Saubere Energie Aus Norddeutschland Manuskript

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    Saubere Energie aus Norddeutschland

    Deutschland will seine Energie in Zukunft nicht mehr so produzieren, dass es der Umwelt

    schadet. Strom, der aus Wind produziert wird, spielt dabei eine wichtige Rolle. In

    Norddeutschland weht sehr viel Wind, und es gibt dort schon mehr Windstrom, alsgebraucht wird. Deshalb werden hier auch viele Autos mit Strom betrieben. Um den Strom

     besser verkaufen zu können, möchte der Unternehmer Reinhard Christiansen, dass die

    Regierung Leitungen nach Süddeutschland baut. Denn dort gibt es nicht genug Wind, um

    die Industrie und die Haushalte der Menschen zu versorgen.

    MANUSKRIPT

    SPRECHER:

    Rehe haben hier noch viel Platz. Auch wenn ganz Nordfriesland vollgestellt ist mit Windrädern. Schon vor über zwanzig Jahren fing das an. Strom aus erneuerbarenEnergien – das hat die Bauern hier reich gemacht. Einer von ihnen: ReinhardChristiansen. Er produziert wesentlich mehr Strom, als er verkaufen kann.

    REINHARD CHRISTIANSEN (Geschäftsführer Bürgerwindpark Ellhöft):

     Wir würden den Strom auch gerne abgeben an die Bevölkerung, an die örtlicheBevölkerung, dass die auch ganz konkret etwas hat davon. Gut, [die] Landschaft hat sich verändert, wir haben auch ’n bisschen Schattenwurf  und ’n bisschen Schall und so und … aber wenn man dann Strom günstig bekommt von den Anlagen, die hier in der Nähe sind,so rein … dann hat das doch was.

    SPRECHER:

    Und zum Teil passiert das auch schon: Grüner Strom für Elektro-Autos, sauberer geht’snicht. In Nordfriesland wird die Nutzung von E-Autos subventioniert.

    DIETER GESEWSKY:

    Die E-Mobilität hat mich schon oder hat uns schon länger interessiert. Und wir habendann hier in der Region ja die Möglichkeit gehabt, für einen relativ  günstigen Preis diesen

     Wagen zu leasen, und damit eben auch die Möglichkeit, zwei, drei Jahreauszuprobieren, wie das mit der E-Mobilität sich im Alltag verhält.

    SPRECHER:

    Und seitdem kommt er regelmäßig zu dieser sogenannten Schnellladestation. Den Wagen zu Hause aus der Steckdose zu laden, ist offenbar zu umständlich.

    FRIEDEL GESEWSKY:Mit der normalen Geschwindigkeit, das dauert Stunden, also, das geht gar nicht. Deswegen

     ja eben hier die Schnellladestation, dann schafft man es in ’ner guten halben Stunde. Dannist es hinzukriegen, aber sonst nicht.

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    SPRECHER:

    Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es pro Einwohner so viele Elektro-Autos wie inNordfriesland. Auch Windmüller Reinhard Christiansen fährt einen, einen Tesla für120.000 Euro – in drei Sekunden auf 100 Stundenkilometer.

    REINHARD CHRISTIANSEN: Wenn die Mühlen drehen, dann haben wir immer grünen Strom hier im ganzen Netz, weilda kann Schleswig-Holstein sich selber versorgen. Wir haben ’ne Produktion von 300Prozent. Also, wir müssen exportieren.

    SPRECHER:

    Und um das zu erreichen, fährt er regelmäßig nach Berlin.

    REINHARD CHRISTIANSEN:Sind wir zu spät.

    SPRECHER:

    Großer Empfang beim Bundesverband für Erneuerbare Energien: Der Windmüller ausNordfriesland ist hier bekannt wie ein bunter Hund. Seit Jahren schon wirbt er für Leitungen, die seinen Windstrom vom Norden in den Süden Deutschlands bringen, dahin,

     wo die Industrie sitzt und die meisten Menschen wohnen.

    REINHARD CHRISTIANSEN:Jeder weiß ja, dass es absolut notwendig ist, diese Südlink, heißt das Ding ja, die sollen jaden Strom, den wir in Schleswig-Holstein produzieren und auch offshore produzieren, dermuss ja nach Süden. Und wir können letztendlich 14 Millionen Einwohner nachher mitStrom versorgen, und die hat Schleswig-Holstein und Hamburg nicht.

    SPRECHER:

     Windmüller wie er haben in Deutschland großen Einfluss. Jahrelang wurden dieerneuerbaren Energien von der Bundesregierung mit Milliarden subventioniert, um diesogenannte Energiewende zu erreichen – weltweit einzigartig.

    BARBARA HENDRICKS: Windräder statt Atomreaktoren, Solarzellen statt Kohle – vor einem Vierteljahrhundert war das eine verwegene  Vision. Heute ist es Realität.

    SPRECHER:

    Im Dezember hat die Windenergie erstmals die Braunkohle als wichtigste deutscheStromquelle  verdrängt. Aber das Ziel bleibt: Bis 2050 soll mehr als die Hälfte desgesamten Bedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

    REINHARD CHRISTIANSEN: Wir sind auf dem Weg und wir können das schaffen. Also, und wir wollen das auch. Und wir

    sind, auch gerade, die hier in Windmühlen investiert haben und so, die sind bereit, auchmal ’n bisschen Risikokapital in die Hand zu nehmen und einfach zumachen. Wir wollen zeigen, dass es geht, wird ja hier und da schon

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    gemacht, und dann muss es aber auch flächendeckend eingeführt werden.

    SPRECHER:

    Und dafür muss die Windenergie in den Süden und der Strom muss noch stärker als Antriebsquelle der Autos genutzt werden. Dann könnte es klappen mit der Energiewende.In Nordfriesland haben sie es fast schon geschafft.

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    GLOSSAR

    Reh, -e (n.) – eine Tierart, die wild lebt und sehr ängstlich ist

    Nordfriesland – eine Region in Norddeutschland

     Windrad, Windräder (n.) – hier: eine Anlage mit Flügeln, die sich im Wind drehen, umStrom zu produzieren

    erneuerbare Energie, -n (f., meist im Plural) – die Energie, die umweltfreundlichproduziert wurde (z. B. aus Wasser, Wind oder Sonne)

    konkret – hier: direkt

    Schattenwurf, Schattenwürfe (m.) – der Schatten, der durch eine Person oder einenGegenstand (hier: die→  Windräder) verursacht wurde

    Schall (m., nur Singular) – hier: die Geräusche; der Lärm

    grüner Strom (m., nur Singular) – der Strom aus→ erneuerbaren Energien

    Elektro-Auto, -s (n.) – auch: das E-Auto; das Auto, das mit Strom fährt

    etwas subventionieren – staatliches Geld für etwas geben, damit etwas billiger verkauft werden kann

    E-Mobilität – die Nutzung von Verkehrsmitteln, die mit Strom funktionieren

    relativ  – hier: ziemlich

    etwas leasen (aus dem Englischen) –etwas (meist ein Fahrzeug) für längere Zeit mieten

    etwas aus|probieren – etwas zum ersten Mal machen, um zu sehen, ob es einem gefällt

    und gut funktioniert

    regelmäßig – hier: häufig, oft

    sogenannt – so, wie etwas genannt wird

    Schnellladestation, -en (f.) – ein Ort, an dem man schnell Strom für sein→ Elektro-

     Auto tanken kann

    etwas laden – hier: etwas, das Energie speichern kann (eine Batterie), mit Strom→ versorgen

    umständlich – so, dass etwas nicht einfach und bequem zu machen ist

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    gut – hier: ein bisschen mehr als

    etwas hin|kriegen – umgangssprachlich für: etwas so machen, dass es gelingt; etwasschaffen

     Windmüller, -/Windmüllerin, -nen – hier: jemand, der mit Wind Strom produziert

    Mühle, -n (f.) – hier: ein→  Windrad, das Strom produziert

     jemanden/etwas versorgen – jemandem/etwas das geben, was er braucht

    Empfang, Empfänge (m.) – hier: eine Versammlung mit wichtigen Personen

     bekannt sein wie ein bunter Hund – Redewendung: sehr bekannt sein

    für etwas werben – hier: sich bei anderen für etwas einsetzen; etwas (z. B. eine Idee,einen Plan) öffentlich sehr positiv darstellen, damit es gemacht wird

    offshore (aus dem Englischen) – nicht an Land, sondern auf dem Meer

    letztendlich – am Ende

    Milliarde, -n (f.) – 1.000.000.000; tausend Millionen; hier: sehr viel Geld

    Energiewende (f., nur Singular) – die Politik der deutschen Regierung mit dem Ziel, dassin Zukunft möglichst nur noch→erneuerbare Energie zu benutzt wird

     Atomreaktor, -en (m.) – eine Maschine, die Strom durch Atomenergie/Kernkraftherstellt

    Solarzelle, -n (f.) – ein technisches Gerät, das aus Sonnenlicht elektrischen Strom macht  

     Vierteljahrhundert, -e (n.) – ein Zeitraum von 25 Jahren

     verwegen – mutig

     Vision, -en (f.) – hier: die Idee für die Zukunft

    Realität (f., hier nur Singular) – hier: die Wirklichkeit

     jemanden/etwas verdrängen – hier: den Platz von jemandem/etwas einnehmen; dafürsorgen, dass etwas weniger Bedeutung hat

    Braunkohle (f., nur Singular) – eine weiche Art Kohle, die braun ist und nicht tief aus derErde geholt werden muss

    Stromquelle, -n (f.) – hier: etwas, aus dem Strom produziert werdenkann

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    in etwas investieren – Geld für etwas ausgeben, um später Gewinn zu machen

    Risikokapital (n, nur Singular) – das Geld für ein (neu gegründetes) Unternehmen, beidem die Gefahr hoch ist, es zu verlieren

    hier und da – an verschiedenen Orten

    flächendeckend – überall; im ganzen Land

    etwas ein|führen – hier: beginnen, etwas zu nutzen; etwas zu einem festen Bestandteil von etwas machen

     Antriebsquelle, -n (f.) – etwas, mit dem der Motor eines Fahrzeugs funktioniert, zumBeispiel Benzin oder Strom

     Autoren: Joachim Eggers/Felix Hartmann Redaktion: Ingo Pickel