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Wirtschaftswissenschaftliche Methodik Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier Sommersemester 2009 Fakultät Wirtschaft

PowerPoint Präsentation einer Hochschule mit … · Studiums eine wichtige Rolle: Wie gehe ich systematisch ein größeres Projekt an? ... Häufig macht es Sinn, ... –man nähert

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Wirtschaftswissenschaftliche MethodikDipl.-Kfm. (FH) J. Scheier

Sommersemester 2009

Fakultät Wirtschaft

2Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

E-Mail:

Webseite:

Sprechstunde:

Literatur:

[email protected]

http://www.ostfalia.de/pws/scheier

→ Lehre

Montags, 13.30 – 14.00 Uhr

Theisen, M.-R. (2008): Wissenschaftliches Arbeiten,

14. Aufl., München.

Rossig, W. E. / Prätsch, J. (2008):

Wissenschaftliche Arbeiten, 7. Aufl., Weyhe.

Stickel-Wolf, Ch. / Wolf, J. (2006):

Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken, 4.

Aufl., Wiesbaden.

3Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Gliederung der Veranstaltung

1 Einführung

2 Begriffsklärung

3 Vorbereitung

4 Recherche

5 Manuskripterstellung

6 Prüfungsleistung

4Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

1 Einführung

1.1 Lernziele der heutigen Veranstaltung

● Sie können eine wissenschaftliche von einer nicht-wissenschaftlichen

Arbeit unterscheiden.

● Sie kennen die wichtigsten Schritte zur Erstellung einer wissenschaftlichen

Arbeit:

– Planung

– Recherche

– Textverfassung unter Einhaltung der Formalien

● Sie sind in der Lage, die Erlangung dieser Kenntnisse in Form einer

Hausarbeit zu belegen.

● Ihnen wird klar, dass für ihren Studienabschluss im 6. Semester eine

wissenschaftlichen Arbeit verlangt wird. Sie nutzen die Hausarbeit, um

wichtige Erfahrungen zu sammeln.

5Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

1.2 Praxisbezug

Die Beantwortung folgender Fragen spielt für sie nach Abschluss des

Studiums eine wichtige Rolle:

● Wie gehe ich systematisch ein größeres Projekt an?

● Wie erziele ich unter Zeitdruck effizient gute Ergebnisse?

● Wie arbeite ich sorgfältig und fehlerfrei?

● Wie gelingt es mir, alle wichtigen Informationen zu einem bestimmten

Thema zu bekommen?

● Wie kann ich mich mit einem Teamkollegen arrangieren?

6Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

2 Begriffsklärung

2.1 Wissenschaft

… ist der Erwerb von Wissen durch Forschung und die Weitergabe durch Lehre.

Forschung ist die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen, deren

systematische Dokumentation und Veröffentlichung.

Grundwert: Streben nach Wahrheit

> Dies erfordert eine kritische Haltung gegenüber eigenen und fremden

Ergebnissen und Thesen

> Neutralität des Forschers

7Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Mögliche Einteilung Wissenschaften

Formalwissenschaften

(Mathematik, Logik)

Realwissenschaften

ErfahrungswissenschaftenGeisteswissenschaften

NaturwissenschaftenSozialwissenschaften

BWL

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2.2 Wissenschaftliche Arbeit

Eine systematische Darstellung, die mittels eigenständiger

methodischer Forschung verfasst wird.

Empirisch Theoretisch

Dokumentation von Forschung direkt am

Untersuchungsgegenstand

Entwicklung und Überprüfung von

Thesen auf Basis vorhandener Literatur

Literaturrecherche

+ Datenerhebung und Auswertung

Ausschließlich Literaturrecherche

9Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiele wissenschaftlicher Arbeiten

Wiss. Ausbildung:

● Referate und Hausarbeiten

● Bachelorthesis

● Masterthesis

Wiss. Publikationen:

● Dissertation (Erwerb des Doktortitels)

● Beitrag für eine Fachzeitschrift oder Sammelband (Aufsatz)

● Fachbuch

Die Zahl der wiss. Publikationen liegt bei 1 – 2 Mio. pro Jahr.

wiss. Anspruch

10Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Ziele einer Wissenschaftlichen Arbeit

● Systematische Untersuchung eines abgegrenzten Themas.

● Logisch geordnete Darstellung der Ergebnisse.

● Nachvollziehbarkeit der Schlussfolgerungen durch Dritte.

Dies erfordert die Einhaltung bestimmter Regeln und Verfahren,

welche Ihnen heute vermittelt werden.

11Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Kriterien einer Wissenschaftlichen Arbeit

1. Der Untersuchungsgegenstand ist so umrissen, dass er auch für

Dritte problemlos erkennbar ist.

– durch einen prägnanten Titel

– sowie durch eine gut strukturierte Gliederung

2. Die Untersuchung muss neue Erkenntnisse liefern oder bekanntes

aus einem neuen Blickwinkel heraus darstellen.

3. Die Untersuchung muss für andere von Nutzen sein (können).

– gilt eher für Abschlussarbeiten, nicht für Referate und

Hausarbeiten

4. Die Untersuchung muss alle Angaben enthalten, die es ermöglichen

zu überprüfen, ob ihre Hypothesen falsch oder richtig sind.

12Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Ansprüche an eine Wissenschaftliche Arbeit

Moralischer Anspruch

d. h. intellektuelle Redlichkeit

– alles Angaben entsprechen der Wahrheit

– fremdes Gedankengut ist als solches gekennzeichnet

Plagiate werden früher oder später entdeckt und führen zu

unangenehmen Konsequenzen!

Stilistischer Anspruch

● angemessener sprachlicher Stil und Korrektheit

● Sachlichkeit und Übersichtlichkeit der Gestaltung

● Wichtig: keine Stilbrüche, die Arbeit sollte wie aus einem Guss

wirken

13Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiterer Ansprüche an eine Wissenschaftliche Arbeit

Technischer Anspruch

● Objektivität

– alle Aussagen sind für jeden überprüfbar

● Reliabilität

– Zuverlässigkeit, d. h. gleiche Ergebnisse bei Wiederholung der

verwendeten Verfahren

● Validität

– Gültigkeit, d. h. es wird tatsächlich das behandelt, was Titel und

Thema vorgeben und Dinge die nicht dem Thema entsprechen

werden auch nicht Bestandteil der Arbeit

14Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

3 Vorbereitung

Gliederung

3.1 Themenfindung

3.2 Zeitplan

3.3 Arbeitsplatz

3.4 Arbeitsmittel

3.5 Materialbeschaffung

3.6 Arbeitsorganisation

3.7 Zusammenfassung

15Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

3.1 Themenfindung

● Eigenes Thema:

– persönliches Interesse

– Inspiration durch Fachliteratur oder Praxissemesterstelle

– mögliche Schwierigkeiten:

○ Suche eines Betreuers (Erstprüfer) sowie eines Zweitprüfers

○ Eignung des Themas

● Gestelltes Thema:

– der Praxissemesterstelle

– eines betreuenden Hochschullehrers

● Exakte Formulierung des Themas mit dem Betreuer abstimmen.

16Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Themenfindung

● Versuchen sie, unlösbare Schwierigkeiten schon bei der Themenfindung

abzufangen:

– keine oder nur ungenügende Literatur verfügbar (selten)

– keine Daten verfügbar und eigene Erhebung ist zu aufwendig

– starke innere Abneigung gegen das Thema

● Tipp: Problemstellung und Untersuchungsmethode vorformulieren

– Was genau soll untersucht werden?

– Warum soll es untersucht werden?

– Wie soll es untersucht werden?

17Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

3.2 Zeitplan

● Viele Probleme bei der Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten entstehen

durch mangelhafte oder nicht durchgeführte Planung.

● Je umfangreicher die anzufertigende Arbeit, desto größere Priorität ist

einem gründlichen Planungsprozess einzuräumen.

● Häufigste Gründe des Scheiterns sind Zeit- oder Motivationsmangel.

Beidem kann man durch Planung vorbeugen. Wie?

– Kontroll- und Warnfunktion des Zeitplans

– strikte Trennung zwischen Arbeit und Freizeit ermöglicht wichtige

Erholungsphasen

– das Erreichen von Teilzielen verschafft Befriedigung und erhält die

Motivation

18Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiel Bachelorthesis

● 45 Textseiten, 9 Wochen Bearbeitungszeit (63 Tage)

● Vor der Themenausgabe:

– Planung und Vorarbeiten

● Während der Bearbeitungszeit:

1. Recherche und Themenabgrenzung

2. Materialauswertung

3. Manuskriptanfertigung

4. Korrekturlesen

5. Druck und Abgabe

● Nach der Abgabe:

– Vorbereitung des Abschlussvortrags im Rahmen des

Kolloquiums

19Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Grober Ablauf während der Bearbeitungszeit

Arbeitsphase \ Woche 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Recherche und Themenabgrenzung

Materialauswertung

Manuskriptanfertigung

Korrekturlesen

Druck und Abgabe

● Die einzelnen Arbeitsphasen lassen sich im Detail genauer planen.

● Legen sie in dieser Phase bereits ihr wöchentliches Arbeitspensum fest.

– Vorschlag: ca. 50 Stunden pro Woche

– klare Arbeits- und Auszeiten definieren

– Die Planung erfolgt individuell, Sie kennen sich am Besten!

20Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

3.3 Arbeitsplatz

● Über das Thema Arbeitsplatz sollten Sie sich vor der

Themenausgabe Gedanken machen.

● Häufig macht es Sinn, den Arbeitsplatz auch mal zu wechseln.

● Wohnung:

– Lasse ich mich nicht zu sehr ablenken? (Telefon, Fernseher,

WG-Party)

– Kann ich mir die benötigte Literatur ausleihen?

● Bibliothek:

– Öffnungszeiten, Benutzungsordnung, Störungsrisiko

● PC-Pool:

– Öffnungszeiten, Raumbelegung, Materialtransport

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3.4 Arbeitsmittel

● Vorher Sichtung des Büromaterials durchführen und ggf. eine

Anpassung vornehmen.

● Besonders wichtig sind Ordnungssysteme, damit der Überblick

nicht verloren geht (Aktenordner, Ablagen, …).

● Ihr wichtigstes Arbeitsmittel: der PC bzw. Notebook

– kümmern Sie sich vor der Themenvergabe um Zugriff auf einen

PC, der auch modern genug für die Erstellung ihrer Arbeit ist

– machen Sie sich vorher Gedanken über Datensicherung

– beherrschen Sie das von ihnen favorisierte

Textverarbeitungsprogramm

○ Formatvorlage entspricht FH-Anforderungen

○ Fußnoten, Verzeichnisse, Tabellen, Abbildungen erstellen, …

Warnung: Hier können Sie unnötig viel Zeit verlieren!

22Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

3.5 Materialbeschaffung

● Zugangsberechtigung zu den wichtigen Bibliotheken in der Umgebung, dass schließt die Universitätsbibliotheken in Braunschweig und Hannover mit ein.

● Zugangsberechtigung und Guthaben für die Fernleihe.

– Erhalten Sie in unserer Bibliothek.

– Zugriff auf zahlreiche Bibliotheken und Fachzeitschriften.

● Erfahrung in der Nutzung der verschiedenen Datenbanksysteme

– Vorsicht: keine Erfahrung >> Zeitfalle!

● Bei empirischen Arbeiten:

– Gedanken über Datenquelle machen

○ eventuell Kompetenz für Eigenerhebung

– Kompetenz für Datenauswertung (Statistik!)

○ eventuell spezielle Software nötig (SPSS, …)

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3.6 Arbeitsorganisation

● Führen sie vor Beginn der Arbeit eine ehrliche Zeitinventur durch.

– wie viel Zeit können sie wirklich effektiv pro Tag arbeiten?

– welches sind ihre persönlichen Zeitfallen und wie können sie

diese Risiken minimieren? „Nein“ sagen können!

● Hängen sie ihren Zeitplan gut sichtbar auf und protokollieren sie an

ihm ihre Arbeitsfortschritte.

– Motivations- und Kontrollfunktion

– Planung des nächsten Tages

● Feste Arbeitszeiten sorgen für einen „echten“ gedanklichen

Feierabend und schützen vor Produktivitätsverlust.

– dauernde Sorgen um den Arbeitsfortschritt und schlechter Schlaf

haben noch niemandem geholfen

● Sie selbst sind verantwortlich, es ist ihr Erfolg oder Misserfolg!!!

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3.7 Zusammenfassung

● Wo werde ich die Arbeit schreiben?

● Welche Arbeitsmittel werde ich benötigen?

– entscheidend: sichere Beherrschung eines

Textverarbeitungsprogramms und PC-Zugriff

● Wo bekomme ich die benötigten Materialien her?

– bspw. Daten bei einer empirischen Arbeit

– Literatur: Welche Bibliotheken? Welche Online-Datenbanken?

> Öffnungszeiten, Kosten, …

● Wie sieht mein Zeitplan aus? Wie gedenke ich meine Arbeit und

mich zu organisieren?

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4 Recherche

4.1 Ziele der Recherche

4.2 Grundsätze

4.3 Quellen

4.4 Rechercheansätze

4.5 Umgang mit gefundener Literatur

4.6 Rechercheorganisation

4.7 Konkreter Ablauf

4.8 Zusammenfassung

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4.1 Ziele der Recherche

● Übersicht über den aktuellen Forschungsstand verschaffen.

– Wissenschaftliche Erläuterung der zugrunde liegenden Begriffe und

Zusammenhänge ermöglichen.

– „Stand der Forschung“ schildern können.

● Genaue Abgrenzung des eigenen Themas ermöglichen.

– Untersuchungsgegenstand und Erkenntnisinteresse

– doppelte Forschung vermeiden (betrifft besonders Abschlussarbeiten)

● Bei empirischen Arbeiten: Datenbeschaffung

Was wollen Sie erforschen, wenn sie den aktuellen Wissensstand nicht

kennen und ihr Thema nicht einordnen können?

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4.2 Grundsätze

● Aktualität

– liegt eine Veröffentlichung in verschiedenen Auflagen vor, so sollten sie

grundsätzlich die neueste Auflage nutzen

– die ausgesuchte Literatur sollte grundsätzlich neueren Datums sein

– Ausnahmen stellen grundlegende Theorien von „Altmeistern“ dar, so fern

sie noch Bestand haben oder zur Diskussion in der Arbeit von Nutzen sind

● Internationalität

– die Sprache der wichtigen Fachtagungen und Konferenzen (auch in

Deutschland) ist meistens englisch

– die meisten Aufsätze werden auf englisch publiziert

– dies gilt es bei der Recherche zu bedenken (Schlagworte)

● Vielfalt

– die Ausgewogenheit ist für den Prüfer leicht nachvollziehbar!

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4.3 Quellen

● Fachlexika, Fachhandwörterbücher

– erster themenbezogener Überblick

– fundierter Einstieg mit weiterführenden Literaturhinweisen

● Periodika

– Jahrbücher, Jahresabschlüsse + Quartalsberichte von Unternehmen,

Fachzeitschriften, Zeitungen und Magazine

● Fachbücher

● elektronische Informationsmöglichkeiten

– Online-Datenbanken der Bibliotheken

– Webseiten der wichtigen Wissenschaftler und Autoren

– neuerdings immer häufiger Aufsätze im Volltext verfügbar

● amtliche Veröffentlichungen

– Gesetzestexte, Statistiken

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Weniger bzw. ungeeignete Quellen

● Wikipedia

– nicht wissenschaftlich und nicht zitierfähig

– Begriffsklärung für sich persönlich, Ideen für Schlagwortsuche

– eventuell nützliche weiterführende Links und Literaturhinweise

● Google

– die Standard-Google-Suche ist sehr ineffizient

– „Google-scholar“ befindet sich im Aufbau, die meisten Aufsätze sind noch

nicht ermittelbar

– Teilweise Aufsätze im Volltext aus Fachzeitschriften

● Lehrbücher

– wenig geeignet, da kaum Zitation im Text erfolgt (je nach Anspruch)

– gut, um sein Verständnis eines Fachgebiets zu verbessern

● Ungeeignet: Skripte, studentische Arbeiten, Webseiten ohne Autor

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4.4 Rechercheansätze

4.4.1 Systematischer Ansatz

4.4.2 Pragmatischer Ansatz

4.4.3 Abwägung

4.4.4 Empfehlung – so steigen Sie ein

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4.4.1 Systematischer Rechercheansatz

Systematischer Einstieg über Nachschlagewerke, Bibliothekskataloge

Themenabgrenzung, spezialisierte Suche anhand der Literaturverzeichnisse

Je nach bisherigem Erfolg und Spezialisierung des Themas zu wiederholen

+ gründliches Verfahren

- aufwendiges Verfahren

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4.4.2 Pragmatischer Rechercheansatz

Einstieg über Literaturempfehlungen, Listen, vorhandene Artikel, Lehrbücher

Themenabgrenzung, spezialisierte Suche anhand der Literaturverzeichnisse

Je nach bisherigem Erfolg und Spezialisierung des Themas zu wiederholen

+ schnellere Recherche

- Gefahr, einen wichtigen Forschungszweig zu verpassen

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4.4.3 Abwägung

● Das systematische Verfahren ist sehr zeitaufwendig

– man nähert sich seinem speziellen Thema sehr gründlich

– anspruchsvolle Recherche, Gefahr des Überblicksverlusts

– empfehlenswert bei Abschlussarbeiten

– unerlässlich bei der Dissertation, Habilitation

● Das pragmatische Verfahren ist „lebensnäher“

– man ist direkt beim Einstieg schon nah am eigenen Thema

– sie erzielen schnelle Rechercheerfolge

○ Wichtig, da Bachelorthesis nur 9 Wochen Bearbeitungszeit!

– Risiko: Eine Autorengruppe zitiert sich gegenseitig und ein ganzer

Forschungszweig bleibt verborgen

34Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

4.4.4 Empfehlung – so steigen Sie ein

● Nutzung des Vorwissens

● Literaturempfehlungen

– Betreuer, Kommilitonen, Kollegen

● Periodika

– informieren Sie sich über die für das Thema in Frage kommenden

Fachzeitschriften und Zeitungen

● Bibliothekskataloge und Online-Datenbanken

– stellen Sie sich eine Liste von Schlagworten zusammen die sie Punkt für

Punkt erweitern und abarbeiten

Bedenken Sie: Die erste Filterung der Literatur erfolgt über die Wahl des

Rechercheeinstiegs.

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4.5 Umgang mit gefundener Literatur

● wichtige Hinweise auf den Nutzen ergeben sich aus

– dem Inhaltsverzeichnis

– einem Abstract (Zusammenfassung), eventuell Klappentext

– Rezensionen (Besprechungen)

– dem Bekanntheitsgrad des Autors und des Verlags

– dem Literaturverzeichnis

● es ist unmöglich, jede in Frage kommende Veröffentlichung zu lesen

– gezieltes Querlesen

● unbrauchbare Literatur gesondert notieren und sofort zurückgeben

● in Frage kommende Literatur ausleihen bzw. kopieren und ordnungsgemäß

katalogisieren

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4.6 Rechercheorganisation

● Tabellarische Übersicht über verwendete Schlagworte

– Spalten: Datenbanken (FH, GVK, OLC, Wisonet, …)

– Zeilen: verwendete Schlagworte

– Eintrag der erzielten Treffer oder einfaches „abhaken“

● Tabellarische Übersicht in Frage kommender Literatur

– Spalten: Autor, Titel, Jahr, Auflage, Erscheinungsort, … , Status

– bei Status eintragen: bestellt am …, kopiert, ausgeliehen bis…, als pdf

– Zeile: Literatur nach Autor und Erscheinungsjahr sortiert

● Übersicht zu Teilaspekten ihrer Arbeit

– welche Veröffentlichungen zu welchem Teilaspekt (Struktur?)

● Besonders praktisch bei umfangreichen Arbeiten sind

Literaturverwaltungsprogramme wie bspw. Zotero

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4.7 Konkreter Ablauf

1. Mit den ersten Ansatzpunkten zügig Material organisieren.

2. Der grobe Anfangsüberblick sollte helfen, das Thema besser abzugrenzen

und gute Schlagworte für die Suche in Online-Datenbanken ermitteln zu

können.

Tipp: Schauen sie bei einem thematisch verwandten Aufsatz oder

Fachbuch ins Literaturverzeichnis. Neben den obligatorischen

Literaturhinweisen lassen sich aus den Aufsatz- bzw. Buchtiteln der

zitierten Autoren auch gute Anhaltspunkte für treffende Schlagworte

finden. Bei häufig zitierten Autoren lohnt sich oft der Blick auf ihre

Webseite.

3. Je mehr Literatur sie gesichtet haben, desto besser können sie ihr Thema

eingrenzen und den aktuellen Forschungsstand in ihrer Arbeit schildern.

4. Im Idealfall konstituiert sich daraus der Aufbau der Arbeit.

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4.8 Zusammenfassung

● Eine gründliche Literaturrecherche ist für wissenschaftliche

Arbeiten auf höherem Niveau unerlässlich.

– Themeneingrenzung und Forschungsstand

● Es gibt gute wissenschaftliche und somit zitierfähige Quellen.

● Es existieren Informationsquellen die sie zu solchen Quellen führen

können, aber nicht zitierfähig sind (Wikipedia, viele Webseiten).

● Die Effektivität der verschiedenen Rechercheansätze hängt vom

Umfang der Arbeit ab.

● Ein effektiver Umgang mit gefundener Literatur ist essentiell.

● Ohne gute Rechercheorganisation geht der Überblick verloren.

39Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Exkurs: Internet – Fluch oder Segen?

Interview Theisen:

Welche Schwierigkeiten sieht Theisen bei der

Recherche im Internet?

40Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5 Manuskripterstellung

5.1 Einführung

5.2 Gliederung

5.3 Stil

5.4 Zitation

5.5 Tabellen und Abbildungen

5.6 Sonstige Formalien

5.7 Korrektur und Bindung

41Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.1 Einführung

Das fünfte Kapitel dient der Klärung folgender Fragen:

● Wie strukturiere ich meine Arbeit?

● Welcher sprachliche Stil wird von mir erwartet?

● Welche formalen Ansprüche hat die Arbeit zu erfüllen?

– Wie wird zitiert?

– Welches Layout wird erwartet?

– Welche Verzeichnisse sind zu erstellen?

● Was habe ich bei der Abgabe zu beachten?

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5.2 Gliederung

● die Gliederung

– spiegelt den Aufbau der Arbeit wieder

– sollte weitgehend parallel zur Auswertung des recherchierten

Materials erfolgen

– ist der „rote Faden“ der Arbeit

○ von jedem Leser (und vor allem auch Prüfer) wird eine gut

strukturierte Arbeit erwartet

○ dem Verfasser dient sie als wichtiger Anhaltspunkt für den

Arbeitsfortschritt und sorgt für die durchgehende

Themenbezogenheit der Arbeit

● bei der Manuskripterstellung wird die Gliederung zum

Inhaltsverzeichnis

5.2.1 Grundlagen

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5.2.2 Formalien

● an der Fakultät Wirtschaft wird die numerische Ordnung erwartet

● nicht zu tief gliedern

– je nach Umfang der Arbeit sind ca. 2 – max. 4 Ebenen üblich

● pro Gliederungspunkt Minimum ½ Textseite

– Bei der Hausarbeit auch weniger zulässig!

● ein einzelner Unterpunkt ist unzulässig (bspw. 3, 3.1, 4)

– Lösung: 3.1 wird 3

● zwischen einem Ober- und einem nachgeordneten Punkt kein Text

(bspw. zw. 3 u. 3.1)

– Lösung falls erforderlich: 3.1 Allgemein

44Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiel numerische Ordnung (3 Ebenen)

1

2

2.1

2.2

2.2.1

2.2.2

2.2.3

2.3

2.4

3

3.1

3.2

4

45Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Formalien

● Unterpunkte sollten keine wortgetreue Wiederholung des übergeordneten

Punktes darstellen

– Beispiel: 3 Aufbau und Zielsetzung, 3.1 Aufbau, 3.2 Zielsetzung

– Lösung: 3 Aufbau, 4 Zielsetzung

● Alle Überschriften sind immer auch ein Gliederungspunkt, Überschriften

ohne Gliederungspunkt sind unzulässig.

● Absätze:

– Absätze sind ein wichtiges Gliederungsinstrument innerhalb eines

Gliederungspunkts. Text ohne Absätze ist unlesbar!

– Sie bestehen für gewöhnlich aus mehreren Sätzen.

– Absätze haben nichts mit Fußnoten zu tun!

– Es darf nur eine Form von Absätzen verwendet werden.

Unterschiedliche Arten von Absätzen sind unzulässig.

– Layout: Größerer Zeilenabstand zwischen zwei Absätzen.

46Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Tipps

● Hinweis für eine gute Gliederung ist eine einigermaßen

gleichmäßige Tiefe der einzelnen Kapitel.

– nicht ein Abschnitt vier Ebenen und der nächste nur eine

● Fassen sie den Inhalt jedes übergeordneten Punkts mit einem

Satz zusammen. Gelingt Ihnen das nicht, scheinen die

nachgeordneten Punkte nicht in einen gemeinsamen Abschnitt

zu gehören.

● Gute Ideen für eine Gliederung der Arbeit können sich aus

themenverwandten Fachbüchern bzw. Aufsätzen ergeben.

47Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.2.3 Inhalt

● Einleitung

– Problemstellung, Zielformulierung, Untersuchungsgegenstand

– Abgrenzung zu verwandten Themen

– Schilderung des Arbeitsaufbaus

● Hauptteil

– in der Regel mehr als ein Kapitel

– Theoretische Grundlagen

○ Begriffsklärung, aktueller Forschungsstand, pro und kontra

○ Erläuterung der methodischen Vorgehensweise

○ Darstellung der Arbeitsergebnisse

● Schluss

– Fazit, weitergehende Ausführungen, Ausblick auf die zukünftige Forschung ausgehend vom Untersuchungsgegenstand

48Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Vorschläge für die Hausarbeit

● Einleitung

– 1-2 Absätze als Einstieg ins Thema

– Min. 1 Absatz Untersuchungsziel

– Min. 1 Absatz zum konkreten Aufbau der Arbeit („Im zweiten

Abschnitt…“)

● Hauptteil (ca. 7-8 Seiten)

– Ca. 2-3 Kapitel mit Unterabschnitten

– Theoretische Grundlagen

○ Begriffsklärung, aktueller Forschungsstand, pro und kontra

○ Darstellung der Arbeitsergebnisse

● Schluss

– Fazit und Ausblick (ca. 1 Seite)

49Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Exkurs: Termin beim Betreuer

● vorbereitet das Gespräch suchen

– Fragen notieren

– spezielle Fragestellungen und Gliederungsentwurf vorab per E-Mail

● Gesprächsnotizen machen

● es lohnt sich einen guten Eindruck zu machen, denn der psychologische

Effekt kann die Benotung beeinflussen

– schlechte Vorbereitung und der Versuch, den Betreuer als

Rechercheersatz zu verwenden, sind kontraproduktiv

– gepflegtes und sicheres Auftreten sind hilfreich

● Anzahl, Zeitpunkt und Dauer der Besprechungen müssen in vernünftiger

Relation zum Arbeitsumfang stehen

● bei schwerwiegenden Problem kurzfristig einen Termin vereinbaren

50Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.3 Stil

● sprachliche Korrektheit wird erwartet

– Rechtschreib- und Grammatikfehler sind „der Tod“ jeder

wissenschaftlichen Arbeit

● Abkürzungen sparsam verwenden, sonst geht Lesbarkeit verloren

– sollten verwendete Abkürzungen nicht im Duden stehen, so gehören sie in

ein gesondertes Abkürzungsverzeichnis

● Fachausdrücke verwenden

– je nach Zielgruppe ist die Erläuterung eines Fachworts zu Beginn der

Arbeit entweder notwendig oder überflüssig

– übermäßiger Gebrauch stört auch bei Fachausdrücken den Lesefluss

● Fremd- und Modewörter nur sehr gezielt einsetzen

● Umgangssprache wirkt unwissenschaftlich

51Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Stil

● Phrasenhafte Umschreibungen und schwammige Aussagen sind zu

vermeiden

– „unglaublich falscher Ansatz“, „optimalste Alternative“

– Adverbien wie „natürlich“ oder „selbstverständlich“

● Angstwörter des Autors vermeiden

– „wohl“, „fast“, „irgendwie“, „an und für sich“, „gewissermaßen“

● das Wort „ich“ möglichst vermeiden sondern neutral formulieren

– nicht „ich erläutere an dieser Stelle…“ sondern „an dieser Stelle wird …

erläutert“ (Ausnahme: Wichtiger eigener Standpunkt)

– die Worte „wir“ mit Einbeziehung des Lesers und „nach Meinung des

Verfassers“ nicht benutzen

● wissenschaftlich schreiben bedeutet nicht umständlich schreiben

– kurze Sätze (maximal 2 Nebensätze)

– klare Aussagen

52Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4 Zitation

5.4.1 Einführung

● Bei einer wissenschaftlichen Arbeit ist man zwingend auf die Arbeiten

vorhergehender Autoren angewiesen.

● Die bisherigen Erkenntnisse sind das Fundament, auf die die eigene Arbeit

aufgebaut wird. Doppelte Forschung soll vermieden werden.

● Zitate sind Quellenangaben und dienen der Nachprüfbarkeit, welche ein

entscheidendes Kriterium für eine wissenschaftliche Arbeit darstellt.

● An dieser Stelle zeigt sich am deutlichsten der Unterschied zwischen einer

wissenschaftlichen und einer nicht wissenschaftlichen Arbeit.

● Weiterer Grund für Zitate: Wissenschaftliche Arbeit muss anerkannt werden.

Die Übernahme geistigen Eigentums anderer ohne entsprechende

Kennzeichnung ist Diebstahl.

53Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Exkurs: Plagiate

Deutscher Hochschulverband:

● „Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in der Gemeinschaft von

Lehrenden und Lernenden“ vom Juli 2002.

● Scharfe Verurteilung von Plagiaten.

● Empfehlung der Nutzung von Software zur Aufdeckung.

● Aus dem Abschlusspapier:

„Alle Fakultäten sind aufgefordert, verbindliche Regelungen im Falle

nachgewiesenen Plagiats zu treffen, ihre Studierenden bereits im ersten

Semester darauf hinzuweisen und diese Regeln konsequent anzuwenden.

Wünschenswert wäre auch ein Verhaltenskodex mit Darstellungen der

Konsequenzen bei Verstoß, den Studierende bei der Immatrikulation

überreicht bekommen.“

● Die Ostfalia setzt Software zur Plagiatsermittlung ein!

54Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4.2 Grundlagen

● Prinzipiell ist der Originaltext zu zitieren.

● Es ist zu unterscheiden zwischen:

– Vollzitation – wenn kein Literaturverzeichnis vorhanden ist

○ komplette Quellenangabe im Text

– Kurzzitation – bei uns üblich

○ Vollzitation erfolgt im Literaturverzeichnis

● Nicht zitiert werden muss unumstrittenes Allgemeinwissen, das Lexika

entnommen werden kann. Das gilt auch für einschlägige Fachausdrücke und

allgemeine Begriffe aus Fachlexika.

55Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Grundlagen

● Am Ende des Zitates wird eine hochgestellte Zahl gesetzt.

● Beginnend mit der gleichen Zahl wird in einer Fußnote unterhalb des Textes die Quelle angegeben.

● Die Fußnoten sind vom Textteil mit einem kurzen Strich abzugrenzen.

● Die Nummerierung erfolgt entweder fortlaufend oder Seitenweise.

● Bei indirekten Zitaten (übliche Verfahrensweise!) beginnt der Quellenhinweis mit dem Zusatz „Vgl.“

● <Name>, <Vorname abgek.>. (<Erscheinungsjahr>), <Zitatstelle>.1 Vgl. Theisen, M. R. (2006), S. 139.

● Mit diesen Informationen ist es dem Leser möglich, die zitierte Veröffentlichung im Literaturverzeichnis zu finden, diese zu beschaffen und so das Zitat nachzuvollziehen bzw. sich weitergehend zu informieren.

56Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Grundlagen

● In Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn das Original selbst unter großen

Bemühungen nicht beschafft werden kann, darf nach einer Quellenangabe

aus Sekundärliteratur zitiert werden. Hierbei wird das Original zuerst genannt.2 Vgl. Wittman, W. (1982), S. 385 zit. nach Theisen, M. R. (2006), S. 140.

● Bei allen Zitaten ist die gesamte Seitenangabe erforderlich.

– eine Seite: S. <x>.

– Mehr als eine Seite: S. <x>-<y>.

● Werden in der Arbeit mehrere Veröffentlichungen des selben Autors und des

gleichen Erscheinungsjahrs zitiert, so erfolgt eine Nummerierung mit

angehängtem Buchstaben.3 Vgl. Spiwoks, M. (2004a), S. 10-15.

15 Vgl. Spiwoks, M. (2004b), S. 195.

57Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Grundlagen

● Bei mehreren Autoren müssen diese in ihrer ursprünglichen

Sortierung genannt werden:27 Scheier, J./Spiwoks, M. (2006), S. 68-70.

● Ist kein Verfasser angegeben, so ist dies mit der Abkürzung o.V. zu

kennzeichnen.

● Die Fußnote steht für gewöhnlich nach dem schließenden

Satzzeichen.

Publikumszeitschriften sind nicht zitierwürdig.66

● Werden in einer Fußnote mehrere Quellen zitiert, so erfolgt die

Trennung mit Semikolon.

67 Kromrey, H. (2006), S. 27; Theisen, M. R. (2006), S. 96-103.

58Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4.3 indirekte Zitate

● Dies ist die allgemein übliche Zitierform.

● Es handelt sich hierbei um die sinngemäße Wiedergabe fremden

Gedankenguts in veränderter Form.

● Der Umfang der sinngemäßen Wiedergabe muss dabei eindeutig erkennbar

sein.

– Nach jedem Satz mit fremden Gedankengut muss die Quelle angegeben

werden.

– Wird in einem Satz auf verschiedene Quellen Bezug genommen, so hat

jeweils eine Zahl nach dem entsprechenden Teilsatz auf die Quelle zu

verweisen.

Die Bank konnte 2006 einen Gewinn von 5 Mrd. Euro verbuchen1 und kündigt

weiteren Stellenabbau an2. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Rendite des

Eigenkapitals von über 20% erwartet.3

59Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter indirekte Zitate

● Werden längere Passagen sinngemäß übernommen, so ist dies zu

kennzeichnen.

Ein anderes Verständnis des Begriffs Konjunktur hat Graf. Er bezeichnet sie als…

– Am Ende der Passage folgt dann die entsprechende Fußnote.

● Bezieht sich ein ganzer Absatz auf eine Quelle, so ist eine einzelne Fußnote

am Ende des Absatzes bei Arbeiten mit geringerem wissenschaftlichem

Anspruch meiner Meinung nach (!) zulässig.

– Sprich: Bei dieser Hausarbeit ja, bei Ihrer Abschlussarbeit nicht.

60Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4.4 direkte Zitate

● Exakte wortwörtliche Wiedergabe des Originals, inklusive Zeichensetzung

und Hervorhebungen.

● Die wörtliche Zitation erfolgt, wenn

– nicht nur der Inhalt der zitierten Aussage sondern auch deren

Formulierung von Bedeutung ist

– und wenn ein bestimmte Aussage besonders betont werden soll.

● Ansonsten ist die sinngemäße Wiedergabe in anderen Worten (indirekte

Zitate) vorzuziehen.

● Die Länge eines wörtlichen Zitats reicht von wenigen Wörtern bis zu wenigen

Sätzen. Keinesfalls sollten ganze Absätze wörtlich zitiert werden!

61Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Formalien direkter Zitate

● Wörtliche Zitate beginnen und enden mit Anführungszeichen.

● Auslassungen werden folgendermaßen angezeigt: (…)

– Vorsicht: keine Sinnentstellungen

● Hervorhebungen des Verfassers sind zu übernehmen.

● Eigene Hervorhebungen sind zu kennzeichnen:

– (Herv. durch den Verf.)

● Eigene Ergänzungen sind ebenfalls zu kennzeichnen:

– „<Text> (<Anmerkung>, Anm. d. Verf.) <Text>“

● Beispiel für direktes Zitieren:

Die Qualität, insbesondere das Maß an Originalität und Eigenleistung, einer

wissenschaftlichen Arbeit kann zu einem gewichtigen Teil nur anhand der „Arbeit

unter dem (Zitier-)Strich“² beurteilt werden.

62Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4.5 Internetzitation

● Die Webseite muss zitierfähig sein.

● Die Webseiten sind als Beleg zu speichern bzw. auszudrucken und

aufzubewahren (bei Abschlussarbeiten).

● Im Internet aufgespürte Dokumente erfordern meiste keine

Internetzitation – sie werden normal zitiert.

– bspw. Geschäftsberichte von Unternehmen, ins Netz gestellte

Aufsätze aus Fachzeitschriften

zitierfähig nicht zitierfähig

offizielle Firmenwebseiten studentische Homepages

staatliche Webseiten Internetforen

Webseiten von Wissenschaftlern Skripte, Diplomarbeiten

Wikipedia

63Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Internetzitation

● als Zitierstelle ist die Webadresse (URL) zu nennen

● lässt sich die komplette Webadresse nicht angeben, so ist mittels eines Pfeils auf

weiterführende Links zu verweisen

– dies gilt auch für kryptische oder sehr lange URLs

● häufig ist der Autor nicht ermittelbar, dann ist o. V. zu verwenden

● handelt es sich um eine Webseite einer Behörde oder Firma, so kann diese im

Zweifel als Autor angegeben werden

● Beispiele:12 Vgl. Häuser, J. (2005), http://public.fh-wolfenbuettel.de/haeuser/ → Forschung

13 Vgl. General Electric (Hrsg.) (2006),

http://www.ge.com/de/ourcompany/investors/index.html

● die Webadressen sind ins Literaturverzeichnis aufzunehmen

64Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Exkurs: Internetquellen

● Problematik: Oftmals werden Informationen im Internet auch

anderweitig veröffentlicht. In diesem Fall handelt es sich nicht um

Internetquellen. Die Anwendung der Internetzitation ist in einem

solchen Fall falsch.

Würde man anstelle eines Buches dessen Regal und Nr. in der

Bibliothek zitieren?

● Erkennungsmerkmal: Meist handelt es sich bei den „unechten“

Internetquellen um pdf-Dokumente, aus denen die eigentliche Quelle

hervorgeht. Die Zitierwürdigkeit lässt sich anhand der echten Quelle

beurteilen, ist aber meistens gegeben.

65Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiele – echte und unechte Internetquellen

● ²Vgl. EZB (2007a), www.ecb.eu/ecb/orga/tasks → de

– Offizielle Webseite der EZB, zitierwürdig

– Vollzitation im Literaturverzeichnis:

EZB (Hrsg.) (2007a): Aufgaben der EZB, www.ecb.eu/ecb/orga/tasks → de,

15.10.2007.

● ²Vgl. EZB (2007b), http://www.ecb.int/pub/pdf/annrep/ar2006de.pdf.

– Zitierwürdig, aber Internetzitation ist falsch!

– Richtig: ²Vgl. EZB (2007b), S. 12-14.

– Vollzitation im Literaturverzeichnis:

EZB (Hrsg.) (2007b): Jahresbericht der Europäischen Zentralbank 2006,

Frankfurt am Main.

66Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Übung – Zitierwürdigkeit und Zuordnung

Quelle J

IZ

J

Norm.

N

www.ecb.eu/ecb/orga/tasks X

http://www.ecb.int/pub/pdf/annrep/ar2006de.pdf X

http://www.wisonet.de/r_zwiw/webcgi?START=A20&DOKM=142412_ZE

CH_0&WID=99542-4860877-52525_4

X? X

Der Spiegel X

Zeitschrift für Betriebswirtschaft X

http://de.wikipedia.org/wiki/Supply_Chain X

http://www.springerlink.com/content/7153g0244198247m/fulltext.pdf X

67Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4.6 Literaturverzeichnis

● Im Literaturverzeichnis ist genau die Literatur aufzuführen, die im Text, den

Abbildungen und Tabellen zitiert worden ist (auch o. V.).

● Sortierung:

1. alphabetisch nach Verfasser

2. mehrere Titel eines Verfassers werden chronologisch – mit dem ältesten

beginnend – aufgeführt

3. mehrere Titel eines Verfassers im selben Jahr werden durch ihr

erscheinen im Text bestimmt

4. Arbeiten eines Verfassers mit Co-Autoren stehen nach seinen alleinigen

Schriften

Spiwoks, M. (2002): …

Spiwoks, M. (2004a): …

Spiwoks, M. (2004b): …

68Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Vollzitation im Literaturverzeichnis

● Buch:

<Autor1/Autor2/…> (<Ersch.-Jahr>): <Titel>, <Nr. der Auflage>. Aufl.,

<Erscheinungsort>.

Grefe, C. (2006): Unternehmenssteuern, 10. Aufl., Ludwigshafen.

● Artikel/Aufsatz aus Fachzeitschrift:

<Autor1/Autor2/…> (<Ersch.-Jahr>): <Titel des Artikels>, in: <Titel der

Fachzeitschrift>, <Jahrgang der Fachzeitschrift>, <Nr. des Hefts>,

<Seitenzahlen des Artikels>.

Spiwoks, M. (2004a): External Triggered Herding bei Rentenmarkt-Analysten, in:

Financial Markets and Portfolio Management, 18. Jg., H. 1, S. 58-83.

69Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Vollzitation im Literaturverzeichnis

● Beitrag in Sammelwerk:

<Autor1/Autor2/…> (<Ersch.-Jahr>): <Titel des Artikels>, in: <Herausgeber

des Sammelwerks> (Hrsg.), <Titel des Sammelwerks>, <Nr. der Auflage>.

Aufl., <Erscheinungsort>, <Seitenzahlen des Beitrags>.

Heilemann, U./Klinger, S. (2006): Zu Stand und Entwicklung der Genauigkeit

makroökonomischer Prognosen, in: Schäfer, W. (Hrsg.), Wirtschaftspolitik im

Systemwettbewerb, 2. Aufl., Berlin, S. 225-257.

70Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Vollzitation im Literaturverzeichnis

● Internetzitation:

<Autor1/Autor2/… bzw. Behörde oder Unternehmen> (<Ersch.-Jahr>): <Titel

der Webseite>, <URL>, <Zugriffsdatum>.

General Electric (Hrsg.)(2007): Informationen für Investoren,

http://www.ge.com/de/ourcompany/investors/index.html, 25.3.2007.

Häuser, J. (2005): Forschungsergebnisse, http://public.fh-wolfenbuettel.de/~haeuser/

→ Forschung, 25.3.2007.

71Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.4.7 sonstiges

● welche Menge Zitate ist richtig?

– abhängig vom Abschnitt in der Arbeit

○ viele Zitate bei der Schilderung des aktuellen Forschungsstands

○ kaum oder sogar keine Zitate bei der Präsentation eigener

Ergebnisse, der Einleitung oder einer Zusammenfassung der Arbeit

– zu viele: keine eigenen Ideen? < > zu wenige: Vortäuschung Originalität

● weitere Funktion von Fußnoten: ergänzende Informationen zum Text

– sparsam verwenden, da der Wechsel zwischen Fußnote und Text die

Lesbarkeit stark beeinträchtigt

– sinnvoll beispielsweise bei der knappen Erläuterung von Begriffen, die

ein Teil der Leser kennt und ein anderer nicht

72Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.5 Tabellen und Abbildungen

● Tabellen und Abbildungen sind eine gute Möglichkeit, verschiedene

Sachverhalte übersichtlich und nachvollziehbar darzustellen und tragen nicht

unerheblich zum Gelingen einer wissenschaftlichen Arbeit bei.

● Sie müssen eine klare Inhaltsbezeichnung bekommen (was? wo? wann?)

und sind somit ohne den Text verständlich.

● Eine Erläuterung im Text ist dennoch immer unentbehrlich.

In der folgenden Tabelle wird das jeweilige arithmetische Mittel der untersuchten

Prognosegütemaße beider Gruppen dem Gesamtergebnis gegenübergestellt. Aus der

Gegenüberstellung geht hervor, dass …

● Informationen die nicht so wichtig sind, jedoch der Vollständigkeit halber

aufgeführt werden (z.B. Datenbasis bei empirischen Arbeiten), gehören in

einen gesonderten Anhang.

– In der Hausarbeit gibt es keinen Grund für einen Anhang!

73Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Formalien bei Tabellen und Abbildungen

● Die Beschriftung erfolgt bei Tabellen oberhalb und bei Abbildungen

unterhalb.

● Es erfolgt jeweils eine fortlaufende Nummerierung.

● Unter der Tabelle bzw. Abbildung erfolgt die Quellenangabe.

– Formal: Kurzzitation ohne „vgl.“

– Bei eigener Darstellung: keine Angabe oder „Quelle: eigene

Darstellung“

– Bei ähnlicher Darstellung: „Quelle: eigene Darstellung in

Anlehnung an …“

● Die zitierte Literatur ist auch in diesem Fall ins Literaturverzeichnis

aufzunehmen.

● Sämtliche Tabellen und Abbildungen werden mit ihrer Nummer, der

Über- bzw. Unterschrift sowie der Seitenzahl in das Tabellen- bzw.

Abbildungsverzeichnis der Arbeit aufgenommen.

74Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiel Tabelle

Tabelle 10: Einfluss der linearen Interpolation auf das Gesamtergebnis

Quelle: Scheier, J./Spiwoks, M. (2006), S.79.

Prognosegütemaß Gruppe 1 Gruppe 2 Gesamt

MRAPnP 1,36 1,38 1,37

U2 1,35 1,36 1,35

GOVA-Koeffizient 0,76 0,85 0,81

75Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiel Abbildung

Abbildung 8: Rendite britischer Staatsanleihen mit 10 Jahren Restlaufzeit und entsprechende

Prognosen der Investmentbank Lehman Brothers mit einem Prognosehorizont von 12

Monaten, Quelle: Scheier, J/Spiwoks, M. (2006), S. 84.

76Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Beispiel Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Seite

Tabelle 1: Geburtenrate Deutschlands 1990 – 2007……………………………………7

Tabelle 2: Inflationsrate Usbekistans 1995 – 2005……………………………………..8

● Nummerierung und Bezeichnung haben exakt wie im Text zu erfolgen.

– Wichtig: automatische Formatierung bei Textverarbeitungsprogrammen

● Die Formatierung des Abbildungsverzeichnisses erfolgt analog.

● Sinnvollerweise lässt man das Verzeichnis automatisch erstellen.

77Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.6 Layout uns Sonstiges

● Umfang und Formalien je nach Absprache mit dem Betreuer

– meistens Standardrichtlinien und 45 Textseiten bei Bachelorthesis

● weißes Papier, DIN A4

● Seitenrand: oben 2,5 cm, unten 1,5 cm, links 3 cm und rechts 1,5 cm

● Schriftgröße: normal 11 Pt., Fußnoten 8 Pt.

● Schriftart: Arial, Blocksatz mit Silbentrennung

● Zeilenabstand: normal 1½, Fußnoten 1

● Seitennummerierung:

– alle Seiten außer Titelblatt

– alles bis zum Haupttext römisch (Verzeichnisse), danach arabisch

– mindestens 1cm zentriert über oder unter dem Text

– eventuell in 2 Striche gesetzt ( - 1 - )

78Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Ordnungsschema

Bachelorthesis Hausarbeit

1. Leeres Blatt

2. Titelblatt → Muster in den Richtlinien X

3. Abstract → siehe Richtlinien

4. Inhaltsverzeichnis X

5. Evtl. Abkürzungs-, Abbildungs- und/oder Tabellenverzeichnis X

6. Textseiten (Hauptteil) X

7. Literaturverzeichnis X

8. Evtl. Anhang

9. Evtl. Verzeichnis Gesprächspartner

10. Ehrenwörtliche Erklärung

11. Leeres Blatt

79Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

5.7 Korrektur und Bindung

● Planen sie je nach Umfang der Arbeit genügend Zeit zum Korrekturlesen ein.

– Vorschlag Bachelorthesis: eine Woche vor der Abgabe sollte die Arbeit fertig sein.

● Lassen sie nach gründlicher eigener Korrektur andere Personen ihre Arbeit korrigieren, um „Betriebsblindheit“ vorzubeugen.

– Freunde, Eltern, …

● Bei Korrektur durch andere in elektronischer Form:

– Funktion „Änderungen Nachverfolgen“

– „Kommentar“

● Die Bachelorthesis wird in zweifacher Ausführung, gebunden und kartoniert abgegeben.

– Auch hierfür sind Ressourcen einzuplanen (Zeit + Geld).

● Zusätzlich ist die Arbeit 1x auf CD zu brennen (ungeschütztes pdf-Format) und abzugeben.

80Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Übung: Korrektur einer Beispielarbeit

● Wichtig: Die Arbeit entspricht in der vorliegenden Fassung nur teilweise

den Anforderungen der Fakultät Wirtschaft an eine wissenschaftliche

Arbeit. Sie dient lediglich als Diskussionsgrundlage.

● Lesen Sie die Arbeit quer und achten Sie auf Fehler bez. des Layouts und

der Formalien.

● Anschließend erfolgt eine gemeinsame Korrektur der Arbeit.

81Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

6 Prüfungsleistung

6.1 Arbeitsauftrag

6.2 Ablauf

6.3 Bewertungskriterien

6.4 Hauptgründe für das Scheitern der Arbeiten

6.5 FAQ

82Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

● Fertigen sie zu zweit eine Hausarbeit im Umfang von 10 Textseiten an.

● Dabei üben sie, ein Thema

– innerhalb einer vorgegebenen Frist

– unter Verwendung wissenschaftlicher Methodik

– und unter Einhaltung der formalen Regeln

selbstständig zu bearbeiten.

● Das Thema dürfen sie selbst wählen, es muss aber zu den Bereichen

Wirtschaftswissenschaften oder wahlweise Informatik (Bach. WI) oder

Ingenieurwissenschaften (Bach. WIng) gehören.

● Die Abgabe erfolgt in elektronischer Form, ausschließlich im

ungeschützten Pdf-Format.

6.1 Arbeitsauftrag

83Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

6.2 Ablauf

● Bis nächste Woche Donnerstag, den 26.3.09, schicken sie mir pro

Team eine E-Mail mit

– den Namen, Matrikelnummern und E-Mail-Adressen der beiden

Teilnehmer sowie der Bezeichnung der Studiengruppe

– der Bezeichnung des Themas, welches dann verbindlich

bearbeitet werden muss (spätere Eingrenzung möglich)

● Dies ist kein Ersatz für die Anmeldung zur Prüfung über den PWA.

● Abgabetermin: Dienstag, der 05. Mai 2009

84Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

6.3 Bewertungskriterien

● Problemstellung

– Ist die Problemstellung klar formuliert?

– Bezieht sie sich auf den Titel und ist sie themenadäquat?

– Sind alle definitionspflichtigen Begriffe klar gefasst und

konsequent durchgehalten?

● Argumentation

– Gibt es themenfremde und in der dargebotenen Breite nicht

notwendige Passagen?

– Werden Argumentationsketten entwickelt oder nur

Behauptungen aufgestellt?

– Gibt es ungerechtfertigte Wiederholungen?

– Sind die Ergebnisse klar formuliert und in sich widerspruchsfrei?

85Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Bewertungskriterien

● Stil

– Sind Wortwahl und Ausdrucksweise verständlich und prägnant?

– Werden die Regeln zur Rechtschreibung, Grammatik und

Zeichensetzung eingehalten?

● Literatur

– Wurde qualitativ angemessene Literatur in gebührendem

Umfang herangezogen?

– Wurde die Literatur korrekt ausgewertet (inhaltlich korrekte

Wiedergabe, aktueller Stand)?

– Ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Literatur zu

erkennen?

– Ist die Zitierweise adäquat (indirekt/direkt, Menge der Zitate)?

– Ist die Zitierweise korrekt?

86Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Bewertungskriterien

● Gliederung

– Ist die Gliederung formal korrekt (konsequent, angemessene

Gliederungstiefe, Übereinstimmung der Seitenzahl mit Text)?

– Ist die Gliederung verständlich und aussagefähig?

● Eigenständigkeit

– Sind Eigenüberlegungen enthalten?

– Werden Widersprüche in der Literatur herausgearbeitet?

– Zeigt die Arbeit hinsichtlich Konzept, Darstellung und

Verdichtung und Verknüpfung des Materials Eigenständigkeit?

>> Spielt bei der Hausarbeit eine geringere Rolle, bei der

Bachelorthesis wirkt sie sich deutlich auf die Benotung aus.

87Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter Bewertungskriterien

● Abbildungen und Tabellen

– Sind die Abbildungen und Tabellen korrekt durchnummeriert und

beschriftet?

– Wurden die erforderlichen Verzeichnisse angelegt?

– Erhöhen sie die Verständlichkeit?

– Werden sie im Text beschrieben?

● Abgabeform

– Ist das Deckblatt korrekt?

– Sind alle sonstigen Seiten übersichtlich gestaltet,

durchnummeriert und in der richtigen Reihenfolge?

– Wurde die vorgegebene Seitenzahl eingehalten?

88Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

6.4 Hauptgründe für das Scheitern der Arbeiten

1. Thema nicht vernünftig eingegrenzt, Untersuchungsziel unklar.

Der Prüfer weiß nach dem ersten Durchlesen nicht, was untersucht

werden sollte und welche Ergebnisse vorzuweisen sind.

2. Die Rechercheaufgabe wird unzureichend bewältigt.

Häufig: Unwissenschaftliche Quellen, vor allem im Internet.

3. Verstöße gegen die wissenschaftliche Sorgfalt.

4. Mangelhafte Gliederung, schlechte Struktur der Arbeit.

5. Keine Einhaltung der Formalien und eines einheitlichen Layouts.

6. Unzulänglichkeiten bei Rechtschreibung und Ausdruck.

Die Gründe werden im Folgenden näher erläutert.

89Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Themenfestlegung und Eingrenzung scheitert

→ siehe 3.1

● Neuralgischer Punkt einer wissenschaftlichen Arbeit.

● Der Titel muss den Inhalt Ihrer Arbeit treffend „erschlagen“.

● Typischer Ablauf:

– „Hmm, lass mal WTO machen, das klingt interessant…“.

– Als nächstes wird das Stichwort WTO „gegooglet“.

– Eine Eingrenzung des Themas erfolgt oft (wenn überhaupt) unsystematisch anhand erster Rechercheergebnisse.

● Besser: Bereits bei der Anmeldung legen Sie anhand des Titels fest, was genau untersucht wird

– Falsch: „Logistik“

– Richtig: „Aktuelle Trends der Entsorgungslogistik mittelständischer Unternehmen“

90Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Die Rechercheaufgabe wird unzureichend bewältigt

→ siehe Kapitel 4 + Rechercheguide

● Sie sollten sofort nach Festlegung des Themas mit der Recherche beginnen.

● Da das Recherchieren oft erst erlernt werden muss, kann bei Ihnen vorübergehend der Eindruck entstehen, dass es nicht genügend Literatur zu Ihrem Thema gibt.

● Zitierwürdige Quellen >> Hauptproblem Internet.

– Faustregel: Aufsätze und Berichte im pdf-Format sind meistens zitierwürdig, jedoch keine Internetzitation.

– Offizielle Webseiten von wiss. Autoren, Unternehmen, Organisationen sind meistens zitierwürdig >> Internetzitation.

– Die meisten anderen Webseiten sind nicht zitierwürdig, sondern können lediglich weiterführende Hinweise liefern.

● Je nach Qualität erwarte ich ca. 10 verschiedene wissenschaftliche Quellen. Tipp: Rechercheguide!

91Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Verstöße gegen die wissenschaftliche Sorgfalt

● Fremdes Gedankengut ist zwingend als solches zu kennzeichnen.

– Zitat am Ende des Absatzes bzw. jeweils am Ende des Satzes.

● Direkte Zitate sind die Ausnahme.

– Wird ein ganzer Absatz direkt zitiert, so ist von „copy-paste“

auszugehen.

● Eine komplette Seite ohne Zitat wäre bei dieser Hausarbeit ungewöhnlich.

Denkbar wäre dies höchstens in der Einleitung und im Fazit.

● Sollte ohne entsprechende Kennzeichnung fremdes Gedankengut

übernommen worden sein, so erfolgt keine weitere Korrektur der Arbeit.

Die Arbeiten werden diesbezüglich überprüft.

92Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Mangelhafte Gliederung, schlechte Struktur

● Bei sicherer Beherrschung der Textverarbeitungssoftware stellen die

beiden folgenden Punkte kein Problem dar:

– Halten Sie sich an die numerische Ordnung.

– Das Inhaltsverzeichnis entspricht 1:1 Überschriften und Seitenzahlen im

Text.

● Ansonsten siehe 5.2., vor allem die Tipps und Vorschläge für die

Hausarbeit.

93Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Keine Einhaltung der Formalien und eines einheitlichen Layouts

● Halten Sie sich an die Richtlinien unserer Fakultät zur Erstellung

von Bachelorarbeiten

www.ostfalia.de/w/ → Studierende → Bachelorstudierende →

Bachelorarbeiten

● Passen Sie Ihre Textverarbeitungssoftware entsprechend an

– Alles was Sie an dieser Stelle lernen hilft sowieso spätestens bei

der Abschlussarbeit

– Formatierung der Überschriften und Beschriftungen >>

Automatische Erstellung aller Verzeichnisse möglich

– Automatische Silbentrennung und Rechtschreibprüfung sind

ebenfalls dringend empfehlenswert

● Gehen Sie die Richtlinien bzw. dieses Skript nach Erstellung der

Arbeit noch einmal Schritt für Schritt durch und überprüfen Sie, ob

Sie alles berücksichtigt haben!

94Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Unzulänglichkeiten bei Rechtschreibung und Ausdruck

→ Stil, siehe 5.3

● Teilweise große Probleme bei der schriftlichen Ausdrucksweise

● Tipps:

– Beim Lesen von Fachliteratur bekommt man ein Gefühl für

angemessene Ausdrucksweise.

– Sie sollten Ihre Abschnitte gegenseitig Korrekturlesen und auch Dritte in

die Korrektur mit einbeziehen.

– Die automatische Rechtschreibprüfung hilft Ihnen nicht bei Satzbau,

Zeichensetzung, Ausdruck und nur selten bei der Grammatik!

● Ohne ausreichende sprachliche Fähigkeiten wird Ihnen der

Studienabschluss nicht gelingen

– Im Zweifel: Selbststudium, Nachhilfe

95Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

6.5 FAQ

● Was ist bei Krankheit?

– Max. Verlängerung um eine Woche mit Attest.

● Kann man zu dritt oder mit noch mehr Personen schreiben?

– Nein.

● Kann man alleine schreiben?

– Im Ausnahmefall ja, erfahrungsgemäß höhere Durchfallquote, min. 7 Textseiten.

● Beantworten sie Fragen zur Arbeit telefonisch oder per E-Mail?

– Ja, wenn Sie trotz Skript und Richtlinien nicht weiter wissen.

● Dürfen wir sie hierzu in ihrer Sprechstunde aufsuchen?

– Ja, gerne.

● Ich schreibe im Fach xy sowieso eine Hausarbeit. Kann ich diese bei Ihnen einreichen?

– Nein, sie müssen eine eigenständige Prüfungsleistung erbringen.

96Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

weiter FAQ

● Ist eine ehrenwörtliche Erklärung am Ende der Arbeit nötig?

– Nein, erst bei der Abschlussarbeit.

● Kann das Thema weiter eingegrenzt werden?

– Ja, dafür ist nach Absprache mit mir auch der Titel der Hausarbeit zu

ändern.

● Wieso erfolgt die Abgabe im ungeschützten PDF-Format?

– Allgemein gebräuchliches, systemunabhängiges Format.

– Elektronische Überprüfung der Dateien auf Plagiate.

● Wie erstelle ich eine PDF-Datei?

– Nutzen Sie Ihr normales Textverarbeitungsprogramm und wandeln Sie die

Datei anschließend um, bspw. mit PDF24 oder FreePDF (kostenlos).

97Dipl.-Kfm. (FH) J. Scheier - Wirtschaftswissenschaftliche Methodik - SS09

Sie müssen die wirtschaftswissenschaftliche Methodik

bei ihrer Abschlussarbeit beherrschen. Sehen sie diese

Hausarbeit als gute Gelegenheit zum Üben an!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!