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SONNTAG, 11. SEPTEMBER 2011 TAG DES OFFENEN DENKMALS 2011 ROMANTIK, REALISMUS, REVOLUTION – DAS 19. JAHRHUNDERT Beckingen, Bahnhofstraße 8 Bahnhof Wohl kurz nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie zwischen Saarbrücken und Trier am 16. Dezember 1858 erhielt Beckin- gen ein Empfangsgebäude. Der vom Grundriss her ratio- nell gestaltete Bau mit 2 Warteräumen für 1. und 2. Klasse, einer Gepäckaufbewahrung und einer Wohnung für den Bahnhofsvorsteher wurde im Äußeren mit aus dem Burgbau entlehnten Formen gestaltet. So erhielt der 20 m hohe Uh- renturm Schießscharten und einen abschließenden Zinnen- kranz, die übrigen Bauteile wurden mit Zinnen, Treppengie- beln und Fensterverdachungen im neogotischen Stil gestal- tet. Nachdem man einen Teil 1890 aufgestockt hatte, verlor der Bahnhof im Zweiten Weltkrieg durch Artilleriebeschuss seinen Turm sowie die Aufstockungen. Die Gemeinde Beckin- gen erwarb das Gebäude 2009 von der Deutschen Bahn und baut es zu einem Kultur- und Naturbahnhof um, wobei der Uhrenturm wieder rekonstruiert wird. Führung 14.00 Uhr: Calogero Cascino Gerhard Mertes, Landkreis Merzig-Wadern +49 (0) 68 61 / 8 02 50, [email protected] Rehlingen-Siersburg, Niedaltdorf, Neunkircher Straße 115 Kath. Pfarrkirche St. Rufus Die katholische Pfarrkirche St. Rufus in Niedaltdorf wurde an der Stelle eines 1756 errichteten Vorgängerbaus in neu- gotischem Stil in den Jahren 1871-73 erbaut. Die Saalkirche mit eingezogenem Chor und Westturm auf kreuzförmigem Grundriß wurde von dem Privatbaumeister Carl Friedrich Müller aus Saarlouis geplant, mit der Ausführung wurde der Unternehmer Mendgen aus Trier beauftragt. Der Bau zeich- net sich durch die gut erhaltene reiche bauzeitliche Ausstat- tung und die harmonische Architekturgestaltung aus. Un- ter den auf dem angrenzenden Kirchhof befindlichen Grä- bern von Geistlichen und Franziskanerinnen liegt auch die Ruhestätte des Johann Guitienne. Dieser wurde als Bur- schenschafter zum Tode verurteilt und saß dann bis 1840 in preußischer Haft. Als „der Franzos“ hat ihm Fritz Reuter in seinem autobiographischen Roman „Ut mine Festungstid“ ein Denkmal gesetzt. Guitienne engagierte sich danach bis zu seinem Tod 1889 auf verschiedenen Ebenen in der Politik für die demokratischen Ideen des Bürgertums im 19. Jahr- hundert. Führungen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr: Gernot Karge Treffpunkt: Pfarrkirche, Neunkircher Straße 115 Elke Jacob, Landkreis Saarlouis, +49 (0) 68 31 / 444-429, [email protected] Tag des offenen Denkmals 2011 Besichtigungen, Führungen, Vorträge, Ausstellungen Zentrale Eröffnungsveranstaltung Sonntag, 11.09.2011, 10.30 Uhr Neunkirchen, Stummsche Reithalle, Saarbrücker Straße Begrüßung: Jürgen Fried Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen Dr. Simone Peter Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr Einführung: Prof. Dr. Josef Baulig Im Anschluss besteht bei einem kleinen Imbiss die Möglich- keit zum Gespräch. Mettlach, Bahnhofstraße 9 Kapelle St. Josef Die dem hl. Josef geweihte Kapelle war 1864 im Auftrag von Céphalie Thierry von dem Architekten Alexander F. G. Himpler nach dem Vorbild der Sainte Chapelle in Paris in neogotischem Stil an ihr Schloss in Niederlimberg/Waller- fangen als Gedächtniskapelle für ihren Gatten Henry Thierry gebaut worden. Ernest Villeroy, Erbe des Schlosses, stellte das zwischenzeitlich ungenutzte Bauwerk seinem Onkel Eu- gen Anton von Boch zur Verfügung, der es als Familiengruft und als Kapelle für die Mettlacher Borromäerinnen nutzen wollte. Er ließ die Kapelle 1878-79 abbauen und in Mettlach mit einer neuen Krypta als Familiengruft wiederaufbauen. Im Zuge der jüngsten Restaurierung konnte die aufwendig farbig glasierte Wandkeramik wieder freigelegt werden. Die Kapelle stellt mit ihrer hochwertigen Bauzier und der um- fangreich erhaltenen historischen Ausstattung ein Kleinod des Historismus im Saarland dar. Führung 15.00 Uhr: Wolfgang Neis Gerhard Mertes, Landkreis Merzig-Wadern +49 (0) 68 61 / 8 02 50, [email protected] Alt-Saarbrücken, Franz-Josef-Röder-Str. 7 Landtagsgebäude 1864 begann die Saarbrücker Casinogesellschaft mit dem Bau ihres neuen Versammlungshauses nach dem Entwurf des Kölner Architekten Carl Julius Raschdorff. Der zweigeschos- sige Solitärbau mit Parkanlage, in dem der Architekt Ele- mente des Klassizismus und des oberitalienischen Villenbaus verarbeitete, wurde 1866 fertig gestellt. Mit seinem reprä- sentativen Raumprogramm und seiner reichen Ausstattung, Ausdruck einer prosperierenden Schicht von Kaufleuten und Industriellen, wurde er mehrfach erweitert. In den Krie- gen von 1870-71 und dem Ersten Weltkrieg diente er als La- zarett, um dann nach verschiedenen Umwidmungen 1947 Sitz des Saarländischen Landtages zu werden. Die letzte Maßnahme unter der Leitung von Architekt Oliver Brünjes in den Jahren 2004-08 kam einer Gesamtsanierung gleich, bei der neben Erneuerung des Dachtragewerks und Mo- dernisierung der Innenräume auch die Fundamente ertüch- tigt und die Fassade saniert wurden. In der Führung wer- den neben den allgemein zugänglichen Räumen auch die Keller besichtigt, wobei der Architekt die jüngsten Arbeiten erläutern wird. Führung 14.00 Uhr: Oliver Brünjes Hans Mildenberger, Stadtplanungsamt Stadt Saarbrücken, +49 (0) 6 81 / 9 05 40 41, [email protected] Neunkirchen, Sinnerthaler Weg Erbbegräbnisstätte der Familie Stumm Der 1848 zur Bestattung von Carl Friedrich Stumm einge- weihte Privatfriedhof der Familie Stumm wurde als westli- cher Endpunkt des Landschaftsgartens angelegt, der am Herrenhaus seinen Anfang nahm. Um das zentrale Fialen- denkmal in neogotischem Stil, ein Duplikat des 1845 am Hammerweiher errichteten Denkmals, sind die nach Osten, zum heutigen Eingang, orientierten Grabkreuze in mehre- ren Reihen angeordnet. Als erste private Begräbnisstätte der Familie steht diese Anlage am Anfang einer Reihe vergleich- barer Einrichtungen wie etwa dem Stummschen Friedhof auf dem Halberg oder dem Friedhof der Familie Schmidt von Schwindt auf dem Eschberg und verdeutlicht die Über- nahme von Traditionen des Adels durch die aufstrebenden Unternehmerfamilien im 19. Jahrhundert. Führung 11.30 Uhr: Marie-Louise Augustin Treffpunkt: Stummsche Reithalle, Saarbrücker Straße Stefan Thomas, Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen, +49 (0) 68 21 / 9 72 92 10, [email protected] Landkreis Merzig-Wadern Landkreis Saarlouis Landeshauptstadt Saarbrücken Kreisstadt Saarlouis Landkreis Neunkirchen Neunkirchen, Lindenstraße Stummsche Kapelle Als Bestandteil des Landschaftsgartens, den Carl Friedrich Stumm nordwestlich an das Herrenhaus der Familie anlegen ließ, wurde 1852-54 die Stummsche Kapelle von Baumeister Matthias Mußweiler aus St. Wendel errichtet. Die Pläne für den 1837-44 entstandenen Garten lieferte der Erfurter Stadtgärtner Ring. Nach dem Tod von Carl Friedrich Stumm 1848 führte seine Frau Marie Louise die Arbeiten weiter. Als frühestes Beispiel neogotischer Architektur an der Saar steht der kreuzrippengewölbte Saal für den Beginn des Historis- mus an der Saar und diente der Familie Stumm bis zu deren Übersiedlung auf den Halberg 1880 als Privatkapelle. Der als Blickfang oberhalb des Hammerweihers dienende Bau verlor durch die Gasometerexplosion 1933 und durch Artil- leriebeschuss 1944 Fensterverglasung, Gewölbe und Dach sowie die Fialen. Die Stadt Neunkirchen, in deren Eigentum sich die Kapelle seit 1987 befindet, restaurierte das Bauwerk. Führung 11.30 Uhr: Marie-Louise Augustin Treffpunkt: Stummsche Reithalle, Saarbrücker Straße Stefan Thomas, Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen, +49 (0) 68 21 / 9 72 92 10, [email protected] Neunkirchen, Lindenstraße Stummsche Reithalle Der Zentralbau der „Stummschen Reithalle“ befand sich einst nordöstlich des Herrenhauses der Familie im Anschluss an eine Terrassenanlage und wurde vor 1848 errichtet. Den eingeschossigen oktogonalen Zentralbau schmücken Eckli- senen und ein Konsoltrauffries. Ob es sich bei dem mit ei- nem Radius von ca. 7 m wirklich um die in Archivalien als „Reitbahn“ bezeichnete Einrichtung handelt, ist ungewiss, ebenso eine Funktion als Gartenhaus. Die beiden Torein- fahrten und die Bauform lassen eine Nutzung als Karussell- Reitbahn oder Remise vermuten, also als Rundbahn für den Reitunterricht der Kinder der Familie Stumm, da der Radius von ca. 7 m eher eng für eine Reitbahn wäre. Später nahm es eine Ausstellung zur Geschichte der Stumm-Werke auf und wurde als Gerätehaus der Werksfeuerwehr genutzt. Heute dient das 1992 renovierte Gebäude der Stadt Neun- kirchen als Veranstaltungsort für kulturelle Anlässe. Führung 11.30 Uhr: Marie-Louise Augustin Treffpunkt: Stummsche Reithalle, Saarbrücker Straße Stefan Thomas, Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen, +49 (0) 68 21 / 9 72 92 10, [email protected] Saarlouis, Alte Brauereistaße 1-3 Kaserne 6 Nachdem Frankreich im Zweiten Pariser Frieden von 1815 die Festungsstadt Saarlouis hatte abgeben müssen, baute das Königreich Preußen diese weiter aus und erhöhte in meh- reren Schritten ihre Belegung. Der langgestreckte zweige- schossige Bau der Kaserne VI wurde von der preußischen Ver- waltung im Zuge dieses Ausbaus der Garnison in den Jah- ren 1866-69 für das 4. Rheinische Infanterieregiment Nr. 30 errichtet. Mit einer Länge von 181 m längster Kasernenbau der Stadt, wurde 1910 noch ein Wirtschaftsgebäude im Hof errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude zur Unterbringung der Stadtbibliothek (ab 1926) und des Stadtmuseums (Eröffnung 1927) genutzt. Heute wird der landeseigene Teil als Polizeidienststelle genutzt, der städti- sche Bereich für kulturelle Funktionen wie Städtisches Mu- seum, Bibliothek oder Zeitungsarchiv. Die jüngste Sanierung der Erdgeschoßfläche hat ältere Einbauten entfernt, die Haustechnik grunderneuert und somit die Fläche in ihrer Gesamtheit wieder erleb- und nutzbar gemacht. Besichtigung und Erläuterung des Bauwerks, seiner Geschich- te und Sanierung 10.00 Uhr: Jürgen Baus und R. Hoffmann Treffpunkt: Ecke Kaiser-Wilhelm-/Neue-Brauerei-Straße Besichtigung der Stadtbibliothek gegen 10.40 Uhr: Georg André Dichterlesung in der Stadtbibliothek: 11.00 Uhr. Jürgen Baus, Amt für Stadtentwicklung, Saarlouis, +49 (0) 68 31 / 44 33 32; [email protected] Brebach-Fechingen, Schloß Halberg 1 Schloß Halberg Als „Hausberg“ von vicus und Saarkastell und Sitz eines Mithrasheiligtums kam dem Halberg bereits zu römischer Zeit eine hohe Bedeutung zu. Im frühen 18. Jahrhundert legte Graf Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken hier ein Lustschloss an. Nach der Zerstörung durch französische Re- volutionstruppen verkaufte die preußische Verwaltung 1877 den Halberg an Karl Ferdinand Stumm. Dieser errichtete 1877-80 sein Schloss Halberg nach Plänen des Architekten Edwin Oppler aus Hannover. Der breitgelagerte Bau in neo- gotischem Stil mit zahlreichen Türmchen, einem Wintergar- ten, einem Torhaus und vorgelagerten Wohnhäusern für Be- dienstete ist mit seiner Gartenseite nach Südosten zum Saar- tal hin ausgerichtet. 1939 von der Reichsrundfunkgesellschaft übernommen, wurde der Bau vom französischen Militär- gouverneur Gilbert Grandval, der ihn als Dienstsitz nutzte, in weiten Teilen renoviert und umgestaltet. In der Nachkriegs- zeit ging das Schloss an den SR. Im Rahmen der Führungen werden das Schloss, die Stummsche Erbbegräbnisstätte und das Mithrasheiligtum besucht. Führungen 10.30 Uhr und 16.00 Uhr: Roland Schmitt (SR) und Hans Mildenberger. Treffpunkt: Schloß Halberg 1 Hans Mildenberger, Stadtplanungsamt Stadt Saarbrücken, +49 (0) 6 81 / 9 05 40 41, [email protected] Bischmisheim, Kirchstraße 1 Ev. Pfarrkirche (Schinkelkirche) Der Zentralbau der evangelischen Pfarrkirche von Bischmis- heim wurde 1822-24 errichtet. Die Pläne stammten von dem preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel. Der auf regelmäßigem oktogonalem Grundriss errichtete zweige- schossige Bau weist auf jeder der symmetrisch aufgebauten Fassaden zwei Rundbogenfenster oder -türen auf. Das In- nere wird bestimmt von der umlaufenden Empore und der Altarwand, die Altar, Kanzel und Orgel vereint. Da die Bau- ausführung durch den örtlichen Baumeister Johann Adam Knipper offensichtlich an Mängeln litt, musste der Bau mehr- fach renoviert werden. Als Werk von einem der bedeutend- sten deutschen Architekten des 19. Jahrhunderts, der mit diesem ungewöhnlichen Zentralbau eine Musterlösung für eine auf den Kanzelaltar ausgerichteten evangelischen Dorf- kirche vorlegte, nimmt die Kirche von Bischmisheim eine herausragende Rolle unter den Kirchenbauten des Klassizis- mus an der Saar ein. Führungen 11.00 Uhr (im Anschluss an den Gottesdienst, Beginn 10.00 Uhr) und 15.00 Uhr: Horst Gaevert und Delf Slotta Hans Mildenberger, Stadtplanungsamt Stadt Saarbrücken, +49 (0) 6 81 / 9 05 40 41, [email protected]

Regionalverband Saarbrücken - Saarland.de · Mimbach, Freishauserhof Herrenhaus Als Eigentum des Klosters Hornbach wird der Freishauserhof in einer Verleihungsurkunde aus dem Jahr

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Page 1: Regionalverband Saarbrücken - Saarland.de · Mimbach, Freishauserhof Herrenhaus Als Eigentum des Klosters Hornbach wird der Freishauserhof in einer Verleihungsurkunde aus dem Jahr

SONNTAG, 11. SEPTEMBER 2011

TAG DES OFFENEN DENKMALS 2011ROMANTIK, REALISMUS, REVOLUTION – DAS 19. JAHRHUNDERT

Beckingen, Bahnhofstraße 8

BahnhofWohl kurz nach der Eröffnung der Eisenbahnlinie zwischen Saarbrücken und Trier am 16. Dezember 1858 erhielt Beckin- gen ein Empfangsgebäude. Der vom Grundriss her ratio-nell gestaltete Bau mit 2 Warteräumen für 1. und 2. Klasse, einer Gepäckaufbewahrung und einer Wohnung für den Bahnhofsvorsteher wurde im Äußeren mit aus dem Burgbau entlehnten Formen gestaltet. So erhielt der 20 m hohe Uh-renturm Schießscharten und einen abschließenden Zinnen- kranz, die übrigen Bauteile wurden mit Zinnen, Treppengie-beln und Fensterverdachungen im neogotischen Stil gestal-tet. Nachdem man einen Teil 1890 aufgestockt hatte, verlor der Bahnhof im Zweiten Weltkrieg durch Artilleriebeschuss seinen Turm sowie die Aufstockungen. Die Gemeinde Beckin- gen erwarb das Gebäude 2009 von der Deutschen Bahn und baut es zu einem Kultur- und Naturbahnhof um, wobei der Uhrenturm wieder rekonstruiert wird. Führung 14.00 Uhr: Calogero CascinoGerhard Mertes, Landkreis Merzig-Wadern ✆ +49 (0) 68 61 / 8 02 50, [email protected]

Rehlingen-Siersburg, Niedaltdorf, Neunkircher Straße 115

Kath. Pfarrkirche St. RufusDie katholische Pfarrkirche St. Rufus in Niedaltdorf wurde an der Stelle eines 1756 errichteten Vorgängerbaus in neu-gotischem Stil in den Jahren 1871-73 erbaut. Die Saalkirche mit eingezogenem Chor und Westturm auf kreuzförmigem Grundriß wurde von dem Privatbaumeister Carl Friedrich Müller aus Saarlouis geplant, mit der Ausführung wurde der Unternehmer Mendgen aus Trier beauftragt. Der Bau zeich-net sich durch die gut erhaltene reiche bauzeitliche Ausstat-tung und die harmonische Architekturgestaltung aus. Un- ter den auf dem angrenzenden Kirchhof befindlichen Grä-bern von Geistlichen und Franziskanerinnen liegt auch die Ruhestätte des Johann Guitienne. Dieser wurde als Bur-schenschafter zum Tode verurteilt und saß dann bis 1840 in preußischer Haft. Als „der Franzos“ hat ihm Fritz Reuter in seinem autobiographischen Roman „Ut mine Festungstid“ ein Denkmal gesetzt. Guitienne engagierte sich danach bis zu seinem Tod 1889 auf verschiedenen Ebenen in der Politik für die demokratischen Ideen des Bürgertums im 19. Jahr-hundert. Führungen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr: Gernot Karge Treffpunkt: Pfarrkirche, Neunkircher Straße 115Elke Jacob, Landkreis Saarlouis, ✆ +49 (0) 68 31 / 444-429, [email protected]

Tag des offenen Denkmals 2011

Besichtigungen, Führungen, Vorträge, Ausstellungen

Zentrale EröffnungsveranstaltungSonntag, 11.09.2011, 10.30 Uhr Neunkirchen, Stummsche Reithalle, Saarbrücker Straße

Begrüßung:

Jürgen FriedOberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen

Dr. Simone PeterMinisterin für Umwelt, Energie und Verkehr

Einführung:

Prof. Dr. Josef Baulig Im Anschluss besteht bei einem kleinen Imbiss die Möglich-keit zum Gespräch.

Mettlach, Bahnhofstraße 9

Kapelle St. JosefDie dem hl. Josef geweihte Kapelle war 1864 im Auftrag von Céphalie Thierry von dem Architekten Alexander F. G. Himpler nach dem Vorbild der Sainte Chapelle in Paris in neogotischem Stil an ihr Schloss in Niederlimberg/Waller-fangen als Gedächtniskapelle für ihren Gatten Henry Thierry gebaut worden. Ernest Villeroy, Erbe des Schlosses, stellte das zwischenzeitlich ungenutzte Bauwerk seinem Onkel Eu-gen Anton von Boch zur Verfügung, der es als Familiengruft und als Kapelle für die Mettlacher Borromäerinnen nutzen wollte. Er ließ die Kapelle 1878-79 abbauen und in Mettlach mit einer neuen Krypta als Familiengruft wiederaufbauen. Im Zuge der jüngsten Restaurierung konnte die aufwendig farbig glasierte Wandkeramik wieder freigelegt werden. Die Kapelle stellt mit ihrer hochwertigen Bauzier und der um-fangreich erhaltenen historischen Ausstattung ein Kleinod des Historismus im Saarland dar. Führung 15.00 Uhr: Wolfgang NeisGerhard Mertes, Landkreis Merzig-Wadern ✆ +49 (0) 68 61 / 8 02 50, [email protected]

Alt-Saarbrücken, Franz-Josef-Röder-Str. 7

Landtagsgebäude1864 begann die Saarbrücker Casinogesellschaft mit dem Bau ihres neuen Versammlungshauses nach dem Entwurf des Kölner Architekten Carl Julius Raschdorff. Der zweigeschos-sige Solitärbau mit Parkanlage, in dem der Architekt Ele- mente des Klassizismus und des oberitalienischen Villenbaus verarbeitete, wurde 1866 fertig gestellt. Mit seinem reprä-sentativen Raumprogramm und seiner reichen Ausstattung, Ausdruck einer prosperierenden Schicht von Kaufleuten und Industriellen, wurde er mehrfach erweitert. In den Krie-gen von 1870-71 und dem Ersten Weltkrieg diente er als La-zarett, um dann nach verschiedenen Umwidmungen 1947 Sitz des Saarländischen Landtages zu werden. Die letzte Maßnahme unter der Leitung von Architekt Oliver Brünjes in den Jahren 2004-08 kam einer Gesamtsanierung gleich, bei der neben Erneuerung des Dachtragewerks und Mo-dernisierung der Innenräume auch die Fundamente ertüch-tigt und die Fassade saniert wurden. In der Führung wer- den neben den allgemein zugänglichen Räumen auch die Keller besichtigt, wobei der Architekt die jüngsten Arbeiten erläutern wird. Führung 14.00 Uhr: Oliver BrünjesHans Mildenberger, Stadtplanungsamt Stadt Saarbrücken, ✆ +49 (0) 6 81 / 9 05 40 41, [email protected]

Neunkirchen, Sinnerthaler Weg

Erbbegräbnisstätte der Familie StummDer 1848 zur Bestattung von Carl Friedrich Stumm einge-weihte Privatfriedhof der Familie Stumm wurde als westli-cher Endpunkt des Landschaftsgartens angelegt, der am Herrenhaus seinen Anfang nahm. Um das zentrale Fialen-denkmal in neogotischem Stil, ein Duplikat des 1845 am Hammerweiher errichteten Denkmals, sind die nach Osten, zum heutigen Eingang, orientierten Grabkreuze in mehre-ren Reihen angeordnet. Als erste private Begräbnisstätte der Familie steht diese Anlage am Anfang einer Reihe vergleich-barer Einrichtungen wie etwa dem Stummschen Friedhof auf dem Halberg oder dem Friedhof der Familie Schmidt von Schwindt auf dem Eschberg und verdeutlicht die Über-nahme von Traditionen des Adels durch die aufstrebenden Unternehmerfamilien im 19. Jahrhundert. Führung 11.30 Uhr: Marie-Louise Augustin Treffpunkt: Stummsche Reithalle, Saarbrücker StraßeStefan Thomas, Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen, ✆ +49 (0) 68 21 / 9 72 92 10, [email protected]

Landkreis Merzig-Wadern

Landkreis Saarlouis Landeshauptstadt SaarbrückenKreisstadt Saarlouis

Landkreis NeunkirchenNeunkirchen, Lindenstraße

Stummsche KapelleAls Bestandteil des Landschaftsgartens, den Carl Friedrich Stumm nordwestlich an das Herrenhaus der Familie anlegen ließ, wurde 1852-54 die Stummsche Kapelle von Baumeister Matthias Mußweiler aus St. Wendel errichtet. Die Pläne für den 1837-44 entstandenen Garten lieferte der Erfurter Stadtgärtner Ring. Nach dem Tod von Carl Friedrich Stumm 1848 führte seine Frau Marie Louise die Arbeiten weiter. Als frühestes Beispiel neogotischer Architektur an der Saar steht der kreuzrippengewölbte Saal für den Beginn des Historis-mus an der Saar und diente der Familie Stumm bis zu deren Übersiedlung auf den Halberg 1880 als Privatkapelle. Der als Blickfang oberhalb des Hammerweihers dienende Bau verlor durch die Gasometerexplosion 1933 und durch Artil-leriebeschuss 1944 Fensterverglasung, Gewölbe und Dach sowie die Fialen. Die Stadt Neunkirchen, in deren Eigentum sich die Kapelle seit 1987 befindet, restaurierte das Bauwerk.Führung 11.30 Uhr: Marie-Louise Augustin Treffpunkt: Stummsche Reithalle, Saarbrücker StraßeStefan Thomas, Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen, ✆ +49 (0) 68 21 / 9 72 92 10, [email protected]

Neunkirchen, Lindenstraße

Stummsche ReithalleDer Zentralbau der „Stummschen Reithalle“ befand sich einst nordöstlich des Herrenhauses der Familie im Anschluss an eine Terrassenanlage und wurde vor 1848 errichtet. Den eingeschossigen oktogonalen Zentralbau schmücken Eckli-senen und ein Konsoltrauffries. Ob es sich bei dem mit ei-nem Radius von ca. 7 m wirklich um die in Archivalien als „Reitbahn“ bezeichnete Einrichtung handelt, ist ungewiss, ebenso eine Funktion als Gartenhaus. Die beiden Torein-fahrten und die Bauform lassen eine Nutzung als Karussell-Reitbahn oder Remise vermuten, also als Rundbahn für den Reitunterricht der Kinder der Familie Stumm, da der Radius von ca. 7 m eher eng für eine Reitbahn wäre. Später nahm es eine Ausstellung zur Geschichte der Stumm-Werke auf und wurde als Gerätehaus der Werksfeuerwehr genutzt. Heute dient das 1992 renovierte Gebäude der Stadt Neun-kirchen als Veranstaltungsort für kulturelle Anlässe. Führung 11.30 Uhr: Marie-Louise Augustin Treffpunkt: Stummsche Reithalle, Saarbrücker StraßeStefan Thomas, Tourismus- und Kulturzentrale Neunkirchen, ✆ +49 (0) 68 21 / 9 72 92 10, [email protected]

Saarlouis, Alte Brauereistaße 1-3

Kaserne 6Nachdem Frankreich im Zweiten Pariser Frieden von 1815 die Festungsstadt Saarlouis hatte abgeben müssen, baute das Königreich Preußen diese weiter aus und erhöhte in meh-reren Schritten ihre Belegung. Der langgestreckte zweige-schossige Bau der Kaserne VI wurde von der preußischen Ver- waltung im Zuge dieses Ausbaus der Garnison in den Jah-ren 1866-69 für das 4. Rheinische Infanterieregiment Nr. 30 errichtet. Mit einer Länge von 181 m längster Kasernenbau der Stadt, wurde 1910 noch ein Wirtschaftsgebäude im Hof errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude zur Unterbringung der Stadtbibliothek (ab 1926) und des Stadtmuseums (Eröffnung 1927) genutzt. Heute wird der landeseigene Teil als Polizeidienststelle genutzt, der städti-sche Bereich für kulturelle Funktionen wie Städtisches Mu-seum, Bibliothek oder Zeitungsarchiv. Die jüngste Sanierung der Erdgeschoßfläche hat ältere Einbauten entfernt, die Haustechnik grunderneuert und somit die Fläche in ihrer Gesamtheit wieder erleb- und nutzbar gemacht. Besichtigung und Erläuterung des Bauwerks, seiner Geschich- te und Sanierung 10.00 Uhr: Jürgen Baus und R. Hoffmann Treffpunkt: Ecke Kaiser-Wilhelm-/Neue-Brauerei-StraßeBesichtigung der Stadtbibliothek gegen 10.40 Uhr: Georg André Dichterlesung in der Stadtbibliothek: 11.00 Uhr. Jürgen Baus, Amt für Stadtentwicklung, Saarlouis, ✆ +49 (0) 68 31 / 44 33 32; [email protected]

Brebach-Fechingen, Schloß Halberg 1

Schloß HalbergAls „Hausberg“ von vicus und Saarkastell und Sitz eines Mithrasheiligtums kam dem Halberg bereits zu römischer Zeit eine hohe Bedeutung zu. Im frühen 18. Jahrhundert legte Graf Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken hier ein Lustschloss an. Nach der Zerstörung durch französische Re-volutionstruppen verkaufte die preußische Verwaltung 1877 den Halberg an Karl Ferdinand Stumm. Dieser errichtete 1877-80 sein Schloss Halberg nach Plänen des Architekten Edwin Oppler aus Hannover. Der breitgelagerte Bau in neo-gotischem Stil mit zahlreichen Türmchen, einem Wintergar-ten, einem Torhaus und vorgelagerten Wohnhäusern für Be- dienstete ist mit seiner Gartenseite nach Südosten zum Saar- tal hin ausgerichtet. 1939 von der Reichsrundfunkgesellschaft übernommen, wurde der Bau vom französischen Militär-gouverneur Gilbert Grandval, der ihn als Dienstsitz nutzte, in weiten Teilen renoviert und umgestaltet. In der Nachkriegs-zeit ging das Schloss an den SR. Im Rahmen der Führungen werden das Schloss, die Stummsche Erbbegräbnisstätte und das Mithrasheiligtum besucht. Führungen 10.30 Uhr und 16.00 Uhr: Roland Schmitt (SR) und Hans Mildenberger. Treffpunkt: Schloß Halberg 1Hans Mildenberger, Stadtplanungsamt Stadt Saarbrücken, ✆ +49 (0) 6 81 / 9 05 40 41, [email protected]

Bischmisheim, Kirchstraße 1

Ev. Pfarrkirche (Schinkelkirche)Der Zentralbau der evangelischen Pfarrkirche von Bischmis-heim wurde 1822-24 errichtet. Die Pläne stammten von dem preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel. Der auf regelmäßigem oktogonalem Grundriss errichtete zweige-schossige Bau weist auf jeder der symmetrisch aufgebauten Fassaden zwei Rundbogenfenster oder -türen auf. Das In-nere wird bestimmt von der umlaufenden Empore und der Altarwand, die Altar, Kanzel und Orgel vereint. Da die Bau-ausführung durch den örtlichen Baumeister Johann Adam Knipper offensichtlich an Mängeln litt, musste der Bau mehr- fach renoviert werden. Als Werk von einem der bedeutend-sten deutschen Architekten des 19. Jahrhunderts, der mit diesem ungewöhnlichen Zentralbau eine Musterlösung für eine auf den Kanzelaltar ausgerichteten evangelischen Dorf- kirche vorlegte, nimmt die Kirche von Bischmisheim eine herausragende Rolle unter den Kirchenbauten des Klassizis-mus an der Saar ein. Führungen 11.00 Uhr (im Anschluss an den Gottesdienst, Beginn 10.00 Uhr) und 15.00 Uhr: Horst Gaevert und Delf Slotta Hans Mildenberger, Stadtplanungsamt Stadt Saarbrücken, ✆ +49 (0) 6 81 / 9 05 40 41, [email protected]

Page 2: Regionalverband Saarbrücken - Saarland.de · Mimbach, Freishauserhof Herrenhaus Als Eigentum des Klosters Hornbach wird der Freishauserhof in einer Verleihungsurkunde aus dem Jahr

Mimbach, Freishauserhof

HerrenhausAls Eigentum des Klosters Hornbach wird der Freishauserhof in einer Verleihungsurkunde aus dem Jahr 1291 als „Vro- wingshusen“ erwähnt. Er gehörte mit Mimbach und We-benheim zum Webenheimer Dorfgericht. Im Dreißigjähri- gen Krieg wüst gefallen, hatte das Gut in späterer Zeit ver-schiedene Besitzer. 1876 kaufte es Oskar Kraemer, der Be-sitzer der St. Ingberter Eisenschmelze, und errichtete neue Hofgebäude und das jetzt noch erhaltene Herrenhaus in neoklassizistischem Stil im letzten Viertel des 19. Jahrhun-derts. Spätere Besitzer erweiterten das Gebäude mit einem Anbau nach Osten. Möglichkeit zur Besichtigung des Herrenhauses und des Gartens: 15.00 -18.00 UhrDr. Bernhard Becker, Saarpfalz-Kreis, ✆ +49 (0) 6841 / 10 44 18, [email protected]

Wörschweiler, Klosterberg

Ruine Kloster WörschweilerVor 1131 als Priorat des Benediktinerklosters Hornbach ge- gründet, wurde die Abtei 1171 von Zisterziensern übernom- men, die die Klosterkirche ausbauten. Nachdem Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken die Reformation einge-führt hatte, löste er das Kloster 1558 auf. Von einem Schaff-ner verwaltet, brannte der gesamte Komplex 1614 ab, spä-tere Zerstörungen im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs sorgten dafür, dass man nur noch einige Wirtschaftsgebäu-de erhielt, während die Kirchen- und Klostergebäude zerfie-len. Verschiedene Freilegungen und Ausgrabungen fanden 1872-80 und 1954-58 statt. Die Ruinen der Klosteranlage wurden bereits im 19. Jahrhundert als Ausflugsziel entdeckt und in Veduten als Druckgrafiken verbreitet. Rundgang vom Edelhaus über Schloss Gutenbrunnen/Walpurgiskapelle zu Kloster Wörschweiler, 10.00 Uhr und 14.30 Uhr: Dr. Stefan Ulrich. Treffpunkt: Parkplatz Römermuseum Schwarzenacker, Homburger Straße 38Dr. Klaus Kell, Stadt Homburg, ✆ +49 (0) 68 41 / 10 16 01, [email protected]

St. Ingbert

Alte SchmelzAls Hütte und Eisenschmelze 1733 gegründet, wurde die Alte Schmelz im 19. Jahrhundert unter der Leitung durch die Unternehmerfamilie Kraemer, die das Werk 1804 er-worben hatte, zu einem der bedeutendsten Betriebe der Schwerindustrie in der Westpfalz. In dieser Zeit des Ausbaus entstanden die Häuser der Arbeitersiedlung, das Herren-haus, das Werkstattgebäude und weitere Bauten. Mit den Erweiterungen des beginnenden 20. Jahrhunderts formte sich so ein abgeschlossenes Werksareal, das dem Stadtkern westlich vorgelagert ist und auf dem neben den Arbeitern auch Angehörige der Familie Kraemer lebten. Vortrag und Führung 11.00 Uhr und 15.00 Uhr: „Aufbruch auf der Alten Schmelz im 19. Jahrhundert und ihre Bedeu-tung für St. Ingbert“: Dr. Susanne Nimmesgern. Treffpunkt: Gebäude des Konsumvereins, Alte Schmelz 64Michael Werner, Stadtverwaltung St. Ingbert, ✆ +49 (0) 6894 / 13-312, [email protected], Initiative Alte Schmelz, Alfons Blug, ✆ +49 (0) 68 94 / 49 65,

Einöd, Homburger Straße 38

EdelhausZu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet, gelangte das ur-sprünglich einsam gelegene Haus durch Pacht in den Besitz des Oberhofjägermeisters Heinrich Hoffmann, dessen Nich-te Luise Dorothea die Gattin von Herzog Gustav Samuel Leo- pold von Pfalz-Zweibrücken geworden war. Nach verschie-denen Besitzerwechseln erwarb schließlich 1854 der Enshei-mer Dosenfabrikant Peter Adt III. das Gebäude zusammen mit der Papiermühle. Diese war als Papier- und Kartonage-fabrik bis 1948 aktiv. Nach deren Stilllegung erwarb 1973 die Stiftung Römerhaus Schwarzenacker das Edelhaus, das heute ein Museum mit Beispielen aus der Zweibrücker Ma-lerei des 18. Jahrhunderts beherbergt. Der Barockgarten, der zwischen dem zweigeschossigen Wohnhaus und dem römi-schen Freilichtmuseum liegt, ist Ausgangspunkt der Wan- derung zu verschiedenen Denkmälern. Rundgang vom Edelhaus über Schloss Gutenbrunnen/Walpurgiskapelle zu Kloster Wörschweiler, 10.00 Uhr und 14.30 Uhr: Dr. Stefan Ulrich. Treffpunkt: Parkplatz Römermuseum Schwarzenacker, Homburger Straße 38Dr. Klaus Kell, Stadt Homburg, ✆ +49 (0) 68 41 / 10 16 01, [email protected]

Regionalverband Saarbrücken

Saarpfalzkreis Blieskastel Saarpfalzkreis St. Ingbert Europäischer Tag des offenen Denkmals 2011Die grenzüberschreitende Veranstaltung des Saarlandes (11.Sept.) zusammen mit der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien (10.-11. Sept.), Luxemburg (17. Sept.- 9. Okt.) und dem Eifelkreis Bitburg Prüm (11. Sept.) widmet sich dem Motto „ Romantik, (R)evolution und Literatur“.

Saarpfalzkreis HomburgLandkreis St. WendelPüttlingen, Köllertalstraße

Burg BucherbachDie im Ortsteil Engelfangen gelegene Burg wurde erstmals 1326 urkundlich genannt. Anfangs Sitz eines Lehnsträgers der Saarbrücker Grafen, wurde sie später zum befestigten Verwaltungssitz und Sammelpunkt der Abgaben des „Köl-lertaler Hofes“. Die heutige Form einer quadratischen An-lage mit vier Ecktürmen erhielt die Burg unter den Grafen Philipp I. und Philipp II. von Nassau-Saarbrücken Mitte des 16. Jahrhunderts, wobei zum einen Wert auf den Ausbau als repräsentativer Wohnsitz gelegt wurde, zum andern aber auch die Ecktürme für den Einsatz moderner Waffen ertüchtigt wurden. Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage als Hof genutzt und verpachtet, bis Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken sie den Einwohnern als Steinbruch überließ. 1925 ging das Gelän-de in den Besitz der Gemeinde Engelfangen über. Bereits mehrfach renoviert wurde 2010-11 eine umfassende Mau-erwerkssanierung der drei Türme, der Zehntscheuermauer und der Wehrmauer vorgenommen. Eröffnung 14.00 Uhr: danach Vortrag Gräfin Elisabeth von Lothringen (Frau Krächan) in historischem Kostüm; an-schließend Führung durch die Burg: Michael Müller sowie historische Programmpunkte durch den VereinPeter M. Lupp, Regionalverband Saarbrücken ✆ +49 (0) 6 81 / 5 06 61 40, [email protected]

Regionalverband SaarbrückenPüttlingen, Rathausplatz

SchlößchenDa Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken für den Bau die-ses Jagdhauses unter anderem auch Steine von der früheren Burg von Püttlingen verwenden ließ, wurde das Bauwerk im Volksmund als „Schlösschen“ bezeichnet. Der eingeschossige siebenachsige Bau mit Mansarddach wurde bereits 1793 von den französischen Revolutionstruppen beschlagnahmt und dem Metzer Zivilhospital zur Verfügung gestellt. 1817 versteigert, wechselte es mehrmals den Besitzer, bis es 1868 von der preußischen Regierung in Trier zum Amtssitz der Bür- germeisterei bestimmt wurde. 1904 zu klein geworden für die Verwaltung, diente es bis zum Zweiten Weltkrieg als Dienstwohnung für den Bürgermeister. Mehrfach um-genutzt erfolgte 2010-11 eine umfassende Sanierung für Zwecke der Verwaltung und zur multifunktionalen Nutzung des neuen „Saales“ im OG. Zusammen mit dem Hexenturm und den 2002-04 ergrabenen Resten der Burg Püttlingen bildet es das historische Zentrum der Stadt. Eröffnung 15.30 Uhr: Historische und architektonische Erläuterungen 15.45 Uhr: Michael Müller und Willi Latz; anschließend Führung durch das Schlösschen: Willi Latz; danach Führung zum Hexenturm und zur Burg Püttlingen: Michael MüllerPeter M. Lupp, Regionalverband Saarbrücken ✆ +49 (0) 6 81 / 5 06 61 40, [email protected]

Sulzbach, In der Hohl

Grabkapelle AppoltGegen Ende des 18. Jahrhunderts hatten sich in Sulzbach die Familien Appolt und Vopelius etabliert. Sie hatten die von dem aus Sioner Hof stammenden Carl Philipp Vopeli-us geleitete Blau- und Salmiakfabrik übernommen und mit weiteren Filialen in Saarbrücken, in Bolchen (Dép. Moselle) und St. Avold erweitert. Neben den Tätigkeiten in der che-mischen Industrie war die Familie auch in der Koksgewin-nung aktiv. Außer einem Familiensitz, dem sogenannten Appoltschen Herrenhaus auf der Schmelz, hinterließ die Familie auch eine Grabkapelle, die vor 1899 gebaut wur-de und in deren Gruft sich die Reste der Sarkophage von Georg und Auguste Appolt befinden. Die Geschichte der Familie, ihrer Unternehmen und Gebäude ist Thema eines Rundgangs, der an der Grabkapelle enden wird. 11.00 Uhr: Begrüßung durch Bürgermeister Michael Adam und Regionalverbandspräsident Peter Gillo bei einem Früh-schoppen, anschließend Rundgang mit Dr. Dieter Staerk: Auf den Spuren der Sulzbacher Unternehmerfamilie Appolt. Treffpunkt: Innenhof der Historischen Salzhäuser, Kultur-zentrum Auf der SchmelzPeter M. Lupp, Regionalverband Saarbrücken ✆ +49 (0) 6 81 / 5 06 61 40, [email protected]

St. Wendel, Balduinstraße 38

Kath. Maria-Magdalena-KapelleMit dem Beginn des 19. Jahrhunderts kam es durch die Ver-steigerung säkularisierter Besitzungen des Adels und der Kirche zu weitreichenden Umschichtungen. So kam auch die 1318 erstmals urkundlich erwähnte, der hl. Maria Mag-dalena geweihte, Kapelle 1802 in den Besitz der Stadt St. Wendel und wurde zur Schule umgebaut. In der Folgezeit diente das Bauwerk verschiedenen Zwecken, so als Ober-bürgermeisterei, Kaserne, Schule und als Wohn- und Ge-schäftshaus, nach dem Zweiten Weltkrieg als Bücherei und Caritas-Zentrale. Heute wird es als Gast- und Wohnhaus genutzt. Die Südseite mit Strebepfeilern und die heute für gastronomische Zwecke genutzte Krypta bewahren in wei-ten Teilen die Bausubstanz der gotischen Kapelle, während die im spätbarocken Stil mit Lisenen- und Pilastergliederung sowie Krüppelwalmdach gestaltete Fassade das Stadtbild prägt. Die Kapelle steht somit für viele Bauwerke, die im Zu-ge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts vielfach Umbauten und Umnutzungen erfahren haben. Vortrag zum Bau und seiner Geschichte 11.00 Uhr und 16.00 Uhr: Roland Geiger und Johannes NaumannJosef Simon, Untere Bauaufsichtsbehörde Landkreis St. Wendel, ✆ +49 (0) 68 51 / 80 13 32, [email protected], Roland Geiger, ✆ +49 (0) 68 51 / 31 66

Nohfelden, Burgberg

Burg NohfeldenDie Burg Nohfelden, erbaut von Wilhelm Bossel II. vom Stein, wurde 1285 erstmals urkundlich erwähnt. Nach dem Aussterben der Familie 1345 ging sie über die Grafen von Veldenz schließlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts an die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken über. Diese förderten den Kupfererzbergbau u.a. in Nohfelden und ließen 1530 die mittelalterliche Burganlage erweitern. 1804 versteigerten die Franzosen die Befestigung an die Brüder Cetto aus St. Wendel, die sie zur Gewinnung von Baumaterial teilweise abbrachen. Die heutigen Reste umfassen neben dem 19 m hohen Rundturm und der als unregelmäßigem Viereck geführten Ringmauer auch die Relikte des Pallas und eines Eckturms. Nach archäologischen Grabungen und Sanie-rungen ab 1995 sowie der Überdachung des Turmes 1999 wurde die im Gemeindebesitz befindliche Burganlage für Besucher zugänglich gemacht und bildet die Kulisse für Ver-anstaltungen zwischen Mai und Oktober.Führung zur Burganlage 15.30 Uhr: Dr. Heribert Gisch, Präsentation alten Handwerks - Kinderprogramm, Museum für Mode und Tracht ganztägig geöffnet. Kulinarisches AngebotJosef Simon, Untere Bauaufsichtsbehörde Landkreis St. Wendel, ✆ +49 (0) 68 51 / 80 13 32, [email protected], Robert Herrler, Gemeinde Nohfelden, ✆ +49 (0) 68 51 / 88 51 17, [email protected] und [email protected]. Weitere Informationen: www.nohfelden.de

Wörschweiler, Gutenbrunnen

WalpurgiskapelleEine an Wechselfällen reiche Geschichte zeichnet Guten-brunnen aus: die Zisterzienser des Klosters Wörschweiler besaßen hier eine Fischzucht. Später schenkte Herzog Gustav Samuel Leopold von Pfalz-Zweibrücken den Wörschweiler Bann seiner morganatischen Frau Luise Dorothea Hoffmann und erbaute für sie um 1723 ein Lustschloss. 1767 richtete Herzog Christian IV. hier eine Porzellanmanufaktur ein. Durch französische Truppen 1793 teilweise zerstört, verkauften die Erben der Familie Hoffmann 1827 den Besitz an die Familie Lilier. Zum Anwesen gehört auch die Walpurgiskapelle, ein kleiner Saal auf hohem Sockel. Als markanter Kapellenbau verdeutlicht er die Säkularisation von Fürstenbesitz im Zuge der Französischen Revolution – eine europaweit Anfang des 19. Jahrhunderts zu beobachtende Entwicklung. Rundgang vom Edelhaus über Schloss Gutenbrunnen/Walpurgiskapelle zu Kloster Wörschweiler, 10.00 Uhr und 14.30 Uhr: Dr. Stefan Ulrich. Treffpunkt: Parkplatz Römermuseum Schwarzenacker, Homburger Straße 38Dr. Klaus Kell, Stadt Homburg, ✆ +49 (0) 68 41 / 10 16 01, [email protected] Clervaux

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SEPTFONAINES NECKELSHAUS

KAPELLE ST. JOSEPH

STUMMSCHE KAPELLE

LANDTAGSaarbrücken

Luxembourg-Ville

Saarbrücken