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herausgegeben vom

HISTORISCHEN VEREIN FÜR MITTELBADEN MITGLIEDERGRUPPE APPENWEIER

Schriftleitung: Karl MaierDruck: Käthe Reinbold und Hermann Flötzer

von der Gemeindeverwaltung Appenweier

VorwortDas herausragende Ereignis des Jahres 1980 war für alle* die sich mit der Geschichte unseres Raumes befassen , die Ausgrabungen eine merowingerzeitliehen Gräberfeldes in Urloffen. Herr Dr. Struck vo Denkmalamt Freiburg hat uns mit seinen Studenten einen unschätz­baren Dienst geleistet und bedeutende Erkenntnisse über die Ur­sprünge von Urloffen und auch Appenweier zutage gebracht« Wir danken Herrn Dr. Struck ganz herzlich, daß er uns einen Bericht über seine Arbeit, die ja in Urloffen mit großer Anteilnahme ver­folgt wurde9 zum Abdruck im Heimatsblatt zur Verfügung stellt« Brei Mitglieder des Historischen Vereins, Pfarrer Kilian Jost, Herr Carl Benz und Herr Hugo Bell? sind im vergangenen Jahr ge­storben» Vir gedenken Ihrer in besonderen Nachrufen»Zwei Artikel - von Erwin Bürkel und Paul Werner ~ beschäftigen sich mit zwei geschichtsträchtigen Gasthäusern, dem "Ochsen" in Zimmern, dessen Brandruinen im letzten Jahr abgetragen wurden, und dem "Adler11 in Appenweier und seiner Wirtsfamilie Werner<,Der Bericht über den Zehnten in Appenweier von Karl Maier setzt die Beschreibung der Herrschaftsverhältnisse in unserem Dorf fort die im letzten Heimatblatt begonnen wurde.Für die Arbeit am ersten Block unserer Zeitschrift, der die wich­tigsten Informationen Über das Jahr 1980 festhält, bedanke ich mich bei Herrn Bürgermeister Götz, den Ortsvorstehern Herrn Yollm und Herrn Sehwelling und insbesondere bei Herrn Schmidt, Frau. Hee Frau Sauer und Frau Lohmele vom Einwohnermeldeamt für die mühsame Zusammenstellung von Eheschließungen, Geburten und Sterbefällen,

Die Schriftleitung

A P P E N W E I E R E R H E I M A T B L A T T 1981

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I n h a l t s v e r z e i c h n i s

1, Titelbild nach einer Zeichnung der Schnalle und desGegenbeschlägs aus dem Gräberfeld in Urlöffeln

2, Siegfried Götz, Bürgermeister: Rückschau und Ausblick

3, Schriftleitung: Wichtige Ereignisse des Jahres 1980Programm der Schallplatte: "Klingende Grüße aus Appenweier”Ausgewählte Statistik 1980

4„ Franz Kupp, Geschäftsführer, .NesselriedUErinnerung an Pfarrer Kilian Jost

5, Dr o Günther Maier, Zahnarzt* Carl Benz zum Gedächtnis

6« Karl Maier, Studiendirektor:Nachruf auf unser Mitglied Hugo Bell

7, Erwin Bürkel v Verw«Angestellter, Urloffen:Ein Stück Dorfgeschichte verschwand

So Paul Werner, Regierungsdirektor, Stuttgart«Die Familie Werner und der "Adler” in Appenweier

9„ Dr« Wolfgang Struck, Freiburg:Ausgrabungen in einem merowIngerzeit­lichen Gräberfeld in Urloffen, Gemeinde Appenweier, Ortenaukreis

XD» Karl Maier» ZehntVerhältnisse auf der Gemarkung Appen­weier

Die Mitgliedergruppe Appenweier des Historischen Vereins für Mittelbaden besitzt eine kleine Bibliothek wichtiger Werke zur Heimatgeschichte, die wir unseren Lesern zur Ausleihe empfehlen«

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Rückschau und Ausblick

Es ist mir auch in diesem Jahr ein herzliches Bedürfnis, all denen Dank zu sagen9 die sich im vergangenen Jahr wiederum in den Dienst der Allgemeinheit gestellt haben.Gans: besonders danke ich den Gemeinde- und Ortschaftsräten, den Vereinsvorständen sowie allen Vereinen, Verbänden und Organisationen/deren Ziel es ist* für den Mitmenschen tätig zu sein,

Eines der entscheidendsten Ereignisse des Jahres 1980 für unsere Gemeinde waren die Neuwahlen zum Gemeinderat bzw« den Ortschaftsräten.Aufgrund des neuen Wahlrechtes war der Ausgang der Wahlen sehr ungewiß. Besonders deshalb, weil man aufgrund des schwierigen Wahlrechts mit einem wesentlich höheren Prozentsatz an ungültigen Stimmen rechnen mußte* Erfreulicherweise ist dies jedoch nicht io dem befürchteten Maße eingetroffens so daß man von einem ordnungsgemäßen Ablauf und Ausgang sprechen kann«

Folgende Damen und Herren wurden in die Gemeindegremien ge­wählt :

Gemeinderäte

Armbruster Richard Steilvertr.BürgermeisterBrudy OttoBrudy RichardGanter August ■Grumer JosefGutmann AdolfKabelitz CarolaKiefer JosefKleinert GünterKraus GerhardKrauss HermannMaier Karl

Landwirt u» Holz- HolzfacharbeiterLandwirtBezirksschornsteimfegerm,AmtsratVersicherungskaufmannFuhrunternehmerHausfrau Zimmerine isterOberlehrerSchlossermeisterBlechnermeisterStudiendirektor

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Sälinger FritzSauer JosefSchneider AdolfSchneider HorstSchneider SiegfriedSchirmer Walter 2 0Bürgermeisterstellvertr0

Trautmann Hartin 3» Bürgermeisterstellvertr*

Ortschaftsräte Urloffen

Kabelitz Carola Kiefer Josef Kleinert Günter Krauss Hermann Sauer Adalbert Schmidt Fridolin Schneider Emil Siefert Karl Spengler Walter Trautmann Martin Wilhelm Angelo

Ortschaftsräte Nesselried

Vollmer Berthold Benz Franz Bross Herta Brudy Otto Dreier Gerhard Ganter August Hettig Richard Kiefer Erwin

PolierLandwirt.BankdirektorMalermeisterAusbildungsleiterBundesbahnhauptsekretär

Orthopädischuhmacher-meister

HausfrauZimmermeisterOberlehrerBlechnermeisterSchlosserZollamtmannBundesbahnobersekretärOberwerkmeister aeD 0

GärtnerOrthopädischuhmacherm.Handelsschulrat

LandwirtschaftsmeisterChemiefacharbeiterHausfrauLandwirtEinrichtungsberaterAmtsratPostoberschaffnerGalvaniseur

Ein weiteres bedeutendes Ereignis stellte die Inbetriebnahme der erweiterten Kläranlage dar. Die Gemeinde hat unter hohen finanziellen Belastungen ein Projekt geschaffen* das bestimmt ist mitzuhelfen, unseren Nachkommen eine saubere Umwelt zu

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hinterlassen. Mit einer Größe von 25*000 Einwohnergleichwerten ist sie bei einem derzeitigen Anfall von 16«,000 Einwohnergleich- warten auf das Jahr 2,000 ausgerichtet.Bie bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, daß sie’hervorragendarbeitet und den Anforderungen in vollem Umfange gerecht wird,

Auch im Jahr 1980 waren im Gemeinderat wieder einige wichtige Entscheidungen zu treffen8 Beispielhaft möchte ich nachfolgend einige nennem

~ Bie Feuerwehrabteilung Kesselried hat ein neues Fahrzeug erhalten

- Mit den Arbeiten für den neuen Rasensportplatz in Nesselried konnte begonnen werden

-■ In Urloffen wurde ein neuer Festplatz erstellt- Die Beleuchtung der Ortenauer Straße konnte entscheidend

verbessert werden- Die Erschließung des, Baugebietes "Klefin SommerfeldH konnte

aufgenommen und dadurch die Bebauung des Gebietes ermöglicht werden

~ Die Straßenfertigstellungsmaßnahmen im Baugebiet ,5Bergss konnten sehr zügig vorangebracht werden

- Das Industriegebiet konnte zu einem weiteren Teil erschlos­sen werden

- Im Baugebiet nHoh@nrain" wurden bis auf die Feinteerdecke und den Kinderspielplatz die Erschließungsmaßnahmen durch- geführt und kann somit im kommenden Jahr fertiggestellt werden

- Für das Pfarrheim der kath. Kirchengemeinde Appenweier konnte ein Zuschuß bewilligt werden

- An den Schulgebäuden in Appenweier und üesselried mir den um» fangreiehe Renovierungsarbeiten durchgeführt

Das Jahr 1980 wirds aus fiskalischer Sicht,ein. sehr.schwieriges Jahr werden* 2;um einen hat der Gemeinderat seinen Willen, keine neues Darlehen-aufzunehmen,- eindeutig bekundet, zum anderen wird das Land seine Zuweisungen im Rahmen des Finanzausglei­ches erheblich einschränken« Aufgrund der unsicheren Kosjunls- turlage ist es auch ungewiß» -ob die geschätzten-Steuereinnah­men tatsächlich erzielt werden«Trotz dieses -schwierigen und nicht genau kalkulierbaren Fi- nanzrisikos sind einige Maßnahmen zur Verwirklichung vorgese­hen,,

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Hier einige Beispieles

- Der Kinderspielplatz im Baugebiet "Berg" soll fertigge - stellt und eingeweiht werden

- Die Erschließungsmaßnahmen in den Baugebieten "Berg", "Hei- dewald" und "Im Kleinen Thalacker" sollen abgeschlossen werden

- Die Nußbacher Straße soll Gehwege erhalten- Das Baugebiet "Bohenrain" soll abgeschlossen und abgerech­

net werden- Die Erschließung der Baugebiete "Zimmererstraße-Nord" und

s?Eahnengart@n" soll begonnen werden- Die Kath» Kirchengemeinde Appenweier soll einen weiteren

Zuschuß für das Pfarrheim erhalten»

Die sich abseiehnenden finanziellen Probleme bei Bund und Land lassen uns nicht gerade hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Aber mit dem entsprechenden Willen und Einsatz der Verantwortung Tragenden werden wir auch die Zukunftsprobleme meistern. Dazu gehört aber a.uehs daß ein Umdenken des Ein­zelnen erfolgt, nämlich eine Abkehr vom Anspruchdenken/das leider in der Vergangenheit von der "öffentliehen Hand" zu stark gefördert wurde»

Mach mehreren Wahlen in den beiden letzten Jahren wird das Jahr 1981 ein Jahr ohne Wahlen sein« Da aufgrund der vielen Wahlen in relativ kurzen Abständen bei den Bürgern eine gewis­se Wahlmüdigkeit fest&ustellen war^ ist es zu begrüßen, daß auf diesem Gebiet nunmehr eine Pause eintritt.Abschließend wünsche ich nun allen Bürgern und Einwohnern unserer Gemeinde für das Jahr 1981* daß die sieb, bei der "Öf­fentlichen Hand" abseiebnenden finanziellen Schwierigkeiten nicht zum Abbau sozialer Leistungen führen müssen« Es bleibt

hoffen9 daß in der Zukunft das vorhandene "Soziale Netz" erhalten werden kann«

Siegfried Götz Bürgermeister

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Wichtige Ereignisse des Jahres 1 9 8 0

1») Gemeinde und Ortsteil Appenweier

02..05. u«.06.01. Sportverein: Jugendfußbailturnier des Südba­dischen Fußballbundes

06.01. Gemeinde: Neujahrsempfang12.01. Sportverein: Altherrenfußballturnierab 17.01, Volkshochschule: Zuschneide- und Nähkurs

für Anfängerab 18.01. Volkshochschule: Weinseminar:Wissenwertes

vom Wein20«01. Kraftsportverein: Jahresfeier04« u.11.02. Evang*Kirchengemeinde: Dia-Vortrag: "Uber-

entwicklung-Unter entwicklung11(Pfarrer Dr« Krapf )

09*02. Narrenzunft: - "Abbewihr im Narrespiegel/'12.02. Narrenzunft, Vereine9 Gaststätten: "Alt-

weifeerball"14.02» Narrenzunft: "Narrentauf e1’17»02. Narrenzunft, Vereine, Schuljugend: Fast-

nachtsumzug17.02. Narrenzunft: Familientreff "Von Kindern für

Kinder"19.02. Narrenzunft: Abschied von der Fasent 1980ab 25.02, Staatl.Gesundheitsamt: Säuglingspflegekurs26.02. Volkshochschule: Dia-Vortrag: "Heinrich Hans-

jakob- Volksschriftsteller der Ortenau (Manfred Hildenbrand, Hofstetten)

02*03. Kath. Pfarrgemeinde: Großes Frühjahrsfußbail-.turnier der Ministranten

08. u. 09«03a Kraftsportverein: Südbadische Meisterschaftenim. Ringen - Freistil

12„03* . Elternbeirat der Grundschule: Vortrag: "Lobund Strafe in Familie und Schule” (Prof*Dre Hans Herbert Beißler)

ab 13.03. "Volkshochschule: Rhetorikkurs16o03o Gemeinde: Landtagswahl18o03„ Volkshochschule: Dia-Vortrag: "Rechtsund links

der mittleren Donau” (Willi Hensl Lahr )

24.03« Gemeinde: Frühjahrsmarkt26.03. Gemeinde: Sportlerehrung

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05» - 1 9 , 0 4 ,0 6 . 0 4 .

06»04 ,

2 2 . 0 4 .

23 .04*

2 6 . w»27e0 4 o

1 5 . - 1 8 „ 0 5 *

18 .05»

3 0 . 5 . - 0 1 . 0 6 .

06« 06 .06• - 0 9 . 0 6 .

08 .06„

1 3 . 0 6 .

14„06 .

22„06 .

2 1 . - 2 9 . 0 6 .

Juli

12„07•

14.07«

2 3 . 0 8 e- 0 ß « 0 9 a

0 6 0 u , 0 7 . 0 9 .

2 8 . 0 9 o

2B*0 9 . » 0 4 . 1 0 .

05.10.0 8 . 1 0 .

1 4 . 1 0 .

- 8

Gemeinde: Schüleraustausch mit MontlouisMusikverein* OsterkonzertVolkstanzgruppe des Trachtenvereines:v erstes

öffentliches Auftreten während des Osterkonzertes

Kath. Pfarrgemeinde: Feier zum 10-jährigenBestehen des Altenwerkes

Deutsches Rotes Kreuz: BlutspendeaktionSchützenverein: Landesschützentag des Südbadi­

schen SportschützenbundesGemeinde: Ausflug der Gemeindebediensteten

nach Montlcrais-sur-LoireGesangverein: Ehrung der Sängerjubilare des

Renchtals in der SchwarzwaldhalleEvang.Kirchengemeinde: Landestreffen der evang.

GemeindejugendSchachklub: GründungsversamralungMusikverein: FreundschaftstreffenSchäf©rhundeverein: Pokalwettkampf der Arbeits­

gemeinschaft MittelbadenGemeinde: Einweihung der KläranlageKraftsportverein: PokalturnierGemeinde: Gemeinde- und Ortschaftsrats­

wahlenSportverein: Appenwelerer JugendsportwocheGemeindef Ortschaften: Teilnahme am Wettbe­

werb "Unser Dorf soll schöner werden*1

Kath® Pfarrgemeinde: Richtfest des neuen Pfarrheimes

Gemeinde: Verabschiedung der ausscheiden­den Gemeinderäte

Gemeinde: Schüleraustausch mit MontlouisTurnverein: 15. Internat. VolkslaufKath. Pfarrgemeinde: Verabschiedung von

Schwester JosefaSportkegelklubs Appenweier u.Urloffen^ Kegel­

meisterschaftenGemeinde: BundestagswahlDeutsches Rotes Kreuz: Ehrung der BlutspenderVolkshochschule: Dia -Vortrag:"Leuchtendes

Land - eine Herbstwanderung in Südtirol" (Roland Neugard,Offbg.)

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_ 9 -

Spätjahr

18,10.

25*10.

25 »u.26.10, 02, u.OS.llo11. >11,1 3 , 1 1 o

18*11.19.11,

26 01 1 c

22, u. 23,11 14*12.

Dezember

Volkshochschule: Kurse in Französisch, Fotogra­fieren, Batik, Blumenstecken, Ma­schinenschreiben , Sttitzkurs für

;; LegasthenikerMandolinen-u*Gitarrenverein: Bezirkskonzert der

mittelbadischen ZupfOrchesterSchwarzwaldverein: Vortrag "Biologischer Gar«

tenb&u” (Helmut Gramer)Akkordeonverein: Berbst-und WeinfestGemeinde: Narrensunf t: Gemeinde:

Spätjahrsmarkt F as t na ch ts er ö f fnungMär c h e ns p i e1 "Rumpe1s t i1schen”(Badisches Kämmerschauspiel)

Historischer Verein: Jahresrückblick im Film8 chwarzwaIdverein: FiImabendDeutsches Rotes Kreuz: Blutspendeaktion Kleintierzuchtverein: LokalschauGemeinde:

Gernelade:

15 o12 a24 ß12 *

Gemeindes Musikverein:

Veihnachtsliedersingen mit "Vico Torriani" und dem Eiaderchor ?? St. Michael tfAusgabe der Schallplatte mit Darbietungen folgender Vereine: Trachtenkapelle Appenweier, Akkordeonorehester Appenweier, Männergesangverein Appenweier, Kirchenchor Appenweier, Gesang- verein8SEintracht nNesselriedp Kirchenchor Nesselried8 Musik­verein Urloffeng Singgemeinschaft des Gesangvereins Urloffen, K.ir~ chenchor UrloffenErlaß der Haushaltssatzung 1981Konzert unter dem. Christbaum

2„) Ortsteil Nesselried

1 3 . 0 1 .

28 o 01 *

12, u . 1 3 , 0 2 .

1 9 . 0 2 .

30«03«31,05. - 02.06

Kath« Pfarrgemeinde: FfarrfamilienabendKameradschaft ehemaliger Soldaten: Kamerad­

schaf tsabendVerband der Klein~u» Obstbrenner: LehrgangGemeinschaft der Ortsvereine: StraßenfastnaehtGesangverein: FrühjahrskonsertGesangverein: Waldf©3t

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11*06* Elternbeirat und Erzieherinnen des Kindergar­tens: Vortrag; Kinderkrankheiten-Diag-

noss und Behandlung (Hans Glaser)22*06« Gemeinde; Gemeinde-und Ortschaftsratswahl2@o06o Landjugend: Sommerfest20,07. Kindergarten "St* Konrad": Sommerfest15. - 18,08= Raösportverein "Wanderlust”*75-jähriges Ver­einsjubiläum24«08. Sportverein» Bezirkspokalturnier06» u. 07o09* Kleintierzuchtvejrein: Werbe-Jungtierausstellung31*10. Ortsverwaltung: Ehrung der BlutspenderOB« ü. 09.11. Freiwillige Feuerwehr: Fahrzeugweihe und Herbst

fest

3») Ortsteil Urloffen

23.01. Deutsches Rotes Kreuzt Blutspendeaktion24.01. Volkshochschule: Dia-Vortrag: "Schlösser und

Kathedralen im Garten Frankreichs26.01. Harrenverein ”girameria“Hernussian: Großer Gala­

abend28.01* Raiffeisengenossenschaft: Vortrag über Dünge­

mittel (Dr.Gruber Offenburg)29.01» Reservistenkameradsch&ft: Gründungsversamm--

lung der Reservistenkameradschaft "Vorderes Renchtal"

09.02. Singgemeinschaft: Fastnachtsball16.02. Turnverein: "Ball der starken Männer"17*02. Fastnachtsumzug, StraEeafastnasht18.02» Prunksitzung aller Vereine26«02* Raiffeisengenossenschaft: Vortrags "Organi-

sch© Düngung im Garten28a02* Volkshochschule: Dia-Vortrag? Südtirol zu

allen Jahreszeiten21*03» Volkshochschule: Dia-Vortrag: Der Oberrhein

von Basel bis Mains (Wilhelm Mechlers Kehl)

22,03® Verein ehemaliger Soldaten und Kriegsteil­nehmer: Bnäe der Umb&uarbeiten am Eireh-

platz26„03* OrtsVerwaltung% Obst-u.Gartenbauverein:

Vortragt "Sin Beitrag zur Dorf- Verschönerung (Oberamtsrat Zehe)

19 ß 04« Schwarzwa1dver e i n: Informat i ons abend mit FiIm-und Diavorführung

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26, - 27.04« Turnverein: Internationale Volkslauf- und Wan-dertage

04.05. Musikverein: Blütenfest06.05. Obstbauverein: Lehrfahrt an den Bodensee10.05. Athletiksportverein: Freundschaftskampf gegen

eine türkische Auswahl13.05. Hausfrauenbund: Alten-Muttertagsfeier13.05. Verein für Deutsche Schäferhunde: Frühjahrs­

prüfung18.05. Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr: Feier

des 15-jährigen Bestehens21« - 26.05* Fußballverein: Dorfmeisterschaften01.06. Kath. Pfarrgemeinde: Einweihung des neuen

Kirehplatzes05.06. Kath. Pfarrgemeinde: Kindergartenfest (St.Martin!07. u. 08.06. Angelsportverein: Fischerfest am Baggersee08.06. Rad-u.Motorsportverein: Schülerfahrradturnier22.06. Wahl der Ortschaftsräte05.-07.07, Musikverein: Fest zum 120-jährigen Jubiläum

der Gründung, verbunden mit dem Besirksmusikfest des Acher-Reneh- tal-Musikverbandes

19. - 20.07. Fußballverein: Jugendfiaßballturnier20.07. Verein für Deutsche Schäferhunde: Pokalkampf

gegen Mannheim01« - 20.08. Denkmalamt Freiburg: Entdeckung und Ausgrabung

von Alemannengräber15. - 17.08. Athletiksportverein: Feier des 60-jährigen

Bestehens, Dorfmeisterschaften im Ringen

12. - 15.09. Dorf-und Heimatfest mit großem Jahrgangstref-fen der Jahrgänge 1890 - 1962

21.09» Rad-und Motorsportverein: Volksradfahrtag04. u. 05.10. Turnverein: Internationaler Volkswandertag12. u.13.10. Meerrettichfest mit Jahrmarkt23.10. Volkshochschule: Dia-Vortrag: "Das wahre Hawaii*5

(Dr.Hildesuse Gärtner,Freiburg)08.11. Narrenverein "Zimmeria-Hornussia": Fastnachts­

nachtseröffnung13.11. Volkshochschule: Dia-Vortrag: "Provence - Land

der Gegensätze’* (A.Lietz)

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28. 11.

30.11.

07.12«

11.12.

21.12,

P r o g r a m m der Schallplatte

" Klingende Grüße aus Appenweier"

- 1 2 -

Obstbauverein: Lichtbildervortrag "Problemeim Kleingartenbau" (Wackerhauser)

Tod des langjährigen Rektors der Grund-und Hauptschule Lorenz Müller

Singgemeinschaft: JahresVeranstaltungVolkshochschule: Dia-Vortrag: "Zwischen Wehra

und Schlucht" (Acke)Musikverein: Vorweihnachtliches Konzert

Seite 1:Trachtenkapelle Appenweier

1. Schwarzwald Polka2. Gruß an Schwarzach

Ltg.: Jürgen Ramin

Akkordeonorchester Appenweier3. Winzer Polka

Ltg.: Peter Dudek

Singgemeinschaft des GV Urloffen4. Es tagt der Sonne Morgenstrahl5. Der Jäger längs dem Weiher ging

Ltg.: Helmut Maier

. Akkordeonorchester Appenweier6. Der lustige Handörgler7. Auf der Autobahn

Ltg.: Peter Dudek

Seite 2:Gesangverein „Eintracht” Nesselried

10. Wie schön ist’s im Wald11. Das Brünnlein

Ltg.: Wilhelm Scheibel

Mannergesangverein Appenweier12. Sonnenaufgang13. Schifferlied

Ltg.: Alois Ochs

Kirchenchor Urloffen14. Ave verum15. Herr, unser Gott

Ltg.: Erwin Bürkel Orgel: Brigitte Prenk

Kirchenchor Appenweier16. Vater unser

Ltg.: Maria Hülsmann

Kath. Kirchenchor Nesselried Sancta Maria Nesselrieder Heimatiied Ltg.: Alojs Ochs

Musikverein der Meerettichgemeinde Urloffen e.V.8. Flotte Musikanten9. Zwischen Schwarzwald und Vogesen ♦

Ltg.: Franz Fehrenbach

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- 13 -P ersonenstandsbew egung 1979

Appenweier Nesselried Urloffen Gesam tgem einde

Stand d er E inw ohner am 1. 1. 1979 3398 ( 203)

Zugänge durch Zuzüge 244 ( 33)

Zu gange durch-G eburten 39 ( 3)

Abgänge durch Wegzüge 168 ( 24)

Abgänge durch Tod 36 ( 1)

Zugänge/A bgänge + 79 ( + 11)

S tand der E inw ohner am 1. 1. 1280 3477 (+ 214) 983 (+ 10) 3508 {+ 64) 7968 (+ 288)

.Pie in den G esam tzahlen enthaltenen A usländer sind in den K lam m ern nochmals gesondert aufgeführt i

öffen tlich e B ekanntm achungder H aushaltssatzung für das Haushaltsjahr1980 r

A ufgrund von § 79 der G em eindeordnung fü r Baden-W ür? - tem berg i. d. F. vom 22. 12. 1975 (Ges. B la tt 1976 S. 1) ha t der G em einderat am 25. F eb ruar 1980 folgende H aushaltssatzung für das H aushaltsjah r 1980 beschlossen.

§ 1Der H aushaltsp lan einschließlich des W irtschaftsplanes für das W asserw erk w ird festgesetzt m it;1. den Einnahm en und-A usgaben in Höhe von:

H aushaltsp lan der Gem einde A ppenw eier 17.410.000,— DM und W irtschaftsplan des W asserw erkes 1.205.800,— DM

insgesam t:Davon im V erw altungshaushalt der G em eindeIm Erfolgsplan des W asserw erkes insgesam t;

Im V erm ögenshaushalt der Gem eindeIm Finanzplan des W asserw erkes insgesam t:

2. dem G esam tbetrag der vorgesehenen K reditaufnahm en (Krediterm ächtigung) in Höhe von: im Hoheitsbereich im W asserw erkG esam tkrediterm ächtigung:

18.615.800 — DM

9.359.500,— DM572.000,— DM

9.931.500.— DM

8.050.500,— DM633.800 — DM

8.684.300 — DM

2.689.700,— DM369.800,— DM

3.059.500,— DM

Ergebnis der G em einderatsw ahl vom 22. Jun i 1980

W ahl­berechtigte

abgegebenegültige

Stim m zettel

W ahl­beteiligung

in %G ültige

Stim m zettelU ngültige

Stim m zettel %

Gültige Stim m en

CDU SPD FWVppenw eier 2.316 1.580 68,22 1515 65 4,11 11.131 6.318 8.292rloffen 2.551 1.648 64,60 1544 104 6,31 12.691 6.238 5.925esselried 647 470 72,64 402 68 14,47 4.414 800 1.395esam tgem einde 5.514 3.698 67,07 3461 237 6,41 28.236 13.356 15.613

Ergebnis der O rtschaftsratsw ahlen am 22. Ju n i 1980 in der O rtschaft Urloffen

W ahl­berechtigte

abgegebenegültige

Stim m zettel

W ahl­beteiligung

in %G ültige

S tim m zettelU ngültige

Stim m zettel %

Gültige Stim m en

CDU SPD FWV2551 165-6 64,92 1576 80 4,83 8125 4056 5658

Ei'gebnis der O rtschaftsratsw ahlen am 22. Ju n i 1980 in der O rtschaft Nesselried

W ahl­berechtigte

abgegebenegültige

Stim m zettel

W ahl­beteiligung

in %G ültige

Stim m zettelUngültige

Stim m zettel %

Gültige

CDU

Stim m en

SPD FWV647 442 72,18 442 25 5,35 2261 224 900

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Ergebnis der (»cm fin dfratsw ah len in den einzelnen O rtstcilen

CD U -Bew erberA ppenw eier

Appenweier Urloffen Nes&elried GesamtB rudy Korvr. 946 280 199 1,425B rudy Rieh. 992 G26 249 1.867Eichkorn G. 477 71 103 651Föll Reinh. 465 144 86 695K em pf D ieter 881 75 116 1,072M aier K arl 1.861 221 380 2.462S auer Josef 1.367 405 426 2.198Schneider A. 1.742 924 344 3,010APPENW EIER 8.731 2,746 1.903 13.380CDU -B ew erber UrloffenH uber Erich 325 1,019 161 1.505Kabelitz K. 336 1.268 192 1.796K iefer Jos. 194 1.232 287 1.713K raus Gerh. 265 1.795 117 2.177Löhnig W. 101 375 52 528Schmidt Fr. 61 924 51 1.036Siefert K. 80 ' 1.083 63 1.226T rautm ann M. 310 1.677 321 2.308URLOFFEN 1.672 9.373 1.244 12.289CDU-Be w erber NesselriedB rudy Otto 265 211 481 957G anter Aug. 283 289 539 1.111H ettig Rieh. 180 72 . 247 499NESSELRIED 728 572 1,267 2-567

SPD -B ew erberA ppenw eierSchirm er W. 1.620 429 141 2.190Salinger Fr. 998 122 63 1.183Rittgerottj H. 316 95 31 442Suhm H ubert 507 146 32 685B ähr Christ. 428 100 45 573Moll Bernh. 275 182 14 471Lehm ann Ilse 505 77 44 626W eber A lfred 136 43 15 194APPENW EIER 4,785 1.194 38.5 6.364SPD -B ew erberUrloffenLauer Hans 188 488 25 701K rauß Herrn. 293 1,016 53 1.362K leinert G. 221 1,345 84 1.650R othärm el R. 82 633 16 731Exner Horst 104 221 15 340Schnaubelt R. 89 527 11 627Schneider P. 1*02 465 11 578E ller H ilm ar 37 111 9 157URLOFFEN 1.116 4.806 224 6,146S PD-Bew erber Nesselried Vollmer Emil 344 154 132 630Giessdter Jos. 73 84 59 216NESSELRIED 417 2.38 191 846

FW V -Bew erber A ppenw eier G rum er Jos. 1.821 . 291 217 2.329G utm ann A. 1.180 324 181 1.685A rm bruster R. 1.123 207 87 1.414Boschert The. 398 71 16 485H uber Josef 601 70 56 727H ülsm ann Ekke. 664 99 % 859M aier W erner 599 47 51 697Reim elt Niko. 1.002 268 115 1.385APPENW EIER 7.388 1.377 816 9.581FW V -B ew erber U rloffenSchneider S. 267 893 59 1.219Schneider H. 105 934 12 1.051A rm bruster F. 99 236 15 450H uber B runo 27 618 56 701S auer Alfons 50 436 13 499S auer Adalb. 61 732 20 813Hämisch Fr. 104 243 16 363Ottern K arl 26 218 16 260URLOFFEN 739 4.410 207 5.356FW V -B ew erber NesselriedNeckerm ann W. 55 66 121 242D reier Gerh. 110 72 252 434NESSELRIED 165 138 373 676

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- 15 -ö ffen tlich e Bekanntm achung des Ergebnisses

der W ahl der O rtschaftsräte der Ortschaft Urloffen am 22. Juni 1980

2. W ahlergebnis2.1 A llgem eine Angaben Zahl der W ahlberechtigte G e s a m tz a h l der gültigen Stim m zettel G e s a m tz a h l der ungültigen Stim m zettel G e s a m tz a h l der gültigen Stim m en

2.5511.576

80J7.839

2.2 G esam tzahl der auf die einzelnen W ahl Vorschläge en tfa l­lenden gültigen S tim m en und Nam en sowie Reihenfolge der gew ählten und der w eiteren B ew erber un ter Angabe der gül­tigen Stim m en.Reiben- Fam .-N am e, Vorname,folge S tand oder B eruf, W ohnung

678 9

10

FWVa) gew ählte Bew erber

Spengler W alter. G ärtner, H auptstr. 29 W ilhelm Angelo, HandeLsschulTat, H auptstr. 28 Schneider Emil, B B .-O bersekretär, W aldstr. 7 S auer A dalbert, Schlosser, Runzweg 74

Zahl der gültigen

Stimmen

795782690671

89

30

ö ffen tlich e Bekanntm achung des Ergebnisses der W ahl der O rtschaftsräte der Ortschaft N esselried

am 22. Juni 1980

2. W ahlergebnis2.1 A llgem eine Angaben Z ahl der W ahlberechtigten G esam tzahl der ungültigen Stim m zettel G esam tzahl der gültigen Stim m zettel G esam tzahl der gültigen Stim m en

64725

4423.385

2.2 G esam tzahl der au f die einzelnen W ahlvorschläge en tfa l­lenden gü ltigen Stim m en und Nam en sowie Reihenfolge der gew äh lten und der w eiteren B ew erber un te r Angabe der gü l­tigen Stim m en.

b) E rsatzleuteSchneider H orst, M alerm eister, F rauenw eg 13 656H uber Bruno, L andw irt, H anauer Str. 5a 541Schneider Siegfried, A usbildungsleiter, H auptstr. 57 480B raun H ans-P eter, FLei&chermstr., M attenstr. 9 365G aiser Otto, Bürom aschinenm echjeniker, Jahnstr. 6 346S auer Alfons, R angierer, W inkelstr. 48 332

G esam tztim m enzahl FWV 5.658

CDUa) G ew ählte Bew erber

T rau tm ann M artin, O rth.-Schuhm acherm eister,H auptstr. 76 1.386Schwelling Bruno, S teuerbevollm ächtigter,W aldstr. 26 1.338K abelitz Carola, H ausfrau , An der Halde 16 1.182K iefer Josef, Z im m erm eister, H auptstr. 109 991Siefert K arl, O berw erkm eister a. D., H auptstr. 73 862Schmidt Fridolin, Zollam tm ann, H auptstr, 123 677

b) E rsatzleuteFritsch H erbert, E lek tronikm str., H auptstr. 96 646H uber Erich, P rokurist, G ü terstr. 7 624Löhnig Wolfgang, Verw .-Angest., Renchtalblick 1 248Rim m elin Erich, K aufm ann, Vogesenstr. 5 171

G esam tstim m enzahl CDU 8.125

R eihen­folge

CDU

Fam .-N am e, Vorname, S tand oder Beruf, W ohnung

Zahl der gültigen

Stimmen

a) G ew ählte Bew erber V ollm er Berthold, O rtsvorsteher u. L andw irtschaftsm eister, Dorfstr. 4 B rudy Otto, Landw irt, D orfstr. 24 G an te r August, A m tsrat, ALmsrtr. 7 H ettig Richard, Postschaffner, Im W inkel 1 Benz F ranz, Chem iefacharbeiter, K ohlsta tt 5 Bross H erta , H ausfrau, Im Heidewald 2

b) ErsatzleuteM eid inger Georg, S tudent, Dorfstr. 64 Eggs D ieter, K fm .-A ngestellter, Am Sonnenhang 11

Gesam tstim m enzahl CDU

£13391380269240167

157144

2.261SPD

c) K eine Sitze erhaltenV ollm er Emil, V erw .-Angestellter, Nußbacher Str. 10 149G iessler Josef, Schreiner, Dorfstr. 51 75

Gesamtstimmenzahl SPD 224FW V

a) G ew ählte BewerberD reie r G erhard , E m richtungsberater, G artenstr. 3 K iefe r E rw in , G alvaniseur, Dorfstr. 55

b) ErsatzleuteS a u e r Jü rg en , F em m e ldeassi stent, Almstr. 2 V ollm er Leo. L andw irt, Almstr. 12 B rau n W ilhelm , Bodenleger, Dorfstr. 65 N eckerm ann W erner, V erbandsoberam tsrat,Im H eidew ald 18Benz Ew ald, K ranführer, Dorfstr. 96

Gesamtstimmenzahl FWV

220197

14114104

8027

900

SPDa) G ew ählte B ew erber

1 K leinert G ünter, O berlehrer, Sonn,enweg 15 1,0702 K rauss H erm ann, B lechnerm eister, H auptstr. 25 707

b) Ersatzleute6 R othärm el Rudolf, F liesenleger, Runzweg 65 5084 L auer Hans, La gerverw älter, Vogesenstr, 7 3585 Schnaubeil Raim und, Polizei Obermeister,

H ohenrainw eg 14 3456 Schneider P eter, V ers.-K aufm ann, Schulstr. 21 2937 G aiser M anfred, Schreiner, H anauer Str. 16 2838 G laser Franz, M ontagem eister, H auptstr. 152 2799 • E xner Horst, V orpreß m eist er, Richelstr. 19 154

10 Eller H ilm ar, Z ollobersekretär, H ohenrainw eg 30 59G esam tstim m enzahl SPD 4.056

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- 16 -'.r-Kcbnis der L andtagsw ahl am 16. März 1980 in der Gemeinde A p penw eier

£E£Vj&)

u ctj «5 E.b4> i£> v> tr >.O V j= b£ C cÜc X C3 P £ C. c

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ch.

ere

w<5 u.c

Appenweier 2337 1491 63,8 11 1480 874 59,0 442 29.9 £9 6.0 4 0.3 71 4.8

Urloffen 2587 1505 58,2 52 1453 1004 69,1 339 23,3 55 3.8 _ — 55 3.8

Messelried 654 465 71.1 8 457 361 79.0 67 14,7 18 3.9 __ _ 11 2.4

Gesamt: 5578 3461 62.0 71 3390 2239 66,1 848 25,0 162 4.8 4 0.1 337 4.0

Gem einde A ppenw eier — Z usam m enstellung des W ahlergebnisses bei der B undestagsw ahl am 5. Oktober 1980

Appenweier °/u Urfloffen o/o Nesselried °/o Brief­wahl

°/o Gesamt °/o

W ahlberechtigteinsgesam t 2.398 100 2.628 100 660 100 _ . *i.686 100

W ahlbeteiligung 1.862 77,75 1.S52 74,28 569 86,21 359 — 4.742 83,4

ungültige Er st stim m en 31 1,66 7*2 3,56 13 2,28 2 0,56 118 2,49ungültigeZweitstim m en 28 1,5 62 3,06 16 2,81 2 0,56 108 —

gültige Erststim m en 1.831 98,34 1.880 96,31 556 97,72 357 99,34 4.624 97,51gültige Zweitstimm en 1.834 98,5 1.890 96,94 553 97,19 357 99,34 4.634 —

Es entfielen auf:1. CDU

Erststim m en Zweitstim m en

956940

52,2151,25

1.1101.087

59,0457,32

431432

77,5278,12

172167

48,1846,78

2.6692,626

57,7256.67

2. SPDE rststim m enZweitstim m en

735675

40,1436,81

641657

34,1034,68

10188

18,1615,91

153148

42,8641,46

1.6301.568

)35,2533,84

3. FDP/DVP Erststim m en Zweitstim m en

105172

5,749,38

95115

5.056.06

1730

3,065,43

2134

5,889,52

238351

5,157,57

4. DKPErststim m enZweitstim m en

22

0,110,11

21

0,110,05

21

0,360,18

— — 64

0,130,0

5. GRÜNE Erststim m en Zweitstim m en

3342

1,82,29

3227

1,71,32

51

0,90,18

115

3,081,4

8175

1,751,62

6. EAP — — l' 0,46 I 0,18 — — 2 0,04

7.KBWErststim m enZweitstim m en

— — — — — — — — —- —

8. NPD

9. V

3 0,16 2 0,11

— —

3 0,84 8 0,17

Zusam m en:Erststim m en 1.831 1.880 _ 556 _ 357 1ITJ_ 4.624 _

Zusam m en:Zweitstim m en 1.834 1.890 . 553 _ 357 4.634

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Eheschließungen 1980 im Ortsteil Appenweier

1 . 25 .01.1980 Männle, Andreas und Mecht ilde Mar ia geb.Meier2 . 25.01.1980 FÖ11, Michael Eduard und Angela Elisabeth geb. Fischer3. 21.02.1980 Huber, Gerd und Monika Sophie geb. Fleig4. 07.03.1980 Frank, Bruno Georg und Beatrix Hildegard Maria geb. Krings5. 07.03.1980 Martin, Lothar Petro und Angelika geb. Braun6 . 08.04 i1980 Kast, Franz Bernd-Rudolf und Verena Ursula geb. Köhler7 „ 16.04.1980 Siedler, Peter Michael und Astrid Waltraud geb. Rottenecker8 . 02.05.1980 Lipps, Thomas Michael und Anna Anita Christina geb. Laug9. 02.05.1980 Kiefer, Klaus Manfred und Vera geb. Stickel

1 0 . 02.05.1980 Heuberger, Walter Georg und Marianne geb. Schneider1 1 . 09.05.1980 Schneider, Herbert Josef und Elisabeth Maria geb. Müller1 2 . 04.07.1980 Fuß, Hanswalter Karl und Renate geb. Wußler13. 22.08.1980 Reich, Richard Siegfried und Heidi Regina geb. Ross14. 29.08.1980 Palmer, Hans-Dieter und Roswitha Gabriele geb. Kimmig15. 05.09.1980 Streubel, Egon Kurt und Brita Katharina Erna geb. Großkreuz16. 11.09.1980 Kornmeier, Ludwig und Heike Andrea geb. Jerke17. 10.10,.1980 Knosp, Herbert und Monika geb. Sauer

CO « 14.11.1980 Bruder, Martin Josef und Ulrike Maria geb. Armbruster19. 21.11.1980 Maier, Ruppert Karl und Dietmut Bergith Anne 1iese geb. Hei1ig2 0. 28.11.1980 Ganter, Horst und Karola Maria geb. Brudy2 1 . 12.12.1980 Rajnys, Ulrich Andreas und Brunhilde geb. Schmitz2 2 . 23.12.1980 Singh, Baldev und Marianne geb. Flötzer

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Ortstell Appenweier

1. 23«04o19R0 Helmke, Christian und Evelyne geb. Starke2. 30.04.1980 Rosa, Benito K. und Ingrid geb. Baier3* 03« 06.1980 Grumer, Wolfgang und Irmgard -geb. Schlecht

Ortstei1 Urloffen

1. 25.01e1980 Schreiber* Wolfgang und Bärbel geb. Lenz2. 02.0^.1980 Weber, Ferdinand vn/" A^r^a geb. Sauer3. 27» O^.loBO Becker Helmut u^d Susanne geb. Tichrmann

Ortstei1 Nesselr^ed

1, 03*06.1980 Da S:Pva pinto* Jose Alberto und Maria du Carmo geb. r°reira de Sousa2. 03«07.1980 Winter, Kurt und Ulrike geb» Monschein

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1. o4.ol.8o Udo Schikora, Lübeck / Veronika Maria Wurth, Appenweier2. ll.ol.8b- Martin Oswald Knosp, Appenweier / Anna-Maria Schneider, Appenweier3«, o8.o2.8o Raimund Zettwoch, Appenweier / Rita Siefermann, Renchen4. 29.o4.8o Hans Peter Sauer, Stuttgart / Ingrid Elisabeth Stelzig, Stuttgart5. o2.o5.8o Arnold Bruder, Appenweier / Lydia Maria Schillinge^ Appenweier6 . o9.o5.8o Dietmar Wörner, Appenweier / Andrea Lina Heßlöhl, Kehl7. 16.o5.8o Klaus Josef Lienert, Offenburg / Claudia Sofie Ulsas, Appenweier8 . 16.o5.8o Friedrich Fieß, Oberkirch / Rita Maria Staar, Appenweier9® 16.o5.8o Siegfried Martin Wagner, Appenweier / Claudia Bernadette Kranz, Appenweier10. 3o0o5.8o Heinz—Dieter Jurzyk, Achern / Claudia Helga Wiegele, Appenweier11. o7.0 6 . 8 0 Rainer Rothärmel, Appenweier / Elvira Maria Lai geb. Wolf, Appenweier12. 2o.o6.8o Hans Gerd Lautenschläger, Rheinau / Gabriele Knosp, Appenweier13. 2o.o6.8o Reinhard Badmann, Appenweier / Evelyne Maria König, Appenweier14. 27.o6.8o Heinrich Allgaier, Appenweier / Aurelia Emmy Weik, Appenweier15. ll.o7„8o Reinhard Siegfried Wörner, Appenweier / Gabriele Marz, Appenweier16* o5.0 8 . 8 0 Anton Kurka, Sulzfeld / Ilse Wolfmüller, Sulzfeld17. 0 8.0 8 . 8 0 Hugo Bruder, Durbach / Ruth Angelika Bruder, Appenweier18. 0 8.0 8 . 8 0 Reinhard König, Appenweier / Cornelia Elke Albrecht, Kehl19. 29«,o8«,8o Norbert Anton Wiedemer, Appenweier / Kornelia Maria Lurker, Offenburg20. 12.o9»8o Klaus Hertwig, Appenweier / Martina Karin Oehler, Will statt21. 19.o9.8o Rainer Martin* Appenweier / Christa Wiegele, Aopenweier22. 19.o9.8o Klaus Friedrich Otteni, Appenweier / Renate Wörner, Appenweier23. 15.lo.8o Roland Laug, Appenweier / Beatrix Jasmin Fischer, Appenweier24. l-7.lo.8o Hans-Jürgen Hartmann, Appenweier / Angelika Dietrich, Appenweier25. o7.II.8 0 Bernhard Anton Schneider, Appenweier / Barbara Gerda Bürkel, Kehl26. 12.ll.8o Ulrich Kaldasch, Appenweier / Petra Hilda Gießler, Appenweier27. 12012„8o Norbert Pirmin Nikolaus Reinauer,Offenburg/ Iris Maria Nördershäuser, Anpenwri28„ 19.12.8o Thomas Adolf Litsch, Appenweier / Heidi Kirn, Appenweier29 19„12 * 80 Siegfried Fritsch, Appenweier / Vesna Pavlovic, Appenweier

EheschiIeßunden_198o_im_Ortsteil_Urloffen

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Geburten 1980 (auswärts)

Ortsteil Appenweier

1 . Manuel O^.Ol. 1980 Zähringerstrasse 3 Klaus Richard und Marianne Fraß2. Silke Rosemarie 04.01.1980 Kniebisstrasse 6 Gottfried Heinrich und Rosemarie Bahr3- Christian Otto 08.01.1980 Hornisgrindestrasse 28 Otto Jakob und Doris Kornmeier4. Yvonne 1 5.01.1980 Römerstrasse 12 Rolf Herbert und Carmelita Huber5. Julia 05.02.1980 Rheinstrasse 8 Horst Dieter und Gabriele Maria Mahler6. Donato 07.02.1980 Ortenauerstrasse 23 Pasquale und Rosa Ceccia Tiricco7. Markus Uwe 01.03.1980 Zähringerstrasse 19 Horst Reinhard und Christel Kornmeier8. Simone Verena 07.O3.i980 Franz-Kern-Strasse 2 Karl Hermann und Gertrud Hurst9. Andreas 14.03. 1980 Habsburgerstrasse 4 Dieter Hermann Karden und Liane Karden-Krauß10. Stefan Daniel 2 1.03.1980 Steinstrasse 2 Bernd Michael und Ulrike Monika Brudy1 1 .

12.

ChristianeRosalieAlexander Timo

26.03.1980

30.03.1980

Römerstrasse 13

Zimmererstrasse 13

Manfred Michael und Anita Katharina Wiegele

Georg und Anelika Margot Sick13. Marc Stefan 10,04.1980 Simon-Bruder-Strasse 11Jean Christian und Johanna Gauthis14. Yvonne Marina 12.04.1980 Bahnhofstrasse 29 Gerd Karl und Renate Lieselotte Ingeborg Doebli1 5. Daniel 17.04.1980 Oberkircherstrasse 25 Theodor und Berta Rosa Boschert1 6. Gerd Johannes 08.05.1980 Bachstrasse 39 Walter und Helga Harter17* Katja 27-05.1980 Stumpengasse 10 Michael Eduard und Angela Elisabeth Föll

CO 1—1 Daniela 29.05.1980 Simon-Bruder-Str. 5a Ludwig Josef und Elisabeth Dierle19. Stefan Patrick 24.06.1980 Wolkengasse 6 Wilfried Herbert und Hannelore Fischer20. Meike Henrike 27.06.1980 Rheinstrasse 16 Thomas und Gudrun Wulff2 1. Benjamin 28.06.1980 Nesselriederstr« 71 Paul Theo und Gabriele Angelika Kipka

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örfcstei1 A ppenwe i s r

22. Christian 01,07.1980 Alemannenstrasse 3323» Nicole 03.07.1980 Zimmererstrasse 2224. Marco 110 07=1980 Ebbostrasse 25

25« Manuel Johannes 21.09.1980 Ebbostrasse 23

26» Thomas 29»09. 1980 Steinstrasse 1727. Tina 29.09.1980 Zimmererstr. 22

ro 00 Gabriel Rolf 14.10.1980 Simon-Bruder-Str. 5a29 • Gert 1 7.10.1980 Zimmererstrasse 15

30. Sandra Karina 29.11.1980 Bahnhofstrasse 65

31. Andreas Markus 10.12.1980 Zimmererstrasse 632* Stefan Hermann 1 3.12.I98O Am Landhaag 1133- Matthias 29.12.1980 Römerstrasse 20

Geburten. 1980 in Appenweier

1® Aksei-Klemens lo*o6»198o Nußbscher Str»32„ Nathanael Sebastian 2o«120198o Nesselrieder Str, 26

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Gerd und Monika Sophie Huber Gisela PflegerSiegmar August und Angelika LambartDipl.Psych. Stephan und Beatrice SchaubGerhard Josef und Gisela ArmbrusterDieter und Magdalena KafarnikRolf und Carola HackenjosJohann und Katharina WalterHans-Jürgen und Martina LanigDipl,Ing, Hans-Joachim und Christa VogelHermann Adolf und Erika HeubergerDipl.Volkswirt Ralph Norbert und Angelika Maria Biskaborn

Georg Hermann u. Iris Alma Elisabeth Uhl Ludwig und Heike Kornmeier

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Ortsteil Nesselried

1 . Marco Daniel 032 . Nicola 043. Melanie 094. Tina Anna 0 1

5. Silvia Maria 066 . Frank 297. Timo Michael 188 . Petra Maria

Bernadette ’18

9. Bernhard Daniel 30Io * Anja Maria 071 1 . Tobias Christian 271 2 . Marco 1713» Christian

Valentin24

14. Karina Barbara 2815. Markus 29

.1980 Dorfstraße 8 a»1980 Almstraße 21.1980 Dorfstraße 65 a*1980 Almstraße 1.1980 Dorfstraße 24.1980 Kohlstatt 7,1980 Ebersweierer Str. 7.1980 Dorfstraße 27

.1980 Dorfstraße 48

.1980 Ebersweierer Str. 941980 Am Sonnenhang 10.1980 Am Sonnenhang 15.1980 Laubenhof 1

.1980 Illental 1

.1980 Am Sonnenhang 7

010202

0303030404

0506060709

10

10

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Margit GanterKarl—Heinz und Maria BruderPaul und Anna Elisabeth VollmerBerthold und Helga HillertOtto und Alice Maria BrudyJosef und Magdalena Barbara RetschLudwig und Lore Maria HuberPeter Paul und Ingrid Maria Fischer

iBrigitte Schrepfer MtoSiegfried und Emma Rita Palmer Hermann Anton und Anita Irma Knopf Hermann Wilfried und Monika Hätti Kurt Valentin und Ulrike Maria Winter

Karl Friedrich und Hilde Viktoria Kiefer Baldur Karl Georg und Regina Maria Benz

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1 .2.3.

4.5.6. 7.8 .

9»lo»11 »

12-.13.14.15.16.17 .

18 = 19. 2o»

Ortsteil Urloffen

Sandra Maria Daniel Christian

Boris

Sandra Catrin Stefanie Tobias Annabel1 Annika Judith

01.01* 1980 03.02„1980

16 « 02.1980

24.02.1980 28® 02.1980 03*03»198019.03.1980 21.03»1980

StefanieMikeDominik MartinSandyBiancaTobiasThomasDianaMichael Thomas

SabrinaFrankThomas

17 *04 19 »0425.0402.05 15 «0520.0515.0625 «> 0617.07

• 1980 ® 1980 . 1980 . 1980 . 1980 .1980 .1980 .1980 .1980

29.07.1980 08*08«1980 110 08 ö1980

21* Katrin 11.08.1980

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Hauptstr. 35 Manuela Maria WiegeleHaup tstr„ 138 Dieter Reinhold und Gisela Anna

KienzleRunzweg 45 Joachim Heinrich und Gerda Margarete

PohlmannKirchstraße 1 1 Robert und Elke Elisabeth StöckelWaldstraße 30 Erhard Anton und Gudrun FeißtRunzweg 40 Lothar und Elke HuberJahnstraße 6 Rudolf und Marianne GaiserRunzweg 12 Wolfgang Paul und Ruth Hedwig

ClemensLandstraße 12 Martin und Anna-Maria KnospMühlweg 9 Herbert Josef und Gisela WörnerMühlweg 2 Gerhard Franz und Angelika KöhlerRunzweg 53 Heinz und Monika KöhlerWaldstraße 1 1 Erwin Paul und Ruth Angelika SauerRichelstr„ 17 Bernd Gerd und Karin Emilie FußWaldstraße 34 Paul und Klaudia HerpHauptstraße 184 Harry-Frank und Gerda MarquardtFrauenweg 4 Bruno Wendelin und Irmtraud Regina

Do IdHauptstraße 168 Siegfried und Ursula SchneiderStraßburger Str. 28 Klaus und Ursula KramerFrauenweg 14 Reinhard und Brigitte Bärbel

Wörner iGüterstraße 2 1 Ottmar und Helene Maria Schneider 00

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Ortsteil Urloffen

2 2. Kathrin Maria- Theresia

03.09•1980 Hauptstr. 90

2 3- Michael 06 e10«1980 Kapellengasse 324. Jan 14»10c1980 Runzweg 23 a25. Lars 25 * 10.1980 Hohenrainweg 3026» Manuela 31.10.1980 Mattenstr. 527 „ Tobias 05*11.1980 Kirchstraße 3

28» Christian 14.11.1980 Straßburger Str29. Sandra Maria 16.11.1980 Vogesenstr. 73o* Birgit 03*12.1980 Breitweg 331. Stefanie 07.12.1980 Waldstraße 5132. Simone 07.12.1980 Moosweg 8

33. Daniel 15•12•1980 Straßburger Str34» Sabrina Cornelia 15.12.1980 Winkelstraße 6

35. Timo Franz Lothar 25.12.1980 Güterstraße 5

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Rudolf Martin und Inge Ilona Battenhausen

Paul Arnold und Elisabeth Trautmann Heinz und Inge LangeneckertHilmar Michael Werner und Birgit Renate Eller Ulrike Erna FedererSiegfried Martin und Claudia Bernadette Wagner

|51 August und Ursula Fritz roClemens und Kordula Verena Gehring ^Helmut und Annemarie Schneider 1Reinfried Marion und Christa Barbara Ross Willibald und Monika Schneider

13 Erich und Rita SchneiderReinhard und Corne1ia Elke König Jörg Karl Artur und Ursula Ewert

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Sterbefälle 1980

Ortstell Appenweier

1... August. Ärmbruster geb. 01.01. 1891

2. Helene Böhly geb. Kasper 08.08.19033. Hugo Flötzer 17*06.1931

Ludwig Josef Brandstetter 19.07.1896

5. Karolina Salomea Maria Schulz 19-11-18956. Ludwig Roth i3.O3.i9Ol7. Theresia Lott geb. Haitz 09.10,1909

Ortsteil Nesselried

8. Sophia' Vollmer geb. Eckenfels9. Maria Anna Sauer geb. Weber

21.10.1899 03.07.1897

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verst. 23.02.1980

08.03.198026.03.198003.04.198006.04. 1980

06.08.1980

20.11.1980

29.04.1980

03.11.1980

Falkenhof 1 Ortenauerstrasse 15

Schwarzwaldstrasse 15

Bachstrasse 6

Lindenweg' 26 Kniebisstrasse 21 Am Kirchplatz 5

5CO

Almstrasse 2 ^i

Dorfstrasse 26

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Sterbefälle 1980 (auswärts)

Ortstell Appenweier

1 . Hermann Jakob Wiedemer geb. 25.07.1898 verst. 02,01.1980

2. Josef Doebele 10.04.1929 07.01.1980

Martha Minna Marie Hinze geb. Armbruster

22.03.1895 1 1 .02.1980

4. Josef Paul Hetty 30.06.1916 19-02.1980

5. Margarete Stuhlfauth geb. Probst 25.06.1902 1 5.04.1980

6. Alfred Veith 17.06.1919 02.05.1980

7. Alma Lindner geb. Rapp 03.05«1887 10.05.1980

8. Hugo Oskar Bell 18.04.1927 27.05.19809. Hermann Gutmann 17*09.1901 02.09.1980

10. Matthias Gruenberg^ 26.02.1955 10=09.1980

1 1 . Josef Kornmeier 03.09«1907 26.10.1980

1 2. Wilhelm Rohr 12.05.1893 14.11.1980

13. Karola Trautmann 07.05.1961 29.11.1980

14. Josepha Haas geb. Lechleiter

Ortsteil Urloffen

06.03.1920 0 1.12.I98O

15. Hermine Müller geb. Scherzinger 28.07.1904 18.01.1980

16. Adolf Armbruster 02.01.1922 18.01.1980

17. Anna Maria Schneider geb. Hätti 01.05.1905 22.01.1980

18. Rosa Sauer geb. Armbruster 02.12.1911 02„02.1980

Ortenauerstr. 53 Bahnhofstrasse 69

Lindenweg 21 Zimmererstrasse 4 Ebbostrasse 19 Rheinstrasse 5 Nesselriederstrasse 36

Ebbostrasse 10 Ortenauerstrasse 1 Bachstrasse 39 Nesselriederstrasse 39 Grimmelshausenstrasse 1‘ Steinstrasse 1

Hauptstrasse 85

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19- Sofia Kranz geb. Stäbler geb. 15*02.190420. Erich Quast 19»06.I96021. Maria Wörner geb. Stutz 30.11.190822. Franz Xavter Armbruster 04.11.190923. Maria Anna Schneider geb* Kiefer 12.01.189424. Daniel Baumann 10.09-197925* Anna Schneider geb. Schmidt 17-12.190126. . Frieda Martin geb. Laug 03*09.190527. . Maria Anna Trautmann geb. Knapp 17-10.191428. jda Hofer geb- Paginus 06.02.1895

Ortsteil Nesselried

29» . Pfarrer Kilian Jost 16,11.1906

30» Hermann Josef Leible 09*05.1921

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verst. 08« 06e1980

14.06.1980

14.07.1980

20.07-198004.08.1980

02.10.1980

06.11.1980

1 4.11 .1980

13.12.1980

04.12.1980

Winkelstrasse 4 Mattenstrasse 8

Renchenweg 36

Schwabweg 16 Hauptstrasse 44 Hauptstrasse 28 Birkenweg 1 Hauptstrasse 133 Kapellengasse 3

Runzweg 25 'ro<3i

30.09.1980 Nussbacherstrasse 202.12.1980 Dorfstrasse 42

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Sterbefälle 198o in Urloffen

1. 21.ol.8o Ralf Albert Hoffmann, Kappelrodeck2. 25.ol.8o Franziska Trautmann geb. Knosp, Hauptstr. 693. 18.o3.8o Maria Adele Huber geb. Wilhelmy, Straßburger Str. 3o4. 21.o3.8o Emilie Trautmann geb. Schneider, Hauptstr. 255. o8.o4.8o Theodor Goos, Offenburg6 . 28.o5.8o Magdalena Langenecker geb. Keller, Hohenrainweg 17. o5.0 6 . 8 0 Magdalena Wittmeier geb. Trautmann, Hauptstr. 4o8. 0 8.0 6 . 8 0 Wilhelm Stöckel, Hauptstr. 1169. 24.o7.8o Maria Stöckel geb. Baumann, Hauptstr. 15610. ll.0 8 . 8 0 Maria Franziska Hatti geb. Wiedemer, Hauptstr« 4o11. o2„lo.8o Franz Wörner, Renchenweg 112. ll.lo.8o Xaver Schmidt, Mühlweg lo13. 31.1o.8o Anna Theresia Wörner geb. Schmidt, Waldstr.1714. lo.ll.8o Barbara Wörner geb. Kranz, Kirchstr.1715. 19.ll.8o Karl Peter, Hauptstr, 1516. 28.11.8 0 Wendelin Sester, Breitweg 217. 29.ll.8o Andreas Oser, Schulstr. 1618. 14.12.8o Barbara Heizmann geb. Senn, RunzWeg 7o19. 18.12.8o Wendelin Otteni, Mühlweg 3220. 29.12.8o Herbert Joseph Benedict Scholz, Straßburger Str. 7 a

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Erinnerung an Pfarrer Kilian Jost

Franz Hupp

Pfarrer Jost war ein Mann voller Mut und Unerschrockenheit, ein dynamischer Priester, unermüdlich in seiner Arbeit, Be­liebt in seinen Gemeinden, haben ihn sicherlich die Schwie­rigkeiten, welche die Machthaber des Dritten Reiches ihm während seiner ersten Kaplanstelle in Lörrach-Stetten berei­teten, sowie das Leben mit seinen Soldaten an der Front ent­scheidend geprägt.Geboren wurde Kilian Jost am 16.11.1906 in Altschweier/Bühl, er besuchte die Heimschule Lender in Sasbach und studierte in Freiburg und Münster. 1933 wurde er in St. Peter zum Priester geweiht und trat darauf seine erste Kaplanstelle in St. Fri­dolin in Lörrach-Stetten an. Hier widmete er sich besonders der Jugendarbeit und vor allen Dingen dem katholischen Sport­verein "Deutsche Jugendkraft, auch DJK genannt” , wo er als guter Sportler allen ein Vorbild war.

Die Machthaber des Dritten Reiches erschwerten mehr und mehr die Arbeit in dieser Jugendorganisation bis zum endgültigen Verbot im Jahre 1935. Mehr als einmal wurde er während dieser Zeit mit der Gestappo konfrontiert. Unerschrocken, wie in seinem ganzen Leben, liess er sich jedoch nicht beeindrucken. Nach dem Verbot der "Deutschen Jugendkraft” arbeitete er mit einer Anzahl treuer Weggefährten im Untergrund weiter, bis er 1936 von der Gestappo für einige Tage verhaftet wurde.Seine Versetzung im Jahre 1936 nach Karlsruhe war eine Folge seiner politischen Haltung. Die noch heute lebenden alten Stet- tener erinnern sich gerne an seine Predigten. Nach seiner Tä­tigkeit in Karlsruhe wurde er Präfekt in seiner ehemaligen Schule Lender in Sasbach bis zu seiner Einberufung zürn Kriegs­dienst, Während seiner Tätigkeit in Sasbach ist er seinem Auftrag stets treu geblieben. Während des Krieges war er Mili­tärseelsorger in der 2. Panzerdivision an der Ost- und West­front .Die Verbindung mit seinen ehemaligen Kriegskameraden hielt er

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bis in seine letzten Tage, seine menschliche Art brachte ihm viele Freunde ein.Es war ihm vergönnt, für die Kameradschaft ehemaliger Angehö­riger der Panzer-Jägerabteilung 38 -Selbstfahrlafette- die Er­füllung eines lange gehegten Wunsches mitzuerleben, nämlich die Einweihung eines Ehrenmales für die im 2. Weltkrieg gefal­lenen Kameraden am 18.6.1967 im ersten Friedensstandort derAbteilung in Schweinfurt. "Die Himmel rühmen.... " leiteteÜber zur aufwühlenden Ansprache des ehemaligen Divisionspfar­rers Jost«, Er ließ nocheinmal Szenen des grausamen Kriegsge­schehens lebendig werden, die • er draußen mit der kämpfenden Truppe gemeinsam erlebt hatte. Er appellierte an das Gewissen des deutschen Volkes und forderte, überall solche Ehrenmale auch als Mahnmale für die Lebenden aufzurichten, damit das "Deutsche Volk erkennt, was es heißt, wenn einer für den an­deren stirbt". Nach dem Kriege wurde er Pfarrer in Schwarzach und ab 1958 in Leutkirch-Neufrach am Bodensee. 1963 kam er nach Nesselried, wo er 17 Jahre erfolgreich wirkte. Arbeit war hier in Hülle und Fülle vorhanden.Zwei Kirchenrenovationen wurden während seiner Tätigkeit in Nesselried durchgeführt, der Heizungsbau wurde fertiggestellt, Bänke und Türen erneuert. Verschiedene Arbeiten führte er sel­ber durch.Trotz seines Alters war er der Motor der Gemeinde, er legte nie die Hände in den Schoß. Leider war es ihm nicht vergönnt, einen seiner sehnlichsten Wünsche, die Errichtung eines Kinder­gartens in Nesselried/zu erfüllen.Nesselried und seine vielen Freunde haben einen aufrechten und mutigen Gottesmann verloren. Es gilt als sicher, daß alle, die ihn gekannt haben, Pfarrer Jost ein ehrendes Andenken be­wahren.

Zu diesen Erinnerungen an Pfarrer Kilian Jost dürfen auch wir aus Appenweier eine Anmerkung machen, denn wir haben die Tätig­keit dieses volkstümlichen Seelsorgers nicht nur in jenen weni­gen Stunden kennengelernt, in denen er seinen Konfrater im Nach­barort vertrat.

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Vom 2. Dezember 1945 bis zum 2. April 1946 versah Kilian Jost die Kaplanstelle in "St. Michael”. Es ist nicht möglich^wäh­rend einer solch kurzen Wirkungszeit in einer Pfarrei Grund­lagen aufzubauen, die nach Jahren noch sichtbar wären, aber wir, die ihn damals kannten, erinnern uns voll Hochachtung daran, mit welcher Verantwortung er versuchte, das große see­lische Problem jener Zeit zu bewältigen: das Ereignis des Krieges und der Niederlage. Immer wieder fand er vor den aus der Gefangenschaft heimkehrenden Soldaten aus christlichem Glauben heraus einen Sinn in Leistung und Leiden der vergange­nen Jahre, und wenige haben wohl seine erschütternde Predigt vergessen, die er am Grabe des umgebetteten Franz Sauer hielt«

Daß es dem ehemaligen Divisionspfarrer schwerfiel, sich plötz­lich innerhalb des engen Arbeitsbereiches eines Kaplans zu bewegen, merkte man sehr bald0, daß sich zwei so starke und ge­gensätzliche Persönlichkeiten wie Kilian Jost und sein Vorge­setzter Pfarrer Karl Dischinger bei aller christlichen Näch­stenliebe miteinander schwertaten, konnte man annehmen.Als das Ordinariat Kilian Jost größere Aufgaben übertrug, be­dauerten wir den Weggang des Kaplans sehr, für seine Tatkraft war er notwendig.Die Verbindungen zu ihm blieben lose erhalten, als er nach Nesselried versetzt wurde, hatte man das Gefühl, Kilian Jost sei heimgekehrt»

Karl Maier

f

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Carl Benz zum Gedächtnis Dr. Günther Maier

Es ist ein Unterschied, ob eine Erinnerung an ihn in Nußbach oder in Appenweier geschrieben wird:Carl Benz ist für seine Mitbürger der Ortschronist und der Heimatforscher, der "leibhaftig das geschichtliche Bewußt­sein" ihres Dorfes verkörperte, wie sie es selbst ausdrücken« Für .Appenweier war er nur eine Art Leihgabe, denn hier war er, wie in vielen anderen Orten wohl mit größerem Namen, nur vorübergehend tätig» Dies gibt allerdings Grund genug, sei­ner auch von unserer Seite in Dankbarkeit zu gedenken.

Carl Benz arbeitete sein Leben lang hauptsächlich auf der kirchlich-katholischen Ebene oder im Auftrag einer kirchli­chen Einrichtung, Auf diesem Wege fand er auch zu uns. Be­reits Ende der zwanziger Jahre kam er öfters zum Jungmänner­verein als Vertreter des Bezirks Renchtal des Verbandes ka­tholischer Jungmännervereine.1948 stand er Pate bei der Gründung des Katholischen Männer­werks durch Franz Kern« Als Dekanatsobmann war Carl Benz gern gesehener und gern gehörter Redner und Referent vieler Vor­träge. Auf dem Boden des Männerwerks entstand 1949 die Bauge­nossenschaft "Neue Heimat" für den Landkreis Kehl, Sitz in Appenweier ( eine Einrichtung der Erzdiözese Freiburg). Ihr Vorsitzender war Franz Kern* Mit ihm arbeitete Carl Benz vom Dekanat her eng zusammen. Wie oft fuhren diese beiden aufrechten und tüchtigen Männer zusammen nach Freiburg, um bei ihrer Diözesansteile Hilfe und Anregungen zu holen.Am meisten jedoch erwarb sich Carl Benz bleibende Verdienste durch seine über viele Jahre dauernde Tätigkeit als "Volks­bürosekretär" o Das"Volksbüro der Ortenau" stand Hilfesuchen­den aus allen Schichten, vor allem Mittellosen immer offen. Hier bot Carl Benz wie in anderen Pfarreien der Ortenau-De- kanate stets seinen Rat und seine guten Dienste an. Mit sei­ner Schreibmaschine im Rucksack fuhr er oft auf seinem Leicht­

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- 33 -motorrad als "fliegendes Büro" im alten Pfarrhaus vor. Spä­ter erhielt er einen VW und zog ins Schwesternhaus "St. Elisa­beth" um. Unzähligen hat Carl Benz mit Schriftsätzen an Ge­richte und andere Behörden, mit Ratschlägen in Sachen eines Testaments oder anderen Rechtsangelegenheiten helfen können.

Doch nicht nur in kirchlichen Einrichtungen war er zu Hause.An Festen des Musikvereins war Carl Benz ein beliebter Ansager. Auch im Schwarzwaldverein fand er bei seinen Vorträgen auf­merksame Zuhörer. Als großer Sohn seiner alemannischen Heimat trat Carl Benz der Ortsgruppe Appenweier der "Muettersproch- Gsellschaft", Verein für alemannische Sprache, bei.

Wenn als letzter der Historische Verein für Mittelbaden, Orts­gruppe Appenweier, in der Aufzählung der Gemeinschaften den Nußbacher Carl Benz als sein Mitglied nennt, dann deswegen, um sein Wirken für die Heimatgeschichte besonders hervorzuhe­ben. Seine Mitgliedschaft beginnt 1958 mit der Gründung der Ortsgruppe. Gehören doch die historisch jahrhundertelang im Bereich des früheren Gerichts Appenweier liegenden Nachbar­orte zu den Betreuten der Ortsgruppe. Carl Benz steht in der Reihe derer, die die Geschichtswissenschaft unbedingt braucht. Er ist bei den Emsigen und Seltenen, die die Grundlagen für die Forschung suchen, finden und sammeln, die die Quellen bil­den, ohne die die Wissenschaft nicht bestehen kann.

Carl Benz war ein unermüdlicher Chronist, unzählige Berichte, Notizen, Aufsätze und Bilder, die sich irgendwie mit seinem Nußbach beschäftigen, hat er sorgfältig aufbewahrt. Er war Berichterstatter des Tagesgeschehens und Kritiker der Gegen­wart* Et* war ein Erhalter des Überkommenen, er sammelte Sagen, Geschichten und Erzählungen seiner Heimat und veröffentlichte sie. Sein ganzes Leben- lang trug er seine historischen Samm­lungen zusammen« Darunter sind Lebensbeschreibungen längst verstorbener Bürger, Bilder alter Nußbacher, Briefkorrespon­denzen, Wahl- und Versammlungsplakate, Fastnachtsblätter, Photodokumente usw.

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1936 brachte er sein Bändchen über die Geschichte der Wall­fahrt "St. Wendel" heraus.1949 erschien seine bedeutende Ortschronik " 1000 Jahre Nußbach".1947 führte die Pfarrjugend sein "Spiel vom Hirten St.Wendel" auf.Über ähnliches wie sein "Nußbacher Heimatlied" auf eigenem Boden würden sich die Bürger vieler Gemeinden freuen. Auch mit der Mundart hat sich Carl Benz beschäftigt und einen Teil seiner gesammelten Sagen und Erzählungen alemannisch geschrie­ben.Dankenswert ist sein Bemühen, das Nußbacher Niederalemannische in seinen Beiträgen in der Acher-Rench-Zeitung zu bewahren.

Carl Benz steht vor uns als ein großer Idealist seltenster Prägung und nachahmenswert von allen, die praktische Heimat“ pflege treiben wollen, für alle, denen die Heimatliebe viel mehr ist als nur ein Gefühl. Und wir Appenweierer haben allen Grund zu sagen: Carl Benz war einer der Unseren.

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Nachruf auf u n ser M i t g l i e d Hugo B e l l

Karl Maier

Am 27» Mai 1980 s t a r b Hugo B e l l f B ä c k e r m e is t e r aus Appenweier. Die M i t g l i e d s c h a f t d es H i s t o r i s c h e n V e r e in s fü r M it te lb a d e n h a t t e er von se in e m Vater nach d e s s e n Tod übernommen. Wie s e i n Vater kümmerte er

s i c h um d i e V e rg a n g en h e i t s e i n e s H e i m a t o r t e s . Gerne e r z ä h l t e er Ge­

s c h i c h t e n , d i e er s e l b s t aus den E r in neru ngen der E l t e r n - und G roß el­

t e r n g e n e r a t i o n e n s e i n e r z a h l r e i c h e n Verwandten g e h ö r t h a t t e . Sie sind nun v er lo ren » Der Wunsch der S c h r i f t l e i t u n g , s i e in unserem Heimat­

b l a t t zu v e r ö f f e n t l i c h e n , l i e ß s i c h n i c h t mehr v e r w ir k l ic h e n »

Zwei- V ere in igu n gen in Appenweier v e rd a n k te n s e i n e n beson deren Bemü­hungen w e r t v o l l e Im p u lse , der T u r n v e r e in und der "Verband der Kriegs­b e s c h ä d i g t e n ” „ Schon a l s Kind t r a t Hugo B e l l in den Turnverein ein. Während des K r i e g e s , a l s d i e a k t i v e n Turner S o l d a t waren, trainierte er d i e jüngeren Kameraden, b i s er s e l b s t e in g e z o g e n wurde * Nachdem man ab 1S46 w ie d e r S p o r t t r e i b e n d u r f t e , l e i t e t e er t r o t z seines schweren K r i e g s l e i d e n s zusammen m it Leo Graf über v i e l e Jahre das Ju gen d tu r n e n . A ls M i t g l i e d d es V e r w a l t u n g s r a t e s w ir k t e er auch in der O r g a n is a t io n des V e r e in s mit« S e i n e Anregung, e i n v e r e i n s e i g e n e s F e s t ­

z e l t a n z u s c h a f f e n , um M ö g l i c h k e i t e n e i n e r b r e i t e r e n Ö f f e n t l i c h k e i t s ­

a r b e i t zu e r s c h l i e ß e n , s o l l t e s i c h a l s w e i t s i c h t i g und nutzbringend e r w e i s e n .

Unter den v e r d i e n s t v o l l e n Frauen und Männern, d i e 1949 d i e Ortsgruppe d e s VdK grü n d eten , war auch Hugo B e l l « J a h r e la n g übernahm er Aufgaben in der Verwaltung d e s V erb a n d es . D ie V e r d i e n s t n a d e l in Gold des Landes­verbandes Baden-Württemberg und d i e V e r d i e n s t n a d e l in Silber des VdK D e u ts c h la n d s bezeu g en den Wert s e i n e r T ä t i g k e i t .

B esond ers aber i s t des Menschen und d e s Bürgers u n se r e r Gemeinde zu gedenken, Von e i n e r schweren K ran k h e i t g e z e i c h n e t , d i e er sich in rus~ s i c h e r G e fa n g e n sc h a f t zug ezo g en h a t t e , k e h r t e er nach dem K riege heim, Zwei g e f ä h r l i c h e H e r z o p e r a t io n e n machten ihn zwar n i c h t gesund , wohl a b er a r b e i t s f ä h i g » Hugo B e l l n ü t z t e d i e Chance, d i e das Schicksal ihm b o t . Zunächst noch u n t e r s t ü t z t von se in e m V a te r , bau te er mit seiner Frau d i e e l t e r l i c h e B ä c k e r e i neu au f ? v e r g r ö ß e r t e und m o d e r n i s i e r t e

s i e . S e in e bewundernswürdige E n e r g ie und s e i n F l e i ß l i e ß e n das G e s c h ä f t

a u f b l ü h e n , zum S p i e g e l b i l d d es a l l g e m e i n e n w i r t s c h a f t l i c h e n A u f s t i e g s

der N a c h k r ie g s ja h r e werden. Nun s t a r b er 53 j ä h r i g .

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Ein Stück Dorfgeschichte verschwand Erwin Bürkel, Urloffen

Das nach dem 30-jährigen Krieg erbaute Gasthaus "Zum Ochsen" brannte in der Nacht vom 6 , Juni 1978 vollständig aus.Der Pächter Jean Pierre Higelin aus Saarburg im Elsaß und seine Bediensteten konnten nur mit knapper Not dem Feuertod entgehen« Eine Rettung des Mobiliars war nicht mehr möglich. Brandursache war eine defekte Stromleitung in der Gastwirt­schaft. Die Brandruine stand noch 9 Monate, bevor sie im No­vember 1979 abgerissen wurde.

Damit verschwand ein Stück Dorfgeschichte von Zimmern und eine jener alten Gaststätten, die an der Kreuzung der Wege von Straßburg nach dem Schwabenland (Schwabweg) und der alten Rheintalstraße von Basel nach Karlsruhe (Bundesstraße 3) lagen.

Die jetzt noch bestehenden Stallgebäude, welche im Jahre 1950 zu Autogaragen umgebaut wurden, weisen auf die Bedeutung hin, die dieses Gasthaus in der Zeit der Postkutsche und der Pfer­defuhrwerke einst hatte. Der Chronist erinnert sich daran, wie eine der größeren Stallungen einst "Roßstall" genannt wurde. Dieser war in früherer Zeit immer den einkehrenden Fuhrwerken mit ihren Pferden Vorbehalten,

An allen vier Ecken des Gasthauses waren behauene Steine mit angeschmiedeten Eisenringen angebracht, die zum Fest - binden der Fahrtiere dienten«

Etwa 35 Jahre nachdem die alte und schöne Sandsteinbrücke über den Stangenbach Ende des 2. Weltkrieges in die Luft ge­sprengt wurde, ist ein weiterer markanter Punkt von Zimmern nicht mehr.Ende der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts konnte man sich noch an den Sandsteinbänken dieser Brücke ausruhen und an den davor stehenden 6 Ecksteinen als Kind "Schickes"

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machen, ein altes Kinderspiel, bei dem man von einem Stein zum anderen sprang» Diese Steine wurden wegen des Straßenver­kehrs im Jahre 1928 entfernt. Der Brückenheilige Nepomuk wurde nach der Zerstörung der Brücke auf die Friedhofsmauer bei der Zimmerer Kirche versetzt.Das Gasthaus nZum Ochsen" war seit frühester Zeit mit der Wallfahrt zur "Schmerzhaften Mutter Gottes" eng verbunden.Nach den Gottesdiensten strömten die Wallfahrer in den "Ochsen" oder in die "Linde".So konnte man noch vor und nach dem 2. Weltkrieg an den Mai- und Sommersonntagen erleben, wie anschließend an den Nachmit­tagsgottesdienst der ganze "Ochsen" mit Frauen gefüllt war, die ohne ihre Männer sich bei Speis und Trank labten. Eine Besonderheit, die man sehr selten im Lande findet. Hier zeig­te sich schon früh die Gleichberechtigung des weiblichen Ge­schlechtes.Vielleicht hängt dieser Brauch aber auch mit den alten "Meer- rediwieber" zusammen, die, nach erfolgreichem Handel mit ihrer scharfen Wurzel, immer zuerst in den Gaststätten ein» kehrten, bevor sie mit ihrer "Schees" ( kommt aus dem franzö- sichen "Chaise") nach Hause fuhren. Es konnte aber auch umge­kehrt sein, daß nach einer Beerdigung das Gasthaus nur mit Männern besetzt war, die den Verstorbenen beweinten, dann waren aber keine Frauen dabei.So war der "Ochsen" ein Treffpunkt für die Zimmerer in Freud und Leid und auch das größte Gebäude in ihrem Ortsteil, ein Stück Heimat, an das sie sich in Zukunft nur noch in Gedanken erinnern können.

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- 38 -Besitzer ab 1860

Hermann Glück Bernhard Huschle Friedrich Schrempp Peter Echtle und Therese geb.Welle Adolf Hertwig Alfons Echtle

aus Zusenhofen aus Renchen

aus Nordrach aus Straßburg aus Urloffen

Gesellschaft für moderneBaukonstruktion mbH & Co KG aus Karlsruhe

Pächter

Paul Nentwig Eduard Schlund Ernst Trefzer Sofie Paetsch Hermann Lerch Detlef Barczinski

1860 - 1885 1885 - 1894 1894 - 1901

1901 - 1920 1920 - 19501950 - 1976

1976 - 1978

1930 - 19341964 - 19651965 - 19681968 - 19691969 - 1974 1974 - 1976 1976 - 1978

aus Konstanz aus Freiburg aus Jugoslawien aus Bottenau aus Leipzig

Jean Pierre Higelin aus Saarburg /Eis«Unter seinem Besitzer Adolf Hertwig war das Gasthaus zum sog« "Musikalischen Ochsen'1 umbenannt, und im Jahre 1930 zu einer "Blauen Grotte" umgebaut worden.In dieser Zeit, Ende der 20 iger Jahre bis Mitte der 30 iger Jahre9 waren im Ochsen vom Frühling bis Herbst Da­menkapellen engagiert; die zu Musik und Tanz aufspielten. Dadurch wurde der "Ochsen" weit Über den mittelbadischen Raum hinaus bekannt® Die "Blaue Grotte" wurde im Jahre 1950 wieder entfernt und die Räume unter dem neuen Besitzer Alfons Echtle zu einer gemütlichen, hauptsächlich mit Holz ausgekleideten Gaststätte hergerichtet«

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Die Familie Werner und der "Adler" in Appenweier Paul Werner, Stuttgart

Die Werner (Wörner) sind ein altes Durbacher Geschlecht. Es gibt noch heute nicht wenige Träger des Namens Werner (Wörner) in diesem, ob seines "Durbacher" altbekannten Weinort in der Ortenau.Der älteste, urkundlich nachweisbare Vorfahr, ist Jakob Werner, der "Bürger und Stabshalter" im Hain war» Er ist um 1630 ge­boren, war mehrfach verheiratet und hatte viele Kinder. Einer seiner Söhne war Caspar Werner, geb. am 6 . Januar 1656 (Tauf­paten Michael Laible und Eva Männle geb, Distelzweig). Cas­par Werner hatte sich auf den Ritter in Durbach verheiratet. Seine wohl früh und kinderlos verstorbene Ehefrau war die Tochter Ursula des Eitterwirts Martin Lang. Am 12. Januar 1693 verheiratete er sich zum 2 , Mal mit Salomea Moltzin, Tochter des Bürgers und Eisenschmieds Friedrich Moltz aus Offenburg. Nach dem Eintrag im Kirchenbuch war fast die ganze Gemeinde "Trauzeuge", Caspar Werner war ein angesehener Mann und begleitete das Ehrenamt eines "Gerichtszwölfers". Die Nachfahren aus dieser Ehe stellten fast 200 Jahre lang den Ritterwirt in Durbach, Einer davon, zog nach etwa einem Jahr­hundert vor nach Appenweier und wurde dort "Adlerwirt". Eine gute Wirtstradition lag also in der Familie Werner, die auch noch durch den Zustrom der Wirtstöchter als Ehefrauen genährt wurde.Der Ehe des Caspar Werner, der etwa 1720 gestorben sein mag, entstammten 2 Töchter und 1 Sohn, der am 24.9•1693 geborene Franz Michael Werner. Dessen Taufe fand nach dem Kirchenbuch "wegen der Kriegswirren** nicht im Dorf, sondern in der Burg­kapelle Staufenberg statt. Franz Michael Werner war der näch­ste Ritterwirt« Er heiratete am 3. Februar 1721 die "sehr tugendhafte Jungfer Maria Salomea Geldrichin", Tochter des Lindenwirts und Stabhalters Tobias Geldrich. Auch die Geld­reich - so schreibt man sehr zu Unrecht diesen Namen heute­

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sind eine alte, ortenauer Wirtsfamilie (Durbach und Oppenau), deren Nachkommen heute noch leben. Übrigens stammt diese Familie vermutlich aus dem Eisass„Franz Michael Werner starb etwa 1743 und hinterließ -als Ritterwirtsnachfolger- seinen am 8 . Januar 1722 in Durbach geborenen Sohn Franz Josef Werner. Seine Paten waren nach dem Kirchenbuch "der Edelmann, gestrenge Rat und sehr weise Herr Josef Dyhlin, des hohen, badischen Fürsten sehr würdi­ger. Amtsmann in der Herrschaft Stauffenberg, und Maria Sa­bina, des Herrn Justitiar und Bürgers Nikolaus Männle recht­mässige Gattin von Eyhlenthal" (Jllental). Aus diesem Auf­wand ist zu ersehen, daß es sich um eine recht angesehene Familie gehandelt haben muß. Mit Franz Josef Werner beginnt der Zug dieses Werner-Stammes nach Appenweier; denn er heiratete eine Appenweirerin.Am 15. Februar 1745 wurde "nach dreimaliger Proklamation in meiner Pfarrkirche, ohne daß ein Hindernis entdeckt wurde, der ehrsame Jüngling Franz Josef Wörner entlassen zum Herrn Pfarrer Christophorus Geiger in Appenwyr, damit durch ihn die Ehe geschlossen werden kann mit der ehrsamen Jungfrau M.Bar­bara Göringin aus der besagten Pfarrei Appenwyr". Am 16. Februar 1745 fand die Trauung in Appenweier statt. Aus die­ser Ehe stammt unter anderem, der am 22• Oktober 1747 in Durbach geborene Josef Werner. Der Ritter ging auf einen an­deren Werner (Wörner) -Stamm über, weil Josef nicht der äl­teste Sohn war. Josef Werner zog endgültig nach Appenweier und übernahm als erster Werner den "Adler", Gasthof und Thurn und Taxis-Posthalterei. Schon als Adlerwirt verheira­tete er sich am 5. November 1770 mit Anastasia Edelmann aus Bühl bei Offenburg. Josef Werner muß ein tüchtiger Mensch ge­wesen sein, denn er hat den Grundstock für ein beachtliches Vermögen gelegt. Verhältnismäßig jung ist er am 18. März 1802 in Appenweier gestorben.Sein Sohn Ignaz Werner, geboren am 31. Dezember 1779 in Appen- weier^ übernahm nach dem Tode seines Vaters den "Adler", Gast-

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hof and Posthalterei und verheiratete sich am 3. März 1812 in Appenweier mit Maria Anna Clara Stigler. Es handelt sich um meine Urgroßeltern, die meines Wissens auf dem alten Fried hof in Zimmern beerdigt sind. Ignaz Josef Werner war ©in, für die damalige Zeit, reicher Mann, der seinen Erben, da­runter meinem Großvater, ein beachtliches Vermögen an Grund­besitz und Fahrnissen hinterlassen konnte» Er hat sich in den späteren Jahren wohl auf sein Rebgut in Durbach zurückge­zogen und ist dort am 4, März 1856 gestorben. Auch die Stig- ler„ die aus Urloffen stammen und während des 30-jährigen Krieges wohl aus dem Eisass zugewandert sind, sind eine alte, angesehene badische Familie, deren Nachkommen wohl noch leben (Einer war viele Jahre Bahnhofswirt in Freiburg).

Mein Großvater Franz Ignaz Werner, einer der Söhne des genann ten Urgroßvaters, ist am 3. Juni 1826 in Appenweier geboren. Er übernahm von seinem Vater den "Adler", gab diesen aber, wohl wegen der weiter draussen in der Ebene erbauten Bahn auf und baute das Bahnhofhotel Appenweier, das jahrzehntelang in höchster Blüte stand, bis es den Folgen des 1. Weltkrieges, namentlich der Lostrennung Straßburgs, zum Opfer fiel; nach dem Tode seines ältesten Sohnes, meines Onkels Ignaz Werner, mußte es verkauft werden.Es gibt noch viel© Ortenauer, die meinen Großvater Ignaz Werner noch gekannt haben. Er war ein aufrechter Mann, ein angesehener Wirt, ein trefflicher Jäger und nicht zuletzt ein guter Demokrat.Wie sein Bruder Max Werner der sogar Minister in der Revolu­tionsregierung von 1848 war und auswandern mußte, war auch er ein begeisterter Achtundvierziger, der wegen seiner Ge­sinnung in Haft war. Das hinderte aber nicht, daß er später zu großen Ehren kam. So war er lange Jahre Feuerwehrhaupt­mann und wurde vom alten Großherzog persönlich ausgezeichnet.

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Er war 2 mal verheiratet, in 2. Ehe seit 6 , Juni 1859 mit Luise Busam, der Tochter des Pflugwirts Urban Busam aus Mosbach. Aus der 2. Ehe entstammten unter anderem mein Onkel Ignaz Werner, der bereits erwähnte Bahnhofshotelier, dessen einzige Tochter Maria, mit Oskar Hatz, Inhaber einer Autoreparaturwerkstätte in Achern, verheiratet ist. Der jüng­ste Sohn aus der 2. Ehe war mein Vater Josef Werner, geboren am 5.Februar 1866 in Appenweier, der Bahnbeamter war und während des 2. Weltkrieges in Heidelberg starb«, Ich selbst bin noch in Appenweier am 4. November 1900 geboren, wuchs aber in Heidelberg auf und bin nach wechselvollem Schicksal als Regierungsdirektor im Innenministerium in Stuttgart ge­landet. Ich habe neben mehreren Töchtern einen Sohn Wolf­gang Werner. Ich habe Übrigens als kleiner Junge meinen Groß­vater Ignaz Werner, den letzten Adlerwirt, den die Familie Werner stellte, noch gut gekannt. Er ist mir als stattli­cher, hagefer Mann mit ernstem Gesicht, schneeweißen Haaren und Cerviskäppchen in Erinnerung. Mit 83 1/2 Jahren ist er am23. November 1909 in Appenweier gestorben und auch dort be­erdigt. Seine Frau, meine Großmutter,ist am 12» November 1900 gestorben. Leider ist der wesentliche Teil unsres kleinen Familienarchives dem Krieg zum Opfer gefallen, so daß ich mit Bildern nicht dienen kann. Durch einen Zufall sind lediglich die Urkunden der Standes- und Pfarrämter erhalten geblieben! Alle Namen und Daten sind dafür urkundlich belegt.Ich will diesen Bericht mit einer kleinen Episode schließen, die man sich in unserer Familie erzählt,, Als mein Großvater Ignaz Werner, der Adlerwirt und späterer Bahnhofshotelier ans Sterben kam, ließ man, weil er ein guter Christ und Katholik war, den Pfarrer zum Versehgang holen. Als dieser sein heiliges Geschäft beendet hatte, sagte der alte Wirt, der immer ein wenig sparsam war, es deswegen aber auch zu etwas brachte, zum Pfarrer: M So, Herr Pfarrer, jetzt gehner nunter und trinken e Viertele Klingelberger und der Messner e Viertele Weissherbscht • ”

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Ausgrabungen in einem merowingerzeitlichen Gräber­feld in Urloffen Gemeinde Appenweier, Ortenaukreis

Dr. Wolfgang Struck, Freiburg

G a l t d i e Ortenau bis vor wenigen Jahren noch als eine Region, in der wegen der weniger günstigen Siedlungsbedingungen n i c h t

mit vielen vor» und frühgeschichtlichen Funden zu rechnen war 1 } ,

so hat eine verstärkte Tätigkeit ehrenamtlicher Mitarbeiter und daraus folgende Grabungstätigkeit des Landesdenkmalamtes 2) dieses B i l d inzwischen korrigieren können, Vor allem e n t l a n g

der römischen rechtsrheinischen Hauptstraße und im Kinzigmün­dungsgebiet gegenüber Straßburg wurden zahlreiche römerzeitli­che Siedlungen ( Gutshöfe, Straßenstationen, Dörfer) e n t d e c k t9 die Aufschluß über die Struktur des römischen Straßennetzes geben können« Diese Fundstellen werden beim Umbrechen der a u s ­

gedehnten Wiesenflächen durch den Pflug angeschnitten und wegen

ihrer Flachgründigkeit sehr schnell zerstört, was die Bodendenk­

malpflege vor fast unlösbare Aufgaben stellt 3 ) .

Anders als die südliche und mittlere Ortenau ist die nördliche Ortenau immer noch weitgehend fundarm geblieben.Das wird vor allem für die frühgeschichtliche Zeit ( 5.-8*Jh.n.Chr.) deut­lich. Ein Blick auf eine Karte zeigt, daß sich zwischen einemm e r o w i n g e r z e i t l i c h e n R e i h e n g r ä b e r f r i e d h o f in Offenburg und ei­nem i n Baden-Baden e i n e weite f u n d l e e r e Zone erstreckt«

D i e s e r s t a u n t um s o mehr, als hier die lößbedeckten, s a n f t e n

Kuppen der Vorberge sehr gute Siedlungsmöglichkeiten geboten haben müssen. Daß dieses Bild durch den schlechten Erforschungs­stand dieser Gegend zustande kommt, wurde durch ein 1934 b e i An­

l a g e eines Kellers gefundenes Kriegergrab des 7.Jh. n.Chr0 in der Hauptstraße von Urloffen angedeutet 4 ) .

A l s 1956 etwa 400 m s ü d l i c h dieser Fundstelle ein e i n z e l n gele­genes fränkisches Kriegergrab, das an den Beginn des 7„Jh.n.Chrc datiert, durch das Landesdenkmalamt ausgegraben werden konnte,

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wurde von weiteren Skelettfunden bei der alten Fundstelle berichtet 5). Die dichte Bebauung in diesem Bereich ließ aber eine vollständige Zerstörung des Gräberfeldes erwarten.

D e sh a lb war auch kein Fachmann zur Stelle, a l s im J u l i 1980

eine Baugrube an der Ecke Haupt-und Vogesenstraße für einen Neubau ausgehoben wurde, an einer Stelle, wo früher ein Bauern­

hof stand» Dabei wurden zahlreiche Skelettgräber, d i e im Garten­bereich des alten Gehöftes lagen, zerstört, ohne daß e i n e Mel­dung erfolgte» Spielende Kinder fanden a u f dem Bauaushub To­

tenschädel , die zu einer Anzeige b e i dem Polizeirevier Ober- kirch führten. Nach sorgfältigen Recherchen vor Ort wurde d i e

Meldung an den Mitarbeiter d es Landesdenkmalamtes J .Naudascher, Mahlberg, weitergeleitet, der zusammen mit den Mitarbeitern Herrn K.Maier, Appenweier und Frau Helene Heinrich, H er b o lz ­

heim die Fundstelle besichtigte und ein merowingerzeitliches Gräberfeld feststellen konnte« Im A u f t r a g des Landesdenkmalam­t e s wurden durch einige Freiburger Studenten in wenigen Tagen die an den Seitenwänden der Baugrube sichtbaren Gräber, i n s ­

gesamt 1 0, in einer Notbergung ausgegraben 6 ).

D ie Befunde e r w ie s e n sich a l s so w i c h t i g , daß in jeweils zw ei

k l e i n e r e n Grabungen (durch d i e B a u a r b e i t e n b e d i n g t ) im Winter

der ganze noch ungestörte Rest des Grundstückes untersucht wurde. Diese Grabungen fanden bei ungünstigen Witterungsbe­dingungen (Schnee und Frost) zwischen den laufenden Bauarbei­ten statt 7).Es wurden weitere 20 Bestattungen ausgegraben, insgesamt a l s o

30 Bestattungen, von denen die meisten ins 7. Jh. n.Chr. datieren. Über die Ergebnisse dieser Ausgrabungen kann hier nur ein klei­ner Vorbericht erfolgen, da vor einer Gesamtvorlage die Re­

staurierung der Funde abgewartet werden muß.

Durch Befragen der unmittelbaren Anwohner nach früheren Ske­lettfunden wurde klar, daß hier ein größeres Gräberfeld gelegen haben muß. Der moderne Ort Urloffen liegt auf mehreren größeren,

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m it gutem Löß b e d e c k ten Erhebungen,, d i e s i c h von der Vorberg­

zone in das su m pfige K in z ig m ün du ng sg eb ie t vo rsch ieb en «

Auf der h ö c h s t e n Erhebung l i e g t der Kern des O rte s mit der

K ir c h e , wo auch d i e m e r o w i n g e r z e i t l i c h e S i e d l u n g zu suchen

i s t » An se in e m l e i c h t g e n e i g t e n , l a n g g e z o g e n e n Südhang liegt das G r ä b e r fe ld un gefäh r im V er la u f der h e u t i g e n H a u p t s t r a ß e „

Es h a t t e nach den j e t z t e r s t bekannt gewordenen Funden e i n e

Länge von etwa 170 m und e i n e B r e i t e im Zentrum b e i der Voge­

s e n s t r a ß e von 50 m.

D ie f e s t g e s t e l l t e B e le g u n g s d ic h t e l ä ß t a u f e i n e Gesamtzahl von etwa 500 Gräbern s c h l i e ß e n , e s h a t s i c h demnach um e i n s e h r

g r o ß e s G r ä b e r f e ld gehand el t«

D ie Grabgruben hoben s i c h nach E n t f e r n e n d es Oberbodens und

Abziehen d er F lä c h e gut durch ih r e d u n k le E i n f ü l l u n g im h e l ­

l e n Lehm ab. Anscheinend war e s wegen d er Hangneigung zu Ab­

schwemmungen d e s d a r ü b e r l ie g e n d e n Bodens gekommen, weswegen d i e

Gräber h e u t e nur noch etwa 0 , 5 - 1 , 3 m t i e f waren.

V i e l e Gräber s i n d b e r e i t s durch d i e K a n a l i s a t i o n in der Voge­

s e n s t r a ß e u n b e o b a c h te t z e r s t ö r t worden. Der Anlage der Bau­

grube d ü r f t e n m in d es te n s 20 Gräber zum Opfer g e f a l l e n s e in «

D i e Gräber waren a l l e in O - W R ic h tu n g a n g e l e g t , der Kopf la g

im Westen m i t dem B l i c k nach O s t e n , w ie e s immer i n merowinger­

z e i t l i c h e n G r ä b e r fe ld e r n der F a l l i s t .

Mehrere Gräber ü b e r s c h n i t t e n s i c h , in e i n i g e n fanden sich mehrere T o t e , s o la g e n z .B . v i e r S k e l e t t e Übereinander in der

großen Grabgrube 8 e

Etwas a b g e s e t z t l a g im Osten e i n l e i d e r a u s g e r a u b t e s K r i e g e r ­

g r a b , d a s , w ie e i n K re isgra b en z e i g t , u r s p r ü n g l i c h wohl von

einem Hügel ü b er d e c k t war, H inweis a u f e i n e b eso n d e re S t e l l u n g

d e s T o te n . E in g u t a u s g e s t a t t e t e s , u n b e r a u b te s K r ieg e rg r a b

fand s i c h i n Grab 4 . Der T o t e , der l ä n g s der Nordwand e i n e r

2 , 6 m x 1 , 8 m großen Holzkammer b e s t a t t e t worden war, besaß

neben einem Gefäß s e i n e ganze B ew affnung , näm lich e i n e e i s e r n e

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9P -

C, t a 4 > 'vV r? ■ < v/■>v»9j »fo /- j.cJA'Oj-f &'»{*C '54 v* -navj ! « -*. . * D 7 / v vs Q- .

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Lanzenspitze, einen Schild, ein kurzes, einschneidiges Hieb­schwert ( der sogenannte "Sax") und ein großes zweischneidiges Schwert { die "Spatha").Die Schwerter waren durch Schnallen mit seinem Leibgurt verbun­den, der eine große eiserne Schnalle, ein Gegenbeschläg und ein Rückenbeschläg besaß, die mit Silbertauschierung verziert waren« Es handelt sich bei diesem .Krieger* der in der 1. Hälfte des 7„Jh.n.Chr. beigesetzt worden ist, zweifellos um einen freien Hofbauern.

[) tfr. fjr.%

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Am interessantesten war Grab 3, eine Frauenbestattung aus dem 7.Jh.n«Chr. An der Nordseite einer großen Holzkammer befand sich eine in O - W Richtung liegende Hockerbestattung» Der Schä­del und der Oberkörper lagen auf dem Rücken bzw. Hinterkopf»Etwa von Bauchhöhe an lag der Körper auf der linken Seite, die Beine extrem angehockt. Die rechte Hand lag zwischen den Knien der beiden Beine, der linke Arm angewinkelt auf dem Boden, die angehockten Beine mit dem rechten Arm dazwischen auf dem ange­winkelten linken Arma Beigaben waren eine verzierte Röhrenkanne, ein Beinkamm und Schweineknochen«

Wichtig ist die Beobachtung, daß durch die beiden Füße ein Eisenmesser gesteckt worden war, wodurch die Tote im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Grab festgenagelt worden ist. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die Angst vor Wiedergängertum der Toten, Die Manipulation der Leiche (Anhocken und Festna­geln) wurde anscheinend erst nach der Beerdigung und einer Wie­deröffnung des Grabes vorgenommen* Wenn auch aus der Merowinger­zeit zahlreiche Sonderbestattungen bekannt geworden sind (bei­spielsweise Bauchlage),so gibt es nur wenige Hockerbestattungen aus dieser Zeit, in Südbaden nur noch zwei weitere 8)*

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Grab 3 von Urloffen ( und eine weitere Sonderbestattung aus diesem Gräberfeld) wirft ein Schlaglicht auf den Volksglauben in dieser Zeit, der noch nicht allzugut erforscht ist»

Das Gräberfeld von Urloffen, das auf eine einstmals große mero­wingerzeitliche Siedlung schließen läßt, gewinnt seine überre­gionale Bedeutung nicht nur durch die Lage im bisher fundleeren Raum, sondern vor allem durch die Lage im Grenzgebiet zwischen

Alamannen und Franken«. Wird diese Grenze im Oberrheintal im allgemeinen aus historischen Erwägungen etwa mit dem Verlauf der Murg im Norden der Ortenau zusammengelegt, so konnte d i e s e s

Problem bisher aus Mangel an Funden nicht archäologisch angegangen

werden.Die Gräber von Urloffen weisen nun aber deutlich fränkischen Charakter auf, was ebenfalls für das Grab von 1956 gilt, das wohl eine zweite Siedlungsstelle, vielleicht einen Einzelhof, anzeigt. Dieser Befund und die Lage im Vorfeld des fränkischen Straßburg könnte darauf hinweisen, daß die Grenze zwischen Alamannen und Franken doch weiter südlich verlief (vielleicht südlich von Offenburg),Dieser kleine Vorbericht, der die Probleme nur andeuten konnte, zeigt, wie wichtig gerade in so fundleeren Räumen wie der nörd­lichen Ortenau jede neue Fundmeldung aus vor» und frühgesehieht- licher Zeit werden kann. Der Archäologische Arbeitskreis des

Historischen Vereins der Ortenau, d er j e t z t auch eine Gruppe in Appenweier gebildet hat, läßt-hier sicher in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt noch zahlreiche wichtige Ergebnisse erwarten 9)«

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- 50 -Anmerkungen!

1. G.Fi'ngerlin;Ein reiches alamannisches Frauengrab aus Mahlberg in der südlichen Ortenau. Archäologische Nachrichten aus Baden 239 1976, 26 ff.Zur frühgeschichtlichen Besiedlung: G.Fingerlin:Zur alamannischen Siedlungsgeschichte des 3« -7. Jahrhunderts« In: Die Alamannen in der Frühzeit. Herausgegeben von Wolfgang Hübner (1974) 45 ff»

2. Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Eef„Bodendenkmalpflege, Außenstelle Freiburg, Adelhauserstraße 33

3» W. Struck;Neue Ausgrabungen in römerzeitlichen Siedlungen der Ortenau« Archäologische Nachrichten aus Baden 23, 1976, 6 ff.

4. Badische Fundberichte III, 1936, 390*5e Badische Fundberichte 21, 1958, 270 Taf. 80«6 » Für die sorgfältigen Recherchen und die schnelle Weiterlei­

tung der Meldung sei an dieser Stelle den Herren Herrmann und Armbruster vom Polizeirevier Oberkirch Dank gesagt, eben­so den Findern der Skelette, den Jungen Jürgen Kiefer, Geb- hard Schmidt und Peter Kirn. Dank gilt auch für die Unter - Stützung der Grabungen durch die Herren Karl Maier vom Hi- strorischen Verein, Appenweier, Ortsvorsteher Schwelling in Urloffen, E.König, Bauunternehmer in Urloffen und Heinrich Brudy, Architekt in Appenweier.

7. Den Studentinnen aus Freiburg und Mainz, die die Wintergra­bung ausführten und dokumentierten, gilt der besondere Dank für ihren Einsatz unter schweren Bedingungen;Monika Engel, Beate Grimmer, Annegret Lischewski, SilviaKoch und Judith Wagner.

8 » Freundlicher Hinweis von Herrn Br® G eFingerlin, Freiburg, je eine Hockerbestattung in Reihengräberfeldern von Singen und Bad Krozingen.

9. So wurden bereits unter anderem Hinweise auf ein merowinger­zeitliches Gräberfeld bei Appenweier entdeckt.

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Zehntverhältnisse auf der Gemarkung AppenweierKarl Maier

Im Jahresheft 1980 haben wir begonnen, Herrschaftsformen im Gericht und besonders im Ort Appenweier darzustellen, indem wir die Entwicklung der Frondienste in ihrem letzten Stadium aufzeigten. In diesem Aufsatz sollen einige Grundlagen zur Be­schreibung des Zehntrechts und seiner Auswirkungen geliefert werden, wobei wir uns im wesentlichen auf die zweihundert Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg beschränken.Der Zehnte ist eine seit dem frühen Altertum weit verbreitete Abgabe„Der zehnte Teil eines Erzeugnisses darf vom Produzenten nicht verbraucht oder veräußert werden, sondern er wird von einer Institution oder Person, die an der Produktion keinenAnteil hatte, nach freiem Ermessen verwendet. Die Pflicht,den 9 JZehnten zu geben ruht auf dem Grund und Boden, den eine Person bewirtschaftet, nicht wie bei der Leibeigenschaft in der Person selbst.Die christliche Kirche verlangte von ihren Gläubigen den Zehn­ten, um damit neben den Einnahmen aus Pfründe und "Competenz" Pfarrer und Pfarrei wirtschaftlich zu sichern» Dabei berief man sich auf die Bibel; so heißt es im 3. Buch Moses Vers 30-34: "Aller Zehnte des Landes vom Saatertrag des Bodens und von den Baumfrüchten gehört dem Herrn; er ist dem Herrn heilig. Will aber jemand einen Teil seines Zehnten einlösen,so muß er noch ein Fünftel des Betrages hinzulegen. Jeglicher Zehnte von Hin­dern und vom Kleinvieh, von allem, was unter dem Hirtenstab durchgeht, je das zehnte Stück soll dem Herrn geweiht sein«Man untersuche nicht, ob es gut oder minderwertig ist; man darf es auch nicht austauschen. Tauscht es jemand aber doch aus, so ist es zusammen mit seinem Ersatzstück dem Heiligtum verfallen; man kann es nicht einlösen." Dies sind die Weisungen, die der Herr dem Moses für die Söhne Israel auf dem Berg Sinai aufge­tragen hat." (1) Diese Begründung des Zehnten wurde noch wäh­rend des Bauernkrieges im 16. Jahrhundert anerkannt, und in den 14 Artikeln, die man am 24. April 1525 in Appenweier den er­schreckten Unterhändlern für die Herrschaft übergab, wurde ein­

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deutig zugestanden, daß die Bauern ihrem Ortspfarrer den großen Zehnten zahlen wollten, aber nur ihm. (2) Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Zehntrecht weit von seinem ursprünglichen Ge­brauch entfernt«,Obwohl Karl der Große die ausschließliche Nutzung des Zehnten durch die Kirche mit einem Gesetz geschützt hatte, griffen in den folgenden Jahrhunderten immer mehr weltliche Herrn nach der kostbaren Einnahmequelle, und der Zehnte entwickelte sich zu einem Wertobjekt, das am Markt auf vielfältige Weise gehan­delt werden konnte.1378 verkaufte Hensli Strithase aus Offenburg Hans Wolf, einem Priester des Klosters Allerheiligen, ein Erblehen im Gericht Appenweier, zu dem auch der Zehnte gehörte. (3) 1494 belehnte Friedrich von Schauenburg den Zwölfer Hans Göring mit einem " ewigen Zehnten" auf "agger und Matte" in der Gemarkung Appen­weier gegen einen jährlichen Zins von 14 Viertel Korn Oberkir-- cher Maß und ein halbes Hundert Stroh für den Lehnsherrn und 9 Sester Korn Oberkircher Maß für Thieboldt, Pfarrer (?) von Staufenberg. (4)Im 16. Jahrhundert setzte der Markgraf von Baden neben anderen Gütern auch sein Recht, in Appenweier ein Drittel des großen Zehnten einzuziehen, dem Straßburger Rat David Hofmann zum Pfand, als dieser ihm 5000 Gulden lieh.(5)Bei dieser Entwicklung konnte es in einem Dorf verschiedene Zehntberechtigte geben. Von ihnen, oft sind es die ersten, die das Recht anwandten, leiteten sich viele Bezeichnungen der Abgabe her»Der schon oben angeführte Zehnte, der 1378 an das Kloster Allerheiligen ging, hieß der "Strithasenzehnt", der Neuensteinische Zehnt wurde immer noch so genannt, als ihn das Kloster Schuttern einzog, und lange nachdem das Lehen Staufenberg an den Markgrafen zurückgefallen war, wurde noch der "Kolbenhofzehnte" geliefert, der wohl auf einen Kolb von Staufenberg zurückging. (6 ) Den "Bauernzehnten" bekamen aller­dings nicht die Bauern, sondern je zur Hälfte das Kloster Aller­heiligen und die Gemeinde.(7)

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Gewöhnlich t e i l t man den Zehnten e i n e s G e b i e t e s in den großen und den k l e i n e n Zehnt e i n . Der g r o ß e , der auch a l s F e l d - o d e r .

F r u c h tz e h n t b e z e i c h n e t w ir d , umfaßte G e t r e i d e , Wein, G arten­

f r ü c h t e und O bst , der k l e i n e , auch Blut*-, F i e i s c h - o d e r V ieh-

z e n t bekan nt , mußte von T ie r e n und T ie r p r o d u k te n gegeben wer­

den. Man s o l l t e a l l e r d i n g s s e h r v o r s i c h t i g s e i n , wenn man

d i e s e B eze ichnungen im e i n z e l n e n auf e i n e n konkreten h i s t o r i ­

sch e n Zustand b e z i e h t . Vom Beginn d es 16 . b i s i n s z w e i t e V i e r ­

t e l des 19. Jahrh u n d er ts h i n e i n h e i ß t e s immer w ieder in den

Urkunden, daß vom großen Zehnt in Appenweier das K lo s t e r A l l e r

h e i l i g e n zwei D r i t t e l , der Markgraf bzw. Großherzog von Baden

e i n D r i t t e l e r h a l t e . (8 )

Das b e d e u t e t nun k e i n e s w e g s , daß d i e s e b e id e n Zehntherren am

ganzen G etre id ea n b a u auf der Gemarkung Appenweier ih r en A n t e i l

h a t t e n . Noch 1834 b e a n sp r u c h te der F r e i h e r r von Schauenburg

e i n e Menge Korn ( 9 ) , das K l o s t e r S c h u t t e r n (1 0 ) und d i e Gemein

de Appenweier besaß en z e h n tb a r e Äcker ( 1 1 ) , - zumindest fü r

d i e P f a r r e i » Es gab auch F e l d e r , d e r e n Zehnt s i c h A l l e r h e i l i

gen und der L e h n s trä g e r d es Markgrafen Dr0K üffer aus Straßburg

a l s o d i e am großen Zehnt B e r e c h t i g t e n , m it der Gemeinde im Ver

h ä l t n i s zwei D r i t t e l zu einem D r i t t e l t e i l t e n . (1 2 ) Der Wein­

z e h n t wurde g e s o n d e r t b e r e c h n e t , auch d i e Abgabe fü r Obst, zu ­

m ind est fü r d i e P f a r r e i * ( 1 3 ) D ie G a r t e n f r ü c h t e g eh ö r te n in

Appenweier ebenso w ie das Welschkorn zum k l e i n e n Zehnt ( 1 4 ) ,

zu dem auch der Heu- und Grünzehnt g e r e c h n e t wurde, der auf

den Wiesen der Gemarkung ruhte» E ine A ufzäh lu ng aus der Ablö­

sungsurkunde z e i g t , w e lch e F rü ch te e r f a ß t wurden: "Zum großen

Zehnten gehören: Weizen, H a lb w e izen , Korn und Sommergerste,

zum k l e i n e n Zehnten , W i n t e r g e r s t e , A ckerbohnen , Welschkorn,

G rundbirn, Hanf, Raps, Magsamen, Z i c h o r i e und F u t t e r k r ä u t e r 0 „.

Der Weinzehnte w ird in Most an der T r o t t e e n t r i c h t e t " . (15 )

D ie U n k l a r h e i t d es B e g r i f f e s 9 großer Zehnt* h a t man ü b r ig e n s

schon damals e r k a n n t , w esh a lb o f t d i e S c h r i f t s t ü c k e fü r d i e

R echte A l l e r h e i l i g e n und d es Markgrafen d i e Beze ichnung

"Hauptzehnt’1 verwenden«

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Aus dem Wesen d es Zehnten g e h t h e r v o r , daß das R e ch t , ihn e i n ­

z u z i e h e n , n i c h t a u f einem Grundeigentum b e r u h t e . Der Grundherr

war daher o f t n i c h t g l e i c h z e i t i g der Z e h n th e r r . In e i n e r Z e i t ,

a l s s i c h d i e h a b s b u r g i s c h e L an d v o gte i im L e h e n s b e s i t z des Mark­

g r a f e n von Baden b e f a n d , e r h i e l t e n A l l e r h e i l i g e n und d i e F a m i l i e

K ü ffe r den großen Zehnt . Um 1800 waren d i e Bauern von Appenweier

w ie d e r k a i s e r l i c h e U n t e r t a n e n , e n t r i c h t e t e n den H auptzehnt aber

nun nach A l l e r h e i l i g e n und R a s t a t t .

Wir haben mehrmals d a r a u f h i n g e w i e s e n , daß der Zehnte g e t e i l t

werden kann. Der Zehnte muß aber auch n i c h t immer fü r den Em­

p fä n g er den z e h n t e n T e i l b e d e u te n . D ie zum großen Zehnt b e r e c h ­

t i g t e n H e r r s c h a f t e n e r h i e l t e n z . B . von den Äckern des K le in e n -

G rü nen-W ert-G utes , das der Johannitercommende in Straßburg gehö r ­

t e , nur den z w a n z i g s t e n , (1 6 ) und d i e g r o ß h e r z o g l i c h e Domänenkam­

mer von einem etwa e i n e i n h a l b Morgen großen S tü ck nur den D r e i ­

ß i g s t e n . (1 7 )

Der auf den e r s t e n B l i c k l e i c h t du rch sch au b are B e g r i f f des Zehn­

t e n e r w e i s t s i c h i n der h i s t r o r i s c h e n V e r w ir k l i c h u n g a l s v i e l ­

f ä l t i g , und j e d e r E i n z e l f a l l wird i n s e i n e n Bedingungen b eso n d ers

e r f a ß t werden müssen. Nehmen wir noch h i n z u , daß zu Z e i t e n der

Zehnte aus e inem j ä h r l i c h e n nach Jeuch bem essenen Fixum, b e i

Welschkorn z . B . 1818 aus 3 S e s t e r ( 1 8 ) , während K lee sogar

schon in Geld a b g e g o l t e n wurde ( 1 9 ) , dann e r h ä l t das Wort Zehnt

d i e Bedeutung e i n e r Abgabe ohne genaue Q uant itä tsbest im m ung«

Auch g in g e n v e r s c h i e d e n e Zehntempfänger vom d i r e k t e n Einzug

durch Z ehn tk n ech te ab und v e r p a c h t e t e n den E r t r a g . D ie Vögte

Simon und B e n e d ik t Bruder waren P ä c h te r d es großen Zehnten, d i e

man "Beständer" n a n n t e . (2 0 )

Von 1833 b i s 1837 w i r k t e d i e Gemeinde a l s B e s tä n d e r ; 1837 pach­

t e t e s i e den Z e h n t e r t r a g fü r 1919 f 23 x und v e r s t e i g e r t e ihn

fü r 2423 f i x . ( 2 1 )

F a s s e n w ir d i e b i s h e r genannten Z e h n t b e r e c h t i g t e n noch einmal zu

sammen, so i s t a l s w i c h t i g s t e r das K l o s t e r A l l e r h e i l i g e n zu

nennen. Es i s t zu 2 / 3 am großen Zehnt a u f der Gemarkung Appen­

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w e i e r b e t e i l i g t . Das r e s t l i c h e D r i t t e l b e z i e h t der Markgraf

von Baden bzw. s e i n G lä u b ig e r , d i e F a m i l i e Dr, K üffer aus S t r a ß ­

burg« Den k l e i n e n Zehnten von d ie se m G e b ie t b e s i t z t das K l o s t e r

a l l e i n . Recht b e t r ä c h t l i c h i s t auch der Z e h n t d i s t r i k t des K lo ­

s t e r s S c h l i t t e r n , der N e u e n s t e i n i s c h e oder Sp orenzehnt genannt«

D ie b e id e n K l ö s t e r l a s s e n s i c h durch "Erneuerungen” 1662 und

1680 ih r e zeh n tb a r en Güter durch d i e j e w e i l i g e n Landvögte

b e s t ä t i g e n . (22 )

Von den Grundherrn der Umgebung s i n d d i e F r e ih e r r n von Schau­

enburg z e h n t b e r e c h t i g t , i n w i e w e i t a l t e S ta u fe n b e r g e r R echte

in d i e Masse der b a d is c h e n Zehnten e in g e g a n g e n s i n d , a l s der

Markgraf das S t a u f e n b e r g e r Lehen w ie d e r an s i c h zo g , muß noch

g e k l ä r t werden. O ffen s o l l z u n ä c h s t auch noch b l e i b e n , ob in

den Jahrhunderten nach dem D r e i ß i g j ä h r i g e n K rieg das K l o s t e r

Gengenbach in Appenweier Z e h n tr e c h te b e s a ß . In e i n e r Urkunde

von 1722 bekunden d i e O r t s v o r s t e h e r von Appenweier, daß "der

Herr R e i c h s p r ä l a t von Gengenbach den so g en a n n ten N e w s t e i n i s c h e n

Zehnten" inn eh a b e , ( 2 3 ) d i e Ablösungsurkunde von 1844 aber

nennt Gengenbach a l s durch d i e S ä k u l a r i s a t i o n a b g e s c h a f f t e n

Vorgänger des Großherzogstums n i c h t . B l e i b e n noch d i e im Ort

a n s ä s s i g e n Z e h n t b e r e c h t i g t e n zu nennen, das Pfarramt und d i e

Gemeinde.

Um e in e n Eindruck vom Geldwert d i e s e r Zehnten zu v e r m i t t e l n ,

z i e h e n wir d i e Ablösungsurkunden hera n , in denen d i e N a t u r a l -

l i e f e r u n g e n nach e i n e r vom g r o ß h e r s o g l i c h e n G es e tz v o r g e s e h r i e -

benen Methode in Gulden und Kreuzern umgerechnet sind®

Für d i e g r o ß h e r z o g l i c h e Domänenkammer, d i e neben dem a l t b a d i ­

sc h en A n t e i l auch den Z e h n t b e s i t z der ehem aligen K l ö s t e r A l l e r ­

h e i l i g e n und S c h u t t e r n v e r w a l t e t e , e r g i b t s i c h f o l g e n d e Auf -

S t e l l u n g : (24)

Großer Zehnt:

im Zehnten 931 Morgen 91 Rutenim Zwanzigsten: 50 Morgen 2 V i e r t e l 98 Ruten- in Zehnten: 25 Morgen 1 V i e r t e l 45 Rutenim D r e i ß i g s t e n : 1 Morgen 2 V i e r t e l 75 Ruten- in Zehnten: ________ 2 V i e r t e l 25 Ruten

957 Morgen — - - 61 Ruten

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B e r e c h n e t e r E r tr a g von 15 Jahren ( 1 8 1 8 - 1 8 3 2 ) in Geld:27 746 f 20 x ( pro Jahr: 1 849 f )

K l e i n e r Z e h n t :

1 / 3 Welschkorn,Ackerbohnen von 957 Morgen ------ 61 Ruten

Wi e s e n z e h n t :( 1 / 1 0 u. 1 /2 0 von 88 Morgen 3 V i e r t e l 54 Ruten

B e r e c h n e t e r E r tra g von 15 Jahren ( 1 8 1 8 - 1 8 3 2 in Geld:2 592 f 56 x

W einzehnt:

im Zehnten: 61 Morgen 2 V i e r t e l 12 Rutenim Z w anzigsten: 2 Morgen 2 V i e r t e l 50 Ruten- in Zehnten: 1 Morgen 3 V i e r t e l 25 Ruten

62 Morgen 3 V i e r t e l 37 Ruten

B e r e c h n e t e r E r tra g von 14 Jahren in G eld : 725 f 10 x

D ie P f a r r e i S t . M ichael b e a n s p r u c h te : ( 2 5 )

Großer ZehntJ 23 Morgen - - - -• 38 Ruten pro Jahr: 79 f 8 x

K l e i n e r Zehnt: 23 Morgen ------- 38 Rutenpro Jahr: 1162 f 34 x

932 Morgen 3 V i e r t e l 97 Ruten

- 2 / 3 WelschkornH a f e r , Ackerbohnen 923 Morgen 3 V i e r t e l 97 Ruten

pro Jahr: 89 f 23 x

W ie s e n z e h n t : 108 Morgen 3 V i e r t e l 97 Ruten pro Jahr: 163 f 31 x

G em ein dezehn t: (2 6 )

Der Gemeindezehnte wurde s e i t dem J a h r e 1780 - s o w e i t zurück

r e i c h e n u n se r e Rechnungsbücher- v e r s t e i g e r t . 1780 g ingen dab e i

195 Gulden e i n ; 1818 , a l s j e n e 15 J a h re begannen, nach denen

der Z e h n tr o h e r tr a g b e r e c h n e t wurde, waren es 337 Gulden, für

das Ende d i e s e s Z e itrau m es , 1832, haben w ir e i n e a u s fü h r ­

l i c h e A u f s t e l l u n g über d i e e i n z e l n e n T e i l e :

Es wurden e r l ö s t aus:

dem Reps~und W i n t e r g e r s tz e h n t e n 38 f ; dem Heuzehnten 44 f ; dem

W in t e r f r u c h t z e h n t e n 240 f ; dem Hanf-und Haberzehnten 20 f ; dem

E r d ä p f e l - , C i c h o r i e - , W elschkorn- , A ckerbohnen- , Magsamen-,

K l e e - , Wiek- und Weinzehnten 23 f 30 x , zusammen 365 f 30 x ,

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Wenn v i r d i e Nutzung des Zehnten i n Appenweier an dem Verwen­

d u n g s b e r e ic h m essen , den d i e f r ü h m i t t e l a l t e r l i c h e Kirche der

Abgabe z u g e w iese n h a t t e , s o wird das U r t e i l r e c h t gut a u s f a l l e n ,

denn z e i t w e i s e 3 K l ö s t e r und d i e P f a r r e i b e z i e h e n den w e i ta u s

g r ö ß te n T e i l des Zehntaufkommens i n u n s e r e r Gemeinde. A l l e r ­

d in g s l e i s t e t von den a u s w ä r t ig e n Empfängern nur A l l e r h e i l i g e n

e in e n B e i t r a g fü r d i e S e e l s o r g e im D o r f ,

S e i t das R e n c h t a l k l o s t e r 1359 durch e i n e Schenkung das P a tro n a t

der K irche in Appenweier e r h a l t e n h a t t e , v e r s o r g t e n P r i e s t e r

von d o r t d i e P f a r r e i , Das Grabmal e i n e s Chorherrn aus A l l e r h e i ­

l i g e n in der Nordwand u n s e r e s G o t t e s h a u s e s und das B i l d der Prä-

m o n s t r a t e n s e r h e i l i g e n A u g u s t in u s und N orbert an der s ü d l i c h e n

Chorwand e r in n e r n h e u t e noch an d i e enge Verbindung. (27 )

Obwohl d i e g e i s t l i c h e P fründe w o h l a u s g e s t a t t e t i s t - " d ie P f a r ­

r e i g e h ö r t h i n s i c h t l i c h i h r e s Einkommens in d i e h ö c h s t e K l a s s e ” ,

wird 1844 f e s t g e s t e l l t (28)^- f ü h r t das K l o s t e r an den j e w e i l i g e n

P f a r r e r N a t u r a l i e n ab. 1723 s i n d e s d r e i ß i g V i e r t e l Korn und

d r e i ß i g Ohm Wein, (2 9 ) und 1844 i s t der große Zehnte b e l a s t e t

m it 6595 Becher Weizen, 29679 Becher H a lb w e iz e n ,2473 Becher

G e r s t e , 11643 G las Wein und 600 Bund W in te r s tr o h zugunsten des

P f a r r e r s . (30 )

Zu den Aufgaben der Z e h n th er r en , und n i c h t nur der g e i s t l i c h e n ,

g e h ö r t e auch , d i e K irch en b a u ten zu u n t e r h a l t e n , Abt und Konvent

von A l l e r h e i l i g e n hoben e s gegenüber den anderen Zehntempfängern

a l s b e so n d e re L e i s t u n g h e r v o r , daß das K l o s t e r das P fa rrh a u s in

Appenweier n i c h t nur g ebaut ( c a . 1 6 5 2 ) , sondern auch in der

Z w is c h e n z e i t i n s t a n d g e h a l t e n h a t . ( 3 1 )

A ls zu Beginn der zw a n z ig er Jahre d es 1 8 . Jahrhunderts an der

K irch e in Appenweier "Dach, Chor und d e s s e n Gewölbe" s c h a d h a f t

geworden waren, s o l l t e A l l e r h e i l i g e n d i e 79 f 5 x Baukosten

übernehmen. B e i d i e s e r Baumaßnahme wurden wohl nur d i e d r in g e n d -

s t e n A r b e i t e n d u r c h g e f ü h r t , denn Maurer, Zimmermann und Schmied

e r s c h e i n e n a u f der Rechnung, aber weder e in .M a le r noch gar e in

K ü n s t l e r . Doch das K l o s t e r w e h r te s i c h z u n ä c h s t . E r s t a l s es

s i c h daran e r i n n e r t e , daß e s auch das P a t r o n a t s r e c h t bfesaß,

l e n k t e e s e i n , v e r l a n g t e a b e r , daß " e i n j e d e r Zehnter nach pro­

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p o r t i o n des Zehndtgenuß darzu b e y t r a g e n s o l l e , welchem z u f o l g e . . .

auch d i e HH P r ä l a t e n zu Gengenbach und S c h u t t e r n Zu b e la n g e n s e y n

daß d i e nach dem Exempel a n d e r w e r th ig p a r t i c u la r " d e c im a to r en

nach p r o p o r t io n i h r e r in Appenweyherer Bann habenden Zehenden

zu so th anen Chorbau E b e n f a l l s b e y t r e t t e n w o l l e n " . (3 2 )

Über d i e s e Forderung haben s i c h 1723 zu m in d es t A l l e r h e i l i g e n

und der Markgraf von Baden v e r s t ä n d i g t .

A ls 27 Jahre s p ä t e r u n s e r e P f a r r k i r c h e u n t e r dem Vogt Simon

Bruder neu a u fg e b a u t wurde, z a h l t e n d i e b e id e n H a up tzehn th erren

nach ihrem A n t e i l 666 f 6 ß 8 x das K l o s t e r A l l e r h e i l i g e n und

333 f 3 ß 4 x der Markgraf von Baden« Ob man s i c h d a b e i auf

d i e E in igung von 1723 b e r i e f oder neu v e r h a n d e l t e , i s t n i c h t

k l a r , d i e Bemerkung des V ogtes in den Baurechnungen "Von dem

L ö b l ic h e n G o t te sh a u s A l l e r h e i l i g e n s i n d durch g ü t l i c h e n Ver­

g l e i c h zu erbauung des Chors m it dem Rechner wegen d e s s e n gau-

d ie r e n d e n 2 / 3 t l am g r o se n Zehenden j e d o c h ohne P r ä j u d i z e i n g e ­

h ä n d ig t w o r d e n . . . . * ( 3 3 ) , w e i s e n a u f j ü n g s t e A u s e i n a n d e r s e t ­

zungen h i n . Von Gengenbach und S c h u t t e r n i s t n i c h t mehr d i e

Rede , auch haben b e i d e K l ö s t e r den Rechnungen nach n i c h t s b e i ­

g e t r a g e n . Dagegen s p e n d e t e der Markgraf über s e i n S o l l h i n a u s ,

w esh a lb er m it 300 f u n t e r den G u t t ä t e r n vermerkt i s t . (3 4 )

D ie V e r p f l i c h t u n g e n des Zehntherrn werden auch nach der Zehntab­

lö su n g noch a n e r k a n n t . Nach Verhandlungen m it dem Gemeinderat

und o f f e n s i c h t l i c h in e r s t e r L i n i e au fgrun d d e s s e n K e n n t n i s s e

der vergangenen V e r h ä l t n i s s e wurde von der g r o ß h e r z o g l i c h e n

Domänenverwaltung fü r k ü n f t i g e Z e i t e n übernommen:

l o ” Die P f l i c h t zum Neubau und zur U n t e r h a l t u n g des Chors und

des H o c h a l ta r s i n so lc h e m , an der k a t h o l i s c h e n K irch e zu

Appenw eier ,

2 . D ie P f l i c h t zum Neubau und zur U n t e r h a l t u n g des P f a r r h a u s e s ,

mit Zugehör a l s P f a r r s c h e u n e , Waschküche m it H o lz s c h o p f ,

S c h w e i n e s t ä l l e , Brunnen, H o f p f l a s t e r , Hof- und G a r t e n e i n f r i e ­

d igu ng , m it E i n s c h lu ß der dazu n ö t i g e n Hand- und S p a n n d ie n s t e ,

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und den von d i e s e n G e b ä u l i c h k e i t e n zu za h len d e n Brandver­

s i c h e r u n g s b e i t r ä g e , e b e n f a l l s d a h i e r in Appenweier ." (35 )

Abschweifend vom e i g e n t l i c h e n Thema s e i noch verm erkt , was man

1843 und 1844 vom Zustand der K irche und d es P f a r r h a u s e s h i e l t .

De m G o tte sh a u s gab man e i n e Z e i t von 300 Jahren , bevor e s bau­

f ä l l i g werden würde, nach der Meinung d e s o f f i z i e l l e n S c h ä t z e r s ,

d es B e z i r k s b a u m e is t e r s Weber, könnte das P fa r r h a u s noch 70

Jahre s t e h e n , (3 6 ) der Gemeinderat war da s k e p t i s c h e r , " a l t e r s ­

h a l b e r 11 müsse e s in 10 b i s 15 Jahren neu erb a u t w e r d e n . (37 )

In den Verhandlungen v e r s u c h t e n d i e V e r t r e t e r der Gemeinde Ap­

penw eier den f r ü h e r e n Z e h n t b e r e c h t i g t e n auch d i e B a u la s t für

den Kirchturm aufzubürden . S i e t a t e n d i e s auch aus einem ande­

ren „a k t u e l l e n Grund® Im Dezember 1834 h a t t e der Sturm den

oberen T e i l des K irchenturmes h e r u n t e r g e r i s s e n , und " w e i l d i e

a l l g e m e i n e Meinung war, daß das G r o ß h e r z o g l i c h b a d i s c h e Aerar

gemäß dem großen Zehntbezug in der h i e s i g e n Gemarkung s c h u l d i g

und verbunden s e i , d i e Erbauung und U n t e r h a l t u n g zu b e s o r g e n ,"

(3 8 ) w o l l t e d i e Gemeinde n i c h t nur d i e 2845 F R ep a ra tu rk o s ten

e r s e t z t haben^sondern auch durch V e r tr a g von k ü n f t i g e n L e is tu n g e n

fü r den Turm b e f r e i t w e r d e n , (3 9 ) D ie Gemeinde e n g a g i e r t e so g ar

e in e n R e c h tsa n w a l t , um i h r e V o r s t e l l u n g e n d u r c h z u s e t z e n . A ls

man 1840 dann im P f a r r a r c h i v e i n e Urkunde e n t d e c k t e , nach der

d i e Gemeinde den Kirchturm erb a u t h a t t e , mußte man auch d i e Über­

nahme der Kosten fü r d i e U n t e r h a l t u n g z u g e s t e h e n , man w ie s den

Advokaten R i c h t e r an, daß er" s e i n e Bemühung gegen Nachsuchen

der Turmbaulasten e i n s t e l l e n möge, um der Gemeinde Kosten zu e r ­

sp a r e n . n( 4 0 ) Am Ende wurde d i e Sache doch noch durch e i n G e r i c h t s ­

u r t e i l gegen d i e Gemeinde e n t s c h i e d e n . (4 1 ) Da d i e K irchen­

v erw altun g auch fü r d i e O r g a n i s a t io n d e s S c h u l d d i e n s t e s v e r a n t ­

w o r t l i c h war, mußte der Z ehntherr auch auf d iesem G eb ie t für

e i n e w i r t s c h a f t l i c h e Grundlage s o r g e n . Der L ehrer , der in Appen­

w e ie r g l e i c h z e i t i g auch Meßmer war, h a t t e vor der Ablösung e i n e

j ä h r l i c h e Entlohnung von 301 Becher Korn e r h a l t e n . D i e s e N a t u r a l ­

gabe wurde nun i n K a p i t a l umgewandelt (5 1 f 26 x) und dem H e i l i ­

genfond übergeben . (42 )

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Es ist verständlich, daß die Bauern versuchten, sich den For­derungen des Zehntgebotes zu entziehen« Sie nützten die Viel­falt der Zehntverhältnisse mit ihren XJngenauigkeiten, beriefen sich auf alte Gewohnheiten ebenso wie auf erworbene Rechte; aber auch veränderte Anbauformen und neue Feldfrüchte machten Lücken im Zehntgesetz sichtbar.Klee war zehntfrei, wenn er auf Brachfeldern wuchs und während der Brachzeit geerntet wurde, von jenem Klee aber, der als Äcker­frucht angebaut wurde, mußte der Zehnte gegeben werden» Die "schlauen Bauern” säten nun im Frühjahr Kleesamen in die Getrei­deäcker , und nachdem sie den Fruchtzehnten abgeliefert hatten, konnten sie den Klee im Herbst ohne Abgabe ernten« Im nächsten Jahr lag dieser Acker in der Brache, auf der ja der Klee nicht zehntbar war. Im Spätjahr wurde der Acker umgepflügt und wieder mit Getreide angesät, in das im Frühjahr wieder Kleesamen ge - worfen wurde« Auf diese Weise kam der zehntbare Pfarrer völlig um seinen Klee. (43)Jahrezehntelang gab es Streit zwischen Zehntempfängern, weil man sich nicht einigen konnte, ob das Welsehkorn zum "harten Fruchtzehnten" oder zum Grünzehnten gehörte® Am Ende blieb es bei diesem, also dem kleinen Zehnten, der in Appenweier zu ei­nem großen Teil im Besitz der Pfarrei war» Diese hatte mit den Zehntpflichtigen abgesprochen, daß der Zehnte aus einem Aversum, einer jährlichen Abfindungsmenge, 3 Bester pro Jeuch^bestehen sollte. Nun war es Brauch, daß die Bauern zwischen das Welseh­korn Bohnen, Kraut oder Hüben pflanzten, für die kein Zehnt ge­liefert werden mußte, obwohl diese Früchte ausdrücklich unter den Grünzehnt fielen, denn einmal waren die Mengen klein, und zum ändern gab man ja für den Acker das Aversum in Welschkorn«In den Jahren zwischen 1810 und 1818 gedieh das Welschkorn so schlecht, daß es viele nicht mehr anbauten. Bohnen, Kraut nnü Rüben zog man nun in Kleeäckern,wobei man sich an die altge­wohnte Zehntfreiheit hielt. Das gefiel aber dem Pfarrherrn nicht,und er forderte die Gemeindeverwaltung auf, dafür zu sor­gen, daß auch der Kraut- und Bohnenzehnt entrichtet werde, denn "zum Grünzehnt wird gerechnet, was gewöhnlich grün eingetan

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wird." (4 4 ) Aus dieser Sachlage e n t w i c k e l t e sich e i n e h a n d fe ­ste A u s e in a n d e r s e tz u n g zwischen P fa rr a m t und Ra’t h a u s , während

der r e c h t h e r z h a f t e Worte g e w e c h s e l t wurden« Der g e i s t l i c h e Herr

b e r i e f s i c h immer w ie d e r auf den W o r t la u t d es G e s e t z e s , Vogt

und G em einderäte s c h ü t z t e n s i c h m it dem Gewohnheitsrecht„ in Ap­

pen w eier habe e s noch nie einen K raut- oder Bohnenzehnten gegeben»

überdies decke das Aversum alle L a s te n ab , man w o l l e den Land» mann nur um den Lohn s e i n e r Mühe b r i n g e n - und manchmal bebt

s o g a r im g e s c h r i e b e n e n S a tz der Ärger d er Bauern, wenn s i e dem P f a r r e r ohne Zusammenhang mit der e i g e n t l i c h e n S t r e i t s a c h e

v o r w e r f e n , daß e r s i c h k e in e n Kaplan h a l t e , obwohl er doch

f ü r ihn H o lz , F r ü c h te und Wein beziehe, ”dieß s i n d L auter a l t e

Sachen wo j e d e r Bürger w e i ß t , und k e i n e Neue w ie Hw P f a r r e r an­bringt und j e d e r Bürger wünschte w ie d e r e in e n Kaplan zu haben” . (45)

Das Bezirksamt, das zu d i e s e r Z e i t s e i n e n S i t z i n Appenweier

hatte, e n t s c h i e d den F a l l dann im S in n e der Bauern: "daß d i e hie . -

s i g e Gemeinde schuldig und verbunden s e i von a l l e n n i c h t s;@hnt-

freien G rundstücken, w e lch e m it K r a u t , Eßbohnen, Runkelrüben,Toback udgl« ohnvermischt mit W elschkorn ganz oder zum TheiXe*»®*

angebaut worden den Zehenden h i e s i g e m P f a r r e r a l s H e r r s c h a f t

des Grünzehenden zurückzulaßen d a h in g e g e n von a l l d e r a r t i g e n

nach den z e i t h e r o d a h ie r ü b l i c h gew esenen Bauart in den W elsch-

kornäcker ge zo g e n e n Sommergewächsen s o w e n ig a l s von den m it te n

i n einem zehndbaren Kleeacker j e t z t z u w e i l e n a n g e l e g t werdenden

k l e i n e n Krautländerxi den Zehnten in Natura an h i e s i g e P f a r r e i

zu e n t r i c h t e n habe, v i e l mehr wegen d i e s e r statt des Zehends von einem s o l c h e n ganzen Aeker worauf Welschkorn oder K lee d i e

p r a e v a l i e r e n d e Blume i s t , an d i e P f a r r e i zeithero e n t r i c h t e t e

Z e h n d g ü l t . * * . , auch f e r n e r h i n an d i e P f a r r e i fort e n t r i c h t e t

und u n ter d i e s e r Z e h n tg ü l t a l l e s an C r e s c e n t i e n mit i n b e g r i f f e n

sein und b l e i b e n s o l l e was noch e r z e u g t werden d ü r f t e ( 4 8 )

Ein anderer Prozeß um den Zehnten g i n g rund dreißig Jahre

früher durch a l l e Instanzen. E ine Anzahl Z e h n t p f l i c h t i g e r aus Appenweier v e r w e i g e r t e n schon seit e i n e r Reihe von Jahren den

Zehnt von jen en F e l d e r n , a u f denen so g e n a n n t e Z e h n t s t e i n e s ta n d e n .

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D i e s e S t e i n e bezeichnet©!! d i e Z e h n t d i s t r i k t g r e n z e n « Gegen d i e

w i d e r s p e n s t i g e n Bauern k l a g t e n d i e H e r r s c h a f t e n , das K l o s t e r

A l l e r h e i l i g e n und das Haus Baden« Die Ämter O b erk irch und

S t a u f e n b e r g best im m ten D r e S c h n e i d e r , K on su len t d es R e i c h s ­

t a l s Harmersbach, zu ihrem R e ch tsv e r tr e te r « , E i g e n t l i c h h ä t t e

d i e K lage vor dem G e r ic h t Appenweier erhoben werden müssen,

aber s e i n V o r s t e h e r , der Vogt Bargehr, war s e l b s t P a r t e i s er

gab k e in e n d er f r a g l i c h e n Zehnten und w i r k t e a l s W ortführer

der w id e r s t r e b e n d e n Z eh n th o ld en .

D ie P o s i t i o n e n der K ontrahenten s i n d e i n f a c h zu bestimmen:

F e l d e r , a u f denen Z e h n t s t e i n e s t e h e n ys i n d z e h n tb a r , , s a g t e n d i e

K lä g er; F e l d e r „ a u f denen Z e h n t s t e i n e s t e h e n f s i n d z e h n t f r e i ,

b e a n sp r u c h te n d i e B ek la g ten «

I». s e i n e r V e r t e id i g u n g v e r w i e s Bargehr "auf d i e u n f ü r d e n k l i c h e

»rech tsb ew ä h rte Gewohnheit"und a u f d i e " s t i l l s c h w e i g e n d e E i n w i l ­

l i g u n g d er H e r r s c h a f t " , d i e s e i t über 40 Jahren den Zehnt n i c h t

v e r l a n g t h a t t e , s o daß der 91 im ganzen G e r ic h t Appenweier bekann

t e gemeine Ruf" e n t s t a n d f daß von d i e s e n F e l d e r n k e i n Sehnt ver

langt werden würde» (47) G e w o h n h e i t sr e ch t " s t i l l s c h w e i g e n d e

E i n w i l l i g u n g " und "gemeiner Huf" beruhen auf dem F aktor Z e it«

Daher f ü h r t e n d i e B e k l a g t e n Zeugen dafü r an , daß ih r Haltung

den Z ehntherrn gegenüber a l t e m Herkommen en tsp ra c h « Frühere Be-

Ständer wurden gen an n t , d i e a u f d i e s e n F e ld e r n den Zehnten

nicht ©ingesammelt h a t t e n , obwohl s i e dadurch a l s Z ehn tp äch ter

einen p e r s ö n l i c h e n Schaden e r l i t t e n h a t t e n , e h e m a l ig e Zehnt­

k n e c h te b e s t ä t i g t e n , daß ih n en v erb o te n worden war, au f d i e s e n

F e ld e r n Z e h n t f r ü c h t e zu ho len« Dabei b e r i e f man s i c h au f damals

noch bekannte Namen, d i e Vögte Simon und B e n e d ik t Bruder, d i e

B e stä n d er Kraus und Langenecker aus U r l o f f e n , den V erw a lte r des

P f a r r h o f e s i n Nußbach und a u f e i n e la n g e R e ih e w e i t e r e r . Die

Begründung der Z e h n t f r e i h e i t k l i n g t e i n f a c h . D ie B e s i t z e r der

F e ld e r s o l l t e n d arauf a c h t e n , daß niemand d i e S t e i n e s t a h l

oder v e r s e t z t e oder daß Gras und Unkraut s i e überwuchsen» A ls

E n tsch ä d ig u n g für d i e s e Mühe und d i e damit verbundene Minder­

ung d es E r t r a g s , g l a u b t e man s i c h b e r e c h t i g t , den Zehnten zu- ' r » ------- r-> — . _ J ~ ■£• -i « w + ä A i i e ä ä r r O n V n f f t . A . Q

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Simon Bruder und des Großkellers von Allerheiligen Schwein­huber» (48)Zunächst läßt man sich durch die Fülle der Gründe, die Bargehr aufzählt,leicht überzeugen, daß die Appenweierer recht gehandelt haben« List man jedoch die Anklage der Gegenpartei, so sieht die Beweisführung des Vogtes nicht mehr so glänzend aus» Br« Schnei­der griff insbesondere das Gewohnheitsrecht an, "daß der geprie­sene gemeine Ruf nichts weniger als allgemein, alt, offenkundig und einförmig seien (49), denn, wie er durch seine Zeugen be­stätigen ließ, entrichteten sehr wohl eine Reihe von Bauern aus Appenweier ihren Zehnten auch von jenen Feldern, auf denen Stei­ne standen; andere hatten erst nach”B@lehruogn durch den Vogt oder weil sie dazu angestiftet wurden, den Sehnt nicht mehr ge­geben«,Nicht sehr freundlich versuchte Dr. Schneider die Zeugen der Gegenpartei unglaubwürdig zu machen und als moralisch minderwer­tig darzustellenp indem er z»B» den beiden Bruder ebenso wie dem Großkeller "pflichtwidriges Benehmen” vorwarf«, Den prakti­schen Grund für die Zehntfreiheit, den Bargehr vortrug, erkann­te Dr. Schneider nicht an. Die Steine nähmen keine größere Fläche als einen Schuh ein, die Bannwarte und die vor Gott ver­eidigten Zehntknechte seien "verpflichtete,obrigkeitlich be­stellte Hüter der Steine”, und boshaft schreibt der Konsulent: "insgemein vergreifen sich nicht Fremde sondern die Gütereigen- thümer selbst an den Steinen”.(50)Der schwerste Vorwurf trifft den Vogt selbst» Der damalig© Zehnt­knecht Bifany bezeugtef daß Bargehr auf seinem Rebfeld einen Zehntstein ohne die notwendigen Urkundspersonen setzen ließ und von diesem Zeitpunkt an für dieses Feld keinen Zehnt mehr abgab, obwohl der Vorbesitzer ohne Einschränkung seiner Zehnt­pflicht nachgekommeu war. (51)Die Zehntpflichtigen aus Appenweier verloren den Prozeß vor dem Oberamt in Offenburg, aber der Vogt ging mit einer engagierten und wortreichen Beschwerdeschrift in die Berufung vor dem ^König­lichen Nieder-und Vorderösterreichischem Appellationsgerichtwo er allerdings ebenfalls abgewiesen wurde» (52)

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Es Ist für uns heute schwierig zu beurteilen, ob die Zehntver­weigerer in Appenweier wider besseres Wissen handelten, ob der Vorwurf Dr„Schneiders also zutraf, das Stift sei weit9 der Mark graf noch weiter entfernt, oder ob sie sich subjektiv zumindest im Recht glaubteno Für dieses Rechtsbewußtsein spricht neben anderemf daß die Bauern auch nach dem Urteil des Appellations­gerichtes dem Zehotgebot eicht naehkamen? und noch drei Jahre nach dem Ende des Prozesses bat die Klosterverwaltung das Ober­amt, daß " die in dem feeygefügten Verzeichniß bemerkte Zehnthol den zu Appenweyer durch wirkliche Zwangsmittel zu Abtragung ihres Ausstandes in Gemäßheit des ergangenen Urteil vom l«Juni 1790 angehalten werden möchten der k. k. Vogtey Appenweyer auf­getragen dieselben zu Entrichtung des: angesetzten Geldbetrages wirksam ahzuhalten". (53);yf Uw ciDieser Widerstand gegen die Obrigkeit ist immerhin erstaunlich ihm entspricht die Haltung des Vogtes Bargehr» Er erwies sich während der gansen Entwicklung der gerichtlichen Auseinander­setzung als starrer Verfechter eines Rechtsstandpunktes, der sich gegen zwei uralte, allgemein anerkannte Herrschaften rich­tete. Auch passen einige seiner Formulierungen gar nicht in die Denkweise eines königlichen Beamten« In einem Schreiben an das Oberamt, in dem er sich auch über die allgemeinen Grundlagen des Rechts Gedanken macht,stehen Wendungen wie "ohneraeht sol­ches alle göttliches natur-und bürgerliche Gesätze auf das Schärfste verbieten11 (54), oder" daß die infragestehende Ge­wohnheit vernünftig, hergebrachtdenen göttlich-und natürli­chen Rechtes auch der Tugend, Ehrbarkeit und gesunder Vernunft nicht entgegen handle" (55) oder "daß dieses Hecht mit freiem Willen3 nicht aus Zwang * Irrtum oder Unwissenheit" angewandt wurde* (56) Das sind Worte^dle nicht der Hechtsprache.des Ab­solutismus angeboreno Baß das Gesetz nicht nur göttlichen Ur-. sprungs ist, sondern auch der Natur entsprechen soll, daß es vernünftig sein muß* das sind Forderungen, die zu jener Seit mit großer Wirkung auf der anderen Seite des Rheines laut ver­kündet wurden.

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Mit dem Gesetz vom 17, Dezember 1833 hob das Land Baden das alte herrschaftliche Recht der Zehnteintreibung auf'"Leopold von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen n.u. Mit Zustimmung unserer getreuen Stände, haben Wir beschlossen, und verordnen wie folgt:§ 1 Aller Zehnte von land-und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen

kann abgelöst werden»§ 2 Die Ablösung erfolgt durch Darlegung des zwanzigfachen Be­

trags der mittleren, nach Abzug von Verwaltungskosten, Ab­gängen, Nachlässen und Steuern, gemäß § 36 bemessenen jähr­lichen Zehnteinnahmen*" (57)

In 82 Paragraphen legt das Gesetz (Sie Bedingungen fest, nach denen in den nächsten Jahren eine wesentliche Entwicklung zu modernen Rechtsverhältnissen ablaufen wird, die vir an Ereignis­sen in Appenweier aufzeigen wollen«Zwei Punkte seien im voraus hervorgehoben, die Rückschlüsse auf die Absicht des Gesetzgebers sieben lassen« Zunächst fällt die Forderung auf., daß wichtige Entscheidungen freiwillig und durch"gütliche Übereinkunft" getroffen werden sollen« Für die Einleitung der Maßnahme sieht das Gesetz einen Zeitplan vor9 der den Beteiligten einen großen Spielraum läßt, ihre Wünsche verwirklichen. Dabei erwartet man@ daß die Zehntpflichtigen von sich aus die Ablösung beantragen® Den Bürgermeistern wird auf­getragen ? "daß die Gemeinde versammelt und vernommen werden möge,, ob sie nicht geneigt sey, die Ablösung des««« Zehnten zu verlangen", wenn ein Zehntel der Besitzer von zehntbaren Gü­tern dies schriftlich beantragt.(§ 48) Baß es sieh hierbei nicht um eine Scheinbefragung handelt und der einzelne durchaus die Möglichkeit hat, sich gegen die Intention des Gesetzes aus­zusprechen, beweist der § 14* "Die Forterhebung des Zehnten fin­det Statt-, wenn sich nicht mehr als die Hälfte der Zehntpflich­tigen , welche nach dem Steueranschlag mindestens zwei Drittel der zehntpflichtigen Güter besitzen, dagegen erklären"« Den Geldbetrag* der die ausfallenden Zehnten ersetzt, sollen die beiden Parteien unter sich aushandeln, wobei sie wichtige Ein- zelheiten^ wie die mittlere jährliche Zehnteinnahme zwischen

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1818 und 1832 bestimmen müssen. S i e d s i c h Zehntherr und Z ehn t­

h o ld e e i n i g , können s i e ih r e n V e r tr a g s o g a r gegen d i e F in a n z h e -

hörde durchsetzen, d eren Zustimmung d a s G e s e t z f o r d e r t«

Der zweite Punkt* auf den h i n g e w i e s e n werden soll, i s t das Be­streben der V e r w a l tu n g9 den vom G e s e t z B e t r o f f e n e n durch finan­zielle H i l f e l e i s t u n g e n den S c h r i t t zur Veränderung der Verhält­nisse zu e r l e i c h t e r n « So übernimmt d i e S t a a t s k a s s e e i n Fünftel des Ablösungskapitals s o w ie Z in s und Z i n s e s z i n s d i e s e s Betrages bis 1844, wenn d i e Gemeinden d i e n o tw en d ig en U n te r la g e n erst s-;u

einem Z e itp u n k t nach 1834 v o r l e g e n können« A ls w e i t e r e r Anreiz mag.gelten, daß die u n t e r d i e Z e h n ta b lö su n g f a l l e n d e n Güter

se ch ze h n Jahre la n g n i c h t m it e i n e r S te u e rerh öh u n g b e l e g t wer­den durften» ( § 19)

In Appenweier l i e f der A b iö su n g sv o r g a n g r e c h t mühsam an« Obwohl das G esetz das Jahr X834 a l s B eg in n d e r Reform angesetzt hatte und in Appenweier e i n e Gemeindeversammlung s i c h b e r e i t s a.m 28»

Dezember 1833 ( 5 8 ) f ü r d i e Aufhebung a l l e r Zehnten a u s g e s p r o ­

chen hatte, wurde der z w e i t e w i c h t i g e S c h r i t t e r s t Jahre später getan« Eine Verfügung d er Domänenkammer, nach der "das Zehntab­lösungsgeschäft in der h i e s i g e n Gemarkung nun beginnen" s o l l t e ,

w i e s d i e Gem eindeverwaltung a n , durch e i n e Versammlung der "Bür­

gerschaft und Z e h n tp flichtlgen" d i e f ü r d i e w e i t e r e n Verhand­lungen notw endigen f?Urkundspersonen und Bevollmächtigten" b e ­

stimmen zu l a s s e n » ( 5 9 )

Der Gemeinderat l e g t e d i e Wahl a u f den 9« Februar 1837 und lu d

d i e Z e h n t p f l i c h t i g e n der GemeindeOrdnung nach auf d i e o r t s ü b l i ­

che Weise am Sonntag und noche inm al 24 Stunden vor dem Termin

i n das Gasthaus "Adler" e in*

Zu Beginn der Versammlung l a s B ü r g e r m e is t e r Hodapp den Anwesen­den die §§ 48 und 52 vor«, um s i e über d i e r e c h t l i c h e n Grundlagen der Zusammenkunft und der Wahl zu u n te r r ic h te n ® (60 )

Von den in d i e s e r Sache 230 s t i m m b e r e c h t ig t e n Einwohnern waren

168 gekommen« D i e s e w ä h lte n F i l i p p Armbruster (68 Stimmen) 9

Miche Hodapp der U n ter ( 86 ) , Johannes Brudy ( 1 1 6 ) , A d l e r w i r t

Werner (67 ) und Jakob Saur ( 1 1 4 ) / d i e nun a l s V e r t r e t e r der Ge-

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meixxde in den k ü n f t i g e n A u s e in a n d e r s e tz u n g e n mit den Zehntbe­

r e c h t i g t e n sp r e c h e n s o l l t e n . ( 6 1 )

Von den ehem al igen Z ehntherren waren mir noch v i e r Übrig g e b l i e ­

ben, a l s ä l t e s t e r d i e P f a r r e i St* M i c h a e l p a l s r e i c h s t e r das Land Baden m it einem D r i t t e l d e s a l t b a d i s c h e n A n t e i l s am großen

Zehnten und m it zwei D r i t t e l d e s großen Zehnten aus dem Besitz des K l o s t e r s A l l e r h e i l i g e n , das durch den R e i c h s d e p u t a t i o n s ­

h a u p tsch lu ß 1803 an Baden gekommen war; Baden v e r f ü g t e aber auch

über *den "Sporen oder N e u e n s t e i n i s c h e n Zehnt"des K l o s t e r s S c h o t ­

t e r n , d e s s e n R e c h t s n a c h f o l g e r e s e b e n f a l l s 1803 geworden war,. Auch den g r ö ß ten T e i l d es W e in z e h n te n , d es k l e i n e n Zehnten und

d i e H ä l f t e des B a u e r n z e h n te n , d i e e inm al A l l e r h e i l i g e n g e h ö r t

h a t t e n , b ea n sp r u c h te d i e g r o ß h e r z o g l i e h e Domänenverwaltung« He­

ben der P f a r r e i und dem Großherzogtum h a t t e noch der F r e ih e r r

von Schauenburg das Recht a u f e i n a l l e r d i n g s g e r i n g e s Maß an

Korn- und S t r o h z e h n t e n , E in e d o r f i n t e r n e A n g e l e g e n h e i t b e d e u t e t e

d i e A bschaffung d es Gemeindezehnten* Nach dem z w e i t e n Anlauf

v e r g in g w ieder e i n Jahr* i n dem^ s o w e i t w ir s e h e n , k e in e der be ­

t e i l i g t e n P a r t e i e n d i e Sache e r n s t h a f t w e i t e r v e r f o l g t e « Man

h a t den E indruck , daß d i e Domänenverwaltung in Offenburg b e h u t ­

samer vergehen w o l l t e , a l s e s d er Gemeinde Appenweier r e c h t

war, b e i der man e i n e große B e r e i t s c h a f t f e s t s t e l l e n kann, d i e

Dinge zu einem r a sc h e n Ende zu bringen, ,

Wie das P r o t o k o l l e i n e r Gemeindeversammlung verm erkt , h a t t e d i e

Hofdomänenkammer i n K a r lsr u h e i h r e U n terbehörde i n Offenburg

b e a u f t r a g t , den A b iÖ su n g sv er tra g über d i e Appenweierer Zehnten

nach dem Wunsche d er Gemeinde noch f ü r das Jahr 1838 v o r z u b e r e i ­

t e n , das Domäneamt O ffenburg v e r z ö g e r t e aber d i e E n tw ic k lu n g ,

indem e s v o r s c h l u g , daß der Z ehnte f ü r 1S38 noch i n Natura e n t - _

r i c h t e t werden s o l l t e . (6 2 )

Aber auch d i e Gemeinde a l s I n s t i t u t i o n d r ä n g t e auf Veränderung.

S i e war s e i t 4 Jahren B e s t ä n d e r des großherzoglichen Zehnten

und w o l l t e s i c h von d i e s e r Aufgabe b e f r e i e n « Das Pfarramt e r ­

k l ä r t e s i c h b e r e i t , schon 1838 statt des Naturalzehnten den

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Zins des zu erwartenden Ablösungskapitals anzunehmen.(63)Um der Behörde gegenüber einen festen Rückhalt zu gewinnen, beriefen Gemeinderat und Bürgerausschuß auf den 18. Juni 1838

eine Gemeindeversammlung ein, die über die Frage Geld oder Früchte entscheiden sollte» Alle 216 Bürger, die sich an der Ab-» Stimmung beteiligten ,wählten für das Jahr 1838 die neue Form der Abgabe» (64)Trotz dieser eindeutigen Stellungnahme und obwohl sich die Bür­ger an ihren Beschluß hielten, verlangte die Domänenverwalteng Offenbiarg im Dezember eine erneute Willensbekundung der Zehnt- pflichtigen,, Han merkt der Vollzugsmeldung des Gemeinderats trotz der höflichen Form den Unmut an: "Nachdem man den 244 erschienenen die oben besagte verehrliche Verfügung eröffnet hat, gaben dieselben samt und sonder ihre Stimme dahin, daß sie wie schon lange ihr© Stimme zur Ablösung abgeben, und nicht einer dagegen stimmen weßwegen sie auch schon pro 1838 den Zehnten nicht mehr in Natura entrichteten" (65).Allerdings hatte die Behörde in der Zwischenzeit den Ablösungs- vertrag vorbereitet und dabei das Ablösungskapital berechnet, und schon 6 Tage nach der Abstimmung, am 24, Dezember 1838, un­terschrieben ein Herr Brükner für die Dämonenverwaltung und die fünf Bevollmächtigten und dazu noch Michael Kupferer und Michael Wiedemer für Appenweier die Urkunde,welche den aerarischen Zehnten auf unserer Gemarkung aufhob.Ein kleines Problem bietet noch das Datum. Der 24. Dezember steht in einer beglaubigten Abschrift des Vertrages, es werden aber noch zwei andere Abschlußdaten genannt« Den Zehntrechnungs- büchern sind jeweils Einleitungen vorgeschaltet, die über die wichtigsten Punkte der Ablösung berichten. Im Band 1845 und 1846 wird der 5. April 1839 angegeben, im Band 1838/39 der5, April 1841; dieser Tag ist auch im Band 1840/42 vermerkt*Da die Haupturkunde des Vertrags erst am 21. August 1845 beim Amtrevisorat in Offenburg eingetragen wurde, könnten diese Daten verwirren, für die Gesamtentwicklung sind die Unterschie­de unerheblich«Für die Ablösung des aerarischen Zehnten müssen die Bauern ver­ständlicherweise den höchsten Betrag bezahlen. 39737 Gulden

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37 Kreuzer wurden als Ablösungskapital festgesetzt, davon gingen 7949 Gulden 33 Kreuzer StaatsZuschuß mit Zins und Zin- s e s z i n s ab« Der R est mußte von 1846 an i n f ü n f Jahresraten b e ­

g l i c h e n werden. (6 6 )

R echt wenig* e r fa h r e n w ir aus den U n t e r la g e n über d i e E in ig u n g

m it dem F r e ih e r r n von Schauenburg . Er h a t t e a l s Zehnt 6 M

(= M alter ? ) , 6 S (= S e s t e r oderSixnire ?) , 5 M esse l Korn und

25 Bund S troh anzusprechen» Der V e r tr a g über d i e Ablösung wurde

im Dezember 1839 f e r t i g g e s t e l l t und dein Oberamt zur Genehm gang

e i n g e r e i c h t » Dort b l i e b er l i e g e n o d er g i n g v e r lo r e n * Im Okto­

ber und November 1840 mahnte d i e Gemeinde d i e Rückgabe a<cu (£>'?)

B e r e i t s am 21» Januar 1839 s c h l o s s e n d i e Zehntpflichtigen cex\ V e rtr a g m it der P f a r r e i St. M ichae l a b ö Für d i e P f a r r a n t e i l s

am großen und k l e i n e n Z e h n te n P am Wein- und W iesen zehn ten han­

d e l t e man 28874 Gulden 14 Kreuzer a u s , davon übernahm d i e S t a a t s

k a s s e e i n Fünftel, a l s o 5774 G u l d e n ,51 Kreuzer* B e i der Vorfee’ -

reitung der V erträ g e gab e s o f f e n s i c h t l i c h einige U n st im m igk ei­

ten zu klären, und es z a h l t e s i c h a u s , daß man g r ü n d l i c h und

s t e t i g a r b e i t e t e , denn d i e B e v o l l m ä c h t i g t e n können sich rühmen,

daß "durch d i e von uns immer n a c h g e t r a g e n e n B e r i c h t ig u n g e n und

V erb esseru ngen sowohl i n E i n t h e i l u n g d e s zeh n tb a r en Flächenrau­mes xiach dem h i e r ü b l i c h e n P ro d u k ten a n b a u p a l s auch in der Ab­

s c h ä tz u n g d es Z e h n t e r t r a g e s s e l b s t und der P re isbest im m ung e i n i ­

ger Crescentien" d i e Z e h n t p f l i c h t i g e n e i n e n V o r t e i l von mehr

als 3000 Gulden am Pfarrzehnten e r h i e l t e n « (6 8 )

Über den Gemeindezehnten sp ra c h e n der Gem einderat und d i e feekann

ten B e v o l l m ä c h t ig t e n m i t e i n a n d e r , e s gab " n i c h t s zu erinnern", d*h* man kam ohne S c h w i e r i g k e i t e n r a s c h zum Z i e l <, A ls A b lö s im gs-

k a p i t a l fü r den A n t e i l am großen und k l e i n e n Zehnten und am W eiazehnten e r r e c h n e t e man 8401 Gulden 47 K reuzer , Dari^a e n t h a l ­

ten s i n d wohl auch d i e Forderungen f ü r den B a u e r n z e h n te n , öe.o.

d i e Gemeinde zusammen m it dem Lande Baden erh ob , der aber

V e r t r a g s t e x t n i c h t e r s c h e i n t « Auch von d ie se m Betrag kam d i e

S t a a t s k a s s e für e i n F ü n f t e l auf, das waren 1680 Gulden 22 Kreu­

zer. A ls Z ah lu n gsw eise wurde b e s t im m t , daß d i e Bürger i n 15 Jah­

resraten zw isch en 1840 und 1854 i h r e S c h u ld b e g l e i c h e n k on nten .

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Doch räumte die Gemeinde auch eine unbestimmte längere Zeit ein,"weil die Pflichtigen wegen Ablösung des Dominal- und Pfarrzehnten ohnedem in Anspruch genommen sind.”(69)

In der folgenden Aufstellung zeigen einige Beispiele, in wel­chem Rahmen die einzelnen Personen belastet wurden. (70)

Zehntpflichtiger an Gemeinde Pfarrei Domänenver­waltung

Bell,Joh0Baptist Lehrer

43 f 26 X 58 f 5 X

Föll Michel,Küfer ------ 51 f 49 X 68 f 17 Xv.Frankenstein,Grundherr ------ — 1 1 f 30 XKrummer, Sebastian, Bauer 100 f 93 f 19 X 124 f 48 XKupferer, Karl, Bäcker ------ 4 f 18 X 5 f 45 XWerner, August, Kronen­wirt und Posthalter

100 f 276 f 55 X 27 f 54 X

Werner, Ignaz, Adlerwirt --------- — 293 f 32 X

Nicht jeder Zehntpflichtige mußte jeweils jedem Zehntherren be­zahlen. 1846 hatte die Pfarrei mit 570 die meisten Schuldner, das Land Baden hatte 547 und die Gemeinde nur 111. Die Zahlen än derten sich durch Zu- und Abgänge von Jahr zu Jahr, da durch Tod Erbe oder Verkauf die Grundstücke ihren Besitzer wechselten. Das Gesamtkapital des Zehntberechtigten blieb davon unberührt. Un­ter den Bürgern, die die Zehnten ablösten, waren viele "Ausmär­ker" , sie wohnten in der näheren Umgebung, aber auch in Btihl9 Ra statt oder Karlsruhe, in Hügelsheim, Schutterwald oder Freiburg, sogar ein "Wiedemer Josef Amerika" war 1846 dabei.Schon um die Mitte der vierziger Jahre lösen rund 10 Prozent der Bauern bei der Gemeinde und der Domänenverwaltung ihre Zehnt - schuld ab, die meisten werden die ihnen eingeräumte Frist ausge­nützt haben. Wir haben keine Meinungsäußerungen der Betroffenen darüber, wie sie den Schritt empfunden haben, der sie weiter von mittelalterlichen Verhältnissen entfernte, die Revolution von 1848 hat diese Reform nicht verhindert.

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A n m e r k u n g e n

Erklärungen:

f « Guldenx “ Kreuzer, 60 Kreuzer = 1 GuldenMorgen - Ackermaß, die Fläche, die an einem Morgen umgepflügt

werden kann, in Baden = 36 arViertel = Ackermaß 1/4 Morgen «= 9arRute * Flächenmaß = 14 qmMagsamen - MohnsamenSester = 15 Liter; Malter = 10 Sester" Simmer « 32 Liter

1. Die Heilige Schrift, 1966 Boromäusverein, Bonn2. Huppert, Ph, "Geschichte der Ortenau I Achern 1878

S LXXXV f3. GLA 34/13 13784. GLA 34/13 14945. GLA 37/5 1583 ~ 15856 . GLA 229/26777« Zehntrechnungsbuch 1845-46, Vertragsurkunde 1845 I/a8 . z«B„ Wingenroth, Max "Die Kunstdenkmäler des Kreises Offen-

bürg Tübingen 19089. Protokollbuch des Gemeinderates Appenweier Nr.175

11. Nov. 184010. GLA 229/2609 Gravamen quintum 1.Aug. 1722 S 211. s .Nr. 7; Zehnterneuerung Allerheiligen 1680, Nr. 105 u.a.12. Zehnterneuerung Allerheiligen, Pfarrarchiv Appenweier Nr»4913. Pfarrei Appenweier XXV Zehntsachen a 2 1839 Vertrag I14. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag I15. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag I16. Zehnterneuerung Allerheiligen, Pfarrarchiv Appenweier

Nr, 4 , 6817. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag I18. GLA 229/268119. GLA 229/268120. GLA 229/2680 fol.7621. Protokollbuch Bürgerversammlung Appenweier 2/183822. Erneuerung Allerheiligen 1680 Pfarrarchiv Appenweier

Erneuerung des Schutterschen Zehnten 1662 GLA23. GLA 229/2609 Gravamen Quintum l.Aug« 1722 S 224. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 X25. Pfarrei Appenweier XXV Zehntsachen a 2 Ablösung 1839 Vertrag26. Rechnungsbuch der Gemeinde 1780 Nr 21; Rechnungsbuch Gemein­

de 1832 Nr 1027. Ginter, Hermann "Die Pfarrkirche von Appenweier" S 15 in

"In und um Offenburg" Offenburg 1930

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28. Pfarrei Appenweier XXV Zehntsachen b Zehntbaulasten,Nr 6337 fol 2

29. GLA 229/2609 fol 630. s.Nr. 2831. GLA 229/2609 fol 632. GLA 229/2609 fol 6 , f33. GLA 229/2610 fol 334. GLA 229/2610 fol 435. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag xx 1/236. Pfarrei Appenweier XXV Zehntsachen b Zehntbaulasten 2594 1/137. Protokollbuch Gemeinderat 79/183438. Appenweierer Heimatblatt 1974 S 3439. Protkollbuch Gemeinderat 31/1835; Zehntrechnungsbuch

1845 - 46 Vertrag II/340. 'Protokollbuch Gemeinderat 136/184041. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag II/342. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag II/342. Zehntrechnungsbuch 1845 - 46 Vertrag VIII43.44.45.46.47.48.49.5051.52.53.54.55.56.57.58. Protokollbuch Bürgerversammlung 3/183859. Protokollbuch Bürgerversammlung 3/183760. Protokollbuch Bürgerversammlung 3/183761. Protokollbuch Bürgerversammlung 3/183762. Protokollbuch Bürgerversammlung 2/183863» Protokollbuch Bürgerversammlung 2/183864. Protokollbuch Bürgerversammlung 2/183865. Protokollbuch Bürgerversammlung 6/18386 6 . Zehntrechnungsbuch 1838 - 1843 Einleitung 8 ; Vertrag § 267. Protokollbuch Gemeinderat 175/18406 8. Zehntrechnungsbuch 1838 - 1843 Nr 769. Rechnungsbueh Gemeindezehnten 1838 - 1843 (Nr 5) Vertrag § 570. Rechnungsbücher: Gemeindezehnte 1844,45,46; Pfarrzehnte 1845

und 1846; Herrschaft Domäne Offenburg 1845 und 1846

GLA 229/2678GLA 229/2681GLA 229/2681GLA 229/2681GLA 229/2680 fol 22 b fGLA 229/2680 fol 24GLA 229/2680 fol 60 bGLA 229/2680 fol 61 b , 62, 63 bGLA 229/2679 fol 31 X, XIGLA 229/2680 fol 212-215 b, 222GLA 229/2679 fol 117GLA 229/2680 fol 73GLA 229/2680 fol 74 bGLA 229/2680 fol 74Regierungsblatt des Großherzogt17. Dezember 1833

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