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Max-Planck-Institut für Meteorologie Max Planck Institute for Meteorology Deutsches Klimarechenzentrum DKRZ 30. Mai 30. Juni 30. Juli runoff [m 3 /s] 420 m 3 /s 470 m 3 /s 2700 - 3000 m 3 /s simulierter Abfluß langjähriger mittlerer Anfluß max. beobachteter Abfluß während des Oderhochwassers Ist El Niño vorhersagbar? Das El Nino Phänomen ist vorhersagbar. Dies ist am Beispiel des letzten El Nino Ereignisses im Jahre 1997 verdeutlicht. Die Abbildung zeigt (oben) die beobachtete Abweichung der Meerestemperatur vom langjährigen Mittel während des letzten El Nino Ereignisses für den Monat Juli 1997. Diese Veränderung konnte mit Hilfe eines globalen, gekoppelten Ozean-Atmosphäre-Modells bereits im De- zember 1996 vorhergesagt werden ( unten). Modellanwendungen Ist El Niño vorhersagbar? 30°N 15°N 0° 15°S 30°S 30°N 15°N 0° 15°S 30°S 90°E 120° 150° 180° 150° 120° 90° 60°W -4.0 Temperaturanomalie (°C) 4.0 -3.0 3.0 -2.0 2.0 -1.0 1.0 0.0 Juli 1997 Beobachtung Juli 1997 - Vorhersage Januar 1997 Oder-Hochwasser im Juli 1997 Oder-Hochwasser im Juli 1997 0 10 100 200 400 700 1000 1500 2000 3000 [m] Niederschlag vom 4.7. - 7.7. 1997 im Einzugsgebiet Beobachtet: >150 mm Berechnet: >120 mm Odergebiet (Baltex, REMO 1/6°) Abfluß: Beob. 2700-3000 m 3 /s - Berech. 2500-2600 m 3 /s Hochwassersimulation Niederschlag Im Juli 1997 kam es zu einem "Jahrhundert- Hochwasser" der Oder, das für die Menschen im Oderbruch lebensbedrohend war. Eine kurzfristige Vorwarnung durch Wasser- standsmodelle, die mit Niederschlagsvorher- sagen gefüttert werden, könnte zwar den hohen Schaden nicht drastisch verringern, aber Todesfälle minimieren oder ganz aus- schließen. Eine langfristige Simulation über eine mögliche Änderung der Häufigkeit von sol- chen Hochwasserereignissen mit Klimamodel- len würde helfen, notwendige Deichauf- stockungen und/oder Überlaufbecken sinnvoll zu planen bzw. in hochwassergefährdeten Ge- bieten keine neuen Bebauungspläne zuzulas- sen. Bewölkung Der Wolkenbedeckungsgrad wird durch viele physikalische Prozesse beeinflußt und reagiert daher sehr sensibel auf andere physikalische Größen. Ein Vergleich der Simulationsergeb- nisse des Regionalmodelles mit räumlich hoch aufgelösten Satellitendaten zeigt, daß der Wolkenbedeckungsgrad für den Zeitraum um das Oderhochwaser sehr gut berechnet wer- den konnte. Hiermit wird das große Potential von regionalen Klimasimulationen deutlich, die durch ihre feinere Auflösung auch kleinere Strukturen realitätsnah simulieren können. Mit den am Max-Planck-Institut für Meteo- rologie entwickelten Modellen konnte der maximale Oder-Abfluß (und damit auch die Hochwasserwelle) zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden. Durchgeführte kontinuierliche Simulation (Klima-Modell) von Anfang Juni bis Ende Juli 1997.

Poster10 d neu - Max Planck Society · 2005. 12. 16. · Max-Planck-Institut für Meteorologie Max Planck Institute for Meteorology Deutsches Klimarechenzentrum DKRZ 30. Mai 30. Juni

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Page 1: Poster10 d neu - Max Planck Society · 2005. 12. 16. · Max-Planck-Institut für Meteorologie Max Planck Institute for Meteorology Deutsches Klimarechenzentrum DKRZ 30. Mai 30. Juni

Max-Planck-Institut für Meteorologie Max Planck Institute for Meteorology

Deutsches KlimarechenzentrumDKRZ

30. Mai 30. Juni 30. Juli

runo

ff [

m3 /s

]

420 m3/s

470 m3/s

2700 - 3000 m3/s

simulierter Abflußlangjähriger mittlerer Anflußmax. beobachteter Abfluß während des Oderhochwassers

Ist El Niño vorhersagbar?

Das El Nino Phänomen ist vorhersagbar. Diesist am Beispiel des letzten El Nino Ereignissesim Jahre 1997 verdeutlicht. Die Abbildungzeigt (

oben

) die beobachtete Abweichung derMeerestemperatur vom langjährigen Mittelwährend des letzten El Nino Ereignisses fürden Monat Juli 1997. Diese Veränderungkonnte mit Hilfe eines globalen, gekoppeltenOzean-Atmosphäre-Modells bereits im De-zember 1996 vorhergesagt werden (

unten

).

Modellanwendungen

Ist El Niño vorhersagbar?

30°N

15°N

15°S

30°S

30°N

15°N

15°S

30°S90°E 120° 150° 180° 150° 120° 90° 60°W

-4.0

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(°C

)

4.0

-3.0

3.0

-2.0

2.0

-1.0

1.0

0.0

Juli 1997Beobachtung

Juli 1997 -VorhersageJanuar 1997

Oder-Hochwasser im Juli 1997Oder-Hochwasser im Juli 1997

0 10 100 200 400 700 1000 1500 2000 3000 [m]

Niederschlag vom 4.7. - 7.7. 1997 im Einzugsgebiet

Beobachtet: >150 mm Berechnet: >120 mm

Odergebiet

(Baltex, REMO 1/6°)

Abfluß: Beob. 2700-3000 m

3

/s - Berech. 2500-2600 m

3

/s

Hochwassersimulation

Niederschlag

Im Juli 1997 kam es zu einem

"Jahrhundert-Hochwasser"

der Oder, das für die Menschen

im Oderbruch

lebensbedrohend war.

Eine kurzfristige Vorwarnung durch Wasser-standsmodelle, die mit Niederschlagsvorher-sagen gefüttert werden, könnte zwar denhohen Schaden nicht drastisch verringern,aber Todesfälle minimieren oder ganz aus-schließen. Eine langfristige Simulation übereine mögliche Änderung der Häufigkeit von sol-chen Hochwasserereignissen mit Klimamodel-len würde helfen, notwendige Deichauf-stockungen und/oder Überlaufbecken sinnvollzu planen bzw. in hochwassergefährdeten Ge-bieten keine neuen Bebauungspläne zuzulas-sen.

Bewölkung

Der Wolkenbedeckungsgrad wird durch vielephysikalische Prozesse beeinflußt und reagiertdaher sehr sensibel auf andere physikalischeGrößen. Ein Vergleich der Simulationsergeb-nisse des Regionalmodelles mit räumlich hochaufgelösten Satellitendaten zeigt, daß derWolkenbedeckungsgrad für den Zeitraum umdas Oderhochwaser sehr gut berechnet wer-den konnte. Hiermit wird das große Potentialvon regionalen Klimasimulationen deutlich, diedurch ihre feinere Auflösung auch kleinereStrukturen realitätsnah simulieren können.

Mit den am Max-Planck-Institut für Meteo-rologie entwickelten Modellen konnte dermaximale Oder-Abfluß (und damit auch dieHochwasserwelle) zum richtigen Zeitpunktgetroffen werden.

Durchgeführte kontinuierliche Simulation (Klima-Modell) von AnfangJuni bis Ende Juli 1997.