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Präsidiumsbericht 2009–2010

Präsidiumsbericht 2009 - 2010

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Präsidiumsbericht 2009 - 2010 der Hochschule Fulda

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Präsidiumsbericht2009–2010

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Herausgeber Der Präsident der Hochschule Fulda

Berichtszeitraum Januar 2009 – Dezember 2010

Konzeption Dr. Antje Mohr

Texte Hochschule Fulda

Konzeption und Gestaltung Grafik Designerin Andrea Froneck-Kramer

Fotos Hochschule Fulda, Seite: 7, 12, 19, 20, 30, 37, 58, 61, 63, 64, 65 Archiv FFM (Hochschule Fulda) Seite: 60 (oben) Prof. Dr. Monika Alisch, Seite: 63 (oben) Christoph Seelbach, Seite: Cover/vorne, 14/15, 32/33, 56/57 Jens Hermann, Seite: 8/9, 24/25, 38/39, 62, 67, Cover/hinten Andrea Froneck-Kramer, Seite: 21, 22, 26, 36, 41, 44/45, 50, 53, 54, 59, 60 fotolia.de:, Seite 42, 43, 49 iStockfoto.com, Seite: Seite 23, 31

Hochschule Fulda Marquardstraße 35 36037 Fulda

0661-9640-0 www.hs-fulda.de

Impressum

Papier: „Reprint Deluxe“

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Hochschule Fulda Präsidiumsbericht2009–2010

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2 Impressum

6 Vorwort

1 | Strategische Ausrichtung 10 Wissen, wohin die Reise geht

12 Interview mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar

2 | Lehre und Studium 16 Rekorde über Rekorde · Finalrunde erreicht · Erfolgreich prostestiert

17 Bessere Betreuung · Ein Plus an Service · Neue Studiengänge

18 Zweigleisig lernen · Interview mit Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung Prof. Dr. Dorit Bölsche

20 Die Verbindung von Genuss und Gesundheit · Kompetenzen für Tutorinnen und Tutoren

21 Ausgezeichnet für Gleichstellung von Frauen und Männern · Nachwuchswissenschaftlerinnen fördern

22 Ein Zimmer für Familien · Kinder flexibel betreuen

23 Wenn der Druck zu groß wird · Zertifikat überreicht

3 | Forschung und Entwicklung 26 Die Forschung ausbauen · Spitzenpositionen erreicht

27 Wissenschaftliche Zentren

28 Allein unter Unis · Gute Perspektiven für FH-Master

29 Open House

30 Existenzgründung

4 | Internationales 34 Gleiche Startbedingungen für alle · Gut positioniert, aber Optimierungsbedarf

35 Rekordbeteiligungen zwei Jahre in Folge

36 John-Gumperz-Lectures eingerichtet · Zusammenarbeit mit Theologischer Fakultät

37 Fahrräder für internationale Studierende · Geschäftsbeziehungen geknüpft

5 | Wissenschaftliche Weiterbildung 40 Bildungsangebote für Berufserfahrene · Ein neuer Typus Studierender kommt an die Hochschule

41 Für bessere Beratung in Ernährungsfragen · Fundierte rechtliche Kenntnisse erwerben

42 Sozialkompetenz studieren · Regional stark nachgefragt

43 Neue Studienprogramme

Inhalt

Präsidiumsbericht 2009–2010

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Inhalt

6 | Strukturen und Organisation 46 Spatenstich bei Eis und Schnee · Pakt geschlossen – Sicherheit gewonnen

47 Weichen für die Zukunft gestellt

48 Ein neuer Mittelpunkt

49 Auf dem Weg zum Campus · Lang ersehnt, jetzt realisiert · Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm II

50 Interview mit dem Kanzler Carsten Feller

52 Transparenz durch Vollkostenrechnung

53 Der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet

54 Interview mit Vizepräsident für Studium und Lehre Prof. Dr. Christian Schrader

7 | Hochschulleben 58 Neue Handschrift in der Hutten-Sammlung · Erstsemester werden Filmstars · Zu Gast beim Bundespräsidenten

59 Live im Deutschlandradio · Mond oder doch nur Hollywood?

60 Archiv „Flucht und Migration“ übernommen · Crossover – das neue Hochschulmagazin

61 Doktorandenprojekt in aller Munde · HLB zeigt Amnesty-Wander- ausstellung · Innovativste Geschäftsidee gesucht

62 Per Klick in die Bibliothek · Blick in die Zukunft

63 Gesundheitstag · Pressekonferenz · Crosslauf

64 Forschung auf Messen präsentiert · In die Spitzengruppe geklettert

65 Wanderausstellung

8 | Zahlen, Daten, Fakten 68 1. Studierende nach Fachbereichen 2. Studienanfänger nach Studiengängen

71 3. Personalia

73 4. Ehrungen und Preise

74 5. Personalveränderungen 2009

76 6. Personalveränderungen 2010

77 7. Zusammensetzung des Präsidiums

78 8. Organe und Gremien

80 9. Haushalt

82 Administrative Struktur der Hochschule Fulda

Inhaltsverzeichnis

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Die weitreichenden Veränderungen im deut-schen Hochschulsystem, aber auch in Europa und weltweit, haben die vergangenen Jahre stark geprägt und sich auch auf unsere Hoch-schule nachhaltig ausgewirkt. Die Entwicklun-gen in diesem Jahrzehnt wurden maßgeblich durch die sogenannte Bologna-Reform be-stimmt. Im Berichtszeitraum standen darüber hinaus die Finanzkrise, die Diskussion um die Novellierung des hessischen Hochschulgesetzes, das Ringen der hessischen Hochschulen um ein neues Mittelverteilungsmodell sowie die Vorbe-reitung auf die stark steigenden Studierenden-zahlen im Mittelpunkt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Hochschulen auch weiterhin mit einer sehr hohen Dynamik auf immer neue He-rausforderungen und Aufgaben einstellen müs-sen.

Das Anfang 2010 in Kraft getretene neue hessi-sche Hochschulgesetz gewährt den Hochschulen mehr Autonomie und überträgt ihnen gleichzei-tig erhöhte Verantwortung und neue Aufgaben. Aus Sicht der Fachhochschulen ist die Aufnah-me von kooperativen Promotionsverfahren in das Gesetz eine wichtige und zu begrüßende Entwicklung. Auch wenn das Promotionsrecht nach wie vor ausschließlich bei den Universitä-ten liegt, kann die Betreuung und Begutachtung einer Promotion nun auch durch Professorinnen und Professoren der Fachhochschulen erfolgen. Das Präsidium der Hochschule Fulda hatte sich während der Diskussion um die Novellierung des Hochschulgesetzes stark für diese neuen Möglichkeiten eingesetzt. Mit der Aufnahme der kooperativen Promotionen in das hessische Hochschulgesetz ist nun ein wichtiges Zeichen für den Ausbau der Forschung an Fachhochschu-le gesetzt worden.

Das harte Ringen um ein faires, leistungsorien-tiertes Mittelverteilungsmodell innerhalb der staatlichen hessischen Hochschulen hat sich ebenfalls gelohnt. Der Verteilungsschlüssel orien- tiert sich nun sehr viel stärker an den tatsäch-lichen Studierendenzahlen an den Hochschu-len. Hiervon profitiert die Hochschule Fulda in besonderem Maße, da der prozentuale Auf-wuchs im Vergleich zu anderen Hochschulen

überdurchschnittlich groß ist. Der 2010 unterzeichnete hessische Hochschulpakt für die Jahre 2011 bis 2015 bietet den hessischen Hochschulen eine deutlich verlässlichere Planungsgrundlage.

Auch innerhalb der Hochschule ergaben sich Veränderungen. Im Zuge der Wahl des Präsidenten Ende 2008 formierte sich auch das Präsidium neu. 2009 wurde Frau Prof. Dr. Dorit Bölsche zur Vize-präsidentin für Forschung und Entwicklung gewählt, Herr Prof. Dr. Christian Schrader zum Vizepräsidenten für Lehre und Studium. Zum Ende des Sommersemesters 2009 wurde die langjährige Vi-zepräsidentin für Lehre und Studium, Frau Prof. Dr. Kathrin Koh-lenberg-Müller, aus dem Amt verabschiedet. Sie prägte seit 2004 den Bereich Lehre und Studium und hat sich in dieser Zeit um die Hochschule Fulda außerordentlich verdient gemacht. Hierfür ge-bührt ihr eine hohe Anerkennung und großer Dank.

Das neue Präsidium der Hochschule Fulda initiierte im Folgenden eine intensive hochschulinterne Diskussion über die zukünftige Ausrichtung und die gemeinsamen strategischen Ziele und Visi-onen. Alle verantwortlichen Gremien einigten sich schließlich im Konsens auf die Grundsätze der strategischen Zielsetzung unserer Hochschule, auf deren Grundlage dann die weitere Entwicklungs-planung aufbaut.

Die strategischen Zielsetzungen enthalten auch ein klares Be-kenntnis zu einem weiteren Wachstum der Hochschule Fulda. Mit Blick auf die stark steigenden Studierendenzahlen, die insbeson-dere durch die doppelten Abschlussjahrgänge an den Gymnasien, die Aussetzung der Wehrpflicht sowie die geburtenstarken Jahr-gänge entstehen, kommt den Hochschulen in Deutschland eine große gesellschaftspolitische Verantwortung zu. Die Hochschule Fulda wird sich dieser Verantwortung stellen und wie bereits in der Vergangenheit große Anstrengungen unternehmen, neue Studienplätze und neue Studienangebote zu schaffen, um mög-lichst vielen jungen Menschen die Chance auf eine hervorragen-de Bildung zu geben. Trotz dieses Wachstums wollen wir alles daran setzen, eine persönliche und überschaubare Hochschule zu bleiben, mit intensiver Betreuung und engen Kontakten zwi-schen den Studierenden und den Lehrenden.

Die baulichen Voraussetzungen für hervorragende Studienbe-dingungen werden derzeit geschaffen. Ein neuer, zusammen-hängender Campus entsteht. Im Zentrum der Bauaktivitäten aus dem HEUREKA Programm stehen die Neubauten der Biblio-thek, der Mensa und des Student Service Centers. Aber auch die Außenanlagen des Campus werden neu gestaltet und sollen zu einer sehr hohen Aufenthaltsqualität beitragen. Im Rahmen der Konjunkturprogramme des Bundes und der Länder war es außer-dem möglich, längst fällige und seit langem geplante Modernisie-rungsmaßnahmen zu realisieren.

Vorwort

Präsidiumsbericht 2009–2010

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Die Forschung zählt zu den gesetzlichen Kern-aufgaben auch der Fachhochschulen und hat in den vergangenen Jahren insbesondere an der Hochschule Fulda stark an Bedeutung gewon-nen. Die Aufnahme der Hochschule Fulda in die Europäische Universitätsvereinigung (EUA) als erste deutsche Fachhochschule und als erste eu-ropäische Hochschule ohne Promotionsrecht ist eine hohe Auszeichnung und Anerkennung der Forschungsaktivitäten an unserer Hochschule. Angesichts der nach wie vor äußerst schwie-rigen Rahmenbedingungen für Forschung an deutschen Fachhochschulen war dies nur durch das außergewöhnlich große und erfolgreiche Engagement der vielen Forschenden an unserer Hochschule möglich. Auf diesem Wege wollen wir weitergehen und uns unter den forschungs-starken Fachhochschulen in Deutschland nach-haltig etablieren.

Zum Schluss noch eine Anmerkung in eigener Sache: Das Präsidium berichtet den Hochschul-gremien und der Öffentlichkeit regelmäßig über die Entwicklung der Hochschule Fulda. Um diese Berichterstattung stärker an den Be-dürfnissen der unterschiedlichen Zielgruppen auszurichten, haben wir uns 2009 entschlossen zwei getrennte und inhaltlich unterschiedli-che Berichte zu verfassen. Im Jahresrhythmus legt das Präsidium dem Senat zeitnah einen Rechenschaftbericht über das abgelaufene Jahr vor. Darüber hinaus werden wir alle zwei Jahre etwas umfassender und aufwändiger eine brei-te Öffentlichkeit über die Entwicklungen und Veränderungen an der Hochschule informieren. Für die Jahre 2009 und 2010 liegt Ihnen dieser

Präsidiumsbericht nun vor. Aufgrund der Fülle der Themen ist es uns nicht möglich, über alle Aktivitäten und Ereignisse gleichermaßen zu berichten, so dass wir uns auf eine exemplari-sche Auswahl an Themen beschränken müssen.

Mein herzlicher Dank gilt den Mitgliedern des Präsidiums sowie insbesondere den Beschäftig-ten der Hochschule. Ob in den Fachbereichen, den zentralen Einrichtungen oder der Verwal-tung: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben durch ihr großes Engagement und die erfolgreiche Arbeit dazu beigetragen, die Hoch-schule Fulda erfolgreich weiterzuentwickeln. Danken möchte ich auch den Mitgliedern un-seres Hochschulrates, die uns hochkompetent und vertrauensvoll beraten und unterstützt ha-ben. Bei der Lektüre unseres Präsidiumsberichts wünsche ich Ihnen viel Freude.

Prof. Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda

Vorwort

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Wissen, wohin die Reise geht

Interview mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar

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1 | Strategische Ausrichtung

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Strategie

Wissen, wohin die Reise geht

Die deutsche Hochschullandschaft befindet sich seit längerem in einem grundlegenden Wan-del. Dabei stehen die Hochschulen nicht nur in einem verstärkten Wettbewerb auf nationaler und internationaler Ebene. Sie müssen darüber hinaus auch den wissenschaftspolitischen For-derungen nach Deregulierung und dem damit einhergehenden Ausbau der Autonomie, der Profilbildung sowie der Neubestimmung des Verhältnisses von Forschung und Lehre nach-kommen und den Anwendungs- und Praxisbe-zug stärken. An Bedeutung gewinnt daher die strategische Ausrichtung einer Hochschule.

Die Hochschule Fulda hat sich in den vergan-genen beiden Jahren intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt. Begonnen hatte der Stra-tegiebildungsprozess im Jahr 2009. Ausgangs-punkt war eine Klausurtagung des Präsidiums, in der folgende sechs Strategiefelder festgelegt wurden:

,Qualität von Studium und Lehre

,Forschung

,Wissenschaftliche Weiterbildung

,Internationalisierung

,Ausbau der Hochschule

,Personalentwicklung

Strategische Zielsetzung (Vision)

Ausgehend von diesen Strategiefeldern entwickelten sich in vie-len Diskussionen und Gesprächen die maßgebenden Grundsätze der strategischen Zielsetzung (Vision) der Hochschule Fulda, die der Senat der Hochschule Fulda am 2. Dezember 2009 verabschie-dete. Sie lauten:

„Auf Basis des geltenden Leitbildes ist die Hochschule Fulda eine auf alle Studierenden ausgerichtete, die Vielfalt ihrer Mitglieder berücksichtigende, in regionale und internationale Netzwerke eingebundene Campus-Hochschule mit einem breiten und attrak-tiven Studienangebot.“

Das heißt:

,Studienanfängerinnen und -anfängern mit unterschiedlichen und individuellen Studienvoraussetzungen bietet die Hoch- schule Fulda sehr gute Studienbedingungen und Entwick- lungsmöglichkeiten, die unter anderem unabhängig von Her- kunft, Hochschulzugangsberechtigung oder Geschlecht sind.

,Die Hochschule Fulda respektiert und berücksichtigt die unter- schiedlichen Lebensumstände und Bedürfnisse ihrer Hoch- schulmitglieder.

,Den künftigen Herausforderungen stellt sie sich mit einem strategisch begründeten Wachstum: Mit dauerhaft 6.000 Stu- dierenden und einem vielfältigen, aufeinander abgestimmten Fächerspektrum steigert sie ihre Sichtbarkeit und Attraktivität in Lehre und Forschung.

Ergebnisperspektive

Prozessperspektive

Struktur- und Entwicklungs-perspektive

Kaus

alke

tte

Strategieumsetzung

Anhand welcher Ergebnisse wird deutlich, dass wir die Strategie erfolgreich umgesetzt haben?

Welche Prozesse sind erfolgskritisch und wie müssen diese Prozesse ablaufen, um die er-wünschten Ergebnisse zu erziehlen?

Welche Fähigkeiten und Strukturen und welche Ressourcen sind von wesentlicher Bedeutung, um diese kritischen Prozesse zu beherrschen?

CC

CC

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,Die Hochschule Fulda ist eine persönliche, überschaubare Hochschule mit intensiven Kontakten zwischen Lehrenden und Lernenden und einem attraktiven Campus.

,Im Sinne eines intensiven Wissens- und Technologietransfers und einer stärkeren Internationalisierung pflegt sie die Kon- takte in regionalen, nationalen und internationalen Netzwer- ken, insbesondere zu internationalen Partnerhochschulen.

Die Hochschule Fulda setzt exzellente Lehre um und ist eine forschungsstarke Hochschule. Forschung und Lehre sind aufein-ander ausgerichtet und zeichnen sich dadurch aus, dass sie in-terdisziplinär und anwendungsorientiert sind. Ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen bietet die Hochschule Fulda die Möglichkeit zur Promotion.

Das heißt:

,Die Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Fulda erhalten mit dem Studienabschluss eine solide Bildung und Berufsbefähigung, um in einer zunehmend globalen Arbeits- welt zu bestehen und die Entwicklungen von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur verantwortungsbewusst und kritisch voranzubringen.

,Die Hochschule Fulda steht für anwendungsorientierte Lehre und Forschung auf hohem wissenschaftlichen Niveau.

,Im Sinne der Einheit von Lehre und Forschung fließen die Erkenntnisse der anwendungsorientierten Forschungsaktivitä- ten in die Lehre ein.

,Ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen bietet die Hochschule Fulda vor allem im Rahmen von Forschungspro- jekten die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung, zum Beispiel in Form einer kooperativen Promotion.

,Sie fördert insbesondere solche Vorhaben, die interdisziplinär aufgebaut sind und eine Zusammenarbeit von Mitgliedern aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und Fachbereichen unter- stützen.

Basierend auf dieser Vision entstand schließlich in 2010 die deutlich detailliertere Entwicklungs-planung der Hochschule Fulda für den Zeitraum 2011 bis 2015. Diese Entwicklungsplanung so-wie die Neuverhandlung der Zielvereinbarung zwischen der Hochschule Fulda und dem Wis-senschaftsministerium bieten die Möglichkeit, auch intern den Abschluss von Zielvereinbarun-gen mit den Fachbereichen erneut aufzugreifen. So wird das Handeln auf allen Ebenen an den Strategien der Hochschule ausgerichtet.

Strategische Ausrichtung

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Herr Khakzar, die Hochschule Fulda hat sich in den vergangenen beiden Jahren intensiv mit der eige-nen strategischen Ausrichtung beschäftigt. Wieso war dies so wichtig?

Die Hochschullandschaft verändert sich mit gro-ßer Geschwindigkeit und es kommen immer neue Aufgaben und Herausforderungen auf uns zu. Da ist es sehr wichtig, dass die Hochschule als Ganzes eine abgestimmte Vorstellung von den zukünfti-gen Zielen besitzt. Viele interne und externe Ent-scheidungen können nur getroffen werden, wenn die Richtung, in die wir gehen wollen, klar ist.

Mit der strategischen Zielsetzung oder Vision haben wir uns darüber verständigt, was die Hoch-schule langfristig erreichen will. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren intensiv und sicherlich auch kontrovers über den Kurs der Hochschule diskutiert. Die Interessen an einer Hochschule sind vielfältig und manches Mal auch schwer unter einen Hut zu bekommen. Wichtig war uns, dass wir einen möglichst breiten Konsens finden, der dann auch von vielen getragen wird. Ich bin sehr froh, dass wir uns in allen wichtigen Gremien auf die gemeinsamen Ziele einigen konnten.

Im Rahmen der Diskussionen und Verhandlungen mit dem Ministerium über den Hochschulpakt 2011 bis 2015 und die Zielvereinbarungen konnten wir uns dann immer wieder an diesen Richtlinien orientieren.

Was sind die entscheidenden Grundzüge des Konzepts an der Hochschule Fulda? Was sind die nächsten Schritte? Herausforderungen wie der demografische Wandel stehen ja auch der Hoch-schule Fulda bevor.

Insbesondere aufgrund der doppelten Abitur-jahrgänge, der Aussetzung der Wehrpflicht sowie der insgesamt geburtenstarken Jahrgänge drängt eine immer größere Zahl von Studien-interessierten an die Hochschulen in Deutschland.

Interview

Quo vadis, HFD?

Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, noch einmal deutlich zu wachsen, weil wir unsere gesellschaftliche Verantwortung den jungen Menschen gegenüber wahrnehmen wollen. In der Lehre, unserem Kerngeschäft, wollen wir inhaltlich attraktiv und einzigartig bleiben. Wir streben nach wie vor eine überdurchschnittlich hohe Qualität der Lehre und hervorragende Studienbedingungen für die Studierenden an. Und die gewährleisten wir unter anderem durch einen hohen Praxis- und Anwendungsbezug der Lehrveranstaltungen, kleine Gruppengrößen und eine Lehre, die auf Studieren-de mit stark unterschiedlichen Hochschulzugangs-voraussetzungen ausgerichtet ist. Dabei ist uns völlig klar, dass diese beiden Ziele – hohe Qualität und steigende Studierendenzahlen – mitunter einen Spagat bedeuten, der uns alles abverlangt.

Neben der Lehre soll in Zukunft die Forschung ei-nen deutlich größeren Raum einnehmen. Wir wol-len uns dauerhaft als forschungsstarke Fachhoch-schule in Deutschland etablieren. Dies erfordert allerdings auch, dass wir uns auf einige wenige Schwerpunkte konzentrieren und diese auch sicht-bar machen. Dazu sind fachbereichsübergreifende wissenschaftliche Zentren mit einer stark interdis-ziplinären Ausrichtung gegründet worden.

Präsidiumsbericht 2009–2010

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Exzellente Lehre bei steigenden Studierendenzah-len und ein Ausbau der Forschung: Ist das nicht etwas viel auf einmal? Sollte die Hochschule sich nicht ganz auf einen Bereich, das heißt Lehre oder Forschung, konzentrieren?

Wir haben uns in der Tat viel vorgenommen. Der Wettbewerb innerhalb der Gruppe der Fach-hochschulen hat stark zugenommen und wir beobachten eine zunehmende Ausdifferenzierung. Ich glaube fest an das Prinzip der Einheit von For-schung und Lehre. Exzellente Lehre bedingt eben auch, dass wir uns kontinuierlich mit aktuellen wissenschaftlichen Themen und Fragestellungen befassen, den Kontakt zur Praxis über Forschungs-projekte pflegen und die neuen Erkenntnisse in die Lehre einfließen lassen. Wenn wir uns im Wettbe-werb der Fachhochschulen erfolgreich positionie-ren wollen, dürfen wir keinen der beiden Bereiche vernachlässigen. Steigende Studierendenzahlen, hohe Qualitätsansprüche bei der Lehre, zuneh-mende Forschungsaktivitäten unter schwierigen Rahmenbedingungen werden uns alle außeror-dentlich fordern. Ich hoffe dennoch, dass wir unter den deutlich besseren Rahmenbedingungen des neuen Hochschulpakts, vor dem Hintergrund der Neubaumaßnahmen und mit den vielen hoch-motivierten Hochschulmitgliedern im Vergleich zu vielen anderen Fachhochschulen sehr gute Chancen haben, uns weit vorne zu etablieren.

Inwiefern haben sich die Rahmenbedingungen verbessert?

Wir haben uns bei den Verhandlungen mit dem Wissenschaftsministerium zum Hochschulpakt 2011 bis 2015 immer wieder sehr stark dafür eingesetzt, dass die Verteilung des Gesamtbudgets für die hessischen Hochschulen sehr viel stärker auf Basis der tatsächlichen Studierendenzahlen erfolgt. Das zahlt sich jetzt aus, und mit dem Hochschulpakt, der bis 2015 läuft, haben wir deut-lich mehr Planungssicherheit für unsere Vorhaben. Mit den zusätzlichen Mitteln können neue Stellen in den Fachbereichen und in der Verwaltung ein-gerichtet werden. Eine wachsende Organisation bringt aber auch neue Probleme mit sich.

Wo sehen Sie die Schwierigkeiten angesichts der inzwischen doch deutlich besseren Haushaltslage?

Hochschulen geben den überwiegenden Teil ihres Budgets für Personal aus. Das ist auch richtig so, da eine gute und intensive Lehre sowie Forschung in erster Linie durch Personen erbracht werden kann. So erfreulich der personelle Zuwachs ist, er erfordert auch einen nicht unerheblichen Aufwand und Veränderungen innerhalb der Hochschule. Die neuen Hochschulmitglieder brauchen angemessene Arbeitsplätze, die Verant-wortlichkeiten müssen neu strukturiert werden, die Kommunikation innerhalb der Hochschule bekommt eine immer größere Bedeutung, wir müssen uns neue interne Regeln geben, wo in der Vergangenheit vieles ad hoc, auf dem kleinen Dienstweg oder improvisiert erledigt wurde. Bei all den positiven Entwicklungen an unserer Hochschule und dem grundsätzlich befürworteten Wachstum muss man sich immer wieder kritisch fragen, ob die interne Organisation, die Abläufe und die Strukturen noch zeitgemäß sind und gut funktionieren. Das wird uns in Zukunft sicherlich noch intensiv beschäftigen. Das an der Hochschule Fulda aufgebaute Qualitätsmanagement, um das uns viele andere Hochschulen beneiden, greift dieses Thema auf und versucht die Potenziale der Hochschule bestmöglich zu nutzen. Bis die vielen guten Ideen und Ansätze aus dem Qualitätsma-nagement so greifen, wie wir uns das wünschen, muss offensichtlich noch einiges an Aufbau- und Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Strategische Ausrichtung

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2 | Lehre und Studium

Rekorde über RekordeFinalrunde erreichtErfolgreich prostestiert

Bessere BetreuungEin Plus an ServiceNeue Studiengänge

Zweigleisig lernenInterview mit Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung Prof. Dr. Dorit Bölsche

Die Verbindung von Genuss und Gesundheit Kompetenzen für Tutorinnen und Tutoren

Ausgezeichnet für Gleichstellung von Frauen und MännernNachwuchswissenschaftlerinnen fördern

Ein Zimmer für FamilienKinder fl exibel betreuen

Wenn der Druck zu groß wirdZertifi kat überreicht

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16 Präsidiumsbericht 2009–2010

Entwicklung der Studierendenzahlen

Rekorde über Rekorde

Wettbewerb Exzellente Lehre

Finalrunde erreicht

Über 1.500 junge Frauen und Männer, etwa 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor, begannen im Wintersemester 2009/2010 ihr Studium an der Hochschule Fulda. Noch nie zuvor hatte Hoch-schulpräsident Professor Dr. Karim Khakzar so viele Studierende begrüßt. Insgesamt waren mehr als 5.400 Studentinnen und Studenten im Herbst 2009 an der Hochschule eingeschrie-ben. Und auch das war ein Rekord. Allerdings nicht für lange Zeit. Schon im Wintersemester 2010/2011 wurde er überboten. Denn da stieg die Zahl der Studierenden insgesamt auf über 5.600 Studentinnen und Studenten.

Die gute Nachricht kam Ende Mai 2009: In dem von Kultusministerium und Stifterverband ini-tiierten Wettbewerb „Exzellente Lehre“ erreich-te die Hochschule Fulda neben zehn weiteren Fachhochschulen das Finale. 47 Fachhochschu-len hatten sich insgesamt an dem Wettbewerb beteiligt. Aufgabe war es darzulegen, wie die Hochschulen ihre Attraktivität als Ausbildungs-stätte steigern wollen.

Das Strategiekonzept der Hochschule Fulda ziel- te im Kern darauf, auch nicht exzellenten Stu-dienbewerbern optimale Studienbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Stu- dienanfängerinnen und Studienanfängern mit sehr unterschiedlichen und individuellen Stu-dienvoraussetzungen sollen im Laufe des Stu-diums mit den verfügbaren Ressourcen einer Hochschule die bestmögliche Qualifikation, Bil-dung und Berufsbefähigung erhalten. Zugleich hat die Hochschule sich das Ziel gesetzt, die Zahl der Studienabbrecherinnen und -abbrecher mög-lichst niedrig zu halten.

Damit erreichte die Hochschule Fulda die End-runde: Im Oktober 2009 präsentierte sie in Ber-lin ihr Konzept. Wenngleich sie aus der Final-runde nicht als Siegerin hervorging, entschied sie, auch unabhängig vom Wettbewerb einzelne Bestandteile des Konzeptes umzusetzen.

Bologna-Reform

Erfolgreich protestiert

Als die Studierenden im Wintersemester 2009/10 zum bundes-weiten Streik gegen das Bildungssystem aufriefen, hatte das vor allem einen Grund: die Unzufriedenheit mit dem Bologna-Prozess. Zu wenig Flexibilisierung, zu wenig Mobilität, zu starke Verschu-lung, zu hohe Prüfungsdichte warfen sie den Reformern vor. Hier und da wurde gar der Ruf laut, zum Status quo ante zurückzukeh-ren und die Diplomstudiengänge wieder einzuführen.

Zu spüren war die Unzufriedenheit auch an der Hochschule Fulda. Denn auch hier zeigten sich Defizite, weil bei der Umstellung auf die neuen Studienabschlüsse vor allem die Verkürzung der Studien- zeiten im Vordergrund gestanden hatte.

Die Hochschule zog aus der Kritik der Studierenden ihre Konse-quenzen:

Sie erarbeitete das „Positionspapier: Handlungsnotwendigkeiten an der Hochschule Fulda zur Vermeidung von Fehlentwicklungen im Bologna-Prozess“. Es kommt seither in der Senatskommission

„Lehre und Studium“ bei der Diskussion von Prüfungsordnungen zum Einsatz mit dem Ziel, Qualifizierung, Studierbarkeit, Flexibi-lität und individuelle Passung für persönliche Entwicklung sowie Mobilität und Internationalität sicherzustellen.

An den Zielen der Bologna-Reform hielt die Hochschulleitung fest. Sie seien vernünftig und zukunftsorientiert, betonte Hochschul-präsident Professor Dr. Karim Khakzar. Bologna führe zu deutlich mehr Transparenz und Vergleichbarkeit im europäischen Hoch-schulraum. Zwar erforderten kürzere Studienzeiten eine stärkere Strukturierung. Diese müsse aber keineswegs mit einer Verschu-lung des Studiums verbunden sein, sondern biete den Hochschu-len auch Freiräume. Nicht zuletzt führe die Bologna-Reform zu einer besseren Durchlässigkeit: Einerseits zwischen den Hoch-schulen, andererseits zwischen den Hochschultypen.

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17Lehre und Studium

Evaluation von Lehre und Studium Ein Plus an Service

Bund-Länder-Programm

Bessere Betreuung

Als Bund und Länder 2010 das Programm „für bessere Studien-bedingungen und mehr Qualität in der Lehre“ beschlossen und bis 2020 rund zwei Milliarden Euro in Aussicht stellten, war man sich schnell einig, dass die Hochschule Fulda einen Förderantrag stellen würde. Inhaltlich baute dieser Antrag in weiten Teilen auf dem Konzept „Exzellente Lehre“ auf. Im Kern zielt er darauf, alle Studierenden unabhängig von ihren Bildungszielen, ihren Studienvoraussetzungen oder ihrer Herkunft gleichermaßen zu fördern und durch unmittelbare Verstärkung der Lehrangebote sowie auf die Vielfalt der Studierenden zugeschnittene Betreu-ungsmöglichkeiten die Qualität von Lehre und Lernen weiter vo-ranzutreiben.

Im Einzelnen sieht der Antrag vor :

,die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte und Tutorinnen und Tutoren,

,die Begleitung Studierender beim selbstständigen Lernen sowie Schreib- und Sprachtrainings insbesondere für nicht muttersprachliche Studierende,

,spezifi sche Orientierungsangebote für Studienanfängerinnen und -anfänger, vor allem Angebote für Studierende, die auf- grund ihrer berufl ichen Qualifi kation ein Studium aufnehmen.

Im März 2011 reichte die Hochschule Fulda ihren Förderantrag ein – und war erfolgreich. Als einzige hessische Fachhochschule erhielt sie den Zuschlag. Rund 3,4 Millionen Euro stehen damit künftig für die Förderung der Lehre zur Verfügung.

Um die Fachbereiche in Fragen der Lehr-Evaluation zu unterstützen und die Evaluation wissenschaftlich weiterzuentwickeln, hat die Hochschule Fulda zu Jahresbeginn 2009 eine halbe zentrale Stelle eingerichtet. Sie schließt einen Lehrevaluationsservice für Lehrende aller Fachbereiche ein. Dieser Service wurde seit dem Wintersemester zur umfassenden Begleitung quantitativer Lehrevaluationen etabliert.

Grundlage dafür ist die kurz zuvor angeschaffte Evaluationssoftware EyaSys, die ein effi zientes computergestütztes Einlesen und Auswerten quantitativer Fragebogenevaluationen ermög-licht. Sie kam auch zum Einsatz bei der groß angelegten Nutzerbefragung der Hochschul- und Landesbibliothek (HLB) im Sommer 2009, einem Kooperationsprojekt der HLB mit dem Institut für Bibliotheks- und Informationswis-senschaft an der Humboldt-Universität Berlin.

Ebenfalls initiiert wurde im Berichtszeitraum die systematische Studienprogramm-Evaluati-on in der Weiterbildung. Sie wird seitdem stetig weiterentwickelt.

Neue Studiengänge – 2009

▷ Digitale Medien; AI, BA

▷ Frühkindliche Inklusive Bildung; SW, BA

▷ Psychosoziale Beratung und Therapie; SW, MA

▷ Supply Chain Management; W, MA

Neue Studiengänge – 2010

▷ Systems Design and Production Manage- ment; ET, MA

▷ Oecotrophologie: Verpfl egungs- und Versorgungsmanagement; OE, BA

▷ Sozialrecht und Sozialwirtschaft; SK, MA

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18 Präsidiumsbericht 2009–2010

Duales Studium

Zweigleisig lernen

2010 stellte die Hochschule Fulda die Weichen für ein neues Studienangebot: das duale Studium. Die Arbeitsgruppe „Duales Studium an der HFD“ entwickelte einen Kriterienkatalog für duale (Bachelor-)Studiengänge, den der Senat in der ersten Version verabschiedete. Künftig soll das Dokument sukzessive bei Bedarf angepasst und ergänzt werden.

Folgende Fachbereiche haben 2010 die Einrich-tung und Akkreditierung vorbereitet:

,FB Elektrotechnik und Informationstechnik: Dualer Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik mit Abschluss Bachelor of Engineering,

,FB Wirtschaft: Dualer Studiengang Logistikmanagement mit Abschluss Bachelor of Arts,

,FB Sozialwesen (federführend), Pflege und Gesundheit, Sozial- und Kulturwissenschaf- ten und Wirtschaft: Dualer und berufsbegleitender Studiengang Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung mit Abschluss Bachelor of Arts.

Die Hochschule Fulda will das duale Studien-angebot in den kommenden Jahren weiter aus-bauen. 2010 begannen bereits die Vorbereitun-gen für weitere duale Studiengänge: so etwa den Studiengang Hebammenkunde des Fach-bereichs Pflege und Gesundheit sowie duale Studiengänge des Fachbereichs Oecotropholo-gie (Lifecycle Catering und Diätologie).

Bestens vorbereitet auf die Praxis

Frau Prof. Bölsche, ist das Angebot dualer Studiengänge an Fach-hochschulen eigentlich neu?

Es handelt sich beim dualen Studium nicht um neue Angebote der Fachhochschulen. Bereits seit vielen Jahren sind die Studierenden-zahlen der Hochschulen deutlich höher als die der Berufsakademien. Neu ist das Angebot aber an der Hochschule Fulda, denn hier zählte das duale Studium bislang nicht zum Kernangebot. Aufgrund unse-rer Erfahrungen und Stärken in den berufsbegleitenden Studiengän-gen, der Verzahnung mit den Organisationen der Region und der an uns kommunizierten Nachfrage seitens mehrerer Unternehmen, der IHK und politischer Entscheidungsträger, haben wir uns dazu ent-schieden, diesen Bereich auf- und auszubauen. Die Entwicklungen an unserer Hochschule finden parallel zur Initiative des Landes Hessen „Duales Studium Hessen“ statt, sodass sich beide Entwicklungen gegenseitig stärken.

Welche Studiengänge sind an der Hochschule Fulda bereits an dieser Vernetzung von theoretischem Hintergrund und beruflicher Praxis beteiligt?

Mit Beginn des Wintersemesters 2011/12 sind an der Hochschule Fulda drei duale Bachelor-Studiengänge gestartet: Elektrotech-nik und Informationstechnik, Logistikmanagement sowie Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung. Diese drei Studiengänge sind über die Entwicklungsarbeit an der Hochschule in enger Kooperation mit Praxispartnern der Region entwickelt worden. Hierzu zählen unter anderem Unternehmen wie EDAG, Ondal, tegut, Zufall und der Land-kreis Fulda mit mehreren hessischen Optionskommunen.

Ist der Ansatz grundsätzlich für alle Studiengänge geeignet?

Ausdrücklich nein. Der Anteil der dual Studierenden, die im Winter-semester ein duales Studium aufgenommen haben, beträgt weniger als fünf Prozent. Auch wenn weitere Studiengänge zukünftig dual angeboten werden, so wird der Anteil der dual Studierenden an der Hochschule Fulda mittelfristig nicht über zehn Prozent steigen. Für international ausgerichtete Studiengänge bietet es sich beispielsweise eher an, Auslandsaufenthalte fest im Studienplan zu verankern – in Kombination mit einem dualen Studiengang ist das nicht immer realisierbar. Zudem ist nicht für alle Studiengänge die erforderliche Anzahl an Praxispartnern in der Region Osthessen angesiedelt, als dass sich ein solches Programm gemeinsam umsetzen ließe.

Interview

Page 21: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

19Lehre und Studium

Die Tendenz hin zu dualen Studienprogrammen ist hessen- und bundesweit steigend. Worin sehen Sie die Vorteile und besonderen Fähigkeiten der Studierenden während des Studiums?

Der größte Vorteil besteht sicherlich in der Verzah-nung zwischen Wissenschaft und Anwendungsbe-zug. Denn duales Studium bedeutet ja, dass sich Studien- und Praxisphasen abwechseln, sei es im Quartals-, Wochen- oder einem anderen Rhyth-mus. Damit können Kompetenzen, die in der Lehre erworben werden, direkt auf praktische Fragestel-lungen angewendet werden. So werden beispiels-weise regelmäßig Projektarbeiten angefertigt, die praktische Fragestellungen im Unternehmen unter Einsatz wissenschaftlicher Methoden beantworten. Darüber hinaus ist nicht zu vernachlässigen, dass die Studierenden während des Studiums ein Gehalt durch das Unternehmen erhalten und dass in kleinen Gruppen auf sehr hohem Niveau Kompe-tenzen erworben werden. Und worin bestehen die Vorteile der Studierenden nach einem erfolgreichen Abschluss?

Zunächst ist als Vorteil zu benennen, dass die Übernahmequote der dual Studierenden durch die Unternehmen sehr hoch ist. Für die Mehrzahl erüb-rigt sich die Suche nach einem Einstiegsjob. Wenn nun dual Studierende nach ihrem Studienabschluss in das Berufsleben einsteigen, dann verkürzt sich die Einarbeitungszeit deutlich, denn die Studieren-den kennen das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits seit mindestens drei Jahren. Sie haben Erfahrung bei der Anwendung der wissenschaftli-chen Erkenntnisse auf das Unternehmen und sind in diesem Bereich sowohl durch das Unternehmen als auch durch die Lehrenden intensiv begleitet worden. Dies hat zur Folge, dass sie nach dem Abschluss direkt Verantwortung im Unternehmen übernehmen können.

Welchen Nutzen können die beteiligten Praxispartner aus diesem System ziehen?

Die Praxispartner profitieren gleichermaßen von der Verzahnung zwischen Wissenschaft und An-wendungsbezug. Im Vergleich zu einem traditio-nellen Studienabschluss entfällt eine langwierige und teure Einarbeitungsphase im Unternehmen, und im Vergleich zu einer traditionellen Ausbil-dung bringen die Absolventinnen und Absolven-ten auch die erforderlichen wissenschaftlichen Kompetenzen der jeweiligen Fachdisziplin sowie Schlüsselkompetenzen mit. Des Weiteren ist nicht zu unterschätzen, dass die intensiven Kontakte zur Hochschule vielfältig genutzt werden können, etwa wenn es um anwendungsbezogene For-schung oder wissenschaftliche Weiterbildung geht.

Wird die Hochschule Fulda in den kommenden Jahren weitere duale Angebote entwickeln?

Ja, für einige Studiengänge ist die Entwicklung bereits weit vorangeschritten. Geplant sind unter anderem neue Studiengänge in den Fachbereichen Pflege und Gesundheit sowie Oecotrophologie. Hierzu zählen zum Beispiel die Studiengänge Heb-ammenkunde, Diätologie und LifeCycleCatering (Außer-Haus-Verpflegung im gesamten Lebens-verlauf). Damit werden sich duale Studiengänge auch in dem Profilbereich „Gesundheit, Ernährung, Lebensmittel“ etablieren und somit dieses Profil der Hochschule Fulda weiter ausbauen.

Prof. Dr. Dorit Bölsche, Vizepräsidentin der Hochschule Fulda

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20 Präsidiumsbericht 2009–2010

Didaktik

Kompetenzen für Tutorinnen und Tutoren

Johann Lafer wird Lehrbeauftragter

Die Verbindung von Genuss und Gesundheit

Wer als Tutorin oder Tutor arbeiten und damit Lehraufgaben übernehmen will, braucht be-sondere Kompetenzen: didaktische, organisato-rische und kommunikative. Schließlich gilt es nicht nur, Lehrstoff zu vermitteln. Tutorinnen und Tutoren müssen auch wissen, wie man ein Tutorium organisiert, sie müssen Lernprozesse von Einzelnen und Gruppen reflektieren können, mit Konflikten in der Lerngruppe konstruktiv umgehen und Sicherheit in ihrer Rolle in der Lerngruppe entwickeln.

Im regulären Lehrplan werden diese Kompeten-zen und Qualifikationen nicht oder nur ansatz-weise vermittelt. Deshalb haben sich sieben Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule Fulda am Service Center Lehre der Universität

Sein Ziel: die kulinarischen Bildung in Deutsch-land zu fördern und Kompetenzen in puncto Geschmack und Genuss zu vermitteln. Johann Lafer lehrte im Sommersemester 2010 am Fach-bereich Oecotrophologie. Im Blick hatte der Ster-nekoch dabei vor allem eine gesunde Schüler-verpflegung. So plädierte er dafür, die Themen Kochen und Essen zu einem Grundanliegen von Schule und Bildung zu machen. Das Wissen um gesunderhaltendes und genussvolles Essen und Trinken gehöre ebenso zur Allgemeinbildung wie Rechnen, Schreiben, Fremdsprachen und

Naturwissenschaften. „Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder ein positives Verhältnis zu guten und gesunden Lebensmitteln auf-bauen“, forderte Lafer. „Der Geschmack und unsere Sinne geben uns alle Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln.“ Die von ihm ausgebildeten Oecotrophologen sollen künftig unter anderem als Schuloecotrophologen die Lust am Genießen gesunder Lebens-mittel vermitteln.

Für eine gesunde Schülerverpflegung engagiert sich Lafer bereits seit 2009 als Schirmherr des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes take54you, das eine gesunde Schülerverpflegung mit Ernährungsbildung verzahnt.

Kassel zu Tutorenausbilderinnen und -ausbildern qualifiziert. Sie schulen nun die angehenden Tutorinnen und Tutoren und geben ihnen das erforderliche Rüstzeug, um die Kommilitoninnen und Kommilitonen erfolgreich zu unterstützen.

Ausgehend von einer Konzeption des Fachbereichs Pflege und Gesundheit wurden in Zusammenarbeit der Fachbereiche Pfle-ge und Gesundheit und Angewandte Informatik zu Semesterbe-ginn mehrere zweitägige Veranstaltungen zur Ausbildung von Tutorinnen und Tutoren angeboten und anschließend in zwei mehrstündige Reflexionsveranstaltungen während und am Ende des Semesters evaluiert. Aufgrund der positiven Resonanz auf das Angebot ist eine Verstetigung und Erweiterung dieses An-gebots in Planung.

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21Lehre und Studium

Gender Mainstreaming

Ausgezeichnet für Gleichstellung von Frauen und Männern

Gleichstellungskonzept

Nachwuchs-Wissen-schaftlerinnen fördern

Die Hochschule Fulda erhielt im Juni 2009 als eine von insgesamt zwei ausgezeichneten Fachhochschulen und, als erste hessische Hochschule überhaupt, das Total E-Qualität Prädikat für ihre er-folgreichen Bemühungen um die Gleichstellung von Frauen und Männern. Innerhalb von fünf Jahren hat sie die Frauenquote in den Professuren fast verdoppelt. Aber nicht nur das. Schülerin-nen werden für ein Studium, insbesondere ein ingenieurwissen-schaftliches, interessiert, Studentinnen und Absolventinnen auf ihren Beruf vorbereitet und in der Karriereplanung unterstützt. Die Hochschule ist auch ein Arbeitsplatz für Frauen. Von den über 400 Beschäftigten sind etwa 54 Prozent Frauen, unter den rund 120 Professuren immerhin 34 Prozent. Viele Beschäftigte nehmen familienfreundliche Regelungen wie Kinderbetreuung, Teilzeit-

Mehr Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen – das war das Ziel des von Bundesregierung und Ländern aufgelegten Professorinnenprogramms. Aufgelegt wurde das Programm, weil deutsche Hochschulen im Wettbewerb um Exzellenz vor den Augen internationaler Gutachterinnen und Gutachter in puncto Gleichstellung nicht bestehen konnten. Deutschland verschwende ein enormes wissenschaftliches Potential, lautete die Kritik.

113 Hochschulen bundesweit beteiligten sich an der Ausschreibung und legten ein Gleichstellungs-konzept vor. Die Hochschule Fulda überzeugte und erhielt eine Zusatzförderung für drei Professorin-nen in den Fachbereichen Angewandte Informatik, Oecotrophologie und Pfl ege und Gesundheit.

Aus den dadurch freigewordenen Mitteln fi nanziert die Hochschule unter anderem Promotionsstellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen. Für Fachhoch-schulen ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses schwieriger und weniger direkt, da Fachhochschulen bisher kein eigenes Promotions-recht haben und der Weg zur Fachhochschulpro-fessur gewöhnlich über Spitzenpositionen in der Praxis geht, die seltener mit Frauen besetzt wer-den. Ziel der Hochschule Fulda ist es daher, hervor-ragenden Absolventinnen eine Promotion und im Idealfall eine Professur zu ermöglichen.

www.hochschule-fulda.de

Stufe für Stufe Chancen- gleichheit

arbeit oder Telearbeit in Anspruch. Total E-Quality Deutschland e. V. verfolgt das Ziel, Chancengleichheit in unserer Gesellschaft zu etablieren und nachhaltig zu verankern. Dieses Ziel ist er-reicht, wenn Begabungen, Potenziale und Kompetenzen beider Geschlechter gleichermaßen (an-)erkannt, einbezogen und geför-dert werden.

Page 24: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

22 Präsidiumsbericht 2009–2010

Familiengerechte Hochschule

Ein Zimmer für FamilienFamiliengerechte Hochschule

Kinder fl exibel betreuenEine Bedarfserhebung bei studierenden Eltern und Beschäftigten förderte es zutage: Viele Eltern wünschen sich keine ganztägige Betreuung für ihre Kinder, sondern eine Betreuung für bestimmte Veranstaltungen oder Arbeitstermine und zu Randzeiten, wenn andere Betreuungseinrichtungen geschlossen haben.

Die Hochschule Fulda organisierte daraufhin eine fl exible Kin-derbetreuung mit dem Ziel, auf diese Weise zu einer erheblichen Verbesserung bei der Vereinbarkeit von Familie, Studium und Be-ruf beizutragen. Vor allem ging es ihr darum, gezielt studierende Eltern zu unterstützen, indem sie ihnen die Teilnahme an Block-veranstaltungen oder außergewöhnlichen Terminen erleichtert.

Das Betreuungsangebot richtet sich an Kinder von 0 bis 14 Jahren. Die Hochschule unterstützt das Projekt durch Bereitstellung kind-gerecht ausgestalteter Räumlichkeiten und die Finanzierung von 20 Betreuungsstunden pro Woche.

Ein kuscheliger Sessel, eine Spielecke mit unzäh-ligen Plüschtieren und ein Platz für Mamas und Papas Notebook: Im Juni 2009 weihte die Hoch-schule das neue Familienzimmer ein. Ein Raum, der Wohlfühl-Atmosphäre bietet. Er soll Treff-punkt zum Stillen, Wickeln und Spielen sein.

Die Hochschule Fulda will damit die Bedingun-gen für Studierende mit Kind weiter verbessern. Studium und Familie jeden Tag aufs Neue mit-einander in Einklang zu bringen, ist eine große Herausforderung. Die kann eine Hochschule den Eltern zwar nicht abnehmen. Aber sie kann für bestmögliche Rahmenbedingungen sorgen.

www.hochschule-fulda.de

Page 25: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

23Lehre und Studium

audit berufundfamilie

Zertifikat überreichtFür ihr Engagement, Studium bzw. Beruf und Familie besser mit-einander zu vereinbaren, ist die Hochschule Fulda im Juni 2009 in Berlin erneut mit dem Zertifikat zum audit berufundfamilie ausgezeichnet worden. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirt-schaftsministerium, Dagmar Wöhrl, überreichten das Zertifikat an die Vizepräsidentin Prof. Dr. Kohlenberg-Müller. Erstmals er-hielt die Hochschule Fulda das Zertifikat im Jahr 2006.

Die Hochschule Fulda betrachtet das audit als Qualitätssiegel. Um die Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Familie zu errei-chen, müssen Lebensläufe nach neuem Muster gestaltet werden. Gebraucht wird eine dynamische Form der individuellen Lebens-gestaltung. Im Kern geht es um Kulturwandel, um Flexibilität und individuelle Lösungen.

Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende (PBS)

Wenn der Druck zu groß wird

Die Zahl jener Studierender, die mit den gestiegenen Anforderun-gen nicht mehr mithalten können, nimmt immer mehr zu. Sie zu unterstützen ist die Aufgabe der im Juli 2009 eingerichteten Psy-chotherapeutischen Beratungsstelle (PBS). Einer Anlaufstelle für Studierende mit seelischen Problemen wie Arbeitsstörungen, Prüfungs-ängsten, Depressionen, Essstörungen, Suizid- gedanken oder Suchtproblemen.

Die Hochschule Fulda sieht es als ihre Auf-gabe, sich um die „seelische Gesundheit“ ihrer Studieren- den zu kümmern. Schließlich können starke psycho- soziale Belas-tungen auch aus

der höheren Arbeitsbelastung und dem stärkeren Prüfungsdruck resultieren, die die Straffung der Studiengänge im Zuge des Bologna-Prozesses mit

sich gebracht hat.

Betreut werden die Studierenden fachbe-reichsübergreifend von psychothera-

peutisch und medizinisch ausge-bildeten Dozenten der Hoch-

schule. Eine komplette Thera-pie können diese zwar nicht durchführen. Aber sie klären eventuell weitere diagnos-tische oder therapeutische Maßnahmen ab und sind auch bei der Einleitung von Therapiemaßnahmen außer- halb der Hochschule behilf-

lich. Manchmal, das wissen sie aus Erfahrung, reichen ein bis

zwei Gespräche zur raschen Krisen-intervention schon aus.

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3 | Forschung und Entwicklung

Die Forschung ausbauenSpitzenpositionen erreicht

Wissenschaftliche Zentren

Allein unter UnisGute Perspektiven für FH-Master

Open House

Existenzgründung

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26 Präsidiumsbericht 2009–2010

Strategie

Die Forschung ausbauen

Forschung ist als eines von sechs Strategiefeldern der Hochschule Fulda benannt worden und in der strategischen Zielsetzung sowie im Leitbild der Hochschule Fulda fest verankert.

Forschung an der Hochschule Fulda ist anwen-dungsbezogene, interdisziplinäre, in Netzwerke eingebundene Forschung:

,1. Die anwendungsbezogenen Forschung erstreckt sich von den profilbildenden Fach- richtungen „Gesundheit, Ernährung, Lebens- mittel“ bis hin zu anderen Fachbereichen, die auch an anderen Hochschulen verankert sind, wie Elektrotechnik und Informationstechnik, Angewandte Informatik, Sozialwesen, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie Wirtschaft.

,2. Die interdisziplinäre Ausrichtung der For- schung ist durch die Gründung wissenschaft- licher Zentren strukturell verankert worden. An diesen Zentren wird an fachbereichsüber- greifenden Forschungsthemen gearbeitet, zum Beispiel an den Schnittstellen „Mensch und Computer“, „Gesellschaft und Nachhal- tigkeit“, „Ernährung und Lebenszyklus“ sowie „Interkulturalität und Europäische Integration“.

,3. Die Einbindung in Netzwerke erstreckt sich von regionalen Netzwerken in Osthessen bis hin zu internationalen Netzwerken. Part- ner in diesen Netzwerken sind andere Hoch- schulen, aber auch Unternehmen, gemeinnüt- zige Organisationen und politische Akteure. Die zentrale Lage der Hochschule Fulda in Deutschland und Europa sowie das Trans- ferzentrum Fulda Transfer in der Stadtmitte unterstützt die Bildung geeigneter Netz- werkstrukturen.

Es ist erklärtes Ziel der Hochschule Fulda, die Forschungstätigkeiten weiter auszubauen. Zu diesem Zweck ist 2011 der Aufbau der interdiszi-plinären wissenschaftlichen Zentren durch An-schubmittel aus der Zielvereinbarung mit dem Land (2011–2015) unterstützt worden.

Page 29: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

27Forschung und Entwicklung

Rankings

Spitzenpositionen erreicht

Das Drittmittelvolumen für Forschung ist an der Hochschule Fulda im Jahr 2010 auf 1,375 Millio-nen Euro gestiegen. Im Jahr 2009 umfasste das Drittmittelvolumen 1,284 Millionen Euro. Im Vergleich zum Jahr 2006, in dem das Drittmit-telvolumen noch bei 541.000 Euro lag, hat sich das Volumen somit mehr als verdoppelt. Hinzu kommen Forschungstätigkeiten, die aus Zweit-mitteln des Landes (etwa aus den Programmen Forschung für die Praxis und Gleichstellung der Geschlechter) finanziert werden, und die inter-ne Forschungsförderung der Hochschule Fulda mit einem Volumen von jährlich 100.000 Euro, die zur Anschubfinanzierung innovativer For-schungsvorhaben dient.

Mit den ausgewiesenen Drittmittelzahlen ist die Hochschule Fulda – bezogen auf die eingewor-benen Drittmittel je Professorin / je Professor – führend unter den hessischen Fachhochschulen. Diese Spitzenposition geht aus den aktuellsten Drittmittelstatistiken des Hessischen Ministeri-ums für Wissenschaft und Kunst hervor.

Weitere Spitzenpositionen nimmt die Hochschu-le Fulda bundesweit in den Programmen „For-schung an Fachhochschulen“ des Bundesminis-teriums für Bildung und Forschung ein: Bei den Bewilligungsquoten des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ landete die Hochschule Fulda über den Zeitraum 2007 bis 2010 unter den besten fünf Hochschulen bundesweit, und in der Förderlinie SILQUA-FH „Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter“ ist die Hochschule Ful-da mit vier laufenden Projekten bundesweit die erfolgreichste Hochschule.

Die Erfolge in den Förderlinien FHProfUnt und SILQUA-FH sind charakteristisch für die For-schung an der Hochschule Fulda, die zu wesent-lichen Anteilen in Programmen mit gutachter-lichem „Peer-Review-Verfahren“ angesiedelt ist. Das gilt nicht nur für die beiden benannten För-derlinien, sondern zum Beispiel auch für die För-derlinie „Ingenieur-Nachwuchs“, das ZIM-Pro- gramm „Zentrales Innovationsprogramm Mittel-stand“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, die EU-Forschungstätigkeiten sowie die Zweitmittelforschung in den ausge-schriebenen Förderungen des Landes Hessen. Im Vergleich zu anderen Hochschulen ist der Anteil der Forschungsprojekte, die ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen, an der Hochschule Fulda mit über 90 Prozent vergleichsweise hoch. Dies kann als Indiz für die begutachtete Qualität der Forschungstätigkeiten herausgestellt werden.

Page 30: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

28 Präsidiumsbericht 2009–2010

Aufnahme in die EUA

Allein unter UnisPromotionen

Gute Perspektiven für FH-Master

Um Masterstudierenden an Fachhochschulen eine wissenschaft-liche Perspektive zu bieten, hat die Hochschule Fulda sich dafür stark gemacht, Regelungen zu kooperativen Promotionen an Fachhochschulen im Hessischen Hochschulgesetz (HHG) zu ver-ankern. Ihr Ziel war es, die Rahmenbedingungen für Promotionen zwischen Fachhochschulen und Universitäten deutlich zu verbes-sern. Und sie hatte Erfolg: Der Textvorschlag der Hochschule Ful-da wurde wörtlich in das neue HHG aufgenommen. Am 1. Januar 2010 ist das Gesetz in Kraft getreten.

Im Juli 2010 beschlossen die Präsidien der Hochschule Fulda und der Universität Kassel, den seit 2005 bestehenden Kooperations-vertrag um den Punkt „Promotionen“ zu ergänzen mit dem Ziel, ein kooperatives Promotionsprogramm mit thematischen Kollegs für Promovierende beider Einrichtungen aufzusetzen. Inzwischen werden Promovierende der Hochschule Fulda und der Universität Kassel gemeinsam betreut.

Auch hochschulintern wurden die Rahmenbedingungen für Pro-movierende optimiert: Seit Anfang 2009 ist eine halbe Stelle zur Promotionsförderung eingerichtet. Zu ihren Aufgaben gehören Beratung und Unterstützung der Promovierenden und der betreu-enden Professorinnen und Professoren, Beratung des Präsidiums in Fragen der institutionellen Promotionsförderung an der Hochschu-le Fulda sowie der fachliche Austausch mit anderen Hochschulen.

Die Hochschule Fulda ist am 22. Oktober 2008 als Vollmitglied in die European University Associ-ation (EUA) aufgenommen worden. Damit war sie die erste Hochschule ohne Promotionsrecht in Europa, die die Anforderungen für eine Auf-nahme in den Verbund der europäischen Uni-versitäten erfüllt hat. Entscheidendes Kriterium für Fachhochschulen ist die aktive und erfolg-reiche Teilnahme an europäischen und natio-nalen Forschungsprogrammen, die unabhängig begutachtet werden. Für die Hochschule Fulda ist dies eine große Auszeichnung. Einerseits ho-noriert die Aufnahme in die EUA die bisherigen Anstrengungen in der anwendungsorientierten Forschung, andererseits wird deutlich, dass die Grenzen zwischen den Hochschultypen zuneh-mend aufweichen und die klassischen Fach-hochschulen auf einem guten Weg sind, sich im Bereich der anwendungsorientierten Forschung ihren Platz in der Hochschullandschaft zu er-obern.

Bislang gehörten der EUA als Vollmitglieder ausschließlich Universitäten an. Der Aufnahme vorausgegangen war eine Satzungsänderung der EUA: Hochschulen, die keine Promotion anbieten, sich aber aktiv an europäischen und nationalen Forschungsprogrammen beteiligen, können danach Vollmitglied in der EUA werden.

Mit Stand Dezember 2010 sind weitere 15 Fach-hochschulen Mitglied der EUA. Die Etablierung einer gemeinsamen Plattform der in der EUA vertretenen deutschen Fachhochschulen wird angestrebt.

Die Gesamtzahl der laufenden Promotionen im WS 2009/2010: 21, davon im Fachbereich

Angewandte Informatik: 2

Elektrotechnik und Informationstechnik: 3

Lebensmitteltechnologie: 5

Oecotrophologie: 4

Pfl ege und Gesundheit: 1

Sozial- und Kulturwissenschaften: 1

Sozialwesen: 5

2010 abgeschlossene Promotionen: 3

Professorinnen / Professoren der Hochschule Fulda, die 2009 und 2010 als Zweitgutachter in Promotionsverfahren anderer Hochschulen fungierten: 7

Page 31: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

29Forschung und Entwicklung

Open House

Im Rahmen der offi ziellen Eröffnung des Gebäu-des „wohnenplus am Schlossgarten“ hat das Fulda Transfer Anfang Juli 2009 seine Türen geöffnet und einen Einblick in die Arbeit sowie die neuen Räume gegeben. Zahlreiche Besuche-rinnen und Besucher haben dieses Angebot ge-nutzt und sich einen Eindruck vom „neuen“ Ful-da Transfer gemacht.

Der erste Standort des Hochschulzentrums be-fand sich am Heinrich-von-Bibra-Platz 3. Ziel war es, die Bereiche Wissenstransfer, Existenz-gründung und wissenschaftliche Weiterbildung an einem Ort zu bündeln – und das mitten in der Stadt in der Nähe des Bahnhofs. Im Jahre 2009 fand der Umzug in die neuen Räumlichkeiten statt, mit dem das Fulda Transfer seine Leistun-gen weiter ausbauen und sich zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs weiterentwi-ckeln konnte. Seitdem fi nden noch mehr Projek-te, wissenschaftliche Zentren, Institute, weitere Einrichtungen sowie Existenzgründerinnen und Existenzgründer der Hochschule unter dem Dach des Fulda Transfers Platz.

Ziele und Aufgaben des Fulda Transfers

Das Fulda Transfer …

… intensiviert den Austausch mit der Region. Unternehmen, (gemeinnützigen) Organi-sationen, Vereinen, Privatpersonen und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule wird hier Raum gegeben, ihr Wissen auszutauschen, um es für den jeweils anderen nutzbar zu machen.

… stärkt Forschungs- und Transferprojekte sowie wissenschaftliche Zentren, indem Büroräume für Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, Besprechungsräume für Meetings mit Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft und weitere Infrastrukturen zur Verfügung gestellt werden.

… unterstützt Existenzgründerinnen und -grün-der, indem sie Büro- und Besprechungsräum-lichkeiten nutzen können. Zudem werden sie von der START-Agentur der Hochschule dabei unterstützt, ihren Businessplan und damit ihre Existenz aufzubauen.

… stärkt die wissenschaftliche Weiterbildung, indem es als hervorragend geeigneter Veran-staltungsort genutzt werden kann, und weil hier das Zentrum für wissenschaftliche Weiter-bildung (ZWW) der Hochschule seinen Sitz hat.

… bietet gemeinnützigen und mildtätigen Ver-einen und sozialengagierten Organisationen, die mit der Hochschule in Zusammenarbeit ste-hen, Räume für Veranstaltungen, Vortragsaben-de etc. – in diesem Kontext können Privatper-sonen zu wissenschaftlichen bzw. kulturellen Veranstaltungen eingeladen werden.

… ist grundsätzlich ein idealer Ort für Fachta-gungen, Kongresse, und Workshops sowie für kulturelle Ausstellungen und Events und stellt damit die Verbindung der Hochschule in die Stadt und die Region dar.

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30 Präsidiumsbericht 2009–2010

57 Personen bzw. 15 Teams aus 6 Fachbereichen der Hochschule ließen sich in den Jahren 2009 und 2010 während des Gründungsprozesses von der START Agentur beraten und kontinuierlich coachen. Alle 15 Teams gründeten ein eigenes Unternehmen.

Eines davon: das innovative Dienstleistungspro-jekt „Virtuelles Wartezimmer“. Für dieses Projekt gelang es, Exist-Gründerstipendium-Mittel vom BMBF einzuwerben, so dass im Februar 2009 für das VisWa-Team die Produktentwicklung und Businessplanerstellung beginnen konnte.

VisWa ist ein Produkt zur Vereinfachung der Ter-minvergabe in Arztpraxen. Sowohl das Praxis-personal als auch die Patienten buchen auf einer gemeinsamen Plattform freie Termine. Letztere greifen über das Internet zu. Das Besondere und Innovative an dieser Idee ist die Nutzung des Produkts als Qualitätsmanagement- und Steu-erungsinstrument. Denn der Schwerpunkt der Geschäftsidee liegt auf der Beratung für Arzt-praxen, die auf das Produkt aufbaut. Die Grün-der verbinden dabei ihr spezielles Wissen im Gesundheitswesen und im Qualitätsmanage-ment, das sie an der Hochschule Fulda erworben haben.

Existenzgründung

Unterstützung für Gründer

Die START-Agentur unterstützt Hochschulab-solventen, Studierende und Mitarbeiter bei der eigenen Existenzgründung. Diese erfolgt zum einen durch individuelle Beratung der Gründungsinteressierten und deren Coa-ching bis über die Existenzgründung hinaus. Zum anderen unterstützt die START-Agentur bei der Beantragung von Exist-Fördermitteln und stellt den Gründern Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung. Das Existenz-gründungsseminar Unternehmensgründung I und II für die Studierenden aller Fachberei-che rundet das Angebot ab.

Das Projektteam nutzte während der Förderpha-se einen Büroraum im Hochschulzentrum Fulda Transfer. Die übrigen Büros für Existenzgründer im Fulda Transfer nutzten drei weitere Teams zur Gründungsvorbereitung. Ein Existenzgrün-derbüro wurde zeitweise einem Forschungspro-jekt des Fachbereichs Angewandte Informatik zur Verfügung gestellt.

Page 33: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

31Forschung und Entwicklung

Forschungsprofil

Wissenschaftliche Zentren

Mit dem Kompetenzzentrum Mensch-Computer-Interaktion (KMCI) wurde im Jahr 2005 an der Hochschule Fulda ein erstes wissen-schaftliches Zentrum gegründet, das den Anspruch einer interdis-ziplinär ausgerichteten Forschung und Lehre verfolgt.

Die Struktur zentraler wissenschaftlicher Einrichtungen ist im Jahr 2010 für mehrere Anwendungsgebiete umgesetzt worden, um das zunehmend interdisziplinäre Profil der Hochschule zu schärfen und sichtbar zu machen. Der Hochschulrat hat in seiner Sitzung im Oktober 2010 die Verankerung des Forschungsprofils in den interdisziplinär ausgerichteten wissenschaftlichen Zen-tren ausdrücklich begrüßt. Nach intensiven Vorarbeiten im Jahr 2009 sind zum 1. Januar 2010 die folgenden wissenschaftlichen Zentren zusätzlich eingerichtet worden:

CINTEUS – Centrum für interkulturelle und europäische Studien. Das Zentrum bündelt und koordiniert Forschungs- und Wissens-transferaktivitäten in den Bereichen interkultureller Beziehun-gen und europäischer Studien. Nachdem das Zentrum zunächst auf der Ebene des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften eingerichtet wurde, soll ab dem Jahr 2010 zunehmend eine inter-disziplinäre, fachbereichs- und hochschulübergreifende Ausrich-tung der Forschungsaktivitäten erfolgen.

ZCMK – Zentrum für Catering, Management und Kulinaristik. Auch die Aktivitäten im Rahmen der Forschung und des Wissens-transfers des ZCMK sind zunächst innerhalb eines Fachbereichs (Oecotrophologie) initiiert worden. Mit der Bündelung und inter-disziplinären Ausrichtung im Zentrum ZCMK sollen zunehmend fachbereichsübergreifende Forschungsschwerpunkte erschlossen werden.

Über die primär forschungsorientierten Zentren hinaus ist mit dem ZWW – Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung eine wei-tere zentrale wissenschaftliche Einrichtung entstanden. Die bis-herigen Gremienarbeiten zur wissenschaftlichen Weiterbildung sind damit organisatorisch in das ZWW übertragen worden, das sich der Koordination und Weiterentwicklung der wissenschaft-lichen Weiterbildungsangebote an der Hochschule Fulda widmet.

Für die Einrichtung eines weiteren Zentrum – „Centre of Research for Society and Sustainability (CeSST)“ auf Initiative des Fach-bereichs Sozialwesen wurden im Jahr 2010 Vorarbeiten für eine Gründung im Jahr 2011 geleistet.

Die Satzungen aller Zentren beschreiben über den Aufgabenbe-reich hinausgehend die organisatorische Verankerung der fach-bereichsübergreifenden Zusammenarbeit sowie die Vernetzung mit anderen Institutionen bzw. Praxispartnern in Form von Bei-räten.

Gegenwärtig besitzen die Zentren zwar eine organisatorische Struktur, nicht aber die Mittel, die für die erfolgreiche Umsetzung der geplan-ten Maßnahmen erforderlich sind. Der erfolg-reiche Auf- und Ausbau der wissenschaftlichen Zentren setzt eine Anschubfinanzierung voraus, die seit dem Jahr 2010 Gegenstand der Verhand-lungen über die Zielvereinbarungen mit dem HMWK waren. Die Zielvereinbarungen konnten jedoch im Jahr 2010 noch nicht abgeschlossen werden.

In der weiteren Entwicklung des Forschungs-profils der HFD wird die Anzahl der wissen-schaftlichen Zentren auf circa fünf begrenzt. Die Satzungen sehen vor, dass im Abstand von drei Jahren eine Evaluierung erfolgt, zu der der Senat Stellung nimmt, bevor das Präsidium über die Fortführung des jeweiligen Zentrums ent-scheidet. Die Evaluierung erfolgt auf Basis eines Kriterienkatalogs, in dem die strategischen Ziele der Hochschule Fulda die interdisziplinäre Aus-richtung des Zentrums sowie der Beitrag zur Pro-filbildung besondere Beachtung finden. Dieser Kriterienkatalog wurde im Jahr 2010 entwickelt und den Gremien vorgestellt.

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4 | Internationales

Gleiche Startbedingungen für alleGut positioniert, aber Optimierungsbedarf

Rekordbeteiligungen zwei Jahre in Folge

John-Gumperz-Lectures eingerichtetZusammenarbeit mit Theologischer Fakultät

Fahrräder für internationale StudierendeGeschäftsbeziehungen geknüpft

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34 Präsidiumsbericht 2009–2010

Internationalisierungsstrategie Gut positioniert, aber Optimierungsbedarf

Legt man ausschließlich die Zahl der internationalen Studieren-den bzw. der Bildungsausländer an der Hochschule Fulda zugrun-de, schneidet die Hochschule Fulda im bundesweiten Vergleich extrem gut ab. Das gilt insbesondere mit Blick auf die Zahl der Absolventinnen und Absolventen. Allerdings ist das Gros der in-ternationalen Studierenden in den Masterstudiengängen zu fi n-den. Sieht man sich die Zahl der internationalen Studierenden im Erststudium und der Absolventinnen und Absolventen an, liegt die Hochschule Fulda unter dem Bundesdurchschnitt.

Optimierungsbedarf zeigte sich zudem

,beim Erasmusprogramm, insbesondere bei der Quote der Incomings,,bei den Hochschulkooperationen, wo die Entwicklungs- und Schwellenländer unterrepräsentiert sind und ,beim internationalen Studienangebot, da die Hochschule Fulda noch keine Joint / Double Degrees anbietet.

Daraus abgeleitet hat die Hochschule Fulda beschlossen, bis 2015 die Zahl und die Studienerfolgsquote der internationalen Studie-renden insbesondere in den Bachelor-Studiengängen zu erhöhen. Sie will ihre Studierenden noch mehr als bisher international und weltoffen qualifi zieren, ihre interkulturellen Kompetenzen fördern und sie so fi t machen für einen globalisierten Arbeits-markt: durch Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz, Aus-weitung des englischsprachigen Lehrangebots sowie Schaffung von Mobilitätsfenstern vor allem in den Bachelorstudiengängen. Die Zahl der Outgoings soll sich deutlich erhöhen. Im Studienjahr 2009/2010 gingen 182 Studierende zum Studium bzw. Praktikum ins Ausland. Als Austauschstudierende an die Hochschule Fulda kamen rund 45 Studentinnen und Studenten. Auch diesen Anteil gilt es signifi kant zu erhöhen. Und schließlich hat die Hochschule Fulda beschlossen, ihr Kooperationsnetzwerk strategisch auszu-bauen. Nach der Intensität der Zusammenarbeit und des Aus-tauschs sollen drei Kategorien gebildet werden: 1. Schlüsselpart-nerschaften, 2. Partnerschaften und 3. Austauschvereinbarungen.

Über dem Bundesdurchschnitt

Im Wintersemester 2010/2011 verzeichnete die Hochschule Ful-da einen Rekord bei den internationalen Studierenden. Fast 900 internationale Studentinnen und Studenten aus 90 Ländern studierten an der Hochschule. Mehr als ein Drittel von ihnen kam aus Afrika. Der Anteil der internationalen Studierenden lag zu diesem Zeitpunkt mit 15,8 Prozent deutlich über dem bundes-weiten Durchschnitt von 11,8 Prozent.

Propädeutikum

Gleiche Startbedingungen für alle

Sie kommen aus Saudi-Arabien, Palästina, Pa-kistan, Thailand, Vietnam, Polen, Russland, Ma-zedonien, Griechenland, Mexiko oder Kamerun. Und sie wollen an der Hochschule Fulda studie-ren. Nicht nur sprachlich ist das eine Herausfor-derung für die internationalen Studierenden. Was meist noch schwerer wiegt: Jeder von ihnen bringt fachlich ganz unterschiedliche Vorausset-zungen mit. Denn die Mathematikkenntnisse des Studenten aus Peking sind nicht vergleich-bar mit denen eines Studenten aus Moskau oder Delhi. Und nicht nur das: Auch die Lerngewohn-heiten differieren von Land zu Land erheblich. Unterm Strich: schwierige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Studienabschluss.

Im März 2009 hat die Hochschule Fulda des-halb erstmals ein Propädeutikum angeboten. Ein studienvorbereitendes Vorsemester für in-ternationale Studierende, die alle Zulassungs-voraussetzungen erfüllen und die Zeit bis zum Studienbeginn im Wintersemester nutzen wol-len, um ihren Wissensstand anzugleichen und sich optimal auf das Fachstudium vorzubereiten. Das Propädeutikum bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse in den Sprachkursen zu verbessern und in Fachkursen für Elektrotechnik, Wirtschaft oder Informa-tik Vorkenntnisse für das spätere Fachstudium zu erwerben. Die Studierenden lernen die Me-thoden wissenschaftlichen Arbeitens an einer deutschen Hochschule kennen und bekommen praktische Tipps zum Leben und Studieren in Deutschland. So vorbereitet können sie ihr Fach-studium schneller und erfolgreicher absolvieren.

Auch die Hochschule profi tiert von den studien-vorbereitenden Kursen: So kann das Fachstudi-um mit optimal vorbereiteten Studierenden be-ginnen, die sich besser in die Lerngemeinschaft eines Studiengangs einfügen. In den vergange-nen Jahren ist das umso wichtiger geworden, als die Zahl der internationalen Studierenden an der Hochschule Fulda deutlich gestiegen ist, insbesondere in den speziell für internationale Studierende konzipierten Studiengängen.

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35

Internationale Sommeruniversität (ISU) Rekordbeteiligungen zwei Jahre in Folge

Sie ist ein wichtiger Beitrag zur Internationalisierung der Hoch-schule: die Internationale Sommeruniversität (ISU), zu der die Hoch-schule Fulda alljährlich im Juli und August einlädt. 2009 und 2010 verzeichnete sie Teilnahmerekorde. Über 70 Studierende aus rund 20 Ländern kamen nach Fulda, darunter Korea, Taiwan, Russland, Brasilien und Australien. Vier Wochen lang absolvierten sie jeweils ein dicht gedrängtes Programm, besuchten Fachseminare, Deutsch-kurse, Workshops und machten an den Wochenenden Exkursionen

– nach Berlin, Heidelberg und München, aber auch in die Nähere Um-gebung zur Gedenkstätte ‚Point Alpha‘ und in das Biosphärenreser-vat Rhön.

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert die ISU fi nanziell. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhal-ten Stipendien. Etwa 30 gibt es insgesamt. Vergeben werden sie von den Fachbereichen Angewandte Informatik, Elektrotechnik und Kommunikationstechnik, Lebensmitteltechnologie, Pfl ege und Ge-sundheit, Sozialwesen und Wirtschaft sowie vom Präsidium. Fach-bereiche und Präsidium pfl egen damit auch die Kontakte zu ihren Partnerhochschulen.

Eine besondere Rolle kommt jedoch den regionalen Förderern zu. Denn sie schlagen die Brücke vor allem zu den Interessenten aus dem europäischen Ausland. 12 bis 15 Stipendien fi nanzieren die Stadt Fulda, der Landkreis Fulda und die Freundschaftsvereine. Die Stadt fördert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einigen Partner-städten, der Landkreis Fulda fi nanziert ein Stipendium für einen Teil-nehmenden, der aus einer Partnerstadt eines Ortes im Kreisgebiet stammt. Ganz nebenbei fördert diese Zusammenarbeit in puncto Internationalität auch die Wahrnehmung der Hochschule in der Re-gion. Bester Beleg dafür: das große Interesse der Förderer an der Er-öffnungsveranstaltung der ISU. Denn die Veranstaltung ermöglicht auch, ein Stück Hochschule mitzuerleben.

Internationales

Auf den Spuren der Eltern

„Ich freue mich sehr auf Point Alpha und dar-auf, all die Plätze zu besuchen, von denen mir mein Vater schon soviel erzählt hat“, sagte Sarah Amos. Ihr Vater, Robert P. Amos Jr., war in Fulda stationiert und diente im Blackhorse-Regiment. In Fulda hat er ihre Mutter kennen gelernt. Sie arbeitete in der Schule der Kaserne.

Sarah studiert an der Georgetown-Universität in Washington D.C. und nahm 2009 an der Hessischen Internationalen Sommeruniversi-tät (ISU) teil. „Fulda gefällt mir ausgezeichnet“, sagte sie. „Bei der ISU habe ich Freunde aus aller Welt gefunden.“ Am positiven Eindruck konnte auch eine Blinddarmoperation nichts ändern, die die Ärzte des Klinikums wenige Tage nach ihrer Ankunft in Fulda durchführen mussten. „Alles ist wieder gut“, erzählte sie la-chend auf deutsch.

Mit dem Programm „Work and study“ hat die Internationale Sommeruniversität 2010 ein neu-es Projekt gestartet. Internationale Studierende kommen in die Region, arbeiten vier Wochen un-entgeltlich bei einem hiesigen Arbeitgeber und be-kommen dafür im Gegenzug die Hessische Inter-nationale Sommeruniversität Fulda fi nanziert. Das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist groß. 10 Studentinnen und Studenten hätte Gesa Pusch, die das Programm koordiniert, vermitteln können. Doch nur ein Arbeitgeber erklärte sich be-reit mitzumachen. Das große Ziel der ISU für die kommenden Jahre: mehr ISU-Teilnehmerinnen und

-Teilnehmern ein Praktikum zu vermitteln.

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36 Präsidiumsbericht 2009–2010

Kooperation

Zusammenarbeit mitTheologischer Fakultät

Internationaler Wissensaustausch

John-Gumperz-Lectures eingerichtet

Bei der Betreuung ihrer internationalen Studie-renden haben sich die Theologische Fakultät Fulda und die Hochschule Fulda entschieden zu kooperieren. Die Hochschule Fulda hat Teile ihres Integrations- und Betreuungsprogramms auch für internationale Studierende der Theo-logischen Fakultät Fulda geöffnet. Das Angebot reicht von Starthilfen zu Beginn des Studiums, wie zum Beispiel der Vermittlung von Zimmern oder interkulturellen Trainings, über studien-begleitende Aktivitäten, etwa landeskundliche Exkursionen oder regelmäßige Stammtische, bis zu spezifi schen Beratungsangeboten in alltägli-chen Rechtsfragen.

Zu Ehren des amerikanischen Kommunikations-wissenschaftlers Professor Dr. John J. Gumperz und aus Anlass seines Besuchs in Fulda im Juli 2009 hat der Fachbereich Sozial- und Kulturwis-senschaften John-Gumperz-Lectures eingerich-tet. Sie werden künftig internationalen Sozial-

und Kulturwissenschaftlern verliehen. Für ma-ximal ein Semester können diese am Fachbe-reich lehren und forschen.

„Damit intensivieren und verstetigen wir unser Engagement im internationalen Wissensaustausch, insbesondere in den Kom-munikations- und Kulturwissenschaften“, betonte Professor Dr. Heinrich Bollinger, Dekan des Fachbereichs Sozial- und Kultur-wissenschaften. „Wir sind seit Jahren mit Professor Gumperz freundschaftlich verbunden. Er hat in unseren Studienprogram-men schon mehrmals gelehrt“, ergänzte Prof. Dr. Werner Noth-durft vom Fachbereich, der mit Professor Gumperz an der Univer-sität in Berkeley zusammengearbeitet hatte.

Professor Gumperz hat seit den 60er Jahren an der renommier-ten Universität in Berkeley in Kalifornien das Forschungsgebiet der Interkulturellen Kommunikation maßgeblich geprägt. Über die Wissenschaft hinaus bekannt wurde er mit Lehrfi lmen für die BBC. An konkreten Beispielen aus dem Alltag zeigte er, dass die interkulturelle Verständigung schon an sprachlichen Kleinigkei-ten scheitern kann. Beispielsweise an der Länge der Sprechpausen. Finnen etwa machen längere Sprechpausen als Deutsche. Deswe-gen haben Deutsche den Eindruck, der Redebeitrag eines Finnen wäre bereits am Ende angelangt, ohne dass dieser seine Position klar gemacht hätte, und ergreifen ihrerseits das Wort. Der Finne jedoch fühlt sich dadurch unterbrochen und unhöfl ich behandelt.

Die internationalen Studierenden beider Bildungseinrichtungen sind schon seit langem vernetzt. An der Spitze des Vereins „Afri-kanischer Studierender in Fulda“ steht ein Student der Theolo-gischen Fakultät Fulda, seine Stellvertreter sind Studierende der Hochschule Fulda.

Anlass für die Kooperation war der „Nationale Kodex für das Aus-länderstudium an deutschen Hochschulen“, der Anfang 2010 von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) allen deutschen Hoch-schulen vorgestellt wurde. Der Kodex formuliert Mindeststan-dards zur Qualität des Ausländerstudiums. Sie sind Vorausset-zung zum Beitritt. Beiden Fuldaer Hochschulen war dieser Kodex Anlass, die eigenen Standards einer kritischen Prüfung zu unter-ziehen und wo nötig nachzubessern. Ziel ist es, dem Kodex zum nächstmöglichen Zeitpunkt beizutreten.

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Open-Eye-Erasmus

Geschäftsbeziehungen geknüpft17 europäische Geschäftsbeziehungen konnten insgesamt zwischen jungen und erfahrenen Unter-nehmerinnen und Unternehmern unterstützt wer-den durch das EU Pilotprojekt OPEN-EYE ERASMUS. Das Projekt förderte Geschäftsbeziehungen zwi-schen Jungunternehmern und erfahrenen Unter-nehmen in Europa. Es endete im September 2010. Zudem konnte mit OPEN-EYE ein europäisches Transfernetzwerk aufgebaut werden, das die Initi-ierung und Durchführung zukünftiger Projekte sowohl im Rahmen des Programms Erasmus für Jungunternehmer als auch darüber hinaus in denBereichen Hochschule-Wirtschaft-Mobilität, Bildung, Forschung und Innovation erleichtern wird. Im Januar 2010 startete das Anschlussprojekt OPEN-EYE-2. Die Projektleitung liegt in der Abteilung Forschung und Transfer, die Koordination erfolgt durch das Institut inter.research.

Mobilität und Wohnraum

Fahrräder für inter-nationale StudierendeUm die internationalen Studierenden vor allem zu Beginn ihres Studiums bestmöglich zu unter-stützen, hat die Hochschule Fulda eine Initiative gemeinsam mit Stadt und Landkreis Fulda ins Leben gerufen. Die Stadt leistete einen Beitrag zur Mobilität der Studierenden im Alltag. Sie übergab 18 Fundräder, die zuvor vom Projekt

„Lohn und Brot“ des Kreisverbands der AWO auf-gearbeitet worden waren.

Internationales

Praktikum in der EU

Die Regionalstelle für EU-Praktika vermittel-te in den Studienjahren 2009/10 und 2010/11 über 300 Studierende zu Praktika ins europä-ische Ausland. Das Projekt EU-Mobilität LEO-NARDO da Vinci förderte im Projektzeitraum 2008 bis 2010 auch 24 Graduierte zum Prakti-kum, im Zeitraum 2009 bis 2011 werden es 38 Graduierte sein.

Auf Vermittlung des Landkreises konnten ge-brauchte Möbel den internationalen Neubür-gern übergeben werden. Die Hochschule hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, in Zusammen-arbeit mit Stadt und Landkreis den internatio-nalen Studierenden bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

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5 | Wissenschaftliche Weiterbildung

Bildungsangebote für BerufserfahreneEin neuer Typus Studierender kommt an die Hochschule

Für bessere Beratung in ErnährungsfragenFundierte rechtliche Kenntnisse erwerben

Sozialkompetenz studierenRegional stark nachgefragt

Neue Studienprogramme

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40 Präsidiumsbericht 2009–2010

Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung

Bildungsangebote für Berufserfahrene

Lebenslanges Lernen

Ein neuer Typus Studierender kommt an die Hochschule

Das Hessische Hochschulgesetz sieht vor, dass die Hochschulen „Weiterbildungsangebote zur wissenschaftlichen Vertiefung und Ergänzung berufspraktischer Erfahrungen entwickeln und anbieten“. Zum 1. Januar 2010 hat die Hoch-schule Fulda die zentrale Arbeitsstelle für wis-senschaftliche Weiterbildung aus dem Referat Forschung & Transfer herausgelöst und eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung für wis-senschaftliche Weiterbildung gegründet: das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung, kurz ZWW.

Das Zentrum hat eine wissenschaftliche Leitung, die derzeit von einer Professorin des Fachbe-reichs Sozialwesen wahrgenommen wird. Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin mit 75 Prozent der regulären Arbeitszeit führt die laufenden Geschäfte des Zentrums. Sie wird seit August 2009 unterstützt durch eine Verwaltungskraft mit 50 Prozent der regulären Arbeitszeit.

Das Zentrum verfolgt explizit den Auftrag, kon-tinuierlich und systematisch Bedarf und Nach-frage an wissenschaftlicher Weiterbildung, insbesondere bei den Alumni der HFD und bei Unternehmen, Verbänden, öffentlichen Einrich-tungen und Organisationen zu erheben. Auf dieser Grundlage soll die Entwicklung von An-geboten entweder in oder mit den Fachberei-chen oder aber als eigenständiges Angebot des Zentrums erfolgen. Insbesondere überfachliche, allgemein berufsorientierte Angebote sollen in der inhaltlichen Verantwortung des Zentrums liegen.

Den Fachbereichen bietet das Zentrum Bera-tungsleistungen bei der Konzeption und Pla-nung von weiterbildenden Masterstudiengän- gen, Zertifikats-Studienprogrammen und post-gradualen Weiterbildungsseminaren. Darüber hinaus steht das Zentrum als Dienstleister für die Übernahme von Marketing, Organisation und Administration der Weiterbildungsangebo-te den Fachbereichen zur Verfügung.

Ihre Motivation ist unterschiedlich: Die einen reagieren auf die Weiterentwicklung ihrer Berufsfelder und wollen sich in einem speziellen Themengebiet professionalisieren, die anderen stre-ben an, sich beruflich neu auszurichten. Was sie alle eint, ist ihre jahrelange Berufs- und Praxiserfahrung, und die bringen sie mit in den Seminarraum. Denn Voraussetzung für die Teilnahme an den wissenschaftlichen Weiterbildungsangeboten ist eine ein-schlägige Praxis.

So bringt die Wissenschaftliche Weiterbildung verstärkt einen neuen Typus Studierender an die Hochschule, der im Durch-schnitt zwischen 30 und 50 Jahren alt ist. Er lernt anders, stellt andere Fragen und weist sogar den Lehrenden eine neue Rolle zu. Nicht mehr als Wissensvermittler stehen diese im Vordergrund, sondern sie nehmen eine moderierende Rolle ein. Der berufliche Erfahrungsschatz der Teilnehmenden ist die Ressource, mit der in den Studienprogrammen gearbeitet wird. Kollegialer Austausch und kollegiale Beratung nehmen einen extrem hohen Stellenwert ein.

Auf den Punkt gebracht: Die Wissenschaftliche Weiterbildung funktioniert nach dem Prinzip Geben und Nehmen. Die Teilneh-merinnen und Teilnehmer profitieren von neuen wissenschaftli-chen Erkenntnissen, im Gegenzug gewähren sie wichtige Einbli-cke in ihren beruflichen Alltag. Die Dozentinnen und Dozenten erhalten auf diese Weise ein regelmäßiges Feedback aus der Pra-xis: etwa nach welchen Standards und Methoden gearbeitet wird und wie sich die Arbeitskulturen verändern.

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Ernährungspsychologie

Für bessere Beratung in Ernährungsfragen

Schuldnerberatung

Fundierte rechtliche Kenntnisse erwerben

Um die Wechselwirkungen zwischen Psyche und Essverhalten ging es in dem siebenmonatigen Zertifikats-Studienprogramm Ernährungspsychologie, das im Oktober 2009 erstmals und im September 2010 zum zweiten Mal startete. In Mittelpunkt stand die Frage, wie sich eine effektive Ernährungsberatung und Ge-sundheitsförderung gestalten lässt. Bemerkenswert: Rund die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kam aus nicht-bera-tungsbezogenen Berufsfeldern der Oecotrophologie / Ernährungs- wissenschaften und strebte eine berufliche Neuorientierung an. Und: Sie kam allesamt nicht aus der Region, sondern dem gesam-ten Bundesgebiet.

Auf ausgesprochen positive Resonanz stieß auch das Zertifikats-Studienprogramm Schuldnerberatung. 2009 wurden zwei Studi-engruppen durchgeführt, 2010 war es eine Studiengruppe. Insge-samt 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die überwiegend nicht aus der Region stammten, erwarben ein Zertifikat an der Hoch-schule Fulda.

Mit dem Angebot reagiert die Hochschule auf die Tatsache, dass jeder zehnte Haushalt in Deutschland inzwischen überschuldet ist. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter und Sozialpädagoginnen und -pädagogen sind damit regelmäßig konfrontiert. Fundierte rechtliche Kenntnisse in der qualifizierten Beratung überschulde-ter Privatleute gewinnen für sie daher zunehmend an Bedeutung, werden aber im Studium der Sozialen Arbeit in der Regel nur am Rande vermittelt.

Wissenschaftliche Weiterbildung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernten im Selbststudium und in Präsenzphasen, in de-nen sie ihre berufliche Praxis reflektierten, Fälle bearbeiteten und in Rollenspielen Beratungs-situationen simulierten. Nach Bestehen von studienbegleitenden Prüfungsleistungen und eines Abschlusskolloquiums erhielten sie ein Hochschulzertifikat, das vom Institut für Qua-litätssicherung in der Ernährungsberatung und Ernährungstherapie QUETHEB e. V. anerkannt wird. Das ist wichtige Voraussetzung, damit selbständige bzw. freiberufliche Ernährungsbe-raterinnen und -berater Beratungsleistungen mit den Krankenkassen abrechnen können.

In der Hochschule Fulda können Beraterinnen und Berater die rechtlichen Grundlagen und verschiedene Beratungsstrategien erlernen. Die Teilnehmenden sind entweder tätig in anerkann-ten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen oder in anderen Berufsfeldern der sozialen Ar-beit, in denen sich immer wieder Berührungs-punkte mit Fragen von Überschuldung ergeben: zum Beispiel in der Jugendarbeit, der Drogenhil-fe, als gesetzliche Betreuer, in der Berufshilfe, in der Erwachsenenbildung oder im Sozialdienst von Kliniken. Vereinzelt nahmen auch Betriebs-wirte, Bankkaufleute und Psychologen an dem Studienprogramm teil.

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42 Präsidiumsbericht 2009–2010

Verbundangebot

Sozialkompetenz studieren

Seit 10 Jahren bietet die Hochschule Fulda ge-meinsam mit der Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) den weiterbildenden Studiengang Sozialkompetenz an. Er richtet sich an Menschen, die ihre Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen stärken und weiter-entwickeln möchten. Ziel ist, Menschen, die in Betrieben, Behörden und Organisationen eine Tätigkeit mit umfassenden kommunikativen Aufgaben ausüben oder künftig ausüben wollen, beispielsweise auf Leitungsebene oder in Projek-tarbeit, Qualifikationen sozialer Kompetenz zu vermitteln.

Das in dieser Form einzigartige Fernstudienan-gebot greift umfassend alle Bereiche sozialer Kompetenz auf: Kommunikationstechniken, Kon- fliktbewältigung, Kreativität, Präsentationstech-niken, Persönlichkeits- und Organisationsentwick- lung oder Projektmanagement sind nur einige Themenbeispiele. Die Studieninhalte sind wis-senschaftlich fundiert, sie werden in Zusam-menarbeit mit Experten aus der Wirtschaft nach aktuellsten Erkenntnissen vermittelt.

Mittlerweile haben sich mehr als 500 Menschen im Rahmen des zweisemestrigen Studiums för-dern lassen.

Palliative Care

Regional stark nachgefragtZwei Besonderheiten weist das Zertifikats-Studienprogramm Palliative Care auf: Es wird überwiegend regional aus Mittel- und Osthes-sen nachgefragt. Und: Obwohl auf Hochschul-niveau angeboten und durchgeführt, ist die Er-laubnis zur Führung der Berufsbezeichnung als examinierte/r Krankenpfleger/in bzw. Altenpfle-ger/in zwingende Zulassungsvoraussetzung. Im Juli 2010 startete das Programm zum zweiten Mal mit 23 Teilnehmenden, darunter drei Män-nern. Ziel des Palliative Care-Studienprogramms ist die Qualifizierung von professionellen Pflege-kräften zur umfassenden palliativen Betreuung von Menschen, die am Lebensende stehen. Pal-liative Care ist ein ganzheitlich ausgerichtetes Pflegekonzept für schwer kranke und sterbende Menschen und richtet sich an den Wünschen, Bedürfnissen und Möglichkeiten der Patienten aus. Unter Wahrung hoher ethischer Prinzipi-en und der Würde des Patienten ist das Ziel, die bestmögliche Lebensqualität bis zum Tod zu erhalten. Die Teilnehmenden bringen ihr Er-fahrungswissen als beruflich qualifizierte Pfle-gefachkräfte in Verbindung mit pflegewissen-schaftlich fundierten Ansätzen und Methoden. Sie erwerben zum einen Wissen etwa um pfle-gespezifische Aspekte oder rechtliche Fragen. Zum anderen schulen sie ihre kommunikativen Kompetenzen und reflektieren ihre eigenen Vor-stellungen von Leben, Sterben, Tod und Trauer.

Das Zertifikat für Palliative Care in ambulanten und stationären Palliativpflege- und Hospizein-richtungen ist anerkannt von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und dem Deut-schen Hospiz- und Palliativverband.

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43Wissenschaftliche Weiterbildung

Neue Studienprogramme:

,Case Management (DGCC)

Die Hochschule Fulda hat sich 2010 als Weiter-bildungseinrichtung für Case Management zer-tifizieren lassen. Damit ist sie berechtigt, das anerkannte Weiterbildungszertifikat „Case Manager bzw. Case Managerin (DGCC)“ ver-geben zu dürfen (Zertifikat anerkannt von der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), dem Deutschen Berufsverband für Sozi- ale Arbeit (DBSH) und der Bundesagentur für Arbeit.

Was ist Case Management? Case Management ist eine Verfahrensweise in Humandiensten und ihrer Organisation zu dem Zweck, bedarfsent-sprechend im Einzelfall eine nötige Unterstüt-zung, Behandlung, Begleitung, Förderung und Versorgung von Menschen angemessen zu be-werkstelligen. Der Handlungsansatz ist zugleich ein Programm, nach dem Leistungsprozesse in einem System der Versorgung und in einzelnen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens effektiv und effizient gesteuert werden können.

Die Weiterbildung Case Management wendet sich an Praktiker im Gesundheits- und Sozialwe-sen. Zulassungsvoraussetzungen sind ein ein-schlägiger Hochschulabschluss und eine min-destens einjährige berufliche Praxis oder eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung sowie mehrjährige Berufserfahrung und nach-gewiesene Zusatzqualifikationen in den Berei-chen Sozialrecht und Beratungskompetenz.

,Lebensmittelqualität

Neu entwickelt am Fachbereich OE wurde 2010 das „Zertifikat Lebensmittelqualität“ (ZLQ). ZLQ besteht aus den drei Bausteinen „Lebensmittel-sicherheit“, „Qualitätsmanagement“ und „Pro- duktentwicklung“. ZLQ qualifiziert für verant-wortliche Tätigkeiten in der Beurteilung und Sicherung der Lebensmittelqualität in der be-trieblichen Praxis. Es wendet sich besonders an Interessierte, die ihren beruflichen (Wieder-) Einstieg planen.

Das Besondere an ZLQ: Beruflich qualifizierte Teilnehmende ohne einschlägigen Hochschul-abschluss, aber mit fachgebundener Hochschul-reife für Oecotrophologie, Lebensmitteltechno-logie oder verwandte Fächer können sich im Falle einer späteren Einschreibung in den Bache-lor-Studiengang Oecotrophologie die erfolgreich absolvierten Bausteine vollständig anrechnen lassen.

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6 | Strukturen und Organisation

Spatenstich bei Eis und Schnee Pakt geschlossen – Sicherheit gewonnen

Weichen für die Zukunft gestellt

Ein neuer Mittelpunkt

Auf dem Weg zum CampusLang ersehnt, jetzt realisiertMaßnahmen aus dem Konjunkturprogramm II

Interview mit dem Kanzler Carsten Feller

Transparenz durch Vollkostenrechnung

Der nachhaltigen Entwicklung verpfl ichtet

Interview mit Vizepräsident für Studium und Lehre Prof. Dr. Christian Schrader

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46 Präsidiumsbericht 2009–2010

Hochschul- und Landesbibliothek

Spatenstich bei Eis und Schnee

Hochschulpakt 2011–2015

Pakt geschlossen – Sicherheit gewonnen

Der im Vorfeld der Baumaßnahmen viel disku-tierte Anbau an die Hochschul- und Landesbib-liothek (HLB) am Standort Heinrich-von-Bibra-Platz nimmt Gestalt an. Im März 2010 erfolgte unter Anwesenheit der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hör-mann, dem Oberbürgermeister Gerhard Möller und dem Präsidenten der Hochschule der sym-bolische Spatenstich. 750 Quadratmeter Nutz-fläche wurden angebaut, um die städtische Centralbücherei in die Hochschul- und Landes-bibliothek zu integrieren.

In ihren Ansprachen verwiesen alle Beteiligten auf die große Bedeutung des Bauvorhabens. Die Ministerin stellte die Einzigartigkeit dieses Pro-jektes heraus: Künftig werde dieser Standort der HLB „Anlaufpunkt für alle zwischen 0 und 100 Jahren und für lebenslanges Lernen“ sein. Präsi-dent Professor Dr. Khakzar verwies darauf, dass der Anbau die Präsenz der Hochschule in der Stadt weiter stärke und betonte den Modellcha-rakter des Vorhabens.

Oberbürgermeister Möller freute besonders, dass mit dem nun auserwählten Architekten-entwurf auch die Kritiker des Bauvorhabens berücksichtigt wurden und am Heinrich-von-Bibra-Platz „das gelungene Ensemble gewahrt“ bleibt.

Inzwischen sind die Baumaßnahmen nahezu abgeschlossen.

Die Zahl der Studienanfänger wird sich bis 2020 deutlich erhö-hen. Neben den geburtenstarken und zugleich doppelten Abi-turjahrgängen durch die Umstellung auf G8 wirkt sich auch die Aussetzung der Wehrpflicht auf die Zahl der Studienanfängerin-nen und -anfänger aus. Um die Leistungsfähigkeit der hessischen Hochschulen mittelfristig zu sichern, haben die zwölf staatlichen hessischen Hochschulen mit dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst den Hochschulpakt 2011–2015 geschlossen. Aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise und der schwierigen Haus-haltslage in Hessen gelang es nach intensiven Diskussionen und scharf formulierter Kritik seitens der Hochschulen, sich auf den Hochschulpakt zu verständigen.

Im Mai 2010 wurde der Hochschulpakt zwischen der hessischen Landesregierung und den zwölf hessischen Hochschulen schließ-lich unterzeichnet. Der Hochschulpakt sichert für die nächsten fünf Jahre die Bereitstellung der staatlichen Mittel und regelt die Verteilung auf die hessischen Hochschulen. Trotz aller begründe-ter Kritik und jährlichen Einsparungen in Höhe von 30 Millionen Euro sprach letztlich für die Unterzeichnung, dass der Hochschul-pakt eine relative Planungssicherheit bietet. In Zeiten der Finanz-krise umso verständlicher. Ansonsten hätten alle hessischen Hochschulen bis 2015 mit unkalkulierbaren Risiken leben müssen.

Das Präsidium der Hochschule Fulda bedauerte die Kürzungen des Gesamtbudgets für die Hochschulen in Hessen. Aus Fuldaer Sicht ist der geschlossene Hochschulpakt dennoch ein Erfolg. Ei-nerseits wird das neue Modell zur Verteilung der Mittel auf die einzelnen Hochschulen der spezifischen Situation der Hochschule Fulda gerecht, denn es berücksichtigt im Gegensatz zum auslau-fenden Hochschulpakt die tatsächlichen Studierendenzahlen. So hat das HMWK im Hochschulpakt den Aufwuchs der Hochschule Fulda bis zu einer Zahl von 5.000 Studierenden in der Regelstu-dienzeit genehmigt. Daraus folgt eine Anzahl von etwa 6.000 bis 6.500 Studierenden. Damit ist der Aufwuchs der Hochschule Fulda mittelfristig gesichert und ausfinanziert. Die Vorleistungen, die die Hochschule Fulda in den vergangenen Jahren durch die Aufnahme zusätzlicher Studierender erbracht hat, wurden damit anerkannt. Andererseits hätte die Hochschule Fulda nach propor-tionalem Abzug der Einsparziele des Landes rund 600.000 Euro Verlust verbucht. Tatsächlich liegen die zusätzlichen Einnahmen der Hochschule Fulda im Jahre 2011 aber bei rund 658.000 Euro. Ohne den Kürzungsansatz des Landes wäre diese Summe letztlich noch höher ausgefallen.

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47Srukturen und Organisation

Entwicklungsplanung und Zielvereinbarungen

Weichen für die Zukunft gestellt

Die Autonomie der Hochschulen ist mit der No-vellierung des Hessischen Hochschulgesetzes deutlich gestiegen. Das Hochschulgesetz sieht unter anderem vor, dass die Hochschulen eine Entwicklungsplanung erstellen und auf dieser Basis Zielvereinbarungen mit dem HMWK ab-schließen.

Erste Gespräche über bilaterale Zielvereinbarun-gen zwischen der Hochschule Fulda und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) hatten bereits Anfang des Jahres 2010 im Ministerium stattgefunden. Im weite-ren Verlauf wurden die Verhandlungen mit den einzelnen Hochschulen auf Veranlassung der Ministerin unterbrochen und ein externes Be-ratungsunternehmen eingebunden, das den Ab-schluss der Zielvereinbarungen fachlich beglei-ten und inhaltlich unterstützen sollte. „Der Blick auch von außen ist wichtig, um die Rollen von Ministerium und Hochschulen zu präzisieren, die sich durch das neue Hochschulgesetz gewan-delt haben“, so Staatsministerin Eva Kühne-Hör-mann in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus sei bundesweit die Tendenz zu beobachten, dass Zielvereinbarungen kaum über bloße Absichts-erklärungen hinauskommen. Dabei werden auf diesem Weg die Weichen für die Entwicklung der hessischen Hochschulen gestellt.

Grundlage für die Weichenstellung ist eine exis-tierende Entwicklungsplanung der Hochschule. Hessenweit konnte zu diesem Zeitpunkt aller-dings nur eine Universität ein solches Dokument mehr oder weniger direkt vorlegen. Alle ande-ren Hochschulen wurden daher vom HMWK aufgefordert, innerhalb von vier Monaten eine Entwicklungsplanung hausintern abzustimmen und dem Ministerium vorzulegen.

Parallel erarbeitete eine Arbeitsgruppe aus Ver-tretern des Ministeriums und der Hochschulen Standards für ein künftiges und mit den Ziel-vereinbarungen einhergehendes Berichtswesen. Konzentrierten sich die Berichte bislang noch stark auf die detaillierte Sammlung studiengang- bezogener Kennzahlen, so sollen sie künftig die wissenschaftliche Strategie der jeweiligen Hochschule und ihrer Fachbereiche widerspie-geln.

Ziel der Ministerin ist es, mit den fundierten Ent-wicklungsplanungen strategische Impulse auch bei knappen Mitteln setzen zu können und auf diese Weise Hessen als Wissenschaftsstandort zu stärken.

Für die Hochschule Fulda war es von Vorteil, dass in den letzten beiden Jahren umfangrei-che Diskussionen und Abstimmungsprozesse zur strategischen Ausrichtung der Hochschule Fulda vorausgegangen waren. So konnte im Jahr 2009 das Präsidium unter breiter Beteiligung der Gremien die „Grundsätze der strategischen Zielsetzung der Hochschule Fulda bis 2015 (Vi-sion)“ beschließen. Auf Grundlage dieser im Vorfeld erfolgten gemeinsamen Verständigung über die Entwicklung der Hochschule Fulda waren die Abstimmungsprozesse kurz und die Erstellung der Entwicklungsplanung unter dem gegebenen Zeitdruck möglich.

Aufbauend auf die Entwicklungsplanung wur-den die Zielvereinbarungen mit dem Ministeri-um schließlich im Juni 2011 unterzeichnet.

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48 Präsidiumsbericht 2009–2010

Hochschulentwicklung

Ein neuer Mittelpunkt

Im April 2009 fi el die Entscheidung im Archi-tektenwettbewerb um den Neubau der Hoch-schul- und Landesbibliothek, der Mensa sowie zentraler und publikumsnaher Einrichtungen. Insgesamt hatten sich 31 Architekten am Wett-bewerb beteiligt. Die an die Architekten gestell-ten Anforderungen waren hoch, denn die Pla-nungsaufgabe umfasste mehrere Bausteine:

,Neubau der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda und

,Neubau von zentralen und publikumsnahen Einrichtungen, die Mensa der Hochschule Fulda, ein Großküchenlabor für den Fach- bereich Oecotrophologie und ein Student- ServiceCenter sowie einen Tagungsraum.

Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Carl Finger-huth (Zürich/Schweiz) wählte mit sieben zu vier Stimmen den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Atelier 30 Architekten GmbH Fischer-Creutzig / Mann Landschaftsarchitekten, beide Kassel und empfahl mehrheitlich den 1. Preisträger zur Rea-lisierung.

Der zentrale Neubau mit einer Nutzfl äche von rund 6.600 Quadratmetern entsteht auf dem Ge-lände des früheren Hochschulparkplatzes und wird 2013 bezugsfertig sein. Dabei fügen sich die Neubauten architektonisch und städtebau-lich in die vorhandene und teilweise denkmal-geschützte Bausubstanz ein und verbinden die bestehenden Gebäude miteinander. So entsteht ein nach allen Seiten geschlossener Campus und Mittelpunkt der Hochschule, der Studieren, Ler-nen, studentisches Leben und Kommunikation miteinander verbindet.

Finanziert wird das Bauvorhaben aus dem Ent-wicklungsprogramm HEUREKA des Landes Hes-sen. Mit den Neubauten werden die dringend benötigten Flächen für die Mensa sowie die Bi-bliothek geschaffen. Im Bibliotheksbereich ist damit auch eine erhebliche Verbesserung der Informationsmöglichkeiten verbunden.

Seit dem Architektenwettbewerb im Jahr 2009 sind intensive Planungsarbeiten erfolgt. Die Grundsteinlegung fand schließlich im Juni 2011 statt.

Daten und Fakten zum Ideen- und Realisierungswettbewerb

1. Preis Atelier 30 Architekten GmbH Fischer-Creutzig (Kassel) / Mann Landschaftsarchitekten (Kassel) Preisgeld 52.000 Euro

2. Preis Netzwerkarchitekten (Darmstadt) Landschaftsarchitektur und Ökologie, Angela Bezzenberger (Darmstadt) Preisgeld 32.500 Euro

3. Preis h4a Gessert + Randecker Architekten (Stuttgart) Glück Landschaftsarchitektur (Stuttgart Preisgeld 19.500 Euro

Ankäufe

1. Eller + Eller, Architekten GmbH (Düsseldorf) GTL Landschaftsarchitekten (Düsseldorf)

2. Gerber Architekten (Düsseldorf)

Preisgeld je 13.000 Euro

Mitglieder der Jury

Der Jury unter Leitung von Prof. Carl Fingerhuth (Zürich/Schweiz) gehörten an:

als Fachpreisrichter

▷ Prof. Rebecca Chestnutt (Berlin),

▷ Prof. Peter Kulka (Köln),

▷ Inge Laste, Hessisches Ministerium der Finanzen (Wiesbaden),

▷ Prof. Zvonko Turkali (Frankfurt),

▷ Prof. Hinnerk Wehberg (Hamburg)

als Sachpreisrichter

▷ Ministerialdirigentin Irene Bauerfeind-Roßmann (Wiesbaden),

▷ Prof. Dr. Karim Khakzar (Fulda),

▷ Direktor Thomas Platte, Hessisches Baumanagement (Frankfurt),

▷ Dr. Marianne Riethmüller (Fulda),

▷ Stadtbaurätin Cornelia Zuschke (Fulda)

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49Srukturen und Organisation

Gebäudesanierungen

Auf dem Weg zum Campus

Konjunkturprogramme

Lang ersehnt, jetzt realisiert

Direkt im Anschluss an die Präsentation des Wettbe-werbssiegers weihte der damalige Staatssekretär im HMWK, Gerd Krämer, die von Grund auf sanierten Gebäude N und O ein. Damit ist die Renovierung und Umgestaltung der fünf unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Kasernengebäude entlang der Leipziger Straße abgeschlossen. 7,3 Millionen Euro wurden insgesamt in die vom Land Hessen Ende 1999 erworbenen Gebäude investiert. Die neuen Räumlichkeiten verbessern die Studienbedingungen erheb-lich und steigern so auch die Attraktivität des Studienstandortes Fulda. Nach dem Abschluss der Umbauarbeiten stehen Lehren-den und Studierenden auf etwa 3. 000 Quadratmetern neben zahlreichen Gruppenarbeitsräumen auch mehrere Hörsäle – alle

Im Rahmen des vom Land Hessen mitfinanzierten Konjunkturpa-kets II des Bundes konnte die Hochschule Fulda in ihrer baulichen Entwicklung einen wichtigen Zwischenschritt erfolgreich absol-vieren. Viele dringend notwendige Investitionen und Sanierungs-maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 5,6 Millionen Euro konnten dadurch vorgezogen werden.

Zwei Gebäude wurden an die Nahwärmeversorgung angeschlos-sen, ein Gebäude erhielt neue Fenster und die Halle 8 als zentra-le Veranstaltungshalle wurde grundlegend saniert. Für die For-

Anbindung der Nahwärmeversorgung zur energetischen Optimierung 480.000 EUR

Erneuerung der Fenster im Gebäude B 175.000 EUR

Sanierung und Umbau der Mehrzweckhalle 1.510.000 EUR

Umbau 2.OG, Gebäude G, für den Fachbereich Angewandte Informatik 430.000 EUR

Sanierung und Umbau Gebäude F für die Zentralverwaltung 2.487.000 EUR

Modernisierung der Gerätestruktur 600.000 EUR

Gesamt 5.682.000 EUR

schung und zur Verbesserung des Lernumfeldes wurden Laborgeräte und Laboreinrichtungen sowie IT-Ausstattung beschafft.

Zudem wurde 2011 mit den Mitteln aus dem Konjunkturpaket II auch der Umbau von Se-minarräumen zu Laboren für den Fachbereich Angewandte Informatik und die grundlegende Sanierung eines Gebäudes für die Zentralver-waltung finanziert.

barrierefrei und mit neuester Technik ausgestattet – zur Verfügung.

Das Gebäude N bietet zudem Veranstaltungs-räume, die fachbereichsübergreifend genutzt werden.

Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm II

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50 Präsidiumsbericht 2009–2010

Interview

Heute die Beschäftigten von morgen sichern

Herr Feller, die Hochschule Fulda hat ein Personal-entwicklungskonzept erarbeitet. Was sind die entscheidenden Grundzüge des Konzepts?

Das Hochschul- und Wissenschaftssystem in Deutschland ist seit etwa 15 Jahren einem tiefgrei-fenden Wandel ausgesetzt. Die Hochschulgesetze haben die Autonomie der Hochschulen deutlich gestärkt und viele Kompetenzen und Aufgaben vom Ministerium auf die Hochschulen übertragen. Daneben hat sich auch der Wettbewerb zwischen den Hochschulen verstärkt, sodass auch im Bereich des Forschungsmanagements und der Qualität der Lehre die Anforderungen an die Hochschul-lehrerinnen und Hochschullehrer gewachsen sind. Um diese neuen Herausforderungen meistern zu können, brauchen Hochschulen qualifiziertes und hochmotiviertes Personal, das mit modernen Instrumenten und Methoden des Wissenschafts-managements vertraut ist. Aus diesem Grund gewinnt das Themenfeld Personalentwicklung zunehmend an Bedeutung.

Das Ziel der Personalentwicklung der Hochschule Fulda ist es, die Beschäftigten systematisch entsprechend ihren persönlichen und fachlichen Fähigkeiten zu fördern und zu motivieren, um optimale Arbeitsergebnisse zu erreichen. Das Konzept beschreibt die Handlungsfelder der Personalentwicklung von der Personalgewinnung und -auswahl über die Integration von neuen Beschäftigten an der Hochschule, die Integration von Berufsrückkehrern bis hin zur Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen. Die Gesund-heitsfürsorge am Arbeitsplatz, die Organisation familienfreundlicher Arbeitsbedingungen sowie das Gender Mainstreaming bilden dabei Schwer-punkte.

Bei den Instrumenten der Personalentwicklung ging es darum, bewährte Instrumente des Landes-Personalentwicklungskonzeptes auf die beson-deren Bedingungen der Hochschule anzupassen. Dazu gehören beispielsweise in der Führungskräfte- entwicklung die Besonderheit, dass Hochschulen akademische Führungskräfte haben, die dieses Amt nur auf Zeit ausüben. Darüber hinaus ist im Unterschied zu anderen Bereichen der Landesver-waltung die Anzahl von befristet Beschäftigten

bei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr hoch.

Wie stellen Sie sich künftig die Mitarbeiter- rekrutierung vor?

Um im Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern zu bestehen und auch weiterhin qualifizierte Beschäftigte zu gewinnen, soll die Attraktivität der Hochschule als Arbeitgeber weiter erhöht werden. Hierbei sind mitarbeiterfreundliche Angebote wie flexible Arbeitszeitmodelle, groß-zügige Beurlaubungs- und Teilzeitmöglichkeiten, abwechslungsreiche Arbeitsinhalte und umfas-sende Fortbildungsangebote weiter zu entwi-ckeln. Die Personalauswahl soll professionalisiert werden, beispielsweise durch die Einführung von Anforderungsprofilen, die Erwartungen an die Fachkompetenz aber auch an die Sozial- und Me-thodenkompetenz für den jeweiligen Arbeitsplatz beinhalten. Besondere Aufmerksamkeit soll auch der Integration von neuen Beschäftigten gewid-met werden. Neue Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter stehen häufig vor der Herausforderung, sich neben veränderten fachlichen Aufgaben auch aus organisatorischer und menschlicher Sicht in das neue Arbeitsumfeld der Hochschule zu integrieren. Die systematische Einführung und fachliche Ein-arbeitung ist deshalb nicht nur für die Integration und Motivation der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für den Arbeitgeber von zentraler Bedeutung. Die Hochschule Fulda hat deshalb die Prozesse der Einstellung und Integrati-on systematisiert und deutlich verbessert.

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51Srukturen und Organisation

Beispielsweise sollen neue Kolleginnen und Kol-legen künftig eine Mentorin oder einen Mentor bekommen, die/der bei organisatorischen Fragen, aber auch bei der sozialen Integration in die Hochschule unterstützen soll.

Welche Maßnahmen sieht das Konzept für die jetzigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor?

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen zunächst Maßnahmen zur Gestaltung der Arbeitsorganisation und des Arbeitsplatzes im Vordergrund.

Hier sind beispielsweise Themen wie Familien-freundlichkeit, Zeitflexibilität und Gesundheits-fürsorge am Arbeitsplatz, aber auch Gleich-berechtigung und Aufstiegsmöglichkeiten angesprochen. Daneben ist für die gezielte Wei-terentwicklung der Beschäftigten der Hochschule Fulda ein eigenes Fortbildungskonzept entwickelt worden, das Teil des Personalentwicklungskon-zeptes ist. Das Fortbildungskonzept sieht einen Schwerpunkt bei der Entwicklung von Führungs-kräften, in der Fort- und Weiterbildung für Lehrende, beispielsweise in der Hochschuldidaktik und im Bereich neue Lehr- und Lernmethoden, aber auch der berufsbezogenen Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der AGWW. Für Laboringenieurinnen und Laboringe-nieure und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde der berufsbegleitende Masterstudiengang MEDIAN neu in das Pro-gramm aufgenommen. Schließlich soll auf der Ebene der Sachbearbeitung das Querschnittswis-sen von Nachwuchskräften über die Hochschule verbessert werden. Hierzu sind Vorträge und Workshops geplant.

Im Bereich der Personalentwicklung wurde zudem eine Quality Scorecard entwickelt, die die Erreichung der verfolgten Ziele transparent macht.

Carsten Feller, Kanzler der Hochschule Fulda

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52 Präsidiumsbericht 2009–2010

EU-Beihilferahmen

Transparenz durch Vollkostenrechnung

Drittmittelprojekte sind eine wichtige Finanzie-rungsquelle für die Forschungsaktivitäten an Hochschulen. Hochschulen treten zunehmend als Leistungserbringer auf dem Forschungs-markt auf. So schreiben Professorinnen und Professoren externe Gutachten oder beraten Institutionen und Verbände auf ihrem jeweili-gen Fachgebiet. Diese Leistungen werden gegen Entgelt erbracht. Zwar führt dies zu zusätzlichen Einnahmen der Hochschule, gleichzeitig wer-den aber auch Ressourcen der Hochschule be-ansprucht. Diese Kosten sind zuvor jedoch nicht in die Kostenkalkulation einbezogen worden, so dass sich eine ungleiche Kostenstruktur gegen-über privaten Anbietern ergibt. Seit dem 1. Janu-ar 2009 unterliegen Drittmittelprojekte daher dem EU-Beihilferecht, das grundsätzlich die Sub-ventionierung von Wettbewerbsunternehmen durch staatliche Einrichtungen verbietet. Die Vollkostenrechnung wird für alle Auftragsfor-schungsprojekte und Dienstleistungen des wirt-schaftlichen Bereichs relevant sein, nicht aber für öffentliche Forschungsprojekte im Rahmen von FHProfUnt, SILQUA, Ingenieurnachwuchs, DFG-Projekte, LOEWE-Vorhaben u. a.

Dies bedeutet, dass für alle neuen Auftragsfor-schungs- und Dienstleistungsprojekte an der Hochschule Fulda ab 1. Oktober 2011 zusätzlich zu den bisher ermittelten direkten Projektkos-ten auch Gemeinkosten („Overheadkosten“) er-hoben werden.

Der Einführung der Vollkostenrechnung voraus-gegangen war im Jahr 2010 ein gemeinsames Projekt der hessischen Hochschulen. Ziel der hochschulübergreifenden Arbeitsgruppe war es, ein Fachkonzept zur Gestaltung der Vollkosten-erhebung zu erarbeiten. Daraufhin definierte eine interne Arbeitsgruppe die Umsetzung des Konzeptes an der Hochschule Fulda. Hierzu wur- den die tatsächlichen Overhead-Kosten je Fach-bereich ermittelt und anschließend entspre-chende Zuschlagsätze berechnet. Diese werden künftig jährlich neu berechnet und auf die Dritt-mittelprojekte angewendet.

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53Srukturen und Organisation

Nachhaltigkeit

Der nachhaltigen Entwicklung verpfl ichtetFür eine nachhaltige Entwicklung nehmen Hochschulen eine Schlüsselrolle ein. Sie bilden viele Berufsgruppen aus, die später eine Führungsrolle in der Gesellschaft wahrnehmen. Sie sind ein wichtiger Ort des Gewinns neuer Erkenntnisse. Diese Erkenntnis-se in die Gesellschaft zu transferieren, stellt eine weitere wesent-liche Aufgabe dar. Daneben sind sie im Hochschulbetrieb selbst gefordert, die Einrichtung im Sinne einer nachhaltigen Entwick-lung zu betreiben, auch um den Studierenden als Ort informeller Lernprozesse zu zeigen, dass fortschrittliche Betriebsweisen mög-lich sind.

Die Hochschule Fulda praktiziert bereits einiges davon. Bislang geschah dies jedoch eher in Ansätzen und zumeist nicht koordi-niert. Anfang des Jahres 2010 hat die Hochschule daher ihr Leit-bild ergänzt: „In Lehre, Forschung und als Einrichtung ist sie der nachhaltigen Entwicklung verpfl ichtet.“ Um dem Leitbild gerecht zu werden, wurden Fragen der nachhaltigen Entwicklung inhalt-lich und organisatorisch aufbereitet. In der Hochschule Fulda tag-te mehrfach eine informelle Gruppe Nachhaltigkeit, die sich mit diversen Themenstellungen befasste. Dies reicht von einem aus-gearbeiteten und vom Präsidium beschlossenen Konzept zur Ein-beziehung der nachhaltigen Entwicklung in die Hochschule Ful-da bis zu einem eigenständigen Kapitel in der Zielvereinbarung mit dem HMWK. In den Besprechungen zu den Neubauvorhaben

Möglichkeiten zu einem veränderten Mobilitätsverhalten stellten vor:

▷ Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club: Fahrradrouten zur Hochschule

▷ STATTAUTO Fulda: Vorstellung des Systems

▷ ÜWAG: Busverbindungen zur Hochschule und persönlicher Fahrplan

▷ Online-Mitfahrzentrale des Biosphären- reservats Rhön: Vorstellung der Internet- plattform

wurden kontinuierlich Aspekte der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen intensiv betrachtet, zudem wurden Auswirkungen der Neubauvorhaben auf das Mobilitätsverhalten der Hochschulangehörigen in starkem Maße bedacht.

Das fl exible und mühelose Erreichen der Hoch-schule spielt für Beschäftigte und Studierende gleichermaßen eine wichtige Rolle. Gerade im Rahmen der Baumaßnahmen steht das indi-viduelle Mobilitätsverhalten im Vordergrund. Die Begrüßung zu Beginn des Semesters wurde daher auch genutzt, um die Studierenden über die Alternativen zum PKW für die Fahrt an die Hochschule zu informieren. Hierzu zählten un-ter anderem die verkehrliche Anbindung der Hochschule. Mehrere Maßnahmen wurden ge-meinsam mit der Stadt Fulda initiiert, um ins-besondere die Parkplatzsituation rund um die Hochschule zu bewältigen.

Gleichzeitig startete mit Beginn des Winterse-mesters die Webseite bauen.hs-fulda.de. Dort fi nden alle Mitglieder der Hochschule aktuelle Informationen zum Baugeschehen sowie zur Parkplatzsituation.

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54 Präsidiumsbericht 2009–2010

Interview

„Die entscheidenden Fragen mit auf den Weg geben“

Herr Prof. Schrader, Sie setzen sich für Nachhal-tigkeit an der Hochschule Fulda ein. Allerdings ist der Begriff inzwischen inflationär. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?

Der Begriff ist ein Modebegriff. Für alles, was dauerhaft, beständig, langfristig angelegt sein soll, wird er inzwischen verwandt. Ursprünglich aber wurde der Begriff vor fast 20 Jahren in die politische Diskussion eingeworfen. Auf der Konfe-renz von Rio entstand 1992 die Idee, „sustainable development“ zu betreiben: unsere Welt so weiter zu entwickeln, dass das, was wir jetzt betreiben, von den zukünftigen Generationen noch sinnvoll weitergeführt werden kann. Und das heißt: ökolo-gische, soziale und ökonomische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Also eine Entwicklung, die die begrenzten Kapazitäten der Erde berücksichtigt, die sozial gerecht ist und zugleich eine Weiterent-wicklungsmöglichkeit zeigt. Die meisten, die den Begriff ernst meinen, nehmen diese drei Säulen in den Blick. In welchem Verhältnis diese zu sehen sind? Wenn wir weiter so exponentiell wachsen in manchen Bereichen, und dann müsste man, meiner Ansicht nach, die ökologische Seite stärker gewichten.

Warum meinen Sie, dass Nachhaltigkeit für eine Hochschule so wichtig ist?

Wir bilden heute die Führungsgeneration aus, die 2030 wichtige Entscheidungen treffen wird. Dafür müssen wir die Studierenden qualifizieren. Ich möchte ihnen eine Denkrichtung nahelegen, die diese komplexen Zusammenhänge von Nord/Süd, von global, von regional, von Sozialem, Ökologie, Ökonomie miteinander in Beziehung setzt, damit sie besser auf die Herausforderungen reagieren können, als wir das vor 30 Jahren taten. Es geht um die Kompetenz, komplexe Vorgänge zu erfas-sen, zu strukturieren und zu denken und dann Entscheidungen weiterzutreiben.

Wie kann genau eine Hochschule nachhaltig sein?

In der Lehre müssen wir mehr in praxisnahen Projekten arbeiten statt in Vorlesungen, um zu vermitteln, dass es tatsächlich viele verschiedene Einflussfaktoren für eine Entscheidung gibt und viele Wirkungsbereiche.

Im Bereich der Forschung haben wir ein wissen-schaftliches Zentrum für Gesellschaft und Nach-haltigkeit aufgebaut. Hier geht es zunächst um Nachhaltigkeit aus einem sozialwissenschaftli-chen Gesichtspunkt. Aber genauso sind die techni-schen Disziplinen und die Ökonomen aufgerufen, ihre Projekte in das Zentrum einzubringen.

Und der dritte Bereich für nachhaltiges Wirken ist die Hochschule als Betrieb. Sind wir da so auf-gestellt, dass es verantwortbar ist? Beim Neubau beispielsweise erfüllen wir die hohen Standards für die Wärmedämmung. Um den CO2-Ausstoß insgesamt sehr stark abzusenken, muss der Energieverbrauch runter, also muss man Gebäu-de bauen, die nicht mehr die Wärme einfach so abstrahlen.

Wie bewegt man denn Menschen dazu, sich umzuorientieren, alte Muster und Gewohnheiten aufzugeben?

Gewohnheiten aufzubrechen ist schwer. Mein An-satz ist ein anderer. Aus der Mobilitätsforschung wissen wir: Wir müssen die Menschen in einer Umbruchsituation abholen. Beispielsweise wenn jemand einen neuen Job beginnt oder ein Studium aufnimmt. Dann orientieren sich die Menschen neu. Sie entscheiden, wie nah sie an ihrer Hoch-

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55Srukturen und Organisation

schule oder ihrem Arbeitsplatz wohnen wollen, ob es möglich ist, mit öffentlichen Verkehrsmit-teln zu fahren.

Bei den Studierenden kommt hinzu: Sie müssen ihren Weg als Erwachsene finden, sich orientie-ren, einen eigenen Lebensstil entwickeln. Welche Anregungen man da bekommt, ist entschei-dend. Deshalb ist es wichtig, ihnen Angebote zu machen und die entscheidenden Fragen zur Nachhaltigkeit mit auf den Weg zu geben. Eine Hochschule ist genau der richtige Ort dafür. Ich bin ganz zuversichtlich, dass sich in den drei Jahren, die Studierende an unserer Hochschule verbringen, eine ganz andere Herangehensweise herausbilden kann als bei der jetzigen Studie-rendengeneration, die mit dem Auto direkt vors Gebäude fahren konnte.

Wie wollen Sie diesen Prozess konkret gestalten?

Ich will Nachhaltigkeit nicht verordnen. Ich will die Studierenden und Beschäftigten mitnehmen. Mir ist die Auseinandersetzung wichtig, nicht ein bestimmtes Ergebnis. Die Leute sollen ihre Meinung dazu sagen. Wir leben davon, dass wir uns dann verständigen über die richtigen Wege, dass wir diesen Prozess offensiv führen und uns dann auf den besten Weg miteinander verständi-gen können.

Prof. Dr. Christian Schrader, Vizepräsident der Hochschule Fulda

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7 | Hochschulleben und Öffentlichkeit

Neue Handschrift in der Hutten-SammlungErstsemester werden FilmstarsZu Gast beim Bundespräsidenten

Live im DeutschlandradioMond oder doch nur Hollywood?

Archiv „Flucht und Migration“ übernommenCrossover – das neue Hochschulmagazin

Doktorandenprojekt in aller MundeHLB zeigt Amnesty-WanderausstellungInnovativste Geschäftsidee gesucht

Per Klick in die BibliothekBlick in die Zukunft

GesundheitstagPressekonferenzCrosslauf

Forschung auf Messen präsentiertIn die Spitzengruppe geklettert

Wanderausstellung zum Kambodscha-Desaster

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Zu Gast beim Bundespräsidenten

Neue Handschrift in der Hutten-Sammlung

Erstsemester werden Filmstars

Das Forschungsprojekt „take54you“ der Hoch-schule Fulda und der Justus-Liebig-Universität Gießen mit der „Initiative für gesunde Kinder und Schülerverpflegung“ gehörte zu den auser-wählten Vorbildprojekten, die sich auf dem 2009 Sommerfest des Bundespräsidenten im Garten von Schloss Bellevue präsentieren durften. „Bil-dung – Zukunft – Engagement“ lautete das Motto des Festes.

Das Projekt stellte dem Präsidentenpaar das zu-kunftsweisende Schulverpflegungskonzept vor, das Schülerverpflegung und Ernährungsbildung miteinander verzahnen soll. Die Hochschule Fulda arbeitet daran, in enger Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Menschen, die einen Beitrag für die Gesundheit der Kinder leisten wollen, einen Schwerpunkt für praxisori-entierten Wissenstransfer aufbauen.

Rund 500 Jahre ist sie alt und das teuerste Stück in der Hutten-Sammlung. Die einzige zeitgenös-sische Abschrift von „Ein gegenredt oder aus-schreiben Ulrichs von Hutten widder Pfaltzgraf Ludwigen Churfürsten“ liegt seit 2009 in der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda. Ein Jahr intensiver Verhandlungen hatte es bedurft, um das Schriftstück zu erwerben. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Spar-kasse Fulda haben die Handschrift für 20. 000 Euro gekauft und der Hochschul- und Landes-bibliothek als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. „Die Handschrift bedeutet einen gro-ßen Gewinn für die Hutten-Forschung, für die Erforschung der Humanismus- und der Refor-mationsgeschichte, aber vor allem auch für die Erforschung des niederen Adels im hessischen Kontext“, betonte Dr. Marianne Riethmüller, Lei-terin der Hochschul- und Landesbibliothek.

Bei der Hutten-Sammlung handelt es sich um den wohl umfangreichsten Bibliotheksbestand in Deutschland an Werken von und über den berühmten Reichsritter und Humanisten Ulrich von Hutten (1488 –1523), der auf der Burg Steckel- berg bei Schlüchtern geboren und später im Klos- ter Fulda erzogen wurde.

Vivien, Maria, Christian und Manuel entschieden sich im ersten Semester für ein ungewöhnliches Projekt: Die vier angehenden Ingenieurswissen-schaftler ließen sich mit der Kamera begleiten. Sie waren die Protagonisten eines bis dahin in Deutschland einmaligen Podcast-Projekts des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, dessen Ziel es war, Studieninteressierte, vor allem auch Frauen, für die Ingenieurswissenschaften zu be- geistern. Mindestens einmal wöchentlich erzähl- ten sie von ihren Vorlesungen, ihren Erfolgen und Herausforderungen, von Partys und von der Wohnungssuche. Die Resonanz darauf war so gut, dass der Arbeitgeberverband Gesamtmetall entschied, das ursprünglich auf ein Semester festgelegte Projekt fortzusetzen.

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59Hochschulleben

Mond oder doch nur Hollywood?Hat der amerikanische Astronaut Neil Arm-strong 1969 seinen Fuß tatsächlich auf den Erd-trabanten gesetzt oder bloß in ein Filmstudio, wie Kritiker behaupten? Helmut F. Dette, ehe-maliger Fluglotse, Fluglehrer und begeisterter Segelfl ieger, beschäftigt sich seit Jahren mit dieser Frage. Im Juni 2009 präsentierte er in einem Vortrag an der Hochschule Fulda seine Forschungsergebnisse. „Ich will nicht beweisen, dass die Mondlandung stattgefunden hat, ich will beweisen, dass die Skeptiker falsch liegen“, sagte Dette. Sie stellten Behauptungen auf, blie-ben jedoch einen Gegenbeweis schuldig.

Höhepunkt der Veranstaltung war das Live-Tele-fonat des Hochschulpräsidenten Prof. Dr. Karim Khakzar mit Neil Armstrong. Den hatte Dette bereits 1970 auf der Wasserkuppe bei einer Ju-biläumsveranstaltung der Segelfl ieger kennen gelernt. Armstrong – ebenfalls passionierter Se-gelfl ieger – war damals als Ehrengast geladen.

Wie man Äpfeln unter die Haut schaut, das war am 20. März 2010 im Deutschlandradio Kultur zu hören. Denn da war das Projekt Impedanzspek-troskopie zu Gast in der Sendung „Deutschland-rundfahrt“. Gesendet wurde live am Nachmittag aus der Kinder-Akademie. Die Hochschule Fulda gab einen Einblick in ihre angewandte For-schung. Die Zuhörer vor Ort und am Radio er-fuhren, dass sich mit einer neuen Messtechnik faule Äpfel maschinell aussortieren lassen und wie das genau funktioniert. Dass der elektri-sche Widerstand des Obsts gemessen wird und dieser umso geringer ausfällt, je zerstörter die Zellen durch den Fäulnisprozess sind. Und sie erhielten einen Einblick, warum das alles wich-tig ist: Denn fault ein Apfel, entsteht das Zellgift Patulin. In zu großen Mengen kann es Übelkeit und Magenschmerzen hervorrufen. Keltereien sind verpfl ichtet, gesetzlich festgeschriebene Grenzwerte einzuhalten. Und das ist umso leich-ter, wenn auch jene Äpfel aussortiert werden können, die die eine schöne Schale haben, aber einen faulen Kern.

Live im Deutschlandradio Kultur

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60 Präsidiumsbericht 2009–2010

Crossover – das neue HochschulmagazinDer Name ist Programm: Crossover heißt das neue Magazin der Hochschule Fulda, das im Oktober 2010 erstmals erschienen ist. Dahinter steht die Idee, Brücken zu schlagen zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen, der Hoch-schule und ihren Partnern, Studierenden und Lehrenden. Crossover will verbinden, vernetzen und im besten Fall miteinander ins Gespräch bringen, und zwar disziplinen- und institutions-übergreifend. Nach diesem Prinzip hat die Re-daktion das Heft auch entwickelt: Studierende und Lehrende haben Themen und Texte beige-tragen und die Entwürfe immer wieder kritisch beurteilt. Crossover erscheint einmal im Semes-ter und bietet Studierenden die Möglichkeit, in die Arbeit einer Redaktion hinein zu schnuppern.

Archiv „Flucht und Migration“ übernommen Die Hochschul- und Landesbibliothek (HLB) und der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaf-ten haben eines der bundesweit umfassend-sten Archive zum Thema „Flucht und Migration“ übernommen. Es handelt sich um das Archiv der

„Forschungsgesellschaft Flucht und Migration“ (FFM), das bislang in den Räumlichkeiten der Freien Universität Berlin untergebracht war. Das Archiv umfasst vor allem sogenannte „Graue Literatur“, die in den etablierten Bibliotheken und Instituten nicht zu finden ist, und Schlüs-sel- und Hintergrundtexte zur internationalen Migrations- und Flüchtlingspolitik von den 80er Jahren bis zur Gegenwart. Als „Graue Literatur“ werden Publikationen bezeichnet, die nicht über den Buchhandel veröffentlicht werden, also vor allem Berichte, Protokolle, Flugblätter etc. Die FFM-Bestände haben einen Umfang von rund 20 laufenden Regelmetern Ordnern und circa acht laufenden Metern Büchern und Broschüren.

Am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaf-ten wird das Archiv von dem Forschungszent-rum CINTEUS (Centre for Intercultural and Euro-pean Studies) wissenschaftlich betreut.

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61Hochschulleben

Doktoranden-Projekt in aller Munde

Innovativste Geschäftsidee gesucht

Die Meldung war im August 2010 bundesweit zu lesen: Espresso bleibt länger frisch in der wieder-verschließbaren Alutüte mit Ventil. Herausgefun-den hatten das drei Doktoranden der Lebensmit-teltechnologie. Die jungen Wissenschaftler hatten den Kaffee acht Wochen in unterschiedlichen Ver-packungen und Behältnissen bei unterschiedli-chen Temperaturen gelagert und immer wieder die Qualität des Kaffees bestimmt. Untersucht wurden physikalische Parameter wie die Extrakti-onszeit, die Crema-Farbe und -Stabilität sowie der pH-Wert. Messlatte für die Bewertung der einzel-nen Proben waren die allgemein geltenden Quali-tätskriterien für Espresso.

So konnten sie eine Menge Mythen widerlegen, die sich um die richtige Aufbewahrungsmethode ranken: etwa jenen Mythos, dass Kaffee im Kühl- oder Gefrierschrank länger frisch bleibe. Die For-scher stellten hier keine qualitativen Vorteile fest. Im Gegenteil: In der Papiertüte verlor der Espresso unter diesen Bedingungen sein Qualitätsoptimum sogar deutlich schneller.

Ende 2010 rief die START-Agentur Studierende und Absolventen erstmals zu einem Ideenwett-bewerb auf. Gesucht war die innovativste und er-folgversprechendste Geschäftsidee. Die Teilneh-merinnen und Teilnehmer waren aufgefordert die Gründungsidee inklusive Kundennutzen zu skizzieren, die Kompetenzen der Gründerinnen und Gründer darzulegen und erste Überlegun-gen zur Umsetzung zu präsentieren. Die Teilnah-me war als Einzelperson oder als Team möglich.

86 Studierende aus allen acht Fachbereichen be-teiligten sich mit insgesamt 21 Ideen.

Die Gewinner erhielten Geldpreise – zur Verfü-gung gestellt von der Sparkasse Fulda und dem Engineering Hightech Cluster – sowie ein pro-fessionelles Feedback und Coachingleistungen zu allen Ideenskizzen. Der Ideenwettbewerb soll künftig jährlich stattfinden.

HLB zeigte Amnesty- WanderausstellungAuf welchen Wegen und warum streben Flücht-linge aus und über Afrika der afrikanischen Nordküste zu, um von dort aus in wenig see-tauglichen und überfüllten Booten nach Europa überzusetzen? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Amnesty-Wanderausstellung ‚Bootsflücht-linge‘, die die Hochschul- und Landesbibliothek (HLB) im Dezember 2010 zeigte. Die Ausstellung doku-mentierte die Leiden der Flüchtlinge auf dem Weg in die EU und die auf Abschottung und Zurückweisung zielende europäische Flücht-lingspolitik. Sie thematisierte die Gefahren und Hindernisse der Reise, die Abwehrhaltung der

„Festung Europa“ und deren Maßnahmen, zum Beispiel den Einsatz der „Frontex“-Schiffe. Insbe-sondere nahm sie die Menschenrechtsverletzun-gen in den Blick, die die europäische Asylpolitik nach sich ziehen kann oder nicht verhindert.

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62 Präsidiumsbericht 2009–2010

Blick in die Zukunft Es ging um die großen Zukunftsfragen, um ge-sellschaftliche Veränderung und neue Denkan-sätze: Insgesamt viermal luden der Fachbereich Sozialwesen und die Stadt Fulda 2009 und 2010 zum Fuldaer Zukunftssalon ein.

Professor Dr. Margrit Kennedy, die im Auftrag der UNESCO und der OECD in 15 Ländern Europas und Nord- und Südamerikas forschte, zeigte, wie Geld ohne Zinsen und Inflation als Tauschmittel allen dienen kann. Um eine bessere Nutzung unseres neurobiologischen Potenzials ging es in dem Vortrag des Neurobiologen Professor Dr. Gerald Hüther unter dem Titel „Baustelle Gehirn“. Der Politikwissenschaftler Professor Dr. Claus Legge-wie beschäftigte sich mit dem Klimawandel als Gesellschaftswandel und fragte, welcher kultu-reller Voraussetzungen die Anpassung moder- ner Gesellschaften an die Auswirkungen des Klimawandels bedürfe. Und der Soziologe Peter Spiegel zeigte, wie sich die Wirtschaft zum Dienst an der Menschheit verändern könne.

Per Klick in die BibliothekSeit Dezember 2009 hat Fulda eine Online-Bib-liothek. Als erste wissenschaftliche Bibliothek bundesweit, hat die Hochschul- und Landesbib-liothek (HLB) eine ‚Onleihe‘ eröffnet. Über 9.000 elektronische Medien bietet sie ihren Nutzern zum Ausleihen übers Internet an. Hörbücher, E-Books, Zeitschriften, Musik und Filme, vor allem Dokumentationen, stehen damit überall und jederzeit zum kostenlosen Download zur Ver-fügung. Einzige Voraussetzung für die Nutzung: ein gültiger Leseausweis und ein Passwort.

Das Angebot umfasst unter anderem Zeitschrif-ten, Musik aus den Genres Klassik, Blues und Jazz, Ratgeber, Sprachlernbücher, Unterrichts-materialien für Schüler und Lehrer sowie Reise-videos.

Zurückgeben muss man die online ausgeliehe-nen Medien nicht. Die Leihfrist endet automa-tisch: bei Büchern nach vier Wochen, bei Filmen und Musikalben nach einer Woche. Die ‚Onleihe‘ ist eine Möglichkeit, auch Nutzer zu erreichen, die bisher noch nicht den Weg in die Bibliothek gefunden haben. Nutzer, die mobil und mit MP3-Playern großgeworden sind. Aber auch für ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist das Angebot attraktiv.

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63Hochschulleben

Gesundheitstag

Crosslauf

Pressekonferenz

Er war der Auftakt für vier Aktionsmonate. Alle Bewohner in Fulda-Südend und Kohlhaus wa-ren zum Gesundheitstag eingeladen, Angebote zu Ernährung, Bewegung und Entspannung aus-zuprobieren und dabei zu erfahren, was jeder Einzelne für seine Gesundheit tun kann. Dazu gehörte auch, miteinander ins Gespräch zu kom-men. Deshalb bot die Veranstaltung genügend Gelegenheit, Fragen zu stellen, sich mit Fach-leuten zu unterhalten, aber auch Kontakte im Stadtteil zu knüpfen und Gemeinschaft zu erle-ben. Veranstaltet wurde der Gesundheitstag im Rahmen des EU-Projekts CHANCE, an dem sechs europäische Städte unter der Koordination der Hochschule Fulda teilnahmen.

Das Wetter war schlecht, die Stimmung dafür umso besser. 93 Studentinnen und Studenten aus ganz Deutschland gingen im Dezember 2009 bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Crosslauf an den Start und kämpften sich auf einer anspruchsvollen Cross-Strecke durch Wind und Regen. Trotz Nässe und Schlamm ka-men fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ins Ziel, lediglich eine Studentin musste verlet-zungsbedingt aufgeben. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung vom Hochschulsport der Hoch-schule Fulda in Zusammenarbeit mit der Markt-gemeinde Hilders.

Den Dokumentationsbogen zur Erfassung inter-personeller, insbesondere häuslicher Gewalt stellte der Fachbereich Pflege und Gesundheit im Juli 2010 in einer gemeinsamen Pressekonfe-renz mit dem Hessischen Sozialminister in Wies-baden vor. Er soll es Zahnärzten erleichtern, Ver-letzungen im Gesichts-, Hals- und Mundbereich

als Folge von Gewalt zu erkennen und möglichst gerichtsfest zu dokumentieren. Hintergrund: Im Rahmen des von der Hessischen Landesregie-rung finanzierten Projektes „ZuGang“ wurden bis Ende 2009 federführend durch die Hoch-schule Fulda Instrumente und Materialien ent-wickelt, die zur Handlungssicherheit bei Zahn-ärztinnen und Zahnärzten beigetragen sollen.

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64 Präsidiumsbericht 2009–2010

In die Spitzengruppe geklettert

Forschung auf Messen präsentiert

Beim Bildungsranking 2010 des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands (adh) be-legte der Hochschulsport der Hochschule Ful-da Platz 2. Im Jahr zuvor hatte er nur Platz 40 erreicht. Das adh-Bildungsranking bezieht alle Mitgliedshochschulen ein. Es unterscheidet zwi-schen Hochschulen mit mehr und weniger als 15. 000 Studierenden und bewertet das Hoch-schulsportangebot quantitativ wie qualitativ.

Der Fachbereich Oecotrophologie präsentierte im März 2010 auf der didacta ein BMBF-For-schungsprojekt zur Schul-Oecotrophologie und Schulverpflegung. Er zeigte, wie ein übertrag-bares Konzept der Schulverpflegung und Ernäh-rungsbildung aussehen kann. Die Messe gilt als die europäische Leitmesse im Bildungsbereich.

Ein Forschungsprojekt zu Planung und Bau einer computergesteuerten druck- und temperatur-regelbaren Extraktionsanlage sowie der Entwick- lung physikalischer Qualitätsmessmethoden zur Ermittlung optimaler Parameter für die Zube-reitung von Espresso zeigte der Fachbereich Le-bensmitteltechnologie auf der COTECA 2010. Es war die erste Fachmesse in Europa für Kaffee, Tee und Kakao, die die komplette Prozesskette vom Rohprodukt bis zum fertigen Heißgetränk zeigte. In Probiergläschen mit Hochschullogo reichten die Projektmitglieder den Messebesu-chern erste Kostproben.

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65Hochschulleben

Wanderausstellung zum Kambodscha-Desaster Im Mai 2010 zeigte das Projekt [email protected] die Wanderausstellung „Das Kambodscha-De-saster – Auf den Spuren der Verbrechen in der Zeit der Roten Khmer“. Alexander Goeb, Journa-list und Initiator der Ausstellung, war als Kor-respondent in Kamboscha während der Verur-teilung von Pol Pot und seinen Anhängern. Die grausamen Verbrechen der Roten Khmer in der Zeit von 1975 bis 1979 und deren Auswirkungen auf das Leben der Opfer und Täter bis zum heuti-gen Tag ließen ihn nicht mehr los. Er reiste mehr-fach nach Kambodscha und suchte den Kontakt zu Überlebenden des Regimes. Seine Eindrücke über das traumatisierte Land hielt er in der Aus-stellung fest mit dem Ziel, Denkanstöße zu ge-ben und sich mit einem Thema zu beschäftigen, das in Deutschland kaum bekannt ist.

Eingeladen waren 120 Schülerinnen und Schü-ler, für die Goeb zudem eine Lesung aus seinem Buch „Kambodscha – ein traumatisiertes Land“ organisierte.

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8 | Zahlen, Daten, Fakten

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Studiengang WS 2006/07 WS 2007/08 WS 2008/09 WS 2009/10 WS 2010/11

ges.davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl.

Angewandte Informatik, B. Sc. 146 7 116 11 94 9 107 16 81 14

Wirtschafts-informatik, B. Sc – – – – 70 14 70 14 96 21

Angewandte Informatik, M. Sc. – – – – 27 3 28 3 16 1

Electronic Business, M. Sc. 33 8 31 7 27 6 36 5 33 5

Digitale Medien, B. Sc. – – – – – – 34 15 50 17

Fachbereich WS 2005/06 WS 2006/07 WS 2007/08 WS 2009/10 WS 2010/011

WS 2011/012

ges.davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl

Angewandte Informatik 809 109 825 97 762 86 753 81 810 97 878 122

Elektrotechnik und Informations-technik

410 33 433 41 447 50 535 77 625 94 677 111

Lebensmittel-technologie 338 200 340 206 356 220 384 244 369 232 242 389

Oecotrophologie 405 342 420 357 423 367 438 379 389 340 529 439Pfl ege und Gesundheit 435 324 474 348 449 335 514 394 584 448 648 507

Sozial- und Kultur-wissenschaften 270 203 337 251 364 274 428 327 502 374 546 410

Sozialwesen 806 615 808 595 757 536 751 543 770 569 819 598Wirtschaft 972 443 939 428 838 355 940 407 1002 439 1109 492

Gesamt 4.445 2.269 4.576 2.323 4.398 2.223 4.743 2.452 5.094 2.593 5.595 2.921

WS 2009/10

ges.davonwbl.

753 81

535 77

384 244

438 379

514 394

428 327

751 543940 407

4.743 2.452

WS 2011/012

ges.davonwbl

878 122

677 111

242 389

529 439

648 507

546 410

819 5981109 492

5.595 2.921

WS 2007/08

ges.davonwbl.

762 86

447 50

356 220

423 367

449 335

364 274

757 536838 355

4.398 2.223

WS 2006/07

ges.davonwbl.

825 97

433 41

340 206

420 357

474 348

337 251

808 595939 428

4.576 2.323

WS 2005/06

ges.davonwbl.

809 109

410 33

338 200

405 342

435 324

270 203

806 615972 443

4.445 2.269

WS 2010/011

ges.davonwbl.

810 97

625 94

369 232

389 340

584 448

502 374

770 5691002 439

5.094 2.593

2.1. Studienanfänger nach Studiengängen – Studienbeginn im Wintersemester (1. Fachsemester)

1. Studierende nach Fachbereichen

2. Studienanfänger nach Studiengängen

WS 2009/10

ges.davonwbl.

107 16

70 14

28 3

36 5

34 15

WS 2009/10 WS 2009/10

70 70

WS 2008/09

ges.davonwbl.

94 9

70 14

27 3

27 6

– –

WS 2007/08

ges.davonwbl.

116 11

– –

– –

31 7

– –

WS 2006/07

ges.davonwbl.

146 7

– –

– –

33 8

– –

WS 2010/11

ges.davonwbl.

81 14

96 21

16 1

33 5

50 17

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 71: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

69

Studiengang WS 2006/07 WS 2007/08 WS 2008/09 WS 2009/10 WS 2010/11

ges.davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl.

Elektrotechnik und Informations-technik, B. Eng.

50 3 44 1 61 1 86 5 74 13

Wirtschaftsingenieur-wesen, B. Eng. 77 13 80 28 101 124 30 128 29

Prozesstechnik, B. Eng. 3 1 5 1 10 5 6 3 0 0

Lebensmittel-technologie, B. Sc. 75 50 85 54 94 58 94 55 94 47

Food Processing, M. Sc. 5 3 8 4 5 4 11 9 3 3

Oecotrophologie, B. Sc. 79 67 87 75 98 86 96 85 95 83

Public Health Nutrition, M. Sc. 20 17 8 7 23 22 18 17 30 27

Gesundheits-förderung, B. Sc. – – – – 33 28 38 32 57 50

Gesundheits-management, B. Sc. 41 34 40 36 46 43 56 48 58 51

Pfl ege, B. Sc. 54 40 48 37 48 35 50 39 57 43Pfl egemanagement, B. Sc. 26 18 25 15 26 19 30 18 31 22

Public Health, M. Sc. 16 11 9 8 34 26 34 23 31 26Physiotherapie, B. Sc. *30 *24 *28 *21 *25 *14 11 8 16 12ICEUS, M. A. 30 25 32 24 31 28 34 31 35 33Sozialrecht,LL. B. **47 **31 52 36 47 34 47 34 – –BASIB, B. A. 38 31 43 33 94 74 96 68 93 72Inklusive frühkind-liche Bildung, B. A. – – – – – – 22 21 30 28

Inklusive frühkind-liche Bildung, B. A. – – – – – – 30 24 28 27

Soziale Arbeit B. A. 168 125 171 124 151 116 128 104 157 118Internationale Be-triebswirtschaftsleh-re, B. A.

113 63 120 57 123 64 120 72 115 61

International Management, M. A. 38 17 30 18 46 22 45 21 66 36

Supply Chainmanagement, M. A. – – – – – – – – 21 8

Gesamt 1.059 564 1.034 574 1.289 725

2.1. Studienanfänger nach Studiengängen – Studienbeginn im Wintersemester (1. Fachsemester), Fortsetzung

WS 2009/10

ges.davonwbl.

86 5

124 30

6 3

94 55

11 9

96 85

18 17

38 32

56 48

50 39

30 18

34 2311 834 3147 3496 68

22 21

30 24

128 104

120 72

45 21

– –

WS 2008/09

ges.davonwbl.

61 1

101

10 5

94 58

5 4

98 86

23 22

33 28

46 43

48 35

26 19

34 26*25 *1431 2847 3494 74

– –

– –

151 116

123 64

46 22

– –

1.289 725

WS 2007/08

ges.davonwbl.

44 1

80 28

5 1

85 54

8 4

87 75

8 7

– –

40 36

48 37

25 15

9 8*28 *2132 2452 3643 33

– –

– –

171 124

120 57

30 18

– –

1.034 574

WS 2006/07

ges.davonwbl.

50 3

77 13

3 1

75 50

5 3

79 67

20 17

– –

41 34

54 40

26 18

16 11*30 *2430 25

**47 **3138 31

– –

– –

168 125

113 63

38 17

– –

1.059 564

WS 2010/11

ges.davonwbl.

74 13

128 29

0 0

94 47

3 3

95 83

30 27

57 50

58 51

57 43

31 22

31 2616 1235 33

– –93 72

30 28

28 27

157 118

115 61

66 36

21 8

WS 2010/11 WS 2010/11

* Bis 2008 Aufnahme im Sommersemester; **Diplom

Zahlen, Daten, Fakten

Page 72: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

70

Studiengang SS 2005 SS 2006 SS 2007 SS 2008 SS 2009

ges.davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl. ges.

davonwbl.

Angewandte Informatik, M.Sc. – – – – – – – – 18 2

Food Processing, M.Sc. – – – – 7 4 3 3 10 8

Soziale Arbeit (Fern-studiengang), B.A. 30 27 30 20 28 19 29 24 32 22

Soziale Arbeit – Ge-meindepsychiat. u. Sozialraumentw., M. A.

– – 22 13 28 21 25 17 21 14

Internationale Be-triebswirtschaftsleh-re, B. A.

38 2341

teilw.Dipl.

1951

teilw.Dipl.

24 83 36 95 45

Gesamt 96 69 123 76 142 89 165 94 176 99

SS 2008

ges.davonwbl.

– –

3 3

29 24

25 17

83 36

165 94

SS 2007

ges.davonwbl.

– –

7 4

28 19

28 21

51 teilw.Dipl.

24

142 89

SS 2006

ges.davonwbl.

– –

– –

30 20

22 13

41teilw.Dipl.

19

123 76

SS 2005

ges.davonwbl.

– –

– –

30 27

– –

38 23

96 69

SS 2009

ges.davonwbl.

18 2

10 8

32 22

21 14

95 45

176 99

2.2. Studienanfänger nach Studiengängen - Studienbeginn im Sommersemester

Studiengang WS 2005/06 WS 2006/07 WS 2007/08 WS 2008/09 WS 2009/10

ges. ges. ges. ges. ges.

Pädagogik für Pfl ege- und Gesundheitsberufe, M. A. (Uni Kassel)

7 17 11 28 12

International Food Business and Consumer Studies M. Sc. (Uni Kassel)

– 14 14 40 29

Physiotherapie, M. Sc. (Uni Marburg); Aufnahme im Sommersemester

35 22 18 27 7

Gesamt 42 53 43 95 48

WS 2009/10

ges.

12

29

7

48

WS 2009/10 WS 2009/10

WS 2008/09

ges.

28

40

27

95

WS 2007/08

ges.

11

14

18

43

WS 2005/06

ges.

7

35

42

WS 2006/07

ges.

17

14

22

53

2.3. Studienanfänger nach Studiengängen – Kooperative Studiengängen mit Immatrikulation an einer anderen Hochschule:

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 73: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

71

Statusgruppe 2002 2004 2006 2009

Professorinnen/ Professoren 102 113 113 122

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen 54 63 70 112

Administrativ-technische Mitarbeiter/innen 119 124 131 191

Gesamt 275 300 314 425

2009

122

112

191

425

2006

113

70

131

314

2004

113

63

124

300

2002

102

54

119

275

3.2. Entwicklung der Beschäftigtenzahl 2002–2009

Struktureinheit Hochschullehrer/innen Mitarbeiter/innen Gesamt

FB Angewandte Informatik 19 17 36FB Elektrotechnik und Informationstechnik 11 13 24

FB Lebensmitteltechnologie 11 16 27

FB Oecotrophologie 12 23 35FB Pfl ege und Gesundheit 15 26 41FB Sozial- und Kulturwissenschaften 16 15 31

FB Sozialwesen 21 18 39FB Wirtschaft 17 8 25Hochschul- und Landesbibliothek – 44 44

Weitere zentrale Einrichtungen – 29 29

Zentralverwaltung – 94 94

Gesamt 126 276 402

*Stichtag 30. 9. 2009

Hochschullehrer/innen

19

11

11

1215

16

21 17

126

Gesamt

36

24

27

3541

31

3925

44

29

94

402

Mitarbeiter/innen

17

13

16

2326

15

188

44

29

94

276

3.1. Stellenplan 2009 (Köpfe)*

3. Personalia

Zahlen, Daten, Fakten

Page 74: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

72

Statusgruppe 2002 2004 2006 2010

Professorinnen/ Professoren 102 113 113 118

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen 54 63 70 118

Administrativ-technische Mitarbeiter/innen 119 124 131 188

Gesamt 275 300 314 424

2006

113

70

131

314

2004

113

63

124

300

2002

102

54

119

275

3.4. Entwicklung der Beschäftigtenzahl 2002–2010

Struktureinheit Hochschullehrer/innen Mitarbeiter/innen Gesamt

FB Angewandte Informatik 19 17 36FB Elektrotechnik und Informationstechnik 11 13 24

FB Lebensmitteltechnologie 11 16 27

FB Oecotrophologie 12 20 32FB Pfl ege und Gesundheit 14 33 37FB Sozial- und Kulturwissenschaften 14 15 29

FB Sozialwesen 17 15 32FB Wirtschaft 20 8 28Hochschul- und Landesbibliothek – 45 45

Weitere zentrale Einrichtungen – 34 34

Zentralverwaltung – 90 90

Gesamt 118 306 424

*Stichtag 30. 9. 2009

Hochschullehrer/innen

19

11

11

1214

14

17 20

118

Gesamt

36

24

27

3237

29

3228

45

34

90

424

Mitarbeiter/innen

17

13

16

2033

15

158

45

34

90

306

3.3. Stellenplan 2010 (Köpfe)*

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 75: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

73

▷ Ewald-Vollmer-Preis, verliehen von der Ewald-Vollmer-Stiftung

Daniela Maul, Fachbereich Angewandte Informatik, Februar 2009

Stefan Omert, Fachbereich Angewandte Informatik, Februar 2009

Daniel Türpitz, Fachbereich Angewandte Informatik, Februar 2009

Nicole Ignaciuk, Fachbereich Angewandte Informatik, Juli 2009

Jens Werthmüller, Fachbereich Angewandte Informatik, Juli 2009

▷ Hessischer Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre, verliehen vom Hessische Ministerium für Wissenschaft

und Kunst und der Gemeinnützigen Hertie Stiftung

Carolin Musiala, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Februar 2009

Anna Leidreiter, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Februar 2009

Isabell-Jasmin Polny, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Februar 2009

▷ Zertifikat zum audit berufundfamilie, verliehen von der berufundfamilie gGmbH,

Hochschule Fulda, Juni 2009

▷ Total E-Qualität Prädikat, verliehen von Total E-Quality Deutschland e.V.,

Hochschule Fulda, Juni 2009

▷ DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende, verliehen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst

Emmanuel Hervé Limi, Fachbereich Pflege und Gesundheit, Oktober 2009

▷ Wettbewerb Exzellente Lehre, Gemeinsame Initiative der Kultusministerkonferenz der Länder und des Stifter-

verbands für die Deutsche Wissenschaft,

Hochschule Fulda, Oktober 2009

▷ Henriette-Fürth-Preis, verliehen vom Gender- und Frauenforschungszentrum der hessischen Hochschulen gFFZ

Kerstin Krüger, Fachbereich Pflege und Gesundheit, Oktober 2009

▷ Ewald-Vollmer-Preis, verliehen von der Ewald-Vollmer-Stiftung

Christian Klotz, Fachbereich Angewandte Informatik, Februar 2010

Monika Hoghova-Sawyer, Fachbereich Angewandte Informatik, Februar 2010

Katja Scheuermann, Fachbereich Angewandte Informatik, Februar 2010

Andreas Bös aus Steinau, Fachbereich Angewandte Informatik, Juli 2010

Cuauhtemoc Delgado Maya, Fachbereich Angewandte Informatik, Juli 2010

▷ DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende, verliehen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst

Justyna Staszcak, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften, Oktober 2010

4. Ehrungen und Preise

Zahlen, Daten, Fakten

Page 76: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

74

5. Personalveränderungen (Professorinnen und Professoren)in 2009

Berufungen

▷ Prof. Dr. Birgit Bomsdorf, Fachbereich: Angewandte Informatik

Lehrgebiet: „Medieninformatik“

▷ Prof. Dr. Stephanie Hagspihl, Fachbereich: Oecotrophologie

Lehrgebiet: „Catering and Food Supply“

▷ Prof. Dr. Irina Kohler, Fachbereich: Wirtschaft

Lehrgebiet: „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere controllingorientierte Unternehmensführung“

▷ Prof. Dr. Claire Purvis, Fachbereich Wirtschaft

Lehrgebiet: „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finance and Accounting“

▷ Prof. Dr. Thomas Wüst, Fachbereich: Sozialwesen

Lehrgebiet: „Soziale Arbeit und soziale Politik: Theorie und Geschichte“

Professor im Angestelltenverhältnis

▷ Prof. Thomas Köbberling, Fachbereich: Oecotrophologie

Vertretungsprofessuren

▷ Prof. Dr. Rudolf Pape, Fachbereich: Pflege und Gesundheit

▷ Prof. Dr. Norbert Schroer, Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften

▷ Prof. Dr. Maja Suderland Fachbereich: Pflege und Gesundheit

▷ Prof. Dr. Thea Vinnicombe Fachbereich: Wirtschaft

▷ Prof. Dr. Ursula Hornung Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften

Ausgeschieden

▷ Prof. Dr. James Beckmann, Fachbereich: Wirtschaft

▷ Prof. Dr. Angela Busse, Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften

▷ Prof. Dr. Susanne Weber, Fachbereich: Sozialwesen

▷ Prof. Dr. Ursula Hornung, Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften

▷ Prof. Dr. Schürmann, Joachim, Fachbereich: Wirtschaft

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 77: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

75

Pensionierungen

▷ Prof. Dr. Friedhelm Diel, Fachbereich: Oecotrophologie

▷ Prof. Dr. Gerhard Fuchs, Fachbereich: Angewandte Informatik

▷ Prof. Dr .Volkert Kjer, Fachbereich: Wirtschaft

▷ Prof. Dr. Achim Opel, Fachbereich: Wirtschaft

▷ Prof. Dr. Armin Poggendorf, Fachbereich: Oecotrophologie

▷ Prof. Dr. Roland Schopf, Fachbereich: Sozialwesen

Altersteilzeit

▷ Prof. Dr. Klaus-Dieter Feldmann, Fachbereich: Wirtschaft

Verstorben

▷ Prof. Dr. Hartmut Weber, Fachbereich: Sozialwesen

Zahlen, Daten, Fakten

Page 78: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

76

6. Personalveränderungen (Professorinnen und Professoren)in 2010

Berufungen

▷ Knauf, Prof. Dr. Helen, Fachbereich: Sozialwesen,

Lehrgebiet: „Frühkindliche Bildung“

▷ Witt, Prof. Dr. Andreas, Fachbereich: Wirtschaft,

Lehrgebiet: „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik und Wirtschaftsinformatik“

▷ Müller, Prof. Dr, Carsten, Fachbereich: Wirtschaft,

Lehrgebiet: „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre für Wirtschaftsingenieure“

▷ Schmitt, Prof. Dr. Joachim, Fachbereich: Lebensmitteltechnologie

▷ Lambeck, Prof. Dr. Steven, Fachbereich: Elektrotechnik und Informationstechnik,

Lehrgebiet: „Regelungstechnik“

▷ Werner, Prof. Dr. Uwe, Fachbereich: Elektrotechnik und Informationstechnik,

Lehrgebiet: „Praktische Informatik“

▷ LPoferl, Prof. Dr. Angelika, Fachbereich: Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften,

Lehrgebiet: „Soziologie mit Schwerpunkt Globalisierung“

Vertretungsprofessuren

▷ Niederer, Prof. Dr. Elisabeth, Fachbereich: Pflege und Gesundheit

Ausgeschieden

▷ Beier, Prof. Dr. Christel, Fachbereich: Sozialwesen

▷ Honer, Prof. Dr. Anneliese, Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften

▷ Pape, Prof. Dr. Rudolf, Fachbereich: Pflege und Gesundheit

▷ Platte, Prof. Dr. Andrea, Fachbereich: Sozialwesen

▷ Suderland, Prof. Dr. Maja, Fachbereich: Pflege und Gesundheit

Pensionierungen

▷ Stahlmann, Prof. Dr. Günther, Fachbereich: Sozialwesen

▷ Grams, Prof. Dr. Timm, Fachbereich: Elektrotechnik und Informationstechnik

▷ Ott, Prof. Dr. Erich, Fachbereich: Sozial- und Kulturwissenschaften

Altersteilzeit

▷ Ahlert, Prof. Dr. Burkhard, Fachbereich: Lebensmitteltechnologie

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 79: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

77

7. Zusammensetzung des Präsidiums 2009/2010

Prof. Dr. Karim Khakzar

Präsident

Carsten Feller

Kanzler

Prof. Dr. Kathrin Kohlenberg-Müller

Vizepräsidentin für Lehre und Studium

bis 31. August 2009

Prof. Dr. Christian Schrader

Vizepräsid für Lehre und Studium

ab 1. September 2009

Prof. Dr. Dorit Bölsche

Vizepräsidentin für Forschung und Entwicklung

Zahlen, Daten, Fakten

Page 80: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

78

Professorinnen/Professoren

▷ Herr Prof. Dr. Björnsson

▷ Frau Prof. Dr. Bußmann

▷ Herr Prof. Dr. Finzer

▷ Frau Prof. Dr. Gromann

▷ Herr Prof. Dr. Klotter

▷ Herr Prof. Dr. Milde

▷ Herr Prof. Dr. Platzer

▷ Herr Prof. Dr. Stegmüller

▷ Herr Prof. Dr. Thurl

Studierende

▷ Herr Betschel

▷ Herr Blanquett

▷ Herr Cieszynski

▷ Herr Menkens

▷ Herr Stöbe

Studierende

▷ Herr Betschel

▷ Herr Blanquett

▷ Herr Jacobsen

▷ Herr Menkens

▷ Herr Stöbe

Professorinnen/Professoren

▷ Herr Prof. Dr. Björnsson

▷ Frau Prof. Dr. Bußmann

▷ Herr Prof. Dr. Finzer

▷ Frau Prof. Dr. Gromann

▷ Herr Prof. Dr. Klotter

▷ Herr Prof. Dr. Milde

▷ Herr Prof. Dr. Platzer

▷ Herr Prof. Dr. Stegmüller

▷ Herr Prof. Dr. Thurl

8. Organe und Gremien

Im Berichtszeitraum hatte der Senat folgende stimmberechtigte Mitglieder:

2009 2010

wissenschaftliche Mitarbeiter/Innen

▷ Frau A. Schäfer

wissenschaftliche Mitarbeiter/Innen

▷ Frau A. Schäfer

adm.-techn. Mitarbeiter/Innen

▷ Frau Babel

▷ Herr Orschel

adm.-techn. Mitarbeiter/Innen

▷ Frau Babel

▷ Herr Orschel

Senat

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 81: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

79

Im Berichtszeitraum hatte der Hochschulrat der Hochschule Fulda sieben Mitglieder, die sich wie folgt zusammensetzten:

▷ Prof. Dr. Hartmut Vogtmann Präsident des Bundesamtes für Naturschutz a.D. und Geschäftsführer des Fachverbands Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. (FKN)

Mitglied und Vorsitz bis 28. 01. 2010

▷ Dr. Michael Imhof Staatliches Schulamt Fulda

Mitglied seit Dezember 2001

▷ Alois Früchtl Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda

Mitglied seit 01. 03. 2006, seit 04.10.2010 stellv. Vorsitz

▷ Helmut Sorg Präsident der IHK Fulda

Mitglied seit Dezember 2001

▷ Dr. Andreas Keller Leiter des Vorstandsbereiches Hochschule und Forschung bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Mitglied seit 01. 04. 2008

▷ Prof. Dr. Michael Stawicki Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg

Mitglied seit 01. 04. 2008

▷ Prof. Dr. med. Babette Simon Präsidentin der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, zuvor Vizepräsidentin der Philipps-Universität Marburg

Mitglied seit 27. 07. 2009

Hochschulrat

Der Hochschulrat hat nach dem Hessischen Hochschulgesetz (§ 42) die Aufgabe, die Hochschule bei ihrer Ent-wicklung zu begleiten, die in der Berufswelt an die Hochschule bestehenden Erwartungen zu artikulieren und die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und künstlerischer Leistungen zu fördern. Er hat ein Initiativrecht zu grundsätzlichen Angelegenheiten und wirkt nach Maßgabe der Abs. 2 bis 4 bei der Verteilung der der Hochschule zur Verfügung stehenden Ressourcen und bei Berufungsverfahren mit. Die Entwicklungsplanung der Hochschule bedarf seiner Zustimmung.

Zahlen, Daten, Fakten

Page 82: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

80

Ausgaben/Einnahmen 2007 2008 2009 2010

Personalausgaben 18.612.067 21.852.418 22.595.778 22.741.322

Sachausgaben 4.748.736 6.077.889 10.188.827 11.470.064

Investitionen 2.465.212 2.046.987 2.258.693 3.747.740

Gesamtausgaben 25.826.015 29.977.294 35.043.298 37.959.126

Landeszuschuss 19.709.200 21.639.200 22.161.806 23.161.711

Sondermittel 1.299.366 1.801.245 8.434.596 6.882.414

Drittmittel 1.686.432 1.826.968 2.554.275 2.504.496

Verwaltungseinnahmen 2.614.625 1.128.366 784.372 958.921

Studienbeiträge 634.737 1.740.687 - -Mittel aus dem Qualitäts-verbesserungsgesetz - 738.648 3.033.894 3.073.776

Gesamtausgaben 25.944.360 30.615.801 36.968.943 36.581.318

2010

22.741.322

11.470.064

3.747.740

37.959.126

23.161.711

6.882.414

2.504.496

958.921

-

3.073.776

36.581.318

2009

22.595.778

10.188.827

2.258.693

35.043.298

22.161.806

8.434.596

2.554.275

784.372

-

3.033.894

36.968.943

2008

21.852.418

6.077.889

2.046.987

29.977.294

21.639.200

1.801.245

1.826.968

1.128.366

1.740.687

738.648

30.615.801

2007

18.612.067

4.748.736

2.465.212

25.826.015

19.709.200

1.299.366

1.686.432

2.614.625

634.737

-

25.944.360

9.1. Haushaltsübersicht 2007–2010

9. Haushaltsübersicht

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 83: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

81

Kosten EUR

Personalausgaben 27.741.322davon Professoren 7.390.855Lehrbeauftragte 1.059.289Wissenschaftliches Personal 4.623.966Lehrbeauftragte/Lektoren 250.304Wissenschaftliche Hilfskräfte 169.216Studentische Hilfskräfte 627.385Administratives Personal 4.714.557Technisches Personal 1.300.150Sonstige Personalkosten 7.605.600

Sachausgaben 11.470.064davon Literatur 297.471Aus-, Fort- und Weiterbildung 108.516 Exkursionen 137.011 Gastvorträge 35.640 Materialaufwand 1.053.375Büro- und EDV-Material 289.776Dienstleistungen 1.184.878 Reisekosten 299.155 Öffentlichkeitsarbeit 16.101Instandhaltung 1.814.988 Lizenzen und Konzessionen 179.097 Gerätemiete und Wartungsverträge 176.306Aufwendungen für Stipendien 567.468sonstige Sachausgaben 5.310.282

Investitionen 3.747.740davonSoftware/Lizenzen 132.102EDV-Anlagen 365.034sonstige technische Anlagen 521.006Betriebs- und Geschäftsausstattung 369.587Medienbestand Bibliothek 69.671Anlagen im Bau 4.115

Gesamtausgaben 37.959.126

Einnahmen QSL-Mittel 3.073.776

EUR

27.741.322

7.390.8551.059.2894.623.966

250.304 169.216 627.385

4.714.557 1.300.1507.605.600

11.470.064

297.471 108.516 137.011

35.640 1.053.375 289.7761.184.878

299.155 16.101

1.814.988 179.097 176.306567.468

5.310.282

3.747.740

132.102365.034521.006369.587

69.6714.115

37.959.126

3.073.776

9.2. Verwendung der Studienbeiträge (StuBeiG)

und der Mittel zur Verbesserung der Qualität der Studienbedingungen und der Lehre (QSL)

Zahlen, Daten, Fakten

Page 84: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

Administrative Struktur der Hochschule Fulda

82

Familienbüro und familiengerechte Hochschule

Sonja Redweik

Gesellschaft und Nachhaltigkeit(CeSST)

Prof. Dr. Monika Alisch

Intern. Sommeruniversität (ISU)

Prof. Dr. Schittny

Zentrum für Catering-Management-Kulinaristik (ZCMK)

Prof. Dr. Georg Koscielny

DV-Zentrum (DVZ)

Peter Klingebiel

Centre for Intercultural andEuropean Studies (CINTEUS)

Prof. Dr. Hans-Wofgang Platzer

Hochschulsport (HSP)

Dr. Jan Ries

Zentrum WIssenschaftlicheWeiterbildung (ZWW)

Prof. Dr. Sabine Pfeffer

Vizepräsident Lehre und Studium(VPLS)

Prof. Dr. Christoph Klotter

Vizepräsidentin Forschung und Entwicklung (VPFE)

Prof. Dr. Dorit Bölsche

Präsident (P)

Prof. Dr. Karim Khakzar

Forschung und Transfer (FT)

Christina Langsdorf

Zentrale Studienberatung (ZSB)

Konrad Fleckenstein

Hochschulkommunikation (HK)

Dr. Antje Mohr

Strategisches Mangement/Referent des Präsidenten (R)

Dr. Olaf Dahlmann

Studienbüro (STB)

Claudia Ebert

Hochschul- und Landesbibliothek (HLB)

Dr. Marianne Riethmüller

Dienstleistungen Lehre/Studium (DLS)

Andrea Welger

International Offi ce (IO)

Winnie Rosatis

Kompetenzzentrum für Mensch-Computer-Interaktion (KMCI)

Prof. Dr. Jan-Thorsten Milde

Gleichstellungsbüro

Birgit Hohmann

Präsidium

Präsidiumsbericht 2009–2010

Page 85: Präsidiumsbericht 2009 - 2010

Zentrale techn. Einrichtung

Zentrale wissenschaftl. Einrichtung

Stabstelle

Sonstige

Abteilung

83

Verwaltungs-DV (VDV)

Erich Dörr

Justitiariat (J)

Sonja Redweik/Gabriele Stroh

Gebäudemanagement (GM)

Edith Wiegand

Kanzler (K)

Ralf Alberding

Personalmanagement (PM)

Brigitte Jestädt-Fiedler

Personalrat (PR)

Erich Dörr

Innenrvision (IR)

Marion Bleuel

Planung und Controlling (PLC)

Jörg Ries

Finanzmanagement (FM)

Klaus Dormeier

Qualitätsmanagement (QM)

Elke Sass

Beauftragte

(Frauenbeauftragte, Datenschutzbeauftragte/r,

Schwerbehindertenbeauftragte/r, Arbeitsschutbeauftragte/r, usw.)

Zahlen, Daten, Fakten

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