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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013 Residentenkurier Onlinezeitung für deutschsprachige Residenten in Spanien Camino de Santiago, Foto: 123rf.com

Residentenkurier Nr. 31

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Sommer 2013, Residentenkurier Nr. 31

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Page 1: Residentenkurier Nr. 31

Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

Residentenkurier Onlineze i tung für deutschsprachige Residenten in Spanien

Camino de Santiago, Foto: 123rf.com

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Liebe Freunde und Leser des Kuriers,

Endlich ist er da, der heißersehnte Som-mer! Nach einem Dauerwinter und endlosen Überflutungen hat uns der Juli nun Sonne satt beschert.

Heiß hergehen wird es sicher auch bei der Bundestagswahl im September. Die Deutsche Botschaft in Madrid gibt In-formationen zum Wahlrecht für Aus-landsdeutsche, und die letzte Seite wid-men wir diesmal einem neuen Buch von Hugo Egon Balder, der gemeinsam mit Jacky Dreksler politische Witzen zusam-mengestellt hat.

Und ewig lockt der Weg, der Camino

de Santiago. Nun wurde eine neue Etap-pe eröffnet und entsprechend ausge-zeichnet: auf der ehemaligen Via Au-gusta, von Cádiz nach Sevilla. Ab Sevilla folgt man dann dem Weg der Via de la Plata. Diese neue Route ist nicht nur landschaftlich, sondern auch historisch besonders wertvoll. Einen „Camino light“ stellen wir mit einem Buch der Pero Negro Editions vor. In nur 1 Wo-che lässt sich der englische Weg bewälti-gen, ideal für alle, die sich zum ersten mal auf Pilgerreise begeben. Im Buch „Ich wollte auch mal weg…“ beschreibt Bruno Schneider die Eindrücke seiner Pilgerreise.

Dieses Jahr richten sich die Blicke der Welt noch aus einem anderen Grund auf die Via de la Plata in der Ex-tremadura: Dort wird die Entdeckung

des Pazifischen Ozeans vor 500 Jah-

ren durch Núñez de Balboa gefeiert. Aus diesem Anlass werden dort Aus-stellungen, Theateraufführungen und Konzerte veranstaltet und die neue „Route der Entdecker“ eingeweiht. Kommen Sie und lernen Sie den Ge-burtsort des Mannes kennen, der den Atlantik hinter sich ließ und die Land-karten der Welt veränderte. Genießen Sie Geschichte auf eine spannende Art und Weise. Panama und Spanien feiern ihre ganz besondere Beziehung.

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Editorial

Residentenkurier

Herzlich willkommen

zur Sommerausgabe des Residentenkuriers

Inhaltsverzeichnis

● Informationen zur Wahl

● Via Augusta, neue Etappe auf dem Camino de Santiago

● Bücher zum Camino

● Ruta de los descubridores

● Pflegesachleistungen im Ausland

● Schwimmendes Hotel in Gibraltar

● „Geocaching“

● Flamenco-Mode

● Serie über Flamenco

● Der Junge von der Hühnerfarm

● Kreuzworträtsel

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Unter der Rubrik Ratgeber geht es dies-mal um Geldsachleistungen aus der Pfle-geversicherung im Ausland sowie um professionelle Hilfestellung, vor allem bei Immobilienbesitz in Spanien.

Unsere Autorin Gabriele Hefele stellt uns diesmal ein schwimmendes Schiff in Gibraltar vor, macht sich Gedanken über „Heimat“, und führt uns zu einem inte-ressanten Hobby, dem „geocaching“. Lesen Sie, was sich dahinter verbirgt, und werden sie damit auch vielleicht selbst zum „descubridor“. Damit man für all die Ferias gerüstet ist, die den ganzen Sommer über zum Feiern einladen, erhal-ten wir von Gabriele auch Tipps zum Flamencokleid. Und passend dazu geht es in diesem Heft zum letzten mal um das Thema Flamenco, von unserem Autor Erwin Penkert. Antonio, der „Junge von der Hühnerfarm“ lässt uns auch wieder ein Stück an seinem Leben als Andalusier in Deutschland teilhaben.

Nun wünsche ich wieder viel Lesevergnü-gen

Herzlichst

Beatrice Hohler

Foto: 123rf.com

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Wahlrecht für Auslandsdeutsche

Am 22. September 2013 findet die Wahl zum Deutschen Bundestag statt.

Deutsche, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland leben und im Bundesgebiet keine Wohnung mehr innehaben, können bei Vorliegen der sonstigen wahlrechtlichen Voraussetzungen an der Wahl teilnehmen.

Für ihre Wahlteilnahme ist u. a. Voraussetzung, dass sie

1. entweder nach Vollendung ihres 14. Lebensjahres mindestens drei Monate ununterbrochen in der Bundesrepublik Deutschland 1) eine Wohnung innegehabt oder sich sonst gewöhnlich aufgehalten haben und dieser Aufenthalt nicht länger als 25 Jahre zurück liegt, oder aus anderen Gründen persönlich und unmittelbar Vertrautheit mit den politischen Verhältnissen in der Bundesrepublik Deutschland erworben haben und von hnen betroffen sind; sowie

2. in ein Wählerverzeichnis in der Bundesrepublik Deutschland eingetragen sind. Diese Eintragung erfolgt nur auf Antrag. Der Antrag ist auf einem Formblatt zu stellen; es soll bald nach dieser Bekanntmachung abgesandt werden. Einem Antrag, der erst am 02. September 2013 oder später bei der zuständigen Gemeindebehörde eingeht, kann nicht mehr entsprochen werden (§ 18 Abs. 1 der Bundeswahlordnung).

Antragsvordrucke (Formblätter) sowie informierende Merkblätter sind online auf der Seite des Bundeswahlleiters (www.bundeswahlleiter.de) erhältlich. Sie können auch bei

• den diplomatischen und berufskonsularischen Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland,

• - dem Bundeswahlleiter, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Postfach 17 03 77, 53029 BONN, GERMANY,

• oder per E-Mail <[email protected]>,

• - den Kreiswahlleitern in der Bundesrepublik Deutschland

angefordert werden.

Weitere Auskünfte für in Spanien lebende deutsche Staasangehörigen sind online auf der Seite der deutschen Auslandsvertretungen in Spanien www.spanien.diplo.de erhältlich.

1) Zu berücksichtigen ist auch eine frühere Wohnung oder ein früherer Aufenthalt in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuzüglich des Gebietes des früheren Berlin (Ost)).

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Regelung für Deutsche mit Wohnsitz in Deutschland

Deutsche, die in Deutschland noch einen Wohnsitz haben, dürfen an allen Wahlen in Deutschland (Europa-, Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen) teilnehmen – indem sie am entsprechenden Termin zur Urne gehen oder aber rechtzeitig alles nötige für die Briefwahl in die Wege leiten.

Deutsche im Ausland ohne Wohnsitz in Deutschland

Mit Wirkung vom 3. Mai 2013 ist die Neuregelung des Wahlrechts für Auslandsdeutsche in Kraft getreten - Einundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (BWG) vom 27. April 2013,BGBl. I S. 962

Wer entscheidet über die Wahlberechtigung?

Hierüber entscheidet die zuständige Gemeinde. Gegen diese Entscheidung kann schriftlich Einspruch eingelegt werden.

Welche Frist muss für die Antragstellung beachtet werden?

Der Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis muss bis spätestens zum 21. Tag vor der Wahl (1. September 2013) bei der zuständigen Gemeinde in Deutschland eingehen. Die Frist kann nicht verlängert werden.

Erhält man eine Eingangsbestätigung?

Üblicherweise verzichten die Gemeinden auf den Versand von Eingangsbestätigungen. Der Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis ist zugleich Antrag auf Erteilung eines Wahlscheines. Mit dem Wahlschein werden automatisch die Briefwahlunterlagen zugesandt.

Regelung für Deutsche mit Wohnsitz im Ausland

Information der Deutschen Botschaft, Madrid

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Cádiz: Neuer Ausgangspunkt für einen Weg nach Santiago

Die Vía Augusta, ein neuer Wanderweg von Cádiz über die Via de la Plata

Einst war die alte Vía Augusta, von den Pyrenäen bis nach Cádiz, die längs-

te Route des alten römischen Hispania. Neuerdings wird die Via Augusta, be-ginnend von Cádiz nach Sevilla, und dann in Verbindung mit der Via de la Plata, als Camino de Santagio genutzt. Die Nachfrage ist, vor allem von Aus-ländern, in den letzten Jahren erheb-

lich gestiegen, wie die Asociación

Gaditana Jacobea Vía Augusta de

Cádiz, mit Sitz in der Calle de Sopra-nis von Cádiz, berichtet. Diese Vereini-gung hat nun auch diese Route ent-sprechend mit den Jakobsmuscheln gekennzeichnet. Man wandert dabei durch Dörfer und Städte wie Cádiz, San Fernando, Puerto Real, El Puerto de Santa María, Jerez de la Frontera bis zur Ankunft in Sevilla.

In Cádiz kommt man vorbei an der Catedral Vieja, am Plaza Fray Félix, am antiguo teatro romano del Pópulo und am Arco de los Blancos.

In San Fernando beeindruckt die Calle Real, die königliche Straße, die einst Cádiz mit der restlichen iberischen Halbinsel verband. Sehenswert sind de Kirchen Iglesia Mayor de San Pedro und San Pablo, aus dem 18. Jahrhun-dert. Hier trafen sich die Vertreter Spaniens, um die spanische Verfassung zu erarbeiten (1810).

In Jerez de la Frontera wurde der Weg so markiert, dass man vor allem die Iglesia de Santiago be-sichtigt, mit ihrem gotischen Stil, die sich an dem gleichnamigen Platz befindet.

In der Sierra de Gibalbín wandert man durch Orte wie Romanina Alta, Haza de la Torre, Fuente de Salud y La Isleta. Sie dienten be-reits den Römern als Raststätte für Mensch und Tier.

Ziel dieser Wanderstrecke ist die Kathedrale von Sevilla, ein impo-santes Bauwerk (drittgrößte Ka-thedrale der Welt), die man unbe-dingt gesehen haben muss. Ab hier geht die Via Augusta über in die Vía de la Plata. Weitere Infor-mation:

www.asociaciongaditanajacobea.org

Fotos: B. Hohler

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

Bücher zum Jakobsweg

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Von Ferrol nach Santiago de Compostela

Dies ist der perfekte Pilgerweg für Jakobsweg-Anfänger, oder für Wanderer, die nur wenig Zeit haben und diese Strecke bequem in einer Woche schaffen können. Rod Hützen, Autor und Herausgeber der Pero Negro Editions, hat sich auf die Jakobswege der iberischen Halbinsel spezi-alisiert. Umfassende Informationen, detaillierte Wegbe-schreibungen, Etappenkarten, Infoteile über Herbergen, Hotels und Restaurants machen diesen kleinen Führer zum idealen Begleiter auf dieser Etappe des Jakobsweges.

Ich habe nach dem Durchlesen des Buches sofort Lust bekommen, diese Route auszuprobieren, weil ich denke, dass ich als Anfänger auch gut damit zurecht käme. Der Führer ist super praktisch. Erst einmal wird die Vorpla-nung geschildert, dann allgemeine Hinweise zur Ausrüs-tung, inklusive Packliste des Rucksackes für Damen und Herren. Es folgen allgemeine Informationen zu Essen& Trinken, Erste Hilfe, Telefon, Taxi, und vieles Wissens-werte mehr.

Am besten gefallen mir die Etappenbeschreibungen: bei jeder weiß man sofort, wie lange die Strecke ist, welche Höhenunterschiede zu bewältigen sind, wie lange die Wanderung dauern wird, Pausen mit eingerechnet. Man erfährt etwas über die Sehenswürdigkeiten, und erhält für Tourismusbüros, Herbergen, Restaurants etc. alle not-wendigen Infos. Jede Strecke ist auf der Karte in 3km –Abschnitte eingeteilt, und alles ist so gut und genau be-schrieben, so dass man diese Route sicherlich allein mit dem Buch, auch ohne moderne Hilfsmittel wie GPS-handy etc. finden kann. Ganz so wie die Pilger früherer Zeiten.

Auf nach Santiago de Compostela!

Ich wollte auch mal weg ... auf den Jakobsweg

Mit farbigen Fotos und einer Karte in schwarzweiß

Im Alter von siebzig Jahren erfüllt sich ein Mann seinen Jugendtraum: auf einer langen Wanderung frei von allen Zwängen durch Gottes Natur zu streifen. Er pil-gert auf dem klassischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela.

In detailreichen Tagebuchaufzeichnungen erzählt Bruno Schneider spannend und unterhaltsam von 900 Kilometern seiner Pilgerreise und lässt teilhaben an interessanten, schönen, banalen und pikanten Reise-Erlebnissen. Ein authentischer Bericht über die unver-gleichliche Erfahrung, dem Geheimnis der Faszination »Jakobsweg« auf die Spur zu kommen.

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Bruno Schneider wurde 1937 als drittältestes von elf Geschwistern im idyllischen Rüthi (Rheintal/ Schweiz) geboren. Hier, in kleinbäuerlicher, wohlbehüteter Dorfstruktur verbrach-te er auch seine Jugend- und Schulzeit. Beruflich war er vor allem in der Bau-branche tätig. Der Autor ist verheira-tet und lebt seit 1998 in der Domini-kanischen Republik.

Paperback. 14,80 Euro. ISBN 978-3-89774-944-3

http://www.triga-der-verlag.de

Camino Inglés, der Englische Weg

Camino light: Der Jakobsweg in einer Woche

Camino Inglés/

Der englische Weg

Von Ferrol nach Santiago de Compostela

Der Jakobsweg in 1 Woche

Autor: Rod Hützen

Hützen & Partner Verlag, Schweiz, 1. Auflage

ISBN: 978-39523633-6-2

Preis: 19,00 €, 23.90 CHF

http://peronegro.com

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Página 6 Residentenkurier

Entdeckungsreise Extremadura, Via de la Plata

In diesem Jahr kann eine Reise oder Wanderung entlang der Via de la Plata in der Extremadura zu einer ganz besonde-ren Entdeckungsreise werden: hier wird die Route der Entdecker gefeiert, vor allem 500 Jahre der Entdeckung des Pazi-fiks durch den Seefahrer Vasco Núñez de Balboa (Jerez de los Caballeros, 1475 – 1519, Acla) .

Vor fünfhundert Jahren hat der spa-nische Entdecker, Eroberer und Abenteurer Vasco Núñez de Balboa als erster Europäer den Pazifischen Ozean erblickt. Er ist in der Ex-tremadura, in Jerez de los Caballeros, 1475 geboren und wurde im Janu-ar 1519 in Acla, in der Nähe von Darién, Panama, hingerichtet. Zur Fünfhundertjahrfeier werden in der Extremadura viele Veranstaltun-gen organisiert, ebenso wie zu den weiteren Entdeckern aus dieser Regi-on: Hernán Cortés, Francisco Pizarro und Pedro de Valdivia.

Die Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus lockte viele Spanier in das neue Reich, vor allem auf der Suche nach Gold. 1500 nahm Balboa als einfacher Matrose an der Expedition von Rodrigo de Bas-tidas zur Erkundung der kolumbiani-schen und der nördlichen Küste der Meerenge von Panama teil. 1501 ließ er sich in Hispaniola (Haiti) als Pio-nierlandwirt nieder und züchtete dort Schweine. Doch glitt er dabei ab in Schulden. Seine große Chance sah er 1510, als er mit Martín de Enciso per Schiff aufbrach, um an der Nordküste von Urabá (Kolumbien) eine Sied-lung zu gründen und dort die Lände-reien auszubeuten. Unterwegs trafen sie das Schiff von Francisco Pizarro und erfuhren, dass die Mannschaft die letzten Überlebenden einer Sied-lung seien, deren Einwohner durch das Sumpfklima und Giftpfeile der indigenen Bevölkerung ums Leben gekommen seien. Núñez de Balboa kannte die gesamte Küste Zentral-amerikas und erinnere sich, dass er damals einen Ort namens Darién am Ufer eines goldhaltigen Flusses gefun-den habe, wo es freundliche Bewoh-ner gebe. Und so führte er die Trup-pe als Generalkapitän dort hin.

Im Dezember 1510 wurde Balboa von König Ferdinand V. von Spanien zum Gouverneur von Darién ernannt.

Im Kampf gegen die Indios erfuhr er vom Häuptling Comagre, dass es ei-nen mächtigen See hinter den Bergen gäbe, und dass alle Flüsse, die in die-sen See fließen, Gold mit sich führ-ten. Mit einer kleinen Truppe macht sich der Abenteurer auf den gefährli-chen Weg quer durch Panama. Von 190 Matrosen waren nach drei Wo-

chen Weg nur noch 69 übrig. Am 25. September 1513 erklomm Núñez de Balboa zunächst alleine den Berg, um sicherzustellen, dass er als Spanier, der erste Europäer, der erste Christ sein würde, der diesen neuen See erblicken würde. Wie sich herausstell-te, handelte es sich dabei um einen neuen Ozean, beim Golf von San Miguel. Vier Tage nach der Entde-ckung ging Núñez de Balboa an der Mündung des Sabanflusses ins Meer und nahm dieses „mar del sur „für den spanischen Hof in Besitz. Auf seiner Weltumsegelung gab Magellan dieser „Südsee“ dann den Namen Pazifischer Ozean, der Friedliche Ozean.

Die Spanier fanden Gold und Perlen an der Küste. 1515 wurde Nuñez de Balbo vom spanischen König zum Generalkapitän der Provinzen Coiba und Panama sowie zum Gouverneur der Südsee ernannt. Er unternahm noch verschiedene Reisen entlang der von Panama. Aber mit seinen Beute-zügen und vielfach auch aus Neid machte er sich immer mehr Feinde. Im Januar 1519 wurde er ohne Ankla-ge und ohne die Möglichkeit der Ver-teidigung zusammen mit vier Freun-den in der Stadt Acla in Panama ent-hauptet.

In Panama ist die Währung nach dem Spanier benannt, ebenso wie viele Plätze, Parks und Straßen. In Madrid steht eine Statue des Entde-ckers des Pazifiks. In Panama gibt es ein großes Monument, das den Ent-decker mit Schwert und Fahne auf einer Weltkugel zeigt.

Weitere Informationen:

h t t p : / / w w w . e n t d e c k e r - d e r -welt .de/entdecker/vasco -nunez-de-balboa.htm

http://www.nationalgeographic.de/entdecker/vasco-nunez-de-balboa

Taufbecken im Geburtshaus von Balboa in Jerez de los Caballeros .

Foto: Oficina de Turismo

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

500 Jahrfeier der Entdeckung des Pazifiks

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Die Ruta de los DESCUBRIDORES

(Route der Entdecker) in der Ext-remadura führt durch die Städte Plasencia, Cáceres, Trujillo, Guadalu-pe, Villanueva de la Serena, Medellín, Mérida, Badajoz bis nach Jerez de los Caballeros. Berühmte Entdecker ka-men aus dieser Region. Nun aber gilt es für Touristen, die vielfältigen Spu-ren alter Völker und der Geschichte in der Extremadura selbst zu entde-cken.

Allein drei Unesco-Kulturerbestädte gibt es hier zu besichtigen: Die römi-sche Stadt Mérida, das Real Monas-terio de Santa María de Guadalupe und das monumentale Cáceres.

Zur Fünfhundertjahrfeier wurden viele Veranstaltungen zwischen Spani-en und Panana vereinbart, unter an-derem Konzerte, Ausstellungen sowie Theater– und Kinoaufführungen. Dazu zählen der „Filmzyklus des Südpazifik“ und die Wanderausstel-lung „Pazifik: Extremadura und das Abenteuer der Südsee“ (Beginn in Trujillo) sowie das Sonderkonzert des Orchesters von Extremadura. Im Sommer kann man das Werk „Theater aus der Zeit von Núñez de Balboa“ und die „Festivals der Völker der Welt“ genießen.

Im September gibt es Konzerte, ein-mal vom Chilenen Martín Bakero den „15. Zyklus für Zeitgenössische Musik des Vostell-Museums“ sowie ein Gedenk-Konzert der Musikkapelle der Spanischen Armada. Im Oktober findet in Cáceres das Forum Süd statt, eine Iberoamerikanische Messe für Zeitgenössische Kunst, die dieses Jahr dem Wasser und dem Gedan-kenaustausch mit den Ländern des Pazifik gewidmet ist.

Dazu kommen Vorträge über Núñez de Balboa, Projektionen, Geschich-tenerzähler, technische Tagungen, Seminare, Fotowettbewerbe und vie-les mehr. Das Programm ist randvoll. Hervorzuheben sind ferner die Pro-jekte der Iberoamerikanischen Stif-

tung zur Förderung der Meereskultur und -wissenschaften (Stiftung FO-MAR). Ein Beispiel dafür sind ver-schiedene Vortragsreihen, eine mit dem Titel „Vasco Núñez de Balboa und die Spanische See“, eine andere über die Zivilisierungs- und For-schungsanstrengungen der Spani-schen Krone. Darüber hinaus präsen-tiert die Stiftung Mapfre in Madrid im September und Oktober zwei Aus-stellungen: „Vom Atlantik bis zum Pazifik“ (zu sehen sind eindrucksvolle Unterwasserfotos) und „Seefahrer im vorspanischen Pazifik“ (mit schönen Schiffsmodellen).

Die Stiftung gibt auch das Buch „Vasco Núñez de Balboa und die Spanische See“ heraus und ist Teil der am 29. September 2012 eröffne-ten In it i a t ive „Ba lboa - J ahr“ . Zu diesen Projekten kommen weitere wie das von Acción Cultural Españo-la (AC/E) mit der Ausstellung „Das Abenteuer Südsee. Das spanische Legat im Pazifischen Ozean. 1513-2013”.

Weitere Informationen:

http://vcentenariopacifico2013.gobex.es/

http://www.fomar.org/ http://www.fundacionmapfre.org/fundacion/es_es/default.jsp http://www.accioncultural.es/

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Pflegesachleistungen im Ausland - Der Count down läuft !

Residentenkurier

Deutsche Langzeiturlauber und Alters-residenten in Spanien gibt es schon seit vielen Jahren. Im Zuge des Verein-ten Europas hat die Anzahl über die Jahre hinweg zugenommen. Nach Schätzungen der Deutschen Botschaft Madrid leben so um 600.000 Deut-sche in Spanien, der größte Teil an der Küste. Davon wiederum ist der größere Teil Langzeiturlauber oder Altersresidenten.

Leistungen aus der Pflegeversicherung können nur teilweise im Ausland übernommen werden. Sachleistungen der deutschen Pflegeversicherung sol-len nicht nur im Inland, sondern auch den Auslandsdeutschen gewährt werden. Bislang haben Rentner in Spanien bzw. der EU nur Anrecht auf die geringeren Geldleistungen. Dies gilt jedoch nicht für Beamte!! Diese haben durchaus auch im Ausland Anspruch auf Sachleistungen aus ih-rer Pflegeversicherung. Dies geht auf ein Urteil des Bundessozialgerichts von 2006 zurück. „Wir konnten erst gar nicht glauben, dass eine solch gra-vierende Ungleichbehandlung in Deutschland möglich ist, “ so das Se-niorennetzwerk gegenüber der Mallor-ca-zeitung. So schnell werde man des-wegen nicht aufgeben:

Um diese Ungleichbehandlung aus der Welt zu schaffen, kämpft das Seni-orennetzwerk Costa Blanca mit vielen Mitteln. Derzeit werden deutsche Re-sidenten in Spanien zum Pflegeauf-

stand aufgerufen.

Mit Hilfe von Spenden (es fehlen ak-tuell noch 1500 €) soll ein Rechtsgut-achten in Auftrag gegeben werden, das dann beim Europäischen Ge-richtshof eingereicht wird, und auf den Grundsatz der Gleichbehandlung aufbaut. Bereits 2012 hat der Europäi-sche Gerichtshof den Export von Pflegesachleistungen abgelehnt. Doch im Seniorenwerk wird weiter ge-kämpft.

Der Count Down läuft

Bei Einführung der Pflegeversiche-rung im Jahre 1995, war die Ein-schränkung der Leistungen eine will-kürliche Entscheidung der Politik denn gemäß § 34 Abs.1 Satz 1 SGB XI ruht der Anspruch auf Leistungen solange sich der Versicherte im Aus-land aufhält. Spezifische Klagen vor dem EUGH endeten leider alle erfolg-los. Zuletzt wurde die Klage der EU-Kommission gegen Deutschland abge-wiesen, siehe Urteil vom Juli 2012 (Rechtssache C-562-10).

Nun heißt es zwar Soziale Pflegeversi-cherung, aber die Ansprüche und Leistungen daraus werden durch Pflichtbeiträge der Versicherten und der Arbeitgeber finanziert. Dies haben die Politiker anscheinend "vergessen". Nach Ansicht des Seniorenwerks kön-nen erworbene Ansprüche aus Versi-cherungsleistungen nicht "nach Gus-to" der Politik verteilt oder einge-schränkt werden. Dies widerspricht jeglichem Gerechtigkeitsempfinden, denn gleichen Beiträgen müssen glei-che Leistungen gegenüberstehen. Alle Versuche, Deutsche Politiker zu einer Gesetzesänderung zu bewegen, blieben bisher ohne Erfolg.

Wer ist betroffen?

Über 60.000 Deutsche Residenten in der Altersgruppe über 65 Jahre allein in Spanien. Dazu weitere zehntausen-de von Deutschen Rentnern in ande-ren Europäischen Ländern, sowie Bürger anderer Nationalitäten die z. B. in Grenznähe wohnen und in Deutschland arbeiten.

Um kein weiteres Scheitern vor Ge-richt zu riskieren, musste das Thema von allen Seiten beleuchtet und dann auf den rechtlichen Prüfstand gestellt werden.

Hier setzte die Initiative des Senioren-netzwerks Costa Blanca an.

Der "Au fru f zum P f l egeau f -stand" (CBN vom 04.01.2013) war der Start für die Spendenaktion zur Erstel-lung eines entsprechenden Rechtsgut-achtens. Beauftragt wurde die Kanzlei Bernzen Sonntag, Berlin, Gutachter ist Professor Dr. Bernd Schlüter (nähere Informationen finden Sie unter www.msbh.de).

Bei der Veranstaltung in Denia wer-den das Gutachten, die Schlussfolge-rungen daraus und die weitere Vorge-hensweise präsentiert.

Pflegesachleistungen im Ausland

Am 26.07. um 18.00h findet die Veranstaltung in der Casa de

Cultura in Denia zur Präsentation des Rechtsgutachtens statt.

Sichern Sie sich Ihren Sitzplatz und melden Sie sich an!

E-Mail unter [email protected], Stichwort ,,Gutachten", Namen und Anzahl der Personen nicht vergessen.

Spendenkonto: Banco Sabadell Konto Nr. 1390942

IBAN: ES46 0081 0692 1900 0139 0942; BIC: BSABESBB

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013 Página 9

Deutsche und Schweizerische Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz e.V.

Heiße Immobilienangebote in Spanien,

Zeit für Schnäppchenjäger?

In vielen Teilen Spaniens, vor allem in größeren Städten, sind Immobilienpreise ziemlich geschrumpft, so dass vor allem Ausländer nach günstigen Wohnungen und Häusern suchen. Während mit viel Geld die spanischen Banken gerettet wer-den, und die Wertminderungen der Im-mobilien abschreiben können, geben sie dies nicht an die Kunden weiter: Viele müssen ihre Wohnungen/Häuser verlas-sen, die Banken streichen die Wohnungen ein, alles, was bereits abbezahlt wurde, ist weg, und die Kunden bleiben auf den Krediten für die extrem überhöht gekauf-ten Häusern und Wohnungen sitzen.

Dafür verfügen die Banken über Millio-nen von Immobilien, die sie günstig ver-kaufen können. Doch beim Kauf einer Immobilie im Ausland ist immer höchste Vorsicht geboten, vor allem in Spanien. Selbst ein Kauf über Makler, mit Anwalt und Notar, heißt noch lange nicht, dass alles mit rechten Dingen zugeht, und die Immobilie auch wirklich legal ist, oder so im Grundbuch eingetragen ist, wenn über-haupt. Gerade ausländische Residenten erleben da oft ihre blauen Wunder.

Was natürlich auch nicht lange ausbleiben konnte: in Spanien braucht man nun auch Energienachweise für die Immobilien. Doch wer hat die schon? Dazu braucht es Gutachter, die daran verdienen wollen, und im Zweifelsfall viel Geld an Investi- tionskosten, um eine Immobilie über-haupt noch verkaufen zu können.

Internetanbieter wie www.tucasa.com geben mittlerweile bei einigen Häusern schon an, ob die Immobilie mehr oder weniger energieeffizient ist. Aber wer hat in den Jahren des Baubooms in Spanien überhaupt auf so etwas geachtet? Alles sollte schnell und billig gebaut werden, für größtmöglichen Gewinn der Promotoren und Baufirmen. Während man in Deutschland Niedrigenergiehäuser oder gar Passivhäuser erstellt, hat man in Spani-en nur darüber gelacht.

Doch Fallen und Fragen tauchen nicht nur bei Immobilien auf, sondern eben auch bezüglich Krankenkasse, Pflegeversi-cherung, Steuern, Arbeitslosengeld/Hilfe, Rente usw. Daher ist es wichtig, Ansprech-partner zu haben, auf die man sich verlas-sen kann, die nicht mit der Unwissenheit der Klienten Geschäfte machen wollen.

Hierzu bietet sich die Deutsche und

Schweizerische Schutzgemeinschaft für

Auslandsgrundbesitz e.V. an, mit Büros in Deutschland wie in Spanien, mit eige-nen Rechtsanwälten, und einer Reihe von interessanten Dossiers. Gerade im Früh-jahr sind wieder etliche neu erschienen oder neu aufgelegt worden. Man kann ganz einfach Mitglied werden und erhält dann Beistand und viele Informationen oder Broschüren, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Seit mehr als 40 Jahren setzt sich die Schutzgemeinschaft für aktiven Verbrau-cherschutz im Dienst nüchtern rechnen-der Investoren ein, die ihr hart erarbeitetes Geld lieber im sonnigen Süden angelegt haben oder genau das planen.

Mitglieder erhalten direkte Lebenshilfe und Unterstützung im konkreten Fall in 70 Stützpunkten oder bei ausgesuchten Kontaktpartnern

Hier eine Auswahl an neuen Bro-schüren, zu kaufen im onlineshop: http://www.schutzgemeinschaft-ev.de/

Bei Fragen wendet man sich an die Schutzgemeinschaft, in Spanien:

Büro Torremolinos/Costa del Sol:

0034– 952 38 90 75

Büro Schutzgemeinschaft Deutschland

0049– 7741-2131

http://www.schutzgemeinschaft-ev.de

„Seit mehr als 40 Jahren steht unsere Schutzgemeinschaft für aktiven Verbraucherschutz im Dienst nüchtern rechnender Investoren, die ihr hart erarbeitetes Geld lieber im sonnigen Sü-den angelegt haben oder genau das planen. Komplexe Bereiche wie Geld und Immobilien im Ausland, Erbschaft und Steuer, Doppelbesteuerungsabkommen, Existenzgründung in Europa usw. werden bei uns allgemein verständlich in unseren Büchern und Dossiers dargestellt. Mit-glieder erhalten direkte Lebenshilfe und Unterstützung im konkreten Fall durch uns oder über einen unserer über 70 Stützpunkte und Kontaktpartner. Neben unseren Leistungen für die Mitglieder informieren wir Sie mit unseren zahlreichen Publikationen. Ihre Lotus van Arkel, Vorstand

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Page 10: Residentenkurier Nr. 31

Página 10 Residentenkurier

Autorin Dr. Gabriele Hefele

„Sunborn Gibraltar“ wurde in Ma-laysia gebaut und war einen Monat lang unterwegs

Seit 12. Juni 2013 besitzt Gibraltar ein neues Fünf-Sterne-Hotel, die „Sunborn Gibraltar“. Das Besondere: Es ist ein Yacht-Hotel, ein Hotelschiff, der Welt erstes und einziges Fünf-Sterne-Hotel auf Schiffsplanken. Es wurde gebaut auf einer Werft in Ma-laysia, ist 142 Meter lang, kostete 150 Millionen Euro, verfügt über 189 Zim-mer auf sieben Stockwerken, und bie-tet 200 Dauer-Arbeitsplätze. Es bein-haltet dabei 18 Suites mit je 111 Quadratmetern, außerdem einen gi-gantischen edlen Ballsaal, Spa und Fitnesscenter, Konferenzräume, Cock-tailbars und fünf Restaurants.

Schwierige Einfahrt in den Hafen

Die Überführung dieses Schiffshotels war nicht einfach und eine seefahreri-sche Meisterleistung, ebenso wie das Einfahren in Gibraltars Ocean Village Marina. Das Schiff war dabei nicht nur auf Schlepper angewiesen, son-dern verfügt über eigene Schiffsma-schinen zum Fahren und Steuern. Begleitschiffe schützten zudem das Riesenyachthotel gegen Piraterie auf seinem Weg nach Europa.

Martyn Brown, der Direktor der Clif-ton Schiffsagentur dazu: „Wir erwarte-ten die Sunborn eigentlich schon im April, alle waren vorbereitet seitdem, die Hafenautoritäten, die Regierung von Gibraltar, die Schlepper, die Kapi-

täne, die Verantwortlichen für die Seile, aber wir mussten eine günstige Tide abwarten. Die ergab sich dann genau an jenem Mittwoch ab 06.30 am Morgen.“

Brian Stevendale, Geschäftsführer der Sunborn Gibraltar, ganz stolz: "Die Sunborn Gibraltar ist ein fantastisches Beipiel für Qualitätsarbeit von über 3.000 Experten, die an der Entwick-lung und Fertigstellung beteiligt wa-ren."

Intelligente touristische Lösung für

Gibraltar

Für das britische Gibraltar ist dies eine intelligente Lösung, um die tou-ristischen Angebote auf dem geogra-phisch und landmäßig begrenzten Affenfelsen zu erweitern.

Hingegen erregt es wieder den Zorn der Spanier, die Gibraltar als geogra-phisch zu Spanien gehörig ansehen, es aber 1713 im Zuge des Spanischen

Erbfolgekrieges vertragsgemäß im Frie-den von Utrecht an die Briten verlo-ren. Seitdem versucht Spanien, den sogenannten Affenfelsen, einen strate-gisch wertvollen Punkt am westlichen Ende des Mittelmeeres und Übergang zum Atlantik, zurück zu gewinnen. Bisher ohne Erfolg. Schon der aufge-schüttete Flughafen von Gibraltar, einer der am gefährlichsten anzusteu-ernden Airports, erregt nach wie vor die Gemüter. Ständige Nadelstiche hüben wie drüben sind nach wie vor an der Tagesordnung.

Text: Gabriele Hefele

Fotos; Sunborn

Oben: die Sunborn Gibraltar beim Errei-chen europäischer Gewässer Links: ange-dockt im Hafen von Gibraltar: der Welt erstes schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel

Schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel hat in Gibraltar angedockt

Page 11: Residentenkurier Nr. 31

Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

Heimat, Tradition, Integration

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Früher oder später beschäftigt sich jeder Resident mit der Frage: Was ist Heimat? Was bedeuten mir meine Traditionen? Warum gäbe es sonst so viele Oktoberfeste im Ausland! Und spätestens an Weihnachten über-kommt so manchen sogenanntes „Heim-Weh“ nach der Romantik der alten Heimat. Dennoch muss die neue Heimat zu einer ebensolchen werden, das Neue muss einem vertraut wer-den, sonst wird man unglücklich und geht eines Tages wieder zurück.

Was ist Heimat?

„Heimat ist dort, wo mein Herz ist“, schrieb schon Ringelnatz. So hörte ich in vielen meiner Interviews Ähnliches von Ausgewanderten, immer wieder sinngemäß den Satz: „Heimat ist dort wo ich mich wohlfühle“.

So etwa Evelyn Weyhe, die nach Jah-ren in Afrika 1999 nach Spanien kam, um ihren Sohn hier auf eine deutsche Schule schicken zu können. Ihre Aus-sage: „Grundsätzlich ist Heimat für mich da, wo ich bin und mich wohl-fühle. Ein Stück Heimat war und ist noch heute Kenia für mich. Mein gesamtes, junges Erwachsenenleben habe ich dort verbracht und viele schöne Erinnerungen. Meine neue Heimat ist mir auch nah, Heimat im Sinne von „Wurzeln“ ist jedoch nach wie vor München.“

Eine andere geborene Münchnerin, Christine G., die im Jahr 2000 ihre Zelte in D eu t s c h l an d abb ra c h : „Heimat ist für mich da, wo ich mich wohl fühle. Wo meine Freunde sind, wo ich ein gemütliches Heim habe und wo meine Hunde sind. Im Moment ist Andalusien meine Heimat. Ich könnte mir aber auch vorstellen, an einem anderen schönen Platz auf der Welt zu leben.“

Die Krimischriftstellerin Fran Ray hat eine interessante Definition: „Heimat ist für mich einfach das Gegenteil von

Fremde. Also, Heimat ist nicht mein Geburtsort mit seinen Traditionen – sondern Heimat kann ich mir selbst schaffen. Damit ist Heimat der Ort, an dem ich mich im Moment iden-tisch, in irgendeiner Form sozial einge-bunden fühle. Wenn ich im Flugzeug im Anflug auf Palma de Mallorca bin, fängt mein Herz schon schneller an zu schlagen, dann weiß ich, gleich bin ich wieder daheim. Wenn ich dann die Palmen sehe und auf der einen Seite das Meer, auf der anderen die Berge, fühle ich mich vertraut, zugehö-rig und freue mich, wieder zuhause zu sein. Wenn ich nach München kom-me, empfinde ich zwar eine gewisse Vertrautheit, aber ich fühle mich nicht mehr so zugehörig.“

Sonne und Klima sind wichtig

Alle geben erwartungsgemäß als ersten wichtigen Umzugsgrund die Sonne und das milde Klima an, auch die schöne Landschaft und die vielfältige Pflanzenwelt. Fragt man sie danach, ob sie sich vorstellen könnten, wieder an ihrem Geburtsort zu leben, so mö-ge stellvertretend der Schweizer Enzio Castignoli stehen, der aus Luzern stammt und schon seit 1973 ein Haus hier erwarb. „Luzern ist zwar für mich die schönste Stadt der Welt, aber Schnee hatte ich genug, das brauche ich nicht mehr!“

Übrigens bedeutet allen das deutsche Weihnachtsfest eine vermisste Traditi-on, die sie aber versuchen, in die neue Heimat zu transportieren, mit Christ-

baum, besinnlichen Liedern etc. Evelyn beschrieb die Sehnsucht nach alter Heimat so: „Ich bin nicht oft dort, aber wenn dann mal, dann trei-ben mir ganz absurde Dinge das Was-ser in die Augen, zum Beispiel der Geruch einer Leberknödelsuppe oder schreckliches Gejodel auf einem baye-rischen Radiosender.“

Wie steht es mit der Integration?

Das ist eine Schlüsselfrage. Obwohl alle meine Interviewten Spanisch kön-nen, manche sogar etwas den hiesigen Dialekt, kommen als ehrliche Antwor-ten immer wieder: „Ehrlich gesagt, fühle ich mich nicht so richtig inte-griert. Obwohl ich Spanisch spreche und man mir auch mit Höflichkeit entgegen kommt, habe ich immer das Gefühl, trotz allem eine „extranjera“, ein „guiri“ zu bleiben. Einheimische, nette Bekannte habe ich viele, aber richtige Freunde eigentlich nicht.“

Einzig Enzio, der dieses Jahr 40 Jahre Jubiläum im Süden feiert, kann damit aufwarten, dass er mehr einheimische als deutschsprachige Freunde hat: „Ich treffe dann meine alten spanischen Freunde so zwei bis dreimal in der Woche in der Bar und das Hallo ist immer groß!“

Alle aber sind sich darin einig, dass sie nicht mehr zurück wollen nach Deutschland – mit Einschränkungen.

Wieder definiert es Evelyn an-schaulich: „Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wieder an meinem Geburtsort zu woh-nen. Ich bin einfach schon zu lange weg. Auch, weil ich das Gefühl habe, nicht mehr in die Enge Deutschlands hineinzu-passen. Aber ausschließen will ich es nicht, denn sein Glück nimmt man ja bekanntlich überall hin mit!“

p.s. Und wie steht es mit

Ihnen? Was ist „Heimat“ für Sie?

Fühlen Sie sich an der Costa de la

Luz zuhause und integriert?

Gabriele Hefele

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Página 12 Residentenkurier

K ommt Besuch aus Deutsch-land, geben wir Ansässigen meist gute Tipps zu den regionalen Sehenswür-digkeiten, die oft nicht in einem Rei-seführer stehen. Neulich aber, beim Besuch „alter“ Klassenkameraden wie Irmi und Hannes lernten auch wir etwas Neues kennen.

Es war auf dem Ausflug nach Jimena de la Frontera, den ich jedem An-kömmling aus Deutschland vorschla-ge, weil er das typische Andalusien, weg von der verbauten Küste, zeigt. Da geht es zuerst auf der Ruta de los Toros, der Route mit den weidenden Stieren der Züchter, zu dem weißen Dorf, 30 km von Sotogrande entfernt, und auf der malerischen Strecke durch den großen Naturpark Alcorno-cales zurück nach Algeciras. Da wir lange schon nicht mehr auf der Burg von Jimena waren, kamen wir mit auf diese Exkursion.

Auf „Abwegen“ zu einem landschaft-

lichen Kleinod

Wir staunten nicht schlecht, als Han-nes sein Smartphone hervorzog, ins Internet auf eine bestimmte Seite ging und frohlockte: „Prima, da können wir einen Cache finden“! Der roman-tischerweise betitelt wird mit „Baño de la Reina Mora”, das Bad der mauri-

schen Königin. Beim Aufstieg zur Burgruine kontrollierte Hannes im-mer wieder den Bildschirm seines Handys und zeigte mir die GPS-Koordinaten darauf, die ihn zu einem Abhang auf der Westseite der Burg steuerten. Wir neugierig hinterher.

So, nun war aber eine Erklärung fällig der beiden Lehrer aus Bayern, was es mit dieser Verstecksuche auf sich hat! Weltweit haben Leute kleine Gegen-stände in wasserdichten Behältern an ungewöhnlichen Orten versteckt, zu-sammen mit einer kleinen Notizrolle, auf der sich der Finder einträgt. Man

kann nun den kleinen Gegenstand wie Münzen oder Püppchen entneh-men, muss dafür aber ein anderes Objekt hinein legen für den nächsten Sucher. Manchmal liegt ein Gegen-stand mit einer Codeziffer im soge-nannten Cache. Dieses soll man in ein anderes Versteck legen. Hannes: „Manche Gegenstände reisen so über Kontinente!“ Das kann man alles im Internet verfolgen, denn man trägt sich abends auf der Webseite als Fin-der ein, gibt Kommentare, auch Fotos dazu ein. Aber eines der „10 Gebote“ dieses Hobbies ist: Man bildet nicht genau den Ort ab, sonst verdirbt man zukünftigen Geocachern, wie sie sich nennen, den Suchspass.

Wo einst die maurische Prinzessin

badete

Hannes kam über einen Lehrerkolle-gen dazu und war sofort Feuer und Flamme. Aus gemeinsamen Urlauben von früher wissen wir, dass er sowieso nicht der Typ des Faulenzers am Strand ist, sondern wissbegierig die Sehenswürdigkeiten des Urlaubslan-des kennenlernen, auch so etwas wie Abenteuer erleben will. Er steckte auch seine Frau Irmi mit dem Suchfie-ber an und an dem Tag in Jimena auch uns! Wir wären nie den Abhang an der Rio-Genalseite der Burg mit

Der Schatz auf der Burg von Jimena

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

Mit „Geocaching“ und GPS-Koordinaten auf Schatzsuche in der ganzen Welt gehen

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hinabgeklettert, ein ganz schönes Stück in Haarnadelkurven, im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein, Ziegenköttel mitinbe-griffen.

Und dann tat sich eine kleine Lich-tung auf mit uralten Olivenbäumen vor einer dieser beeindruckenden S t e in format ionen . D ie G PS -Koordinaten auf dem Smartphone waren erreicht, jetzt hieß es: Wo ge-nau könnte sich der kleine Behälter befinden, für den die meisten übri-gens Filmdosen verwenden?

Dieses Versteck war, so stand es in der Homepage mit der Erklärung, einst der Badeplatz einer maurischen Köni-gin, die sich unbeobachtet dorthin zurückzog. Wir schauten uns um und entdeckten auch mehrere kleine Höh-len in den Felsen über uns – überall konnte früher dort vielleicht ein Was-serfall hinabgestürzt sein und jemand dort etwas hinein gelegt haben! Es war schließlich mein Mann, der stolz eine Filmdose in einem ausge-höhlten Olivenstamm entdeckte. Auf dem Beipackzettel erfuhren wir, dass es ein einheimischer Spanier war, der das Versteck am 1. März 2008 einge-richtet hatte: Er erläuterte auch, dass er einst eine hübsche Aktzeichnung mit der badenden Königin beigefügt hätte, die er aber wieder entfernen musste, weil dies die Webseitenbetrei-ber als zu frivol empfanden!

Jedenfalls ist es ein tolles Erfolgserleb-nis, kann ich bestätigen, und irgend-wie befriedigend, nicht nur Wandern um des Wanderns willen und um die Aussicht von Jimenas Burg über halb Südandalusien zu genießen, sondern

so ein echtes Ziel zu haben und dar-über sich mit Gleichgesinnten im Netz auszutauschen.

Erfolgreiche Verstecksuche von der

Alhambra über Monda bis Tarifa

Alhambra, Sevilla, Cordoba , Marbel-la und Málaga zu besichtigen stand selbstverständlich auf dem Plan unse-rer Touristenfreunde, und so fragten wir sie abends neugierig, wie oft sie denn erfolgreich gewesen waren. 27mal wurden sie in den 14 Tagen Urlaub hier fündig, oft drei oder vier-mal an ein und demselben Ort, wie etwa in Marbella und Sevilla. Aber es gab auch Enttäuschungen, wenn sie einen Geocache wie in Sevilla oder bei Tarifa nicht fanden, oder in Monda sich unbehaglich auf der Burg fühlten, da sie erst von uns über den dort an-sässigen privaten Swingerclub aufge-klärt wurden!

Aber wie in Jimena überwiegen die positiven Erlebnisse, denn wie beide unserer Abenteurerwanderer feststell-ten: „Man kommt dadurch an unge-wöhnliche Orte auch neben den be-rühmten Sehenswürdigkeiten und an echte Geheimtipps auch in viel be-suchten Städten, die man sonst nicht gefunden hätte.“ Auch mir wäre sonst das „Baño de la Reina Mora” entgan-gen. Zugegeben, das wäre schade gewe-sen. Auf dem Rückweg kam uns noch so eine Verrückte mit dem Smartpho-ne in der Hand entgegen …

Autorin: Gabriele Hefele

Mehr als fünf Millionen Geocacher gibt es inzwischen weltweit, die auf die Jagd nach 2.128.018 Geocaches gehen, wie die Verstecke heißen. Das alles nur aus Spaß an der Freud´.

Im englischen Dartmoor soll diese Unterhaltung im Freien bereits 1854 erfunden worden sein, natür-lich noch ohne Internet und GPS-Koordinaten, sondern mit einem Kompass.

Als dann die GPS-Daten immer genauer wurden, erlebte die geschil-derte Art durch den Amerikaner Dave Ulmer am 3. Mai 2000 ihre Geburtsstunde, als er in Portland, Ohio, einen schwarzen Eimer mit CDs, Geldscheinen, einem Buch und einer Bohnenkonservendose versteckte und die Koordinaten veröffentlichte. Der erste Finder machte daraus eine Webseite, auf der man nun die Eintragungen zu allen Ländern findet. Man braucht neben einem Internetzugang ein Outdoor-GPS-Gerät, ein Smartpho-ne mit GPS-Empfänger oder ein Auto-Navigationsgerät mit Fußgän-ger-Modus.

Allerdings passiert es hin und wie-der, dass unwissende Beobachter Geocacher der Polizei als Bomben-leger und verdächtige Terroristen melden beim Verstecken!

www.geocaching.com

Bilder: links oben: Diesen steilen Hang geht es hinunter links unten: Immer dem Smartpho-ne nach auf der Burg von Jimena de la Frontera, auf der z.Zt. übri-gens interessante weitere Ausgra-bungen stattfinden rechts oben: Die erfolgreiche Suche wird gleich im GPS-Gerät eingetra-gen

Links neben diesem Kasten: Geocache-Objekte

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Die Feriasaison ist andalusienweit auf dem Höhepunkt. Wir bewundern dann immer die farbenprächtigen Rüschenkleider der einheimischen Weiblichkeit, ob dick oder dünn, groß oder klein. Wie sie sich doch elegant zu den Sevillanas auf der Stra-ße bewegen, den vier temperament-vollen Tänzen mit der komplizierten Choreographie, die wir ursprünglich für Flamenco hielten. Und irgend-wann, wenn wir lange genug hier leben, schaffen wir uns selbst so ein überaus weibliches Kleidungsstück an.

Was den Bayern und Österreichern ihr Dirndl, ist den Andalusiern ihr Traje de Flamenco. Kein Wunder, dass auf keinem Werbeplakat für den Tourismus in Südspanien eine rassige dunkelhaarige Schönheit in entspre-chendem Kleid fehlen darf. Ähnlich wie die bayer ischen Dirndl -Gewänder, sind sie doch weiblich schlechthin, betonen die Taille, um-

schmeicheln mit den Rüschen, die sich beim Gehen so wundervoll auf-schaukeln. Man bewegt sich darin auch ganz anders als in Jeans und nabelfreiem Shirt, man geht nicht, nein, man schreitet, aufrecht, stolz, so wie man es mit einer Spanierin assozi-iert.

Ähnlich wie das Dirndl kommt auch das Flamencokleid aus der Arbeitsum-gebung des einfachen Volkes früherer Jahrhunderte. Das Flamencokleid, das auch „Traje de Gitano“, Zigeun-erkleid, genannt wird, so wie wir es heutzutage kennen, trug man so oder ähnlich im 19. Jahrhundert. Da wa-ren die Frauen dann nicht mehr nur auf die Hausarbeit und Feldarbeit beschränkt, sondern begleiteten auch schon ihre Männer auf die Viehmärk-te, wo dann kleine Häuschen aus Leinen und Segeltuch für die Ver-handlungen aufgebaut wurden - der Ursprung der Ferias.

Flamencomode im Wandel der Zeit

Nun gibt es wie beim Dirndl auch beim Flamencokleid regionale und dem Anlass entsprechende Stil-Unterschiede, die sich auch bei den Acessoires auswirken. Ursprünglich setzen wir diese Tracht gleich mit dem sogenannten „cuerpo de gitarra“, da die Gitarre beim Flamenco so eine Hauptrolle spielt. Das entsprechende Kleid, das die Form dieses Instrument symbolisieren soll, hat einen V-Ausschnitt, Volants um diesen Aus-schnitt und um die Ärmel und Stu-fenvolants am langen Rock, immer weiter werdend nach unten.

Heute beginnen die Volants erst nach einem eng anliegenden, meist einfar-bigen Oberteil, das bis zur Hüfte reicht und darunter oder sogar auch erst unter dem Knie springen kleinere Volants auf, die ihren ganzen Reiz bei den wirbelnden Tanzschritten entwi-ckeln.

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Das Flamencokleid, der Traje de Flamenco

Residentenkurier

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

Geschichte und aktuelle Mode- Gabriele Hefele

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Die Flamencomode ist heute freier und berücksichtigt den individuellen Geschmack. Das zeigt jedes Jahr die Pasarela Flamenco, die große Flamen-comodemesse in Jerez, bei der spani-sche Modeschöpferinnen in der Hauptsache ihre neuesten Kreationen zeigen. Auch bei Mustern und Materi-alien ist alles erlaubt, von beliebten Punkten bis Blumenmustern auf Sei-de und Organza bis Baumwolle und modernen Mischgeweben, Übrigens: praktischerweise ist bei einem Kleid für die Feria unten am Saum eine kleine Tasche miteingenäht, in der man Geld und Ausweis verstecken kann.

Wichtiges Zubehör

Eine Flamencotracht ist nicht voll-ständig ohne:

die entsprechende Frisur, die aus einem strengen nach hinten gekämm-ten Haarknoten besteht, aus dem je nach Gusto ein Riesen-Zierkamm ragt oder seitlich eine Riesen-Stoffblume gesteckt wird

Unbedingt dazu gehört ein großes Fransen-Schultertuch, das als V vor-ne gebunden wird. Große Hängeohr-ringe sind ebenfalls ein Muss, so wie auch viele bunte Armreifen. Fächer natürlich. Kastagnetten gelten als touristisch, ist aber auch nach Region verschieden.

Der passende Schuh ist kein High-heel oder Ballerina, sondern ein fürs Tanzen praktischer Schuh mit halb-hohem Blockabsatz und Halt geben-den Riemchen über dem Spann, bei Profis an der Sohle oft mit Steppplätt-chen versehen.

Bilder:

1) So zeigen sich die Frauen auf der Feriade Caballos in Jerez

2) die aktuelle Flamencotracht betont die Hüftkurven und lässt die Rüschen erst um das Knie herum aufspringen.

3) Die Autorin in ihrem ersten Fla-mencokleid in den spanischen Natio-nalfarben. Inzwischen hat sie drei weitere, ganz unterschiedliche Trajes de Flamenco.

So ein Wahnsinnskleid muss her!

Nachdem ich nach etlichen Privat-stunden einigermaßen die ersten beiden Tänze der Sevillanas, die Primera und Segunda beherrschte, sollte als Belohnung so ein Flamen-cokleid her. Meine Tanzlehrerin Marisol wusste natürlich, wo man nicht etwa touristischen Schnick-schnack bekommt, sondern hier in unserer Gegend stilecht einkauft. Ich versicherte mich gleich dreifa-cher einheimischer und fachfraui-scher Unterstützung und Beratung durch Marisol, ihrer Tante Pepa und des Gärtners Miguels Frau, Paqui.

Das wurde ein Event! Das von au-ßen unscheinbare enge Geschäft-chen entpuppte sich als Schatzgrube mit einem weit in den hinteren Teil des Hauses ragenden Angebot an allen möglichen Trajes gitanos in allen Farben, Materialien und For-men, für Mädchen und Erwachsene, für Profitänzer wie Amateure, kurz ein Rausch fürs Auge. Die Qual der Wahl begann! Als erstes strebte ich zielbewusst den üppig berüschten Kleidern zu, bei denen die Stufenvo-lants schon in der Taille begannen. Aber Marisol klärte mich kichernd auf, dass dies ja die Formen für Kin-der wären. Die jetzige Mode für die erwachsenen Tänzerinnen lasse die Rüschenvolants erst an oder unter der Hüfte beginnen.

Also die nächsten Kleiderständer durchwühlt. Ich verschwand mit einem Arm voll Rüschenträumen in der Umkleidekabine. Ziemlich schnell sortierte ich diejenigen aus, die erst schlauchartig am Körper anliegen und deren Volants erst so in Kniehöhe aufspringen, auch, wenn dies jetzt die neueste Mode ist. Darin sah ich meiner Meinung nach aus wie eine gerüschte Leberwurst.

Als ich meinen draußen wartenden drei Begleiterinnen laut den Kom-mentar durchgab: ,,O Gott, ich glau-be, ich habe einen zu runden Po und Hüften!”, da tönte es links und rechts fast synchron aus den ande-ren Kabinen: ,,Ich auch - ich auch!”

Ich entschied mich schlussendlich für ein Kleid in den fröhlichen, star-ken spanischen Farben rot und gelb Zusammen mit dem unbedingt dazu gehörenden Dreieckstuch mit gel-broten Fransen, dem passenden zweifarbigen Fächer und den Ohr-ringen kam die ganze Feria-Ausrüstung auf gut 300 Euro. Das muss es einem schon wert sein.

Auszug aus dem Buch der Autorin „Mein andalusischer Gärtner“, ihren gesammelten Anekdoten. Alhulia-Vrlag . 10 Euro.

ISBN 84-96083-77-2

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„Flamenco“ – „Folklore“ – „Volksmusik“

Residentenkurier

E in Wort noch zum Tango: Auf der anderen Seite des Río de la Plata will sich Uruguay

mit Montevideo als Schauplatz, wenn nicht gar als Geburtsland des Tango von Buenos Aires nicht an die Wand spielen lassen.

Ein anderes Nachbarland Argentini-ens, nämlich Paraguay, hat im Laufe der Jahrhunderte eine ganz besondere Folklore-Kultur entwickelt. Bei uns wurde sie in den Fünfziger- und Sech-ziger-Jahren durch das „Trio Los Para-guayos“ bekannt, das mit Diplomaten-pässen ausgestattet die Lieder seiner Heimat auf Spanisch, auf Guaraní, der zweiten Landessprache Paraguays, die allein schon Musik ist, oder in beiden Sprachen vermischt, vortru-gen. Auch die Liedertexte haben im

allgemeinen nichts Banales, Schlager-mäßiges, sondern sind oft reine Lyrik (Im Englischen steht übrigens „lyrics“ für Text eines Liedes). Ich will es mir nicht versagen, hier einige Worte zum Guaraní (Bitte nicht Guaráni!) zu verlieren: Das Guaraní war früher in großen Teilen Südamerikas, ja sogar der Karibik, Verkehrssprache und wird heute noch neben Paraguay auch in Nachbarregionen Argentiniens (Provinz Corrientes) und Boliviens gesprochen. Dem Volk der Tupí-Guaraní widmete ein brasilianischer Schriftsteller des 19.Jhd. , José de Alencar, einen Roman, „O Guarani“. Aus dem Stoff machte sein Lands-mann Carlos Gomes die gleichnamige Oper „O Guarani“ (1870 an der Mai-länder Scala als „Il Guarani“ uraufge-führt). Darin eine Parallele zum „Carmen“-Stoff zu sehen oder zu su-chen verbietet sich, weil für Alencar und für Gomes die Tupí-Guaraní zur Geschichte ihrer brasilianischen Hei-mat gehörten, während für Mérimée und Bizet Spanien mitsamt Andalusi-en wohl ziemlich fremd geblieben sein dürfte.

Nochmals zu den „Paraguayos“: Lei-der ließen sie sich später, als sie schon berühmt waren, dazu herab, sich nicht auf lateinamerikanische Folklore zu begrenzen, sondern sogar alle mögli-chen Schlager in anderen Sprachen und Titel wie „Volare“ und „Ciaociao bambina“ in ihrer paraguay-typischen Besetzung mit Gitarren und indiani-scher Harfe darzubieten, ob diese Träl-lerliedchen dazu paßten oder nicht. Schade! Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von paraguayischen, auf Spa-nisch und Guaraní singenden Ensem-bles in Europa, die damit sogar den allgegenwärtigen Mariachis und „El cóndor pasa“ spielenden Anden-Musikanten Konkurrenz machen.

Die paraguayische Volksmusik wird zwar gelegentlich auch vom Akkorde-on, neben den Gitarren, begleitet, aber typisch für sie ist die „arpa india“ oder „arpa paraguaya“. Erstaunlich ist, daß wir in der Folklore Lateinameri-kas die Harfe zwar in Ländern, die Tausende von Kilometern voneinan-der entfernt liegen, antreffen, nämlich an der Karibikküste Mexikos um Veracruz, in Venezuela, Kolumbien und einigen Andenländern, und eben in Paraguay. Natürlich waren es Euro-päer, vornehmlich spanische Jesuiten, welche die Harfe im 16. Jhd. in den „Américas“ einführten. Aber wo ist die Harfe in Spanien geblieben? Jeden-falls nicht in der Volksmusik. Für die spanische Klassik ist der baskische Harfinist Nicanor Zabaleta durchaus in einer Reihe mit den Gitarristen Andrés Segovia, Reginaldo Sáenz de la Maza und Carlos Montoya zu nennen. Und Paco de Lucía? Der gehört eher in die „Schublade“ Flamenco. Zurück zur Harfe: Wir kennen sie natürlich vor allem aus unserer alpenländischen Volksmusik wie der „Stub’nmusi“ und

Nachdem die Serie mit den spanischen Namen abgeschlossen ist, hat sich unser Erwin nun einmal das Thema „Flamenco, Folklore, Volksmusik“ vorgenommen, genauer unter die Lupe zu nehmen und diese Begriffe besser voneinander abzugren-

zen. 2010 hat die UNESCO den Flamenco zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ erklärt. Erwin Penkert untersucht diese Gattung und hat wieder viel Interessantes zu berichten.

Flamenco in reinster Form bietet tägtäglich das Museo del Baile Flamenco in Sevilla, das die berühmte Carmen-Darstellerin Christina Hoyos gegründet hat: http://www.museoflamenco.com

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

„Flamenco“ – „Folklore“ – „Volksmusik”

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daneben der keltischen Folklore wie der bretonischen oder gälischen in Irland (Ab und zu findet man sogar in Conil einen irischen Euro, der auf der Wappenseite die Harfe als Nationa-linstrument zeigt). Auch Galicien be-wahrt keltische Traditionen mit der „gaita“ (dem Dudelsack), dem Glau-ben an die „meigas“ (Hexen), die man bei der „queimada“ mit dem „conxuro“ beschwört. Aber Harfe? Fehlanzeige! Wie auch mit der Spra-che: Im „galego“ finden wir kaum Keltisches. Also: Warum gibt es in der spanischen Folklore keine Harfe? Viel-leicht galt sie dem mit seinem „terruño”, seiner Scholle verbunde-nen Landmann und Bürger zu sehr als himmlisches Instrument. Wer den „Münchner im Himmel“ kennt, weiß, dass sich der ehemalige Dienstmann am Münchener Hauptbahnhof na-mens Alois Hingerl auf seiner Wolke und in seiner Rolle als himmlischer „Harpfnzupfer“ mit Hossianah-Singen und „Frohlocken“ überhaupt nicht wohlgefühlt hat.

Noch einmal Lateinamerika: In Mexi-ko mit seiner alten Folklore-Tradition, die ja auch das indianische Erbe (der Azteken, Mayas usw.) einschließt, nimmt man es mit der Abgrenzung der verschiedenen musikalischen Stil-richtungen sehr genau, um einer Ver-wässerung der echten Volksmusik vorzubeugen.“Música popular“ wird akzeptiert, wenn sie wirklich „música del pueblo“ und nicht nur „pop“ ist. Dem Ausdruck „música folklórica“ begegnet mancher Mexikaner mit Skepsis, weil „folklore“ zum einen aus dem Englischen stammt (das nicht so gut ankommt) und zum anderen die Gefahr der Vermarktung des „folklore mexicano“ mit seinen Mariachis und Rancheras besteht. So muß der Bun-de s s t aa t J a l i s co m i t s e inen „charros“ (die mit den großen bestick-ten Sombreros!) oft für ganz Mexiko herhalten, wie die „volkstümliche Musik“ des Alpenraums vielerorts für echt bairisch-(süd)tirolerisch gehalten wird. Dafür sorgen schon Film, Funk und Fernsehen mit „Musikantenstadl“

u.ä. Immerhin bietet das „Ballet Naci-onal Folklórico de México“ mit seinen Aufführungen in Mexiko-Stadt und auf seinen Tourneen durch die ganze Welt echtes Mexiko, Bekanntes und Fremdes gleichermaßen. Es ist auch nicht schlimm, wenn der sogenannte „Mexican Hat Dance“, im Lande selbst als „Jarabe Tapatío“ bekannt, als besonders „typisch mexikanisch“ gilt und die bekannten Weisen wie der Huapango „Cucurrucucú paloma“ oder der mexikanische Walzer „Cielito lindo“ mit besonderer Begeis-terung aufgenommen werden. Letzte-res ist so populär, daß es in unseren Breiten für ein mitteleuropäisches Stimmungslied gehalten wird („Ei, ei, ei, ei. Schön ist die Liebe“). Ein Lied, kein mexikanisches, sondern eine kubanische Habanera, hat es ge-schafft, noch bekannter und in vielen Sprachen in der ganzen Welt gesun-gen zu werden: „Cuando salí de la Habana, válgame Dios“, weltberühmt als „La Paloma“. Kaiser Maximilian wünschte sich dieses Lied vor seiner Hinrichtung durch ein Exekutions-kommando der mexikanischen Revo-lution. Früher gab es noch die „música típica“ der „orquestas típi-cas“, unseren Kurkonzerten vergleich-bar. Von „música regional“ zu spre-chen, erlaubt zumindest die grobe Unterscheidung zwischen der Musik des Nordens, der der Karibikküste und derjenigen der Landesmitte. In den Nordstaaten, an der Grenze zum ungeliebten Nachbarn, singt man z.B. Lieder, die von Schicksal der „mojados“, der „wet backs“ handeln, den illegalen Grenzgängern, eher –schwimmern, die den Río Bravo (Río Grande del Norte) überqueren und eben als „mojados“(„Durchnäßte“) das US-Ufer erreichen, Lieder, die eher von Akkordeon und Trommel als von Gitarre, „guitarrón“ (dem dickbäuchi-gen Bruder der Gitarre) und Trompe-ten begleitet werden. Auch der Dro-gen-, Menschen- und Mädchenhandel sind ihre Themen. Zahllos sind die „corridos“, die von der mexikanischen Revolution von 1910 und ihren Hel-den Francisco (Pancho) Villa, Emilia-no Zapata, Venustiano Carranza usw.

handeln. Wie schon gesagt, die Mexi-kaner machen es sich mit den Defini-tionen für „Volksmusik“ nicht leicht.Sie haben auch noch die „ e t h n o g r a p h i s c h e “ o d e r „autochthone“ Musik der Indios in ihren jeweiligen Sprachen (náhuatl/nahua = aztekisch, maya,, purépecha usw.) und die „música vernácula“ für eine von fremden Einflüssen reine Volksmusik geprägt.

Trotzdem war und ist nicht zu vehin-dern, daß die Kinder in den entlegens-ten Gebirsgegenden „chingue-bels“ („Jingle Bells“) singen und „jálovin“ (Halloween) feiern. Spanien lässt grüßen! Dafür haben die Mexika-ner ein eigenes Lied als Geburtstags-ständchen, nicht eine Übersetzung von „Happy birthday to you“ wie die Spanier mit „Cumpleaños feliz“, näm-lich „Mañanitas mexicanas“ („Estas son las mañanitas que cantaba el rey Tepic, a las muchachas bonitas. Te las cantamos a ti“).

Damit haben wir uns nun ziemlich weit wegbewegt vom spanischen Mut-terland mit seiner Musik. Beide wer-den in den „Américas“ immer präsent sein. Denken wir nur an die Lieder des mexikanischen Komponisten Agustín Lara, wie den Chotis (typisch für die „verbenas“, die Volksfeste oder Ferias der Madrider Vorstädte) „Madrid, Madrid, Madrid, en México se piensa mucho en ti“ oder „Granada“, beide eine Huldigung Laras an Spanien. Und was ist aus Granada und seinen „Zigeuner“-vierteln Sacromonte und Albaicín nicht wegzudenken?

Der F l a m e n c o !

Zur Person:

Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmet-scher für Spanisch und Portugiesisch sowie Arabist (Universitäten Madrid und Tunis): Jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhe-stand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Resi-denten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäu-sern etc. zu begleiten. [email protected]

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A ber wie es so ist, man kann es nicht jedem

recht machen, und gerade in der Gastronomie ist es ja sehr indivi-duell, jeder hat einen anderen Geschmack, andere Vorlieben, und alle Wünsche kann man nicht erfüllen, obwohl wir uns alle Mühe gaben. Im Winter gab es nicht so viele Gäste, da Bern-kastel ein Touristenort war und ist und mit den Einheimischen allein konnten wir auf Dauer nicht überleben.

Nach einigen Wochen der Erleb-nisgastronomie, die damals mo-dern war, und die wir mit franzö-sischen, österreichischen und Wildwochen zu erfüllen suchten, dachte ich, warum nicht auch mal spanische Wochen, das bietet sich doch an bei meiner Her-kunft.

Gedacht, getan: Ich kannte zwei Gitarrenspieler die ich fragte ob sie bei mir spielen würden (gegen Bezahlung natürlich), bestellte bei einem spanischen Importeur mei-ne Produkte, machte eine kleine spanische Speisekarte und rührte die Werbetrommel. Fast alles lief gut, die Resonanz war positiv - von der Menge der Gäste, aber am Umsatz mussten wir noch feilen. Ich hatte die Kosten von Deko und den Gitarrenspielern, doch die Gäste bestellten sich zusammen eine Portion Boquero-nes mit einem Viertel Rotwein. Ne, so nicht, nicht mit mir, wer was Besonderes möchte muss auch was dafür tun.

Ein paar Monate später gestaltete ich ein spanisches Wochenende mit einem Gitarrenspieler und

einer Tänzerin und bot ein 3-gängiges spa-nisches Menü an. Nun war es nicht nur ein Erlebnis für die Gäste, sondern auch ein finanzieller Erfolg für unsere Arbeit.

Aber alles hat eben 2 Seiten: an uns dach-ten wir bei aller Arbeit am wenigsten. Mei-ne liebe Doris war nicht mehr so glücklich, wie sie immer war, wir stritten immer häufi-ger, meistens über den Stellenwert der Ar-beit. Sie hatte nicht so viel für die Gastro-nomie übrig wie ich, ihr fehlte freie Zeit( auch für die Kinder). Für sie war es eine Methode, um Geld zu verdienen, für mich war es meine Berufung, mein Leben! Ich wollte meine Frau im Vordergrund an mei-ner Seite, sie aber zog sich immer mehr zurück, erst in den Hintergrund, dann half sie auch noch freiwillig wochenlang in der Küche mit, da ein Koch ausgefallen war. Wir fuhren nur noch getrennt in den Ur-laub, sie mit den Kindern in der Ferienzeit und ich allein oder mit einem Freund. Das war auch nicht die beste aller Lösungen. Es war eine schwere Zeit.

Neben meinem Beruf war ich auch noch Vorsitzender des VSR (Verband der Ser-viermeister und Restaurantfachkräfte Mit-telmosel für den Raum Koblenz– Trier). Wir sorgten dafür, dass die heimische Gas-tronomie verbessert wurde, hielten Semina-re und kümmerten uns vor allem um den Nachwuchs, die Azubis. Wochen vor den Prüfungen gab es Schulungen, um alles Erlernte zu vertiefen bzw. vielleicht auch erst einmal zu lernen, denn nicht alle Aus-bildungsbetriebe erfüllten alle Kriterien des zu erlernenden Stoffes. Das kann sich si-cher jeder vorstellen, dass eine Gaststätte anderes bietet wie z.B. ein Hotel oder ein Feinschmeckerlokal.

Aber wie bei allem gibt es einen Lehrplan, den man bei Prüfungen erfüllen können sollte. Und darin unterstützten wir die Aus-bildungsbetriebe. Für mich war es beruf-lich ein Aufstieg, wir bildeten im Restau-

rant auch Lehrlinge aus, zwei von ihnen machten nach der Ausbildung sogar noch ihren Meister und ich war sehr stolz.

Privat aber wurde es immer kriti-scher, Doris war kurz davor, alles „hinzuschmeißen“ und sich eine andere Arbeitsstelle zu suchen, evtl. in ihrem erlernten Beruf als Drogis-tin oder ähnliches, um Abstand zu bekommen, und so vielleicht unsere Ehe erhalten zu können, vor allem auch wegen der Kinder.

Aber es scheint doch jemanden zu geben, der uns leitet. So kam es mir jedenfalls vor, denn aus heiterem Himmel ergab sich für uns etwas Neues…. wofür ich dem Himmel noch heute dankbar bin! Wir waren getestet worden, auf unsere fachliche Kompetenz und für gut befunden worden!!!

Fortsetzung folgt..-..

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Jenseits von Andalusien

Residentenkurier

Der Junge von der Hühnerfarm

Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu arbeiten. Mit 60 Jahren kehrt er als Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte. Gerade weil er beide Mentalitäten und Kul-turen kennt, sind seine Erfahrungen für uns Residenten sehr interessant. Hier Teil 27

(die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv)

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Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013 Página 19

Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de

Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor, sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuz-worträtsel des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.

Ideal sind auch Sprachreisen in Spani-en, selbst für Residenten, die ihre Sprachkenntnisse auffrischen wollen, und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen.

www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html

Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de

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DER RESIDENTENKURIER

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LETZTE SEITE

Jahrgang 5, Ausgabe 31 Sommer 2013

Witziges zur Bundestagswahl 2013

Treffsicher: Hugo Egon Bal-der (Genial daneben) in sei-nem neuen Buch mit satiri-schen Witzen, Gags und Sprüchen zur Bundestags-wahl.

Balders Pfeile treffen scho-nungslos Politiker aller Cou-leur. Nicht zuletzt natürlich die Regierung. Spricht denn gar nichts für sie? Balder augenzwinkernd: „Das einzi-ge, was für die Regierung spricht, ist der Regierungs-sprecher.“

Jacky Dreksler, Hugo Egon Balder: Witze zur Wahl

2013. 84 Seiten, 7,95 €, E-Books 4,99 €.

BN 978-3-9812015-0-5

© 2013 Pacific Productions

Vogelscheisse

Als ein Assistent Schäuble zur Limousine rollt, kackt eine Taube auf den Finanzmi-nister. »Ich hole schnell Toilettenpapier«, sagt sein Assistent. »Wozu denn, Sie Idi-ot«, raunzst Schäuble, »Das Vieh ist doch

Lug und Trug

Zwei Männer besaufen sich spätnachts in einer Bar. »Was treibst du denn beruflich so?« »Ich lüge und betrüge und verspreche das Blaue vom Himmel run-ter.«»Interessant. Ich bin auch Politiker –

Angies Liebesbeweis

Westerwelle: »Heute hat die Merkel nach langer Zeit endlich wieder mit mir geredet.« »Und was hat sie gesagt?«

»Halt‘s Maul!«