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Probleme einer Finanz- und Steuerreform. Band I: Die Grundlagen. (Schriftenreihe des Bundes der Steuerzahler) by Karl Bräuer Review by: Antonio Montaner FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 15, H. 3 (1954/55), pp. 541-542 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40909011 . Accessed: 12/06/2014 22:14 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 188.72.127.147 on Thu, 12 Jun 2014 22:14:12 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Probleme einer Finanz- und Steuerreform. Band I: Die Grundlagen. (Schriftenreihe des Bundes der Steuerzahler)by Karl Bräuer

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Probleme einer Finanz- und Steuerreform. Band I: Die Grundlagen. (Schriftenreihe des Bundesder Steuerzahler) by Karl BräuerReview by: Antonio MontanerFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 15, H. 3 (1954/55), pp. 541-542Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40909011 .

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Besprechungen 541

Einleitend wird vom Verfasser in einem dogmenhistorischen Rückblick der Versuch unternommen, die Gründe für die unterschiedlichen Ansichten über das bankwirtschaftliche Liquiditätsproblem zu finden. Dabei kommt er zu dem Ergeb- nis, daß diese im wesentlichen in der grundsätzlich verschiedenartigen Fragestellung liegen. Während die traditionelle Richtung, die ihren prägnantesten Ausdruck in der „goldenen Bankregel" gefunden hat, fast ausschließlich die Liquidität der ein- zelnen Bank im Auge hat, stellt die moderne Richtung vorwiegend auf die Liquidi- tät des Banhen8ystems ab. Dieser Erkenntnis folgend, unterscheidet der Verfasser zwischen der Liquidität des Gesohäftsbankensystems, die er als allgemeine Liquidi- tät bezeichnet, und der Liquidität einzelner Banken und Bankengruppen, die er individuelle Liquidität nennt.

Im ersten Hauptteil entwickelt der Verfasser vier Modelle, um alle denkbaren Organisationsformen der volkswirtschaftlichen Geldversorgung zu erfassen und ihre unterschiedlichen Liquiditätsprobleme zu zeigen. Besonders zu erwähnen ist dabei der Exkurs über die Voraussetzungen der Geldschöpfungsfähigkeit eines Vielbanken- systems, der sich gegen die Auffassung richtet, daß der bargeldlose Zahlungsverkehr Voraussetzung dafür ist.

Der zweite Hauptteil ist der Erörterung der allgemeinen Liquidität der Banken gewidmet. Unterschieden wird dabei zwischen den formalen Bedingungen für Ver- änderungen der allgemeinen Liquidität und den materiellen Bestimmungsfaktoren der allgemeinen Liquidität. Letztere sieht der Verfasser in dem Bewegungsrhythmus des Geldvolumens in der geschlossenen Wirtschaft, dem Bewegungsrhythmus des Zentralbankgeldanteils innerhalb des gesamten Geldvolumens und der Außenwirt- schaft. Besonders hervorzuheben ist hier die anschauliche Darstellung der Aus- wirkungen der Spar- und Investitionstätigkeit, der Lohnzahlungen und des Devisen- bedarfs auf die Liquidität.

Da das Kreditpotential der Geschäftsbanken letztlich eine Funktion ihrer Ver- fügungsmacht über Zentralbankgeld ist, beschäftigt sich der Verfasser im dritten Hauptteil mit der Liquiditätspolitik der Zentralbank. Hervorzuheben ist dabei die Behandlung der Mindestreserven und deren Bedeutung für die Beeinflussung der Geschäfte der Kreditbanken. Problematisch erscheint hier allerdings die Anschau- ung des Verfassers, daß die Mindestreserven der Geschäftsbanken beim Abzug von Depositen nicht zur Sicherung der Liquidität dienen können.

Der vierte Hauptteil, der sich mit dem Geldmarkt und dem Geldmarktzins be- schäftigt, ist relativ kurz gehalten. Der Verfasser geht davon aus, daß der Ausgleich von Liquiditätsverschiebungen zwischen den Banken sich auf dem Geldmarkt voll- zieht, und untersucht zunächst als Ursachen derartiger Liquiditätsverschiebungen die individuelle Liquidität der Geschäftsbanken. Den Erörterungen über die Be- wegungsvorgänge am Geldmarkt schließt sich sodann eine Abhandlung über den Geldmarktzins an, wobei von besonderer Bedeutung die Auseinandersetzung mit der sogenannten Konstatierungs- und Lenkungstheorie ist.

Den Abschluß des Werkes bilden Betrachtungen über die Zahlungsströme in der Volkswirtschaft und die Möglichkeit ihrer Beeinflussung.

Zusammenfassend ist zu sagen, daß der Verfasser die Probleme der bankgeschäft - lichen Liquidität im Gegensatz zu ähnlichen Werken sehr klar herausgearbeitet hat.

Karl Hagenmüller

Karl Bräuer: Probleme einer Finanz- und Steuerreform. Band I: Die Grund- lagen. (Schriftenreihe des Bundes der Steuerzahler.) Bad Wörishofen 1954. Hans Holzmann Verlag. VIII, 115 Seiten. In dieser vom Bund der Steuerzahler edierten Denkschrift legt Karl Braver

den Ertrag einer mehrjährigen intensiven Forschungsarbeit vor, die hauptsächlich auf Materialsammlungen der Landesverbände dieser Vereinigung gestützt wurde, um von der unmittelbaren Erfahrung her die gegenwärtige Lage der deutschen

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542 Besprechungen

Finanzpolitik kritisch zu beleuchten und konstruktive Vorschläge für einen grund- legenden Umbau der Finanz- und Steuerverfassung in der Bundesrepublik zu machen.

Nach einer allgemeinen Einführung, in der Bräuer die Finanz- und Steuer- politik der Nachkriegsjahre als eines der größten Hindernisse für den wirtschaft- lichen Wiederaufbau Deutschlands bezeichnet und die vom Bund der Steuerzahler erhobenen Forderungen für eine Neugestaltung der Finanz- und Steuerverfassung aufzählt, werden im I. Hauptteil die Bedingungen und Einzelfragen einer Finanz- reform „an Haupt und Gliedern" ausführlich erörtert. Die Argumentationen des Verfassers kreisen hierbei vornehmlich um die Senkung der öffentlichen Ausgaben, den Finanzausgleich, die Probleme einer einheitlichen Bundesfinanzverwaltung, die Neuordnung des steuerlichen Rechtsmittelverfahrens und des Abgabenrechts im ganzen, das Betriebsprüfungs- und Steuerfahndungswesen und die Rodung des „Gesetzesurwalds" durch eine umfassende Verwaltungsreform. Im II. Hauptteil wendet sich der Verfasser dem Gebiet der Steuerreform zu. Er schildert zunächst die Entwicklung der deutschen Steuerverfassung seit 1945 und proklamiert sieben Leitsätze für eine „organische" Steuerreform, die alsdann im Hinblick auf die wichtigsten Steuerarten erläutert und begründet und in ihren praktischen Konse- quenzen kursorisch geprüft werden.

Bräuers Ausführungen berücksichtigen durchweg den letzten Stand der Aus- sprache. Die Fülle seiner sachkundigen Urteile und Anregungen kann im knappen Raum einer Rezension nicht wiedergegeben, geschweige denn gewürdigt werden. Unverkennbar überwiegen im Gesamtbild seines reich gegliederten Programms die Züge eines praktischen Erfahrungsberichts, was sich zum Teil auch in einer ge- wissen Abwehr herkömmlicher theoretischer Dogmatik oder doch wenigstens miß- bräuchlicher Berufung hierauf andeutet. In ihren wesentlichen Punkten wird die Schrift, die bei der Weite ihres Gegenstandes da und dort natürlich auch in den großen Chor anderer gutachtlicher Äußerungen einstimmt, kaum zu entkräften und des Einverständnisses aller organisierten und nichtorganisierten Steuerzahler sicher sein, um so mehr, als dem nüchternen Weitblick des Fachmanns der forsche Optimismus eines „people's attorney" beisteht.

Kritisch sei abschließend nur zweierlei bemerkt: Für die ins Uferlose gehende Steigerung der öffentlichen Ausgaben ist eine falsche Berufung auf Adolph Wagners Gesetz der wachsenden Staatsausgaben theoretisch wie parlamentarisch-taktisch doch weit weniger verantwortlich zu machen, als das politisch motivierte Abschieben von immer mehr „Neuverteilungs"- und Bedarfsdeckungsaufgaben in die Zuständig- keit der öffentlichen Hand, gleichsam als Bestätigung der von Bastiat zwei Menschen- alter vor Wagners These ausgesprochenen Warnung „L'état c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre de tout le monde". Und zum andern: Sicherlich drohen Verwaltungseinrichtungen immer zum bloßen Selbst- zweck und ihre leitenden Persönlichkeiten zu Werkzeugen eines schwer überwind - liehen Beharrungsvermögens zu werden (S. 52 f.). Dies sollte aber im Leser nicht den Eindruck erwecken dürfen, daß der mißratene Apparat der deutschen Finanz- wirtschaft eine Schuld der Verwaltung sei. Vielmehr muß sich die hohe Innen- politik bereit finden, das besatzungspolitisch verordnete Prokrustesbett der west- deutschen Finanzverfassung abzuschlagen und bei ihrer Neuordnung die bleiben- den Werte eigener finanzwirtschaftlicher Tradition zu aktivieren.

Antonio Montaner

Karl Kleinjohann: Die Ertragsfähigkeit der Umsatzsteuer. Mit einem Ge- leitwort von G. Schmölders (Finanz wissenschaftliche Forschungsarbei- ten, herausgegeben von G. Schmölders, Neue Folge, Heft 4). Berlin 1954. Duncker & Humblot. 119 Seiten. Die vorliegende Arbeit darf (auch wenn man nicht mit allem einig geht) als

ein interessanter Beitrag zu der heute in Deutschland im vollen Gang befindlichen Diskussion „Einkommen- oder Umsatzsteuer?" betrachtet werden. Der Verfasser

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