Kasberger, Matthias Koopmann, Klaus Schür-zinger, Karl Synek, Pa-tricia Veitengruber, Dr. Gerhard, Waschler, Albert Zankl. hd

StreitpunkteEW, oh weh!

Alte Fehden werden bei den Europäischen Wochen wieder gepflegt: Vorstandsvorsitzende Karin Pernpoitner hat wieder Zündstoff gegen Intendant Dr. Pankratz Freiherr von Freyberg in der Hand, weil die un-tadelige Pressespreche-rin Sabrina Schosser das Handtuch geworfen hat. Zuviel Stress mit dem Chef. "Ist Freyberg der-zeit besonders gereizt, weil seine Stelle bald ausgeschrieben wird?", fragt die PaWo.

Bubigesicht als Buhmann

Bürgermeister Urban Mangold (ödp, Foto), der sich mit 46 freu-en darf, immer noch

"Milchbubi" genannt zu werden, bekommt`s dicke von allen Seiten: Beim Rathaus-Kaba-rett nahm ihn Stadtrat Matthias Koopmann (wechselte von ödp auf PaL) auf die Schippe, CSU-MdB Andreas Scheuer und PaL-Kol-lege Peter Pell wollen ihn in Sachen "GmbH-Transparenz"" rechts überholen und jetzt das: beim Starkbieranstich-Spektakel in Kohlbruck verkörpert ihn die Ilzer Ulknudel und Kaba-rettistin Babsi Dorsch. Da kriegt er bestimmt wieder sein Fett weg.

Stadtrat Peter Pell will Aufsichtsräte schu-len lassen.

10 März 2009

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BLICK AUF DIE MEDIEN

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BÜRGERBLICK! UND WO?

Wir sind nicht käuflich.Unser Jahresabo schon!

Altstadt:Verkaufsstellen:Schreibwaren Brauneis, Markt-gasse; Buch & Geschenke, Gr.Messergasse; Café Unterhaus, Höllgasse; Barellhouse, Untere Donaulände; Einspruch, Schus-tergasse; Café San Paolo, Rinder-markt

Lesestellen: Creperie, Wirtshaus zum Hofrag-ner, Grüner Baum, Café Museum, Altes Bräuhaus, Simplex, Cafébar, Kreuzweis, Scharfrichterhaus, Coffee Fellows, Gasthof 3 Linden

Neumarkt:Verkaufsstellen:Bernhards Cornershop, Oberer Sand; Schreibwaren Pia Schömig, Heuwinkel; Feinkost Bachl, Ros-stränke; Schuh Mayerhofer, Brat-

fischwinkel; Glanz und Gloria, Grabengasse

Lesestellen:ZAKK, Aquarium, Café Kowal-ski, café Black Bean, Café Simon, Stadtbeisl, Hemmingways, Café Roses, Bortolazzi, Café Duft, J7, Brasserie Matissse; Funky Bud-dha, Theresienstraße; Café Fiona, Heuwinkel; Selly‘s, Bratfischwin-kel; Udos Bar, Theresienstraße; Brasserie Matisse, Theresienstra-ße; Goldenes Schiff, Unterer Sand; Zeughaus

Neue Mitte:Verkaufsstellen:Bücher Pustet, Nibelungenplatz; Tabak+Lotto Heidenreich, Nibe-lungenpassage; Unicopy, Exerzier-platz

Lesestellen:Pagina, dD’s Lounge

Bahnhofsstraße:Tabak+Lotto Stephani, Friseursa-lon Kuchler, Bahnhofsbuchhand-lung Strykowski

Innstadt:Verkaufsstellen:Schreibwaren Machhaus, Schmied-gasse; Bäckerei Ratzinger, Löwen-grube; Tankstelle Putz, Wiener Straße; EDEKA, WienerStraße; BP-Tankstelle Achleiten

Lesestellen:Colors, Joe`s Garage, Blue Notes; Café Alibi, Kapuzi-nerstraße; Venti-Tre, Schmiedgas-se; Innbräu, Kapuzinerstraße

Hacklberg:Lotto Stephani, Glockenstraße

Haidenhof:Verkaufsstellen:Kiosk im Kinikum, Innstraße; Schreibwaren K i n d e r m a n n , Königsbergerstraße; Hoft Bäcke-rei, Spitalhoftraße; Lotto+Totto-Trafik, Spitalhofstraße; Agip-Tankstelle, Neuburgerstraße; OMV-Tankstelle, Neuburgerstra-ße; Shell-Tankstelle, Regensbur-gerstraße; Alte Presse, Neuburger Straße

Lesestellen:Café Innsteg

Kohlbruck:Tabak/Presse/Lotto im Kaufland; Aral-Tankstelle, Neuburgerstraße

Neustift:Schreibwaren Krempl, Steinbach-straße; Lotto Stephani im Real, Holzmannstraße

Heining/ Rittsteig:Donau ApothekeEDEKA Klaiber, Alte Poststra-ße

Schalding:Shell Färber, Kachletstraße, Bä-ckerei Schlattl

Grubweg/ Hals:Andreas-Drogerei, Prinz-Eugen-Straße; Edeka Schwaiberger, Alte Straße; Edeka Schwaiberger Dr.-Fritz-Ebbert-Straße; Bäckerei Bauer, Marktplatz; OMV-Tank-stelle Grubweg

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11März 2009 BLICK IN DIE STADT

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Architektur-Professor analysiert das "moderne" Passau

Neuer Blick auf alte Sünden

Stau auf der Donau wegen BaustelleSchleusentore vom Kachlet werden vier Jahre lang komplett saniert

Die Doppelschleusen-kammer der Donau-Stau-stufe Kachlet bei Passau

wird ab 2010 komplett saniert. Vor allem Kreuz-fahrtschiffen drohen wäh-

rend der rund vierjährigen Bauzeit Staus: Für tal- und bergwärts fahrende Do-

n a u s c h i f f e steht nur noch eine Kammer zur Verfügung.„Nach mehr

als 80 Jahren D a u e r b e -trieb hat die Anlage ihre Lebensdauer ü b e r s c h r i t -ten“, erklärt B a u i n g e n i -eur Gerhard Müller vom

Wasser- und Schifffahrt-samt in Regensburg. Der Stahl sei spröde geworden, die Technik nicht mehr zeitgemäß.

Das Kachlet wurde 1922 gebaut und 1927 in Betrieb genommen. Rund 15 bis 20 Schleusungen werden am Tag abgewickelt. Ein Schleusenvorgang dauert etwa 40 Minuten.

Zu Spitzenzeiten werden sich die Wartezeiten an der Schleuse Kachlet auf vier Stunden verlängern.

Die europaweite Aus-schreibung für die Sa-nierung, die einen zwei-

stelligen Millionenbetrag verschlingen wird, läuft bis 24. März 2009.

In Passau macht man sich bereits Gedanken über die Auswirkungen. Negativ: Einbußen für die Stadtwer-ke durch geringere Aus-lastung der Anlegestellen, wenn Kreuzfahrtschiffe von Regensburg kommend bereits in Vilshofen ihre Passagiere ausladen und mit dem Bus nach Passau bringen. Positiv: Die sel-ben Passagiere könnten die Wartezeit an der Schleuse für einen Stadtbummel nutzen.Das Kachlet entstand auf einem Felsen, der die Schiffahrt behinderte.

Der interessanteste Gedanke vorweg:

Vielleicht würden wir dem neuen Stadtteil weniger di-stanziert gegenüber stehen,

wenn das Kind einen an-deren Namen hätte. "Neue Mitte" klingt wie eine Kriegserklärung an die

"alte". "Das ist ebenso wahn-witzig, als würden wir das Regensburger Do-naueinkaufszentrum dort als die Neue Mit-te bezeichnen", sagt Architekturprofessor Christian Hütz.

Der kleine Zuhörer-kreis in der Scheune stimmt ihm zu. Die Veranstaltung des Ar-

chitekturforums hätte si-cher auch die breite Masse interessiert.

Es ist etwas daran, dass auch die Erfinder der fal-schen Begriffe die Übeltä-ter sind. Neue Mitte, Stadt-turm, Stadtgalerie - das weckt Erwartungen, die zwangsweise enttäuscht werden mussten. Keine falschen Namen - dann wäre die Altstadt spiritu-ell-kulturelles Zentrum, die Einkaufspassagen im

Anschluss kommerzielles. Doch statt Dialog herrscht jetzt Konkurrenz, jeder will "Mitte" sein. Beispiel Kapfinger Hochhaus. Hier sieht Hütz eine "vertane Chance". "Ein Turm setzt ein Zeichen, wenn er rich-tig ist." Er sollte mutig her-ausragen und auf jeden Fall für sich alleine stehen.

In Passau lief alles falsch. Man glaubte, zu hoch wür-de er dem Dom schaden, er ist kein Solitär und hat

keinen Deckel. Dazu der geschmacklose

"Metzgermarmor". Beim Ein-kaufszentrum habe sich der Architekt bei der Fassade sehr bemüht. Aber "Mäntel-chen drüber hängen" genü-ge nicht, der geschlossene

Koloss bediene die Straße nicht. Er hat nur drei Ein-gänge und spart mit Schau-fenstern.

Vordringlicher als alle Bausünden empfand der Regensburger die Passau-er Verkehrsprobleme. "Als die Regensburger City ver-kehrsfrei wurde, haben alle geschrien", erzählt er. Heu-te kräht kein Hahn mehr danach. Das Weltkulturer-be lässt sich auch zu Fuß erkunden. "Ihr müsst den Verkehr nicht in, sondern vor der Stadt abfangen", lautet der Ratschlag des Professors. Leichter gesagt als getan: In Passau fehlen die Umgehungsrouten.

Prof. Christian Hützgeboren 1943TU München ab 1964danach an der FH Regensburg bis zum Ruhestand

Kritische Betrachtungen zum Kommerzstadtteil am ZOB bleiben spannend. Nicht nur für Archi-tekten. Hier öffnet uns ein Regensburger Experte die Augen.

Kleiner Eingriff, große Wirkung: Wenn das Kapfingerhochhaus solitär wäre, würde es besser dastehen.

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Die gnadenlose Macht des MedienmonopolsRollende Köpfe in der Chefredaktion - Zwangsversetzungen quer durchs Verlagsgebiet

Auf dem Foto sehen sie die offenherzige PNP-Erbin Simone Tucci-Diekmann mit ihrem geschniegelten Gatten, den Münchner Rechtsanwalt Marco Tucci. Turtelnde bei einer schicken Party. Das schillernde Paar steht heute als ge-fürchtete Herrschaft über der Heimatzeitung: Sie, die unnahbare Madonna der Medien, und er, der hartgesottene Hausjurist. Ihr Spiel mit der Macht ist grausam. Zurück bleiben verängstigte, gedemütigte und demotivierte Mitarbeiter.

Im Gasthof Vogl auf der Ries feierten mehr als 100 Redakteure aus dem gesam-ten PNP-Verbreitungsgebiet ihre Betriebsräte mit stehen-dem Applaus: acht "betriebs-bedingte" Kündigungen wa-ren vom Tisch! Eine Zusage abgerungen, dass wenigstens bis 2013 die festen Arbeits-plätze sicher sind. Natürlich nicht ohne Gegenleistung, mit Lohneinbußen und die Redakteure mit Zeitverträ-

gen, mindestens ein Dutzend, werden geopfert.

Am Morgen war die Eu-phorie dahin: Medien-Ma-donna Tucci-Diekmann ge-bietet Zwangsversetzungen. Eine Redakteurin aus Pas-sau nach Freyung, eine aus dem hintersten bayerischen Wald nach Osterhofen usw.. Sinn gibt das nicht, soll es auch nicht: Pendelfahrten über 100 Kilometer zermür-ben diejenigen, welche man wegen des unerwarteten Widerstands nicht entlassen konnte.

V i z e - C h e f r e d a k t e u r Konrad Kellermann, einer der alten Garde, muss am Freitag, den 13., das letzte Mal als Unglücksbote ein-springen, Hat er sich kurz gewehrt? Nach Chefredak-teur Hans Schregelmann rollt sein Kopf. Bleiben der Chefredaktion noch Ernst

Fuchs, das Urgestein aus der ewig zweiten Reihe, und der Freund der Familie Diek-mann, Werner Windpassin-ger, der vom Bistumsblatt abgeworben wurde.

Weitere Racheakte: Spor-tredakteur Reinhard Wil-helm, der mit seinem Kol-legen Werner Schötz zur

Speerspitze des Betriesbra-tes gehört, wurde sein Res-sort "Heimatsport" entzogen. Das stärkt nicht die Lokal-berichterstattung, sorgt aber für Ärger und Missgunst.

Seinen Stellvertreter, der nicht in der Gewerkschaft aktiv ist, betrifft es auch. Wo die beiden künftig eingesetzt werden, ist ungewiss.

Das grausame Spiel hin-ter den Kulissen wird in der Öffentlichkeit kaschiert: Der PNP-Wirtschaftsteil feiert die "Vereinbarung" zwi-

schen Verlagsleitung und Be-legschaft als "echtes Bündnis für Arbeit“.

Doch Betriebsrat Wilhelm ist anderer Meinung und möchte dies auch kundtun. Er ruft zur Betriebsver-sammlung, doch Geschäfts-führung und Chefredaktion bleiben dieser und auch al-

Schlechte Presse, selber schuldChristian Jakubetz, Jour-

nalist, Dozent und ehemali-ger PNP-Redakteur betreibt eines der bekanntesten Online-Portale der Medien-branche. Das schrieb er über Passau, die PNP und Bür-gerblick.

Die letzten Wochen in Pas-sau waren ein Lehrstück. Es hat Gründe aufgezeigt hat,

warum unsere schöne, alte Medienwelt so krachend zusammengestürzt ist. Sieht man von einigen Passauer Spezifika ab, könnte man die Geschichte jedem Studenten als wunderbares Fallbeispiel auf den Tisch legen.

Was die PNP-Verlegerin in den letzten Wochen an-richtete, war ein kommu-

nikatives Großdesaster und Ausdruck eines etwas merkwürdigen Weltbildes. Die PNP-Alleinherrscherin bekam das bemerkenswerte Kunststück hin, mit ihren geplanten Stellenkürzungen viel stärker in die Negativ-schlagzeilen zu geraten als beispielsweise eine West-deutsche Allgemeine Zei-

tung (WAZ), die gerade be-trächtlich mehr Redakteure vor die Tür setzt, als die PNP je vorhatte. Der Unterschied zwischen Passau und Essen: Die WAZ kommunizierte von Anfang an halbwegs of-fen, was sie vorhat. Das sorgt wenigstens für eine gewisse Transparenz und das Gefühl, in einem unschönen Prozess

halbwegs ernst genommen zu werden.

Die Verlegerfamilien Kap-finger/Diekmann waren über Jahrzehnte publizistische Alleinherrscher einer gan-zen Region. Zeitung, Radio, TV, Online, Wochenblätter; kaum ein Bereich, auf den die Familie keinen Zugriff gehabt hätte (und immer noch hat). Wer als Journa-list in Niederbayern arbeiten wollte, kam am Diekmann-

Von Altötting bis Danzig reicht das Verlagsgebiet.

Abgesägt: Vize-Chefredak-teur Konrad Kellermann.

BLICK AUF DEN BRENNPUNKT

Da waren sie noch jünger und nicht verheiratet: Verlagserbin Simone Diekmann und der Münchener Rechtsanwalt Marco Tucci.

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Die gnadenlose Macht des MedienmonopolsRollende Köpfe in der Chefredaktion - Zwangsversetzungen quer durchs Verlagsgebiet

len weiteren fern. Vor einem Gespräch mit dem Gewer-beaufsichtsamt in Landshut können sie sich nicht drü-cken: Gibt es unerlaubt viele Überstunden bei der PNP?

Ihren Journalisten ist es fast unmöglich, in der Regi-on einen neuen Job zu finden. Das Medienmonopol der

Diekmann-Familie reicht weit. Eine Verlagsbeschrei-bung im Internet klingt wie eine heimliche Drohung:

"Wussten Sie, dass Sie über 1000 Kilometer von Altöt-ting bis nach Danzig fahren können, ohne das Verbrei-tungsgebiet der Verlagsgrup-pe zu verlassen?" hd

Imperium nicht vorbei und wer es sich mit dem Wohl-wollen des Imperiums ver-scherzte, war zumindest in Niederbayern schlichtweg erledigt. Muss man sich dann nicht wundern, wenn das in Selbstüberschätzung endet. Vermutlich war die Verlegerin insgeheim bass erstaunt, dass jemand wie ihr Ex-Redakteur Hubert Denk und sein “Bürgerblick” ein solches Sperrfeuer ent-

fachen kann, dass Öffent-lichkeit hergestellt und die Vorgänge in der PNP zum Thema werden. Er brauch-te einen kleinen Server und ein wenig Software, um dem Zeitungsriesen Paroli zu bieten. Die Zeiten des Mo-nopols sind vorbei. Das ist vor allem dann ein Problem, wenn, wie im Fall PNP, die Monopolstellung für viele Leser de facto der einzige Grund ist, das Blatt zu lesen.

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BLICK AUF DEN BRENNPUNKT

Heute vor die Tür gesetzt und morgen wieder herein-geholt. Am schlimmsten trifft das Wechselbad der Gefühle Stefan Dorner, den PNP-Chef der Land-kreisredaktion.

Der junge Familienvater, seine Tochter wird gerade ein Jahr alt, verschob we-gen dem Mannichl-Atten-tat seinen Urlaub. Voller Einsatz. Zum Dankeschön gab's 200 Euro Extraprä-mie. "Es war nicht sein ers-tes persönliches Lob von der Verlegerin", erzählt ein Kollege.

Aber zählt Fleiß wirk-lich im Hause Diekmann? Dorner, der erfolgreiche Redakteur, sollte dem Rot-stift zum Opfer fallen. Weil er sich im Urlaub befand, erfuhr er als letzter von seinem Schicksal. Der be-sorgte Anruf vom Landrat war schneller als der Ver-lagsbote.

Dorner will zu seinem

Fall keine Stellungnahme abgeben. Aber es lässt sich leicht ausmalen, was er durchmachte: Die Situati-on verarbeiten, einen An-walt zu Rate ziehen, sich auf das Schlimmste ein-stellen und neue Perspek-tiven suchen. Da kam die Kehrtwende. Plötzlich hieß es, er sei Opfer eines Miß-verständnisses und sein Einsatz unverzichtbar. Wie kann man solche Heuche-lei verdauen? Der Hauarzt schickte ihn zum Psycho-therapeuten.

Wenn der Ressortleiter an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, wird nichts mehr so sein wie es war.

Der Vize weg, eine Kolle-gin zwangsversetzt.

Da waren sie noch jünger und nicht verheiratet: Verlagserbin Simone Diekmann und der Münchener Rechtsanwalt Marco Tucci.

Zwischen Rauswurf und HeucheleiPNP-Ressortleiter beim Psychotherapeuten

Von der Teilzeitkraftzum ChefredakteurPNP-Mann leitet bald das Bistumsblatt

Während sein Chef tage-lang um seinen Job bangen musste, scheint Landkreis-vize Wolfgang Krinninger den großen Glücksgriff ge-macht zu haben. Er bewarb

sich, wie so viele verunsi-cherte PNP-Redakteure, für den ausgeschriebenen Posten des Chefredakteurs beim Bistumsblatt. Die Stelle wird frei, weil der bisherige Leiter Werner Windpassinger, ein Freund der Familie Diekmann, in die PNP-Chefredaktion wechselt.

Heimatzeitung und Kir-chenblatt waren schon im-mer eng verbandelt. In den 70er Jahren stand beiden Zeitungen ein Brüderpaar vor. Beim Bistumsblatt arbeitet die Ehefrau des derzeitigen PNP-Chefre-dakteurs.

Bistumsblatt-Verleger ist der Bischof selbst. Er muss

den Chefredakteurs-Ver-trag noch absegnen. Wolf-gang Krinninger wartet in diesen Tagen auf eine Au-dienz.

Aufgestiegen: Redakteur Wolfgang Krinninger.

Angeschlagen: Redaktions-leiter Stefan Dorner.

PNP-Gedenktafel im Dom. 12 Redakteure mit Zeitver-trägen müssen gehen.

14 ANZEIGEN März 2009

Fr. 13.03. Theater: Ars Vitalis Fr. 03.04. Kabarett: Wolfgang Krebs „Die Stoiberschau“ Sa. 04.04. Comedy: Stermann und Grissemann „Die deutsche Kochschau“

Fr. 24.04. Comedy: Männerabend „Nicht nur für Frauen!“

Kartenreservierung: ScharfrichterHaus 0851 35900 PNP 0851 / 966 54 10 - PaWo 0851 / 50 14 49

www.passauticket.de 0851 / 988 60 91ww

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Fr. 08.05. Jodical: Die Alpenköniginnen „Kann denn Jodeln Sünde sein?“

Fr. 22.05. Kabarett: Andreas Giebel „Im Sammelbecken der Leidenschaft“ Sa. 11.07. Kabarett: Sigi Zimmerschied „Zeitgeister - eine Werkschau“

Fr. 09.10. Kabarett: Vince Ebert „Denken lohnt sich“

Alle Veranstaltungen finden in der Redoute statt.

15März 2009 OFFENER BRIEF

Sehr geehrte Frau Simone Tucci-Diekmann,

nur wenige Meter vor Ihrer Haustür auf der Ries haben sich am Abend des 12. Februars fast 100 Ihrer wichtigsten Mitarbeiter getroffen. Redak-teure aus Passau, Altötting und Landau an der Isar, aus ihrem gesamten Verbreitungsgebiet. Leider waren Sie nicht dabei. Darum berichte ich Ihnen, was Sie verpasst haben.

Sie können stolz sein, solche Mitarbeiter zu haben. Denn sie sorgen sich nicht nur um ihre Arbeitsplätze, ihre Existenz, ihre Familien – sie sorgen sich auch um „ihre“ Zeitung. Um den guten Ruf, um den besseren Zugang zum Leser, ja sogar um Ihre Anzeigenkunden.

Diesen Journalistinnen und Journalisten blutet das Herz, weil sie sich nach acht, fünfzehn oder gar dreißig Dienstjahren eigentlich als „PNP-Familie“ fühlten. Sie aber haben alles unternommen, diese auseinanderzureißen.

Diese Mitarbeiter sind, mal anschaulich gesprochen, das „Hirn“ Ihres Unternehmens. Wie töricht, dass Sie es teilweise amputieren wollten. Zum Glück haben beherzte Betriebsräte und kämpferische Solidarität das im letzten Moment verhindert. Am Samstag wollten die PNPler durch die Fußgängerzone ziehen und am Aschermittwoch streiken. Das hat Ihnen wohl einen Stich versetzt.

Eine gute Heimatzeitung hat viele Aufgaben. Sie ist auch Anwalt für Arme, Pranger für Politiker, Gegner der Geldgierigen. Jetzt mussten wir erfahren, dass es auch bei Ihnen nur der schnöde Mammon ist, der Sie treibt. Darum dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie selbst am Pranger stehen.

Schlimmer noch: In den letzten Tagen, Wochen und Monaten haben Sie das Engagement junger Journalisten und die Treue lang gedienter Redak-teure mit Füßen getreten. Sie haben Familienväter, alleinerziehende Mütter und Singles in Angst und Panik versetzt. „Betriebsbedingte Kündigung“ hieß die Schlinge, die Sie ihnen um den Hals legten. Es flossen Tränen. Sie haben angeblich auch geweint, aber es waren, das behaupte ich mal, Krokodilstränen ums Geld.

Vielleicht haben Sie nur die falschen Berater oder ein fehlendes Bewusstsein, welches Erbe Sie angetreten haben. Wahrscheinlich fehlen Ihnen Vorbilder, das Ethos der alten Verleger, wie es der legendäre Gründer Ihres Imperiums, der Journalist Dr. Hans Kapfinger war. Haben Sie einmal darüber nachgedacht, warum er eine Lizenz, eine Erlaubnis, benötigte, um als einer der ersten deutschen Verleger nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eine Zeitung zu drucken? Weil Verleger keine Gelddruckmaschine bedienen, sondern Verantwortung und Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft haben: Sie sind die Säulen der im Grundgesetz verankerten Pressefreiheit.

Es gab eine Zeit, da hätten Sie in Ihrer Verlegerrolle als „eiserne Lady“ schlechte Karten gehabt. Da galt der Chefredakteur noch als unantastbare Größe im Zeitungshaus und die Trennlinie zwischen Redaktion und Verlag war klar gezogen. „Innere Pressefreiheit“ nennt man das.

Heute sind diese Grenzen verwaschen und geschickte Verleger haben Chefredakteure zu „Geschäftsführern“ gemacht, zu Handlangern des wirt-schaftlichen Erfolges. Auf der Strecke bleibt der echte Journalismus. Er nimmt kein Blatt vor dem Mund, dient dem „kleinen Mann“ und nicht den Mächtigen, den Wohlhabenden, dem Kommerz.

Ich muss Ihnen das alles erzählen, weil Sie von einer ernst zu nehmenden Verlegerin so weit weg sind wie Liechtenstein von der Fußballweltmeis-terschaft. Leider, das soll keine Entschuldigung sein, gibt es immer mehr von Ihrer Sorte.

Kommen Sie zurück auf den Boden der niederbayerischen Provinz und lassen Sie sich von Ihren Schreiberlingen erzählen, was die Menschen da draußen wirklich interessiert. Dann vergessen Sie Ihr Leben zwischen goldenen Löffeln, Poolpartys und Designerklamotten. Für Gerechtigkeit und Liberalität zu kämpfen macht auch Spaß. Sie haben doch mal Jura studiert.

„Ich werde mir künftig zweimal überlegen, ob ich für ein Unfallfoto in den Graben steige und mir die Schuhe schmutzig mache“, drückte bei der Versammlung ein Fotograf seinen Frust aus. Frauke Ancker, die Geschäftsführerin des Bayerischen Journalistenverbandes, nannte es „menschen-verachtend“, dass Sie ihre Mitarbeiter wie austauschbare Nummern behandeln, als hätten sie keine Namen. Ein Dutzend Kollegen mit Zeitver-trägen stehen immer noch auf Ihrer Abschussliste. Das wird nicht vergessen, weil es die Redaktionen spürbar schwächen wird. Merken Sie denn nicht, wie sehr Sie ihre Leute verletzt haben und immer noch quälen?

Ich weiß, dass meine Kollegen, trotz aller Schmach, die sie in der letzten Zeit durch Sie erlitten haben, bald wieder mit voller Kraft im Einsatz sind. Vielleicht nicht für Sie, denn das Vertrauen ist für lange Zeit vertan, aber im Pflichtbewusstsein für Ihren Beruf, für Ihre Leser. Journalisten ticken so. Was für ein Glück für Sie.

Stellen Sie sich vor, Ihr Gatte hätte Ihnen mit Scheidung gedroht und Sie eine Nacht vor die Tür gesetzt. Mit welchem Gefühl würden Sie danach wieder die gemeinsame Wohnung betreten? Jetzt wissen Sie, wie es den Redakteurinnen und Redakteuren ergeht, die Sie auf die Schwarze Liste setzten. Sie mussten einen Fragebogen ausfüllen, damit sie Punkte gegen ihre Kollegen und den drohenden Rauswurf sammeln. Geht̀ s noch unwürdiger?

Wenn Sie ihre Zeitung stärken wollen, stärken Sie die Redaktionen. Sie sind Ihr größtes Kapital und bringen mehr Rendite als jede Geldanlage: begeisterte Leser, die gerne zu Ihrer Heimatzeitung greifen und nach der Lektüre zu ihren Nachbarn sagen: „Das musst Du lesen!“

März 200916 BLICK INS KLINIKVIERTEL

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Hunderte Passauer leisteten ihre Unterschrift

Bürgerantrag zur Rettung des Maierhofspitals

Passauer PralinenPromi-Koch Alfons

Schubeck schmückt sich im Bayerischen Fernsehen mit frem-den Federn und stellte

"seine Goldhauben-Pralinen" vor. Das är-gert auch den Passauer Tölpel: Denn kreiert hat das Naschwerk eindeutig unser Kon-ditormeister Walter Simon. Die Idee dazu hatten die Hausfrauen Annemarie Schmöller und Christl Brunner.

Glücklose Briten"Wer Menschenmas-

sen hasst, der ist im Nibelungencenter rich-tig", schreibt ironisch P N P - R e d a k t e u r i n Sandra Hatz und zeigt eine kundenlose Ein-kaufswelt. Drei Mieter geben auf. Der briti-sche Investor kämpft mit dem Überangebot an Verkaufsflächen in unserer Stadt. Nützt nichts, dass er sich ne-ben ECE-Center und Kapf inger-Komplex fein herausgeputzt hat. Noch schlimmer trifft es die Donaupassage am Bahnhof. Sie gehört auch einem britischen Investor und leert sich zusehends.

Tunnel statt RingOB Jürgen Dupper

hat sein Wahlverspre-chen nach 284 Tagen eingelöst, die Ring-straße ist offen - Hur-ra? Jubelrufe blieben aus, das versprochene Strassenfest auch. Bür-gerblick sieht es so: Der schnellste Weg führt immer noch durch den Parkhaustunnel. Mal sehen was die Bilanz bringen wird. Probe-zeit: ein halbes Jahr.

Stadtblicke

Wenn Stadträte abstimmen, spiegelt sich darin die Meinung der Bürger wieder. Möchte man glauben. Im Fall Maierhofspital haben sie sich weit davon entfernt - ließen sich von fragwür-digen Zahlen und Bilanzen leiten. Mit 37:3 Stimmen beschlossen sie die Schließung. Jetzt darf sich keiner der Volksvertreter wundern, dass es zum Bürgerantrag kommt. "Die 510 Unterschrif-ten, die notwendig waren, wurden spielend erreicht", sagt einer der Initiatoren.

Durch den Bürgerantrag wird die vom Stadtrat be-schlossene Schließung des Altenheims nochmals auf den Tisch kommen. An-hand neuer Vorschläge soll das Plenum seine Entschei-dung überdenken.

Bis heute ist unklar, was sich hinter den Kulissen abspielte: Will das Klini-kum nur einen „Klotz am Bein“ abstoßen oder muss das Altenheim unbedingt geopfert werden, damit die benachbarte Kinderklinik des Dritten Ordens überle-ben kann?

Zahlenmaterial und Ar-gumente, die Klinikum-Chef Gottfried Kobluk den Stadträten vorlegte, sind umstritten (siehe letzter Bürgerblick).

Aus dem Interview mit einem städtischen Alten-heimexperten lässt sich

erkennen, dass vermutlich Versäumnisse der bisheri-gen Verwaltung zum finan-ziellen Desaster führten. Schon allein ein bedarfsge-rechter Personalaufwand könnte offenbar das jährli-che Defizit verhindern.„Wer erwartet hat, dass

die Schließung geräuschlos und kampflos zu den Ak-ten gelegt wird, der täuscht sich“, wird Manfred Schil-lig, einer der Initiatoren für den Bürgerantrag, in der PNP zitiert.

Gerade von einem so-zialdemokratischen Bür-germeister habe er nicht erwartet, dass er solch eine Einrichtung platt mache. Was die Initiatoren und den Heimbeirat besonders empört: Über Alternati-ven, die Kinderklinik und Altenheim berücksichtigen, wurde nicht diskutiert.

"Unsere Anfrage an die Stadt Passau war und ist darauf gerichtet, für den Fall, dass in der

Nähe der Kinderklinik lie-gende Objekte frei werden sollten (z. B. das Maier-hofspital oder Teile davon) wir Interesse an einer Nut-zungsmöglichkeit hätten.

An Diskussionen über das Für und Wider einer Schließung des Maier-hofspitals können wir uns nicht beteiligen. Nur für den Fall, dass das Altenheim tatsächlich geschlossen werden sollte, besteht un-

sererseits Interesse an der Nutzung von Räumlichkei-ten zur Unterbringung von Funktionseinheiten der Kinderklinik (keine zusätz-lichen Verwaltungsräume) bzw. des SPZ.

Mit aller Entschiedenheit verwahren wir uns aber ge-gen Aussagen, der Dritte Orden hätte die Schließung des Maierhofspitals gefor-dert, um dort Räume für die Kinderklinik zu erhalten.

Offensichtlich werden in der laufenden Diskussion Ursache und Wirkung ver-wechselt."

E-Mail aus München

Dritter Orden wehrt sich Der Dritte Orden in München, Betreiber der Kin-derklinik Passau, distanziert sich in einer E-Mail an Bürgerblick vom Vorwurf, man wolle um jeden Preis die alten Leute vertreiben. Das Angebot der Stadt, die Räume zur Verfügung zu stellen, war wohl zuerst da. Hier ein Auszug des Schreibens:

Das Altenheim an der Innstraße soll nach dem Willen des Stadtrates Bestandteil der Kinderklinik werden.

Faule Tricks, freche SittenDer zweitgrößte Mö-

belhändler der Welt, XXXLutz, kämpft mit allen Mitteln gegen die Mitbestimmungsrechte der Mitarbeiter. Wer sich in jungen Jahren gewerk-schaftlich engagiert, wird gar nicht erst übernom-men. Ältere Vollbeschäf-tigte werden aus dem Unternehmen gedrängt und durch Teilzeitkräfte ersetzt. So kritisiert die Gewerkschaft ver.di.

Engagierte Betriebsräte,

berichtet der für Nieder-bayern zuständige Dirk Nagel, werden mit Abfin-dungen "weggekauft".

Als in Passau und Re-gensburg die Wahl eines G e sa mtb et r ieb srate s eingeleitet werden sollte, wurden die Niederlassun-gen kurzerhand in neue Gesellschaften aufgeteilt

- Vorhaben vereitelt.Unter Hiendl arbeite-

ten 70 Prozent der Beleg-schaft in Vollzeit, heute nur noch 30 Prozent.

März 2009 17BLICK AUF DIE KULTUR

Kehrseite StadtgalerieKommen und staunen Sie, denn kaufen geht (bald) nicht mehr

Die Bürgerblick-Reporter Alexander Eckmeier und Christian Hambrecht haben am Freitag einen Bummel durch die Fußgängerzone unternommen. „Der hinte-re Teil der Theresienstraße ist mausetot“, erzählen sie. Selbst in der neu gestalteten Großen Klingergasse gäh-

nen vier leere Schaufenster; in der eigentlich gemütlichen Grabengasse herrscht Aus-verkaufsstimmung und im Bratfischwinkel, der künfti-gen Baustelle, zieht sowieso keiner mehr ein.

Zum Glück drückt die Wirt-schaftskrise aufs Land. Sonst würde man die traurigen

Bilder glatt dem Kommerz-Blechkasten am ZOB in die Schuhe schieben.

Wir wollten die Bilder am liebsten ausblenden, weil sie an grauen Tagen noch mehr aufs Gemüt drücken und je-dem weh tun, der Passau liebt. Aber sie sollen im Gedächtnis bleiben gegen die Schönred-

ner vom City-Marketing: „Der FuZo geht’s den Umständen entsprechend gut!“

In der April-Ausgabe be-richten wir von den kleinen, feinen Läden in der FuZo, die uns Mut machen, dass schnö-der Kommerz und Rabatt-schlachten auf Dauer keine Chance haben. Versprochen.

Ludwigstraße 4 Gr. Klingergasse 1 Roßtränke 12 Bratfischwinkel 3 Rindermarkt 7 Bratfischwinkel 5

Theresienstraße 14Grabengasse 34

Grabengasse 20Rosengasse 2

Grabengasse 7

Gr. Klingergasse 6

Theresienstraße 36

Roßtränke 10

Ludwigstraße 13 Gr. Klingergasse 6

Wittgasse 2

Theresienstraße 29

Heuwinkel 7 Theresienstraße 37

Theresienstraße 33

Grabengasse 15 Unterer Sand 9 Roßtränke 8 Theresienstraße 30

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März 200918 ANZEIGEN

19März 2009

Tod vorm Vulcano

Am Bordstein war Schluss mit lustig

Der Tod ist ein Spielverder-ber. An einem Freitag im Feb-ruar um 2.30 Uhr früh schlägt er dort zu, wo die Partylust am stärksten brodelt: „Vul-cano“, Niederbayerns größter Diskotempel, Platz für 3.000 Menschen. Sie können sich austoben auf zwei Tanzebe-nen und in Spielotheken, mit Alkohol betäuben an einem Dutzend Bars.

Fünf junge Soldaten aus der Bayerwaldkaserne Frey-ung suchen in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar hier ihr Vergnügen. Für sie genügt es, wenn sie zum Dienstantritt wieder anwesend und einiger-maßen fit sind. Es sind ver-nünftige Kerle, einer entschei-det sich bei Apfelsaftschorle und Cola zu bleiben, damit die Rückfahrt, immerhin 40 Kilometer, glatt läuft.

Die Soldaten sind schon beim Feiern, da brechen gegen 23 Uhr auf einem großen Bau-ernhof bei Straßkirchen drei Jugendliche auf. Der Land-wirtsohn Matthias (27) mit seinem 19-jährigen Cousin und einer Cousine. Der Junge hat einen Grund zum Feiern, er hat gerade seinen Gesel-lenbrief bestanden. Auch hier wird vereinbart, wer als Fah-rer nüchtern bleibt.

Wenn nur alle an diesem Tag mit Saft und Schorle glücklich gewesen wären – es hätte die Tragödie wohl verhindert.

Rausch braucht zum Streit kein Motiv. Gruppenzwang, männlicher Geltungsdrang, sinnlose Provokation. Ein Wort ergibt schnell das ande-re.

Der Blutalkohol der Bur-schen hat "gut angetrunken" erreicht, so um die 1 Promille. Während die Fahrer zu den Wagen gehen, kommt es zwi-

schen dem Bauernburschen und den Soldaten zum Ge-rangel. Mindestens ein Faust-schlag trifft Matthias mit gna-denloser Wucht. Er geht zu Boden, sein Kopf knallt auf einen Bordstein. Ob danach der Bewusstlose noch getre-ten oder geschlagen wurde, lässt sich nicht genau feststel-len. Aber allein das Ergebnis der Obduktion klingt tragisch genug: Ein Blutgerinnsel, das

sich durch den heftigen Faust-schlag im Kopf gebildet hat, führte letztendlich zum Tode. Um 4.50 Uhr müssen die Ärz-te den Patienten aufgeben.

In der großen Stube des Bauernhofs sitzen die Eltern mit rot verweinten Augen am Tisch. Verwandte, Freun-de, Nachbarn, Bürgermeis-ter persönlich kommen zum Kondulieren. Die Gemein-de im Schock. Das Feuer-wehrfest wird abgesagt, Matthias war aktives Mitglied und als Tech-niktalent weithin be-kannt: Für einen Agrardienstleister war er als Land-

maschinenfahrer auf den Hö-fen unterwegs.

Die Alkoholtat hat weitere Leben zerstört: In Gefäng-niszellen warten zwei der fünf Soldaten, 19 Jahre alt, auf ih-ren Prozeß wegen Verdachts des "gemeinschaftlichen Tot-schlags". Noch zwei saßen 13 Tage ein, bis die Ermittlungen ergaben, dass sie an den töd-lichen Faustschlägen nicht be-teiligt waren."Vulcano"-Chef Franz Adam

wird von einer Schlagzeile in der Sonntagszeitung überrum-pelt: „Disco-Boss trauert mit den Eltern des Opfers“ steht auf dem Titel. Peinlich, denn er hat mit den Angehörigen noch kein Wort gesprochen. Die rauschende Party im "Vul-cano" tobt nach dem Todesfall weiter, als wäre nichts passiert. Keine Gedenkminute, welche die aufgedrehten und leicht-sinnigen, jungen Leute zum Innehalten bringt, nachdenk-lich stimmt? "Ich muss zugeben, ich habe

nicht daran gedacht", ent-schuldigt sich Adam in einem Gespräch mit dem Bürger-blick. Kurz darauf greift er er-neut zum Telefon. Das "ganze Mitgefühl" will er den Hinter-bliebenen aussprechen; es soll nicht bei Beileidswor-ten in der Zei-tung blei-ben.

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Vulcano: Niederbayerns größter Diskotempel, Aicha v. Wald

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Stadttheater / Redoute ProLi KohlbruckFürstbischöfliches

Opernhaus

Gottfried-Schäffer-Str.

2+4, 94032 Passau

Tel.: 0851/9291913

[email protected]

www.theater-passau.de

Redoute

Veranstaltungssäle

Gottfried-Schäffer-Str. 2

94032 Passau

Tel.: 0851/92919-36

[email protected]

www.redoute.de

Veranstaltungszentrum Pro-Li

Unterer Sand 13, 94032 Passau

Tel.: 0851/9890148

[email protected]

www.proli.info

X-Point Halle

Dreiländer Halle Streifarena

KULTUR IM BLICK

1.3. [Sonntag]

STADTTHEATERCabaretMusical von John Kander und Fred Ebb anschl. Publikumsge-spräch.18 Uhr

REDOUTEKlassik: Klavierabend – Kammermusik VEkaterina Tarnopolskaja spielt Bach und Schostakowich.19 Uhr | 13€ / 8,50€

3.3. [Dienstag]

SCHARFRICHTERBundesweites Filmfestival 2009 / Faustrecht Film und Gespräch. Lokaler Filmpartner: Jugendzentrum Zeughaus. Filminhalt: Jugend-liche Gewalttäter. Infos unter www.ueber-macht.de 19 Uhr

PROLIIndie-Alternative-Night20 Uhr | Eintritt frei

4.3. [Mittwoch]

KULTURMODELL BRÄUGASSEReihe: „Vergessene Autorin-nen und Autoren aus Altbay-ern“Dr. Hans Göttler liest und dis-kutiert mit dem Publikum über Martin Buchner, Max Peinkofer und Max Matheis19:30 Uhr

PROLI60s/ 70s Night20 Uhr | Eintritt frei

SCHARFRICHTERMathias Tretter - Staatsfeind Nr. 11Tretters drittes Kabarett-Pro-gramm über politische Wirren. 20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) | 20€ / 15€

4.3. [Mittwoch]

CAFE MUSEUMKonzert: JT Lewis` Middle Passage Squad (USA)Konzert mit dem senegalesi-schen Gitarristen Herve Samb und Brooklyn-born Melvin Gibbs.20:30 Uhr | 25€ / 20€

5.3. [Donnerstag]

STADTTHEATERDer Brandner Kaspar und das ewig´ LebenVolksstück von K. Wilhelm19:00 Uhr | Freier Verkauf

GASTHOF HOFFRAGNERFINEST LIVE JAZZKlassischer Live-Jazz und kuli-narische Schmankerl in uriger Atmosphäre. Geheimtipp!21.00 Uhr | Eintritt frei !

PROLIExtreme-Sport-VideosHeute: Fokus Skates!21 Uhr

6.3. [Freitag]

STADTTHEATERNORMAOper von V. Bellini19:30 Uhr | Freier Verkauf

CAFE MUSEUMPoetry Slam: Jaromir Konecny (CZ)Tschechische Art von Ge-schichten, die jenseits der Ju-gendfreigabe sind.20:30 Uhr | 15€ / 10€

PROLIMOTOWN-Partyzur Huldigung des 50-jährigen Bestehens des Kult-Labels!21 Uhr | 3 €

7.3. [Samstag]

STADTTHEATERDer Rosengarten (Il Giardino di Rose)...

7.3. [Samstag]

... Szenisches Barockoratori-um von Alessandro Scarlatti (in italienischer Sprache mit deut-schen Übertiteln)Samstag-Abo und freier Ver-kauf19:30 Uhr

SCHARFRICHTERChristian Überschall – „Weltpremiere: Die letzten Rätsel der Menschheit“ Überschall stellt die letzten unge-lösten Fragen der Menschheit.

20:00 Uhr | 20€ / 15€

PROLIMEGAHERZ Rockformation aus München20 Uhr | 14 €

8.3. [Sonntag]

PFARRKIRCHE ST. PETERPassauer Konzertwinter Das Heinrich-Schütz- Ensemb-le Vornbach spielt Händels „Der Messias“. Ltg.: Martin Steidler.17:00 Uhr

PROLISalsa-Partymit Maria Cristina von MC Salsa19 Uhr | 3 € inkl. Salsakurs

10.3. [Dienstag]

STADTTHEATERAmphitryon Lustspiel nach Molière von Heinrich von KleistGeschl. KJR, Restkarten unter 0851/95675019:00 Uhr

SCHARFRICHTERBundesweites Filmfestival 2009 / Ihr Name ist SabineSabine und Sandrine Bonnaire sind Schwestern. Sabine ist Autistin. Sandrine gehört zu den große Stars am Kinohim-mel. 19:00 Uhr

10.3. [Dienstag]

PROLIIndie-Alternative-Night20 Uhr| Eintritt frei

11.3. [Mittwoch]

PROLI60s/ 70s Night20 Uhr | Eintritt frei

12.3. [Donnerstag]

SCHARFRICHTERKlaus Eckel – „Not sucht Ausgang“ Der österreichische Kabarettist Eckel schickt ihren Schutzen-gel in Pension.20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) | 20€ / 15€

PROLISVÄNGFinnisches Mundharmonika-Quartett19 Uhr

CAFE MUSEUMKonzert: Cecile Verny Quartet (F/D)Ein Genuss, solch eine Stimme zu hören. Ein Höchstmaß an Natürlichkeit.20:30 Uhr | 25€ / 20€

13.3. [Freitag]

STADTTHEATERDer Rosengarten (Il Giardino di Rose)Szenisches Barockoratorium von Alessandro Scarlatti (in italienischer Sprache mit deut-schen Übertiteln)Freitag-Abo B und freier Verkauf19:30 Uhr

CAFE MUSEUMKonzert: Gutbucket (USA)Das klug strukturierte Dauer-feuer eines als Rockband kos-tümierten Jazzquartetts.20:30 Uhr | 20€ / 15€

13.3. [Freitag]

PROLIU-Turn-PartyDrum´n´Bass mit Live Act22 Uhr | Eintritt: 5 €

SCHARFRICHTERSven Kemmler – „Endlich“ Kabarettstück, in dessen Ver-lauf ein asiatischer Meister, ein als Comedian getarnter Killer und ein verhaltensgestörter Experte in ein subatomares Experiment geraten.20:00 Uhr | 20€ / 15€

14.3. [Samstag]

DREILÄNDERHALLE7. Anglermesse Alles von und für den Angler.9:00 Uhr (Ende 17:00 Uhr)

STADTTHEATERCabaretMusical von Kander & EbbFreier Verkauf19:30 Uhr

PROLIVORZEIGEKINDERDeutschsprachiger Punk-Pop aus Landsberg20 Uhr | 10 €

SCHARFRICHTERGosch & Klimpa – „Am Strand der Dinge“ Ein Chansonabend über Dinge und deren Menschen, mit be-kannten und weniger bekann-ten Liedern.20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) | 20€ / 15€

15.3. [Sonntag]

STADTTHEATERCabaretMusical von Kander & EbbFreier Verkauf18:00 Uhr

PROLIBlues Session18 Uhr | Eintritt frei

16.3. [Montag]

DREILÄNDERHALLEThe Best of Musicals 2009 Eine große musikalische Reise durch die Welt der Musicals mit vielen großen Hits aus „Phan-tom Of The Opera“, „Dirty Dancing“, „Mamma Mia“, „We will rock you“, „Cats“ und „Eli-sabeth“.20:00 Uhr

SCHARFRICHTERRobert Schindel – „Gedichte & Prosa“ Schindel liest aus „Mein maus-klickendes Saeculum“ (Suhr-kamp 2008), dessen Gedichte sich als „Logbücher“ dem Le-ser präsentieren. 20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) | 20€ / 15€

PROLIPhilosophisches Cafémit Dr. Thomas Mohrs über Sterbehilfe und Gesundheits-wesenGast: Dr. Michael Dressel

17.3. [Dienstag]

SCHARFRICHTERBundesweites Filmfestival 2009 – Monsanto, mit Gift und Genen Film und Gespräch. Loka-ler Filmpartner: Biokreis e.V. Filminhalt: Genetisch verän-derte Lebensmittel sind sicher. Das sagen die Hersteller-Fir-men .Marie-Monique Robins brillante Recherche über den Biotechnologie-Konzern Mon-santo untersucht, wie die „wis-senschaftlichen Beweise“ für diese Behauptung zu Stande kommen. 20:00 Uhr

PROLIIndie-Alternative-Night20 Uhr | Eintritt frei

21

Interview Matschiner

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Scharfrichterhaus SonstigesCafe MuseumCafe Museum

Bräugasse 17 | 94032 Passau

Tel.: 0851/96 66 888

[email protected]

www.cafe-museum.de

ScharfrichterHaus Passau

Milchgasse 2 | 94032 Passau

Tel.: 0851 35900

Fax: 0851 2635

[email protected]

www.scharfrichter-haus.de

Gasthof Hoffragner Altstadt

Museum Moderner Kunst

Pfarrkirche St. Peter

Kulturmodell Bräugasse

Universität Passau,

Zeughaus,

Scheune am Severinstor

Eine Wand aus Glühbirnen; grell beleuchtet sie den Kit-Kat-Klub, strahlt die Körper der Girls und Boys zu voller Sinnlichkeit aus, straffe Haut, weiche Kurven. 218 Glühbirnen, professionelles Vergnügen heißt im Cabaret Ver-schwendungssucht; Licht wird verschwendet, Menschen ver-schwenden sich. It’s showtime.

In diese Welt flüchtigen Amüse-ments gerät der brave, amerikani-sche Schriftsteller Cliff Bradshaw (Kristoffer Nowak), der 1930 nach Berlin reist. Dort verliebt er sich in Sally Bowles (Maria Magdale-na Rabl), die bezaubernd-laszive Sängerin im Kit-Kat-Klub, und sie sich in ihn. Im heraufziehen-den Nationalsozialismus suchen Menschen einander, wollen Wär-me, und so finden sich auch Cliff‘s Vermieterin Fräulein Schneider (Antonia Reidel) und der Jude Schultz (Jochen Decker).

Doch dass für echte Gefühle in blendender Großstadthelle kein Platz ist, deutet bereits das frivo-le, entmenschlichte Lächeln des

Conférencier (Reinhard Peer) an, ein Mephisto der Golden Twen-ties, der mit automatisierter Ele-ganz tanzt und singt.

Noch schneller bereiten die Na-zis dem fragilen Glück ein Ende.Liebe bleibt letztlich Traum, denn Gräben reißen auf, man unter-scheidet zwischen Deutschen und anderen. Cliff und Schultz tragen gelbe Kleidungsstücke, macht sie zu Gezeichneten. Es ist ein ande-res Gelb als das gleichmachende, gedimmmte Licht der Nachtclubs. Der Judenstern ist nicht mehr weit und Cliff flieht zurück in die Heimat.

Regisseur Markus Bartl hat der Musical-Inszenierung eine schnörkel- und zeitlose Ästhe-tik verpasst. Statt schwarzweißer Photoglanzoptik erscheint Ber-lin als ironisch blauer Schriftzug. Auch die Musik ist von feinen, dissonanten Brechungen durch-setzt. Broadway-Feeling im Pas-sauer Opernhaus. ch

Termine, siehe Kalender.

"Cabaret" mit kühler Erotik

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KULTUR IM BLICK

18.3. [Mittwoch]

DREILÄNDERHALLENight of the Dance Traditioneller irischer Stepp-tanz mit Feuer und Erotik La-teinamerikas20:00 Uhr

PROLI60s | 70s Night20 Uhr | Eintritt frei

18.3. [Mittwoch]

SCHARFRICHTERChristoph & Lollo – „Hitler, Huhn und Hölle“Die Wiener Kabarett-Rocker haben sich in Österreich mit fünf CDs und Hunderten von Auftritten den Ruf von Under-ground-Stars erarbeitet. 2007 gab’s das kleine Scharfrich-terbeil.20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) | 20€ / 15€

CAFE MUSEUMKonzert: Gilmore – Tacuma – Calhoun (USA) „unified presence”Ein Jazz-Rock-Trio der Sonder-klasse, vermutlich das beste Gespann, das derzeit durch Europa tourt.20:30 Uhr | 25€ / 20€

19.3. [Donnerstag]

STADTTHEATERPREMIEREDornröschenPuppentheater nach den Brü-dern Grimm16:00 Uhr | Freier Verkauf

MUSEUM MODERNER KUNSTBeginnende ModerneKunst vor Ort. Hören, sehen, diskutieren: In rascher Folge lösen sich die Kunststile ab, ge-sellschaftliche Verwerfungen, Krieg und Wirtschaftsdepressi-on werden in unterschiedlicher Weise verarbeitet.19:00 Uhr

19.3. [Donnerstag]

SCHARFRICHTERMax Uthoff – „Sie befinden sich hier“ Kabarettist Max Uthoff sucht seine Existenz zwischen Kü-chenkalender und Kant.20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr)20€ / 15€

PROLITribute to Duke EllingtonHuldigung an den Jazzgigan-ten, Konzert mit Anleitner-Schlesag-Spatz Trio20 Uhr

20.3. [Freitag]

STADTTHEATERDer RosengartenBarockoratorium von Alessan-dro ScarlattiFreitag-Abo A und freier Ver-kauf19:30 Uhr

SCHARFRICHTERAngelika Beier – „Frühreif - Das Abenteuer Frau“Kabarettistin Angelika (Fanny) Beier beleuchtet mit ihrem Programm das Abenteuer Frau. 20:00 Uhr (Einlass: 19:00 Uhr) | 20€ / 15€

PROLIPassau rockt IVmit Zyprian Wondracil, Quartett zwischen Punkrock, Postfolk und Blues. The Blowing Le-winskys, fünf Innviertlerspecial guest: Leeds Club

CAFE MUSEUMKonzert: Wolfgang Puschnig Quartett (AUT)Wolfgang Puschnig hat einen Ruf als brillanter Solist und ideensprühender Virtuose.20:30 Uhr | 20€ / 15€

21.3. [Samstag]

KULTURMODELL BRÄUGASSEOrientalische NachtNach dem großen Erfolg von 2008 auch dieses Jahr wieder. Liveband mit Baher al Regeb (Kanoun), Abul s'Ghaier (Per-cussion), klassich-arabischer Tanz.20 Uhr | 14€/ 10€

STADTTHEATERDer Mann von La ManchaMusical von Mitch Leigh, Dale Wasserman und Joe Darion.19:30 Uhr

PROLII-FireOffbeat-Gruppe aus Hamburg, Konzert von der VI Zeughaus

20 Uhr

SCHARFRICHTERMatthias Deutschmann – „Die Reise nach Jerusalem“Matthias Deutschmann prä-sentiert sein elftes Solopro-gramm und es ist wahrlich ein politisches Programm zwi-schen allen Stühlen.20:00 Uhr | 20€/ 15€

22.3. [Sonntag]

STADTTHEATERTheater ExtraEin Blick hinter die KulissenÖffentliche Führung11:00 Uhr | 3 €

STADTTHEATERDer Mann von La ManchaMusical von Mitch Leigh, Dale Wasserman und Joe Darion 18:00 Uhr

STADTTHEATERKlavierabend mit Ekaterina TarnopolskajaKammerkonzert 519:30 | Freier Verkauf

Weitere Veranstaltungen auf der nächsten Doppelseite!

22 KULTUR IM BLICK

22.3. [Sonntag]

PROLISalsa-Partymit Maria Cristina von MC Salsa19 Uhr - 3 € inkl. Salsakurs

23.3. [Montag]

SCHARFRICHTERLydia Daher – „Kein Tamtam für diesen Tag“„Kein Tamtam für diesen Tag“ wurde im Frühjahr 2008 veröf-fentlicht und behandelt immer wieder das aus der poetischen Suche resultierende Nicht-Finden, Nicht-Treffen, Nicht-Ankommen, das Knapp-Vorbei. 20:00 Uhr | 8€ / 6€

24.3. [Dienstag]

SCHARFRICHTER KINOBundesweites Filmfestival 2009 - Zuoz – Schule der EliteFilm und Gespräch. Lokaler Filmpartner: Arbeitskreis Schu-lewirtschaft Passau. Filmin halt: Wissen ist Macht. Wer in Deutschland auf eine öffentli-che Schule geht, kann von den Lernbedingungen im „Lyceum Aloinum Zuoz“, einem impo-santen Internat in den Schwei-zer Bergen, nur träumen.19:00 Uhr

PROLIIndie-Alternative-Night20 Uhr | Eintritt frei

SCHARFRICHTERDon Braden QuartettSaxophonist Don Braden tour-te mit Jazzgrößen wie Betty Carter, Wynton Marsalis, Tony Williams, Freddie Hubbard, Roy Haynes und anderen wichti-gen Jazzmusikern. Er ist ein richtiges Kaliber auf seinem Instrument.20:00 Uhr | 22 € / 16,50 €

25.3. [Mittwoch]

SCHARFRICHTERMurat Topal – „Getürkte Fäl-le - ein Cop packt aus“Murat Topal ist Deutsch-Türke und Polizist aus Berlin-Neu-kölln. Und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch im wirkli-chen Leben.20:00 Uhr | 20€ / 15€

PROLI60s | 70s Night20 Uhr | Eintritt frei

26.3. [Donnerstag]

SCHEUNE AM SEVERINSTORDiaschau: Eine Reise zum Horizont, Teil 2Australien, Neuseeland, Japan und der Heimweg. Zwei Jahre lang fuhr Angela Brandl allein mit ihrem Motorrad um die Welt. 70 000 Kilometer legte sie dabei zurück.19:30 Uhr

PROLITrommelzirkusmit Stefan Spatz19:30 Uhr

26.3. [Donnerstag]

SCHARFRICHTERStefan Haider – „Plan B“Alles läuft schief: Falscher Part-ner, falscher Job, die falsche Stadt, die falsche Hautcreme und ein kratzender Pyjama. Kabarettist Haider zählt drei Gründe gegen einen Amoklauf auf.20:00 Uhr | 20 €/ 15 €

CAFE MUSEUMKonzert: Toninho Horto Solo (BR)Jazz-inspirierte brasilianische Gitarrenmusik vom Feinsten.20:30 Uhr | 20€ / 15€

27.3. [Freitag]

SCHARFRICHTER KINOBundesweites Filmfestival 2009 – Für Gott, Zar und Va-terland Film und Abschlussveran-staltung. Lokaler Filmpartner: Deutsch-Russische Gesell-schaft in Passau e.V. Filminhalt: Mikhail Morozov hat beste Be-ziehungen zum russischen Ge-heimdienst, dem Militär, der or-thodoxen Kirche und der Partei Wladimir Putins. Und er besitzt in der Nähe von Moskau das Dorf Durakovo. Hier herrscht der Hausherr nach feudalen Gepflogenheiten.19:00 Uhr

STADTTHEATERDie NervensägeKomödie von Francis Veber19:30 Uhr | Abo B/Freier Verkauf

SCHARFRICHTERBettina Mittendorfer – „Weibsbilder“An diesem Theaterabend spielt Bettina Mittendorfer, begleitet durch Wolfgang Plenk an der Gitarre, große bayrische Lite-ratur.20:00 Uhr) | 20 €/ 15 €

PROLIHELLS KITCHENFrom Sabbath to Slayer and beyond - welcome to the hard side of life20 Uhr | Eintritt frei

CAFE MUSEUMKonzert: Ensemble MTWEigenkompositionen einer spannenden Mischung aus Al-ter Musik und Jazz.20:30 Uhr | 15€ / 10€

DREILÄNDERHALLEApassionata - Die Gala-Nacht der PferdeEuropas erfolgreichste Pferde-Gala 2009 wieder in Passau.20:00 Uhr

Stadttheater / Redoute ProLi Kohlbruck

Man muss kein Starkbier-Freund sein, dieser Termin ist schon allein wegen der Massage für die Lachmuskeln Pflicht: Zum Starkbierfest am Kohlbrucker Berg geben sich Kabarettisten die Ehre, die zu den Besten der Regi-on gehören.

„Die Quelle des Glücks“ in Passau erkundet das Ensem-ble „Treibgut“ (Foto), mit den altbekannten Darstellern Babsi Dorsch, Norbert Entfellner und Gerlinde Feicht sowie den Neu-zugängen Andreas Weindl und Markus Rohmann.

Kabarettist Manfred Kemplin-ger, Scharfrichterhaus-Urgestein und Zimmerschied-Zögling, tritt wieder als der Passauer Vereins-funktionär Peter Hasenschwin-gerl auf.

Neu im Programm: Wolfgang Krebs, der mit seinen perfekten Parodien (Stoiber, Beckstein, Be-ckenbauer) vielen vom BR-Maga-zin „Quer“ bekannt sein dürfte.

Innstadt-Brauerdirektor Fried-helm ist mit dieser Veranstaltung

wirklich ein großer Wurf gelun-gen. Einmal im Jahr verwandelt er den Kohlbrucker Hügel zum Nockherberg.

Das bitter-süße, dunkle Bier lähmt schnell das Gehirn. Das Rezept ist einfach: mehr Hopfen, dunkles Malz und weniger Was-ser. Ergibt 7,7 Prozent Alkoholge-halt (Helles hat 4,9).

In den Kabarettpausen sind zwar manche PR-Plaudereien mit Lokalpolitikern und Starkbier-königinnen seicht und karg wie Fastenspeise, aber das trübt kaum den Genuss eines ansonsten tur-bulenten Abends.

Julia Koch, eine 20-jährige Hutthurmerin, Abiturientin des Gisela-Gymnasiums und „beken-nende Dirndl- und Ledenhosen-trägerin“, hat in diesem Jahr die Krone auf. Es ist ihre zweite: Sie wurde 2008 dank ihrer Treffsi-cherheit auch Königin der Apfel-kochschützen.

X-Point-Halle | 5., 6., 7., 13. und 14. März | 16 Euro | www.innstadt.de

Köstliche Kalauer in Kohlbruck

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Fürstbischöfliches

Opernhaus

Gottfried-Schäffer-Str.

2+4, 94032 Passau

Tel.: 0851/9291913

[email protected]

www.theater-passau.de

Redoute

Veranstaltungssäle

Gottfried-Schäffer-Str. 2

94032 Passau

Tel.: 0851/92919-36

[email protected]

www.redoute.de

Veranstaltungszentrum Pro-Li

Unterer Sand 13, 94032 Passau

Tel.: 0851/9890148

[email protected]

www.proli.info

X-Point Halle

Dreiländer Halle Streifarena

Die Mitglieder des Ensembles Treibgut

23KULTUR IM BLICK

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28.3. [Samstag]

DREILÄNDERHALLEApassionata - Die Gala-Nacht der PferdeEuropas erfolgreichste Pferde-Gala 2009 wieder in Passau.15:00 und 20:00 Uhr

STADTTHEATEREine Nacht in VenedigOperette von Johann Strauß19:30 Uhr

PROLICLAUDIA KORECKDas „Madl“ lieferte mit „Fli-ang“ den Soundtrack des Sommers, Konzert von Eulen-spiegel Concerts20 €

SCHARFRICHTERKlaus Peter Schreiner – „Einmal Deutschland und zurück“ Ein Rückblick auf die Teilung Deutschlands und die Resulta-te der Wiedervereinigung.20:00 Uhr | 20€ / 15€

29.3. [Sonntag]

DREILÄNDERHALLEApassionata - Die Gala-Nacht der PferdeEuropas erfolgreichste Pferde-Gala 2009 wieder in Passau.15:00 Uhr

STADTTHEATERTheaterfrühschoppen zu „Die tote Stadt“ Stückeinführung mit dem Freundeskreis Passauer Stadt-theater e. V. zur Oper von Erich Wolfgang Korngold im Foyer.11:00 Uhr

PROLIMANSA CAMIOTrommelmeister aus Baro in Guinea/Westafrika18 Uhr

29.3. [Sonntag]

ATELIERS IN NIEDERBAYERNAteliertag NiederbayernTag der offenen Tür aller Ateli-ers in Niederbayern von 13 bis 19 Uhr. Infos: www.ateliers-in-niederbayern.de.

ZEUGHAUSKindertheater – „Das Unge-heuer im Apfelbaum“ Kindersonntagstheater gespielt vom Theater Spielberg für Kin-der ab 4 Jahre.15:00 Uhr | 3€ Kinder, 4€ Erw.

REDOUTEKinderkonzert „Spielen nur Engel auf der Harfe?“Helen Radice, Harfinistin der Ndb. Philharmonie, spielt und erklärt kindgerecht eine Harfe.16:00 Uhr | Freier Verkauf

STADTTHEATERDie Tote StadtOper von E. W. Korngold.Theaterfrühschoppen.11:00 Uhr | Eintritt frei

STADTTHEATEREine Nacht in VenedigOperette von Johann Strauß18:00 Uhr | Freier Verkauf

30.3. [Montag]

SCHARFRICHTERPassau Open KlassikBühne frei für junge oder jung gebliebene klassische bzw. crossover Musiker. Anmeldun-gen bis Freitag Vormittag in der vorhergehenden Woche bei [email protected] oder 0851/35 900. 18:30 Uhr | kostenlos

PROLIIndie-Alternative-Night20 Uhr | Eintritt frei

1.4. [Mittwoch]

SCHARFRICHTERManfred Kempinger – „Klappe auf“Ein aberwitziger Blick auf den Standort Deutschland.20:00 Uhr | 20 €/ 15 €

PROLI60s|70s Night20 Uhr | Eintritt frei

Ausstellungen

NICEFotografie PassauStimmungsvolle Aufnahmen der Dreiflüssestadt Passau von Alexander Steinkohl mit. Während der Öffnungszeiten des Nibelungeneinkaufcenters besuchbar.Ab 2. Februar 2009

Museum Moderner KunstSammlung von Annerose und Alois RiedlDer Maler Alois Riedl und seine Frau, die Bildhauerin Annerose Riedl, sammeln seit Jahrzehn-ten Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von Künstler-freunden und Kollegen.Bis 1. April 2009

St.-Anna-KapelleKUNST IM GEPÄCKStefan Eberstadt, Orlin Nedel-chev, Ognjan Petkov, Markus Putze In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Künstler-haus Villa Concordia, BambergBis 29. März 2009

Produzentengalerie Passau e.V.OTTO MÜLLERBis 29. März 2009

galerie art.tickBärenlandAusstellung von von Anatol Donkan aus SibirienBis 5. April 2009

(Quelle : Passau-Live.de)

Scharfrichterhaus SonstigesCafe Museum

Sie wirken putzig mit übergroßen Augen, riesigen Schnäbeln. Raben hocken in der Schlossgalerie Schär-ding auf knorrigen Ästen, neben erdigfarbenen Skulpturen, Ampho-ren und Kugeln, an den Wänden hängen großformatige Bilder, zei-gen Himmel und das weite Innvier-tel, oder bleiben abstrakt.

Für die Ausstellung „Zwei Ge-nerationen im Dialog“ haben die Künstler Walter Gupfinger und seine Tochter Gudrun Hamal Un-terschiedlichstes geschaffen und zusammengestellt.

Gupfinger ist Keramiker. Neben den Vögeln gestaltet er Vasen, mal zart und klein, dann hüfthoch. Sei-ne Tochter dagegen malt. Meist in Acryltechnik, schafft sie farbenfro-he, leuchtende Bilder.

Vater und Tochter verbindet das Experiment. Und so wirkt ihre Ausstellung, bunt und immer wie-der neu.

Schärdinger Schlossgalerie | bis 22. März Fr. 16-18, Sa.-So. 14-16 Uhr

Raben & Himmelim Innviertel

ImpressumHerausgeber und

ChefredakteurHubert J. Denk

Kapuzinerstr. 19 94032 Passau

Telefon 0851 93 46 649Fax 0851 93 46 801

[email protected]

RedaktionChristian Hambrecht,

Ben Christoph, Alexander Eckmeier,

Moritz Bruckner

Produktionnachtarbeit.design |

Lukas MusilekAnzeigen

Doris [email protected]

VertriebMichael Sedlacek

[email protected] Tauscher

Online-TechnikMichael Schön, München

DruckTutte Druckerei GmbH,

Salzweg

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Cafe Museum

Bräugasse 17 | 94032 Passau

Tel.: 0851/96 66 888

[email protected]

www.cafe-museum.de

ScharfrichterHaus Passau

Milchgasse 2 | 94032 Passau

Tel.: 0851 35900

Fax: 0851 2635

[email protected]

www.scharfrichter-haus.de

Gasthof Hoffragner Altstadt,

Museum Moderner Kunst,

Pfarrkirche St. Peter,

Kulturmodell Bräugasse,

Universität Passau,

Zeughaus,

Scheune am Severinstor

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