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Ausgabe 2 2013 9,50 Hier spielt das Leben: Die Immobilien des Ruhrgebiets Immobilien sind weit mehr als nur Bausubstanz, ein Markt oder eine Wertanlage. In ihnen wohnen, leben und arbeiten wir. Damit diese Lebensräume auch weiterhin lebens- und liebenswert bleiben, braucht es umsichtige Planung, vertrauensvolle Zusammenarbeit, zündende Innovationen – und auch ein wenig Philosophie. Bild: Christian Richters für Gerber Architekten

ruhrZeit 02/2013

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Zweite Ausgabe der ruhrZeit 2013

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Hier spielt das Leben: Die Immobiliendes RuhrgebietsImmobilien sind weit mehr als nur Bausubstanz,ein Markt oder eine Wertanlage. In ihnen wohnen, leben und arbeiten wir. Damit diese Lebensräume auch weiterhin lebens- und liebenswert bleiben, braucht es umsichtige Planung, vertrauensvolle Zusammenarbeit, zündende Innovationen – und auch ein wenig Philosophie.

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wie werden wir in Zukunft leben und arbeiten und wie können wir schon heute die Weichen dazu stellen? Diese Fragen treibt die Menschen im Ruhrgebiet nicht erst seit der Initiative des Strategieprozesses 2030 um, dem sich die Stadt Essen derzeit stellt. Das Leben und Arbeiten in der Region hat sich vor dem Hintergrund des Wandels von der Industrie-region in einen Innovations- und Dienstleistungssektor stark gewandelt und befindet sich weiterhin im Fluss.

Wie können wir in 10, 20, 30 Jahren wohnen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich auch die Generation 50plus auf der ID55-Kongress- und Eventwoche vom 1. bis 9. Juni in Herne. Diskutiert werden Wohnwünsche und Herausforderungen für die Stadtentwicklung und Planung in einem sich wandelnden Ruhrgebiet. Ein Thema, das gut zum aktuellen Schwerpunkt der ruhrZeit passt, wie Sie an den vielfältigen Beiträgen zu Wohnqualität, Architektur und Immobilien- entwicklung sehen können.

Hochkarätig und vielseitig besetzt war auch die Diskussionsrunde bei den Architekten Koschany + Zimmer im April, die lebhaft und engagiert über „Urbanes Wohnen – vom Trend zum Lebensgefühl“ diskutierten. Lesen Sie hierzu mehr auf den Seiten 12 und 13.

Wie geht das Ruhrgebiet mit seinen begrenzten Ressourcen an Gewerbe- und Wohnflächen um? Das Statistische Landesamt IT.NRW genehmigte in der Metropole Ruhr im vergangenen Jahr weniger Wohnungen als 2011, während die Zahl NRW-weit gestiegen ist. Zu verzeichnen sind außerdem starke Schwankungen zwischen den einzelnen Städten. In Oberhausen stieg die Zahl der genehmigten Neubau-Wohnungen um fast 160 Prozent, während sie in Dortmund um 47,7 Prozent zurückging. Und bei den genehmigten Einfamilienhäusern in der Metropole Ruhr ging die Anzahl von 3.630 im Jahr 2011 auf 2.831 im Jahr 2012 zurück. Wie vielseitig es sich im Ruhrgebiet lebt, erfahren Sie im Innenteil dieser Ausgabe.

Darüber hinaus hat die Redaktion ein Kind des Ruhrgebiets nach Athen begleitet. Otto Rehhagel war in freundschaftlicher Mission unterwegs zu den Griechen, um den Menschen Mut zu machen in einer schwierigen Zeit. Im Gepäck hatte er nicht nur jede Menge Erinnerungen an seine schöne Zeit als griechischer Nationaltrainer, sondern auch Geschenke von Rot-Weiss Essen. Lesen Sie hierzu die Seiten 58 und 59 und beach-ten Sie die Bilderstrecke auf www.ruhr-zeit.de

Wir wünschen Ihnen wie immer viel Freude bei der Lektüre.

Bernd Schürenberg & Karin FreisledererHerausgeber Chefredakteurin

Liebe Leserinnen und Leser,

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6News Ruhrgebiet

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Titelthema Immobilien

10Interview mit Thomas Westphal, Wirtschaftsför-derung metropoleruhr

12Der Traum vom urbanen Wohnen

14Lebenswerte Projekte: Eckehard Adams Wohnungsbau

16Immobilienthemen im Ruhrgebiet: Gebag und Immobilien Stein

18Interview mit Ralf Zim-mer-Hegmann, Institut für Landes- und Stadtent-wicklungsforschung

20Architekturschätze zum Entdecken

22Gerber Architekten: Architektonische Zeichen

24(Auf) Logistik bauen: Log4Real

26 Essen: Starker Immobilien standort

28Alleskönner auf dem Prüfstand: Institut für Ziegelforschung

30Es werde grün: DGW Bodensysteme

geschäftsSinn

32MIZ im Wachstum

33Aldi wird 100

34Design fürs Leben: Hetkamp

netzWerke und superVison

36business club ruhr – zum Thema Kleiderordnung im Unternehmen

38BusinessgolfenTunierstart Company Cup

ruhrMedizin

40Keine Federn lassen: Die Taubenklinik in Essen

Seite 10

Seite 21

Seite 44

Es ist ruhrZeit

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41Ärzte im Gespräch: Düsseldorf IN

42Interview mit Bundesge-sundheitsminister Daniel Bahr

44Schön auf den Beinen – die Capio-Klinik

autoMobil

47Expressiv: Die neue CLA-Klasse

48 Ghibli: Sportlicher Fahrgefährte

kulturGüter

50Generationenprojekt Re-naturierung: Die Emscher

54Extraschicht 2013

56Bayreuth feiert Wagner

fernWeh

57Südafrika entdecken

58Besuch bei Freunden: Otto Rehhagel und Hans-Joachim Fuchtel in Griechenland

60Kos: Perle der griechischen Inseln

62Shanghai: Stadt der Zukunft

64Gesundheits-Wellness in Südtirol

gaumenFreuden

66Kochen mit Wildkräutern

68Neuer Chef am Herd: Casino Zollverein

lebensArt

70Heimliche Stars im Bad

stilFrage

72Mutige Männermode

74Immobilien-Sitter: Die Hauswächter

Seite 54

Seite 68

Seite 59

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Er kann komplizierte Dinge einfach erklären: Prof. Dr. Ferdi Schüth. Der Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Kohlenforschung in Mülheim und CENIDE-Mitglied spricht in einer Vorlesungsreihe an der Universi-tät Duisburg-Essen über „Energiesysteme der Zukunft – chemische und physikalische Aspekte“. Wer ihn kennt, weiß, dass es voll wird. Schüth ist Mitglied des Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE) und wurde bereits mehrfach für seine wegweisende Forschung in der Kata-lysatortechnik ausgezeichnet. Als Mitherausgeber des Sachbuches „Die Zukunft der Energie – Die Antwort der Wissenschaft“ kennt er die Mate-rie genau. Der inhaltliche Schwerpunkt der Veranstaltung liegt unter anderem auf technologisch-wissenschaftlichen Ansätzen, mit denen die Energiewende realisiert werden kann.

Die Vorlesungsreihe ist bereits gestartet und gehört zur Serie der „MPI Lectures“, die von Wissen-schaftlern der Max-Planck-Insti-tute gehalten und von der Fakultät für Chemie, CENIDE und dem Cen-ter for Energy Research (CER.UDE) veranstaltet wird. Weitere Termine der öffentlichen, je etwa andert-halbstündigen Vorträge sind immer montags am 27. Mai sowie am 3. und 10. Juni. Beginn der Vorlesung ist jeweils um 13 Uhr im Seminar-raum 2.42 des kürzlich eingeweih-ten NanoEnergieTechnikZentrums am Campus Duisburg, Carl-Benz-Str. 199.

Seit März 2013 fährt sie wieder ihre bekannte Strecke entlang des nörd-lichen Baldeneysees: Die SeeLinie 181 bringt bis zum 6. Oktober ihre Fahrgäste am Wochenende sowie an Feiertagen alle 30 Minuten von der Haltestelle Heisingen Balde-neysee über Stadtwaldplatz, Hügel/Regattahaus bis zum Porthofplatz in Essen-Werden und zurück.

Mit der SeeLinie wird eine Vielzahl von Freizeitangeboten am nördli-chen Baldeneysee erschlossen. Auf ihrem Weg berührt sie zahlreiche Aussichtspunkte wie etwa die Korte Klippe. Dieser Aussichtspunkt liegt über dem Baldeneysee, unweit der Haltestelle Haus Ruhreck und mit-ten im Schellenberger Wald.Und so kommen Wochenendaus-flügler auf ihre Kosten: Man kann ab der Haltestelle Hügel/Regatta-haus entlang des Baldeney-sees herrlich wandern. Über den

Die EVAG-SeeLinie 181 ist wieder unterwegs

Energiewende ganz praktisch

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gepflegten Kruppwald erreicht man die Villa Hügel. Vor allem im Som-mer lädt das ehemalige Licht- und Luftbad, heute Seaside Beach, zum Sonnenbaden und Chillen ein. Ein Minigolfplatz und Außengastrono-mien mit Seeblick liegen gleich um die Ecke.

Manch einer nimmt auch gerne den Seeweg und fährt mit der Wei-ßen Flotte Baldeney von Heisingen nach Hügel und mit der SeeLinie 181 wieder zurück. An der Halte-stelle Werden S besteht die Mög-lichkeit zum Umstieg zu den Bus-linien 169, 180 und 190 sowie zur S-Bahn-Linie S 6. An der Halte-stelle Heisingen Baldeneysee kön-nen die Fahrgäste in die Buslinien 141, 145, 146 oder SB 14 umsteigen. Es gilt der VRR-Tarif. Den Fahrplan der SeeLinie 181 gibt es im Internet auf www.evag.de.

Prof. Dr. Ferdi Schüth

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Die neu gewählte Vollversammlung der Industrie- und Handelskam-mer zu Essen (IHK) hat in ihrer konstituierenden Sitzung am 12. März 2013 Jutta Kruft-Lohrengel, geschäftsführende Gesellschafte-rin des Autohauses Kruft GmbH in Oberhausen, zur neuen Präsidentin gewählt. Sie folgt damit Dirk Grü-newald, der nach 15-jähriger Amts-zeit nicht wieder kandidierte und aufgrund seiner besonderen Ver-dienste für die IHK vom „Parla-ment der Wirtschaft“ einstimmig zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Mit Jutta Kruft-Lohrengel steht erstmals in der 173-jährigen Geschichte der Essener IHK eine Frau an der Spitze. Seit März 2008 gehört sie dem IHK-Parlament an und wurde in dem Jahr als Vizeprä-sidentin in das Präsidium der IHK zu Essen gewählt. Darüber hinaus

Jutta Kruft-Lohrengel neue IHK-Präsidentin

engagiert sie sich ehrenamtlich und beschäftigt in ihrem Unternehmen in Oberhausen 70 Mitarbeiter – dar-unter 14 Azubis in kaufmännischen und technischen Ausbildungsbe-rufen. Mit ihren regionalen Hand-lungsprogrammen will die IHK eine Grundlage für die zukünftige Ent-wicklung der MEO-Region wirt-schaftsfreundlichste und wachs-tumsstärkste Region schaffen. „Wir haben das Ziel noch nicht ganz erreicht, aber unter der Präsident-schaft von Dirk Grünewald haben wir eine gute Wegstrecke zurück-gelegt“, so IHK Hauptgeschäftsfüh-rer Dr. Gerald Püchel. „Ich bin mir sicher, dass wir mit unserer neuen IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohr-engel diesen erfolgreichen Weg wei-ter gehen und diesem Ziel noch näher kommen werden“.

Der Essener Unternehmensverband (EUV) hat den Umbau seiner Zentrale zum „Haus der Wirtschaft“ erfolgreich abgeschlossen. Am Eröffnungs-tag besuchte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin den EUV für einen Rundgang durch die neue Zentrale und zeigte sich beeindruckt: „Ein offe-nes Haus, das über die Stadtgrenzen von Essen hinaus Vorbildcharakter hat.“ Im Beisein von Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß und IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel wurde das Haus offiziell eröffnet. Bei beiden stieß das Konzept des „Hauses der Wirtschaft“ auf große Zustim-mung. „Gemeinsam wollen wir die Stadt Essen weiterentwickeln. Das geht nur miteinander. Nutzen wir das ‚Haus der Wirtschaft‘ mit seinem offenen einladenden Charakter zum konstruktiven Dialog für Essen“, fordert Jutta Kruft-Lohrengel auf.

Orientierungspunkt für eine neue HuyssenalleeKern des Konzepts als war der komplette Umbau des Erdgeschosses. Hier entstand ein Foyer mit Konferenz-Kapazitäten und lichtdurchfluteten Sit-zungsräumen. Die Investition in Umbau und Sanierung betrug rund 5,4 Millionen Euro. Der Erhalt der Fassadensprache aus den 50er Jahren bei gleichzeitiger energetischer Sanierung war eine bauliche Herausforderung. Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß freute sich über einen weiteren architektonischen Akzent, der sich ganz hervorragend in das hochattrak-tive Ensemble von Philharmonie und Opernhaus einfügt: „Ich bin opti-mistisch, dass vom ‚Haus der Wirtschaft’ als Orientierungspunkt wertvolle Impulse für eine weitere Ertüchtigung der Huyssenallee ausgehen werden.“

Die Huyssenallee soll möglichst wie-der an bessere Zeiten anknüpfen − da ist das behutsam sanierte „Haus der Wirtschaft“ ein erster Orientie-rungspunkt für weitere Konzepte.

Forum für Externe und Mitglieder„Mit dem ‚Haus der Wirtschaft‘ bie-ten wir den Unternehmen eine kom-petente Arbeitsrechtsplattform im Zentrum von Essen. Die direkte Nachbarschaft zum Aalto-Theater und der Philharmonie war für uns gleichzeitig eine Verpflichtung, eine gute städtebauliche Lösung vorzule-gen“, fasst EUV-Hauptgeschäftsfüh-rer Ulrich Kanders zusammen. Und EUV-Vorstandsvorsitzender Dr. Hen-ner Puppel resümierte zufrieden am Eröffnungstag: „Wir haben es ange-packt und es ist uns gelungen“– die einhellige Meinung der EUV-Mit-glieder zu ihrem neuen „Haus der Wirtschaft“.

Essener Unternehmensverband eröffnet Essens erstes „Haus der Wirtschaft“

IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel mit IHK-Ehrenpräsident Dirk Grünewald (r.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel.

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EUV-Vorstandsvorsitzender Dr. Henner Puppel mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vor dem neu eröffneten Haus der Wirtschaft (unten).

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Architektur

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„Die Baukunst ist auch eine Kunst. […] Verglichen mit zeitgenössischer Musik oder Malerei hat Architektur ein viel größeres Potential, normale Leute abzuholen, weil etwas einfach sehr gut funktioniert, etwas praktisch ist und schön.“-

Peter Zumthor

Die Baukunst ist auch eine Kunst„Ja, das möchste: // Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, // vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße …“ Kurt Tucholsky 1927, Berliner Illustrirte Zeitung

„Architektur ist gefrorene Musik. (Möge es immer beschwingt und harmonisch zugehen in diesem Haus!)“ Arthur Schopenhauer (1788-1860), dt. Philosoph

„Ja, das möchste: // Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, // vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße …“ Kurt Tucholsky 1927, Berliner Illustrirte Zeitung

„Die Baukunst ist auch eine Kunst. […] Verglichen mit zeitgenössischer Musik oder Malerei hat Architektur ein viel größeres Potential, normale Leute abzuholen, weil etwas einfach sehr gut funktioniert, etwas praktisch ist und schön.“-

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„Zwischen Wohnungsbau und Siedlungsbau liegen Welten. Siedlungsbau ist ein Traum aus der ‚alten Welt‘.“Karl Ganser

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Architektur

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Die Baukunst ist auch eine Kunst

„Du bist keine Schönheit // Vor Arbeit ganz grau // Liebst dich ohne Schminke // Bist ne ehrliche Haut // Leider total verbaut // Aber gerade das macht dich aus …“ Herbert Grönemeyer 1984, „4630 Bochum“

„Als Architekt und Planer sollte man sich darüber im klaren Sein, dass der Wurm nicht dem Angler schmecken muss“Prof. Dr. Volker Eichener, ebz Business School, 2013

„Architektur beginnt für mich mit den Menschen. Sie ist im Wesentlichen eine Antwort auf Bedürfnisse, sowohl materiell als auch geistig. Lord Norman Foster 2008, im Interview mit Die Zeit

„Anton“, sachtä Cervinski für mich,„Balt geetat widder los mit den Gaaten,Un ich freu mich drauf,Wie dazzo allet am waxen is,Un dann hasse immer watt im Pott,Frischet Stielmuss, un Ärpsen un Bohn …“Wilhelm H. Koch 1995, „Kumpel Anton 1. Der ganze Kwatsch fon die letzten Jahre“

„Stadtluft macht frei“ Rechtsgrundsatz im Mittelalter

„Architektur und Städtebau sind weder kultureller Luxusnoch entbehrliche Dekoration. Vielmehr erwächst aus diesen grundlegenden Bausteinen einer Stadt lebenswerte Umwelt und städtische Identität.“ - Aus der Zielsetzung des Wiesbadener Architekturzentrum

„THE PEOPLE – Where will they go?“Ebenezer Howard, Erfinder der Gartenstadt, 1898

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Worin bestehen die Aufgaben des Projektes „Gewerbliches Flächen-management Ruhr“?Unter dem etwas sperrigen Begriff „Wirtschaftsflächen Metropole Ruhr. Entwicklung und Manage-ment“ hat die Wirtschaftsförde-rung metropoleruhr GmbH (wmr) auf der Basis ihres Geodaten-Infor-mationssystems ruhrAGIS vor zwei Jahren das mit Landesmitteln geförderte Projekt „Gewerbliches Flächenmanagement Ruhr“ (GFM) auf den Weg gebracht. Abgebildet werden alle verfügbaren Flächen in der Region. Mit diesem Datenpool wurde eine Grundlage geschaffen, die von allen Städten und Krei-sen des Ruhrgebiets mitgetragen wird und die deren Zutun erfordert. Zusätzlich wird ein Monitoring-Tool erprobt, um alle Büroflächen in der Metropole Ruhr zu erfassen. Damit lassen sich umfassende und qua-litativ hochwertige Aussagen zur Flächenverfügbarkeit und -ent-wicklung machen. Dieses Gemein-schaftsprojekt, über das beglei-tend ein „Marktbericht“ vorgelegt wurde, gewann übrigens als vor-bildliches Kooperationsprojekt im letzten Jahr den vom Initiativkreis Ruhr ausgelobten ersten Preis.

Wie beurteilen Sie den Gewer-beflächenmarkt der Metropole Ruhr?Wir wissen: Die Wirtschaft in der Region agiert flächensparend, ganze zwei Drittel des jährlichen Flächenumsatzes von rund 650 ha finden im Bestand statt, im verblei-benden Drittel gibt es die meisten Neuansiedlungen auf ehemaligen Industriebrachen und nur ein klei-ner Rest geht auf Freiflächen. Wir wissen dank unserer Erhebungen aber auch, dass ein erheblicher Bedarf an zusammenhängender Fläche besteht. Darüber hinaus gibt es gewerblich-industriell Potenzi-alflächen von einer Gesamtgröße von 2.721 ha, davon ist aber fast die Hälfte noch belastet und damit nicht verfügbar am Markt.

Ein großes Problem sind die Rest-riktionen der Flächenverwertung. Wie kann deren Abbau beschleu-nigt werden?Nur ein frühzeitiger und gezielter Abbau von Restriktionen kann mit-telfristig eine Blockade der gewerb-lichen Flächenentwicklung verhin-dern. Auch hier liegt der Schlüssel in der Kooperation: Die wmr emp-fiehlt in ihrem bereits erwähnten Marktbericht als „Werkzeuge“ die

"Es fehlt an verfügbaren Flächen für Industrieansiedlungen"

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Fortsetzung der Brachflächenent-wicklung, den gezielten Abbau von Infrastruktur- und Eigentums-restriktionen, den regional orga-nisierten Flächentausch und die Einbeziehung von Betriebserwei-terungsflächen. In enger Zusam-menarbeit der Städte und Kreise, der Kammern, dem Land NRW und dem RVR sollte dies in einem von der regionalen Wirtschaftsförde-rung eingesetzten Prozess koordi-niert werden.

Auf der einen Seite sind Flä-chen im Ruhrgebiet knapp, an anderen Stellen beklagen Städte Freistände mitten im innerstäd-tischen Bereich – Beispiel Dort-mund: Der Westenhellweg ist hochbegehrt, die Nordstadt muss werben, um die Gewerbeimmobi-lien zu besetzten. Wie kommt es zu solchen Diskrepanzen und was kann man diesen entgegensetzen? Vermutlich denken Sie nicht an Gewerbeflächen in dem Sinne, dass Sie hier Industrie ansiedeln wollen, sondern an Bürostand-orte, Ladenlokale, Immobilien-standorte, also Mischimmobilien. Der Westenhellweg, eine Fußgän-gerzone, zählt nicht nur zu den Haupteinkaufsstraßen der Dort-munder City, er kann durchaus in einem Atemzug mit der Schilder-gasse in Köln, der Zeil in Frank-furt oder sogar mit der Kaufinger-straße in München genannt werden und ist eine renommierte und viel frequentierte Einkaufsmeile. In die-ser begehrten Lage sind die Mie-ten hoch und es gibt kaum Leer-stände. So etwas kann man nicht künstlich schaffen, man kann aber eine Menge dafür tun. Insgesamt

ändert sich das Kaufverhalten, befindet sich der Einzelhandel in einem Umbruch. Hier spielt auch das Internet eine große Rolle – der Online-Handel wächst ständig wei-ter, und das hat natürlich Effekte für den lokalen Einzelhandel. Um Geschäfte lebendig zu halten, müs-sen die Stadtteile gerade auch für die Laufkundschaft attraktiv blei-ben – hier wird sich das Angebot an die sich verändernden Wünsche der Käufer und Konsumenten anpas-sen müssen.

Welche Flächen-Knappheiten sind besonders dringlich?Es fehlt allenthalben an verfügba-ren Flächen für Industrieansied-lungen, das ist in der Tat ein gro-ßes Problem. Flächen gibt es, sie sind aber zum Teil noch mit Altlas-ten belegt und müssten aufbereitet werden. Das Land fördert die Flä-chensanierung nicht mehr. Deswe-gen müssen wir uns in der Region etwas anderes einfallen lassen wie beispielsweise Flächentausch – wir sind aber gleichwohl mit der Lan-desregierung im Dialog, um hier zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, wie diese Industriebra-chen für den Markt wieder zugäng-lich gemacht werden können.

Wo liegen die Chancen und Nach-teile des Ruhrgebiets in puncto Gewerbeimmobilien, sowohl in seiner Eigenschaft als Ballungs-zentrum als auch in dem „Parti-kularismus“ der Metropole Ruhr?

Wir haben hier zunehmend ver-standen, dass sich „Partikularis-mus“ bei der Investorenakquise nicht positiv auswirkt. Mit dem Gewerblichen Flächenmanagement Ruhr (GFM) sind wir auf einem guten Weg für eine gemeinsame, abgestimmte Strategie in der Flä-chenvermarktung. Das GFM ist ein anerkanntes Tool für eine gemein-same, interkommunale Koopera-tion – aber auch hier wollen und können wir noch besser werden. Die einzelnen Kommunen haben längst verstanden, dass es obers-tes Ziel sein muss, einen interes-sierten Investor in der Region zu halten. Wenn eine Kommune viel-leicht keine passende Fläche bieten kann, ist es inzwischen gelernte Praxis, bei der Nachbarkommune anzuklopfen: Das ist immer besser, als einen potentiellen Investor und Arbeitgeber woanders hinziehen zu lassen. Von einer Ansiedlung profi-tieren alle, auch die umliegenden Kommunen.

Gibt es neue Trends oder eine Immobilienform mit besonders vielversprechender Zukunft wie Kreativquartiere oder Themenim-mobilien, die Synergien hervor-bringen sollen?Das Ruhrgebiet ist eine Region im Aufbruch für die Kreativwirt-schaft und ist eine wahre Fund-grube für Kulturschaffende und Kreative: Areale mit hohem Life-Style-Faktor, innerstädtische Sze-neviertel, schöne Altbauten oder ungenutzte Zechen- und Hafen-quartiere sind ein Schatz, den es zu heben gilt. Hier gibt es ganz eigene Dynamiken, und für den

Wandel in der Region spielen krea-tive Unternehmen eine ganz beson-dere Rolle: Sie verändern und beleben ganze Stadtteile neu und schaffen Lebensqualität. Synergien schaffen auch die auf Nachhaltig-keit ausgerichteten energie- bzw. ressourceneffizienten Gewerbege-biete, ein Anliegen, das man schon aus der Wohnungswirtschaft kennt und das zunehmend für Gewerbe-produzierende eine ganz wesentli-che Rolle spielt. Grundlage dafür ist beispielsweise die gemein-same kostengünstige Nutzung von In frastruktureinrichtungen und Energieversorgung. Das spart Kosten und erhöht somit auch die Attraktivität der Fläche bzw. des Standorts.

Welche Strategien verfolgen Sie bei der Vermarktung von Gewer-beflächen und -immobilien?Natürlich sind wir bei der Stand-ortsuche behilflich und ein wichti-ger Ansprechpartner – wir kennen die lokalen Gegebenheiten vor Ort und kooperieren intensiv mit allen wichtigen Akteuren der Region. Ein wichtiges Datum für die Standort-werbung ist auch der gemeinsame jährliche Auftritt auf der EXPO REAL in München, wo sich alle Kommunen der Metropole Ruhr unter einem Dach präsentieren. Die wmr organisiert federführend die-sen viel beachteten Gemeinschafts-stand. Aber ganz wesentlich ist uns auch die Bestandspflege. Wir möchten, dass die Unternehmen, die schon da sind, sich hier best-möglich entwickeln und dass sie

expandieren können. Wir haben viele gute Unternehmen, hier gibt es einen soliden Mittelstand.

Welchen Stellenwert hat in der Gewerberaumplanung adäquater Wohnraum bzw. das Verhältnis von Gewerbeimmobilien zu priva-ten Immobilien? Anders als beispielsweise in Frank-furt, wo jegliches Gewerbe außer-halb der Tore der Stadt ausgelagert wird, sind wir in der glücklichen Lage, beides zu haben in unseren Innenstädten: Gewerbeflächen und Wohnlagen. Mit einer intelligenten und integrierenden Stadtplanung wäre ein Nebeneinander, oder bes-ser gesagt: ein Miteinander mög-lich, denn Flächen sind sogar aus-reichend vorhanden – sofern sie von ihren Altlasten aus der Mon-tanzeit befreit werden. Das Projekt Phoenixsee in Dortmund oder der Duisburger Innenhafen sind sehr gute Beispiele dafür, dass Wohnen und Arbeiten miteinander funktio-niert. Ein weiteres positives Beispiel entsteht derzeit mit der Grünen Mitte im Universitätsviertel Essens, wo ein hochwertiges, urbanes und zugleich grünes Viertel zum Woh-nen, Arbeiten und Erholen gebaut wird. Ein Interview zu der regionalen Immobilienbörsen der wmr, ruhr-select und ruhrsite, finden Sie unter www.ruhrsite.com

Thomas Westphal

Vita

1967 Geboren in Lübeck

Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

Schulzeit bis 1983 in Lübeck

Ausbildung zum Verwaltungsbeamten in Schleswig- Holstein

Studium der Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für

Wirtschaft und Politik in Hamburg

Juso Bundesvorsitzender, 1993-1995

Unternehmens- und Regionalberater, 1996-2004

Vertriebsleiter der Rhenus AG, Holzwickede, 2004-2007

Geschäftsführer Business Development der Wincanton AG,

Mannheim, 2008 – 2010

Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH,

seit 01. Januar 2011

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Stadtluft macht frei – der Traum vom urbanen Wohnen

„Urbanes Wohnen – vom Trend zum Lebensgefühl“ – unter diesem Motto lud das Architekturunternehmen Koschany + Zimmer Köpfe der Immobilienbranche zur siebten Expertenrunde ein.Fragestellungen wie „Was macht eine Stadt für Menschen in Zukunft attraktiv und lebenswert?“ oder „Wo liegen Chancen und Hemmnisse von urbanen Konzepten“ wurden behandelt. Die Ergebnisse, so sollte sich bei der Veranstaltung herausstellen,liegen vor allem in der Definition des Begriffes „Urbanität“.

Das „Urbane“ beschreibt die posi-tive Seite der Stadt. Lange galt städtisches Leben als Gegenent-wurf zu dem idealisierten „grü-nen“ und „gesunden“ Landleben. Freilich musste man auch den täg-lichen Weg zur Arbeit bewältigen können. „Das Häuschen im subur-banen Raum war früher der Traum der Deutschen“, beschreibt Prof. Dr. Volker Eichener, Rektor der EBZ Business School in Bochum, in sei-nem Vortrag „Die Renaissance des urbanen Wohnens“. Mittlerweile erleben wir eine Reurbanisierung, seit 1999 wachsen die Großstädte. Gerade das Ruhrgebiet weist akuten Mangel an hochwertigem Wohn-raum auf – und die Bedürfnisse haben sich dramatisch geändert.

Der moderne urbane MenschViele, darunter die Kinder der geburtenstarken Jahrgänge, zieht es in die Stadt, präferiert an den Rand der City, unter ihnen viele Kinderlose und Singles aller Alters-gruppen. „Kleine Haushalte wach-sen, Familienhaushalte schrump-fen, in Metropolen liegt derzeit der Anteil im Schnitt bei 13 Prozent – dabei sind die meisten Gebäude auf Familien ausgelegt, für die haben wir früher gebaut“, führt Eiche-ner aus. Lange war familienge-

rechtes Wohnen das Leitbild, jetzt sind andere Gruppen in den Vor-dergrund getreten. Der gewachsene Wohnbestand entspricht also nicht mehr der Nachfrage. Der Kern der Unzufriedenheit im Wohnungsbe-reich, so zeigen die Untersuchun-gen der EBZ, bezieht sich auf ein unzureichendes Angebot in puncto Gastronomie, Kultur und Freizeit. „Na klar – Familien essen zu Hause, Singles gehen eher aus. Dabei pflegt gerade das so genannte post-moderne soziale Milieu einen urba-nen Lebensstil, und dieses wiede-rum wünscht sich ethnisches Flair, und zieht Ambiente stets einem hochmodernen Umfeld vor“, erklärt der Diplom-Sozialwissenschaftler.

Urbane WunschvorstellungenKein Wunder, dass die Traumwoh-nung aller jungen Akademiker ein sanierter Altbau ist, dicht gefolgt vom Loft. Emotionales Design ist also gefragt, und 53 Prozent der Menschen sind bereit, mehr Geld fürs Wohnen auszugeben – wenn dies den eigenen Idealen entspricht. Diese Ideale eben sind es, die stel-lenweise einen wahren Paradig-menwechsel durchlaufen haben: Ganz oben auf dem Wunschzettel, so ergab eine Befragung der EBZ,

steht ein großes Bad mit Wohfühl-flair, wobei Wellness zur „Techness“ geworden ist: Medien und Farblicht mit Fernbedienung sowie Tempe-raturautomatik gehören offenbar in jedes Badezimmer. Der Gesund-heitstrend setzt sich in Anforderun-gen an die Bausubstanzen und die Wohnungseinteilung nach Feng Shui- oder Vasati-Prinzipien fort. Dabei wahrt man bei aller Liebe zum lebhaften Stadtkern seine Pri-vatsphäre und möchte in der Woh-nung Ruhe haben. Der Wunsch nach Idylle und Charme drückt sich in der Lust auf Dachterras-sen, Kamine, hochwertige Materia-lien und festen Stiltypen von medi-terran bis Jugendstil aus. Auch die Vorstellungen vom Wohnbereich haben sich gewandelt: Der licht-durchflutete, großzügige Wohn-bereich sollte möglichst wenige Trennwände haben, dafür auf meh-reren Ebenen liegen – Loftcharak-ter wird hoch geschätzt. Soweit zu den urbanen Wohnwünschen der Einzelnen. Im Gesamtbild dagegen hat Urbanität nicht viel mit Dichte zu tun, die auch steril und anonym wirken kann. „New Urbanism“ ver-steht sich eher dörflich. So ent-standen in Bochum in unmittel-barere Nähe des Hauptbahnhofes die Claudius Höfe, ein integratives

Mehr-Generationen-Wohn-Projekt mit Ladenlokalen, verschiedens-ten Wohnkonzepten von der Sin-glewohnung bis zum Einfamili-enhaus, einem „Rathaus“ – also einem Gemeinschaftsraum – und einer „Kirche“ – einem Raum der Stille – und sogar eigenen gastro-nomischen Angeboten.

Was ist Urbanität?Wie erreicht man städtebauliche Urbanität? Die Experten der Runde setzen da verschiedene Schwer-punkte. „Urbanität kann man nicht bauen“, so Architekt Axel Koschany, „ich kann Strukturen schaffen, in denen Menschen Urbanität entste-hen lassen. Einen Rahmen schaf-fen, in dem sich Menschen wohlfüh-len. Es steht ihnen frei, ob sie dies annehmen oder nicht.“ Für Prof. Dr. Björn Bloching von Roland Ber-ger Strategy Consultants in Ham-burg zeichnet sich Urbanität durch ihre Eigenschaft der Inspiration aus, sie ist das Brennglas dessen, was in der Gesellschaft passiert. „Eine urbane Entwicklung ist eine, in der man sich weiterentwickelt“, konstatiert er, räumt aber auch ein, dass bei einer weniger progressiven Interpretation auch Stereotype aus

dem eigenen Umfeld oft als urban wahrgenommen werden.

Auch Eichener setzt Urbanität mit Leben gleich und sieht die Pflicht der Planer darin, die Vor-aussetzungen dafür zu schaffen, dass sich Leben bildet. Wichtige Bedingung dafür ist für ihn Viel-falt. Das beginnt bei der Bevölke-rung, es gilt Familien, Singles, alle Altersstufen und unterschiedlichste Gesellschaftsklassen zusammen-zuführen. „Alles andere ist lang-weilig und stereotyp. In den USA gilt ein Gebiet, in dem große kul-turelle Vielfalt herrscht, als ‚up and coming‘, hier in Deutschland ist dies oft noch negativ belegt.“ Um diese Heterogenität des Lebens zu unterstützen, ist es wichtig, von vornherein mit einer Vielfalt von Grundrissen und Gebäudetypen zu planen, um verschiedensten Bedürfnissen gerecht zu werden.

Keine MonokulturWichtiger noch als die Ästhetik der Fassaden sollten in der Baukultur die Nutzungsräume und die Hetero-genität der Ökonomie und Nutzung geschätzt werden. Das Sterile und Konstruierte vieler Neubaugebiete

Prof. Dr. Volker Eichener, EBZ Business School

Dipl.-Ing. Axel Koschany, Koschany + Zimmer

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etwa bricht seine Gleichförmigkeit erst mit der Ungleichförmigkeit der Nutzung. Erst dann kann urbanes Flair Einzug halten. Um es einfach auszudrücken: Urbanität braucht Patina – und Zeit. Daher braucht auch Stadtentwicklung einen lan-gen Atem. „Ein Gebäude kann man schnell verändern, aber einen Stadtteil umzuprägen, dauert viele Jahre“, so Dr.-Ing. Natascha Schlö-mer vom Essener Institut für Stadt-planung und Städtebau, und gibt ebenfalls zu bedenken, dass Urba-nität und moderner Lebensstil im Gegensatz zu der Bausubstanz im Ruhrgebiet stehen.

Mit Blick auf die Vergangenheit betrachtete auch Christoph Bähr von VIVAWEST das Phänomen Urbanität in seinem Vortrag. Kein Wunder, liegen doch die Wurzeln des Immobilenunternehmens, das die traditionsreichen Wohnungs-gesellschaften Evonik Wohnen und THS vereint, im Bau von Werks- und Bergmannswohnungen. Ver-dichtung war damals ein wesent-licher Punkt, wer es sich leisten konnte, rettete sich aus der Stadt, um dieser Dichte zu entgehen. Mit diesem neuen Ideal wurde die Urba-nisierung und damit auch die Ver-

dichtung nach dem Krieg aus der Stadt an die Stadtränder impor-tiert, viele Fehlplanungen aus die-ser Zeit wurden wieder abgerissen. Durch die große Wohnungsnot wurde allerdings auch im inner-städtischen Bereich alles zugebaut.

Ein langfristiges ProjektDie Aufgabe, die es damals zu bewältigen galt, bestand darin, gesundes Wohnen auch im städti-schen Bereich, im Ruhrgebiet, also im industriellen Ballungsraum, möglich zu machen. Damals ent-standen etwa die Gartenstädte, die dem Wohnraum Sonne, Licht und Luft verschafften. Zwischen Woh-nungsbau und Städtebau sah die Wohnungswirtschaft ihre gesell-schaftlichen Herausforderungen in der Beobachtung der Demogra-fie und dem Anspruch der Nach-haltigkeit. „Wohnen, wo das Herz schlägt“ ist heute das Motto, unter dem bei VIVAWEST 130.000 Woh-nungen geführt werden. „Auch Urbanität braucht Wohnungswirt-schaft“, ist sich Bähr sicher, „wir sehen uns als Entwickler von Sta-bilität und Langfristigkeit in der

Metropolregion Ruhr.“ Die Palette der Aufgaben reicht von Revitalisie-rung, Nachnutzung und Konver-sion bis zur Erschaffung von aus-differenzierten Quartieren unter Vermeidung von Monostrukturen. „So ist etwa auch im denkmal-geschützten ehemaligen Knapp-schaftskrankenhaus in Gelsenkir-chen-Ückendorf, um das sich die Investoren nicht gerade rissen, ein Beispiel für ein gelungenes integ-ratives Wohnprojekt entstanden“, führt Bähr aus.

„Familienplanung“Und wo werden heute die Fami-lien in die Planung der Innen-städte integriert? Am Stadtrand, für viele noch immer der einzige Standort, an dem ein Einfamili-enhaus erschwinglich ist? In die-sem Punkt sind sich die Experten einig: Familien müssen auch in die City integriert und fester Teil der lebendigen Stadtgesellschaft wer-den. Nur so lassen sich auch ver-ödete Stadtteilzentren wieder reak-tivieren. „Wenn Familien wieder in die Stadt kommen, fängt Urbani-tät an“, fasst Bähr zusammen. Um

auch nach außen ein liebens- und lebenswertes Ruhrgebiet zu zeigen, es zur „up and coming“-Region zu machen, sind noch einige Heraus-forderungen zu meistern. Dazu gehört von Seiten der Verwaltung und der Dezernate an vielen Stellen ein Überdenken des teilweise nicht mehr zeitgemäßen Bau- und Pla-nungsrechts. Die Planenden dage-gen müssen die vielen Potentiale der Region ausschöpfen, neue Kon-zepte und Investoren finden. „Ein großer Fortschritt ist, dass mittler-weile sehr interdisziplinär gearbei-tet wird und so Synergien genutzt werden“, erklärt Schlömer.

Neues Selbstverständnis gefragtAber auch im kollektiven Bewusst-sein des Ruhrgebiets muss sich noch viel ändern. Bloching führt in der Diskussionsrunde die Ham-burger Außensicht aus: „In den Bausünden des Ruhrgebietes und auch etwa in der Gestaltung von öffentlichen Plätzen sehe ich viel Toleranz, Langmut und Gleichgül-tigkeit“, beschreibt er kritisch, „um die Aufenthaltsqualität hier zu stei-gern, wäre eine aktive Stadtgesell-schaft wünschenswert, die Geschi-cke in die Hand nimmt.“ Er fordert

zu mehr Anspruch, vor allem auch mehr Selbstbewusstsein auf, denn hinter grauen Industriefassaden muss und darf sich das Ruhrgebiet längst nicht mehr verstecken. Das gilt es, nach außen zu kommuni-zieren, damit man auch an Investo-ren Forderungen stellen kann. Das Bewusstsein in einer im internatio-nalen Vergleich hochinteressanten Region zu leben, ist in vielen Köp-fen noch nicht angekommen. Das Zusammenarbeiten von Planung und Verwaltung kann den Anspruch und die Ästhetik einer Stadt maß-geblich heben. So wünscht sich auch Koschany abschließend für die Ruhrmetropole Essen „archi-tektonisch anspruchsvolle Zeichen in der Stadt durch die Stadt“.

Dipl.-Ing. Christoph Bähr, VIVAWEST Wohnen

Prof. Dr. Björn Bloching, Roland Berger Strategies

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Dem Revier ein Gesicht geben: Innovative Bauprojekte für die Zukunft

Jetzt haben wir es Schwarz auf Weiß: Essen ist im aktuellen Städ-teranking des Bankhauses Beren-berg und dem Hamburgischen WeltWirtschaftsinstitut HWWI unter den Top 10 der größten Städte Deutschlands, was die Zukunfts-fähigkeit betrifft. Diese überaus positive Entwicklung ist laut der Essener Wirtschaftsförderungsge-sellschaft (EWG) insbesondere der starken Wirtschaftskraft zu verdan-ken. Innovatives und in die Zukunft gerichtetes Planen und Bauen prak-tiziert das Wohnungsbauunter-nehmen Eckehard Adams Woh-nungsbau seit über 30 Jahren im Ruhrgebiet und weit darüber hin-aus mit dem Wissen, dass Wohn-qualität und ein attraktives Umfeld ebenfalls ein wichtiger Standortfak-tor sind. Die ruhrZeit sprach mit Dipl.-Kaufmann Wolfgang Morgen-roth, Geschäftsführer von Adams + Partner und Eckehard Adams Woh-nungsbau, über Wohnqualität und -gestaltung im Ruhrgebiet.

Sie sind als Wohnungsbauunter-nehmen bekannt, das Projekte in allen Größenordnungen reali-siert. Diese Aufgabe bedeutet weit mehr als „nur“ Häuser zu bauen, oder?Das ist richtig. Unsere Bandbreite reicht vom freistehenden Einfami-lienhaus über Eigentumswohn-anlagen bis zu Wohnanlagen von über 100 Wohneinheiten. Jeder wird sich vorstellen können, dass wir als Wohnungsbauunternehmen in diesen Größenordnungen auch städtebauliche Akzente setzen und komplette Areale entwickeln. Ein schönes Beispiel in Essen-Heisin-gen ist die „Baldeney-Höhe“ , wo wir auf einem 40.000 m2 großen Grundstück in vier Bauabschnitten von 2006 bis März dieses Jahres 18 freistehende Einfamilienhäuser, 64 Doppelhaushälften, 11 Reihenhäu-ser und 8 Eigentumswohnungen realisiert haben. Dies beinhaltet die Erschließung der Grundstücke, die Entwicklung passender Hausty-pen, den Kanal- sowie den Straßen-bau. Gleiches gilt für Essen-Burgal-tendorf, wo von 2006 bis 2008 am Rande eines Landschaftsschutz-gebietes 50 Einfamilienhäuser entstanden sind. Ich könnte noch viele ähnliche Projekte aufführen von Hattingen Winz-Baak bis Wit-ten-Heven – allesamt Vorzeige-siedlungen, die familienfreundlich und architektonisch anspruchsvoll gebaut sind und in denen im Bal-

lungsraum Ruhrgebiet lebenswer-ter Wohnraum in urbanem Umfeld entstanden ist.

Lebenswerter Wohnraum ist ein gutes Stichwort. Gibt es über-haupt noch Grundstücke in die-sem dicht besiedelten Gebiet, die diese Voraussetzungen erfüllen?Aber selbstverständlich gibt es diese. Sie liegen nur nicht auf dem Präsentierteller, sondern wollen entdeckt werden. Und nicht jeder hat den Blick dafür, das Potenzial zu erkennen, das vielen Grundstü-cken zugrunde liegt. Manchmal ist es wie mit dem hässlichen Entlein, aus dem ein schöner Schwan wird, wenn man es nur richtig behandelt. Spontan fällt mir in diesem Zusam-menhang Essen-Schonnebeck ein. Im Norden der Stadt erwartet man nicht unbedingt, seine Traumlage für ein Eigenheim zu finden. Was sicherlich eine Fehleinschätzung ist, denn gerade hier, an der Por-tendieckstraße/Ecke Landschede haben wir ein Filetgrundstück, eine grüne Oase entdeckt, die neben einer ausgezeichneten Infrastruk-tur zudem durch angrenzende Wiesen und die zum Radweg aus-gebaute Bahntrasse einen hohen Freizeitwert bietet. Die 53 Einfami-lienhäuser, in die die ersten Eigen-tümer bereits im Sommer 2014 ein-ziehen können, sind zudem in einer Preisklasse, die auch für Familien mit begrenztem Budget bezahl-bar ist. Auch dies ist eine Aufgabe, der wir uns gerne stellen: Lebens-werten Wohnraum für eine breite Bevölkerungsschicht zu schaffen.Auch Gelsenkirchen hat durch-aus seine Reize, wie am Stadt-garten zu sehen ist, wo Interes-

senten bereits die Rohbauten von freistehenden Einfamilienhäusern und Doppelhäusern mit großzügi-gen Penthouse-Dachterrassen auf Grundstücken direkt an gepfleg-ten Grünanlagen besichtigen kön-nen. In Bochum-Linden wiede-rum haben wir ein jahrelang vor sich hin schlummerndes Grund-stück in einem reinen Wohnge-biet aus dem Dornröschenschlaf erweckt, das durch seine wunder-schöne Lage oberhalb des Ruhrtals mit herrlichem Weitblick lockt und außerdem nur einen Katzensprung von Hattingen und Essen-Burgal-tendorf entfernt ist. Der Vertrieb hat bereits begonnen. Noch etwas Geduld ist in Bochum-Weitmar gefragt, wo wir auf einem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs voraussichtlich Ende 2014 ca. siebzig Einfamilienhäuser bauen werden.

Innerstädtische Lagen scheinen derzeit einen ganz besonderen Reiz auszuüben. Dies ist insbe-sondere am Stadtquartier „grüne mitte Essen“ zu sehen, das erst kürzlich mit dem immobilien-manager.AWARD 2013 ausge-zeichnet wurde. Eckehard Adams Wohnungsbau hat hier mit einer außergewöhnlichen Idee über-zeugt. Können Sie uns mehr dar-über erzählen?Ich habe die Entwicklung des Uni-versitätsviertels von Beginn an mit großem Interesse verfolgt. Zwischen der Universität und dem Einkaufszentrum Limbecker Platz sollte ein besonderes Viertel entste-hen. Folglich haben wir auch ein außergewöhnliches Konzept aus-gearbeitet und fallen mit unserem spektakulären Entwurf tatsäch-lich aus dem Rahmen. Neben den Büroflächen sowie Miet- und Eigen-tumswohnungen anderer Investo-ren sind unsere „Townhouses“ mit realem Grundstückseigentum Unikate auf dem Areal. Für die 19 Stadthäuser haben wir den Stil der berühmten Berliner „Townhouses“ neu interpretiert und ihnen mit Loggien in jedem Geschoss sowie großen Dachterrassen eine leben-dige Formensprache gegeben. Sie stehen in zwei Reihen direkt an einem eigens geschaffenen Wasser-lauf und gewähren einen hervorra-genden Blick auf die Promenade. Für diesen einmaligen Ausblick auf die Essener Skyline wurden die Häuser in der hinteren Reihe extra ein Stockwerk höher geplant. Wir freuen uns schon auf das Richtfest

mit den Erwerbern, das demnächst gefeiert wird. Alle Häuser sind näm-lich schon vor Rohbaufertigstellung verkauft worden.

Bauen am Wasser ist das große Thema wohin man blickt. Hier ist es ein künstlich geschaffener Kanal, in einer anderen Ruhr-gebietsstadt ein künstlicher See. Was macht die Faszination aus? Wasser bedeutet Leben und die derzeit igen städtebaulichen Entwicklungen mit künstlich geschaffenen Seen- und Wasser-landschaften ermöglichen völlig neue Lebens- und Arbeitsmög-lichkeiten wie das Beispiel Rena-turierung des Emschertals ein-drucksvoll zeigt. Hierbei ist der PHOENIX See in Dortmund ent-standen, wo sich auf dem Gelände der einstigen Hermannshütte urba-nes und maritimes Leben ent-wickelt. Am Nordhang des Sees haben wir Grundstücke mit bis zu 435 m2, auf denen 30 Doppelhaus-hälften mit vier unterschiedlichen Haustypen entstehen, wobei alle von ihren Loggien oder Dachter-rassen aus den Blick auf den See genießen können. Wie bei allen unseren Entwürfen arbeiten wir auch hier mit großzügigen Pano-ramafenstern, um lichtdurchflutete Räume mit viel Flair zu schaffen. Unser Musterhaus ist soeben fertig geworden und kann nach Abspra-che bzw. zu den Zeiten, die wir auf unserer Internetseite und in der örtlichen Presse veröffentlichen, besichtigt werden.

Die Hausentwürfe Ihres Pla-nungsteams zeichnen sich durch familienfreundliche Grundrisse aus und sind in die Zukunft gerichtet. Was bedeutet das konkret?Wir legen sehr viel Wert auf eine klare Architektursprache und eine qualitativ hochwertige Ausstattung

sowie handwerklich solide Ausfüh-rung. Ausgesprochen wichtig sind jedoch intelligente Grundrisse, die mit den sich ändernden Bedürfnis-sen der Bewohner einhergehen. In seinem Haus soll man sich schließ-lich auch nach Jahren noch wohl fühlen. Der demografische Wandel – sprich die immer älter werdende Gesellschaft – erfordert allerdings auch von einem Wohnungsbauspe-zialisten wie uns, auf diese Ent-wicklungen zu reagieren und neue Wohnformen anzubieten. Daher realisieren wir zunehmend Eigen-tumswohnungen in besten Lagen, die sich einer unglaublichen Nach-frage erfreuen. In Essen-Bredeney ist im letzten Jahr auf einem einsti-gen Villengrundstück Hohe Buchen 1 eine attraktive Wohnanlage mit 17 luxuriösen Eigentumswohnun-gen entstanden, weiterhin bauen wir kleinere Einheiten in der May-bach- und Grashofstraße, der Red-tenbacher Straße sowie Am Stadt-wald in Kettwig. Idyllisch am Rande des Schellenberger Waldes gelegen sind in Essen-Heisingen nur noch vier Eigentumswohnungen in einer zauberhaften Wohneigentumsan-lage in der Elsaßstraße frei. Um die wachsende Nachfrage bedienen zu können, ist der stetige Ankauf von Grundstücken außerordentlich wichtig für uns.

Wie kommen Sie an diese begehr-ten Grundstücke?Zum einen sind wir als zuverlässi-ger Partner in der Branche bekannt und man traut uns zu, ambitio-nierte und großvolumige Bauvor-haben auf den Weg zu bringen. Doch wir erwerben nicht nur große Areale, sondern auch kleinere bspw. aus einer Erbmasse oder in die Jahre gekommene Villen, die oft auf parkähnlichen Grundstücken ste-hen und nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren sind. Unser gutes Netz-werk, das wir in Jahrzehnten auf-

Vertrieb ist Vertrauenssache

Ulrike Morgenroth, Diplom-Betriebswirtin, Beratung und Verkauf: Tel. 0201 48 83 03

Diplom-Kaufmann Wolfgang Morgenroth, Geschäftsführer der Eckehard Adams Wohnungsbaugesellschaft

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Vertrieb ist VertrauenssacheImmobilienkauf ist Vertrauenssa-che. Deshalb legt Eckehard Adams Wohnungsbau seit jeher viel Wert auf kompetente Ansprechpartner, die die Interessenten auf dem Weg zur eigenen Immobilie fachkundig in allen Fragen begleiten.

Diplom-Betriebswirtin Ulrike Mor-genroth und ihr Team Morgen-roth Immobilien GmbH kümmern

sich seit einem Jahrzehnt um alle Belange der Interessenten: um die Fragen rund um die Finanzierung, die Beratung zu allen Grundriss-wünschen und Sonderausstattun-gen, die Absprache der vertraglichen Vereinbarungen und den Abschluss der Kaufverträge.

Der Vertrieb der Eckehard Adams Wohnungsbau hat nun Verstär-kung durch die nächste Generation

gebaut haben, hilft uns dabei, aber auch Mund zu Mund-Propaganda. Wir freuen uns über jeden Kontakt mit potentiellen Verkäufern, wobei wir faire und offene Gespräche rund um die Kaufpreisfindung und kre-ative Vertragsgestaltung anbieten.

In welchen Regionen sind Sie der-zeit noch aktiv?Unsere Zukunftsprojekte liegen an Rhein und Ruhr. Bochum-Weitmar

Stefanie Adams, BA International Management,Beratung und Verkauf:Tel. 0201 7 20 90 32

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habe ich bereits erwähnt und ganz besonders freuen wir uns über ein Projekt im Meerbusch-Büderich. Die Toplage an der Grenze zu Düs-seldorf und Neuss ist eine besondere Pretiose. Entsprechend exklusiv wird die Anlage mit 54 Einfamili-enhäusern ausfallen. Geplant sind Haustypen vom Bauhausstil bis zu unseren erfolgreichen „Townhou-ses“. Wenn das Bebauungsplan-verfahren abgeschlossen ist, kön-

nen wir Ende 2013/Anfang 2014 mit dem Vertrieb beginnen.

Energieeinsparung ist ein Thema, das immer mehr an Aktualität gewinnt. Wie sind Sie in dieser Hinsicht aufgestellt?Vor 20 Jahren habe ich mein Privat-haus mit Erdwärme über eine Sole-wärmepumpe versorgt. Das hatte Folgen. Unser Bauprojekt Hattin-gen Winz-Baak, das wir von 2008-

2012 mit dem Bau von 86 Einfami-lienhäusern realisiert haben, war in puncto Erdwärme für unser Unter-nehmen ein Meilenstein. Wir waren in Nordrhein-Westfalen Vorreiter und wagten erstmals den flächen-deckenden Einsatz von Erdwärme in jedem Haus. Heute gehört Erd-wärme mit Solewärmepumpe zur Standardausstattung unserer Häuser, was nicht nur die Umwelt schont, sondern für die Eigentü-

bekommen: Stefanie Adams, die älteste Tochter des Firmengründers Eckehard Adams und Absolventin der International School of Manage-ment in Dortmund, hat bereits mit viel Elan ihre neue Aufgabe über-nommen und freut sich, für die Bau-projekte „Ruhrtalblick“ in Bochum-Linden und die „Grüne Insel“ in Essen-Schonnebeck als Ansprech-partnerin zur Verfügung zu stehen.

mer eine Ersparnis von bis zu 50 Prozent an Energiekosten bedeu-tet. Außerdem entsprechen unsere Häuser dem ‚KfW-Effizienzhaus 70’-Standard, so dass die Erwerber die Möglichkeit staatlicher Förde-rung in Betracht ziehen können. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.adams-immobilien.de

Unsere „Townhouses“ in der „grüne mitte Essen“ sind Unikate auf dem Areal zwischen Universität und Limbecker Platz.

Der Baldeneysee liegt den Bewohnern der „Baldeney-Höhe“ in Essen-Heisingen zu Füßen. Die Siedlung ist ein Eldorado für Familien geworden.

Wohnidylle am Schellenberger Wald. Die luxuriöse Eigentumswohnanlage bietet traumhafte Möglichkeiten für individuelles Wohnen.

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Wann sollte eine Immobilienbe-wertung durchgeführt werden?Grundsätzlich immer dann, wenn man über eine Veränderung sei-ner Wohnsituation nachdenkt und den Wert seiner Immobilie als Planungssicherheit hinzuziehen möchte oder sich schlicht mit dem Gedanken trägt, seine Immobilie verkaufen zu wollen, um den Wert zu taxieren.

Worauf sollten Verkäufer einer Immobilie achten, wenn sie eine Bewertung ihrer Immobilie vor-nehmen möchten?Man sollte sich auf jeden Fall an einen kompetenten Immobili-enfachmann wenden, der eine sach- und marktgerechte Bewer-tung durchführen kann. Achten Sie zunächst darauf, wie sich das Immobilienunternehmen selbst präsentiert, denn dadurch können Sie Rückschlüsse ziehen, wie mit

Ihrer eigenen Immobilie in puncto Sorgfalt und Präsentation umge-gangen wird. Besitzer einer Immo-bilie sollten sich andererseits immer darüber im Klaren sein, dass Emo-tionen und persönliche Erinnerun-gen, die an der Immobilie hängen, nicht unbedingt pekuniär in eine Bewertung einfließen.

Wer ist befugt, Immobilienbewer-tungen durchzuführen?Bewertungen sollten grundsätz-lich nur ausgebildete und geprüfte Immobilienfachlaute durchfüh-ren, die zudem eine entsprechende Gutachterausbildung durchgeführt haben. Wenn Sie Zweifel haben, fra-gen Sie nach. Ein seriöser Immo-bilienfachmann gibt Ihnen gerne Auskunft über entsprechende Qualifikationen.

Ist eine Immobilienbewertung kostenpflichtig? Wenn ja, mit wel-chen Kosten muss man rechnen?Hierfür gibt es keine verbindliche Vorgehensweise. Manche Immo-bilienfachleute werben dafür, eine Bewertung kostenfrei durchzu-führen. Eine Richtschnur für die Bewertung sind allerdings zirka 250,00 €, denn eine sorgfältig und fachgerechte Bewertung kostet Zeit und Sachverstand. Der Betrag wird dann üblicherweise beim Verkauf der Immobilie auf die Courtage angerechnet.

Was sollte ein Immobilienbesitzer im Vorfeld einer Bewertung tun, um seine Immobilie möglichst positiv darzustellen?Grundsätzlich gilt: Die Immobilie sollte in einem ordentlichen und gepflegten Zustand präsentiert wer-den. Weiterhin wirkt eine möblierte Immobilie wohnlicher, weil sich die Interessenten gleich eine Vorstel-lung davon machen können, wie ihre eigenen Möbel darin ausse-hen. Das in den U.S.A. häufig prak-tizierte Home Staging, d. h. das

professionelle „Aufhübschen“ einer Immobilie durch Dritte, hat sich bei uns noch nicht durchgesetzt. Wich-tiger ist meines Erachtens, dass die erforderlichen Unterlagen über den technischen Zustand der Immobi-lie wie elektrische Leitungen und Informationen zum Stand und Zeitpunkt von Instandsetzungs-, Renovierungs- sowie energetischer Sanierungsmaßnahmen vorliegen. Sind nur kosmetische Reparaturen erforderlich, so kann man dies bei der Präsentation der Immobilie gut darstellen.

Ist im Ruhrgebiet eine Wertstei-gerung von Immobilien zu ver-zeichnen? Wenn ja, welche Immo-bilien, welche Städte/Stadtteile profitieren davon?Generell ist zu beobachten, dass strukturstarke Regionen Wertstei-gerungen erfahren. Die Gründe hierfür sind unter anderem der Wunsch einer krisensicheren und langfristigen Anlage – man legt wieder gerne in „Betongeld“ an

– sowie die niedrigen Zinsen. Auf das Ruhrgebiet bezogen ist eine Wertstabilität zu konstatieren. Stadtteilbezogen kann es sogar zu überdurchschnittlichen Wertsteige-rungen kommen. So beispielsweise in dem sehr angesagten Essener Stadtteil Rüttenscheid. Weiterhin sind Eigentumswohnungen, Häu-ser in guten Lagen und Mehrfami-lienhäuser gefragt, da das Angebot sehr begrenzt ist.

Welche Immobilien lassen sich derzeit nur sehr schwer verkaufen?Immobilien an verkehrsreichen Straßen oder Lagen mit schlech-ter Infrastruktur sind problema-tisch. Auch Wohnungen ohne Bal-kon sind schwer zu vermitteln. Sind jedoch in der Nähe Parks oder eine schöne Meile mit vielen Cafés und Restaurants mit Außengastrono-mie, dann kann das dieses Manko wieder zum Teil wettmachen. Es ist eben auch Aufgabe des Immobilien-fachmanns, Vorzüge im Umfeld der Immobilie aufzuzeigen.

Den Wert einer Immobilie zu bestimmen, ist nicht immer einfach. Aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen kann die Bewertung durch den Immobilien- profi von der des Immobilienbesitzers abweichen. ruhrZeit sprach mit der Essener Immobilienmaklerin Astrid Stein darüber, welche Kriterien ausschlaggebend sind.

Werden Wohn- und Gewerbeflä-chen in Zukunft knapp werden?Duisburg verfügt über ein immen-ses Potential an Brachflächen, allerdings ist die tatsächliche Ver-fügbarkeit aufgrund von Erschlie-ßungs- und Aufbereitungshemm-nissen wesentlich geringer. Die

Entwicklung von Wohnraum und Gewerbeflächen ist somit vorran-gig auf die Wiedernutzung aktivier-barer Brachflächen ausgerichtet, sowie auf den Um-, Rück- und Neu-bau in bestehenden Siedlungsberei-chen. Darüber hinaus ist die Aus-

weisung neuer Flächen möglich, allerdings soll dies nur in Bereichen erfolgen, in denen auf ein bereits vorhandenes leistungsfähiges Inf-rastruktursystem zurückgegriffen werden kann.

Inwieweit wirken Sie bei der architektonischen Gestaltung der Stadt Duisburg mit? Welche Neuorientierungen gibt es?

Kommunale Bestände haben eine hohe Bedeutung für die Wohn-raumversorgung und auch für die Gestaltung der Quartiere und Stadtentwicklung. Durch regel-mäßige Modernisierungsmaßnah-men mit hohem architektonischen Gestaltungs- und Qualitätsstan-dard, durch Abbruch von auf-gezehrten Immobilien und der Errichtung neuer marktorien-tierter Zukunftsprojekte werden durch die GEBAG Wohnquartiere aufgewertet. Aufgrund der steigen-den gesellschaftlichen Ansprüche an ein qualitätsvolles, vielfältiges Produktangebot ist die Umstruk-turierung des Wohnungsbestan-des, d.h. das neben dem klassischen auch innovativen und ausgefalle-nen Wohnraum, sowie individu-ell nachgefragte Dienst- und Ser-viceleistungen umfasst, notwendig. Des Weiteren steigt das Interesse an Wohnformen, die auch im Alter und bei zunehmender Unterstüt-zungsbedürftigkeit einen Verbleib in der Wohnung und im vertrauten Quartier ermöglichen. Das Bedürf-nis nach Gemeinschaft und sozia-

Das Duisburger Immobilienunternehmen Gebag stellt sich den besonderen Herausforderungen der Zukunft.

Alternative Wohnformen gefragt

len Netzwerken zeigt sich auch in der gestiegenen Nachfrage nach alternativen Wohnformen. Beispiel dafür sind das Mehrgenerationen-Wohnen oder Baugemeinschaften.

Gibt es in Duisburg besondere Herausforderungen?Duisburg steht vor der Herausforde-rung, einerseits neue Einwohner zu gewinnen sowie der Abwanderung insbesondere von Familien entge-genzuwirken. Andererseits muss das Wohnungsangebot sowohl an die schrumpfende Stadt als auch an die gesteigerten Anforderungen der unterschiedlichen Nachfragegrup-pen angepasst werden. Duisburg ist eine typische Wiederaufbaustadt, das bedeutet, eine Vielzahl von Schlichtbauten und Großwohn-siedlungen müssen ersetzt wer-den. Des Weiteren muss die Ent-wicklung des Bestandes auf die sich veränderte Ansprüche an die Wohn- und Lebensqualität orientieren und mit alternativen Wohnformen, wie z.B. Gemeinschaftliche Wohnpro-jekte, reagieren.

Was ist meine

Immobilie wert?

Neue Wohnkonzepte: Im beliebten Duisburger Süden errichtet die GEBAG barrierefreie Bungalows.

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Das Ruhrgebiet wartet mit ganz besonderen Herausforderungen im Bereich der Flächenplanung auf, hat aber dafür große Chancen zu bieten. ruhrZeit sprach mit Ralf Zimmer- Hegmann vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung.

In Deutschland gibt es strenge Restriktionen der Flächenverwer-tung, die den Planern oft im Wege stehen, die dem Bedarf nicht mehr nachkommen können. Was ist der Fluch, was der Segen dieser Rest-riktionen und welche sollten Ihrer Meinung nach abgebaut werden?

Der sparsame und verantwortungs-volle Umgang mit Flächen ist not-wendig, denn Flächen stehen uns nur (noch) in begrenztem Umfang zur Verfügung. In diesem Zusam-menhang muss daran erinnert werden, dass Freiflächen wertvol-len Freizeit- und Erholungsraum für die Menschen bieten, wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind und einen Beitrag zum Grund- und Hochwasserschutz bieten. Nicht zuletzt sind Freiflächen mit Blick auf den Klimawandel als Frischluft-schneisen unerlässlich. Bundesweit ist deshalb die Eindämmung des Flä-chenverbrauchs einmütiges Ziel. Um das zu erreichen, ist ein nachhalti-ges Flächenmanagement auf allen räumlichen Ebenen notwendig. Natürlich dürfen die Restriktio-nen aber auch nicht so eng gezogen werden, dass sie jeglichen weiteren Entwicklungsspielraum für Wohnen und Gewerbe versperren. Im Gegen-teil: Gerade das nachhaltige Flä-chenmanagement soll helfen, dass vor allem innerhalb der Gemeinden kreative Lösungen angegangen wer-den. Wichtige Instrumente sind hier etwa ein Baulücken- und Brachflä-chenkataster, die Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen oder Flächentausche.

Welche Maßnahmen sind aus Sicht eines Stadtplaners notwendig, um das Ruhrgebiet zu einer lebenswer-ten Region zu machen bzw. dessen Attraktivität zu verbessern?Das Ruhrgebiet ist schon jetzt eine sehr lebenswerte Region, mit der sich seine Bewohner sehr identifi-zieren. Die meisten leben gerne hier. Das Ruhrgebiet wird aber gerade in der Außenwahrnehmung vielfach noch verkannt. Nur die wenigs-ten Betrachter von außen wissen, dass das Ruhrgebiet einen enorm hohen Anteil an Grün- und Frei-zeitflächen bietet, denken wir nur an das Ruhrtal und seine Seen. Die Vielfalt der kulturellen Angebote ist enorm und durch die IBA, die Kul-turhauptstadt 2010 oder die Ruhrt-riennale inzwischen auch weit über die Region bekannt. Neue städtebau-liche Projekte wie der Phoenix-See in Dortmund sorgen für eine weitere Attraktivitätssteigerung. Bei all die-sen Aktivitäten darf nicht nachgelas-sen werden.Aber natürlich will ich die Situa-tion auch nicht schönreden. Es gibt immer auch noch das andere Gesicht des Ruhrgebietes: triste Stadtgebiete und Wohnquartiere, die sicherlich der Aufwertung bedürften; Bevöl-kerungsschrumpfung mit sicht-

baren Wohnungsleerständen und schließlich auch Armut, die sich in bestimmten Städten und Stadtteilen konzentriert und sichtbar ist. Das Ruhrgebiet ist insofern sehr vielfäl-tig und auch widersprüchlich.

Im Ruhrgebiet gibt es Vorzeige-Bergarbeitersiedlungen wie z.B. die Margaretenhöhe in Essen, aber auch Siedlungen wie Schlä-gel & Eisen in Gladbeck, die von Bewohnern verlassen werden und verwahrlosen. Wie kann man dieser negativen Entwicklung entgegenwirken?Man muss auch hier sehr genau hin-schauen. Die Situation von Woh-nungsbeständen ist abhängig von deren Potentialen (baulich und von der Lage) und der Nachfrage, die angesichts der schon erwähn-ten Bevölkerungsschrumpfung und einem insgesamt entspann-ten Wohnungsmarkt für bestimmte Angebote nicht immer vorhanden ist. Hier ist die Nachfrage zum Teil auch kleinräumig sehr unterschied-lich zwischen den einzelnen Städten und auch selbst zwischen Stadttei-len der gleichen Stadt. Bestimmte Wohnungsbestände sind insofern unter diesen Marktgesichtspunkten erneuerungsfähig, während andere

Bestände eigentlich vom Markt genommen werden müssten. Inso-fern bedarf es einer differenzierten Strategie aus Sanierung und Moder-nisierung, Rückbau und auch Neu-bau in bestimmten Lagen.

Welche gravierenden Unterschiede gibt es in der Entwicklung ein-zelner Ruhrgebietsstädte? (z.B. Nord-Südgefälle, Randgebiete etc.) Worin liegen die Ursachen und wie lässt sich da gegensteuern?Die zentralen Herausforderungen des Ruhrgebietes sind der demogra-fische Wandel insbesondere mit dem schon erwähnten Bevölkerungsrück-gang und die sozialen Problemlagen, die sich beide räumlich noch zusätz-lich konzentrieren. Beides hat mit der Industriegeschichte des Ruhrge-bietes und dem Strukturwandel zu tun. Der Verlust von Hunderttausen-den von Arbeitsplätzen in der Kohle- und Stahlindustrie hat zu Bevölke-rungsabwanderungen und bis heute zu struktureller Arbeitslosigkeit geführt. Das durch die Entwicklung des Bergbaus und der Montanindus-trie zu erklärende Süd-Nord-Gefälle wirkt insofern bis heute auch räum-lich nach. Die Städte und Stadtteile nördlich der Emscher haben bis heute in aller Regel deutlich größere

Ralf Zimmer-Hegmann

Die zwei Gesichter desRuhrgebiets

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Probleme als die des Südens. Wich-tig für eine erfolgreiche Zukunft ist sicherlich der Umgang mit dem Süd-Nord-Gefälle. Hier wäre u.a. ein gezielter Rückbau in der Fläche im Norden zum Erhalt und zur Förde-rung attraktiver Zentren nötig.

Bietet das dezentrale Ruhrgebiet andere Chancen der Entwicklung als beispielsweise Ballungsräume wie Berlin?Die sogenannte Polyzentralität des Ruhrgebietes hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist sicherlich das schon erwähnte vielfältige und räumlich ausgeglichen verteilte Angebot an Kultur- und Freizeiteinrichtungen oder auch die hohe Identifikation seiner Bewohner mit ihrer jeweili-gen Stadt. Ein Nachteil ist gewiss die politische Zersplitterung und ein gewisses „Kirchtumdenken“, das das Ruhrgebiet nur schwer als gemeinsamen Raum politisch hand-lungsfähig und von außen sichtbar macht. Polyzentralität erschwert die Wahrnehmung von außen und eine klare ProfilbiIdung als Grundlage für ein klares Image und eine überzeu-gende Symbolisierung. Sie verhin-dert unter Umständen die Teilnahme an bestimmten prestigeträchtigen Wettbewerben (so durfte sich das

Ruhrgebiet nicht für EU Green Capital bewerben, sondern nur eine Stadt!). Mehrere gleich große Städte erschweren die Handlungsfähigkeit regionaler Kooperation. Ein gutes Gegenbeispiel ist allerdings die Kul-turhauptstadt „Essen für das Ruhr-gebiet“ mit zentral koordinierter Dezentralität des Programms. Auch wenn die Kooperation zwischen den Städten und Kreisen in den letzten Jahren besser geworden ist, würde ich mir hier gerade auch angesichts der schwierigen finanziellen Situa-tion aller Kommunen grundsätzlich mehr Zusammenarbeit wünschen.

Wie beurteilen Sie das Angebot von Gewerbe- und Wohnflächen im Ruhrgebiet im Verhältnis zur Nachfrage? Wie kann ein evtl. bestehendes Missverhältnis regu-liert werden? (Sind zu wenige Wohnflächen ausgewiesen?)Was das Angebot von Gewerbe-flächen angeht, so liegen für das Ruhrgebiet mit dem digitalen Gewerbeflächenatlas ruhrAGIS der Wirschaftsförderung metropole-ruhr GmbH bundesweit die wohl besten und informativsten Daten vor. Danach ist von den insgesamt 2.700 ha gewerblich-industriellen Potenzialflächen des Ruhrgebiets

fast die Hälfte mit Verwertungsbe-schränkungen belastet. Bei einem jährlichen Verbrauch von 212 ha rei-chen die tatsächlich nutzbaren Flä-chenreserven also nur noch für die nächsten rund sieben Jahre. Da in dem dichtbesiedelten Ruhrgebiets-raum aber nicht einfach neue Flä-chenausweisungen auf der „grünen Wiese“ stattfinden können – der Widerstand wäre auch gewaltig – ist es unumgänglich, auch die poten-ziellen Gewerbeflächen zu aktivie-ren. Es gilt also, alle Instrumente zu nutzen, die Verwertungsbeschrän-kungen und Nutzungsrestriktionen abzubauen und diese Flächenpoten-ziale so dem Markt zur Verfügung zu stellen.Ähnlich sieht es bei den Wohnbauflä-chenpotentialen aus. Nach dem zwei-ten regionalen Wohnungsmarktbe-richt Ruhr verfügt die Region über ein Wohnbauflächenpotential von 2.424 ha, das allerdings sehr unter-schiedlich zwischen den Kommunen verteilt ist und auch zeitlich bezüg-lich seiner Verfügbarkeit sehr unter-schiedlich zu beurteilen ist. Insofern bedarf es auch hier immer der klein-räumigen Betrachtung. Im Vergleich mit wachsenden Regionen wie zum Beispiel Köln oder Düsseldorf sehe ich aber hier insgesamt kein Problem

für das Ruhrgebiet. Zudem denke ich auch, dass die sinnvolle Nutzung des bestehenden Wohnungsbestandes durch Modernisierung und Abriss/Neubau Priorität hat.

Wie sehen die Städte im Ruhrgebiet 2050 aus? Schwierige Frage, auf die ich als Wis-senschaftler so auch keine eindeu-tige Antwort habe. Das hängt mit den verschiedenen Entwicklungsop-tionen und der politischen Ausge-staltung dieser Optionen zusammen. Hier scheinen mir zwei Aspekte für eine positive Zukunftsentwicklung entscheidend: das Ruhrgebiet muss es gemeinsam schaffen, bedarf aber auch weiterhin der Unterstützung von außen. Das heißt, die politi-sche Zusammenarbeit zwischen den Kommunen muss deutlich gestärkt werden, damit Ideen und Konzepte der Veränderung gemeinsam entwi-ckelt und vor allem umgesetzt wer-den. Dabei braucht es angesichts der strukturellen Nachteile des Ruhrge-bietes gegenüber anderen Regionen des Landes auch weiterhin der finan-ziellen Unterstützung von Land, Bund und EU.

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Architektonische Schmuckstücke im Ruhrgebiet

Zechen, Fördertürme, Gasometer sind wohl die bekanntesten Archi-tekturschätze des Ruhrgebiets. Der taubenblaue Architekturführer „Ruhrgebiet Architektur“ von Bet-tina Meyer und Roman Skarabis hat aber weitaus mehr zu bieten: Auf 534 Seiten werden 352 gegenwär-tige und zukünftige außergewöhn-liche Architekturprojekte in 41 Städten des Ruhrgebiets vorgestellt.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt – in Dortmund schon. Hier erstrahlt ein Lebensmittelsupermarkt mit einer metallisch-goldenen Schin-delfassade und einem schweben-den Flugdach in vollem Glanz und wurde mit dem „best architects 11“ Award in der Kategorie Gewerbe- und Industriebauten ausgezeichnet.(Roßbachstraße 21-23, 44369 Dortmund)

Die Libeskind-Villa in Datteln wirkt wie ein aus dem Boden gewachse-ner Kristall. Dynamische Linien verleihen der Außenhaut faszi-nierende Lebendigkeit und innen beeindruckt der Bau durch Offen-heit, Transparenz und außerge-wöhnliche Raumerfahrung. Die Villa steht für einen neuen Typus Wohnhaus und gehört zu einer weltweit auf 30 Objekte limitierten Edition von Designhäusern.(Bahnhofstraße 90, 45711 Datteln)

Eine reduzierte Stahl-Glas-Kons-truktion trennt seit 2006 das Kir-chenschiff der katholischen St. Bernarduskirche in Oberhausen in der Mittelachse in zwei Räume: Neben einer Kapelle schmückt nun eine Gastronomie das Gotteshaus und kann etwa von Hochzeitspaa-ren, die die Trauung mit anschlie-ßender Hochzeitsfeier unter einem Dach zelebrieren möchten, gebucht werden. (Dorstener Straße 188, 46145 Oberhausen)

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Es müssen nicht immer die klassischen vier Wände sein – viele Industriedenkmä-ler etwa bieten originellen und inspirieren-den Wohn-und Arbeitsraum. Das nennt sich dann mit Recht „gelebte Industriekultur“. Ein gutes Beispiel ist ein alter Wasserturm in Essen-Bredeney.

Der denkmalgeschützte, stillgelegte Wasser-turm aus dem Jahr 1921 in Essen-Bredeney wurde 2000 zur Nutzung durch Privatperso-nen und Unternehmen von den Oberhausener Architekten Armin Koch und Michael Dahms umgebaut und ist ein architektonisches Meis-terwerk: Mit einer Gesamtnutzungsfläche von 566 Quadratmetern bietet das Bauwerk über neun Geschosse viel Raum und Weitsicht für Individualisten.

Die Highlights des 21 Meter hohen Wasser-turms sind die begehbare Kuppel, der höchste Punkt Essens, mit einer Außengalerie und atemberaubenden Blick auf den Baldeneysee und das ganze Ruhrgebiet sowie der filigrane, R

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gläserne Treppenturm mit Aufzug an der Seite des Turms – eine Ent-schädigung für alle Strapazen wäh-rend des Umbaus. „Es mussten viele Hürden genommen werden, bis der Turm bewohnbar war“, erinnert sich Michael Dahms. Das fing schon beim Standort an: Der Turm liegt mitten im Naturschutzgebiet und die Kuppel ist denkmalgeschützt, so dass Genehmigungen verschie-dener Ämter nötig waren.

Das Ergebnis kann sich dafür sehen lassen: Jede Wohn- und Büroein-heit hat einen offenen, modernen Grundriss über zwei Etagen, die über eine Galerie mit einer Treppe verbunden sind, ausschließlich die Bäder sind von den anderen Lebens- und Arbeitsräumen abgetrennt. Ein echter Wohn(t)raum mit Weit-blick …

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Bauwerke von nachhaltiger Schönheit

Eckhard Gerber ist kein Kind des Ruhrgebiets, wie sein dezenter thü-ringischer Akzent sogleich ver-rät. Aber wer seit über 40 Jahren im Ruhrgebiet lebt, fühlt sich mit der Region verbunden. „Nach mei-nem Studium stellte sich schlicht die Frage, wo willst Du Dich nie-derlassen?“, erzählt er schmun-zelnd, „und als Architekt war das Ruhrgebiet naheliegend, denn wo viele Menschen wohnen, wird viel gebaut.“ Spannend war die Entwicklung der Region darü-ber hinaus, wie er konstatiert. In der Nachkriegszeit floss viel Geld ins Ruhrgebiet und es entstanden schöne architektonische Bauten wie beispielsweise die Rathäuser in Castrop-Rauxel und Marl. Spä-ter gaben Zukunftsprogramme wie

die auf zehn Jahre angelegte Inter-nationale Bauaustellung Emscher-park (IBA Emscherpark) wichtige Impulse, um den wirtschaftlichen Wandel der alten Industrieregion mit neuen städtebaulichen, sozia-len, kulturellen und ökologischen Bereichen voranzubringen. Zu den architektonischen Schmuckstü-cken im Revier gehören für Gerber neben vielen anderen der Wissen-schaftspark in Gelsenkirchen, die Jahrhunderthalle in Bochum und besonders die Zeche Zollverein. Mit der Wende in Deutschland beobach-tete er einen Rückgang der positi-ven Entwicklung des Ruhrgebiets, das zwar mit der Öffnung nach Osten ins Zentrum Europas rückte, aber dieses Potenzial nur begrenzt nutzen konnte. Den strategisch günstigen Standort Ruhrgebiet hat beispielsweise IKEA erkannt,

das hier sein Hauptlogistikzent-rum angesiedelt hat. „Das Voran-kommen einer Region hat auch viel mit dem Engagement wichtiger Persönlichkeiten zu tun“, ist Ger-ber überzeugt, „Alfred Herrhau-sen war eine solche Persönlichkeit, die viel bewegt hat und auch Bert-hold Beitz hat die Region, insbeson-dere Essen, viel zu verdanken. Man denke nur an das Museum Folk-wang und die neue ThyssenKrupp Zentrale, die architektonische Zei-chen setzen.“

Das Team von Gerber Architek-ten besteht aus rund 120 Mitarbei-tern, die in der Zentrale in Dort-mund sowie in Büros in Hamburg, Berlin, Riad und Shanghai wir-ken. Städtebau, Landschaftspla-nung, Architektur und Innendesign

sind die Arbeitsfelder der Kreati-ven, die Büro- und Hochhausbau-ten ebenso entwerfen wie Schu-len und Hochschulen, Labore und Institute, Bibliotheken, Museen, Theater und Konzerthäuser sowie Wohnungsbau. „Unsere Werke sind immer Teil jenes Ortes, in den sie sich einfinden und aus dem sie erwachsen“, lautet seine Philoso-phie, „die Architektur wiederum entsteht im intensiven Austausch zwischen Architekt, Bauherren und Nutzer.“ Beispiele seiner kla-ren und modernen Architekturspra-che in der Region sind unter ande-rem das Verlagshaus Harenberg, der RWE Tower in Dortmund, ein neuer Haupteingang und eine Elek-tronikfertigungshalle für WILO SE, die Volksbank in Dortmund und Krefeld, Wohnbauten in der Alber-mannstraße und Dinnendahlstraße

Das Büro Gerber Architekten setzt architektonische Zeichen. An seinem Hauptsitz in Dortmund, im Ruhrgebiet, in Deutschland und in der Welt. Viele seiner Entwürfe sind preisgekrönt, alle bemerkenswert. Die ruhrZeit macht mit dem Gründer des größten freischaffenden Architekturbüros im Ruhrgebiet, Prof. Eckhard Gerber, einen Rundgang durch die Region.

Das Dortmunder U bietet mit seinem offenen Foyer ein besonderes Raumerlebnis. Die Rolltreppen erschließen alle Ebenen und führen bis ins oberste Geschoss direkt unter das Turmdach in den Kathedralenraum, der als Veranstaltungsraum dient.

in Essen sowie die Campusbau-ten der Fachhochschulabteilung Recklinghausen. Pünktlich zum Kulturhauptstadt-jahr Ruhr.2010 wurde nach den Plänen des Architekturbüros Ger-ber das Baudenkmal Dortmunder U umgebaut. Und im Herbst 2013 folgt eine weitere Baumaßnahme nach einem prämierten Entwurf von Gerber Architekten auf dem ehemaligen Gelände der Dort-munder Union-Brauerei: HOCH-TIEF Solutions und der Essener Projektentwickler KÖLBL KRUSE erhielten den Auftrag zum Bau zweier Berufskollegs, eines Krea-tivzentrums sowie einer öffentli-chen Parkgarage.

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Jeder Mensch ist bewusst oder unbewusst tagtäglich von Architektur umgeben. Sie kann unsere Stimmung beeinflussen und begleitet unseren Alltag, beruflich wie privat. Anders als den Künsten Musik, Malerei oder Literatur kann man sich der Architektur kaum entziehen. Die ruhrZeit befragt Eckhard Gerber zur Bedeutung der Architektur.

Die klare lineare Gebäudestruktur bildet einen wohltuenden Kontrast zu der heterogenen Nachbarbebauung. Das Wohngebäude steht in der Dinnendahlstraße in Essen-Bergerhausen.

Welchen Beitrag kann die Archi-tektur in unserer Gesellschaft leisten?Gute Architekten haben schon immer nachhaltig gebaut und hat-ten die kommenden Generatio-nen im Blick. Man muss Archi-tektur jedoch auch im politischen und gesellschaftlichen Kontext sehen. Ein Fürst hat seine beson-dere Stellung beispielsweise durch ein imposantes freistehendes Haus unterstrichen. Dies haben in der Gründerzeit Unternehmer auf-gegriffen und ihren Status durch herrschaftliche Villen herausge-stellt. Heute ist eine andere Denk-weise gefragt. Wir rücken wieder näher zusammen.

Was bedeutet das konkret für das Ruhrgebiet?Die Freiheit, die wir heute haben, bedeutet auch, dass man sich unter-ordnet. Guter Städtebau ist immer durch Planung und Festlegung ent-standen. Man muss Straßenzüge und Siedlungen als ein Ensemble begreifen und vorausschauende Fürsorge walten lassen. Und das gilt keineswegs nur für das Ruhr-gebiet. Gerade in Zeiten, in denen ökologische und energetische The-men immer wichtiger werden, ist ein Bauen Mauer an Mauer wieder gefragt. Wir wärmen uns gegen-seitig und sparen dadurch Ener-gie. Auch die Wahl des Materials spielt eine Rolle. Backstein etwa vermittelt ein Gefühl der Ruhe und selbst wenn individuelle Unter-

schiede Häuserfassaden prägen, so bleibt doch das Gesamtbild harmo-nisch. Kritisch wird es meist dann, wenn Bauprojekte nur dazu dienen, schnelles Geld zu verdienen. Diese Projekte sind selten nachhaltig.

Ist der PHOENIX See ein gelungenes Beispiel für Wohnen und Arbeiten in der Zukunft in urbanem Umfeld?Es mag überraschend klingen, da auch wir hier eine Wohnan-lage geplant haben, aber ich hätte mir von dieser tollen Idee insge-samt zukunftsweisendere Impulse gewünscht. In einem so dichtbesie-delten Raum hätten meiner Ansicht nach mehr Menschen in den Genuss von Landschaft am Wasser kom-

men sollen. Eine bessere Verknüp-fung von Bauen und Landschaft wäre gegeben, wenn unmittelbar am Ufer mehr Grün für die Allge-meinheit und im Anschluss eine Wohnbebauung umgesetzt worden wäre, die mehr Menschen das Woh-nen und den Blick unmittelbar auf den künstlichen See gewährt, als es bei der jetzigen Einfamilienhaus-planung der Fall ist. Allerdings hat die Entwicklung am PHOENIX See eine tolle Ausstrahlung auf Hörde und ist schon jetzt ein lebendi-ger Bereich, gerade um den Hafen geworden.

Welche Auswirkungen wird der demografische Wandel auf das Ruhrgebiet haben?Als Vater von fünf Kindern weiß ich, wie bereichernd und schön es ist, Kinder zu haben. Der Bevölke-rungsrückgang ist jedoch eine Tat-sache und er wird dazu führen, dass vor allem Regionen, deren Wohn-wert gering ist, ausgedünnt werden.

Dies ist kein Problem, das die Archi-tektur regeln kann, außer indem sie adäquaten Wohnraum für die älter werdende Gesellschaft schafft. Hier sind wiederum eher Politik und Gesellschaft gefragt, um mit geziel-ter Zuwanderung Menschen für das Ruhrgebiet zu gewinnen.

Sie waren Vorsitzender der Jury für den Architektenwettbewerb des Museum Folkwang in Essen. Welches kulturelle Gebäude im Ruhrgebiet hat es Ihnen beson-ders angetan?Ich finde es fantastisch, dass das Aalto Theater im Sinne Alvar Aaltos nach einem Entwurf aus den 50er Jahren mit allen Details gebaut wurde. Es feiert in diesem Jahr sei-nen 25. Geburtstag. Ich kann mich noch erinnern, dass es seinerzeit eine Debatte um einen neuen Archi-tektenwettbewerb gegeben hat und bin froh, dass dieser nicht zustande kam. Etwas besseres als das Aalto Theater hätte er nicht hervorbrin-gen können.

Prof. Dipl.-Ing.

Eckhard Gerber

1938 geboren in Oberhain, Thüringen

1957 Abitur Apolda

1958 Abitur Westberlin

1959 – 1966 Architekturstudium an der TH Braunschweig Stipendiat

des Begabtenförderungswerkes der Firma Reemtsma, Hamburg

1966 Diplom an der Technischen Hochschule Braunschweig

Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Krämer

1966 Bürogründung „Werkgemeinschaft 66“ auf Grundlage

gewonnener Wettbewerbe

1973 – 1975 Korrekturassistent an der Universität Dortmund am

Lehrstuhl Professor Harald Deilmann

1975 Förderpreis für junge Künstler des Landes Nordrhein-Westfalen

für das Jahr 1974 auf dem Gebiet Städtebau und Architektur

seit 1979 Inhaber Gerber Architekten und Gerber Architekten

international im Architekturstudio Tönnishof in Dortmund-Kley,

erfolgreiche Wettbewerbe im In- und Ausland,

zahlreiche Auszeichnungen

seit 2008 Gerber Architekten Hamburg, ab 2012 mit Landschaftsplanung

seit 2012 Gerber Architekten international in Berlin

insgesamt ca. 110 Mitarbeiter

1981 – 1992 Professur an der Universität-Gesamthochschule Essen,

Lehrgebiet „Grundlagen der Gestaltung“ und „angewandte

Gestaltungslehre für Architektur und Landespflege“

1990 – 2004 Professur an der Bergischen Universität Wuppertal,

1995 – 1999 Dekan des Fachbereichs Architektur der Bergischen

Universität Wuppertal

seit 2004 Professor an der Bergischen Universität Wuppertal im

Masterstudiengang REM&CPM, Lehrgebiet „Grundlagen des

Entwerfens“ und „Entwerfen für Architekten“

bis 2010 Vorsitzender des Dortmunder Kunstvereins,

bis 2009 Gestaltungsbeirat der Stadt Moers

seit 2011 Gestaltungsbeirat der Stadt Bielefeld

Mitglied im BDA, DWB, vielfache Tätigkeit als Juryvorsitzender

bei Architekturwettbewerben,

Vortragstätigkeit im In- und Ausland

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Das Ruhrgebiet baut aufLogistik

„Das Ruhrgebiet ist ein Kern-standort und hat großes Potential. Die Infrastruktur und die dichte Besiedlung machen die Region hochinteressant für alle Arten von Unternehmen. Durch die Finanz-lage der Städte und Gemeinden kommt die Grundstücksentwick-lung ausgerechnet im Ruhrgebiet oft zu kurz, aber wir geben gerne unseren Beitrag, um die Initiati-ven auf unserem Sektor zu unter-stützen und voranzutreiben“, so Bischoff. Beim Bau von Logisti-kimmobilien investiert Log4Real in Industriebrachen, die das Unter-nehmen in Zusammenarbeit mit den Städten reaktiviert. Ideal sind Logistikimmobilien gerade für das Ruhrgebiet, da sie den Boden großflächig, bis zu 80 Prozent, ver-schließen. So werden Grundstücke nutzbar, die aufgrund von Konta-mination nicht mehr ohne weiteres für die Bebauung von Privatgebäu-den geeignet sind, da Restkontami-nation im Boden belassen werden kann. Log4Real bereitet den Boden auf, entsorgt Kontamination und schafft hochwertigen Logistik- und Produktionsraum, was für die

Region wiederum Arbeitsplätze bedeutet. Auch die Innenerschlie-ßung übernimmt das Unterneh-men, wodurch die Städte abermals Geld sparen. „Wir arbeiten auf kom-munaler Ebene eng mit der Landes-entwicklungsgesellschaft zusam-men, die die Böden tiefgehend analysiert. Die deutsche Ingeni-eursgründlichkeit ist hier vorbild-lich“, lobt Bischoff, „nach der Auf-arbeitung und Entsorgung von Altlasten können Investoren das Grundstück gefahrlos nutzen.“

Die Grundstücke werden von den Wirtschaftsförderungen angebo-ten, Überblick verschaffen Portale wie www.ruhrsite.de von der Wirt-schaftsförderung Ruhr oder www.germansite.de von der Wirtschafts-förderung NRW. Bei der Auswahl der Investments stehen verschie-denste Punkte im Fokus, die Anbin-dung, die Größe, vor allem aber die nächstgelegenen Wohngebiete und die geltenden Lärmschutzrichtli-nien. Ist das Grundstück gekauft,

werden potentielle Mieter gesucht und erst dann gebaut, um maßge-schneiderte Lösungen für den Mie-ter zu entwerfen. Die Anfangsmiet-laufzeit liegt in der Regel bei sieben bis zehn Jahren. Unternehmen, die aufgrund der zugrunde liegenden Verträge diese Mietlaufzeiten zu lang sind, bietet Log4Real Leicht-bauhallen an, die schon bei Miet-laufzeiten von einem Jahr eine gute Produktivität gewährleisten.

Deutschland auf dem VormarschEs gibt viele Gründe, aus denen Deutschland den größten Logis-tiksektor in Europa hat. Als star-ker Wirtschaftsstandort und geo-graphischer Mittelpunkt sowie der Tatsache, dass auch die Kosten in Osteuropa steigen und sich zuneh-mend angleichen, hat das Land alle Möglichkeiten, sich als moderner Standort weiterzuentwickeln. Vor allem jedoch schätzt Bischoff, der nicht nur in Deutschland, sondern auch in fast allen umliegenden Län-dern baut, das moderne und unbü-rokratische Baurecht und das kon-struktive Interesse auf Seiten von Städten und Gemeinden: „Bei jedem Projekt findet sich ein enga-

gierter Wirtschaftsförderer, Bau-anträge werden in der Regel zügig bearbeitet. Besonders hilfreich ist, dass die meisten Grundstücke als Gewerbe- bzw. Industriegrund-stück mit Bebauungsplan ausge-wiesen sind, auf dem man sofort und ohne Prüfung bauen kann.“

Hoch hinaus mit LogistikimmobilienLogistikimmobilien haben sich vor allem etabliert, weil sie einem modernen Standard entspre-chen. Von 330 Mio. Quadratmeter gedeckter Lagerfläche in Deutsch-land sind etwa 30 Mio. nach die-sem Standard gebaut. So berät Log4Real auch Unternehmen, die ein Bestandsportfolio an Logis-tikimmobilien haben, die nicht mehr produktiv sind. „Wir erleben oft gerade bei organisch gewach-senen Unternehmen, dass Immo-bilienvermögen eher eine Belas-tung darstellt, da es den heutigen Anforderungen nicht gewachsen ist und nach modernem Standard nicht marktgerecht ist“, erzählt er.

Oft ist es auch zu teuer, Bestand-simmobilien nach dem Motto „aus Alt mach Neu“ auf den Baustan-dard der neuen Immobilien umzu-bauen. Ein Neubau lohnt sich vor allem, da die Produktivität wesent-lich höher ist. Das liegt schon in der einfachen Tatsache, dass die Böden stärker sind und dadurch höhere Regale möglich werden. So darf eine moderne Halle innen bis zu 12,20 Meter hoch sein und ent-spricht damit beispielsweise noch den Brandschutz-Vorschriften für eine flexibel einsetzbare Decken-sprinkleranlage. „Letztlich heißt markgerechtes Bauen – vor allem für Investoren – die Nachvermiet-barkeit für andere Nutzer im Blick zu behalten“, so Bischoff.

Weitere Informationen unter www.log4real.de

Im Zuge des Strukturwandels erfährt der Dienstleistungssektor im Ruhrgebiet auch heute noch einen gewaltigen Schub. Doch das ist nicht der einzige Grund, aus dem Christian Bischoff, Geschäftsführer von Log4Real, hier gerne Logistikimmobilien baut.

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Essen als starker ImmobilienstandortDie Leistungsstärke Essens als Wirtschaftsstandort wirkt sich nicht zuletzt auf den Immobilienmarkt aus. Mit neuen Bauvorhaben und spektakulären Quartiersentwicklungen erregt die Stadt bundesweit Aufmerksamkeit.

Dynamische Wirtschaftsentwicklung, florie-render Büroimmobilienmarkt, hochwertige Wohnungsbauprojekte und herausragende Perspektiven– das sind die Argumente, mit denen die EWG - Essener Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft mbH für den Immobilien-standort Essen wirbt, um die Qualität und das große Potenzial darzustellen und Investoren und Projektentwickler für ein Engagement in Essen zu begeistern. Bei den Steigerungen des Bruttoinlandsprodukts und der Bruttowert-schöpfung liegt Essen im landesweiten Ver-gleich an der Spitze und in NRW hat die Stadt das höchste Bruttoinlandsprodukt je Erwerbs-tätigen. Die gute wirtschaftliche Entwicklung mit Arbeitsplatzzuwächsen zeigt Essen als attraktives dynamisches Arbeitsmarktzent-rum, was dafür gesorgt hat, dass die Nach-frage für Büroflächen stetig wächst. Obwohl Essen mit einem Büroflächenbestand von 3,74 Millionen Quadratmetern größter Bürostand-ort in der Region ist, trifft die hohe Nachfrage auf ein knappes Angebot. Im Laufe des Jah-res 2013 werden dem freien Markt nur etwa 10.100 Quadratmeter Neubauflächen zur Ver-fügung stehen. “Hervorragende Perspektiven für Investoren und Flächenentwickler, auch für diejenigen, die Büroneubauten auf Vor-ratsbasis errichten”, so EWG-Geschäftsfüh-rer Dr. Dietmar Düdden.

Auch der Markt für Handels- und Wohnimmobilien ist in Bewegung: Zahlreiche Projekte gehen an den Start, die Investitionstätigkeit bei Einzelhandelsimmobilien hat einen positiven Schub erfahren und der Essener Wohnungsmarkt boomt. Der Universitätsviertel - grüne mitte Essen, der Krupp-Gürtel und das GRUGACARREE zeigen den hier prosperierenden Immobilien-markt. So ließ das zurzeit wach-sende Universitätsviertel - grüne mitte Essen zwischen der Esse-ner Innenstadt und der Univer-sität alle bundesweiten Bewerber hinter sich, als es von der Immobili-enbranche in der Kategorie „Stadt-

entwicklung“ zum Gewinner des immobilienmanager.AWARD 2013 gekürt wurde. Damit erreichte das neue Stadtquartier auch abseits von Vertrieb und Vermarktung, bei der Wohn- und Büroflächen reißen-den Absatz finden, neue Dimensio-nen. Auch um das Areal Thurmfeld neben dem Universitäts-Campus wird derzeit heiß gestritten – eine politische Debatte, bei der einer-seits der Plan eines Kirmesplatzes nach vorn getrieben wird, anderer-seits eine der wenigen Möglichkei-ten besteht, eine Forschungsein-richtung nahe der Universität zu errichten. Dazu EWG-Geschäfts-führer Dr. Dietmar Düdden: „Dass die Schausteller um einen Kirmes-platz in Essen kämpfen, ist nach-vollziehbar. Allerdings werden in den kommenden Jahren zuneh-mend Gewerbeflächen in Essen feh-len, Flächen mit derartigem Poten-tial sollten daher anders genutzt werden!“ Die Essener Stadtplanung bleibt also weiterhin ein spannen-des Thema.

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Dr. Dietmar Düdden, Geschäftsführer der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft

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Mit der Seepromenade entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Scheidt’schen Tuchfabrik im Essener Stadtteil Kettwig ein neuer Wohnstandort am Ruhrstausee.

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Ein Alleskönner

auf dem Prüfstand

Ziegel waren schon in den frühen Hochkulturen ein beliebtes Bauma-terial. Der erste gebrannte Mauer-ziegel ist aus der Zeit um ca. 4.500 v. Chr. aus Knossos bekannt, und die ersten Dachziegel sind etwa seit 2.300 v. Chr. am Haus des Zieglers in Miloy bei Argos nachzuweisen, wie auf der Internetseite des Bun-desverbandes der Deutschen Ziegel-industrie e.V. nachzulesen ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Fertigung von Ziegeln stetig weiter-entwickelt, denn sie erwiesen sich als vielseitig verwendbares Mate-rial. Schließlich waren es die Römer, die die Kunst des Ziegelbrennens und das Bauen mit Ziegeln nach Deutschland gebracht haben. Ihr Material besteht aus Ton, Lehm oder ähnlichen natürlich vorkom-menden Stoffen wie beispielsweise Mergel und Schieferton. Über die genaue Zusammensetzung von Zie-

Ziegel sind wahre Alleskönner, wie Michael Ruppik, Leiter der Prüf-stelle der Gesellschaft für Quali-tätssicherung und Materialprü-fung am Institut bestätigt. „Sie sind unglaublich vielseitig ein-setzbar, ob über oder unter der Erde, sie behalten ihre Form und Farbe und sind sehr langlebig und umweltfreundlich, mit minima-lem Unterhaltungsaufwand.“ Mar-kante Bauwerke, die diese Vorzüge sichtbar machen, sind unter ande-rem die Tonhalle in Düsseldorf, die Marienkirche zu Lübeck oder Bru-nelleschis Kuppel des Florentiner Doms sowie unzählige Wohnhäu-ser und Kirchenbauten vor allem in den nördlichen Gegenden Deutsch-lands, in denen es Rohstoffe gibt, die besonders gut für Vormauerzie-gel oder Klinker geeignet sind.

Dabei sind Ziegel nicht gleich Ziegel, wie die Spezialisten erläutern. „Wir unterscheiden zwischen Vor- und Hintermauerziegeln, Dachziegeln und Pflasterklinkern,“ erläutert Knüpfer, „und an jede Gruppe wer-den eigene Anforderungen gestellt.“ Vormauerziegel, allgemein bekannt als Klinker oder Backsteine, sind komplett der Witterung ausge-setzt, deshalb ist hier – genau wie bei Dachziegeln – eine hohe Frost-beständigkeit Bedingung. Dagegen müssen Hintermauerziegel eine hohe Wärmedämmung gewähr-leisten, wofür im gebrannten Mate-rial eine hohe Porosität notwendig

ist. Außerdem gibt es ausgeklügelte Lochsys-teme, die das Gesamtgewicht des Ziegels redu-zieren und zum Teil mit hochwärmedämmen-den Materialien gefüllt werden. „Unsere Aufgabe ist es dabei, die Rohstoffzusammensetzung zu optimieren und durch unterschiedliche Anord-nungen der Stege die besten Ergebnisse hin-sichtlich einer geringen Wärmeleitfähigkeit und einer hohen Stabilität zu erreichen,“ so Michael Ruppik, der dem Institut schon seit 34 Jahren die Treue hält. Darüber hinaus erfüllen Zie-gel die Anforderungen an Brand-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz und sorgen für ein hervor-ragendes Raumklima sowie niedrige Heizkos-ten. „Gerade der energetische Gesichtspunkt ist heute wichtiger denn je“, weiß Ullrich Knüpfer,

„Produkte aus Ziegeln tragen zum nachhalti-gen, umweltfreundlichen und Energie sparen-den Bauen und Bewirtschaften bei.“

Das Institut sieht eine seiner Aufgaben darin, Ziegel zu kreieren, die mit weniger Energie gebrannt werden können. So berät es Unter-nehmen auch bei der Entwicklung von ener-giesparenden Trocknungs- und Brandprozes-sen. Als Substitute zu traditionellen Rohstoffen werden außerdem geeignete Stoffe eingesetzt, die in anderen Industrien in großen Mengen als Reststoffe anfallen. So werden einmal mehr Umwelt und Ressourcen geschont.

Erst vor kurzem wurde das neue Verwaltungs-gebäude des Instituts fertiggestellt und im Mai werden sowohl dessen Einweihung sowie das 60-jährige Bestehen des Instituts gefeiert.Weitere Informationen über das Institut erhal-ten Sie unter www.izf.de

geln und deren Vorzüge kann das 1952 gegründete Institut für Zie-gelforschung Essen e.V. bestens Auskunft geben. Das Forschungs-institut betreibt als gemeinnützi-ger Verein Grundlagenforschung für die Ziegelindustrie, entwickelt auch für einzelne Ziegeleien maß-geschneiderte Lösungen und prüft bauphysikalische Eigenschaften. Kurz: Das Technologiezentrum wird zu allen Fragen rund um die Herstellung und Anwendung von Ziegeln herangezogen.

„Unsere Mitglieder sind Firmen der Ziegelindustrie und des Keramik-maschinen- und -anlagenbaus aus ganz Deutschland“, informiert Ins-titutsleiter Dr.-Ing. Ullrich Knüpfer,

„auf gemeinnütziger Basis erfor-schen wir grundlegende stoffliche und verfahrenstechnische Zusam-menhänge. So können wir Produkt-eigenschaften wie etwa Festigkeit, Frostbeständigkeit, Wärmedäm-mung und Schallschutz verbessern und auch den Produktionsprozess effizienter gestalten.“

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TRINAVIS lädt ein zum Unternehmergespräch

Perspektivwechsel in der Ruhrmetropole13. Juni 2013 um 18.00 Uhr, Hotel Margarethenhöhe, Essen

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Parkplätze stehen nicht gerade in dem Ruf, etwas „fürs Auge“ zu bie-ten. Beton, Asphalt, Schotter oder Pflaster sind hier der Normalfall. Alle stellen in der Regel eine ver-siegelte und somit wasserundurch-lässige Fläche da. Das gestiegene Bewusstsein in Umweltfragen und ein hoher ästhetischer Anspruch lassen sich bei diesen Flächen nicht unter einen Hut bringen.

Berthold Adler, Geschäftsführer DGW Bodensysteme aus Essen, hat daher das patentierte Boden-system Biolit entwickelt, das attrak-tive, durchgehende und natürliche Rasenflächen möglich macht, wo man sie eigentlich nicht für mög-lich hält. Und das bereits seit mehr als 12 Jahren.

Das System aus umweltverträgli-chen, natürlichen Materialien stellt ein Zwei-Schichten-System dar, welches selbst in Wasserschutz-gebieten eingebaut werden darf. Hierauf wird das spezielle Saat-gut, das aus bis zu sechs verschie-denen Grassorten bestehen kann, eingestreut. Die Mischung wird den örtlichen Gegebenheiten ange-

Es werde grün!

passt. Die verschiedenen Grassor-ten sorgen dafür, dass überall eine natürliche Rasenfläche entstehen kann. Das Ergebnis ist eine durch-gehende Grünfläche, die stabil, druckfest und so hoch belastbar ist, dass sie selbst schwere Fahrzeuge bei schwierigen Wetterverhältnis-sen befahren können. Weder die Oberfläche noch der Untergrund werden versiegelt. Das System ist sowohl wasserdurchlässig als auch wasserspeicherfähig. Anfallendes Wasser wird gespeichert und bei Überwässerung nach unten abge-leitet, wo es an Ort und Stelle im Boden versickert, ohne dass dieser aufschwemmt.

Außer den offensichtlichen ästheti-schen Vorteilen gegenüber Asphalt, Schotter oder dergleichen gibt es auf der biolit-Fläche keine Staubent- wicklung und der Rasenbewuchs sorgt für eine deutliche Geräusch-dämmung und damit einen redu-zierten Lärmpegel. Dies ist ein Grund, weswegen das System nicht nur auf Cart- und Verbin-dungswegen von Golfanlagen zum Einsatz kommt, sondern auch als Rasengleis-System auf Stadtbahn-strecken, wo es zu einer deutlichen Verschönerung des so begrünten Straßenbildes kommt.

Etliche Stadtplaner haben sich schon von dem System überzeu-gen lassen, das noch dazu mit einem leichten, problemlosen und schnellen Einbau punktet. Schon nach kurzer Zeit beginnt die neue Grünfläche zu wachsen. Die neu entstandene Grünfläche muss noch dazu weniger gemäht werden als ein herkömmlicher Rasen. Grün- und Nutzflächen müssen also kei-nen Wiederspruch in sich mehr darstellen.

Stark beanspruchte Nutzflächen wie Zufahrten und Stellplätze sind häufig starken Belastungen ausgesetzt. Ein neues und patentiertes Bodensystem gibt jetzt „grünes Licht“ für eine natürliche Lösung.

Schön oder praktisch?! Wenn es um die Auswahl eines Bodensystems für Stellplätze, Zufahrten oder andere Flächen geht, scheint die Wahl oft schwer. Soll die Fläche schön oder praktisch sein? Soll sie grün oder belastbar sein? Da „schön“ oft mit „natürlich“ gleichgesetzt wird und natürliche Produkte einen hohen Pflegeaufwand nötig machen, ent-scheiden sich viele für eine eher praktische Lösung. Es gibt aller-dings ein Bodensystem, welches dieses Entweder/Oder vereint.

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Wer wissen will, welche Steuerbe-ratungsunternehmen die besten sind, zieht hierzulande die aktuelle FOCUS-Bestenliste der steuerbera-tenden Berufe zu Rate, die jährlich seit 2005 veröffentlicht wird. Seit vielen Jahren wird man dort unter den großen Kanzleien immer auf ein Unternehmen stoßen – die WIR TREUHAND GmbH der MIZ Bera-tergruppe. So auch dieses Jahr, in dem die Erhebung unter dem Titel „Bestens beraten“ veröffentlicht wurde. Wir sprachen mit den MIZ Mitbe-gründern und Geschäftsführern Wilfried Duesing und Volker Blum sowie dem neuen geschäftsführen-den Partner Ralf Koch und WP / StB Frank Lenz.

Sie sind bereits zum achten Mal in Folge von FOCUS ausgezeichnet worden – wird diese Bestenliste nicht langsam zur Routine?Duesing: „Im Gegenteil, die Aus-zeichnung macht uns jedes Jahr stolz, da sie auf dem großen Enga-gement aller Mitarbeiter unserer vier Standorte Essen, Oberhausen, Düsseldorf und Ratingen beruht. Diese Auszeichnung wird nicht zur Selbstverständlichkeit, da sie jedes Jahr wieder verdient und nachge-wiesen werden muss. Es ist quasi der „Oscar“ unserer Branche, die ja besonders hart umkämpft ist. Wir

laufen jetzt in der Kategorie „Große Kanzleien“ auf der Bestenliste, waren aber auch schon als kleine Kanzlei dabei. Das zeigt unseren konstanten Anspruch an Berater-qualität und unser hohes Leistungs-niveau. Dazu kommt, dass die WIR TREUHAND GmbH Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft als einzige Kanz-lei in Essen ausgezeichnet wurden.

Sagt das etwas über das Niveau der Branche im Ruhrgebiet aus?Duesing: Im Gegenteil, wir hal-ten Essen für einen sehr leistungs-starken und qualitativ hochwerti-gen Standort für Steuerberatung. Auch wenn die Konkurrenz groß ist, tauschen wir uns mit anderen Kanzleien gerne aus, um uns auf Gebieten wie Kommunikation, Kun-denbedürfnissen und Fortbildung stetig weiterzuentwickeln. Dass die Branche insgesamt an sich arbeitet, ist für uns wichtig, nicht nur, damit der Markt nicht stag-niert, sondern auch, wenn wir etwa an den Nachwuchs der Branche den-ken. Auch hier gilt es ja schließlich vorzuplanen.

Sie planen ja bereits die Nach-folge und haben mit Ralf Koch dieses Jahr auch einen weiteren geschäftsführenden Partner aufge-nommen. Herr Koch, Sie waren als Steuerberater bei einer mittel-

großen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in Düsseldorf tätig und haben dann in die mittelständische Wirtschaft gewechselt – als Finanzvorstand und kaufmännischer Geschäfts-führer in zwei großen mittelstän-dischen Unternehmen. Was hat Sie wieder in die steuerberatenden Berufe zurückgezogen? Koch: Wesentliche Motivation für diesen Schritt war – neben der Ent-wicklung einer eigenen Unterneh-merinitiative durch eine entspre-chende Partnerstellung – meine unveränderte Freude daran, sich als Mitglied der beratenden Berufe wie-der täglich den sowohl fachlich aber auch menschlich anspruchsvollen Herausforderungen der Mandanten unterschiedlichster Branchen und Größenverhältnisse stellen zu dür-fen. Selbiges gilt für den regelmäßi-gen, fachlichen Austausch mit den Berufskollegen im Rahmen einer ‚gelebten Kollegialität’. Mit dem Ansatz ‚Menschen. Ideen. Zahlen’ ist es aus meiner Sicht dieser Bera-tergruppe auf hervorragende Weise gelungen, sowohl fachliche als auch regionale Schwerpunkte miteinan-der zu vereinen, um damit den zu erwartenden Branchenentwicklun-gen zu begegnen. Ein ausschließli-ches Abstellen einer Beratung auf die steuerlichen Belange des Man-danten wird den heutigen und

zukünftigen Beratungsbedürfnis-sen im Mittelstand vor dem Hinter-grund einer zunehmenden Kom-plexität des Wirtschaftslebens nicht mehr gerecht. Es bedarf vielmehr zusätzlicher, praktischer Kenntnisse des Beraters im betriebswirtschaft-lichen und juristischen Umfeld, um dem Mandanten eine nachhaltige, ganzheitliche Beratung anbieten zu können.

Blum: Wir sind daher stolz, dass sich Herr Koch nach seiner Rückkehr in die steuerberatenden Berufe für uns entschieden hat. Unser Ansatz, Berufskollegen mit entsprechender fachlicher Qualifikation und zusätz-lichen Erfahrungen aus der Wirt-schaft und global agierenden Bera-tungsunternehmen zu vereinen, ist für ihn eine ideale Basis, seine Kenntnisse und Netzwerke zum Mandantenwohl einzubringen.

Gibt es dabei Schwerpunkte?Koch: Neben den betriebswirtschaft-lichen Schwerpunkt, insbesondere auch im Bereich Finanzierung und Investition, wird meine Tätigkeit im Unternehmensteuerbereich mit einem weiteren Schwerpunkt auf die Fachberatung im Bereich Sanierung und Insolvenz liegen.

Findet damit in der MIZ Berater-gruppe ein Generationswechsel statt?Duesing: Sukzessive, ja. Ewald Viel-haus und ich als Gründer wollen es jüngeren Kollegen ermöglichen, als Partner innerhalb der Gruppe tätig zu werden, sowohl derer, die bei uns tätig sind, aber auch anderen, jüngeren Kollegen. Wir integrieren dabei auch bestehende Steuerbera-tungs- und Wirtschaftsprüfungsge-sellschaften und schließen damit die „Lücken“ zwischen unseren Stand-orten, damit wir das westliche Ruhr-gebiet möglichst optimal abdecken.

Mit viel Erfahrung und qualifi-zierten Mitarbeitern konnte so die Praxis von Franz Lenz, Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater, aus Mülheim an der Ruhr gewon-nen werden. Was haben Sie in die Gruppe mitgebracht und was gibt die Gruppe Ihnen, Herr Lenz?Lenz: Wir verstärken das Team durch unsere besonderen Fähig-keiten insbesondere auf dem Gebiet von Mergers & Acquisitions, dem Erbrecht, der Unternehmensnach-folge und der Stiftungen. Für mich war immer klar, dass ich mich im Rahmen eines Zusammenschlus-ses verbessern und meinen Man-danten und Partnern umfassendes Fachwissen und breite Beratungs-möglichkeiten bieten will. Das Steuerrecht wird internationaler und damit nochmals komplizier-ter. Die steuerliche und betriebs-wirtschaftliche Beratung wird ver-mehrt Spezialwissen erfordern. Der Einzelkämpfer kann schon jetzt den Herausforderungen eines anspruchsvollen Mandats kaum mehr gerecht werden. Die Zukunft gehört deshalb dem qualifizierten Beraterteam. In meiner Tätigkeit für die MIZ habe ich erfahren, dass in dieser Gruppe Teamarbeit nicht nur im Munde geführt, sondern täglich gelebt wird. Das Beraterwissen ist vorhanden. Den Herausforderungen der nächsten Jahre sehe ich deshalb engagiert, aber gelassen entgegen.

Gibt es außer der Nachfolge und der Qualitätssicherung für die Zukunft noch weitere Herausfor-derungen für die Gruppe, Herr Duesing?Duising: Spannend für uns war erst einmal der Umzug unseres Büros in Ratingen in das neue Bürogebäude. Wir freuen uns schon jetzt auf die große Einweihung – mit allen Part-nern selbstverständlich.

Von links nach rechts: WP/StB Frank Lenz, WP/StB Volker Blum, StB Ralf Koch, WP/StB Wilfried Duesing

Zuwachs bei Menschen Ideen Zahlen

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1913 wurde in Essen der Grundstein für den international agierenden Discounter Aldi gelegt. Aus dem einstigen Backwarenladen von Karl Albrecht und dem kleinen Lebensmittelgeschäft Anna Albrechts entwickelten sich unter der Leitung der Brüder Karl und Theo Albrecht nach dem zweiten Weltkrieg zwei eigenständige Unternehmensgruppen. Als Pioniere führten sie in den 50er Jahren das Selbstbedienungs-Konzept ein. Ab 1962 stellten die beiden Brüder ihre Filialen auf das Discount-Prinzip um – viel verkaufen, für wenig Geld.

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Das Geschäftsprinzip ist einfach, aber erfolgreich: Die Albrecht-Brü-der waren von Anfang an der Berg-arbeiter-Kundschaft interessiert. Das Motto: solide Qualität zu güns-tigen Preisen. Überflüssige Dekora-tionen und Werbeplakate und ein

beschränktes Sortiment auf Palet-ten wurden zum Erfolgsrezept.

Heute betreibt Aldi Nord mit Sitz in Essen deutschlandweit rund 2.500 Filialen, Aldi Süd mit Sitz in Mül-heim mehr als 1.800. Hinzu kom-men beinahe ebensoviele Läden im

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Wollte man das Konzept von Hetkamp in einem kurzen Satz beschreiben, so müsste man sagen: Die Menschen hier beschäf-tigen sich mit allem, was das Leben schön macht. Möbel, Accessoires und Mode sind die Standbeine des erfolgreichen Unternehmens mit seinen drei Standorten innerhalb Raesfelds. Das Hauptgeschäft in der Ortsmitte, das ihm gegenüber-liegende Küchengeschäft mit der darüberliegenden Musterwohnung sowie die Remise unmittelbar am Schloss. Und last but not least die Tischlerei, in der die Entwürfe der sechs hauseigenen Innenarchitek-ten detailgetreu und mit viel Liebe zu Material und Präzision hand-werklich umgesetzt werden. Die Tischlerei war die Wiege des Unternehmens, erzählt Helmut Ackmann. Vor fast 150 Jahren als ländliche Tischlerei für Pferde-fuhrwerke und Särge gegründet, bestand das Familienunternehmen bis in die 1960er Jahre an einem

Das malerische Wasserschloss Raesfeld ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch es ist nicht der einzige Grund, um in das kleine Städtchen im Münsterland zu fahren. Es befindet sich dort auch ein Anziehungspunkt für Wohnästheten und Mode: Hetkamp. WoStil

und Perfektion zu Hause sind

Standort. In mehreren Schritten wuchs der Betrieb, die Möbelpro-duktion florierte und die Tischlerei wurde an einen separaten Standort verlegt. Es folgten diverse Umbau-phasen und in den 1970er Jahren wurde zudem Mode integriert, da Inhaberin Luzie Hetkamp einen geradezu sensationellen und über-raschenden Erfolg mit dem Verkauf von Blaudruckblusen verzeichnete. 2001 schließlich kontaktierte sie Helmut Ackmann, der – aus dem Emsland kommend – erst ein-mal nachsehen musste, in welcher Gegend Raesfeld überhaupt liegt. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Der Textilkaufmann und Inneneinrichter verstand sich von Anhieb blendend mit der Raesfel-derin und kam 2002 als Geschäfts-führer ins Unternehmen. „Seitdem haben wir den inneren Umbau for-ciert, stetig modernisiert und die eigene Produktion kontinuierlich ausgebaut“, erläutert Helmut Ack-mann. Gemeinsam mit seiner Frau

Wohnen wie aus einem Guss. Es ist nicht immer leicht, auszudrücken, warum man sich in einer Umgebung wohl fühlt. Oft ist es die Summe vieler Kleinigkeiten, die das Ganze stimmig macht.

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Marlene Hübers, zuständig für den Bereich Mode mit exklusiven Top-Designern, und dem Tischlermeis-ter Thomas Flinks bildet er das Hetkampsche Geschäftsführertrio, das inzwischen auch Inhaber des Unternehmens ist. Bis heute hat sich das Personal nahezu verdrei-facht und die Kunden strömen aus dem Ruhrgebiet, Düsseldorf und dem Niederrhein ins beschauliche Raesfeld. Legendär sind die Moden-schauen sowie der Kaminsonntag am letzten Sonntag im November jeden Jahres. Allen unvergesslich ist das Sommerfest, das Hetkamp mit 1700 Gästen auf Schloss Raes-feld feierte. Wie erklärt sich Helmut Ackmann den Erfolg seines Konzeptes, in einer Branche, die bekanntlich dem Verdrängungsmarkt ausge-setzt ist? „Wir haben eine Nische entdeckt und wollen nicht Masse, sondern Klasse“, bringt er es auf den Punkt. Top ausgebildete und dienstleistungsorientierte Mitar-beiter, ausschließlich exklusive Marken sowie die hochwertigen Eigenproduktionen und eine exzel-lente Beratungsleistung sind die Pfunde, mit denen das Unterneh-men punktet. „Der Kunde ist unser bestes Stück“, pflegt er zu sagen, „und danach leben wir auch.“ Er selbst ist ein großer Ideengeber im Unternehmen, plant liebend gern Einrichtungen und schätzt den Umgang mit den Kunden. Wenn der Perfektionist die Gesamtver-antwortung für ein Wohnprojekt erhält, ist ihm dies Auszeichnung und Ansporn zugleich. „Wir planen in Zusammenarbeit mit dem Archi-tekten und dem Bauherrn im Ideal-fall alles bis ins kleinste Detail und liefern bis zum Handtuch alles, was der Kunde wünscht“, umschreibt er den Service. Referenzen gibt es viele, nicht zuletzt das eigene Zuhause, das zur Berichterstattung bereits Einzug in renommierte Wohnzeitschriften gefunden hat. In den Betrieb haben die Unter-nehmer in den letzten Jahren viel investiert und sie nehmen die sozi-ale Verantwortung für ihre Mitar-beiter ernst. „Drei Viertel der Beleg-schaft wohnt hier, man kennt sich untereinander und wir fördern unsere Auszubildenden generell hausintern weiter. Denn guten Nachwuchs kann man sich am bes-ten selbst heranziehen“, fasst Ack-mann zusammen. Intensive Kon-takte zu Schulen gehören ebenso dazu wie die Erkenntnis, dass gute Absolventen von Hauptschulen

Helmut Ackmann ist einer von drei Geschäftsführern von Hetkamp Einrichtung und Mode.

oft unterschätzt würden. Und der Ästhet Ackmann ist ein Kunstlieb-haber. Davon profitiert auch die Gemeinde, zum Beispiel an dem Kunstobjekt mitten im Ort, das einen nach oben offenen, rostro-ten Torbogen darstellt und auf die Initiative Ackmanns dort platziert wurde. „Es hat viele Diskussionen um dieses Objekt gegeben“, erinnert

er sich, „aber Kunst hat schon immer pro-voziert und es ist gut, wenn die Menschen sich darüber kontrovers austauschen.“

Das nächste Event• Landpartie Schloss Lembeck vom 30.05.– 02.06.2013: Neuheiten rund um Mode und Wohnen

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Page 36: ruhrZeit 02/2013

„Keine Ketten von Tieren im Zoo“Was erwarten eigentlich die bcr-Mitglieder von ihren Mitarbeitern, wenn es um die Frage des Outfits geht?

Irgendwo zwischen „Alles kann, nichts muss“ und der einheitlichen Businesskleidung mit eingestick-tem Firmenlogo muss sich jeder Geschäftsführer früher oder später entscheiden, wie er seine Mitarbeiter im Unternehmen sehen möchte. Es gelten dabei nicht nur persönliche Vorlieben, sondern auch, die Bran-che und die Außenwirkung richtig einzuschätzen. Auch im business club ruhr halten es die Mitglieder da sehr unterschiedlich. Ein gepflegtes Äußeres und die Vermeidung von geschmacklichen Fehltritten sind allerdings allen gleichsam wichtig.

1. Jüngst entschied das Kölner Arbeitsgericht im Sinne der Klei-dungs- und Körperpflegevorschrif-ten einer Sicherheitsfirma. Frauen dürfen dort ihre Fingernägel nur einfarbig lackieren und nur weiße bzw. fleischfarbene Büstenhal-ter tragen. Gibt es eine Kleider-ordnung in Ihrem Unternehmen oder nehmen Sie Einfluss auf das Erscheinungsbild und die Klei-dung Ihrer Mitarbeiter?

2. Welcher Kleidungsstil wird von Ihnen bevorzugt?

3. Was macht für Sie vor allem ein gepflegtes Erscheinungsbild aus?

4. Gibt es im Bezug auf Kleidung und Erscheinungsbild No-Gos in Ihrem Unternehmen? Wie viel eigenen Stil darf ein Mitarbeiter zeigen, dessen Aufgabe es ist, das Unternehmen zu repräsentieren?

5. Wie erklären Sie Ihrem Mitar-beiter, dass er ein unpassendes Outfit trägt?

Manfred Plachetka, Crefo Factoring RheinRuhr 1. Dies hängt von der jeweiligen Auf-gabe des Mitarbeiters ab. Im „Innen-dienst“ gibt es keine Kleiderord-nung; im „Außendienst“ ist eine zu unserem Produkt, unserer Markt-stellung und unserem Marktauftritt passende Kleidung zu tragen.

2. Bevorzugt wird auch ohne schriftlich fixierte Kleiderordnung ein der Aufgabe angemessenes Erscheinungsbild.

3. Saubere Kleidung inklusive Schuhwerk, keine sichtbaren Täto-wierungen oder Piercings, saubere Fingernägel.

4. No-Go bei den Damen: bauchfreie Kleidung, Shorts, Latschen (flip-flops); No-Go bei den Herren: weiße Socken, Shorts, Latschen, Oberteile ohne Kragen. Wie viel eigenen Stil ein Mitarbeiter zeigen kann, hängt davon ab, ob er im Innen- oder im Außendienst tätig ist.

5. Immer im Rahmen eines persön-lichen und offenen Gespräches.

Axel Deilmann, Deilmann Business Consulting1. Ja, das versuche ich schon. Unsere Kunden sind ausschließlich Geschäftsleute und so sollte das Team auch geschäftsmäßig geklei-det sein. Es gibt keinen strikten Dresscode. Der Stil kann sportlich oder auch elegant sein. Bei beson-deren Anlässen würde ich aber im Vorfeld explizit darauf hinweisen, so dass die Mitarbeiter dem Anlass angemessen gekleidet sind. Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist mir sehr wichtig.

2. Es muss auf jeden Fall zum Typ passen. Keiner soll sich verklei-den müssen. Jeder Stil muss aber stets gepflegt sein und eher diskret und unauffällig als poppig und auf-dringlich. Weniger ist mehr. Das gilt insbesondere für Schmuck, Schminke, Parfüms, auffällige Fin-gernägel oder sonstige überzogenen Auffälligkeiten.

3. Ein gepflegtes Äußeres beginnt bei der Körperpflege, Hände, Fri-sur, frisch gewaschen, dezent geschminkt und parfümiert und geht natürlich über die Kleidung und die Schuhe, welche ebenfalls stets geputzt sein sollten. Damen können Kleider, Röcke, Kostüme oder Hosenanzüge tragen, Herren Anzüge oder Kombinationen. Per-sonen mit Kundenkontakt sollten stets wenigstens eine Kombination tragen. Krawatte ist situationsbe-dingt Pflicht. Es kommt aber auch darauf an, wen man als Gesprächs-partner hat. Auf die Umgebung und das Umfeld sollte man achten. Sicht-bare Tätowierungen und Piercings würde ich unterbinden. Frauen dür-fen sich weiblich kleiden, aber nicht aufreizend. Männer können einen Bart tragen, der aber stets gepflegt sein sollte, ansonsten sollten sie täg-lich frisch rasiert sein.

4. Sichtbare Tätowierungen, Pier-cings, sehr aufreizende Kleidung, unangenehm riechende oder gar

schmutzige Mitarbeiter sind gänz-lich inakzeptabel. Der Mitarbeiter darf durchaus seinen eigenen Stil haben. Bei der Einstellung würde man schon erkennen, ob der Mitar-beiter zu einem selbst als auch zum Unternehmen passt.

5. Das Beste ist, man lebt es posi-tiv vor. Im Bewerbungsprozess und gegebenenfalls später im persönli-chen Gespräch sollte man frühzei-tig dieses Thema ansprechen. Man sollte den Mitarbeitern klar und deutlich ihre Aufgabe und die Funk-tion im Unternehmen als auch das Unternehmen als Ganzes und des-sen Werte verkünden.Ein gepflegtes Erscheinungsbild sollte auch den Mitarbeitern wich-tig und wertvoll sein. Sie werden schnell merken, dass ihnen von außen eine größere Akzeptanz entgegenkommt.

Meinolf Thies, Consulthies1. Ja, durch die Ausgabe von Ein-heitskleidung und weiteren Betriebs-vereinbarungen zu diesem Thema.

2. Zeitgemäß, auch funktions- und bereichsbegleitend.

3. Ordentliche, saubere und gebü-gelte Kleidung, gepflegte Haare und ordentlich beziehungsweise sauber aussehendes Schuhwerk, dezenter Schmuck.

4. Piercings sowie „Ketten um den Hals von Tieren im Zoo“, Handy am Ohr beziehungsweise am Mann, aggressives Kaugummikauen.

4. Soviel er mag und sich traut, es sei denn, er erreicht einen Punkt, an dem es unpassend wird.

5. Nur das, was man weiß, kann man auch ändern. Insofern muss man auf allen Gebieten Fehlverhal-ten sachlich ansprechen. Das gilt auch in Fällen, in denen jemand bei Kleidung, Outfit, Geruch etc. dane-ben liegt.

Holger Dahms, Dahms GmbH1. Direkt nehmen wir keinen Ein-fluss auf die Kleiderordnung und das Erscheinungsbild unserer Mitarbei-ter. Da wir keinen Publikumsverkehr haben, ist unsere Bekleidungsart breiter gefächert. Sollte ein Mitar-beiter jedoch aus der Rolle fallen, wird er direkt angesprochen mit der Bitte, sein Erscheinungsbild selbst zu überprüfen und zu verbessern.

2. In unserem Unternehmen wird allgemein ein sportlicher Stil bevorzugt.

3. Ein gepflegtes Erscheinungsbild setzt voraus: eine gute Körperpflege, wie z.B. gepflegte Haare, ordentli-che und geputzte Zähne, gepflegte Hände. Des Weiteren sollte die Klei-dung ordentlich und sauber und besonders die Schuhe gepflegt und ohne sichtbare Defekte sein. Das Gesamtbild wird noch unterstrichen durch gutes Benehmen und ordent-liche Umgangsformen. Die jeweilige Kleidung sollte der Situation ange-messen sein.

4. Als nicht erwünscht gelten in unserem Unternehmen mangelnde Körperhygiene, falsche Kleidung wie Badelatschen oder aber auch zu geringe Bekleidung. Der eigene Stil des Mitarbeiters muss berück-sichtigt werden, denn nur in seinem Stil fühlt er sich wohl und kann die Firmeninteressen positiv und sicher vertreten. Die Gepflogenheiten der jeweiligen Branche müssen aber jeweils mit berücksichtigt werden.

5. Bei einem unpassenden Out-fit wird mit dem Mitarbeiter ein Gespräch geführt. Die Frage, ob er die Kleidung für angemessen hält beziehungsweise sich in dieser wohl fühlt, führt kurzfristig zum Erfolg.

Harald Mintrop, Mintrop Hotels1. Ja, klar.

2. Wir stellen den Mitarbeitern eine Berufskleidung. Farbe schwarz, mit einem Farbtupfer in grün oder rot je nach Haus, Krawatte oder Halstuch. Die Führungskräfte im Anzug oder Kostüm, nach eigener Wahl.

3. Ordentliche Berufskleidung, feste, schwarze Schuhe, gepflegte Haare, nicht aufdringlich geschminkt oder parfümiert.

4. Keine Ringe in Nase oder Augen-brauen. Ein einzelner kleiner im Ohr ist ok. Keine aufgeklebten Fingernägel.

5. Direkt ansprechen, das gehört bei uns schon zum Vorstellungsge-spräch und ist in unseren Goldenen Regeln dokumentiert. Von Zeit zu Zeit bieten wir allen unseren Mitar-beitern ein Seminar „Stilberatung“ zum persönlichen Outfit an.

Manfred Plachetka

Axel Deilmann

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Page 37: ruhrZeit 02/2013

Erfolg ist selten Zufall.Erfolg ergibt sich aus einerklaren Zielformulierung,dem festen Vorsatz,erfolgreich sein zu wollen.Zum Beispiel der Entscheidungfür den optimalen Partner.

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Der bcr lädt zum business lunch und After Work Talk and Dining ein

Neues Mitglied im business club ruhr

Christel Elsweiler, Geschäftsführerin Elsweiler GmbH

Der bcr heißt die Elsweiler GmbH herzlich willkommen. Das in 1945 von Walter Elsweiler gegrün-dete Essener Augenoptikfachge-schäft, das seit 2003 Christel Els-weiler als Geschäftsführerin leitet, ist in Sachen Sehhilfen der per-fekte Ansprechpartner: Es bietet mit seiner eigenen Werkstatt ein breites Brillenglasspektrum und eine große Auswahl an Fassungen und Sonnenbrillen namhafter und modischer Label an. Individuelles Glasdesign bietet hier den Kun-den höchsten Sehkomfort. Ebenso verfügt die Elsweiler GmbH über ein Shop im Shop mit Kontaktlin-sen, vergrößernden Sehhilfen und Hörgeräteakustik.

Beim business lunch am 29. Mai referiert Kai Finkenrath von der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG über das Thema „SEPA“ und bietet wertvolle Informationen rund um das Thema des neuen Lastschriftverfahrens, das den Euro-Zahlungsverkehr in Deutschland und europaweit einfa-cher, sicherer, schneller und sogar umweltfreundlicher macht.

Die Veranstaltungsreihe After Work Talk and Dining am 18. Juni war-

tet mit dem innovativen Vortrag „Guten Tag, wir machen Marken. Tsac“ auf. Tim Koch, Geschäfts-führer des Unternehmens tsac, gibt zahlreiche Informationen zu den Themen Markenplatzierung und -strategien.

Hintergrundinformationen, Anmel-demöglichkeiten und weitere Ter-mine finden Sie unter www.businessclubruhr.de

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Page 38: ruhrZeit 02/2013

Petrus meint es gut mit dem Com-pany Cup. Bei herrlichem Wetter gingen am 15. April gut gelaunte Golfer zum ersten 9 Löcher After-Work Golfen der Saison im Golf-club Haus Bey in Nettetal an den Start. Und auch über Hösel lachte der Himmel, als am 29. April um 16.00 Uhr zum ersten Kanonenstart der parallel verlaufenden Turnier-gruppe beim Golfclub Hösel gela-den wurde. Entsprechend zufrie-den zeigte sich das Company Cup Orga-Team um Jürgen Christmann.

„Die Stimmung war beide Male aus-gezeichnet, der Spaß am Spiel ent-sprechend groß und man konnte sogar im Anschluss noch für ein Gläschen und gute Gespräche drau-ßen sitzen“, freut er sich. Beim anschließenden Get-together mit Drei-Gänge-Menü und den Bildern des Tages ließ man das Geschehen

auf dem Platz anschließend noch einmal Revue passieren. Nicht feh-len durfte natürlich die Siegereh-rung in den unterschiedlichen Kategorien, bei der schöne Prä-sente winkten. Wer beim ersten Turnierstart noch nichts ergattern konnte, muss nicht traurig sein, denn bereits im Mai sowie Juni und Juli kommen mit den neuen Termi-nen neue Chancen. Berührungsängste mit dem klei-nen weißen Ball muss übrigens niemand haben. Auch Nicht-Gol-fer kommen bei den Company Cup-Turnieren auf ihre Kosten. Die Schnupperkurse, die mit Pro Michael im Golfclub Haus Bey aus-gesprochen lustig und effektiv aus-fallen, führen die Anfänger sogar demnächst auf den clubeigenen 6 Loch Golfkurs für Anfänger. Und der eine oder andere wird bei sei-nem bislang ungeahnten Talent dann im kommenden Jahr sicher-

lich mit einem Flight über den Platz gehen. Abschlag-Putten-Chippen, so sah das Anfängerprogramm in Hösel aus, wo die richtige Haltung, technische Kniffe und Lockerheit gelehrt wurden.

Stets mit von der Partie sind Vertre-ter der Herman van Veen-Stiftung, die Charity-Partner des Turniers ist und am Ende der Saison hoffentlich ein hübsches Sümmchen für ihre wichtige Arbeit mit und für Kin-der verbuchen kann. Neben dem 1. Vorsitzenden, Hans-Werner Neske, waren beispielsweise Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius und Schwimm-Weltmeister Christian Keller sowie Heide Rosendahl mit von der Partie. Das gemeinsame Abschlussturnier findet dann am 13. September mit der Charity Moon Gala statt.

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Abschlag – Putten – Chippen: Mit viel Spaß und Sonne und für einen guten Zweck ging der Company Cup gelungen an den Start.

Auf ins Grüne: Schon bei den Auftakten in Nettetal und Hösel strahlte die Sonne. Da macht Golfen doppelt Spaß.

Nicht nur auf die sportliche Leistung kommt es beim Company Cup an, hier knüpft man ganz locker nebenher auch Kontakte und kommt ins Gespräch.

Toller Turnierstart in dieSaisonDer Company Cup ist aufgrund seiner überschaubaren Größe eine ideale Plattform, um (Geschäfts-) Kontakte zu knüpfen und im Laufe des Turniers zu intensivieren. Jeder kann in angenehmer Atmosphäre mit dem anderen ins Gespräch kommen und weitere Annehmlich-keiten nutzen. Selbst nach Tagen denkt man noch gerne an seine Teilnahme zurück, zum einen, wenn die Bildergalerie für die Teil-

nehmer online ist, zum anderen wenn das Startgeschenk, das man sich ganz nach Gusto mit seinem persönlichen Startgeschenk-Gut-schein im Internet aussuchen kann, bequem per Post geliefert wird.

Informationen über den Company Cup gibt s im Internet unter www.company-cup.cc oder bei der Hot-line 02154 953 288 16

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C O M P A N Y C U P 2 0 1 39 - L o c h - A f t e r - W o r k

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Die Ausstattung in der Taubenklinik in Essen-Katernberg ist vom Feinsten: Operationsaal, Röntgenraum, Quarantäne- und Überwachungs-station, Labor und Apotheke, dazu Untersu-chungsmöglichkeiten vom Ultraschall bis zur Endoskopie. „Wir bieten den Taubenzüchtern hier die Möglichkeit, ihre Tiere von Spezialis-ten auf Herz und Nieren untersuchen zu lassen“, erläutert Lutz Ruth, Geschäftsführer des Verban-des Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., der die Taubenklinik betreibt. Zur Untersuchung und Behandlung kommen daher nicht nur kranke Tiere, sondern auch Tauben, deren volle Leis-tungsfähigkeit vor Flügen sichergestellt wer-den soll. So wie die drei Tauben von Züchter Günter Jansen, bei denen soeben ein Abstrich gemacht wird. Sie lassen sich kein bisschen aus der Ruhe bringen, auch nicht von dem promi-nenten Besuch, der die Untersuchung interes-siert beobachtet. Thomas Kutschaty, Justizmi-nister des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte für April seinen Besuch angekündigt, nachdem er den Brieftaubenzüchtern bereits im Januar im Rahmen der Deutschen Brieftaubenausstellung in Dortmund einen Besuch abgestattet und eine Versteigerung von Brieftauben eröffnet hatte, die über 48.000 Euro zugunsten des Prof. Dr. Kohaus Fördervereins einbrachten. „Ich wohne selbst in einer Zechensiedlung und als Kind des Ruhrge-biets war ich fasziniert von dem Engagement der Taubenzüchter und der Tradition, die sie in der Region aufrechterhalten“, zeigt sich der Jus-tizminister aus Essen begeistert, „und dass hier so hervorragende Bedingungen auf technisch hohem Niveau für die Behandlung von Vögeln bestehen, ist außerordentlich beeindruckend.“ 50 Prozent der Patienten machen inzwischen aller-dings Ziervögel und Exoten aus, hin und wie-der auch verletzte Greifvögel, und so kann man auf der Quarantänestation auch dem Gesang eines Kanarienvogels lauschen. Behandelt wer-den täglich zwischen 30 und 120 Vögel, die aus Deutschland, Belgien, Holland und sogar Polen kommen, der „wertvollste“ Patient, eine Brief-taube, hatte einen Wert von rund 50.000 Euro. „Zu Beginn der Reisesaison sind bei Tauben vor allem Atemwegsinfektionen zu verzeichnen, dann folgen Probleme mit der Fruchtbarkeit oder Legenot und im Herbst macht den Tieren teils die Mauser zu schaffen“, zählt Tierarzt Dr. Ludger Kampmann, Leiter der Taubenklinik, auf.

Auf dem Gelände der Tierklinik befinden sich außerdem die neuen Brieftaubenschläge des Verban-des Deutscher Brieftaubenzüch-ter, deren Kapazität für rund 1000 Tauben ausgerichtet sind. Derzeit bevölkern bereits 600 Jungtauben die modernen Schläge, die mit hygi-enischen Kotbändern ausgestat-tet sind. „Eine Taube fliegt immer zu dem Schlag zurück, in dem sie aufgewachsen ist“, klärt Lutz Ruth auf, „und die Tauben hier werden bald das erste Mal ausschwärmen, damit sie lernen, sich zu orientie-ren und mit Gefahrensituationen umzugehen.“ Gemeint sind damit in der Hauptsache Greifvögel, die die Unerfahrenheit der Jungvögel ausnutzen. Im Herbst wird es dann

ernst für die „Bergmanns-Renn-pferde“, wenn sie am 14. Septem-ber gemeinsam am Brieftaubenflug RUHR.2013 teilnehmen. Dabei sind rund 300 km zurückzulegen, wobei dem Besitzer der Siegertaube als Preis ein Auto im Wert von 10.000 Euro winkt. „Bei den Wettkämp-fen gibt es sogar einen Dopingex-perten“, informiert Hans-Joachim Nüsse, Vizepräsident des Verbands, „denn überall, wo Geld verdient werden kann, besteht die Gefahr des Betrugs.“ Fündig geworden ist dieser allerdings noch nie, wissen die Verbandsvorsitzenden, und so setzen die Taubenzüchter vielmehr auf ihre ganz speziellen Futtermi-schungen, die selbstverständlich streng geheim sind.

Keine Berührungsängste: (v. li. n. re.) Thomas Kutschaty, Justizminister des Landes NRW mit Hans-Joachim Nüsse, Vize-Präsident des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., und dessen Geschäftsführer Lutz Ruth anlässlich der Besichtigung der Taubenklinik.

• In Deutschland gibt es rund 42.000 Taubenzüchter, ca. ein Drittel davon ist im Ruhrgebiet angesiedelt. • Tauben können rund 20 Jahre alt werden, wobei sie zwischen 4 und 6 Jahre an Wettflügen teilnehmen. • Die beiden Ringe an den Füßen kennzeichnen zum einen die Zugehörigkeit zum Verband sowie den Besitzer. Der andere dient der elektronischen Konstatierung bei der Ankunft im heimatlichen Taubenschlag. Auf den Distanzflügen befindet sich auf dem elektronischen Ring oder auf einem kleinen zusätzlichen Ring außerdem ein Aufkleber mit der Telefonnummer des Besitzers. Falls sich eine Taube einmal verirren sollte, kann der Züchter somit schnell darüber informiert werden.

Weltweiteinzigartige Taubenklinik

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In Sachen Netzwerk tut sich 2013 etwas: Es wird erstmals in Düsseldorf einen speziellen IN-Treff nur für Ärzte geben. Organisator Axel Pollheim (SIGNA Property Funds): „Wir haben weit über 100 Mediziner in unserer Datenbank. Und aus diesem Kreis kam auch die Idee für einen Treff nur für Ärzte!“

Der Gedanke war schnell geboren. Dank einem „Ärzte-Beirat“, beste-hend aus Prof. Dr. Karl-Heinz Schultheis (Chefarzt Chirurgi-sche Klinik Kaiserswerther Diako-nie), Dr. Thilo Steinforth (Chefan-ästhesist Augusta Krankenhaus), Dr. Markus Granrath (Orthopäde Gemeinschaftspraxis Königsallee) und Dr. Michael Hammer (Vorstand Deutscher Facharztverband), wur-den die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten abgestimmt, sodass sich am Mittwoch, 19. Juni 2013, erstmals etwa 700 bis 800 Ärzte aus Düsseldorf und Umgebung in der Alten Federnfabrik auf dem Areal Böhler treffen. Natürlich Mittwoch, da zahlreiche Ärzte Mittwochnach-mittag immer noch ihre Praxen geschlossen halten…

Ab 18 Uhr werden sich nicht nur niedergelassene Ärzte aller Fach-richtungen treffen, auch Ärzte aus Kliniken werden zum zwanglosen Meinungsaustausch eingeladen.

Anders als bei „Düsseldorf IN“ oder den Schwester-Veranstaltun-gen „reden mit essen“ und „Was gibt s Neuss?“ wird es ein kurzes Programm geben. Bundesgesund-heitsminister Daniel Bahr war sehr angetan von der Idee und sagte zu, am 19. Juni das Eröffnungsreferat zu halten. Er wird anschließend auch als Ansprechpartner beim „Bad in der Menge“ zur Verfügung stehen.

Nach Daniel Bahr wird der Bottro-per Allgemeinmediziner und Kaba-rettist Dr. Ludger Stratmann Höhe-punkte aus seinem Programm „Heute komm´ ich ma mit mein Bein“ zum Besten geben, ehe es im anderen Teil der Federfabrik mit „essen, trinken, reden“ weitergeht.

Bereits die ersten Gespräche offen-barten, wie interessant ein solches Ärzte-Treffen auch für Partner ist: Audi sagte eine Beteiligung ebenso zu wie Barmer GEK, Deutsche Apo-theker- und Ärztebank, DAS KON-TOR Assekuranzmakler und Ver-mögensberatung, L Oréal, OPED, PVS rhein-ruhr, Rheinische Post Mediengruppe, TEST, Wienand-Verlag und Messe Düsseldorf. Im Rahmen der „medica“ (20. bis 23. November 2013) ist angedacht, eine zweite Veranstaltung auf dem Mes-segelände stattfinden zu lassen.

Axel Pollheim: „Derzeit schauen wir uns nach weiteren Partnern um, damit wir das Konzept auch finanzi-ell umsetzen können. Für die eingela-denen Ärzte werden keinerlei Kosten entstehen.“

Und: „Falls Ärzte Interesse haben, an „Düsseldorf IN» - Ärzte im Gespräch teilzunehmen, dürfen Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Wir wer-den dann versuchen, eine „gesunde Mischung“ hinzubekommen.“

Der Ärzte-Treff ist das sechste „Pro-jekt“ aus dem Hause SIGNA Property Funds. Den „Ständehaus Treff“ (frü-her Landhaus Treff im Landhaus Mil-ser in Duisburg) gibt es bereits seit 1999. Zu Gast waren bisher u.a. Bun-deskanzler Gerhard Schröder, Helmut Schmidt, Angela Merkel, Uli Hoeneß, Dieter Zetsche oder Horst Seehofer. Nach „Düsseldorf IN“ (2002 gegrün-det – inzwischen gab es bereits mehr als 100 Veranstaltungen) folgte 2005 „reden mit essen“ (80 Veranstaltun-gen) und „Was gibt`s Neuss?“ (55 Ver-anstaltungen). Darüber hinaus gibt es seit zehn Jahren das „GOLF SPECIAL“, ein Golfturnier, bei dem sich die Golfer unter den Netzwerkern auf dem Golf-platz treffen. 2013 findet dies erneut im Rittergut Birkhof in Korschenbro-ich statt.

Dr. Ludger Stratmann

Axel Pollheim, Organisator der Veranstaltung

„Düsseldorf IN“

- Ärzte im Gespräch

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Trotz aller Kritik hat Deutschland im weltweiten Vergleich eines der besten Gesundheitssysteme vor-zuweisen. Wie lange ist dieser Standard bei permanent steigen-den Kosten noch zu halten?Es ist richtig, dass das deutsche Gesundheitssystem zu den besten der Welt gehört. Wir haben den schnellsten Zugang zur medizini-schen Versorgung - auch außer-halb der Sprechzeiten, nachts und am Wochenende. Auch die Qualität der Versorgung kann sich meines Erachtens sehen lassen. Nicht ohne Grund wollen die Menschen, wenn sie im Ausland krank werden, so schnell wie möglich nach Deutsch-land zurück. Wenn wir wollen, dass das so bleibt, müssen wir die Ver-sorgung wirtschaftlicher und effi-zienter machen, ohne den hohen Qualitätsstandard zu gefährden. Hier haben wir die Weichen zum Beispiel mit dem Arzneimittelneu-ordnungsgesetz (AMNOG) gestellt. Die Preise neuer Arzneimittel rich-ten sich nun danach, ob sie auch mehr Nutzen für die Patienten brin-gen. Mit dem Versorgungsstruktur-gesetz wird die medizinische Ver-sorgung in der Fläche verbessert. In dieser Legislatur hat die christ-lich-liberale Koalition eine überaus solide Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung erreicht. Das gab es so noch nie.

Wer soll für die Sicherung des hohen Gesundheitsstandards und die Prävention für so genannte Volkskrankheiten aufkommen?Solidarität und Eigenverantwor-tung gehören zusammen. Das Gesundheitsverhalten wird im All-tag von vielfältigen Faktoren beein-flusst, beispielsweise in der Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Erfolgreiche Gesundheitsförderung und Prävention lebt vom Zusam-menwirken aller. Beispielsweise ist bei den Leistungen zur primären Prävention in Kindergärten, Schu-len oder Senioreneinrichtungen eine Zusammenarbeit der Kran-kenkassen, der Träger dieser Ein-richtungen und der Kommunen unabdingbar. Und Projekte der betrieblichen Gesundheitsförde-rung funktionieren nur, wenn sich die Unternehmen selbst einbringen. Wir verpflichten die Krankenkas-sen, ihre Ausgaben für Leistungen in den Lebenswelten der Menschen – also Kindergärten, Schulen oder Senioreneinrichtungen – und bei der betrieblichen Gesundheitsför-derung zu verdreifachen.

Sie wollen die Wahltarife der gesetzlichen Krankenkassen beschränken. Driftet das Gesund-heitssystem damit nicht weiter in eine Zwei-Klassen-Medizin, bei der von der GKV keine Zusatzleis-tungen mehr zu erwarten sind und jene, die es sich leisten kön-nen, in die PKV abwandern?Einspruch. In dieser Legislatur hat die Regierung keine Leistungen gestrichen, wie das sonst oft der Fall war. Wir haben im Gegenteil in die-ser Legislatur dafür gesorgt, dass die Kassen mehr Leistungen anbie-ten und passgenaue Tarife schaf-fen können. Ich will die Kranken-kassen hier nicht beschränken. Wir stellen aber ausdrücklich gesetzlich klar, was eigentlich ohnehin längst gilt und für alle Kassen selbstver-ständlich sein sollte: Nämlich, dass Wahltarife nicht aus den allgemei-nen Haushalten der Krankenkassen quersubventioniert werden dürfen. Denn das ginge schlicht zu Las-ten der übrigen Versicherten. Ein-zelne Bundesländer haben ihren Krankenkassen dies aber dennoch gestattet; dadurch wird der Wettbe-werb zwischen den Kassen verzerrt.

Ihr neues Präventionsgesetz soll die Früherkennung und -ver-meidung von Krankheiten vor-antreiben. Wie soll die Gesund-heitsvorsorge in Unternehmen unterstützt werden?Wir verbessern die Rahmenbe-dingungen für die betriebliche Gesundheitsförderung. Die Kran-kenkassen sollen künftig dreimal so viel wie bisher für betriebliche

Gesundheitsförderung ausgeben. Darüber hinaus planen wir, die finanziellen Anreize für Unterneh-men und Beschäftigte, die an einem Projekt der betrieblichen Gesund-heitsförderung teilnehmen, auszu-bauen. Und schließlich wollen wir den Krankenkassen und den Arbeit-gebern die Möglichkeit eröffnen, gemeinsam Gruppentarife abzu-schließen, damit in einem Unter-nehmen passgenaue Präventions-maßnahmen angeboten werden können.

Was steckt hinter dem „Pflege-Bahr“, wie funktioniert er und für wen lohnt er sich?Da die gesetzliche Pflegeversiche-rung nur einen Teil der Pflegekos-ten trägt, ist es wichtig, zusätzlich für den Pflegefall vorsorgen. Den Aufbau einer zusätzlichen Vorsorge unterstützt der Staat mit einem Zuschuss von 60 Euro jährlich. Einen Vertrag kann abschließen, wer in der gesetzlichen Pflegeversi-cherung versichert ist, 18 Jahre alt ist und noch keine Leistungen aus der Pflegeversicherung bezieht. Die Tarife müssen bestimmte gesetzli-che Vorgaben erfüllen. So darf nie-mand, der einen Vertrag abschlie-ßen will und die Voraussetzungen erfüllt, abgelehnt werden. Eine Gesundheitsprüfung, oder Leis-tungsausschlüsse und Risikozu-schläge sind nicht gestattet. So können erstmalig auch älteren Per-sonen mit Vorerkrankungen, pri-vat für den Pflegefall vorsorgen. Für junge Menschen lohnt sich

der Abschluss, weil die staatliche Zulage in vielen Fällen schon ein Drittel der Prämie ausmacht.

Rund 21,4 Prozent der Ruhrge-bietsbevölkerung zählt bereits zu den Senioren, so eine aktu-elle Erhebung des Landesamtes IT.NRW. Auch NRW-weit ist jeder Fünfte mindestens 65 Jahre alt. Was wird getan, um das Gesund-heitssystem für diesen demogra-fischen Wandel zu wappnen und die Kosten aufzufangen?Die gesundheitliche und pflegeri-sche Versorgung muss weiter an die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung angepasst werden. Dabei geht es z. B. darum, auch in Zukunft die Versorgung mit nieder-gelassenen Ärzten sicherzustellen - vor allem mit Hausärzten. Mit dem Versorgungsstrukturgesetz haben wir daher finanzielle Anreize für Ärztinnen und Ärzte gesetzt. Es wurden Regelungen aufgenommen, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Die Bedarfsplanung für die ambu-lante Versorgung wurde weiterent-wickelt. Diese regelt, wie viele Ärzte sich in einer bestimmten Region niederlassen dürfen. Wir müssen aber auch genügend Menschen haben, die den Beruf eines Arztes oder einer Ärztin oder in der Pflege ausüben wollen. Wir müssen junge Menschen die Attraktivität dieser Berufe aufzeigen. Wir müssen aber auch international um Fachkräfte werben. Die Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen wird immer Personal benötigen. Gerade wenn ich an die Betreuung

auch demenziell Erkrankter denke. Deshalb haben wir mit dem Pfle-geneuausrichtungsgesetz die Leis-tungen in diesem Bereich deutlich verbessert und damit der intensive-ren Betreuung Rechnung getragen.

Seit Januar diesen Jahres ist die Praxisgebühr abgeschafft. Bei rund 20 Milliarden Rücklagen der

Daniel Bahr

04. 11.1976 geboren in Lahnstein, Rheinland-Pfalz

Ausbildung

1996-1998 Ausbildung zum Bankkaufmann

1998 Studium der Volkswirtschaftslehre

Studium Business Management in Münster

seit 1996 Mitarbeiter der Dresdner Bank AG (jetzt Commerzbank AG)

in Schwerin und Hamburg, z.Z. gehaltslos beurlaubt

Politik

seit 1992 Mitglied der FDP

1999-2004 Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen

seit 2001 Mitglied im Bundesvorstand der FDP

seit 2006 Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes Münsterland

2002-2005 Sprecher der FDP-Bundesfraktion für demografische

Entwicklung, Behindertenpolitik und Pflege sowie Mitglied

im Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung.

2005 Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und gesundheits-

politischer Sprecher der FDP-Bundesfraktion

2009-2011 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister

für Gesundheit

2010-2012 Landesvorsitzender der FDP Nordrhein-Westfalen

12.05.2011 Bundesminister für Gesundheit

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„Erfolgreiche Gesundheitsförderung und Prävention lebt vom Zusammenwirken aller“

GKV ist dieser Verlust kein Pro-blem. Aber hat die Praxisgebühr ihr Ziel erreicht, Arztbesuche zu kanalisieren? Warum nicht wei-terhin vorbeugen für „schlechte Zeiten“?Die Praxisgebühr und ihre Steue-rungswirkungen waren seit ihrer Einführung im Jahr 2004 umstrit-ten und Gegenstand zahlloser

öffentlicher und parlamentari-scher Debatten. Im Laufe der Jahre hat sich immer deutlicher gezeigt, dass die Praxisgebühr zwar den seinerzeit gewünschten Finanzie-rungsbeitrag der Versicherten von rund zwei Milliarden Euro jährlich erbracht hat. Die Zahl der Arztbesu-che ist aber nicht nachhaltig redu-ziert worden.

Welche strukturellen Veränderun-gen planen Sie noch?Alles in allem sind die Bürger mit unserem Gesundheitswesen sehr zufrieden. Perspektivisch möchte ich noch mehr Wettbewerbsorien-tierung in der gesetzlichen Kran-kenversicherung, damit die Ver-sorgung effizienter wird. Und mittel- bis langfristig wäre es gut,

wenn wir – vor allem angesichts der demografischen Entwicklung – auch in der gesetzlichen Kran-kenversicherung mehr kapitalge-deckte Elemente einbauen könn-ten. Das ist hier schwieriger als bei Rente und Pflege, aber wir sollten hier dennoch nach umsetzbaren Lösungen suchen. Lesen Sie weiter unter:

www.ruhrsite.com

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Im Sommer Bein zeigen

Tatsächlich ist das Problem verbrei-teter als gemeinhin angenommen: Etwa 90 Prozent aller Menschen lei-den an krankhaften Venenverän-derungen. Dies betrifft dabei kei-neswegs nur ältere Menschen und auch nicht ausschließlich Frauen – obwohl diese zugegebenermaßen ein erhöhtes Risiko haben. Auf eine der Hauptursachen haben wir leider keinen Einfluss: Eine Bindegewebs-schwäche liegt meist in der Familie. Jedoch kann man ansonsten recht viel für starke Gefäße tun und sei-nem unerwünschten Erbe auch ein Schnippchen schlagen: Kräftige Muskeln unterstützen die Venen bei ihrer Aufgabe, das Blut durch den Körper zu pumpen. Das Zauber-wort lautet also: Bewegung! Blei-ben Sie so oft wie möglich auf den

Mit steigenden Temperaturen wird endlich die Sommerbekleidung wieder aus dem Winterschlaf geholt. Der Blick in den Spiegel bleibt aber auch bei vielen kritisch, die ihren Winterspeck längst losgeworden sind. Der Grund sind Krampfadern und Besenreißer.

Beinen, erledigen Sie Dinge zu Fuß und sitzen Sie nie länger als zwei Stunden. Walken, Joggen, Radfah-ren und Schwimmen tun gut, aber auch im Alltag und auf Reisen sollte man sich regelmäßig die Beine ver-treten – im Flugzeug sollten stets Stützstrümpfe getragen werden.

Füße hoch & cool bleibenKörperliche Aktivität vermeidet auch Übergewicht, welches nicht nur Herz und Kreislauf, sondern auch die Venen im wahrsten Sin-nes des Wortes belastet. Um die Venen außerdem zu entlasten, sollte man öfters die Beine hochla-gern, etwa beim Schlafen oder im Büro. Im Bett sollten die Füße 12 bis 15 Zentimeter über dem Her-zen liegen, im Büro hilft ein kleiner

Hocker. Einengungen, etwa durch zu enge Kleidung oder Übereinan-derschlagen der Beine, sollten Sie sich tunlichst abgewöhnen, glei-ches gilt für das andauernde Tra-gen von hohen Absätzen, der Wech-sel der Absatzhöhe – aber auch hier bitte nicht zu hoch hinaus – trai-niert die Wadenmuskulatur. Hitze, sei es in zu warmen Räumlichkei-ten, bei langem Aufenthalt in pral-ler Sonne oder bei heißen (Dampf-) Bädern oder in der Sauna, sollte mit Rücksicht auf die Gefäße nur in kleinen Dosen genossen werden. Wer diese Regeln beherzigt und ab und seine Füße zwischendurch mit ein paar kleinen Bewegungsübun-gen und einem kalten bis lauwar-men Bad verwöhnt, kann im Som-mer problemlos Bein zeigen.

Dr. med. Horst Peter Steffen, Venenexperte und Chefarzt der Capio Klinik im Park in Hilden

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Die anfänglichen Symptome wer-den oft als ästhetische Makel regis-triert, jedoch sollten Venener-krankung auch schon im frühen Stadium sehr ernst genommen werden. „Selbst Besenreißer, die Erweiterung von feinsten Hautgefä-ßen, können bereits ein Hinweis auf ein Venenleiden sein. Es gilt daher, die Diagnose vom Facharzt einzu-holen“, warnt Dr. med. Horst Peter Steffen, Venenexperte und Chefarzt der Capio Klinik im Park in Hilden. Die Diagnosemethoden sind absolut risiko- und schmerzfrei und auch die Therapieverfahren sind heutzu-tage wesentlich schonender. Jedoch bleiben die Eingriffe absolute Prä-zisionsarbeit und verlangen erfah-rene, qualifizierte Ärzte. So lassen sich auch erkrankte Venen repa-rieren – mit langfristigem Erfolg. Qualifizierte, fachärztliche Behand-lungen und die persönliche, indi-viduelle Beratung sind die beiden Säulen, auf die die Capio-Kli-nik baut. Im hochspezialisierten Venenzentrum, das zu den Top 5 in Deutschland gehört, sprechen die

Da Venenerkrankungenzu den verbreiteten Volkskrankheiten gehören, heißt es, die Augen offen zu halten.Denn werden dieseLeiden nicht rechtzeitig behandelt, drohen früher oder später ernsthafte Probleme.

Zahlen für sich: Bei 6.000 statio-nären und 4.000 ambulanten Ein-griffen pro Jahr sind die Komplika-tionsraten und die Rückfallquoten extrem niedrig. Neueste Verfah-ren, verfeinerte Untersuchungs-methoden und Operationstechni-ken sind risikoarm, schonend für den Patienten und bieten ausge-zeichnete ästhetische und sichere Ergebnisse. Die Radiowellenthera-pie etwa ist eine lohnende Alterna-tive zu klassischen Verfahren gegen Krampfadern. „Eine Entfernung der erkrankten Stammvene ist gar nicht nötig“, erläutert Steffen, „es wird lediglich über eine kleine Punktion über dem Knie oder am Fußknöchel ein Katheter einge-führt und die Vene verschweißt. Bei örtlicher Betäubung dauert dieser Eingriff gerade einmal 40 Minuten, nach einer Kontrolle am nächsten Tag wird noch eine Woche ein Kompressionsstrumpf getragen und der Patient kann sich wieder an schönen, unbeschwerten Bei-nen erfreuen.

Problemen mit den Beinen nicht davonlaufen

Zur Capio Klinik im Park zählen das Venenzentrum Nordrhein-Westfalen, ein Laserzentrum und ein Medizinisches Versorgungszentrum.

Weitere Informationen unter: www.klinik-im-park.de

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Mit avantgardistischen, aerody-namischen Formen setzt die neue CLA-Klasse sich bewusst in Szene: Eine coupéhafte Dachlinie, rah-menlose Fenster, hohe Bordkante und muskulöses Heck versprechen bereits bei ihrem Anblick ein rasan-tes Fahrerlebnis.

Im CLA treibt eine stark verdich-tete Antriebstechnologie vier Zylin-der zur maximaler Leistung. Ein serienmäßiges 6-Gang-Schaltge-triebe oder ein optionales 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe bringt diese direkt auf die Straße. Seri-enmäßige Sportsitze in Integral-optik, Luftdüsen, die an ein Jet-treibwerk erinnern und perforiertes Leder in Schwarz-Rot unterstrei-chen die Sportlichkeit des Coupés. Kontrastziernähte verleihen dem Innenraum Manufakturcharakter.

Neben der Strukturfestigkeit der Karosserie und bis zu neun Air-bags kommen innovative Assistenz- und Sicherheitssysteme zum Ein-satz, wenn sie gebraucht werden, wie etwa der Collision Prevention Assist, der radargestützt vor Hin-dernissen warnt und eine punktge-naue Bremsung vorbereitet.Für den Fahrspaß benötigen Sie allerdings keinen Assistenten …

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Sportlicher Fahrgefährte

Die Bezeichnung Ghibli trägt das stürmische Kraftpaket nicht aus Zufall: Ghibli heißt ein besonders heißer Wüstenwind in der Sahara.

Dynamik trifft DesignAuf der Shanghai Auto Show 2013 endete endlich die lange Durststre-cke für Ghibli-Liebhaber: Der Wagen öffnet nicht nur ein neues, luxuri-öses Kapitel in der Geschichte von Maserati, sondern ist mit seinem neuen Erscheinungsbild ein echter Hingucker und eindeutig ein Dyna-miker: Geschwungene Formenspra-che, coupéhafter Dachverlauf, aus-geprägter Kotflügel, akzentuierte Motorhaube und der markante Grill sind die wohl hervorstechend-sten Merkmale des neuen Maserati Ghibli.

Maserati trifft DieselFür den Antrieb der kompak-ten Limousine sorgt ein Dreiliter-V6-Turbo, der in zwei Leistungsstu-fen angeboten wird und seine Kraft wahlweise mittels Achtgangautoma-tik an die Hinterachse oder an alle vier Räder überträgt. Alternativ – und das ist die Premiere in der Mar-kengeschichte – gibt es den Ghibli auch mit einem Dreiliter-V6-Turbo-diesel Motor mit rund 275 PS.Weitere Informationen unter www.lueg-sportivo.de und www.maseratighibli.de

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Maserati CEO Harald J. Wester auf der Shanghai Motor Show anlässlich der Weltpremiere des Neuen Maserati Ghibli.

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hinderten Abfluss zu gewährleisten, blieb nichts anderes übrig, als sie tiefer zu legen, zu begradigen und sie in ein kanalisiertes, befestigtes Flussbett zu verbannen. Sogar der Flusslauf wurde reguliert. Durch den Bergbau und die Bodensenkun-gen und Bergschäden war an eine Abwasserentsorgung durch unter-irdische Kanäle nicht zu denken. So wurde die Emscher zu einem offe-nen Abwassersystem umgeformt.

Nunmehr 81 Kilometer lang, war die „Kloake des Ruhrgebiets“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts der schmutzigste Fluss Deutschlands – wenig schmeichelhafte Bezeich-nungen wie „Köttelbecke“ erin-nern noch heute daran. Vier zen-

EmscherVom Meideraum zum Kulturgebiet

Lange Zeit wurde das Ruhrgebiet von Kohle und Schwerindustrie beherrscht, doch jetzt ist wieder die Zeit der Emscher angebrochen: Sie fügt ihrerwendungsreichen Geschichte weitere Kapitel hinzu.

In längst vergessenen Zeiten mäan-derte ein recht kleiner Fluss mit sei-nen Nebenflüssen durch das Herz des heutigen Ruhrgebiets, damals noch eine ländliche Auenlandschaft mit Heiden und Wäldern, und floss von seinem Quellteich in der Mitte dieser Region nach gut 110 Kilome-tern in den Rhein. Im Mittelalter stellte die Emscher dann die natür-liche Grenze für viele Territorien wie den Stift Essen oder der Graf-schaft Dortmund, Wein wurde in ihrem Tal angebaut. Mit dem Beginn von Bergbau und Industrie wendete sich jedoch das Blatt: Sämtliche Abwässer aus den schnell wachsenden Arbeitersied-lungen sowie Industrieabwässer und Grubenwasser wurden in die Emscher und ihre Nebenflüsse

geleitet – zu viel für das kleine Flusssystem, das darüber hin-aus durch die vom Bergbau ver-ursachten Bergsenkungen nicht mehr richtig „im Fluss“ bleiben konnte. Ende des 20. Jahrhunderts kam es daher zu schweren Über-schwemmungen im Ruhrgebiet. Durch die vom Wasser mitgeführ-ten Fäkalien und Industrieabwässer bestand bei diesen Überschwem-mungen eine ernsthafte Seuchen-gefahr. Die Emscher war zur Klo-ake verkommen.

Um den Missständen Herr zu wer-den, wurde 1899 die Emscher-genossenschaft gegründet. Die Gewässerunterhaltung inklusive Wasserreinigung und Hochwas-serschutz war die Aufgabenbe-schreibung. Um die Emscher zu regulieren und wieder einen unge-

trale Klärwerke wurden errichtet. Doch mit dem Verschwinden des Bergbaus und der Schwerindus-trie sowie mit dem Abklingen der Bodensenkungen ist weitere Ent-lastung für den geschunden Fluss in Planung: Die Renaturierung der Emscher ist seit 1991 beschlossene Sache, Emschergenossenschaft, das Land NRW und betroffene Kommu-nen setzen sich für dieses Ziel ein. Für die Bundesgartenschau wurde bereits 1992 ein kurzes Stück der Emscher nahe des Quellgebietes in Dortmund renaturiert. Das Fluss-system soll nach und nach in ein naturnahes Gewässer ohne Abwas-serbelastung umgebaut werden.Attraktive Naherholungsgebiete sollen an den Ufern entstehen.

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Die Abwasserentsorgung wird aus-gelagert und unterirdisch parallel zum Gewässer laufen. Ein regel-rechtes Generationenprojekt, das in Europa seinesgleichen sucht.

Vom Meideraum zum Kulturgebiet

Die Anfänge des ökologischen Umbaus in Form des Emscher Landschaftsparks, ein regionales Kooperationsprojekt zur Schaffung eines zusammenhängenden Park-Systems aus vielen einzelnen Parks, begeistern bereits jetzt: Außerge-wöhnliche Landschaften sind ent-standen, in denen Natur und Indus-triekultur ineinandergreifen und nicht selten durch künstlerisch gestaltete Landmarken noch wei-ter aufgewertet werden, wie man etwa auf der Emscherinsel sieht.

Die Industrienatur und neuartige urbane Kulturlandschaft faszi-niert nicht nur Einheimische mit Bezug zur Industriekultur. „Der Emscher Landschaftspark ist ein großes Stück Lebensqualität für die Menschen der Metropole Ruhr“, so Karola Geiß-Netthöfel, Regional-direktorin des Regionalverbandes Ruhr „wir wollen gemeinsam mit den Mitgliedskommunen und dem Land NRW das bislang Erreichte langfristig sichern und den Regio-nalpark kontinuierlich weiterentwi-ckeln.“ Fünf Millionen Euro werden jährlich in Pflege, Unterhalt und Sanierung investiert. Die Emscher spielt eine tragende Rolle im neuen Selbstverständnis des Ruhrgebiets.

Bevor die Emscher sich endgültig neu erfindet und naturnah umge-staltet wird, muss jedoch erst das separate unterirdische Abwasser-system entstehen, das in Zukunft die offenen Abwasserleitungen ersetzen soll. Zentrales Bauwerk ist der Emscherkanal, der dem Lauf der Emscher folgt und 51 Kilome-ter von Dortmund nach Dinslaken führt. Mit einem Durchmesser von bis zu 2,80 Metern ist er vollstän-dig mit Abwasser gefüllt und liegt bis zu 40 Meter tief. Inspektionen sind nur durch einen Roboter mög-lich, das Abwasser muss strecken-weise von drei Pumpwerken auf ein höheres Niveau gehoben werden, um Senken zu vermeiden. Findige Unternehmen sind damit betraut, Lösungen für dieses Jahrhundert-projekt zu finden – da ist Know-how

gefragt. So hat das international agierende Unternehmen MC-Bau-chemie aus Bottrop etwa spezielle Zusatzmittel entwickelt, welche die verwendeten Betone beson-ders dicht und damit chemikalien- und säurebeständig machen. „Man kann sich vorstellen, dass an diesen Beton sehr hohe Anforderungen gestellt werden“, so Frank Stengl, Key Account Manager bei MC-Bau-chemie, „zumal die Betreiberzeit des neuen Kanalsystems von der Emschergenossenschaft auf 100 Jahre ausgelegt ist.“ Beste Voraus-setzungen, die geschaffen werden müssen, damit das nächste Kapi-tel in der Emschergeschichte ein besonders vielversprechendes wird.

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Die Emscher-Insel zwischen Gelsenkirchen und Oberhausen und das Emscherdelta bei Dinslaken/Duisburg werden für 100 Tage wieder zum Open-Air-Ausstellungs-raum. Kunst an ungewöhnlichen Orten in rund 47 km2 öffentlichem Raum lässt sich am besten mit dem Fahrrad entdecken, daher gibt es in den drei integrier-ten Informationszentren in Dinslaken, Oberhausen und Gelsenkirchen auch einen Fahrradverleih. An allen Werken des Kunst-Parcours stehen Vermittler bereit, um den Besucher die Kunstwerke fachkundig zu vermitteln. Themen sind dieses Mal der Emscher-Umbau, der Emscher Landschaftspark und künstlerische Fragestel-lungen zu Klimawandel und Ökologie. Bei vielen Werken werden Bürger in Entste-hungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden. Ein umfangreiches Programm von Künstler-vor-Ort-Veranstaltungen, Lesungen, geführten Radtouren und vie-lem mehr begleitet die Ausstellung.

Gesellschaft der Amateur-OrnithologenIn einem ehemaligen Gastank hat der Künstler Mark Dion eine begeh-bare „Forschungsstation“ für seine Installationen, kunstvoll zusam-mengestellte Szenarien, geschaffen.

ZauberlehrlingDie Großskulptur der Berliner Künstlergruppe Inges Idee wirkt, als bewege sie sich leicht im Wind – ein tanzender Strommast.

„Aus der Aufklärung“Der chinesische Künstler Ai Weiwei plant eine Zeltstadt. Ein Kunstwerk, erschaffen von den Bürgern, welche die rund 1.000 einfach gehaltenen 2 bis 3-Mann-Zelt-Unikate während der Ausstellungszeit ausleihen und an ausgewiesenen Zeltplätzen ent-lang der Emscher aufstellen kön-nen, um darin zu übernachten.

ObservatoriumDie Skulptur „Warten auf den Fluss“ ist eine zirka 38 Meter lange, überdachte Brücke, die durch drei Pavillons gegliedert wird. Sie dient dem „produktiven Warten“, denn genau an dieser Stelle wird in Zukunft die renaturierte Emscher fließen.

Grand Tour NouveauDas Konzept der Künstlerin Elin Wikström steht in der Tradition der Bildungsreise. Drei Reisende besuchen Projekte, Orte und Menschen, die neue und richtungsweisende Impulse für die Entwicklung der Emscher-Region liefern können. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen der Ausstel-lung vermittelt.

Slinky Springs to FameLeicht und lebendig: Die spiralförmige Brücke von Tobias Rehberger führt wild und unregel-mäßig über den Rhein-Herne-Kanal.

Weitere Infos und Projekte unterwww.emscherkunst.de

Die Emscherkunst begleitet als Triennale eines der größten Renaturierungsprojekte weltweit, den Emscher-Umbau. Vom 22. Juni bis 6. Oktober 2013 findet zum zweiten Mal die internationale Ausstellung statt. Das Konzept des alle drei Jahre stattfindenden Projektes: Ungewöhnliche künstlerische und öffentliche Zukunftswerkstatt an spannenden Orten.

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Observatorium "Warten auf den Fluss" von außen

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VERANSTALTUNGEN

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Am 6. Juli ist es soweit: Die Nacht der Industriekultur lockt auch in diesem Jahr wieder ungefähr 200.000 Touristen aus der ganzen Republik und aus naheliegenden Nachbarländern ins Ruhrgebiet. Als Schauplätze des Geschehens fun-gieren alte Industriegelände, Hal-den und Zechen, die den kulturellen Wandel des Ruhrgebiets eindrucks-voll verdeutlichen und Platz bieten, denselben zu zelebrieren.Wie in den Vorjahren bietet die Ex traschicht im Zeitraum von 18 bis 2 Uhr morgens eine Mischung aus Ausstellungen, Videoprojektio-nen, Performances und Konzerten internationaler Künstler, die auf verschiedenste Zielgruppen ausge-richtet sind. Für jeden ist also etwas dabei. Zu den Highlights in diesem Jahr gehören sicherlich das gigan-tische Kunstwerk Chistos Big Air Package im Gasometer Oberhau-sen, das nächtliche Lichtspektakel im Landschaftspark Duisburg-Nord, sowie das vielfältige Angebot in der Zeche Zollverein in Essen mit Pro-gramm von Musik und Tanz bis zur historischen Führung.

Neue SpielorteMit sieben neuen Spielorten in den Kernstädten der Ruhrmetro-pole sind nun an über 50 Spielor-ten um die 200 Events zu erleben. Neu dabei sind das Bergwerk West in Kamp-Lintfort, die Zechensied-lung Gartenstadt Dinslaken-Loh-berg, die Flottmann-Hallen Herne, die Kläranlage Kamen-Körnebach und die Ökologiestation des Kreises Unna in Bergkamen. An der alten Kaffeerösterei in Lünen treffen sich Tattookünstler, Yogalehrer, Litera-ten und Kreative.

Flaniermeile der KanalisationAußergewöhnlichster neuer Stand-ort der diesjährigen ExtraSchicht ist wohl der Abwasserkanal Emscher Schacht 52/53 in Gelsen-kirchen, dessen 350 m langes Teil-stück derzeit gebaut und zur Extra-Schicht den Besuchern zugänglich gemacht wird. Hier werden in der Nacht die „Kanalwelten“ erlebbar sein, ein einmaliges Erlebnis, denn nach Inbetriebnahme wird hier nie-mand mehr spazieren gehen wollen.

Durchdachte OrganisationDie über 100 zusätzlichen Shutt-lebusse ermöglichen ein Pendeln zwischen den einzelnen Spielorten, damit man möglichst viele Eindrü-cke der Ruhr-Kultur an diesem ein-tägigen Erlebnis aufnehmen kann – dieser Service ist im Preis des Ex traschicht-Tickets, das für alle Spielorte gültig ist, bereits ent-halten. Trotz des großen und breit gefächerten Angebots und der prak-tischen Busverbindung ist es den-noch ratsam, sich nur für ein paar Veranstaltungen zu entscheiden, sodass man diese in aller Ruhe genießen kann.

Weitere Informationen unter www. extraschicht.de

Von wegen Schicht im Schacht:

EXTRA-SCHICHT 2013

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Da stecktWagnerdrin!

Richard Wagner war der bedeutendste Erneuerer des Musiktheaters im 19. Jahrhundert. Das Drama als Symbol des Menschlichen und die mythi-schen Stoffe vor allem der germanischen Sagenwelt führte er durch seine raffinierte musikalische Ausdruckskunst in neue Wirkungsdimensionen und öffnete das Tor zur musikalischen Moderne. Aus der Kritik der beste-henden Kunst- und Kulturzustände entwickelte er die Idee eines „Gesamt-kunstwerks“ als Zusammenspiel aller Kunstarten und der ästhetischen Gemeinschaft von Schaffenden und Schauenden. Das antike griechische Theater und die Charaktertragödie Shakespeares waren die Vorbilder zu seinem Konzept des Bühnenfestspiels, bei dem seine Werke unter ganz speziellen Produktions- und Rezeptionsbedingungen aufgeführt werden sollten. Er verwirklichte diese Idee im eigens hierfür errichteten Bay-reuther Festspielhaus. Neben dem Ring werden bis heute sechs andere Werke Wagners bei den Festspielen aufgeführt.

Unter dem Motto „Bayreuth 2013 – Da steckt Wagner drin!“ feiert Bay-reuth mit einem vielfältigen Programm den großen Komponisten, dem die Stadt ihre weltweite Bekanntheit zu verdanken hat.

Am 22. Mai 2013 jährt sich der Geburtstag des Komponisten und Gründers der Bayreuther Festspiele zum 200. Mal, sein Todestag am 13. Februar 1883 zum 130. Mal – ein willkommener Anlass, Interessierte und Wagnerbegeisterte aus der gan-zen Welt nach Bayreuth einzula-den, um am wichtigsten seiner Wir-kungsorte sein Jubiläum zu feiern. Im Rahmen eines Geburtstagskon-zertes wird Christian Thielemann gemeinsam mit dem Orchester der Bayreuther Festspiele und hoch-karätigen Solisten im Bayreuther Festspielhaus Richard Wagners

Jubiläum feiern. Aber auch Vor-träge, Workshops, Buchvorstel-lungen, ein Wagner-Kongress und Theaterstücke wie die Komödie „Richard! Mein Leben“ geben Ein-blicke in das Leben Wagners und dessen Musik. Ebenso werden die bislang nicht gespielten Frühwerke „Die Feen“, „Das Liebesverbot“ und „Rienzi“ aufgeführt. Aber auch das junge Publikum kommt auf seine Kosten: mit einer Kinderoper der Festspiele sowie einer Veranstal-tung unter dem Motto „Wagner meets Rock and Pop“.

Wer auf den Spuren Wagners wan-deln möchte, macht sich auf den Weg zum Haus Wahnfried in Bay-reuth, das Wagner von 1872 bis 1874 errichten ließ. Dessen Fas-sade zieren drei Tafeln mit den Wor-ten „Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir benannt“. Die Wohn-und Arbeitsstätte erzählt die Geschichte Wagners. Sie war aber auch ein Ort gesellschaftlicher Ereignisse und wurde so zum Inbegriff für die Familie und den Kunst- und Kul-turgedanken Wagners. Weitere Informationen unter www.wagnerstadt.de

Das Festspielhaus Bayreuth ist neben seiner einzigartigen Architektur berühmt für die unvergleichliche Akustik und zählt zu den größten Opernbühnen der Welt. Jedes Jahr finden dort vom 25. Juli bis zum 28. August die Bayreuther Festspiele statt.

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Per Gruppenreise zum Kap der guten Hoffnung und nach Dubai

in der Wüstenmetropole Dubai ein und haben Gelegenheit, das quirlige Treiben der Stadt, die einzigartige Architektur und den bisweilen deka-denten Luxus hautnah zu erleben.

Möchten Sie diesen Traum wahr werden lassen? Konkrete Infor-mationen zu dieser Gruppenreise finden Sie unter www.flemming- reisen.de/suedafrika oder direkt bei Flemming-Reisen in Dinslaken und Essen.

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Sie schätzen die Gruppenreise? Dann wissen Sie, dass zwar viele solcher Reisen gut organisiert sind. Sie wissen aber auch, dass die Reiseziele oft nicht so recht überzeugen können. Denn „so richtig weit weg“ kommen Sie meist nicht.

Können Sie sich eine Alternative vorstellen, wie eine durch und durch orga-nisierte Gruppenreise nach Südafrika? Stellen Sie sich vor, wie Sie das Kap der guten Hoffnung bereisen, denken Sie an die einzigartige Kultur Südaf-rikas und tauchen Sie ein in Tage voller Genuss, Erlebnis und Abenteuer.

Bleiben wir gleich bei Abenteuer: Wenn Sie nach Südafrika reisen, dann darf natürlich eine Pirschfahrt nicht fehlen. Ideal dafür ist der Krüger National-park, den Sie in der Gruppe und ganz bequem per Reisebus besuchen. Früh-morgens, wenn die Temperaturen noch niedrig sind, zeigt sich die ganze Vielfalt der südafrikanischen Tierwelt. Näher können sie ihr zu keinem anderen Zeitpunkt kommen – vergessen Sie daher keinesfalls Ihre Kamera!

Menschen und Kultur lernen Sie auf Ihrer Gruppenreise hautnah ken-nen, denn die Reiseroute führt selbstverständlich auch zu den großen und bekannten Metropolen Südafrikas. Allen voran darf natürlich Kapstadt nicht fehlen. Sie lernen das pulsierende Leben der Stadt wieder bequem vom Rei-sebus aus kennen und legen an den markanten Punkten eine Rast ein. Unter anderem lernen Sie auf dieser Tour die „Diamonds Works Studios“ kennen. Keinesfalls versäumen sollten Sie den „Old Biscuit Mill“, den bekannten Far-mer- und Designmarkt. Hier dreht sich alles rund um die südafrikanischen kulinarischen Genüsse, die Sie unbedingt kennenlernen sollten. Übrigens: Wussten Sie, dass Südafrika in puncto Wein eine ganze Menge zu bieten hat? Im Rahmen der Gruppenreise haben Sie auch Gelegenheit, die Weinbaugebiete zu besuchen.

Noch nicht traumhaft genug? Dann tauchen Sie zum Abschluss der Reise noch einmal ab in die Welt aus 1001 Nacht – zugegeben in die moderne Version. Sie legen auf Ihrer Rückreise nach Deutschland noch einen Stopp

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Griechenland: Zu Besuch bei Freunden

Wie ist die Reise nach Griechen-land zustande gekommen?Bei der Wahl zum Bundespräsiden-ten stellte mir die Bundeskanzlerin

Es war eine heikle Mission, die Rehhagel nun nach Athen führte, wo die Deutschfreundlichkeit mit Sicherheit schon einmal bessere Zeiten gesehen hat. Auf gar kei-nen Fall möchte er sie als poli-tisch missverstanden fühlen, den-noch ist es nicht ganz von der Hand zu weisen, denn wer im Gefolge eines parlamentarischen Staatssekretärs ins krisengebeu-telte Griechenland reist, musste damit rechnen, auch zu Themen jenseits des Sports befragt zu wer-den. Doch Otto Rehhagel war mit seinen 74 Jahren Diplomat genug, um diese Klippen zu umschiffen. „Ich bin der Sportsmann“, stellte er gleich zu Beginn klar, „und als ich hier war, gab es noch keine Krise. Höchstens eine Fußballkrise und die habe ich gelöst.“ Gleichwohl blieben ihm die Sorgen und Nöte der Griechen nicht verborgen, und hier sah er seinen Ansatzpunkt, als

Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministeri-um und Beauftragter der Bundesregierung in der Deutsch-Griechischen Versammlung, sowie Otto Rehhagel, ehemaliger griechischer Fußball-Nationaltrainer, reisten als Mutmacher nach Athen.

Wenn es um ein positives Image von Deutschland in Griechenland geht, ist Otto Rehhageldessen Botschafter Nummer eins. Unvergessen ist dort sein Triumph von 2004, als er alsNationaltrainer die im internationalen Fußball bis dato als völlig unbedeutend gelistetegriechische Mannschaft überraschend zum Europameister machte.2010 schließlich legte er nach 106 Spielen mit den „Blauen Stieren“ sein Traineramt niederund betrat im März 2013 nach drei Jahren erstmals wieder griechischen Boden.

Mutmacher der Bürger zu fungie-ren, die auch in schwierigen Zei-ten ihre Chance zu ergreifen und das Blatt zu wenden wissen. Par-allelen zum Fußball fand er zahl-reich, denn waren es nicht die Grie-chen, die 2004 wie Phoenix aus der Asche dem fußballerischen Abseits entstiegen sind? Überhaupt war der Fußball das Thema, bei dem Reh-hagel zu alter Größe auflebte. Jede Spielsituation konnte er mit einem Leuchten in den Augen wiederge-ben, und schwelgte mit seinem Co-Trainer Ioannis Topalidis, der ihm bei dieser Reise treu als Dol-metscher zur Seite stand, in alten Zeiten.

Auch das viertägige Programm in Athen war sportlich. Ein Termin jagte den nächsten: beim Innenmi-nister, bei der Tourismusministerin, dem Gouverneur von Attika, beim Erzbischof, der Deutschen Schule,

dem Goethe-Institut, der Konrad Adenauer Stiftung und natürlich auf dem Fußballplatz. Der stres-sigste Termin war jedoch zweifel-los eine Live-Talkshow, bei der Reh-hagel im Eifer des Gefechtes dann doch politisch wurde und die in der Kritik stehende deutsche Kanzle-rin verteidigte: „Frau Merkel hat die Krise nicht gemacht. Sie ist eine kluge Frau mit Herzensbildung.“ Dass er auch singen kann, bewies er bei der Pressekonferenz im Tou-rismusministerium, als er seine Lieblingssängerin Nana Mouskouri anstimmte: „Ich schau den weißen Wolken nach und fange an zu träu-men ...“ und fragte erstaunt nach, warum man das schöne Griechen-land als Reiseland in Deutschland kaum mehr bewirbt. Es waren diese kleinen Stachel, die er sich erlaubte zu setzen, auch wenn er daran erin-nerte, dass es Regeln gibt, an die man sich halten müsse oder man zwar Impulse geben könne, aber das Handeln in den Händen der Griechen selbst liege.

Ein ganz besonderer Tag für die Deutsche Schule in Athen: Otto Rehhagel verfolgt dasFreundschaftsspiel der Schulmannschaft gegen eine Auswahl der griechischenJugendnationalmannschaft.

Anlässlich der Audienz bei Erzbischof Hieronymus signiert Otto Rehhagel einen Fußball.

„Egal was passiert, wir bleiben Freunde“ lautet eine der Botschaften Rehhagels an die Griechen. So möchte er den Hellenen Mut machen in einer schwierigen Zeit.

Der Beginn einer Partnerschaft: Otto Rehhagel und sein Berater Detef Loeschin bei der Übergabe von Rot-Weiss Essen Trikots für die Integrationsarbeit Jugendlicher der Orthodoxen Kirche.

Herrn Fuchtel vor. Er setzt sich als Beauftragter der Bundesregierung in der Deutsch-Griechischen Ver-sammlung so engagiert ein, dass ich gerne zugesagt habe, als er

mich bat, ihn nach Athen zu beglei-ten, um den Menschen zu zeigen, dass wir ihnen zur Seite stehen.

Sie sind nicht mit leeren Händen gekommen und hatten Trikots von Rot-Weiss Essen im Gepäck. Warum?Wir beabsichtigen eine Partner-schaft aufzubauen und möchten jugendliche griechische Fußball-spieler nach Essen einladen. Dies ist eine gute Gelegenheit, den jun-gen Menschen eine Perspektive zu geben und zu zeigen, dass sich Deutsche und Griechen auf der menschlichen Ebene gut verstehen. Wir müssen im Kleinen anfangen, um letztlich zusammen Großes zu bewirken.

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zeln in Frankfurt, eine Powerfrau im Gepäck, die bereits den Aufbau einer Berufsschule vorantreibt. Und mit dem ehemaligen Landrat aus dem Sauerland, Aloys Steppuhn, war der 1. Vizepräsident des Euro-päischen Wanderverbandes zuge-gen, der bereits die erste Etappe im Ausbau des Europäischen Fern-wanderweges in Angriff genommen hat und in Thessaloniki die Bege-benheiten vor Ort erkundete. Dies sind ebenso wie der eigentlich aus-rangierte, inzwischen jedoch frisch renovierte, leuchtend rote Feuer-wehrwagen aus seiner schwäbi-schen Heimat, der demnächst in Kreta Dienste tun wird, die Dinge,die Fuchtels Herz erwärmen.

„Anstatt den Wagen für etwas Profit in Deutschland zu verkaufen, wird er jetzt in Kreta die dortige Feuer-wehr unterstützen. Und natürlich müssen die griechischen Kollegen im Umgang damit geschult werden. Das sieht sehr nach einem Besuch bei den Kollegen in Deutschland aus“, mutmaßte er. Und wieder ist ein Stück Gemeinschaft geschafft. Es erübrigt sich zu berichten, dass Fuchtel auch einen Sponsor für den Transport gefunden hat. Wer den tatkräftigen Hans-Joachim Fuch-tel einmal in Aktion erlebt hat, weiß, warum er bei den Griechen inzwischen den Beinamen Fuchte-los trägt. „Ich war sehr froh darüber, dass uns Otto Rehhagel nach Athen begleitet hat“, betont er, „er ist ein sympa-thischer Botschafter von Mensch-lichkeit und hat mit seinem Besuch dazu beigetragen, dass Griechen und Deutsche wieder enger zusam-menwachsen“, lautet sein Resumé. Übrigens: Nach dem sportlichen Überraschungsgast erwartet die Griechen im kommenden Jahr ein musikalischer.

In seiner schwäbischen Heimat ist Hans-Joachim Fuchtel als Macher bekannt, als einer, der immer ein offenes Ohr für die „kleinen Leut“ hat und vor allen Dingen als einer, der sich von nichts abbringen lässt, wenn er sich einmal etwas vorge-nommen hat. Diese süddeutsche Dickköpfigkeit steht dem Hünen gut zu Gesicht, verkörpert er doch genau das, was in Krisensituatio-nen gefragt ist: Wie ein Fels in der Brandung zu stehen. Eigentlich kann er schon als Par-lamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium über Arbeit nicht klagen, aber wenn die Bundeskanzlerin ruft, sagt man natürlich nicht nein.

Und so kommt es, dass Hans-Joa-chim Fuchtel zudem als obers-ter Griechenlandbeautragter der Bundesregierung agiert. In seiner Funktion für die Deutsch-Griechi-sche Versammlung hat der 61-Jäh-rige bereits einige Besuche in Griechenland absolviert und jede Menge Projekte angestoßen. Das Stichwort sind Know-how Part-nerschaften, die zwischen den bei-den Ländern zu regem Austausch an Manpower und Wissenstransfer führen sollen. Erste zarte Pflänz-chen sprießen bereits und mit der DGV-Außenstelle im schönen Athe-ner Stadtteil Psychiko wurde die Voraussetzung für die praktische Umsetzung geschaffen. Viel Pro-

Ein Netzwerker par excellence: Der Griechenlandbeauftragte Hans-Joachim Fuchtel vernetzt halb Deutschland mit Grie-chenland. „Aber immer nur dort, wo Hilfe erwünscht ist.“

Es kann losgehen: Die Repräsentanten der Kommunen hoffen auf einen regen Austausch im neuen Büro der DGV-Außenstelle in Athen.

minenz war extra aus Baden-Würt-temberg angereist, um die Wichtig-keit des Projekts zu dokumentieren: Landtagspräsident Guido Wolf und der Gemeindetagspräsident Baden-Württembergs, Roger Kehle, waren ebenso zugegen wie der Deut-sche Botschafter in Athen, Wolf-gang Dold. Sie trafen auf Bürger-meister griechischer Gemeinden, die das Angebot der Zusammen-arbeit auf kommunaler Ebene als Chance für beide Seiten verstehen. Sehr zur Freude von Fuchtel, der sich in diesen Wänden regen Wis-sensaustausch, Anstöße für Pro-jekte und gegenseitige Besuche im Sinne einer dynamischen Entwick-lung in vielen Bereichen vorstellt.

„Allerdings immer mit dem Res-pekt vor dem anderen und auf der Basis der Freiwilligkeit“, betont der Freund der kleinen Dinge. Ein wichtiger Ansatzpunkt in Rich-tung dynamische Entwicklung ist in dem von der Sonne verwöhn-ten und landschaftlich wie kultu-rell reichen Land der Tourismus. Nur 6,5 Prozent der Nordrhein-Westfalen haben als diesjähriges Sommerreiseziel Griechenland gewählt, in die Türkei oder auf die Balearen fliegen dagegen 32 bzw. 39 Prozent, wie die Untersuchung eines bekannten Tourismusunter-nehmens ergab. Hierin liegt viel Potenzial, das es zu nutzen gilt. Beim Besuch bei Tourismusminis-terin Kefalogianni hinterließ Fuch-tel daher nicht nur ein Flasche Alde Gott aus seiner Heimat, sondern auch den Appell, dass Griechen-land seine Tourismussaison ver-längern und die duale Ausbildung in der Hotel- und Gastronomiebran-che starten und europäischen Nor-men angleichen möge. Doch Fuch-tel beließ es nicht bei Worten und hatte mit Kalliopi Charitonidou, einer gebürtigen Griechin mit Wur-

Der Politiker und der Sportler: Hans-Joachim Fuchtel und Otto Rehhagel auf gemeinsamer Mission.

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Wasserspaß gibt es nicht nur am privaten Strand, sondern auch in der großzügigen Poollandschaft des Designhotels Doubletree by Hilton Resort Kos-Helona.

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Die griechische Insel Kos liegt in der südöstlichen Ägäis, südlich von Kalimnos und nördlich von Nisiros am alten Keramiko Golf. Sie ist gerade einmal drei Seemei-len von der kleinasiatischen Küste entfernt und ist nach Rhodos und Karpathos die drittgrößte der Dodekanes-Inseln.Auf einer Gesamtfläche von etwa 300 km² zeigt sie majestetische Schönheit, die mit ihrer Natür-lichkeit, wunderschönen Strän-den und einer ruhmvollen Ver-gangenheit viel für Urlauber zu bieten hat.Das Asklepion, das antike Sanato-rium von Kos, das seinen Namen dem altgriechischen Gott der Heilkunst zu verdanken hat, muss auf jeden Fall bei dem Auf-enthalt besichtigt werden – es ist wohl mit Abstand die bedeu-tendste historische Stätte auf der Insel.

Egal, ob jung oder alt, kulturell interessiert, sportlich oder ehrholungsbedürftig – Kos hat für jeden das Passende im Angebot: lange Sand-strände, historische Sehenswürdigkeiten und ein aufregendes Nachtleben.

Genießen kann man diese Vorzüge der Mittel-meerperle zum Beispiel im Doubletree by Hilton Resort Kos-Helona, einem Designhotel der Spit-zenklasse im Ort Kardamena an der Südküste von Kos. Das 5-Sterne Hotel bietet eine elegante Kombination aus italienischer und ägäischer Architektur, die es zu einem besonders stilvol-len Urlaubsdomizil macht, das noch lange nach dem Aufenthalt in Erinnerung bleibt.

Das Prunkstück des in 2009 neu erbauten Luxushotels ist die Wellnessoase, in der man die Seele bei Schönheits- und Massagebehand-lungen baumeln und den Alltag zu Hause ver-gessen kann. Vom privaten Strand aus kann – etwa bei Sonnenuntergang mit einem Cocktail in der Hand – der atemberaubende Ausblick auf die Insel Nisyros und die Ägäis genossen werden.Weitere Informationen z. B. unter www.schauinsland-reisen.de

Die Perle der griechischen Inseln

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Shanghai

Über den Dächern

Shanghai ist dynamisch, modern und kosmopolitisch zugleich. Zusam-men mit dem historischen Teil bildet die Stadt eine einzigartige Synthese aus Alt und Neu. Direkt am Bund, der Uferpromenade Shanghais, inmit-ten zahlreicher opulenter Bauten befindet sich das Hotel The Peninsula Shanghai im Art Déco-Stil der Zwanziger und Dreißiger Jahre. Mit traum-haftem Blick auf den Huangpu River und die Wolkenkratzer-Skyline von Pudong kann man dort die außergewöhnliche asiatische Stadt in vollen Zügen genießen. Nach einem ereignisreichen Tag durch die beliebte Nan-jing Road mit ihren feinen Boutiquen ist das Peninsula Spa der ideale Ort zum Entspannen und Kraftschöpfen. Die kulinarische Erlebniswelt des Sir Elly s Restaurant mit Bar und Terrasse im obersten Stockwerk des Hotels bietet feinsten Premium Kaviar Kaluga.

Stadt der Zukunftund Geburtsstätte des „Neuen China“

Auf Tour

Mit der Peninsula Rolls-Royce-Limousinenflotte geht es hinaus in die Stadt: Der „PenCities“-Rei-seführer bietet zahlreiche Insider-tipps – das Shanghai Museum am lebendigen People‘s Square ist übri-gens ein absolutes Muss, um sich von der klassischen chinesischen Kunst inspirieren zu lassen. Soll es moderner sein, ist das Monganshan Road Art Center genau das Rich-tige: Einst Textilfabrik, haben hier nun anstrebende junge Künstler ihr Quartier. Auf der Suche nach zeitgenössischer Mode und hoch-wertigen Accessoires werden mode-wusste Besucher im Showroom des Onlineshops Xinlelu fündig. Im ehemaligen Französischen Viertel finden sich herausragende Desig-ner aus Asien und der ganzen Welt.

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Auf dem Wasser

Ein spektakuläres Ereignis, das die Chinesen am 12. Juni diesen Jahres feiern, ist das legendäre Drachen-bootfest. Es wird jedes Jahr immer am fünften Tag des fünften Monats nach dem chinesischen Mondkalen-der zelebriert und findet zu Ehren des Nationalhelden Qu Yuan statt, der sich aus Protest gegen korrupte Herrscher im Fluss ertränkte. Die Menschen versuchten, die Fische von seinem Körper abzuhal-

ten, indem sie in Bambusblättern gehüllten Reis ins Wasser warfen und laut trommelten. Bei diesem einzigartigen und farbenfrohen Höhepunkt jagen die schmalen Drachenboote bei den Wettkämpfen über das Wasser, angefeuert vom Schlag der Trommeln – ein welt-weiter Publikumsmagnet.Mehr Informationen unter www.peninsula.com

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Luxuriöser Neustart zur gesunden Lebensführung

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Medical Wellness

Wer weiß schon, was genau den Körper belastet und wie man die eigene Gesundheit am besten för-dern kann? Ein reiner Wellness-Urlaub zur Regeneration von Kör-per, Geist und Seele greift oft zu kurz. Das Adler Dolomiti hat dies erkannt und bietet bereits seit Jah-ren auch medizinische Betreuung an, um die Ursachen von Alltags-leiden an der Wurzel zu packen: In St. Ulrich im Grödental, inmit-ten der Bergwelt Südtirols, kann man so in Urlaubsatmosphäre jede Menge für seine Gesund-heit tun: Die Gäste bringen typi-sche Zivilisationskrankheiten mit ins schöne Südtirol und kommen etwa beim Kuren mit entsprechen-der Ernährung, sportlicher Betäti-gung und Entspannungsübungen wieder mit sich in Einklang. „Wir haben schnell gemerkt, dass dieser gesundheitliche Ansatz ein eigenes Konzept braucht“, erklärt Dr. And-reas Sanoner, der zusammen mit seinem Bruder Dr. Klaus Sanoner das seit stolzen 203 Jahren beste-hende Familienunternehmen in sechster Generation leitet. Vor vier Jahren eröffnete in unmit-telbarer Nähe des Haupthauses, dem Adler Spa & Sport Resort, das Fünf-Sterne-Hotel Adler Balance: Dessen Gäste werden von einem Expertenteam aus Schulmedizin, ästethischer und ayurvedischer Medizin betreut. Dank Anwendung modernster Untersuchungsmetho-den wie der Bioimpendanzanalyse und bioelektrischen Check-ups kann schnell die Körperzusammen-setzung analysiert und so diagnos-tiziert werden, was für Befindlich-keitsstörungen einen Organismus plagen. „Die meisten Gäste leiden unter chronischem Stress, Bewe-gungsmangel und Fehlernährung“, führt der leitende Arzt, Bio-Medi-ziner und Ernährungsexperte Dr. med. Giorgio Mazzola, aus und berichtet von Übergewicht, Burn-Out-Syndrom, Herz-Kreislaufpro-blemen und anderen Konsequenzen dieser viel zu leicht akzeptierten „Alltagskrankheiten“. Das Balance-Konzept basiert auf vier ganzheit-lichen Gesundheits-Programmen: Gewichtsreduktion, Ayurveda, Mind & Spirit mit Coaching und Entspannungstechniken und der

F. X. Mayr Detox-Kur. Letztere lehnt sich eng an die moderne Mayr Medizin an und schließt einen spe-zifischen Ernährungsplan, Bewe-gung, Stressbewältigungs- und Atemübungen und abgestimmte Spezialbehandlungen ein. „Wir waren schon beim Wellnesstrend Vorreiter“, erinnert sich Andreas Sanoner, „seit der Entstehung unseres Medical Spa-Angebotes wünschten die Gäste immer mehr individuelle Beratung. Und bald war klar: Unser Gesundheitsgäste brauchen ein kleineres und privates Ambiente, wo Sie sehr persönlich von unserem Team betreut wer-den.“ Ausgehend von einem ärzt-lichen Erstgespräch und medizi-nischen Check-ups werden nach Diagnose individuell auf den Gast abgestimmte Anwendungen durch-geführt und ein Ernährungsplan erstellt. Der Körper wird etwa bei der Detoxkur durch Behandlun-gen bei der Entgiftung unterstützt, dazu gehören Bäder, Packungen und spezielle drainierende Massa-gen, die entwässernd wirken, die Lymph- und Blutzirkulation anre-gen und Blockaden aller Art lösen. Schon nach wenigen Tagen ver-spürt der Gast erste Anzeichen der Regeneration – körperlich wie men-tal. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich etwas für die Schön-heit tun: Kosmetische Behandlun-gen der sanften ästethischen Medi-zin werden ebenfalls angeboten.

Relaxen und DurchatmenDie Adler Balance Spa & Health Residenz verströmt mit 29 geräu-migen Juniorsuiten familiäres und zugleich luxuriöses Ambiente: Auf einem Stockwerk finden die Gäste nicht nur das Restaurant mit offe-ner Schauküche und direkt daran die anheimelnde Kaminlounge mit kuscheligen Leseecken und Sonnenterrasse, sondern auch das moderne Ärztezentrum. Das Hotel strahlt eine besondere Ruhe aus, das aufmerksame Personal liest den Gästen jeden Wunsch von den Augen ab. Kinder gibt es im Adler Balance nicht. Der Urlaub in dem Vollholzgebäude beginnt schon

beim Betreten der knapp 40 m² großen, komfortablen Suite, wenn man den wohligen Duft der Eichen-holzböden und Wandverkleidungen aus naturbelassenen, einheimi-schen Hölzern wie Ulme und Zirbe einatmet und sich auf den breiten Balkon begibt. Von hier bietet sich, wie eigentlich von jedem Punkt des Hotels, ein imposanter Panorama-blick auf die bizarren Gesteinsfor-mationen der Dolomiten, den Land-kofel und die Sellagruppe, und das beschauliche Zentrum von St. Ulrich. Nach diesem Ausblick kann der Gast sich im Bad mit Durch-blick in das Schlafzimmer in sei-nen kuscheligen Bademantel hül-len und gelangt mit dem Fahrstuhl direkt zu der 3.500 m² großen Spa- und Wasserlandschaft des Stamm-hauses, die mit dem Adler Balance unterirdisch verbunden ist.

WellnessweltenHier warten die Wasserwelt Agu-ana mit großzügigen, beheizten Innen- und Außen-, Swimming-, Whirl- und Solepools, die Well-ness-Behandlungsräume des Spa Dolasilla mit einem breit gefächer-ten Angebot und der ausgedehnte Fitnessbereich. Saunafans kom-men im Saunaturm auf ihre Kos-ten: Ob in der Almhütte der Bio-Heu-Sauna; der Panoramasauna, deren atemberaubenden Ausblick man auch aus dem Relax-Raum mit Kaminfeuer genießen kann; der Lady-Sauna, mit Rosenbad und einem Relax-Bereich, der mit sei-nem Licht-, Klang- und Duft-Spiel in 1001 Nacht entführt; oder dem Blütendampfbad in der Felsgrotte. Großzügige Relaxzonen, sanfte Musik und plätscherndes Wasser sowie Erfrischungsbars mit Was-ser, Tees und sonstigen Erfrischun-gen sorgen dafür, dass die Gedan-ken sorglos schweifen und der Körper zur Ruhe kommt. Beson-dere Highlights sind Pflegerituale wie das orientalische Rasulbad oder die Salzgrotte, in der man schwere-los in einem Salzsee schwebt, um anschließend die wohltuende, reini-gende Luft der Salzstein-Sauna zu atmen. Das außergewöhnliche Spa-Angebot wird ergänzt durch Tha-lasso- und Ayurvedabehandlungen, Bäder und Packungen, Massagen und vielem mehr.

Erholung im Verzicht findenIm Restaurant erwartet die Gäste raffinierte Gesundheitsküche aus regionalen Zutaten, zwischen den Mahlzeiten gesunde Leckereien wie Obst und Joghurt. So erleben selbst die kurenden Gäste trotz kleinerer Portionen Genuss. Das Adler Balance steht eben auch für Verzicht – Ausgleich dazu finden die Gäste in der Bewegung und der atemberaubenden Natur. Wie kann hier Diät-Frust aufkommen?! Allein das organisierte Outdoorpro-gramm lässt bei dieser Kulisse jede Süßigkeit vergessen. Guides füh-ren täglich in die Berglandschaft der Dolomiten. Besonders origi-nell: Mit einer Rolltreppe gelangt man vom Hotel direkt zu der Tal-station der Seceda. Per Gondel-bahn geht es zu den erstklassigen Ski- und Wandergebieten der Sei-ser Alm und per Standseilbahn zum Raschötz – der perfekte Einstieg in den Dolomiti Superski, das größte Skikarussell Europas. Schnee-schuhwanderungen, romantische Pferdeschlittenfahrten und kilo-meterlanges Rodeln sind möglich. Wenn der Schnee schmilzt, locken weiterhin Abenteuer und Outdoor-spaß vom Wandern und Nordic Walking über Mountainbikefahren bis zum River-Rafting. Auch das täglich wechselndes Indoor- und Fitness-Kursprogramm im Adler Dolomiti kann sich sehen lassen. Yoga, Aqua Gym, diverse Work-outs und Rückenschule bringen jeden in Bewegung. Daneben gibt es ein breites Rahmenprogramm vom Gesundheitsvortrag bis zur Kosmetik-Vorführung. Nach dem Aufenthalt im Adler Balance geht es garantiert erholt wieder nach Hause – im Gepäck ein bisschen Wehmut, einen paar wunderschöne Holzschnitzereien – das Traditions-handwerk von St. Ulrich –, einem individuellen Ernährungsplan von Dr. Mazzola, jeder Menge guter Vor-sätze und viel Kraft, um den Alltag wieder zu meistern.

Wellness & Spa heißt die Zauberformel, um dem hektischen Alltag für einige Zeit zu entfliehen. Doch was hilft das, wenn nach kurzer Zeit alles beim Alten ist? Im Urlaub den Reset-Knopf drücken und eine bewusstere Lebensweise einschlagen – auf diesen Weg bringt das Adler Balance in Südtirol seine Gäste mit seinem Medical Wellness Angebot.

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PflanzenkücheSpeisekammer vor der Tür

Der Tisch vor unserer Haustür, auf Feld, Wald und Flur ist reich-lich gedeckt. Wilde Kräuter, Bee-ren und Blüten warten darauf, gepflückt zu werden, um daraus wahre Köstlichkeiten zuzubereiten. Die Autorinnen Diane Dittmer und Anke Schütz nehmen Sie mit auf eine ganz persönliche Wildkräuter-

reise, führen in ihrem Buch „Wildes Grün“ durch ein ganzes Erntejahr, erklären, wo und wie am besten die wilden Beeren und Kräuter gesam-melt werden und zeigen, wie man diese zu schmackhaften Gerichten verarbeitet: Bärlauch, Brennnes-seln und Brunnenkresse, Heidel-beeren, Hagebutten und Holunder-beeren verzaubern jedes eintönige Gericht in ein wahres Leibgericht.

Lust auf Raffiniertes

Alle verwendeten Kräuter und Bee-ren werden ausführlich porträtiert, botanisch erklärt und geschmack-lich beschrieben. Das Hauptaugen-merk liegt auf den Rezepten und dem Umgang mit Kräutern und Beeren in der Küche. Von Gebra-tenem Bärlauch-Zanderfilet mit

Frühlingsgemüse über Schwei-nefilet mit Holundersauce bis hin zur süßen Holunder-Quark-Torte sowie Waldheidelbeerparfait – jedes raffinierte Rezept ist eine Geschmacksexplosion.

Wilde Pflanzenküche

Für 4 Personen Zubereitungszeit: 30 Minuten

800 g Zanderfilet mit Haut200 g Bärlauch500 g junge feine Karotten oder Möhren500 g kleine weiße Rübchen30 g Ingwer1 Chilischote2 Orangen6 EL Olivenöl1 EL Orangen-Sanddorn- Aufstrich1-2 EL Sojasauce Salz30 g Butter

Das Zanderfilet waschen und trocken tupfen. In 8 Portionen schneiden.Den Bärlauch waschen und in einem Sieb abtropfen lassen oder mit einem Tuch trocken tupfen. Die Karotten/Möhren schälen und längs halbieren. Die Rübchen schälen und in Scheiben schneiden. Den Ingwer schälen und fein reiben. Die Chilischote längs aufschneiden, die Kerne entfernen und fein hacken. Die Orangen auspressen.

3 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Das Gemüse darin unter Wenden 4–5 Minuten anbraten. Ingwer und Chili hinzufügen und kurz mitbraten. Mit dem Orangensaft ablöschen. Orangen-Sanddorn-Aufstrich und Sojasauce hinzufügen. Mit Salz würzen und 3–4 Minu-ten dünsten.

3 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Die Butter hinzu-fügen und die Zanderfiletstücke darin rundherum 3–4 Minuten braten. Die Zanderfiletstücke herausnehmen und warm stellen. Im Bratfett den Bärlauch kurz anbraten. Fisch und Bärlauch auf dem Gemüse anrichten und mit dem Sud beträufeln.

Wildes GrünVerführerische Wildpflanzenrezepte durch das ganze JahrISBN: 978-3-03800-742-5Gebunden, 184 Seiten, 190 FarbfotosAT Verlag, Schweiz

Gebratenes Bärlauch-Zanderfilet mit Frühlingsgemüse

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Aus dem Rheinland in den (kulinarischen) Ruhrpott Der Sternekoch Bernd Stollenwerk hat mehr als 15 Jahre im Gut Lärchenhof in Pulheim gekocht und zählt zu den erfahrensten und kreativsten Köchen Deutschlands. Seit diesem Jahr ist er „der Neue“ im Restaurant CASINO Zollverein und begeistert als Küchenchef seitdem die Gäste aus dem Ruhrgebiet mit neuen, ausgefallenen lukullischen Geschmackserlebnissen.

Viele Köche greifen nach den Sternen. Auch Sie haben im Laufe Ihrer Karriere zweimal einen der begehrten Michelin-Sterne erkocht. Jetzt haben Sie in das CASINO Zollverein in Essen gewechselt und lassen Ihre Sterne hinter sich. Warum?Ich habe in den letzten Jahren viel erreicht. Die neue Aufgabe reizt mich. Auf den Stern zu verzich-ten ist ja keinesfalls ein Abstieg, sondern vielmehr eine echte Her-ausforderung: ein Restaurant mit 150 Plätzen, dazu ein Bankettbe-reich mit eigener Veranstaltungs-halle und Catering für 400 Gäste – Dimensionen, die auf höchste Qualität zu bringen ein wirklich gutes Team voraussetzen. Und die-ses Team möchte ich dahin führen.

Sie gelten als einer der kreativs-ten Köche in Deutschland und freuen sich darauf, Gemüse, Kräuter und Obst in den eigenen Casino-Gärten zu ernten. Was ist das Besondere an den Gärten und welche aufregenden Geschmack-serlebnisse erwarten Ihre Gäste?DER FEINSCHMECKER hat das CASINO ja gerade erst auf die Titel-seite gesetzt. Daran bin ich ja noch gar nicht beteiligt, da ich ja erst seit Beginn des Jahres dabei bin. Man sieht daran, welcher Stellenwert jetzt schon erreicht ist. Meine Auf-gabe ist es, die nächste Stufe zu erreichen. Mit Voraussetzungen, die es so wohl kaum ein zweites Mal gibt. Welcher Küchenchef kann sonst auf eigene Gärten zurückgrei-fen, 500 Meter Luftlinie entfernt,

15.000 Quadratmeter groß, mit einem Biologen vor Ort, der alte Gemüse, Obst- und Kräutersorten kultiviert und anpflanzt. Das ist ein spannendes Betätigungsfeld. Regi-onaler geht nicht! Frischer geht nicht! Unsere Gäste können sich wahrlich auf Geschmackserleb-nisse freuen.

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Die Menschen im Ruhrgebiet gel-ten allgemein als bodenständig. Fließt die „Ruhrpott-Küche“ in Ihre gehobene Küche mit ein?Das wird hier und da der Fall sein. Wir experimentieren übergreifend. Ich glaube, dass wir dann die bes-ten Ergebnisse erzielen, wenn wir unsere Bodenständigkeit nie ver-gessen und weltoffen Küchenin-halte verbinden.

Wer oder was hat Ihre Liebe zum Kochen entfacht?Ganz klassisch: Meine Großmut-ter und meine Mutter. Die macht übrigens den besten Sauerbraten der Welt.

Mitarbeiter in der Gastronomie müssen immer dann arbeiten, wenn andere frei haben. Wie machen Sie jungen Menschen Appetit auf eine Karriere als Koch?Das kann man nur vormachen. Und das tue ich täglich. Authentisch ist es dann, wenn man es ernst meint. Koch ist der schönste Beruf der Welt. Das meine ich – das zeige ich.

Sie waren elf Jahre lang Küchen-chef im Gut Lärchenhof in Pul-heim bei Köln. Wie erleben Sie Ihre ersten Wochen im Revier? Was gefällt Ihnen und wo sehen Sie noch Potenzial nach oben?

Es waren 15 gute Jahre in Köln. Meine Aufgabe hier ist es, etwas zu optimieren und in Teilen in eine neue Richtung zu bringen. Der Pro-zess hat gerade erst begonnen und ich werde mich hüten, zu schnell zu sein. Das CASINO gibt es auch schon 16 Jahre. Auch hier hat sich in dieser Zeit eine Richtung entwi-ckelt. Jetzt führen wir diese zusam-men. Das Ergebnis wird Ihnen gefallen. Das verspreche ich Ihnen.

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Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen

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Ruhrgebiet Zwischen Vorzeigebeispiel für gelungenen Struktur-

wandel und der überall gegenwärtigen Historie als

Industriestandort sucht das Ruhrgebiet seine Rolle

als potente Wirtschaftsmetropole. Was prägt diese

Region und welche Stärken und Schwächen kenn-

zeichnen sie? Die Antworten kennen die Akteure,

die die Entwicklung vor Ort mitgestalten.

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Zum Verbleib beim Abonnenten: Abonnementbestellung für die ruhrZeit abgeschickt am:

Es ist mir bekannt, dass ich diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen bei der MgE Mediengruppe Essen GmbH & Co. KG, Redaktion, Am Luftschacht 20, 45307 Essen, schriftlich widerrufen kann. Für die Fristwahrung genügt das Absendedatum (Poststempel).

Ja, ich bestelle die ruhrZeit zunächst für ein Jahr (6 Ausgaben) zum Jahresbezugspreis von 45,00 € ein-schließlich Porto (Ausland zuzüglich Porto). Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich nur dann jeweils um ein weiteres Jahr, wenn ich nicht bis spätestens sechs Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich kündige.

Gegen Rechnung an meine Adresse Name, Vorname (bitte keine Vorauszahlung leisten, Rechnung abwarten)

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Das Team Casino Zollverein, in der Mitte der neue Küchenchef Bernd Stollenwerk.

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Auf den ersten Blick scheinen es mehr als in jedem anderen Raum die Wände und der Boden zu sein, die den Charakter eines Badezimmers ausmachen. Haptisch jedoch erlebt man ein Bad vor allem über die Armaturen. Und auch hier gilt einmal mehr: Es gibt für jeden Geschmack das passende, wie diese drei Serien der Marke Dornbracht beweisen.

Vornehme ZurückhaltungWas kommt nach der Form? Wel-chen Wert brauchen die Dinge in einer Zeit, in der gutes Design und durchdachte Funktion als selbst-verständlich vorausgesetzt werden? Diese Überlegungen waren der Aus-gangspunkt für die Entwicklung der Armaturenserie MEM, die sich formal völlig zurücknimmt und das bewusste, sinnliche Erleben des Elements Wasser in den Vor-dergrund stellt. „MEM ist unser beliebter Klassiker, der mit seiner schwanenhalsartigen Form jedem Badezimmer Eleganz verleiht“, weiß Antje Pederzani, Geschäfts-führerin der Pederzani Sanitär GmbH, die uns in ihrem Essener Badkontor ihre Armaturenserien vorstellt.

Kontrastreiches Erlebnis Die Serie DEQUE besticht durch eine strenge, auf den flachen, brei-ten Auslauf reduzierte Formenspra-che. Die niedrige, beckennahe Armatur lenkt den Blick dabei auf das Wesentliche: die Darreichungs-form des Wassers. Auffällig bei die-ser Serie ist der Kontrast: einerseits zwischen dem sanften Wasserlauf und der strengen Form der Arma-tur, andererseits zwischen dem flächenbetonten Auslauf und dem zylindrischen Bedienelementen – ein formaler Bruch, der in beson-derem Maße beim Einhebelmischer deutlich wird.

Einzigartige AnpassungDie Armaturenserie IMO steht für die perfekte Selbstgestaltung des Bades und verspricht durch ihre zwei vorherrschenden Formenspra-chen Individualität: der runde Kör-per kombiniert mit einem recht-winkligen Hebel und Auslauf fügt sich in nahezu jede Lebenswelt ein. Extravagantes Design wird somit zum alltäglichen Begleiter.

Weitere Informationen unter www.pederzani.de und www.dornbracht.com

Wasser hat viele Formen

Die DEQUE Armatur als wasserformende Quelle: Hier der Wannenschwalleinlauf für die Standmontage.

IMO young professional. In dieser Lebenswelt sind junge Berufseinsteiger zuhause.

Eleganz für jedes Bad: Die MEM Serie

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Von wegen konservativ und bloß nicht auffallen – in diesem Sommer ist alles anders: „Es darf in der Freizeit kombiniert werden, was der Kleider-schrank hergibt, aber bitte mit Stil“, erklärt Jörg Messerschmidt, Maß-konfektionär und Geschäftsführer von Harper & Fields.Mann setzt in diesem Sommer sogar auf florale Muster, im Trend sind die Farben Apfelgrün, Orange und Rot. Für den perfekten Business-Auftritt empfiehlt der Experte in Sachen Herrenausstattung als Basic einen dunkelgrauen Anzug. „Er deckt einen großen Einsatzbereich ab und kann vielfältig je nach Anlass kombiniert werden.“Der Anzug ist allerdings in einigen Branchen kein absolutes Muss mehr, eher wird er durch den smart casual look – meist aus Sakko, offenem Hemd und Chino oder Jeans bestehend – ersetzt. Das Gesamtergebnis muss aber stimmig sein und darf nicht dem Zufall überlassen werden. Das Besondere am smart casual look: Er deckt den Bereich zwischen Büro und Freizeit ab.

Das Accessoire Nummer Eins ist und bleibt die Armbanduhr. Sie ist Charaktermerkmal und Statement zugleich. „Hier gilt es, die zum Image passende Uhr zu finden. Authentizität ist das allerwichtigste“, weiß Messerschmidt.Ein bisschen Know-how ist schon nötig, um stilsicher aufzutreten: „Das ist wie bei einer Weinprobe oder einem Whiskytasting: Erst durch kompetente Einleitung kommt man richtig ins Thema, versteht und bekommt nach und nach Spaß an der Sache“, verspricht der Modeexperte, der sein Wissen in Work-shops und Beratungsgesprächen weitergibt.

Weitere Informationen unter: messerschmidt.harper-fields.com www.joergmesserschmidt.de

Er ließ lange auf sich warten, doch jetzt ist er da, der Sommer: zumindest in der Männermode 2013 erstrahlt er schon in bunten, knalligen Farben.

Jörg Messerschmidt ist Geschäftsführer von Harper& Fieldsund coacht Führungspersönlichkeiten der Wirtschaft und Personen der Öffentlichkeit. Er hält Vorträge über Bekleidung mit Stil und gibt auf unterhaltsame und effiziente Art wertvolle Tipps rund um die Außendarstellung.

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Bei einem nicht genutzten Gebäude ist der Leerstand nicht das einzig Beklagenswerte: Wird ein Gebäude, ob gewerblich, öffentlich oder pri-vat, nicht regelmäßig geheizt oder gelüftet, setzt dies der Bausub-stanz zu, Verwahrlosung und Ver-fall sind die Folgen. Darüber hinaus drohen vielen leerstehenden Gebäu-den Einbruch und Diebstahl, Van-dalismus, Hausbesetzung und ille-gales Müllabladen.

Das Gebäudemanagement-Unter-nehmen Camelot bietet in Deutsch-land seit 2010 praktische Abhilfe gegen eine monatliche Verwal-tungsgebühr an: Auf Wunsch werden Gebäude durch die Zwi-schennutzung von sogenannten Hauswächtern geschützt. Diese bewohnen das Objekt, verhindern allein durch ihre alltägliche Anwe-senheit den Eindruck des Leerstan-des und melden Schäden – eine Art kostengünstiger 24-Stunden-Wachdienst. Auch in NRW wohnen Hausbewacher, etwa im ehemaligen Kasernengebäude auf dem Flugha-

fengelände Weeze oder in Gebäuden in Essen und Bochum.

Gerade Kreative und Studenten sind von den stets äußerst preiswerten Wohngelegenheiten in Wohnhäu-sern, Schulen, Villen, Geschäfts- und Industriegebäuden, aber auch Kirchen oder Schlössern angetan. Die Bewohner werden von Came-lot sorgfältig ausgewählt. „Unsere Hauswächter sind verantwortungs-bewusste, berufstätige Erwach-sene im durchschnittlichen Alter

Win-Win-Situation: Schutz durch Bewohnung

Das Modell „Bewachen durch Bewohnen“ kommt aus den Niederlanden. Dort dürfen Gebäude, die länger als ein Jahr leerstehen, legal besetzt werden. Daher gingen Eigentümer dazu über, an „Anti-Kraaker“ (niederländisch für Besetzer) zu vermieten. Heute wird dieses Konzept in vielen EU-Ländern angeboten.

von 25 bis 35 Jahren“, verspricht die Unternehmenshomepage. Der Hauswächter muss möglichst viel anwesend sein, Urlaub und Gäste, die länger als eine Nacht bleiben, müssen angemeldet werden und Haustiere, Kinder und Partys sind untersagt, um die Werterhaltung des Objektes zu gewährleisten. Die Bewachung stellt kein Mietverhält-nis dar, der Besitzer kann innerhalb von vier Wochen auf sein Gebäude zugreifen, wenn es neue Investoren oder Mieter gibt.

IMPRESSUM

Herausgeber: Bernd Schürenberg

Verlag: mediperform GmbHAm Luftschacht 20, 45307 Essen Tel.: +49 (0)201 - 8 96 26 0 [email protected]

Redaktionsleitung: Karin Freislederer

Redaktion: Katrin Nemec, Joana Kluge, Rebecca Kichmann

Art Direction: Leszek Kusmierek

Titelbild:„Dortmunder U“ Christian Richters für Gerber Architekten

Layout / Satz: Leszek Kusmierek, Sylke Rduch, Marc Springstein, Sebastian Trox

Verantwortliche Anzeigenleitung: Ralf Stöter [email protected]

Mitarbeiter der Anzeigenabteilung: Michael Wirtz

Druck:druckpartner, Essen

Erscheinung: zweimonatlich, es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2013.

Für unverlangt zugesandte Manuskripte, Unterlagen und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

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