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Jahrgang 2, Ausgabe 13 Febr./März 2010 Inhaltsverzeichnis Dr, Fuchs, Sozialreferent : Sozialhilfe und Kindergeld 2 Rentenberatungstage in Malaga 3 Gesetzliche Neuerungen in Deutschland 4 Telekommunikation für Mitteleuropäer in Spanien Autor: Dr. Fritz Woldt 6 Unternehmer in Andalu- sien: Kunsstofffenster und Bauträger 10 Märchenstunde mit Deni- se, “Die Schwalbe Ninett” 12 Carneval von Cadiz 16 Informationen des Konsu- lats: deutscher Führer- Schein und Urkundenbe- scheinigungen 17 Glosse Rezept Auswanderserie: Jenseits von Andalusien: “Der Junge von der Hüh- nerfarm” Sprachbetrachtungen mit Erwin Penkert Spanisch lernen mit Kreuzworträtsel 18 19 20 24 25 Besuchen Sie unsere Webseite: www.residentenkurier.com oder schreiben Sie uns: [email protected] So wünsche ich allen, egal ob in Spanien oder Deutschland, eine tolle Faschingszeit, allen Ver- liebten und Liebenden einen wunderbaren Valentinstag; Auf dass dieses Jahr bald eine positive Wendung nimmt Herzlichst Beatrice Hohler Ein neues Jahrzehnt ist angebrochen, mit einem etwas holprigen Start, denn die wirtschaftliche Lage läßt vor allem in Spanien Schlimmes für dieses Jahr erahnen. Die Zahl der Arbeitslosen ist in Spanien auf den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren geklettert. Mit 18,8 Prozent Arbeitslosigkeit ist die Erwerbslosigkeit in Spanien doppelt so hoch wie im EU- Durchschnitt. Speziell in Andalusien liegt der Schnitt sogar wesentlich höher. Dennoch bin ich sicher, wenn jetzt im Februar die heiße Phase des Karnevals beginnt, dann wird - zumindest in Cadiz -wieder ganz groß gefeiert, von Krise keine Spur! Denn das lassen sich die Gaditanos nicht nehmen: ihr Fasching ist ihnen heilig, komme was wolle. Schließlich gibt es ja diesmal noch mehr Themen, über die man herziehen kann und sich über Politiker lustig machen kann. Solange gefeiert wird, können die Spanier all ihre Sorgen einfach ausblenden. Diese positive Art begeistert mich immer wieder. Lassen wir uns also einfach anstecken, wenn die Chöre und Gesangsgruppen wieder durch die Straßen ziehen. Manchmal ist es von Vorteil, wenn man Dinge, die man nicht ändern kann, zumindest mit Humor nehmen kann. Herzlich Willkommen! Bienvenido im Jahr 2010!

Residentenkurier 13

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Die 13. Ausgabe unseres beliebten Residentenkuriers.

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Page 1: Residentenkurier 13

J a hr g a ng 2 , A usg a be 1 3 F e br . /M ä r z 2 0 1 0

Inhaltsverzeichnis

Dr, Fuchs, Sozialreferent : Sozialhilfe und Kindergeld

2

Rentenberatungstage in Malaga

3

Gesetzliche Neuerungen in Deutschland

4

Telekommunikation für Mitteleuropäer in Spanien Autor: Dr. Fritz Woldt

6

Unternehmer in Andalu-sien: Kunsstofffenster und Bauträger

10

Märchenstunde mit Deni-

se, “Die Schwalbe Ninett” 12

Carneval von Cadiz 16

Informationen des Konsu-lats: deutscher Führer-Schein und Urkundenbe-scheinigungen

17

Glosse

Rezept

Auswanderserie:

Jenseits von Andalusien:

“Der Junge von der Hüh-nerfarm”

Sprachbetrachtungen mit Erwin Penkert

Spanisch lernen mit Kreuzworträtsel

18

19

20

24

25

Besuchen Sie unsere Webseite:

www.residentenkurier.com

oder schreiben Sie uns:

[email protected]

So wünsche ich allen, egal ob in Spanien oder Deutschland, eine tolle Faschingszeit, allen Ver-liebten und Liebenden einen wunderbaren Valentinstag; Auf dass dieses Jahr bald eine positive Wendung nimmt

Herzlichst

Beatrice Hohler

Ein neues Jahrzehnt ist angebrochen, mit einem etwas holprigen Start, denn die wirtschaftliche Lage läßt vor allem in Spanien Schlimmes für dieses Jahr erahnen. Die Zahl der Arbeitslosen ist in Spanien auf den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren geklettert. Mit 18,8 Prozent Arbeitslosigkeit ist die Erwerbslosigkeit in Spanien doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt. Speziell in Andalusien liegt der Schnitt sogar wesentlich höher.

Dennoch bin ich sicher, wenn jetzt im Februar die heiße Phase des Karnevals beginnt, dann wird - zumindest in Cadiz -wieder ganz groß gefeiert, von

Krise keine Spur! Denn das lassen sich die Gaditanos nicht nehmen: ihr Fasching ist ihnen heilig, komme was wolle. Schließlich gibt es ja d ie sma l noch meh r Themen, über die man herziehen kann und sich über Politiker lustig machen kann. Solange gefeiert wird, können die Spanier all ihre Sorgen einfach ausblenden.

D i e s e po s i t i v e Ar t begeistert mich immer wieder. Lassen wir uns also einfach anstecken, wenn die Chöre und Gesangsgruppen wieder durch die Straßen ziehen. Manchmal ist es von Vorteil, wenn man Dinge, die man nicht ändern kann, zumindest mit Humor nehmen kann.

He r z l i c h Wi l l ko m me n !

Bienvenido im Jahr 2010!

Page 2: Residentenkurier 13

Sozialhilfe:

Frage: Kann ich deutsche Sozialhilfe in Spa-nien erhalten?

Antwort: Nein, deutsche Sozialhilfe wird grundsätzlich nur noch in Deutschland ge-zahlt. Export von deutscher Sozialhilfe nach Spanien gibt es nur noch in wenigen Ausnah-mefällen und unter sehr engen Voraussetzun-gen (u.a. außergewöhnliche Notlage, so dass eine Heimkehr nicht möglich ist, z.B. wegen längerfristiger stationärer Betreuung in einer Einrichtung oder wegen der Schwere der Pflegebedürftigkeit). Deutsche Staatsbürger können aber jederzeit nach Deutschland zu-rückkehren und dort alle Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Eine Heimschaffung nach Deutschland mit finanzieller Hilfe der Bot-schaft oder der Konsulate kommt bei dauern-dem gewöhnlichem Aufenthalt in Spanien auch bei Mittellosigkeit in der Regel nicht in Betracht.

Frage: Kann ich spanische Sozialhilfe erhal-ten?

Antwort: Alle spanischen Autonomen Regio-nen gewähren Sozialhilfe. Die Beträge liegen nach den Gesetzen etwa um die 400 Euro monatlich. Die Leistungen sind oft zeitlich auf ein oder zwei Jahre befristet. Sie sind darüber hinaus subsidiär, d.h. sie werden in der Praxis nur dann gezahlt, wenn keine ande-ren Hilfen möglich sind. Meist ist doch die Familie da oder ein Heimplatz, so dass nur selten wirklich Zahlungen erfolgen.

Als EU-Bürger können Residenten, die in Not geraten, alle spanischen Hilfen in Anspruch nehmen. In der Praxis kommt dies aber kaum vor.

Ebenso wie Spanier können auch EU-Bürger nach Vollendung des 65. Lebensjahres die spanische nichtbeitragsbezogene Mindestren-te von rd. 383 Euro monatlich von der spanis-chen Sozialversicherung INSS beanspruchen, die für ältere Bürger die Sozialhilfe ersetzen soll. Voraussetzung ist insbesondere Bedürf-tigkeit, die vorliegt, wenn weniger Einnah-men erzielt werden, als diese Rente beträgt.

Kindergeld:

Frage: Kann ich als Rentner in Spanien auch deutsches Kindergeld erhalten?

Antwort: Ja, das ist möglich! Für das Kinder-geld gilt das Land der Beschäftigung, und die Rente wird einer Beschäftigung in Deutsch-land gleichgestellt, so dass Kindergeld auch nach Spanien ausgezahlt werden kann. Wenn zugleich ein Anspruch nach spanischem Recht besteht, wird allerdings nur der Unterschieds-betrag zum deutschen Kindergeld gezahlt.

Deutsche, die in Spanien Arbeitnehmer sind, haben dagegen keinen Anspruch auf Kinder-geld aus Deutschland. Hier gilt das spanische Recht.

Um die Geburtenrate, die gegenwärtig bei 1,39 Geburten je Frau liegt, zu erhöhen, gibt es für alle Geburten ab dem 3. Juli 2007 einmalig 2.500 Euro „Babyprämie“, bei Behinderung und Kinderreichen 3.500 Euro. Die Maßnah-me begünstigt jährlich etwa 480.000 Familien und kostet rd. 1,2 Mrd. Euro pro Jahr.

Ein Kindergeld von 100 Euro monatlich wird nur für berufstätige Mütter und nur bis zum vollendeten dritten Lebensjahr gezahlt (oder 1200 Euro Steuerermäßigung).

Außerdem gibt es ein Kindergeld von 24 Euro monatlich bis zum 18. Lebensjahr für Behin-derte oder Bedürftige, wenn das Familienein-kommen letzterer weniger als 11.264 Euro im Jahr beträgt. Dadurch profitiert nur 1 von 10 Familien von diesem Kindegeld. Ab dem drit-ten Kind gibt es eine Einmalzahlung von 451 Euro (mit gewissen Einkommensgrenzen) und bei Mehrlingsgeburten Einmalzahlungen von 2.163 bis 6.490 Euro.

Auf tarifvertraglicher Basis zahlen viele Ar-beitgeber einen Kinderzuschlag von etwa 18 Euro.

Deutsche Botschaft Madrid

Öffnungszeiten der Konsularabteilung: montags - freitags 9 - 12 Uhr

Tel: 91 557 90 00

I n t e r v i e w S e i t e 2

Fragen zur Sozialhilfe und Kindergeld

Dr. Fuchs, Sozialreferent der Deutschen Botschaft gibt Auskunft

Deutsche Botschaft Madrid

Telefon: +34 91 557 90 00

Telefax: +34 91 319 75 08

www.madrid.diplo.de

Hilfe für Deutsche,

Rentenangelegenheiten

Tel.: 91 557 90 -67

Dr. Rainer Fuchs

Sozialreferent der Deutschen Botschaft

Dr. Fuchs, Sozialreferent der Deutschen Botschaft in Madrid, gibt diesmal Auskünfte über Sozilahilfe und Kindergeld im Ausland

Page 3: Residentenkurier 13

S e i t e 3 R a t g e b e r

Page 4: Residentenkurier 13

W a s ä n d e r t s i c h a l l e s i m - e u e n J a h r ?

2010:

-euerungen in Deutschland, die auch für Residenten in Spanien

Auswirkungen haben können

P á g i n a 4

Mit Beginn des neuen Jahres treten zahlreiche neue Gesetze in Kraft: So gelten beispielsweise für Erbschaften und Schenkungen neue Regeln. Kurzarbeitergeld wird künftig kürzer gezahlt, Es gibt mehr Geld aus der Pflegeversicherun. Vor allem steuerlich ändert sich einiges: Bei Doppelverdiener-Ehepaaren muss keiner mehr die ungeliebte Steuerklasse V nehmen. Der steuerliche Grundfreibetrag erhöht sich. Auch für Verbraucher hat sich seit 1. Januar einiges geändert: Päckchen und Pakete werden teurer, die AU-Plakette verschwindet . Hier die wichtigsten Neuerungen.

Ehegatten-Besteuerung

Die bei Ehegatten wegen hoher Abschläge unbeliebte Steuerklasse V wird ent-schärft. Von 2010 gilt für Doppelverdiener-Ehepaare ein freiwilliges "Faktor-verfahren". Konkret sollen Ehepaare mit unterschiedlich hohem Einkommen nicht nur d ie Kombinat ion der Steuerklassen III und V wählen, sondern - optional - gemeinsam nach Steuer-klasse IV mit Faktor besteuert werden können. Dabei wird der Steuervorteil des Ehegattensplittings bei beiden Eheleuten schon bei der monatlichen Lohnaus-zahlung und nicht erst später beim Steuerjahresausgleich berücksichtigt. Damit soll sichergestellt werden, dass geringer verdienende Ehe-gatten nicht mehr so hoch belastet werden wie in der Steuerklasse V.

Arbeit

Das Kurzarbeitergeld wird es weiter geben

Die Kurzarbeiter-Regelung wird um ein Jahr verlängert. Kurzarbeitergeld, das 2010 erstmals beantragt wird, kann dann aber nur noch maximal 18 Monate lang bezogen werden. Bislang waren es bis zu zwei Jahre.

Krankenkassen

Die Versicherungspflicht-grenze in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt von 48.600 Euro auf 49.950 Euro pro Jahr. Wer drei Jahre lang oberha lb d ieser Schwelle verdient, kann in die private Krankenver-sicherung wechseln. Alle Krankenkassen können von 2010 an pleitegehen - auch Allgemeine Ortskranken-kassen (AOK) und andere regionale Kassen. Bislang waren nur Kassen unter Bundesaufsicht - wie Barmer und DAK - insolvenzfähig. Bei einer Pleite haften die a n de r e n Ka s s en d e r jeweiligen Kassenart.

Sozialversicherungen

Besserverdiener werden monatlich etwa 18 Euro mehr an Sozialabgaben zahlen müssen, denn zum Jahres-wechsel werden die Beitrags-bemessungsgrenzen ange-hoben. Sie folgen der Ent-wicklung der Einkommen. In der Renten- und Arbeits-losenversicherung steigt die

Beitragsbemessungsgrenze um jeweils 100 Euro auf monatlich 5500 Euro im Westen und 4650 Euro im Osten. In der gesetzlichen Kranken- und Pflege-versicherung wird die Grenze einheitlich um 75 Euro auf 3750 Euro nach oben verschoben. Oberhalb dieser Grenzen werden keine Sozialabgaben auf das Einkommen fällig.

Pflege

Die finanziellen Leistungen der Pflegeversicherung steigen:

Pflegehilfe:

Pflegestufe 1 von 420 auf 440 Euro, Stufe 2 von 980 auf 1040 Euro, Stufe 3 von 1470 auf 1510 Euro.

Pflegegeld:

Stufe 1 von 215 auf 225, Stufe 2 von 420 auf 430, Stufe 3 von 675 auf 685 Euro.

Vollstationäre Versorgung: Stufe 3 von 1470 auf 1510 Euro, Härtefälle von 1750 auf 1825 Euro.

Kurzzeitpflege: 1470 auf 1510 Euro

Fotos: dpa

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S e i t e 5

Erbrecht

Mit der Reform des mehr als 100 Jahre alten Erbrechts soll der Wille der Erblasser gestärkt werden. Erben können nicht mehr leer ausgehen, weil er "einen ehrlosen oder unsittlichen Lebenswandel" führt.

Bislang wurden Schenkungen dem Nachlass wieder zuge-rechnet, wenn nicht mindes-tens zehn Jahre vergangen waren. Künftig werden sie bei der Berechnung des Pf l ich t te i ls nur noch zeitanteilig berücksichtigt.

Die Pflege von Verwandten wird besser honoriert. Bislang musste man den eigenen Beruf aufgegeben haben, um als Ausgleich für die Pflegeleistung einen höheren Erbteil zu erhalten. Dieser Bonus wird nun auch dann gewährt, wenn Kinder oder Enkel Eltern oder Großeltern parallel zu ihrem Job pflegen

Familien

Der jährliche Kinderfrei-betrag wird von 6024 auf 7008 Euro angehoben. Das monatliche Kindergeld wird um je 20 Euro erhöht - also auf 184 für das erste und zweite Kind, auf 190 Euro für das dritte Kind und auf je 215 Euro für das vierte sowie weitere Kinder.

Tarifkurve

Alle Eckwerte in der Tarif-kurve werden nach rechts verschoben: Der Spitzen-steuersatz von 42 Prozent etwa greift dann also erst ab 52.882 Euro und nicht - wie zuletzt - bereits ab 52.552 €.

Grundfreibetrag

Der steuerliche Grundfrei-betrag steigt zum Januar von jährlich 7834 Euro auf 8004 Euro für Alleinstehende. Wer unter diesem Einkommen liegt, muss keine Steuern zahlen. Der erste Steuersatz für Ledige mit 14 Prozent beginnt also bei einem zu versteuernden Jahresein-kommen ab 8005 Euro.

Entgeltnachweis "Elena"

Mit dem elektronischen Entgeltnachweis "Elena" will die Bundesregierung lästigen Papierkram für Wirtschaft und Verbraucher abschaffen. Rund 3,2 Millionen Arbeit-geber erstellen jährlich etwa rund 60 Millionen Bescheini-gungen über Einkommen und Beschäftigung ihrer Mitarbei-ter. Diese werden bisher ausgedruckt und von Ämtern zur Bewilligung von Sozial-leistungen später wieder per Hand eingegeben. Nun sollen die Arbeitgeber statt dessen die Daten monatlich an eine zentrale Speicherstelle sen-den. Ab 2012 sollen die Sozialbehörden dann auf Basis dieser Daten Leistun-gen auszahlen oder verwei-gern.

Mehrwertsteuer

Seit 1. Januar 2010 gilt für Übernachtungen im Hotel- und Gaststättengewerbe der reduzierte Mehrwertsteuer-satz von sieben Prozent.

Abgasuntersuchung

Die AU-Plakette fällt weg. Die Abgasuntersuchung wird integraler Bestandteil der Hauptuntersuchung und muss nun immer zeitgleich durch-geführt werden.

Verbraucherschutz

Ab 1. Januar müssen Banken Beratungsgespräche über Geldanlagen protokollieren und das Protokoll dem Kunden aushändigen. Damit sollen Verbraucher mehr Möglichkeiten haben, eine falsche Beratung nachzu-weisen. Schadenersatzan-sprüche nach Falschberatung verjähren nicht mehr wie bisher drei Jahre nach Vertragsschluss. Die Frist beginnt erst, wenn der Anleger vom Schaden erfährt - endet allerdings nach zehn Jahren.

Energieverbrauch

Intelligente Zähler für den Strom und Gas werden Pflicht. Sie sollen unnötigen Energieverbrauch erkennen und vermeiden helfen - damit Geld und auch das Ablesen ersparen

Unternehmenssteuer

Elemente der Unternehmens-steuerreform von 2008 werden korrigiert, z. B. die sogenannte Zinsschranke - der Aufwand für Zinsen bei der Berechnung der Steuer-last - wird gelockert. Sanie-rungsübernahmen werden erleichtert. Bei der Gewerbe-steuer soll der Teil der Aufwendungen für Immobi-lienmieten gekürzt werden, der bei Ermittlung der Gewerbesteuerlast hinzuge-rechnet und versteuert werden muss.

Erbschaftssteuer

Geschwister, Nichten und Neffen werden durch die neue Erbschaftssteuer ent-lastet. Für sie soll es einen neuen Stufentarif von 15 bis 43 Prozent geben.

J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

Etliche Vergünstigungen bei verschiedenen Steuern

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H i l f e f ü r R e s i d e n t e n i m A u s l a n d

Telekommunikation für Mitteleuropäer

in Spanien von Dr. Fritz Woldt*

P á g i n a 6

Für die Festnetztelefonleitung, Sprachtelefonie und Telefax, den Internetanschluss und ein bis zwei Mobiltelefonverträge gibt ein Zweipersonen-Residentenhaushalt schnell 120 € und mehr im Monat aus. Geht das auch günstiger?

In unserer Serie: von Residenten - für Residenten gibt diesmal Dr. Fritz Woldt Auskunft. In diesem Aufsatz werden Möglichkeiten aufgezeigt, Kosten und Technik zu optimieren. Zielgruppe sind die deutschsprachigen Daueransässigen in den küstennahen Gebieten zwischen Huelva, Cádiz und Algeciras.

Gleich vorab: eine für alle in gleicher Art „gute“ Lösung gibt es nicht - zu unterschiedlich liegen Bedarfe, Nutzergewohnheiten und gegebener Kupferleitungs- und Funknetzausbau vor Ort.

A. Festnetztelefon

Auf ein Festnetztelefon will kaum ein Haushalt verzichten. Das seit mehr als hundert Jahren aufgebaute und verfei-nerte Telefonnetz verfügt über eine unabhängige Stromver-sorgung und bietet daher – im Gegensatz zum Mobilfunk - eine überragende Betriebs-sicherheit bei Ausfall der Elektrizität vor Ort. Vorteile sind weiter die unkomplizierte Handhabung und die kosten-günstige Erreichbarkeit für den Anrufer, speziell auch aus dem Ausland.

Für Ihre Sicherheit: im modernen Mehrtelefon-Haus-halt sollte für ab und zu auftre-tende Stromausfälle immer wenigstens ein Telefon-End-gerät, das keinen externen Stromanschluss benötigt (Bsp. Telefónica-Standardgerät Sie-mens-Domo), betriebsbereit angeschlossen sein. Die Haus-haltsmitglieder und eventuelle Gäste wissen, wo es steht, und haben den Umgang mit ihm geübt. Eine Liste mit Notfall-rufnummern (Rettungsdienste, Feuerwehr, Angehörige, Nach-barn, Giftnotruf) , eine Taschenlampe mit geladenen Batterien sowie der Auto-schlüssel und etwas Bargeld befinden sich in Griffweite von diesem Telefon.

ISD- (spanisch: RDSI) hat sich in Spanien nie durchge-setzt. Wer kann (und das sind fast alle), sollte darauf verzich-

erhalten Sie auch den der gedruckten Rechnung regel-mäßig nicht beigegebenen Or t s ge sp räch -E in ze l ge -sprächsnachweis. Bitte prü-fen Sie Ihre Telefonrechung, ob nicht bei Vertragsabschluß gern mitverkaufte Wartungs-gebühren (spanisch: Mante-nimiento) zusätzlich berech-net werden. Wenn ja, dann bestellen Sie diesen Vertrags-modul über die oben angegebene deutschsprachige Nummer oder über Tel. 1004 ab. Wartung und Entstör-dienst (Tel. 1002) bis zum Wohnungseingang sind selbstverständliche Basis-dienstleistungen, die mit der Grundgebühr abgedeckt sind.

Kostensparendes Call-by-

call ist von Telefónica-An-schlüssen möglich. Andere Festnetztelefonfirmen lassen Call-by-call mitunter nicht zu. Ein deutschsprachiger Anbieter für Call-by-call-Gespräche nach Mitteleuropa heißt Rufanundspar.com, Sitz auf den Balearen, es gibt jedoch noch weitere. Manche Call-by-call-Firmen ver-zichten auf die in Spanien ansonsten übliche Gebühr für die Herstellung der Verbin-dung (spanisch: Estable-cimiento de llamada), was sich bei Häufigtelefonierern spürbar auswirkt

Eine andere interessante S p a rmö g l i c h k e i t f ü r Auslandsgespräche und Gespräche zu Mobiltelefonen

ten, da nur wenige spanische Kundendiensttechniker in ISDN-Fragen geschult sind.

Die Analogleitung ist darum die Leitung Wahl: mehr als 99 Prozent der spanischen Tele-fonkunden setzen auf sie. Wie in den meisten Provinzen Spaniens ist in Huelva und Cádiz der Ex-Monopolist Telefónica der Hauptanbieter. Telefónica bietet einen sehr ordentlichen Service, der über die Madrider Rufnummer (0034) 917 073 921 auch in

deutscher Sprache und auch aus dem Ausland erreichbar ist.

Auch Telefaxübertragungen laufen mit einem Telefónica-Festnetzanschluß eingehend wie abgehend erfreulich glatt. Die monatlichen Fixkosten für eine analoge Telefonleitung von Telefónica liegen bei € 17. Die Rechnung kommt auf dem Postwege alle zwei Monate, bei neueren Verträgen oder auch, wenn Sie dies explizit wü n s c h e n , mo n a t l i c h . Alternativ oder zusätzlich ist die elektronische Rechnung mit Online-Einsichtnahme auf der Seite Telefonica.es möglich. Online und nur dort

(*) Dr. Fritz Woldt ist Informationsberater in Frankfurt am Main und in Cadiz. Seit 1984 beschäftigt er sich mit elektronischen Medien und ihrem sinnvollen Nutzen und Gebrauch www.informationsberater.com

© 2009. Alle Rechte beim Autor.

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S e i t e 7 J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

bildet das Callthrough. Dabei wird eine Inlands-Fest-netznummer angerufen, der dortige Rechner erkennt den eigenen Anschluss, gibt einen neuen Wählton frei, man wählt die Zielnummer und wi r d ve r bunden . D i e Abrechnung erfolgt über die Callthrough- Firma (Bsp. I n t e r v o i p . c om , V o i p -buster.com).

Manche Regionen und Stadtviertel sind parallel zu Telefónica von dem ein eigenes Leitungsnetz auf-bauenden jungen Tele-kommunikations- und Kabel-fernsehunternehmen Ono

versorgt. Der Zufrieden-heitsgrad von Ono-Kunden liegt jedoch – bei optisch leichtem Preisvorteil zuguns-ten von Ono - vielfach unter dem Zufriedenheitsgrad von Telefónica- Kunden.

(Anmerkung der Redaktion: bei mir auf keinen Fall, bin mit O2O bestens zufrieden)

Weitere Betreiber mit eigenem Leitungsnetz bis zur Wohnung des Endkunden gibt es in der

Region Cádiz/Huelva bisher nicht. Sofern aus Telefon- und Internetanschluss bestehende Komplettangebote gemacht werden (wie z. B. bei Orange.es oder Ya.com, s. dazu weiter unten), stützen diese sich auf das angemietete Telefónica-Leitungsnetz. Alle Anbieter erlauben eine nationale Rufumleitung auf ein anderes spanisches Telefon, auch auf ein Mobiltelefon.

Vom Telefónica-Anschluß wählen Sie an Ihrem Telefon d i e S e q u e n z * 2 1 *[Zielnummer]# und warten den Quittungston ab. Ausschalten der Umleitung mit #21#, wiederum Qui t tungs ton abwarten. Der Netz-Anruf-beantworter der Telefónica l ä s s t s i ch mi t *10# , Quittungston, einschalten und mit #10#, Quittungston, abschalten. Über die Anwahl von 069 – Menü 1 – Menü 3 – PIN – Menü 2 können Sie die Ben ach r i ch t i gung üb e r eingegangene Sprachnach-richten per SMS-Textnachricht an ein spanisches Mobiltelefon aktivieren.

Den -etz-Anrufbeantworter

abhören können Sie auch von auswärts, auch aus dem Ausland: wählen Sie dazu Ihren eigenen Anschluss an. Wenn die Anrufbeantworter-ansage einsetzt, drücken Sie die Taste * und geben nach Aufforderung Ihre vierstellige PIN ein. Übrigens, Sie können den Telefónica Netz-Anruf-beantworter aus dem Sprach-menü heraus auch auf deutschsprachige Menüs um--stellen.

Die eigene Rufnummer bei abgehenden Gesprächen unter-drücken:

Sie können Ihre eigene Festnetznummer für die Weitergabe an den Angerufe-nen auf „blind“ schalten, indem Sie der Zielnummer die Ziffernfolge 067 voranstellen. Für einen Teilnehmer in Wien wählen Sie dann beispiels-weise 067 0043 1 …, für Deutschland 067 0049 ....., für Spanien 067 0034 ......

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Tipps zu Anrufbeantwortern und Rufumleitungen

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H i l f e f ü r R e s i d e n t e n i m A u s l a n d

Telekommunikation für Mitteleuropäer

in Spanien von Dr. Fritz Woldt*

P á g i n a 8

B. Internet-Telefonie

Voice-ove r - IP -Te le fon ie (VoIP, Internet-Telefonie) ist der Stand der Kunst. Als Faustregel gilt: wer einen Festnetz-Internetanschluß mit einer Mindestbandbrei te („Mindestgeschwindigkeit“) von ¼ Megabit pro Sekunde im ankommenden Datenstrom (Downs t r eam) wie im abgehenden Datenst rom (Upstream) hat, kann VoIP ohne Einschränkungen nutzen. Dabei können einerseits außerordentlich günstige Gesprächstarife zur Anwen-dung kommen, zum anderen kann der Rufnummerninhaber über seine mitteleuropäische VoIP-Heimatrufnummer auch in Spanien erreichbar bleiben, ohne dass Rufumleitungs-kosten entstünden.

Le i s tungs fäh ige VoIP -Anb i e t e r s i n d z . B . Axxeso.com, Sipgate.de, Te l some .es oder auch Skype.com. Sipgate.de bietet überdies einen Pauschaltarif für Festnetzgespräche in alle Länder der Europäischen Union (EU27) und in die Schweiz für € 10 im Monat an. Im Handel gibt es komfortable Telefon-Endgeräte, auf denen sowohl mit der Analogleitung wie auch mit VoIP telefoniert werden kann, so das Siemens-Modell S685IP.

Internationale Rufumleitung mit VoIP: bis zum 31.12.1999 ließ der damalige Monopolist Telefónica die Rufumleitung

fonvertrag hat (z. B. vom Typ Telefónica „Dúo ADSL“ mit „tarifa plana nacional“), ist die Umleitung vom Festnetz zu Festnetz-VoIP sogar kostenfrei.

C. Telefax

Hat sich auch das Internet als dominantes Schrift- und Bildkommunikationsmedium durchgesetzt, so bleibt die Telekopie doch weiterhin oft das Mittel der Wahl, wenn es sehr schnell gehen soll, wenn man einen gerichtsfesten Absendenachweis benötigt oder wenn kein Scanner (oder auch: kein Internet) zur Verfügung steht.

Das Telefax-gerät – insbe-sondere bei geringer Nutzung - benötigt keine eigene separate Festnetzleitung, sondern kann an die Leitung für Sprachtelefonie mit angeschlossen werden.

auch auf aus länd ische Rufnummern zu, seitdem nur noch au f neuns t e l l i ge spanische Zielnummern. Man kann – wie bereits weiter oben erwähnt - sein spanisches Festnetztelefon auf ein spani-sches Mobiltelefon umleiten und nun weltweit die umgelei-teten Gespräche annehmen. Bei einer hohen Zahl von Gesprächen oder sehr langen Gesprächen wird dies jedoch mitunter teuer.

Einen Ausweg bietet die Internet-Telefonie. Lässt man sich eine spanische Voice-over-IPRufnummer schalten, ist die Festnetz-Telefon-nummer dorthin umleitbar und man kann weltweit – Breit-bandinternet am Aufenthaltsort vorausgesetzt - via VoIP die auf der Festnetznummer eingehenden Gespräche ohne Mehrkosten entgegennehmen. Wenn man in Spanien einen entsprechenen Festnetz-Tele-

(*) Dr. Fritz Woldt ist Informationsberater in Frankfurt am Main und in Cadiz. Seit 1984 beschäftigt er sich mit elektronischen Medien und ihrem sinnvollen Nutzen und Gebrauch www.informationsberater.com

© 2009. Alle Rechte beim Autor. Verbindung vom VoIP-Telefon zum Internetprovider für VoIP und von dort entweder auf einen anderen VoIP-Anschluss, ein herkömmliches Telefon oder auf ein Handy

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S e i t e 9 J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

Für eingehende Telefax-sendungen empfiehlt sich eine Fax-an-E-Mail-Rufnummer. Dabei wird eine „virtuelle“ Telefaxnummer zur Ver-fügung gestellt. Eingehende Telefax- Sendungen werden von dem Betreiber der virtuellen Rufnummer in ein elektronisches Dokument umgewandel t ( t yp ische Formate sind PDF und JPG) und dem Adressaten ohne Zeitverzug per E-Mail-An-hang zugestellt.

Entsprechende virtuelle Ruf-nummern gibt es z. B. bei

- Sparruf.de (deutsche geographische Nummern, Grundpreis € 1/Monat, O b a ch t : S p a r r u f -G r a -tisnummer mit 0355-Vorwahl hat sehr viele Stellen, dies führt mitunter zu Nichterreich-barkeit aus dem Ausland),

- Sipgate.de (deutsche Num-mern, Grundpreis € 4/Monat),

- Axxeso.com (deutsche und s p a n i s c h e N umme r n , Grundpreis ab € 1/Monat) und

- Telsome.es (spanische Nummern, Grundpreis € 3/Monat, hier jedoch zusätzlich noch Weiterleitung an einen Telefaxserver erforderlich, Bsp. Directbox.com).

Ein weiterer Vorteil des Fax-

an-E-Mail-Dienstes besteht in der weltweiten Verfügbarkeit der eingehenden E-Mail-Sendung – ein körperliches Telefax würde dagegen u. U. in Spanien liegen, während Sie vielleicht gerade auswärts sind. Von solchen Anbietern, die Ihnen eine deutsche mit 032 beginnende Rufnummer zur Verfügung stellen, sollten Sie Abstand nehmen, da die „Rufnummerngasse“ 032 nicht aus allen Netzen erreichbar ist oder nur zu sehr hohen Minutenkosten erreichbar ist.

Telefax über VoIP (Fax-over-IP, FoIP) funktioniert nur dann mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt, wenn sowohl Ihr Endgerät als auch Ihr VoIP-/FoIP-Anbieter auf das T.38- Übertragungsprotokoll abge-stimmt sind, und das ist in der Praxis fast nie der Fall. Dennoch berichten manche FoIP-Nutzer immer wieder von gut funktionierenden FoIP-Verbindungen auch bei fehlender T.38-Ausstattung.

D. E-Mail

In diesem Zusammenhang sei auf ein klassisches Problem bei der Zugänglichkeit von EMail- Nachrichten hingewiesen. Ist Ihre E-Mail-Adresse mit Ihrem Internet- Zugangsvertrag verbunden, so verlieren Sie die Adresse zwangsläufig bei einem Wechsel des Internet-zugangsanbieters (Providers). Außerdem kann in einigen Fällen eingehende E-Post nur dann abgerufen werden, wenn Sie gerade mit genau diesem Zugangsanbieter auf das E-Mail-Postfach zugreifen.

Der Ausweg ist der Wechsel der E-Mail-Adresse zu einem unabhängigen Anbieter . Leistungsfähige Firmen mit vielen Funktionalitäten sind auf diesem Gebiet z. B. GMail .com, Yahoo.com, GMX.net und Fastmail.FM. Diese Firmen lassen Sie weltweit unbeschränkt auf Ihren E-Mail-Briefkasten zugreifen und stellen Ihnen überd ies e inen großen Speicherplatz (aktuell mehrere Gigabyte) zum dauerhaften Lagern (und dauerhaften Zugriff von überall!) älterer E-M a i l - N a c h r i c h t e n z u r Verfügung, zudem oft kostenfrei.

Weitere Informationen siehe:

http://www.msxfaq.de/uc/voip.htm

http://www.telefon.de/manuals/VOIP.html

Fortsetzung folgt.

In der nächsten Ausgabe geht es um Mobiltelefone, -Mobilverträge und Internetanschlüsse

Besonderheiten bei Fax und email-Diensten

Angebot des Monats:

siehe Branchen-click

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U n t e r n e h m e r i n A n d a l u s i e n P á g i n a 1 0

Aislamientos soluciones PVC:

Kunststofffenster in allen Farben, Größen und Variationen

Problem erkannt - Problem gebannt: als Grigory Miller vor fünf Jahren nach Spanien kam und als Mitarbeiter im Baumarkt Nebreda in Conil arbeitete, fiel ihm sofort auf, dass es da keine qualitativ hochwertigen Fenster gab, wie er sie aus Deutschland gewohnt war. 15 Jahre Bauerfahrung mit Spezialgebiet Fensterbau hatten ihn geprägt, und so beschloss er, sich mit einem eigenen Handel h o c h w e r t i g e r F e n s t e r selbständig zu machen, und gründete „aislamientos solu-ciones PVC“. Im Baumarkt Nebreda in Conil hat er nun die größte Kunststofffensteraus-stellung in der gesamten Provinz Cadiz. Der Kunde hat hier die Qual der Wahl: die Fenster lassen sich nicht nur in jeder erdenklichen Größe anfertigen, sondern auch in a l l en Farben und mi t verschiedenen k-Werten. Wie in Deutschland üblich, lassen sich diese Fenster auch normal öffnen (nicht Schiebefenster), und kippen. Die Scharniere sind hochwertig verarbeitet und mit Dichtungslippen versehen.

Bei der Wahl neuer Fenster spielen neben ästhetischen Gesichtspunkten auch funktio-nale Aspekte eine bedeutende Rolle. Einerseits braucht man das geeignete Rahmenmaterial, ferner spielen Wärme- und Schalldämmung eine wichtige Rolle, und, nicht zu vergessen, Einbruchschutz und Sicherheit.

Zunächst sollte man sich für eine Art des Rahmens entscheiden: PVC, Holz und Aluminium. PVC-Fenster haben in Deutschland einen Marktanteil von 54%. Auch europaweit sind sie mehr und mehr im Kommen. Sie sind preislich sehr interessant, und vor allem für die klimatischen Verhältnisse an der Küste in Spanien am besten geeignet.

Die Ausstellung bei Nebreda zeigt alle gängigen Typen, Farben und Formen von Fenstern, Türen und für Terrassen auch Schiebetüren. Wer möchte, kann die Kunsstofffenster auch mit Holzdeko haben.

Am Anfang hat Grigory die Fenster selbst eingebaut. Mittlerweile hat er ein erprobtes Team von guten Mitarbeitern, die dank ständiger Schulung auf dem neuesten Stand sind und wissen, worauf es beim Einbau ankommt. Denn das beste Fenster nützt nichts, wenn es „spanisch“ verbaut wird.

Alle Arbeiten werden von Grigory begleitet und am Ende abgenommen. Denn für ihn ist das Wichtigste: zufriedene Kunden. Testen Sie selbst das Raumklima im Caserón, einem Apart-menthaus bei den baños rusos.

Die wochenlangen Regengüsse und Stürme im Dezember/Januar haben es wieder einmal deutlich gemacht: die spanische Bauweise, zumindest an den südlichen Küstenregionen, läßt zu wünschen übrig. Isolation oder gar Heizung scheint für Spanier unnötiger Luxus zu sein: „Bei uns ist es doch nicht kalt, die paar Wochen im Jahr....“ höre ich seit Jahren. Aber ich friere! Und das vor allem, weil bei den üblichen Schiebefenstern der Wind regelreicht durchpfeift. Dichte Fenster und Wärmeverglasung? Für die meisten spanischen Bauherren ein Fremdwort. Endlich gibt es Hoffnung: wir haben jemanden gefunden, der Fenster nach deutschen Standard verkauft, und einen Bauträger, der damit die besten Erfahrungen gemacht hat, und dank dieser Qualitätsausführung seiner Bauten auch jetzt in der Krise noch gut verkauft.

Hereinspaziert...... Grigory Miller lädt ein zu einem Rundgang durch die größte Fensterausstellung mit hochwertigen Fenstern nach deutschem Standard in der Provinz Cádiz. Soluciones Aislamiento PVC: Tel: 956 45 67 48 Fensterhersteller: www.gealan.de

Anschläge: G-U, www.g-u.at

Glas: www.pilkington.com

Caseron Apartments: www.oceantourandaluz.com/

Deutscher Multiservice rund um den Bau: Tel: 679 18 08 87

Ausstellung bei Nebreda

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Absolut fasziniert sind Besitzer und Gäste des Hotels Andalussia in Conil. Da rings um das Hotel rege Bautätigkeit herrscht, sind die Gäste positiv überrascht und dankbar für die schalldichten Fenster.

Die Firma hat sich hohe Ziele gesetzt. Sie wollen dem Kunden den besten Service bei allen Fragen rund um den Bau geben.

Multiservice für Residenten

Manolo, der Chef von Proyectos y Obras Conil hat sich mit seiner Firma höchste Qualität auf die Fahnen geschrieben. Er hat gut ausgebildete Profis, die zuverlässig nach deutschem Standard arbeiten. Dabei sind

sie nicht nur auf Neubau festgelegt, sondern wollen vor allem Ansprechpartner für deutsche Residenten sein, bei allen Fragen rund um Bau, Renovierung, Re-paraturen, Spenglerarbei-ten, oder jeglichen hand-werklichen Leistungen. Wichtig. Alles kann auf deu tsch abgewickel t werden.

„Zu unserer Philosohie gehört es, ausgezeichnetes Personal zu haben, Menschen, die mit Eifer und Fleiss bei der Arbeit sind, immer bereit, auch Neues dazuzulernen und kreativ individuell für die Kunden umzusetzen.“

Zufriedene Kunden, begeisterte Hotelgäste—

Qualität ist Trumpf. Beste Ergebnisse selbst in der Krise

J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

Begeistern konnte Grigory auch d en Bau t r ä ge r Proyectos y Obras Conil. Manuel Reyes Garcia hatte den richtigen Weitblick und hat bei seinen Bauten konsequent auf diese Fenster gesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schnell haben auch die Kunden den Mehrwert dieser Fenster erkannt und sind total begeistert. Der Bauträger hat sich damit als erster in einer Nische etabliert, und verzeichnet selbst jetzt in der Krise eine hohe Nachfrage. Meist sind seine Projekte bereits verkauft, bevor sie realisiert werden.

Ob Einfamilienhaus, Wohn-blocks, Gewerbegebäude oder Hotels: „letztendlich überzeugt immer die Qualität. Unsere Kunden sind glücklich. Neben der hervorragenden Isolation mit Wärme– und Schallschutz zählt für viele auch die Einbruchssicherheit dieser Fenster und Türen.“

Proyectos y Obras Conil S. L.

C/ La Vid 2 - 11140 Conil de la Fra.

(Cádiz )

Teléfono 956 444 360

Fax: 956 441 456

www.proyectosyobrasconil.com

Page 12: Residentenkurier 13

M ä r c h e n s t u n d e f ü r u n s e r e k l e i n e n R e s i d e n t e n

Die Kirche hatte einen grossen hohen Turm, damit das Läuten der Glocken ganz weit zu hören war. Und genau in dem Turm lebte die kleine Schwalbe Ninett mit ihrer Familie. Ninett liebte das Geläut der Glocken, jede Viertelstunde wurden die Glocken geläutet. Zur vollen Stunde die Stundenzahl, zur Viertelstunde einmal, zur halben Stunde zwei mal und zur Dreiviertelstunde drei mal. Der Rythmus der Glocken bestimmte den Tag und die Nacht. Die Schwalbenfamilie jagte die Fliegen und alle Insekten. Die Tiere waren froh, die Schwalben um sich zu haben, da die Insekten lästig waren. Und auch die Menschen freuten sich über die Schwalben, an ihrem eleganten, ja fast schon spektakulären Flug, und an dem schönen Zwitschern. Im Win te r ver l i es sen d ie Schwalben das Dorf und zogen immer in den Süden, um dort zu überwintern

Eines schönen Herbsttages kam ein Onkel der Schwalben vor dem Abflug in den Süden zu Besuch und erzählte den Schwalbenkindern von der Wüste, dem Meer und den Oasen. Er erzählte von der Hitze am Tag, der Kühle der Nacht und der unglaublichen Stille der Wüste. Aber auch vom Meer, dem Rauschen der Wellen, dem Glitzern vom M o n d l i c h t u n d d em gleissendem Licht der Sonne, wenn es sich in den Wellen

bricht. Am Meer gibt es keine Stille, da die Wellen immmer da sind. Mal klein und leise, nur ein Plätschern, mal gross und laut wie ein Sturm. Von den Oasen in der Wüste sprach er mit der grössten Leidenschaft, denn die Oasen verbinden die Wüste mit dem Leben, mit dem Wasser, mit der Stille und dem Zwitschern der Vögel. Viele kleine und grosse bunte Vögel leben in den Oasen, die der Onkel beschrieb. Da wuchs in dem Herzen der kleinen Schwalbe Ninett eine Sehnsucht, so gross, dass sie beschloss, eines Tages selber die Wüste

zu bereisen. Aber erstmal musste Ninett noch das Leben, seinen Rhytmus, seine Gefahren und Freude richtig kennenlernen. Viele Jahre blieb Ninett noch bei ihrer Familie, in dem kleinen Dorf mit der schönen Kirche. Sie liebte diesen Ort, an dem sie schöne Jahre voller Lachen und mit viel Glück verbrachte. Aber immer, wenn sie im Herbst aufbrachen, um in ihr Winterquartier zu fliegen, musste die kleine Schwalbe an ihren Onkel denken. Sie spürte seine Leidenschaft, mit der er damals erzählt hatte,

Die Schwalbe -inett, von Denise Barth

Es war einmal ein kleines Dorf mitten in einem wunderschönem Tal, umgeben von grünen Wiesen und Feldern mit wilden Mohnblumen und herrlichen Apfelbäumen. Das Dorf hatte eine schöne Kirche, ein Wirtshaus, einen Tante Emma Laden und nur sechzehn Häuser. Dort lebten sehr nette Menschen, sehr glücklich, zusammen mit ihren Tieren.

S e i t e 1 2

Tiefotos von:

www.schoepung.eu

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am Horizont ein Glitzern. Ermattet vom langen Flug, bot sie ihre letzte Kraft auf, um diesem Glitzern zu folgen, und dann auf einmal sah sie es: das Meer mit seinen Wellen. Diese Wellen waren anders als die von den Seen, die sie bisher gesehen hatte, und die endlose Weite war unbeschreiblich. Ninett war hingerissen von diesem Wunder. Überhaupt war es um ein Tausendfaches schöner als alles, was sie sich

S e i t e 1 3 J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

und dann enpfand sie wieder diese tiefe Sehnsucht.

Eines Morgens, als die Schwalben wieder ins Winterquartier aufbrechen wollten, war es soweit und Ninett erklärte ihrer völlig verdutzten Familie, diesmal nicht mitzukommen, diesmal würde sie endlich ihren Traum wahr machen. Und so brach die mittlerweile grosse Ninett auf, um die Wüste, das Meer und die Oasen kennen

zulernen. Es war ein weiter Weg, viele kleine Dörfer und grosse Städte überflog sie in schnellem Flug. Bäche, Flüsse, Seen und Berge rauschten unter ihr hinweg. Ninett war nicht mehr zu stoppen. So viele Jahre hatte sie davon geträumt und nicht den Mut gehabt, aber dann, als sie losgeflogen war, da konnte sie die Reise nicht schnell genug hinter sich bringen. Nach vielen Stunden Flug entdeckte sie plötzlich

Nach vielen Stunden Flug entdeckte sie plötzlich am Horizont ein Glitzern:

das Meer mit seinen Wellen, die endlose Weite war unbeschreiblich.

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M ä r c h e n s t u n d e f ü r u n s e r e k l e i n e n R e s i d e n t e n

Sie wusste noch nichts von Ebbe und Flut, der Verände-rung mit dem Mond und den Jahreszeiten. So flog sie am Strand entlang, entdeckte Sandstrände mit hellem weissen Sand, Strände mit Steinen und dunklem Sand und schließich kam sie an einen Leuchtturm. Da ließ sie sich nieder, erholte sich von der langen schweren Reise und lernte das Meer kennen. Es gab so viel neues zu sehen: das Glitzern der Vollmond-nächte, das Gleissen der Sonne kurz vor Sonnenuntergang, so wie ihr Onkel es einst beschrieben hatte. Ninett konnte nicht verstehen, warum er nicht von den Sonnenauf-gängen und -Untergängen gesprochen hatte, von den Momenten der Ruhe vor den grossen Stürmen und von der herrlichen Erfrischung, die die Gischt im heissen Sommer für Ninett bereithielt. Sie liebte das Meer. Der Leuchtturm war ein wunderbares Zuhause und das Klima war so mild, dass es das ganze Jahr Insekten gab, so dass Ninett nicht einmal im Winter ihr neues Heim verlassen musste, und so blieb sie. Erst ein, dann zwei, dann sogar drei Jahre. Sie hatte die Wüste und die Oasen schon fast vergessen.

Besuch

Eines Tages aber kam ein wunderschöner bunter Vogel übers Meer und rastete bei Ninett im Leuchtturm. Er erzählte von seiner Heimat, der Wüste und den Oasen, und da war sie wieder, die Sehnsucht in Ninett. Der wunderschöne Vogel erklärte der Schwalbe den Weg, denn das Meer zu überfliegen sei gefährlich, anstrengend und eine sehr lange Reise. Der

bunte Vogel warnte sie e ind ringl ich vo r den Gefahren dieses großen, gefährlichen Fluges. Er wäre ja viel grösser und selbst für ihn war es sehr schwierig gewesen. Doch Ninett wusste, dass sie aufbrechen musste. So verbrachten die beiden schöne Tage mit-einander, während sie darauf warteten, dass der Wind günstig stand und das Meer nicht zu stürmisch war. Sie trainierten gemeinsam, um Ninett stark und ausdauernd zu machen.

Abschied

Eines wunde r s chönen Morgens nahmen s ie Abschied und Ninett brach auf. Es war ein tolles Gefühl. Ninett war glücklich, fühlte sich stark und jeder Gefahr gewachsen. Der Flug war lang, und so teilte sie sich ihre Kräfte gut ein, versuchte immer wieder sich vom Wind tragen zu lassen und ein gleichmässiges Tempo beizubehalten. Es war

wunderbar, wieder auf Reise zu sein. Das Meer hatte weit d r a u s s e n n o ch v i e l e Überraschungen für die Schwalbe bereit: Das tiefe Dunkel, die gewaltigen Wellen und das sanfte Schaukeln bei völliger Windstille. Ninett flog schon sehr lange und sie spürte eine grosse Müdigkeit. Mit dem Wetter hatte Ninett viel Glück, der Wind bliess fast beständig in die Richtung, in die sie fliegen wollte, und schob sie immer weiter. Sie hatte Hunger und Durst, sie wusste dass das Meerwasser zu salzig war, um es zu trinken, und zu essen gab es erst wieder etwas, wenn Land in die Nähe kam. Verzweif-lung und Angst überkamen die Schwalbe und ihre Kraft schmolz um so schneller, je mehr Sorge in ihr wuchs. Es brach wieder eine Nacht herein, und mit der Dunkel-heit schlich sich noch mehr Furcht in das kleine Schwal-benherz. Da erinnerte sich Ninett an etwas, was ihr ihre Mutter vor vielen vielen Jahren gesagt hatte: „wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!“ Sie musste lächeln, und Hoffnung stieg in ihr auf. Allein der Gedanke, ein Lichtlein auf dem Meer zu

Märchen mit Denise: Die Schwalbe -inett

S e i t e 1 4

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und der bunte Vogel beschrieben hatten. Ihr Herz ging auf. Als sie das erste mal eine Oase sah, wusste sie, ihr Ziel gefunden zu haben. Angst, Schmerz, Hunger und Durst, alles war es wert gewesen, für diesen einzigartigen Anblick.!

Sie fühlte sich glücklich bis in die letzte Federspitze!! Die Stille der Wüste, die Hitze des Tages und die Kühle der Nacht waren fantastisch. Sie genoss es, nach einem Tag in der Wüste in eine Oase z u r ü c k z u k e h r e n , d a s Geschrei der vielen grossen und kleinen bunten Vögel zu erleben, die Feuchte des Wassers zu spüren. Das alles erfüllte die kleine Schwalbe mit dem grössten Glück ihres Lebens.

Und so blieb sie in einer der vielen Oasen, die sie beim durchfliegen der Wüste gefunden hatte, und war glücklich.

© Denise C. Barth, Nov. 2009

S e i t e 1 5 J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

finden, amüsierte Ninett, und sie schöpfte Mut. Und da kam ein Lichtlein! Sie traute ihren Augen nicht, aber da war ein Lichtlein, nein nicht eines, viele Lichtlein. Vor ihr war Land! Land mit einer Stadt, mit vielen Lichtern, die in der Dunkelhei t der Nacht glitzerten. Mit allerletzter Kraft schaffte Ninett es bis zu einem der zahllosen Brunnen dieser neuen Stadt, um dort zu trinken und sich eine dicke Fliege zu schnappen. Dann schlief sie ein.

Ninett schlief lange, und als sie endlich aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel, und die Stadt war erfüllt mit dem Lärm des Tages. Sie suchte sich einen Park, um sich weiter auszu-ruhen und um etwas zu fresssen zu fangen und zu trinken.

Die Stadt war anders als alles, was sie bis jetzt gesehen hatte. Es gab ein immer geschäftiges Treiben, die Autos hupten laut vor sich hin und der Kirchturm hatte keine Glocken. Stattdessen stand

dort oben im Turm immer wieder ein Mann und rief in einer völlig anderen Sprache die Menschen zum Gebet. Ninett gefiel die Stadt nicht besonders, aber sie musste sich erst ein wenig erholen, bevor sie ihre Reise fortsetzen konnte.

Aufbruch

Nach ein paar Tagen brach sie erneut auf. Sie vertraute dem Wissen und den Erklärungen des bunten Vogels, und auf einmal lag die Wüste vor ihr: größer und schöner als Onkel

Märchen mit Denise

eMail:

[email protected]

www.fincalamaya.de

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K u l t u r u n d B r a u c h t u m

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Carneval Cadiz : tolle Tage mit tollen Masken und Liedern

Sieht man einmal von Teneriffa ab, so gilt auf dem spanischen Festland Cádiz als DIE Hochburg des Faschings. Natürlich geht es auch hier um entfesselte Freude, darum, einmal in eine andere „Haut“ zu schlüpfen, und die Narrenfreiheit zu genießen. Der Karneval in Cadiz folgt ganz bestimmten Regeln: er beginnt eigentlich schon im September, wenn sich Vereine, Nachbarschaften, B e l e g s c h a f t e n e t c . zusammentun, um sich über irgendwelche politischen Situationen oder andere Ereignisse des Jahres mit eigens geschriebenen Texten und Liedern „aufs Korn“ n ehmen . E i n e wah r e Meisterleistung von Autoren, Komponisten, aber auch Schneidern. Denn passend zum Thema wird jeweils ein neues Kostüm für die gesamte Mannschaft entworfen. Wochenlang stellen sich alle Gruppen tagelang fast ohne Pause im Theater den Vorausscheidungen. Im lokalen Fernsehen werden sämtliche Gesangsdarbie-tungen live übertragen. Die Sieger ziehen dann an den närrischen Faschingstagen durch die Straßen. Dem fremden Gast erschließt sich diese Art des Karnevals nur sehr schwer, denn man müßte schon extrem gut spanisch können, um die Texte und den Wortwitz zu verstehen. Beeindruckend ist es dennoch.

Spanien ist das Land der Feste. Das ganze Jahr über finden die Spanier immer einen Grund zum Feiern. Den Reigen eröffnet der Carneval, dicht gefolgt von der Semana Santa, dem Ro-cio, dann kommen die Ferias, Sommerfeste zu Ehren aller möglichen Virgenes oder sonstiger Schutzpatronen, danach die Vendimia, und dann Weihnachten. Und falls eine Lücke dazwi-schen zu lang erscheint, dann gibt es eben nationale Feiertage, die zu Brückentagen umfunk-tioniert werden, oder irgendwelche Heilige, die geehrt werden müssen, oder man macht flugs ein lokales Fest. Die Hauptsache ist, es wird laut, gibt viel zu essen und trinken, Musik und Tanz dürfen nicht fehlen, und ein wenig Volksfrömmigkeit darf auch dabei sein.

CALE-DARIO 2010

�COAC CUARTOS DE FINAL ADUL

Del lunes 1 al sábado 6 de febrero, 21 h

�COAC SEMIFINAL ADULTOS

Del lunes 8 al miércoles 10 de febr., 21 h

��COAC GRAN FINAL JUVENIL

Domingo 7 de febrero, 18 horas

�GALA ‘CARNAVAL EN LA ESCUELA’

Jueves 11 de febrero

�COAC GRAN FINAL ADULTOS

Viernes 12 febrero, 21 hs

Liveübertragung der Wettbewerbe im Teatro Falla:

www.ondacadiz.es/

Sonstige informative Seiten:

www.carnavaldecadiz.com/

www.lavozdelcarnaval.com

www.diariodecadiz.es/carnaval2010

www.cadizbook.es/

Page 17: Residentenkurier 13

J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

Gültigkeit von deutschen Führerscheinen in Spanien

Deutsche Führerscheine sind in Spanien für Residenten (noch) ohne Umtausch oder Registrie-rung gültig, unterliegen aber Befristungen. Bei Über-schreiten der Frist drohen Geldbußen und eine Fahr-erlaubnissperre von bis zu zwei Jahren! Der (neue) Straftatbestand des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ist aber nicht erfüllt.

Grundsätzlich sind deutsche Führerscheine auch ohne Registrierung in Spanien gültig. Die Registrierung kann auf freiwilliger Basis erfolgen.

Der deutsche Führerschein ermächtigt Residenten (d. h. Personen mit einem Min-destaufenthalt von 185 Ta-gen jährlich und persönli-chen oder beruflichen Bin-dungen, Disposicion adicio-nal segunda RD 772/1997) nicht zum Fahren in Spa-nien, wenn die nach spani-schem Recht erforderliche medizinische Untersuchung nicht erfolgt ist. Eine Unter-suchung ist vor Verlänge-rung des Führerscheins not-wendig, der für Personen bis zum Alter von 40 Jahren zehn Jahre gültig ist, bis zum Alter von 60 Jahren fünf Jahre und danach zwei Jahre (alle Klassen B), Art. 16 Abs. 2 RD 772/1997. Sobald die Untersuchung nach diesen Fristen vier Jahre überfällig ist, wird der Führerschein in Spanien (endgültig) ungültig, wel-ches im Führerschein und im Register entsprechend

vermerkt wird, Art. 24 lit a S. 2 RD 772/1997. Eine Verlängerung ist dann gemäß Art. 17 Abs. 3 RD 772/1997 nicht mehr möglich!

Das Fahren ohne entspre-chende Fahrer laubn is (wörtlich: La conducción de un vehículo sin ser titular de la autorización administrati-va correspondiente) stuft Art. 65 Abs. 5 lit j RDL 339/1990 als delito muy grave ein. Es wird entsprechend Art. 67 Abs. 2 RDL 3 39 / 1 9 90 m i t Bußgeldern zwischen 301 und 1500 € und einer Fahrerlaubnissperre von zwei Jahren sanktioniert.

Au s kun f t : Deu t s ch e s Konsulat

I n t e r n a t i o n a l e r

Urkundenverkehr

Wer amtliche Urkunden eines fremden Staates in Deutsch land vorlegen möchte - oder umgekehrt - sollte vorher wissen, unter welchen Voraussetzungen diese Dokumente anerkannt werden.

Urkunden werden von den Behörden oder Gerichten eines anderen Staates oftmals nur dann anerkannt, wenn ihre Echtheit oder ihr Beweiswert in einem beson-deren Verfahren festgestellt worden ist. Zuweilen kommt es vor, dass eine formal echte ausländische Urkunde inhaltlich falsch ist. Es gilt

also im internationalen Urkundenverkehr auch sicherzustellen, dass die Urkunden, mit denen ein Nachweis im anderen Land geführt werden soll, sowohl von der dafür zuständigen Stelle ausgestellt, aber ebenso inhaltlich richtig sind.

Öffentliche Urkunden, wie z. B. . Personenstandsurkunden, gerichtliche und notarielle Urkunden, Urkunden und Bescheinigungen der Ver-waltungsbehörden, werden mittels „Legalisation“ vom Konsu l a r b e am ten d e s Staates, in dem die Urkunde verwendet werden soll, in ihrer Echtheit bestätigt.

Wer als deutscher Schüler an einer spanischen Schule oder Hochschule Abschlüsse gemacht hat, dann aber in Deutschland s tudie ren möchte, muss rechtzeitig nicht nur den Nachweis ihrer Echtheit erbringen, sondern auch die Gleichwertigkeit mit inländischen Ausbildungs-gängen überprüfen lassen. I n f o r m a t i o n e n z u r Äquivalenz ausländischer Schul- und Hochschulzeug-nisse erhalten Sie bei der Zentralstelle für auslän-disches Bildungswesen des Sekretariats der Ständigen Konferenz der Kultus-minister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (Lennéstr. 6, 53113 Bonn). Dabei gelten in den einzelnen Bundesländern unterschied-liche Kriterien. Es ist also ratsam, einen Antrag in mehreren Bundesländern zeitgleich zu stellen.

Immer wieder taucht die Frage auf, in wie weit der deutsche Führerschein in Spanien gültig ist bei Residenten, die seit Jahren in Spanien leben. Da der spanische Führerschein immer nur zeitlich begrenzt gilt, sind auch Residenten gesetzlich verpflichtet, die jeweiligen Gesundheitsprüfungen zur Verlängerung des Ausweises durchführen zu lassen.

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www.konsularinfo.diplo.de

http://www.kmk.org/zab/zeugnisbewertungen.html

http://www.anabin.de/

http://www.g-daf-es.net/chancen/hilfsmittel/Notensystem%20Deutschland%20Spanien.pdf

Page 18: Residentenkurier 13

Die Reizwörter des Jahrzehnts

allein in Marbella – ganz ohne Gala !

Die Bronzemedaille vergebe ich für: „-achhaltigkeit“.

Auch wenn es ein jüngeres Mode-Wort geworden ist: Ich kriege einen Schreikrampf beim Zuhören besonders der Politikerreden! Wenn Politiker als Endsilbe ein „ig“ und dann noch ein umständliches „keit“ dazu kombinieren, dann ist das vor allem schlechtestes Deutsch! Und verschleiert nur Seifengeblasengerede und Wichtigtuerei - jetzt gerate ich schon selbst in die verpönte Substantivierung. Pfui!

Und wenn dann auch noch die Spanier bedeutsam von „Sostenibilidad“ sprechen - dann wird es auch durch inflationären Gebrauch nicht weniger schwammig und verschleiert nur, dass nämlich Klimaschutz eigentlich allen sch...nurzegal ist!

Wie lautet eigentlich Ihre Liste der Un-Wörter und Brechreiz-Klischees des Jahrzehnts? Schreiben Sie uns !

Dr. Gabriele Hefele

[email protected]

W a s w i r v o n d e n A n d a l u s i e r n l e r n e n k ö n n e n

ganz egal, ob Sie mitgemacht haben dabei oder darunter litten. Es sei auch nicht vergessen, dass allein die letzten Jahre Spanien vom Korruptionsplatz 16 über 23 auf jetzt 28 hinunter rutschte; ich glaube, nur Rumänien, Chile und Birma sind noch dahinter.

Gleich dahinter folgt das schiefe Bild von den „Reichen

und Schönen“- igittigittigitt: Besonders in Altdeutschland ist dieses bis zum Erbrechen überstrapazierte Klischee von halbgebildeten Moderatoren und Abitur-Abbrechern in sogenannten Promi-Sendungen einfach nicht auszurotten! Sieht man genauer hin, dann handelt es sich bei den Vorgeführten aber höchstens um normale oder Möchtegern- Wohlhabende, meistens aber „Kurz-vor-oder-nach-dem-Konkurs-stehende-Reiche“ und auf jeden Fall künstliche, operierte „Schöne“. Wie wär's, wenn jeder, der dieses Un-Wort des Jahrzehnts gebraucht, 10 Euro in ein Sparschwein gäbe: Das ergäbe mindestens jährlich einen Erlös von v i e r s t e l l i g e n S ummen

J edes Jahr werden immer „die Un-Wörter des Jahres“ gewählt: Für das

vergangene 2009 war es die „Abwrackprämie“. Dann gibt es dazu immer noch ein Wort aus der rotznasigen Jugendsprache: „Gammelfleischparty“ das war schon vor einem Jahr eine despektierliche Umschreibung für Kaffeefahrten von Senioren. „Abwrackprämie“ (vielleicht für Frühpensionierung?) wird von Youngsters sicher auch in so einem bildlichen Zusammenhang gesehen werden können.

Da auch gleich ein neues Jahrzehnt beginnt ist es an der Zeit, die Hitliste der schlimmsten Floskeln, Klischees und Un-Wörter der Costa del Sol zwischen 2000 und 2010 zu benennen. Da gibt es jede Menge, bei denen ich richtig-gehend Zahnweh kriege. Aber beschränken wir uns aufs „Treppchen“:

Platz 1 gehört unbestritten dem Wort Korruption hier an der Küste: Es kann zwar keiner mehr hören, jeder verdreht die Augen bei Nennung dieses Wortes, aber wenn e i n Ausdruck für die Küste und ganz Spanien steht, dann dieser! Allein schon von der Häufigkeit der Nennung her,

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In Kürze erscheint das neueste Buch der Autorin. Diesmal geht es um herrliche Anekdoten mit Tieren. Zur Buchvorstellung lädt Gabriele zu einem Tanz-Tee.

Page 19: Residentenkurier 13

Zubereitung:

Die Kartoffel durchpressen , oder fertigen Klossteig ver-wenden. 2 rohe Kartoffel schälen, fein reiben, zu den durchgepressten Kartoffeln geben. 1 Ei dazu verkneten. Mit der Hand Mehl und Semmelbrösel dazu geben, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und kneten, bis eine Masse entsteht, die man ausrollen kann.

Auf einer Folie eine ca. 25 X30 cm grosse Stücke Kartoffelmasse ausrollen, 2 Esslöffel Tomatensosse darauf verteilen, die Morzarella Scheiben darauf, Bratwurst aus der Haut gedrückt darauf verteilen, etwas Oregano und feingeschnittenen Lauch oder Frühlingszwiebel dazugeben. Mit der Folie zu einer Roulade zusammenrollen. ( geht mit der

Folie leichter , weil es nicht auf der P la t te kleb t ) Die Enden zudrücken. Auf ein mit Alu ausgelegtes Blech legen, mit geriebenem Käse bestreuen und 25 Min bei 180 Grad Umluft backen.

Mit Tomatensoße oder Tomatenkompott anrichten.

Gut ist auch Salat dazu:

Ein herzhaftes Gericht,

schnell gezaubert, und doch

außergewöhnlich

R e z e p t

Haben Sie Interesse an einem Privat-Kochkurs mit Roland

Beysel (max. 4 Personen), dann melden Sie sich bitte:

Tel: 856– 11 52 22

[email protected]

Studen tenmenu : Hühnerb rus t m i t Co la - soße

Roland Beysel

Zutaten für 4 Personen

● 500 gr gekochte geschälte Pellkartoffel ( oder fertiger Klossteig)

● 2 mittlere rohe Kartoffel

● 1 Ei

● 3 ungebrühte Bratwürste ( roh)

● 125 gr. Mozarella

● 1/2 Lauchstange

● Semmelbrösel

● 8 Löffel Tomatensosse

● Salz, Pfeffer, Oregano, Muskatnuss, Öl, Mehl, Semmelbrösel

Kartoffelroulade

S e i t e 1 9

Gutschein für den Besuch des Zoo und Botanischen Gartens in Jerez, 2 x 1 , von 2 Personen zahlt nur einer Eintritt

Sie können den Gutschein auch direkt bei den Branchen-clicks anklicken und ausdrucken

Page 20: Residentenkurier 13

Teil 9

(wer einen Teil verpaßt hat, findet alle vorherigen Kuriere im Archiv)

Nachdem ich mich akklimatisiert hatte, wollte ich nicht mehr nur die Hintergrundarbeiten( die Bars auffüllen, Flaschen etikettieren, Ordnung schaffen usw.) machen. Ich wollte wieder in den Service. Aber wir warteten immer noch auf meine Aufenthaltsgenehmigung( übrigens das längste Wort das ich je in meinem Leben gehört hatte), denn ohne die war ich praktisch illegal.

Damals hatte man sich alles perfekt ausgedacht. Damit man in Deutschland arbeiten konnte, wenn man denn wollte, gab es in Madrid eine deutsche Kommission, die die Arbeit verteilte und auch für die Aufenthaltsgenehmigungen zuständig war. Man wurde ärztlich untersucht, musste gesund sein und dann bekam man das Ding mit dem langen Namen.

Nun hatte ich ja diese Station schon übersprungen, wie ich meinte, ich hatte ja schließlich schon einen deutschen Arbeitgeber. Die fehlende Untersuchung würde ich bei einem Arzt in Bernkastel machen und dann alle Papiere nach Madrid zur Kommission schicken. So dachte ich, aber es sollte anders kommen, ganz anders!

Die Tage gingen vorbei, ich war immer noch die „Kellerassel“ und durfte keine offizielle

Arbeit machen. Langsam dämmerte es mir, da kann was nicht stimmen. Mein Chef hatte sich inzwischen erkundigt, organisierte einen Dolmetscher (ein Volksschullehrer, der aber 7 Sprachen beherrschte) , und so erfuhr ich, dass ich mit all meinen Papieren nach Madrid musste, um bei der Kommission persönlich vorstellig zu werden. Ich sollte die Papiere abgeben und dort auf meine Aufent-haltsgenehmigung warten. Wir rechneten so mit 3 Tagen Aufenthalt in Madrid.

Mein Chef probierte es noch ein letztes Mal, alles in Deutschland zu regeln, und als es wieder nicht klappte, kauften sie mir eine Fahrkarte. Ich sollte von Koblenz über Luxemburg nach Paris zum Bahnhof Gare de l’Est (Ostbahnhof). Von dort mit einem Taxi zum Gare d’ Austerliz ( ab hier fuhren die Züge in Richtung Süden), um mit dem Expresszug PARIS –MADRID zurück in die spanische Hauptstadt zu fahren und alles zu klären.

Ich war total fertig und tief deprimiert, ich konnte und wollte nicht verstehen, dass es nicht so funktionierte, wie wir uns das vorgestellt hatten. Ich sah mich als Versager schon wieder in meinem Dorf und auf der Hühnerfarm arbeiten. Ich hatte zwar nichts besessen, hatte aber das Gefühl, bereits alles verloren zu haben. Aber eigentlich muss es ja keiner (auch meine Eltern nicht) wissen, es sind ja nur drei Tage in Madrid. Dachte ich, dachten wir alle.

Aber das Leben hat seine eigenen Regeln!!!!!!!

P á g i n a 2 0 S e r i e A u s w a n d e r n

JE-SEITS VO- A-DALUSIE-

Der Junge von der Hühnerfarm

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„ j unge r Mann , e s wa r t en so v i e l e Menschen h i e r und zuhause a u f i h r e Pap ie r e , d i e haben do r t i n Deu t sch land ke i ne Ahnung , wie e s h i e r aus s i eh t .

P á g i n a 2 1 S e r i e A u s w a n d e r n

Mit Händen und Füßen gelingt mir die Verständigung, und schließlich sitze ich im richtigen Zug in Richtung Madrid! Dieses Mal hatte ich mehr Geld dabei als vor ein paar Jahren. Mein Monatsgehalt von 280 DM und noch zusätzlich 100 DM extra für eventuelle unvorhergesehene Kosten. Am Madrider Hauptbahnhof nehme ich mir ein Taxi zur Pension Doña Juanita, genau wie Jahre zuvor. Und auch der Empfang ist wie früher: mütterlich nimmt Sra. Juanita mich in ihre Arme und begrüßt mich herzlich, aber mit Fragezeichen in den Augen. Nachdem sie mir ein Zimmer gegeben hat, erzähle ich ihr, wie es mir damals ergangen ist, dass ich nicht mit meinem Freund nach Hause zurück bin, sondern in Alicante gearbeitet habe und von dort aus nach Deutschland gegangen bin. Ich zeige ihr meine Papiere und die Adresse von der Deutschen Kommission, die Gott sei Dank nur drei Strassen weiter ist. Die gute Señora, sie will morgen mit mir dorthin gehen. Aber jetzt sagt sie: „Antonio, geh schon mal duschen, ich richte dir was zu essen und dann gehst du anschließend sofort ins Bett, damit du morgen früh fit bist!“

Am nächsten Morgen stand ich um 8:30h bei ihr in der Küche und trank einen heißen Kakao, anschließend machten wir uns gemeinsam auf den Weg in Richtung „La Castellana“, Calle Arlaban, n°7. Wir fragen uns nach dem richtigen Zimmer durch und ich kann meine Unterlagen abgeben. Da hier deutsch gesprochen wird, kann ich mit meinen kleinen Deutschkenntnissen schon ein bisschen glänzen, denke ich, aber außer „Guten Morgen“ kommt mir vor lauter Nervosität nichts über die Lippen. Meine Unterlagen werden eingehend geprüft und für OK befunden. Mir fehlt jetzt nur das JA der deutschen Behörde. Auf meine Nachfrage, wann ich denn damit rechnen könne, gab man mir die Auskunft, dass es da keine einheitliche Regelung gäbe, mal ginge es schnell, mal langsam. Aber ich war es zufrieden und ging zur Feier des Tages mit meiner Pensionswirtin Juanita einen Kaffee trinken.

Am nächsten Tag stehe ich 20 Minuten vor der Öffnungszeit wieder vor der gleichen Tür und warte auf Einlass. Ich werde hereingebeten und man fragt wieder nach meinem Namen. Man schaut sich die Papiere an und dann werde ich nach meinem Wohnort in Spanien gefragt. Ich antworte wahrheitsgemäß mit „Andalusien“ und die Dame empfiehlt mir nach Hause zu fahren und dort auf die Papiere zu warten. Ich traue meinen Ohren nicht und frage sie:“ Wieso? In Deutschland hat man mir gesagt, es dauere nur 2

Tage, dann bekäme ich die Papiere und könnte zurück nach Deutschland fahren. „ Nein junger Mann, bedeutet sie mir, sie sehen, es warten so viele Menschen hier und zuhause auf ihre Papiere, die haben dort in Deutschland keine Ahnung, wie es hier aussieht. Glauben sie mir! Geben sie mir ihre Adresse und wir schicken ihnen die Papiere zu.“

Ich glaube ihr erstmal nicht und gehe 5 Tage immer wieder hin, um nach meinen Papieren zu fragen. Aber es ist so, wie sie mir schon sagte, es dauert. Ich beschließe doch nach Hause zu meinen Eltern nach Marchena zu fahren. Ich kaufe mir ein Bahn Ticket Madrid – Sevilla und telegrafiere nach Hause: Liebe Eltern ich komme morgen nach Hause, es ist alles in Ordnung, mir geht es gut. Bis morgen Mittag, Antonio

Während ich in meinem Domizil, der Pension Juanita meine Koffer packte, fragte ich mich immer wieder, was soll ich nur meinen Eltern erzählen?? Sie hatten wohl Recht ,als sie meinten, ich solle in Alicante bleiben. Ich war sehr enttäuscht, auch von mir selbst. Ich sah mich schon fast gescheitert auf meinem Weg in eine bessere Zukunft.

Fortsetzung folgt

(Die vorherigen Teile kann man im Archiv nachlesen. Einfach die Ausgaben öffnen und als pdf herunterladen, dann kann man darin weiterblättern)

Page 22: Residentenkurier 13

P a r t n e r a n g e b o t e f ü r R e s i d e n t e n , B r a n c h e n - c l i c k

P á g i n a 2 2

Page 23: Residentenkurier 13

P á g i n a 2 3 J a h r g a n g 2 , A u s g a b e 1 3

Page 24: Residentenkurier 13

S p r a c h k u r s S e i t e 2 4

Beim letzten Mal sprachen wir über den berberischen Feld-herren Tariq. Er war Statthalter von Tanger und ist im Jahre 711 von Afrika nach Spanien übergesetzt. Er hat sich im Felsen von Gibraltar versteckt, der später nach ihm benannt wurde (Gibraltar = Jabal Tariq, deutsch transkribiert: Dschebel Tarik, Berg oder Fels von Tariq). Bereits ein Jahr vorher, also im Jahre 710, hatte sein Herr Tarig Ibn Malluk das spätere Tarifa eingenommen. Unser „Guzmán el Bueno“ spielte dort sechs Jahrhunderte später eine wichtige Rolle.

Guzmán ist übrigens wie Rodrigo (Roderich) ein gotischer bzw. germanischer Name (Gutmann), ebenso wie „Burgos“, „Burguillo“, ja sogar das scheinbar roma-nische Wort für Krieg, nämlich „guerra“, „guerre“ kommt aus dem germanischen „werra“, daraus ist auch englisch „war“ entstanden.

In der Westgotenzeit haben sich in Spanien noch so „urige“ Namen erhalten wie „Gumersindo, Hermenegildo oder Ataúlfo. Es gab auch einen Westgotenkönig namens Wamba. Die Ortschaft Wamba liegt nicht in Afrika, sondern in der Provinz Valladolid. (Altkastilien, heute Castilla y Leon).

In Andalusien finden wir natrugemäß keine oder kaum Spuren von der Herrschaft der Westgoten, zwischen der der

Sprachkurs der besonderen ART ,

mit unserem Leser Erwin Penkert

Zur Person:

Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher für Spanisch und Portugiesisch sowie Arabist (Universitäten Madird und Tunis), jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Residenten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern etc. zu begleiten.

Wir möchten künftig mit ihm auch charlas und coloquien anbieten.

Römer und der Araber in Spanien. Immerhin konnte sich n ach d e r ve rh ee r end en Niederlage der Westgoten 711 „bei uns“ am Guadalete einer ihrer Feldherren, Pelazo (Pelagius) retten. Er gründete zu sammen mi t anderen versprengten Edelleuten das Königreich Asturien im Norden und begann von dort die Reconquista (Rückeroberung).

Es dauerte dann noch fast acht Jahre, bis mit dem Fall der letzten maurischen Bastion Granada unter ihrem König Abu Abdallah (dem spanischen Boabdil) 1492 schließlich alles wieder unter christlicher Führung war. Auch im Jahre 1340 hatte es bereits in unserer Gegend einen christlichen Sieg über die Mauren gegeben, mämlich bei der „Batalla del Salado“, also der Schlacht am Rio Salado.

Rodrigo

Im 11. Jahrhundert gab es in Kastilien einen Edelmann, Rodrigo (RUI) Díaz de Vivar aus der Ortschaft Vivar bei Burgos (heute Vivar del Cid). (Im Sommer werden dort die „Jornadas Cidianas“ veran-staltet. Rodrigo wurde von den Mauren „Sid“ (Sayyid = Herr) benannt, daher kennen wir heute „El Cid“ oder „El Cid Campeador“. Er wurde zum spanischen Nationalhelden. Im Film „El Cid“ hat ihn Charlton Heston verkörpert, seine

Ehefrau Doña Jimena spielte Sofia Loren, den Grafen ordoño Raf Vallone.

Die Ableitung von Rodrigo zu Rodriguez führt uns zu spanischen Familiennamen mit der Endung –„ez“ (wie Perez, González, Ibánez und hundert andere). Spaniens derzeitiger Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero wird meist, entgegen der Regel, nur mit seinem zweiten Nachnamen, dem Mutternamen Zapatero genannt, vokstümlich auch ZP (ausgesprochen ZETAPE). Der Name des Premiers wird m a n c h m a l a u s S p a ß eingedeutscht und heißt dann: „Josef Ludwig Roderichssohn Schuhmacher“. Einen echten „Schuster“ haben wir ja auch hier in Spanien, lange Zeit beim spanischen Fußball.

Der Name Rodriguez hat im Spanischen eine besondere Bedeutung: damit bezeichnet man Strohwitwer, und zwar solche mit Hintergedanken. Gemeint sind brave Ehemänner und Familienväter, die im Hochsommer ihre Familien voraus in die Ferien ans Meer oder in die Berge geschickt haben, während sie noch bei der Arbeit schwitzten. Dabei genießen sie gelegentlich die Freiheiten des Strohwitwers, und geben der eventuellen Flirtpartnerin zur Tarnung s c h l i c h t i m m e r d e n Allerweltsnamen „Rodriguez“ an.

Autor: Erwin Penkert

Fortsetzung folgt

Erwin Penkert gibt uns an dieser Stelle neue Einblicke in die spanische Sprache, damit uns nicht mehr alles so „spanisch“ vorkommt. Wir planen mit ihm auch ein paar kleine Vortäge, sobald wir einen geeigneten Raum und Rahmen finden.

Zunächst geht es um typisch spanische Namen aus unserer Region, hier Teil 2 (Teil 1 im Archiv)

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P á g i n a 2 5

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D i e l e t z t e S e i t e S e i t e 2 6

Bilder der Ausstellung „otra mirada de Chiclana“, wie Residenten ihre neue Heimat sehen

Von Yvonne Ferrier , Mitglied bei CHIFRA

The gem in the crown for Chiclana. The most beautiful beach I have ever seen, so clean and perfect. Please do not ever let it be made more commercial, it is wonderful as it is

Diese und weitere wunderbare Aufnahmen von Chiclana fanden bei der Jury keinen Gefallen, ob es vielleicht an Yvonnes Kommentar lag?

Chiclana has many interesting and historic buildings and also has had many famous residents but how do you find out about them if you are not very good at speaking Spanish? There is little touristic information for English speakers and most of it is very basic. A walking tour of the town with information about all the interesting things that can be seen would be good. Most tourists probably think Chiclana is not very interesting and never discover things like 2apoleons’ house or the statues and wall plaques that are all over town. The new touristic website is very poor.

Gerne zeigen wir die Aufnahmen in unseren Bildern des Tages im a k t u e l l e n B l o g : h t t p : / /residentenkurier-aktuell.blogspot.com/

Wenn auch Sie Fotos hatten, die nicht in die Auswahl kamen, wir veröffentlichen Sie gerne. Bitte einfach per mail zusenden.