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Jahrgang 1, Ausgabe 4 Jan/Februar 2009 Inhaltsverzeichnis Eröffnung der FITUR in Madrid mit den Principes de Austurias 2 Interview: D. Manuel Gonzáles Piñero 4 Flamenco-Festival in Jerez 8 Sunshine-tour in Monten- medio: ein Muss f`ür Pferdefreunde 10 Carnaval de Cadiz 12 Jugendzentrum BOX 14 Neues Kochbuch und Rezept 16 Schulsystem: 2. Teil, Universitäten 19 Erfahrungsbericht eines Erasmsus-Studenten Sprachkurs Von Bamberg nach Chi- clana 20 23 24 Besuchen sie unsere Webseite: www.residentenkurier.com oder schreiben Sie uns: [email protected] Sehr positiv ist uns ein neues Jugendzentrum in Chiclana aufgefallen, das sinnvoll neue Wege in der Jugendbetreueung geht und den jungen Menschen Perspektiven und Mög- lichkeiten gibt, sich zu entfalten, kreativ zu werden und sich optimal für die berufliche Zukunft vorzubereiten. Die Jugend liegt uns als Leser sehr am Herzen, denn sie sind es, die überwiegend online über alles informiert werden wollen und mit diesem Medium mehr anfangen können als mit einer gedruckten Zeitung. Auf den Ratgeberseiten stellen wir Ihnen junge Menschen vor, die erfolgreich ihr Studium mit einem Aufenthalt im Ausland bestreiten. Wir hoffen, Ihnen mit dieser Ausgabe positive Informationen zu geben und Mut zu machen für dieses Jahr 2009 Beatrice Hohler Herausgeberin/Editora Optimismus ist gefragt! Man kann es schon bald nicht mehr hören, wenn alle nur noch von der „crisis“ reden. Sie war abzusehen und ist nicht nur aus Amerika verschuldet, sondern zum Teil auch hausgemacht. Nur ist es für die Spanier nach eiem steten Aufschwung der letzten Jahrzehnte etwas völlig Neues. Wir haben mit dieser Ausgabe des Residenten Kuriers bewußt die FITUR in Madrid abgewartet, auf der sich Tendenzen für dieses Jahr im Tourismus abzeichnen; denn der Tourismus ist gerade an den Küsten Spaniens einer der wichtigsten Wirtschafts- zweige. Doch die Messe war ernüchternd: ich habe selten so leere Messehallen gesehen wie diesmal auf der FITUR. Zwar wurde von allen Seiten Optimismus gepredigt, vielfach klang daraus aber auch pure Resignation, die man nicht zugeben oder wahrhaben will. Wir wollen uns dem allgemeinen Wehklagen aber nicht anschließen, sondern auf die schönen Dinge und Veranstaltungen hinweisen, die Freude und ein positives Lebensgefühl vermitteln. Gerade im Februar rückt die Provinz Cádiz in den Blickpunkt der Welt: Pferdefreunde aus aller Herren Länder strömen zur „Sunshinetour“ nach Montenmedio im Süden Spaniens, um bei optimalen Bedingungen ihre Pferde auf die grüne Saison vorzubereiten. Lebensfreude pur: das Flamenco Festival von Jerez lockt Gäste aus aller Welt an. Ein Festival, bei dem die Elite dieser Kunstform auftritt und mit ihrem Können verzaubert. Wer sich zurücklehnt und fasziniert diesen Klängen lauscht oder von den leidenschaftlichen Tänzen mitgerissen wird, vergißt zumindest für kurze Zeit alle Sorgen der Welt und genießt das Lebensgefühl, den Stolz, die Pracht, die der Flamenco vermittelt. Mitmachen ist in diesem Jahr erwünscht: in speziellen workshops kann jeder Interessierte Gesang und Tanz, ja sogar das Klatschen lernen und üben. Februar, das ist auch immer der Monat des Faschings, an dem ungezügelt gefeiert werden kann und das Volk sich über die Großen lustig machen kann. In Spanien wetteifern Teneriffa und Cadíz darum, wer den besten Carnaval bietet. Herzlich Willkommen! Bienvenido!

Residentenkurier 4

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Liebe Leser und Freunde des Residenten Kuriers Für die neueste Ausgabe des Magazins haben wir die FITUR in Madrid abgewartet, um ganz aktuell über die Ausichten des Tourismus in diesem Jahr berichten zu können; denn der Tourismus ist für Spanien, neben der Konstruktion, eine der wichtigsten Säulen der Wirtschaft. Wir haben Ihnen wieder einen bunten Reigen an Themen zusammengestellt und hoffen, dass auch diese Ausgabe, wie die bisherigen, bestens angenommen wird. Der Februar bringt Veranstaltungen von Internationalem Rang in die Provinz Cádiz. Wir hoffen, Ihnen ein wenig Lust auf einen Besuch zu machen. Wir haben den Kurier um die Rubriken Kleinanzeigen für unsere Leser erweitert sowie um einen Branchen-Click, über den Sie den direkten Draht zu Angeboten unserer Kunden haben und je nach Branche schnell finden, was Sie suchen. Wir freuen uns sehr über feedback,A nregungen und Wünsche. Viel Vergnügen beim Lesen Beatrice Hohler Herausgeberin

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J a hr g a ng 1 , A usg a be 4 J a n /F e br ua r 2 0 0 9

Inhaltsverzeichnis

Eröffnung der FITUR in Madrid mit den Principes de Austurias

2

Interview: D. Manuel Gonzáles Piñero

4

Flamenco-Festival in Jerez

8

Sunshine-tour in Monten-medio: ein Muss f`ür Pferdefreunde

10

Carnaval de Cadiz 12

Jugendzentrum BOX 14

Neues Kochbuch und Rezept

16

Schulsystem: 2. Teil, Universitäten

19

Erfahrungsbericht eines Erasmsus-Studenten

Sprachkurs

Von Bamberg nach Chi-clana

20

23

24

Besuchen sie unsere Webseite:

www.residentenkurier.com

oder schreiben Sie uns:

[email protected]

Sehr positiv ist uns ein neues Jugendzentrum in Chiclana aufgefallen, das sinnvoll neue Wege in der Jugendbetreueung geht und den jungen Menschen Perspektiven und Mög-lichkeiten gibt, sich zu entfalten, kreativ zu werden und sich optimal für die b e r u f l i c h e Z u k u n f t vorzubereiten.

Die Jugend liegt uns als Leser sehr am Herzen, denn sie sind es, die überwiegend online über alles informiert werden wollen und mit diesem Medium mehr anfangen können als mit einer gedruckten Zeitung. Auf den Ratgeberseiten stellen wir Ihnen junge Me n s c h e n v o r , d i e erfolgreich ihr Studium mit einem Aufenthalt im Ausland bestreiten.

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Ausgabe positive Informationen zu geben und Mut zu machen für dieses Jahr 2009

Beatrice Hohler

Herausgeberin/Editora

Optimismus ist gefragt! Man kann es schon bald nicht mehr hören, wenn alle nur noch von der „crisis“ reden. Sie war abzusehen und ist nicht nur aus Amerika verschuldet, sondern zum Teil auch hausgemacht. Nur ist es für die Spanier nach eiem steten Aufschwung der letzten Jahrzehnte etwas völlig Neues.

Wir haben mit dieser Ausgabe des Residenten Kuriers bewußt die FITUR in Madrid abgewartet, auf der sich Tendenzen für dieses Jahr im Tourismus abzeichnen; denn der Tourismus ist gerade an den Küsten Spaniens einer der wichtigsten Wirtschafts-zweige. Doch die Messe war ernüchternd: ich habe selten so leere Messehallen gesehen wie diesmal auf der FITUR. Zwar wurde von allen Seiten Optimismus gepredigt, vielfach klang daraus aber auch pure Resignation, die man nicht zugeben oder wahrhaben will.

Wir wollen uns dem allgemeinen Wehklagen aber nicht anschließen, sondern auf die schönen Dinge und Veranstaltungen hinweisen, die Freude und ein positives Lebensgefühl vermitteln.

Gerade im Februar rückt die Provinz Cádiz in den Blickpunkt der Welt: Pferdefreunde aus aller Herren Länder strömen zur „ Sunsh in e tou r“ na ch Montenmedio im Süden Spaniens, um bei optimalen Bedingungen ihre Pferde auf die grüne Saison vorzubereiten.

Lebensfreude pur: das Flamenco Festival von Jerez lockt Gäste aus aller Welt an. Ein Festival, bei dem die Elite dieser Kunstform auftritt und mit ihrem Können verzaubert. Wer sich zurücklehnt und fasziniert diesen Klängen lauscht oder von den leidenschaftlichen Tänzen mitgerissen wird, vergißt zumindest für kurze Zeit alle Sorgen der Welt und genießt das Lebensgefühl, den Stolz, die Pracht, die der Flamenco vermittelt. Mitmachen ist in diesem J a h r e rw ü n s c h t : i n speziellen workshops kann jeder Interessierte Gesang und Tanz, ja sogar das Klatschen lernen und üben.

Februar, das ist auch immer der Monat des Faschings, an dem ungezügelt gefeiert werden kann und das Volk sich über die Großen lustig machen kann. In Spanien wetteifern Teneriffa und Cadíz darum, wer den besten Carnaval bietet.

Herz l i ch Wi l lk o mmen ! Bienven ido !

In Spanien ist es die wichtigste Tourismusmesse des Jahres: Die FITUR , Feria Internacional de Turismo. Vom 28. Januar bis 1. Februar drehte sich in Madrid alles um die Welt des Reisens. Die Principes de Asturias, Don Felipe und Doña Letizia haben diese Messe offiziell eröffnet mit einem Rundgang durch die Hallen des Messegeländes.

D er Tourismus ist eine der wichtigsten Säulen in der spanischen Wirtschaft.

Daher ruhen große Hoffnungen auf diesem Sektor, um aus der momentanen Krise herauszukommen.

Auf der Fitur waren in diesem Jahr erste Tendenzen sichtbar. Die Ausstellungsfläche betrug insgesamt 87.520 qm, ein Rückgang um 13%. 11.137 Firmen aus 170 Ländern stellten ihr touristisches Angebot vor, wobei zu gleichen Teilen nationale wie internationale Firmen und Gegenden präsent waren. Die Organisatoren sind mit diesem Ergebnis zufrieden im Verhältnis zur momentanen Situation. Bei den vertretenen Firmen war ein Rückgang um 9 % zu verzeichnen. Auffallend dabei: Iberia hatte erstmals keinen eigenen Stand, während Qatar Airways, SAS, Spanair und Air berlin vertreten waren. Auch Globalia, Besitzer von Air Europa, glänzte durch Abwesenheit.

MSC Cruceros hat sich mit neuem Image präsentiert, während Transmediterránea aus der Gruppe Acciona erstmals nicht vertreten war. Unter den Hotelgruppen waren vor allem Sol Meliá, Barceló, Rafaelhoteles, Fiesta Hotels Group, Iberostar und Hipotels, Grupo Piñero y Hotusa vertreten. Besonders erfreulich: Viajes el Corte Inglés seit langem heuer wieder mit eigenem Stand vertreten.

13 spanische Städte haben sich um den Titel “Kulturhauptstadt Europas 2016” beworben, darunter Städte wie Cordoba, Cuenca, Cáceres, Segovia, Santander und Zaragoza . Madrid hofft darauf, Olympiastadt zu werden, Valencia setzt auf die Formel 1.

Große Hoffnungen werden also in den Tourismus gesetzt, um das Land halbwegs positiv durch die Krise zu bringen. Ob diese Rechnung aufgeht? Niemand wagt es, Prognosen abzugeben, zu groß ist die allgemeine Verunsicherung. Wenn man jedoch gesehen hat, wie leer die Hallen waren, ja selbst an der Metro gab es nicht den üblichen Kollaps, dann ist das durchaus beängstigend, auch wenn die Fernsehbilder und allgemeinen Aussagen ein anders Bild zeichnen. Man darf nicht vergessen, dass die Kameras immer da sind, wo eine wichtige Persönlichkeit durch die Hallen geht, die jeweils von einem Pulk an Menschen begleitet wird. Der subjektive Eindruck beim Gang durch die Hallen zeigt eher, dass 2009 eines der härtesten Jahre im Tourismus wird.

Text: Beatrice Hohler

Fotos. IFEMA

F I T U R 2 0 0 9 S e i t e 2

FITUR 2009 in Madrid

Tourismus eine der wichtigsten Säulen der spanischen Wirtschaft

Die Prinipes von Astruias, Don Felipe und Doña Letizia, auf ihrem Rundgang durch die Messehallen.

A ndalusien ist und bleibt die beliebteste Region Spaniens, sowohl für den

nationalen wie auch den internationalen Tourismus. Auf der Fitur 2009 zog der Consejero de Turismo, Comercio y Deporte der Junta de Andalucia, Luciano Alonso, eine Bilanz des Jahres 2008. Dabei habe sich Andalusien als sehr solide erwiesen und konnte sogar die Einnahmen aus dem Tourismus um 4% auf 17.100 Millionen Euro steigern. Besonders erfreulich sei die Entwicklung der Übernachtungszahlen ausländischer Gäste gewesen, vor allem aus Deutschland, das 4,2% zugelegt habe. „Diese Zahlen belegen, dass Andalusien auf internationaler Ebene an oberster Stelle rangiert.“ Auch im Bereich Golf zähle Andalusien zu den beliebtesten Regionen Europas, einerseits durch die qualitativ hochwertigen Golfplätze der Region, andererseits durch das Klima, das es ermögliche, das ganz Jahr über Golf zu spielen. Das Positivste daran sei, dass die Golfspieler, die vorwiegend aus Deutschland und England kämen, überwiegend 4- und 5-Sterne Hotels belegten (+7%). „Demgemäß liegt unsere Stärke darin, dass wir einen excellenten und außergewöhnlichen Tourismus bieten, und uns problemlos gegen Billigangebote im Tourismus behaupten können“.

Auf nationaler Ebene zeige sich, dass Andalusien die beliebteste Region sei. Mit 24 Millionen Übernachtungen belege Andalusien 21,2% der Aufenthalte im gesamten Land. Vorwiegend kämen die Touristen aus Andalusien selbst (42,7%), gefolgt von Madrid, Cataluña und Valencia.

Alonso wies auch auf die Bedeutung der Arbeitsplätze hin: allein im Tourismus von Andalusien seien insgesamt 35.000 Menschen beschäftigt (-2,2%). Was den Ausbau an Hotelplätzen betreffe, so sei immer noch ein Anstieg um 3,7% zu beobachten, vorwiegend im Sektor der 4 und 5-Sterne-Hotels. „Auch dies ist ein Hinweis darauf, wie attraktiv das Angebot in Andalusien ist.“

Für 2009 zeigte sich Luciano Alonso zuversichtlich und optimistisch, dass besonders der Tourismus eine tragende Säule für die Wirtschaft Spaniens darstelle und damit als Prellbock gegen die Krise wirke. „Momentan läßt sich nach den vorliegenden Zahlen schätzen, dass der nationale und internationale Tourismus in Andalusien lediglich um 1,2% fallen wird. „Für uns ein wichtiger Grund, weiterhin diesen Sektor zu stützen, einerseits, um weltweit neue Märkte zu erschließen, andererseits aber auch, um die bestehenden Märkte nicht zu verlieren, sondern auszubauen.“

S e i t e 3 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

A n d a l u s i e n a u f d e r F I T U R

Don Manuel, alle reden nur noch von der Krise: in wieweit hat sie sich in der Provina Cádiz im letzten Jahr tatsächlich ausgewirkt?

„Wir hatten einen Rückgang von 5,7%, das ist verkraftbar. Mitte letzten Jahres haben wir erkannt, dass die Krise ernst wird, und haben schnell gegengesteuert und entpsrechende Maßnahmen ergriffen. Das Gute am Patronato de Turismo ist, dass wir sehr flexibel reagieren können.

Was uns viel mehr Sorgen bereitet, ist die neue Saison in 2009. Bis jetzt hängt alles in der Schwebe, es können keine verläßlichen Voraussagen gemacht werden, und das sind wir zu diesem Zeitpunkt des Jahres nicht gewohnt . Es gibt eine große Verunsicherung, keiner wagt genaue Prognosen. In Bezug auf den nationalen Tourismus sehen wir, dass zwar einerseits die finanzielle Lage schwierig ist, andererseits werden aber beispielsweise Hypothekenpreise und Benzin gesenkt und damit ein gewisser Ausgleich geschaffen. Wir gehen also davon aus, dass die Menschen in diesem Jahr eher öfter, dafür aber kürzer verreisen, einen Urlaub weniger als Luxus sehen, sondern als notwendige, kurzzeitige Erholung vom Alltag.“

Inwieweit gibt es Prognosen bezüglich des internationalen Marktes, vor allem über die deutschen Touristen?

„Im internationalen Bereich warten wir noch auf aktuelle Zahlen, die in den nächsten Wochen im Laufe der internatioalen Tourismusmessen heraus-gegeben werden. Insgesamt sehen wir bereits seit dem Anschlag am 11. September, dass sich das Buchungs-verhalten komplett geändert hat. Es werden keine Pakete mehr langfristig im voraus gebucht, sondern alle entscheiden sehr kurzfristig, so dass es schwieriger geworden ist, Prognosen zu erstellen. Die großen Touroperadoren haben uns jedoch signalisiert, dass die Angebote und die Nachfrage, aus heutiger Sicht, etwa gleich bleiben wie im letzten Jahr. Gerade der deutsche Markt ist für uns sehr wichtig, und wir vertrauen darauf, dass dies auch in diesem Jahr unsere stärkste Besucher-gruppe sein wird.“

In diesem Jahr wurden die Gelder für Tourismuswerbung drastisch reduziert. Muss man da nicht befürchten, dass andere Länder wie Kroatien, Polen, Türkei, :euseeland, Südamerika etc. davon profitieren und Gäste abziehen, Gäste, für die Spanien später Jahre braucht, um sie wieder für sich zu gewinnen?

Die Erfahrung bisher hat uns genau das Gegenteil gezeigt. Natürlich gibt es einen internationalen Markt, und vieles dreht sich dort, wo es immer billiger wird, auch bei allen Firmen, die im jeweils günstigsten Land der Welt produzieren. Aber gerade hier in Europa sehen wir, dass die Touristen bestimmte Ansprüche haben in Bezug auf Sicherheit, Qualität, und Service, vor allem aber wollen sie auf die Produkte vertrauen können, und setzen vielfach auf das Altbewährte, und das bekommen sie einzig und allein in Europa. Dafür sind sie dann auch bereit, etwas mehr auszugeben. „

Im Winter wurden die Flüge nach Jerez und nach Sevilla drastisch eingeschränkt, obwohl dies gerade die Zeit ist, in der die Deutschen am liebsten reisen und viele Langzeiturlauber nach Spanien kommen, um hier zu überwintern. Ist nicht jetzt der beste Moment dafür, den Markt der deutschen Residenten in Spanien gezielter zu bewerben, die nicht auf internationale Flugverbindungen angewiesen sind?

„Auch hier hat uns die Erfahrung gezeigt, dass die Langzeiturlauber, die hier ein Apartment oder Haus haben, bereits bestens integriert sind und all die Möglichkeiten, die unsere Region bietet, kennen. Bezüglich der Flüge: Malaga ist von der Provinz Cádiz nicht weit entfernt, und die Infrastruktur sowohl über die Autobahn als auch mit Zügen ist hervorragend. Dies gilt für ganz Spanien: die Verkehrsverbindungen sind heute auf einem hohen Nivau, so dass unsere Provinz bequem zu erreichen ist. Natürlich wünschen wir uns, dass die deutschen Residenten von überall her unsere Provinz Cadiz besuchen und die exquisiten Angebote nutzen. Wir bieten eine Vielfalt, die einmalig ist. Gerade die deutschen Touristen wissen dies zu schätzen und verreisen besonders gerne und häufg, auch innerhalb des Landes. Wir stehen bereit und heißen sie herzlich willkommen“

I n t e r v i e w m i t D o n M a n u e l P i ñ e r o - b e h o -

I n t e r v i e w

To u r i s m u s 2 0 0 9 :

S e i t e 4

El gerente del Patronato de Turismo de la Provincia de Cádiz, Manuel González Piñero

S e i t e 5 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

T o u r i s m u s i n d e r P r o v i n z C á d i z a u f d e r F I T U R

Die Provinz Cadiz hat sich in den letzten Jahren immer mehr zum Publikumsmagnet entwickelt und hatte die stärksten Zuwachsraten zu verzeichnen. Dies ist vor allem einer sanften Ausbauweise zu verdanken, denn hier sind die Strände noch naturbelassen, keine Hochäuser verschandeln die :atur. Die Infrastruktur ist bestens ausgebaut, das Angebot an Hotels und Freizeitmöglichkeiten ist vielfältig und sehr exzellent. Es hat sich als Wohltat erwiesen, dass der Tourismus lange Jahre „verschlafen“ wurde, so dass man aus den Fehlern anderer Regionen lernen konnte.

Am “Dia de provincia” rief die Ministerin für Igualdad, Bibiana Aido, gemeinsam mit dem Präsident der Diputación, Francisco González Cabaña, zu Optimismus auf. „Die Flasche ist halbvoll“, und das sei kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern die positive Seite der Medaille zu suchen und die Vorteile der Region besser herauszuarbeiten. Auch wenn der Kampf härter werde, sei es wichtig, neue Ideen zu entwickeln, Bewährtes auszubauen, um dann gestärkt aus der Krise hervor zu gehen.

„Wir haben die beste Waffe in diesem Kampf, und das ist die Landschaft, kombiniert mit einem ausgezeichneten Hotelangebot.“ Sie wagte sogar vorauszusagen, dass es gute Möglichkeiten für positive Perspektiven auch in diesem Jahr gäbe, denn in Cadiz sei das ganze Jahr über etwas Spezielles geboten, für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack. „Wenn die Provinz Cádiz nicht existieren würde, müßte man sie neu erfinden!”

Urlaub als Erholung

Cabaña betonte in seiner Ansprache, es wäre immer leicht gewesen, dieses Podium zu besteigen, um über den Tourismus von Cadiz zu reden, der immer gut gelaufen sei.

Er sehe auch jetzt keine großen Veränderungen, und wage zu behaupten, dass der Tourismus in der Region weitergehen werde wie bisher. Man müsse nur fest daran glauben und auf die Entscheidungen der Bürger vertrauen. „Jeder braucht mal eine Woche Pause aus dem Alltag, um zu entspannen und sich verwöhnen zu lassen“. Wichtig sei für ihn vor allem, dass man nun nicht in einen Preiskampf mit Kostenrutsch gerate, sondern weiterhin an der hohen Qualität festhalte. Er rief die Gaditanos auf, dass jeder als Botschafter der Stadt oder Region auftrete, ganz gleich ob in einem romantischen Brief, oder in weltweiten Internetforen.

Text: Beatrice Hohler

Fotos: Roland Beysel

Bild oben: Ministerin de Igualdad, Bibiana Aido, mit Francisco Gonzales Cabaña (Präsident der Diputación) und der Tourismusrefe-rentin der Diputación, Irene Canca.

Bild unten: zahlreiche Bürgermeister der Region stellten sich zum obliga-torischen “Familienbild” zusammen und demsontrieren damit, dass sie hinter den Ideen der Führungs-persönlichkeiten stehen.

S an Fe r n a nd o v er l e i h t d e n Pr e i s “M e l k a r t ”

Bürgermeister Manuel de Bernardo würdigte die Verdienste und überreichte den Preis. Mit dabei die 1. Teniente del Alcalde, Carmen Pedemonte.

Wie in jedem Jahr nutzt das Rathaus von San Fernando die FITUR in Madrid, um Persönlichkeiten, die sich um den Tourismus der Stadt (liebevoll „La Isla“ genannt) verdient gemacht haben, mit der Auszeich-nung „Melkart“ zu ehren.

In diesem Jahr erhielt der a m t i e r e n d e D i r e c t o r comercial de Comunicacion de la Radio Television Andaluza (RTVA), Manuel Casal, diesen Preis. Der bekannte Moderator von Canal SUR Radio empfand diesen Preis „wie eine Streicheleinheit meiner

tierra“, obwohl er der Meinung ist, dass er diese hohe Auszeichnung gar nicht verdient habe im Vergleich mit seinen Vorgängern. “Ich bekomme diese Auszeichnung, nur weil ich positiv über San Fernando berichte, aber für mich ist es eine Stadt mit vielen Motiven, über die man gar nicht anders als positiv berichten kann, da sie so viel Wunderbares zu bieten hat, wie beispiels-weise den Flamenco, das Militär, die Kultur.“ Er unterstüzt die Stadt bei den Vorbereitungen für 2010.

P á g i n a 6 F I T U R 2 0 0 9

2 Au s z e i c hn un ge n d e r Ze i t un g L A V O Z

1 f ü r P ro mo c i ó n u nd 1 f ür I n i c i a t iv a T u r i s t i ca

Die Zeitung LA VOZ de Cadiz verleiht jedes Jahr zur FITUR zwei Orden: der erste wird für die beste Werbung der Provinz verliehen, der zweite für die beste touristische Initiative in der Provinz.

In diesem Jahr wurde der Sänger Antonio Carmona aus Granada dafür gewürdigt, dass er mittels seiner Musik die zahlreichen Werte der Provinz Cadiz in die ganze Welt trägt und sie als Urlaubsparadies anpreist. Er besitzt zudem ein Haus in der Provinz, in das er oft kommt, und mit seiner Musik auch viele Freunde aus der Welt der Musik mitbringt, um gemeinsam mit ihm die Gegend und seine Musik zu genießen.

Der Belgier Bernard Devos, Besitzer des Hotels Fair Play, hat in Eigeninitiative in

die Übernahme des geschäft-lichen Risikos, aber auch die Weisheit des belgischen Hoteliers gewürdigt, der die Provinz mit weiteren Projek-ten bereichert hat. Den Preis nahm stellvertretend Martin Schneck, Direktor des Hotels, entgegen.

- beho -

Benalup einen außergewöhn-lichen Hotelkomplex mit eigenen Golfplatz und zusätzlichen Nobelvillen geschaffen, der zu einem der schönsten und besten der Provinz und ganz Anda-lusiens zählt.

Mit diesem Preis wird das unternehmerische Handeln,

Francisco Cabaña, Präsident der Diputación und Bürgermeister von Benalup, überreicht den Preis an Martin Schneck

Der Sänger Antonio Carmona erhält den Preis von der Ministerin de igualdad, Bibiana Aido überreicht.

Manuel Casal und der Bürgermeister von San Fernando, Manuel de Bernardo

Texte: B. Hohler

Fotos: Roland Beysel

P á g i n a 7

J e rez : Wei n , P f e r d e u n d Fl ame n c o

200 Jahre Constitución: in Cadiz bereitet man sich für dieses Großereignis ausgie-big vor, denn nicht nur ganz Spanien, sondern vor allem auch Lateinamerika und die ganze Welt werden auf diese Stadt schauen, die älteste Stadt Europas. Über 3000 Jahre Geschichte haben ein reiches Kulturerbe hinter-lassen.

Cadiz hat wirklich alles: einen wunderbaren Strand mit glasklarem Wasser und feinem Sand, eine pul-sierende Altstadt, ein reichhaltiges Angebot aus den Bereichen Freizeit, Erholung und Gastronomie. Die drei Hauptsäulen des Tourismus der Stadt sind: Kultur, Congresos und Cruceros.

Um die Qualität im Touris-mussektor zu steigern und die Schlagkraft der örtlichen Firmen zu erhöhen, haben sich die Tourismusanbieter der Stadt zu dem Verband aetc (Asosciacion de empresas turisticas de Cadiz) zusammengeschlossen und agieren unabhängig von den öffentlichen Stellen rein auf privater Basis. Sie haben sich viel vorgenommen.

Ein wesentliches Projekt sieht vor, nach Besonder-heiten im Laufe der Ge-schichte der Stadt zu suchen: für die Cadiz erstmalig ausschlaggebend war:

1. Siedlung der Phönizier, 1. Fakultät der Medizin, 1. Fabrik von Ford, 1. Camera Oscura, etc.

Unter dem Titel „Proyecto Fenicio“ soll der Handel und die Vermarktung der Werte von Cadiz professionalisiert und ausgebaut werden.

Dazu wird auch das gesamte Werbematerial überarbeitet, um neue Kunden nach Cadiz zu locken, andererseits aber auch interessant zu werden für neue Firmen.

Das Besondere an all den geplanten Aktivitäten ist, dass sich hier erstmals eine Gruppe von Firmen zusam-mengeschlossen hat, um in Eigeninitiative eine Ver-besserung der Situation in ihrer Stadt zu erreichen, was über offizielle Stellen manchmal zu langwierig ist. Weitere Informationen:

http://www.aetcadiz.com/

Kaum eine Stadt in Andalusiens hat so viel zu bieten wie Jerez: Wein, Pferde und Flamenco sind die Klassiker für jeden Andalusienfan. Die Weine von Jerez, von den Engländern „Sherry“ ausgesprochen, haben ihren Siegeszug um die Welt geführt. Die edelsten Pferde der Pura Raza Española haben in Jerez ihren Ursprung. 2013 wird das offizielle Jahr des Flamenco in Jerez.

Ca d i z be re i t e t s i c h vor f ü r 20 12

Bürgermeisterin von Jerez, Pilar Sánchez, auf Werbetour für ihre Stadt bei der FITUR in Madrid

La Pepa 2012: Cadiz bereitet sich vor, nicht nur von offizieller Seite, sondern auch in Privat-Initiative

Jerez besinnt sich auf seine besten Werte: Wein, Pferde und Flamenco, für die es zwar bekannt ist, aber zumindest international nicht den Stellenwert hat, den es verdient. Die meisten Touristen, die nach Anda-lusien kommen, planen Jerez nur als Tagesauslfug ein oder als Kurzbesuch auf dem Weg zum Flughafen. Dabei ist Jerez ein solch kulturelles und historisches Kleinod, dass man mindestens eine Woche bräuchte, um die verschiedenen Facetten

Bedeutend im diesjährigen Kalender von Jerez ist auch die Semana Santa (5. bis 12.April) und die berühmte Feria del Caballo, die in diesem Jahr vom 10. bis 17. Mai stattfindet. Sie genießt international einen hervor-ragenden Ruf, ebenso wie das Festival de Flameno von Jerez, das Jahr für Jahr wie ein Magnet die hoch-rangigsten Künstler und Kenner dieser einzigartigen Kultur nach Jerez lockt.

(S. Bericht s. 8 und 9)

dieser faszinierenden Stadt zu entdecken. Daher wird in den nächsten Jahren versucht, den Gästen Pakete anzubieten für ein Wochen-ende, Brückentage oder gar eine ganze Woche, in der man in die „Secretos“ der Stadt eingewiesen wird.

Jerez hat aber noch mehr: eine Formel 1 Rennstrecke, die im Winter zu Trainings-zwecken genutzt wird und für einen Motorradwelt-meisterschaftslauf (1.-3.5.)

J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

F l a m e nc o F e s t i v a l J e re z V o m 2 7 . Fe b r u a r b i s 1 4 . M ä r z

S e i t e 8 K u l t u r

darzubieten. “Es wird eine andere Mercedes Ruiz auftreten”. Das verspricht die Künstlerin und versichert, dass sie erstmals neue Facetten und Register wagt, die man so noch nicht gesehen hat. Aber sie geht bewußt dieses Risiko ein und hat für das neue Spektakel den Coreograph Javier Latorre engagiert. Premiere ihres neuesten Werkes „ùltimo secreto“ ist am

11. März im Teatro Villamarta in Jerez.

Vom 27. Februar bis zum 14. März taucht Jerez wieder ein in einen Trommelwirbel aus Flamencoklängen mit Stampfen, Klatschen und feurigen Emotionen. Für Insider ist es das reinste Flamenco-Mekka, denn zu diesem Festival kommen alljährlich die besten Sänger, Tänzer, Gitarristen des Landes und versprühen Lust und Leidenschaft, Alegria und Trauer, Anmut und Stolz. .

Flamenco in all seinen Facetten, wie er war, ist und immer wieder neu angerei--chert wird mit modernen Formen: in mehr als 50 Aufführungen lassen die wahren Profis Flamenco und weitere spanische Tänze zu einem Feuerwerk der Emotionen werden.

Das diesjährige Festival ist in e r s t e r L i n i e Fr a u e n gewidmet. Eröffnet wird es daher von Eva Yerbabuena mit der Premiere ihrer Show „Lluvia“. Begleitet wird sie

dabei con dem Violonist Ara M a k i k i a n . W e i b l i c h e Ästethik im Flamencotanz zeigen auch Aída Gómez, María Pagés, Rocío Molina, Isabel Bayón, Carmen Cortés y Fuensanta La Moneta mit ihren neuesten Kreationen.

Auftritt von Mercedes Ruiz

Ein besonderes Highlight: Die Jerezanerin Mercedes Ruiz nutzt das Festival, um erstmals ihr “Ultimo secreto” in ihrer Heimatstadt

Teatro Villamarta

Pza. Romero Martínez, s/n.

11.402 Jerez de la Frontera

Tlf: 956 14 96 85

Fax: 956 14 90 60

email:

[email protected]

Programm stets aktuell:

http://www.villamarta.com/

Fotos: Teatro Villamarta

I n t e r n a t i o n a l e s E v e n t m i t b e s t e m R u f

R u n d 3 5 . 0 0 0 B e s u c h e r i m l e t z t e n J a h r

Tanzkurse zum Mitmachen

Das Festival beschränkt sich nicht nur auf den reinen Genuß von Musik und Tanz, sondern bietet die Gelegen-heit, selbst das Tanzen sowie das rhythmische Klatschen zu lernen, bei insgesamt 38 verschiedenen Tanzkursen und vier Klatschworkshops. Insgesamt stehen 950 Plätze dafür zur Verfügung. Die Plätze sind heiß begehrt: es h a b e n s i c h b e r e i t s Teilnehmer aus 30 Ländern der ganzen Welt angemeldet.

D e r W o r k s h o p f ü r rhythmisches Klatschen ist neu bei diesem Festival. Die vier worshops gibt es in zwei Niveaustufen: Anfänger und Fortgeschrittene. Sie sind s o w o h l f ü r d i e teilnehmenden Tanzschüler a l s au c h fü r j ed en F l a m e n c o f a n o f f e n . (insgesamt 100 Plätze) Geleitet werden sie von David Morán y Jerónimo Utrilla.

Flamenco-Kindergarten

Damit jeder teilnehmen kann, wird erstmals auch ein „Flamenco-Kindergarten“ eingerichtet: während die E l t e rn Tan zun te r r i ch t nehmen oder den Auf-führungen lauschen, werden die Kinder betreut und spielerisch in die Magie des Flamenco eingewiesen.

Das Flamenco-Festival von Jerez gewinnt Jahr für Jahr a n i n t e r n a t i o n a l e r Reputation. Im letzten Jahr kamen rd. 35.000 Besucher in die Stadt.

Text: Beatrice Hohler

Ein weiterer wesentlicher Baustein des Festivals ist die Erinnerung an ehemalige Größen des Flamencotanzes. Auf der Bühne erscheint in „Tórtola Valencia“ Isabel Bayón in Person von Matilde Coral. Antonio Márquez glänzt in der Rolle des Antonio 'El Bailarín' und Belén Maya ehrt mit ihrem Auftritt ihren Vater Mario, mit einer Show in Kom-binat ion mit anderen Künstlern.

Die meisten Aufführungen des Festivals sind im Teatro Villamarta. In diesem e i n ma l i ge n A mb i e n t e kommen die Kunststücke besonders gut zur Geltung.

Die einzigartige Gitarre von Juan Diego untermalt den Tanz von Angel Muñoz und A d e l a C a m p a l l o( 'Inspiración'); Javier Barón tritt solo auf in :'Dos voces para un baile'; und in dem Werk „Flamenco se escribe con jota“ haben Miguel Ángel Berna, Úrsula López und Rafael Campallo eine Fusion aus Flamenco und

Musik aus Aragon erarbeitet.

Ein weiteres Highlight ist eine musikialische Reise durch zwei Städte, dar-geboten von Andrés Peña und Pilar Ogalla unter dem Titel 'Cádiz de la frontera'.

Frauenpower wird ferner im Sala Compañía in verschie-denen Zyklen gezeigt: unter dem Titel: 'Solos en compa-

ñía' treten auf: María José Franco ('Bailando para mí), Soraya Clavijo ('Por la carre-

terita vieja') y Ángeles Ga-baldón ('Del Quivir'), alle jeweils mit einem neuen Werk.

Die aktiven Größen im Flamencotanz treten unter dem Titel auf: 'Con nombre

propio'

Der 3. Zyklus richtet sich an d i e J u g e n d , „ L o s

Govísimos“, die Flamenco nicht mehr in der puren Form tanzen, sondern ihn mit modernen Elementen be-reichern. Dabei führt Carmen Iniesta erstmals ihre Show 'Fuente del Berro' auf, zusammen mit den Tänzern Alfonso Losa, David Pérez y Carlos Carbonell.

S e i t e 9 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

S u n s h i n e T o u r i n M o n t e n m e d i o E i n M u s s f ü r a l l e P f e r d e f r e u n d e

Einmalige Bedingungen

Dies ist optimal, um Top-Pferde auf kommende Aufgaben vorzubereiten oder die Youngster in künftige Herausforderungen einzu-führen. Die Sunshine Tour bietet ihren Gästen sport-l i c h e n W e t t k a m p f , konsequentes Training, Abwechslung und Ent-spannung für Ross und Reiter . Auch Profis, Schüler und Pferdebesitzer schätzen dieses herrliche Gelände in Südspanien; denn hier finden sie für ihre routinierten Pferde spezielle Prü-fungstouren, die auf den Bedarf und den Aus-bildungsstand von Ross und Reiter abgestimmt sind..

E i n S p e k t a k e l d e r Extraklasse: Aus allen Richtungen strömen Reiter und Pferde für ein paar Wochen an die Costa de la Luz, auf eines der besten Turnierareale Europas. Es ist eine logisitsche Höchst-leistung, was hier Jahr für Jahr in der Dehesa Montenmedio organisiert wird. Das Areal ist für ein solches Großevent bestens geeignet:

• Elf Turnierplätze auf Gras - oder Sandboden

• Elf Abreiteplätze auf Gras - oder Sandboden

• Drei Dressurplätze mit internationalem Maß (20 x 60 Meter)

• Ein großer Fahrplatz mit angeschlossenen

Einrichtungen

• Eine vollständige Cross-Country-Strecke für die Vielseitigkeit

• 1500 feste Boxen

• Arbeitsbereiche für Tierärzte, Schmied und Pfleger, Sanitäreinrichtungen

• Paddocks

Parkplätze für PKW und Transporter, die zudem mit Strom und Wasser versorgt werden können. Rund-herum ist eine Infrastruktur entwickelt worden, die die Versorgung mit Futter-mitteln und den An- und Abtransport der Pferde praktisch und bequem macht.

S e i t e 1 0

Sattes Grün, strahlend blauer Himmel, und ein einmalig ausgestattetes Areal mit wewtterfesten Trunierplätzen, paddocks und festen Stallungen: das macht Lust auf die grüne Saison für alle Pferdefreunde. In der Anlage Dehesa Montenmedio an der spanischen Atlantikküste treffen sich alljährlich im Februar/März Reiter aus der ganzen Welt zum Training und einem 5-wöchigen Turnier. :irgendwo sonst in Europa trifft man so viele Reiter und Pferde auf einem Quadratkilometer wie hier an der Costa de la Luz. Selbst Stars wie Rodrigo Pessoa (Brasilien), Peter Wylde (USA), John Whitaker (Großbritannien) oder die Dressuramazonen :icole Uphoff (Duisburg) und Alexandra Simons-de Ridder (Aachen) haben dieses außergewöhnliche Angebot bereits genutzt.

Fotos:

Sunshinetour Montenmedio

E r e i g n i s v o n W e l t r a n g

Raid:

Dabei geht es darum, auf einer langen Strecke mit unterschiedlichen Böden und Anforderungen die Ge-schwindigkeit des Pferdes, aber auch seine physische und psychische Belastbarkeit zu testen. Der Reiter muss es verstehen, wohl dosiert die Kraft des Pferdes zu nutzen. Wenn er es überfordert, fällt er aus dem Konkurs, denn nach jedem Durchlauf wird der Puls des Pferdes gemessen und es wird von einem Veterinär auf seinen Zustand geprüft.

Poni

Seit ein paar Jahren treten auch die Ponys zum Wettkampf an, damit Kinder bereits die Möglichkeit haben, sich mit ihren Pferden zu messen, mit ihnen zu springen oder verschiedene Spiele vorzuführen, und auf diese Weise den perfekten Umgang mit den Tieren erlernen.

Hochdotierte Preise

Höhepunkt ist an jedem Wochenende der Tour der Große Preis. Immer wieder Sonntags geht es auf Drei-S t e r n e - N i v e a u u m sportlichen Lorbeer. Das „Sahnehäubchen“ ist der mit über 80.000 Euro dotierte Invitational Grand Prix, den im März 2008 der Schweizer Beat Mändli mit Ideo du Thot gewann.

Der Weltcupsieger des Jahres 2007 setzte sich vor dem Franzosen Julien Epaillard mit Icare du Manet durch. Informationen:

http://www.sunshinetour.net

Text: Beatrice Hohler

Harmonie. Durch gezieltes Training wird versucht, die athletischen Fähigkeiten eines Pferdes gezielt zu fördern.

Enganches:

Die hohe Kunst, ein Pferdegespann aus einem (limonera), zwei (Tronco) oder vier (cuartas ) Pferden vor einer Kutsche gezielt um Hindernisse rumzuleiten. Es geht darum, bestimmte Formationen zu fahren, ohne dass die Kutsche aus der Spur fliegt.

Concurso completo

Besonders schwierig ist die Disziplin des concurso completos, die aus 3 Übungen besteht: Salto, Doma und cross country. Alle drei Arten werden jeweils mit dem selben Pferd durchgeführt. Dieses muss dazu also bestens auf den Reiter eingestellt sein. Gezeigt wird dabei auch die Geschwindigkeit e ines Pferdes, die Harmonie mit dem Reiter, der Gehorsam, die Belastbarkeit, sowie seine Fähigkeit, zu springen.

Selbst Großbritanniens Rei tsport legende John Whitaker bereitet hier seine Pferde auf die Sommersaison vor, und der Brasilianer Rodrigo Pessoa schätzt die idealen Trainings- und Wett-kampfbedingungen unter der Sonne Spaniens. Selbst Reiter aus Irland kommen Jahr für Jahr gerne auf diese Anlage.

5 Wochen lang wird hier bei einem Trunier ein strammes Programm in verschiedenen Disziplinen durchgezogen:

Salto:

Sprünge erfordern höchste Ansprüche an die Koor-dination von Reiter und Pferd, um die Hindernisse optimal zu nehmen. Diese Disziplin ist eine der beliebtesten innerhalb des Reitsports.

Doma Clásica:

Dressur verlangt sehr viel Training von Reiter und Pferd, damit es exakt das tut, was der Reiter erwartet, und möglichst noch in bester

S e i t e 1 1 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

S u n s h i n e T o u r 2 0 0 9 : 1 0 . 0 2 . b i s 1 5 . 0 3 . D i s z i p l i n e n S a l t o , D o m a , E n g a n c h e s , R a i d , P o n i

Ca r na v a l d e Cá d i z

S e i t e 1 2 K u l t u r u n d B r a u c h t u m

Für die einen ist es das höchste, für die anderen nur nervtötend: der Carnaval von Cadiz hat begonnen. Das bedeutet, auf allen regionalen Sendern läuft so gut wie rund um die Uhr die Übertragung aus dem Teatro Falla, in dem sich alle Gruppen mit ihrem Repertoire präsentieren.

Carneval ist hier deutlich anders als bei uns. Zwar geht es auch darum, sich beispielsweise über die Pol i t ik oder sonst ige wichtigen Themen des letzten Jahres lustig zu machen, aber der Ideenreichtum und die Umsetztung sind schier unglaublich. Ob Nachbarn, Fußballclub, Bomberos, Kollegen oder Vereine, überall tun sich Leute zusammen und entwerfen jedes Jahr aufs neue Lieder und Kostüme. Monatelang proben sie dann für ihren Auftritt im Teatro Falla, bei dem die besten ausgezeichnet

werden, die dann während der närrischen Tage ihr Reperoire bei allen offiziellen Feiern vorführen. Doch auch für alle anderen waren die Mühen nicht umsonst: alle Lieder werden jedes Jahr auf CD gebrannt, so dass man sämtliche Kunstschöpfungen einer Faschingsaison sammeln kann.

Die Form der Gesänge und Vorträge ist fest vorge-schrieben. Man unterscheidet vier verschiedene Gruppen:

die längste Tradition haben die sogenannten „chirigotas”. Sie singen einstimmig, werden höchstens von zwei Gitarren, einer Pauke und einer Trommel begleitet, und dürfen maximal 12 Mitglie-der haben. Die „coros“ tragen ihr Repertoire 3-stimmig vor, und werden von Gitarren, Lauten und Bandurrias (italienische Bandoline) begleitet. Daran dürfen höchstens 35 Sänger und 10 Musiker teilnehmen. Diese

JJ

Gruppen fahren meist auf Traktoren singend und musizierend durch die Stadt. „cuartetos“ sind Gruppen aus 3-5 Sängern, die meist von Karnevalspfeifen begleitet werden und oftmals mehr rezitieren als singen. Sie parodieren besonders gerne berühmte Menschen oder Politiker in kurzen, spritzigen Couplets (ähnlich wie die Ba yer i schen Gs tanz ln ) „Comparsos“ sind eine Gruppe von maximal 15 Sängern, die 2-stimmig singen und von Pauken, Trompeten und Gitarren begleitet wird. Sie tragen ihre Lieder meist vor als Pasadoble, während die Chöre eher den Tango-rhythmus bevorzugen.

Vom 19. Feburar bis zum 1l.

März spielt sich der Karneval dann in den Straßen von Ca-diz ab.

Siehe Programm unter: http://www.carnavaldecadiz.com/Carnaval2009/

Text:

Beatrice Hohler

Fotos:

Patronato de Turismo, Cadiz

S e i t e 1 3 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

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behandelt worden wie ein König, wenigstens ein Mal im Leben.

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Wer an die „Küste des Lichtes“ kommt ist auf der Suche nach dem unverfälschten Andalusien. Hier zwischen Conil und Vejer de la Frontera projektiert unser Unternehmen die Wellnessfinca „Encanto Andaluz“, ein hochwertiges Boutiquehotel, das sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben hat. Im landestypischen Stil erbaut, liegt es in einer malerischen Landschaft mit Blick aufs Meer und

bietet seinen Gästen pure Entspannung im Einklang mit der Natur. Die Finca verfügt über 36 Doppelzimmer und vier Suiten - alle mit fantastischem Blick zum Meer – sowie über eine Bodega, Konferenzräume und ein exquisites Restaurant mit edler Lounge. Highlight ist ein großer Spa, der

auch externen Besuchern zur Verfügung steht und aus drei „Wellnesswelten“ besteht: einem andalusischen Hammam, einem asiatischen Zengarten und einer Nordischen Saunalandschaft.

Unsere Projektentwicklung ist nun abgeschlossen und wir sind auf der Suche nach Weggefährten,

die uns bei der Umsetzung finanziell begleiten möchten. Neun deutsche Privatinvestoren sind bereits im Projekt engagiert und schafften alle Voraussetzungen, um den Bau zu beginnen. Das Projekt

genießt die volle Unterstützung der lokalen Politik sowie das Interesse eines bedeutenden Reiseveranstalters, mit dem bereits Verträge abgeschlossen wurden.

O

C h i c l a n a - G o t i z e n

B O X : n e u e s J u g e n d ze n t r u m i n C h i c l a n a

Einmal iges P ro j e k t , auch fü r Res iden te n

spielsweise ein 17-jähriger Schüler den Direktor gebe-ten, ob er nicht eine Art Nachrichtensendung über das Zentrum machen könne, und schon gibt es das aktuelle Studio: „activa Box“,

anzusehen auf der web-seite.Man muss Jugendliche nur richtig beschäftigen, dann sind sie hoch motiviert und leisten Erstaunliches“, so der Direktor der BOX.

Das Zentrum ist gut ausgerüstet mit Technik, vor allem mit riesigen Flach-bildschirmen. Noch wartet man vergeblich auf 31 Computer, die zugesagt waren, damit Jugendliche hier Kurse erhalten oder einfach nur surfen können. Auch Residenten sind jederzeit herzlich will-kommen, sich an allem zu beteiligen. Infos:

http://www.boxchiclana.es

D i e s e s Z e n t ru m h a t Vorbildchrakter: es ist nicht einfach ein Haus, wo sich Jugendliche treffen und „abhängen“, sondern hier wird Kreativität gefördert, Orientierung gegeben, hier können Träume verwirklicht werden, vom eigenen Film, Tonaufnahmen, Tanzshow oder was auch immer sich jemand einfallen läßt.

Direktor José Rodriguez Cruz (Monchi) erklärte gegenüber Residentenkurier, dass die BOX vor ca. 2 Monaten eröffnet wurde und b e re i t s v ie l e So c i os bekommen habe. Mitmachen kann jeder zwischn 14 und 30 Jahren. Einfach ein Formular ausfüllen mit allen Daten, das war es schon. (kann man im Internet runterladen oder vor Ort ausfüllen). Die Mitglied-schaft und alle angebotenen

Kurse sind gratis. An bestimmten Tagen kommt eine Psychologin, an die sich junge Menschen mit allen erdenklichen Problemen wenden können, an anderen Tagen erhalten sie Hilfe bei beruflicher Orientierung.

Ziel dieses Projektes ist es, Jugendlichen eine Per-spektive für ihre Zukunft zu geben, sie bei der Ausübung ihrer kreativen Fähigkeiten zu unterstüzten. Allein im Januar 2009 gab es bereits Kurse für digitale Fotografie, Gitarrenkurse, Deutsch, Englisch, und sogar eine Lachtherapie, die allen viel Spaß gemacht hat.

Hier dürfen Jugendliche Musik machen, bekommen sogar einen eigenen Übungs-raum mit Tonstudio, wo sie ihre CDs aufnehmen können. Auch für Videoproduktionen ist die komplette Technik vorhanden. So hat bei-

S e i t e 1 4

Die Idee ist einfach genial: in Chiclana wurde ein Jugendzentrum geschaffen, das alles bietet: Räume für eigene Veranstaltungen, Kurse, Aufnahme-studios, Tanzsaal, Computer und Internet, und sogar ein Hof mit einer langen Wand für Graffitti-Malerei ist hier integriert. Mitmachen kann jeder, von 14 bis 30 Jahre. BOX: die Ideenschmiede für junge Leute mit Pfiff

Ein Jugendlicher erstellt in diesem Zentrum seine eigene Fernsehshow: activa BOX

P á g i n a 1 5 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

Geuer Markt in Chiclana

Edle Geschenke

Die meisten Markt-händler sehen die V e r l a g e ru n g mi t gemischten Gefühlen: einerseits freuen sie s i c h d a r a u f , h y g i e n i s c h einwandfreie Stände zu b e k o m m e n , m i t mo d e rns t e r A us -stattung und bester I n f r a s t r u k t u r , andererseits befürchten sie, dass das gewisse authentische Markt-feeling dabei verloren geht, wie es bereits in anderen Städten der Fall war. Daher hatten sie es selbst es gar nicht so eilig mit dem Umzug., und trauern schon jetzt ein wenig um die „gute alte Zeit“.

Von den Bürgern und Touristen wird dagegen der neue Markt herbeigesehnt, da man dann direkt darunter in die Tiefgarage fahren kann, alles übersichtlich und ordentlich gegliedert sein wird, und die Hygiene den heutigen Anforderungen

entspricht.

Am meisten freuen sich aber die Händler aus dem angrenzenden Centro Plaza, denn sie harren bereits seit zwei Jahre aus in Erwartung der Kunden, die zum Markt kommen und dann auch in diesem m o d e r n e n E i n -kaufszentrum bequem ihre Einkäufe erledigen

können. Durch die aber-malige Verzögerung vom 15. Dezember auf Februar ist ihnen das Weihnachts-geschäft entgangen, und so mußten einige aufgeben noch bevor der gesamte Markt richtig in Schwung kommt.

Die Tages des alten, gemütlichen Marktes von Chiclana sind gezählt: seit fast 2 Jahren soll nun schon der :eue Markt eröffnet werden, was aber wieder und wieder verschoben wurde. Offiziell heißt es nun, am 15. Februar wäre die :eueröffnung. Man darf gespannt sein, ob es tatsächlich dabei bleibt, Allzu oft wurden schon feste Termine genannt.

Zwei Wochen vor der offiziellen Eröffnung ist es immer noch eine Baustelle: der :eue Markt in Chiclana.

Fotos: Roland Beysel

G a s t r o n o m i e

Ty p i s c h e Ge r i c h t e a u s C e u t a

Auf de r F i tu r wu rd e e in neu es Kochbu ch vo r ges t e l l t

Bei den Nachspeisen läuft einem schon allein bei den Namen Manzana al Horno con Hierbabuena, Arroz con leche con piñones tostado oder Milhojas de Boniaro Membriollo y Manzanas das Wasser im Mund zusammen.

Das bekannte Ideen-Tandem Juan Redondo und Jesús Gordillo haben mit diesem Buch wieder einen wichtigen Schritt zur Vermarktung von Ceuta unternommen. Als Chefkoch mit seinen Rezepten konnten sie Juan José Grodillo gewinnen, der über 40 Jahre Erfahrung als Koch des Hotels Muralla hat.

„Diese Rezepte bringen alte Erinnerungen und ver-gangene Gaumenfreuden aus der Kindheit zurück“, betonte der Präsident der autonomen Stadt Ceuta Juan José Vivas, bei der Präsentation des Koch-buches während der Fitur. Er freue sich über dieses gelungene Erstlingswerk der Verleger und hoffe, dass es noch in diesem Jahr auch auf Deutsch erscheinen werde, „da wir verstärkt Besuche von deutschen Gästen verzeichnen, die an den spanischen Küsten leben und unsere Stadt besuchen.“ Gerade jetzt in der Krise mache es sich bemerkbar, dass in Ceuta steuerliche Sonderbedingungen gebe, die dazu führen, dass Ceuta p re is l i ch e in wahres Einkaufsparadies ohne Mehrwertsteuer darstelle. Darüber hinaus ist Ceuta auch für Firmengründungen interessant. In der nächsten Ausgabe bringen wir ein I n t e r v i e w m i t d e m Präsidenten der Handels-kammer von Ceuta.

Ceuta über den Gaumen kennenlernen: auf der Fitur in Madrid wurde ein neuies Kochbuch vorgestellt, das die traditionelle Küche aus C e u t a a u f z e i g t . E i n Kochbuch für jedermann. Die Rezepte sind bewußt einfach gehalten, so dass sie ohne großen Aufwand nachgekocht werden können. Zu jedem Gericht gibt es e i n en en t sp re ch e nd en Einkaufszettel mit den Zutaten. Auch wenn die Rezepte vonm Chefkoch des Hotels Muralla stammen, sind sie doch sehr simpel aufgebaut, ohne großen Schnick-Schnack.

Mit diesem Buch wollen die Veleger typische, teils sehr alte Rezepte, für künftige Generationen erhalten und ihnen damit auch ein wenig Geschichte und Kultur Ceutas vermitteln. Das Meer verleiht den Speisen sein Aroma und bietet beste Zutaten aus Mittelmeer und Atlantik. Gerichte mit Fisch, Muscheln und Meeresfrüch-ten rangieren daher an vorderster Stelle.

Das Buch „La Gastronomia en Ceuta“ gibt über 70 Rezepte in 3 Kategorien: zunä chs t S a l a t e und Vorspeisen, wie z. B. Coquinas al Vapor, Gambas cocidas, Gazpachuelo de Arroz con Naranja Agria, Pulpo cocid oder conchas finas.

Bei den Hauptgerichten unter dem Titel „tierra y mar“ kommen all die guten Zutaten auf den Tisch, die Ceuta zu bieten hat. Besonders reichhaltig ist die Vielfalt an fideos, Potajes, Arroces, Calamares, und als Besonderheit Fischfilets und T h u n f i s c h v o n d e r Almadraba.

P á g i n a 1 6

V.l.n.r.: Juan Jose Gordillo (Chefkoch) Juan Jesús Vivas (Präsident von Ceuta), Jesús Gordillo und Juan Redondo (Verleger)

Text. Beatrice Hohler

Fotos: Roland Beysel

Atún a la plancha:

Thunfischfilet gegrillt

Roand empfiehlt , am besten einen hellfleischigen Thun-fisch frisch vom Markt oder an einer Frischfischtheke zu besorgen und ihn in Scheiben schneiden zu lassen, pro Person ca. 150 bis 200g.

Zubereitung:

Idealerweise benutzt man eine Gri l lpfanne mit geriffeltem Boden. Pfanne trocken erhitzen. Wenn sie heiß ist, Öl hinein geben, Thunfischfilet in die Pfanne , Knoblauchzehe einfach andrücken und daneben legen, Rosmarin dazu.

Fleisch ca. 5 min scharf anbraten, umdrehen und nach 2 min. den Herd abschalten, Pfanne zudecken und noch etwa 5 min. so ruhen lassen, damit sich der Saft im Fleisch verteilen kannund es nicht zu trocken wird.

Fertig zum Servieren! Mit Zitrone und dem gebratenen Knoblauch garnieren.

BEILAGE:

Ganz nach Bel ieben, entweder Salat, Kartoffel, Gemüse, Reis.

Roland hat die Ange-wohnheit, in den Kühl-schrank zu sehen und aus dem was da ist, etwas zu kreieren. So hat er diesmal Gemüse-cous-cous dazu gezaubert.

Karotten raspeln und mit 2 EL Öl in einen Topf geben, Zwiebel und Knoblauch dazu, glasig dünsten, falls vorhanden, 1 Schote Paprika gewürfelt dazu. Wenn alles angebraten ist, Tomate gewürfelt hinzufügen. Das Ganze mit ca. 100 ml Gemüsebrühe auffüllen, kurz aufkochen. Danach 50 g

cous-cous dazugeben, Herd abschalten, alles ca. 15 min bei geschlossenem Deckel ziehen lassen. Zum Schluss abschmecken mit Salz, Pfeffer, Zitrone, etwas Zimt. FERITG!

GACHSPEISE

Sahnemousse (geht auch

mit 500 ml Buttermilch)

200 ml Sahne, 300 ml

Wasser, 4 Blatt Gelatine, Saft von halber Zitrone, Vanillezucker, Zitronen-schale geraspelt: Gelatine einweichen. Alles andere mixen, bis der Zucker ve r ga n ge n i s t , d a n n a u f g e l ö s t e G e l a t i n e unterziehen, alles in Gläser füllen und etwa 5 Stunden lang kaltstellen. Am Schluss nach Belieben dekorieren.

Alternative: das Sahne-Wasser-gemisch ist vor allem f ü r M i l c h a l l e r g i k e r geeignet, denn Sahne hat so gut wie kein Milcheiweiß und wird daher gut vertragen. Buttermilch gibt einen säuerlichen Gschmack, ist in Spanien aber schwer zu finden. Man kann dazu auch Naturjoghurt mit etwas Wassser verdünnen.

Ganz gleich, ob sie für sich als Single oder für die ganze Familie etwas kochen wollen,

das gut schmeckt und sich sehr einfach und schnell zubereiten läßt: Chefkoch Roland

Beysel verrät Ihnen auch diesmal wieder seine Tricks

R e z e p t S e i t e 1 7

Zutaten für 4 Personen:

● 4 Scheiben Thunfischfilet

● Knoblauch (2 Zehen)

● Rosmarin

● 2 EL Olivenöl

● 1 Zitrone

● Etwas Zwiebel, Salz, Pfeffer,

Haben Sie Interesse an einem Privat-Kochkurs mit Roland

Beysel (max. 4 Personen), dann melden Sie sich bitte:

Tel: 856– 11 52 22

[email protected]

A t ú n a l a p l a n c h a

D e r A l h a m b r a - o d e r S p i e k e r o o g - E f f e k t

Spiekeroog. ‚Angeblich’ deswegen, weil wir das selbst n i e n a c h p rü f t e n , i m Gegensatz zu all unseren Feriengästen, denen wir den Inselhüpfer mit nur einer halben Stunde Fährfahrt empfahlen. Wir hatten die Insel ja immer vor der Nase und sagten uns: Die läuft uns nicht davon, da können wir immer mal schnell hin. Tja, wir sind ausgewandert und waren nie auf der Insel Spiekeroog...

Und wäre nicht immer wieder Besuch aus Deutsch-land da gewesen, so wäre ich heute noch nicht bei der Real Escuela de Arte Equestre in Jerez oder bei der Salinenführung in San Fernando gewesen...

Und so kam ich jetzt

endlich auf die Alhambra: Für Freundesbesuch über die Feiertage hatte die Ein-trittskarten mit der Reise gleich mitgebucht, eine Freundin fiel aus und so konnte man doch die Karte,

Zum Anfang des Neuen Jahres muß ich mich outen: Ich war jetzt endlich, erstmals, in der A l h a m b r a , d e m a c h t -wichtigsten modernen Welt-wunder und d e r Sehens-würdigkeit Andalusiens. Ja,ja, ich weiss, es ist unglaublich, wenn nicht gar peinlich, ich höre schon die Pfuirufe, dass dies erst nach acht Jahren meines Aufenthalts hier in Andalusien geschah !

Aber mal ehrlich - kennen Sie das nicht? Man hat erst mal Auswanderungs- ,Umzugs-Aufbau-, Eingewöhnungs-, beruflichen und sonstigen täglichen Stress und sagt sich: Da kann ich ja immer mal schnell hin, das ist ja nur ums Eck ! Und so bin ich jährlich mindestens einmal in bzw. eigentlich bei Granada, nämlich des Skifahrens auf der Sierra Nevada wegen und hatte immer fest vor, an die Abfahrten eine Führung anzuschließen. Aber dann

muss noch Apres-Ski gepflegt

werden, dann wird es so

schnell dunkel – und man

kann ja immer mal schnell

zur Alhambra, irgendwann,...

liegt ja so nahe...

So ging es uns an der Nordsee, wo wir ein Ferienhaus besaßen an der Küste gegenüber der angeblich schönsten ostfrie-s ischen Insel , nämlich

S e i t e 1 8

Irgendwie kennen wir das alle: das, was wir vor der Hautüre haben, besuchen wir „irgendwann“ einmal. Autroin Gabriele Hefele von der SUR-Deutschen hat uns wieder für unser Leser eine herrliche Glosse aus ihrer Reihe: „Spanien für Fortgeschrittene“ geliefert.

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verbunden mit einem Mittagessen, nicht verfallen lassen. Es goss an diesem Tag - schließlich ist jetzt Mittelmeerwinter mit ach so lebenswichtigem Regen – die faszinierenden Licht-brechungen in den Schnitze-reien und Ausgucken konnten also ihre Wirkung nicht entfalten, die welt-berühmten Brunnen-Löwen sind gerade auswärts beim Restaurieren, die Gärten des Generalife schenkten wir uns zwecks Wolkenbruch und das Essen war typisch Touristenabzocke. Das war wohl die Bestrafung der Geister der Alhambra für mich säumigen Spätbe-sichtiger - oder was sonst ?

Übrigens: Ich war noch nie in Marokko gegenüber, dem alten „Al Andaluz“ so ähnl ich , wie Kenner behaupten: kostet eigentlich nur eine gute halbe Stunde mit Auto und die gleiche Zeit nochmals mit der Luftkissenfähre (all unser Besuch war natürlich dort) – aber Sie wissen schon, das liegt ja so nahe, da kann ich doch jederzeit ganz schnell mal rüber, das läuft mir doch nicht davon ...

Dr. Gabriele Hefele

Seit dem Jahr 2000 lebt die Publizistin Gabriele Hefele in Andalusien und gehört zu den Auswanderern, die mitnichten scheiterten. Das liegt auch daran, dass sie mit einem wachen und einem zwinkernden Auge ihre neue Heimat beobachtet.

Das Hörbuch auf CD kann bei ihr direkt bestellt werden: [email protected]

R a t g e b e r

S e i t e 1 9 J a h r g a n g 1 , A u s g a b e 4

Im ersten Teil unserer Ausgabe :r. 2 (siehe Archiv) haben wir einen Überblick über das spanische Schlusystem bis zum Abitur gegeben. Heute stellen wir Ihnen die Möglicheiten vor, an einer spanischen Hochschule zu studieren.

Der weiterführende Bil-dungsweg kann durch den Besuch einer Universität erlangt werden. Allerdings erhält man den Zugang zu einer Hochschule, anders als in Deutsch land, nur nach erfolgreicher Teilnahme an einer von den Universitäten ausgerichteten Prüfung, welche bis zu dreimal wiederholt werden kann. (Selectividad) Nach dem Bestehen der Prüfung bekommt man eine Hochschulzugangsnote, welche sich aus der Gesamtnote der Prüfung und der Note des Bachilleratos zusammensetzt. Diese Gesamtnote ist ein entscheidendes Auswahl-kriterium für den Zugang zu einer Universität. Je nach Sutdiengang werden die Plätze an den Universitäten nach diesen Noten vergeben, d.h. die besten Universitäten holen sich die besten Schüler. So werden

j e n a c h N o t e n d i e Universitäten aufgefüllt und man hat wenig Einfluss auf die Wahl der Universität. Ist man nicht damit ein-verstanden und möchte beispielsweise unbe-dingt in eine bestimmte Stadt, dann kann man bestenfalls noch den Studiengang wechseln, um dort angnommen zu werden, sofern der Noten-schnitt dafür ausreicht.

Der dritte Zyklus ist die Voraussetzung zum Hoch-schullehrer und schließt nach zwei Jahren mit einem Doktortitel ab.

Die Anzahl der Hochschul-absolventen hat sich in den letzten 30 Jahren verdoppelt, weibliche Studenten sind heute in der Überzahl. Mit einer Studierendenquote von 38% liegt Spanien weit vor Deutschland. Mehrsprachig-keit und Auslandserfahrung werden immer wichtiger für die berufliche Karriere. In Sachen Auslandspraktika gelten Italien, Frankreich, Großbritannien und -erst auf Platz Nummer 4- Deutschland als beliebte Ziele.

Unter deutschen Studenten dagegen stehen spanische Uni-versitäten hoch im Kurs. Alleine an der Universität Alicante studierten im Jahr 2 0 0 6 i n s g e s a m t 2 3 8 deutschsprachige Studenten, das entspricht einer Quote von knapp einem Prozent.

Wechsel zwischen Schul-

systemen nicht leicht

Der Hauptunterschied zum deutschen Schulsystem besteht darin, dass es keine spezielle, der traditionellen deutschen Gymnasialausbildung ent-sprechende Schule von neun Jahren (bzw. jetzt 8 Jahren in Bayern) gibt, was für deutsche Schüler Eingliederungspro-bleme mit sich bringen kann. So z.B. für eine(n) 14-jährige(n) Schüler(in), der/ die in Deutschland das Gymnasium besucht hat, bevor er/sie nach Spanien kommt. Noch schwieriger ist es für Schüler, die mit 14 Jahren noch mitten in der ESO stehen und dann auf ein deutsches Gymnasium wechseln möchten. Die Anforderungen in Deutchland sind immens. - rosta -

Chiclanera studiert in Amerika

Die Universitäten werden international immer besser angepaßt, so dass ein Wechsel erleichtert wird. Heute ist es praktisch schon ein Muss, möglichst einige Semester im Ausland ve rb ra c h t z u h a b e n . Mittlerweile zieht es auch die jungen Spanier ins Ausland.

Leticia Julia Belizón , 26, aus Chiclana ist einer dieser Wandervögel. Sie hat sich

auf spanisch und englisch. I m V e r g l e i c h z u m spanischen Schulsystem ist Leticia begeistert, wie die Schüler dort animiert werden, selbständig zu lernen und respektvoll wie Erwachsene behandelt werden.

Idealer Zeitpunkt: Leticia hat die Amtseinführung des neuen Präsidenten vor Ort miterlebt.

aus den „Klauen“ der überbehütenden Mutter gelöst und sich selbständig aufgemacht: Erst ging sie für 6 Monate nach Köln, um im Goetheinstitut ihr Zertifikat für Deutsch zu bekommen.

Seit kurzem ist sie als Stipendiatin der spanischen Botschaft in Washington an einer bi-linguen Schule als Hilfslehrkraft im Einsatz. Der Unterricht erfolgt dort

D a s S c h u l s y s t e m i n S p a n i e n

Te i l I I : U n i v e r s i t ä t e n

Studieren in Spanien

Erfahrungsbericht eines deutschen Studenten in Cadiz

habe schon die ersten deutschen Erasmus Bekannt-schaften getroffen, unter anderem einen netten Typen, der genauso ohne Plan ankam. Wir haben uns gleich zusammengetan, um unsere erste Unterkunft in Cádiz aufzutun.

Unsere erste Anlaufstelle war das Touri-Büro, wo wir uns gleich mit einer Liste von allen Herbergen, deren Preise und einem Stadtplan ausgerüstet haben. Wir fingen beim Günstigsten an: Die Backpacker-unterkunft „Casa Caracol“ in Calle Suárez de Salazar 4. Wir hatten Adresse und Stadt-plan, also sollte es leicht sein, die Herberge zu finden. Falsch gedacht! Wir liefen erst einmal dran vorbei, und nachdem wir zweimal die richtige Straße abgelaufen waren, ohne etwas zu finden, fragten wir ein paar Einheimische um Hilfe bei der Suche. Und da wurde uns das Geheimnis verraten: der

Bevor ich anfange hier über mein Leben als Erasmus-Austausch-Student in Cádiz zu schreiben, möchte ich etwas ausholen. Jeder hat schon sein Bild vor Augen, wenn ich Erasmus sage, denn hier in Cádiz und auch in Europa werden es immer mehr Studenten, die Dank europäischer Gelder ein oder zwei Semester an einer ausländischen Universität verbringen. Ein Stichwort reicht – L’auberge español – oder wie der Film auf Spanisch heißt: „Casa de locos“. Der Film spielt in Barcelona in einer multinationalen Erasmus-WG und zeigt das verrückte Leben eines Erasmus-studenten. Das mag auf den ersten Blick übertrieben klingen, doch es ist Realität.

Aus meiner eigenen Erfahrung gibt es grundsätzlich eine Skala von Typen von Studenten mit zwei Extremen.

Typ 1: Der Partytourist. Hierbei handelt es sich um den Studenten, der sich ein Urlaubssemester an seiner Uni genommen hat und ein paar Kurse belegen muss, jedoch nur, wenn überhaupt, Anwesenheitsscheine braucht. Dieser genießt dann den gaditanischen Rhythmus: am Wochenende Ausflüge nach Huelva, Sevilla, Granada und Córdoba, um auch ja alles in Andalusien gesehen zu haben.

Typ 2: Der Idealist.

Dieser Student ist mit dem festen Vorsatz nach Cádiz gekommen, seine Spanisch- Kenntnisse aufzubessern und neue Kontakte mit Spaniern zu knüpfen. Selbstver-ständlich wohnt er in einer WG mit Spaniern zusammen und spricht auch nur Spanisch mit diesen „native speakern“. Am ersten Tag hat er schon die ersten Aushänge am Schwarzen Brett in der Uni angebracht, um interessierte Spanier anzulocken, ein Sprach-tandem mit ihm durch-zuführen.

Jedem ist es natürlich freigestellt, doch ich hatte zunmindest von Anfang an den Plan, Andalusien und damit auch den Gaditano kennenzulernen und mich ein wenig hier zu integrieren. Doch so einfach ist das alles nicht. Im September kam ich mit einem Billigflieger in Jerez de la Frontera an und

S e i t e 2 0

Viele deutsche Studenten kommen im Rahmen des Erasmus-Programms an spanische Universitäten. Um Ihnen ein möglichst unverfälschtes Bild zu geben, was sie dabei in Spanien erwartet, haben wir uns umgehört und in Cadiz den Student Arne Cordts aus Hannover entdeckt, der exklusiv für unsere Leser im Kurier über seine Erfahrungen berichtet. Seit 2006 studiert er in Mannheim den Studiengang Bachelor für Kultur & Wirtschaft, war 6 Monate Praktikant bei einer Internetplattform in Barcelona und ist nun als Erasmus-Student an der Unviersität in Cádiz.

R a t g e b e r

S c h u l s y s t e m i n S p a n i e n

Teil 1: Abenteuer Wohnungssuche in Cádiz

benutzen die Wohnung, die während der Studienzeit von September/Oktober bis Ende Mai/Juni zu anständigen Preisen an Studenten vermietet wird, im Sommer selber oder vermieten diese für sehr viel mehr Geld an Touristen.

Auch die WG-Verant-wortung ist anders als in Deutschland, wo man norma-lerweise unter Gleichbe-rechtigten Zimmer-rechte und –pflichten teilt. Häufig wird vom Vermieter direkt ein Zimmer an einen Studenten vermietet und das nächste an einen anderen, und man selber hat keinen Einfluss, wer in der Wohnung in ein frei-werdendes Zimmer einziehen wird. Der Einzelne ist also verantwortlich für sein Zimmer und nicht die gesamte WG für die Wohnung. Dafür ist man natürlich selber auch aus der Verantwortung, einen Nach-mieter zu suchen. Ich habe also ein paar nette WGs mit spanischen Mitbewohnern gefunden, die Eigentümer wollten jedoch keinen Vertrag für 6 Monate. Einmal hatte ich sogar schon meine potentielle neue WG so bequatscht, weil mir alles so gut gefallen hat, dass sie sich zweimal mit dem Vermieter getroffen hatten, um zu klären, ob man da nicht irgendwas regeln könne. Der jedoch blieb stur. Für ihn wäre es halt Mehraufwand und Unsicher-heit, einen Studenten für 6 Monate einziehen zu lassen und danach einen neuen zu suchen, denn in Spanien kann man nicht zum Februar, d.h. im Sommersemester ein Studium anfangen oder die Uni wechseln.

Trick war, es gibt kein Schild an der Herberge, sondern einfach blau leuchtende Türen. Wir standen quasi schon vor der Herberge! Innen wurde uns mitgeteilt, dass sie chronisch überbucht seien, da Erasmusankunfts-saison Mitte September…

Schlussendlich, nach weite-rem Umherziehen, immer noch mit Koffern schwitzend durch die Sommerhitze laufend, sind wird ganz in der Nähe der Kathedrale in einer relativ günstigen Herberge, Pensión Inma, calle Pelota 14, in einem Doppelzimmer unterge-kommen. Und dann hieß es schon, sich an der Uni zurecht finden und so schnell wie möglich eine Wohnung!

Wohnungssuche ist ein schnelles Geschäft in Spanien. Hierzu muss man die Schwarzen Bretter in den Fakultäten abklappern und sofort anrufen! Anzeigen findet man z.B. in den Fakultäten Empresariales und Facultad de Filosofía y Letras, oder auch in der Avenida gegenüber des Hospital del Mar an dem Uni Gebäude der Mediziner. Dort hängt auch immer was.

Schon am Tag meiner Ankunft habe ich die ersten WG-Mitbewohner gesucht, Anzeigen abtelefoniert und mir wirkliche schöne Wohnungen angeschaut. Jedoch gibt es einen Haken. Ich bleibe bis Ende Februar, ein deutsches Semester. Das Studium, und auch das Leben hier, ist jedoch anual strukturiert und damit auch der Wohnungsmarkt. Viele Gaditanos leben von den Mieteinnahmen oder

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Also – gab es eine Marktlücke: WG-Zimmer für 6 Monate vermieten. In diese Marktlücke ist ein Gaditano gesprungen: Guillermo. Alle Austauschstudenten kennen den Immobilienbesitzer, der häuserweise Wohnungen nur an Erasmusstudenten in der Altstadt vermietet. Seine Telefonnummer ging wie ein Lauffeuer von einem Erasmusstudenten zum nächsten und er hat fast allen eine Wohnung beschafft. Schnell, gut gelegen im Zentrum der Altstadt, aber zu dem Preis in einer puren Ausländer-WG zu leben. Von der Torschlusspanik angetrieben sind seine Wohnungen voll geworden, bevor ich mit der Wimper zucken konnte. Schluss-endlich habe ich weiter-gehofft, etwas zu finden, wo ich wenigstens mit einem Spanier zusammen die WG teile, denn in einer Ausländer WG, egal welcher Nation, werde ich wohl kaum etwas typisch Spanisches mitkrie-gen – und wozu bin ich denn nach Spanien gekommen? Über das Webportal www.loquo.com hatte ich dann Glück und habe meine jetzige WG gefunden. Auf dieser Seite findet man immer ein paar Angebote und ich kannte diese von meiner Zeit, als ich in Barcelona gearbeitet hatte. Dort läuft der komplette Wohnungsmarkt über diese Webseite. Jetzt wohne ich im Viertel la viña zwischen la Caleta und dem Teatro Falla. Hier wohne ich mit einem Iren und einem Andalusier aus Sanlucar zusammen und habe wenigstens einen Muttersprachler griffbereit wenn ich zuhause einen Text für die Uni schreiben muss.

Das Erasmus-Programm ist ein Programm der Europäischen Union. Gegründet wurde es etwa 1987 mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Hochschulen innerhalb der EU und anderen europäischen Ländern (Norwegen, Island, Liechtenstein, Türkei, teilweise Schweiz) sowie die Mobilität von Studenten und Dozenten zu fördern. Erasmus ist ein Akronym für European Region Action Scheme for the Mobility of University Students. Es ist Teil des EU-Programms für Lebenslanges Lernen (bis 2006 als Sokrates-Programm bezeichnet), das neben Hochschulbildung auch Schul-, Berufs- und Erwachsenenbildung fördert. Im Studienjahr 2006/2007 nahmen 160.000 Studenten an dem Programm teil.[1]

Zentrale Bestandteile sind die Anerkennung von Studienleistungen im Ausland anhand des European Credit Transfer Systems (ECTS) und die finanzielle Unterstützung von Austauschstudenten. Es können Studienaufenthalte, Auslandspraktika im Rahmen des Studiums, Lehraufenthalte sowie Fortbildung von allgemeinem Hochschulpersonal gefördert werden.

Namensgeber ist der Humanist Erasmus von Rotterdam.

Quelle: Wikipedia

Autor und Fotos: Arne Cordts, Erasmus-Student in Cadiz

http://leben-das.blogspot.com/

Concurso de Poesia, „Barbate Lee“,

Aved. Des Rio Barbate, n.68, 11160 Barbate/Cadiz

Einsendeschluss ist der 13. März 2009.

Preise

Der erste Preis besteht aus einer Skulptur des Künstlers Francisco Javier Dominguez de Alba aus Barbate zuzüglich 600 € in bar.

Der 2. Preis besteht aus 200 € in bar.

Die ausgezeichnete Werke werden in der Zeitschrift: „Barbate lee“ veröffentlicht.

Preisverleihung:

23. April 2009 bei der Feria del Libro (Buchmesse) von Barbate.

Haben Sie eine romantische Ader und werden immer wieder von der Muße geküßt? Falls sie gerne Gedichte schreiben, oder gar schon eine ganze Sammlung haben, die sie gerne einmal einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchten, dann ist jetzt der richtige Moment gekommen (sofern sie auf spanisch schreiben.´).

Das Rathaus von Barbate hat erstmals einen literarischen Wettbewerb ausgerufen, unter d e m M o t t o : „ B a rb a t e l i e s t “ ( B a r b a t e L e e ) . Mitmachen kann jeder.

Voraussetzung ist allerdings, dass man sich an folgende Regeln hält:

1) Alle Gedichte müssen auf span isch (cas te l lano ) geschrieben sein

2. der Wettbewerb ist offen für jeden, jeden Alters und jeder Nationalität

3) man kann eines oder mehrere Gedichte abgeben.

Das Thema ist völlig frei. Einzige Einchränkung: es sollen pro Teilnehmer nicht mehr als 50 Gedichte eingereicht werden. Keines der Gedichte sollte kürzer sein als 12 Verse.

4) Alle Arbeiten müssen in drei facher Ausfert igung e i n g e r e i c h t w e r d e n , geschrieben in Times New Roman, Größe 12, mit doppeltem Absatz.

5) Die Werke werden in einem Umschlag eingereicht, der mit einem Pseudonym versehen ist. Darin ein weiterer, kleinerer Umschlag mit dem gleichen Pseudonym drauf, innen eine Fotokopie des Personalausweises /DNI mit Telefonnummer des Autors/Autorin.

D i e Ge d i c h t e we r d e n persönlich abgegeben oder per Post gesendet an:

P á g i n a 2 2 R a t g e b e r

Bar ba t e l i e s t ; e r s t e r l i t e ra r i s ch er W et t bewerb

J eder kann mi tmach en , de r ge rn e Ged ic h t e s ch re ib t .

Wir bieten Lösungen für alle Fragen ihrer Versicherungen an und blicken dabei auf langjährige Erfahrungen zurück, damit Sie heute und in Zukunft beruhigt sein können. Zu einer Krankenversicherung gehört bei uns nicht nur normale Absicherung, sondern auch präventive Medizin, Hausbesuche bei Notfällen (mit Erstattung der Kosten) , bis hin zu modernsten chirurgischen Spezialmethoden oder hochmodernen diagnositschen Geräten, ebenso wie Fachärztliche Betreuung oder ergänzende therapeutische Behandlung. Wir bieten ferner: Versicherungen für Haus und Büro, Handel und Industrie, Autoflotte, Haftpflicht, Lebensversicherung, Gesundheit, Unfall, Investitionen, Sparprogramme und vieles mehr.

Bei uns können Sie mit mir persönlich sprechen, oder mit meinen Mitarbeiterinnen, die deutsch

sprechen. Kein Sprachautomat, sondern persönlicher Service.

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Axa Seguros : neue Programme speziell für deutsche Residenten in Spanien

S p r a c h ku r s

P á g i n a 2 3

me duele ..........

me duele mucho

Aqui no me duele

Me duele ........

Me duele la cabeza

Me duele la mano

........ la espalda

........ el pie

........ el brazo

........ el dedo

........ la pierna

........ el ojo

........ la oreja

........ el pelo

........ la nariz

........ la boca

........ el diente

........ el pecho

........ la barriga

........ el cuerpo

........ la cara

........ el cuello

........ el estómago

........ el corazón

........ la rodilla

Me mareo

Me hace falta ....

Mir tut weh ....

Mir tut ...... sehr weh

Hier tut es nicht weh

Mir tut weh ..............bzw.

ich habe ...........Schmerzen

........ der Kopf

........ die Hand

........ der Rücken

........ der Fuß

........ der Arm

........ der Finger

........ das Bein

........ das Auge

........ das Ohr

........ das Haar

........ die Nase

........ der Mund

........ der Zahn

........ die Brust

........ der Bauch

........ der Körper

........ das Gesicht

........ der Hals

........ der Magen

........ das Herz

........ das Knie

Mir ist schwindelig

Ich benötige .......

Wie die spanische DELE- Organisation mitteilt, haben im Jahre 2008 insgesamt 2000 Kandidaten in 16 Ländern weltweit an der DELE-Prüfung (Diploma de Español como Lengua Extranjera) teilgenommen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von fast zehn Prozent. Die Prüfungen fanden in mehr als 60 Prüfungszentren in der ganzen Welt statt. Das DELE-Zertifikat ist ein offizieller international anerkannter Nachweis über die Beherrschung der spanischen Sprache für Nichtspanischsprechende. Es wird vom Instituto Cervantes im Namen des spanischen Bildungsministeriums aus-gestellt. . Z a h l r e i c h e L ä n d e r Südamerikas hatten sich den im August 2008 statt-f i n d e n d e n P r ü f u n g e n angeschlossen, da viele Studenten aus aller Welt dortzulande während der Sommerferien ihre Spanisch-kenntnisse verbessern. Auf dem asiatischen Kontinent nahmen im Jahre 2008 Indien und Japan zum ersten Mal an den Prüfungen teil.

Die Prüfung des DELE-Zertifikates werden in drei Niveaus angeboten: Anfän-ger, Mittelstufe und Fort-geschrittene und sie enthalten Übungen zum Lese- und Hörverständnis, schriftliche und mündliche Ausdrucks-weise sowie Grammatik und V o ka b e l n . . M e h r I n f o s u n t e r : w w w . d e l e . o r g / e s p a n o l /

Heute haben wir Ihnen wieder ein paar nützliche Vokabeln zusammengestellt. Jetzt im Winter holt man sich schnell eine Erkältung, und wer als Langzeiturlauber oder Resident krank wird, der sollte ein paar wichtige Ausdrücke parat haben, falls man einen Arzt aufsuchen muss.

Daher unser Ausdruck für diesen Monat: „me duele.....“

S p r a c h k u r s

Das ehemalige Fischerdörfchen Chiclana de la Frontera war schon in den 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Ferienziel unserer Familie. Wie meine Frau und unsere Kinder sich heute noch erzählen, war es damals ein richtiges Abenteuer, mit dem Auto von Mün-chen und später von Bamberg aus über die französische „Route de soleil“ gen Süden zu fahren. Abgesehen von der unbarmherzigen Hitze, die uns im Ferienmonat August immer wieder zu schaffen machte und mir als Fahrer jedes Mal am linken Unterarm einen Sonnen-brand bescherte, erinnern wir uns noch immer gerne an den erstmaligen Genuss von eiskalter Gazpacho und heißer Paella, auf der Riesen-Bratpfanne serviert. Man glaubt es heute kaum mehr, aber uns kostete ein solch üppiges Abendmahl für fünf Personen mit allem Drum und Dran gerade mal 12-15 Deutsche Mark. Und heute?

Als wir dann in die Nähe von Barcelona kamen, tauchte jedes Mal die Frage auf: Wie fahren wir? Nehmen wir die Mittelmeer-Autobahn und fahren dann nach Valencia quer rüber über Albacete nach Jaen und dann immer nach Süden in Richtung Cordoba-Cadiz oder fahren wir über Zaragossa und Madrid, quälen uns durch den Berufsverkehr (damals war die Stadtautobahn noch im Bau und Autovias gab`s auch noch nicht!) und riskieren wir einen Crash mit einem spanischen Kleinwagen. Das war damals ein beliebter „Sport“ rund um die spanischen Großstädte: das bewusste Hinein-fahren in einen schönen, neuen deutschen Wagen, der natürlich im Gegensatz zu den spanischen Klapperkisten eine prima Kasko-Versicherung hatte und dem „zusammenge-fahrenen“ Spanier oft genug ein „fast“ neues Auto bescherte.

Zwischendurch auf den langen Strecken konnte es passieren, dass einer hinter uns mit einem Licht-Feuerwerk zu verstehen gab, dass am Auto etwas nicht stimmte. Denkste! Wir waren schon lange vor Beginn der Reise vom ADAC vor solchen Gaunern gewarnt worden. Die angeblich hilfsbereiten Warner waren Diebe und Räuber, die sich mit Straßenraub an Aus-ländern, vernehmlich an „reichen“ Deutschen mit allem bereicherten, was ihnen in die Finger kam. Wer darauf rein fiel, war selber schuld. Einmal überholte uns ein spanischer Wagen mit Lichtzeichen, doch ich fuhr natürlich weiter. Als ich an der nächsten Tankstelle anhielt, machte mich der Tankwart darauf aufmerksam, dass ein Hinterreifen fast platt war. Da war

nicht nur mein Reifen platt, sondern auch ich. Im Nachhinein musste ich dem Blinker Abbitte leisten, denn seine Warnung war ernst gemeint.

Egal welche Strecke wir nahmen, während der Urlaubszeit gab es überall Probleme mit ver-stopften Toiletten. Das fing schon in Frankreich an und setzte sich in Spanien entlang der Haupt-verkehrsrouten fort. Überfüllt waren nicht nur die Toiletten, auch die Rasthäuser selbst. Man konnte froh sein, wenn man dort noch ein Sandwich oder ein bocadillo erwischte. Einige Zeit glaubten wir sogar, die Spanier wüssten gar nicht, dass man auch Butter auf die Brötchen schmieren kann, so trocken waren die. Auf unseren Fahrten erfuhren wir auch, dass es nirgendwo vor 14 Uhr ein warmes Essen gab. Und da die hungrigen Mittel- und Nordeuropäer diese Essenzeiten überhaupt nicht gewohnt waren, musste man schon Glück haben, wenn man noch ein paar Pommes mit etwas Fisch-ähnlichem erwischte. Manchmal waren es wirklich undefinierbare Sachen, die da am Wegesrand angeboten wurden. Egal, wir hatten Hunger und nahmen fast alles an. Das wussten natürlich die schlauen Spanier und so manch einer ist auf diese Weise wohlhabend geworden. Das brauchte niemand zu wundern, denn in der ausklingenden Franco-Zeit waren die Arbeits-plätze rar in Spanien.

So schlichen und holperten wir denn auf kurvenreichen Strassen, die übersät waren mit Schlaglöchern, von Ort zu Ort, von Tankstelle zu Tankstelle. Hier wurde uns zum ersten Mal bewusst, dass Spanien das bergigste Land Europas ist. Eine weit verbreitete Unsitte der Spanier war damals das Überholen kurz vor einer Kurve. Uns kam das wie ein Lotteriespiel vor, bei dem die Frage lautete: Schafft er es oder nicht? Irgendwie hat es dann immer geklappt. Wir waren Gott sei Dank während unserer Ferienfahrten nie in einen Unfall verwickelt.

Große Freude kam immer wieder in uns auf, wenn wir in Sevilla auf die Autobahn nach Cadiz fuhren. Das war eine Wohltat, nicht nur für mich als Fahrer, sondern auch für uns alle, denn jetzt wussten wir, sei es noch eine gute Stunde bis nach Chiclana. Wir genossen die freie Fahrt auf der fast unbelebten Autobahn, die uns wie eine Oase in der Wüste vorkam. Was uns hier besonders gefiel, waren die blühenden Oleander-büsche auf dem Mittelstreifen, ein Genuss für das Auge und so richtig was fürs Gemüt: Jetzt waren wir endlich in Andalusien!

P á g i n a 2 4 S e r i e A u s w a n d e r n

Von Bamberg nach Chiclana 18 Jahre in Spanien

Von der Domstadt Bamberg und der Mitte Deutschlands

…nach Chiclana de la Frontera in den Süden Spaniens

(Stadtbild von 1980)

U n s e r R e d ak t i on smi t g l i e d R o ma n S ta d t mü l l e r

b e s c h r e ib t s e in e Er f a h ru ng e n vo m U mz u g u n d d e r

E i ng e w ö hn un g i n S p an i en

P á g i n a 2 5 S e r i e A u s w a n d e r n

Doch auch über Trauriges ist zu berichten. Auf unserer Fahrt gen Süden kam es immer wieder vor, dass wir die von Autos überfahrenen Kör-per von Hunden und Katzen auf der Fahrbahn liegen sahen, was bei uns immer wieder auf Unverständnis stieß. Nirgendwo sonst konnten wir so viele ausgesetzte und abgemagerte Tiere beobachten wie in Spanien, wenn wir uns der Weg durch eine Ortschaft führte. Solche Beobachtungen mitteleuropäischer Urlauber haben viel dazu beigetragen, dass Spanien in den Ruf geriet, ein nicht gerade tierliebendes Land zu sein. Diese Ansicht konnte Spanien bisher nur teilweise revidieren.

Restlos urlaubsreif waren wir dann bei der Ankunft an unserem Haus, die regelmäßig abends bei Dunkelheit stattfand. Natürlich hatten wir jemanden damit beauftragt, den altersschwachen Kühlschrank mit ein paar Lebensmitteln zu befüllen, damit wir wenigstens ein richtiges Frühstück hatten. Auch die Hauptwasserleitung sollte angestellt und eine Gas-Bombona vorhanden sein, damit wir duschen konnten, ein Wunsch, den jeder versteht, der rund 1300 km quer durch das heiße Spanien im August ohne Klimaanlage gefahren ist. Wenn wir Glück hatten, war das auch alles so. Ich erinnere mich noch gut an die erste Nacht, die wir in unserem Haus verbrachten, aber nicht wegen der wunderbaren Dusche oder des guten Frühstücks am nächsten Morgen, sondern wegen der Ameisen-Kolonnen, die uns nachts quer über das Gesicht gelaufen waren. Das damals unbewohnte Haus, das wir 1977 von Engländern gekauft hatten, barg noch anderes Kleingetier, mit dem wir nach und nach Bekanntschaft machten. Dabei waren die Geckos noch die harmlosesten, von den Schlangen, die sich bei uns einquartiert hatten, gar nicht zu reden.

Natürlich musste jeder von uns sofort nach der Ankunft auf die Toilette und jedes Mal war sie innerhalb kurzer Zeit total verstopft. Wir mussten erkennen, dass das nicht nur am engen Durchmesser des Abflussrohres lag, sondern auch am Rohrmaterial, das aus einem gemauerten Kanal bestand, in den die Wurzeln von Bäumen und Büschen auf der Suche nach Wasser hineingewachsen waren. Unsere englische Nachbarn, mit denen uns bald ein freundschaftliches Verhältnis verband, mussten uns regelmäßig mit einer Drehspirale zur Wurzelentfernung aushelfen. Sie taten das mit einer Selbstverständlichkeit, über die wir zuerst

staunten. Später begriffen wir, wie wichtig es war, gegenseitige Nachbarschaftshilfe zu leisten, denn zu dieser Zeit war noch vieles in Spanien sehr rar. So gab es kaum Werkzeuge und schon gar keine elektrisch betriebenen, denn die waren, weil sie allesamt eingeführt werden mussten, mit einer Sondersteuer belegt, und dadurch stark verteuert. Mit jeder Fahrt nach Chiclana nahm ich deshalb Werkzeuge aus Deutschland mit auf die Reise, zollfrei versteht sich.

Schon am ersten Tag hatten wir die Strapazen der langen Reise hinter uns gebracht und begrüßten den neuen Tag, der uns regelmäßig im August mit einem wolkenlosen Himmel beglückte. Zunächst machten wir es wie alle Nordleute, wir konnten nicht schnell genug an den Strand in La Barossa oder Santi Petri kommen und blieben dann fast den ganzen Tag dort. Natürlich holten wir uns wie alle anderen auch einen gehörigen Sonnenbrand nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss fühlen!

La Barossa war damals nicht zu vergleichen mit heute: Von angelegter Strandpromenade keine Spur und die Lokale, die sich dort niedergelassen hatten, waren die reinsten Bretterbuden. Aber es gab damals wie heute den besten Fisch weit und breit. Das alles zu Preisen, von denen man heute nur träumen kann. Ein Abend am Strand, Tische und Stühle im Sand, den Vollmond und die Sterne sowie ein paar bunte Lampions erleuchten die Menschen, die es sich gut gehen ließen. Das sind die Eindrücke, die uns unvergessen bleiben werden. Und ich nehme an, das Sie das alles auch erlebt haben oder auch heute noch erleben, denn das ist Gott sei Dank fast so geblieben wie damals.

Auf diese Weise verbrachten wir 13 Jahre lang fast jeden Sommer in unserem Ferienhaus in El P i n a r d e l o s F r a n c e s e s , d e m „Franzosenwäldchen“ in Chiclana, wo in jener Zeit nur zwei Deutsche Familien, aber mindestens 10 englische ständig wohnten. Ein geschichtsbeflissener Spanier erzählte uns die Geschichte unseres Wäldchens. Das Franzosenwäldchen heißt so, weil einst Napoleons Truppen im Schatten der Pinien ihr Lager aufschlugen, von wo sie dann Cadiz von der Landseite aus angriffen. Unser Wäldchen muss bereits lange vor unserer Zeit sehr beliebt gewesen sein, weil dort Trinkwasser in unterirdischen Kavernen in großer Menge vorhanden war.

Liebe Leser,

Da die Ausführungen sehr umfangreich sind und allein das erste Kapitel noch weitere Seiten umfaßt, werden wir einen Link auf unserer Seite Archiv einfügen und das gesamte Dokument als pdf hinterlegen, so dass man es bei Interesse einfach herunterladen und weiterlesen kann.

Wir freuen uns über das großartige Interesse an dem Residenten Kurier und stellen gerne Residenten vor, die über ihre Erfahrungen berichten möchten, aber es sollte nicht länger als 2 Seiten sein.

Anders als bei den üblichen Auswanderergeschichten beginnen wir in der nächsten Ausgabe eine Serie über den „Jungen aus der Hühnerfarm“, ein spanischer Junge, der zur Zeit der Emigration in Deutschland aufgewachsen ist, sein Leben dort gemeistert hat und nun im Alter wieder nach Andalusien zurückgekehrt ist.

D i e l e t z t e S e i t e S e i t e 2 6

"Sag mal, Erich, warum hast Du Deinem Hund denn den Namen Alter Gauner gegeben?" "Aus lauter Jux: Was meinst Du, wie viele Leute sich umdrehen, wenn ich ihn rufe?"

Sagt der Kannibalenjunge zu seiner Mutter: "Nein, meine Sippe ess ich nicht!"

Zum Abschluss etwas Heiteres. Die Kleinanzeige finden Sie nun in einem eigenen Register direkt auf der Webseite.