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sparen planen schützen Versicherungen Vorsorge Finanzen Geschäftsbericht 2019

schützen vertrauen - lvm.de€¦ · LVM-Konzern 3 1 Verwaltungsaufwendungen brutto im Verhältnis zu den gebuchten Bruttobeiträgen 2 Leasingergebnis einschließlich Abschreibungen

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LVM

Ver

sich

erun

g

Herausgeber

ƒ LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

ƒ LVM Lebensversicherungs-AGƒ LVM Pensionsfonds-AGƒ LVM Krankenversicherungs-AG

LVM VersicherungKolde-Ring 2148151 Münsterwww.lvm.de

unterstützen

vertrauen

absichernIn guten Händen.LVM

finanzieren

Ges

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rich

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19

sparenplanen

schützen

VersicherungenVorsorge

Finanzen

Geschäftsbericht 2019

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LVM

Ver

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Herausgeber

ƒ LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.ƒ LVM Lebensversicherungs-AGƒ LVM Pensionsfonds-AGƒ LVM Krankenversicherungs-AG

LVM Versicherung Kolde-Ring 21 48151 Münsterwww.lvm.de

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vertrauen

absichernIn guten Händen.LVM

finanzieren

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19

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schützen

VersicherungenVorsorge

Finanzen

Geschäftsbericht 2019

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Inhalt

Geschäftsbericht 2019

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

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LVM Konzern 1

Kennzahlen im Überblick 2

Lagebericht 4

Konzernabschluss 43

Bilanz 44

Gewinn- und Verlustrechnung 48

Anhang 53

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 71

Bericht des Aufsichtsrats 83

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. 85

Kennzahlen im Überblick 86

Aufsichtsrat und Vorstand 87

Lagebericht 88

Jahresabschluss 111

Bilanz 112

Gewinn- und Verlustrechnung 116

Anhang 118

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 138

Bericht des Aufsichtsrats 147

LVM Lebensversicherungs-AG 149

Kennzahlen im Überblick 150

Aufsichtsrat und Vorstand 151

Lagebericht 152

Jahresabschluss 175

Bilanz 176

Gewinn- und Verlustrechnung 180

Anhang 182

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 198

Bericht des Aufsichtsrats 206

Inhalt

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LVM Pensionsfonds-AG 209

Kennzahlen im Überblick 210

Aufsichtsrat und Vorstand 211

Lagebericht 212

Jahresabschluss 227

Bilanz 228

Gewinn- und Verlustrechnung 230

Anhang 231

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 240

Bericht des Aufsichtsrats 245

LVM Krankenversicherungs-AG 249

Kennzahlen im Überblick 250

Aufsichtsrat und Vorstand 251

Lagebericht 252

Jahresabschluss 273

Bilanz 274

Gewinn- und Verlustrechnung 276

Anhang 278

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 288

Bericht des Aufsichtsrats 296

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Beitragseinnahmen in Mio. € 3.768+4,1%

LVM-Angestellte, Vertrauensleute und deren Mitarbeiter11.257 +2,1%

Vertragsbestand in Mio. Stück12,331 +3,3%

Kunden3.631.686 +1,8%

Jahre seit Gründung 1896 124

2.257 Vertrauensleute und Agenturpartner-2,2%

93%Weiterempfehlungsbereitschaft unserer Kunden

Werte LVM-Konzern Stand 31. Dezember 2019 Prozentuale Veränderung im Vergleich zu 2018

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LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

LVM KonzernLagebericht

Inhalt

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2

1 Nettokapitalanlagenergebnis ohne nicht realisierte Gewinne/Verluste im Verhältnis zum durchschnittlichen Kapitalanlagenbestand inkl. Leasingvermögen 2 Summe aus Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R. und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f. e. R. im Verhältnis zu den verdienten Beiträgen f. e. R.

LVM-Konzern

Kennzahlen im Überblick

2019 2018 2017

Konzern

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen aus dem Versicherungsgeschäft

in Mio. € 3.768,5 3.621,0 3.491,2

Veränderung in % 4,1 3,7 3,1

Anzahl der Versicherungsverträge

in Stück 12.330.964 11.942.727 11.565.645

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen

in Mio. € 777,0 456,8 711,2

Nettoverzinsung1

in % 3,4 2,6 3,6

Konzernjahresüberschuss

in Mio. € 209,0 192,2 205,3

Kapitalanlagen

in Mio. € 20.225,0 19.560,6 19.035,7

Eigenkapital

in Mio. € 2.661,6 2.453,3 2.260,9

Mitarbeiter

Jahresdurchschnitt 3.920 3.890 3.865

Vertrauensleute und Agenturpartner

Jahresende 2.257 2.307 2.314

Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen

in Mio. € 2.579,1 2.452,6 2.321,1

Veränderung in % 5,2 5,7 4,8

Anzahl der Versicherungsverträge

in Stück 10.901.397 10.546.866 10.197.222

Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R.

in Mio. € 1.573,4 1.525,3 1.427,7

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f. e. R.

in Mio. € 635,9 602,5 558,2

versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R. vor Veränderung der Schwankungsrückstellung

in Mio. € 185,5 132,3 154,3

versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R.

in Mio. € 175,7 172,9 140,7

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen

in Mio. € 149,2 134,2 197,0

Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen

in Mio. € 353,8 344,0 384,7

kombinierte Schaden-/Kostenquote f. e. R.2

in % 91,9 93,5 91,8

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LVM-Konzern

3

1 Verwaltungsaufwendungen brutto im Verhältnis zu den gebuchten Bruttobeiträgen 2 Leasingergebnis einschließlich Abschreibungen auf Leasingvermögen 3 Ohne Konsolidierung 4 Ab 2018 einschließlich LVM-Vermögensverwaltung

2019 2018 2017

Geschäftsbereich Lebens- und Krankenversicherung

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen

in Mio. € 1.189,4 1.168,4 1.170,1

Veränderung in % 1,8 -0,1 0,1

Anzahl der Versicherungsverträge

in Stück 1.429.567 1.395.861 1.368.423

Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R.

in Mio. € 841,7 786,5 769,0

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f. e. R.

in Mio. € 106,9 97,6 96,3

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen

in Mio. € 577,9 270,0 454,7

versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R.

in Mio. € 47,6 41,0 35,1

Verwaltungskostenquote1

in % 1,9 2,0 1,9

Geschäftsbereich Bank, Leasing und sonstige Finanzdienstleistung

Zinsergebnis

in Mio. € 40,7 43,7 47,9

Provisionsergebnis

in Mio. € 23,6 22,4 24,5

Leasingnettoergebnis2

in Mio. € 18,5 18,2 18,4

allgemeine Verwaltungsaufwendungen

in Mio. € 82,7 84,0 89,4

Leasingvermögen und Mietkaufforderungen

in Mio. € 686,0 654,3 620,8

Anzahl Wertpapierdepots

in Stück 175.716 172.434 160.443

verwaltetes Depotvolumen3

in Mio. € 16.154 12.930 13.217

Bestand Hypothekendarlehen

in Mio. € 1.370,0 1.343,2 1.311,5

Bestandsvolumen LVM-Fonds-Familie und LVM-Vermögensverwaltung4

in Mio. € 638,2 507,7 510,9

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LVM-Konzern

4

Grundlagen des Konzerns

Der LVM Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster a.G. (LVM a.G.) mit Sitz in

Münster ist das Mutterunternehmen des LVM-Konzerns. Der LVM a.G. ist im Jahr 1896

gegründet worden. Er ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit nach deutschem

Recht. Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 178,

eingetragen.

Der LVM-Konzern umfasst 22 inländische Tochtergesellschaften mit über 3.900 Mitar-

beiterinnen und Mitarbeitern. In Münster werden das Schaden/Unfallversicherungs-

geschäft sowie das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft betrieben. Ihren Sitz in

Augsburg haben die konzerneigene Bank und Leasinggesellschaft. Desweiteren werden

Servicegesellschaften mit Sitz in Münster und Augsburg in den Konzernabschluss einbe-

zogen. Das Geschäftsjahr ist bei allen Gesellschaften das Kalenderjahr.

Der Vorstand des Mutterunternehmens LVM a.G. besteht aus 6 Mitgliedern. Er ist

Leitungsorgan des Konzerns. Der Aufsichtsrat des LVM a.G. besteht aus 6 Mitgliedern.

Er ist das Kontrollorgan des Konzerns. 4 Mitglieder des Aufsichtsrats werden von der

Mitgliederversammlung und 2 Mitglieder werden von den Mitarbeiterinnen und Mitar-

beitern gewählt. Mit den verbundenen Unternehmen besteht zum Teil Personalunion

im Vorstand und im Aufsichtsrat.

Nach dem Gesamtbild der rechtlichen und tatsächlichen Verhältnisse sind die Tochter-

unternehmen abhängige Unternehmen des LVM a.G. im Sinne des § 17 AktG. Es besteht

ein Konzernverhältnis gemäß § 18 AktG.

Der LVM a.G. hat mit seinen Tochterunternehmen Ausgliederungsverträge bzw. Organi-

sationsverträge vereinbart. Die AAB hat einen Ergebnisabführungsvertrag und einen

Beherrschungsvertrag mit der AAB Leasing GmbH sowie der AAB Asset Services GmbH

abgeschlossen. Des Weiteren bestehen zwischen verschiedenen Konzernunternehmen

Ausgliederungsverträge, Vertriebs- und Dienstleistungsverträge sowie Mietverträge.

Durch Geschäftsbesorgungsverträge mit der LVM Grundstücksgesellschaft Kolde-Ring

GbR und der Immobilienbeteiligungs-Verwaltungs-GbR „EURIM-FONDS-LVM“ ist der

LVM a.G. als Geschäftsbesorger für diese Gesellschaften tätig.

Auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird im Wirtschaftsbericht eingegangen.

Konzernlagebericht

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LVM-Konzern

5

Eine vollständige Liste aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen befin-

det sich auf der Seite 63.

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

93%

100%

100%

100%

100%

100%

100%

100%

100%

7%

100%

100%

LVMLebensversicherungs-AG

LVMPensionsfonds-AG

LVMKrankenversicherungs-AG

100%

100%

LVMGrundstücksgesellschaft

Kolde-Ring GbR

LVMRechtsschutz-Service GmbH

LVMFinanzdienstleistungen GmbH

ITSMGmbH

LVMVermittlungs GmbH

DiberaDV- und Wirtschafts-

beratungsgesellschaft mbH

AugsburgerAktienbank AG

LVMUnterstützungskasse GmbH

LVMPensionsmanagement GmbH

100%AAB Leasing GmbH

AAB Asset Services GmbH

loyalty4brands GmbH

100%

100% LVMEnergiedienstleistungen GmbH

LVMImmobilien GmbH

100%

LVM Grundbesitz GmbH

60 %

33 %7 %

100%

100%

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LVM-Versicherungssparten Anteile an den Gesamtbeitragseinnahmen in Prozent

Haftpflichtversicherung

ƒ Privat-Haftpflichtversicherungƒ Gewerbliche Haftpflichtversicherungƒ Vereinshaftpflichtversicherung

Unfallversicherung

ƒ Private Unfallversicherungƒ Betriebliche Unfallversicherung

Kraftfahrtversicherung

ƒ Kfz-Versicherungenƒ Gewerbliche Kfz-Versicherung

35%

100%

Flächeninhalte im Vergleich

22%

16%

10%

6%5%

1%

0%

356

5

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Sonstige

ƒ Transportversicherungƒ Betriebsunterbrechungsversicherungƒ Beistandsleistungsversicherungƒ Kautionsversicherungƒ In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft

Feuer- und Sachversicherung

ƒ Wohngebäudeversicherung ƒ Gewerbliche Sachversicherung ƒ Hausratversicherungƒ Jagd- und Sportwaffenversicherungƒ Technische Versicherungƒ Tierversicherung

Rechtsschutzversicherung

ƒ Rechtsschutzversicherungen für Privat und Gewerbe

Lebensversicherung

ƒ Basis-Rente/Rürup-Renteƒ Berufsunfähigkeitsversicherungƒ Betriebliche Altersversorgung ƒ Lebensversicherungƒ Rentenversicherungƒ Riester-Rente

Krankenversicherung

ƒ Private Krankenversicherung für Privat und Gewerbe

ƒ Krankenvollversicherungƒ Zusatzversicherung

1

22

16 10

5

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LVM-Konzern

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Die LVM Versicherung betreibt nahezu ausschließlich in der Bundesrepublik Deutschland

folgende Versicherungszweige und –arten sowie Bank-, Leasing- und sonstige Finanz-

dienstleistungsgeschäfte. Zielgruppen sind Privat-, Gewerbe- und Landwirtschaftskunden.

Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft Kraftfahrtversicherung

Haftpflichtversicherung

Unfallversicherung

Feuer- und Sachversicherung

Transportversicherung

Rechtsschutzversicherung

Beistandsleistungsversicherung

Betriebsunterbrechungsversicherung

Kautionsversicherung

Lebensversicherung

Krankenversicherung

In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft Terrorversicherung über die Extremus Versicherungs-AG

Pharma-Pool

Bank-, Leasing- und sonstiges Finanzdienstleistungsgeschäft Immobilienfinanzierung

Investmentgeschäft

Kredite und Leasing

Einlagengeschäft

Um den Kunden einen erstklassigen Service auch bei umfassenden Finanzdienstleistun-

gen bieten zu können, hat die LVM Versicherung zudem Kooperationsvereinbarungen

mit der Wüstenrot Bausparkasse AG und dem US-amerikanischen Investmenthaus Fede-

rated Inc., Pittsburgh/Pennsylvania (Federated) geschlossen. Des Weiteren besteht eine

Kooperationsvereinbarung mit der hkk Krankenkasse in Bremen (hkk).

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LVM-Konzern

9

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt für 2019 das globale Wirtschafts-

wachstum auf 2,9 %. Die Schätzung liegt damit deutlich unter dem Vorjahreswert von

3,6 %. Zunehmende Handelshemmnisse sowie damit verbundene Unsicherheiten wirkten

sich auf die Geschäftsstimmung und –aktivitäten weltweit aus. In einigen Fällen, u. a. in

fortgeschrittenen Volkswirtschaften und China, verstärkten diese Entwicklungen die

bereits eingeleitete konjunkturelle Verlangsamung. Hinzu kommen länderspezifische

Schwächen der großen Schwellenländer wie Brasilien, Indien, Mexiko und Russland.

Das Wachstum der Industrienationen lag 2019 mit 1,7 % unter dem Vorjahr (2,2 %). In

den USA sank das Wirtschaftswachstum von 2,9 in 2018 auf 2,3 %. Japan konnte als

eine der wenigen Industrienationen ihr Wirtschaftswachstum auf 1,0 % im Vergleich

zum Vorjahr (0,3 %) steigern. Kanada mit 1,5 % (Vj. 1,9 %) und die Eurozone mit 1,2 %

(Vj. 1,9 %) konnten die Wachstumsraten aus dem Vorjahr nicht erreichen. Großbritanni-

en hielt das Niveau des Vorjahres von 1,3 %. Deutschlands Wirtschaft ist laut dem IWF

im abgelaufenen Jahr lediglich um 0,5 % gewachsen und damit ein Prozentpunkt unter

dem Vorjahresniveau.

Aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds reagierten die Unternehmen vorsich-

tig, wenn es um langfristige Ausgaben ging. Somit verlangsamte sich der weltweite Kauf

von Maschinen und Ausrüstungen. Auch die Nachfrage der privaten Haushalte nach

langlebigen Gütern ging zurück. Angesichts der schleppenden Nachfrage haben die

Unternehmen die Industrieproduktion zurückgefahren. Mehrere Zentralbanken, darunter

die US-Notenbank, die Europäische Zentralbank (EZB) und die großen Zentralbanken der

Schwellenländer, reagierten auf die zurückgehende Nachfrage mit einer Absenkung der

Zinssätze. Diese Politik verhinderte eine stärkere wirtschaftliche Abschwächung.

In Deutschland ist die Wirtschaft 2019 im zehnten Jahr in Folge gewachsen. Das Wachs-

tum lag insgesamt deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Dies ist insbeson-

dere auf das schwierige außenwirtschaftliche Umfeld zurückzuführen. Laut dem

Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde das Wachstum 2019 vor allem durch den

privaten (+1,6 %) und staatlichen Konsum (+2,5 %) sowie die Steigerung der Bruttoan-

lageinvestitionen gestützt. Auch deutsche Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt weiter

zu, allerdings weniger stark als in den Vorjahren. Mit über 45 Millionen Erwerbstätigen

wurde ein erneuter Höchststand bei der Anzahl der Erwerbstätigen erreicht.

Rahmenbedingungen der Versicherungs- und Finanzwirtschaft Nach vorläufigen Zahlen des GDV stieg das Beitragsaufkommen in der deutschen Versi-

cherungswirtschaft insgesamt um 6,7 % auf 216,0 Mrd. € und damit deutlich stärker als

im Vorjahr (2,3 %). Alle Versicherungssparten konnten dabei im abgelaufenen Jahr posi-

tive Beitragsentwicklungen verzeichnen. Die Lebensversicherung, welche in den vergan-

genen Jahren häufiger Beitragsrückgänge zu verkraften hatte, konnte nach den

vorläufigen Zahlen des GDV für 2019 einen sehr hohen Anstieg der Beitragseinnahmen

um 11,3 % (Vj. 1,6 %) auf 102,5 Mrd. € verzeichnen. Der wesentliche Treiber dieser Ent-

wicklung ist das Einmalbeitragsgeschäft. Hier sind die Beiträge um 37,1 % (Vj. 5,2 %) auf

38,2 Mrd. € gestiegen. Die laufenden Beiträge in der Lebensversicherung stagnieren mit

einem Beitragsanstieg von 0,1 % (Vj. 0,1 %) nahezu auf Vorjahresnviveau. Die Beitrags-

einnahmen der privaten Krankenversicherung, die sich auf hochgerechnet 40,7 Mrd. €

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LVM-Konzern

10

belaufen, sind im abgelaufenen Jahr um 2,3 % (Vj. 1,8 %) gewachsen. Im Geschäft der

Schaden- und Unfallversicherungen sind laut den vorläufigen Zahlen des GDV die Bei-

träge um 3,2 % (Vj. 3,4 %) gestiegen und belaufen sich damit für 2019 insgesamt auf

rund 72,9 Mrd. €.

Gestützt durch die gute wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte konnte das Lebensver-

sicherungsgeschäft gegen laufenden Beitrag i.e.S. 2019 mit einem Plus von 0,2 % (Vj. 0,3 %)

leicht wachsen. Aufgrund eines sehr deutlichen Anstiegs der Einmalbeiträge von 36,0 %

(Vj. 8,7 %) konnten die Beitragseinnahmen (i.e.S.) der deutschen Lebensversicherer insge-

samt um 11,1 % (Vj. 2,7 %) auf nun 98,7 Mrd. € steigen. Gründe für die hohen Einmalbei-

träge sind unter anderem die hohe Marktliquidität sowie die noch einmal gesunkenen

Marktzinsen, welche die Nachfrage nach sicheren und zugleich mit positiven Renditen

versehenen Lebensversicherungen ansteigen ließ.

Nach einem starken Beitragsrückgang im Jahr 2018 stiegen die Beitragseinnahmen bei

den Pensionsfonds im Jahr 2019 sehr deutlich um 75,0 % (Vj. -50,1 %). Die Beiträge für

2019 belaufen sich damit insgesamt auf 1,3 Mrd. €.

In der Schaden- und Unfallversicherung hatte die verbundene Wohngebäudeversiche-

rung mit 7,5 % erneut die höchsten Wachstumsraten zu verzeichnen. Damit setzt die

Wohngebäudeversicherung ihren Wachstumspfad der Vorjahre, zuletzt 2018 um 6,5 %,

fort. Die verbundene Hausratversicherung konnte um 1,5 % (Vj. 2,6 %) zulegen. Insge-

samt legte das Geschäft mit privaten Sachversicherungen damit um rund 700 Mio. €

bzw. 6,0 % zu. In der Kraftfahrtversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 2,0 %

(Vj. 3,6 %) auf 28,5 Mrd. €. Insbesondere die Beitragsentwicklung in der Vollkaskoversi-

cherung (+3,5 %) stützte das Wachstum. Die allgemeine Haftpflichtversicherung legte

branchenweit um 2,5 % zu (Vj. 1,8 %) und erreichte insgesamt ein Beitragsaufkommen

von rund 8,1 Mrd. €. Die Unfallversicherung konnte ihr Beitragsniveau aus dem Vorjahr

leicht auf 6,6 Mrd. € steigern (1,5 %). Die Rechtsschutzversicherung konnte gegenüber

dem Vorjahr mit einem Zuwachs von 2,5 % (Vj. 4,2 %) erneut wachsen. Das Prämienvo-

lumen erreichte damit marktweit rund 4,3 Mrd. €.

Die Ergebnislage der Schaden- und Unfallversicherer gemessen an der Combined Ratio

nach Abwicklung hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 93,0 % verbessert

(Vj. 94,1 %). Der Schadenaufwand stieg um rund 0,9 Mrd. € bzw. 1,7 % auf nunmehr

53,4 Mrd. €. Die Naturgefahrenbilanz 2019 liegt mit 3,2 Mrd. € Versicherungsleistung auf

Vorjahresniveau und unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,7 Mrd. €.

Entwicklung der Kapitalmärkte Das Kapitalanlagejahr 2019 war geprägt durch deutliche Kursgewinne in allen As-

setklassen und damit eines der besten der Historie. Ausgangspunkt waren auch die

Kursverluste Ende 2018, die damit ausgeglichen und übertroffen werden konnten.

Der deutsche Aktienindex DAX verlor im Jahr 2018 18,3 % und konnte im abgelau-

fenen Jahr 25,5 % zulegen. Der amerikanische Aktienindex S&P 500 schloss das Jahr

mit einem Plus von 28,9 % ab und erreichte, trotz stagnierender Unternehmensge-

winne, ein neues Allzeithoch. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel unter Null

und erreichte neue Tiefststände, was wiederum zu Kursgewinnen bei Anleihen führte.

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LVM-Konzern

11

Die Märkte reagierten damit auf nachlassende Rezessionsängste, die Gewöhnung an

den Handelskonflikt der USA mit China und insbesondere auf die geldpolitische

Kehrtwende vieler Notenbanken. Die US-Notenbank erhöhte noch im Dezember

2018 ihren Leitzins und signalisierte weitere Schritte. Tage später veränderte sie ihre

Kommunikation und senkte dann im Jahr 2019 dreimal den Zinssatz. Die Europäi-

sche Zentralbank startete erneut ihr Anleihekaufprogramm und senkte den Einla-

gensatz um 10 BP auf -0,5 %. Die Geldpolitik vieler Länder hat damit ihre Grenze

erreicht bzw. wirkt bereits kontraproduktiv. Gleichzeitig werden die Rufe nach einer

aktiveren Rolle der Fiskalpolitik lauter. Begleitet wurde das Gesamtjahr 2019, insbe-

sondere in Deutschland, von einer Abschwächung bzw. einer Rezession in der In-

dustrie und im verarbeitenden Gewerbe.

Die Profitabilität deutscher Banken gerät weiter unter Druck. Neben der langanhalten-

den, sich weiter verschärfenden Niedrigzinsphase trägt die Abkühlung der Konjunktur

ebenfalls hierzu bei. Hinzu kommt, dass die Banken nachhaltige Investitionen in die

Modernisierung ihrer IT-Architekturen vornehmen müssen, um dem Anspruch der

Kunden und des Wettbewerbs an digitalen Services und „customer convenience“

zu entsprechen.

Geschäftsverlauf Im Geschäftsjahr 2019 konnte der LVM-Konzern einen sehr erfreulichen Geschäftsver-

lauf verzeichnen. Die Ertragsziele wurden größtenteils übertroffen. Die Vermögens- und

die Finanzlage beim LVM-Konzern ist weiterhin sehr stabil.

Das Geschäftsjahr 2019 war insbesondere geprägt durch folgende Faktoren:

Mit 4,1 % ein nochmal stärkeres Beitragswachstum als im Vorjahr (Vj. 3,7 %)

Weiterhin gutes Stückzahlwachstum um 388.237 Stück (Vj. 388.984 Stück) bzw. 3,3 %

auf 12,3 Mio. Verträge (Vj. 12,0 Mio.)

Moderate Elementar-Schadenbelastung: Die Brutto-Belastung durch Hagel- und

Sturmereignisse sowie Überspannungsschäden liegt mit 82,4 Mio. € deutlich unter-

halb des Niveaus des Vorjahres von 132,3 Mio. €.

Gesamtüberschuss in der Lebensversicherung 124,0 Mio. € (Vj. 74,5 Mio. €), davon

wurden 87,1 % der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (108,0 Mio. €;

Vj. 70,5 Mio. €) zugeführt

Versicherungsgeschäftliches Ergebnis in der Krankenversicherung von 57,6 Mio. €

(Vj. 49,0 Mio. €)

Sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis der Schaden-/Unfallversicherung

sowie der Personenversicherungen von insgesamt 223,3 Mio. € (Vj. 214, Mio. €)

Rückgang der Summe aus dem Zins-, Provisions- und Leasingergebnis (einschließlich

Abschreibung auf Leasingvermögen) von 84,3 Mio. € auf 82,8 Mio. € aufgrund des

herausfordernden Zins- und Marktumfelds

Trotz der im Geschäftsjahr weiterhin anhaltenden Niedrigzinspolitik und dem her-

ausfordernden Kapitalmarktumfeld konnte eine Nettoverzinsung von 3,4 % (Vj. 2,6 %)

erzielt werden

Sehr guter Konzern-Jahresüberschuss von 209,0 Mio. € (Vj. 192,2 Mio€)

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LVM-Konzern

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Ertragslage Konzern

Die Ertragslage des LVM-Konzerns war im Geschäftsjahr 2019 aufgrund der guten Ent-

wicklung der wesentlichen Werttreiber sehr erfreulich. U. a. steuerte das Wachstum der

Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung um 126,5 Mio. € zu dem

sehr guten Ergebnis bei. Dank eines moderaten Schadenjahres konnte ein Rückgang der

gemeldeten Schäden in der Schaden-/Unfallversicherung um 4,7 % im Vergleich zum

Vorjahr erreicht werden. Das sehr gute Kapitalanlagenergebnis im Konzern von

777,0 Mio. € (Vj. 456,8 Mio. €), das vor allem unseren Kunden zugutekommt, konnte

aufgrund des guten Kapitalmarktumfeldes in 2019 erreicht werden.

Nach den bisher bekannten vorläufigen Vergleichszahlen des GDV lag das Beitrags-

wachstum der Versicherungsbranche mit 6,7 % auf einem außergewöhnlich hohen

Niveau. Das hohe Niveau der Branche ist auf das Einmalbeitragsgeschäft der

Lebensversicherer i.e.S. (+36,0 %) zurückzuführen. Die Beitragseinnahmen im LVM-

Konzern stiegen um 4,1 % und liegen damit über der Prognose des Vorjahres von 3,7 %.

Dies resultiert im Wesentlichen aus der Schaden-/ und Unfallversicherung. Bei der

Betrachtung der laufenden Beitragseinnahmen liegt die LVM Versicherung mit 4,4 %

deutlich über dem Marktwachstum von 1,8 %.

Im Jahr 2019 konnte im Konzern, trotz der anhaltenden Niedrigzinspolitik, eine Netto-

verzinsung (= Nettokapitalanlageergebnis ohne nicht realisierte Gewinne/Verluste im

Verhältnis zum durchschnittlichen Kapitalanlagenbestand inkl. Leasingvermögen) von

3,4 % (Vj. 2,6 %) erzielt werden. Die Buchwerte der Kapitalanlagen des LVM-Konzerns

stiegen auf 20,2 Mrd. € (Vj. 19,6 Mrd. €).

1 Davon im Gj. 2019: 90,7 Mio. € für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 2 Davon im Gj. 2019: 1,9 Mio. € für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 3 Einschließlich Zins- und Leasingerträge 4 Einschließlich Zins-, Leasing- und Mietkaufaufwendungen sowie Abschreibungen auf Leasingvermögen

Kapitalanlagenergebnis

2019

Mio. €

2018

Mio. €

Erträge aus Kapitalanlagen1

laufende Erträge 529,1 588,3

Erträge aus Zuschreibungen 66,4 20,0

Abgangsgewinne 127,1 124,5

nicht realisierte Gewinne aus Kapitalanlagen 92,2 4,3

Erträge aus dem Bank- und Leasinggeschäft3 159,7 158,2

Zwischensumme 974,5 895,3

Aufwendungen für Kapitalanlagen2

Verwaltungsaufwendungen und sonstige Aufwendungen 25,6 23,1

Abschreibungen 74,8 127,2

Abgangsverluste 1,5 148,4

nicht realisierte Verluste aus Kapitalanlagen 1,7 51,5

Aufwendungen aus dem Bank- und Leasinggeschäft4 109,9 105,5

Zwischensumme 213,5 455,7

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 16,0 17,5

Kapitalanlagenergebnis 777,0 457,1

2015

3.491 3.621 3.768

3.3853.237

2016 2017 2018 2019

7. Lebensversicherung 22,0 %

3.

4.

Prozentangaben beziehen sich auf das Jahr 2019

0,7 %1. Sonstige Versicherungen

6. Feuer- und Sachversicherung 16,2 %

3. Unfallversicherung 5,4 %

2. Rechtsschutzversicherung 4,7 %

8. Kraftfahrtversicherungen 35,0 %

5.

6.

7.

8.

in Mio. €

2.

1.

Zusammensetzung der gebuchten Beitragseinnahmen im Konzern

4. Haftpflichtversicherung 6,4 %

5. Krankenversicherung 9,6 %

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LVM-Konzern

13

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich auf 974,5 Mio. € (Vj. 895,3 Mio. €). Der

Anstieg der Erträge aus Kapitalanlagen resultiert aus den gestiegenen Zuschreibungen

und den gestiegenen nicht realisierten Gewinnen aufgrund des guten Kapitalmarktum-

feldes in 2019. Die gute Kapitalmarktentwicklung führt ebenso zu deutlich reduzierten

Abgangsverlusten. Bei gleichzeitig geringeren Abschreibungen gegenüber dem Vorjahr

wurden die Aufwendungen für Kapitalanlagen (213,5 Mio. €; Vj. 455,7 Mio. €) deutlich

reduziert. Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen betrug 16,0 Mio. € (Vj. 17,5 Mio. €).

Für das Geschäftsjahr 2019 ergab sich damit ein Nettoergebnis aus Kapitalanlagen von

777,0 Mio. € (Vj. 456,8 Mio. €). Hiervon entfielen auf die Schaden- und Unfallversiche-

rung 149,2 Mio. € (Vj. 134,2 Mio. €), auf die Personenversicherung 577,9 Mio. €

(Vj. 270,0 Mio. €) und auf das Bank-, Leasing- und sonstige Finanzdienstleistungsge-

schäft 49,9 Mio. € (Vj. 52,6 Mio. €).

Schaden- und Unfallversicherung

Die versicherungstechnische Rechnung der Schaden-/Unfallversicherung im Konzern ist

identisch mit der der Muttergesellschaft LVM a.G.

Auch im Berichtsjahr 2019 konnte sich der LVM a.G. positiv vom Durchschnitt der deut-

schen Schaden- und Unfallversicherer abheben. Mit einem Wachstum der gebuchten

Brutto-Beiträge von 5,2 % (Vj. 5,7 %) auf 2.579,1 Mio. € (Vj. 2.452,6 Mio. €) konnte ein

deutlich höheres Wachstum als im Branchendurchschnitt laut dem GDV (3,2 %; Vj. 3,4 %)

erzielt werden. Darüber hinaus wurde die Wachstumsprognose vom Jahresanfang von

4,9 % übertroffen. Zu dem Beitragswachstum hat, wie auch im vergangenen Jahr, vor

allem die Sachversicherung beigetragen. Darüber hinaus konnte auch die Sparte Rechts-

schutz erneut ein sehr erfreuliches Beitragswachstum von 5,5 % erzielen und die größte

Sparte Kraftfahrt hat durch ein Wachstum im Vertragsbestand eine Beitragssteigerung

von 3,9 % erwirtschaftet. Der Bestand, gemessen an der Stückzahl versicherter – min-

destens einjähriger – Risiken, stieg um 3,5 % (Vj. 3,6 %) auf 13.889.770 Risiken. Die An-

zahl der gemeldeten Schäden sank 2019 um 4,7 % (Vj. +6,3 %) und lag 2019 bei

875.706 Stück (Vj. 918.487 Stück). Insgesamt wurde ein Brutto-

Geschäftsjahresschadenaufwand von 1.993,2 Mio. € (Vj. 1.968,8 Mio. €) verursacht. Die

Geschäftsjahresschadenquote netto sank leicht auf 78,8 % nach 80,0 % im Vorjahr.

Das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstel-

lung des LVM a.G. belief sich per Ende 2019 auf 185,5 Mio. € (Vj. 132,3 Mio. €). Der

Schwankungsrückstellung wurde ein Betrag in Höhe von 9,8 Mio. € zugeführt

(Vj. Entnahme 40,6 Mio. €). Insgesamt ergibt sich damit ein versicherungstechnisches

Nettoergebnis der Schaden-/Unfallversicherung in Höhe von 175,8 Mio. €

(Vj. 172,9 Mio. €).

Im Einzelnen entwickelten sich die wesentlichen Sparten wie folgt:

Kraftfahrtversicherung

Die Beitragseinnahmen der Kraftfahrtversicherung stiegen im Geschäftsjahr 2019 um

3,9 % (Vj. 5,2 %) auf 1.321,1 Mio. € (Vj. 1.271,5 Mio. €). Somit lag die Beitragsentwicklung

aufgrund eines sehr guten Stückzahlwachstums knapp über der unternehmenseigenen

Prognose in Höhe von 3,6 % und über der vom GDV hochgerechneten Wachstumsrate

von 2,0 % für den Gesamtmarkt. Auf der Vertragsseite konnte ein Bestandswachstum

von 3,7 % (Vj. 4,0 %) erzielt werden. Auf der Schadenseite nahm die Anzahl der gemel-

deten Schäden in 2019 um 2,4 % (Vj. -0,9 %) zu. Die Geschäftsjahresschadenquote netto

lag bei 95,2 % (Vj. 92,1 %).

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LVM-Konzern

14

Das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Schwankungsrückstellung betrug

31,0 Mio. € (Vj. 58,8 Mio. €). Der Schwankungsrückstellung wurden 2,4 Mio. € entnom-

men (Vj. Zuführung von 16,6 Mio. €). Damit verbleibt ein versicherungstechnisches

Nettoergebnis von 33,4 Mio. € (Vj. 42,2 Mio. €). Eingerechnet in das Nettoergebnis ist

ein Abwicklungsverlust in Höhe von 9,1 Mio. €, der sich aus der Ablösung von Kraft-

fahrt-Haftpflicht Rückversicherungsreserven für die Jahre 1983 bis 1993 mit einem

Volumen von 60,5 Mio. € ergeben hat.

Haftpflichtversicherung

In der allgemeinen Haftpflichtversicherung stiegen die Beitragseinnahmen entsprechend

der Planung um 4,5 % (Vj. 3,8 %) und damit stärker als der vom GDV hochgerechnete

Marktdurchschnitt von 2,5 %. Damit wurde ein Beitragsvolumen von 240,3 Mio. € er-

reicht. Die Zahl der Verträge stieg um 3,4 % (Vj. 3,3 %) auf 1.492.357 Stück, während die

Anzahl der Schadensmeldungen nochmals um 3,1 % sank (Vj. -1,9 %) und damit bei

insgesamt 81.771 Stück (Vj. 84.354 Stück) lag. Die Geschäftsjahresschadenquote netto

sank auf 47,0 % (Vj. 49,6 %). Insgesamt ergab sich ein sehr gutes versicherungstechni-

sches Nettoergebnis von 58,6 Mio. € (Vj. 40,2 Mio. €).

Unfallversicherung

Mit einem erneuten Wachstum der Beitragseinnahmen von 4,1 % (Vj. 3,7 %) auf

204,8 Mio. € bleibt die gesamte Unfallversicherung weiterhin auf ihrem Wachstumskurs.

Die unternehmenseigene Planung von 4,2 % wurde somit nur knapp verfehlt. Der Ver-

tragsbestand erhöhte sich um 0,5 % (Vj. 0,4 %) auf nun 954.171 Stück. Die Anzahl der

gemeldeten Schäden stieg mit 1,7 % (Vj. 3,4 %) auf insgesamt 26.497 Stück

(Vj. 26.053 Stück) an. Der Schwankungsrückstellung wurden 0,6 Mio. € entnommen

(Vj. Zuführung von 3,7 Mio. €), womit sich insgesamt ein sehr gutes versicherungstechni-

sches Nettoergebnis von 37,9 Mio. € (Vj. 32,4 Mio. €) ergibt.

Feuer- und Sachversicherung

Die Feuer- und Sachversicherung konnte ihren starken Wachstumstrend aus dem Vorjahr

mit 8,4 % (Vj. 7,9 %) fortführen. Damit wurde die Wachstumsprognose vom Jahresanfang

von 8,1 % übertroffen. Die Beitragseinnahmen stiegen auf 611,1 Mio. € und der Vertrags-

bestand erhöhte sich um 3,8 % (Vj. 4,0 %) auf 2.409.762 Stück. Bedingt durch das mode-

rate Schadenjahr sanken die Schadensmeldungen um 25,7 % gegenüber dem Vorjahr, in

dem sie um 37,4 % aufgrund des Orkantiefs Friederike gestiegen waren. Insgesamt wur-

den 135.439 Schäden gemeldet (Vj. 182.243 Schäden). Der durchschnittliche Aufwand

pro Schadensfall stieg auf brutto 2.429 € (Vj. 2.187 €) an. Die Geschäftsjahresschadenquo-

te netto lag mit 56,7 % deutlich unter dem Vorjahreswert von 66,5 %. Für die Rückversi-

cherer ergab sich ein Gewinn von 24,7 Mio. € (Vj. Verlust 22,6 Mio. €). Nach einer

Zuführung von 11,4 Mio. € (Vj. Entnahme von 56,3 Mio. €) zur Schwankungsrückstellung

ergibt sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis von 45,1 Mio. € (Vj. 55,6 Mio. €).

Rechtsschutzversicherung

Die Beiträge in der Rechtsschutzversicherung sind im abgelaufenen Geschäftsjahr mit

5,5 % (Vj. 6,3 %) erneut deutlich gestiegen. Die Wachstumsprognose aus der Planung

von 4,8 % wurde damit übertroffen. Die gebuchten Beitragseinnahmen erreichten

176,0 Mio. € (Vj. 166,9 Mio. €). Der Vertragsbestand erhöhte sich im Vergleich zum Vor-

jahr um 3,8 % (Vj. 3,1 %) auf 859.461 Verträge. Die Anzahl der gemeldeten Schäden sank

um 1,0 % (Vj. +4,4 %) auf 180.819 Stück (Vj. 182.592 Stück). Der Schadenaufwand war

geprägt durch Klagen gegen Automobilhersteller aufgrund des Abgasskandals. Durch die

Rückversicherer ergab sich eine Belastung von 0,2 Mio. €.

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LVM-Konzern

15

Die Geschäftsjahresschadenquote netto stieg auf 66,9 % (Vj. 65,9 %). Nach einer Zufüh-

rung von 1,5 Mio. € (Vj. Entnahme 4,9 Mio. €) zur Schwankungsrückstellung wurde ein

versicherungstechnisches Nettoergebnis in Höhe von 0,5 Mio. € (Vj. 0,8 Mio. €) realisiert.

Lebens- und Krankenversicherung

Die Personenversicherung, zu der die Tochterunternehmen LVM Lebensversicherungs-AG

(LVM-Leben), LVM Krankenversicherungs-AG (LVM-Kranken) sowie die LVM Pensions-

fonds-AG (LVM-Pensionsfonds) zählen, konnte sich im Geschäftsjahr 2019 im herausfor-

dernden Umfeld weiterhin gut behaupten. Die Beitragseinnahmen lagen mit

1.189,4 Mio. € 1,8 % über dem Vorjahresniveau.

Das Kapitalanlagenergebnis in der Personenversicherung – das in dieser Sparte in die

versicherungstechnische Rechnung einfließt – hat sich gegenüber dem Vorjahr um

307,9 Mio. € auf netto 577,9 Mio. € erhöht. Das stark gestiegene Nettoergebnis aus

Kapitalanlagen resultiert im Wesentlichen aus den deutlichen Kursgewinnen, die im

Geschäftsjahr 2019 in allen Assetklassen verzeichnet wurden. Dagegen war das Vorjahr

geprägt durch hohe Abgangsverluste, die durch Kursrückgänge an den Aktienmärkten

sowie bei anderen Risikoanlageklassen entstanden sind.

Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle betrugen 845,2 Mio. € (Vj. 790,2 Mio. €).

Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung, die den Kunden zugutekommt, wurden

171,1 Mio. € (Vj. 100,2 Mio. €) zugeführt.

Das in den Jahresüberschuss des LVM-Konzerns einfließende versicherungstechnische

Ergebnis der Personenversicherung beträgt 47,6 Mio. € (Vj. 41,0 Mio. €).

Im Einzelnen entwickelten sich die Sparten wie folgt:

Lebensversicherung Die Brutto-Beitragseinnahmen für das selbst abgeschlossene Ge-

schäft betrugen im Berichtsjahr 799,6 Mio. € (Vj. 795,3 Mio. €). Die Beitragseinnahmen

setzten sich aus laufenden Beitragszahlungen in Höhe von 774,8 Mio. € (Vj. 754,7 Mio. €)

und aus Einmalbeiträgen in Höhe von 24,8 Mio. € (Vj. 40,6 Mio. €) zusammen. Mit dem

Anstieg um 0,5 % wurde das prognostizierte Ziel von 1,3 % nicht ganz erreicht. Die Brut-

to-Aufwendungen für Versicherungsfälle einschließlich Regulierungsaufwendungen

betrugen für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 617,9 Mio. €

(Vj. 583,6 Mio. €) und stiegen somit wie prognostiziert. Die Brutto-Aufwendungen für

den Versicherungsbetrieb stiegen um +7,5 % und damit stärker als prognostiziert

(+3,7 %). Grund hierfür ist der sehr gute Verkauf der Risikoprodukte und die damit hö-

heren Abschlussprovisionen, die in den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

enthalten sind. Die Deckungsrückstellung erhöhte sich im Geschäftsjahr um 322,4 Mio. €

(Vj. 290,3 Mio. €). Hiervon beträgt die Zuführung zur Zinszusatzreserve 93,8 Mio. €

(Vj. 38,4 Mio. €), die sich aufgrund des Absinkens des Zinsniveaus in 2019 stark erhöhte.

Die Abschlussaufwendungen beliefen sich auf 61,6 Mio. € (Vj. 55,7 Mio. €). Im Verhältnis

zur Beitragssumme des Neugeschäfts entspricht dies einer Abschlusskostenquote von

3,1 % (Vj. 3,1 %). Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Geschäftsjahr auf

13,5 Mio. € (Vj. 14,2 Mio. €). Die Verwaltungskostenquote liegt bei 1,7 % (Vj. 1,8 %).

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf

398,7 Mio. € gegenüber 417,6 Mio. € im Jahr 2018. Unter Einberechnung der Aufwen-

dungen für Kapitalanlagen in Höhe von 33,7 Mio. € (Vj. 174,8 Mio. €) ergibt sich ein

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LVM-Konzern

16

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen in Höhe von 365,0 Mio. € (Vj. 242,8 Mio. €). Das höhe-

re Nettoergebnis aus Kapitalanlagen resultiert aus den deutlichen Kursgewinnen, die im

Geschäftsjahr 2019 in allen Assetklassen verzeichnet wurden. Dagegen war das Vorjahr

geprägt durch hohe Abgangsverluste, die durch Kursrückgänge an den Aktienmärkten

sowie bei anderen Risikoanlageklassen entstanden sind. In einem weiterhin von sehr

niedrigen Zinsen geprägten Kapitalmarktumfeld erreichte die Nettoverzinsung der Kapi-

talanlagen im Geschäftsjahr einen Wert von 3,6 % (Vj. 2,5 %). Der Gesamtüberschuss

betrug 124,0 Mio. €. Davon wurden 87,1 % der Rückstellung für Beitragsrückerstattung

zugeführt, dies entspricht 108,0 Mio. € (Vj. 70,5 Mio. €).

Krankenversicherung Die gebuchten Brutto-Beitragseinnahmen erhöhten sich im

laufenden Jahr um 8,4 Mio. € (+2,4 %) auf 361,2 Mio. €. Damit wurde die Prognose von

+2,5 % fast erfüllt. Die Steigerung ist zu 55,0 % (Vj. 63,1 %) durch Neugeschäft und zu

45,0 % (Vj. 36,9 %) durch Beitragsanpassungen begründet. Die Aufwendungen für Versi-

cherungsfälle einschließlich der Rückstellungen sowie Regulierungskosten betrugen im

Berichtsjahr 202,7 Mio. € (Vj. 183,5 Mio. €). Der starke Anstieg resultiert zum einen aus

der veränderten Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und zum anderen aus

Investitionen im Bereich Leistungsmanagment. Die Schadenquote liegt mit 74,8 % über

dem Vorjahresniveau (73,6 %). Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (brutto)

in Höhe von 33,4 Mio. € (Vj. 31,1 Mio. €) sind um 7,2 % gestiegen.

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen beläuft sich auf 100,2 Mio. € (Vj. 56,2 Mio. €).

Diese Erhöhung resultiert aus den deutlichen Kursgewinnen, die im Geschäftsjahr 2019

in allen Assetklassen verzeichnet wurden. Das Vorjahr war dagegen geprägt durch Kurs-

rückgänge an den Aktienmärkten sowie bei anderen Risikoanlageklassen. Der Deckungs-

rückstellung wurden im Geschäftsjahr 187,0 Mio. € (Vj. 153,6 Mio. €) zugeführt. Es

wurde ein versicherungsgeschäftliches Ergebnis von 57,6 Mio. € (Vj. 62,1 Mio. €) erzielt.

Damit erreicht die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote einen weiterhin hohen

Wert von 16,0 % (Vj. 17,6 %). Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden

63,1 Mio. € (Vj. 29,7 Mio. €) zugeführt. Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich

auf 10,6 Mio. € (Vj. 23,6 Mio. €).

Nichtversicherungstechnische Rechnung

Die nichtversicherungstechnische Rechnung, zu der das Ergebnis der Kapitalanlage aus der

Schaden-/Unfallversicherung, das Bank-, Leasing- und sonstige Finanzdienstleistungsge-

schäft sowie das sonstige Ergebnis zählt, trug in Summe positiv zum Jahresüberschuss

des LVM-Konzerns bei. Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen in der Schaden-

/Unfallversicherung hat sich mit 149,2 Mio. € aufgrund eines Anstiegs der Zuschreibun-

gen sowie einem Anstieg der Abgangsgewinne gegenüber dem Vorjahr (134,2 Mio. €)

positiv entwickelt. Das Zinsergebnis im Bankgeschäft ist aufgrund des anhaltend niedri-

gen Zinsniveaus weiter gesunken (40,7 Mio. €; Vj. 43,7 Mio. €), wobei ein Teil der Ver-

schlechterung durch das Zinsergebnis im Leasinggeschäft aufgefangen werden konnte.

Das Provisionsergebnis erhöhte sich leicht auf 23,6 Mio. € (Vj. 22,3 Mio. €). Positiv war

die Entwicklung der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, die gegenüber dem Vor-

jahr um 1,3 Mio. € leicht gesenkt werden konnten (82,7 Mio. €; Vj. 84,0 Mio. €). Der

Saldo des sonstigen Ergebnisses, das u. a. Aufwendungen für Werbung, Öffentlichkeits-

arbeit sowie bezogene Dienstleistungen enthält, hat sich insbesondere aufgrund einer

Großveranstaltung für alle Mitarbeiter des Konzerns, die ca. alle 5 Jahre durchgeführt

wird, leicht verschlechtert (-30,5 Mio. €; Vj. -28,4 Mio. €).

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LVM-Konzern

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Die operativen Erträge der Bank in Höhe von 52,8 Mio. € haben sich im Vergleich zum

Vorjahr (55,8 Mio. €) um rund 5 % reduziert. Ausschlaggebend hierfür war vor allem das

auf Basis des anhaltend niedrigen Zinsniveaus verminderte Zinsergebnis. Der Verwal-

tungsaufwand reduzierte sich u. a. aufgrund der Einsparungen bei den Marketing- und

IT-Kosten um 2,5 Mio. € auf 60,8 Mio. €.

Die Tochtergesellschaft AAB Leasing GmbH konnte wiederum positiv zum Ergebnis bei-

tragen. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrags vereinnahmte die Bank von der AAB

Leasing GmbH für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn in Höhe von 5,7 Mio. €

(Vj. 5,2 Mio. €).

Im Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen ist insbesondere das Wachstum im Invest-

mentbereich hervorzuheben. Zwar lagen die Einzahlungen in Investmentprodukte leicht

unter Plan, dennoch konnte in 2019 nicht zuletzt durch einen unterdurchschnittlichen

Gesamtbetrag an Auszahlungen und einer günstigen Entwicklung an den Kapitalmärk-

ten eine Steigerung des Bestandsvolumens um fast 26 % auf 701,0 Mio. € erreicht wer-

den. Im zweiten Kernsegment - der Immobilienfinanzierung - wurde erfreulicherweise

ein Zusagevolumen auf Planniveau erzielt. Der Bestand wuchs um 2,0 % auf 1,37 Mrd. €.

Das Ergebnis aus dem Bank-, Leasing- und sonstigen Finanzdienstleistungsgeschäft

beläuft sich auf -9,3 Mio. € (Vj. -10,6 Mio. €).

Konzernergebnis

Insgesamt ergab sich ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 319,2 Mio. €

(Vj. 296,0 Mio. €). Nach Abzug von Steuern in Höhe von 110,2 Mio. € (Vj. 103,8 Mio. €)

konnte ein Konzernjahresüberschuss von 209,0 Mio. € (Vj. 192,2 Mio. €) erwirtschaftet

werden.

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LVM-Konzern

18

Vermögens- und Finanzlage Die Vermögenslage des LVM-Konzerns wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Die Vermögenslage wird durch die Kapitalanlagen dominiert. Ihr Anteil an der Bilanz-

summe betrug zum Bilanzstichtag 88,0 % (Vj. 88,1 %). Im Jahr 2019 erhöhte sich der

Kapitalanlagenbestand um 664,4 Mio. € bzw. 3,4 % auf 20,2 Mrd. € (Vj. +524,9 Mio. €

bzw. +2,8 %).

Schwerpunkte der Kapitalanlage sind Namensschuldverschreibungen, Schuldschein-

forderungen und Darlehen mit einem Bestand von 7,8 Mrd. € (Vj. 6,5 Mrd. €) sowie

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht fest-verzinsliche

Wertpapiere mit 4,6 Mrd. € (Vj. 6,1 Mrd. €). Die Namensschuldverschreibungen, Schuld-

scheinforderungen und Darlehen verzeichneten in 2019 mit 1,3 Mrd. € den mit Abstand

größten Nettozuwachs gefolgt von der Anlagekategorie Inhaberschuldverschreibungen

und anderen festverzinslichen Wertpapieren (+569,4 Mio. €). Die Aktien, Anteile oder

Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere wiesen

den größten Nettoabgang aus. Bei den Kapitalanlagen der Lebensversicherung wurden

Investmentanteile in langlaufende Zinstitel mit hoher Bonität umgeschichtet. Im Ge-

schäftsjahr 2019 waren, wie auch im Vorjahr, keine Zahlungsausfälle zu verzeichnen.

Vermögenslage

Aktiva 2019

Mio. €

2018

Mio. €

immaterielle Vermögensgegenstände 35,9 22,7

Kapitalanlagen und Depotforderungen 20.225,0 19.560,6

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von

Lebensversicherungspolicen 190,8 140,1

Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 696,2 610,8

Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft 242,5 244,9

Forderungen an Kunden aus dem Kredit- und Leasinggeschäft 645,6 635,2

sonstige Forderungen 56,6 59,6

Leasingvermögen 344,1 336,8

sonstige Aktiva 553,8 583,6

Summe 22.990,4 22.194,4

Passiva

Eigenkapital 2.661,6 2.453,3

versicherungstechnische Rückstellungen 16.299,2 15.541,0

versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der

Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko vom Versicherungsnehmer

getragen wird 190,8 140,1

pensionsfondstechnische Rückstellungen entsprechend dem Vermögen für

Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 696,2 610,8

nichtversicherungstechnische Rückstellungen 327,0 307,3

Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen

Versicherungsgeschäft 23,6 22,3

Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft 683,7 743,9

Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft 1.989,5 2.264,7

sonstige Passiva 118,8 111,0

Summe 22.990,4 22.194,4

Eigenkapitalquote:

Eigenkapital in % zu den verdienten Beiträgen f. e. R. 74,2 71,5

1.

2.

3.

4.

5.6. 7.

Zusammensetzung derKapitalanlagen 2019

22,7 %

2. Aktien, Anteile oder Aktien anInvestmentvermögen und anderenicht festverzinsliche Wertpapiere

38,7 %1. Namensschuldverschreibungen,

Schuldscheinforderungen undDarlehen

2,3 %7. Grundstücke

6,1 %5. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

2,5 %6. sonstige Kapitalanlagen

7,8 %4. Hypotheken, Grundschuld-

und Rentenschuldforderungen

19,9 %3. Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinslicheWertpapiere

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LVM-Konzern

19

Die Forderungen an Kunden aus dem Kredit- und Leasinggeschäft sind im Vergleich

zum Vorjahr leicht gestiegen (645,6 Mio. €; Vj. 635,2 Mio. €). Die sonstigen Forderungen

sanken um 3,0 Mio. € auf 56,6 Mio. €. Des Weiteren sind in den sonstigen Aktiva die

laufenden Guthaben enthalten, die sich zum Vorjahr um 85,5 Mio. € auf 229,8 Mio. €

verringert haben. Dies resultiert im Wesentlichen aus den geringeren Guthaben des

Tochterunternehmens AAB bei der Zentralbank.

Der LVM-Konzern finanziert sich durch selbst erwirtschaftetes Eigenkapital. Dieses belief

sich zum 31.12.2019 auf über 2,6 Mrd. €. Zur Zusammensetzung des Eigenkapitals wird

auf den Konzern-Eigenkapitalspiegel verwiesen. Aufgrund des im Konzern getätigten

Bankgeschäfts findet auch eine Refinanzierung über Kundengelder statt.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr

um 0,8 Mrd. € auf 16,3 Mrd. €. Der größte Anteil entfiel auf die Deckungsrückstellung

des Personenversicherungsgeschäfts, die sich um 0,5 Mrd. € auf 11,8 Mrd. € erhöhte ,

gefolgt von der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle, die um

0,2 Mrd. € auf 2,9 Mrd. € stieg. Der Schwankungsrückstellung und ähnlichen Rückstel-

lungen wurden im Geschäftsjahr 9,8 Mio. € zugeführt.

In den pensionsfondstechnischen Rückstellungen entsprechend dem Vermögen für

Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sind insbesondere die Pensi-

onsverpflichtungen der konzerneigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus dem Bankgeschäft reduzierten sich um

12,2 % auf 2,0 Mrd. € (Vj. 2,3 Mrd. €).

Die außerbilanziellen Verpflichtungen bestehen im Wesentlichen aus Kapitalanlagen,

Forwarddarlehen sowie sonstigen langfristigen Verträgen. Sie sind im Rahmen der übli-

chen Aktivitäten des Konzerns entstanden. Nähere Informationen zu den sonstigen

finanziellen Verpflichtungen sind den sonstigen Angaben im Anhang zu entnehmen.

Die zur jederzeitigen Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen notwendige Liquidität wird

durch eine revolvierende Finanzplanung sichergestellt. Diese Finanzplanung berücksich-

tigt Einzahlungen, die im Wesentlichen aus Beiträgen, Kapitalerträgen und aus Rückzah-

lungen von Kapitalanlagen stammen. Sie werden mit den Auszahlungen, die vorwiegend

aus Versicherungsleistungen, Investitionen in Kapitalanlagen sowie laufenden Ausgaben

des Versicherungsbetriebs und Investitionen bestehen, zusammengeführt. Gemäß der

nach den Vorschriften des DRS 21 aufgestellten Kapitalflussrechnung betrug der Cash-

flow aus laufender Geschäftstätigkeit -14,6 Mio. € ( Vj. 278,5 Mio. €). Wesentlicher Trei-

ber für diese Entwicklung ist die Abnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus

dem Kreditgeschäft der Bank. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit, das heißt der

Mittelbedarf für das Nettoinvestitionsvolumen, betrug im Geschäftsjahr -70,9 Mio. €

(Vj. -28,7 Mio. €). Dadurch reduzierten sich die Finanzmittelfonds zum Ende des Ge-

schäftsjahres um 85,5 Mio. € auf 229,8 Mio. € (Vj. 315,3 Mio. €), welches wie im Vorjahr

eine ausreichende Liquiditätsversorgung darstellt.

2015

2.260,9

2.453,3

2.661,6

in Mio. €

2.055,1

1.847,8

2016 2017 2018 2019

Entwicklung des Eigenkapitalsim Konzern

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LVM-Konzern

20

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns Der Vorstand der LVM Versicherung bewertet den Geschäftsverlauf des Jahres 2019 in

Summe als sehr zufriedenstellend. Der Konzern konnte die weit überwiegende Zahl der

Ziele für das Geschäftsjahr übertreffen. Dies gilt insbesondere für das Neugeschäft und

das Beitragswachstum in der Schaden-/Unfallversicherung (LVM a.G.: 5,2 %; Markt:

3,2 %). Das versicherungstechnische Ergebnis f. e. R. des LVM a.G. lag ebenso über Plan

(175,7 Mio. €; Vj. 172,9 Mio. €). Es profitierte auch von einem starken Rückgang bei

Elementarschäden in 2019. Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen übertraf die Planung

und in der Lebens- und Krankenversicherung den Vorjahreswert (Leben: 3,6 %; Vj. 2,5 %)

bei gleichzeitig stark gestiegenen Bewertungsreserven. Das Ergebnis aus dem Bank-,

Leasing- und sonstigen Finanzdienstleistungsgeschäft konnte sich im Vergleich zum

Vorjahr in Summe leicht verbessern und verbleibt negativ.

Der Konzern schließt das Geschäftsjahr 2019 in Summe mit dem besten Konzern-

Jahresüberschuss seiner Unternehmensgeschichte ab (209,0 Mio. €; Vj. 192,2 Mio. €). Das

bilanzielle Eigenkapital kann den langjährig steigenden Trend fortsetzen und erhöht sich

auf 2,662 Mrd. € (Vj. 2,453 Mrd. €).

Nachhaltigkeitsbericht

Die Angaben zum Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzielle Erklärung) gem. CSR-Richtlinie

2014/95 und § 341 j HGB i. V. m. § 315 b HGB werden in einem eigenständigen Bericht

des Konzerns veröffentlicht. Dieser Bericht kann unter www.lvm.de/nachhaltigkeit auf-

gerufen werden.

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LVM-Konzern

21

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement in seiner Gesamtheit ist ein systematischer Ansatz, um den Hand-

lungsbedarf, der sich aus Risiken und Chancen ergibt, frühzeitig zu erkennen. Die Früh-

erkennung dieses Handlungsbedarfs ermöglicht es, die Risikohandhabung und

Chancennutzung optimal zu planen und effektiv sowie effizient zu realisieren. Dement-

sprechend ist ein effektives Risikomanagement für die Steuerung sämtlicher wesentli-

cher Risiken der LVM Versicherung von zentraler Bedeutung.

Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber durch eine Reihe von Aufsichtsnormen darauf ein-

wirkt, dass die Insolvenzwahrscheinlichkeit von Versicherungsunternehmen zum Schutze

der Versicherungsnehmerinnen und -nehmer auf ein Minimum reduziert wird. In diesem

Zusammenhang sind auf nationaler Ebene insbesondere das Versicherungsaufsichtsge-

setz (VAG), das BaFin-Rundschreiben 2/2017 – Mindestanforderungen an die Geschäfts-

organisation von Versicherungsunternehmen (MaGo) sowie die

Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT (VAIT – Rundschreiben 10/2018

(VA)) zu nennen. Zur Erfüllung dieser Anforderungen hat der Vorstand der LVM Versiche-

rung entsprechende Leitlinien erlassen.

Für den Anspruch der LVM Versicherung, eine optimale Ausnutzung der gegebenen

Chancen unter Berücksichtigung der damit verbundenen Risiken sicherzustellen, bilden

die oben genannten Anforderungen den Rahmen für das Risikomanagementsystem bei

der LVM Versicherung.

Eine der Kernanforderungen an das Risikomanagementsystem von Versicherungsunter-

nehmen ist die Einrichtung einer unabhängigen Risikocontrollingfunktion (uRCF) zur

unabhängigen Überwachung aller wesentlichen Risiken. Diese Funktion wird bei der

LVM Versicherung durch die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance wahrgenommen.

Ein effizientes Risikomanagement und die entsprechende regelmäßige Betrachtung der

Chancen und Risiken sind integraler Bestandteil der strategischen Unternehmensfüh-

rung aller Gesellschaften innerhalb des LVM-Konzerns und bilden den Ausgangspunkt

für die operative und strategische Ausrichtung innerhalb des Geschäftsplanungszeit-

raums. Das Risikomanagementsystem der LVM Versicherung hat das Ziel, Risiken frü-

hestmöglich zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten und durch geeignete

Maßnahmen gezielte Steuerungs- und Handlungsimpulse zu setzen. Diese Impulse sind

insbesondere dann notwendig, wenn von dem auf Basis der Unternehmensstrategie

festgelegten Risikoprofil abgewichen wird oder die Risikotragfähigkeit unter definierte

Schwellenwerte fällt.

Durch integrierte Risikomanagementprozesse sollen die sich bietenden Chancen wahr-

genommen und die damit einhergehenden Risiken begrenzt werden. Die LVM Versiche-

rung definiert Risiko als Möglichkeit des Nichterreichens eines explizit formulierten oder

sich implizit ergebenden Ziels und somit als negative Planabweichung. Dementspre-

chend wird eine mögliche positive Planabweichung bei der LVM Versicherung als Chance

verstanden.

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LVM-Konzern

22

Chancenbericht Das Identifizieren und Realisieren von sich bietenden Chancen ist für die LVM Versiche-

rung ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine zukunftsorientierte Unternehmenssteue-

rung. Im Rahmen des Strategieprozesses werden daher die aktuellen Rahmenbedingun-

gen der Versicherungs- und Kapitalmärkte für sämtliche Strategiefelder detailliert analy-

siert, um Trends frühzeitig erkennen und bewerten zu können. Die Ergebnisse dieser

Analysen können so bei der regelmäßigen Überprüfung der strategischen Ausrichtung

Berücksichtigung finden, um weitere Chancenpotenziale zu identifizieren.

Wesentliche Chancenpotenziale ergeben sich maßgeblich aus der Verbindung der Rah-

menbedingungen und dem Geschäftsmodell der LVM Versicherung, welches durch re-

gelmäßig sehr gute und exzellente Beurteilungen im Rahmen von Produkt- und

Unternehmensratings bestätigt wird. Die Konzentration auf den Ausschließlichkeitsver-

trieb in Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten Kooperationspartnern bildet eine

hervorragende Basis für die Positionierung als Serviceversicherer. Insbesondere in bera-

tungsintensiven Geschäftsbereichen ist diese Positionierung ein bedeutender Wettbe-

werbsvorteil, welcher durch die seit Jahren hohe Nachfrage nach persönlicher Beratung

und Betreuung sowie individuellem Service zusätzlich verstärkt wird. Mit maßgeschnei-

derter Beratung, die die Vertrauensleute auch dank der hervorragenden Unterstützung

durch das LVM-Anwendungssystem (LAS) leisten und den besonderen Vertrauensbezie-

hungen zwischen unseren Kunden und den Agenturen, ist die LVM Versicherung genau

richtig ausgerichtet, um den Kundenbedürfnissen Rechnung zu tragen.

Die hohe Beratungsqualität, die durch den engen Zusammenschluss von Innendienst

und Außendienst im Serviceverbund entsteht, bietet zudem vielversprechende Wachs-

tumschancen in der anspruchsvollen Klientel gewerblicher Kunden. Das Potenzial dieses

wichtigen Teilmarkts will die LVM Versicherung daher noch stärker für sich erschließen.

Durch die Ergänzung und Überarbeitung der Produktpalette, Prozessoptimierungen sowie

den Ausbau der Kompetenz in unseren Agenturen kann die LVM Versicherung ihren Kun-

den einen noch höheren Mehrwert bieten. Diese sehr gute Ausgangslage im Gewerbebe-

reich soll konsequent durch die kontinuierliche Verfolgung von Cross-Selling-Ansätzen

zwischen den Geschäftsbereichen Schaden/Unfall, Leben und Kranken im Sinne einer

ganzheitlichen Kundenbetreuung genutzt werden. Darüber hinaus bietet unser Kunden-

bestand erhebliches Potenzial im Bereich junger Kunden. Die zahlreichen bestehenden

Kontaktpunkte und Erfahrungen mit der LVM Versicherung bieten die Chance, junge

Kunden langfristig und umfassend an die LVM Versicherung zu binden. Um diese Chance

zu nutzen, wurden zahlreiche Maßnahmen erarbeitet, sodass die LVM Versicherung für

diese Kundengruppe noch attraktiver wird.

Die weiter voranschreitende Digitalisierung bietet eine Vielzahl vielversprechender

Chancen. Dank ihrer besonderen Stärke in der Informationstechnologie kann die LVM

Versicherung auf neue Entwicklungen in diesem Bereich sehr schnell reagieren und wird

so die sich am Markt ergebenden Chancen nutzen. In einem umfassenden Digitalisie-

rungsprojekt wurden und werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die persönliche,

vertrauensvolle Beziehung zum Kunden durch die Vertrauensleute vor Ort digital erleb-

bar zu machen und diese um relevante Mehrwerte für die Kunden zu erweitern. Gleich-

zeitig bietet die Digitalisierung die Chance, Prozesse effizienter und kundenfreundlicher

zu gestalten. Auch hier werden im Rahmen des Digitalisierungsprojekts Maßnahmen

umgesetzt, wodurch die Betreuung und die Bedürfnisse unserer Kunden noch stärker in

den Mittelpunkt rücken.

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LVM-Konzern

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Insgesamt bestehen demnach in den Geschäftsfeldern Schaden-/Unfallversicherung,

Lebensversicherungen sowie Krankenversicherung Chancen auf Wachstum und Ertrag.

Im Abschnitt „Prognosebericht“ werden weitere etwaige Chancen der LVM-Gesell-

schaften dargestellt. Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass in der Regel verschiedenen –

insbesondere finanzwirtschaftlichen – Risiken, die im Lagebericht beschrieben werden,

bei einer positiven Entwicklung entsprechende Chancenpotenziale gegenüberstehen.

Risikobericht Risikoorganisation

Bei der LVM Versicherung wird konzernweit ein systematischer Risikomanagement-

prozess zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung der wesentlichen Risiken

eingesetzt. Hierbei nimmt die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance (RüC) die

unabhängige Risikocontrollingfunktion wahr.

Zur Sicherstellung dieser Systematik sowohl auf Einzel- als auch auf aggregierter Ebene

wurde bei der LVM Versicherung ein mehrstufiges System von Risikokomitees eingerich-

tet. Diese Komitees existieren auf Konzern-, Ressort- und Abteilungsebene.

Auf aggregierter Ebene agiert das Konzern-Risikokomitee. Es setzt sich zusammen aus

den Mitgliedern des Gesamtvorstands und den Leitern der Abteilungen Konzernrevision

(Revisionsfunktion), Portfolio Management, Rechnungswesen, Risikosteuerung/ Projekti-

on (versicherungsmathematische Funktion der LVM-Gruppe) und Risikoüberwachung/

Compliance (unabhängige Risikocontrollingfunktion und Compliance-Funktion) sowie bei

bankrelevanten Themenstellungen einem Vertreter der Augsburger Aktienbank AG. Zusätz-

lich können je nach Risikolage bzw. des zu klärenden Sachverhalts Vertreter der jeweils

betroffenen Abteilungen teilnehmen. Das Konzern-Risikokomitee verschafft sich regel-

mäßig einen Überblick über das Gesamtrisikoprofil der LVM-Gruppe sowie der jeweiligen

Versicherungseinzelgesellschaften und überwacht die Einhaltung der intern festgelegten

Konzern-Risikokomitee(Risiken auf Konzernebene)

Ressort-Risikokomitees(Risiken auf Ressortebene)

aggregierte Risiken

Abteilungs-Risikokomitees(Risiken auf Abteilungsebene)

Einzelrisiken

Risiko-Unterkomitee Leben, Kranken, Pensionsfonds(Risiken auf Einzelgesellschaftsebene)

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LVM-Konzern

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sowie der aufsichtsrechtlichen Kapitalausstattungsanforderungen. Darüber hinaus

validiert das Konzern-Risikokomitee die wesentlichen identifizierten Risiken für die LVM-

Gruppe bzw. für jede Versicherungseinzelgesellschaft auf aggregierter Ebene. Darauf

aufbauend erfolgt die Festlegung der als notwendig erachteten aggregierten Risikosteu-

erungsmaßnahmen durch den Vorstand. Um die Besonderheiten der Personensparten zu

berücksichtigen, besteht zusätzlich ein Unterkomitee des Konzern-Risikokomitees für die

Gesellschaften LVM-Leben, LVM-Kranken und LVM-Pensionsfonds. Daneben existieren

innerhalb der jeweiligen Vorstandsressorts die Ressort-Risikokomitees. Diese validieren

die jeweiligen im Ressort identifizierten wesentlichen Einzelrisiken und legen die konkre-

ten Risikosteuerungsmaßnahmen je Einzelrisiko verbindlich fest. Auf detaillierterer Ebe-

ne agieren die Abteilungs-Risikokomitees. Sie dienen der systematischen Identifizierung

und Bewertung aller Einzelrisiken sowie der Entwicklung und ggf. Durchführung ange-

messener Risikosteuerungsmaßnahmen auf Einzelrisikoebene für deren jeweiligen

Verantwortungsbereich.

Risikoinventur

Als zentraler Bestandteil des Risikomanagementsystems der LVM Versicherung werden

eine Jahres-Risikoinventur sowie Quartals-Risikoinventuren in Zusammenarbeit zwi-

schen der unabhängigen Risikocontrollingfunktion und allen Abteilungen der LVM Versi-

cherung durchgeführt. Hierbei werden durch die Risikoverantwortlichen die in ihrem

Verantwortungsbereich identifizierten Risiken als sog. Einzelrisiken systematisch und

strukturiert in dem webbasierten Risikomanagement-Verwaltungssystem (dib.risk) er-

fasst. Die im Rahmen der Risikoinventuren identifizierten Einzelrisiken sind in Risikoka-

tegorien aggregiert zusammenzufassen (= aggregierte Risikoebene), welche sich an den

Risikokategorien nach Solvency II orientieren.

Auf Grundlage der aggregierten sowie der einzelnen Risiken, welche durch die Risiko-

identifikation von allen Risikoverantwortlichen erfasst wurden, wird eine Analyse und

Bewertung vorgenommen. Die Risikobewertung erfolgt bei der LVM Versicherung

sowohl auf Einzelrisikoebene als auch auf aggregierter Ebene (= Risikokategorien)

jeweils in 2 Stufen. Im Zuge der Erfassung der Einzelrisiken wird in Stufe 1 jedes Einzel-

risiko durch die Risikoverantwortlichen einer Risikokategorie zugeordnet. Zudem wird

jedes Einzelrisiko durch die Risikoverantwortlichen anhand der Eintrittshäufigkeit

(unwahrscheinlich bis sehr hoch oder bereits realisiert) und des Schadenpotenzials

(unbedeutende bis kritische Auswirkung) bewertet.

Aus der Kombination von Eintrittshäufigkeit und Auswirkung ergibt sich eine Zuord-

nung innerhalb einer 5x5-Bewertungsmatrix, welche die Bedeutung für das Unterneh-

men widerspiegelt, und hieraus eine Unterscheidung der Risiken in unwesentliche,

mittelschwere und wesentliche Einzelrisiken ableitet. Bei der sich anschließenden quan-

titativen Risikobewertung (Stufe 2) auf Einzelrisikoebene durch den Risikoverantwortli-

chen wird nach Möglichkeit das Auswirkungspotenzial entsprechend der Einschätzung

des Risikoverantwortlichen um die Wirkung etwaiger proaktiver Maßnahmen reduziert.

Auf Risikokategorie-Ebene werden alle 8 nebenstehenden Risikokategorien als qualitativ

wesentlich angesehen (Stufe 1). Die Risikoquantifizierung auf aggregierter Ebene (Stufe

2) erfolgt für alle quantifizierbaren Solvency II-Risikokategorien durch quartalsweise

durchgeführte Risikotrag-fähigkeitsberechnungen. Die unternehmenseigene Risiko-

und Solvabilitäts-beurteilung erfolgt im Rahmen des ORSA-Prozesses.

Ausfallrisiko

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LVM-Konzern

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Für die jeweiligen Risiken wird eine aktive Risikosteuerung auf operativer Ebene durch-

geführt. Soweit möglich und sinnvoll werden die Maßnahmen zur Risikosteuerung dabei

bereits im Vorfeld entwickelt und dokumentiert.

Limit- und Schwellenwertsystem

Ein wichtiges Instrument für die Risikoüberwachung sowie Risikosteuerung ist ein funk-

tionierendes adäquates Limitsystem, welches eine Veränderung der Risikolage frühzeitig

erkennt und bei negativen Entwicklungen wirksame Gegensteuerungsmaßnahmen (=

Eskalationsprozesse) auslöst. Die LVM Versicherung hat sowohl ein strategisches Limit-

system (Solvenzberechnung sowie unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurtei-

lung) als auch ein operatives Limitsystem (Frühwarnsystem) eingerichtet.

Die Risikosteuerung und –überwachung auf Ebene der Risikokategorien (operatives

Limitsystem) wird grundsätzlich durch die Verabschiedung von Plan- und Schwellenwer-

ten unter Beachtung der Konsistenz zur Risikostrategie durch den Vorstand operationali-

siert. Zur Visualisierung dieser Schwellenwerte werden Ampelsysteme eingesetzt. Das

Über- bzw. Unterschreiten eines Schwellenwerts setzt einen Eskalationsprozess in Gang,

um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zur Risikoreduzierung einleiten zu können. Durch

dieses System ist es möglich, schnell und der Situation angemessen zu reagieren und

somit die Risiken weiter zu minimieren. Bei schwer oder nicht quantifizierbaren Risiken

(bspw. das operationelle Risiko oder Reputationsrisiko) werden diese primär durch an-

gemessene Prozesse und Standardmaßnahmen gesteuert und überwacht (z. B. Notfall-

pläne).

Auf Ebene des strategischen Limitsystems werden im Rahmen der jährlich zu überprü-

fenden Risikostrategie entsprechende Zielvorgaben für die jeweiligen Eigenkapitalbede-

ckungen (SCR- und GSB-Bedeckungsquote) pro Einzelgesellschaft durch den Vorstand

vorgegeben (Zielkorridore). Auf Basis der unteren Schwellen der Zielkorridore werden

vom Vorstand Schwellenwerte (Ampelsystematik) als Eskalationsschwellen festgelegt.

Die Erreichungsgrade der Schwellenwerte werden durch die Abteilung Risikoüberwa-

chung/Compliance unabhängig laufend überwacht. Bei Erreichen der gelben bzw. roten

Bereiche werden bei Bedarf entsprechende Risikosteuerungsmaßnahmen im Rahmen der

Konzern-Risikokomiteesitzungen durch den Vorstand ergriffen. Die Maßnahmen zur

Risikosteuerung werden durch den Vorstand entschieden und durch die jeweilige be-

troffene Abteilung umgesetzt.

Die Funktionsfähigkeit sowie die aufsichtsrechtlich und konzernintern definierten

Qualitätsstandards sämtlicher Bestandteile des Risikomanagementsystems sowie der

Geschäftsprozesse werden durch die Einrichtung umfangreicher interner Kontrollsyste-

me (IKS) gewährleistet, die jede Abteilung bzw. jeder Bereich der LVM Versicherung

dokumentiert hat.

Die Gesamtheit der Risikomanagementprozesse zur systematischen Identifizierung,

Überwachung und Steuerung bestandsgefährdender und wesentlicher Risiken hat das

Ziel, den Fortbestand und die Ertragskraft der LVM Versicherung auch in der Zukunft

sicherzustellen.

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LVM-Konzern

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Versicherungstechnische Risiken

Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet das Risiko, das bedingt durch Zufall,

Irrtum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom

erwarteten Aufwand abweicht.

In der Schaden-/Unfallversicherung sind insbesondere das Prämien- und Reserverisiko

sowie das Kumul-/Katastrophenrisiko als versicherungstechnische Risiken von Bedeutung.

Das Prämien- und Reserverisiko berücksichtigt Risiken, die aus dem Geschäftsbetrieb des

aktuellen Jahres bzw. der Folgejahre resultieren (Prämienrisiko) und den Risiken, die sich

aus dem Geschäftsbetrieb der Vorjahre ergeben (Reserverisiko). Die kalkulierten Tarife

könnten sich als nicht auskömmlich herausstellen. Des Weiteren besteht die Gefahr einer

Unterreservierung, d. h. die zurückgestellten Beträge für die noch nicht abgewickelten

Versicherungsfälle könnten nicht ausreichen, um den zukünftigen Schadenbedarf zu

decken. Hieraus kann das versicherungstechnische Ergebnis belastet werden. Um diesen

Gefahren bereits proaktiv zu begegnen, erfolgt eine vorsichtige Tarifierung und eine

angemessene Schadenreservierung auf Basis anerkannter Verfahren.

Kumul-/Katastrophenrisiken beschreiben Risiken, die aus extremen Einzelschäden oder

einer hohen Schadenfrequenz wie bspw. Naturkatastrophen resultieren. Um mögliche

Verluste aus den Kumul-/Katastrophenrisiken zu verhindern, bestehen risikogerechte

Rückversicherungsverträge, wie z. B. Exzedentenverträge mit tragfähigem Eigenbehalt.

Um das versicherungstechnische Risiko angemessen zu überwachen, wurden je Sparte

Risikoindikatoren definiert, welche im operativen Limitsystem überwacht werden, um

frühzeitig - falls notwendig - entsprechende Eskalationsprozesse anzustoßen.

In der Lebensversicherung besteht das Prämien- und Versicherungsleistungsrisiko

darin, dass aus einer im Voraus festgesetzten gleichbleibenden Prämie eine über einen

langjährigen Zeitraum gleichbleibende Versicherungsleistung, die von zukünftigen

Entwicklungen abhängig ist, zu erbringen ist. In die Kalkulation der Prämien und

Leistungen gehen biometrische Rechnungsgrundlagen ein. Die tatsächlichen Entwick-

lungen können ungünstig von den in die Kalkulation eingeflossenen Annahmen

abweichen. Diesem Risiko wird dadurch begegnet, dass die Annahmen ausreichende

Sicherheitsmargen enthalten. Es werden von der Deutschen Aktuarvereinigung e. V.

(DAV) veröffentlichte, biometrische Rechnungsgrundlagen verwendet. Darüber hinaus

Die Geschäftsjahresschadenquoten und Abwicklungsergebnisse brutto

in der Schaden- und Unfallversicherung von 2010 bis 2019

Schaden-

quoten

in %

Abwicklungs-

ergebnisse in %

2010 72,6 11,7

2011 68,3 11,6

2012 65,7 10,8

2013 85,8 11,1

2014 78,3 10,8

2015 80,1 11,0

2016 80,1 11,3

2017 79,2 11,4

2018 80,9 10,7

2019 77,7 11,1

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LVM-Konzern

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wird das biometrische Risiko durch aktuarielle Analysen regelmäßig kontrolliert. Zu

den versicherungstechnischen Risiken gehört auch das Stornorisiko. Risiken durch

erhöhtes Storno bestehen im Wesentlichen in einem erhöhten Liquiditätsbedarf. Auf-

grund der bei LVM-Leben niedrigen Stornoquote ist dieses Risiko geringer als im

Marktdurchschnitt einzustufen. In die Berechnung der versicherungstechnischen

Rückstellungen gehen Annahmen zu Stornowahrscheinlichkeiten ein. Bei der Bewer-

tung der Nachreservierung wurde im Zuge der Einführung der neuen Rententafeln

DAV 2004 R eine Nachreservierung für die Rentenversicherungstarife mit bis dahin

verwendeter Sterbetafel DAV 1994 R vollständig mit der Rentensterbetafel DAV 2004

R-B20 unter Beibehaltung des Rechnungszinses und unter Berücksichtigung von

angemessenen Storno- und Kapitalabfindungswahrscheinlichkeiten bewertet.

Ferner fallen unter die versicherungstechnischen Risiken das Zinsgarantierisiko in Versi-

cherungszweigen mit garantierten Zinsleistungen sowie das Reserverisiko bezüglich der

versicherungstechnischen Rückstellungen. Das Zinsgarantierisiko besteht darin, dass die

den Kunden garantierte Mindestverzinsung aufgrund ungünstiger Kapitalmarktentwick-

lungen nicht durch den Nettokapitalertrag gedeckt werden kann.

Das Risiko und sein Einfluss auf Ergebnis und Eigenkapital wird von LVM-Leben sowie

von LVM-Kranken mit einer langfristig ausgerichteten Anlagepolitik, der konsequenten

Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben und dem Einsatz moderner Risikomana-

gementsysteme, begrenzt. Zentrales Element der Kapitalanlagesteuerung ist das Asset

Liability Management (ALM), das LVM-Leben und LVM-Kranken seit vielen Jahren er-

folgreich einsetzen. Im Rahmen der ALM-Analysen werden finanzielle Verpflichtungen

umfassend modelliert und quantifiziert. Darüber hinaus wird mithilfe von Szenariorech-

nungen geprüft, inwieweit die Gesellschaften von größeren Schwankungen an den

Kapitalmärkten betroffen wären.

Als langfristiges Risiko wurde die dauerhafte Unterschreitung der Rechnungszinssätze in

einer solchen Größenordnung identifiziert, dass eine Nachreservierung der Bestände

durch Reserven nicht mehr aufgefangen werden könnte. Durch entsprechende Szenari-

oanalysen wird dieses Risiko laufend evaluiert. Entsprechend § 5 Absatz 3 und 4 der

„Verordnung über Rechnungsgrundlagen für die Deckungsrückstellungen (Deckungs-

rückstellungsverordnung - DeckRV)“ bzw. entsprechend von der Bundesanstalt für Fi-

nanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigter Geschäftspläne wurde für das

Geschäftsjahr, basierend auf einem Referenzzins von 1,92 %, für den Neubestand bzw.

basierend auf einem Bewertungszins von 1,90 % für den Altbestand, eine Erhöhung der

Deckungsrückstellung (Zinszusatzreserve) um 93,8 Mio. € vorgenommen. In die Berech-

nung der Zinszusatzreserve gehen angemessene Annahmen zu Storno- und Kapitalab-

findungswahrscheinlichkeiten sowie angemessen angepasste Annahmen zur Biometrie

ein. Der Referenzzins wird gemäß der o. g. DeckRV auf Grundlage eines 10-Jahresmittels

von Nullkupon-Euro-Zinsswapsätzen mit einer Laufzeit von 10 Jahren ermittelt. Diese

Swapsätze bewegten sich 2019 weiterhin auf einem niedrigen Niveau (Ende 2019:

0,21 %), weshalb von einem weiteren Absinken des Referenzzinssatzes und somit auch

von einem Anstieg der Zinszusatzreserve ausgegangen werden muss. Selbst bei einem

Anstieg der Euro-Swapsätze würde sich der Referenzzins in den kommenden Jahren

vermutlich weiter verringern. Laut Projektionsrechnungen steigt die Zinszusatzreserve

2020 um eine Größenordnung von etwa 110 Mio. €. Auch für das darauffolgende Jahr ist

mit einem weiteren deutlichen Anstieg zu rechnen.

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LVM-Konzern

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Eine hohe, schnell eintretende Schadenbelastung durch eine Epidemie oder durch

einen Terroranschlag stellt ein weiteres wesentliches Risiko dar. In einem solchen

Fall würden erhebliche Auszahlungen fällig werden. Auch eine weitere Verlängerung

der Lebenserwartung hätte negative Auswirkungen auf die Rentenversicherung. Es

besteht die Gefahr, dass garantierte Leistungen über einen wesentlich längeren

Zeitraum erbracht werden müssen, als bei Vertragsbeginn kalkuliert wurde. Für die

Deckungsrückstellung in der Rentenversicherung ist das Langlebigkeits-risiko des-

halb von besonderer Bedeutung.

In der Krankenversicherung besteht das Risiko, aus den im Voraus festgesetzten

Prämien in der Zukunft Leistungen erstatten zu müssen, deren Umfang aufgrund

der Zufallsabhängigkeit künftiger Versicherungsfälle bei der Prämienfestsetzung

nicht sicher bekannt ist (Zufalls- und Änderungsrisiko).

LVM-Kranken beobachtet sorgfältig neue Erkenntnisse über die verwendeten Rech-

nungsgrundlagen – sei es aus Analysen der eigenen Bestände oder aus Veröffentli-

chungen von Verbänden, der Aufsichtsbehörde oder der Wissenschaft – und

berücksichtigt diese jeweils bei der nächsten Beitragsanpassung. Diese Geschäftspo-

litik wird retrospektiv durch die guten versicherungstechnischen Ergebnisse bestä-

tigt und schafft ein hohes Sicherheitspotenzial. Als wesentlich wurde das Risiko

einmaliger Kumulschäden identifiziert, das eine hohe, schnell eintretende und nicht

durch einen Sicherheitszuschlag oder Beitragsanpassungen zu kompensierende

Schadenbelastung hervorruft. Darunter ist der Fall zu verstehen, dass erhebliche

Schäden kumuliert eintreten, beispielsweise durch Epidemien bzw. Pandemien oder

durch Terroranschläge. Dauerhaft erhöhte Schadenerwartungen sowie Sterblich-

keitsveränderungen können über eine Beitragsanpassung ausgeglichen werden.

Hierbei werden Stornoveränderungen ebenfalls berücksichtigt. Bei einmaligen über-

höhten Schadenbelastungen ist eine künftig erhöhte Schadenerwartung als Voraus-

setzung für eine Beitragsanpassung nicht gegeben; daher steht hier der

Sicherheitszuschlag zur Verfügung.

Ein weiteres Risiko ist die Unterschreitung des Rechnungszinses. Der Rechnungszins

wird jährlich mit Hilfe des von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) erarbeiteten

Verfahrens zur Bemessung des „Aktuariellen Unternehmenszinses“ (AUZ) überprüft.

Der AUZ gibt den Zins an, der prospektiv mit einer hinreichend hohen Wahrschein-

lichkeit erzielt werden kann. Sollte dieser AUZ den Rechnungszins unterschreiten,

wird im Rahmen einer Beitragsanpassung der Rechnungszins nicht höher als der

AUZ neu festgelegt. Zwar berechtigt die Unterschreitung des Rechnungszinses durch

den AUZ allein nicht zu einer Beitragsanpassung, erfahrungsgemäß wird diese je-

doch durch eine veränderte Schadenerwartung innerhalb weniger Jahre ausgelöst.

Damit ist sichergestellt, dass langfristig die zukünftig zu erwartenden Kapitalerträge

mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unterhalb der rechnungsmäßigen Verzinsung

liegen werden.

Es verbleibt das Risiko, dass der verwendete Rechnungszins langfristig unterhalb des

Marktdurchschnitts liegt. Durch entsprechende Szenarioanalysen wird dieses Risiko

laufend evaluiert. Das Risiko und sein Einfluss auf Ergebnis und Eigenkapital werden

von LVM-Kranken mit einer langfristig ausgerichteten Anlagepolitik, der konse-

quenten Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben und dem Einsatz moderner

Risikomanagementsysteme begrenzt. Zentrales Element der Kapitalanlagesteuerung

ist das Asset Liability Management (ALM), das LVM-Kranken seit vielen Jahren

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LVM-Konzern

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erfolgreich einsetzt. Im Rahmen der ALM-Analysen werden finanzielle Verpflich-

tungen umfassend modelliert und quantifiziert. Darüber hinaus wird mithilfe von

Szenariorechnungen geprüft, inwieweit LVM-Kranken von größeren Schwankungen

an den Kapitalmärkten betroffen wäre.

Marktrisiko

Der LVM-Konzern verfolgt im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen eine Anla-

gepolitik, die die Sicherheit, Liquidität und Rentabilität des Portfolios als Ganzes sicher-

stellt. Da nicht jede einzelne Anlage bzw. Anlageform die Anlageziele gleichzeitig auf

einem hohen Niveau erreicht, sind die daraus resultierenden Zielkonflikte durch eine

Mischung und Streuung der unterschiedlichen Anlagen bzw. Anlageformen über das

gesamte Portfolio hinweg aufzulösen. Dabei kommt dem Grundsatz der Sicherheit be-

sondere Bedeutung zu. Die Risiken der Kapitalanlage, wie beispielsweise Marktrisiken,

Kreditrisiken oder Liquiditätsrisiken, werden in einem vertretbaren Rahmen gehalten.

Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit über Veränderungen von Marktpreisen und

–kursen (inklusive Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse) und den zwischen ihnen beste-

henden Abhängigkeiten und ihren Volatilitätsniveaus. Beim LVM-Konzern werden er-

folgsgefährdende Marktrisiken limitiert. Konsequenzen aus der Übernahme von Risiken

und der dazugehörigen Erträge werden kontinuierlich und zeitnah durch Stresstests

überprüft und analysiert.

Im Folgenden werden die Ergebnisse des Stresstests gemäß dem Deutschen Rechnungs-

legungs-Standard (DRS 20) für den LVM-Konzern dargestellt. In diesem Stresstest wird

ein Rückgang der Aktienkurse um 20 % angenommen. Für zinssensitive Anlagen wird ein

paralleler Anstieg des Zinsniveaus um 1 %-Punkt unterstellt. Beim LVM-Konzern kom-

men zur Absicherung von Aktienkursrisiken, Zinsrisiken, Kreditrisiken und Fremdwäh-

rungsrisiken in den Spezialfonds Absicherungsstrategien auf Basis der Value at Risk-

Methodik zum Einsatz. In den folgenden Ergebnissen des Stresstests sind die Absiche-

rungsstrategien nicht berücksichtigt. Die aktienkurssensitiven Anlagen umfassen den

Direktbestand Aktien, die Aktienfonds sowie den Aktienteil der gemischten Fonds. Ein

Rückgang der Aktienkurse um 20 % würde bei den aktienkurssensitiven Kapitalanlagen

des LVM-Konzerns per 31.12.2019 zu einem Rückgang der Marktwerte um 275,8 Mio. €

führen. Bei der Betrachtung der zinssensitiven Anlagen wurden die direkt sowie die

indirekt über Fonds gehaltenen Rentenanlagen berücksichtigt. Ein Zinsanstieg um 1 %-

Punkt würde den Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen des LVM-Konzerns per

31.12.2019 um 2.022,5 Mio. € verringern.

Im Rahmen der Überwachung des Währungsrisikos wird die Verteilung der gesamten

Kapitalanlagen auf die einzelnen Währungen laufend kontrolliert. Der Anteil der Anla-

gen in anderen Währungen als dem Euro ist limitiert.

Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko (Bonitäts- oder Adressenausfallrisiko) ist das Risiko von Verlusten auf-

grund unerwarteter Ausfälle oder unerwarteter Bonitätsverschlechterungen von Ge-

schäftspartnern. Das Ausfallrisiko umfasst vor allem die Risikoarten Emittentenrisiko,

Kontrahentenrisiko und Länderrisiko.

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LVM-Konzern

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Das Ausfallrisiko wird bei dem LVM-Konzern unter Verwendung von externen Ratings

und eigenen Kreditrisikobewertungen kontrolliert und begrenzt. Die Risikoklassen der

Rentendirektanlagen ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle:

Für die übrigen 1,0 % der Rentendirektanlagen liegt kein externes Rating vor.

Durch die breite Streuung des Portfolios wird das Ausfallrisiko begrenzt. Die fünf

größten Einzelschuldner ohne Berücksichtigung von Ausleihungen an konzerneigene

Gesellschaften haben zusammengerechnet beim LVM-Konzern einen Anteil von

16,3 % an den gesamten Kapitalanlagen. Bei den Emittenten handelt es sich um drei

deutsche Bundesländer, einen europäischen Staat und ein Kreditinstitut mit jeweils

sehr guter Bonität. Die Schwerpunkte der Rentenanlagen liegen in den Emittentenar-

ten Staaten, Bundesländer/Regionen, supranationale und nationale Förderbanken,

Landesbanken sowie Hypothekenbanken. Der weitaus größte Teil der Anlagen bei

Banken im Bestand des LVM-Konzerns ist aufgrund spezialgesetzlicher Vorschriften

gesichert (z.B. Pfandbriefe).

Auch die Auswahl der Rückversicherer kann bestandsgefährdende Risiken bewirken.

Mangelt es an der finanziellen Belastbarkeit der beteiligten Rückversicherungsunter-

nehmen, besteht die Gefahr, dass Risiken nicht mehr weitergegeben bzw. gezeichnet

werden können. Durch die Zusammenarbeit mit nur einem Rückversicherer würde

dieses Risiko besonders verstärkt. Die LVM Versicherung arbeitet grundsätzlich nur mit

Rückversicherern zusammen, die über sehr gute Bonitätsnoten durch renommierte

Rating-Agenturen verfügen. Eine Zusammenarbeit mit Gesellschaften, die ein schlech-

teres Rating als A- vorweisen, ist ausschließlich im kurzfristigen (short tail) Bereich

und unter Stellung zusätzlicher Sicherheiten seitens des Rückversicherers möglich.

Zusätzliche Sicherheit gibt die Streuung der Risiken auf mehrere Rückversicherungs-

unternehmen. Gegenüber unseren Rückversicherern bestanden Forderungen in Höhe

von 18,72 Mio. €. In der nachfolgenden Tabelle sind die Forderungen gegenüber Rück-

versicherer anhand der Ratingeinstufungen dargestellt.

Für 0,05 Mio. € der Forderungen liegt kein externes Rating vor.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Unternehmen aufgrund mangeln-

der Fungibilität nicht in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit

nachzukommen.

Bei der LVM Versicherung wird dem Liquiditätsrisiko durch eine revolvierende Finanz-

planung sowie durch eine laufende Überwachung und Steuerung der zu erwartenden

Ein- und Auszahlungen Rechnung getragen. Im Rahmen von Abweichungsanalysen

werden die Gründe eventueller Abweichungen untersucht.

Ratingklassen der Rentendirektanlagen in %

AAA AA A BBB BB

31.12.2019 64,0 26,8 1,5 6,4 0,3

Forderungen gegen Rückversicherer

AA+ AA- A+ A

Mio. € 1,29 17,36 0,01 0,01

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LVM-Konzern

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Eine laufende Liquiditätsplanung gewährleistet, dass Zahlungsverpflichtungen bei

Fälligkeit erfüllt werden können. Dazu wird ein notwendiger Anteil der gesamten

Kapitalanlagen in täglich verfügbaren Anlagen gehalten.

Die Steuerung der Fungibilität des Kapitalanlagenbestands wird durch die Einteilung in

Klassen unterschiedlicher Liquidierbarkeit vorgenommen. Die Mindestanforderung an

den durchschnittlichen Liquiditätsgrad der Kapitalanlagen ist in Form eines internen

Limits vorgegeben. Darüber hinaus werden weitere Liquiditätskennzahlen im Limitsys-

tem unterjährig überwacht.

Innerhalb dieses Risikos wird ebenfalls der Ausfall von Forderungen aus dem Versiche-

rungsgeschäft, insbesondere an Rückversicherer, Versicherungsnehmer und Versiche-

rungsvermittler betrachtet. Die Forderungen an Versicherungsnehmer und Vermittler

beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 223,8 Mio. €. Ausstehende Forderungen mit mehr

als 90 Tagen zurückliegendem Fälligkeitszeitpunkt bestanden am Bilanzstichtag in Höhe

von 9,0 Mio. €. Die durchschnittliche Ausfallquote dieser Forderungen lag im Zeitraum

von 2017 bis 2019 bei 1,22 %.

Operationelle Risiken

Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulänglichen

oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembedingten

sowie externen Vorfällen. Das operationelle Risiko umfasst auch Rechtsänderungs- und

Compliance-Risiken, jedoch nicht strategische Risiken und Reputationsrisiken.

Für einen wirksamen und effizienten Umgang mit dem operationellen Risiko haben alle

Abteilungen und Bereiche der LVM Versicherung vorab definierte Standardmaßnahmen

(siehe nachfolgende Grafik) getroffen. Zu diesen gehört insbesondere die Einrichtung

eines internen Kontrollsystems, in welchem risikoadäquate Kontrollen innerhalb der

Geschäftsprozesse durchgeführt werden.

Das dokumentierte interne Kontrollsystem (IKS) umfasst insbesondere die Überwachung

aller für operationelle Risiken anfälligen Geschäftsprozesse. Darüber hinaus hat die LVM

Versicherung für Krisenfälle eine Notfallplanung erarbeitet, mit der die Kontinuität der

wichtigsten Geschäftsprozesse auch in Krisenzeiten aufrechterhalten werden soll. Die

LVM Versicherung nimmt weiterhin an der Kommunikation mit dem Lage- und Krisenre-

aktionszentrum für IT-Sicherheit der deutschen Versicherungswirtschaft GmbH (LKRZV)

teil. Diese Institution hat das Ziel, sicherheitsrelevante Erkenntnisse direkt an alle Mit-

glieder des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und das

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weiterzugeben. Ergänzend

sind alle Abteilungen dazu angehalten, mindestens alle für die Geschäftsprozesse wich-

tigen Funktionen zu identifizieren und für diese eine Stellvertreterregelung zu schaffen.

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LVM-Konzern

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Alle Abteilungen und Bereiche überprüfen die Wirksamkeit und Angemessenheit der

Standardmaßnahmen laufend und dokumentieren ggf. notwendige Änderungen. Im

Rahmen der regelmäßigen Risikoinventur werden die Vollständigkeit und die Aktualität

dieser Dokumentationen durch die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance abgefragt.

Ein weiterer Schwerpunkt bei den operationellen Risiken liegt bei der Verfügbarkeit der

DV-Infrastruktur. Darunter fällt auch das Risiko eines möglichen Datenverlusts. Dieses

Risiko wird durch diverse proaktive Maßnahmen (u. a. regelmäßige Datensicherungen/-

spiegelungen) minimiert. Die Datenintegrität wird durch produktionsinterne Kontrollme-

chanismen, Freigabeverfahren und Verschlüsselungen so sicher wie möglich gestaltet.

Der Aufbau der DV-Infrastruktur ist redundant. Auch im Katastrophenfall ist somit die

Grundlage dafür geschaffen, dass die Infrastruktur innerhalb kürzester Zeit wieder ver-

fügbar sein kann. Um die Verfügbarkeit der DV-Infrastruktur laufend zu überwachen,

wurden verschiedene Meldeschwellen definiert, die bei Überschreitung einen Eskalati-

onsprozess zur angemessenen Risikosteuerung auslösen.

Rechtlichen Risiken wird durch die laufende Beobachtung der Gesetzgebungsvorhaben

und der Rechtsprechung sowie einem frühzeitigen Ergreifen entsprechender Maßnah-

men wie z. B. der Anpassung von Bedingungen begegnet. Für die LVM Versicherung

werden insbesondere für die Personenversicherung (LVM-Leben und LVM-Kranken)

Rechtsänderungsrisiken gesehen. Die Lebensversicherungsbranche betreffend besteht

nach wie vor das Risiko aufgrund des sog. „ewigen Widerrufsrechts“. Die Anzahl der

Kunden, die von den Möglichkeiten zur Rückabwicklung bei LVM-Leben Gebrauch

macht, bleibt jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau. Die im Rahmen des Risikomana-

gements definierten Schwellenwerte (Risikoindikatoren) werden deutlich unterschritten,

sodass LVM-Leben weiterhin davon ausgeht, dass sich das Risiko nicht in einem bedeu-

tenden Umfang realisieren wird.

Umgang mit dem operationellen Risiko bei der LVM Versicherung

OperationelleEinzelrisiken (= Ursachen)

verpflichtend zu treffende Maßnahmen

Unzulängliche oder fehlgeschlagene interne Prozesse

Mitarbeiterbedingte Vorfälle

Systembedingte Vorfälle

Externe Vorfälle / Krisenfälle

Rechtsprechungs-/Gesetzesänderungen

Stellvertreterregelungin den Abteilungen

Dokumentiertes internes Kontroll-system (IKS) aller Abteilungen

Notfallplanung

Rechtsänderungsmonitoring

Compliance-Risiko

Compliance-Risikoerfassung

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LVM-Konzern

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Bezüglich der privaten Krankenversicherung (PKV) werden wesentliche Rechtsände-

rungsrisiken insbesondere in möglichen zukünftigen Gesetzesentwicklungen zur Ab-

schaffung bzw. Einschränkung der substitutiven Krankenversicherung gesehen.

Neben den Rechtsänderungsrisiken werden auch die wesentlichen Compliance-Risiken

überwacht. Unter Compliance wird die Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtli-

chen Bestimmungen (sowie ggf. der unternehmensinternen Vorgaben) verstanden.

Compliance-Risiken bezeichnen somit das Risiko, welches sich aus der Nichteinhaltung

dieser Anforderungen ergibt. Bei der LVM Versicherung werden die Compliance-Risiken

systematisch identifiziert und erfasst. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Risiko-

bzw. Compliance-Inventuren dokumentieren alle Abteilungen/Bereiche die wesentlichen

Compliance-Risiken. Die identifizierten Compliance-Risiken sind in den bestehenden

Risikomanagementprozess integriert und werden in den jeweiligen Ressort- und Kon-

zern-Risikokomiteesitzungen behandelt. Um übergreifende Compliance-Themen zu

analysieren und dort – wo möglich und sinnvoll – einheitliche Risikosteuerungsmaß-

nahmen zu entwickeln, wurde bei der LVM Versicherung ein Konzern-Compliance-

Komitee eingerichtet. Mitglieder sind zwei Vorstandsmitglieder und jeweils ein Vertreter

aus allen Abteilungen sowie der AAB.

Konzentrationsrisiko

Das Konzentrationsrisiko bezeichnet das Risiko eines bedeutenden Schaden- oder Aus-

fallpotenzials für ein Unternehmen durch Eingehung einzelner oder stark korrelierter

Risiken. Eine Verwirklichung dieses Risikos kann beispielsweise durch ein speziell auf eine

Branche oder Region ausgerichtetes Versicherungsgeschäft oder Kapitalanlage entste-

hen. Diesem Risiko wird dadurch begegnet, dass auf eine ausreichende Diversifizierung

der einzelnen Risiken ein besonderes Augenmerk gerichtet wird. Im Bereich der Kapital-

anlagen werden für die einzelnen wirtschaftlichen Anlageklassen auf das Gesamtportfo-

lio der LVM-Gesellschaften bezogene Zielquoten mit Bandbreiten festgelegt. Darüber

hinaus gibt es weitere interne Limite, die Risikokonzentrationen hinsichtlich Emittenten

und Ländern bereits im Vorfeld verhindern. Im Versicherungsgeschäft begrenzen Zeich-

nungs- und Annahmerichtlinien sowie angemessener Rückversicherungsschutz bei meh-

reren Rückversicherungsunternehmen das Konzentrationsrisiko. Überdies verfügt die

LVM Versicherung über eine regional diversifizierte Kundenstruktur im Bereich der Pri-

vat- und Kleingewerbekunden. Grundsätzlich können Konzentrationsrisiken innerhalb

der gleichen Risikoart oder über verschiedene Risikoarten hinweg auftreten. Zusätzlich

werden daher übergreifende Konzentrationsrisiken separat erfasst, um die bestehenden

Abhängigkeiten zwischen bzw. die gleiche Risikoursache von möglicherweise schon

vorhandenen separaten Einzelrisiken transparent zu machen. Hierbei geht es sowohl um

Abhängigkeiten bzgl. Gegenparteien in unterschiedlichen Risikokategorien aber auch

Abhängigkeiten bzgl. Branchen/Regionen, Naturkatastrophen, Katastrophen und exter-

nen Ereignissen.

Strategisches Risiko

Das strategische Risiko ergibt sich aus allen geschäftspolitischen Entscheidungen. Zu

dem strategischen Risiko zählt auch das Risiko, das sich daraus ergibt, dass Geschäfts-

entscheidungen nicht einem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden. Dem

strategischen Risiko wird grundsätzlich durch den mindestens jährlich durchzuführen-

den Strategieüberprüfungsprozess entgegengewirkt, der bei Bedarf auch Ad-hoc durch-

geführt wird. Sollten wesentliche Änderungen festgestellt werden, die eine Anpassung

der Geschäftsentscheidungen notwendig machen, wird darauf in angemessener Weise

reagiert.

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LVM-Konzern

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Reputationsrisiko

Das Reputationsrisiko ergibt sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufs des Unter-

nehmens infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kunden,

Geschäftspartnern, Behörden). Dieses Risiko kann sich durch verschiedene Ursachen

verwirklichen. So kann jede Maßnahme, jedes bestehende oder neue Geschäft und jedes

Produkt direkt oder indirekt zu einem Ansehensverlust führen. Aus einem solchen Anse-

hensverlust könnten sich auch finanzielle Verluste für die LVM Versicherung ergeben.

Mit vielfältigen Maßnahmen wird dazu beigetragen, dass sich dieses Risiko nicht ver-

wirklicht. Insbesondere durch eine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Verabschiedung

von kommunikativen Verhaltensgrundsätzen sowie einem Reaktionsmanagement wird

den Reputationsrisiken begegnet. Darüber hinaus wurden zahlreiche Aktivitäten unter-

nommen, um das positive Image der LVM Versicherung in der öffentlichen Wahrneh-

mung weiter zu stärken. Hierzu zählen etwa die regelmäßige Kommunikation aktueller

Ereignisse und Geschäftsentwicklungen oder die Unterstützung und Berichterstattung

über gesellschaftliche und soziale Projekte.

Risiken aus dem Bank- und Leasinggeschäft

Die LVM Versicherung ist Alleinaktionär und strategischer Partner der Augsburger Akti-

enbank AG (AAB). Die AAB ist Abwicklungspartner für Vermögensverwalter sowie Fi-

nanzdienstleister und im Wertpapiergeschäft eine unabhängige Schnittstelle zu den

Kapitalanlagegesellschaften. Neben der Spezialisierung auf Order- und Verwahrdienst-

leistungen im Wertpapiergeschäft bietet die AAB weitere Produkte im Bereich der Geld-

anlage und Finanzierungen. Zudem betreibt die AAB über ihre Tochtergesellschaft AAB

Leasing GmbH ein entsprechendes Leasinggeschäft mit Mobilien für gewerbliche Kun-

den sowie Freiberufler/Selbstständige. Die AAB Leasing GmbH ist über einen Dienstleis-

tungsrahmenvertrag in das Risikomanagementsystem der AAB eingebunden. Durch die

Marke netbank wird das klassische Bank- und Depotgeschäft ergänzt. Die Risikocontrol-

lingfunktion der AAB-Gruppe ist in der Abteilung Risikocontrolling der AAB angesiedelt.

Durch die Kooperation mit der AAB-Gruppe ist es der LVM Versicherung möglich, ihren

Kunden im Rahmen des ganzheitlichen Beratungsansatzes attraktive Versicherungs- und

Bankprodukte anzubieten. Das Risikomanagementsystem der AAB-Gruppe wurde durch

die Geschäftsleitung der AAB nach den aufsichtsrechtlichen Anforderungen der Ban-

kenaufsicht (BaFin-Rundschreiben 09/2017 (BA) – Mindestanforderungen an das Risi-

komanagement – MaRisk) eingerichtet. Entsprechend hat die AAB-Gruppe ein internes

Kontrollverfahren eingerichtet, das aus dem internen Kontrollsystem (IKS), einer inter-

nen Compliance-Funktion und der internen Revision besteht. Der Risikomanagement-

prozess bei der AAB-Gruppe erfolgt strukturiert auf Basis von branchenspezifischen

definierten Risikosteuerungs- und Risikocontrollingprozessen. Die Risikotragfähigkeit der

AAB-Gruppe wird durch turnusmäßige Risikotragfähigkeitsberechnungen in der norma-

tiven und ökonomischen Perspektive überprüft. Darauf aufbauend ist ein Limitsystem

mit vordefinierten Frühwarn- und Eskalationsstufen zur Überwachung der Unterneh-

mensziele eingerichtet worden.

Bei wesentlichen Veränderungen der Risikolage der AAB werden sowohl der Vorstand

als auch die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance der LVM Versicherung zeitnah

darüber informiert. Zudem lässt sich der Aufsichtsrat der AAB, zu dem auch Vorstands-

mitglieder der LVM Versicherung zählen, regelmäßig über die Geschäftsentwicklungen

berichten. Ergänzend besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen wichtigen Schlüssel-

funktionen der AAB-Gruppe und der LVM Versicherung. Die AAB ist Mitglied im Kon-

zern-Risikokomitee sowie im Konzern-Compliancekomitee der LVM Versicherung.

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LVM-Konzern

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Derivative Finanzinstrumente

Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgte ausschließlich im Rahmen der

Gesamtanlagestrategie unter Berücksichtigung der Vorschriften des §15 Abs. 1 VAG

sowie der internen Kapitalanlagerichtlinie.

Für die Absicherung gegen einen weiteren Zinsrückgang und zur Verringerung des Wie-

deranlagerisikos der nächsten Jahre wurde für LVM-Leben eine Verlängerung der Durati-

on beschlossen. Die Umsetzung dieser Risikomanagementmaßnahme erfolgte über den

Abschluss von Vorkäufen auf Namenspapiere. Diese Namenspapiere weisen Ratings von

AAA und AA auf. Insgesamt bestanden per 31.12.2019 Vorkäufe auf Namenspapiere mit

einem Volumen von 684,1 Mio. €. Die unsaldierte Bewertungsreserve dieser Vorkäufe

betrug am Bilanzstichtag 3,4 Mio. €. Unsaldierte stille Lasten bestanden zum Stichtag in

Höhe von 26,5 Mio. €. Der beizulegende Zeitwert der Vorkäufe auf Namenspapiere wur-

de unter Berücksichtigung risikoadäquater Renditekurven berechnet. Die Abnahmever-

pflichtungen zum Fälligkeitszeitpunkt der Vorkäufe werden durch zu erwartende

Liquiditätszuflüsse sichergestellt. Ein steigendes Zinsniveau würde bei den Vorkaufsposi-

tionen zum Ausweis höherer stiller Lasten führen. Die Rentenpapiere werden dem Anla-

gevermögen zugeordnet, so dass ein Zinsanstieg nicht zur Bildung einer

Drohverlustrückstellung bzw. nach Valutierung des Vorkaufs nicht zu einer Abschreibung

der Papiere führt. Zur Diversifikation des Kontrahentenrisikos wurden die Vorkäufe mit

fünf verschiedenen Kontrahenten, die alle ein Investment-Grade-Rating haben, durch-

geführt. Weitere derivative Finanzinstrumente (Optionen, Termingeschäfte, Swaps) wur-

den im Direktbestand nicht erworben.

Zusammenfassung der gesamten Risikosituation

Zusammenfassend ist festzustellen, dass aus den genannten Bereichen keine wesentli-

chen Risiken bestehen, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ernsthaft ge-

fährden.

Die Solvenz- und Mindestkapitalanforderung zum Bilanzstichtag sind nach vorläufigen

Zahlen mehrfach mit Eigenmitteln überdeckt.

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LVM-Konzern

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Prognosebericht

Gesamtwirtschaft Aufgrund zunehmender Risiken hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die Wachs-

tumsprognosen für 2020 um 0,1 %-Punkte auf nun 3,3 % nach unten revidiert. Protekti-

onistische Tendenzen, soziale Unruhen in einigen Emerging Markets und eine

zunehmende Gefahr, dass das Coronavirus den globalen Handel und damit die Weltwirt-

schaft empfindlich schwächt, belasten die wirtschaftliche Entwicklung. Die geringere

Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft wurde insbesondere durch niedrige Wachs-

tumserwartungen in den Emerging Markets bedingt. Insbesondere für Indien wurde

aufgrund eines starken Nachfragerückgangs die Wachstumsprognose um 1,2 %-Punkte

nach unten revidiert. Auch die Wachstums-prognose in der Eurozone wurde leicht nach

unten angepasst. Damit erwartet der IWF aktuell ein Wachstum von 1,3 % für das Jahr

2020. Die leicht schwächeren Wachstumserwartungen für die Eurozone sind insbeson-

dere durch niedrigere Wachstumsprognosen in Spanien und Deutschland bedingt. Für

Deutschland wird eine Wachstumsrate von 1,1 % erwartet. Diese ist damit 0,1 %-Punkte

geringer als noch im Herbst letzten Jahres. Grund dafür ist insbesondere die für

Deutschland bedeutende, jedoch aktuell schwächelnde Industrie. Die insgesamt jedoch

gute wirtschaftliche Lage mit einem Höchststand der Erwerbstätigkeit und steigenden

Löhnen sollte sich auch in 2020 stützend auf die Beitragsentwicklung der Versiche-

rungswirtschaft auswirken.

Versicherungs- und Finanzwirtschaft Der ifo-Geschäftsklimaindex der deutschen Versicherungswirtschaft hat sich im abge-

laufenen Jahr leicht verringert, verbleibt jedoch weiterhin auf einem überdurchschnittli-

chen Niveau (+26,3 nach +33,5). Die aktuelle Geschäftslage schätzen die befragten

Versicherungsunternehmen noch einmal besser ein als im Vorjahr (+39,9 nach +31,7).

Gleichzeitig fiel die Erwartungshaltung der befragten Versicherer für die Geschäftsent-

wicklung im kommenden Jahr weniger optimistisch aus (+13,6 nach +35,2) – ein Früh-

indikator für eine voraussichtlich schwächere Geschäftsentwicklung im kommenden

Jahr.

Die geringere Erwartungshaltung findet sich auch in den prognostizierten Beitragsein-

nahmen des GDV für das Geschäftsjahr 2020 wieder. Der GDV geht von einer Steigerung

der Beitragseinnahmen im Gesamtmarkt von 1,8 % aus. Die Lebensversicherung wird

laut der Prognose vom GDV aufgrund eines soliden Anstiegs im Einmalbeitragsgeschäft

von voraussichtlich 3,5 % insgesamt einen Beitragsanstieg von 1,3 % erzielen. Die lau-

fenden Beiträge in der Lebensversicherung werden voraussichtlich auf Vorjahresniveau

verharren. In der privaten Krankenversicherung wird für 2020 mit einem Wachstum von

2,0 % gerechnet. Bei den prognostizierten Beitragseinnahmen der Schaden- und Unfall-

versicherer rechnet der GDV mit einem Wachstum von 2,5 %.

Wie bereits in 2019 bleibt auch im laufenden Jahr 2020 das Niedrigzinsumfeld eine der

größten Herausforderungen für die Versicherungs- und Finanzwirtschaft. Die schwächer

werdende Konjunktur lässt eine Abkehr der Europäischen Zentralbank von ihrer extrem

expansiven Geldpolitik unwahrscheinlicher werden. So wird die EZB den Zinssatz für die

Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazili-

tät unverändert bei 0,00 % bzw. 0,25 % belassen. Der Zinssatz der Einlagenfazilität wird

Quelle: Jahreswirtschaftsbericht; 2020 Prognose

Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts

1,0

2,0

2,5

0,5

0,0

in %

2016 2017 2018 2019 2020

1,5

Beitragswachstum derVersicherungswirtschaft

4,0

6,0

8,0

2,0

0,02016 2017 2018 2019 2020

Quelle: GDV; 2019/2020 Prognose

in %

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LVM-Konzern

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um 10 Basispunkte auf -0,50 % gesenkt. Der EZB-Rat geht inzwischen davon aus, dass

die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben

werden, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum

deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe aber unter 2 % liegt und dass

sich diese Annäherung in der Dynamik der Kerninflation durchgängig widerspiegelt.

Zu Beginn des Jahres 2020 sagte die Mehrheit der Aktienstrategen der großen Bank-

häuser einen Anstieg des Börsenindizes DAX von 4,05 % voraus. Aufgrund der Entwick-

lungen durch den Coronavirus (COVID-19) sind seit Februar 2020 keine verlässlichen

Kapitalmarktprognosen mehr möglich.

Geschäftsentwicklung LVM-Konzern

Die Umsetzung der Unternehmensstrategie im Jahr 2019 hatte weiterhin sehr positive

Effekte zur Folge. Die Wachstumsprognose aus dem Vorjahr mit 3,6 % konnte übertrof-

fen werden. Daher rechnet der LVM-Konzern damit, diese positive Entwicklung auch in

2020 fortzusetzen und sich von der insgesamt eher schwach prognostizierten Markt-

entwicklung absetzen zu können.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der LVM-Konzern mit einem Beitragsanstieg von

3,6 %, der oberhalb des aktuell vom GDV prognostizierten Marktwachstums von 1,8 %

liegt. Damit dürfte der strategische Wachstumskurs auch im laufenden Jahr gehalten

werden.

Nach dem sehr guten Konzernergebnis des Jahres 2019, das die Erwartungen des Vorjah-

res übertroffen hat, rechnet der LVM-Konzern für das Jahr 2020 mit einem guten Jah-

resverlauf. Sofern auf der Schadenseite keine außergewöhnlichen Ereignisse oder

Schadenshäufungen zu verzeichnen sein werden, dürfte das versicherungstechnische

Ergebnis vor Rückversicherung und Schwankungsrückstellung zwar unterhalb des Wer-

tes aus dem sehr guten Jahr 2019 aber trotzdem auf einem sehr guten Niveau liegen.

Das nichtversicherungstechnische Ergebnis wird geringfügig oberhalb des Vorjahres

erwartet. Daraus ergibt sich in Summe ein deutlicher Rückgang des erwarteten Konzern-

jahresüberschusses im Vergleich zum sehr guten Vorjahr.

Schaden- und Unfallversicherung

Der LVM a.G. rechnet für 2020 mit einem Anstieg der gebuchten Beitragseinnahmen um

4,2 % und liegt damit über den Erwartungen des GDV für den Markt der Schaden- und

Unfallversicherer in Höhe von +2,5 %, jedoch leicht unter dem realisierten Wachstum

von 5,2 % aus 2019. So können voraussichtlich erneut Marktanteile hinzugewonnen und

die Position unter den 10 größten Erstversicherern Deutschlands im Schaden-

/Unfallgeschäft gestärkt werden.

Insbesondere in der Sachversicherung wird für 2020 erneut mit sehr hohen Beitragsstei-

gerungen von rund 7,9 % gerechnet. Der Haupttreiber für dieses Wachstum wird die

sehr gute Vertriebsleistung im Bereich der Sachversicherung sein, insbesondere im Ge-

werbegeschäft. So rechnet der LVM a.G. damit, das sehr hohe Produktionsniveau der

letzten Jahre halten zu können. Das Wachstum der größten Kompositsparte Kraftfahrt

wird für 2020 mit rund 2,4 % prognostiziert und damit unter dem Wachstumsniveau

von 3,9 % aus dem Jahr 2019. In der ertragsstarken Sparte Haftpflicht wird für 2020 mit

einem Wachstum der Beitragseinnahmen von rund 2,9 % gerechnet. Im Vergleich zum

Vorjahr (+4,5 %) schwächt sich das Wachstum damit voraussichtlich ab. Dennoch würde

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LVM-Konzern

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die Sparte damit erneut stärker als der Markt wachsen, welcher laut der Prognose vom

GDV um 1,5 % wachsen wird. Für die gesamte Sparte Unfall wird mit einem Anstieg der

Beitragseinnahmen von 3,9 % gerechnet, was deutlich oberhalb der Marktprognose von

+1,0 % liegt. Im Vergleich zum Vorjahr wird die Wachstumsdynamik in der Unfallversi-

cherung jedoch geringfügig zurückgehen. Die Sparte Rechtsschutz rechnet nach dem

sehr guten Beitragswachstum im abgelaufenen Jahr von 5,5 % in 2020 mit einem noch

einmal leicht stärkeren Wachstum von 5,7 %, welches deutlich oberhalb der Marktprog-

nose des GDV von +2,5 % liegt.

Auf der Schadenseite wird für das Jahr 2020 aufgrund des moderaten Schadenjahrs

2019 aktuell mit einem deutlich höheren Anstieg als im Vorjahr für den LVM a.G. ge-

rechnet. Da diese in starkem Maße von einer Vielzahl externer Einflussfaktoren abhängig

ist, besteht über den Schadenverlauf jedoch naturgemäß große Unsicherheit. Auf der

Kostenseite (Personal- und Sachkosten) wird mit einem Anstieg leicht oberhalb der

Wachstumsrate aus dem Vorjahr gerechnet. In Summe wird ein gutes versicherungs-

technisches Ergebnis erwartet, welches vor Rückversicherungsergebnis jedoch deutlich

unterhalb des sehr hohen Werte aus dem Jahr 2019 liegt.

Lebens- und Krankenversicherung

In der Lebensversicherung wird den großen Herausforderungen für die deutschen Le-

bensversicherer wie beispielsweise dem schwierigen Kapitalmarktumfeld mit den von der

EZB niedrig gehaltenen Zinsen oder den hohen Eigenkapitalanforderungen durch Sol-

vency II u. a. durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Produktpalette

begegnet. Dabei wird der Fokus auf kapitalschonende Produkte wie fondsgebundene

Rentenversicherungen oder biometrische Produkte gelegt. Die bisherigen Maßnahmen

haben sich dabei als äußerst erfolgreich erwiesen. LVM-Leben positioniert sich als Rund-

umversicherer und zuverlässiger Ansprechpartner für sämtliche Versicherungsfragen zu

den Themen Risikoabsicherung und Altersvorsorge.

Neben attraktiven Produkten bietet die Lebensversicherung ihren Kunden außerdem

trotz des historisch niedrigen Zinsniveaus eine gute Gesamtverzinsung von bis zu 3,15 %.

Unter diesen Voraussetzungen wird von einer Neugeschäftsentwicklung ausgegangen,

die im Wesentlichen auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2019 liegt.

Mit Blick auf Solvency II zeigen Projektionsrechnungen auf Basis der bestehenden Pla-

nung ,trotz des anhaltenden Niedrigzinsszenarios, eine solide Entwicklung der Sicher-

heitslage in Form einer guten Eigenmittelausstattung und lassen, trotz eines

voraussichtlich starken Anstiegs der Zinszusatzreserve, eine positive Bedeckung der

Eigenmittelanforderungen nach Solvency II auch in der Zukunft erwarten.

Insgesamt rechnet die Lebensversicherung für 2020 mit einem Anstieg der Beitragsein-

nahme in einer Größenordnung von 1,4 %.

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle werden, bedingt durch die Bestandsstruktur,

voraussichtlich leicht ansteigen. Bei den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

gehen wir für das Jahr 2020 von einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr aus.

Die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung ist bei LVM-Leben abhängig

von der Zinsentwicklung am Kapitalmarkt. Vor diesem Hintergrund und den höheren

Aufwendungen für Versicherungsfälle rechnet die Gesellschaft aktuell mit einem Rück-

gang der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung gegenüber dem Vorjahr.

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LVM-Konzern

39

Die veränderte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen hat dazu geführt, dass in

der Krankenversicherung zum 1.1.2020 Beitragsanpassungen vorgenommen wurden.

Aufgrund dieser Beitragsanpassungen rechnet LVM-Kranken in diesem Jahr wiederum

mit einem positiven Schadenergebnis. Mit weiteren Beitragsanpassungen für das lau-

fende Geschäftsjahr ist lediglich teilweise in den branchenweit einheitlichen Basistarifen

zu rechnen.

Die Diskussion um die Einführung einer Bürgerversicherung mit den damit verbundenen

Unsicherheiten ist vermutlich zumindest bis zur nächsten Bundestagswahl beendet.

Im Bereich der Zusatzversicherung zur GKV bietet LVM-Kranken ihren Kunden mit ihrem

Tarifwerk und ihrem Kooperationspartner hkk eine hohe Flexibilität mit bedarfsgerech-

ten Wahlmöglichkeiten. Dieser Wettbewerbsvorteil wird auch dem Zusatzversicherungs-

geschäft von LVM-Kranken weitere Impulse geben.

Für das Jahr 2020 erwartet LVM-Kranken aufgrund der im Vergleich zu den Vorjahren

höheren Beitragsanpassungen einen Anstieg der Beitragseinnahmen von über 5 %.

Auf der Kostenseite wird mit einem Anstieg leicht unterhalb desjenigen bei den Bei-

tragseinnahmen gerechnet.

In Summe erwartet die Gesellschaft für die Zuführung zur Rückstellung für Beitrags-

rückerstattung nach der sehr hohen Zuführung im Berichtsjahr eine deutliche Verringe-

rung im Vergleich zum Vorjahr.

Bank-, Leasing- und sonstiges Finanzdienstleistungsgeschäft

Trotz positiver wirtschaftlicher Prognosen für den Kernmarkt Deutschland bleiben in

2020 die Rahmenbedingungen für die Augsburger Aktienbank weiter sehr schwierig.

Neben der anhaltenden Niedrigzinspolitik der EZB begegnet der Augsburger Aktien-

bank AG die Erwartung der Kunden hinsichtlich einer stärkeren Digitalisierung. Der

sich insgesamt beschleunigende technologische Wandel der Finanzdienstleistungs-

branche verbunden mit dem gleichzeitigen Umsetzungsdruck von Regulierungsvor-

schriften erfordert weiter anhaltende Investitionen.

Aufgrund der anhaltend niedrigen Einlagezinsen werden weiterhin alternative An-

lageformen zu Sparprodukten - beispielsweise Wertpapiere und insbesondere Fonds

- im Angebotsfokus für den Kunden stehen. Der Partnervertrieb konzentriert sich in

2020, trotz der anhaltenden Konsolidierung des Vermittlermarkts, weiter auf den

Ausbau des Wertpapiergeschäfts; bei Immobiliendarlehen wird mit einem stabilen

Neugeschäft gerechnet. Tages- und Festgeldeinlagen werden nicht mehr aktiv an-

geboten.

Die anhaltend positive Entwicklung der AAB Leasing GmbH wird sich voraussichtlich

auch in 2020 sowie in den Folgejahren in einem erheblichen Ergebnisbeitrag für die AAB

Gruppe widerspiegeln.

Die LVM Finanzdienstleistungen GmbH wird sich bei ihren vertrieblichen Aktivitäten

auf die Kernbereiche Investmentanlagen und Immobilienfinanzierungen konzentrie-

ren. In diesen Bereichen ist insbesondere angesichts des aktuellen Marktumfelds mit

einer Fortführung der positiven Entwicklung der Vorjahre zu rechnen.

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LVM-Konzern

40

Beide Produkte profitieren weiterhin vom niedrigen Zinsniveau. Dennoch wird auf-

grund von Anpassungen in der konzerninternen Geschäftsabwicklung mit einem

geringeren Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.

Das Ergebnis im Bank-, Leasing- und sonstigen Finanzdienstleistungsgeschäft wird vo-

raussichtlich leicht unterhalb des Ergebnisses von 2019 liegen.

Kapitalanlagen Für 2020 erwarten wir eine Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe und einen

weiter robusten privaten Konsum. Helfen sollte die historisch hohe Beschäftigung

mit Lohnsteigerungen und auch eine moderat expansivere Fiskalpolitik. Unser Ba-

sisszenario beinhaltet keine Eskalation geopolitischer Risiken, zum Beispiel im Mitt-

leren Osten oder in China. Gleichzeitig sind diese Risiken hoch.

Aktienmärkte und andere Risikoanlageklassen sind, nach den Kursgewinnen der

letzten zwölf Monate und gemessen an traditionellen Bewertungsmaßstäben, eher

teuer. Gestützt werden sie weiterhin durch niedrige Zinsen und die Liquidität der

Notenbanken. Die Zinsen verharren in unserem Basisszenario auf in etwa dem aktu-

ellen Niveau.

Wir erwarten für das Kalenderjahr 2020 ein handelsrechtliches Kapitalanlageergebnis,

welches deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt.

Vertrieb und Service Die LVM Versicherung setzt beim Vertrieb Ihrer Versicherungs- und Finanzdienstleis-

tungsprodukte auch weiterhin auf ihre qualifizierten, bundesweit tätigen Vertrauensleu-

te und deren Mitarbeitenden und wird ihr Profil als Serviceversicherer noch weiter

schärfen. Dafür setzt die LVM zukünftig noch stärker auf den Ausbau der persönlichen

Vertrauensbeziehung zwischen ihren Agenturen und ihren Kunden.

Wichtige Grundlagen für eine persönliche Vertrauensbeziehung sind neben regelmäßi-

gen Kontakten zwischen den Kunden und Agenturen ein hervorragender persönlicher

und digitaler Service sowie eine bedarfsgerechte Beratung unter Berücksichtigung der

persönlichen Situation des Kunden. Zur Weiterentwicklung der Vertrauensbeziehung

wird die LVM Versicherung die Kundenkontakte noch konsequenter auf die Agenturen

fokussieren. So wird die Kontakthäufigkeit zwischen den Agenturen und den Kunden

weiter gesteigert. Der weitere Personalausbau in Agenturen wird ebenfalls die Betreu-

ungsqualität und –intensität für die Kunden verbessern. Der Ausbau der Vertrauensbe-

ziehung wird gefördert, indem die LVM Versicherung ihre Vertrauensleute dabei

bestmöglich im LVM-Serviceverbund unterstützt. Der angestellte Außendienst bietet

neben der fachlichen und verkäuferischen Unterstützung verstärkt Beratungsleistungen

zur entsprechenden strategischen Weiterentwicklung der Agenturen. Der Innendienst

unterstützt die Agenturen durch kunden- und vertriebsorientierte Prozesse, Fachkompe-

tenz bei der Beratung und ein erweitertes Angebot an Servicedienstleistungen für Agen-

turen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor dabei ist auch das gemeinsame IT-System des Innen-

und Außendienstes, das „LVM-Anwendungssystem (LAS)“.

Auch durch die konsequente Nutzung digitaler Möglichkeiten wird die strategische

Ausrichtung weiter vorangetrieben. Beispielsweise werden die bisherigen digitalen Kon-

taktmöglichkeiten über lvm.de, die LVM-App und die Homepage unserer Vertrauensleute

noch enger verzahnt werden, um den Kunden eine möglichst kanalübergreifende

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LVM-Konzern

41

Kommunikation mit ihren Vertrauensleuten zu gewährleisten. Ergänzt werden diese

Kommunikationsmöglichkeiten durch Chatfunktionen auf unserer Homepage, Messen-

ger-Dienste und einer optimierten Online-schadensmeldung. Zusätzlich soll durch die

Zuschaltung von Experten aus dem Innendienst und dem angestellten Außendienst per

Videoübertragung die bestmögliche Beratung unserer Kunden erreicht werden. Im Er-

gebnis haben die Kunden bei der LVM Versicherung einen persönlichen Ansprechpartner

vor Ort, der sich vertrauensvoll um sie kümmert – persönlich und digital. So bietet die

LVM einen echten Mehrwert für ihre Kunden und wird sich von den Mitbewerbern dif-

ferenzieren.

Passend zu dieser Ausrichtung wird die LVM Versicherung auch weiterhin zu ihrem kla-

ren Bekenntnis zum gegenseitigen Ausschließlichkeitsvertrieb stehen. Mit diesem Allein-

stellungsmerkmal tritt die LVM Versicherung auch in 2020 an, um den Ausbau des

Vertriebs weiter voranzutreiben. Auch die vom Bundesverband der selbstständigen Versi-

cherungskaufleute e. V. im Rahmen eines Ratings bestätigte exzellente Zufriedenheit der

Vertrauensleute wird im schwierigen Wettbewerb um Agenturen und Vertriebskräfte ein

wichtiger Vorteil sein.

Der Prognosebericht enthält naturgemäß zukunftsbezogene Aussagen. Diese basieren

auf aktuellen Einschätzungen und sind daher mit Ungewissheiten und Unsicherheiten

behaftet.

Einschränkungen zu den Aussagen im Prognosebericht durch die Corona-Pandemie

Die Unsicherheit ist aktuell durch das Coronavirus (COVID-19) und die damit zusam-

menhängenden Auswirkungen zusätzlich erhöht. Die tatsächlich eintretenden Ereignisse

könnten hierdurch deutlicher von den Prognosen abweichen.

Dank Die LVM Versicherung dankt ihren über 3,6 Millionen Kundinnen und Kunden für das im

Geschäftsjahr 2019 entgegengebrachte Vertrauen. Sie wird auch weiterhin alles daran

setzen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen und den Kundinnen und Kunden erstklassige

Dienstleistungen rund um die Themen Versicherungen, Vorsorge und Finanzdienstleis-

tungen anzubieten.

Die LVM Versicherung dankt ebenfalls ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihren

selbstständigen Vertrauensleuten und deren Angestellten sowie den Rückversicherern,

Banken und Kooperationspartnern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

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LVM KonzernJahresabschluss zum 31. Dezember 2019

Inhalt

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

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LVM-Konzern

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Aktiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019

2019

2019

2019

2019

2018

A. immaterielle Vermögensgegenstände

I. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 24.368.972 17.776.676

II. Geschäfts- oder Firmenwert 5.034.657 -

III. geleistete Anzahlungen 6.504.666 4.962.178

35.908.295 22.738.854

B. Kapitalanlagen

I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 465.644.938 399.345.501

II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und

Beteiligungen

1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 171.202.483 175.879.517

2. Beteiligungen 863.622.671 733.472.701

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 205.845.438 226.886.623

1.240.670.592 1.136.238.841

III. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen

und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 4.581.907.141 6.058.618.956

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere

festverzinsliche Wertpapiere 4.029.185.366 3.459.829.737

3. Hypotheken-, Grundschuld- und

Rentenschuldforderungen 1.571.424.545 1.430.374.298

4. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 4.700.255.294 4.405.735.707

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 3.120.708.513 2.080.977.309

c) Darlehen und Vorauszahlungen auf

Versicherungsscheine 5.704.192 6.650.767

d) übrige Ausleihungen 48.679.804 126.598.980

7.875.347.802 6.619.962.763

5. Einlagen bei Kreditinstituten 112.826.927 128.400.000

6. andere Kapitalanlagen 347.980.077 327.844.844

18.518.671.858 18.025.030.598

20.224.987.387 19.560.614.940

C. Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern

und Arbeitgebern

I. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von

Arbeitnehmern und Arbeitgebern 696.064.928 610.174.694

II. sonstiges Vermögen 115.556 673.315

696.180.485 610.848.009

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2019

2019

2019

2019

2018

D. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 190.770.707 140.097.315

E. Forderungen

I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen

Versicherungsgeschäft an:

1. Versicherungsnehmer

a) fällige Ansprüche 130.671.675 122.708.026

b) noch nicht fällige Ansprüche 78.931.537 69.692.639

209.603.212 192.400.665

2. Versicherungsvermittler 14.152.942 18.904.411

223.756.153 211.305.076

II. Abrechnungsforderungen aus dem

Rückversicherungsgeschäft

davon gegen Beteiligungen 41.671 € (Vj. 41.316 €) 18.728.712 33.636.971

III. Forderungen an Kunden aus dem Kreditgeschäft 303.437.217 317.604.851

IV. Forderungen an Kunden aus dem Leasinggeschäft 342.187.803 317.551.875

V. sonstige Forderungen

davon gegen Beteiligungen 3.282.467 € (Vj. 739.665 €) 56.574.273 59.566.532

944.684.159 939.665.305

F. sonstige Vermögensgegenstände

I. Sachanlagen und Vorräte 42.285.501 44.313.174

II. Leasingvermögen 344.052.430 336.758.733

III. laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und

Kassenbestand 229.838.786 315.311.907

IV. andere Vermögensgegenstände 32.006.234 30.660.384

648.182.951 727.044.199

G. Rechnungsabgrenzungsposten

I. abgegrenzte Zinsen und Mieten 135.406.006 128.293.828

II. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 112.573.382 63.652.851

247.979.387 191.946.679

H. aktive latente Steuern

gemäß § 306 HGB 1.669.103 1.404.752

Summe der Aktiva 22.990.362.474 22.194.360.053

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LVM-Konzern

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Passiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

A. Eigenkapital

I. Gewinnrücklagen

1. Verlustrücklage gem. § 193 VAG 573.474.000

Einstellung aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 30.503.000

603.977.000 573.474.000

2. andere Gewinnrücklagen 1.879.838.165

Einstellung des Geschäftsjahres 177.765.954

2.057.604.119 1.879.838.165

II. Bilanzgewinn - -

2.661.581.119 2.453.312.165

B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 1.148.929 1.148.929

C. versicherungstechnische Rückstellungen

I. Beitragsüberträge

1. Bruttobetrag 409.811.720 398.239.458

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 12.195.853 11.150.802

397.615.867 387.088.657

II. Deckungsrückstellung

1. Bruttobetrag 11.791.569.328 11.270.856.195

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 15.586.164 13.956.991

11.775.983.163 11.256.899.204

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

1. Bruttobetrag 3.306.097.931 3.197.302.228

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 367.340.071 428.206.268

2.938.757.860 2.769.095.960

IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattung

1. erfolgsabhängige

Bruttobetrag 805.758.327 759.288.327

2. erfolgsunabhängige

Bruttobetrag 2.180.474 1.769.882

807.938.801 761.058.210

V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 353.790.704 344.019.099

VI. sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

1. Bruttobetrag 24.971.008 22.074.481

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft -105.731 -720.795

25.076.738 22.795.276

16.299.163.134 15.540.956.405

D. pensionsfondstechnische Rückstellungen entsprechend dem Vermögen für

Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern

I. Deckungsrückstellung

1. Bruttobetrag 696.180.485 610.848.009

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LVM-Konzern

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2019

2019

2019

2018

E. versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,

soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird

I. Deckungsrückstellung 190.770.707 140.097.315

F. andere Rückstellungen

I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 31.927.983 29.721.524

II. Steuerrückstellungen 64.011.892 74.819.519

III. sonstige Rückstellungen 231.012.114 202.737.857

326.951.989 307.278.900

G. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung

gegebenen Versicherungsgeschäft 23.600.559 22.271.640

H. andere Verbindlichkeiten

I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen

Versicherungsgeschäft gegenüber

1. Versicherungsnehmern 664.486.902 726.429.685

2. Versicherungsvermittlern 16.115.253 15.246.218

680.602.155 741.675.903

II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 3.132.839 2.228.617

III. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36.401.790 43.582.045

IV. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus dem Bankgeschäft 1.989.545.614 2.264.706.366

V. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden aus dem Leasinggeschäft 1.549.011 2.199.524

VI. sonstige Verbindlichkeiten 69.456.173 52.819.773

davon: 2.780.687.583 3.107.212.228

aus Steuern: 25.185.545 € (Vj. 9.673.963 €)

im Rahmen der sozialen Sicherheit: 247.067 € (Vj. 7.763 €)

I. Rechnungsabgrenzungsposten 8.981.292 9.153.811

J. passive latente Steuern

gemäß § 306 HGB 1.296.677 2.080.650

Summe der Passiva 22.990.362.474 22.194.360.053

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LVM-Konzern

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1. Januar bis 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

I. versicherungstechnische Rechnung für das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft

1. verdiente Beiträge für eigene Rechnung

a) gebuchte Bruttobeiträge 2.579.086.241 2.452.609.158

b) abgegebene Rückversicherungsbeiträge 163.016.425 158.714.424

2.416.069.816 2.293.894.734

c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge -13.681.049 -19.559.635

d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen 1.275.590 615.891

-12.405.459 -18.943.744

2.403.664.357 2.274.950.990

2. technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 13.561.729 13.272.317

3. sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 4.690.224 4.689.587

4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a) Zahlungen für Versicherungsfälle

aa) Bruttobetrag 1.549.494.238 1.524.283.966

ab) Anteil der Rückversicherer 136.742.339 114.105.129

1.412.751.899 1.410.178.838

b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

ba) Bruttobetrag 99.885.319 127.270.472

bb) Anteil der Rückversicherer -60.796.482 12.195.809

160.681.801 115.074.663

1.573.433.700 1.525.253.501

5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen

a) Netto-Deckungsrückstellung 11.299.622 16.168.445

b) sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 2.197.670 853.381

13.497.292 17.021.826

6. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 107.011 2.843.992

7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb 663.050.832 632.327.641

b) davon ab:

erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 27.180.352 29.806.421

635.870.480 602.521.221

8. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 13.496.185 12.998.275

9. Zwischensumme 185.511.641 132.274.080

10. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen -9.771.605 40.635.198

11. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 175.740.036 172.909.278

Gewinn- und Verlustrechnung

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LVM-Konzern

49

2019

2019

2019

2018

II. versicherungstechnische Rechnung für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft

1. verdiente Beiträge für eigene Rechnung

a) gebuchte Bruttobeiträge 1.189.411.733 1.168.413.834

b) abgegebene Rückversicherungsbeiträge 8.942.914 8.932.780

1.180.468.819 1.159.481.054

c) Veränderung der Nettobeitragsüberträge 1.878.248 -1.742.082

1.182.347.068 1.157.738.972

2. Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung 42.521.724 18.528.502

3. Erträge aus Kapitalanlagen

a) Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3.105.407 2.872.880

b) Erträge aus Beteiligungen 20.459.852 23.961.263

c) Erträge aus anderen Kapitalanlagen

ca) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.281.232 6.241.157

cb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 350.849.616 374.576.317

357.130.848 380.817.474

d) Erträge aus Zuschreibungen 40.602.788 8.537.756

e) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 104.246.761 113.216.502

525.545.656 529.405.874

4. nichtrealisierte Gewinne aus Kapitalanlagen 92.162.949 4.298.146

5. sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 11.649.060 5.478.313

6. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a) Zahlungen für Versicherungsfälle

aa) Bruttobetrag 836.159.948 781.912.744

ab) Anteil der Rückversicherer 3.590.757 3.830.421

832.569.192 778.082.323

b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

ba) Bruttobetrag 9.048.056 8.331.288

bb) Anteil der Rückversicherer -69.716 -121.675

9.117.772 8.452.962

841.686.963 786.535.286

7. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen

a) Deckungsrückstellung

aa) Bruttobetrag 645.419.378 423.624.797

ab) Anteil der Rückversicherer 1.629.173 -1.167.857

643.790.205 424.792.654

b) sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 83.792 6.700

643.873.996 424.799.354

8. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 171.137.656 100.165.791

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LVM-Konzern

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2019

2018

9. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

a) Abschlussaufwendungen 87.373.243 79.162.569

b) Verwaltungsaufwendungen 22.267.829 22.968.907

109.641.072 102.131.476

c) davon ab:

erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 2.732.778 4.504.342

106.908.294 97.627.134

10. Aufwendungen für Kapitalanlagen

a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen,

Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 8.478.443 8.131.527

b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 29.009.126 56.334.901

c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 602.927 147.728.686

38.090.495 212.195.114

11. nicht realisierte Verluste aus Kapitalanlagen 1.672.240 51.529.053

12. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 3.260.465 1.577.128

13. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 47.596.348 41.020.948

III. nichtversicherungstechnische Rechnung

1. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung

a) im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft 175.740.036 172.909.278

b) im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft 47.596.348 41.020.948

223.336.383 213.930.225

2. Erträge aus Kapitalanlagen, soweit nicht unter II. 3 aufgeführt

a) Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 12.846.157 14.622.455

b) Erträge aus Beteiligungen 30.151.942 35.919.569

c) Erträge aus anderen Kapitalanlagen

ca) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.927.118 18.941.276

cb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 101.493.666 128.637.745

121.420.783 147.579.021

d) Erträge aus Zuschreibungen 25.791.663 11.446.656

e) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 22.860.439 11.287.942

213.070.984 220.855.643

3. Aufwendungen für Kapitalanlagen, soweit nicht unter II. 10 aufgeführt

a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen,

Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 17.144.664 15.013.870

b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 45.770.796 70.889.198

c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 944.356 708.118

63.859.815 86.611.185

149.211.169 134.244.457

4. technischer Zinsertrag -13.561.729 -13.272.317

135.649.440 120.972.140

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5. Ergebnis aus dem Bank-, Leasing- und sonstigen

Finanzdienstleistungsgeschäft

a) Zinserträge 42.041.964 44.905.310

b) Zinsaufwendungen 1.318.299 1.250.014

40.723.666 43.655.296

c) Leasingerträge 113.479.866 110.352.067

d) Leasing- und Mietkaufaufwendungen 12.365.034 8.028.184

101.114.832 102.323.883

e) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.420.877 1.510.737

f) laufende Erträge aus Beteiligungen 62.127 55.224

1.483.004 1.565.961

g) Provisionserträge 98.564.606 94.789.895

h) Provisionsaufwendungen 74.993.651 72.438.207

23.570.955 22.351.688

i) Nettoertrag oder Nettoaufwand aus Finanzgeschäften -3.037 -65

j) sonstige betriebliche Erträge 4.257.921 2.810.292

k) allgemeine Verwaltungsaufwendungen 82.745.382 84.012.443

l) Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle

Anlagewerte und Sachanlagen

la) Abschreibungen auf Leasingvermögen 82.664.579 84.101.651

lb) Abschreibungen auf selbstgenutzte Anlagen 2.801.849 2.711.152

85.466.427 86.812.802

m) sonstige betriebliche Aufwendungen 1.454.620 1.615.306

n) Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und

bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kredit- und Leasinggeschäft 13.506.196 12.158.645

o) Erträge aus Zuschreibungen auf Forderungen und bestimmten

Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kredit- und Leasinggeschäft

oa) sonstige Erträge aus Zuschreibungen auf Forderungen und

bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kredit- und Leasinggeschäft 2.693.425 1.155.995

ob) Erträge aus der Auflösung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken - -

2.693.425 1.155.995

-10.812.771 -11.002.649

p) Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen und wie

Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 10.055 184.077

-9.321.806 -10.552.068

6. sonstige Erträge 23.970.052 19.790.519

7. sonstige Aufwendungen 54.473.699 48.175.082

-30.503.647 -28.384.564

8. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 319.160.371 295.965.734

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 108.560.075 102.243.626

10. sonstige Steuern 1.600.296 1.522.109

110.160.371 103.765.734

11. Konzern-Jahresüberschuss 209.000.000 192.200.000

12. Einstellungen in Gewinnrücklagen

a) in die Verlustrücklage gem. § 193 VAG 30.503.000 29.222.000

b) in andere Gewinnrücklagen 178.497.000 162.978.000

209.000.000 192.200.000

13. Bilanzgewinn - -

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LVM-Konzern

52

Der Konzernabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 341 j ff. in Verbindung mit

§§ 290 ff. des Handelsgesetzbuches sowie den §§ 58 ff. RechVersV aufgestellt. Die Wert-

ansätze der nach RechKredV bilanzierenden Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich

gemäß § 300 Abs. 2 Satz 3 HGB bzw. § 308 Abs. 2 Satz 2 HGB im Konzernabschluss bei-

behalten.

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2019 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

1. Periodenergebnis 209.000 192.200

2. Zunahme/Abnahme der versicherungstechnischen Rückstellungen - netto - 894.213 560.116

3. Zunahme/Abnahme der Depot- und Abrechnungsforderungen 14.908 -9.617

4. Zunahme/Abnahme der Depot- und Abrechnungsverbindlichkeiten 2.233 -1.930

5. Zunahme/Abnahme der sonstigen Forderungen -12.284 -35.815

6. Zunahme/Abnahme der sonstigen Verbindlichkeiten -331.117 30.902

7. Veränderungen sonstiger Bilanzposten, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -638.491 -734.999

8. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge sowie Berichtigungen des Periodenergebnisses -8.239 268.351

9. Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Kapitalanlagen, Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen -125.477 24.051

10. Ertragsteueraufwand/-ertrag 109.364 103.995

11. Ertragsteuerzahlungen -128.676 -118.786

12. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -14.566 278.468

13. Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 2.035 7.730

14. Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen - 323

15. Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis - -602

16. Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -13.517 -7.544

17. Auszahlungen für Investitionen in immateriellen Vermögensgegenständen -17.677 -4.280

18. Einzahlungen aus dem Abgang von Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung 188.516 197.019

19. Auszahlungen für Investitionen in Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung -230.266 -221.331

20. Cashflow aus der Investitionstätigkeit -70.909 -28.685

21. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - -

22. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -85.475 249.784

23. Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 2 31

24. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 315.312 65.497

25. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 229.839 315.312

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2019 Verlust-

rücklage

andere Gewinn- rücklagen

Konzern-jahresüberschuss

übrige neutrale Eigenkapital-

veränderungen

Eigenkapital gemäß

Konzernbilanz

Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. €

Stand am 31.12.2017 544.252 1.709.221 2.253.473 7.378 2.260.851

Konzern-Jahresüberschuss 29.222 162.978 192.200 - 192.200

übrige neutrale Eigenkapitalveränderungen - - - 261 261

Stand am 31.12.2018 573.474 1.872.199 2.445.673 7.639 2.453.312

Konzern-Jahresüberschuss 30.503 178.497 209.000 - 209.000

übrige neutrale Eigenkapitalveränderungen - - - -731 -731

Stand am 31.12.2019 603.977 2.050.696 2.654.673 6.908 2.661.581

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LVM-Konzern

53

Konsolidierungsgrundsätze

In den LVM-Konzernabschluss werden der LVM a.G. sowie alle von ihm unmittelbar oder

mittelbar beherrschten Tochterunternehmen einbezogen. Abschlussstichtag aller einbe-

zogenen Unternehmen ist der 31. Dezember. Die Ansätze, die auf die Anwendung von

Vorschriften für Kreditinstitute beruhen, wurden im Konzernabschluss beibehalten.

Für Unternehmenserwerbe vor dem 1.1.2010 erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der

Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem

anteiligen Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen Konso-

lidierung. Für Unternehmenserwerbe nach dem 31.12.2009 erfolgte die Kapitalkonsoli-

dierung gemäß § 301 Abs. 1 HGB zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des

Tochterunternehmens nach der Neubewertungsmethode. Vermögensgegenstände,

Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten wurden mit dem beizule-

genden Zeitwert angesetzt. Etwaige aus der Erstkonsolidierung resultierende aktivische

Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und werden seit

2016 grundsätzlich über 10 Jahre abgeschrieben.

Die in den Gewinnrücklagen enthaltenen aktivischen und passivischen Unterschiedsbe-

träge haben sich zum Vorjahr nicht verändert. Sie beliefen sich insgesamt auf 0,6 Mio. €

(aktivische) sowie 0,2 Mio. € (passivische).

Der negative Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung entstand aus der erst-

maligen Einbeziehung der Adveq Technology VI GmbH in 2011 (Gj. wie Vj. 1,1 Mio. €).

Der Unterschiedsbetrag ist dem Eigenkapital zuzuordnen.

Die Fremdanteile werden wegen Geringfügigkeit unter den sonstigen Verbindlichkeiten

ausgewiesen.

Die bei den Tochterunternehmen erwirtschafteten Rücklagen, die auf den Konzern

entfallenden Anteile an nicht zur Ausschüttung vorgesehenen Bilanzgewinnen der

einbezogenen Unternehmen sowie die Ergebnisse aus den erfolgswirksamen Konsoli-

dierungsbuchungen erhöhten die Gewinnrücklagen des Konzerns.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden

unter Berücksichtigung zeitlicher Buchungsunterschiede verrechnet. Aufwendungen

und Erträge aus konzerninternen Geschäftsvorfällen wurden grundsätzlich eliminiert.

Auf die Zwischenergebniseliminierung wurde verzichtet, sofern der Leistungsaustausch

zu marktüblichen Bedingungen vorgenommen wurde und Rechtsansprüche von Versi-

cherungsnehmern begründet hat.

Anhang

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LVM-Konzern

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Konsolidierungskreis

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind in der Anteilsliste auf

Seite 63 dargestellt.

Im Geschäftsjahr wurde die LVM Grundbesitz GmbH gegründet und die Baroper Campus

GmbH & Co. KG gekauft.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr grund-

sätzlich unverändert beibehalten.

Die Angaben im Geschäftsbericht erfolgen in Euro. Vermögensgegenstände in ausländi-

scher Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro umge-

rechnet (§ 256 a HGB).

Die Vermögensgegenstände und Schulden der in den Konzernabschluss einbezogenen

Unternehmen wurden gemäß § 308 Abs. 1 HGB einheitlich bewertet. Bilanzierungs- und

Bewertungswahlrechte wurden im Konzernabschluss in Übereinstimmung mit dem

Mutterunternehmen ausgeübt.

Aktiva Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgte mit den Anschaf-

fungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der betriebsge-

wöhnlichen Nutzungsdauer.

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten wurden mit den Anschaffungs-

bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der

vom Verwendungszweck abhängigen Nutzungsdauer, bewertet (§ 253 Abs. 3 Satz 1

HGB). Gegebenenfalls wurden außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3

Satz 5 HGB vorgenommen. Der Bilanzwert der eigengenutzten Grundstücke und Bauten

beträgt 131.582 Tsd. €.

Der Ansatz der Beteiligungen und anderen Kapitalanlagen erfolgte zu (Konzern-) An-

schaffungskosten abzüglich Kapitalrückzahlungen bzw. mit dem niedrigeren beizule-

genden Wert unter Berücksichtigung von Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 HGB.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen wurden at equity nach der Buchwertme-

thode gemäß § 312 Abs. 1 HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Die Unterschieds-

beträge wurden auf der Grundlage der erstmaligen Einbeziehung als assoziiertes

Unternehmen in den Konzernabschluss ermittelt. Eine Anpassung an die konzerneinheit-

liche Bewertung erfolgte nicht. Die Summe der negativen Equity-Werte zum Abschluss-

stichtag beträgt 44,0 Mio. €. Des Weiteren wurde ein assoziiertes Unternehmen nicht

at equity bewertet, da dieses von untergeordneter Bedeutung für die Beurteilung der

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des LVM-Konzerns ist. In den Ausleihungen an

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Ausleihungen an asso-

ziierte Unternehmen von 199,3 Mio. €, davon 161,3 Mio. € nachrangig, enthalten.

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LVM-Konzern

55

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche

Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpa-

piere des Umlauf- und des Anlagevermögens wurden grundsätzlich zu Anschaffungs-

kosten bzw. im Falle einer vorübergehenden oder dauerhaften Wertminderung mit dem

niedrigeren Börsen- oder Marktwert angesetzt. Die Gesellschaften haben im Jahresab-

schluss von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gemäß § 341b Abs. 2 HGB i. V. mit § 253

Abs. 1 und 3 HGB Aktien, Investmentanteile sowie Inhaberschuldverschreibungen wie

Anlagevermögen zu bewerten. Bei Inhaberschuldverschreibungen des Anlagevermögens

werden Differenzbeträge zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbe-

trag gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, Hypothe-

ken, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen, Nullkupon-Anleihen sowie Schuld-

scheinforderungen und Darlehen wurden gemäß § 341 b Abs. 1 HGB i. V. m. § 253 Abs. 3

HGB mit ihren Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen angesetzt. Differenzbeträge

zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden gemäß § 341 c

Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert. Bei Endfälligkeit

entsprechen die Bilanzwerte den Nennwerten. Darlehen und Vorauszahlungen auf Versi-

cherungsscheine wurden mit dem Nennwert abzüglich Tilgungen ausgewiesen.

Namensschuldverschreibungen wurden gemäß § 341 c Abs. 1 HGB mit ihrem Nennwert

bewertet. Agio- und Disagiobeträge wurden durch aktive und passive Rechnungsab-

grenzung über die Laufzeit der Namensschuldverschreibungen verteilt.

Die unter den übrigen Ausleihungen ausgewiesenen nicht börsenfähigen Genussrechte

und Darlehen wurden dem Anlagevermögen zugeordnet und zu Anschaffungskosten

bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Zinsansprüche aus Genussrechten und einer stillen Beteiligung wurden phasengleich

vereinnahmt, soweit die Voraussetzungen erfüllt waren.

Im Konzern wurde von der Möglichkeit, Wertpapiere nach den für das Anlagevermögen

geltenden Vorschriften (§ 341 b Abs. 2 HGB/ § 340 e Abs. 1 HGB) zu bewerten, für Anteile

oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere mit

einem Buchwert von insgesamt 3.315 Mio. € sowie für Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinsliche Wertpapiere mit einem Buchwert von insgesamt 5.012 Mio. €

Gebrauch gemacht.

In den Abschreibungen auf Kapitalanlagen sind außerplanmäßige Abschreibungen im

Sinne des § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB in Höhe von 35,3 Mio. € enthalten.

Außerplanmäßige Abschreibungen wurden nicht vorgenommen, sofern die Wertminde-

rungen nur von vorübergehender Dauer sind. Diese betreffen zu den Finanzanlagen

gehörende Inhaberschuldverschreibungen, Hypotheken, Grundschuld- und Renten-

schuldforderungen, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und

Darlehen, übrige Ausleihungen sowie andere Kapitalanlagen mit einem Buchwert von

704,2 Mio. € und einem Marktwert von 674,4 Mio. €. Die Konzerngesellschaften haben

auf eine Abschreibung verzichtet und beabsichtigen, die Papiere bis zur Endfälligkeit zu

halten. Bonitätsbedingte Abschreibungen waren nicht erforderlich.

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LVM-Konzern

56

Das Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen

wurden mit dem Zeitwert gemäß § 341 d HGB angesetzt. Die bei LVM-Leben rückge-

deckten Pensionsfondsverträge wurden, sofern es sich um nicht fondsgebundene Verträge

handelte, unter dem Bilanzposten B. „Kapitalanlagen“ ausgewiesen. Die fondsgebunde-

nen Verträge wurden unter dem Bilanzposten C. „Vermögen für Rechnung und Risiko

von Arbeitnehmern und Arbeitgebern“ bilanziert.

Bei der Lebensversicherung beträgt die Gesamtsumme der Anschaffungskosten der in

die Überschussbeteiligung einzubeziehenden Kapitalanlagen 10.310 Mio. € einschließlich

Agien und Disagien. Die Gesamtsumme des beizulegenden Zeitwerts gleicher Kapitalan-

lagenarten beträgt 11.807 Mio. €. Daraus ergibt sich ein Saldo von 1.496 Mio. € abzüglich

der gebundenen Überschussanteile in Höhe von 4,9 Mio. €. Ferner werden die Bewer-

tungsreserven aus den festverzinslichen Anlagen und den Zinsabsicherungsgeschäften

an den Versicherungsnehmer gem. § 153 Abs. 3 VVG um den Sicherungsbedarf gekürzt.

Einlagen bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert ausgewiesen. Bei den Einlagen

bei Kreditinstituten in Fremdwährung wurden gegebenenfalls Währungsanpassungen

vorgenommen.

Unter dem Bilanzposten „andere Kapitalanlagen“ werden ausländische Private Equity

Gesellschaften, ausländische Immobilienbeteiligungen, ausländische Infrastrukturbeteili-

gungen sowie Genossenschaftsanteile ausgewiesen. Detaillierte Angaben finden Sie auf

S. 63.

Bei den Kapitalanlagen wurde jeweils das Wertaufholungsgebot nach § 253 Abs. 5 Satz 1

HGB beachtet.

Forderungen wurden zum Nennwert bewertet, soweit nicht Abschreibungen oder Ein-

zelwertberichtigungen vorzunehmen waren. Das allgemeine Kreditrisiko wurde durch

angemessene Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Im Bankgeschäft wurden

sämtliche Forderungen mit dem Nominalwert zuzüglich Zinsen und Abschlussposten

und abzüglich Disagio sowie Wertberichtigungen ausgewiesen.

Die Sachanlagen und Vorräte wurden zu Anschaffungskosten aktiviert. Das Leasingver-

mögen wurde ebenfalls zu Anschaffungskosten aktiviert und wird entsprechend der

individuellen Vertragslaufzeit linear abgeschrieben. Abnutzbare, bewegliche Wirtschafts-

güter, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind, werden gemäß § 253 Abs. 1 Satz 1

HGB linear abgeschrieben. Gemäß § 6 Abs. 2a EStG wurde wie im Vorjahr ein Sammel-

posten gebildet. Diese Sammelposten werden über 5 Jahre linear abgeschrieben. Teile

des Vorratsvermögens wurden zum Festwert gemäß § 240 Abs. 3 HGB bewertet.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand (= Finanzmittel-

fonds) sind zum Nennwert ausgewiesen.

Bei dem Bilanzposten „andere Vermögensgegenstände“ handelt es sich im Wesentlichen

um vorausgezahlte Versicherungsleistungen der Lebensversicherung.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurde mit dem Nennwert angesetzt.

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LVM-Konzern

57

Der Steuerabgrenzungsposten resultierte aus der Bildung latenter Steuern aus der Zwi-

schengewinn-Eliminierung sowie der Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung

gemäß § 306 HGB.

Passiva Die Beitragsüberträge im Schaden-/Unfallgeschäft (ohne UBR) wurden einzeln pro rata

temporis vom Tarifbeitrag ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen

Einnahmeanteile, die von den Beitragsüberträgen abgesetzt wurden, wurde das Schrei-

ben des Bundesministers der Finanzen vom 30.4.1974 beachtet. Die Anteile der Rückver-

sicherer wurden entsprechend ermittelt.

Die Bruttobeitragsüberträge für selbst abgeschlossene Unfallversicherungen mit Bei-

tragsrückgewähr (UBR-Versicherungen) wurden für jede Versicherung einzeln – dem

Versicherungsbeginn und der Zahlungsweise entsprechend – aus den Jahresprämien

ohne Ratenzuschläge ermittelt. Der steuerliche Erlass des Finanzministers NRW vom

29.5.1974 wurde berücksichtigt.

In der Lebensversicherung wurden die Bruttobeitragsüberträge für das selbst abge-

schlossene Versicherungsgeschäft für jede Versicherung einzeln – dem Versicherungs-

beginn und der Zahlungsweise entsprechend – aus den Jahresprämien ermittelt. Mit

eingeschlossen waren dabei die Beiträge für Zusatzversicherungen und erhöhte Risiken,

nicht aber Ratenzuschläge. Der steuerliche Erlass des Finanzministers NRW vom

29.5.1974 wurde berücksichtigt. Die Anteile der Rückversicherer wurden nach den Be-

stimmungen der Rückversicherungsverträge ermittelt.

Die Beitragsüberträge in der Krankenversicherung wurden aufgrund von Einzelberech-

nungen ermittelt. Bei der Berechnung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeteile, die

von den Beitragsüberträgen abgesetzt wurden, wurde das Schreiben des Bundesminis-

ters der Finanzen vom 30.4.1974 berücksichtigt.

Die Deckungsrückstellung im selbst abgeschlossenen Schaden-/Unfallgeschäft wurde

nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt.

Für selbst abgeschlossene Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr wurde die

Deckungsrückstellung unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften,

insbesondere der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunterneh-

men in der Fassung vom 8.11.1994 berechnet. Die Ermittlung erfolgte einzelvertraglich

nach der prospektiven Methode unter impliziter und expliziter Berück-sichtigung künf-

tiger Kosten. Grundlage für die Sterbewahrscheinlichkeiten sind die Sterbetafeln DAV

1994 T für Männer bzw. Frauen und für die Tarife ab dem 1.1.2012 die Sterbetafeln DAV

2008 T für Männer bzw. Frauen. Außerdem wurden die folgenden Rechnungszinssätze

zugrunde gelegt:

Rechnungszinssätze ab 1.7.2000 ab 1.1.2004 ab 1.1.2007 ab 1.1.2012 ab 1.1.2015 ab 1.1.2017

in % 3,25 2,75 2,25 1,75 1,25 0,90

Für Tarife ab 1.1.2015 und ab 1.1.2017 wurde ein Zillmersatz von maximal 25 % eines

Bruttojahresbeitrags, für alle vorherigen Tarife wurde ein Zillmersatz von maximal 40 %

eines Bruttojahresbeitrags zugrunde gelegt. Die Zinszusatzrückstellung wurde in 2019

um 4,2 Mio. € auf 27,6 Mio. € erhöht.

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LVM-Konzern

58

In der Lebensversicherung wurde die Deckungsrückstellung für das selbst abgeschlosse-

ne Geschäft unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften, insbesondere

der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen, ermittelt.

Für den Altbestand im Sinne von § 2 der Verordnung über die Mindestbeitragsrücker-

stattung (MindZV) in der Lebensversicherung wurde die Deckungsrückstellung nach

Maßgabe der geltenden Geschäftspläne einzelvertraglich nach der prospektiven Methode

berechnet. Die Deckungsrückstellung für den Neubestand wurde ebenfalls einzelvertrag-

lich nach der prospektiven Methode unter impliziter und expliziter Berücksichtigung

künftiger Kosten berechnet. Abweichend hiervon wurde die Deckungsrückstellung für

die fondsgebundene Rentenversicherung bezogen auf das fondsgebundene Deckungs-

kapital und für die fondsgebundene Lebensversicherung einzelvertraglich nach der

retrospektiven Methode berechnet.

Entsprechend § 5 Absatz 3 und 4 der „Verordnung über Rechnungsgrundlagen für die

Deckungsrückstellungen (Deckungsrückstellungsverordnung – DeckRV)“ bzw. entspre-

chend von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigter

Geschäftspläne wurde für das Geschäftsjahr, basierend auf einem Referenzzins von 1,92 %

für den Neubestand bzw. basierend auf einem Bewertungszins von 1,90 % für den Alt-

bestand, eine Erhöhung der Deckungsrückstellung (Zinszusatzreserve) um 93,8 Mio. €

vorgenommen. In die Berechnung der Zinszusatzreserve gehen angemessene Annahmen

zu Storno- und Kapitalabfindungswahrscheinlichkeiten sowie angemessen angepasste

Annahmen zur Biometrie ein.

Der Wertansatz der Brutto-Deckungsrückstellung in der Krankenversicherung wurde

gemäß den versicherungsmathematischen Verfahren ermittelt, die in den technischen

Berechnungsgrundlagen festgelegt sind.

In der Schaden-/Unfallversicherung wurde die Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft nach dem vo-

raussichtlichen Aufwand jedes einzelnen Schadens bewertet. Von der Rückstellung

wurden RPT-Forderungen (RPT = Regresse, Provenues und Teilungsabkommen) abgesetzt.

Für die noch unbekannten Fälle wurde eine Spätschaden-Pauschalreserve nach den

Erfahrungen der Vorjahre gebildet. Die in der Rückstellung enthaltenen Regulierungs-

kosten entsprachen grundsätzlich dem Erlass des Finanzministers NRW vom 22.2.1973.

Die Rückstellungen für vom Außendienst angelegte und noch nicht freigegebene Scha-

denanzeigen wurden aufgrund von Erfahrungswerten mit rund 55 % bilanziert. Die

Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle für das in Rückdeckung

übernommene Geschäft wurde anhand der Angaben der Vorversicherer bilanziert. Die

zur Risikovorsorge gebildeten Schadenrückstellungen waren ausreichend hoch gebildet,

sodass sich ein Abwicklungsgewinn (netto) von 320,7 Mio. € ergeben hat, der bereits im

ausgewiesenen Schadenaufwand berücksichtigt wurde.

Die Anteile der Rückversicherer wurden nach den Rückversicherungsverträgen berechnet.

Die Renten-Deckungsrückstellung wurde nach dem Geschäftsplan versicherungsmathe-

matisch nach der Sterbetafel DAV 2006 HUR mit einem Rechnungszins von 0,90 %

(Vj. 0,90 %) errechnet.

In der Lebensversicherung wurden die Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Ver-

sicherungsfälle (einschließlich Rückkäufe) in Höhe der zu erwartenden Leistung, jeweils

gekürzt um die Deckungsrückstellung und einen eventuellen Beitragsübertrag, gebildet.

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LVM-Konzern

59

Die Rückstellung enthält ferner die Schadensregulierungsaufwendungen. Die nach dem

gleichen Verfahren ermittelten Anteile der Rückversicherer wurden bei den Einzelrück-

stellungen in der sich nach den Verträgen ergebenden Höhe angesetzt. Während die

Rückstellungen für Versicherungsfälle, die bis zur inventurmäßigen Feststellung des

Jahresabschlusses bekannt wurden, für jeden Versicherungsvertrag einzeln ermittelt

wurden, wurde die Rückstellung für unbekannte Spätschäden nach den Erfahrungen der

Vorjahre gebildet.

Der in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung für den Altbestand zu reservierende

Schlussüberschussanteilfonds wurde mit der in dem genehmigten Gesamtgeschäftsplan

für die Gewinnbeteiligung dargelegten Methode unter impliziter Berücksichtigung der

Ausscheidewahrscheinlichkeiten mit Diskontsätzen von 0,25 % bei Schlusszahlungen

und 3,5 % bei Schlussüberschussanteilen und Mindestbeteiligungen an den Bewertungs-

reserven berechnet. Abgesehen von den Tarifen, deren Schlussüberschussbeteiligung

Besonderheiten aufweist, wurde für den Schlussüberschussanteilfonds des Neubestands

der Anteil der bei Ablauf fälligen Schlussüberschussanteile, der dem Verhältnis der abge-

laufenen Versicherungsdauer bzw. Aufschubzeit zu der gesamten Dauer entspricht, auf

den jeweiligen Bilanztermin mit einem Diskontsatz in Höhe von 2,25 % abgezinst. Die

Berechnung erfolgte einzelvertraglich unter impliziter Berücksichtigung der Ausscheide-

wahrscheinlichkeiten.

Die Höhe der Deckungsrückstellung „pensionsfondstechnische Rückstellungen entspre-

chend dem Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern“

der LVM Pensionsfonds-AG ergab sich im Bereich der Pensionspläne A und L sowie der

auf versicherungsförmige Durchführung umgestellte Verträge des Pensionsplans V aus

der Summe der Deckungsrückstellung für die entsprechenden garantierten Leistungen

(bei versicherungsförmigen Garantien) und Gewinnguthaben bzw. aus der Summe des

Deckungskapitals (bei nicht versicherungsförmigen Garantien) und Gewinnguthaben der

bei LVM-Leben für den jeweiligen Versorgungsvertrag abgeschlossenen Rückdeckungs-

versicherung. Die von den Pensionsplänen A und L sowie den auf versicherungsförmige

Durchführung umgestellten Pensionsplänen V gegebenen Garantien werden vollständig

von der Lebensversicherung rückgedeckt. Die gegebenen Garantien bei Versorgungsver-

trägen in der Anwartschaft beschränken sich dabei auf die Mindestleistung bezüglich

des Pensionsplans A (Beitragserhalt). Die Höhe der Deckungsrückstellung im Bereich des

Pensionsplans V mit nicht versicherungsförmigen Garantien entspricht dem zugehörigen

Versorgungskapital im Anlagestock, da das Risiko einer Unterdeckung der jeweilige

Arbeitgeber trägt. Die Deckungsrückstellung vom LVM-Pensionsfonds entspricht damit

genau dem Anlagestock, der unter dem Bilanzposten Aktiva B ausgewiesen ist. Zur Fest-

stellung einer Nachschusspflicht wird im Bereich der Pensionspläne L und der Pensions-

pläne V mit nicht versicherungsförmigen Garantien die für die vereinbarten Leistungen

zu bildende Deckungsrückstellung einzelvertraglich nach der prospektiven Methode

unter impliziter und expliziter Berücksichtigung künftiger Kosten berechnet. Eine Nach-

schussverpflichtung ergab sich aufgrund der gesunkenen Zinsen für einzelne rückge-

deckte Versorgungsverträge nach Pensionsplan V.

In der Krankenversicherung wurde zur Ermittlung der Rückstellungen für noch nicht

abgewickelte Versicherungsfälle zunächst der Dreijahresdurchschnitt (2016 bis 2018) des

Verhältnisses der im Folgejahr für die Vorjahre abgerechneten Versicherungsfälle zu den

jeweils bis zum 31.12. des Geschäftsjahres abgerechneten Versicherungsfällen des Ge-

schäftsjahres ermittelt. Mit diesem Ausgangswert - erhöht auf Grundlage von Erfah-

rungswerten für jeweils noch zu erwartende Aufwendungen - wurden die bis zum

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LVM-Konzern

60

31.12.2019 für das Geschäftsjahr 2019 abgerechneten Versicherungsfälle multipliziert,

um die noch zu erwartenden Ausgaben für noch nicht abgerechnete Versicherungsfälle

zu erhalten. Die Rückstellung für Regulierungsaufwendungen wurde in der steuerlich

zulässigen Höhe gebildet. Forderungen aus Regressen sowie Forderungen entsprechend

dem Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) mit angemessener Pauschalwertberichti-

gung wurden von der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

abgesetzt.

Die Stornorückstellung in der Krankenversicherung wurde in prozentualer Abhängigkeit

von der negativen Deckungsrückstellung gebildet.

Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung in der Schaden-/Unfallversicherung wurde

gemäß den gesetzlichen Vorschriften bzw. den vertraglichen Vereinbarungen gebildet.

Die Schwankungsrückstellung wurde nach § 29 und der Anlage zu § 29 der Verordnung

über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) ermittelt. In

zwei Sparten waren die Voraussetzungen zur Bildung einer Schwankungsrückstellung

nicht mehr erfüllt. Es wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht die Auflösung über

5 Jahre zu verteilen. In einer Sparte endete die Auflösung in 2018. Von dem Wahlrecht

der Zusammenfassung einiger Versicherungszweige zum VZ 28 „sonstige Sachversiche-

rung“ wurde kein Gebrauch gemacht. Die Großrisiken-Rückstellung für Pharma-Risiken

und die Rückstellung für Terrorrisiken wurden nach § 30 RechVersV gebildet.

Die Rückstellung für unverbrauchte Beiträge aus ruhenden Kraftfahrtversicherungen

wurde pro Vertrag ermittelt. Der Berechnung der Stornorückstellung liegen die auf

statistischen Auswertungen beruhenden Stornosätze zugrunde. Die Berechnung der

Drohverlustrückstellung erfolgte anhand von Planzahlen für die Jahre 2020 und 2021.

Die Rückstellung wurde aus der Differenz zwischen dem Wert der zu erbringenden

Leistungen und den zu erwartenden Beiträgen und Zinsen angesetzt. Die Anteile der

Rückversicherer wurden nach den bestehenden Verträgen berechnet.

Die Rückstellung für vertragliche Beitragsnachverrechnung wurde aufgrund der abge-

schlossenen Rückversicherungsverträge gebildet.

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und Jubiläen wurden mit dem von der

Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Die

Pensionsrückstellungen mit dem Zinssatz der vergangenen 10 Geschäftsjahre; im Falle

der Jubiläumsrückstellungen mit dem aus den vergangenen 7 Geschäftsjahren. Der

Rechnungszinssatz beträgt 2,72 % (Vj. 3,21 %) bei den Pensionsrückstellungen und 1,97 %

(Vj. 2,32 %) bei der Jubiläumsrückstellung. Als Rechnungsgrundlage dienen die Richtta-

feln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

In den Vorjahren wurden nahezu sämtliche Pensionsverpflichtungen der Pensionsbe-

rechtigten Mitarbeiter des LVM a.G. auf die LVM Pensionsfonds-AG übertragen. Die

übertragenen Ansprüche sind in den Bilanzposten E. „pensionsfondstechnische Rückstel-

lungen entsprechend dem Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und

Arbeitgebern“ in Höhe von 694,3 Mio. € enthalten. Die nach Übertragung verdienten

Ansprüche sind in der Bilanzposition D. II. „Deckungsrückstellung“ in Höhe von

233,2 Mio. € ausgewiesen.

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LVM-Konzern

61

Die Pensionsrückstellung für die verbliebenen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbei-

tern sowie für Gehaltsumwandlungen wurde als ein versicherungsmathematischer Ver-

pflichtungsbarwert (Defined Benefit Obligation) angesetzt, d. h. die Bewertung erfolgt

auf Grundlage der Projected Unit Credit Method. Bei der Ermittlung der Pensionsver-

pflichtungen wurden jährliche Rentensteigerungen von 2,0 % bzw. 2,5 %, eine Gehalts-

steigerung von 2,5 % sowie eine Fluktuation gemäß unternehmensindividueller

Fluktuationstabelle unterstellt. Bei der Ermittlung der Rückstellung für die arbeitneh-

merfinanzierte Pensionszusage wurde kein Rententrend angesetzt, da es sich um Kapi-

talzusagen handelt. Es wurde kein Anwartschaftstrend berücksichtigt, da es sich um

Festbeträge handelt. Fluktuation wurde nicht berücksichtigt, da die Zusagen bei Aus-

scheiden erhalten bleiben. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen wurden in Höhe

von 223 Tsd. € mit Pensionsverpflichtungen saldiert. Erträge aus der Zuführung zur

Deckungsrückstellung wurden mit dem Personalaufwand aus der Zuführung zur Pensi-

onsrückstellung in Höhe von 5 Tsd. € verrechnet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem

Ansatz der Pensionsrückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen

Marktzinssatzes aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstel-

lung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den

vergangenen 7 Geschäftsjahren belief sich zum 31.12.2019 für die betriebliche Alters-

vorsorge auf 5.106 Tsd. € sowie für die arbeitnehmerfinanzierten Pensionszusagen auf

77 Tsd. €.

Bei der Berechnung der Jubiläumsrückstellung wurde eine Fluktuation gemäß Fluktuati-

onstabelle und ein Gehaltstrend von 2,5 % berücksichtigt. Im Einzelnen erfolgten die

Berechnungen nach dem Teilwertverfahren unter Beachtung der dafür geltenden Best-

immungen.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden bei der LVM Pensions-

fonds-AG die gebuchten Beiträge sowie die daraus resultierende Veränderung der

Deckungsrückstellung entsprechend eliminiert.

Die sonstigen Rückstellungen wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beur-

teilung notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 HGB angesetzt. Alle Rücks-

tellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Rest-

laufzeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittli-

chen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Im Berichtsjahr wurden entsprechend dem IDW RS HFA 18 (Bilanzierung von Beteiligun-

gen an Personenhandelsgesellschaften) die Liquiditätsrückflüsse der Beteiligungsunter-

nehmen von 42,1 Mio. € (Vj. 35,9 Mio. €) und den unter den anderen Kapitalanlagen

ausgewiesenen Beteiligungen an Private Equity Gesellschaften von 54,2 Mio. €

(Vj. 37,2 Mio. €) unter den sonstigen Rückstellungen passiviert, da noch keine endgülti-

gen Jahresabschlüsse zur Aufteilung von Kapitalrückzahlungen und Erträgen vorlagen.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Im Bankgeschäft

zuzüglich aufgelaufener Zinsen.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde zum Nennwert angesetzt. Die von

Kunden der AAB Leasing GmbH erhaltenen Leasingsonderzahlungen wurden in den

passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und werden linear über die Grund-

mietzeit aufgelöst.

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LVM-Konzern

62

Die technischen Zinsen wurden mit einem Satz von 0,90 % (Vj. 0,90 %) aus der Renten-

Deckungsrückstellung und 3,29 % (Vj. 3,35 %) aus der Beitrags-Deckungsrückstellung

ermittelt.

In der Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr wurde der technische Zinsertrag mit

3,29 % (Vj. 3,35 %) aus dem arithmetischen Mittel des Anfangs- und Endbestands der

versicherungstechnischen Rückstellungen berechnet.

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LVM-Konzern

63

1 100 % am Commitment

Erläuterungen zu den in den Konzernabschluss

einbezogenen Unternehmen

Angaben zum Beteiligungsbesitz Tochterunternehmen Anteil am Kapital

%

LVM Lebensversicherungs-AG, Münster 100,00

LVM Krankenversicherungs-AG, Münster 100,00

LVM Pensionsfonds-AG, Münster 100,00

LVM Rechtsschutz-Service GmbH, Münster 100,00

LVM Vermittlungs GmbH, Münster 100,00

LVM Pensionsmanagement GmbH, Münster 100,00

LVM Unterstützungskasse GmbH, Münster 100,00

LVM Finanzdienstleistungen GmbH, Münster 100,00

LVM Energiedienstleistungen GmbH, Münster 100,00

LVM Immobilien GmbH, Münster 100,00

LVM Grundbesitz GmbH, Münster 100,00

LVM Grundstücksgesellschaft Kolde-Ring GbR, Münster 100,00

Immobilienbeteiligungs-Verwaltungs-GbR „EURIM-FONDS-LVM“, Münster 100,00

ITSM GmbH, Münster 100,00

Dibera DV- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH, Münster 100,00

Augsburger Aktienbank AG, Augsburg 100,00

AAB Leasing GmbH, Augsburg 100,00

AAB Asset Services GmbH, Augsburg 100,00

loyalty4brands GmbH, Augsburg 100,00

Adveq Technology VI GmbH, Frankfurt am Main 1 100,00

ACCESS Pegasus European Secondaries, SCA RAIF, Munsbach (Luxembourg) 99,50

Baroper Campus GmbH & Co. KG, Münster 94,90

Vertical Seven GmbH & Co. KG, Münster 94,90

Assoziierte Unternehmen Anteil am Kapital

%

BCP Düsseldorf GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Frankfurt am Main 46,47

CEE Holding GmbH & Co. KGaA, Hamburg 27,46

DEUTSCHER SOLARFONDS "STABILITÄT 2010" GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 22,20

Diamond 01 GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Frankfurt am Main 19,46

ESB GmbH, Coburg 21,36

FRANKONIA Eurobau Andreasquartier GmbH, Nettetal 50,00

FRANKONIA Eurobau Großer Burstah GmbH, Nettetal 50,00

FRANKONIA Eurobau Schinkelplatz GmbH, Nettetal 50,00

Schroder EuroLogistik Fonds GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 23,89

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LVM-Konzern

64

² Mit Wirkung zum 01.01.2020 veräußert ³ Maßgeblicher Einfluss, aber untergeordnete Bedeutung

Verkürzte Bilanz und GuV der wesentlichen assoziierten Unternehmen 2019

Tsd. €

Aktiva

Vorräte 83.358

Finanzanlagen 701.201

sonstige Aktiva 146.925

931.484

Passiva

Eigenkapital 702.306

Verbindlichkeiten 224.531

sonstige Passiva 4.647

931.484

GuV

Ergebnis aus Finanzanlagen 79.778

Jahresergebnis 71.638

Beteiligungen Anteil am

Kapital

%

Eigenkapital

Jahres-

ergebnis

Bilanz-

stichtag

Aachener Bausparkasse AG, Aachen² 10,89 76.136.769 45.214 31.12.2018

APPIA Global Infrastructure Portfolio Feeder GmbH & Co. KG, Grünwald 49,98 55.144.758 2.418.110 31.12.2018

Auda Ventures GmbH & Co. Beteiligungs KG (2000), München 22,52 6.248.403 664.248 31.12.2018

B&S Select 2002 - C GmbH & Co. KG i.L., München³ 49,41 2.240.003 -792.195 31.12.2018

CEE Renewable Fund S.A., SICAV-FIS - CEE RF Sidefund I, Grevenmacher (Luxemburg) 37,50 111.528.355 4.442.962 31.12.2018

CEE Windpark Domsdorf GmbH & Co. KG, Hamburg 20,46 9.334.000 359.602 31.12.2018

eCapital III Cleantech Fonds GmbH & Co. KG, Münster 38,41 32.938.700 -4.293.151 31.12.2018

EXTREMUS Versicherungs-AG, Köln 2,00 64.058.358 117.902 31.12.2018

GDV Dienstleistungs-GmbH, Hamburg 2,24 27.429.738 901.093 31.12.2018

ISQ Global Infrastructure Fund (EU), L.P., Toronto (Ontario, Canada) 25,91 217.996.969 34.193.774 31.12.2018

KTI Kraftfahrzeugtechnisches Institut und Karosseriewerkstätte GmbH & Co. KG, Lohfelden 7,43 711.687 66.945 31.12.2017

Onshore Wind Bernitt II GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 50,00 -1.233.014 -431.355 31.12.2018

OPPENHEIM PRIVATE EQUITY Institutionelle Anleger GmbH & Co. KG, Köln 24,69 385.093 -20.466 31.12.2018

Partners Group Secondary GmbH & Co. KG, i. L., München 50,00 1.525.327 -241.379 31.12.2018

Protektor Lebensversicherungs-AG, Berlin 0,78 15.332.000 320.000 31.12.2018

Sana Kliniken AG, Ismaning 0,19 998.916.000 98.567.000 31.12.2018

VST Gesellschaft für Versicherungsstatistik mbH, Hannover 9,09 586.980 - 31.12.2018

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LVM-Konzern

65

1 Im Posten B.I. sind 3.415 Tsd. € aus der Erstkonsolidierung der Baroper Campus GmbH & Co. KG enthalten.

1 Tägliche Rückgabe möglicherweise eingeschränkt

Erläuterungen zur Jahresbilanz

und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Entwicklung der Aktivposten A, B I bis II im Geschäftsjahr 2019 Bilanzwerte

Vorjahr Tsd. €

Zugänge 1

Tsd. €

Um-

buchungen Tsd. €

Abgänge

Tsd. €

Zu-

schreibungen Tsd. €

Ab-

schreibungen Tsd. €

Bilanzwerte

Geschäftsjahr Tsd. €

A. immaterielle Vermögensgegenstände

1. entgeltlich erworbene

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an

solchen Rechten und Werten 17.777 10.169 930 - - 4.507 24.369

2. geleistete Anzahlungen 4.962 2.473 -930 - - - 6.505

3. Geschäfts- oder Firmenwert - 5.034 5.034

4. Summe A. 22.739 17.676 - - - 4.507 35.908

B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche

Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden

Grundstücken 399.345 84.907 - 5.298 - 13.309 465.645

B. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Beteiligungen an assoziierten

Unternehmen 175.880 - - 4.739 16.391 16.330 171.202

2. Beteiligungen 733.473 219.767 9.740 95.002 5.813 10.168 863.623

3. Ausleihungen an Unternehmen,

mit denen ein Beteiligungs- verhältnis besteht 226.886 13.940 - 18.203 - 16.778 205.845

4. Summe B. II. 1.136.239 233.707 9.740 117.944 22.204 43.276 1.240.670

insgesamt 1.558.323 336.290 9.740 123.242 22.204 61.092 1.742.223

Buchwert

Tsd. €

Marktwert

Tsd. €

stille Reserven/

stille Lasten

Tsd. €

Ausschüttung

GJ

Tsd. €

B. III. Investmentvermögen größer 10 %

Anlageziel der Fonds

Absolute Return 48.631 48.874 243 264

Aktien 37.623 64.111 26.488 -

Geldmarkt 4.164 4.198 34 -

Immobilien 1 671.201 675.612 4.410 6.447

Mischfonds 4.091.478 4.351.970 260.492 134.694

Renten 25.852 32.306 6.454 -

insgesamt 4.878.950 5.177.071 298.121 141.405

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

G. Rechnungsabgrenzungsposten 247.979 191.947

davon Agio aus Kapitalanlagen 68.355 42.865

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LVM-Konzern

66

1 In den gebuchten Brutto-Beiträgen sind im geringen Umfang Beiträge aus dem Ausland enthalten.

1 In dem Posten sind nur Aufwendungen aus dem Schaden- und Unfallgeschäft enthalten.

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

G. andere Rückstellungen

III. sonstige Rückstellungen 231.012 202.738

davon für:

Jubiläen 12.461 11.656

Wettbewerbsvergütung 49.793 45.890

Liquiditätsrückflüsse der Beteiligungsunternehmen 96.320 73.082

Bonifikation 7.229 6.943

Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen 10.973 11.084

I. andere Verbindlichkeiten

III. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 36.402 43.582

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren 10.042 11.325

J. Rechnungsabgrenzungsposten 8.981 9.154

davon Disagio aus Kapitalanlagen 2.092 2.346

Erläuterungen zu den Beiträgen selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft in Rückdeckung

übernommenes Versicherungs-

geschäft

gesamtes

Versicherungs- geschäft

Leben Kranken Schaden und Unfall

€ € € € €

gebuchte Brutto-Beiträge1 828.213.056 361.198.677 2.578.767.977 318.264 3.768.497.975

gebuchte Rückversicherungsbeiträge 8.922.164 20.750 162.932.425 84.000 171.959.339

gebuchte Netto-Beiträge 819.290.892 361.177.927 2.415.835.552 234.264 3.596.538.635

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

I. 6. & II. 8. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen f. e. R. 171.245 103.010

davon: erfolgsabhängig 169.785 103.010

davon: erfolgsunabhängig 1.460 -

I. 7. a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb1 663.051 632.328

davon: Abschlussaufwendungen 229.087 217.499

davon: Verwaltungsaufwendungen 433.964 414.829

III. 6. sonstige Erträge 23.970 19.791

davon: Erträge aus Währungsumrechnung - 21

davon: Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen - -

III. 7. sonstige Aufwendungen 54.474 48.175

davon: Aufwendungen aus Währungsumrechnung 23 23

davon: Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen 895 1.041

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LVM-Konzern

67

Während des Geschäftsjahres wurden durchschnittlich 3.920 Mitarbeitende beschäftigt,

davon sind 2.890 Vollzeitbeschäftigte und 1.030 Teilzeitbeschäftigte. Die durchschnittli-

che Zahl der Auszubildenden betrug 153, die nicht in der Mitarbeitendenzahl enthalten

ist. Der Personalaufwand beziffert sich auf 338,9 Mio. €, davon Löhne und Gehälter

266,4 Mio. €, Kosten der sozialen Sicherheit 42,9 Mio. €, Kosten der Altersversorgung für

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 29,6 Mio. €.

Bezüge der Organmitglieder des Mutterunternehmens

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr beliefen sich auf

4.552.511 €. An ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden insge-

samt 1.280.482 € gezahlt. Die zum Erfüllungsbetrag bewertete Rückstellung für Alters-

versorgung betrug 24.276.924 €. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für

das Geschäftsjahr betrugen 382.520 € (ohne gesetzliche Umsatzsteuer).

Die Grundschulddarlehen an Mitglieder des Vorstands betragen 241.037 € (Tilgung im Gj.

37.396 €).

Angaben zum Honorar der Abschlussprüfer

Im Geschäftsjahr 2019 sind folgende Honorare des Abschlussprüfers KPMG AG Wirt-

schaftsprüfungsgesellschaft als Aufwand erfasst worden: für Abschlussprüfungs-

leistungen 1.315 Tsd. €, für andere Bestätigungsleistungen 185 Tsd. €, für Steuer-

beratungsleistungen 185 Tsd. €. Für sonstige Leistungen sind in 2019 keine Honorare

erfasst worden.

Die Honorare für den Abschlussprüfer sind weit überwiegend für die Prüfung des

Jahres- und des Konzernabschlusses, der Solvabilitätsübersichten sowie die Prüfung des

Nachhaltigkeitsberichts angefallen. Darüber hinaus prüft der Abschlussprüfer Jahresab-

schlüsse und Solvabilitätsübersichten von Tochterunternehmen.

Andere Bestätigungsleistungen beinhalten im Wesentlichen projektbegleitende Prüfun-

gen und gesetzlich vorgeschriebene, vertraglich vereinbarte oder freiwillig beauftragte

Bestätigungsleistungen.

Steuerberatungsleistungen umfassen hauptsächlich Leistungen im Zusammenhang mit

der Erstellung von Steuererklärungen sowie im Bereich der Kapitalanlage.

Sonstige Angaben

Anzahl der Mitarbeitenden

2015

3.865 3.890 3.9203.8203.774

2016 2017 2018 2019

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LVM-Konzern

68

Zinsswaps

Über den Bilanzstichtag war ein Zinsswap (Nominalbetrag: 5,0 Mio. €) offen, der zur

Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossen wurde. Der Marktwert betrug

zum Bilanzstichtag -250 Tsd. €. Es wurden keine Bewertungseinheiten gemäß § 254

HGB gebildet.

Durch Pfandrechte gesicherte Verbindlichkeiten

Zur Sicherung von Verbindlichkeiten wurden Wertpapiere mit einem Nominalbetrag

von 318,0 Mio. € verpfändet. Für Offenmarktgeschäfte und Übernachtkredite sind

Wertpapiere mit einem Nominalbetrag von 352,0 Mio. € im Dispositionsdepot bei der

Deutschen Bundesbank hinterlegt. Die Pfandrechte wurden in der Vergangenheit nicht in

Anspruch genommen. Es gibt keine Anhaltspunkte, dass zukünftig mit einer Inanspruch-

nahme zu rechnen ist.

Darüber hinaus hat der LVM a.G. Verbindlichkeiten der AAB durch die Verpfändung eines

Wertpapierdepots im Volumen von 225,2 Mio. € an den Bundesverband deutscher Ban-

ken e. V. (BdB) besichert. Hierbei handelt es sich um eine Ersatzsicherheit für die aufge-

hobene Freistellungserklärung gem. § 5 Abs. 10 des Statuts des Einlagensicherungsfonds.

Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme dieser Sicherheit erscheint gering.

Art und Zweck sowie Risiken und Vorteile von nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften

Wesentliche nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte betreffen das Leasing von Fahr-

zeugen für die Vertrauensleute. Hierbei tritt der LVM a.G. als Vermittler zwischen Leasing-

gesellschaft und Vertrauensleuten auf. Neben der Verbesserung des Werbeauftritts wird

die Bindung der Vertrauensleute zum Unternehmen gestärkt. Als Risiko aus den Leasing-

verträgen können der schon feststehende zukünftige Abfluss von Liquidität sowie mög-

liche Forderungsausfälle gesehen werden.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Im Konzernabschluss bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Kapitalanlagen

in Höhe von 1.484,8 Mio. € (davon gegenüber assoziierten Unternehmen 21,4 Mio. €).

Die Zahlung erfolgt aufgrund der getroffenen vertraglichen Vereinbarungen innerhalb

der nächsten Jahre. Die finanziellen Verpflichtungen aus Forwarddarlehen und sonstigen

Darlehenszusagen betragen 35,5 Mio. €. Aus sonstigen langfristigen Verträgen bestehen

finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 96,2 Mio. €.

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LVM-Konzern

69

Der LVM a.G. ist Mitglied bei der Verkehrsopferhilfe e. V., Hamburg. Die Verpflichtungen

aus dem Gesetz über die Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter bei einem Insolvenz-

verfahren sind hinsichtlich der in einem Kalenderjahr zu erbringenden Aufwendungen

auf 0,5 % des Gesamtbeitragsaufkommens der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung

des vorangegangenen Kalenderjahres begrenzt.

Als Mitglied der Pharma-Rückversicherungsgemeinschaft hat der LVM a.G. für den Fall,

dass eines der übrigen Poolmitglieder ausfällt, dessen Leistungsverpflichtungen im

Rahmen seiner quotenmäßigen Beteiligung zu übernehmen. Ähnliche Verpflichtungen

bestehen bezüglich seiner Mitgliedschaft bei der Extremus Versicherungs-AG. Die Höhe

der Verpflichtungen gegenüber der Extremus Versicherungs-AG beträgt zum Bilanz-

stichtag 6,6 Mio. €.

Aufgrund gesetzlicher Vorschriften sind Lebens- und Krankenversicherer zur Mitglied-

schaft an einem Sicherungsfonds verpflichtet. Der Sicherungsfonds kann zusätzlich zur

laufenden Beitragsverpflichtung Sonderbeiträge bei Lebens- und bei Krankenversiche-

rern bis zu 2 ‰ der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen erheben. Beim

Sicherungsfonds für die Lebensversicherer ist dieser Sonderbeitrag auf das Erreichen

eines Sicherungsvermögens von 1 ‰ der Summe der versicherungstechnischen Netto-

Rückstellungen beschränkt. Die daraus resultierenden Verpflichtungen für LVM-Leben

und LVM-Kranken betragen zum Bilanzstichtag 5,5 Mio. €. Der Sicherungsfonds der

Lebensversicherer kann darüber hinaus Sonderbeiträge in Höhe von weiteren 1 ‰ der

Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen erheben. Das entspricht

einer Verpflichtung von 11,3 Mio. €. Zusätzlich hat sich die Sparte Leben verpflichtet,

dem Sicherungsfonds oder alternativ der Protektor Lebensversicherungs-AG finanzielle

Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die Mittel des Sicherungsfonds bei einem Sanie-

rungsfall nicht ausreichen. Die mögliche Gesamtverpflichtung zum Bilanzstichtag beträgt

maximal 99,7 Mio. €. Ebenfalls kann es unter bestimmten Umständen zu einer Nach-

schusspflicht gegenüber der Versorgungsausgleichskasse Pensionskasse VVaG kommen.

Die Inanspruchnahme aus den oben genannten Haftungsverhältnissen wird aufgrund

der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der beteiligten Versi-

cherer als gering eingeschätzt. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung

erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor.

Des Weiteren bestanden Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsver-

trägen in Höhe von 6,6 Mio. €.

Latente Steuern

Es wurden latente Steuern auf temporäre und quasi-permanente Differenzen sowie auf

Verlustvorträge ermittelt. Passive latente Steuern aus dem steuerlichen Ausgleichsposten

für Investmentfonds sowie den Kapitalanlagen wurden mit aktiven latenten Steuern auf

die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze der Rückstel-

lung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle verrechnet. Über den Saldierungs-

bereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen wurden in Ausübung des Wahlrechts des

§ 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert. Die Bewertung der latenten Steuern auf Ebene der

einzelnen Gesellschaften erfolgte mit einem Steuersatz von 31,925 % bzw. 32,275 %.

Zudem bestanden im LVM-Konzern latente Steuern gemäß § 306 HGB aus der

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LVM-Konzern

70

Zwischengewinn-Eliminierung sowie der Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidie-

rung, deren Ausweis unsaldiert erfolgte. Die Bewertung der latenten Steuern auf Konso-

lidierungsbuchungen erfolgte mit einem Steuersatz von 31,0 %.

Angaben zum Mutterunternehmen

Der LVM Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster a.G. erstellt den LVM-

Konzernabschluss, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Die Gesell-

schaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 178, eingetragen.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich Geschäftsvorfälle von besonderer

Bedeutung nicht ergeben. Seit dem 31.12.2019 sind bis zur Aufstellung des Konzernjah-

resabschlusses keine Entwicklungen erkannt worden, welche die Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage des Konzerns wesentlich beeinträchtigen könnten.

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Bei der Muttergesellschaft, dem LVM a.G., werden vom Jahresüberschuss in Höhe von

185.000.000 € satzungsgemäß 30.503.000 € der Verlustrücklage zugeführt. Der Vorstand

schlägt dem Aufsichtsrat vor, den verbleibenden Betrag von 154.497.000 € den Gewinn-

rücklagen zuzuführen.

Münster, 16. März 2020

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

Der Vorstand

Dr. Kleuker Bochnia Gressel

Grothues Loskant Dr. Wilmink

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LVM-Konzern

71

An den LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G., Münster

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss des LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein

Münster a.G. und seiner Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Kon-

zernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem

Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr

vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019, sowie dem Konzernanhang, einschließlich

der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus

haben wir den Konzernlagebericht des LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein

Münster a.G. für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019

geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen“ unseres Bestätigungsvermerks ge-

nannten Bestandteile des Konzernlageberichtes haben wir in Einklang mit den deut-

schen gesetzlichen Vorschriften nicht geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den

deutschen für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften

und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grund¬sätze ordnungsmäßiger

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö-

gens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage

für das Geschäftsjahr vom 1. Ja¬nuar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von

der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebe-

richt in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen

Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutref-

fend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den

Inhalt der im Abschnitt „Sonstige Informationen“ genannten Bestandteile des Kon-

zernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendun-

gen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

geführt hat.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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LVM-Konzern

72

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in

Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014;

im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer

(IDW) festgestellten deutschen Grund¬sätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durch-

geführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Ab-

schnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den euro-

parechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschrif-

ten und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit

diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst.

f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-

APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs-

nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile

zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem

pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlus-

ses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sach-

verhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als

Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben

kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bewertung der in der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Schaden/-Unfall-

Versicherungsgeschäft enthaltenen Teilschadenrückstellungen für bekannte

und unbekannte Versicherungsfälle

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir

auf die Erläuterungen im Konzernanhang im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewer-

tungsmethoden“. Risikoangaben sind im Konzernlagebericht im Abschnitt „Chancen-

und Risikobericht“ enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Die gesamten Brutto-Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

betragen TEUR 3.306.098. Dies sind 14,4 % der Bilanzsumme.

Die Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle teilt sich in

verschiedene Teilschadenrückstellungen. Die Rückstellung für bekannte und unbekannte

Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Schaden/-Unfall-Versicherungsgeschäft

betrifft einen wesentlichen Teil der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle.

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LVM-Konzern

73

Die Bewertung der Rückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle un-

terliegt Unsicherheiten hinsichtlich der voraussichtlichen Schadenhöhe und ist daher

stark ermessensbehaftet. Die Schätzung darf nach handelsrechtlichen Grundsätzen nicht

risikoneutral im Sinne eine Gleichgewichtung von Chancen und Risiken durchgeführt

werden, sondern sie hat unter Beachtung des Vorsichtsprinzips (§ 341e Abs. 1 Satz 1 HGB)

zu erfolgen.

Die Rückstellungen für bekannte Versicherungsfälle werden nach dem voraussichtlichen

Aufwand für jeden einzelnen Schadenfall geschätzt. Für noch nicht bekannte Schaden-

fälle werden Spätschadenrückstellungen gebildet, die überwiegend nach Erfahrungssät-

zen berechnet wurden; dabei kommen anerkannte versicherungsmathematische

Verfahren zur Anwendung.

Das Risiko besteht bei den zum Bilanzstichtag bereits bekannten Schadenfällen darin,

dass die noch zu erwartenden Schadenzahlungen nicht in zutreffender Höhe zurückge-

stellt sind. Bei den bereits eingetretenen, jedoch noch nicht gemeldeten Schadenfällen

(unbekannte Spätschäden) besteht daneben das Risiko, das diese nicht in zutreffendem

Umfang geschätzt werden.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Bei der Prüfung der Rückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle

haben wir als Spezialisten im Prüfungsteam eigene Aktuare eingesetzt und im Wesentli-

chen folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben den Prozess zur Ermittlung der Rückstellungen aufgenommen, wesentli-

che Kontrollen identifiziert und diese auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit hin

getestet. Wir haben uns davon überzeugt, dass die Kontrollen mit der die zeitnahe

Erfassung und Bearbeitung von Versicherungsfällen und somit die korrekte Bewer-

tung sichergestellt werden soll, sachgerecht aufgebaut sind und wirksam durchge-

führt werden.

Auf Basis einer bewussten Auswahl auf der Grundlage des nach Risikokriterien ge-

schichteten Gesamtbestandes haben wir die Höhe einzelner, bekannter Schaden-

rückstellungen anhand der Aktenlage für verschiedene Versicherungszweige und -

arten nachvollzogen.

Wir haben die Berechnung der Gesellschaft zur Ermittlung der unbekannten Spät-

schäden geprüft. Dabei haben wir insbesondere die Herleitung der geschätzten

Anzahl und deren Höhe auf der Grundlage historischer Erfahrungen und aktueller

Entwicklungen gewürdigt.

Anhand eines Zeitreihenvergleichs insbesondere von Schadenstückzahlen, Schaden-

häufigkeiten, durchschnittliche Schadenhöhen und Abwicklungsgeschwindigkeiten

sowie der Geschäftsjahres- und bilanziellen Schadenquoten haben wir die Entwick-

lung der Schadenrückstellung analysiert.

Die tatsächliche Entwicklung der im Vorjahr gebuchten Rückstellung für noch nicht

abgewickelte Versicherungsfälle haben wir anhand der Abwicklungsergebnisse ana-

lysiert.

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LVM-Konzern

74

Wir haben eigene aktuarielle Reserveberechnungen für ausgewählte Segmente

durchgeführt, die wir auf Basis von Risikoüberlegungen ausgewählt haben. Hierbei

haben wir jeweils eine Punktschätzung sowie eine angemessene Bandbreite mit Hilfe

von statistischen Wahrscheinlichkeiten bestimmt und diese mit den Berechnungen

der Gesellschaft verglichen.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Teilschadenrückstellung für bekannte

und unbekannte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Schaden-/ Unfall-

Versicherungsgeschäft sind sachgerecht und stehen im Einklang mit den anzuwenden-

den Rechnungslegungsgrundsätzen. Die zugrunde liegenden Annahmen wurden in

geeigneter Weise abgeleitet.

Die Bewertung der Brutto-Deckungsrückstellung in der Lebensversicherung

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir

auf die Erläuterungen im Konzernanhang im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewer-

tungsmethoden“. Risikoangaben sind im Konzernlagebericht im Abschnitt „Chancen-

und Risikobericht“ enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Der Konzern weist im Konzernabschluss eine Brutto-Deckungsrückstellung in Höhe von

TEUR 11.791.569 aus (51,3 % der Bilanzsumme), die im Wesentlichen auf das Lebensver-

sicherungsgeschäft entfällt.

Die Deckungsrückstellung ergibt sich grundsätzlich als Summe der einzelvertraglich

ermittelten Deckungsrückstellungen. Die Bewertung der Deckungsrückstellung erfolgt

prospektiv und leitet sich aus den Barwerten der zukünftigen Leistungen abzüglich

der zukünftigen Beiträge ab. Die einzelnen Deckungsrückstellungen werden tarifab-

hängig aus einer Reihe von komplexen maschinellen Berechnungsschritten sowie

anschließender Summation auf den Gesamtbestand ermittelt.

Dabei sind aufsichtsrechtliche und handelsrechtliche Vorschriften zu beachten. Dazu

gehören insbesondere Regelungen zu biometrischen Größen, Kostenannahmen sowie

Zinsannahmen einschließlich der Regelungen zur Zinsverstärkung (Zinszusatzreserve bzw.

zinsinduzierte Reservestärkung). Insbesondere die Regelungen zur Zinsverstärkung wur-

den im Jahr 2018 geändert und die sogenannte „Korridormethode“ eingeführt. Die

Verwendung dieser Annahmen ist teilweise ermessensbehaftet.

Das Risiko einer unterbewerteten einzelvertraglichen Deckungsrückstellung besteht

insoweit in einer inkonsistenten, nicht korrekten oder unangemessenen Verwendung der

Berechnungsparameter.

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LVM-Konzern

75

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Bei der Prüfung der Deckungsrückstellung haben wir als Teil des Prüfungsteams eigene

Aktuare eingesetzt und im Wesentlichen folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben uns davon überzeugt, dass die in den Bestandsführungssystemen erfass-

ten Versicherungsverträge vollständig in die Deckungsrückstellung eingeflossen sind.

Hierbei stützen wir uns auf die von der Gesellschaft eingerichteten Kontrollen, und

prüfen, ob sie von ihrer Funktionsweise geeignet sind und durchgeführt werden. Da-

bei prüfen wir im Rahmen von Abstimmungen zwischen den Bestandsführungssys-

temen, Statistiksystemen und dem Hauptbuch, ob die Verfahren zur Übertragung

der Werte fehlerfrei arbeiten.

Zur Sicherstellung der Genauigkeit der einzelvertraglichen Deckungsrückstellungen

haben wir für einen wechselnden Teilbestand (im Geschäftsjahr rd. 70 % des Bestan-

des) die Deckungsrückstellungen mit eigenen EDV-Programmen berechnet und mit

den von der Gesellschaft ermittelten Werten verglichen.

Hinsichtlich der innerhalb der Deckungsrückstellung zu bildenden Zinszusatzreserve

für den Neubestand haben wir die von der Gesellschaft getroffenen Annahmen zum

Referenzzins und zu den jeweils angesetzten Storno- und Kapitalabfindungswahr-

scheinlichkeiten auf ihre Angemessenheit überprüft. Weiterhin haben wir die Um-

stellung der Ermittlung des Referenzzinses für die Berechnung der Zinszusatzreserve

auf die sogenannte „Korridormethode“ gewürdigt.

Wir haben uns davon überzeugt, dass die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-

tungsaufsicht genehmigten Geschäftspläne für den Altbestand angewendet wurden.

Diese beinhalten auch die zinsinduzierten Reservestärkungen.

Wir haben uns davon überzeugt, dass die von der Deutschen Aktuar Vereinigung

als allgemeingültig herausgegebenen Tafeln bzw. die individuell angepassten Ta-

feln sachgerecht angewendet wurden. Dabei haben wir uns mit Hilfe der inter-

nen Gewinnzerlegung davon überzeugt, dass keine dauerhaft negativen

Risikoergebnisse vorgelegen haben.

Daneben haben wir die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften, insbesondere

der Deckungsrückstellungsverordnung zur Einhaltung der Höchstzinssätze und der

Einhaltung der Höchstzillmersätze geprüft.

Außerdem gleichen wir die Entwicklungen der Deckungsrückstellung mit eigenen

Fortschreibungen der Deckungsrückstellungen ab, die wir sowohl in einer Zeitreihe

als auch für das aktuelle Geschäftsjahr insgesamt ermittelt haben.

Ergänzend haben wir den Bericht des Verantwortlichen Aktuars ausgewertet; insbe-

sondere überzeugen wir uns davon, dass der Bericht keine Aussagen enthält, die im

Widerspruch zu unseren Prüfungsergebnissen stehen.

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LVM-Konzern

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UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Deckungsrückstellung sind sachgerecht

und stehen im Einklang mit den handels- und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die

Berechnungsparameter sind angemessen abgeleitet und verwendet worden.

Bewertung der Brutto-Deckungsrückstellung in der Krankenversicherung

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir

auf die Erläuterungen im Konzernanhang im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewer-

tungsmethoden“. Risikoangaben sind im Konzernlagebericht im Abschnitt „Chancen-

und Risikobericht“ enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Der Konzern weist im Konzernabschluss eine Brutto-Deckungsrückstellung in Höhe von

TEUR 11.791.569 aus (51,3 % der Bilanzsumme), in der die Deckungsrückstellung für das

Krankenversicherungsgeschäft enthalten ist.

Die Bilanz-Deckungsrückstellung ergibt sich grundsätzlich als Summe der einzelvertrag-

lich ermittelten Alterungsrückstellungen. Die Alterungsrückstellungen der einzelnen

Versicherungen werden tarifabhängig aus einer Vielzahl von maschinellen und manuel-

len Berechnungsschritten ermittelt.

Die Deckungsrückstellung setzt sich zusammen aus der tariflichen Alterungsrückstellung,

den angesammelten Mitteln aus der Direktgutschrift gemäß § 150 VAG und der Rück-

stellung für den gesetzlichen Zuschlag gemäß § 149 VAG.

Dabei sind neben den handelsrechtlichen auch aufsichtsrechtliche Vorschriften zu be-

achten. Insbesondere sind der Berechnung der Alterungsrückstellungen zwingend die-

selben Annahmen zugrunde zu legen, die auch bei der Prämienberechnung verwendet

wurden. Die Höhe der Alterungsrückstellungen wird dabei wesentlich durch die Annah-

men zu den rechnungsmäßigen Kopfschäden (durchschnittliche Schadenleistungen pro

Person pro Jahr) sowie den Annahmen zu Zins, Storno und Sterblichkeit bestimmt. Bei

den rechnungsmäßigen Kopfschäden ist insbesondere die Veränderung mit wachsendem

Alter der versicherten Person zu berücksichtigen. Änderungen von Annahmen im Rah-

men von Beitragsanpassungen dürfen grundsätzlich erst nach Zustimmung durch den

unabhängigen Treuhänder umgesetzt werden.

Das Risiko für den Abschluss besteht darin, dass aufgrund der hohen Komplexität bei der

Berechnung die Alterungsrückstellungen nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe

gebildet werden.

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LVM-Konzern

77

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Bei der Prüfung der Deckungsrückstellung haben wir als Teil des Prüfungsteams eigene

Aktuare eingesetzt und folgende wesentlichen Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben uns davon überzeugt, dass die Versicherungsverträge in den Bestandsfüh-

rungssystemen vollständig in die Deckungsrückstellung eingeflossen sind. Hierbei

stützen wir uns auf die von der Gesellschaft eingerichteten Kontrollen. Durch Funk-

tionstests haben wir festgestellt, dass die Kontrollen von ihrer Funktionsweise geeig-

net sind und durchgeführt werden. Dabei haben wir im Rahmen von Abstimmungen

geprüft, ob die Werte aus dem Bestandsführungssystem vollständig verarbeitet und

im Hauptbuch erfasst wurden. Besonderen Fokus legen wir dabei auf Kontrollen, die

sicherstellen, dass neue Tarife richtig erfasst werden bzw. Annahmeänderungen rich-

tig in den Systemen umgesetzt werden.

Um festzustellen, dass die einzelvertraglichen tariflichen Alterungsrückstellungen

entsprechend den Festlegungen der sogenannten Technischen Berechnungsgrundla-

gen vorgenommen wurden, haben wir für einen bewusst ausgewählten Teilbestand

die Alterungsrückstellungen mit eigenen EDV-Programmen berechnet und die Er-

gebnisse mit den von der Gesellschaft ermittelten Werten verglichen. In diesem Zu-

sammenhang stimmten wir ebenfalls die zur Ermittlung der Alterungsrückstellungen

verwendeten Annahmen (Rechnungszins, rechnungsmäßige Kopfschäden, Sterbe-

und Stornotafeln) mit denen der Prämienkalkulation ab.

Im Rahmen unserer Prüfungshandlungen zu den im Geschäftsjahr durchgeführten

Beitragsanpassungen überzeugen wir uns davon, dass der unabhängige Treuhänder

den vorgenommenen Änderungen zugestimmt hat. Im Falle von Änderungen des

Rechnungszinses würdigen wir, dass der verwendete Rechnungszins im Einklang mit

der Ermittlung des Aktuariellen Unternehmenszinses (AUZ) steht. Zur Sicherstellung

der korrekten Umsetzung der vom unabhängigen Treuhänder genehmigten Bei-

tragsanpassung rechnen wir für Einzelfälle die korrekte Anwendung der neuen

Rechnungsgrundlagen nach. Darüber hinaus haben wir die Ermittlung der Limitie-

rungsmittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen nachvollzogen.

Für jeden Tarif ermitteln wir die durchschnittliche Alterungsrückstellung auf Teilbe-

standsebene und analysieren die Veränderungen zu den Vorjahren.

Wir separieren aus der Gesamtveränderung der Deckungsrückstellung bekannte

Effekte wie Limitierungsmittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen,

Direktgutschriften, rechnungsmäßige Zinsen und Zillmerbeträge und analysieren die

restliche Veränderung (sogenannte „bereinigte Veränderung“) im Zeitablauf.

Ausgehend von der Nettoverzinsung haben wir die Ermittlung der Direktgutschrift

nach § 150 Abs. 1 und 2 VAG nachvollzogen und die entsprechende Zuschreibung

zur Deckungsrückstellung abgestimmt.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Deckungsrückstellung sind sachgerecht

und stehen im Einklang mit den handels- und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die

Festlegungen in den Technischen Berechnungsgrundlagen wurden angemessen hergelei-

tet.

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LVM-Konzern

78

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen

verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den gesonderten nichtfinan-

ziellen Bericht, auf den im Konzernlagebericht im Abschnitt „Nachhaltigkeitsbe-

richt“ Bezug genommen wird.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die Jahresabschlüsse

und die inhaltlich geprüften Konzernlageberichts- und Lageberichtsangaben sowie

unsere dazugehörigen Bestätigungsvermerke.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken

sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein

Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen

Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften

Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen

aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den

Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlus-

ses, der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen

Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernab-

schluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich

für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung

eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten

oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür ver-

antwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang

mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber

hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsat-

zes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht

die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder

es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Kon-

zernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermit-

telt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht,

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LVM-Konzern

79

zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter

verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig

erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit

den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um

ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu

können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes-

ses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses

und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzern-

abschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten –

falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes

Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit

dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in

Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestäti-

gungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum

Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür,

dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der

vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ord-

nungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche

Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrich-

tigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise

erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses

Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entschei-

dungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine

kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder un-

beabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebe-

richt, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch

sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als

Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche

Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkei-

ten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Un-

vollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner

Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses

relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlagebe-

richts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu

planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit

dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

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LVM-Konzern

80

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewand-

ten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen

Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Anga-

ben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen

Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unter-

nehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob ei-

ne wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten

besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der

Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass

eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk

auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht

aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweili-

ges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der

Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs-

nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen,

dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernab-

schlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde

liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss

unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, ein den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsin-

formationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein,

um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben.

Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der

Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prü-

fungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine

Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestell-

ten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausrei-

chender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den

zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten

bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zu-

kunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil

zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen

geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige

Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den ge-

planten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststel-

lungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während

unserer Prüfung feststellen.

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LVM-Konzern

81

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab,

dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern

mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise

angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die

hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verant-

wortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernab-

schlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die

besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im

Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die

öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden in der Aufsichtsratssitzung vom 25. April 2019 als Konzernabschlussprüfer

gewählt. Wir wurden am 13. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind

ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1955 als Konzernabschlussprüfer des LVM

Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit

dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungs-

bericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christoph Hellwig.

Hannover, den 20. März 2020

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellwig Reinhardt

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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LVM-Konzern

82

Der Aufsichtsrat des LVM Landwirtschaftlichen Versicherungsvereins a.G., Münster hat sich

während des Geschäftsjahres 2019 vom Vorstand des Mutterunternehmens in 4 Sitzun-

gen über die geschäftliche Entwicklung sowie die Vermögens- und Ertrags-lage des

Konzerns unterrichten lassen.

Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, die gemäß den gesetzlichen

Vorschriften zum Abschlussprüfer bestellt wurde, hat den Konzernabschluss und den

Konzernlagebericht 2019 geprüft. Diese Prüfung hat zu keinen Beanstandungen geführt.

Der Bestätigungsvermerk wurde ohne Einschränkung erteilt.

Der vom Vorstand aufgestellte Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzielle Erklärung) ist

ebenfalls von der KPMG AG geprüft worden. Die Prüfung schließt mit einem uneinge-

schränkten Prüfungsurteil. Der Nachhaltigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat unverzüglich

nach der Aufstellung vor.

Der Bilanzausschuss des Aufsichtsrats hat den Konzernabschluss, den Konzernlagebe-

richt und den Nachhaltigkeitsbericht erörtert und geprüft. Beanstandungen haben sich

keine ergeben.

Der Ausschuss hat dem Aufsichtsrat über das Ergebnis berichtet. Der Aufsichtsrat hat die

Prüfungsergebnisse zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat spricht den Vorständen der zum Konzern gehörenden Unternehmen

und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Vertrauensleuten Dank und

Anerkennung für die geleistete Arbeit aus.

Münster, im April 2020

Der Aufsichtsrat

Uhlenberg

Vorsitzender

Bericht des Aufsichtsrats

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LVM-Konzern

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.Lagebericht

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

Inhalt

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86

Zweimal „Exzellent“, einmal „Sehr gut“: LVM im ASSEKURATA-Urteil

Wie schon in den Vorjahren haben sich die LVM-Gesellschaften auch 2019 dem

ASSEKURATA-Rating unterzogen. Die Kölner Rating-Gesellschaft beurteilt dafür Versiche-

rungsunternehmen bezüglich sogenannter Teilqualitäten: Sicherheit, Erfolg, Kunden-

orientierung und Wachstum/Attraktivität im Markt sowie - bei den Krankenversicherern –

Beitragsstabilität. Abschließend vergibt ASSEKURATA ein Gesamturteil für die Unterneh-

mensqualität. Im Jahr 2019 erhielten der LVM a. G. und die Unternehmenstochter LVM-

Kranken die Bestnote „Exzellent“ (A++), die Unternehmenstochter LVM-Leben bekam ein

„Sehr gut“ (A+).

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G. 124. Geschäftsjahr

Kennzahlen im Überblick 2019 2018 2017

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen

in Mio. € 2.579,1 2.452,6 2.321,1

Veränderung zum Vorjahr in % 5,2 5,7 4,8

Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R.

in Mio. € 1.573,4 1.525,3 1.427,7

in % der verdienten Beitragseinnahmen f. e. R. 65,5 67,0 66,0

Schadenrückstellungen f. e. R.

in Mio. € 2.839,0 2.678,3 2.563,2

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb f. e. R.

in Mio. € 635,9 602,5 558,2

in % der verdienten Beitragseinnahmen f. e. R. 26,5 26,5 25,8

versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R. vor Veränderung der Schwankungsrückstellung

in Mio. € 185,5 132,3 154,3

Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen

in Mio. € 353,8 344,0 384,7

versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R.

in Mio. € 175,8 172,9 140,7

Kapitalanlagen

in Mio. € 6.299,2 5.947,7 5.700,8

Nettoergebnis in Mio. € 147,3 137,7 182,4

Nettoverzinsung in % 2,4 2,4 3,3

Eigenkapital

in Mio. € 2.345,5 2.160,5 1.971,5

in % der verdienten Beitragseinnahmen f. e. R. 97,6 95,0 91,1

Jahresüberschuss

in Mio. € 185,0 189,0 179,0

Anzahl der Verträge 10.901.397 10.546.866 10.197.222

Mitarbeiter zum Jahresende 3.473 3.450 3.428

Vertrauensleute und Agenturpartner 2.257 2.307 2.314

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

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Eckhard Uhlenberg

Landwirt

Staatsminister a. D.

Landtagspräsident NRW a. D.

Vorsitzender

Werl-Büderich

Franz-Josef Holzenkamp

Landwirtschaftsmeister

Präsident des Deutschen

Raiffeisenverbandes e. V.

Mitglied des Bundestags a. D.

stellv. Vorsitzender

Emstek

Martina Hotte

Versicherungsangestellte

Arbeitnehmervertreterin

Telgte

Dr. Wolfgang Leoni

Geschäftsführer HQ Asset

Management GmbH

Ober-Mörlen

Prof. Dr. Bernhard Pellens

Professor an der

Ruhr-Universität Bochum

Bochum

Ulrich Scheffer

Versicherungsfachwirt

Arbeitnehmervertreter

Münster

Dr. Mathias Kleuker

Vorsitzender

Peter Bochnia

Heinz Gressel

Ludger Grothues

Marcus Loskant

ab 1.7.2019

Werner Schmidt

bis 30.6.2019

Dr. Rainer Wilmink

Aufsichtsrat Vorstand

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

88

Grundlagen der Gesellschaft

Der LVM Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster a. G. (LVM a. G.) mit Sitz in

Münster ist das Mutterunternehmen des LVM-Konzerns. Die Gesellschaft ist im Handels-

register beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 178, eingetragen.

Das räumliche Geschäftsgebiet erstreckt sich auf das In- und Ausland. Im Geschäftsjahr

2019 wurde in geringem Umfang auch ausländisches Geschäft im grenznahen Bereich

gezeichnet. Ferner ist der LVM a. G. satzungsgemäß berechtigt, sich an Versicherungsge-

meinschaften zur Tragung schwerer Wagnisse zu beteiligen. Folgende Versicherungs-

zweige und –arten werden vom LVM a. G. betrieben:

Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung

Fahrzeug-Vollversicherung

Fahrzeug-Teilversicherung

Haftpflichtversicherung

Unfallversicherung

Feuerversicherung

Verbundene Hausratversicherung

Verbundene Wohngebäudeversicherung

Einbruchdiebstahl- und Raubversicherung

Leitungswasserversicherung

Glasversicherung

Sturmversicherung

Tierversicherung

Technische Versicherung

Versicherung zusätzlicher Gefahren zur Feuer- bzw. Feuer-Betriebsunterbrechungs-

versicherung (Extended Coverage (EC)-Versicherung)

Ausstellungsversicherung

Jagd- und Sportwaffenversicherung

Reisegepäckversicherung

Transportversicherung

Rechtsschutzversicherung

Beistandsleistungsversicherung

Betriebsunterbrechungsversicherung

Kautionsversicherung

In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft

Terrorversicherung über die Extremus Versicherungs-AG

Pharma-Pool

Lagebericht

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

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Der LVM a. G. betreibt in verschiedenen Sparten die Nicht-Mitglieder-Versicherung

gegen festes Entgelt. Um den Mitgliedern einen erstklassigen Service auch bei umfas-

senden Finanzdienstleistungen bieten zu können, arbeitet der LVM a. G. mittels der LVM

Finanzdienstleistungen GmbH (FDL GmbH) eng mit der LVM-Tochter Augsburger Aktien-

bank AG (AAB) und der AAB Leasing GmbH zusammen. Die FDL GmbH hat Kooperations-

vereinbarungen mit der Wüstenrot Bausparkasse AG und dem US-amerikanischen In-

vestmenthaus Federated Investors Inc., Pittsburgh/Pennsylvania. Es besteht eine Koopera-

tionsvereinbarung zwischen dem LVM a. G. und der hkk Krankenkasse in Bremen.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Laufe des Jahres 2019 hat die deutsche Wirtschaft deutlich an Schwung verloren. Mit

einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts laut IWF um 0,5 % konnten die Zuwachsraten

der Vorjahre nicht erreicht werden. Dabei hat das schwierige außenwirtschaftliche Um-

feld (u. a. aufgrund von Handelskonflikten und Brexit) zu einem deutlichen Abschwung

in der exportorientieren Industrie geführt. Die Stütze für das solide Wachstum waren

positive Impulse aus dem Inland. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde

das Wachstum 2019 vor allem durch den privaten (+1,6 %) und staatlichen Konsum

(+2,5 %) sowie die Steigerung der Bruttoanlageinvestitionen gestützt. Auch deutsche

Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt weiter zu, allerdings weniger stark als in den

Vorjahren. Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und

Dienstleistungen als im Vorjahr. Die preisbereinigten Importe stiegen hingegen stärker

mit 1,9 %. 2019 wurde mit über 45 Millionen Erwerbstätigen ein erneuter Höchststand

bei der Anzahl der Erwerbstätigen erreicht.

Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft Nach vorläufigen Zahlen des GDV stieg das Beitragsaufkommen in der deutschen Versi-

cherungswirtschaft insgesamt um 6,7 % auf 216,0 Mrd. € und damit deutlich stärker als

im Vorjahr (2,3 %). Im Geschäft der Schaden- und Unfallversicherungen sind laut den

vorläufigen Zahlen des GDV die Beiträge um 3,2 % (Vj. 3,4 %) gestiegen und belaufen

sich damit für 2019 insgesamt auf rund 72,9 Mrd. €. Die Ergebnislage der Schaden- und

Unfallversicherer gemessen an der Combined Ratio nach Abwicklung hat sich im Ver-

gleich zum Vorjahr leicht auf 93,0 % verbessert (Vj. 94,1 %). Der Schadenaufwand stieg

um rund 0,9 Mrd. € bzw. 1,7 % auf nunmehr 53,4 Mrd. €. Die Naturgefahrenbilanz 2019

ist in der Sachversicherung mit 2,2 Mrd. € Versicherungsleistung unter Vorjahresniveau

(2,7 Mrd. €) und dem langjährigen Durchschnitt von 2,7 Mrd. €. Die niedrigen Anlage-

renditen erwiesen sich weiterhin als Herausforderung für die Geschäftsentwicklung der

Versicherer, insbesondere in der Lebens-, Kranken- und Unfallversicherung mit Beitrags-

rückgewähr.

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

90

Entwicklung der Kapitalmärkte Das Kapitalanlagejahr 2019 war geprägt durch deutliche Kursgewinne in allen As-

setklassen und damit eines der besten der Historie. Ausgangspunkt waren auch die

Kursverluste Ende 2018, die damit ausgeglichen und übertroffen werden konnten.

Ausführlich werden die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Rahmenbe-

dingungen der Versicherungswirtschaft und die Entwicklung der Kapitalmärkte im Lage-

bericht des LVM-Konzerns beschrieben.

Geschäftsverlauf Im Geschäftsjahr 2019 konnte der LVM a. G. einen guten Geschäftsverlauf verzeichnen.

Die Ertrags- und Wachstumsziele wurden größtenteils übertroffen. Die Vermögens- und

Finanzlage beim LVM a. G. ist weiterhin sehr stabil.

Das Geschäftsjahr 2019 war insbesondere geprägt durch folgende Faktoren:

Sehr gute Vertriebsleistung: Nahezu alle Sparten des LVM a. G. konnten das Jahres-

ziel übertreffen. Kraftfahrt hat das Ziel zwar knapp verfehlt, aber mit einem Plus von

108.015 KH-Verträgen den Marktanteil erneut ausgebaut. Der Vertragsbestand des

LVM a. G. wuchs in 2019 insgesamt um über 350.000 Stück auf über 10,9 Mio. Ver-

träge.

Hohes Beitragswachstum: Das Wachstum der gebuchten Brutto-Beiträge betrug 5,2 %

und lag damit etwas unter dem Vorjahreswert von 5,7 %. Die Beitragseinnahmen be-

liefen sich insgesamt auf 2.579,1 Mio. €. Zu diesem erfreulichen Wachstum hat vor

allem die Sparte Feuer und Sach (8,4 % bzw. 47,5 Mio. €) beigetragen. Auch die

größte Sparte des LVM a. G., Kraftfahrt, konnte im schwierigen Wettbewerbsumfeld

weiter wachsen (3,9 % bzw. 49,6 Mio. €).

Moderate Elementar-Schadenbelastung: Die Brutto-Belastung durch Hagel-, Stur-

mereignisse und Überspannungsschäden liegt mit 82,4 Mio. € deutlich unterhalb des

Niveaus des Vorjahres von 132,3 Mio. €.

Versicherungstechnik netto mit gutem Ergebnis von 175,8 Mio. € (Vj. 172,9 Mio. €).

Mit Ausnahme der durch den Abgasskandal verursachten Klagen gegen Automobil-

hersteller in Rechtsschutz war 2019 insgesamt ein sehr moderates Schadenjahr.

Nettoverzinsung auf Vorjahrsniveau: Die Nettoverzinsung des LVM a. G. lag mit 2,4 %

(Vj. 2,4 %) auf Vorjahresniveau.

Guter Jahresüberschuss: Von dem sehr guten Ergebnis wurde die Schwankungsrück-

stellung mit einer Zuführung von 9,7 Mio. € (Vj. Entnahme von 40,6 Mio. €) gestärkt.

Der Jahresüberschuss liegt mit 185 Mio. € auf Vorjahresniveau (Vj. 189 Mio. €).

Strategische Ausrichtung weiter fokussiert: Die wettbewerbliche Positionierung der

LVM als Serviceversicherer im deutschen Markt wurde vor Jahren erfolgreich auf den

Weg gebracht. Die konsequente Ausrichtung am Kundennutzen konnte im Ge-

schäftsjahr 2019 weiter ausgebaut werden. Dies stärkt die LVM Versicherung im

Wettbewerb und sichert damit die erfolgreiche Eigenständigkeit.

Gebuchte Brutto-Beitragseinnahmen

2015

2.3212.453

2.579

in Mio. €

2.2162.109

2016 2017 2018 2019

5. Feuer- und Sachversicherung

6. Sonstige Kraftfahrtversicherungen

1,1 %

21,5 %

1.

2.

7.

Prozentangaben beziehen sich auf das Jahr 2019

7. Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung

23,7 %

4. Haftpflichtversicherung 9,3 %

3. Unfallversicherung 7,9 %

2. Rechtsschutzversicherung 6,8 %

1. Sonstige Versicherungen

29,7 %

3.

4.

5.

6.

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

91

Ertragslage Auch im Berichtsjahr 2019 konnte sich der LVM a. G. positiv vom Durchschnitt der deut-

schen Schaden- und Unfallversicherer abheben. Mit einem Wachstum der gebuchten

Brutto-Beiträge von 5,2 % (Vj. 5,7 %) auf 2.579,1 Mio. € (Vj. 2.452,6 Mio. €) konnte ein

deutlich höheres Wachstum als im Branchendurchschnitt laut dem GDV (3,2 %; Vj. 3,4 %)

erzielt werden. Darüber hinaus wurde die Wachstumsprognose vom Jahresanfang von

4,9 % übertroffen. Zu dem Beitragswachstum hat, wie auch im vergangenen Jahr, vor

allem die Sachversicherung beigetragen. Darüber hinaus konnte auch die Sparte Rechts-

schutz erneut ein sehr erfreuliches Beitragswachstum von 5,5 % erzielen und die größte

Sparte Kraftfahrt hat durch ein Wachstum im Vertragsbestand eine Beitragssteigerung

von 3,9 % erwirtschaftet. Der Bestand, gemessen an der Stückzahl versicherter – min-

destens einjähriger – Risiken, stieg um 3,5 % (Vj. 3,6 %) auf 13.889.770 Risiken. Die An-

zahl der gemeldeten Schäden sank 2019 um 4,7 % (Vj. +6,3 %) und lag 2019 bei

875.706 Stück (Vj. 918.487 Stück). Insgesamt wurde ein Brutto-

Geschäftsjahresschadenaufwand von 1.993,2 Mio. € (Vj. 1.968,8 Mio. €) verursacht. Die

Geschäftsjahresschadenquote netto sank leicht auf 78,8 % nach 80,0 % im Vorjahr.

Das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstel-

lung des LVM a. G. belief sich per Ende 2019 auf 185,5 Mio. € (Vj. 132,3 Mio. €). Der

Schwankungsrückstellung wurde ein Betrag in Höhe von 9,8 Mio. € zugeführt

(Vj. Entnahme 40,6 Mio. €). Insgesamt ergibt sich damit ein versicherungstechnisches

Nettoergebnis in Höhe von 175,8 Mio. € (Vj. 172,9 Mio. €).

Die Kapitalanlage erzielte im Jahr 2019 ein Nettoergebnis in Höhe von 147,3 Mio. € und

lag damit über dem Vorjahresniveau (137,7 Mio. €). Die Erträge aus Kapitalanlagen lagen

im Berichtsjahr mit 221,2 Mio. € unter den Kapitalerträgen des Vorjahres in Höhe von

222,7 Mio. €. Die Aufwendungen für Kapitalanlagen beliefen sich auf 73,9 Mio. €

(Vj. 85,1 Mio. €).

Durch den erzielten Jahresüberschuss nach Steuern von 185,0 Mio. € (Vj. 189,0 Mio. €)

und dessen Einstellung in die Gewinnrücklagen erhöht sich das Eigenkapital auf

2.345,5 Mio. € (Vj. 2.160,5 Mio. €). Das Eigenkapital in Prozent der verdienten Beitrags-

einnahmen f. e. R. liegt bei 97,6 % (Vj. 95,0 %).

Im Einzelnen entwickelten sich die Sparten wie folgt:

Kraftfahrtversicherung

Die Beitragseinnahmen der Kraftfahrtversicherung stiegen im Geschäftsjahr 2019 um

3,9 % (Vj. 5,2 %) auf 1.321,1 Mio. € (Vj. 1.271,5 Mio. €). Somit lag die Beitragsentwicklung

aufgrund eines sehr guten Stückzahlwachstums knapp über der unternehmenseigenen

Prognose in Höhe von 3,6 % und über der vom GDV hochgerechneten Wachstumsrate

von 2,0 % für den Gesamtmarkt. Auf der Vertragsseite konnte ein Bestandswachstum

von 3,7 % (Vj. 4,0 %) erzielt werden. Auf der Schadenseite nahm die Anzahl der gemel-

deten Schäden in 2019 um 2,4 % (Vj. -0,9 %) zu. Die Geschäftsjahresschadenquote netto

lag bei 95,2 % (Vj. 92,1 %). Das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Schwan-

kungsrückstellung betrug 31,0 Mio. € (Vj. 58,8 Mio. €). Der Schwankungsrückstellung

wurden 2,4 Mio. € entnommen (Vj. Zuführung von 16,6 Mio. €). Damit verbleibt ein

versicherungstechnisches Nettoergebnis von 33,4 Mio. € (Vj. 42,2 Mio. €). Eingerechnet in

das Nettoergebnis ist ein Abwicklungsverlust in Höhe von 9,1 Mio. €, der sich aus der

Ablösung von Kraftfahrt-Haftpflicht Rückversicherungsreserven für die Jahre 1983 bis

1993 mit einem Volumen von 60,5 Mio. € ergeben hat.

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Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung

Die Beitragseinnahmen in der Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung stiegen um 2,7 %

(Vj. 4,0 %) auf ein Volumen von 766,4 Mio. € (Vj. 746,0 Mio. €). Damit wurde die eigene

Wachstumsprognose vom Jahresanfang von 2,8 % knapp unterschritten. Der Bestand an

Risiken erhöhte sich um 3,1 % (Vj. 3,2 %) auf nun 3.568.625 Stück und die Anzahl der

Schadensmeldungen geringfügig um 0,3 % (Vj. 0,2 %) auf nunmehr 156.584 Stück

(Vj. 156.154 Stück). Die Geschäftsjahresschadenquote netto betrug 103,9 % (Vj. 100,5 %).

Der Schwankungsrückstellung in Kraftfahrt-Haftpflicht wurden im Berichtsjahr

8,2 Mio. € entnommen (Vj. Zuführung von 4,2 Mio. €). Das versicherungstechnische

Nettoergebnis liegt damit bei 22,5 Mio. € (Vj. 24,5 Mio. €).

Fahrzeug-Vollversicherung

In der Fahrzeug-Vollversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 6,0 % (Vj. 7,7 %)

auf 456,7 Mio. €. Die Wachstumsprognose von 5,4 % vom Jahresanfang konnte somit

übertroffen werden. Die Anzahl der Risiken erhöhte sich um 4,8 % (Vj. 5,4 %) auf

1.564.186 Stück. Die gemeldeten Schäden stiegen um 5,1 % (Vj. -0,2 %). Die Geschäfts-

jahresschadenquote netto stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 90,6 % (Vj. 87,4 %). Der

Schwankungsrückstellung wurden 3,9 Mio. € zugeführt (Vj. Zuführung von 14,3 Mio. €).

Das versicherungstechnische Nettoergebnis lag damit bei -5,8 Mio. € (Vj. -3,7 Mio. €).

Fahrzeug-Teilversicherung

Die Beitragseinnahmen in der Fahrzeug-Teilversicherung stiegen um 3,4 % (Vj. 3,9 %)

und erreichten ein Volumen von 98,0 Mio. €. Die unternehmenseigene Wachstumsprog-

nose vom Jahresanfang von 2,9 % wurde somit übertroffen. Der Bestand an Risiken

wuchs um 4,2 % (Vj. 4,7 %) auf 1.140.187 Stück. Die Anzahl der Schadensmeldungen

sank um 0,8 % (Vj. -6,1 %). Insgesamt wurden somit 50.292 Schäden (Vj. 50.711 Schäden)

gemeldet. Die Geschäftsjahresschadenquote netto stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht

von 54,8 % auf 55,7 %. Der Schwankungsrückstellung wurden 1,9 Mio. € zugeführt

(Vj. Entnahme1,9 Mio. €), dadurch ergibt sich insgesamt ein versicherungstechnisches

Nettoergebnis von 16,7 Mio. € (Vj. 21,4 Mio. €).

Haftpflichtversicherung

In der allgemeinen Haftpflichtversicherung stiegen die Beitragseinnahmen entsprechend

der Planung um 4,5 % (Vj. 3,8 %) und damit stärker als der vom GDV hochgerechnete

Marktdurchschnitt von 2,5 %. Damit wurde ein Beitragsvolumen von 240,3 Mio. € er-

reicht. Die Zahl der Verträge stieg um 3,4 % (Vj. 3,3 %) auf 1.492.357 Stück, während die

Anzahl der Schadensmeldungen nochmals um 3,1 % sank (Vj. -1,9 %) und damit bei

insgesamt 81.771 Stück (Vj. 84.354 Stück) lag. Die Geschäftsjahresschadenquote netto

sank auf 47,0 % (Vj. 49,6 %). Insgesamt ergab sich ein sehr gutes versicherungstechni-

sches Nettoergebnis von 58,6 Mio. € (Vj. 40,2 Mio. €).

Unfallversicherung

Mit einem erneuten Wachstum der Beitragseinnahmen von 4,1 % (Vj. 3,7 %) auf

204,8 Mio. € bleibt die gesamte Unfallversicherung weiterhin auf ihrem Wachstumskurs.

Die unternehmenseigene Planung von 4,2 % wurde somit nur knapp verfehlt. Der Ver-

tragsbestand erhöhte sich um 0,5 % (Vj. 0,4 %) auf nun 954.171 Stück. Die Anzahl der

gemeldeten Schäden stieg mit 1,7 % (Vj. 3,4 %) auf insgesamt 26.497 Stück

(Vj. 26.053 Stück) an. Der Schwankungsrückstellung wurden 0,6 Mio. € entnommen

(Vj. Zuführung von 3,7 Mio. €), womit sich insgesamt ein sehr gutes versicherungstechni-

sches Nettoergebnis von 37,9 Mio. € (Vj. 32,4 Mio. €) ergibt.

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Allgemeine Unfallversicherung

Das Wachstum der Beitragseinnahmen in der allgemeinen Unfallversicherung liegt mit

4,2 % leicht über dem Niveau des Vorjahres von 3,9 % und deutlich über dem Markt-

durchschnitt von 1,5 %. Die Beitragseinnahmen stiegen im Geschäftsjahr auf ein Volu-

men von 198,4 Mio. € (Vj. 190,3 Mio. €) an. Davon entfielen 36,5 Mio. € (Vj. 39,0 Mio. €)

auf die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr (UBR), deren Beitragseinnahmen

damit um 6,6 % erneut gesunken sind (Vj. -5,3 %). Das Neugeschäft zur Unfallversiche-

rung mit Beitragsrückgewähr (UBR) wurde zum 30.6.2017 eingestellt. Der Vertragsbe-

stand der allgemeinen Unfallversicherung konnte mit 0,8 % (Vj. 1,2 %) auch in diesem

Jahr weiter wachsen. Er lag zum Jahresende bei 662.762 Stück, wovon 95.543 Verträge

auf die UBR entfallen. Bei den gemeldeten Schäden der allgemeinen Unfallversicherung

wurde mit 1,7 % ein geringerer Anstieg als im Vorjahr (Vj. 3,5 %) auf 26.414 Stück

(Vj. 25.970 Stück) verzeichnet. Davon entfielen 1.590 Schäden (Vj. 1.707 Schäden) auf

die UBR, was einem weiteren Rückgang von 6,9 % (Vj. -5,1 %) entspricht. Der Schwan-

kungsrückstellung wurden 0,6 Mio. € (Vj. Zuführung von 3,7 Mio. €) entnommen. Insge-

samt ergibt sich damit ein sehr gutes versicherungstechnisches Nettoergebnis von

34,3 Mio. € (Vj. 29,0 Mio. €).

Kraftfahrt-Unfallversicherung

Die Kraftfahrt-Unfallversicherung konnte das Niveau der Beitragseinnahmen aus dem

Vorjahr mit 6,4 Mio. € (Vj. 6,4 Mio. €) halten. Der Versicherungsbestand sank um 0,2 %

(Vj. -1,3 %) auf 291.409 Verträge. Wie im Vorjahr gab es 83 Schadenmeldungen. Das

versicherungstechnische Nettoergebnis liegt insgesamt bei 3,6 Mio. € und damit über

dem Vorjahresergebnis von 3,4 Mio. €.

Feuer- und Sachversicherung

Die Feuer- und Sachversicherung konnte ihren starken Wachstumstrend aus dem Vor-

jahr mit 8,4 % (Vj. 7,9 %) fortführen. Damit wurde die Wachstumsprognose vom Jahres-

anfang von 8,1 % übertroffen. Die Beitragseinnahmen stiegen auf 611,1 Mio. € und der

Vertragsbestand erhöhte sich um 3,8 % (Vj. 4,0 %) auf 2.409.762 Stück. Bedingt durch

das moderate Schadenjahr sanken die Schadensmeldungen um 25,7 % gegenüber dem

Vorjahr, in dem sie um 37,4 % aufgrund des Orkantiefs Friederike gestiegen waren. Ins-

gesamt wurden 135.439 Schäden gemeldet (Vj. 182.243 Schäden). Der durchschnittliche

Aufwand pro Schadensfall stieg auf brutto 2.429 € (Vj. 2.187 €) an. Die Geschäftsjahres-

schadenquote netto lag mit 56,7 % deutlich unter dem Vorjahreswert von 66,5 %. Für

die Rückversicherer ergab sich ein Gewinn von 24,7 Mio. € (Vj. Verlust 22,6 Mio. €). Nach

einer Zuführung von 11,4 Mio. € (Vj. Entnahme von 56,3 Mio. €) zur Schwankungsrück-

stellung ergibt sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis von 45,1 Mio. €

(Vj. 55,6 Mio. €).

Feuerversicherung

Die Beitragseinnahmen in der Feuerversicherung konnten ihr Wachstum der vergange-

nen Jahre mit 9,0 % (Vj. 7,4 %) auf 73,1 Mio. € (Vj. 67,1 Mio. €) fortsetzen. Damit wurde

die interne Prognose mit einem Wachstum von 8,4 % sogar noch übertroffen. Der Ver-

tragsbestand erhöhte sich um 4,9 % (Vj. 4,7 %) auf nunmehr 160.890 Stück. Die Anzahl

der Schäden sank um 7,0 % (Vj. +8,1 %) auf 2.499 Schäden (Vj. 2.686 Schäden). Die

Geschäftsjahresschadenquote netto sank deutlich auf 52,4 % (Vj. 90,6 %). Nach Zufüh-

rung von 4,6 Mio. € (Vj. Entnahme von 15,9 Mio. €) zur Schwankungsrückstellung ergibt

sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis von 0,8 Mio. € (Vj. -1,1 Mio. €).

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Verbundene Hausratversicherung

In der verbundenen Hausratversicherung konnte wie geplant ein Beitragswachstum von

5,0 % (Vj. 5,3 %) erzielt werden. Die gebuchten Beitragseinnahmen stiegen auf

122,6 Mio. € (Vj. 116,8 Mio. €). Der Vertragsbestand nahm um 2,6 % auf 896.552 Stück

zu. Die Anzahl der gemeldeten Schäden sank im Berichtsjahr um 11,9 % (Vj. +3,3 %) und

lag zum Jahresende bei 32.992 Stück (Vj. 37.434 Stück). Die Geschäftsjahresschadenquo-

te netto lag mit 35,0 % unter dem Vorjahresniveau von 37,5 %. Für die Rückversicherer

ergab sich ein Gewinn von 1,0 Mio. €. Eine Schwankungsrückstellung musste nicht ge-

bildet werden (Vj. Auflösung in Höhe von 2,7 Mio. €). Insgesamt ergibt sich ein sehr

gutes versicherungstechnisches Nettoergebnis von 40,5 Mio. € (Vj. 37,2 Mio. €).

Verbundene Wohngebäudeversicherung

Die gebuchten Beitragseinnahmen in der verbundenen Wohngebäudeversicherung stie-

gen um 9,0 % (Vj. 8,2 %) auf 307,8 Mio. € (Vj. 282,4 Mio. €). Damit wurde die Planung vom

Anfang des Jahres in Höhe von 8,7 % übertroffen. Der Vertragsbestand legte um 3,2 %

(Vj. 3,6 %) auf 703.341 Stück zu. Die Anzahl an Schadensmeldungen nahm aufgrund der

wenigen Elementarschäden um 33,2 % (Vj. +57,0 %) auf 75.441 Stück (Vj. 112.974 Stück)

ab. Die durchschnittliche Schadenhöhe stieg von 1.928 € pro Schaden in 2018 auf

2.522 € an. Die Geschäftsjahresschadenquote netto sank auf 67,2 % (Vj. 75,3 %). Für die

Rückversicherer ergab sich ein Gewinn von 17,0 Mio. €. Der Rückstellung für drohende

Verluste wurden 0,9 Mio. € entnommen (Vj. Entnahme von 3,3 Mio. €). Nach einer Zufüh-

rung zur Schwankungsrückstellung in Höhe von 6,3 Mio. € (Vj. Entnahme von 33,3 Mio. €)

ergibt sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis in Höhe von -4,4 Mio. €

(Vj. 14,3 Mio. €).

Einbruchdiebstahl- und Raubversicherung

Die Beitragseinnahmen in der Einbruchdiebstahl- und Raubversicherung stiegen um 4,2 %

(Vj. 6,8 %) und erreichten im Geschäftsjahr ein Volumen von 12,5 Mio. € (Vj. 12,0 Mio. €).

Damit wurde die Planung von 7,6 % unterschritten. Der Vertragsbestand stieg um 8,4 %

(Vj. 9,0 %) auf 58.159 Verträge an. Die Anzahl der gemeldeten Schäden ging um 4,7 %

auf 1.752 Stück zurück. Die Geschäftsjahresschadenquote netto stieg auf 54,0 %

(Vj. 45,1 %) an. Nach einer Zuführung von 0,2 Mio. € (Vj. 0,3 Mio. €) zur Schwankungs-

rückstellung ergibt sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis von 2,7 Mio. €

(Vj. 3,3 Mio. €).

Leitungswasserversicherung

Die Leitungswasserversicherung konnte in 2019 mit 18,8 % (Vj. 15,2 %) den starken

Wachstumstrend des Vorjahres fortführen und das Beitragsvolumen auf 15,0 Mio. €

(Vj. 12,6 Mio. €) steigern. Damit wurde die Planung vom Jahresbeginn von 19,7 % leicht

unterschritten. Der Vertragsbestand erhöhte sich um 8,5 % (Vj. 8,8 %) auf 90.792 Stück.

Die Anzahl der gemeldeten Schäden stieg deutlich um 22,3 % (Vj. 12,1 %) von 4.321 auf

5.285 Stück. Die Geschäftsjahresschadenquote netto sank in 2019 auf 119,7 %

(Vj. 125,1 %). Der Drohverlustrückstellung wurden 3,4 Mio. € zugeführt. Es ergibt sich ein

versicherungstechnisches Nettoergebnis von -10,5 Mio. € (Vj. -9,2 Mio. €).

Glasversicherung

In der Glasversicherung wurde ein Beitragswachstum von 6,4 % (Vj. 5,9 %) erzielt,

wodurch die Beitragseinnahmen auf 23,8 Mio. € (Vj. 22,3 Mio. €) gesteigert wurden. Die

Planung von 5,0 % wurde damit übertroffen. Der Vertragsbestand erhöhte sich um 4,1 %

(Vj. 3,8 %) auf 303.510 Verträge. Die Anzahl der gemeldeten Schäden stieg in 2019 um

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1,5 % auf 8.766 Stück (Vj. 8.640 Stück). Das versicherungstechnische Nettoergebnis stieg

von 8,7 Mio. € im Vorjahr auf 9,5 Mio. € im Berichtsjahr.

Sturmversicherung

In der Sturmversicherung setzt sich der starke Wachstumstrend der Beitragseinnahmen

mit 13,6 % (Vj. 11,9 %) auf ein Gesamtvolumen von 30,4 Mio. € (Vj. 26,8 Mio. €) fort.

Somit konnte die Planung von 12,2 % übertroffen werden. Der Vertragsbestand wuchs

um 6,9 % (Vj. 6,8 %) auf 130.889 Stück. Im Berichtsjahr sank die Zahl der gemeldeten

Schäden erheblich (6.227 Stück; Vj. 11.807). Der Rückgang um 47,3 % (Vj. +125,3 %) ist

insbesondere auf die wenigen Sturmereignisse in 2019 zurückzuführen. Diese Entwick-

lung spiegelt sich auch in der Geschäftsjahresschadenquote netto wider, die auf 58,0 %

(Vj. 97,1 %) deutlich abnahm. Nach einer Zuführung von 1,0 Mio. € in die Schwankungs-

rückstellung (Vj. Entnahme von 4,6 Mio. €) ergibt sich ein versicherungstechnisches

Nettoergebnis von -0,7 Mio. € (Vj. -2,0 Mio. €).

Tierversicherung

Die gebuchten Beitragseinnahmen in der Tierversicherung sanken im Geschäftsjahr 2019

um 2,5 % (Vj. Zunahme 9,0 %) auf 4,5 Mio. € (Vj. 4,6 Mio. €). In der Planung wurde noch

von einem Rückgang von 3,1 % ausgegangen. Der Vertragsbestand sank um 5,0 %

(Vj. -0,2 %) auf 5.834 Stück. Die Zahl der gemeldeten Schäden stieg auf 157 Stück

(Vj. 150 Stück). Die Geschäftsjahresschadenquote netto fiel auf 24,7 % (Vj. 31,9 %). Nach

einer Entnahme von 0,2 Mio. € (Vj. Zuführung von 0,3 Mio. €) aus der Schwankungs-

rückstellung ergibt sich ein versicherungstechnisches Nettoergebnis in Höhe von

2,0 Mio. € (Vj. 1,2 Mio. €).

Technische Versicherung

Die technische Versicherung konnte ihr erfreuliches Wachstum des Vorjahres mit 12,9 %

fortsetzen (Vj. 14,1 %) und die Planung von 9,8 % übertreffen. Die Beitragseinnahmen

erreichten damit einen Wert von 21,1 Mio. €. Auch der Vertragsbestand konnte erneut

mit 8,0 % (Vj. 7,5 %) auf 59.416 Stück wachsen. Die Anzahl der Schadensmeldungen

sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % (Vj. +19,9 %) auf 2.301 Stück (Vj. 2.366 Stück).

Das versicherungstechnische Nettoergebnis beläuft sich auf 4,6 Mio. € (Vj. 2,6 Mio. €).

Sonstige Sachversicherungen

Die Beitragseinnahmen der sonstigen Sachversicherungen (Ausstellungsversicherung,

Jagd- und Sportwaffenversicherung, Reisegepäckversicherung und Extended Coverage-

Versicherung) beliefen sich wie im Vorjahr auf 0,3 Mio. €. Wie im Vorjahr wurde ein

positives versicherungstechnisches Nettoergebnis von 0,6 Mio. € erzielt.

Rechtsschutzversicherung

Die Beiträge in der Rechtsschutzversicherung sind im abgelaufenen Geschäftsjahr mit

5,5 % (Vj. 6,3 %) erneut deutlich gestiegen. Die Wachstumsprognose aus der Planung

von 4,8 % wurde damit übertroffen. Die gebuchten Beitragseinnahmen erreichten

176,0 Mio. € (Vj. 166,9 Mio. €). Der Vertragsbestand erhöhte sich im Vergleich zum Vor-

jahr um 3,8 % (Vj. 3,1 %) auf 859.461 Verträge. Die Anzahl der gemeldeten Schäden sank

um 1,0 % (Vj. +4,4 %) auf 180.819 Stück (Vj. 182.592 Stück). Der Schadenaufwand war

geprägt durch Klagen gegen Automobilhersteller aufgrund des Abgasskandals. Durch die

Rückversicherer ergab sich eine Belastung von 0,2 Mio. €. Die Geschäftsjahresschaden-

quote netto stieg auf 66,9 % (Vj. 65,9 %). Nach einer Zuführung von 1,5 Mio. €

(Vj. Entnahme 4,9 Mio. €) zur Schwankungsrückstellung wurde ein versicherungstechni-

sches Nettoergebnis in Höhe von 0,5 Mio. € (Vj. 0,8 Mio. €) realisiert.

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Beistandsleistungsversicherung

Die Beitragseinnahmen in der Beistandsleistungsversicherung erhöhten sich im Berichts-

jahr erneut um 4,3 % (Vj. 4,4 %) auf 13,0 Mio. € (Vj. 12,4 Mio. €). Die Anzahl der Verträge

stieg um 3,5 % (Vj. 3,8 %) auf 1.733.520 Stück an. Die Schadensmeldungen sanken um

2,4 % (Vj. Anstieg von 2,0 %) auf 52.836 (Vj. 54.148). Eine Schwankungsrückstellung

musste nicht gebildet werden (Vj. Auflösung von 51,3 Tsd. €). Insgesamt schloss die Bei-

standsleistungsversicherung das Geschäftsjahr 2019 mit einem ausgeglichenen versiche-

rungstechnischen Nettoergebnis von 0,1 Mio. € (Vj. -0,6 Mio. €) ab.

Übrige Versicherungen

Die gebuchten Beiträge bei den übrigen Versicherungen (Transport-, Kautions- und

Betriebsunterbrechungsversicherung) wuchsen um 12,0 % (Vj. 12,5 %) und beliefen sich

im Geschäftsjahr auf 12,5 Mio. € (Vj. 11,2 Mio. €). Der Vertragsbestand erhöhte sich im

Berichtsjahr um 9,1 % (Vj. 9,1 %) auf 167.501 Stück. Insgesamt wurde ein ausgeglichenes

versicherungstechnisches Nettoergebnis von 0,0 Mio. € (Vj. 2,1 Mio. €) erzielt.

In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft

Der Umfang des aktiven Rückversicherungsgeschäfts stieg um 6,8 % auf 0,3 Mio. €.

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Kapitalanlagenergebnis

Der Kapitalanlagenbestand des LVM a. G. erhöhte sich im Jahr 2019 um 5,9 % auf

6.299,2 Mio. €.

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf

221,2 Mio. € gegenüber einem Ertrag von 222,7 Mio. € im Jahr 2018. Unter Einberech-

nung der Aufwendungen für Kapitalanlagen in Höhe von 73,9 Mio. € (Vj. 85,1 Mio. €)

ergibt sich für das Geschäftsjahr 2019 ein Nettoergebnis aus Kapitalanlagen in Höhe von

147,3 Mio. € (Vj. 137,7 Mio. €).

In einem weiterhin von sehr niedrigen Zinsen geprägten Kapitalmarktumfeld erreichte

die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen im Geschäftsjahr 2019 wie im Vorjahr einen

Wert von 2,4 %. Die Nettoverzinsung im Durchschnitt der vergangenen 3 Jahre liegt bei

2,7 % (Vj. 2,1 %).

Kapitalanlagenergebnis 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

Erträge aus Kapitalanlagen

laufende Erträge 174.141 200.253

Erträge aus Zuschreibungen 24.756 11.160

Abgangsgewinne 22.258 11.322

Zwischensumme 221.155 222.735

Aufwendungen für Kapitalanlagen

Verwaltungsaufwendungen und sonstige Aufwendungen 18.382 16.450

Abschreibungen 54.574 67.920

Abgangsverluste 944 708

Zwischensumme 73.900 85.078

Kapitalanlagenergebnis 147.255 137.657

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Vermögens- und Finanzlage Die Vermögenslage des LVM a. G. wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Der Kapitalanlagenbestand stieg im Jahr 2019 um 351,4 Mio. € bzw. 5,9 % auf

6.299,2 Mio. €. Im Jahr 2018 erhöhte sich der Bestand der Kapitalanlagen um

247,0 Mio. € bzw. 4,3 %.

Den Schwerpunkt der Anlagetätigkeit bildeten im Geschäftsjahr 2019 die Anteile an

Investmentvermögen. Der Posten „Inhaberschuldverschreibungen und andere festver-

zinsliche Wertpapiere“ wurde reduziert. Außerdem wurden die Anteile der Anlageklassen

Immobilien, Private Equity und Infrastruktur ausgebaut. Der größte Anteil am Kapitalan-

lagenbestand entfällt am Ende des Berichtsjahres mit 48,0 % weiterhin auf Anteile an

Investmentvermögen.

Die auf die gesamten Kapitalanlagen bezogene Reservequote liegt zum Ende des Ge-

schäftsjahres bei 12,9 % (Vj. 7,1 %).

Vermögenslage Aktiva 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

immaterielle Vermögensgegenstände 10.682 3.403

Kapitalanlagen 6.299.152 5.947.735

Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft 156.601 166.755

sonstige Forderungen 29.782 33.233

sonstige Aktiva 103.818 80.554

Summe 6.600.035 6.231.680

Passiva

Eigenkapital 2.345.500 2.160.500

versicherungstechnische Rückstellungen 3.902.771 3.707.264

nichtversicherungstechnische Rückstellungen 168.212 175.097

Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft 158.319 164.174

sonstige Passiva 25.233 24.645

Summe 6.600.035 6.231.680

Eigenkapitalquoten:

Eigenkapital in % zu den verdienten Beiträgen f. e. R. 97,6 95,0

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Zusammensetzung der Kapitalanlagen

21,3 %2. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

48,2 %1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und anderenicht festverzinsliche Wertpapiere

3,5 %7. Sonstige Kapitalanlagen

3,9 %5. Grundstücke

4,8 %6. Hypotheken, Grundschuld-

und Rentenschuldforderungen

9,4 %4. Namensschuldverschreibungen,

Schuldscheinforderungen und Darlehen

8,9 %

3. Inhaberschuldverschreibungenund andere festverzinsliche Wertpapiere

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99

Der Finanzmittelfonds zum 31.12.2019 (= laufende Guthaben bei Kreditinstituten,

Schecks und Kassenbestand) reduzierte sich im Vergleich zum Ultimo des Vorjahres um

0,8 Mio. € auf 9,0 Mio. €.

Der LVM a. G. finanziert sich durch selbst erwirtschaftetes Eigenkapital. Dieses belief sich

per 31.12.2019 auf 2.345,5 Mio. €.

Die versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen erhöhten sich im Vergleich zum

Vorjahr im Saldo um 195,5 Mio. €. Der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versi-

cherungsfälle wurden 160,7 Mio. €, der Deckungsrückstellung für UBR-Versicherungen

wurden 11,3 Mio. € und der Rückstellung für Beitragsüberträge wurden 12,4 Mio. €

zugeführt. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurde 0,8 Mio. € entnommen

und den sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen wurden 2,2 Mio. € zuge-

führt. Der Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen wurde 9,8 Mio. €

zugeführt.

Die zur jederzeitigen Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen notwendige Liquidität wird

durch eine revolvierende Finanzplanung sichergestellt. Diese Finanzplanung berücksich-

tigt Einzahlungen, die im Wesentlichen aus Beiträgen, Kapitalerträgen und aus Rückzah-

lungen von Kapitalanlagen stammen. Sie werden mit den Auszahlungen, die vorwiegend

aus Versicherungsleistungen, Investitionen in Kapitalanlagen sowie laufenden Ausgaben

des Versicherungsbetriebs und Investitionen bestehen, zusammengeführt.

Zusammenfassende Aussage zur wirtschaftlichen Lage Für das Geschäftsjahr 2019 wurde aufgrund der sehr guten Beitragsentwicklung in der

Versicherungstechnik, durch das geringe Aufkommen von Großschadenereignissen und

einem guten Kapitalanlageergebnis ein Jahresüberschuss von 185,0 Mio. € (Vj. 189 Mio. €)

erwirtschaftet.

Personalbericht Im Geschäftsjahr 2019 konnte der LVM a. G. mit 3.473 Angestellten (+23 Angestellte)

einen leichten Anstieg verzeichnen. Der Frauenanteil betrug dabei 43,2 % (Vj. 42,8 %).

895 Personen arbeiteten in Teilzeit (Frauen: 80,7 %). Der Altersdurchschnitt betrug

44,9 Jahre, die Betriebszugehörigkeit lag bei 17,6 Jahren. Die Fluktuation konnte in

diesem Jahr mit 3,4 % (Vj. 2,7 %) auf einem niedrigen Niveau gehalten werden, wobei

weiterhin der größere Anteil altersbedingte Abgänge darstellt. Der Frauenanteil zum

Jahresende 2019 beläuft sich für die Organe Aufsichtsrat auf 16,7 % (Vj. 16,7 %) und

Vorstand auf 0 %. Ebenso beträgt der Frauenanteil für die 1. Führungsebene unterhalb

des Vorstands (F1-Ebene) aktuell 0 % und für die 2. Führungsebene unterhalb des Vor-

stands (F2-Ebene) 18,5 % (Vj. 19,0 %).

Eigenkapital

2015

1.971,5

2.160,5

2.345,5in Mio. €

1.792,51.747,5

2016 2017 2018 2019

Anzahl der Mitarbeitenden

2015

3.428 3.450 3.4733.4373.401

2016 2017 2018 2019

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100

Nachhaltigkeitsbericht

Die Angaben zum Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzielle Erklärung) gem. CSR-Richt-

linie 2014/95 und §§ 341a i.V.m. 289b bis 289e HGB werden in einem eigenständigen

Bericht des Konzerns veröffentlicht. Dieser Bericht kann unter www.lvm.de/nachhaltigkeit

aufgerufen werden und beinhaltet ebenso die Erklärung zur Unternehmensführung

nach § 289 f HGB.

Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht Das Identifizieren und Realisieren von sich bietenden Chancen ist für die LVM Versiche-

rung ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine zukunftsorientierte Unternehmenssteue-

rung. Im Rahmen des Strategieprozesses werden daher die aktuellen Rahmenbedingun-

gen der Versicherungs- und Kapitalmärkte für sämtliche Strategiefelder detailliert analy-

siert, um Trends frühzeitig erkennen und bewerten zu können. Die Ergebnisse dieser

Analysen können so bei der regelmäßigen Überprüfung der strategischen Ausrichtung

Berücksichtigung finden, um weitere Chancenpotenziale zu identifizieren.

Wesentliche Chancenpotenziale ergeben sich maßgeblich aus der Verbindung der Rah-

menbedingungen und dem Geschäftsmodell der LVM Versicherung. Die Konzentration

auf den Ausschließlichkeitsvertrieb in Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten

Kooperationspartnern bildet eine hervorragende Basis für die Positionierung als Service-

versicherer. Insbesondere in beratungsintensiven Geschäftsbereichen ist diese Positionie-

rung ein bedeutender Wettbewerbsvorteil, welcher durch die seit Jahren hohe

Nachfrage nach persönlicher Beratung und Betreuung sowie individuellem Service zu-

sätzlich verstärkt wird. Mit maßgeschneiderter Beratung, die die Vertrauensleute auch

dank der hervorragenden Unterstützung durch das LVM-Anwendungssystem (LAS) leis-

ten und den besonderen Vertrauensbeziehungen zwischen unseren Kunden und den

Agenturen, ist die LVM Versicherung genau richtig ausgerichtet, um den Kundenbedürf-

nissen Rechnung zu tragen.

Die hohe Beratungsqualität, die durch den engen Zusammenschluss von Innendienst

und Außendienst im Serviceverbund entsteht, bietet zudem vielversprechende Wachs-

tumschancen in der anspruchsvollen Klientel gewerblicher Kunden. Das Potenzial dieses

wichtigen Teilmarkts will die LVM Versicherung daher noch stärker für sich erschließen.

Durch die Ergänzung und Überarbeitung der Produktpalette, Prozessoptimierungen sowie

den Ausbau der Kompetenz in unseren Agenturen kann die LVM Versicherung ihren Kun-

den einen noch höheren Mehrwert bieten. Diese sehr gute Ausgangslage im Gewerbebe-

reich soll konsequent genutzt werden. Darüber hinaus bietet unser Kundenbestand

erhebliches Potenzial im Bereich junger Kunden. Die zahlreichen bestehenden Kontakt-

punkte und Erfahrungen mit der LVM Versicherung bieten die Chance, junge Kunden

langfristig und umfassend an die LVM Versicherung zu binden. Um diese Chance zu nut-

zen, wurden zahlreiche Maßnahmen erarbeitet, sodass die LVM Versicherung für diese

Kundengruppe noch attraktiver wird.

Die weiter voranschreitende Digitalisierung bietet eine Vielzahl vielversprechender

Chancen. Dank ihrer besonderen Stärke in der Informationstechnologie kann die LVM

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

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Versicherung auf neue Entwicklungen in diesem Bereich sehr schnell reagieren und wird

so die sich am Markt ergebenden Chancen nutzen. In einem umfassenden Digitalisie-

rungsprojekt wurden und werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die persönliche,

vertrauensvolle Beziehung zum Kunden durch die Vertrauensleute vor Ort digital erleb-

bar zu machen und diese um relevante Mehrwerte für die Kunden zu erweitern. Gleich-

zeitig bietet die Digitalisierung die Chance, Prozesse effizienter und kundenfreundlicher

zu gestalten. Auch hier werden im Rahmen des Digitalisierungsprojekts Maßnahmen

umgesetzt, wodurch die Betreuung und die Bedürfnisse unserer Kunden noch stärker in

den Mittelpunkt rücken.

Risikobericht Risikoorganisation

Bei der LVM Versicherung wird konzernweit ein systematischer Risikomanagement-

prozess zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung der wesentlichen Risiken ein-

gesetzt. Hierbei nimmt die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance (RüC) die unab-

hängige Risikocontrollingfunktion wahr.

Zur Sicherstellung dieser Systematik sowohl auf Einzel- als auch auf aggregierter Ebene

wurde bei der LVM Versicherung ein mehrstufiges System von Risikokomitees eingerich-

tet. Diese Komitees existieren auf Konzern-, Ressort- und Abteilungsebene.

Auf aggregierter Ebene agiert das Konzern-Risikokomitee. Es setzt sich zusammen aus

den Mitgliedern des Gesamtvorstands und den Leitern der Abteilungen Konzernrevision

(Revisionsfunktion), Portfolio Management, Rechnungswesen, Risikosteuerung/ Projekti-

on (versicherungsmathematische Funktion der LVM-Gruppe) und Risikoüberwachung/

Compliance (unabhängige Risikocontrollingfunktion und Compliance-Funktion) sowie bei

bankrelevanten Themenstellungen einem Vertreter der Augsburger Aktienbank AG. Zusätz-

lich können je nach Risikolage bzw. des zu klärenden Sachverhalts Vertreter der jeweils

betroffenen Abteilungen teilnehmen. Das Konzern-Risikokomitee verschafft sich regel-

mäßig einen Überblick über das Gesamtrisikoprofil der LVM-Gruppe sowie der jeweiligen

Versicherungseinzelgesellschaften und überwacht die Einhaltung der intern festgelegten

sowie der aufsichtsrechtlichen Kapitalausstattungsanforderungen. Darüber hinaus vali-

diert das Konzern-Risikokomitee die wesentlichen identifizierten Risiken für die LVM-

Gruppe bzw. für jede Versicherungseinzelgesellschaft auf aggregierter Ebene. Darauf

aufbauend erfolgt die Festlegung der als notwendig erachteten aggregierten Risikosteu-

erungsmaßnahmen durch den Vorstand. Um die Besonderheiten der Personensparten zu

berücksichtigen, besteht zusätzlich ein Unterkomitee des Konzern-Risikokomitees für die

Gesellschaften LVM-Leben, LVM-Kranken und LVM-Pensionsfonds.

Daneben existieren innerhalb der jeweiligen Vorstandsressorts die Ressort-

Risikokomitees. Diese validieren die jeweiligen im Ressort identifizierten wesentlichen

Einzelrisiken und legen die konkreten Risikosteuerungsmaßnahmen je Einzelrisiko ver-

bindlich fest. Auf detaillierterer Ebene agieren die Abteilungs-Risikokomitees. Sie dienen

der systematischen Identifizierung und Bewertung aller Einzelrisiken sowie der Entwick-

lung und ggf. Durchführung angemessener Risikosteuerungsmaßnahmen auf Einzelrisi-

koebene für deren jeweiligen Verantwortungsbereich.

Risikoinventur

Als zentraler Bestandteil des Risikomanagementsystems der LVM Versicherung werden

eine Jahres-Risikoinventur sowie Quartals-Risikoinventuren in Zusammenarbeit zwi-

schen der unabhängigen Risikocontrollingfunktion und allen Abteilungen der LVM Versi-

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102

cherung durchgeführt. Hierbei werden durch die Risikoverantwortlichen die in ihrem

Verantwortungsbereich identifizierten Risiken als sog. Einzelrisiken systematisch und

strukturiert in dem webbasierten Risikomanagement-Verwaltungssystem (dib.risk) er-

fasst. Die im Rahmen der Risikoinventuren identifizierten Einzelrisiken sind in Risikoka-

tegorien aggregiert zusammenzufassen (= aggregierte Risikoebene).

Auf Grundlage der aggregierten sowie der einzelnen Risiken, welche durch die Risi-

koidentifikation von allen Risikoverantwortlichen erfasst wurden, wird eine Analyse und

Bewertung (qualitativ und falls sinnvoll und möglich auch quantitativ) vorgenommen.

Im Zuge der Erfassung der Einzelrisiken wird jedes Einzelrisiko durch die Risikoverant-

wortlichen einer Risikokategorie zugeordnet. Zudem wird jedes Einzelrisiko durch die

Risikoverantwortlichen anhand der Eintrittshäufigkeit und des Schadenpotenzials be-

wertet, und hieraus eine Unterscheidung der Risiken in unwesentliche, mittelschwere

und wesentliche Einzelrisiken abgeleitet. Bei der sich anschließenden quantitativen

Risikobewertung auf Einzelrisikoebene durch den Risikoverantwortlichen wird nach

Möglichkeit das Auswirkungspotenzial entsprechend der Einschätzung des Risikover-

antwortlichen um die Wirkung etwaiger Risikominderungsmaßnahmen reduziert. Auf

Risikokategorie-Ebene werden alle 8 nebenstehenden Risikokategorien als qualitativ

wesentlich angesehen. Die Risikoquantifizierung auf aggregierter Ebene erfolgt für alle

quantifizierbaren Solvency II-Risikokategorien durch quartalsweise durchgeführte Risi-

kotragfähigkeitsberechnungen. Die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeur-

teilung erfolgt im Rahmen des ORSA-Prozess.

Für die jeweiligen Risiken wird eine aktive Risikosteuerung auf operativer Ebene durch-

geführt. Soweit möglich und sinnvoll werden die Maßnahmen zur Risikosteuerung dabei

bereits im Vorfeld entwickelt und dokumentiert.

Limit- und Schwellenwertsystem

Ein wichtiges Instrument für die Risikoüberwachung sowie Risikosteuerung ist ein funk-

tionierendes adäquates Limitsystem, welches eine Veränderung der Risikolage frühzeitig

erkennt und bei negativen Entwicklungen wirksame Gegensteuerungsmaßnahmen

(= Eskalationsprozesse) auslöst. Die LVM Versicherung hat sowohl ein strategisches Limit-

system (Solvenzberechnung sowie unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurtei-

lung) als auch ein operatives Limitsystem (Frühwarnsystem) eingerichtet.

Die Risikosteuerung und –überwachung auf Ebene der Risikokategorien (operatives

Limitsystem) wird grundsätzlich durch die Verabschiedung von Plan- und Schwellenwer-

ten unter Beachtung der Konsistenz zur Risikostrategie durch den Vorstand operationali-

siert. Das Über- bzw. Unterschreiten eines Schwellenwerts setzt einen Eskalationsprozess

in Gang, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zur Risikoreduzierung einleiten zu kön-

nen. Durch dieses System ist es möglich, schnell und der Situation angemessen zu rea-

gieren und somit die Risiken weiter zu minimieren. Bei schwer oder nicht

quantifizierbaren Risiken (bspw. das operationelle Risiko oder Reputationsrisiko) werden

diese primär durch angemessene Prozesse und Standardmaßnahmen gesteuert und

überwacht (z. B. Notfallpläne).

Auf Ebene des strategischen Limitsystems werden im Rahmen der jährlich zu überprü-

fenden Risikostrategie entsprechende Zielvorgaben für die jeweiligen Eigenkapitalbede-

ckungen (SCR- und GSB-Bedeckungsquote) pro Einzelgesellschaft durch den Vorstand

vorgegeben (Zielkorridore) und auf Basis der unteren Schwellen der Zielkorridore Eskala-

tionsschwellen festgelegt.

Ausfallrisiko

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Die Erreichungsgrade der Schwellenwerte werden durch die Abteilung Risikoüberwa-

chung/Compliance unabhängig laufend überwacht. Bei Erreichen der gelben bzw. roten

Bereiche werden bei Bedarf entsprechende Risikosteuerungsmaßnahmen im Rahmen der

Konzern-Risikokomiteesitzungen durch den Vorstand ergriffen. Die Maßnahmen zur

Risikosteuerung werden durch den Vorstand entschieden und durch die jeweilige be-

troffene Abteilung umgesetzt.

Die Funktionsfähigkeit sowie die aufsichtsrechtlich und konzernintern definierten Quali-

tätsstandards sämtlicher Bestandteile des Risikomanagementsystems sowie der Ge-

schäftsprozesse werden durch die Einrichtung umfangreicher interner Kontrollsysteme

(IKS) gewährleistet, die jede Abteilung bzw. jeder Bereich der LVM Versicherung doku-

mentiert hat.

Die Gesamtheit der Risikomanagementprozesse zur systematischen Identifizierung,

Überwachung und Steuerung bestandsgefährdender und wesentlicher Risiken hat das

Ziel, den Fortbestand und die Ertragskraft der LVM Versicherung auch in der Zukunft

sicherzustellen.

Versicherungstechnische Risiken

Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet das Risiko, das bedingt durch Zufall,

Irrtum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom

erwarteten Aufwand abweicht.

Für den LVM a. G. sind innerhalb der Schaden-/Unfallversicherung das Prämien- und

Reserverisiko sowie das Kumul-/Katastrophenrisiko als versicherungstechnische Risiken

von Bedeutung.

Das Prämien- und Reserverisiko berücksichtigt Risiken, die aus dem Geschäftsbetrieb des

aktuellen Jahres bzw. der Folgejahre resultieren (Prämienrisiko) und den Risiken, die sich

aus dem Geschäftsbetrieb der Vorjahre ergeben (Reserverisiko). Die kalkulierten Tarife

könnten sich als nicht auskömmlich herausstellen. Des Weiteren besteht die Gefahr einer

Unterreservierung, d. h. die zurückgestellten Beträge für die noch nicht abgewickelten

Versicherungsfälle könnten nicht ausreichen, um den zukünftigen Schadenbedarf zu

decken. Hieraus kann das versicherungstechnische Ergebnis belastet werden. Um diesen

Gefahren bereits proaktiv zu begegnen, erfolgen eine vorsichtige Tarifierung, Analysen

des Asset Liability Management (ALM) sowie eine angemessene Schadenreservierung auf

Basis anerkannter Verfahren.

Kumul-/Katastrophenrisiken beschreiben Risiken, die aus extremen Einzelschäden oder

einer hohen Schadenfrequenz wie bspw. Naturkatastrophen resultieren. Um mögliche

Verluste aus den Kumul-/Katastrophenrisiken zu verhindern, bestehen risikogerechte

Rückversicherungsverträge, wie z. B. Exzedentenverträge mit tragfähigem Eigenbehalt.

Um das versicherungstechnische Risiko angemessen zu überwachen, wurden je Sparte

Risikoindikatoren definiert. Mit der unterjährigen Überwachung dieser Indikatoren im

operativen Limitsystem ist es möglich, eine Zielabweichung innerhalb der Versicherungs-

technik je Sparte frühzeitig festzustellen und - falls notwendig - entsprechende Eskala-

tionsprozesse anzustoßen.

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Marktrisiko

Der LVM a. G. verfolgt im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen eine Anlagepoli-

tik, die die Sicherheit, Liquidität und Rentabilität des Portfolios als Ganzes sicherstellt. Da

nicht jede einzelne Anlage bzw. Anlageform die Anlageziele gleichzeitig auf einem ho-

hen Niveau erreicht, sind die daraus resultierenden Zielkonflikte durch eine Mischung

und Streuung der unterschiedlichen Anlagen bzw. Anlageformen über das gesamte

Portfolio hinweg aufzulösen. Dabei kommt dem Grundsatz der Sicherheit besondere

Bedeutung zu. Die Risiken der Kapitalanlage, wie beispielsweise Marktrisiken, Kreditrisi-

ken oder Liquiditätsrisiken, werden in einem vertretbaren Rahmen gehalten.

Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit über Veränderungen von Marktpreisen und

–kursen (inklusive Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse) und den zwischen ihnen beste-

henden Abhängigkeiten und ihren Volatilitätsniveaus. Beim LVM a. G. werden erfolgsge-

fährdende Marktrisiken limitiert. Konsequenzen aus der Übernahme von Risiken und der

dazugehörigen Erträge werden kontinuierlich und zeitnah durch Stresstests überprüft

und analysiert.

Im Folgenden werden die Ergebnisse des Stresstests gemäß dem Deutschen Rechnungs-

legungs-Standard (DRS 20) für den LVM a. G. dargestellt. In diesem Stresstest wird ein

Rückgang der Aktienkurse um 20 % angenommen. Für zinssensitive Anlagen wird ein

paralleler Anstieg des Zinsniveaus um 1 %-Punkt unterstellt. Beim LVM a. G. kommen zur

Absicherung von Aktienkursrisiken, Zinsrisiken, Kreditrisiken und Fremdwährungsrisiken

in den Spezialfonds Absicherungsstrategien auf Basis der Value at Risk-Methodik zum

Einsatz. In den folgenden Ergebnissen des Stresstests sind die Absicherungsstrategien

nicht berücksichtigt. Die aktienkurssensitiven Anlagen umfassen den Direktbestand

Aktien, die Aktienfonds sowie den Aktienanteil der gemischten Fonds. Ein Rückgang der

Aktienkurse um 20 % würde bei den aktienkurssensitiven Kapitalanlagen des LVM a. G.

per 31.12.2019 zu einem Rückgang der Marktwerte um 200,5 Mio. € führen. Bei der

Betrachtung der zinssensitiven Anlagen wurden die direkt sowie die indirekt über Fonds

gehaltenen Rentenanlagen berücksichtigt. Ein Zinsanstieg um 1 %-Punkt würde den

Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen des LVM a. G. per 31.12.2019 um

295,8 Mio. € verringern. Im Rahmen der Überwachung des Währungsrisikos wird die

Verteilung der gesamten Kapitalanlage auf die einzelnen Währungen laufend kontrol-

liert. Der Anteil der Anlagen in anderen Währungen als dem Euro ist limitiert.

Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko (Bonitäts- oder Adressenausfallrisiko) ist das Risiko von Verlusten auf-

grund unerwarteter Ausfälle oder unerwarteter Bonitätsverschlechterungen von Ge-

schäftspartnern. Das Ausfallrisiko umfasst vor allem die Risikoarten Emittentenrisiko,

Kontrahentenrisiko und Länderrisiko.

Das Ausfallrisiko wird beim LVM a. G. unter Verwendung von externen Ratings und eige-

nen Kreditrisikobewertungen kontrolliert und begrenzt.

Die Risikoklassen der Rentendirektanlagen ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle:

Ratingklassen der Rentendirektanlagen in % AAA AA A BBB BB

31.12.2019 53,5 13,9 3,0 20,3 1,6

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Die Ratingklasse BBB beinhaltet auch einen Teil der Refinanzierung des Tochterunter-

nehmens Augsburger Aktienbank AG. Für die übrigen 7,7 % der Rentendirektanlagen

liegt kein externes Rating vor.

Durch die breite Streuung des Portfolios wird das Ausfallrisiko begrenzt. Die Schwer-

punkte der Rentenanlagen liegen in den Emittentenarten Staaten, Bundeslän-

der/Regionen, supranationale und nationale Förderbanken, Landesbanken sowie

Hypothekenbanken. Der weitaus größte Teil der Anlagen bei Banken im Bestand des

LVM a. G. ist aufgrund spezialgesetzlicher Vorschriften gesichert (z. B. Pfandbriefe).

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Unternehmen aufgrund mangelnder

Fungibilität nicht in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen (insb. aus Versiche-

rungsverträgen) bei Fälligkeit nachzukommen.

Beim LVM a. G. wird dem Liquiditätsrisiko durch eine revolvierende Finanzplanung sowie

durch eine laufende Überwachung und Steuerung der zu erwartenden Ein- und Auszah-

lungen Rechnung getragen. Im Rahmen von Abweichungsanalysen werden die Gründe

eventueller Abweichungen untersucht. Eine laufende Liquiditätsplanung gewährleistet,

dass Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit erfüllt werden können. Dazu wird ein not-

wendiger Anteil der gesamten Kapitalanlagen in täglich verfügbaren Anlagen gehalten.

Die Steuerung der Fungibilität des Kapitalanlagenbestands wird durch die Einteilung in

Klassen unterschiedlicher Liquidierbarkeit vorgenommen. Die Mindestanforderung an

den durchschnittlichen Liquiditätsgrad der Kapitalanlagen ist in Form eines internen

Limits vorgegeben. Darüber hinaus werden weitere Liquiditätskennzahlen im Limitsys-

tem unterjährig überwacht.

Operationelles Risiko

Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulängli-

chen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe-

dingten sowie externen Vorfällen. Das operationelle Risiko umfasst auch

Rechtsänderungs- und Compliance-Risiken, jedoch nicht strategische Risiken und Repu-

tationsrisiken.

Für einen wirksamen und effizienten Umgang mit dem operationellen Risiko haben alle

Abteilungen und Bereiche des LVM a. G. vorab definierte Standardmaßnahmen getroffen.

Zu diesen gehört insbesondere die Einrichtung eines internen Kontrollsystems, in wel-

chem risikoadäquate Kontrollen innerhalb aller Geschäftsprozesse durchgeführt werden.

Das dokumentierte interne Kontrollsystem (IKS) umfasst insbesondere die Überwachung

aller für operationelle Risiken anfälligen Geschäftsprozesse. Darüber hinaus hat die LVM

Versicherung für Krisenfälle eine Notfallplanung erarbeitet, mit der die Kontinuität der

wichtigsten Geschäftsprozesse auch in Krisenzeiten aufrechterhalten werden soll. Der

LVM a. G. nimmt weiterhin an der Kommunikation mit dem Lage- und Krisenreaktions-

zentrum für IT-Sicherheit der deutschen Versicherungswirtschaft GmbH (LKRZV) teil.

Diese Institution hat das Ziel, sicherheitsrelevante Erkenntnisse direkt an alle Mitglieder

des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und das Bundesamt

für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weiterzugeben. Ergänzend sind alle Ab-

teilungen dazu angehalten, mindestens alle für die Geschäftsprozesse wichtigen Funkti-

onen zu identifizieren und für diese eine Stellvertreterregelung zu schaffen.

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Alle Abteilungen und Bereiche überprüfen die Wirksamkeit und Angemessenheit der

Standardmaßnahmen laufend und dokumentieren ggf. notwendige Änderungen. Im

Rahmen der regelmäßigen Risikoinventur werden die Vollständigkeit und die Aktualität

dieser Dokumentationen durch die unabhängige Risikocontrollingfunktion abgefragt.

Neben den Rechtsänderungsrisiken werden auch die wesentlichen Compliance-Risiken

überwacht. Unter Compliance wird die Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtli-

chen Bestimmungen (sowie ggf. der unternehmensinternen Vorgaben) verstanden. Com-

pliance-Risiken bezeichnen somit das Risiko, welches sich aus der Nichteinhaltung dieser

Anforderungen ergibt. Bei der LVM Versicherung werden die Compliance-Risiken syste-

matisch identifiziert und erfasst. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Risiko- bzw.

Compliance-Inventuren dokumentieren alle Abteilungen die wesentlichen Compliance-

Risiken. Die identifizierten Compliance-Risiken sind in den bestehenden Risikomanage-

mentprozess integriert.

Konzentrationsrisiko

Das Konzentrationsrisiko bezeichnet das Risiko eines bedeutenden Schaden- oder Aus-

fallpotenzials für ein Unternehmen durch Eingehung einzelner oder stark korrelierter

Risiken. Eine Verwirklichung dieses Risikos kann beispielsweise durch ein speziell auf eine

Branche oder Region ausgerichtetes Versicherungsgeschäft oder durch eine Kapitalanla-

ge entstehen. Diesem Risiko wird dadurch begegnet, dass auf eine ausreichende Diversi-

fizierung der einzelnen Risiken ein besonderes Augenmerk gerichtet wird. Im Bereich der

Kapitalanlagen werden für die einzelnen wirtschaftlichen Anlageklassen auf das Ge-

samtportfolio bezogene Zielquoten mit Bandbreiten festgelegt. Darüber hinaus gibt es

weitere interne Limite, die Risikokonzentrationen hinsichtlich Emittenten und Ländern

bereits im Vorfeld verhindern. Im Versicherungsgeschäft begrenzen Zeichnungs- und

Annahmerichtlinien sowie angemessener Rückversicherungsschutz bei mehreren Rück-

versicherungsunternehmen das Konzentrationsrisiko. Überdies verfügt die LVM Versiche-

rung über eine regional diversifizierte Kundenstruktur im Bereich der Privat- und

Kleingewerbekunden. Grundsätzlich können Konzentrationsrisiken innerhalb der glei-

chen Risikoart oder über verschiedene Risikoarten hinweg auftreten. Zusätzlich werden

daher übergreifende Konzentrationsrisiken separat erfasst, um die bestehenden Abhän-

gigkeiten zwischen bzw. die gleiche Risikoursache von möglicherweise schon vorhande-

nen separaten Einzelrisiken transparent zu machen. Hierbei geht es sowohl um

Abhängigkeiten bzgl. Gegenparteien in unterschiedlichen Risikokategorien, aber auch

Abhängigkeiten bzgl. Branchen/Regionen, Naturkatastrophen, Katastrophen und exter-

nen Ereignissen.

Strategisches Risiko

Das strategische Risiko ergibt sich aus allen geschäftspolitischen Entscheidungen. Zu

dem strategischen Risiko zählt auch das Risiko, das sich daraus ergibt, dass Geschäfts-

entscheidungen nicht einem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden. Dem

strategischen Risiko wird grundsätzlich durch den mindestens jährlich durchzuführen-

den Strategieüberprüfungsprozess entgegengewirkt, der bei Bedarf auch Ad-hoc durch-

geführt wird. Sollten wesentliche Änderungen festgestellt werden, die eine Anpassung

der Geschäftsentscheidungen notwendig machen, wird darauf in angemessener Weise

reagiert.

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Reputationsrisiko

Das Reputationsrisiko ergibt sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufs des Unter-

nehmens infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kunden,

Geschäftspartnern, Behörden). Aufgrund der Ein-Marken-Strategie der Versicherungsge-

sellschaften der LVM Versicherung wird das Reputationsrisiko auf Konzernebene über-

wacht und gesteuert.

Zusammenfassung der gesamten Risikosituation

Zusammenfassend ist festzustellen, dass aus den genannten Bereichen keine wesentli-

chen Risiken bestehen, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ernsthaft ge-

fährden.

Die Solvenz- und Mindestkapitalanforderung zum Bilanzstichtag sind nach vorläufigen

Zahlen mehrfach mit Eigenmitteln überdeckt.

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Prognosebericht

Geschäftsentwicklung LVM a. G. Der LVM a. G. rechnet für 2020 mit einem Anstieg der gebuchten Beitragseinnahmen um

4,2 % und liegt damit über den Erwartungen des GDV für den Markt der Schaden- und

Unfallversicherer in Höhe von +2,5 %, jedoch unter dem realisierten Wachstum von 5,2 %

aus 2019. So können voraussichtlich erneut Marktanteile hinzugewonnen und die Positi-

on unter den 10 größten Erstversicherern Deutschlands im Schaden-/Unfallgeschäft

gestärkt werden.

Insbesondere in der Sachversicherung wird für 2020 erneut mit sehr hohen Beitragsstei-

gerungen von rund 7,9 % gerechnet. Der Haupttreiber für dieses Wachstum wird die sehr

gute Vertriebsleistung im Bereich der Sachversicherung sein, insbesondere im Gewerbege-

schäft. So rechnet der LVM a. G. damit, das sehr hohe Produktionsniveau der letzten Jahre

halten zu können. Das Wachstum der größten Kompositsparte Kraftfahrt wird für 2020

mit rund 2,4 % prognostiziert und damit unter dem Wachstumsniveau von 3,9 % aus dem

Jahr 2019. In der ertragsstarken Sparte Haftpflicht wird für 2020 mit einem Wachstum

der Beitragseinnahmen von rund 2,9 % gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr (+4,5 %)

schwächt sich das Wachstum damit voraussichtlich ab. Dennoch würde die Sparte damit

erneut stärker als der Markt wachsen, welcher laut der Prognose vom GDV um 1,5 %

wachsen wird. Für die gesamte Sparte Unfall wird mit einem Anstieg der Beitragseinnah-

men von 3,9 % gerechnet, was deutlich oberhalb der Marktprognose von +1,0 % liegt. Im

Vergleich zum Vorjahr wird die Wachstumsdynamik in der Unfallversicherung jedoch

geringfügig zurückgehen. Die Sparte Rechtsschutz rechnet nach dem sehr guten Bei-

tragswachstum im abgelaufenen Jahr von 5,5 % in 2020 mit einem nochmal leicht stär-

keren Wachstum von 5,7 %, welches deutlich oberhalb der Marktprognose des GDV von

+2,5 % liegt.

Auf der Schadenseite wird für das Jahr 2020 aufgrund des moderaten Schadenjahres

2019 aktuell mit einem deutlich höheren Anstieg als im Vorjahr für den LVM a. G. gerech-

net. Da diese in starkem Maße von einer Vielzahl externer Einflussfaktoren abhängig ist,

besteht über den Schadenverlauf jedoch naturgemäß große Unsicherheit. Auf der Kos-

tenseite (Personal- und Sachkosten) wird mit einem Anstieg leicht oberhalb der Wachs-

tumsrate aus dem Vorjahr gerechnet. In Summe wird ein gutes versicherungstechnisches

Ergebnis erwartet, welches vor Rückversicherungsergebnis jedoch deutlich unterhalb des

sehr hohen Wertes aus dem Jahr 2019 liegt.

Kapitalanlagen Für 2020 erwarten wir eine Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe und einen

weiter robusten privaten Konsum. Helfen sollte die historisch hohe Beschäftigung

mit Lohnsteigerungen und auch eine moderat expansivere Fiskalpolitik. Unser Ba-

sisszenario beinhaltet keine Eskalation geopolitischer Risiken, zum Beispiel im Mitt-

leren Osten oder in China. Gleichzeitig sind diese Risiken hoch.

Aktienmärkte und andere Risikoanlageklassen sind, nach den Kursgewinnen der

letzten zwölf Monate und gemessen an traditionellen Bewertungsmaßstäben, eher

teuer. Gestützt werden sie weiterhin durch niedrige Zinsen und die Liquidität der

Notenbanken. Die Zinsen verharren in unserem Basisszenario auf in etwa dem aktu-

ellen Niveau.

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.

109

Wir erwarten für das Kalenderjahr 2020 ein handelsrechtliches Kapitalanlageergebnis

auf dem Niveau des Vorjahres. Die für das Jahr 2020 geplante Nettoverzinsung beträgt

2,6 %.

Der Jahresüberschuss 2020 wird voraussichtlich aufgrund der erwarteten Zuführung zur

Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen deutlich unter dem Vorjahres-

niveau liegen.

Vertrieb und Service Die LVM Versicherung setzt beim Vertrieb Ihrer Versicherungs- und Finanzdienstleis-

tungsprodukte auch weiterhin auf ihre qualifizierten, bundesweit tätigen Vertrauensleu-

te und deren Mitarbeitenden und wird ihr Profil als Serviceversicherer noch weiter

schärfen. Dafür setzt die LVM zukünftig noch stärker auf den Ausbau der persönlichen

Vertrauensbeziehung zwischen ihren Agenturen und ihren Kunden.

Ausführlich werden Vertrieb und Service im Lagebericht des LVM-Konzerns beschrieben.

Der Prognosebericht enthält naturgemäß zukunftsbezogene Aussagen. Diese basieren

auf aktuellen Einschätzungen und sind daher mit Ungewissheiten und Unsicherheiten

behaftet.

Einschränkungen zu den Aussagen im Prognosebericht durch die Corona-Pandemie

Die Unsicherheit ist aktuell durch das Coronavirus (COVID-19) und die damit zusam-

menhängenden Auswirkungen zusätzlich erhöht. Die tatsächlich eintretenden Ereignisse

könnten hierdurch deutlicher von den Prognosen abweichen.

Dank

Der LVM a. G. dankt seinen Kundinnen und Kunden für das im Geschäftsjahr 2019

entgegengebrachte Vertrauen. Der LVM a. G. wird auch weiterhin alles daran setzen,

dieses Vertrauen zu rechtfertigen und den Kundinnen und Kunden erstklassige Dienst-

leistungen rund um die Themen Versicherungen, Vorsorge und Finanzdienstleistungen

anzubieten.

Der LVM a. G. dankt ebenfalls seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, seinen selbst-

ständigen Vertrauensleuten und deren Angestellten sowie den Rückversicherern, Banken

und Kooperationspartnern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

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Inhalt

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

112

Aktiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2019

2018

A. immaterielle Vermögensgegenstände

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 10.682.170 3.402.719

10.682.170 3.402.719

B. Kapitalanlagen

I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 247.731.059 249.194.984

II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 156.565.024 149.004.024

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 465.343.776 409.316.476

3. Beteiligungen 541.132.362 511.243.585

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 178.318.557 199.096.066

1.341.359.719 1.268.660.151

III. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen

und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.036.225.878 2.694.432.365

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 562.648.520 684.263.352

3. Hypotheken-, Grundschuld- und

Rentenschuldforderungen 299.316.369 239.344.716

4. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 313.999.514 309.198.660

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 277.235.279 266.601.553

c) übrige Ausleihungen 15.919.342 63.889.552

607.154.135 639.689.765

5. Einlagen bei Kreditinstituten 48.734.858 23.100.000

6. andere Kapitalanlagen 155.981.223 149.049.179

4.710.060.983 4.429.879.377

6.299.151.761 5.947.734.512

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Ich bescheinige hiermit entsprechend § 128 Abs. 5 VAG, dass die in dem Vermögensverzeichnis für die Unfallversicherung mit

Beitragsrückgewähr aufgeführten Vermögensanlagen den gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen gemäß angelegt

und vorschriftsmäßig sichergestellt sind.

Münster, 10. März 2020

Dr. Kretschmer

Treuhänder

2019

2019

2019

2019

2018

C. Forderungen

I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an:

1. Versicherungsnehmer 123.894.744 114.384.481

2. Versicherungsvermittler 13.977.462 18.733.226

137.872.206 133.117.707

II. Abrechnungsforderungen aus dem

Rückversicherungsgeschäft 18.728.712 33.636.971

davon Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: 41.671 € (Vj. 41.316 €)

III. sonstige Forderungen 29.782.006 33.233.116

davon an verbundene Unternehmen: 13.425.583 €

(Vj. 8.758.837 €) 186.382.924 199.987.794

davon an Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht: 2.822.352 € (Vj. 261.952 €)

D. sonstige Vermögensgegenstände

I. Sachanlagen und Vorräte 33.675.766 33.195.567

II. laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks

und Kassenbestand 8.970.622 9.795.754

42.646.388 42.991.321

E. Rechnungsabgrenzungsposten

I. abgegrenzte Zinsen und Mieten 14.778.194 15.926.447

II. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 46.393.665 21.637.602

61.171.859 37.564.049

Summe der Aktiva 6.600.035.102 6.231.680.395

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Passiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

A. Eigenkapital

I. Gewinnrücklagen

1. Verlustrücklage gem. § 193 VAG 573.474.000

Einstellung aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 30.503.000

603.977.000 573.474.000

2. andere Gewinnrücklagen Vortrag 1.587.026.000

Einstellung aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 154.497.000

davon Schwankungsrücklage: 1.533.876 € (Vj. 1.533.876 €) 1.741.523.000 1.587.026.000

II. Bilanzgewinn - -

2.345.500.000 2.160.500.000

B. versicherungstechnische Rückstellungen

I. Beitragsüberträge

1. Bruttobetrag 312.748.438 299.067.389

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 6.776.734 5.501.144

305.971.704 293.566.245

II. Deckungsrückstellung

1. Bruttobetrag 374.863.404 363.576.408

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft - -

374.863.404 363.576.408

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

1. Bruttobetrag 3.203.749.984 3.103.864.664

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 364.744.795 425.541.276

2.839.005.189 2.678.323.388

IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattung

1. Bruttobetrag 4.174.093 5.010.594

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft - -

4.174.093 5.010.594

V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 353.790.704 344.019.099

VI. sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

1. Bruttobetrag 24.859.716 22.046.981

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft -105.731 -720.795

24.965.447 22.767.776

3.902.770.541 3.707.263.510

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Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter den Posten B. II.1. und B.III.1. der Passiva eingestellte Deckungsrückstellung unter

Beachtung der §§ 341 f und 341 g HGB sowie der aufgrund des § 88 Abs. 3 VAG erlassenen Rechtsverordnungen berechnet worden ist;

Altbestand im Sinne des § 336 VAG ist nicht vorhanden.

Münster, 11. Februar 2020

Bredebusch

Verantwortlicher Aktuar

2019

2019

2019

2018

C. andere Rückstellungen

I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.305.441 2.028.236

II. Steuerrückstellungen 17.818.258 39.360.422

III. sonstige Rückstellungen 149.088.622 133.708.462

168.212.321 175.097.120

D. andere Verbindlichkeiten

I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft

gegenüber:

1. Versicherungsnehmern 140.964.706 148.763.877

2. Versicherungsvermittlern 16.115.253 15.246.218

157.079.959 164.010.095

II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 1.238.604 163.916

III. sonstige Verbindlichkeiten 24.999.299 24.467.375

davon: 183.317.862 188.641.386

aus Steuern: 9.829.286 € (Vj. 6.412.386 €)

im Rahmen der sozialen Sicherheit: 80 € (Vj. 40 €)

gegenüber verbundenen Unternehmen: 0 € (Vj. 48.789 €)

E. Rechnungsabgrenzungsposten 234.378 178.379

Summe der Passiva 6.600.035.102 6.231.680.395

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Gewinn- und Verlustrechnung

1. Januar bis 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

I. versicherungstechnische Rechnung

1. verdiente Beiträge für eigene Rechnung

a) gebuchte Bruttobeiträge 2.579.086.241 2.452.609.158

b) abgegebene Rückversicherungsbeiträge 163.016.425 158.714.424

2.416.069.816 2.293.894.734

c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge -13.681.049 -19.559.635

d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den

Bruttobeitragsüberträgen 1.275.590 615.891

-12.405.459 -18.943.744

2.403.664.357 2.274.950.990

2. technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 13.561.729 13.272.317

3. sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 4.690.223 4.689.587

4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a) Zahlungen für Versicherungsfälle

aa) Bruttobetrag 1.549.494.238 1.524.283.966

ab) Anteil der Rückversicherer 136.742.339 114.105.129

1.412.751.899 1.410.178.837

b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle

ba) Bruttobetrag 99.885.319 127.270.472

bb) Anteil der Rückversicherer -60.796.482 12.195.809

160.681.801 115.074.663

1.573.433.700 1.525.253.500

5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen

a) Netto-Deckungsrückstellung 11.286.996 16.168.445

b) sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 2.197.670 853.381

13.484.666 17.021.826

6. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 107.011 2.843.992

7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb 663.050.832 632.327.642

b) davon ab:

erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 27.180.352 29.806.421

635.870.480 602.521.221

8. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 13.496.185 12.998.275

9. Zwischensumme 185.524.267 132.274.080

10. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen -9.771.605 40.635.198

11. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 175.752.662 172.909.278

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2019

2019

2019

2019

2018

II. nichtversicherungstechnische Rechnung

1. Erträge aus Kapitalanlagen

a) Erträge aus Beteiligungen 48.527.593 50.344.827

davon aus verbundenen Unternehmen 4.705.107 € (Vj. 4.409.327 €)

b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen

davon aus verbundenen Unternehmen 12.748.781 € (Vj. 12.254.042 €)

ba) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 18.348.248 17.362.406

bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 107.264.924 132.546.234

125.613.172 149.908.640

c) Erträge aus Zuschreibungen 24.756.312 11.159.992

d) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 22.258.091 11.322.058

221.155.168 222.735.517

2. Aufwendungen für Kapitalanlagen

a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen,

Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 18.381.872 16.449.918

b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 54.573.957 67.920.125

c) Verluste aus dem Abgang von Wertpapieren 944.356 708.118

73.900.185 85.078.161

147.254.983 137.657.356

3. technischer Zinsertrag 13.561.729 13.272.317

133.693.254 124.385.039

4. sonstige Erträge 181.142.280 169.387.517

5. sonstige Aufwendungen 208.483.576 193.451.564

-27.341.296 -24.064.047

6. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 282.104.620 273.230.270

7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 95.886.710 83.034.440

8. sonstige Steuern 1.217.910 1.195.830

97.104.620 84.230.270

9. Jahresüberschuss 185.000.000 189.000.000

10. Einstellungen in Gewinnrücklagen:

in die Verlustrücklage gem. § 193 VAG 30.503.000 29.222.000

in andere Gewinnrücklagen 154.497.000 159.778.000

185.000.000 189.000.000

11. Bilanzgewinn - -

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Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in Verbin-

dung mit der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen

aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vor-

jahr grundsätzlich unverändert beibehalten.

Die Angaben im Geschäftsbericht erfolgen in Euro. Vermögensgegenstände in ausländi-

scher Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro umge-

rechnet (§ 256 a HGB).

Aktiva Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgt mit den Anschaf-

fungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhn-

lichen Nutzungsdauer.

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten wurden mit den Anschaffungs-

bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, gegebenenfalls

nach Abschreibungen gem. § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB, § 6 b EStG und § 4 Fördergebietsge-

setz, bewertet. Gemäß Art. 67 Abs. 4 EGHGB wurden die steuerrechtlichen Abschreibun-

gen beibehalten.

Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und anderen

Kapitalanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten abzüglich Kapitalrückzahlungen bzw.

mit dem niedrigeren beizulegenden Wert unter Berücksichtigung von Abschreibungen

gemäß § 253 Abs. 3 HGB.

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche

Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpa-

piere des Umlauf- und des Anlagevermögens wurden grundsätzlich zu Anschaffungs-

kosten bzw. im Falle einer vorübergehenden oder dauerhaften Wertminderung mit dem

niedrigeren Börsen- oder Marktwert angesetzt. Die Gesellschaft hat im Jahresabschluss

von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gemäß § 341 b Abs. 2 HGB i. V. m. § 253 Abs. 1

und 3 HGB Aktien, Investmentanteile sowie Inhaberschuldverschreibungen wie Anlage-

vermögen zu bewerten. Bei Inhaberschuldverschreibungen des Anlagevermögens wer-

den Differenzbeträge zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag

gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen

ein Beteiligungsverhältnis besteht, Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforde-

rungen, Nullkupon-Anleihen, Schuldscheinforderungen und Darlehen sowie übrige

Ausleihungen wurden gemäß § 341 b Abs. 1 HGB i. V. m. § 253 Abs. 3 HGB mit ihren

Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen angesetzt. Ausleihungen an verbundene Un-

ternehmen beinhalten u. a. nachrangiges Genussrechtskapital gegenüber der LVM Le-

bensversicherungs-AG mit einem Nennwert in Höhe von 100,0 Mio. € sowie

Nachrangdarlehen gegenüber der AAB mit einem Nennwert in Höhe von 21,0 Mio. €.

Differenzbeträge zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag wer-

den gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Bei Endfälligkeit entsprechen die Bilanzwerte den Nennwerten.

Anhang

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Namensschuldverschreibungen wurden gemäß § 341 c Abs. 1 HGB mit ihrem Nennwert

bewertet. Agio- und Disagiobeträge wurden durch aktive und passive Rechnungsab-

grenzung über die Laufzeit der Namensschuldverschreibungen verteilt.

Die unter den übrigen Ausleihungen ausgewiesenen nicht börsenfähigen Genussrechte

und Darlehen wurden dem Anlagevermögen zugeordnet und zu Anschaffungskosten

bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Zinsansprüche aus Genussrechten und einer stillen Beteiligung wurden phasengleich

vereinnahmt, soweit die Voraussetzungen erfüllt waren.

Einlagen bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert ausgewiesen. Bei Einlagen bei

Kreditinstituten in Fremdwährung wurden gegebenenfalls Währungsanpassungen vor-

genommen.

Das Wertaufholungsgebot nach § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB wurde beachtet.

Forderungen wurden zum Nennwert bewertet, soweit nicht Abschreibungen oder

Einzelwertberichtigungen vorzunehmen waren. Das allgemeine Kreditrisiko wurde

durch angemessene Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt.

Die Sachanlagen und Vorräte wurden zu den Anschaffungskosten aktiviert. Abnutzbare,

bewegliche Wirtschaftsgüter, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind, werden gem.

§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB linear abgeschrieben. Gemäß § 6 Abs. 2 a EStG wurde für ab-

nutzbare, bewegliche Wirtschaftsgüter, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind,

wie im Vorjahr, ein Sammelposten gebildet. Diese Sammelposten werden über 5 Jahre

linear abgeschrieben. Teile des Vorratsvermögens wurden zum Festwert gem. § 240

Abs. 3 HGB bewertet.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand sind mit den

Nennwerten ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurde zum Nennwert angesetzt.

Passiva Die Beitragsüberträge im Schaden-/Unfallgeschäft (ohne UBR) wurden einzeln pro rata

temporis vom Tarifbeitrag ermittelt. Bei der Ermittlung der nicht übertragungsfähigen

Einnahmeteile, die von den Beitragsüberträgen abgesetzt wurden, wurde das Schreiben

des Bundesministers der Finanzen vom 30.4.1974 beachtet. Die Anteile der Rückversi-

cherer werden entsprechend ermittelt.

Die Bruttobeitragsüberträge für selbst abgeschlossene Unfallversicherungen mit

Beitragsrückgewähr (UBR-Versicherungen) wurden für jede Versicherung einzeln

– dem Versicherungsbeginn und der Zahlungsweise entsprechend – aus den Jahresprä-

mien ohne Ratenzuschläge ermittelt. Der steuerliche Erlass des Finanzministers NRW

vom 29.5.1974 wurde berücksichtigt.

Die Deckungsrückstellung im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wurde nach

versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt.

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Für selbst abgeschlossene Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr wurde die

Deckungsrückstellung unter Beachtung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften,

insbesondere der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunterneh-

men in der Fassung vom 8.11.1994 berechnet. Die Ermittlung erfolgte einzelvertraglich

nach der prospektiven Methode unter impliziter und expliziter Berücksichtigung künf-

tiger Kosten. Grundlage für die Sterbewahrscheinlichkeiten sind die Sterbetafeln DAV

1994 T für Männer bzw. Frauen und für die Tarife ab dem 1.1.2012 die Sterbetafeln DAV

2008 T für Männer bzw. Frauen. Außerdem wurden die folgenden Rechnungszinssätze

zugrunde gelegt:

Für Tarife ab 1.1.2015 und ab 1.1.2017 wurde ein Zillmersatz von maximal 25 % eines

Bruttojahresbeitrags, für alle vorherigen Tarife wurde ein Zillmersatz von maximal 40 %

eines Bruttojahresbeitrags zugrunde gelegt. Die Zinszusatzrückstellung wurde in 2019

um 4,2 Mio. € auf 27,6 Mio. € erhöht.

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle für das selbst abge-

schlossene Versicherungsgeschäft wurde nach dem voraussichtlichen Aufwand jedes

einzelnen Schadens bewertet. Von der Rückstellung wurden RPT-Forderungen (RPT =

Regresse, Provenues und Teilungsabkommen) abgesetzt. Für die noch unbekannten Fälle

wurde eine Spätschaden-Pauschalreserve nach den Erfahrungen der Vorjahre gebildet.

Die in der Rückstellung enthaltenen Regulierungskosten entsprechen grundsätzlich dem

Erlass des Finanzministers NRW vom 22.2.1973. Die Rückstellungen für vom Außen-

dienst angelegte und noch nicht freigegebene Schadenanzeigen wurden aufgrund von

Erfahrungswerten mit rund 55 % bilanziert. Die Rückstellung für noch nicht abgewickel-

te Versicherungsfälle für das in Rückdeckung übernommene Geschäft wurde anhand der

Angaben der Vorversicherer bilanziert.

Die Anteile der Rückversicherer an der Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle wurden nach den Rückversicherungsverträgen berechnet.

Die Renten-Deckungsrückstellung wurde nach dem Geschäftsplan versicherungsmathe-

matisch nach der Sterbetafel DAV 2006 HUR errechnet mit einem Rechnungszins von

0,90 % (Vj. 0,90 %).

Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurde gemäß den gesetzlichen Vorschriften

bzw. den vertraglichen Vereinbarungen gebildet.

Rechnungszinssätze

ab 1.7.2000 ab 1.1.2004 ab 1.1.2007 ab 1.1.2012 ab 1.1.2015 ab 1.1.2017

in % 3,25 2,75 2,25 1,75 1,25 0,90

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121

Die Schwankungsrückstellung wurde nach § 29 und der Anlage zu § 29 der Verordnung

über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) ermittelt. Für

eine Sparte war in 2018 die Voraussetzung zur Bildung einer Schwankungsrückstellung

nicht mehr erfüllt. Es wurde von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht die Auflösung über

5 Jahre zu verteilen. Von dem Wahlrecht der Zusammenfassung einiger Versicherungs-

zweige zum VZ 28 „sonstige Sachversicherung“ wurde kein Gebrauch gemacht. Die

Großrisiken-Rückstellung für Pharma-Risiken und die Rückstellung für Terrorrisiken

wurden nach § 30 RechVersV gebildet.

Die Rückstellung für unverbrauchte Beiträge aus ruhenden Kraftfahrtversicherungen

wurde pro Vertrag ermittelt. Der Berechnung der Stornorückstellung liegen die auf

statistischen Auswertungen beruhenden Stornosätze zugrunde. Die Berechnung der

Drohverlustrückstellung erfolgte anhand von Planzahlen für die Jahre 2020 und 2021.

Die Rückstellung wurde aus der Differenz zwischen dem Wert der zu erbringenden Leis-

tungen und den zu erwartenden Beiträgen und Zinsen angesetzt. Die Anteile der Rück-

versicherer wurden nach den bestehenden Verträgen berechnet.

Die Rückstellung für vertragliche Beitragsnachverrechnung wurde aufgrund der abge-

schlossenen Rückversicherungsverträge gebildet.

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und Jubiläen wurden mit dem von der

Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Die

Pensionsrückstellungen mit dem Zinssatz der vergangenen 10 Geschäftsjahre; im Falle

der Jubiläumsrückstellungen aus den vergangenen 7 Geschäftsjahren. Der Rechnungs-

zinssatz beträgt 2,72 % (Vj. 3,21 %) bei den Pensionsrückstellungen und 1,97 %

(Vj. 2,32 %) bei der Jubiläumsrückstellung. Als Rechnungsgrundlage dienen die Richtta-

feln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

In den Vorjahren wurden nahezu sämtliche Pensionsverpflichtungen der Pensionsbe-

rechtigten auf die LVM Pensionsfonds-AG übertragen. Die Pensionsrückstellung für die

verbliebenen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern sowie für Gehaltsumwand-

lungen wurde als ein versicherungsmathematischer Verpflichtungsbarwert (Defined

Benefit Obligation) angesetzt, d. h. die Bewertung erfolgt auf Grundlage der Projected

Unit Credit Method. Bei der Ermittlung der verbliebenen Pensionsverpflichtungen wur-

den jährliche Rentensteigerungen von 2,5 % unterstellt. Fluktuation und Gehaltssteige-

rung blieben bei der Ermittlung unberücksichtigt, da es sich ausschließlich um bereits

laufende Witwenrentenverpflichtungen handelt. Bei der Ermittlung der Rückstellung

für arbeitnehmerfinanzierte Pensionszusagen wurde kein Rententrend angesetzt, da es

sich um Kapitalzusagen handelt. Als Anwartschaftstrend wurde 0 % berücksichtigt, da

es sich um Festbeträge handelt. Fluktuation wurde nicht berücksichtigt, da die Zusagen

bei Ausscheiden erhalten bleiben. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen wurden

in Höhe von 167 Tsd. € mit Pensionsverpflichtungen saldiert. Erträge aus der Zuführung

zur Deckungsrückstellung wurden mit dem Personalaufwand aus der Zuführung zur

Pensionsrückstellung in Höhe von 3 Tsd. € verrechnet. Der Unterschiedsbetrag zwischen

dem Ansatz der Pensionsrückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnitt-

lichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren und dem Ansatz der

Rückstellung nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes

aus den vergangenen 7 Geschäftsjahren belief sich zum 31.12.2019 für die betriebliche

Altersvorsorge auf 9 Tsd. € sowie für die arbeitnehmerfinanzierten Pensionszusagen auf

77 Tsd. €.

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122

Bei der Berechnung der Jubiläumsrückstellung wurde eine Fluktuation gemäß Fluktuati-

onstabelle und ein Gehaltstrend von 2,5 % berücksichtigt. Im Einzelnen erfolgten die

Berechnungen nach dem Teilwertverfahren unter Beachtung der dafür geltenden Best-

immungen.

Die sonstigen Rückstellungen wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beur-

teilung notwendigen Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 HGB angesetzt. Alle Rückstel-

lungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlauf-

zeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen

Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Im Berichtsjahr wurden entsprechend des IDW RS HFA 18 (Bilanzierung von Beteiligun-

gen an Personenhandelsgesellschaften) die Liquiditätsrückflüsse von Beteiligungs-

unternehmen in Höhe von 40,5 Mio. € und der unter den anderen Kapitalanlagen

ausgewiesenen Beteiligungen an Private Equity Gesellschaften in Höhe von 20,9 Mio. €

unter den sonstigen Rückstellungen passiviert, da noch keine endgültigen Jahresab-

schlüsse zur Aufteilung von Kapitalrückzahlungen und Erträgen vorlagen. Bei den ver-

bundenen Unternehmen erfolgte im Geschäftsjahr ein Liquiditätsrückfluss von 2,2 Mio. €.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde zum Nominalwert angesetzt.

Die technischen Zinsen wurden mit einem Satz von 0,90 % (Vj. 0,90 %) aus der Renten-

Deckungsrückstellung und 3,29 % (Vj. 3,35 %) aus der Beitrags-Deckungsrückstellung

ermittelt.

In der Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr wurde der technische Zinsertrag mit

3,29 % (Vj. 3,35 %) aus dem arithmetischen Mittel des Anfangs- und Endbestands der

versicherungstechnischen Rückstellungen berechnet.

Zeitwertangaben Die Offenlegung von Zeitwerten der Kapitalanlagen erfolgte entsprechend den

Vorschriften § 54 ff. RechVersV. Die Zeitwerte der Grundstücke, grundstücksgleichen

Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken (gemäß § 55

RechVersV) wurden grundsätzlich nach dem Ertragswertverfahren ermittelt. Der Zeitwert

für ein selbstgenutztes Verwaltungsgebäude wurde nach dem Sachwertverfahren ermit-

telt. Die Zeitwerte der Grundstücke betragen zum Bilanzstichtag:

Jahr der Bewertung Grundstücke gesamt

Tsd. €

2015 189.330

2016 87.320

2017 14.235

2018 33.970

2019 24.241

Summe zum 31.12.2019 349.096

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123

Die Ermittlung der Zeitwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen

und der anderen Kapitalanlagen erfolgte, soweit kein Börsenkurs vorlag, anhand eines

vereinfachten Ertragswertverfahrens, mit dem Verkehrswert oder mit dem Net Asset

Value, gegebenenfalls unter Berücksichtigung passivierter Liquiditätsrückflüsse. Für

Beteiligungen von untergeordneter Bedeutung wurde der Buchwert angesetzt.

Für Aktien sowie Anteile oder Aktien an Investmentvermögen wurde als Zeitwert grund-

sätzlich der Börsen- bzw. Marktpreis zugrunde gelegt. Die Zeitwerte von Inhaberschuld-

verschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wurden grundsätzlich aus

dem Börsen- oder Marktpreis abgeleitet.

Bei nicht börsennotierten Kapitalanlagen mit fester Laufzeit (Ausleihungen an verbun-

dene Unternehmen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhält-

nis besteht, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und übrige

Ausleihungen) erfolgte die Zeitwertermittlung durch Abzinsung der zukünftigen Einzah-

lungsüberschüsse unter Berücksichtigung risikoadäquater Renditekurven.

Die Ermittlung der Zeitwerte der Hypothekenforderungen erfolgte unter Verwendung

einer Renditekurve, die um Spreads ergänzt wurde, welche vom Beleihungsauslauf ab-

hängig sind.

Der Zeitwert der Einlagen bei Kreditinstituten entspricht unter Berücksichtigung der

Fremdwährungsumrechnung dem Buchwert.

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124

Der Bilanzwert der im Rahmen der Tätigkeit genutzten eigenen Grundstücke beträgt 119.482 Tsd. €.

Gemäß § 341b HGB wurden Investmentanteile mit Buchwerten in Höhe von 2.729.918 Tsd. € und Inhaberschuldverschreibungen mit Buchwerten in Höhe von 562.649 Tsd. € dem Anlagevermögen zugeordnet. In den ausgewiesenen Abschreibungen sind Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB von 37.255 Tsd. € enthalten. Außerplanmäßige Abschreibungen wurden nicht vorgenommen, sofern die Wertminderungen nur von vorübergehender Dauer sind. Dieses betrifft zu den Finanzanlagen

gehörende Ausleihungen an verbundene Unternehmen mit einem Buchwert von 131.900 Tsd. € und einem Marktwert von 129.503 Tsd. €, Namensschuldverschreibungen mit einem Buchwert von 10.000 Tsd. € und einem Marktwert von 9.635 Tsd. € und Schuldscheinforderungen und Darlehen mit einem Buchwert von 32.000 Tsd. € und einem Marktwert von 31.991 Tsd. €. Der LVM a. G. beabsichtigt, diese Papiere bis zur Endfälligkeit zu halten und hat auf eine Abschreibung verzichtet. Bonitätsbedingte

Abschreibungen waren nicht erforderlich.

Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A, B I - III im Geschäftsjahr 2019 Bilanzwerte

Vorjahr Tsd. €

Zugänge

Tsd. €

Abgänge

Tsd. €

Zuschrei-

bungen Tsd. €

Abschrei-

bungen Tsd. €

Bilanzwerte

Geschäftsjahr Tsd. €

Zeitwerte

Tsd. €

A. immaterielle

Vermögensgegenstände

1. entgeltlich erworbene Konzessionen,

gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte

sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.403 9.506 - - 2.227 10.682 -

2. geleistete Anzahlungen - - - - - - -

3. Summe A. 3.403 9.506 - - 2.227 10.682 -

B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche

Rechte und Bauten einschließlich

der Bauten auf fremden Grundstücken 249.195 11.704 3.846 - 9.322 247.731 349.096

B. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen

Unternehmen 149.003 18.211 944 295 10.000 156.565 195.900

2. Ausleihungen an verbundene

Unternehmen 409.316 63.874 7.846 - - 465.344 480.469

3. Beteiligungen 511.244 87.447 55.710 4.184 6.033 541.132 738.853

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs-

verhältnis besteht 199.096 13.941 17.940 - 16.778 178.319 180.548

5. Summe B.II. 1.268.659 183.473 82.440 4.479 32.811 1.341.360 1.595.770

B. III. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2.694.432 848.530 514.512 19.133 11.357 3.036.226 3.296.798

2. Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinsliche Wertpapiere 684.264 62.063 183.678 - - 562.649 637.884

3. Hypotheken-, Grundschuld- und

Rentenschuldforderungen 239.345 143.662 83.691 - - 299.316 320.280

4. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 309.198 20.302 15.500 - - 314.000 364.806

b) Schuldscheinforderungen

und Darlehen 266.602 32.000 21.367 - - 277.235 301.698

c) übrige Ausleihungen 63.890 56.477 104.448 - - 15.919 16.651

5. Einlagen bei Kreditinstituten 23.100 2.427.083 2.401.448 - - 48.735 48.735

6. andere Kapitalanlagen 149.049 27.550 20.679 1.145 1.084 155.981 184.314

7. Summe B.III. 4.429.880 3.617.667 3.345.323 20.278 12.441 4.710.061 5.171.166

insgesamt 5.951.137 3.822.350 3.431.609 24.757 56.801 6.309.834 7.116.032

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1 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit dem LVM a. G. 7 Unmittelbar 13 Unmittelbar 28,81 % 2 Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag mit der AAB 8 Unmittelbar 93,00 % 14 Unmittelbar 15,00 % 3 Unmittelbar 0,00 % 9 Unmittelbar 26,67 % 15 Unmittelbar 25,00 % 4 Die Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018. 10 Unmittelbar 9,65 % 16 Unmittelbar 14,33 % 5 Die Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2017. 11 Unmittelbar 19,76 % 17 Unmittelbar 2,50 % 6 Unmittelbar 56,76 % 12 Unmittelbar 7,11 %

Anteil

am Kapital

%

Eigenkapital

Ergebnis des

Geschäftsjahres 2019

B. II. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Kapitalgesellschaften inländische Unternehmen:

LVM Lebensversicherungs-AG, Münster 100,0 185.760.545 16.000.000

LVM Krankenversicherungs-AG, Münster 100,0 61.370.409 8.700.000

LVM Pensionsfonds-AG, Münster 100,0 9.229.939 152.600

LVM Rechtsschutz-Service GmbH, Münster1 100,0 25.000 -

LVM Vermittlungs GmbH, Münster 100,0 555.401 64.250

LVM Pensionsmanagement GmbH, Münster 100,0 335.685 40.000

LVM Unterstützungskasse GmbH, Münster 100,0 25.000 -

LVM Finanzdienstleistungen GmbH, Münster 100,0 3.724.800 918.000

LVM Energiedienstleistungen GmbH, Münster 100,0 562.008 22.000

LVM Grundbesitz GmbH, Münster 100,0 20.501.483 -23.517

LVM Immobilien GmbH, Münster 100,0 26.320 1.295

ITSM GmbH, Münster 100,0 28.325.367 694.080

Dibera DV- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH, Münster 100,0 1.204.868 -592.514

Augsburger Aktienbank AG, Augsburg 100,0 185.569.693 -4.143.098

AAB Leasing GmbH, Augsburg2 100,0 3 2.000.000 -

AAB Asset Services GmbH2 100,0 3 500.000 -

loyalty4brands 100,0 3 29.784 -

Aachener Bausparkasse, Aachen4 10,9 76.136.769 45.214

Adveq Technology VI GmbH, Frankfurt am Main4 97,3 6 22.524.146 2.733.323

CEE Holding GmbH & Co. KGaA, Hamburg4 27,5 7 153.499.122 9.196.456

ESB GmbH, Coburg4 21,4 343.781.646 49.813.047

EXTREMUS Versicherungs-AG, Köln4 2,0 64.058.358 117.902

FRANKONIA Eurobau Andreasquartier GmbH, Nettetal4 50,0 -70.938.991 528.643

FRANKONIA Eurobau Großer Burstah GmbH, Nettetal5 50,0 -11.699.120 -2.461.584

FRANKONIA Eurobau Schinkelplatz GmbH, Nettetal4 50,0 -11.292.558 -2.862.749

GDV-Dienstleistungs-GmbH, Hamburg4 2,2 27.429.738 901.093

VST Gesellschaft für Versicherungsstatistik mbH, Hannover4 9,1 586.980 -

2. Personengesellschaften und sonstige inländische Unternehmen:

LVM Grundstücksgesellschaft Kolde-Ring GbR, Münster 100,0 8 9.525.737 845.034

Immobilienbeteiligungs-Verwaltungs-GbR "EURIM-FONDS-LVM", Münster 100,0 9 481.027 957.036

Auda Ventures GmbH & Co. Beteiligungs KG (2000), München4 22,5 10 6.248.403 664.248

B&S Select 2002 - C GmbH & Co. KG i.L., München4 49,4 11 2.240.003 -792.195

CEE Windpark Domsdorf GmbH & Co. KG, Hamburg4 20,5 9.334.000 359.602

DEUTSCHER SOLARFONDS "STABILITÄT 2010" GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 22,2 12 80.955.146 12.629.940

Diamond 01 GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Frankfurt am Main 19,5 4 134.309.605 6.630.189

eCapital III Cleantech Fonds GmbH & Co. KG, Münster4 38,4 13 32.938.700 -4.293.151

KTI Kraftfahrzeugstechnisches Institut und Karosseriewerkstätte GmbH & Co. KG,

Lohfelden5 7,4 711.687 66.945

Onshore Wind Bernitt II GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main4 50,0 14 -1.233.014 -431.355

OPPENHEIM PRIVATE EQUITY Institutionelle Anleger GmbH & Co. KG, Köln4 24,7 385.093 -20.466

Partners Group Secondary GmbH & Co. KG i.L., München4 50,0 15 1.525.327 -241.379

Schroder EuroLogistik Fonds GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main4 23,9 16 13.538.356 -655.690

3. ausländische Unternehmen:

CEE Renewable Fund S.A., SICAV-FIS - CEE RF Sidefund I, Grevenmacher (Luxemburg)4 37,5 17 111.528.355 4.442.962

8,91%

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1 Die Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018. 2 Unmittelbar 6,56 %

1 Tägliche Rückgabe möglicherweise eingeschränkt

Anteil

am Kapital

%

Eigenkapital

Ergebnis des

Geschäftsjahres 2019

B. III. sonstige Kapitalanlagen

ausländische Unternehmen:

ISQ Global Infrastructure Fund (EU), L.P., Toronto (Ontario, Canada)1 25,9 2 217.996.969 34.193.774

B. III. Investmentvermögen größer 10 %

Buchwert

Tsd. €

Marktwert

Tsd. €

stille Reserven/

stille Lasten Tsd. €

Ausschüttungen

Geschäftsjahr Tsd. €

Anlageziel der Fonds

Absolute Return 9.492 9.492

Aktien 34.776 60.596 25.821

Misch 2.680.622 2.906.235 225.613 47.371

Immobilien1 169.955 170.526 571 312

Renten 25.787 32.237 6.450

insgesamt 2.920.632 3.169.594 258.455 47.683

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

E. Rechnungsabgrenzungsposten 46.394 21.638

davon Agio aus Namensschuldverschreibungen 4.606 3.624

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127

Die zur Risikovorsorge gebildete Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versiche-

rungsfälle war ausreichend hoch, sodass sich ein Abwicklungsgewinn (netto) von

320,7 Mio. € (Vj. 295,0 Mio. €) ergeben hat, der bereits im ausgewiesenen Schadenauf-

wand berücksichtigt wurde.

In den versicherungstechnischen Bruttorückstellungen sind Rückstellungen für drohende

Verluste in Höhe von 19,0 Mio. € (Vj. 17,2 Mio. €) enthalten.

Erläuterungen zur Jahresbilanz Passiva

Entwicklung der Passivposten 2019

B. IV. 1. Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung - brutto -

Beitragsrückerstattung für die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 4.879.408

Entnahme im Geschäftsjahr 943.511

Zuweisung aus dem Überschuss des Geschäftsjahres 107.011

Stand am Ende des Geschäftsjahres 4.042.908

davon entfallen auf:

bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte laufende Überschussanteile 92.637

bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte Beträge zur Beteiligung an den Bewertungsreserven 17.402

auf den ungebundenen Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstattung 3.932.869

versicherungstechnische

Bruttorückstellungen

insgesamt

davon: Bruttorückstellung

für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle

davon:

Schwankungsrückstellung

und ähnliche Rückstellungen

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

B. versicherungstechnische Rückstellungen

1. selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

a) Unfallversicherung 755.976 729.811 339.433 323.919 13.208 13.850

b) Haftpflichtversicherung 283.687 279.118 227.225 223.800 - -

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2.281.241 2.239.716 2.107.509 2.058.129 167.511 175.689

d) sonstige Kraftfahrtversicherungen 180.044 166.095 96.988 89.285 80.763 74.936

e) Feuer- und Sachversicherung 484.911 452.755 196.037 187.707 86.053 74.678

davon:

ea) Feuerversicherung 76.704 75.367 46.894 51.150 7.272 2.690

eb) verbundene Hausratversicherung 52.510 50.952 18.315 17.540

- -

ec) verbundene Gebäudeversicherung 264.693 241.555 99.191 86.897 64.043 57.791

ed) sonstige Sachversicherung 91.004 84.881 31.637 32.120 14.738 14.197

f) Rechtsschutzversicherung 270.480 254.553 225.082 211.586 3.144 1.688

g) Beistandsleistungsversicherung 1.621 1.550 1.583 1.521

- -

h) sonstige Versicherungen 13.032 10.828 9.811 7.683

- 253

gesamt 4.270.992 4.134.426 3.203.668 3.103.630 350.679 341.094

2. in Rückdeckung übernommenes

Versicherungsgeschäft 3.194 3.159 82 235 3.112 2.925

gesamtes Versicherungsgeschäft 4.274.186 4.137.585 3.203.750 3.103.865 353.791 344.019

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128

2019

2018

C. andere Rückstellungen

III. sonstige Rückstellungen insgesamt 149.088.622 133.708.462

davon für:

Jubiläen 12.179.216 11.656.227

Wettbewerbsvergütung 25.079.575 23.454.275

Liquiditätsrückflüsse der Beteiligungsunternehmen 63.570.520 50.845.350

Bonifikation 6.279.906 6.314.674

Zeitguthaben 4.550.099 3.894.916

Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen 9.703.760 9.815.175

Urlaubsvergütung 5.477.609 4.776.853

Ergebnis- und leistungsorientierte Vergütung 12.814.600 9.373.468

Ausgleichsansprüche 2.387.142 2.859.188

Jahreszulage 2.381.380 2.389.177

sonstige 4.664.815 8.329.159

D. andere Verbindlichkeiten

III. sonstige Verbindlichkeiten 24.999.300 24.467.375

E. Rechnungsabgrenzungsposten 234.379 178.379

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129

1 In den gebuchten Brutto-Beiträgen sind im geringen Umfang Beiträge aus dem Ausland enthalten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

gebuchte Bruttobeiträge verdiente Bruttobeiträge verdiente Nettobeiträge

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

I. 1. Beiträge 1

selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

a) Unfallversicherung 204.786 196.768 204.046 196.042 185.601 178.769

b) Haftpflichtversicherung 240.330 229.959 239.334 227.228 237.956 225.917

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 766.422 745.972 766.335 745.932 675.887 657.635

d) sonstige Kraftfahrtversicherung 554.648 525.501 554.485 525.653 548.651 520.455

e) Feuer- und Sachversicherung 611.083 563.602 600.703 549.612 557.261 505.674

davon:

ea) Feuerversicherung 73.135 67.119 71.435 65.786 57.980 53.734

eb) verbundene Hausratversicherung 122.629 116.841 121.871 114.950 120.821 113.786

ec) verbundene Gebäudeversicherung 307.819 282.365 302.423 273.817 282.197 252.151

ed) sonstige Sachversicherung 107.500 97.277 104.974 95.059 96.263 86.003

f) Rechtsschutzversicherung 176.035 166.919 175.031 164.999 174.410 164.378

g) Beistandsleistungsversicherung 12.950 12.414 12.949 12.413 12.949 12.413

h) sonstige Versicherungen 12.514 11.176 12.204 10.873 10.715 9.496

gesamt 2.578.768 2.452.311 2.565.087 2.432.752 2.403.430 2.274.737

in Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 318 298 318 298 234 214

gesamtes Versicherungsgeschäft 2.579.086 2.452.609 2.565.405 2.433.050 2.403.664 2.274.951

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

130

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

I. 4. Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle

selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

a) Unfallversicherung 104.276 91.627

b) Haftpflichtversicherung 84.668 90.712

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 598.465 577.859

d) sonstige Kraftfahrtversicherung 435.661 398.813

e) Feuer- und Sachversicherung 303.417 370.050

davon:

ea) Feuerversicherung 39.678 66.392

eb) verbundene Hausratversicherung 36.238 36.603

ec) verbundene Gebäudeversicherung 182.309 206.103

ed) sonstige Sachversicherung 45.192 60.952

f) Rechtsschutzversicherung 105.308 107.595

g) Beistandsleistungsversicherung 10.069 10.355

h) sonstige Versicherungen 7.669 4.543

gesamt 1.649.533 1.651.554

in Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft -153 0

gesamtes Versicherungsgeschäft 1.649.380 1.651.554

I. 7. Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb

selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

a) Unfallversicherung 64.305 62.770

b) Haftpflichtversicherung 99.009 94.853

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 126.347 121.761

d) sonstige Kraftfahrtversicherung 96.492 91.062

e) Feuer- und Sachversicherung 201.169 190.441

davon:

ea) Feuerversicherung 27.239 25.241

eb) verbundene Hausratversicherung 40.726 39.972

ec) verbundene Gebäudeversicherung 94.227 89.170

ed) sonstige Sachversicherung 38.977 36.058

f) Rechtsschutzversicherung 68.065 64.465

g) Beistandsleistungsversicherung 2.809 2.696

h) sonstige Versicherungen 4.854 4.278

gesamt 663.050 632.326

in Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 1 2

gesamtes Versicherungsgeschäft 663.051 632.328

davon Abschlussaufwendungen 229.086 217.499

davon Verwaltungsaufwendungen 433.965 414.829

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131

1 Zulasten (-) zugunsten (+) der Rückversicherer

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

I. 11. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung

selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

a) Unfallversicherung 37.904 32.406

b) Haftpflichtversicherung 58.557 40.173

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 22.496 24.535

d) sonstige Kraftfahrtversicherung 10.855 17.715

e) Feuer- und Sachversicherung 45.127 55.650

davon:

ea) Feuerversicherung 766 -1.088

eb) verbundene Hausratversicherung 40.503 37.239

ec) verbundene Gebäudeversicherung -4.368 14.264

ed) sonstige Sachversicherung 8.226 5.235

f) Rechtsschutzversicherung 545 833

g) Beistandsleistungsversicherung 63 -588

h) sonstige Versicherungen 7 2.100

gesamt 175.554 172.824

in Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 199 85

gesamtes Versicherungsgeschäft 175.753 172.909

II. 4. sonstige Erträge 181.142 169.388

davon: Erträge aus Währungsumrechnung - 12

davon: Erträge aus der Abzinsung - -

II. 5. sonstige Aufwendungen 208.484 193.452

davon: Aufwendungen aus Währungsumrechnung 11 -

davon: Aufwendungen aus der Aufzinsung 140 207

II. 9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten ausschließlich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.

Rückversicherungssaldo 1

selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

a) Unfallversicherung 166 -246

b) Haftpflichtversicherung -2.377 2.224

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 29.355 19.654

d) sonstige Kraftfahrtversicherung 5.928 6.134

e) Feuer- und Sachversicherung 25.583 -22.963

f) Rechtsschutzversicherung 151 -2.437

g) sonstige Versicherungen -275 -459

gesamt 58.531 1.907

in Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft 84 84

gesamtes Versicherungsgeschäft 58.615 1.991

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132

Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer

Unfallversicherungen (einschließlich KIZ) mit versicherter Unfall-Rente erhalten

grundsätzlich im Leistungsfall einen laufenden Gewinnanteil in % der Vorjahresren-

te, der zur Erhöhung des laufenden Rentenanspruchs verwendet wird.

Wie in den Vorjahren entfällt auch im Kalenderjahr 2020 wegen der deutlich gesun-

kenen Erträge aus Kapitalanlagen die Deklaration eines laufenden Gewinnanteils.

Bei Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr kommen folgende Maßstäbe zur

Ermittlung der Gewinnanteile in Betracht.

Beitragspflichtige Versicherungen mit laufender Beitragszahlung erhalten jährliche

Gewinnanteile in Form eines Risikogewinnanteils im Verhältnis zum gewinnberech-

tigten Risikobeitrag, eines Beitragsgewinnanteils im Verhältnis zum gewinnberech-

tigten Beitrag und eines Zinsgewinnanteils im Verhältnis zum gewinnberechtigten

Deckungskapital.

Beitragsfreie Versicherungen erhalten jährlich einen Zinsgewinnanteil im Verhältnis

zum gewinnberechtigten Deckungskapital.

Versicherungen mit Einmalbeitrag erhalten jährlich einen Zinsgewinnanteil im Ver-

hältnis zum gewinnberechtigten Deckungskapital.

Als gewinnberechtigten Risikobeitrag bezeichnen wir den Teil des Jahresnettobei-

trags (Beitrag bei jährlicher Zahlungsweise abzüglich Versicherungsteuer), der auf

den Unfall-Risikoschutz entfällt. Der gewinnberechtigte Beitrag entspricht dem

Jahresnettobeitrag. Das gewinnberechtigte Deckungskapital entspricht dem gezill-

merten Deckungskapital, das sich aus den eingezahlten Beiträgen sowie dem Rech-

nungszins, der für die Beitragskalkulation verwendet wurde, ergibt.

Die jährlichen Gewinnanteile werden jeweils am Ende eines Versicherungsjahres,

erstmals am Ende des 1. Versicherungsjahres gutgeschrieben. Die Gewinnanteile

werden verzinslich angesammelt und bei Beendigung des Vertrags ausgezahlt. Die

Zinssätze für die Verzinsung des Ansammlungsguthabens beziehen sich auf das

Kalenderjahr 2020.

Nachfolgend sind die festgesetzten Gewinnanteile für im Jahre 2020 gewinnberech-

tigte Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr angegeben (entsprechende

Vorjahreswerte in Klammern).

Bewertungsreserven Die verteilungsfähigen Bewertungsreserven werden jeweils monatlich ermittelt. Dies

geschieht bezogen auf den 2. Börsentag im Monat. Der so ermittelte Wert ist maß-

geblich für alle Vertragsbeendigungen anspruchsberechtigter Verträge, die in dem

Zeitraum ab diesem Termin bis einschließlich dem Tag, der dem 2. Börsentag des

Folgemonats vorangeht, wirksam werden.

Sonstige Angaben

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133

Abweichend bzw. in Ergänzung zu o. a. Tabelle gilt für folgende Versicherungen gegen Einmalbeitrag:

Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr Tarifbezeichnung/Beginn Unfall-

risikogewinn

Beitrags-

gewinn

Zins-

gewinn

Verzinsung des

Ansammlungs-guthabens

Einzel-UBR für Kinder (UBRki)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRer) - - - -

bis 1.6.2000

Einzel -UBR für Kinder (UBRki)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRer) - - - -

ab 1.7.2000 bis 1.12.2003

Einzel -UBR für Kinder (UBRki)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRer) - - - -

ab 1.1.2004 bis 1.12.2006

Einzel -UBR für Kinder (UBRki)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRer) - - - -

ab 1.1.2007 bis 1.12.2014 (1,00 %) (0,25 %) (2,50 %)

Einzel -UBR für Senioren (UBRse) - - - -

ab 1.12.2012 bis 1.12.2014 (1,00 %) (0,25 %) (2,50 %)

Einzel-UBR für Kinder (UBRki)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRer)

Einzel -UBR für Senioren (UBRse)

ab 1.1.2015 bis 1.6.2017

mit einer Vertragslaufzeit:

bis 21 Jahre - - 0,25 % 2,25 %

(0,50 %) (2,50 %)

zwischen 22 und 26 Jahren - - 0,50 % 2,25 %

(0,75 %) (2,50 %)

zwischen 27 und 30 Jahren - - 0,75 % 2,25 %

(1,00 %) (2,50 %)

ab 31 Jahre - - 1,00 % 2,25 %

(1,25 %) (2,50 %)

Tarifbezeichnung/Beginn Unfall-

risikogewinn

Beitrags-

gewinn

Zins-

gewinn

Verzinsung des

Ansammlungs-guthabens

Einzel -UBR für Kinder (UBRkiE)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRerE) - - - 2,25 %

ab 1.1.2009 bis 1.12.2011 (0,25 %) (2,50 %)

Einzel -UBR für Kinder (UBRkiE)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRerE) - - 0,50 % 2,25 %

ab 1.1.2012 bis 1.12.2014 (0,75 %) (2,50 %)

Einzel -UBR für Senioren (UBRseE) - - 0,50 % 2,25 %

ab 1.12.2012 bis 1.12.2014 (0,75 %) (2,50 %)

Einzel -UBR für Kinder (UBRkiE)

Einzel -UBR für Erwachsene (UBRerE)

Einzel -UBR für Senioren (UBRseE) - - 1,00 % 2,25 %

ab 1.1.2015 bis 1.12.2016 (1,25 %) (2,50 %)

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134

Die vorstehenden Beträge der Positionen 3. bis 5. umfassen auch die Aufwendungen für

erbrachte Dienstleistungen für die:

LVM Lebensversicherungs-AG

LVM Krankenversicherungs-AG

LVM Grundstücksgesellschaft Kolde-Ring GbR

Immobilienbeteiligungs-Verwaltungs-GbR „EURIM-FONDS-LVM“

Dibera DV- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH

LVM Finanzdienstleistungen GmbH

LVM Rechtsschutz-Service GmbH

ITSM GmbH

LVM Vermittlungs GmbH

Augsburger Aktienbank AG

AAB Leasing GmbH

AAB Asset Services GmbH

Anzahl der mindestens einjährigen Versicherungsverträge für

das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft

2019 Stück

2018 Stück

a) Unfallversicherung 954.171 949.569

davon:

aa) allgemeine Unfallversicherung 662.762 657.604

ab) Kraftfahrt Unfallversicherung 291.409 291.965

b) Haftpflichtversicherung 1.492.357 1.443.082

c) Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 3.568.625 3.460.610

d) sonstige Kraftfahrtversicherung 2.704.373 2.587.382

Anzahl der Verträge in Kraftfahrt insgesamt (3.576.034) (3.467.988)

e) Feuer- und Sachversicherung 2.409.762 2.321.446

davon:

ea) Feuerversicherung 160.890 153.326

eb) verbundene Hausratversicherung 896.552 873.955

ec) verbundene Gebäudeversicherung 703.341 681.327

ed) sonstige Sachversicherung 648.979 612.838

f) Rechtsschutzversicherung 859.461 828.328

g) Beistandsleistungsversicherung 1.733.520 1.674.864

h) sonstige Versicherungen 167.501 153.554

gesamtes Versicherungsgeschäft (Versicherungen) 13.889.770 13.418.835

gesamtes Versicherungsgeschäft (Verträge) 10.901.397 10.546.866

Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter,

Personalaufwendungen

2019 Tsd. €

2018 Tsd. €

1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 354.503 330.430

2. sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB 113.109 114.325

3. Löhne und Gehälter 235.938 227.680

4. soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 38.010 36.670

5. Aufwendungen für Altersversorgung 25.829 25.762

6. Aufwendungen insgesamt 767.389 734.867

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

135

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr beliefen sich auf

4.498.011 €. An ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden

insgesamt 16.282 € gezahlt. Die mit dem Erfüllungsbetrag bewertete Rückstellung für

Altersversorgung beträgt 0 €. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das

Geschäftsjahr betrugen 207.369 € (ohne gesetzliche Umsatzsteuer). Die Mitglieder des

Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 87 genannt.

Die Grundschulddarlehen an Mitglieder des Vorstands betragen 241.037 € (Tilgung im

Gj. 37.396 €). Die Darlehen sind mit 0,43 % bis 2,95 % zu verzinsen.

Der LVM Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster a. G. erstellt den LVM-

Konzernabschluss, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Die Gesell-

schaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 178, eingetragen.

Angaben zum Honorar der Abschlussprüfer

Die Angabe der Honorare für den Abschlussprüfer erfolgt im Konzernabschluss. Honora-

re für den Abschlussprüfer sind weit überwiegend für Prüfungen des Jahres- und des

Konzernabschlusses, der Solvabilitätsübersichten sowie für die Prüfung des Nachhaltig-

keitsberichts angefallen. Darüber hinaus prüft der Abschlussprüfer Jahresabschlüsse und

Solvabilitätsübersichten von Tochterunternehmen. Steuerberatungsleistungen umfassen

hauptsächlich Leistungen im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuererklärungen

sowie im Bereich der Kapitalanlage. Ferner sind noch sonstige Leistungen für Bescheini-

gungen von Sachverhalten sowie für einzelne Beratungsleistungen angefallen.

Art und Zweck sowie Risiken und Vorteile von nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften

Wesentliche nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte betreffen das Leasing von

Fahrzeugen für die Vertrauensleute. Hierbei tritt der LVM a. G. als Vermittler zwischen

Leasinggesellschaft und Vertrauensleuten auf. Neben der Verbesserung des Werbeauf-

tritts wird die Bindung der Vertrauensleute zum Unternehmen gestärkt. Als Risiko aus

den Leasingverträgen können der schon feststehende zukünftige Abfluss von Liquidität

sowie mögliche Forderungsausfälle gesehen werden.

Durchschnittliche Anzahl der im Geschäftsjahr beschäftigten

Mitarbeiter

männlich weiblich gesamt

Vollzeitbeschäftigte 1.808 786 2.594

Teilzeitbeschäftigte 160 711 871

Auszubildende (sind nicht in der Gesamtmitarbeiterzahl

enthalten) 68 74 -

insgesamt 3.465

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136

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der LVM a. G. ist Mitglied der Verkehrsopferhilfe e. V., Hamburg. Die Verpflichtungen aus

dem Gesetz über die Pflichtversicherung für Kraftfahrzeughalter bei einem Insolvenz-

verfahren sind hinsichtlich der in einem Kalenderjahr zu erbringenden Aufwendungen

auf 0,5 % des Gesamtbeitragsaufkommens der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung

des vorangegangenen Kalenderjahrs begrenzt.

Als Mitglied der Pharma-Rückversicherungsgemeinschaft hat der LVM a. G. für den

Fall, dass eines der übrigen Poolmitglieder ausfällt, dessen Leistungsverpflichtungen

im Rahmen der quotenmäßigen Beteiligung zu übernehmen. Ähnliche Verpflichtungen

bestehen bezüglich der Mitgliedschaft bei der Extremus Versicherungs-AG. Die Höhe der

Verpflichtungen gegenüber der Extremus Versicherungs-AG beträgt 6,6 Mio. €.

Die Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen wird aufgrund der gegenwärtigen

Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens der beteiligten Versicherer als gering

eingeschätzt. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich ma-

chen würden, liegen uns nicht vor.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Kapitalanlagen (vertragliche oder

zugesagte Nachzahlungsverpflichtungen für verbundene Unternehmen, Beteiligungsge-

sellschaften und Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis

besteht) betragen 716,5 Mio. €, davon entfallen auf verbundene Unternehmen

188,9 Mio. €, deren Zahlung aufgrund der getroffenen vertraglichen oder zugesagten

Vereinbarungen innerhalb der nächsten Jahre erfolgt oder sehr wahrscheinlich erfolgen

wird. Die finanziellen Verpflichtungen aus Forward-Darlehen betragen 18,7 Mio. €. Aus

weiteren langfristigen Verträgen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von

14,4 Mio. € (z. B. Leasing, Immobilien, IT). Aufgrund der geschlossenen Verträge erfolgt

die Zahlung innerhalb der nächsten Jahre.

Die Gesellschaft hat in Vorjahren die Pensionsverpflichtungen für Rentner und für An-

wärter (Past Service) gegen Zahlung von Einmalbeiträgen auf die LVM Pensionsfonds-AG

übertragen. Die LVM Pensionsfonds-AG hat die Einmalbeiträge in Kapitalanlagen inves-

tiert. Bei einer unzureichenden Performance dieser Kapitalanlagen könnten sich für die

Gesellschaft Nachschussverpflichtungen ergeben. Den noch zu erdienenden Teil der

Pensionsverpflichtungen für Anwärter (Future Service) hat die Gesellschaft gegen Zah-

lung von laufenden Jahresbeiträgen auf die LVM Unterstützungskasse GmbH übertragen.

Schließlich hat der LVM a. G. Verbindlichkeiten der AAB durch die Verpfändung eines

Wertpapierdepots im Volumen von 225 Mio. € (Marktwert 31.12.2019) an den Bundes-

verband deutscher Banken e. V. (BdB) besichert. Hierbei handelt es sich um eine Ersatzsi-

cherheit für die aufgehobene Freistellungserklärung gem. § 5 Abs. 10 des Statuts des

Einlagensicherungsfonds. Die Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme dieser Sicher-

heit erscheint gering.

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

137

Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern auf den passiven steuerlichen Ausgleichsposten betreffend

Investmentfonds wurden mit aktiven latenten Steuern auf die Rückstellung für noch

nicht abgewickelte Versicherungsfälle verrechnet. Bei der Gesellschaft verbleibt ein

Überhang an aktiven latenten Steuern, der unter Verzicht auf das Ansatzwahlrecht des

§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert wird. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt

mit einem Steuersatz von 31,93 %.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeu-

tung nicht ergeben. Seit dem 31.12.2019 sind bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses

keine Entwicklungen erkannt worden, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

des Unternehmens wesentlich beeinträchtigen könnten.

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

Vom Jahresüberschuss in Höhe von 185.000.000 € werden satzungsgemäß 30.503.000 €

der Verlustrücklage zugeführt. Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, den verblei-

benden Betrag von 154.497.000 € den Gewinnrücklagen zuzuführen.

Münster, 16. März 2020

LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

Der Vorstand

Dr. Kleuker Bochnia Gressel

Grothues Loskant Dr. Wilmink

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

138

An den LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G., Münster

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss des LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Müns-

ter a.G., Münster, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn-

und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungs-

methoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LVM Landwirt-

schaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis

zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen“ unseres

Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichtes haben wir in Einklang

mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deut-

schen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften

und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-

führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-

und Finanzlage des Vereins zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage

des Vereins. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit

dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt

die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prü-

fungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt

„Sonstige Informationen“ genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendun-

gen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt

hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstim-

mung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgen-

den „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Ver-

antwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lagebe-

richts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem

Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den

deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere

sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen

erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht

haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausrei-

chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresab-

schluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem

pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachver-

halte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes

und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein ge-

sondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir

auf die Erläuterungen im Anhang des Vereins im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewer-

tungsmethoden“. Risikoangaben sind im Lagebericht im Abschnitt „Chancen- und Risi-

kobericht“ enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Im Jahresabschluss des LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

werden unter den Kapitalanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von

TEUR 156.565 ausgewiesen. Aufgrund des aktuell historisch niedrigen Zinsniveaus ist die

Bewertung von Versicherungsunternehmen und Kreditinstituten insbesondere im Hin-

blick auf die eingeleiteten und geplanten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ge-

schäftsentwicklung in den letzten Jahren mit erhöhten Risiken behaftet.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden entweder zu Anschaffungskosten

bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert

bilanziert.

Die Bestimmung des zur Beurteilung der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen

Unternehmen notwendigen Zeitwertes der einzelnen Anteile ist komplex und beinhaltet

ein hohes Maß an Ermessensspielräumen. Die Zeitwerte der Anteile an verbundenen

Unternehmen wurden anhand eines vereinfachten Ertragswertverfahrens unter Berück-

sichtigung der Regelungen des IDW RS HFA 10 i. V. m. IDW S 1 (Grundsätze zur Durch-

führung von Unternehmensbewertungen) auf Basis der von den Unternehmens-

leitungen verabschiedeten Mittelfristplanungen (Ergebnisplanungen) ermittelt.

Die größte Unsicherheit ergibt sich aus der Festlegung der erwarteten Zahlungsströme,

der ewigen Rente und der Diskontierungssätze im Rahmen der Ertragswertermittlungen.

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

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Es besteht ein Risiko für den Abschluss, das aufgrund fehlerhaft ermittelter Zeitwerte

ein Wertberichtigungsbedarf der Buchwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen

nicht in ausreichender Höhe erfolgt ist.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Im Rahmen der Prüfung der Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen

haben wir im Wesentlichen folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben das Berechnungsmodell des Mandanten und die zugrunde gelegten Pa-

rameter hinsichtlich der Angemessenheit beurteilt.

Wir haben die verwendeten Kapitalisierungszinsen mit Hilfe eigener Annahmen

unserer Bewertungsspezialisten sowie öffentlich verfügbarer Daten verglichen und

hinsichtlich der Angemessenheit beurteilt.

Wir haben die angesetzten Planwerte in den Detailplanungszeiträumen anhand

weiterführender Nachweise zu den zugrundeliegenden Maßnahmen plausibilisiert

und hinterfragt. Wir haben dabei unsere Erkenntnisse aus den von uns durchgeführ-

ten Prüfungen sowie uns vorliegender Branchen- und Unternehmenskenntnisse be-

rücksichtigt.

Ferner haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft überzeugt,

indem wir Planungen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergeb-

nissen verglichen und Abweichungen analysiert haben.

Zur Sicherstellung der rechnerischen Richtigkeit des verwendeten Bewertungsmo-

dells haben wir die Berechnungen der Gesellschaft für die wesentlichen verbunde-

nen Unternehmen nachvollzogen.

Wir haben beurteilt, ob die vorgenommenen Zuschreibungen oder Abschreibungen

basierend auf den Bewertungsergebnissen zutreffend vorgenommen wurden.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Das der Werthaltigkeitsprüfung der Anteile an verbundene Unternehmen zugrunde

liegende Vorgehen ist sachgerecht und steht im Einklang mit den Bewertungsgrundsät-

zen. Die Annahmen und Parameter des Vereins sind insgesamt sachgerecht.

Bewertung der in der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungs-

fälle im selbst abgeschlossenen Schaden/-Unfall-Versicherungsgeschäft enthaltenen

Teilschadenrückstellungen für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle.

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir

auf die Erläuterungen im Anhang des Vereins im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewer-

tungsmethoden“. Risikoangaben sind im Lagebericht im Abschnitt „Chancen- und Risi-

kobericht“ enthalten.

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DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Die Brutto-Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle betragen

TEUR 3.203.750. Dies sind 48,5 % der Bilanzsumme.

Die Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle teilt sich in

verschiedene Teilschadenrückstellungen. Die Rückstellung für bekannte und unbekannte

Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Schaden/-Unfall-Versicherungsgeschäft

betrifft einen wesentlichen Teil der Brutto-Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle.

Die Bewertung der Rückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle un-

terliegt Unsicherheiten hinsichtlich der voraussichtlichen Schadenhöhe und ist daher

stark ermessensbehaftet. Die Schätzung darf nach handelsrechtlichen Grundsätzen nicht

risikoneutral im Sinne einer Gleichgewichtung von Chancen und Risiken durchgeführt

werden, sondern sie hat unter Beachtung des Vorsichtsprinzips (§ 341e Abs. 1 Satz 1 HGB)

zu erfolgen.

Die Rückstellungen für bekannte Versicherungsfälle werden nach dem voraussichtlichen

Aufwand für jeden einzelnen Schadenfall geschätzt. Für noch nicht bekannte Schaden-

fälle werden Spätschadenrückstellungen gebildet, die überwiegend nach Erfahrungssät-

zen berechnet wurden; dabei kommen anerkannte versicherungsmathematische

Verfahren zur Anwendung.

Das Risiko besteht bei den zum Bilanzstichtag bereits bekannten Schadenfällen darin,

dass die noch zu erwartenden Schadenzahlungen nicht in zutreffender Höhe zurückge-

stellt sind. Bei den bereits eingetretenen, jedoch noch nicht gemeldeten Schadenfällen

(unbekannte Spätschäden) besteht daneben das Risiko, dass diese nicht in zutreffendem

Umfang geschätzt werden.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Bei der Prüfung der Rückstellung für bekannte und unbekannte Versicherungsfälle

haben wir als Spezialisten im Prüfungsteam eigene Aktuare eingesetzt und im Wesentli-

chen folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben den Prozess zur Ermittlung der Rückstellungen aufgenommen, wesentli-

che Kontrollen identifiziert und diese auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit hin

getestet. Wir haben uns davon überzeugt, dass die Kontrollen mit der die zeitnahe

Erfassung und Bearbeitung von Versicherungsfällen und somit die korrekte Bewer-

tung sichergestellt werden soll, sachgerecht aufgebaut sind und wirksam durchge-

führt werden.

Auf Basis einer bewussten Auswahl auf der Grundlage des nach Risikokriterien ge-

schichteten Gesamtbestandes haben wir die Höhe einzelner, bekannter Schaden-

rückstellungen anhand der Aktenlage für verschiedene Versicherungszweige und -

arten nachvollzogen.

Wir haben die Berechnung der Gesellschaft zur Ermittlung der unbekannten

Spätschäden geprüft. Dabei haben wir insbesondere die Herleitung der geschätzten

Anzahl und deren Höhe auf der Grundlage historischer Erfahrungen und aktueller

Entwicklungen gewürdigt.

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Anhand eines Zeitreihenvergleichs insbesondere von Schadenstückzahlen, Schaden-

häufigkeiten, durchschnittliche Schadenhöhen und Abwicklungsgeschwindigkeiten

sowie der Geschäftsjahres- und bilanziellen Schadenquoten haben wir die Entwick-

lung der Schadenrückstellung analysiert.

Die tatsächliche Entwicklung der im Vorjahr gebuchten Rückstellung für noch nicht

abgewickelte Versicherungsfälle haben wir anhand der Abwicklungsergebnisse ana-

lysiert.

Wir haben eigene aktuarielle Reserveberechnungen für ausgewählte Segmente

durchgeführt, die wir auf Basis von Risikoüberlegungen ausgewählt haben. Hierbei

haben wir jeweils eine Punktschätzung sowie eine angemessene Bandbreite mit Hilfe

von statistischen Wahrscheinlichkeiten bestimmt und diese mit den Berechnungen

der Gesellschaft verglichen.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Teilschadenrückstellung für bekannte

und unbekannte Versicherungsfälle im selbst abgeschlossenen Schaden-/Unfall-

Versicherungsgeschäft sind sachgerecht und stehen im Einklang mit den anzuwenden-

den Rechnungslegungsgrundsätzen. Die zugrunde liegenden Annahmen wurden in

geeigneter Weise abgeleitet.

Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen

verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich

geprüften Bestandteile des Lageberichts:

die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur

Frauenquote), auf die im Lagebericht Bezug genommen wird, und

den gesonderten nichtfinanziellen Bericht, auf den im Lagebericht Bezug genommen

wird.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen nicht die Jahresabschlüsse, den Konzernabschluss

und die inhaltlich geprüften Lageberichts- und Konzernlageberichtsangaben sowie

unsere dazugehörigen Bestätigungsvermerke.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht

auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungs-

urteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen

Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften

Lageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen

oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

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Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses,

der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vor-

schriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss

unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragsla-

ge der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für

die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen

ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung

eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder

unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verant-

wortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang

mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig, anzugeben. Darüber

hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsat-

zes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tat-

sächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lagebe-

richts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deut-

schen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen

Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich

für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben,

um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden

deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete

Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes-

ses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresab-

schluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – fal-

schen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der

Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahres-

abschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht,

den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der

zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu

erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhal-

tet.

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Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass

eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmä-

ßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung

stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resul-

tieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden

könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses

und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beein-

flussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kriti-

sche Grundhaltung. Darüber hinaus:

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder un-

beabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, pla-

nen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie

erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage

für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstel-

lungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da

Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollstän-

digkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen

beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses rele-

vanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten

Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den

gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsur-

teil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewand-

ten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen

Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Anga-

ben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen

Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unter-

nehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob ei-

ne wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten

besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung

der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen,

dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungs-

vermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht

aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweili-

ges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der

Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs-

nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen,

dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresab-

schlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde lie-

genden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

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Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-

tragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Geset-

zesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestell-

ten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender ge-

eigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den

zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten

bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zu-

kunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil

zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen

geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige

Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den ge-

planten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststel-

lungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während

unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab,

dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern

mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise

angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die

hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verant-

wortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresab-

schlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die

besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im

Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die

öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden in der Aufsichtsratssitzung vom 25. April 2019 als Abschlussprüfer gewählt.

Wir wurden am 13. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbro-

chen seit dem Geschäftsjahr 1955 als Abschlussprüfer des LVM Landwirtschaftlicher

Versicherungsverein Münster a.G. tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit

dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prü-

fungsbericht) in Einklang stehen.

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

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Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christoph Hellwig.

Hannover, den 20. März 2020

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellwig Reinhardt

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.

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Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands entsprechend den ihm nach

Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben überwacht und sich während des gesamten

Jahres 2019 fortlaufend von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

Durch regelmäßige Berichte und in 4 Sitzungen wurde er eingehend mündlich und

schriftlich gemäß § 90 AktG über die allgemeine Geschäftsentwicklung sowie über

grundlegende Fragen der Geschäftsführung unterrichtet.

Die vom Vorstand beabsichtigte Geschäftspolitik sowie die Lage und Entwicklung der

Gesellschaft wurden ausführlich besprochen. Geschäfte und Maßnahmen des Vorstands,

die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, sind in den Sitzungen vor der Be-

schlussfassung vom Vorstand eingehend erläutert worden.

In der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung hat uns der Verantwortliche Aktuar über

die wesentlichen Ergebnisse seines Erläuterungsberichts zur versicherungsmathemati-

schen Bestätigung berichtet. Aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse hat der Verant-

wortliche Aktuar eine uneingeschränkte versicherungsmathematische Bestätigung

gemäß § 141 Absatz 5 Nummer 2 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) abgegeben. Gegen

den Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars und seine Ausführungen in der

Bilanzsitzung des Aufsichtsrats erheben wir keine Einwendungen.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäfts-

jahr 2019 sind von der zum Abschlussprüfer bestellten KPMG AG, Wirtschaftsprüfungs-

gesellschaft, Hannover, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht lagen dem Aufsichtsrat unverzüglich nach der

Aufstellung vor. Der Bilanzausschuss des Aufsichtsrats hat den Jahresabschluss und den

Lagebericht erörtert und geprüft. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Aus-

schuss hat dem Aufsichtsrat über das Ergebnis berichtet. Ebenso wurde der Bericht des

Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats fristgerecht vorgelegt. Der Ab-

schlussprüfer hat den Prüfungsbericht und das Prüfungsergebnis dem Aufsichtsrat in

der bilanzfeststellenden Sitzung zusätzlich mündlich erläutert und Fragen des Aufsichts-

rats beantwortet. Der Aufsichtsrat nahm den Bericht und die Erläuterungen zustimmend

zur Kenntnis.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht geprüft. Er billigt den

Jahresabschluss, der damit gemäß § 172 AktG i.V.m. § 341a Absatz 4 HGB festgestellt ist

und schließt sich dem Vorschlag für die Ergebnisverwendung an. Mit dem Lagebericht

des Vorstands ist der Aufsichtsrat einverstanden.

Münster, im April 2020

Der Aufsichtsrat

Uhlenberg

Vorsitzender

Bericht des Aufsichtsrats

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Inhalt

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

LVM Lebensversicherungs-AGLagebericht

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Zweimal „Exzellent“, einmal „Sehr gut“: LVM im ASSEKURATA-Urteil

Wie schon in den Vorjahren haben sich die LVM-Gesellschaften auch 2019 dem

ASSEKURATA-Rating unterzogen. Die Kölner Rating-Gesellschaft beurteilt dafür Versiche-

rungsunternehmen bezüglich sogenannter Teilqualitäten: Sicherheit, Erfolg, Kunden-

orientierung und Wachstum/Attraktivität im Markt sowie - bei den Krankenversicherern –

Beitragsstabilität. Abschließend vergibt ASSEKURATA ein Gesamturteil für die Unterneh-

mensqualität. Im Jahr 2019 erhielten der LVM a. G. und die Unternehmenstochter LVM-

Kranken die Bestnote „Exzellent“ (A++), die Unternehmenstochter LVM-Leben bekam ein

„Sehr gut“ (A+).

LVM Lebensversicherungs-AG 48. Geschäftsjahr Kennzahlen im Überblick 2019 2018 2017

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen

in Mio. € 799,6 795,3 809,2

Veränderung in % 0,5 -1,7 -1,1

Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern

gesamt in Mio. € 10.137,4 9.791,5 9.554,2

Veränderung in % 3,5 2,5 3,8

ausgezahlte Leistungen an die Versicherungsnehmer

in Mio. € 733,5 693,2 699,9

Beitragssumme des Neugeschäfts

in Mio. € 2.011,6 1.786,1 1.611,2

Bestand RfB

in Mio. € 575,5 538,6 526,6

Zuführung zur RfB

in Mio. € 108,0 70,5 74,0

Versicherungsbestand

Versicherungssumme in Mio. € 29.066,9 27.542,2 26.441,0

Anzahl der Versicherungen 797.350 790.240 787.598

Abschlussaufwendungen

zur Beitragssumme des Neugeschäfts in % 3,1 3,1 3,3

Verwaltungsaufwendungen

zu den gebuchten Beitragseinnahmen in % 1,7 1,8 1,7

Kapitalanlagen

in Mio. € 10.254,5 9.958,6 9.712,3

Veränderung in % 3,0 2,5 3,2

Nettoergebnis in Mio. € 365,0 242,8 328,1

Nettoverzinsung in % 3,6 2,5 3,4

laufende Durchschnittsverzinsung in % 2,8 3,1 3,2

Aufwand für Zinszusatzreserve in Mio. € 93,8 38,4 104,0

Aufwand für Zinszusatzreserve in % der mittleren Kapitalanlagen 0,9 0,4 1,1

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Aufsichtsrat Vorstand

Eckhard Uhlenberg

Landwirt

Staatsminister a. D.

Landtagspräsident NRW a. D.

Vorsitzender

Werl-Büderich

Franz-Josef Holzenkamp

Landwirtschaftsmeister

Präsident des Deutschen

Raiffeisenverbandes e. V.

Mitglied des Bundestags a. D.

stellv. Vorsitzender

Emstek

Dr. Wolfgang Leoni

Geschäftsführer HQ Asset

Management GmbH

Ober-Mörlen

Prof. Dr. Martin Schulze Schwienhorst

Geschäftsführer

Kleist Versicherungsmakler GmbH

Münster

Ruth Werhahn

Mitglied des Vorstands

TÜV Rheinland AG

Neuss

Diane Zetzmann-Krien

CFO

Trumpf Lasertechnik GmbH

Leonberg

Dr. Mathias Kleuker

Vorsitzender

Peter Bochnia

Heinz Gressel

Ludger Grothues

Marcus Loskant

ab 1.7.2019

Werner Schmidt

bis 30.6.2019

Dr. Rainer Wilmink

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Grundlagen der Gesellschaft

Die LVM Lebensversicherungs-AG (LVM-Leben), mit Sitz in Münster, ist im Handelsregis-

ter beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 586, eingetragen.

Das Geschäftsgebiet der Gesellschaft erstreckt sich nach ihrer Satzung auf das In- und

Ausland. Ausländisches Versicherungsgeschäft wurde bisher noch nicht abgeschlossen.

LVM-Leben ist neben dem unmittelbaren und mittelbaren Betrieb aller Arten der

Lebensversicherung einschließlich der Kapitalisierungsgeschäfte und der Geschäfte der

Verwaltung von Versorgungseinrichtungen berechtigt, sich an anderen Versicherungsun-

ternehmen oder solchen Unternehmen anderer Art, deren Gegenstand mit dem Zweck

der Gesellschaft im wirtschaftlichen Zusammenhang steht, zu beteiligen.

Betriebene Versicherungsarten Im Berichtsjahr 2019 betrieb die Gesellschaft als Erstversicherer folgende Versicherungs-

arten:

Im Rahmen der Einzelversicherung

Risikoversicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung

Rentenversicherung

fondsgebundene Rentenversicherung

Kapital bildende Lebensversicherung

Vermögensbildungsversicherung

fondsgebundene Lebensversicherung

Rentenversicherung als Altersvorsorgevertrag im Sinne des AltZertG

fondsgebundene Rentenversicherung als Altersvorsorgevertrag im Sinne des AltZertG

Im Rahmen der Kollektivversicherung

Risikoversicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung

Rentenversicherung

fondsgebundene Rentenversicherung

Kapital bildende Lebensversicherung

fondsgebundene Lebensversicherung

Rentenversicherung als Altersvorsorgevertrag im Sinne des AltZertG

fondsgebundene Rentenversicherung als Altersvorsorgevertrag im Sinne des AltZertG

Invaliditätsversicherung (Mitversicherungsvertrag)

Im Rahmen der Zusatzversicherung

Berufsunfähigkeits-(Invaliditäts-) Zusatzversicherung (BUZ)

Erwerbsunfähigkeits-Zusatzversicherung (EUZ)

Witwen-/Witwerrenten-Zusatzversicherung

Unfall-Zusatzversicherung (UZV)

Lagebericht

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Konzernzugehörigkeit Zwischen LVM-Leben (abhängiges Unternehmen) und dem LVM a. G. (beherrschendes

Unternehmen) besteht ein Abhängigkeitsverhältnis im Sinne von § 17 Aktiengesetz.

Nach den §§ 312 ff. Aktiengesetz ist ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen

Unternehmen zu erstatten.

Am Schluss dieses Berichts erklärt der Vorstand:

„Unsere Gesellschaft erhielt nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt

waren, zu dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine

angemessene Gegenleistung. Berichtspflichtige Maßnahmen wurden nicht vorgenom-

men oder unterlassen.“

Mit dem LVM a. G. besteht ein Ausgliederungsvertrag.

Der LVM a. G. stellt LVM-Leben seinen Außendienst zur Akquisition und zur Betreuung

der Kunden zur Verfügung; ferner das Innendienstpersonal zur Verkaufsförderung,

Antrags-, Vertrags- und Leistungsbearbeitung sowie Büroräume und die zur Bewälti-

gung aller Geschäftsvorgänge erforderlichen technischen Einrichtungen. Zudem sind

die Aufgaben der Abteilungen Portfolio Management, Rechnungswesen, Datenverar-

beitung, Aktuariat, interne Revision sowie die Funktionen des Risikomanagements und

der Compliance und die versicherungsmathematische Funktion auf die Muttergesell-

schaft verlagert.

Zwischen LVM-Leben und der LVM Pensionsfonds-AG (LVM-Pensionsfonds) besteht ein

Ausgliederungsvertrag. Dieser Vertrag beinhaltet, dass LVM-Leben die folgenden Aufga-

ben übernimmt: Vertrieb der Pensionsfondsprodukte, administrative Abwicklung der von

LVM-Pensionsfonds übernommenen Versorgungszusagen, Steuerung und

Kontrolle der Kapitalanlagen, Abstimmung und Überleitung der Inkassobuchhaltung.

Weiterhin bestehen Rückdeckungsverträge zwischen LVM-Leben und dem

LVM-Pensionsfonds sowie der LVM Unterstützungskasse GmbH, die den Rahmen für

die Rückdeckungsversicherungen, die als Kapitalanlagen abgeschlossen werden, regeln.

Zudem besteht ein Vertriebs- und Dienstleistungsvertrag zwischen LVM-Leben und der

LVM Finanzdienstleistungen GmbH (FDL GmbH). Hierbei übernimmt die FDL GmbH die

Vermittlung von Immobilienfinanzierungen und deren anschließende Betreuung und

Abwicklung für LVM-Leben.

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Laufe des Jahres 2019 hat die deutsche Wirtschaft deutlich an Schwung verloren. Mit

einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts laut IWF um 0,5 % konnten die Zuwachsraten

der Vorjahre nicht erreicht werden. Dabei hat das schwierige außenwirtschaftliche Um-

feld (u. a. aufgrund von Handelskonflikten und Brexit) zu einem deutlichen Abschwung

in der exportorientieren Industrie geführt. Die Stütze für das solide Wachstum waren

positive Impulse aus dem Inland. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde

das Wachstum 2019 vor allem durch den privaten (+1,6 %) und staatlichen Konsum

(+2,5 %) sowie die Steigerung der Bruttoanlageinvestitionen gestützt. Auch deutsche

Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt weiter zu, allerdings weniger stark als in den

Vorjahren. Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und

Dienstleistungen als im Vorjahr. Die preisbereinigten Importe stiegen hingegen stärker

mit 1,9 %. 2019 wurde mit über 45 Millionen Erwerbstätigen ein erneuter Höchststand

bei der Anzahl der Erwerbstätigen erreicht.

Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft Nach vorläufigen Zahlen des GDV stieg das Beitragsaufkommen in der deutschen Versi-

cherungswirtschaft insgesamt um 6,7 % auf 216,0 Mrd. € und damit deutlich stärker als

im Vorjahr (2,3 %). Gestützt durch die gute wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte

konnte das Lebensversicherungsgeschäft gegen laufenden Beitrag i.e.S. 2019 mit einem

Plus von 0,2 % (Vj. 0,3 %) leicht wachsen. Aufgrund eines sehr deutlichen Anstiegs der

Einmalbeiträge von 36,0 % (Vj. 8,7 %) konnten die Beitragseinnahmen der deutschen

Lebensversicherer i.e.S. insgesamt um 11,1 % (Vj. 2,7 %) auf nun 98,7 Mrd. € steigen.

Gründe für die hohen Einmalbeiträge sind unter anderem die hohe Marktliquidität

sowie die noch einmal gesunkenen Marktzinsen, welche die Nachfrage nach sicheren

und zugleich mit positiven Renditen versehenden Lebensversicherungen ansteigen ließ.

Die niedrigen Anlagerenditen erwiesen sich weiterhin als Herausforderung für die Ge-

schäftsentwicklung der Versicherer, insbesondere in der Lebens-, Kranken- und Unfall-

versicherung mit Beitragsrückgewähr.

Entwicklung der Kapitalmärkte Das Kapitalanlagejahr 2019 war geprägt durch deutliche Kursgewinne in allen

Assetklassen und damit eines der besten der Historie. Ausgangspunkt waren auch

die Kursverluste Ende 2018, die damit ausgeglichen und übertroffen werden konn-

ten.

Ausführlich werden die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Rahmenbe-

dingungen der Versicherungswirtschaft und die Entwicklung der Kapitalmärkte im Lage-

bericht des LVM-Konzerns beschrieben.

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Geschäftsverlauf Das Geschäftsjahr 2019 verzeichnete in Anbetracht des Niedrigzinsumfelds einen guten

Verlauf.

Das Geschäftsjahr 2019 war insbesondere geprägt durch folgende Faktoren:

Infolge des Absinkens des Zinsniveaus erhöhte sich die notwendige Zuführung zur

Zinszusatzreserve auf 93,8 Mio. € (Vj. 38,4 Mio. €). Das sehr gute Kapitalanlageergeb-

nis ermöglichte es trotzdem, der Rückstellung für Beitragsrückerstattung einen Be-

trag von 108,0 Mio. € (Vj. 70,5 Mio. €) zuzuführen.

Durch unsere Vertrauensleute konnte im Berichtsjahr ein hervorragender Neuzugang

der Beitragssumme in Höhe von 2.011,6 Mio. € (Vj. 1.786,1 Mio. €; +12,6 %) erreicht

werden. Das entspricht einem Marktanteil von 1,2 % (Vj. 1,2 %).

Zum Ende des dritten Quartals wurden neue Risikoversicherungsprodukte eingeführt.

Diese wurden vom Vertrieb und den Kunden sehr gut angenommen. Zusammen mit

der ein Jahr zuvor neu eingeführten selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung

machen die biometrischen Produkte einen Großteil des Neuzugangs aus. Gemessen

an der Beitragssumme konnte das Neugeschäft um 39,0 % gesteigert werden, der

Anteil am gesamten Neugeschäft beläuft sich auf fast 40 %.

In der betrieblichen Altersversorgung (bAV) wuchs das eingelöste Neugeschäft ge-

messen am laufenden Beitrag um 6,8 %. Über ein Viertel des gesamten Neuzugangs

stammt aus der bAV.

Die gebuchte Brutto-Beitragseinnahme stieg um 0,5 % trotz des spürbaren Rück-

gangs beim Neugeschäft von Verträgen gegen Einmalbeitrag. Erwartet worden war

ein Anstieg der Beitragseinnahme um 1,3 %. In dem strategisch wichtigen Bereich

mit laufenden Beiträgen konnte die Beitragseinnahme dagegen um 2,7 % und damit

deutlich stärker als im Branchenmittel der deutschen Lebensversicherer i. e. S.

(+0,2 %) gesteigert werden. Der Grund für diese erfreuliche Entwicklung ist insbe-

sondere der vertriebliche Erfolg bei den biometrischen Produkten gegen laufenden

Beitrag.

Der Marktanteil an der gebuchten Brutto-Beitragseinnahme liegt bei 0,8 %

(Vj. 0,9 %).

Im Geschäftsjahr wurden bei den Kapitalanlagen Investmentanteile in langlaufende

Zinstitel mit hoher Bonität umgeschichtet. Die Nettoverzinsung erreichte 3,6 %

(Vj. 2,5 %).

Die Kennzahlen zur Bestandsfestigkeit und Kundenzufriedenheit liegen nach wie vor

auf einem sehr hohen Niveau.

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Ertragslage Brutto-Beitragseinnahmen

Die Beitragseinnahmen für das selbst abgeschlossene Geschäft betrugen im Berichtsjahr

799,6 Mio. € (Vj. 795,3 Mio. €). Die Beitragseinnahmen setzten sich aus laufenden Bei-

tragszahlungen in Höhe von 774,8 Mio. € (Vj. 754,7 Mio. €) und aus Einmalbeiträgen in

Höhe von 24,8 Mio. € (Vj. 40,6 Mio. €) zusammen. Bei den laufenden Beiträgen ent-

spricht dies einem Anstieg um 2,7 %, bei den Einmalbeiträgen einer Minderung um

38,9 %.

Zugänge

Der Gesamtzugang an selbst abgeschlossenen Lebensversicherungen belief sich 2019 auf

47.115 Verträge (Vj. 42.564) mit einer Versicherungssumme von 3,1 Mrd. € (Vj. 2,5 Mrd. €).

Die Beitragssumme des Neugeschäfts betrug im Geschäftsjahr 2.011,6 Mio. €

(Vj. 1.786,1 Mio. €). Davon entfielen 1.548,0 Mio. € (Vj. 1.307,4 Mio. €) auf neu eingelöste

Verträge, 367,5 Mio. € (Vj. 381,8 Mio. €) auf dynamische Anpassungen und 95,0 Mio. €

(Vj. 95,6 Mio. €) auf Erhöhungen der Versicherungssumme.

Abgänge

Die Versicherungssumme der Abgänge durch Tod und Heirat betrug 34,0 Mio. €

(Vj. 38,9 Mio. €), durch Ablauf 565,4 Mio. € (Vj. 497,8 Mio. €) und durch Rückkauf,

Umwandlung in beitragsfreie Versicherungen, Herabsetzung und Verfall 991,3 Mio. €

(Vj. 889,0 Mio. €).

Versicherungsbestand

Der Bestand an policierten Versicherungen für das selbst abgeschlossene Geschäft

beläuft sich zum 31.12.2019 auf insgesamt 797.350 (Vj. 790.240) Versicherungen mit

einer Gesamtversicherungssumme von 29,1 Mrd. € (Vj. 27,5 Mrd. €). Die Stückzahl erhöhte

sich demnach im Berichtsjahr um 7.110 Stück, der Bestandszuwachs der Versicherungs-

summe betrug 1,5 Mrd. €. Daraus ergibt sich eine prozentuale Erhöhung des Bestands

bei der Stückzahl von 0,9 %, bei der Versicherungssumme bedeutet dies einen Zuwachs

von 5,5 %.

Von der gesamten Versicherungssumme entfielen im Rahmen der Einzelversicherungen

5,1 Mrd. €, also 17,5 % (Vj. 19,3 %) auf Kapital bildende Lebensversicherungen, 6,2 Mrd. €,

also 21,2 % (Vj. 20,7 %) auf Risikoversicherungen und 13,7 Mrd. €, das entspricht 47,3 %

(Vj. 44,9 %) auf Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen.

Die Durchschnittsversicherungssumme ohne Mitversicherungsverträge und ohne Verträge

mit flexibler Beitragszahlung stellte sich zum 31.12.2019 auf 47.641 € (Vj. 45.799 €).

Im Einzelnen ist die Entwicklung des Versicherungsbestands 2019 in der Bewegung des

Bestands am Ende dieses Lageberichts in der Anlage A wiedergegeben.

Brutto-Beitragseinnahmen

2015

809,2 795,3 799,6in Mio. €

818,1795,1

2016 2017 2018 2019

1.

2.

5.

Prozentangaben beziehen sich auf das Jahr 2019

3. Einzelrentenversicherung

4. Einzel sonstige Versicherung

11,2 %

1. Einzelkapitalversicherung

35,1 %

22,4 %

2. Einzelrisikoversicherung

5. Kollektivversicherung

4,7 %

26,6 %

3.

4.

Versicherungsbestand

2015

26,427,5

29,1in Mrd. €

25,624,7

2016 2017 2018 2019

1.

2.

5.

Prozentangaben beziehen sich auf das Jahr 2019

3. Einzelrentenversicherung

2. Einzelrisikoversicherung 21,1 %

1. Einzelkapitalversicherung

47,3 %

17,5 %

4. Einzel sonstige Versicherung

5. Kollektivversicherung

0,3 %

13,8 %

3.

4.

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Versicherungsleistungen

Die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsleistungen einschließlich Regulierungsauf-

wendungen betrugen für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 528,3 Mio. €

(Vj. 487,6 Mio. €). An Aufwendungen für Rückkäufe einschließlich Regulierungsaufwen-

dungen für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft waren 89,6 Mio. €

(Vj. 96,0 Mio. €) aufzubringen.

Aufwendungen für die Deckungsrückstellung

Die Brutto-Deckungsrückstellung erhöhte sich im Geschäftsjahr um 322,4 Mio. €

(Vj. 290,3 Mio. €). Hiervon beträgt die Zuführung zur Zinszusatzreserve 93,8 Mio. €

(Vj. 38,4 Mio. €).

Brutto-Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

Die Abschlussaufwendungen beliefen sich auf 61,6 Mio. € (Vj. 55,7 Mio. €). Im Verhältnis

zur Beitragssumme des Neugeschäfts entspricht dies einer Abschlusskostenquote von

3,1 % (Vj. 3,1 %).

Die Verwaltungsaufwendungen lagen im Geschäftsjahr bei 13,5 Mio. € (Vj. 14,2 Mio. €).

Die Verwaltungskostenquote belief sich auf 1,7 % (Vj. 1,8 %).

Kapitalanlagenergebnis

Der Kapitalanlagenbestand von LVM-Leben erhöhte sich im Jahr 2019 um 3,0 % auf

10.254,5 Mio. €.

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf

398,7 Mio. € gegenüber einem Ertrag von 417,6 Mio. € im Jahr 2018. In den Erträgen des

Jahres 2019 sind Abgangsgewinne von 96,8 Mio. € (Vj. 95,3 Mio. €) enthalten, die vor

allem durch Verkäufe von Anteilen an Investmentvermögen erzielt wurden. Unter Einbe-

rechnung der Aufwendungen für Kapitalanlagen in Höhe von 33,7 Mio. €

(Vj. 174,8 Mio. €) ergibt sich für das Geschäftsjahr 2019 ein Nettoergebnis aus Kapitalan-

lagen in Höhe von 365,0 Mio. € (Vj. 242,8 Mio. €). Das höhere Nettoergebnis aus Kapital-

anlagen resultiert aus den deutlichen Kursgewinnen, die im Geschäftsjahr 2019 in allen

Assetklassen verzeichnet wurden. Dagegen war das Vorjahr geprägt durch hohe Ab-

gangsverluste, die durch Kursrückgänge an den Aktienmärkten sowie bei anderen Risi-

koanlageklassen entstanden sind.

In einem weiterhin von sehr niedrigen Zinsen geprägten Kapitalmarktumfeld erreichte

die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen im Geschäftsjahr 2019 einen Wert von 3,6 %

(Vj. 2,5 %). Die Nettoverzinsung im Durchschnitt der vergangenen 3 Jahre liegt bei 3,2 %

(Vj. 3,5 %).

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Gesamtüberschuss und Jahresüberschuss

Aus der Gegenüberstellung des tatsächlichen und des rechnungsmäßigen Verlaufs von

Risiko, Kapitalerträgen und Kosten geht hervor, dass LVM-Leben in allen diesen Berei-

chen Überschüsse erwirtschaftete.

Der Gesamtüberschuss betrug 124,0 Mio. €. Davon wurden 87,1 % der Rückstellung für

Beitragsrückerstattung zugeführt, dies entspricht 108,0 Mio. € (Vj. 70,5 Mio. €), und

0,8 Mio. € in die gesetzliche Rücklage eingestellt. Somit beträgt der Bilanzgewinn

15,2 Mio. €. Unter Berücksichtigung der Zuführung sowie der Entnahmen stieg die Rück-

stellung für Beitragsrückerstattung von 538,6 Mio. € auf 575,5 Mio. €.

Kapitalanlagenergebnis

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

Erträge aus Kapitalanlagen

laufende Erträge 297.836 314.474

Erträge aus Zuschreibungen 4.076 7.816

Abgangsgewinne 96.761 95.285

Zwischensumme 398.673 417.575

Aufwendungen für Kapitalanlagen

Verwaltungsaufwendungen und sonstige Aufwendungen 9.314 8.562

Abschreibungen 24.062 18.980

Abgangsverluste 329 147.244

Zwischensumme 33.705 174.786

Kapitalanlagenergebnis 364.968 242.789

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Vermögens- und Finanzlage Die Vermögenslage von LVM-Leben wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

LVM-Leben hat im Geschäftsjahr 2019 eine weitere Stufe des LV-Verwaltungssystems

von der ITSM GmbH erworben. Der Preis für die Software, das Nutzungsrecht und die

Dokumentation beträgt 1,6 Mio. €. Auf die bisher abgenommenen Teile des

LV-Verwaltungssystems wurden im Geschäftsjahr eine planmäßige Abschreibung in

Höhe von 2,0 Mio. € vorgenommen.

Der Kapitalanlagenbestand stieg im Jahr 2019 um 295,8 Mio. € bzw. 3,0 % auf

10.254,5 Mio. €. Im Jahr 2018 erhöhte sich der Bestand der Kapitalanlagen um

246,4 Mio. € bzw. 2,5 %.

Den Schwerpunkt der Anlagetätigkeit bildeten im Geschäftsjahr 2019 die Posten

„Schuldscheinforderungen und Darlehen“ und „Inhaberschuldverschreibungen und

andere festverzinsliche Wertpapiere“. Der Posten „Anteile an Investmentvermögen“ wur-

de deutlich reduziert. Außerdem wurden die Anteile der Anlageklassen Immobilien,

Private Equity und Infrastruktur ausgebaut. Der größte Anteil am Kapitalanlagenbestand

entfällt am Ende des Berichtsjahres mit 57,3 % weiterhin auf Namensschuldverschrei-

bungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen aus dem Posten „sonstige Ausleihun-

gen“.

Die auf die gesamten Kapitalanlagen bezogene Reservequote liegt zum Ende des Ge-

schäftsjahres bei 15,1 % (Vj. 9,1 %).

Vermögenslage Aktiva 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

immaterielle Vermögensgegenstände 19.460 19.845

Kapitalanlagen 10.254.489 9.958.641

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von

Lebensversicherungspolicen 192.706 141.519

Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft 82.497 74.830

sonstige Forderungen 11.168 10.070

sonstige Aktiva 191.387 155.613

Summe 10.751.707 10.360.518

Passiva

Eigenkapital 185.761 169.761

Genussrechtskapital 100.000 100.000

versicherungstechnische Rückstellungen 9.633.592 9.273.965

versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung,

soweit das Anlagerisiko vom Versicherungsnehmer getragen wird 192.706 141.519

nichtversicherungstechnische Rückstellungen 85.405 64.997

Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen

Versicherungsgeschäft 23.601 22.272

Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft 520.438 575.582

sonstige Passiva 10.204 12.422

Summe 10.751.707 10.360.518

Eigenkapitalquote:

Eigenkapital in ‰ gegenüber Brutto-Deckungsrückstellung 20,8 19,7

1.

2.

3.

4.5. 6. 7.

Zusammensetzung derKapitalanlagen

22,5 %

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

57,3 %1. Namensschuldverschreibungen,

Schuldscheinforderungen und Darlehen

1,6 %7. Grundstücke

2,6 %5. Sonstige Kapitalanlagen

2,5 %6. Hypotheken, Grundschuld-

und Rentenschuldforderungen

6,5 %4. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

7,0 %3. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

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LVM-Leben verfügt zum 31.12.2019 über ein Eigenkapital in Höhe von 185,8 Mio. €

(inklusive 15,2 Mio. € Bilanzgewinn). Das gezeichnete Kapital beträgt 285,0 Mio. €. Auf-

grund einer nicht eingeforderten ausstehenden Einlage in Höhe von 150,0 Mio. € be-

trägt das eingeforderte Kapital 135,0 Mio. €. Die Kapital- und Gewinnrücklagen

erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Mio. € auf 35,6 Mio. €. Das Genussrechts-

kapital beträgt unverändert 100,0 Mio. €.

Die versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen verzeichneten einen Anstieg um

359,6 Mio. € auf 9.633,6 Mio. €. Der Bestand der Brutto-Deckungsrückstellung erhöhte

sich um 322,4 Mio. € auf 8.932,2 Mio. €. Hierin ist eine Zinszusatzreserve von 930,6 Mio. €

enthalten, die im Geschäftsjahr um 93,8 Mio. € anstieg. Die Rückstellung für Beitrags-

rückerstattung beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 575,5 Mio. € (Vj. 538,6 Mio. €). Der

freie Anteil in Höhe von 242,0 Mio. € (Vj. 201,1 Mio. €), der Schlussüberschussanteilfonds

in Höhe von 243,7 Mio. € (Vj. 249,8 Mio. €) und das vorhandene Eigen- und Genuss-

rechtskapital sind wesentliche Bestandteile zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Solva-

bilitätsanforderungen.

Die verzinslich angesammelten Überschussanteile reduzierten sich um 54,1 Mio. € auf

511,8 Mio. €.

Die zur jederzeitigen Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen notwendige Liquidität wird

durch eine revolvierende Finanzplanung sichergestellt. Diese Finanzplanung berücksich-

tigt Einzahlungen, die im Wesentlichen aus Beiträgen, Kapitalerträgen und aus Rückzah-

lungen von Kapitalanlagen stammen. Sie werden mit den Auszahlungen, die vorwiegend

aus Versicherungsleistungen, Investitionen in Kapitalanlagen sowie laufenden Ausgaben

des Versicherungsbetriebs und Investitionen bestehen, zusammengeführt.

Zusammenfassende Aussage zur wirtschaftlichen Lage Für das Geschäftsjahr 2019 wurde bei einer sehr guten vertrieblichen Leistung und

aufgrund des sehr guten Kapitalanlageergebnisses ein guter Gesamtüberschuss in Höhe

von 124,0 Mio. € (Vj. 74,5 Mio. €) erwirtschaftet.

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Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht Das Identifizieren von sich bietenden Chancen geschieht grundsätzlich auf Ebene des

LVM-Konzerns.

Wesentliche Chancenpotenziale ergeben sich maßgeblich durch die Positionierung als

Serviceversicherer am deutschen Versicherungsmarkt sowie durch den Ausschließlich-

keitsvertrieb in Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten Kooperationspartnern.

LVM-Leben ist am Markt nach Beurteilung einiger Rating- und Rankinggesellschaften

eine der besten Lebensversicherungsgesellschaften in Deutschland und hat daher die

Möglichkeit, auch in schwierigen Marktphasen Marktanteile zu gewinnen. Des Weiteren

bestehen große Vertriebspotenziale im Bestand, die in Verbindung mit den Vertriebsin-

strumenten Kundenwert und der Beratungsplattform LVM-KompassR gehoben werden

können. Wachstumspotenziale werden weiterhin besonders in der Berufsunfähigkeits-

versicherung gesehen. Hier werden durch die Automatisierung der Risikoprüfung direkt

am Ort des Verkaufs weitere Verbesserungen des Prozesses geschaffen. Gute Chancen

zum weiteren Ausbau des Geschäfts der betrieblichen Altersversorgung bestehen einer-

seits aufgrund der Verbesserungen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes und andererseits

in Verbindung mit dem Gewerbegeschäft der anderen LVM-Sparten, da dort ein hohes

Potenzial an gewerblichen Kunden besteht. In diesem Bereich werden kontinuierlich

Cross-Selling-Ansätze im Sinne der ganzheitlichen Kundenberatung verfolgt. LVM-Leben

profitiert so auch von der Markenbekanntheit des LVM-Konzerns sowie von der Kapital-

stärke der Muttergesellschaft. Hinsichtlich der Unterstützung in zentralen Aufgaben wie

zum Beispiel in der Datenverarbeitung, im Risikomanagement, im Portfolio Management,

in der Risikosteuerung und Projektion und vielen weiteren Themenfeldern kann die

LVM-Leben auf die zentralen Einheiten und die kostengünstigen Strukturen des LVM -

Konzerns zurückgreifen.

Im Geschäftsfeld mit Einmalbeiträgen bietet die Wiederanlage der in den nächsten

Jahren fällig werdenden Leistungen aus ablaufenden Lebensversicherungen eine gute

Ausgangsbasis.

Das Geschäftsfeld mit fondsgebundenen Versicherungen wird durch die Erweiterung der

Fondspalette ausgebaut.

Insgesamt bestehen demnach im Geschäftsfeld mit Lebensversicherungen Chancen auf

Wachstum und Ertrag.

Aufgrund der guten Kapitalausstattung kann sich LVM-Leben auch im aktuellen Nied-

rigzinsumfeld positiv am Markt behaupten.

Im Abschnitt „Prognosebericht“ werden weitere etwaige Chancen von LVM-Leben dar-

gestellt. Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass in der Regel verschiedenen – insbesonde-

re finanzwirtschaftlichen – Risiken, die im Lagebericht beschrieben werden, bei einer

positiven Entwicklung entsprechende Chancenpotenziale gegenüberstehen.

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Risikobericht Risikoorganisation

Bei der LVM Versicherung wird konzernweit ein systematischer Risikomanagement-

prozess zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung der wesentlichen Risiken ein-

gesetzt. Hierbei nimmt die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance (RüC) die unab-

hängige Risikocontrollingfunktion wahr.

Zur Sicherstellung dieser Systematik sowohl auf Einzel- als auch auf aggregierter Ebene

wurde bei der LVM Versicherung ein mehrstufiges System von Risikokomitees eingerich-

tet. Diese Komitees existieren auf Konzern-, Ressort- und Abteilungsebene.

Auf aggregierter Ebene agiert das Konzern-Risikokomitee. Es setzt sich zusammen aus

den Mitgliedern des Gesamtvorstands und den Leitern der Abteilungen Konzernrevision

(Revisionsfunktion), Portfolio Management, Rechnungswesen, Risikosteuerung/ Projekti-

on (versicherungsmathematische Funktion der LVM-Gruppe) und Risikoüberwachung/

Compliance (unabhängige Risikocontrollingfunktion und Compliance-Funktion) sowie bei

bankrelevanten Themenstellungen einem Vertreter der Augsburger Aktienbank AG. Zusätz-

lich können je nach Risikolage bzw. des zu klärenden Sachverhalts Vertreter der jeweils

betroffenen Abteilungen teilnehmen. Das Konzern-Risikokomitee verschafft sich regel-

mäßig einen Überblick über das Gesamtrisikoprofil der LVM-Gruppe sowie der jeweiligen

Versicherungseinzelgesellschaften und überwacht die Einhaltung der intern festgelegten

sowie der aufsichtsrechtlichen Kapitalausstattungsanforderungen. Darüber hinaus vali-

diert das Konzern-Risikokomitee die wesentlichen identifizierten Risiken für die LVM-

Gruppe bzw. für jede Versicherungseinzelgesellschaft auf aggregierter Ebene. Darauf

aufbauend erfolgt die Festlegung der als notwendig erachteten aggregierten Risikosteu-

erungsmaßnahmen durch den Vorstand. Um die Besonderheiten der Personensparten zu

berücksichtigen, besteht zusätzlich ein Unterkomitee des Konzern-Risikokomitees für die

Gesellschaften LVM-Leben, LVM-Kranken und LVM-Pensionsfonds.

Daneben existieren innerhalb der jeweiligen Vorstandsressorts die Ressort-

Risikokomitees. Diese validieren die jeweiligen im Ressort identifizierten wesentlichen

Einzelrisiken und legen die konkreten Risikosteuerungsmaßnahmen je Einzelrisiko ver-

bindlich fest. Auf detaillierterer Ebene agieren die Abteilungs-Risikokomitees. Sie dienen

der systematischen Identifizierung und Bewertung aller Einzelrisiken sowie der Entwick-

lung und ggf. Durchführung angemessener Risikosteuerungsmaßnahmen auf Einzelrisi-

koebene für deren jeweiligen Verantwortungsbereich.

Risikoinventur

Als zentraler Bestandteil des Risikomanagementsystems der LVM Versicherung werden

eine Jahres-Risikoinventur sowie Quartals-Risikoinventuren in Zusammenarbeit zwi-

schen der unabhängigen Risikocontrollingfunktion und allen Abteilungen der LVM Versi-

cherung durchgeführt. Hierbei werden durch die Risikoverantwortlichen die in ihrem

Verantwortungsbereich identifizierten Risiken als sog. Einzelrisiken systematisch und

strukturiert in dem webbasierten Risikomanagement-Verwaltungssystem (dib.risk) er-

fasst. Die im Rahmen der Risikoinventuren identifizierten Einzelrisiken sind in Risikoka-

tegorien aggregiert zusammenzufassen (= aggregierte Risikoebene).

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163

Auf Grundlage der aggregierten sowie der einzelnen Risiken, welche durch die Risi-

koidentifikation von allen Risikoverantwortlichen erfasst wurden, wird eine Analyse und

Bewertung (qualitativ und falls sinnvoll und möglich auch quantitativ) vorgenommen.

Im Zuge der Erfassung der Einzelrisiken wird jedes Einzelrisiko durch die Risikoverant-

wortlichen einer Risikokategorie zugeordnet. Zudem wird jedes Einzelrisiko durch die

Risikoverantwortlichen anhand der Eintrittshäufigkeit und des Schadenpotenzials be-

wertet, und hieraus eine Unterscheidung der Risiken in unwesentliche, mittelschwere

und wesentliche Einzelrisiken abgeleitet. Bei der sich anschließenden quantitativen

Risikobewertung auf Einzelrisikoebene durch den Risikoverantwortlichen wird nach

Möglichkeit das Auswirkungspotenzial entsprechend der Einschätzung des Risikover-

antwortlichen um die Wirkung etwaiger Risikominderungsmaßnahmen reduziert. Auf

Risikokategorie-Ebene werden alle 8 nebenstehenden Risikokategorien als qualitativ

wesentlich angesehen. Die Risikoquantifizierung auf aggregierter Ebene erfolgt für alle

quantifizierbaren Solvency II-Risikokategorien durch quartalsweise durchgeführte Risi-

kotragfähigkeitsberechnungen. Die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeur-

teilung erfolgt im Rahmen des ORSA-Prozess.

Für die jeweiligen Risiken wird eine aktive Risikosteuerung auf operativer Ebene durch-

geführt. Soweit möglich und sinnvoll werden die Maßnahmen zur Risikosteuerung dabei

bereits im Vorfeld entwickelt und dokumentiert.

Limit- und Schwellenwertsystem

Ein wichtiges Instrument für die Risikoüberwachung sowie Risikosteuerung ist ein funk-

tionierendes adäquates Limitsystem, welches eine Veränderung der Risikolage frühzeitig

erkennt und bei negativen Entwicklungen wirksame Gegensteuerungsmaßnahmen

(= Eskalationsprozesse) auslöst. Die LVM Versicherung hat sowohl ein strategisches Limit-

system (Solvenzberechnung sowie unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurtei-

lung) als auch ein operatives Limitsystem (Frühwarnsystem) eingerichtet.

Die Risikosteuerung und –überwachung auf Ebene der Risikokategorien (operatives

Limitsystem) wird grundsätzlich durch die Verabschiedung von Plan- und Schwellenwer-

ten unter Beachtung der Konsistenz zur Risikostrategie durch den Vorstand operationali-

siert. Das Über- bzw. Unterschreiten eines Schwellenwerts setzt einen Eskalationsprozess

in Gang, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zur Risikoreduzierung einleiten zu kön-

nen. Durch dieses System ist es möglich, schnell und der Situation angemessen zu rea-

gieren und somit die Risiken weiter zu minimieren. Bei schwer oder nicht

quantifizierbaren Risiken (bspw. das operationelle Risiko oder Reputationsrisiko) werden

diese primär durch angemessene Prozesse und Standardmaßnahmen gesteuert und

überwacht (z. B. Notfallpläne).

Auf Ebene des strategischen Limitsystems werden im Rahmen der jährlich zu überprü-

fenden Risikostrategie entsprechende Zielvorgaben für die jeweiligen Eigenkapitalbede-

ckungen (SCR- und GSB-Bedeckungsquote) pro Einzelgesellschaft durch den Vorstand

vorgegeben (Zielkorridore) und auf Basis der unteren Schwellen der Zielkorridore Eskala-

tionsschwellen festgelegt.

Die Erreichungsgrade der Schwellenwerte werden durch die Abteilung Risikoüberwa-

chung/Compliance unabhängig laufend überwacht. Bei Erreichen der gelben bzw. roten

Bereiche werden bei Bedarf entsprechende Risikosteuerungsmaßnahmen im Rahmen der

Konzern-Risikokomiteesitzungen durch den Vorstand ergriffen. Die Maßnahmen zur

Ausfallrisiko

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Risikosteuerung werden durch den Vorstand entschieden und durch die jeweilige be-

troffene Abteilung umgesetzt.

Die Funktionsfähigkeit sowie die aufsichtsrechtlich und konzernintern definierten Quali-

tätsstandards sämtlicher Bestandteile des Risikomanagementsystems sowie der Ge-

schäftsprozesse werden durch die Einrichtung umfangreicher interner Kontrollsysteme

(IKS) gewährleistet, die jede Abteilung bzw. jeder Bereich der LVM Versicherung doku-

mentiert hat.

Die Gesamtheit der Risikomanagementprozesse zur systematischen Identifizierung,

Überwachung und Steuerung bestandsgefährdender und wesentlicher Risiken hat das

Ziel, den Fortbestand und die Ertragskraft der LVM Versicherung auch in der Zukunft

sicherzustellen.

Versicherungstechnische Risiken

Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet das Risiko, das bedingt durch Zufall,

Irrtum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom

erwarteten Aufwand abweicht.

In der Lebensversicherung besteht das Prämien- und Versicherungsleistungsrisiko darin,

dass aus einer im Voraus festgesetzten gleichbleibenden Prämie eine über einen langjäh-

rigen Zeitraum gleichbleibende Versicherungsleistung, die von zukünftigen Entwicklun-

gen abhängig ist, zu erbringen ist. In die Kalkulation der Prämien und Leistungen gehen

biometrische Rechnungsgrundlagen ein. Die tatsächlichen Entwicklungen können un-

günstig von den in die Kalkulation eingeflossenen Annahmen abweichen. Diesem Risiko

wird dadurch begegnet, dass die Annahmen ausreichende Sicherheitsmargen enthalten.

Es werden von der Deutschen Aktuarvereinigung e. V. (DAV) veröffentlichte, biometri-

sche Rechnungsgrundlagen verwendet. Darüber hinaus wird das biometrische Risiko

durch aktuarielle Analysen regelmäßig kontrolliert. Zu den versicherungstechnischen

Risiken gehört auch das Stornorisiko. Risiken durch erhöhtes Storno bestehen im We-

sentlichen in einem erhöhten Liquiditätsbedarf. Aufgrund der bei LVM-Leben niedrigen

Stornoquote ist dieses Risiko geringer als im Marktdurchschnitt einzustufen. In die Be-

rechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen gehen Annahmen zu Storno-

wahrscheinlichkeiten ein. Bei der Bewertung der Nachreservierung wurde im Zuge der

Einführung der neuen Rententafeln DAV 2004 R eine Nachreservierung für die Renten-

versicherungstarife mit bis dahin verwendeter Sterbetafel DAV 1994 R vollständig mit

der Rentensterbetafel DAV 2004 R-B20 unter Beibehaltung des Rechnungszinses und

unter Berücksichtigung von angemessenen Storno- und Kapitalabfindungswahrschein-

lichkeiten bewertet.

Ferner fallen unter die versicherungstechnischen Risiken das Zinsgarantierisiko in Versi-

cherungszweigen mit garantierten Zinsleistungen sowie das Reserverisiko bezüglich der

versicherungstechnischen Rückstellungen. Das Zinsgarantierisiko besteht darin, dass die

den Kunden garantierte Mindestverzinsung aufgrund ungünstiger Kapitalmarktentwick-

lungen nicht durch den Nettokapitalertrag gedeckt werden kann.

Das Risiko und sein Einfluss auf Ergebnis und Eigenkapital wird von LVM-Leben mit einer

langfristig ausgerichteten Anlagepolitik, der konsequenten Umsetzung der aufsichts-

rechtlichen Vorgaben und dem Einsatz moderner Risikomanagementsysteme begrenzt.

Zentrales Element der Kapitalanlagesteuerung ist das Asset Liability Management (ALM),

das LVM-Leben seit vielen Jahren erfolgreich einsetzt. Im Rahmen der ALM-Analysen

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165

werden finanzielle Verpflichtungen umfassend modelliert und quantifiziert. Darüber

hinaus wird mithilfe von Szenariorechnungen geprüft, inwieweit LVM-Leben von größe-

ren Schwankungen an den Kapitalmärkten betroffen wäre.

Als langfristiges Risiko wurde die dauerhafte Unterschreitung der Rechnungszinssätze in

einer solchen Größenordnung, dass eine Nachreservierung der Bestände durch Reserven

nicht mehr aufgefangen werden könnte, identifiziert. Durch entsprechende Szenario-

analysen wird dieses Risiko laufend evaluiert. Entsprechend § 5 Absatz 3 und 4 der „Ver-

ordnung über Rechnungsgrundlagen für die Deckungsrückstellungen

(Deckungsrückstellungsverordnung - DeckRV)“ bzw. entsprechend von der Bundesanstalt

für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigter Geschäftspläne wurde für das

Geschäftsjahr, basierend auf einem Referenzzins von 1,92 % für den Neubestand bzw.

basierend auf einem Bewertungszins von 1,90 % für den Altbestand, eine Erhöhung der

Deckungsrückstellung (Zinszusatzreserve) um 93,8 Mio. € vorgenommen. In die Berech-

nung der Zinszusatzreserve gehen angemessene Annahmen zu Storno- und Kapitalab-

findungswahrscheinlichkeiten sowie angemessen angepasste Annahmen zur Biometrie

ein. Der Referenzzins wird gemäß der o. g. DeckRV auf Grundlage eines 10-Jahresmittels

von Null-Kupon-Euro-Zinsswapsätzen mit einer Laufzeit von 10 Jahren ermittelt. Diese

Swapsätze bewegten sich 2019 weiterhin auf einem niedrigen Niveau (Ende 2019:

0,21 %), weshalb von einem weiteren Absinken des Referenzzinssatzes und somit auch

von einem Anstieg der Zinszusatzreserve ausgegangen werden muss. Selbst bei einem

Anstieg der Euro-Swapsätze würde sich der Referenzzins in den kommenden Jahren

vermutlich weiter verringern. Laut Projektionsrechnungen steigt die Zinszusatzreserve

2020 um eine Größenordnung von etwa 110 Mio. €. Auch für das darauffolgende Jahr ist

mit einem weiteren deutlichen Anstieg zu rechnen.

Eine hohe, schnell eintretende Schadenbelastung durch eine Epidemie oder durch einen

Terroranschlag stellt ein weiteres wesentliches Risiko dar. In einem solchen Fall würden

erhebliche Auszahlungen fällig werden. Auch eine weitere Verlängerung der Lebenser-

wartung hätte negative Auswirkungen auf die Rentenversicherung. Es besteht die Ge-

fahr, dass garantierte Leistungen über einen wesentlich längeren Zeitraum erbracht

werden müssen, als bei Vertragsbeginn kalkuliert wurde. Für die Deckungsrückstellung in

der Rentenversicherung ist das Langlebigkeitsrisiko deshalb von besonderer Bedeutung.

Marktrisiko

LVM-Leben verfolgt im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen eine Anlagepoli-

tik, die die Sicherheit, Liquidität und Rentabilität des Portfolios als Ganzes sicherstellt. Da

nicht jede einzelne Anlage bzw. Anlageform die Anlageziele gleichzeitig auf einem ho-

hen Niveau erreicht, sind die daraus resultierenden Zielkonflikte durch eine Mischung

und Streuung der unterschiedlichen Anlagen bzw. Anlageformen über das gesamte

Portfolio hinweg aufzulösen. Dabei kommt dem Grundsatz der Sicherheit besondere

Bedeutung zu. Die Risiken der Kapitalanlage, wie beispielsweise Marktrisiken, Kreditrisi-

ken oder Liquiditätsrisiken, werden in einem vertretbaren Rahmen gehalten.

Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit über Veränderungen von Marktpreisen und

–kursen (inklusive Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse) und den zwischen ihnen beste-

henden Abhängigkeiten und ihren Volatilitätsniveaus. Bei LVM-Leben werden erfolgsge-

fährdende Marktrisiken limitiert. Konsequenzen aus der Übernahme von Risiken und der

dazugehörigen Erträge werden kontinuierlich und zeitnah durch Stresstests überprüft

und analysiert.

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Im Folgenden werden die Ergebnisse des Stresstests gemäß dem Deutschen Rechnungs-

legungs-Standard (DRS 20) für LVM-Leben dargestellt. In diesem Stresstest wird ein

Rückgang der Aktienkurse um 20 % angenommen. Für zinssensitive Anlagen wird ein

paralleler Anstieg des Zinsniveaus um 1 %-Punkt unterstellt. Die aktienkurssensitiven

Anlagen umfassen den Direktbestand Aktien, die Aktienfonds sowie den Aktienanteil der

gemischten Fonds. Ein Rückgang der Aktienkurse um 20 % würde bei den aktienkurssen-

sitiven Kapitalanlagen von LVM-Leben per 31.12.2019 zu einem Rückgang der Markt-

werte um 10,3 Mio. € führen. Bei der Betrachtung der zinssensitiven Anlagen wurden die

direkt sowie die indirekt über Fonds gehaltenen Rentenanlagen berücksichtigt. Ein Zins-

anstieg um 1 %-Punkt würde den Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen von

LVM-Leben per 31.12.2019 um 1.462,3 Mio. € verringern. Im Rahmen der Überwachung

des Währungsrisikos wird die Verteilung der gesamten Kapitalanlage auf die einzelnen

Währungen laufend kontrolliert. Der Anteil der Anlagen in anderen Währungen als dem

Euro ist limitiert.

Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko (Bonitäts- oder Adressenausfallrisiko) ist das Risiko von Verlusten auf-

grund unerwarteter Ausfälle oder unerwarteter Bonitätsverschlechterungen von Ge-

schäftspartnern. Das Ausfallrisiko umfasst vor allem die Risikoarten Emittentenrisiko,

Kontrahentenrisiko und Länderrisiko.

Das Ausfallrisiko wird bei LVM-Leben unter Verwendung von externen Ratings und

eigenen Kreditrisikobewertungen kontrolliert und begrenzt.

Die Risikoklassen der Rentendirektanlagen ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle:

Für die übrigen 0,2 % der Rentendirektanlagen liegt kein externes Rating vor.

Durch die breite Streuung des Portfolios wird das Ausfallrisiko begrenzt. Die Schwer-

punkte der Rentenanlagen liegen in den Emittentenarten Staaten, Bundeslän-

der/Regionen, supranationale und nationale Förderbanken, Landesbanken sowie

Hypothekenbanken. Der weitaus größte Teil der Anlagen bei Banken im Bestand von

LVM-Leben ist aufgrund spezialgesetzlicher Vorschriften gesichert (z. B. Pfandbriefe).

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Unternehmen aufgrund mangelnder

Fungibilität nicht in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen (insb. aus Versiche-

rungsverträgen) bei Fälligkeit nachzukommen.

Bei LVM-Leben wird dem Liquiditätsrisiko durch eine revolvierende Finanzplanung sowie

durch eine laufende Überwachung und Steuerung der zu erwartenden Ein- und Auszah-

lungen Rechnung getragen. Im Rahmen von Abweichungsanalysen werden die Gründe

eventueller Abweichungen untersucht. Eine laufende Liquiditätsplanung gewährleistet,

dass Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit erfüllt werden können. Dazu wird ein not-

wendiger Anteil der gesamten Kapitalanlagen in täglich verfügbaren Anlagen gehalten.

Die Steuerung der Fungibilität des Kapitalanlagenbestands wird durch die Einteilung in

Klassen unterschiedlicher Liquidierbarkeit vorgenommen. Die Mindestanforderung an

Ratingklassen der Rentendirektanlagen in %

AAA AA A BBB

31.12.2019 65,6 29,9 1,3 3,0

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den durchschnittlichen Liquiditätsgrad der Kapitalanlagen ist in Form eines internen

Limits vorgegeben. Darüber hinaus werden weitere Liquiditätskennzahlen im Limitsys-

tem unterjährig überwacht.

Operationelles Risiko

Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulängli-

chen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe-

dingten sowie externen Vorfällen. Das operationelle Risiko umfasst auch

Rechtsänderungs- und Compliance-Risiken, jedoch nicht strategische Risiken und Repu-

tationsrisiken.

Für einen wirksamen und effizienten Umgang mit dem operationellen Risiko hat LVM-

Leben vorab definierte Standardmaßnahmen getroffen. Zu diesen gehört insbesondere

die Einrichtung eines internen Kontrollsystems, in welchem risikoadäquate Kontrollen

innerhalb aller Geschäftsprozesse durchgeführt werden. Das dokumentierte interne

Kontrollsystem (IKS) umfasst insbesondere die Überwachung aller für operationelle

Risiken anfälligen Geschäftsprozesse. Darüber hinaus hat die LVM Versicherung für Kri-

senfälle eine Notfallplanung erarbeitet, mit der die Kontinuität der wichtigsten Ge-

schäftsprozesse auch in Krisenzeiten aufrechterhalten werden soll.

Alle Abteilungen und Bereiche überprüfen die Wirksamkeit und Angemessenheit der

Standardmaßnahmen laufend und dokumentieren ggf. notwendige Änderungen. Im

Rahmen der regelmäßigen Risikoinventur werden die Vollständigkeit und die Aktualität

dieser Dokumentationen durch die unabhängige Risikocontrollingfunktion abgefragt.

Die Lebensversicherungsbranche betreffend besteht nach wie vor das Risiko aufgrund

des sog. „ewigen Widerrufsrechts“. Die Anzahl der Kunden, die von den Möglichkeiten

zur Rückabwicklung bei LVM-Leben Gebrauch macht, bleibt jedoch auf einem sehr

niedrigen Niveau. Die im Rahmen des Risikomanagements definierten Schwellenwerte

(Risikoindikatoren) werden deutlich unterschritten, sodass LVM-Leben weiterhin davon

ausgeht, dass sich das Risiko nicht in einem bedeutenden Umfang realisieren wird.

Neben den Rechtsänderungsrisiken werden auch die wesentlichen Compliance-Risiken

überwacht. Unter Compliance wird die Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtli-

chen Bestimmungen (sowie ggf. der unternehmensinternen Vorgaben) verstanden. Com-

pliance-Risiken bezeichnen somit das Risiko, welches sich aus der Nichteinhaltung dieser

Anforderungen ergibt. Bei der LVM Versicherung werden die Compliance-Risiken syste-

matisch identifiziert und erfasst. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Risiko- bzw.

Compliance-Inventuren dokumentieren alle Abteilungen die wesentlichen Compliance-

Risiken. Die identifizierten Compliance-Risiken sind in den bestehenden Risikomanage-

mentprozess integriert.

Konzentrationsrisiko

Das Konzentrationsrisiko bezeichnet das Risiko eines bedeutenden Schaden- oder Aus-

fallpotenzials für ein Unternehmen durch Eingehung einzelner oder stark korrelierter

Risiken. Eine Verwirklichung dieses Risikos kann beispielsweise durch ein speziell auf eine

Branche oder Region ausgerichtetes Versicherungsgeschäft oder durch eine Kapitalanla-

ge entstehen. Diesem Risiko wird dadurch begegnet, dass auf eine ausreichende Diversi-

fizierung der einzelnen Risiken ein besonderes Augenmerk gerichtet wird. Im Bereich der

Kapitalanlagen werden für die einzelnen wirtschaftlichen Anlageklassen auf das Ge-

samtportfolio bezogene Zielquoten mit Bandbreiten festgelegt. Darüber hinaus gibt es

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weitere interne Limite, die Risikokonzentrationen hinsichtlich Emittenten und Ländern

bereits im Vorfeld verhindern. Im Versicherungsgeschäft begrenzen Zeichnungs- und

Annahmerichtlinien sowie angemessener Rückversicherungsschutz bei mehreren Rück-

versicherungsunternehmen das Konzentrationsrisiko. Überdies verfügt die LVM Versiche-

rung über eine regional diversifizierte Kundenstruktur im Bereich der Privat- und

Kleingewerbekunden. Grundsätzlich können Konzentrationsrisiken innerhalb der glei-

chen Risikoart oder über verschiedene Risikoarten hinweg auftreten. Zusätzlich werden

daher übergreifende Konzentrationsrisiken separat erfasst, um die bestehenden Abhän-

gigkeiten zwischen bzw. die gleiche Risikoursache von möglicherweise schon vorhande-

nen separaten Einzelrisiken transparent zu machen. Hierbei geht es sowohl um

Abhängigkeiten bzgl. Gegenparteien in unterschiedlichen Risikokategorien, aber auch

Abhängigkeiten bzgl. Branchen/Regionen, Naturkatastrophen, Katastrophen und exter-

nen Ereignissen.

Strategisches Risiko

Das strategische Risiko ergibt sich aus allen geschäftspolitischen Entscheidungen. Zu

dem strategischen Risiko zählt auch das Risiko, das sich daraus ergibt, dass Geschäfts-

entscheidungen nicht einem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden. Dem

strategischen Risiko wird grundsätzlich durch den mindestens jährlich durchzuführen-

den Strategieüberprüfungsprozess entgegengewirkt, der bei Bedarf auch Ad-hoc durch-

geführt wird. Sollten wesentliche Änderungen festgestellt werden, die eine Anpassung

der Geschäftsentscheidungen notwendig machen, wird darauf in angemessener Weise

reagiert.

Reputationsrisiko

Das Reputationsrisiko ergibt sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufs des Unter-

nehmens infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kunden,

Geschäftspartnern, Behörden). Aufgrund der Ein-Marken-Strategie der Versicherungsge-

sellschaften der LVM Versicherung wird das Reputationsrisiko auf Konzernebene über-

wacht und gesteuert.

Zusammenfassung der gesamten Risikosituation

Zusammenfassend ist festzustellen, dass aus den genannten Bereichen keine wesentli-

chen Risiken bestehen, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ernsthaft ge-

fährden.

Die Solvenz- und Mindestkapitalanforderung zum Bilanzstichtag sind nach vorläufigen

Zahlen mehrfach mit Eigenmitteln überdeckt.

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Prognosebericht

Geschäftsentwicklung LVM-Leben LVM-Leben begegnet den großen Herausforderungen für die deutschen Lebensversiche-

rer wie beispielsweise dem schwierigen Kapitalmarktumfeld mit den von der EZB niedrig

gehaltenen Zinsen oder den hohen Eigenkapitalanforderungen durch Solvency II u. a.

durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Produktpalette. Dabei wird der

Fokus auf Kapital schonende Produkte wie fondsgebundene Rentenversicherungen oder

biometrische Produkte gelegt. Die bisherigen Maßnahmen haben sich dabei als äußerst

erfolgreich erwiesen. Die selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung hat mittlerweile

einen Anteil von 37 % am eingelösten Neugeschäft der Beitragssumme und die zum

Ende des dritten Quartals 2019 neu eingeführten Risikoprodukte hatten schon kurz nach

Vertriebsstart einen Anteil von etwa 20 % aller verkauften Policen. Auf diesen positiven

Erfahrungen fußend wird LVM-Leben 2020 den nächsten Schritt hin zu einem noch

attraktiveren Produktangebot gehen und die Fondspalette deutlich erweitern. Die Kun-

den werden dann z. B. die Möglichkeit haben, ihre Beiträge in fondsgebundene Renten-

versicherungen mit hinterlegten ETF’s zu investieren, um in dem herrschenden

Niedrigzinsumfeld an den attraktiven Renditen der Aktienindizes teilhaben zu können.

Daneben werden aber auch weiterhin Rententarife mit modernen Garantiekonzepten

und hoher Flexibilität angeboten, die auch zukünftig ein wesentlicher Bestandteil der

Altersvorsorge unserer Kunden sein werden. LVM-Leben positioniert sich somit als Rund-

umversicherer und zuverlässiger Ansprechpartner für sämtliche Versicherungsfragen zu

den Themen Risikoabsicherung und Altersvorsorge.

Neben attraktiven Produkten bietet LVM-Leben ihren Kunden außerdem trotz des histo-

risch niedrigen Zinsniveaus eine gute Gesamtverzinsung von bis zu 3,15 %. Dies wird

durch die solide Finanzkraft des Unternehmens sowie dem erfolgreichen Kapitalanlage-

management ermöglicht. Unter diesen Voraussetzungen wird von einer Neugeschäfts-

entwicklung ausgegangen, die im Wesentlichen auf dem Niveau des Geschäftsjahres

2019 liegt.

Mit Blick auf Solvency II zeigen Projektionsrechnungen auf Basis der bestehenden Pla-

nung trotz des anhaltenden Niedrigzinsszenarios eine solide Entwicklung der Sicher-

heitslage in Form einer guten Eigenmittelausstattung und lassen eine positive

Bedeckung der Eigenmittelanforderungen nach Solvency II auch in der Zukunft erwar-

ten. In den zurückliegenden Jahren konnten der Zinszusatzreserve erhebliche Mittel zur

Bedeckung der Bestandsgarantien zugeführt werden. Wegen des Niedrigzinsumfelds ist

auch für die kommenden Jahre von einem deutlichen Ansteigen der Zinszusatzreserve

auszugehen. Obwohl die Sicherheitsspanne zwischen laufender Durchschnittsverzinsung

und durchschnittlichem Garantieaufwand im Planungszeitraum ausreichend groß ist,

sind die Bestandsgarantien nach wie vor insgesamt als hoch einzuschätzen.

Insgesamt rechnet LVM-Leben für 2020 mit einem Anstieg der Beitragseinnahme in

einer Größenordnung von 1,4 %.

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Die Aufwendungen für Versicherungsfälle werden, bedingt durch die Bestandsstruktur,

voraussichtlich weiter leicht ansteigen. Bei den Aufwendungen für den Versicherungsbe-

trieb gehen wir für das Jahr 2020 von einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr

aus.

Die Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung ist bei LVM-Leben abhängig

von der Zinsentwicklung am Kapitalmarkt. Vor diesem Hintergrund und den höheren

Aufwendungen für Versicherungsfälle rechnet die Gesellschaft aktuell mit einem Rück-

gang der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung gegenüber dem Vorjahr.

Kapitalanlagen Für 2020 erwarten wir eine Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe und einen

weiter robusten privaten Konsum. Helfen sollte die historisch hohe Beschäftigung

mit Lohnsteigerungen und auch eine moderat expansivere Fiskalpolitik. Unser Ba-

sisszenario beinhaltet keine Eskalation geopolitischer Risiken, zum Beispiel im Mitt-

leren Osten oder in China. Gleichzeitig sind diese Risiken hoch.

Aktienmärkte und andere Risikoanlageklassen sind, nach den Kursgewinnen der

letzten zwölf Monate und gemessen an traditionellen Bewertungsmaßstäben, eher

teuer. Gestützt werden sie weiterhin durch niedrige Zinsen und die Liquidität der

Notenbanken. Die Zinsen verharren in unserem Basisszenario auf in etwa dem aktu-

ellen Niveau.

Wir erwarten für das Kalenderjahr 2020 ein handelsrechtliches Kapitalanlageergebnis,

welches deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt. Die für das Jahr 2020 geplante

Nettoverzinsung beträgt 2,8 %.

Insgesamt wird der Gesamtüberschuss und der Jahresüberschuss 2020 voraussichtlich

deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.

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Vertrieb und Service Die LVM Versicherung setzt beim Vertrieb Ihrer Versicherungs- und Finanzdienstleis-

tungsprodukte auch weiterhin auf ihre qualifizierten, bundesweit tätigen Vertrauensleu-

te und deren Mitarbeitenden und wird ihr Profil als Serviceversicherer noch weiter

schärfen. Dafür setzt die LVM zukünftig noch stärker auf den Ausbau der persönlichen

Vertrauensbeziehung zwischen ihren Agenturen und ihren Kunden.

Ausführlich werden Vertrieb und Service im Lagebericht des LVM-Konzerns beschrieben.

Der Prognosebericht enthält naturgemäß zukunftsbezogene Aussagen. Diese basieren

auf aktuellen Einschätzungen und sind daher mit Ungewissheiten und Unsicherheiten

behaftet.

Einschränkungen zu den Aussagen im Prognosebericht durch die Corona-Pandemie

Die Unsicherheit ist aktuell durch das Coronavirus (COVID-19) und die damit zusam-

menhängenden Auswirkungen zusätzlich erhöht. Die tatsächlich eintretenden Ereignisse

könnten hierdurch deutlicher von den Prognosen abweichen.

Dank

LVM-Leben dankt ihren Kundinnen und Kunden für das im Jahr 2019 entgegen-

gebrachte Vertrauen. LVM-Leben wird weiterhin alles daran setzen, dieses Vertrauen zu

rechtfertigen und ihren Kundinnen und Kunden erstklassige Dienstleistungen rund um

das Thema Versicherungen und Vorsorge anzubieten.

LVM-Leben dankt ebenfalls allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LVM Versiche-

rung, den selbstständigen Vertrauensleuten und deren Angestellten sowie den Rückver-

sicherern, Banken und Kooperationspartnern für die gute und vertrauensvolle

Zusammenarbeit.

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A. Bewegung des Bestands an selbst abgeschlossenen Lebensversicherungen im Geschäftsjahr 2019

Gesamtes selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft Einzelversicherungen

nur Haupt-

versicher- ungen

Haupt- und Zusatz-

versicherungen

nur Haupt-

versicher- ungen

Kapitalversicherungen

(einschließlich Vermögens-bildungsversicherungen) ohne

Risikoversicherungen und sonstige Lebensversicherungen

Anzahl der

Versicher- ungen

lfd. Beitrag für

ein Jahr in Tsd. €

Einmal-

beitrag in Tsd. €

Versicherungs-

summe bzw. 12fache Jahres-

rente Tsd. €

Anzahl der

Versicher- ungen

lfd. Beitrag für

ein Jahr in Tsd. €

I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 790.240 728.112 - 27.542.196 222.663 183.354

II. Zugang während des Geschäftsjahres

1. Neuzugang

a) Eingelöste Versicherungsscheine 44.622 51.286 23.434 2.561.306 6.549 2.474

b) Erhöhungen der

Versicherungssummen - 25.725 1.390 450.994 - 4.997

2. Erhöhungen der Versicherungssummen

durch Überschussanteile - - - 1.900 - -

3. Übriger Zugang 2.493 5.237 - 101.173 420 1.018

4. Gesamter Zugang 47.115 82.248 24.824 3.115.373 6.969 8.489

III. Abgang während des Geschäftsjahres

1. Tod, Berufsunfähigkeit, etc. 2.196 1.377 - 34.037 1.228 585

2. Ablauf der Versicherung/Beitragszahlung 18.711 28.874 - 565.370 9.956 11.543

3. Rückkauf und Umwandlung in

beitragsfreie Versicherungen 16.663 22.054 - 719.489 3.912 3.054

4. Sonstiger vorzeitiger Abgang 377 5.057 - 118.958 201 627

5. Übriger Abgang 2.058 4.144 - 152.851 55 488

6. Gesamter Abgang 40.005 61.506 - 1.590.705 15.352 16.297

IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 797.350 748.854 - 29.066.864 214.280 175.546

B. Struktur des Bestands an selbst abgeschlossenen Lebensversicherungen (ohne Zusatzversicherungen)

Einzelversicherungen

Gesamtes selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft

Kapitalversicherungen (einschließlich Vermögens- bildungsversicherungen)

ohne Risikoversicherungen und sonstige Lebensversicherungen

Risikoversicherungen

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe bzw.

12fache Jahres-

rente in Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe in

Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe in

Tsd. €

1. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 790.240 27.542.196 222.663 5.321.031 65.807 5.708.468

davon beitragsfrei (123.898) (1.176.162) (21.855) (244.824) (5.798) (132.007)

2. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 797.350 29.066.864 214.280 5.089.670 67.681 6.170.804

davon beitragsfrei (127.102) (1.203.526) (21.052) (238.021) (6.575) (143.579)

C. Struktur des Bestands an selbst abgeschlossenen Zusatzversicherungen

Zusatzversicherungen insgesamt Unfall-Zusatzversicherungen Berufsunfähigkeits- oder

Invaliditäts-Zusatzversicherungen

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe bzw.

12fache Jahres- rente in Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe in

Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

12fache Jahresrente

in Tsd. €

1. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 157.143 11.817.664 28.853 1.019.777 122.295 10.609.591

2. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 150.328 11.586.763 25.620 928.665 118.718 10.462.754

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LVM Lebensversicherungs-AG

173

Einzelversicherungen Kollektivversicherungen

Risikoversicherungen Rentenversicherungen

(einschließlich Berufsunfähigkeits- und Pflegerentenversicherungen)

ohne sonstige Lebensversicherungen

Sonstige Lebensversicherungen

Anzahl der

Versicherungen

lfd. Beitrag für

ein Jahr in Tsd. €

Anzahl der

Versicherungen

lfd. Beitrag für

ein Jahr in Tsd. €

Anzahl der

Versicherungen

lfd. Beitrag für

ein Jahr in Tsd. €

Anzahl der

Versicherungen

lfd. Beitrag für

ein Jahr in Tsd. €

65.807 26.775 377.937 289.984 34.224 29.688 89.609 198.311

5.018 2.134 23.016 25.790 6.056 6.412 3.983 14.476

- 366 - 10.622 - 1.176 - 8.563

- - - - - - - -

91 76 1.636 2.468 36 126 310 1.549

5.109 2.575 24.652 38.880 6.092 7.714 4.293 24.588

91 43 675 402 27 29 175 318

2.513 1.002 4.166 5.643 67 161 2.009 10.525

518 759 9.663 12.802 1.585 1.640 985 3.799

94 81 74 2.149 - 522 8 1.677

19 77 170 603 14 80 1.800 2.896

3.235 1.962 14.748 21.599 1.693 2.432 4.977 19.215

67.681 27.388 387.841 307.265 38.623 34.970 88.925 203.684

Einzelversicherungen Kollektivversicherungen

Rentenversicherungen (einschließlich Berufsunfähigkeits- und Pflegerentenversicherungen)

ohne sonstige Lebensversicherungen

Sonstige Lebensversicherungen

Anzahl der Versicherungen

12fache Jahres- rente in Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe in Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe bzw.

12fache Jahres- rente in Tsd. €

377.937 12.379.925 34.224 133.910 89.609 3.998.862

(77.241) (467.754) (4.457) (1.912) (14.547) (329.666)

387.841 13.745.909 38.623 67.693 88.925 3.992.788

(80.144) (490.946) (4.730) (1.930) (14.601) (329.050)

Risiko- und Zeitrenten-

Zusatzversicherungen

Sonstige Zusatzversicherungen

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe bzw.

12fache Jahres- rente in Tsd. €

Anzahl der Versicherungen

Versicherungs- summe bzw.

12fache Jahres- rente in Tsd. €

- - 5.995 188.296

- - 5.990 195.344

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Inhalt

LVM Lebensversicherungs-AGJahresabschluss zum 31. Dezember 2019

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Aktiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2019

2018

A. immaterielle Vermögensgegenstände

entgeltlich erworbene Konzessionen,

gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 19.460.345 19.844.803

B. Kapitalanlagen

I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte

und Bauten einschließlich der Bauten auf

fremden Grundstücken 162.418.431 134.925.886

II. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 22.824.088 8.127.086

2. Ausleihungen an

verbundene Unternehmen 242.100.000 271.491.000

3. Beteiligungen 382.550.058 297.134.434

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 24.053.916 24.290.043

671.528.062 601.042.563

III. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 719.617.209 2.726.469.230

2. Inhaberschuldverschreibungen und

andere festverzinsliche Wertpapiere 2.308.306.207 1.433.044.994

3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 260.985.588 210.333.057

4. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 3.475.016.038 3.163.888.471

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 2.401.900.283 1.371.186.413

c) Darlehen und Vorauszahlungen auf

Versicherungsscheine 5.704.192 6.650.767

d) übrige Ausleihungen 32.454.628 62.338.421

5.915.075.141 4.604.064.072

5. Einlagen bei Kreditinstituten 57.650.116 98.000.000

6. andere Kapitalanlagen 158.907.919 150.760.982

9.420.542.180 9.222.672.335

10.254.488.673 9.958.640.784

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LVM Lebensversicherungs-AG

177

Ich bescheinige hiermit entsprechend § 128 Abs. 5 VAG, dass die im Sicherungsvermögen aufgeführten Vermögensanlagen den

gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen gemäß angelegt und vorschriftsmäßig sichergestellt sind.

Münster, 10. März 2020

Dr. Kretschmer

Treuhänder

2019

2019

2019

2019

2018

C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungs-

policen 192.706.115 141.519.104

D. Forderungen

I. Forderungen aus dem selbst abgeschloss-

enen Versicherungsgeschäft an:

1. Versicherungsnehmer

a) fällige Ansprüche 3.390.263 4.965.800

b) noch nicht fällige Ansprüche 78.931.537 69.692.638

82.321.800 74.658.438

2. Versicherungsvermittler 175.479 171.185

82.497.279 74.829.623

II. sonstige Forderungen 11.167.431 10.070.386

davon gegenüber verbundenen

Unternehmen: 59.152 € (Vj. 126.922 €) 93.664.710 84.900.009

E. sonstige Vermögensgegenstände

I. Sachanlagen und Vorräte 1.061.725 1.214.612

II. laufende Guthaben bei Kreditinstituten,

Schecks und Kassenbestand 1.691.336 2.533.472

III. andere Vermögensgegenstände 31.489.632 30.015.135

34.242.693 33.763.219

F. Rechnungsabgrenzungsposten

I. abgegrenzte Zinsen und Mieten 99.571.236 89.317.874

II. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 57.573.341 32.532.064

157.144.577 121.849.938

Summe der Aktiva 10.751.707.113 10.360.517.857

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Passiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

A. Eigenkapital

I. eingefordertes Kapital

gezeichnetes Kapital 285.000.000 285.000.000

abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen 150.000.000 150.000.000

135.000.000 135.000.000

II. Kapitalrücklage 1.391.010 1.391.010

davon Orgafonds gemäß § 9 Abs. 2 Nr. 5 VAG: 368.427 € (Vj. 368.427 €)

III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage 8.803.647 8.003.647

2. andere Gewinnrücklagen 25.365.888 21.565.888

34.169.535 29.569.535

IV. Bilanzgewinn 15.200.000 3.800.000

185.760.545 169.760.545

B. Genussrechtskapital 100.000.000 100.000.000

C. versicherungstechnische Rückstellungen

I. Beitragsüberträge

1. Bruttobetrag 94.090.956 96.416.074

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 5.419.119 5.649.657

88.671.837 90.766.417

II. Deckungsrückstellung

1. Bruttobetrag 8.932.233.421 8.609.847.980

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 15.586.164 13.956.991

8.916.647.257 8.595.890.989

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

1. Bruttobetrag 55.409.957 51.352.255

2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft 2.595.276 2.664.992

52.814.681 48.687.263

IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung

Bruttobetrag 575.457.860 538.620.015

9.633.591.635 9.273.964.684

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LVM Lebensversicherungs-AG

179

Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter den Posten C. II. und D. I. der Passiva eingestellte Deckungsrückstellung unter Beachtung

des § 341 f HGB sowie unter Beachtung der aufgrund des § 88 Absatz 3 VAG erlassenen Rechtsverordnung berechnet worden ist; für

den Altbestand im Sinne des § 336 VAG und des Artikels 16 § 2 Satz 2 des Dritten Durchführungsgesetzes/EWG zum VAG ist die

Deckungsrückstellung nach dem zuletzt am 29.11.2019 genehmigten geltenden Geschäftsplan berechnet worden.

Münster, 19. Februar 2020

Bredebusch

Verantwortlicher Aktuar

2019

2019

2019

2018

D. versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den

Versicherungsnehmern getragen wird

I. Deckungsrückstellung

Bruttobetrag 192.706.115 141.519.104

E. andere Rückstellungen

I. Steuerrückstellungen 27.800.000 17.200.000

II. Sonstige Rückstellungen 57.605.091 47.796.818

85.405.091 64.996.818

F. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen

Versicherungsgeschäft 23.600.559 22.271.640

G. andere Verbindlichkeiten

I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen

Versicherungsgeschäft gegenüber:

Versicherungsnehmern 518.543.787 573.516.945

II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 1.894.236 2.064.701

III. sonstige Verbindlichkeiten 8.615.255 10.548.193

davon aus Steuern: 365.587 € (Vj. 195.868 €) 529.053.278 586.129.839

davon gegenüber verbundenen Unternehmen: 3.208.756 €

(Vj. 5.391.678 €)

H. Rechnungsabgrenzungsposten 1.589.890 1.875.227

Summe der Passiva 10.751.707.113 10.360.517.857

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Gewinn- und Verlustrechnung

1. Januar bis 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

I. versicherungstechnische Rechnung

1. verdiente Beiträge für eigene Rechnung

a) gebuchte Bruttobeiträge 799.594.338 795.283.729

b) abgegebene Rückversicherungsbeiträge 8.922.164 8.912.030

790.672.174 786.371.699

c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge 2.325.117 -2.070.815

d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen 230.538 -471.754

2.094.579 -1.599.061

792.766.753 784.772.638

2. Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung 7.065.652 5.862.088

3. Erträge aus Kapitalanlagen

a) Erträge aus Beteiligungen 18.127.436 19.929.380

davon aus verbundenen Unternehmen: 965.742 € (Vj. 754.550 €)

b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen

aa) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.281.232 6.241.157

bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 273.427.773 288.303.960

davon aus verbundenen Unternehmen: 6.999.264 € (Vj. 7.516.801 €) 279.709.005 294.545.117

c) Erträge aus Zuschreibungen 4.075.738 7.816.360

d) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 96.761.210 95.284.717

398.673.389 417.575.574

4. nicht realisierte Gewinne aus Kapitalanlagen 31.407.141 25.411

5. sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 9.928.290 3.972.935

6. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a) Zahlungen für Versicherungsfälle

aa) Bruttobetrag 613.861.296 577.451.096

bb) Anteil der Rückversicherer 3.559.041 3.795.421

610.302.255 573.655.675

b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

aa) Bruttobetrag 4.057.703 6.122.442

bb) Anteil der Rückversicherer -69.715 -121.675

4.127.418 6.244.117

614.429.673 579.899.792

7. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen

a) Deckungsrückstellung

aa) Bruttobetrag 373.572.451 290.700.672

bb) Anteil der Rückversicherer 1.629.173 -1.167.857

371.943.278 291.868.529

8. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 108.043.277 70.511.100

9. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

a) Abschlussaufwendungen 61.627.384 55.655.720

b) Verwaltungsaufwendungen 13.485.652 14.207.769

c) davon ab: 75.113.036 69.863.489

erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem

in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 2.732.778 4.504.342

72.380.258 65.359.147

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181

2019

2019

2019

2018

10. Aufwendungen für Kapitalanlagen

a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und

sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 9.314.517 8.562.256

b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 24.061.879 18.980.492

c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 328.698 147.243.793

33.705.094 174.786.541

11. nicht realisierte Verluste aus Kapitalanlagen - 13.949.139

12. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 1.320.689 1.207.702

13. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 38.018.956 14.626.696

II. nichtversicherungstechnische Rechnung

1. sonstige Erträge 1.262.629 1.324.729

2. sonstige Aufwendungen 10.363.431 9.971.096

-9.100.802 -8.646.367

3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 28.918.154 5.980.329

4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 12.682.949 1.796.082

5. sonstige Steuern 235.205 184.247

12.918.154 1.980.329

6. Jahresüberschuss 16.000.000 4.000.000

7. Einstellung in Gewinnrücklagen

a) in die gesetzliche Rücklage 800.000 200.000

8. Bilanzgewinn 15.200.000 3.800.000

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182

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in Ver-

bindung mit der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen

aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem

Vorjahr grundsätzlich unverändert beibehalten.

Die Angaben im Geschäftsbericht erfolgen in Euro. Vermögensgegenstände in aus-

ländischer Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro

umgerechnet (§ 256 a HGB).

Aktiva Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgte mit den Anschaf-

fungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhn-

lichen Nutzungsdauer.

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten wurden mit den Anschaffungs-

bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach § 253 Abs. 3

Satz 1 HGB und gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3

Satz 5 HGB, bewertet.

Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und anderen

Kapitalanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten abzüglich Kapitalrückzahlungen bzw.

mit dem niedrigeren beizulegenden Wert unter Berücksichtigung von Abschreibungen

gemäß § 253 Abs. 3 HGB.

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche

Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpa-

piere des Umlauf- und des Anlagevermögens wurden grundsätzlich zu Anschaffungs-

kosten bzw. im Falle einer vorübergehenden oder dauerhaften Wertminderung mit dem

niedrigeren Börsen- oder Marktwert angesetzt. Die Gesellschaft hat im Jahresabschluss

von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gemäß § 341 b Abs. 2 HGB i. V. m. § 253 Abs. 1

und 3 HGB Aktien, Investmentanteile sowie Inhaberschuldverschreibungen wie Anlage-

vermögen zu bewerten. Bei Inhaberschuldverschreibungen des Anlagevermögens wer-

den Differenzbeträge zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag

gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen

ein Beteiligungsverhältnis besteht, Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforde-

rungen, Nullkupon-Anleihen, Schuldscheinforderungen und Darlehen sowie übrige

Ausleihungen wurden gemäß § 341 b Abs. 1 HGB i. V. m. § 253 Abs. 3 HGB mit ihren

Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen angesetzt. Ausleihungen an verbundene Un-

ternehmen beinhalten u. a. Nachrangdarlehen gegenüber der AAB mit einem Nennwert

in Höhe von 3,0 Mio. €. Differenzbeträge zwischen den Anschaffungskosten und dem

Rückzahlungsbetrag werden gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektiv-

zinsmethode amortisiert. Bei Endfälligkeit entsprechen die Bilanzwerte den Nennwerten.

Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine wurden mit dem Nennwert

abzüglich Tilgung ausgewiesen.

Anhang

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Namensschuldverschreibungen wurden gemäß § 341 c Abs. 1 HGB mit ihrem Nennwert

bewertet. Agio- und Disagiobeträge wurden durch aktive und passive Rechnungsab-

grenzung über die Laufzeit der Namensschuldverschreibungen verteilt.

Die unter den übrigen Ausleihungen ausgewiesenen nicht börsenfähigen Genussrechte

und Darlehen wurden dem Anlagevermögen zugeordnet und zu Anschaffungskosten

bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Einlagen bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert ausgewiesen. Bei Einlagen bei

Kreditinstituten in Fremdwährung wurden gegebenenfalls Währungsanpassungen vor-

genommen.

Das Wertaufholungsgebot nach § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB wurde beachtet.

Die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspoli-

cen wurden mit dem Zeitwert gem. § 341 d HGB angesetzt.

Forderungen wurden zum Nennwert bewertet, soweit nicht Abschreibungen vor-

zunehmen waren. Das allgemeine Kreditrisiko wurde durch angemessene Pauschal-

wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Sachanlagen und Vorräte wurden zu den Anschaffungskosten aktiviert. Abnutzbare,

bewegliche Wirtschaftsgüter, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind, werden gem.

§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB linear abgeschrieben. Gemäß § 6 Abs. 2 a EStG wurde für ab-

nutzbare, bewegliche Wirtschaftsgüter, die einer selbstständigen Nutzung fähig sind, ein

Sammelposten gebildet. Diese Sammelposten werden über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Das Vorratsvermögen wurde mit einem Festwert gem. § 240 Abs. 3 HGB bewertet.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand wurden mit den

Nominalbeträgen ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Passiva Das Genussrechtskapital wird mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Brutto-Beitragsüberträge für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft wur-

den für jede Versicherung einzeln – dem Versicherungsbeginn und der Zahlungsweise

entsprechend – aus den Jahresprämien ermittelt. Mit eingeschlossen waren dabei die

Beiträge für Zusatzversicherungen und erhöhte Risiken, nicht aber Ratenzuschläge. Der

steuerliche Erlass des Finanzministers NRW vom 29.5.1974 wurde berücksichtigt.

Die Rückversichereranteile wurden nach den Bestimmungen der Rückversicherungs-

verträge ermittelt.

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184

Angaben zur Deckungsrückstellung Die Deckungsrückstellung für das selbst abgeschlossene Geschäft wurde unter Beach-

tung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften, insbesondere der Verordnung über die

Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen ermittelt.

Für den Altbestand im Sinne von § 2 der Verordnung über die Mindestbeitragsrücker-

stattung in der Lebensversicherung wurde die Deckungsrückstellung nach Maßgabe der

geltenden Geschäftspläne einzelvertraglich nach der prospektiven Methode berechnet.

Für die den Versicherten zugewiesenen Überschussanteile im Rahmen des Bonussystems

wurden im Leistungsfall nach dem genehmigten Geschäftsplan Deckungsrückstellungen

gebildet.

Für den Neubestand wurde die Deckungsrückstellung einzelvertraglich nach der pros-

pektiven Methode unter impliziter und expliziter Berücksichtigung künftiger Kosten

berechnet. Abweichend hiervon wurde die Deckungsrückstellung für die fondsgebun-

dene Rentenversicherung bezogen auf das fondsgebundene Deckungskapital und für die

fondsgebundene Lebensversicherung einzelvertraglich nach der retrospektiven Methode

berechnet.

Die nachfolgende Tabelle enthält die Rechnungsgrundlagen für wesentliche Versiche-

rungsbestände sowie deren Anteile an der Deckungsrückstellung gemäß Passiva C II.1.

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LVM Lebensversicherungs-AG

185

1Alle verwendeten Ausscheideordnungen basieren auf offiziellen Tafeln, die entweder von der Aufsichtsbehörde vorgegeben oder von der DAV veröffentlicht worden sind.

Mit Ausnahme der ADSt 1960/62 liegen allen aufgeführten Ausscheidewahrscheinlichkeiten getrenntgeschlechtliche Erhebungen zugrunde. Für Rentenversicherungen nach AltZertG ab dem 1.1.2006 und für alle Tarife ab dem 21.12.2012 liegen unternehmensindividuelle geschlechtsunabhängige Sterbetafeln vor, die auf den in dieser Tabelle genannten Tafeln basieren. Für die bei Aussteuerversicherungen verwendeten Heiratswahrscheinlichkeiten wurde die Heiratstafel 1960/62 verwendet.

2Bezugsgröße ist in den bis 1994 gültigen Tarifgenerationen bei Versicherungen mit Todesfallrisiko die Versicherungssumme, bei Versicherungen mit Berufsunfähigkeitsrisiko bis zum 31.12.1998 die versicherte Rente, danach jeweils die Beitragssumme. Bei Versicherungen mit Erlebensfallrisiko ist die Bezugsgröße für die bis zum 30.6.1995 gültigen Tarifgenerationen die Jahresrente, der maximale Zillmersatz beträgt dann 35 %. Danach ist die Bezugsgröße die Beitragssumme.

3Grundlage ist die Sterbetafel für Männer. Die Berufsunfähigkeitswahrscheinlichkeiten ergeben sich aus Untersuchungen von 11 amerikanischen Gesellschaften aus den Jahren 1935 bis 1939.

4Grundlage für Sterbewahrscheinlichkeiten bei Risikoversicherungen ist seit dem 1.7.2009 die Sterbetafel DAV 2008 T, differenziert nach Raucher und Nichtraucher. 5Einschließlich Rentenversicherungen nach AltZertG. 6Grundlage für die Berechnung der Aktivensterblichkeit bei Berufsunfähigkeitsversicherungen ist die für die jeweilige Tarifgeneration gültige Sterbetafel beim Todesfallrisiko. Abweichend davon wird für die Berechnung der Aktivensterblichkeit bei Berufsunfähigkeitsversicherungen in der Tarifgeneration bis zum 31.12.1998 stets

die Sterbetafel 1986 verwendet.

Rechnungsgrundlagen Tarifgeneration / Gültigkeit Sterbetafel1

(zur Nachreservierung siehe

entsprechenden Punkt auf

Seite 186)

Rechnungszins Maximaler Zillmersatz2 Anteil an der gesamten

Deckungsrückstellung

Todesfallrisiko

bis 31.12.1986 ADSt 1960/623 3,00 % 35‰ 1,02 %

01.01.1987 bis 31.12.1994 Sterbetafel 1986 3,50 % 35‰ 11,27 %

01.01.1995 bis 30.06.2000 DAV 1994 T 4,00 % 40‰ 14,22 %

01.07.2000 bis 31.12.2003 DAV 1994 T 3,25 % 40‰ 4,49 %

01.01.2004 bis 31.12.2006 DAV 1994 T 2,75 % 40‰ 4,43 %

01.01.2007 bis 31.12.2011 DAV 1994 T4 2,25 % 40‰ 1,22 %

01.01.2012 bis 20.12.2012 DAV 2008 T 1,75 % 40‰ 0,16 %

21.12.2012 bis 31.12.2014 DAV 2008 T 1,75 % 40‰ 0,26 %

01.01.2015 bis 31.12.2016 DAV 2008 T 1,25 % 25‰ 0,59 %

seit 01.01.2017 DAV 2008 T 0,50 % 25‰ 0,13 %

seit 01.01.2017 DAV 2008 T 0,90 % 25‰ 0,09 %

Erlebensfallrisiko5

bis 30.06.2000 DAV 1994 R 4,00 % 40‰ 14,24 %

01.07.2000 bis 31.12.2003 DAV 1994 R 3,25 % 40‰ 10,02 %

01.01.2004 bis 31.12.2004 DAV 1994 R 2,75 % 40‰ 3,24 %

01.01.2005 bis 31.12.2006 DAV 2004 R 2,75 % 40‰ 4,36 %

01.01.2007 bis 31.12.2011 DAV 2004 R 2,25 % 40‰ 14,49 %

01.01.2012 bis 20.12.2012 DAV 2004 R 1,75 % 40‰ 1,95 %

21.12.2012 bis 31.12.2014 DAV 2004 R 1,75 % 40‰ 4,09 %

01.01.2015 bis 31.12.2016 DAV 2004 R 1,25 % 25‰ 2,45 %

seit 01.01.2017 DAV 2004 R 0,25 % 25‰ 0,35 %

seit 01.01.2017 DAV 2004 R 0,50 % 25‰ 0,68 %

seit 01.01.2017 DAV 2004 R 0,90 % 25‰ 0,87 %

Berufsunfähigkeitsrisiko6

bis 31.12.1998 Verbandstafeln 1990 3,50 % 11‰ 1,06 %

01.01.1999 bis 30.06.2000 DAV 1997 I 3,50 % 28‰ 0,39 %

01.07.2000 bis 31.12.2003 DAV 1997 I 3,25 % 28‰ 0,78 %

01.01.2004 bis 31.12.2006 DAV 1997 I 2,75 % 40‰ 0,75 %

01.01.2007 bis 31.12.2011 DAV 1997 I 2,25 % 40‰ 1,24 %

01.01.2012 bis 20.12.2012 DAV 1997 I 1,75 % 40‰ 0,27 %

21.12.2012 bis 31.12.2014 DAV 1997 I 1,75 % 40‰ 0,29 %

01.01.2015 bis 31.12.2016 DAV 1997 I 1,25 % 25‰ 0,25 %

01.01.2017 bis 30.06.2018 DAV 1997 I 0,90 % 25‰ 0,11 %

seit 01.07.2018 GenRe 2018 I 0,90 % 25‰ 0,03 %

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186

Entsprechend § 5 Absatz 3 und 4 der „Verordnung über Rechnungsgrundlagen für die

Deckungsrückstellungen (Deckungsrückstellungsverordnung – DeckRV)“ bzw. entspre-

chend von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigter

Geschäftspläne wurde für das Geschäftsjahr, basierend auf einem Referenzzins von 1,92 %

für den Neubestand bzw. basierend auf einem Bewertungszins von 1,90 % für den Alt-

bestand, eine Erhöhung der Deckungsrückstellung (Zinszusatzreserve) um 93,8 Mio. €

vorgenommen. In die Berechnung der Zinszusatzreserve gehen angemessene Annahmen

zu Storno- und Kapitalabfindungswahrscheinlichkeiten sowie angemessen angepasste

Annahmen zur Biometrie ein.

Nachreservierung des Rentenversicherungsbestands: Am 16.6.2004 hat die Deutsche

Aktuarvereinigung e. V. (DAV) neue Rententafeln veröffentlicht, mit denen auf die ge-

stiegene Lebenserwartung der Bevölkerung reagiert wurde. LVM-Leben hat im Zuge

dieser Einführung eine Nachreservierung für die Rentenversicherungstarife des Alt- und

Neubestands vorgenommen. Bewertet wurde diese Nachreservierung mit der Rententafel

DAV 2004 R-B20 unter Beibehaltung des jeweiligen Rechnungszinses und unter Berück-

sichtigung von Storno- und Kapitalabfindungswahrscheinlichkeiten. Für den Altbestand

hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Geschäftsplan für

die Rentenversicherung mit Schreiben vom 10.3.2006 genehmigt. Weitere Zuführungen

zur Deckungsrückstellung können sich in der Zukunft aus neueren Erkenntnissen zur

Sterblichkeitsentwicklung oder aufgrund von Empfehlungen der Aktuarvereinigung

zur Verstärkung der Sicherheitsmargen ergeben.

Am 12.10.2005 hat der Bundesgerichtshof (BGH) Urteile hinsichtlich der Höhe des Rück-

kaufswerts und Stornoabzugs bei Lebensversicherungsverträgen gesprochen. Als Reakti-

on auf diese BGH-Urteile hat LVM-Leben die betroffenen Verträge, die zwischen dem

1.1.1995 und dem 31.7.2001 abgeschlossen wurden, angepasst. Die Summe der noch

nicht ausgezahlten Korrekturwerte beträgt 266 Tsd. € und wird als Zusatzdeckungsrück-

stellung in die Bilanz eingestellt.

Der BGH hat am 25.7.2012 ein weiteres grundsätzliches Urteil in Bezug auf die Höhe

des Rückkaufwerts und Stornoabzugs bei Lebensversicherungsverträgen gefällt, das

durch 2 Urteile vom 26.6.2013 sowie vom 11.9.2013 präzisiert wurde. Als Reaktion da-

rauf hat LVM-Leben den Großteil der betroffenen Verträge mit Vertragsabschluss zwi-

schen dem 1.8.2001 und dem 31.12.2007 angepasst. Die Summe der noch nicht

ausgezahlten Korrekturwerte beträgt 486 Tsd. € und wird als Zusatzdeckungsrückstel-

lung in die Bilanz eingestellt.

Für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft wurden die Rechnungs-

grundlagen der Erstversicherung beibehalten.

Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (einschl. Rückkäufe)

setzt sich zusammen aus einer Rückstellung

für Versicherungsfälle, die bis zum Abschlussstichtag eingetreten und bekannt ge-

worden sind und

für Versicherungsfälle, die ebenfalls bis zum Abschlussstichtag eingetreten, aber bis

zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt geworden sind (Rückstellung für Spätschä-

den).

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187

Zurückgestellt wurde die zu erwartende Leistung, jeweils gekürzt um die Deckungs-

rückstellung und einen eventuellen Beitragsübertrag. Die Rückstellung enthält ferner die

Schadensregulierungsaufwendungen. Die nach dem gleichen Verfahren ermittelten Anteile

der Rückversicherer sind bei den Einzelrückstellungen in der sich nach den Verträgen erge-

benden Höhe angesetzt. Während die aufgeführten Rückstellungen für jeden Versicherungs-

vertrag einzeln ermittelt wurden, ergibt sich die Rückstellung für Spätschäden auf der

Grundlage des im Folgenden beschriebenen Verfahrens. Dabei wird zuerst der Stückschaden-

aufwand für jedes der 3 vergangenen abgeschlossenen Geschäftsjahre festgestellt. Es wird

jeweils der durchschnittliche Stückschadenaufwand für die im betrachteten Geschäftsjahr

gemeldeten Fälle und der Stückschadenaufwand für die in den Folgejahren nachgemeldeten

Fälle ermittelt. Pro Schadenjahr wird ein Verhältnis zwischen diesen beiden gebildet. Diese

Relation wird unter Berücksichtigung eines eventuell sichtbaren Trends auf die im Berichts-

jahr gemeldeten Schäden angewendet, um den voraussichtlichen Stückkostensatz zu erhal-

ten. Genauso wird ein Verhältnis aus der Anzahl der im betrachteten Geschäftsjahr

gemeldeten Fälle und der Anzahl der in den Folgejahren nachgemeldeten Fälle gebildet. Die

voraussichtliche Stückzahl für das Berichtsjahr ergibt sich unter Berücksichtigung der Trend-

überlegungen bei Anwendung der Relation auf die im Berichtsjahr gemeldeten Fälle. Durch

Multiplikation des voraussichtlichen Stückkostensatzes mit der voraussichtlichen Stückzahl

ergibt sich dann die Rückstellung für Spätschäden für das Berichtsjahr.

Der in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung für den Altbestand zu reservierende

Schlussüberschussanteilfonds wurde mit der in dem genehmigten Gesamtgeschäftsplan für

die Gewinnbeteiligung dargelegten Methode unter impliziter Berücksichtigung der Ausschei-

dewahrscheinlichkeiten mit Diskontsätzen von 0,25 % bei Schlusszahlungen und 3,5 % bei

Schlussüberschussanteilen und Mindestbeteiligungen an den Bewertungsreserven berechnet.

Abgesehen von den Tarifen, deren Schlussüberschussbeteiligung Besonderheiten aufweist,

wurde für den Schlussüberschussanteilfonds des Neubestands der Anteil der bei Ablauf fälli-

gen Schlussüberschussanteile, der dem Verhältnis der abgelaufenen Versicherungsdauer bzw.

Aufschubzeit zu der gesamten Dauer entspricht, auf den jeweiligen Bilanztermin mit einem

Diskontsatz in Höhe von 2,25 % abgezinst. Die Berechnung erfolgte einzelvertraglich unter

impliziter Berücksichtigung der Ausscheidewahrscheinlichkeiten.

Die sonstigen Rückstellungen wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beur-

teilung notwendigen Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 HGB angesetzt. Alle Rückstel-

lungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer

Restlaufzeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durch-

schnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Es wurden entsprechend den Regelungen des IDW RS HFA 18 (Bilanzierung von Beteili-

gungen an Personenhandelsgesellschaften) die Liquiditätsrückflüsse der Beteiligungs-

unternehmen in Höhe von 12,1 Mio. € (Vj. 13,1 Mio. €) und der unter den anderen

Kapitalanlagen ausgewiesenen Beteiligungen an Private Equity Gesellschaften in

Höhe von 27,7 Mio. € (Vj. 18,1 Mio. €) unter den sonstigen Rückstellungen passiviert,

da noch keine endgültigen Jahresabschlüsse zur Aufteilung von Kapitalrückzahlungen

und Erträgen vorlagen. Bei den verbundenen Unternehmen erfolgte im Geschäftsjahr

ein Liquiditätsrückfluss in Höhe von 1,5 Mio. € (Vj. 0,9 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde zum Nennwert angesetzt.

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Zeitwertangaben Die Offenlegung von Zeitwerten der Kapitalanlagen erfolgte entsprechend § 54 ff

RechVersV.

Die Zeitwerte der Grundstücke, grundstücksgleichen Rechte und Bauten einschließlich

der Bauten auf fremden Grundstücken (gemäß § 55 RechVersV) wurden nach dem

Ertragswertverfahren ermittelt und betragen zum Bilanzstichtag:

Die Ermittlung der Zeitwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen

und der anderen Kapitalanlagen erfolgte, soweit kein Börsenkurs vorlag, anhand eines

vereinfachten Ertragswertverfahrens oder mit dem Net Asset Value, gegebenenfalls

unter Berücksichtigung passivierter Liquiditätsrückflüsse. Für Beteiligungen von unter-

geordneter Bedeutung wurde der Buchwert angesetzt.

Für Aktien sowie Anteile oder Aktien an Investmentvermögen wurde als Zeitwert grund-

sätzlich der Börsen- bzw. Marktwert zugrunde gelegt. Die Zeitwerte von Inhaberschuld-

verschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wurden grundsätzlich aus

dem Börsen- oder Marktpreis abgeleitet.

Bei nicht börsennotierten Kapitalanlagen mit fester Laufzeit (Ausleihungen an verbunde-

ne Unternehmen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis

besteht, Namensschuldverschreibungen und Schuldscheinforderungen) erfolgte die Zeit-

wertermittlung durch Abzinsung der zukünftigen Einzahlungsüberschüsse unter Berück-

sichtigung risikoadäquater Renditekurven.

Die Ermittlung der Zeitwerte der Hypothekenforderungen erfolgte unter Verwendung

einer Renditekurve, die um Spreads ergänzt wurde, welche vom Beleihungsauslauf

abhängig sind.

Als Zeitwert der Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine wurde der

Buchwert angesetzt.

Der Zeitwert der Einlagen bei Kreditinstituten entspricht unter Berücksichtigung der

Fremdwährungsumrechnung dem Buchwert.

Jahr der Bewertung Grundstücke gesamt

Tsd. €

2015 26.100

2017 26.100

2018 131.199

Summe zum 31.12.2019 183.399

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1 Im Geschäftsjahr 2019 wurden Umbuchungen in Höhe von 9.740 Tsd. € vorgenommen.

Die Gesamtsumme der Anschaffungskosten, der in die Überschussbeteiligung einzubeziehenden Kapitalanlagen beträgt 10.310.484 Tsd. € einschließlich Agien und Disagien. Die Gesamtsumme des beizulegenden Zeitwerts gleicher Kapitalanlagenarten beträgt 11.806.657 Tsd. €. Daraus ergibt sich ein Saldo von 1.495.708 Tsd. € abzüglich der gebundenen Überschussanteile in Höhe von 4.928 Tsd. €. Ferner werden die Bewertungsreserven aus den festverzinslichen Anlagen und den

Zinsabsicherungsgeschäften an den Versicherungsnehmer gem. § 153 Abs. 3 VVG um den Sicherungsbedarf gekürzt. Gemäß § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB wurden Investmentanteile mit Buchwerten in Höhe von 77.542 Tsd. € und Inhaberschuldverschreibungen mit Buchwerten in Höhe von 2.292.456 Tsd. € dem Anlagevermögen zugeordnet.

In den ausgewiesenen Abschreibungen sind Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB von 6.920 Tsd. € enthalten. Außerplanmäßige Abschreibungen wurden nicht vorgenommen, sofern die Wertminderungen nur von vorübergehender Dauer sind. Dies betrifft die zu den Finanzanlagen gehörenden Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Inhaberschuldverschreibungen, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen und

übrige Ausleihungen mit einem Gesamtbuchwert von 659.082 Tsd. € und einem Gesamtmarktwert von 629.793 Tsd. €. LVM-Leben beabsichtigt, diese Papiere bis zur Endfälligkeit zu halten und hat auf eine Abschreibung verzichtet. Bonitätsbedingte Abschreibungen waren nicht erforderlich.

Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A, BI bis III im Geschäftsjahr 2019 Bilanzwerte

Vorjahr Tsd. €

Zugänge

Tsd. €

Abgänge

Tsd. €

Zu-

schreibungen Tsd. €

Ab-

schreibungen Tsd. €

Bilanzwerte

Geschäftsjahr Tsd. €

Zeitwerte

Tsd. €

A. immaterielle

Vermögensgegenstände

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche

Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 19.845

1.572 -

- 1.957 19.460 -

B. I. Grundstücke, grundstücksgleiche

Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 134.926

31.554

1.453

- 2.608 162.419 183.399

B. II. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 8.127 15.550 1.234

381

- 22.824 38.386

2. Ausleihungen an verbundene

Unternehmen 271.491 - 29.391

-

- 242.100 258.827

3. Beteiligungen 1 297.134 118.702 31.373 1.447 3.360 382.550 446.245

4. Ausleihungen an Unternehmen,

mit denen ein Beteiligungs- verhältnis besteht 24.290 - 236 - - 24.054 26.921

5. Summe B.II. 601.042 134.252 62.234 1.828 3.360 671.528 770.379

B. III. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere

nicht festverzinsliche Wertpapiere 2.726.469 361.637 2.351.932 965 17.522 719.617 731.644

2. Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinsliche

Wertpapiere 1.433.045 929.268 53.753 - 254 2.308.306 2.666.774

3. Hypotheken-, Grundschuld- und

Rentenschuldforderungen 210.333 117.040 66.387 -

- 260.986 280.348

4. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 3.163.889 447.580 136.453 - - 3.475.016 4.173.671

b) Schuldscheinforderungen

und Darlehen 1.371.186 1.144.423 113.709 - - 2.401.900 2.707.078

c) Darlehen und Vorauszahlungen

auf Versicherungsscheine 6.651 3.511 4.458 - - 5.704 5.704

d) übrige Ausleihungen 62.339 3.863 33.737 - 10 32.455 32.938

5. Einlagen bei Kreditinstituten 98.000 1.524.184 1.564.534 - - 57.650 57.650

6. andere Kapitalanlagen 1 150.761 28.404 21.232 1.283 308 158.908 196.607

7. Summe B.III. 9.222.673 4.559.910 4.346.195 2.248 18.094 9.420.542 10.852.414

insgesamt 9.978.486 4.727.288 4.409.882 4.076 26.019 10.273.949 11.806.192

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190

1 Die Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018.

2 Tägliche Rückgabe möglicherweise eingeschränkt.

2019

2018

E. III. andere Vermögensgegenstände 31.489.632 30.015.135

davon vorausgezahlte Versicherungsleistungen 31.489.632 30.015.135

F. II. Rechnungsabgrenzungsposten 57.573.341 32.532.064

davon Agio aus Namensschuldverschreibungen 57.573.341 32.522.863

Anteil

am Kapital %

Eigenkapital

Ergebnis des

Geschäftsjahres 2019

B. II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

LVM Grundbesitz GmbH, Münster 60,00 20.501.483 -23.517

Immobilienbeteiligungs-Verwaltungs-GbR "EURIM-FONDS-LVM", Münster 66,66 481.027 957.036

Baroper Campus GmbH & Co. KG, Münster 94,90 -855.701 -195.664

Vertical Seven GmbH & Co. KG, Münster 94,90 -1.166.991 -625.894

Adveq Technology VI GmbH, Frankfurt am Main 1 40,54 22.524.146 2.733.323

3. Beteiligungen

Appia Global Infrastructure Portfolio Feeder GmbH & Co. KG, Grünwald 1 26,18 55.144.758 2.418.110

Onshore Wind Bernitt II GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 1 30,00 -1.233.014 -431.355

BCP Düsseldorf GmbH & Co. geschlossene Investment KG, Frankfurt am Main 1 46,47 59.163.924 6.932.270

Protektor Lebensversicherungs-AG, Berlin 1 0,78 15.332.000 320.000

Buchwert

Tsd. €

Marktwert

Tsd. €

stille Reserven/

stille Lasten Tsd. €

Ausschüttung

Geschäftsjahr Tsd. €

B. III. Investmentvermögen größer 10 %

Anlageziel der Fonds

Absolute Return 13.290 13.290 - -

Geldmarkt 4.164 4.198 34 -

Immobilien 2 444.121 447.758 3.637 6.097

Misch 165.796 172.413 6.618 64.520

insgesamt 627.371 637.659 10.289 70.617

2019

Anteileinheiten

Anzahl

C. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen

Federated Unit Trust:

LVM Euro-Kurzläufer 889.952 30.837

LVM Euro-Renten 6.048.799 164.147

LVM Inter-Renten 2.108.745 60.683

LVM ProFutur 60.561.021 1.918.917

LVM Europa-Aktien 53.477.288 2.111.223

LVM Inter-Aktien 67.767.392 2.264.196

LVM ProBasis 1.852.918 61.991

insgesamt 192.706.115 6.611.994

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Erläuterungen zur Jahresbilanz Passiva

2019

2018

A. I. Eingefordertes Kapital

Gezeichnetes Kapital am Anfang des Geschäftsjahres 285.000.000 285.000.000

Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 285.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien von je 1 €.

abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen 150.000.000 150.000.000

Stand am Ende des Geschäftsjahres 135.000.000 135.000.000

A. II. Kapitalrücklagen

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 1.391.010 1.391.010

Zuführung - -

Stand am Ende des Geschäftsjahres 1.391.010 1.391.010

A. III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 8.003.647 7.803.647

Einstellung aus dem Jahresüberschuss 800.000 200.000

Stand am Ende des Geschäftsjahres 8.803.647 8.003.647

2. andere Gewinnrücklagen

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 21.565.888 17.765.888

Einstellung aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 3.800.000 3.800.000

Stand am Ende des Geschäftsjahres 25.365.888 21.565.888

B. Genussrechtskapital

Es handelt sich um 5 Genussscheine mit einem Nennbetrag von jeweils 20.000.000 €, die alle von dem LVM a. G.

gehalten werden. Die Laufzeiten enden am 31.12.2027. 100.000.000 100.000.000

C. IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung -brutto-

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 538.620.015 526.553.034

Entnahme im Geschäftsjahr 72.145.805 59.222.880

Zuweisung aus dem erfolgsabhängigen Überschuss des Geschäftsjahres 108.043.277 70.511.100

Umbuchung von verzinslich angesammelten Überschussanteilen, die die Verrentung von Ansammlungsguthaben betreffen 940.373 778.761

Stand am Ende des Geschäftsjahres 575.457.860 538.620.015

davon entfallen auf:

bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte laufende Gewinnanteile für das Folgejahr 53.868.550 55.870.623

bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte Schlussgewinnanteile und Schlusszahlungen für das Folgejahr 27.505.852 28.003.845

bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte Beträge für die Mindestbeteiligung an Bewertungsreserven für das Folgejahr 3.463.053 3.615.253

bereits festgelegte, aber noch nicht zugeteilte Beträge zur Beteiligung an Bewertungsreserven für das Folgejahr,

ohne Mindestbeteiligung 4.927.637 270.614

geschäftsmäßig reservierte Mittel für künftige, noch nicht festgelegte Schlussgewinnanteile und Schlusszahlungen 206.289.728 213.269.288

geschäftsmäßig reservierte Mittel für künftige, noch nicht festgelegte Mindestbeteiligung an Bewertungsreserven 37.423.839 36.489.181

ungebundener Teil 241.979.201 201.101.211

E. II. sonstige Rückstellungen 57.605.091 47.796.818

davon für:

Liquiditätsrückflüsse der Beteiligungsunternehmen 41.385.535 32.140.229

Rückstellung im Zusammenhang mit dem Anteilsverkauf einer Beteiligung 9.600.000 9.600.000

Provisionen und sonstige Bezüge 4.004.003 3.344.887

Kosten des Jahresabschlusses 424.700 425.400

G. I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber:

Versicherungsnehmern 518.543.787 573.516.945

davon verzinslich angesammelte Überschussanteile; im Wesentlichen mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren 511.821.919 565.896.006

H. Rechnungsabgrenzungsposten 1.589.890 1.875.227

davon Disagio aus Namensschuldverschreibungen 1.578.228 1.837.461

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LVM Lebensversicherungs-AG

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1 Im Abwicklungsergebnis sind die teilweise gegenläufigen Effekte im Zusammenhang mit der beim Eintritt von Versicherungsfällen einhergehenden Bildung bzw.

Auflösung von Deckungsrückstellungen nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund kann aus der Höhe des Abwicklungsergebnisses nur sehr bedingt ein Rückschluss auf die

Angemessenheit der gebildeten Schadenreserven abgeleitet werden.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2019

2018

I. 1. a gebuchte Bruttobeiträge (ausschließlich Inlandsgeschäft)

selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft (ausschließlich mit Gewinnbeteiligung)

Einzelversicherungen

laufende Beiträge 569.791.183 554.394.387

davon für fondsgebundene Versicherungen (34.465.078) (29.067.999)

Einmalbeiträge 17.282.594 26.115.656

davon für fondsgebundene Versicherungen (3.084.814) (2.999.052)

Kollektivversicherungen

laufende Beiträge 204.979.479 200.285.494

davon für fondsgebundene Versicherungen (5.439.306) (5.106.564)

Einmalbeiträge 7.541.082 14.488.192

davon für fondsgebundene Versicherungen (357.338) (664.319)

insgesamt 799.594.338 795.283.729

II. 1. sonstige Erträge 1.262.629 1.324.729

davon: Erträge aus Währungsumrechnung - 17.355

II. 2. sonstige Aufwendungen 10.363.431 9.971.096

davon: Aufwendungen aus der Aufzinsung 8.006 35.268

davon: Aufwendungen aus Währungsumrechnung 7.890 -

II. 5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten ausschließlich das Ergebnis der normalen

Geschäftstätigkeit

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen

Erträge aus Kapitalanlagen 398.673.389 417.575.574

Aufwendungen für Kapitalanlagen 33.705.094 174.786.541

Nettoergebnis 364.968.295 242.789.033

Saldo der laufenden Erträge minus Aufwendungen aus Kapitalanlagen

im Sinne der Nettoverzinsung abzüglich Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen 364.762.871 246.601.187

Abwicklungsergebnis

aus der Rückstellung Vorjahr für Versicherungsfälle 1 31.019.738 26.025.439

Rückversicherungssaldo

zu Lasten (-) zu Gunsten (+) der Rückversicherer 1.301.425 1.430.045

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Die Beitragssumme des Neugeschäfts betrug im Geschäftsjahr 2.011,6 Mio. €

(Vj. 1.786,1 Mio. €). Davon entfielen 1.548,0 Mio. € (Vj. 1.307,4 Mio. €) auf neu eingelöste

Verträge, 367,5 Mio. € (Vj. 381,8 Mio. €) auf dynamische Anpassungen und 95,0 Mio. €

(Vj. 95,6 Mio. €) auf Erhöhungen der Versicherungssumme.

Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter,

Personalaufwendungen

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des

§ 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 29.039 24.275

2. sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB 9.662 9.474

3. Löhne und Gehälter - -

4. soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung - -

5. Aufwendungen für Altersversorgung - -

6. Aufwendungen insgesamt 38.701 33.749

Auf die Angabe der Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder (und ihrer Hinterbliebenen)

und der dafür gebildeten Rückstellungen für Altersversorgung wurde gemäß § 286

Abs. 4 HGB verzichtet. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen

117.884 € (ohne gesetzliche Umsatzsteuer). Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des

Vorstands sind auf Seite 151 genannt.

Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter.

Angaben zum Honorar der Abschlussprüfer

Die Angabe der Honorare für die Abschlussprüfer erfolgt im Konzernabschluss.

Honorare für den Abschlussprüfer sind weit überwiegend für Prüfungen des

Jahresabschlusses und der Solvabilitätsübersicht angefallen.

Derivative Finanzinstrumente

Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgte ausschließlich im Rahmen der

Gesamtanlagestrategie unter Berücksichtigung der Vorschriften des §15 Abs. 1 VAG

sowie der internen Kapitalanlagerichtlinie.

Für die Absicherung gegen einen weiteren Zinsrückgang und zur Verringerung des Wie-

deranlagerisikos der nächsten Jahre wurde für die LVM-Leben eine Verlängerung der

Duration beschlossen. Die Umsetzung dieser Risikomanagementmaßnahme erfolgte über

den Abschluss von Vorkäufen auf Namenspapiere. Diese Namenspapiere weisen Ratings

von AAA und AA auf. Insgesamt bestanden per 31.12.2019 Vorkäufe auf Namenspapiere

mit einem Volumen von 684,1 Mio. €. Die unsaldierte Bewertungsreserve dieser Vorkäufe

betrug am Bilanzstichtag 3,4 Mio. €. Unsaldierte stille Lasten bestanden zum Stichtag in

Höhe von 26,5 Mio. €. Der beizulegende Zeitwert der Vorkäufe auf Namenspapiere wur-

de unter Berücksichtigung risikoadäquater Renditekurven berechnet. Die Abnahmever-

pflichtungen zum Fälligkeitszeitpunkt der Vorkäufe werden durch zu erwartende

Sonstige Angaben

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Liquiditätszuflüsse sichergestellt. Ein steigendes Zinsniveau würde bei den Vorkaufsposi-

tionen zum Ausweis höherer stiller Lasten führen. Die Rentenpapiere werden dem Anla-

gevermögen zugeordnet, so dass ein Zinsanstieg nicht zur Bildung einer

Drohverlustrückstellung bzw. nach Valutierung des Vorkaufs nicht zu einer Abschreibung

der Papiere führt. Zur Diversifikation des Kontrahentenrisikos wurden die Vorkäufe mit

fünf verschiedenen Kontrahenten, die alle ein Investment-Grade-Rating haben, durch-

geführt. Weitere derivative Finanzinstrumente (Optionen, Termingeschäfte, Swaps) wur-

den im Direktbestand nicht erworben.

Sitz und Konzernzugehörigkeit

LVM-Leben, mit Sitz in Münster, ist im Handelsregister beim Amtsgericht Münster,

Abt. B Nr. 586, eingetragen.

Das Bestehen einer Beteiligung gemäß § 20 Abs. 4 AktG ist LVM-Leben mitgeteilt

worden. LVM-Leben wird in den Konzernabschluss des LVM a. G., Münster, einbezogen.

Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Mit den verbundenen Unternehmen besteht zum Teil Personalunion im Aufsichtsrat und

im Vorstand.

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

LVM-Leben ist gemäß §§ 221 ff. VAG Mitglied des Sicherungsfonds für die

Lebensversicherer. Der Sicherungsfonds erhebt auf Grundlage der Sicherungsfonds-

Finanzierungs-Verordnung (Leben) jährliche Beiträge von maximal 0,2 ‰ der Summe

der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen, bis ein Sicherungsvermögen von

1 ‰ der Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen aufgebaut ist.

Die Aufbauphase ist abgeschlossen, zukünftige Verpflichtungen bestehen hieraus nicht.

Der Sicherungsfonds kann darüber hinaus Sonderbeiträge in Höhe von weiteren 1 ‰

der Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen erheben; dies

entspricht einer Verpflichtung von 11,3 Mio. €.

Zusätzlich hat sich LVM-Leben verpflichtet, dem Sicherungsfonds oder alternativ der

Protektor Lebensversicherungs-AG finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, sofern die

Mittel des Sicherungsfonds bei einem Sanierungsfall nicht ausreichen. Die Verpflichtung

beträgt 1 % der Summe der versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen unter

Anrechnung der zu diesem Zeitpunkt bereits an den Sicherungsfonds geleisteten Beiträge.

Unter Einschluss der oben genannten Einzahlungsverpflichtungen aus den Beitrags-

zahlungen an den Sicherungsfonds beträgt die mögliche Gesamtverpflichtung zum

Bilanzstichtag maximal 99,7 Mio. €. Sollte das Sicherungsvermögen für die Sanierung

eines übernommenen Versicherungsbestands verwendet werden, so ist das hierfür

eingesetzte Kapital aus den Überschüssen des übernommenen Versicherungsbestands

an die Versicherungsunternehmen zurückzuzahlen. Es gibt nach derzeitigen Erkenntnis-

sen keine Anzeichen für eine Inanspruchnahme.

Gegenüber der Versorgungsausgleichskasse Pensionskasse VVaG kann es unter bestimm-

ten Umständen zu einer Nachschusspflicht der Gründungsgesellschafter kommen.

Für die Entwicklung eines neuen Verwaltungssystems für Lebensversicherungsverträge

bestehen gegenüber dem verbundenen Unternehmen ITSM GmbH finanzielle Verpflich-

tungen in Höhe von 2,8 Mio. €.

Aus Immobilienkäufen bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 11,9 Mio. €.

Aufgrund der geschlossenen Verträge erfolgt die Zahlung innerhalb der nächsten Jahre.

Darüber hinaus bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Kapitalanlagen (vertragliche

oder zugesagte Nachzahlungsverpflichtungen für Beteiligungsgesellschaften) von

615,1 Mio. € (davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,0 Mio. €). Die finanziellen

Verpflichtungen aus Forward-Darlehen betragen 16,8 Mio. €. Aus weiteren Verträgen

bestehen finanzielle Verpflichtungen, die bei den derivativen Finanzinstrumenten aufge-

führt sind. Die Zahlungen erfolgen aufgrund der getroffenen vertraglichen Verein-

barungen innerhalb der nächsten Jahre.

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern auf den passiven steuerlichen Ausgleichsposten betref-

fend Investmentfonds wurden mit aktiven latenten Steuern auf Grundstücke, Invest-

mentanteile und die anderen Kapitalanlagen verrechnet. Bei der Gesellschaft verbleibt

ein Überhang an aktiven latenten Steuern, der unter Verzicht auf das Ansatzwahlrecht

des § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert wird. Die Bewertung der latenten Steuern er-

folgt mit einem Steuersatz von 31,925 %.

Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer

Die Erläuterungen zur Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer und zur

Beteiligung an den Bewertungsreserven sowie die Übersichten für die

deklarierten Gewinnanteilssätze finden Sie auf unserer Homepage unter

www.lvm.de/geschaeftsberichte.

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LVM Lebensversicherungs-AG

197

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich Geschäftsvorfälle von besonderer

Bedeutung nicht ergeben. Seit dem 31.12.2019 sind bis zur Aufstellung des Jahresab-

schlusses keine Entwicklungen erkannt worden, welche die Vermögens-, Finanz- und

Ertragslage des Unternehmens wesentlich beeinträchtigen könnten.

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den zum 31. Dezember 2019

ausgewiesenen Bilanzgewinn von 15.200.000 € in die anderen Gewinnrücklagen

einzustellen.

Münster, 16. März 2020

LVM Lebensversicherungs-AG

Der Vorstand

Dr. Kleuker Bochnia Gressel

Grothues Loskant Dr. Wilmink

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LVM Lebensversicherungs-AG

198

An die LVM Lebensversicherungs-AG, Münster

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LVM Lebensversicherungs-AG – bestehend aus der

Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Ge-

schäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich

der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus

haben wir den Lagebericht der LVM Lebensversicherungs-AG für das Geschäftsjahr vom

1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deut-

schen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften

und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-

führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-

und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für

das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage

der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang

mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und

stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendun-

gen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt

hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstim-

mung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgen-

den „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Ver-

antwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lagebe-

richts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem

Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den

deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere

sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen

erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass

wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht

haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausrei-

chend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresab-

schluss und zum Lagebericht zu dienen.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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LVM Lebensversicherungs-AG

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Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem

pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachver-

halte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem

und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein ge-

sondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bewertung der Brutto-Deckungsrückstellung

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen wir

auf die Erläuterungen im Anhang im Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmetho-

den“. Risikoangaben sind im Lagebericht im Abschnitt „Chancen- und Risikobericht“

enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Die Gesellschaft weist in ihrem Jahresabschluss eine Brutto-Deckungsrückstellung in

Höhe von TEUR 8.932 aus (rd. 83 % der Bilanzsumme).

Die Deckungsrückstellung ergibt sich grundsätzlich als Summe der einzelvertraglich

ermittelten Deckungsrückstellungen. Die Bewertung der Deckungsrückstellung erfolgt

prospektiv und leitet sich aus den Barwerten der zukünftigen Leistungen abzüglich der

zukünftigen Beiträge ab. Die einzelnen Deckungsrückstellungen werden tarifabhängig

aus einer Reihe von komplexen maschinellen Berechnungsschritten sowie anschließen-

der Summation auf den Gesamtbestand ermittelt.

Dabei sind aufsichtsrechtliche und handelsrechtliche Vorschriften zu beachten. Dazu

gehören insbesondere Regelungen zu biometrischen Größen, Kostenannahmen sowie

Zinsannahmen einschließlich der Regelungen zur Zinsverstärkung (Zinszusatzreserve

bzw. zinsinduzierte Reservestärkung). Insbesondere die Regelungen zur Zinsverstärkung

wurden im Jahr 2018 geändert und die sogenannte „Korridormethode“ eingeführt. Die

Verwendung dieser Annahmen ist teilweise ermessensbehaftet.

Das Risiko einer unterbewerteten einzelvertraglichen Deckungsrückstellung besteht

insoweit in einer inkonsistenten, nicht korrekten oder unangemessenen Verwendung der

Berechnungsparameter.

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LVM Lebensversicherungs-AG

200

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Bei der Prüfung der Deckungsrückstellung haben wir als Teil des Prüfungsteams eigene

Aktuare eingesetzt und im Wesentlichen folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben uns davon überzeugt, dass die in den Bestandsführungssystemen erfass-

ten Versicherungsverträge vollständig in die Deckungsrückstellung eingeflossen sind.

Hierbei stützen wir uns auf die von der Gesellschaft eingerichteten Kontrollen, und

prüfen, ob sie von ihrer Funktionsweise geeignet sind und durchgeführt werden. Da-

bei prüfen wir im Rahmen von Abstimmungen zwischen den Bestandsführungssys-

temen, Statistiksystemen und dem Hauptbuch, ob die Verfahren zur Übertragung

der Werte fehlerfrei arbeiten.

Zur Sicherstellung der Genauigkeit der einzelvertraglichen Deckungsrückstellungen

haben wir für einen wechselnden Teilbestand (im Geschäftsjahr rd. 70 % des Bestan-

des) die Deckungsrückstellungen mit eigenen EDV-Programmen berechnet und mit

den von der Gesellschaft ermittelten Werten verglichen.

Hinsichtlich der innerhalb der Deckungsrückstellung zu bildenden Zinszusatzreserve

für den Neubestand haben wir die von der Gesellschaft getroffenen Annahmen zum

Referenzzins und zu den jeweils angesetzten Storno- und Kapitalabfindungswahr-

scheinlichkeiten auf ihre Angemessenheit überprüft. Weiterhin haben wir die Um-

stellung der Ermittlung des Referenzzinses für die Berechnung der Zinszusatzreserve

auf die sogenannte „Korridormethode“ gewürdigt.

Wir haben uns davon überzeugt, dass die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-

tungsaufsicht genehmigten Geschäftspläne für den Altbestand angewendet wurden.

Diese beinhalten auch die zinsinduzierten Reservestärkungen.

Wir haben uns davon überzeugt, dass die von der Deutschen Aktuar Vereinigung als

allgemeingültig herausgegebenen Tafeln bzw. die individuell angepassten Tafeln

sachgerecht angewendet wurden. Dabei haben wir uns mit Hilfe der internen Ge-

winnzerlegung davon überzeugt, dass keine dauerhaft negativen Risikoergebnisse

vorgelegen haben.

Daneben haben wir die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften, insbesondere

der Deckungsrückstellungsverordnung zur Einhaltung der Höchstzinssätze und der

Einhaltung der Höchstzillmersätze geprüft.

Außerdem gleichen wir die Entwicklungen der Deckungsrückstellung mit eigenen

Fortschreibungen der Deckungsrückstellungen ab, die wir sowohl in einer Zeitreihe

als auch für das aktuelle Geschäftsjahr insgesamt ermittelt haben.

Ergänzend haben wir den Bericht des Verantwortlichen Aktuars ausgewertet; insbe-

sondere überzeugen wir uns davon, dass der Bericht keine Aussagen enthält, die im

Widerspruch zu unseren Prüfungsergebnissen stehen.

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LVM Lebensversicherungs-AG

201

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Deckungsrückstellung sind sachgerecht

und stehen im Einklang mit den handels- und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die

Berechnungsparameter sind angemessen abgeleitet und verwendet worden.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen

verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonsti-

gen Informationen umfassen nicht die Jahresabschlüsse, den Konzernabschluss und die

inhaltlich geprüften Lageberichts- und Konzernlageberichtsangaben sowie unsere dazu-

gehörigen Bestätigungsvermerke.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht

auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungs-

urteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen

Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren

bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den

Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses,

der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vor-

schriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss

unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragsla-

ge der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für

die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen

ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung

eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder

unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verant-

wortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang

mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig, anzugeben. Darüber

hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsat-

zes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tat-

sächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

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LVM Lebensversicherungs-AG

202

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lagebe-

richts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deut-

schen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen

Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich

für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben,

um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden

deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete

Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes-

ses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und

des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresab-

schluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – fal-

schen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der

Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresab-

schluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den

deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünf-

tigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der

unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass

eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßi-

ger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets

aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren

und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte,

dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lage-

berichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

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LVM Lebensversicherungs-AG

203

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kriti-

sche Grundhaltung. Darüber hinaus:

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder un-

beabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, pla-

nen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie

erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage

für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstel-

lungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da

Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollstän-

digkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen

beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses rele-

vanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten

Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den

gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsur-

teil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewand-

ten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen

Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Anga-

ben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen

Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unter-

nehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob ei-

ne wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten

besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung

der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen,

dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungs-

vermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht

aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweili-

ges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der

Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs-

nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen,

dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

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LVM Lebensversicherungs-AG

204

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresab-

schlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde lie-

genden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter

Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tat-

sächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-

lage der Gesellschaft vermittelt,

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Geset-

zesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestell-

ten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender ge-

eigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den

zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten

bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zu-

kunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil

zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen

geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige

Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den ge-

planten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststel-

lungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während

unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab,

dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erör-

tern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftiger-

weise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken,

und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verant-

wortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresab-

schlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die

besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im

Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die

öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

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LVM Lebensversicherungs-AG

205

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden in der Aufsichtsratssitzung vom 25. April 2019 als Abschlussprüfer gewählt.

Wir wurden am 13. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbro-

chen seit dem Geschäftsjahr 1972 als Abschlussprüfer der LVM Lebensversicherungs-AG

tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit

dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prü-

fungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christoph Hellwig.

Hannover, den 20. März 2020

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellwig Reinhardt

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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LVM Lebensversicherungs-AG

206

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands entsprechend den ihm nach

Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben überwacht und sich während des gesamten

Jahres 2019 fortlaufend von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

Durch regelmäßige Berichte und in 4 Sitzungen wurde er eingehend mündlich und

schriftlich gemäß § 90 AktG über die allgemeine Geschäftsentwicklung sowie über

grundlegende Fragen der Geschäftsführung unterrichtet.

Die vom Vorstand beabsichtigte Geschäftspolitik sowie die Lage und Entwicklung der

Gesellschaft wurden ausführlich besprochen. Geschäfte und Maßnahmen des Vorstands,

die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, sind in den Sitzungen vor der Be-

schlussfassung vom Vorstand eingehend erläutert worden.

In der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung hat uns der Verantwortliche Aktuar über

die wesentlichen Ergebnisse seines Erläuterungsberichts zur versicherungsmathemati-

schen Bestätigung berichtet. Aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse hat der Verant-

wortliche Aktuar eine uneingeschränkte versicherungsmathematische Bestätigung

gemäß § 141 Absatz 5 Nummer 2 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) abgegeben. Gegen

den Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars und seine Ausführungen in der

Bilanzsitzung des Aufsichtsrats erheben wir keine Einwendungen.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäfts-

jahr 2019 sind von der zum Abschlussprüfer bestellten KPMG AG, Wirtschaftsprüfungs-

gesellschaft, Hannover, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht lagen dem Aufsichtsrat unverzüglich nach der

Aufstellung vor. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht erörtert

und geprüft. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Ebenso wurde der Bericht des

Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats fristgerecht vorgelegt. Der Ab-

schlussprüfer hat den Prüfungsbericht und das Prüfungsergebnis dem Aufsichtsrat in

der bilanzfeststellenden Sitzung zusätzlich mündlich erläutert und Fragen des Aufsichts-

rats beantwortet. Der Aufsichtsrat nahm den Bericht und die Erläuterungen zustimmend

zur Kenntnis.

Der Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ebenfalls von

der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft; folgender uneinge-

schränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt:

Bericht des Aufsichtsrats

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LVM Lebensversicherungs-AG

207

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft

nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind.“

Der Aufsichtsrat stimmt dem Bericht zu.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht, den Vorschlag des Vor-

stands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Bericht über die Beziehungen zu

verbundenen Unternehmen geprüft. Er billigt den Jahresabschluss, der damit gemäß

§ 172 AktG HGB festgestellt ist und schließt sich dem Vorschlag für die Ergebnisverwen-

dung an. Mit dem Lagebericht des Vorstands ist der Aufsichtsrat einverstanden.

Münster, im April 2020

Der Aufsichtsrat

Uhlenberg

Vorsitzender

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LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

LVM Pensionsfonds-AGLagebericht

Inhalt

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210

LVM Pensionsfonds-AG 18. Geschäftsjahr

Kennzahlen im Überblick 2019 2018 2017

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen

in € 34.744.106 26.278.813 20.993.281

Veränderung in % 32,2 25,2 -19,9

Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern (Deckungsrückstellung)

gesamt in € 794.829.717 703.108.706 719.252.472

Veränderung in % 13,0 -2,2 4,5

Versorgungsverhältnisse Anzahl 11.812 11.902 11.915

Veränderung in % -0,8 -0,1 -0,3

Kapitalanlagen

Bestand in € 8.884.795 7.270.019 8.634.911

Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern

Bestand in € 794.829.717 703.108.706 719.252.472

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LVM Pensionsfonds-AG

211

Aufsichtsrat Vorstand

Eckhard Uhlenberg

Landwirt

Staatsminister a. D.

Landtagspräsident NRW a. D.

Vorsitzender

Werl-Büderich

Franz-Josef Holzenkamp

Landwirtschaftsmeister

Präsident des Deutschen

Raiffeisenverbandes e. V.

Mitglied des Bundestags a. D.

stellv. Vorsitzender

Emstek

Johannes Röring

Landwirt

Mitglied des Bundestags

Vreden

Philipp Schulze Esking

Landwirt

Billerbeck

Ruth Werhahn

Mitglied des Vorstands

TÜV Rheinland AG

Neuss

Diane Zetzmann-Krien

CFO

Trumpf Lasertechnik GmbH

Leonberg

Dr. Mathias Kleuker

Vorsitzender

Peter Bochnia

Heinz Gressel

Ludger Grothues

Marcus Loskant

ab 1.7.2019

Werner Schmidt

bis 30.6.2019

Dr. Rainer Wilmink

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LVM Pensionsfonds-AG

212

Grundlagen der Gesellschaft

Die LVM Pensionsfonds-AG (LVM-Pensionsfonds) mit Sitz in Münster, ist im Handelsre-

gister beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 6434 eingetragen.

Das Geschäftsgebiet des LVM-Pensionsfonds erstreckt sich nach seiner Satzung auf das

Inland.

Gegenstand des Unternehmens ist ausschließlich der Betrieb des Pensionsfondsge-

schäfts. Insbesondere wird das Geschäft der Übernahme von Pensionsverpflichtungen so-

wohl versicherungsförmig als auch nicht versicherungsförmig gemäß § 236 Abs. 2 VAG

betrieben.

Der LVM-Pensionsfonds hat im Berichtsjahr ein Versorgungskapital von 794,8 Mio. €

(Vj. 703,1 Mio. €).

Betriebene Arten von Pensionsplänen Im Berichtsjahr 2019 betrieb die Gesellschaft das Pensionsfondsgeschäft in Form von

Pensionsfonds-Versorgungsverträgen nach dem Pensionsplan A (steuerfreie Einzahlung

nach § 3 Nr. 63 EStG), nach dem Pensionsplan L (versicherungsförmige Übernahme von

Pensionsverpflichtungen) und nach dem Pensionsplan V (nicht versicherungsförmige

Übernahme von Pensionsverpflichtungen). Beim Pensionsplan A kann für die Kapitalan-

lage der Beiträge und Gewinne zwischen den Alternativen einer klassischen Kapitalan-

lage und einer fondsgebundenen Kapitalanlage mit Kapitalerhaltungsgarantie gewählt

werden.

Konzernzugehörigkeit Zwischen dem LVM-Pensionsfonds (abhängiges Unternehmen) und dem LVM a. G.

(beherrschendes Unternehmen) besteht ein Abhängigkeitsverhältnis im Sinne von § 17

Aktiengesetz. Nach den §§ 312 ff. Aktiengesetz ist ein Bericht über die Beziehung zu ver-

bundenen Unternehmen zu erstatten.

Am Schluss dieses Berichts erklärt der Vorstand:

„Unsere Gesellschaft erhielt nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt

waren, zu dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine

angemessene Gegenleistung. Berichtspflichtige Maßnahmen wurden nicht vorgenommen

oder unterlassen.“

Zwischen dem LVM-Pensionsfonds und LVM-Leben besteht ein Ausgliederungsvertrag.

Dieser Vertrag beinhaltet, dass LVM-Leben im Wesentlichen die folgenden Aufgaben

übernimmt: Vertrieb der Pensionsfondsprodukte, administrative Abwicklung der von

dem LVM-Pensionsfonds übernommenen Versorgungszusagen, Steuerung und Kontrolle

der Kapitalanlagen, Abstimmung und Überleitung der Inkassobuchhaltung.

Weiterhin besteht ein Rückdeckungsvertrag mit LVM-Leben, der den Rahmen für die

Rückdeckungsversicherungen, die als Kapitalanlagen abgeschlossen werden, regelt.

Lagebericht

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LVM Pensionsfonds-AG

213

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Laufe des Jahres 2019 hat die deutsche Wirtschaft deutlich an Schwung verloren. Mit

einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts laut IWF um 0,5 % konnten die Zuwachsraten

der Vorjahre nicht erreicht werden. Dabei hat das schwierige außenwirtschaftliche Um-

feld (u. a. aufgrund von Handelskonflikten und Brexit) zu einem deutlichen Abschwung

in der exportorientieren Industrie geführt. Die Stütze für das solide Wachstum waren

positive Impulse aus dem Inland. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde

das Wachstum 2019 vor allem durch den privaten (+1,6 %) und staatlichen Konsum

(+2,5 %) sowie die Steigerung der Bruttoanlageinvestitionen gestützt. Auch deutsche

Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt weiter zu, allerdings weniger stark als in den

Vorjahren. Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und

Dienstleistungen als im Vorjahr. Die preisbereinigten Importe stiegen hingegen stärker

mit 1,9 %. 2019 wurde mit über 45 Millionen Erwerbstätigen ein erneuter Höchststand

bei der Anzahl der Erwerbstätigen erreicht.

Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft Nach vorläufigen Zahlen des GDV stieg das Beitragsaufkommen in der deutschen Versi-

cherungswirtschaft insgesamt um 6,7 % auf 216,0 Mrd. € und damit deutlich stärker

als im Vorjahr (2,3 %). Nach einem starken Beitragsrückgang im Jahr 2018 stiegen die

Beitragseinnahmen bei den Pensionsfonds im Jahr 2019 sehr deutlich um 75,0 %

(Vj. -50,1 %). Die Beiträge für 2019 belaufen sich damit insgesamt auf 1,3 Mrd. €. Die

niedrigen Anlagerenditen erwiesen sich weiterhin als Herausforderung für die Ge-

schäftsentwicklung der Versicherer, insbesondere in der Lebens-, Kranken- und Unfall-

versicherung mit Beitragsrückgewähr.

Entwicklung der Kapitalmärkte Das Kapitalanlagejahr 2019 war geprägt durch deutliche Kursgewinne in allen

Assetklassen und damit eines der besten der Historie. Ausgangspunkt waren auch die

Kursverluste Ende 2018, die damit ausgeglichen und übertroffen werden konnten.

Ausführlich werden die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Rahmenbe-

dingungen der Versicherungswirtschaft und die Entwicklung der Kapitalmärkte im Lage-

bericht des LVM-Konzerns beschrieben.

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LVM Pensionsfonds-AG

214

Geschäftsverlauf Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2019 für den LVM-Pensionsfonds erwartungsgemäß.

Das Geschäftsjahr 2019 war insbesondere geprägt durch folgende Faktoren:

Die gesamte Beitragseinnahme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 32,2 % auf

34,7 Mio. €. Dies ist im Wesentlichen auf eine Steigerung der Einmalbeiträge zurück-

zuführen, die gegenüber dem Vorjahr um 40,6 % auf 28,7 Mio. € zunahmen.

Bei den laufenden Beiträgen, die dem Pensionsplan A zuzuordnen sind, kamen die

gebuchten Beiträge auf 6,1 Mio. € nach 5,9 Mio. € im Vorjahr, obwohl diese Verträge

im Neugeschäft weitgehend durch in ähnlicher Form bei der LVM Lebensversiche-

rungs-AG angebotene Direktversicherungen ersetzt werden.

Der Pensionsplan V bedeckt hauptsächlich Versorgungsverpflichtungen der

LVM-Gesellschaften. Der Neuzugang bestand aus Übertragungen von Rentenansprü-

chen von der LVM Unterstützungskasse GmbH.

Die rückgedeckten Pensionsfondsverträge (Pensionsplan A, L und teilweise V) konn-

ten im weiter anhaltenden Niedrigzinsumfeld stabile erwartete Renten ausweisen,

da die Rückdeckungsversicherungen im Geschäftsjahr eine unveränderte Wertent-

wicklung aufweisen.

Ertragslage Beitragseinnahmen

Die Beitragseinnahme für das selbst abgeschlossene Geschäft betrug im Berichtsjahr

34,7 Mio. € (Vj. 26,3 Mio. €).

Zugänge

Der Gesamtzugang im Berichtsjahr 2019 belief sich auf 322 (Vj. 332) Versorgungsverhält-

nisse mit einem laufenden Jahresbeitrag von 0,7 Mio. € (Vj. 0,4 Mio. €) und einem Einmal-

beitrag von 28,7 Mio. € (Vj. 20,4 Mio. €). Beim Pensionsplan A entfielen 149 Stück (Vj. 173)

mit einem laufenden Beitrag von 684 Tsd. € (Vj. 427 Tsd. €) auf Verträge mit klassischer

Kapitalanlage und 0 Stück (Vj. 0) mit einem laufenden Beitrag von 13 Tsd. € (Vj. 14 Tsd. €)

auf Verträge mit fondsgebundener Kapitalanlage. Beim Pensionsplan L konnte ein Zugang

von 2 Stück (Vj. 3) und Einmalbeiträgen in Höhe von 1 Tsd. € (Vj. 45 Tsd. €) verzeichnet

werden. Beim Pensionsplan V beläuft sich der gesamte Zugang auf 171 Stück (Vj. 156)

und Einmalbeiträge in Höhe von 28,6 Mio. € (Vj. 20,4 Mio. €).

Abgänge

Im Einzelnen betrugen die Abgänge des laufenden Beitrags im Berichtsjahr durch Tod

15 Tsd. € (Vj. 5 Tsd. €), durch Beginn der Altersrente 14 Tsd. € (Vj. 34 Tsd. €), durch Ablauf

0 Tsd. € (Vj. 0 Tsd. €), durch Beendigung 70 Tsd. € (Vj. 80 Tsd. €) und durch sonstige Ab-

gänge 383 Tsd. € (Vj. 354 Tsd. €).

Vertragsbestand

Zum 31.12.2019 waren insgesamt 11.812 (Vj. 11.902) Versorgungsverhältnisse mit einem

laufenden Jahresbeitrag von 6,1 Mio. € (Vj. 5,9 Mio. €) im Bestand. Der durchschnittliche

laufende Beitrag betrug 813 € (Vj. 776 €). Zum 31.12.2019 bestanden mit 1.600 Firmen

Versorgungsrahmenverträge. Im Einzelnen ist die Entwicklung des Vertragsbestands in

der Bewegung des Bestands am Ende dieses Lageberichts in einer besonderen Anlage

wiedergegeben.

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LVM Pensionsfonds-AG

215

Versorgungsfälle

Die Zahlungen für Versorgungsfälle beliefen sich im Berichtsjahr auf 27,3 Mio. €

(Vj. 25,3 Mio. €).

Kapitalanlageergebnis

Das Kapitalanlagenergebnis für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Ar-

beitgebern stiegt aufgrund der letztlich guten Kapitalmarktentwicklung auf

85,8 Mio. € (Vj. 15,5 Mio. €). Die Zinserträge aus sonstigen Kapitalanlagen betru-

gen 65 Tsd. € (Vj. 66 Tsd. €).

Kosten

Die Abschlussaufwendungen beliefen sich auf 119 Tsd. € (Vj. 108 Tsd. €), die Verwaltungs-

aufwendungen betrugen 1.055 Tsd. € (Vj. 1.055 Tsd. €).

Jahresüberschuss und Bilanzgewinn

Das Geschäftsjahr 2019 schloss mit einem Jahresüberschuss von 153 Tsd. €

(Vj. 148 Tsd. €). 8 Tsd. € (Vj. 7 Tsd. €) wurden in die gesetzliche Rücklage eingestellt. Somit

verbleibt ein Bilanzgewinn von 145 Tsd. € (Vj. 141 Tsd. €).

Vermögens- und Finanzlage Die Vermögenslage des LVM-Pensionsfonds wird in der nachfolgenden Tabelle

dargestellt.

Die Kapitalanlagen wurden am Geldmarkt und in Anleihen deutscher Bundesländer angelegt.

Das Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern hat sich im

Jahr 2019 um 91,7 Mio. € bzw. 13,0 % auf 794,8 Mio. € erhöht. Einen Schwerpunkt der

Anlagetätigkeit bildeten Anteile an Investmentvermögen. Der Bilanzposten „Inhaber-

schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere“ wurde reduziert. Außer-

dem wurden die Anteile der Anlageklassen Immobilien, Private Equity und Infrastruktur

ausgebaut.

Vermögenslage Aktiva 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

Kapitalanlagen 8.885 7.270

Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 794.830 703.109

sonstige Forderungen 332 325

sonstige Aktiva 192 1.638

Summe 804.239 712.342

Passiva

Eigenkapital 9.230 9.077

pensionsfondstechnische Rückstellungen entsprechend dem Vermögen für

Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 794.830 703.109

sonstige Passiva 179 156

Summe 804.239 712.342

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LVM Pensionsfonds-AG

216

Innerhalb des Vermögens für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern

werden folgende Kapitalanlagen ausgewiesen:

Kapitalanlagen des leistungsbezogenen chancenorientierten Pensionsplans

Rückdeckungsverträge bei LVM-Leben für beitragsbezogene Pensionspläne

Rückdeckungsverträge bei LVM-Leben für leistungsbezogene versicherungsförmige

Pensionspläne und ergänzende Pensionspläne mit versicherungsförmig garantierten

Leistungen bei Tod und Berufsunfähigkeit

Der LVM-Pensionsfonds verfügt zum 31.12.2019 über ein Eigenkapital in Höhe von

9,2 Mio. € (inkl. 0,1 Mio. € Bilanzgewinn). Das eingeforderte Kapital entspricht dem ge-

zeichneten Kapital und beträgt wie im Vorjahr 3,0 Mio. €. Die Kapital- und Gewinnrück-

lagen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. € auf 6,1 Mio. €. Das Eigenkapital

des LVM-Pensionsfonds ist wesentlicher Bestandteil zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen

Solvabilitätsanforderungen.

Zusammenfassende Aussage zur wirtschaftlichen Lage Im Geschäftsjahr 2019 ergibt sich durch das pensionsfondstechnische Ergebnis von 0,5 Mio €

(Vj. 0,4 Mio €) ein Jahresüberschuss von 0,1 Mio. € (Vj. 0,1 Mio. €).

Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht Das Identifizieren von sich bietenden Chancen geschieht grundsätzlich auf Ebene des

LVM-Konzerns.

Chancenpotenziale ergeben sich maßgeblich durch die Positionierung als Serviceversi-

cherer am deutschen Versicherungsmarkt sowie durch den Ausschließlichkeitsvertrieb in

Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten Kooperationspartnern. Der Bedarf an indi-

vidualisierter, steuerlich geförderter Altersvorsorge ist sowohl für Arbeitgeber als auch

Arbeitnehmer unverändert groß. Dieses Wachstumspotenzial nutzt der LVM-Pensions-

fonds mit entsprechenden Pensionsplänen.

Weitere Wachstumspotenziale werden im Bereich der Übernahme von Versorgungszusa-

gen gesehen. Der Pensionsfonds ist der einzige Durchführungsweg der betrieblichen Al-

tersversorgung (bAV), der dem Arbeitgeber eine Übertragung von in der Vergangenheit

gegebenen Versorgungszusagen mittels lohnsteuer- und sozialabgabenfreien Einmalbei-

trags ermöglicht. Da die für Pensionszusagen in der Handelsbilanz zu bildenden Rück-

stellungen aufgrund des abnehmenden Zinsniveaus deutlich angestiegen sind, wird eine

Auslagerung der Pensionsverpflichtungen für immer mehr Unternehmen interessant.

Der LVM-Pensionsfonds bietet hier passende Lösungen zur Auslagerung an, die zudem

bei LVM-Leben rückgedeckt sind.

Chancen zum weiteren Ausbau des Geschäfts der bAV bestehen einerseits aufgrund der

Verbesserungen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes und andererseits in Verbindung mit

dem Gewerbegeschäft der anderen LVM-Sparten, da dort ein hohes Potenzial an ge-

werblichen Kunden besteht. In diesem Bereich werden kontinuierlich Cross-Selling-An-

sätze im Sinne der ganzheitlichen Kundenberatung verfolgt.

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217

Im Abschnitt „Prognosebericht“ werden weitere etwaige Chancen des LVM-Pensions-

fonds dargestellt. Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass i. d. R. verschiedenen – insbe-

sondere finanzwirtschaftlichen – Risiken, die im Lagebericht beschrieben werden, bei

einer positiven Entwicklung entsprechende Chancenpotenziale gegenüberstehen.

Risikobericht Risikomanagementsystem

Bei der LVM Versicherung wird konzernweit ein systematischer Risikomanagementpro-

zess zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung bestandsgefährdender und we-

sentlicher Risiken eingesetzt. Hierbei nimmt die Abteilung Risikoüberwachung/

Compliance die unabhängige Risikocontrollingfunktion wahr.

Die Funktionsfähigkeit sowie die aufsichtsrechtlich und konzernintern definierten Quali-

tätsstandards sämtlicher Bestandteile des Risikomanagementsystems sowie der Ge-

schäftsprozesse werden durch die Einrichtung umfangreicher interner Kontrollsysteme

(IKS) gewährleistet, welche für den LVM-Pensionsfonds dokumentiert sind.

Die Gesamtheit der Risikomanagementprozesse zur systematischen Identifizierung,

Überwachung und Steuerung bestandsgefährdender und wesentlicher Risiken hat das

Ziel, den Fortbestand und die Ertragskraft des LVM-Pensionsfonds auch in der Zukunft

sicherzustellen.

Versicherungstechnische Risiken

Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet das Risiko, dass bedingt durch Zufall, Irr-

tum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom

erwarteten Aufwand abweicht.

Das biometrische Risiko besteht in einem überrechnungsmäßigen Verlauf der biometri-

schen Rechnungsgrundlagen für Sterblichkeit, Langlebigkeit und Invalidität mit der

Maßgabe, dass die tatsächlichen Aufwendungen die kalkulierten Aufwendungen

übersteigen. Bis zum Rentenbeginn – sowie bei Versorgungsverträgen mit nicht

versicherungsförmigen Garantien auch im Rentenbezug - ist die Einstandspflicht des

Pensionsfonds auf die Leistungen aus den angesammelten Fondsmitteln beschränkt.

Eine darüber hinausgehende Leistungspflicht richtet sich gegen den Arbeitgeber, sodass

diesbezüglich das entsprechende Risiko beim Arbeitgeber liegt. Bei den Pensionsplänen

A und L sowie beim rückgedeckten Pensionsplan V erfolgt eine bzgl. gegebener versiche-

rungsförmiger Garantien vollständige Rückdeckung auch der biometrischen Risiken bei

LVM-Leben (zum Risiko des Ausfalls der Rückdeckungsversicherung siehe Kreditrisiko).

Hierdurch werden insbesondere die entsprechenden biometrischen Risiken von

LVM-Leben übernommen und abgesichert. Außerdem erfolgt die Verrentung gemäß

Pensionsplan A nach dem bei Rentenbeginn gültigen Rententarif, sodass eine bis zum

Rentenbeginn eingetretene Verlängerung der Lebenserwartung berücksichtigt werden

kann.

Beim Pensionsplan V ohne Rückdeckung verbleiben die biometrischen Risiken beim Ar-

beitgeber, da dieser im Falle nicht ausreichender Deckungsmittel zur Nachentrichtung

von Beiträgen verpflichtet ist (Nachschussverpflichtung). Ein solcher Nachschuss würde

im Falle eines Unterschreitens der prospektiven Deckungsrückstellung der Rentner durch

Ausfallrisiko

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LVM Pensionsfonds-AG

218

das Versorgungskapital angefordert. Gemäß § 239 Abs. 4 VAG kann die dauernde Erfüll-

barkeit auch bei einer Unterdeckung bis zu 10 % des Betrags der Rückstellungen als ge-

währleistet angesehen werden. In diesem Fall ist ein Sanierungsplan zwischen

Arbeitgeber und Pensionsfonds erforderlich. Erfolgt kein Ausgleich der Unterdeckung,

kann gemäß Pensionsplan V auf die versicherungsförmige Durchführung verbunden mit

einer Reduzierung der Rentenhöhe umgestellt werden. Im Falle der versicherungsförmi-

gen Durchführung würde der LVM-Pensionsfonds durch den Abschluss von Rückde-

ckungsversicherungen die biometrischen Risiken auslagern.

Markt- und Ausfallrisiko

Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit über Veränderungen von Marktpreisen und

-kursen (inklusive Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse) und den zwischen ihnen beste-

henden Abhängigkeiten und ihren Volatilitätsniveaus begründet.

Das Ausfallrisiko (Bonitäts- oder Adressenausfallrisiko) ist das Risiko von Verlusten auf-

grund unerwarteter Ausfälle oder unerwarteter Bonitätsverschlechterungen von Ge-

schäftspartnern. Das Ausfallrisiko umfasst vor allem die Risikoarten Emittentenrisiko,

Kontrahentenrisiko und Länderrisiko.

Das Ausfallrisiko besteht insbesondere darin, dass die vertraglichen Verpflichtungen aus

den Rückdeckungsversicherungen (Zinsgarantie, Kapitalerhaltungsgarantie, Absicherung

der biometrischen Risiken einschließlich lebenslanger Rentenzahlung) an den LVM-Pen-

sionsfonds nicht erfüllt werden können. Dieses Risiko besteht erst nach Beginn der Ren-

tenzahlung, da vorher die Verpflichtung des LVM-Pensionsfonds auf die Leistung

begrenzt ist, die durch die Beitragszahlung des Arbeitgebers gedeckt ist. Die Ansprüche

der Kunden werden durch das freie Vermögen des LVM-Pensionsfonds und letztlich

durch die Sicherungseinrichtung Protektor abgesichert.

Sowohl das Markt- als auch das Ausfallrisiko bestehen darin, dass der LVM-Pensions-

fonds Kapitalerträge erwirtschaftet, die nicht ausreichen, die zugesagten Leistungen zu

erfüllen bzw. die dafür erforderliche Deckungsrückstellung zu bilden. Bis zum Rentenbe-

ginn ist die Einstandspflicht des Pensionsfonds auf die Leistungen aus den ihm zuge-

wendeten Mitteln beschränkt. Eine darüber hinaus gehende Leistungspflicht richtet sich

gegen den Arbeitgeber, sodass bis zum Rentenbeginn das Kapitalanlagerisiko beim Ar-

beitgeber liegt. Bei den Pensionsplänen A und L sowie beim rückgedeckten Pensionsplan

V erfolgt eine vollständige Rückdeckung bei LVM-Leben. Hierdurch werden die Risiken

aus der Kapitalanlage von der LVM-Leben übernommen und abgesichert. Außerdem er-

folgt die Verrentung gemäß Pensionsplan A nach dem bei Rentenbeginn gültigen Ren-

tentarif mit dem dann gültigen Rechnungszins.

Beim Pensionsplan V verbleiben das Markt- und das Ausfallrisiko beim Arbeitgeber, da

dieser im Falle nicht ausreichender Deckungsmittel zur Nachentrichtung von Beiträgen

verpflichtet ist (Nachschussverpflichtung). Ein solcher Nachschuss würde im Falle eines

Unterschreitens der prospektiven Deckungsrückstellung der Rentner durch das Versor-

gungskapital angefordert.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Unternehmen aufgrund mangelnder

Fungibilität nicht in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nach-

zukommen.

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LVM Pensionsfonds-AG

219

Beim LVM-Pensionsfonds wird dem Liquiditätsrisiko durch eine revolvierende Finanzpla-

nung sowie durch eine laufende Überwachung und Steuerung der zu erwartenden Ein-

und Auszahlungen Rechnung getragen. Im Rahmen von Abweichungsanalysen werden

die Gründe eventueller Abweichungen untersucht. Eine laufende Liquiditätsplanung ge-

währleistet, dass Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit erfüllt werden können. Dazu

wird ein notwendiger Anteil der gesamten Kapitalanlagen in täglich verfügbaren Anla-

gen gehalten.

Die Steuerung der Fungibilität des Kapitalanlagenbestands wird durch die Einteilung in

Klassen unterschiedlicher Liquidierbarkeit vorgenommen. Die Mindestanforderung an

den durchschnittlichen Liquiditätsgrad der Kapitalanlagen ist in Form eines internen Li-

mits vorgegeben.

Operationelles Risiko

Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulängli-

chen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe-

dingten sowie externen Vorfällen. Das operationelle Risiko umfasst auch

Rechtsänderungs- und Compliance-Risiken, jedoch nicht strategische Risiken und Repu-

tationsrisiken.

Für einen wirksamen und effizienten Umgang mit dem operationellen Risiko hat der

LVM-Pensionsfonds vorab definierte Standardmaßnahmen getroffen. Zu diesen gehört

insbesondere die Einrichtung eines internen Kontrollsystems (IKS), in welchem risikoadä-

quate Kontrollen innerhalb der Geschäftsprozesse durchgeführt werden.

Das dokumentierte interne Kontrollsystem (IKS) umfasst insbesondere die Überwachung

aller für operationelle Risiken anfälligen Geschäftsprozesse.

Die Wirksamkeit und Angemessenheit der Standardmaßnahmen wird laufend überprüft

und ggf. notwendige Änderungen dokumentiert. Im Rahmen der regelmäßigen Risikoin-

ventur werden die Vollständigkeit und die Aktualität dieser Dokumentationen durch die

Abteilung Risikoüberwachung/Compliance abgefragt.

Rechtlichen Risiken wird durch die laufende Beobachtung der Gesetzgebungsvorhaben

und der Rechtsprechung sowie einem frühzeitigen Ergreifen entsprechender Maßnah-

men wie z. B. der Anpassung von Bedingungen begegnet.

Neben den Rechtsänderungsrisiken werden auch die wesentlichen Compliance-Risiken

überwacht. Unter Compliance wird die Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtli-

chen Bestimmungen (sowie ggf. der unternehmensinternen Vorgaben) verstanden. Com-

pliance-Risiken bezeichnen somit das Risiko, welches sich aus der Nichteinhaltung dieser

Anforderungen ergibt. Bei der LVM Versicherung werden die Compliance-Risiken syste-

matisch identifiziert und erfasst. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Risiko- bzw.

Compliance-Inventuren dokumentiert der LVM-Pensionsfonds die wesentlichen Compli-

ance-Risiken. Die identifizierten Compliance-Risiken sind in den bestehenden Risikoma-

nagementprozess integriert.

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LVM Pensionsfonds-AG

220

Konzentrationsrisiko

Das Konzentrationsrisiko bezeichnet das Risiko eines bedeutenden Schaden- oder Aus-

fallpotenzials für ein Unternehmen durch Eingehung einzelner oder stark korrelierter Ri-

siken. Im Versicherungsgeschäft begrenzen Zeichnungs- und Annahmerichtlinien das

Konzentrationsrisiko. Überdies verfügt die LVM Versicherung über eine regional diversifi-

zierte Kundenstruktur im Bereich der Privat- und Kleingewerbekunden.

Strategisches Risiko

Das strategische Risiko ergibt sich aus allen geschäftspolitischen Entscheidungen. Zu

dem strategischen Risiko zählt auch das Risiko, das sich daraus ergibt, dass Geschäfts-

entscheidungen nicht einem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden. Grund-

lage für die Risikobetrachtung ist ein mehrjähriger Beurteilungszeitraum, der den

strategischen Planungszeitraum des Unternehmens abbildet. Um das strategische Risiko

zu begrenzen, wird das Wirtschaftsumfeld laufend beobachtet. Sollten wesentliche Än-

derungen festgestellt werden, die eine Anpassung der Geschäftsentscheidungen not-

wendig machen, wird darauf in angemessener Weise reagiert.

Reputationsrisiko

Das Reputationsrisiko ergibt sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufs des Un-

ternehmens infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kun-

den, Geschäftspartnern, Behörden). Aufgrund der Ein-Marken-Strategie der

Versicherungsgesellschaften der LVM Versicherung wird das Reputationsrisiko auf Kon-

zernebene überwacht und gesteuert.

Zusammenfassung der gesamten Risikosituation

Zusammenfassend ist festzustellen, dass aus den genannten Bereichen keine wesentli-

chen Risiken bestehen, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ernsthaft ge-

fährden.

Zum Bilanzstichtag ergibt sich für den LVM-Pensionsfonds eine Solvabilitätsquote von

119 % (Vj. 139 %).

Prognosebericht

Geschäftsentwicklung LVM-Pensionsfonds Aufgrund der besonderen gesetzlichen und insbesondere steuerlichen Förderung der zu-

sätzlichen kapitalgedeckten Altersversorgung und der deutlichen Aufrufe der Politik zur

ergänzenden Altersversorgung wird das Geschäft der betrieblichen Altersversorgung

auch zukünftig wachsen. Das im Jahr 2017 verabschiedete Betriebsrentenstärkungsge-

setz hat die Zielsetzung der besseren Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung. Zu

diesem Zweck wurden neben der Einführung einer reinen Beitragszusage bestehende

Fördermöglichkeiten ausgeweitet und neue Förderungen geschaffen. Hieraus ergeben

sich auch für Pensionsfonds als Versorgungseinrichtung zusätzliche Wachstumschancen.

Die Flexibilität der Pensionsfonds-Produkte in Bezug auf die Auswahl der Kapitalanlage

und in der Dotierung mit Beiträgen ist zukunftsweisend. Im Geschäftsfeld der Beitrags-

zusagen mit Mindestleistung ist jedoch kein Wachstum zu erwarten, da hier eine Verla-

gerung auf den Durchführungsweg der Direktversicherung zu beobachten ist.

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LVM Pensionsfonds-AG

221

Im Geschäftsfeld der Übernahme von Pensionszusagen durch Pensionsfonds werden

marktweit weitere Zuwächse an Einmalbeiträgen erwartet, da zunehmend Pensionsrück-

stellungen zur Verbesserung der Bilanzkennzahlen, aber auch beim Unternehmensver-

kauf oder beim Ausscheiden von Geschäftsführern aus dem Unternehmen ausgelagert

werden. Zu diesem Zweck wird die versicherungsförmige Übernahme von Versorgungs-

verpflichtungen durch den Pensionsplan L angeboten.

Aus dem gleichen Grund wird der Pensionsplan V für die Übernahme von Pensionszusa-

gen mit nicht versicherungsförmiger Durchführung der Rentenphase nach § 236 Abs. 2

VAG angeboten. Hier ist bei Ansatz eines höheren Rechnungszinses der anfängliche

Finanzierungsaufwand für die Übertragung von Pensionszusagen deutlich geringer als

bei versicherungsförmiger Durchführung. Auch die Möglichkeit der Auslagerung von

Pensionszusagen im Rahmen des Pensionsplans V mit Kapitalanlage in Rückdeckungs-

versicherungen wird im Neugeschäft genutzt.

Gemeinsam mit der Auslagerung der noch nicht erdienten Ansprüche (Future Service)

auf die LVM-Unterstützungskasse sind vollständige Übernahmen von Pensionsverpflich-

tungen sowohl von Rentnern als auch von Anwärtern möglich.

Da der Rechnungszins für die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen in der Handelsbi-

lanz nach dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) deutlich abgesunken ist und

dieser in den nächsten Jahren noch gravierender fallen wird, bekommen Firmen mit un-

mittelbaren Zusagen erhebliche Ergebnisbelastungen durch außerordentliche Erhöhun-

gen der Pensionsrückstellungen. Viele Unternehmen beabsichtigen daher, sich von der

Entwicklung der Pensionsrückstellungen in der Bilanz zu lösen, indem sie die Pensions-

verpflichtungen auf einen Pensionsfonds auslagern. Im Unterschied zur unmittelbaren

Zusage, bei der die Rückstellungen steuerlich nicht in voller Höhe berücksichtigt werden

können, kann der Mehraufwand bei einer Auslagerung auf einen Pensionsfonds über 10

Jahre verteilt als Betriebsausgabe abgezogen werden.

Auch der deutlich höhere Beitrag zur Insolvenzsicherung bei unmittelbaren Pensionszu-

sagen wird vermehrt Unternehmen dazu bewegen, ihre Pensionsverpflichtungen auf den

Pensionsfonds auszulagern, da für den Insolvenzsicherungsbeitrag hier nur 20 % der Be-

messungsgrundlage angesetzt werden.

Allerdings wird es aufgrund der niedrigen Zinsen für Unternehmen immer schwieriger,

den hierdurch gestiegenen zusätzlichen Finanzierungsbedarf bei der Auslagerung von

Pensionsverpflichtungen auf Pensionsfonds aufzubringen.

Negativ wirken sich auch bestehende Hindernisse und Auslegungen der Finanzverwal-

tung aus. Hier fehlen begleitende Maßnahmen und Klarstellungen, um die Rahmenbe-

dingungen für das Pensionsfondsgeschäft nachhaltig zu verbessern. Das BMF-Schreiben

vom 10.7.2015 hat leider neue Hinderungsgründe mit sich gebracht.

Der LVM-Pensionsfonds bietet weiterhin ausschließlich Auslagerungen mit Kapitalanlage

in Rückdeckungsversicherungen an, während im Markt hauptsächlich Pensionspläne mit

freier Anlage am Kapitalmarkt genutzt werden.

Daher wird auch in 2020 im Hinblick auf die Übernahme von Versorgungsverpflichtun-

gen nur ein sehr geringes Geschäft erwartet.

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222

Kapitalanlagen Für 2020 erwarten wir eine Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe und einen

weiter robusten privaten Konsum. Helfen sollte die historisch hohe Beschäftigung

mit Lohnsteigerungen und auch eine moderat expansivere Fiskalpolitik. Unser Ba-

sisszenario beinhaltet keine Eskalation geopolitischer Risiken, zum Beispiel im Mitt-

leren Osten oder in China. Gleichzeitig sind diese Risiken hoch.

Aktienmärkte und andere Risikoanlageklassen sind, nach den Kursgewinnen der

letzten zwölf Monate und gemessen an traditionellen Bewertungsmaßstäben, eher

teuer. Gestützt werden sie weiterhin durch niedrige Zinsen und die Liquidität der

Notenbanken. Die Zinsen verharren in unserem Basisszenario auf in etwa dem aktu-

ellen Niveau.

Wir erwarten für das Kalenderjahr 2020 ein handelsrechtliches Kapitalanlageergebnis,

welches deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt.

Insgesamt wird der Jahresüberschuss 2020 voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen.

Vertrieb und Service Die LVM Versicherung setzt beim Vertrieb Ihrer Versicherungs- und Finanzdienstleis-

tungsprodukte auch weiterhin auf ihre qualifizierten, bundesweit tätigen Vertrauens-

leute und deren Mitarbeitenden und wird ihr Profil als Serviceversicherer noch weiter

schärfen. Dafür setzt die LVM zukünftig noch stärker auf den Ausbau der persönlichen

Vertrauensbeziehung zwischen ihren Agenturen und ihren Kunden.

Ausführlich werden Vertrieb und Service im Lagebericht des LVM-Konzerns beschrieben.

Der Prognosebericht enthält naturgemäß zukunftsbezogene Aussagen. Diese basieren

auf aktuellen Einschätzungen und sind daher mit Ungewissheiten und Unsicherheiten

behaftet.

Einschränkungen zu den Aussagen im Prognosebericht durch die Corona-Pandemie

Die Unsicherheit ist aktuell durch das Coronavirus (COVID-19) und die damit zusammen-

hängenden Auswirkungen zusätzlich erhöht. Die tatsächlich eintretenden Ereignisse

könnten hierdurch deutlicher von den Prognosen abweichen.

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LVM Pensionsfonds-AG

223

Dank

Der LVM-Pensionsfonds dankt seinen Kundinnen und Kunden für das im Jahr 2019 ent-

gegengebrachte Vertrauen. Der LVM-Pensionsfonds wird weiterhin alles daran setzen,

dieses Vertrauen zu rechtfertigen und den Kundinnen und Kunden erstklassige Dienst-

leistungen rund um das Thema Versicherungen und Vorsorge anzubieten.

Der LVM-Pensionsfonds dankt ebenfalls allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der

LVM Versicherung, den selbstständigen Vertrauensleuten und deren Angestellten sowie

den Banken und Kooperationspartnern für die gute und vertrauensvolle Zusammenar-

beit.

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LVM Pensionsfonds-AG

224

A. Bewegung des Bestands im Geschäftsjahr 2019 Anwärter Invaliden- und Altersrenten

Männer Anzahl

Frauen Anzahl

Männer Anzahl

Frauen Anzahl

Summe der Jahresrenten

Tsd. €

I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 5.597 4.332 1.154 536 21.455

II. Zugang während des Geschäftsjahres

1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 61 73 99 53 1.328

2. sonstiger Zugang 3 9 - - 714

3. gesamter Zugang 64 82 99 53 2.042

III. Abgang während des Geschäftsjahres

1. Tod 8 10 35 5 581

2. Beginn der Altersrente 78 46 - - -

3. Invalidität 5 3 - - -

4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf - - - - -

5. Beendigung unter Zahlung von Beträgen 114 84 - 1 1

6. Beendigung ohne Zahlung von Beträgen - - - - -

7. sonstiger Abgang - - 2 3 217

8. gesamter Abgang 205 143 37 9 799

IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 5.456 4.271 1.216 580 22.698

davon:

1. nur mit Anwartschaft auf Invaliditätsversorgung 2 - - - -

2. nur mit Anwartschaft auf

Hinterbliebenenversorgung 9 7 - - -

3. mit Anwartschaft auf Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung 1.483 944 - - -

4. beitragsfreie Anwartschaften 2.581 2.006 - - -

5. in Rückdeckung gegeben 3.955 3.256 191 120 444

6. in Rückversicherung gegeben - - - - -

7. lebenslange Altersrente 5.456 4.271 1.216 580 22.697

8. Auszahlungsplan mit Restverrentung - - - - -

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225

Hinterbliebenenrenten

Summe der Jahresrenten

Witwen Anzahl

Witwer Anzahl

Waisen Anzahl

Witwen Tsd. €

Witwer Tsd. €

Waisen Tsd. €

243 17 23 2.605 123 36

20 3 - 186 23 -

- 1 - 28 7 -

20 4 - 214 30 -

12 1 - 196 5 -

- - - - - -

- - - - - -

- - 5 - - 8

- - - - - -

- - - - - -

- - - 25 - -

12 1 5 221 5 8

251 20 18 2.598 148 28

- - - - - -

- - - - - -

- - - - - -

- - - - - -

10 - - 23 - -

- - - - - -

- - - - - -

- - - - - -

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LVM Pensionsfonds-AGJahresabschluss zum 31. Dezember 2019

Inhalt

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

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LVM Pensionsfonds-AG

228

Ich bescheinige hiermit entsprechend § 128 Abs. 5 VAG, dass die im Sicherungsvermögen aufgeführten Vermögensanlagen den

gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen gemäß angelegt und vorschriftsmäßig sichergestellt sind.

Münster, 10. März 2020

Dr. Kretschmer

Treuhänder

Aktiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2018

A. Kapitalanlagen

sonstige Kapitalanlagen

1. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 7.234.795 7.270.019

2. Einlagen bei Kreditinstituten 1.650.000 -

8.884.795 7.270.019

B. Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern

I. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern 794.714.161 702.435.391

II. sonstiges Vermögen 115.556 673.315

794.829.717 703.108.706

C. Forderungen

sonstige Forderungen 332.210 324.757

davon gegenüber verbundenen Unternehmen: 322.301 € (Vj. 322.475 €)

D. sonstige Vermögensgegenstände

laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 96.435 1.542.963

E. Rechnungsabgrenzungsposten

I. abgegrenzte Zinsen und Mieten 95.882 95.882

Summe der Aktiva 804.239.039 712.342.327

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LVM Pensionsfonds-AG

229

Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter dem Posten B der Passiva eingestellte Deckungsrückstellung unter Beachtung des

§ 341 f HGB sowie unter Beachtung der aufgrund des § 240 Satz 1 Nummer 10 bis 12 VAG erlassenen Rechtsverordnungen berechnet

worden ist.

Münster, 19. Februar 2020

Bredebusch

Verantwortlicher Aktuar

Passiva

Passiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

A. Eigenkapital

I. eingefordertes Kapital

gezeichnetes Kapital 3.000.000 3.000.000

II. Kapitalrücklage 3.644.330 3.644.330

davon Orgafonds gemäß § 9 Abs. 2 Nr. 5 VAG: 644.329 € (Vj. 644.329 €)

III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage 124.827 117.197

2. andere Gewinnrücklagen 2.315.812 2.174.832

2.440.639 2.292.029

IV. Bilanzgewinn 144.970 140.980

9.229.939 9.077.339

B. pensionsfondstechnische Rückstellungen entsprechend dem Vermögen für

Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern

Deckungsrückstellung 794.829.717 703.108.706

C. andere Rückstellungen

I. Steuerrückstellungen 1.158 9.931

II. sonstige Rückstellungen 173.017 146.102

174.175 156.033

D. andere Verbindlichkeiten

sonstige Verbindlichkeiten 5.208 249

davon aus Steuern: 165 € (Vj. 249 €)

davon gegenüber verbundenen Unternehmen: 3.740 € (Vj. - €)

Summe der Passiva 804.239.039 712.342.327

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LVM Pensionsfonds-AG

230

Gewinn- und Verlustrechnung

1. Januar bis 31. Dezember 2019 2019

2019

2018

I. pensionsfondstechnische Rechnung

1. verdiente Beiträge für eigene Rechnung

a) gebuchte Beiträge 34.744.106 26.278.813

2. Erträge aus Kapitalanlagen

a) Erträge aus Beteiligungen 2.702.116 1.940.861

b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 14.406.686 14.045.372

c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 6.950.520 371.609

24.059.322 16.357.842

3. nicht realisierte Gewinne aus Kapitalanlagen 63.752.685 6.155.156

4. Aufwendungen für Versorgungsfälle

Zahlungen für Versorgungsfälle 27.276.783 25.267.751

5. Veränderung der übrigen pensionsfondstechnischen Rückstellungen

Deckungsrückstellung 91.721.011 -16.143.767

6. Aufwendungen für den Pensionsfondsbetrieb

a) Abschlussaufwendungen 118.984 107.867

b) Verwaltungsaufwendungen 1.055.295 1.055.350

1.174.279 1.163.217

7. Aufwendungen für Kapitalanlagen

a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen

und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 89.832 32.833

b) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 157.291 447.277

247.123 480.110

8. nicht realisierte Verluste aus Kapitalanlagen 1.672.240 37.579.914

9. pensionsfondstechnisches Ergebnis 464.677 444.586

II. nichtpensionsfondstechnische Rechnung

1. sonstige Erträge 9.462 14.472

2. sonstige Aufwendungen 219.848 210.724

-210.386 -196.252

3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 254.291 248.334

4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 101.691 99.934

5. Jahresüberschuss 152.600 148.400

6. Einstellungen in Gewinnrücklagen

in die gesetzliche Rücklage 7.630 7.420

7. Bilanzgewinn 144.970 140.980

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231

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in Verbin-

dung mit der Verordnung über die Rechnungslegung von Pensionsfonds aufgestellt. Die

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich

unverändert beibehalten.

Die Angaben im Geschäftsjahr erfolgen in Euro. Vermögensgegenstände in ausländischer

Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro umgerechnet

(§ 256 a HGB).

Aktiva Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere wurden dem

Anlagevermögen zugeordnet und zu Anschaffungskosten bilanziert. Differenzbeträge

zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden gem. § 341 c

Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert.

Das Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern wurde

gemäß § 341 Abs. 4 HGB in Verbindung mit § 341 d HGB und § 36 RechPensV mit dem

Zeitwert bilanziert.

Die Ermittlung der Zeitwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen

und der anderen Kapitalanlagen erfolgte, soweit kein Börsenkurs vorlag, grundsätzlich

auf Basis der Net Asset Values.

Die Zeitwerte der Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht

festverzinsliche Wertpapiere sowie der Inhaberschuldverschreibungen und anderen fest-

verzinslichen Wertpapiere wurden grundsätzlich auf der Grundlage der Börsenkurswerte

bzw. Rücknahmepreise zum Bilanzstichtag ermittelt.

Bei nicht börsennotierten Kapitalanlagen mit fester Laufzeit erfolgte die Zeitwertermitt-

lung durch Abzinsung der zukünftigen Einzahlungsüberschüsse unter Berücksichtigung

einer risikoadäquaten Renditekurve.

Verträge bei Lebensversicherungsunternehmen wurden gemäß § 341 b HGB zum Zeit-

wert bilanziert.

Der Zeitwert der Einlagen bei Kreditinstituten entspricht dem Nennwert.

Sonstige Forderungen wurden grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand sind mit den

Nominalbeträgen ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Anhang

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232

Passiva Die Höhe der Deckungsrückstellung des LVM-Pensionsfonds ergibt sich im Bereich der

Pensionspläne A und L sowie den auf versicherungsförmige Durchführung umgestellten

Verträgen des Pensionsplans V aus der Summe der Deckungsrückstellung für die ent-

sprechenden garantierten Leistungen (bei versicherungsförmigen Garantien) und Ge-

winnguthaben bzw. aus der Summe des Deckungskapitals (bei nicht

versicherungsförmigen Garantien) und Gewinnguthaben der bei LVM-Leben für den je-

weiligen Versorgungsvertrag abgeschlossenen Rückdeckungsversicherung. Die von den

Pensionsplänen A und L sowie den auf versicherungsförmige Durchführung umgestell-

ten Pensionsplänen V gegebenen Garantien werden vollständig von LVM-Leben rückge-

deckt. Die gegebenen Garantien bei Versorgungsverträgen in der Anwartschaft

beschränken sich dabei auf die Mindestleistung bezüglich des Pensionsplans A (Beitrags-

erhalt). Die Höhe der Deckungsrückstellung im Bereich des Pensionsplans V mit nicht

versicherungsförmigen Garantien entspricht dem zugehörigen Versorgungskapital im

Anlagestock, da das Risiko einer Unterdeckung der jeweilige Arbeitgeber trägt. Die De-

ckungsrückstellung von LVM-Pensionsfonds entspricht damit genau dem Anlagestock,

der unter Posten Aktiva B ausgewiesen ist.

Zur Feststellung einer Nachschusspflicht wird im Bereich der Pensionspläne L und der

Pensionspläne V mit nicht versicherungsförmigen Garantien die für die vereinbarten

Leistungen zu bildende Deckungsrückstellung einzelvertraglich nach der prospektiven

Methode unter impliziter und expliziter Berücksichtigung künftiger Kosten berechnet.

Eine Nachschussverpflichtung ergab sich aufgrund der gesunkenen Zinsen für ein-

zelne rückgedeckte Versorgungsverträge nach Pensionsplan V.

Die für die Ermittlung der prospektiven Deckungsrückstellung verwendeten Rech-

nungsgrundlagen werden nachfolgend aufgeführt:

Pensionsplan L mit den Rechnungsgrundlagen der Rückdeckungsversicherung unter Berücksichtigung

der Gewinnbeteiligung in der Anwartschaft

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233

Pensionsplan V bei Kapitalanlage in Rückdeckungsversicherungen bei LVM-Leben mit den für die

Gewinnbeteiligung gültigen Rechnungsgrundlagen der Rückdeckungsversicherung

bei Kapitalanlage nicht in Rückdeckungsversicherungen bei LVM-Leben mit den

Richttafeln 2018 G von Prof. Klaus Heubeck mit einer Jahrgangsverschiebung von

plus 10 Jahren für Männer und Frauen und einem Rechnungszins, der dem Prozent-

satz entspricht, der unter Berücksichtigung aller versorgungsberechtigter Personen

und der Versorgungsverpflichtungen auf Basis des Versorgungsvertrags, des Versor-

gungsrahmenvertrags und der Versorgungszusage nach dem der BaFin nach § 143

VAG mitgeteilten Berechnungsverfahren, unter angemessener Berücksichtigung der

im Bestand befindlichen Vermögenswerte sowie dem Ertrag künftiger Vermögens-

werte, ermittelt wird. Zum Bilanzstichtag betrug der Wert 0,78 %.

Die sonstigen Rückstellungen wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beur-

teilung notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 HGB angesetzt. Alle Rückstel-

lungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer

Restlaufzeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durch-

schnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

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234

In den Erträgen aus Kapitalanlagen in Höhe von 24.059.322 € sind Erträge aus Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in Höhe von 23.994.047 € enthalten. Nicht realisierte Gewinne aus Verträgen bei Lebensversicherungsunternehmen sind in Höhe von 2.996.887 € angefallen.

Es sind Aufwendungen aus Kapitalanlagen in Höhe von 247.123 € entstanden.

Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A im Geschäftsjahr 2019 Bilanzwerte

Vorjahr Tsd. €

Zugänge

Tsd. €

Abgänge

Tsd. €

Zu-

schreibungen Tsd. €

Ab-

schreibungen Tsd. €

Bilanzwerte

Geschäftsjahr Tsd. €

Zeitwerte

Tsd. €

A. Sonstige Kapitalanlagen

1. Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinsliche Wertpapiere 7.270 11 46 - - 7.235 7.596

2. Einlagen bei Kreditinstituten - 1.650 - - - 1.650 1.650

insgesamt 7.270 1.661 46 - - 8.885 9.246

Entwicklung der im Aktivposten B erfassten Kapitalanlagen im Geschäftsjahr 2019

Vermögen für Rechnung und Risiko

von Arbeitnehmern und

Arbeitgebern

Bilanzwerte

Vorjahr

Tsd. €

Zugänge

Tsd. €

Umbuchungen

Tsd. €

Abgänge

Tsd. €

nicht

realisierte Gewinne

Tsd. €

nicht

realisierte Verluste

Tsd. €

Bilanzwerte

Geschäftsjahr

Tsd. €

I. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundene

Unternehmen - 7.805 - 205 - - 7.600

2. Beteiligungen 62.296 35.335 - 11.123 4.452 987 89.973

3. Ausleihungen an verbundenen

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 219 - - 12 16 - 223

4. Summe I 62.515 43.140 - 11.340 4.468 987 97.796

II. Sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche

Wertpapiere 438.532 63.744 - 18.172 52.744 648 536.200

2. Inhaberschuldverschreibungen und

andere festverzinsliche

Wertpapiere 90.663 768 - 53.503 2.708 25 40.611

3. Verträge bei

Lebensversicherungsunternehmen 94.660 5.627 - 2.749 2.997 100.535

4. sonstige Ausleihungen

Namensschuldverschreibungen 2.061 - - 184 - 2.245

5. Einlagen bei Kreditinstituten 5.922 51.547 - 49.570 - - 7.899

6. andere Kapitalanlagen 8.082 2.445 - 1.738 651 12 9.428

7. Summe II 639.920 124.131 - 125.732 59.284 685 696.918

insgesamt 702.435 167.271 - 137.072 63.752 1.672 794.714

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235

1 Neugründung in 2019; Angaben liegen noch nicht vor 2 Die Angaben beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018

Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern

Anteil

am Kapital

%

Eigenkapital

Ergebnis des

Geschäfts- jahres 2019

I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen

ACCESS Pegasus European Secondaries, SCA RAIF, Munsbach (Luxembourg) 1 99,50

2. Beteiligungen

Appia Global Infrastructure Portfolio Feeder GmbH & Co. KG, Grünwald 2 23,80 55.144.758 2.418.110

Buchwert

Tsd. €

Marktwert

Tsd. €

Ausschüttung

Geschäftsjahr

Tsd. €

B. II. Investmentvermögen größer 10 %

Anlageziel der Fonds

Misch 518.134 518.134 12.149

insgesamt 518.134 518.134 12.149

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236

Erläuterungen zur Jahresbilanz Passiva

2019

2018

A. I. eingefordertes Kapital

Das zu 100 % eingezahlte, gezeichnete Kapital beträgt 3.000.000 € und ist eingeteilt in 3.000.000 auf den Namen lautende

Stückaktien von je 1 €. 3.000.000 3.000.000

A. II. Kapitalrücklagen

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 3.644.330 3.644.330

Zuführung - -

Stand am Ende des Geschäftsjahres 3.644.330 3.644.330

A. III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 117.197 109.777

Einstellung aus dem Jahresüberschuss 7.630 7.420

Stand am Ende des Geschäftsjahres 124.827 117.197

2. andere Gewinnrücklagen

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 2.174.832 2.044.682

Einstellung aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 140.980 130.150

Stand am Ende des Geschäftsjahres 2.315.812 2.174.832

B. pensionsfondstechnische Rückstellungen entsprechend dem Vermögen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und

Arbeitgebern

Deckungsrückstellung 794.829.717 703.108.706

davon Deckungsrückstellung für versicherungsförmiges Geschäft 97.451.539 91.253.564

zum Vergleich: prospektive Deckungsrückstellung für die versicherungsförmigen Garantien 68.908.236 64.414.208

davon Deckungsrückstellung für nichtversicherungsförmiges Geschäft 697.378.178 611.855.142

zum Vergleich: die zur Feststellung einer Nachschussverpflichtung gemäß Pensionsplan relevante prospektive Deckungsrückstellung 502.189.395 411.351.726

C. sonstige Rückstellungen 173.017 146.102

davon für:

Kosten des Jahresabschlusses 37.400 33.000

sonstige 135.617 113.102

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237

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

2019

2018

I. 1. gebuchte Beiträge

aus beitragsbezogenen Pensionsplänen

laufende Beiträge 6.067.983 5.877.671

Einmalbeiträge 28.676.123 20.401.142

insgesamt 34.744.106 26.278.813

I. 2. Erträge aus Kapitalanlagen

a) Erträge aus Kapitalanlagen (Aktivposten A) 65.276 65.607

b) Erträge aus Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Arbeitnehmern und Arbeitgebern (Aktivposten B.I) 23.994.046 16.292.235

insgesamt 24.059.322 16.357.842

II. 1. sonstige Erträge 9.462 14.472

II. 2. sonstige Aufwendungen 219.848 210.724

davon: Aufwendungen aus der Aufzinsung 115 560

II. 4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten ausschließlich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit.

Nettoergebnis aus sonstigen Kapitalanlagen

Erträge aus Kapitalanlagen 65.276 65.607

Aufwendungen für Kapitalanlagen 495 30

Nettoergebnis 64.781 65.577

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LVM Pensionsfonds-AG

238

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen 107.798 € (ohne gesetzli-

che Umsatzsteuer). Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 211

genannt.

Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter. Die Angabe der Honorare für die

Abschlussprüfer erfolgt im Konzernabschluss.

Sitz und Konzernzugehörigkeit

Der LVM-Pensionsfonds mit Sitz in Münster, ist im Handelsregister beim Amtsgericht

Münster, Abt. B Nr. 6434 eingetragen.

Das Bestehen einer Beteiligung gemäß § 20 Abs. 4 AktG ist dem LVM-Pensionsfonds mit-

geteilt worden. Der LVM-Pensionsfonds wird in den Konzernabschluss des LVM a. G.,

Münster, einbezogen. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger be-

kannt gemacht.

Mit den verbundenen Unternehmen besteht zum Teil Personalunion im Aufsichtsrat und

im Vorstand.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen keine Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB. Im Rahmen von zu-

künftigen Kapitalanlageinvestitionen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen (ver-

tragliche oder zugesagte Nachzahlungsverpflichtungen für Beteiligungsgesellschaften)

in Höhe von 228,8 Mio. €. Die Zahlung erfolgt aufgrund der getroffenen vertraglichen

Vereinbarungen innerhalb der nächsten Jahre.

Latente Steuern

Beim LVM-Pensionsfonds bestehen keine Abweichungen zwischen den handels- und

steuerrechtlichen Wertansätzen, weshalb keine latente Steuern in der Bilanz ausgewie-

sen werden.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeu-

tung nicht ergeben. Seit dem 31.12.2019 sind bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses

keine Entwicklungen erkannt worden, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

des Unternehmens wesentlich beeinträchtigen könnten.

Sonstige Angaben

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LVM Pensionsfonds-AG

239

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den zum 31. Dezember 2019 ausge-

wiesenen Bilanzgewinn von 144.970 € den anderen Gewinnrücklagen zuzuführen.

Münster, 16. März 2020

LVM Pensionsfonds-AG

Der Vorstand

Dr. Kleuker Bochnia Gressel

Grothues Loskant Dr. Wilmink

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LVM Pensionsfonds-AG

240

An die LVM Pensionsfonds-AG, Münster

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LVM Pensionsfonds-AG, Münster, – bestehend

aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für

das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, ein-

schließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LVM Pensionsfonds-AG für das Ge-

schäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den

deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften

und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver-

mögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer

Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der

Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in

Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vor-

schriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zu-

treffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Ein-

wendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lagebe-

richts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Überein-

stimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung

durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist

im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresab-

schlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend be-

schrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit

den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben

unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anfor-

derungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs-

nachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere

Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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LVM Pensionsfonds-AG

241

Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen

verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonsti-

gen Informationen umfassen nicht die Jahresabschlüsse, den Konzernabschluss und die

inhaltlich geprüften Lageberichts- und Konzernlageberichtsangaben sowie unsere dazu-

gehörigen Bestätigungsvermerke.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich

nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein

Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen

Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften

Lageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen auf-

weisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresab-

schlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtli-

chen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der

Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger

Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö-

gens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzli-

chen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in

Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung

als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu er-

möglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten –

falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verant-

wortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammen-

hang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben.

Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungsle-

gungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern

dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des La-

geberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft ver-

mittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang

steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Ri-

siken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen

Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie

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LVM Pensionsfonds-AG

242

als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Überein-

stimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermögli-

chen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht

erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes-

ses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahres-

abschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten

– falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild

von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit

dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in

Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestäti-

gungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum

Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür,

dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-

schlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets

aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resul-

tieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet wer-

den könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses

Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen

von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine

kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder

unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebe-

richt, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken

durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind,

um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesent-

liche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als

bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen,

beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außer-

kraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses re-

levanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts rele-

vanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die

unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel,

ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

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LVM Pensionsfonds-AG

243

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern ange-

wandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den ge-

setzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit

zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzli-

chen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung

der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungs-

nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen

oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Ge-

sellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls

wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind

wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im

Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese An-

gaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir

ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres

Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder

Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unterneh-

menstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresab-

schlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde

liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss

unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Ge-

setzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unter-

nehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern darge-

stellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausrei-

chender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die

den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde

gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ablei-

tung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständi-

ges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde

liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeid-

bares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten

Angaben abweichen.

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LVM Pensionsfonds-AG

244

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den ge-

planten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfest-

stellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir

während unserer Prüfung feststellen.

Hannover, den 20. März 2020

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellwig Reinhardt

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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LVM Pensionsfonds-AG

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Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands entsprechend den ihm nach

Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben überwacht und sich während des gesamten

Jahres 2019 fortlaufend von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

Durch regelmäßige Berichte und in 4 Sitzungen wurde er eingehend mündlich und

schriftlich gemäß § 90 AktG über die allgemeine Geschäftsentwicklung sowie über

grundlegende Fragen der Geschäftsführung unterrichtet.

Die vom Vorstand beabsichtigte Geschäftspolitik sowie die Lage und Entwicklung der

Gesellschaft wurden ausführlich besprochen. Geschäfte und Maßnahmen des Vorstands,

die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, sind in den Sitzungen vor der Be-

schlussfassung vom Vorstand eingehend erläutert worden.

In der bilanzfeststellenden Aufsichtsratssitzung hat uns der Verantwortliche Aktuar über

die wesentlichen Ergebnisse seines Erläuterungsberichts zur versicherungsmathemati-

schen Bestätigung berichtet. Aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse hat der Verant-

wortliche Aktuar eine uneingeschränkte versicherungsmathematische Bestätigung

gemäß § 237 Absatz 1 und § 237 Absatz 3 Ziffer 7 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) in

Verbindung mit § 141 Absatz 5 Nr. 2 VAG abgegeben. Gegen den Erläuterungsbericht des

Verantwortlichen Aktuars und seine Ausführungen in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats

erheben wir keine Einwendungen.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäfts-

jahr 2019 sind von der zum Abschlussprüfer bestellten KPMG AG, Wirtschaftsprüfungs-

gesellschaft, Hannover, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht lagen dem Aufsichtsrat unverzüglich nach der

Aufstellung vor. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht erörtert

und geprüft. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Ebenso wurde der Bericht des

Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats fristgerecht vorgelegt. Der Ab-

schlussprüfer hat den Prüfungsbericht und das Prüfungsergebnis dem Aufsichtsrat in

der bilanzfeststellenden Sitzung zusätzlich mündlich erläutert und Fragen des Aufsichts-

rats beantwortet. Der Aufsichtsrat nahm den Bericht und die Erläuterungen zustimmend

zur Kenntnis.

Der Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ebenfalls von

der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft; folgender uneinge-

schränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft

nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind.“

Der Aufsichtsrat stimmt dem Bericht zu.

Bericht des Aufsichtsrats

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Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht, den Vorschlag des Vor-

stands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Bericht über die Beziehungen zu

verbundenen Unternehmen geprüft. Er billigt den Jahresabschluss, der damit gemäß

§ 172 AktG HGB festgestellt ist und schließt sich dem Vorschlag für die Ergebnisverwen-

dung an. Mit dem Lagebericht des Vorstands ist der Aufsichtsrat einverstanden.

Münster, im April 2020

Der Aufsichtsrat

Uhlenberg

Vorsitzender

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LVM Pensionsfonds-AG

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LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

LVM Krankenversicherungs-AGLagebericht

Inhalt

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Zweimal „Exzellent“, einmal „Sehr gut“: LVM im ASSEKURATA-Urteil

Wie schon in den Vorjahren haben sich die LVM-Gesellschaften auch 2019 dem

ASSEKURATA-Rating unterzogen. Die Kölner Rating-Gesellschaft beurteilt dafür Versiche-

rungsunternehmen bezüglich sogenannter Teilqualitäten: Sicherheit, Erfolg, Kunden-

orientierung und Wachstum/Attraktivität im Markt sowie - bei den Krankenversicherern –

Beitragsstabilität. Abschließend vergibt ASSEKURATA ein Gesamturteil für die Unterneh-

mensqualität. Im Jahr 2019 erhielten der LVM a. G. und die Unternehmenstochter LVM-

Kranken die Bestnote „Exzellent“ (A++), die Unternehmenstochter LVM-Leben bekam ein

„Sehr gut“ (A+).

LVM Krankenversicherungs-AG 39. Geschäftsjahr

Kennzahlen im Überblick 2019 2018 2017

gebuchte Bruttobeitragseinnahmen

in Mio. € 361,2 352,8 345,9

Veränderung in % 2,4 2,0 3,7

Versicherungsbestand

Monatssollbeitrag in Mio. € (ohne Auslandsreise-Krankenversicherung) 29,8 29,1 28,5

Veränderung in % 2,7 1,8 3,8

Anzahl der versicherten Personen (ohne Auslandsreise-Krankenversicherung) 385.229 371.506 361.687

Veränderung in % 3,7 2,7 2,8

Aufwendungen für Versicherungsfälle f. e. R.

in Mio. € 202,7 183,5 175,0

Veränderung in % 10,5 4,9 2,9

Schadenquote (nach PKV-Formel) 74,8 73,6 73,6

Abschlusskostenquote 7,1 6,6 6,7

Verwaltungskostenquote 2,1 2,2 2,1

versicherungsgeschäftliches Ergebnis

in Mio. € 57,6 62,1 60,9

versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote in % 16,0 17,6 17,6

versicherungstechnische Rückstellungen

gesamt in Mio. € 2.762,8 2.559,7 2.403,2

Veränderung in % 7,9 6,5 9,0

Alterungsrückstellung in Mio. € 2.484,5 2.297,4 2.143,9

Veränderung in % 8,1 7,2 8,7

Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung (inkl. poolrelevantem Anteil für die PPV) in Mio. € 226,1 215,7 214,5

RfB-Quote 62,6 61,2 62,0

Zuführung zur Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung

(inkl. poolrelevantem Anteil für die PPV) in Mio. € 61,6 29,7 62,2

RfB-Zuführungsquote 17,1 8,4 18,0

Rohüberschuss des Geschäftsjahres vor Direktgutschrift

in Mio. € 87,8 32,9 80,8

Überschussverwendungsquote 90,1 90,3 90,1

Kapitalanlagen

in Mio. € 2.824,0 2.611,4 2.436,5

Veränderung in % 8,1 7,2 8,5

Nettoergebnis in Mio. € 100,2 56,2 82,0

Nettoverzinsung in % 3,7 2,2 3,5

durchschnittlicher unternehmensindividueller Rechnungszins in % (nach PKV-Formel) 2,838 2,903 2,915

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LVM Krankenversicherungs-AG

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Eckhard Uhlenberg

Landwirt

Staatsminister a. D.

Landtagspräsident NRW a. D.

Vorsitzender

Werl-Büderich

Franz-Josef Holzenkamp

Landwirtschaftsmeister

Präsident des Deutschen

Raiffeisenverbandes e. V.

Mitglied des Bundestags a. D.

stellv. Vorsitzender ab 29.4.2019

Emstek

Jochen Herwig

Vorsitzender der Vorstände der

LVM Versicherung i. R.

stellv. Vorsitzender bis 29.4.2019

Senden

Werner Gehring

Geschäftsführer

Landwirtschaftsverlag GmbH

Münster

Dr. Wolfgang Leoni

Geschäftsführer HQ Asset

Management GmbH

ab 29.4.2019

Ober-Mörlen

Prof. Dr. Angelika Niebler

Rechtsanwältin

Mitglied des Europäischen Parlaments

Vaterstetten

Prof. Dr. Bernhard Pellens

Professor an der

Ruhr-Universität Bochum

Bochum

Dr. Mathias Kleuker

Vorsitzender

Peter Bochnia

Heinz Gressel

Ludger Grothues

Marcus Loskant

ab 1.7.2019

Werner Schmidt

bis 30.6.2019

Dr. Rainer Wilmink

Aufsichtsrat Vorstand

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LVM Krankenversicherungs-AG

252

Grundlagen der Gesellschaft

Die LVM Krankenversicherungs-AG (LVM-Kranken), mit Sitz in Münster, ist im Handels-

register beim Amtsgericht Münster, Abt. B Nr. 1809, eingetragen.

Das Geschäftsgebiet von LVM-Kranken erstreckt sich nach ihrer Satzung auf das In- und

Ausland. Ausländisches Versicherungsgeschäft wurde bisher noch nicht abgeschlossen.

Gegenstand des Unternehmens ist der unmittelbare und mittelbare Betrieb der privaten

Krankenversicherung sowie im Zusammenhang damit die Vermittlung von Versicherun-

gen aller Art. Ferner ist die Gesellschaft dazu berechtigt, sich im In- und Ausland an

anderen Unternehmen zu beteiligen.

Betriebene Versicherungsarten Im Berichtsjahr wurden im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft folgende

Versicherungsarten betrieben:

Krankheitskosten-Vollversicherung

Zusatzversicherungen zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)

Kranken-Tagegeldversicherung

Krankenhaus-Tagegeldversicherung

Kurtagegeldversicherung

ergänzende Pflegezusatzversicherung

geförderte Pflegevorsorgeversicherung

Pflegepflichtversicherung (PPV)

Auslandsreise-Krankenversicherung

Lagebericht

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LVM Krankenversicherungs-AG

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Konzernzugehörigkeit Zwischen LVM-Kranken (abhängiges Unternehmen) und dem LVM a. G. (beherrschendes

Unternehmen) besteht ein Abhängigkeitsverhältnis im Sinne von § 17 Aktiengesetz.

Nach den §§ 312 ff. Aktiengesetz ist ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen

Unternehmen zu erstellen.

Am Schluss dieses Berichts erklärt der Vorstand:

„Unsere Gesellschaft erhielt nach den Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt bekannt

waren, zu dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine

angemessene Gegenleistung. Berichtspflichtige Maßnahmen wurden nicht vorgenom-

men oder unterlassen.“

Mit dem LVM a. G. besteht ein Ausgliederungsvertrag.

Der LVM a. G. stellt LVM-Kranken seinen Außendienst zur Akquisition und zur Betreu-

ung der Kunden zur Verfügung, ferner das Innendienstpersonal zur Verkaufsförderung,

Antrags-, Vertrags- und Leistungsbearbeitung sowie Büroräume und die zur Bewälti-

gung aller Geschäftsvorgänge erforderlichen technischen Einrichtungen. Zudem sind

die Aufgaben der Abteilungen Portfolio Management, Rechnungswesen, Datenverar-

beitung, Aktuariat, interne Revision sowie die Funktionen des Risikomanagements und

der Compliance und die versicherungsmathematische Funktion auf die Muttergesell-

schaft ausgegliedert.

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254

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Laufe des Jahres 2019 hat die deutsche Wirtschaft deutlich an Schwung verloren. Mit

einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts laut IWF um 0,5 % konnten die Zuwachsraten

der Vorjahre nicht erreicht werden. Dabei hat das schwierige außenwirtschaftliche Um-

feld (u. a. aufgrund von Handelskonflikten und Brexit) zu einem deutlichen Abschwung

in der exportorientieren Industrie geführt. Die Stütze für das solide Wachstum waren

positive Impulse aus dem Inland. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurde

das Wachstum 2019 vor allem durch den privaten (+1,6 %) und staatlichen Konsum

(+2,5 %) sowie die Steigerung der Bruttoanlageinvestitionen gestützt. Auch deutsche

Exporte nahmen im Jahresdurchschnitt weiter zu, allerdings weniger stark als in den

Vorjahren. Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft 0,9 % mehr Waren und

Dienstleistungen als im Vorjahr. Die preisbereinigten Importe stiegen hingegen stärker

mit 1,9 %. 2019 wurde mit über 45 Millionen Erwerbstätigen ein erneuter Höchststand

bei der Anzahl der Erwerbstätigen erreicht.

Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft Nach vorläufigen Zahlen des GDV stieg das Beitragsaufkommen in der deutschen Versi-

cherungswirtschaft insgesamt um 6,7 % auf 216,0 Mrd. € und damit deutlich stärker als

im Vorjahr (2,3 %). Die Beitragseinnahme der privaten Krankenversicherung, die sich auf

hochgerechnet 40,7 Mrd. € beläuft, ist im abgelaufenen Jahr um 2,3 % (Vj. 1,8 %) ge-

wachsen. Die niedrigen Anlagerenditen erwiesen sich weiterhin als Herausforderung für

die Geschäftsentwicklung der Versicherer, insbesondere in der Lebens-, Kranken- und

Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr.

Entwicklung der Kapitalmärkte Das Kapitalanlagejahr 2019 war geprägt durch deutliche Kursgewinne in allen As-

setklassen und damit eines der besten der Historie. Ausgangspunkt waren auch die

Kursverluste Ende 2018, die damit ausgeglichen und übertroffen werden konnten.

Ausführlich werden die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Rahmenbe-

dingungen der Versicherungswirtschaft und die Entwicklung der Kapitalmärkte im Lage-

bericht des LVM-Konzerns beschrieben.

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LVM Krankenversicherungs-AG

255

Geschäftsverlauf Im 39. Geschäftsjahr konnte LVM-Kranken einen erfreulichen Geschäftsverlauf verzeich-

nen, der lediglich durch die angestiegenen Leistungen etwas getrübt wurde. Vor allen

Dingen wurde das Ertragsziel, das dem geplanten Zinsergebnis entspricht, deutlich über-

troffen. Die Vermögens- und die Finanzlage der Gesellschaft ist weiterhin insgesamt sehr

stabil.

Das Geschäftsjahr 2019 war insbesondere geprägt durch folgende Faktoren:

LVM-Kranken verzeichnete bei den gebuchten Bruttobeiträgen ein Wachstum von

2,4 % (Vj. 2,0 %). Die gebuchten Beitragseinnahmen erhöhten sich im laufenden Jahr

um 8,4 Mio. € (Vj. 6,9 Mio. €) auf 361,2 Mio. €.

Im April 2019 wurden die zwei neuen leistungsstarken Zahnzusatztarife ZahnKom-

fort und ZahnPremium für GKV-Versicherte eingeführt. Durch die Kalkulationsart

"nach Art der Schadenversicherung" sind die neuen Tarife insbesondere für junge

Kunden sehr attraktiv.

Die Anzahl der versicherten Personen ist um 3,7 % (Vj. 2,7 %) angestiegen. Das

Wachstum basierte auf dem hohen Zugang zusatzversicherter Personen. Insbeson-

dere sind die Zahnzusatzversicherungen mit 9,2 % stark gewachsen, was im Wesent-

lichen auf die neuen Zahnzusatztarife ZahnKomfort und ZahnPremium zurückzu-

führen war.

Die Aufwendungen für Leistungsfälle sind um 10,5 % (Vj. 4,9 %) gestiegen, also deut-

lich stärker als die Beitragseinnahmen und stärker als erwartet. Die Schadenquote

steigt demzufolge auf 74,8 % (Vj. 73,6 %). Wegen der verschlechterten Schadenquo-

te und der geringfügig erhöhten Kostenquoten ist das versicherungsgeschäftliche

Ergebnis mit 16,0 % (Vj. 17,6 %) der verdienten Beitragseinnahmen zwar zurückge-

gangen, liegt aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Aufgrund von Kursgewinnen in allen Assetklassen im Berichtsjahr 2019, und den

daraus resultierenden hohen Erträgen aus Zuschreibungen, wurde eine Nettoverzin-

sung von 3,7 % (Vj. 2,2 %) erreicht.

Insgesamt ergibt sich in diesem Jahr ein Rekordrohüberschuss vor Direktgutschrift in

Höhe von 87,8 Mio. € (Vj. 32,9 Mio. €). Der Rückstellung für erfolgsabhängige Bei-

tragsrückerstattung (inkl. poolrelevantem Anteil für die PPV: 4,8 Mio. €, Vj. 1,0 Mio. €)

konnten 61,6 Mio. € (Vj. 29,7 Mio. €) zugeführt werden. Das Geschäftsergebnis war

damit insgesamt sehr gut.

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Ertragslage Brutto-Beitragseinnahmen

Die gebuchte Beitragseinnahme betrug im Berichtsjahr 361,2 Mio. € (Vj. 352,8 Mio. €).

Das Wachstum in Höhe von 2,4 % traf dabei die Prognose aus dem Vorjahr von über 2,5 %

nicht ganz. Diese Steigerung ist zu 55,0 % (Vj. 63,1 %) durch Neugeschäft und zu 45,0 %

(Vj. 36,9 %) durch Beitragsanpassungen begründet.

Es wurden Einmalbeiträge in Höhe von insgesamt 35,5 Mio. € (Vj. 12,7 Mio. €) aus der

Rückstellung für Beitragsrückerstattung entnommen, davon 24,0 Mio. € (Vj. 12,7 Mio. €)

zur Milderung von in 2019 durchgeführten Beitragsanpassungen sowie zur Beitragssen-

kung im Alter nach § 150 Abs. 4 VAG, 1,8 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) für die über § 150 Abs. 2

VAG hinausgehende Zuschreibung zur Alterungsrückstellung für Beitragsminderungen

im Alter und 9,7 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) zur Umlagesenkung in der Pflegepflichtversiche-

rung.

Vorsorge für Beitragsentlastung im Alter

Ab dem Jahr 2000 hat der Gesetzgeber alle privaten Krankenversicherer verpflichtet, in

Tarifen der Krankheitskostenversicherung und der ergänzenden Pflegezusatzversicherung

90 % der Zinsüberschüsse für die Versicherten zu verwenden. Hiervon waren im Jahr

2000 zunächst 50 % und sind dann jedes Jahr 2 %-Punkte weniger ausschließlich für die

älteren Versicherten zu reservieren, sodass die 90-prozentige Zinsüberschussbeteiligung

den jungen Versicherten erst ab dem Jahr 2025 in voller Höhe zugutekommt.

LVM-Kranken geht freiwillig über die gesetzliche Vorschrift des § 150 Abs. 2 VAG hinaus.

Bei allen Versicherten wird die Zinszuschreibung zum 31.12.2020 in Höhe der vollen 90 %

des Zinsüberschusses vorgenommen. Dieses gilt auch für die gebildeten Rückstellungen

des Beitragsentlastungstarifs Vorsorge-Plus für vollversicherte Personen und des

10 %-Zuschlags.

Die nach § 150 Abs. 4 VAG vorgesehene Festlegung eines Teils der Überschüsse nur für

die älteren Versicherten wird die Gesellschaft zusätzlich vornehmen. Soweit diese Beträ-

ge nicht für die älteren Versicherten verwendet werden, werden sie den Versicherten

aller Altersgruppen gutgeschrieben unter Anrechnung auf den freiwilligen über § 150

Abs. 2 VAG hinausgehenden Teil der Zinszuschreibung.

Die Mittel werden bei Erreichen des 65. Lebensjahres und auch zu späteren Terminen zur

Begrenzung von Beitragserhöhungen verwendet. Sollten die Mittel ausreichen, Erhö-

hungen bis zum Alter 80 zu vermeiden, wird der gegebenenfalls verbleibende Rest sogar

zur Senkung eingesetzt. Soweit sie auf freiwilligen Zinszuschreibungen beruhen, können

sie auch schon früher zur Beitragssenkung eingesetzt werden.

Aktuelle Beitragsentlastung im Alter

Für das Jahr 2020 wurde festgelegt, dass für alle Personen, die im Geschäftsjahr das

65. Lebensjahr vollenden oder älter sind, der Beitrag der genannten Tarife (ohne Tarife

mit branchenweit einheitlicher Nettokalkulation) auf den Beitrag gesenkt oder begrenzt

wird, den die versicherte Person zu zahlen hätte, wenn sie aktuell mit ihrem maßgebli-

chen Eintrittsalter erneut eintreten würde. Soweit die oben beschriebene Maßnahme zur

Vorsorge für Beitragsentlastungen im Alter hierfür nicht ausreicht, werden diese Zusa-

gen durch Einmalbeiträge aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung finanziert.

Im Ergebnis zahlen damit seit dem 1.1.2000 im Regelfall Personen ab dem 65. Lebensjahr

in den genannten Tarifen (ohne Tarife mit branchenweit einheitlicher Nettokalkulation)

höchstens den Beitrag zum maßgeblichen Eintrittsalter.

Brutto-Beitragseinnahmen

2015

345,9 352,8 361,2in Mio. €

333,5322,2

2016 2017 2018 2019

1,3 %

2,1 %

1.

2.

3.

Prozentangaben beziehen sich auf das Jahr 2019

4.

5.

6.

1. Krankenhaus-Tagegeld-versicherung

2. Auslandsreise-Krankenversicherung

3. Kranken-Tagegeld-versicherung

3,6 %

6,5 %4. Pflegepflichtversicherung

19,8 %5. Krankheitskosten-Teil-und ergänzende Pflegezusatzversicherung

66,7 %6. Krankheitskosten-Voll-versicherung

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Erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung

Nach der Zuführung im Berichtsjahr steigt die Rückstellung für erfolgsabhängige Bei-

tragsrückerstattung um 10,5 Mio. € auf 226,1 Mio. €. Daraus ergibt sich eine weiterhin

sehr hohe, über dem Vorjahresniveau liegende RfB-Quote von 62,6 % (Vj. 61,2 %).

Im Jahr 2020 zahlt die Gesellschaft in den Tarifen (inkl. der Tarifvarianten für Studieren-

de) der Serien A, AP und AB unter den in den allgemeinen Versicherungsbedingungen

genannten Voraussetzungen eine Beitragsrückerstattung in Höhe von bis zu 4 Monats-

beiträgen (MB, ohne den Zuschlag gemäß § 149 VAG) in Abhängigkeit von der Anzahl

der leistungsfreien Versicherungsjahre:

Dabei werden für Verträge mit diesen Tarifen bei Leistungsfreiheit ab Beginn unabhän-

gig von der Versicherungsdauer 4 Monatsbeiträge gezahlt.

In dem Tarif AP wird für Personen, die mindestens seit dem Jahr 2016 leistungsfrei und

ohne Unterbrechung nach diesem Tarif versichert sind, die Beitragsrückerstattung im

Regelfall um einen Bonus erhöht, dessen Höhe jährlich neu festgelegt wird.

In den Tarifen der Serien ABA, SBA, ZBA und EBA bzw. EWBA zahlt die Gesellschaft im

Jahr 2020 eine Beitragsrückerstattung in Höhe von 6 Monatsbeiträgen, wenn im Jahr

2019 in allen Tarifen Leistungsfreiheit bestand.

Für ein Kalenderjahr, in dem die versicherte Person zeitweise oder ganzjährig als nach

dem Notlagentarif gemäß § 153 VAG versichert galt, wird keine Beitragsrückerstattung

gezahlt.

Im Rahmen der erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung erstattet LVM-Kranken die

Kosten für bestimmte ab dem 1.1.2017 durchgeführte, in den Richtlinien des Gemein-

samen Bundesausschusses empfohlene Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen

ohne Anrechnung auf die vereinbarte jährliche Selbstbeteiligung. Werden in einem

Kalenderjahr außer diesen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen keine ambu-

lanten Leistungen (in den Ausbildungstarifen auch keine stationären und zahnärztlichen

Leistungen) in Anspruch genommen, so bleibt der Anspruch auf Beitragsrückerstattung

bestehen.

In 2021 wird für das Jahr 2020 eine Beitragsrückerstattung in gleicher Höhe ausgezahlt.

Höhe der Beitragsrückerstattung leistungsfreie

Versicherungsjahre

1 MB 2019 (1 Jahr)

2 MB 2018-2019 (2 Jahre)

3 MB 2017-2019 (3 Jahre)

4 MB 2016-2019

(4 und mehr

Jahre)

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Neugeschäft

Im Geschäftsjahr 2019 wurden 32.732 (Vj. 27.790) Anträge ohne Auslandsreise-

Krankenversicherungen eingereicht. Dabei lag der Zugang in der Vollversicherung wie

im Vorjahr deutlich über dem Vorjahresniveau. In der Zusatzversicherung konnte das

Neugeschäft aus dem Vorjahr überaus deutlich gesteigert werden. Der Zugang im

Monatssollbeitrag lag mit 1,8 Mio. € (Vj. 1,6 Mio. €) in der Summe über dem Niveau

des Vorjahres. In der Auslandsreise-Krankenversicherung wurden 34.686 (Vj. 35.060)

Verträge mit laufender Beitragszahlung mit einem Jahresbeitrag von 0,7 Mio. €

(Vj. 0,7 Mio. €) abgeschlossen.

Versicherungsbestand

Am Jahresende befanden sich ohne die Auslandsreise-Krankenversicherung 385.229

Personen (Vj. 371.506) mit langfristigem Versicherungsschutz im Bestand. Der entspre-

chende Monatssollbeitrag betrug 29,8 Mio. € (Vj. 29,1 Mio. €). Der Nettozugang belief

sich damit auf 0,7 Mio. € Monatssollbeitrag (Vj. 0,6 Mio. €) und 13.723 Personen

(Vj. 9.819). In der Auslandsreise-Krankenversicherung mit laufender Beitragszahlung

waren zum gleichen Zeitpunkt 667.613 Personen (Vj. 641.717) im Bestand. Der entspre-

chende Jahressollbeitrag betrug 6,8 Mio. € (Vj. 6,3 Mio. €). Der Nettozugang belief sich

damit auf 0,5 Mio. € Jahressollbeitrag (Vj. 0,4 Mio. €) und 25.896 Personen (Vj. 29.112).

Schadenaufwendungen

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle einschließlich der Rückstellungen sowie der

Regulierungskosten betrugen im Berichtsjahr 202,7 Mio. € (Vj. 183,5 Mio. €). Diese Stei-

gerung um 10,5 % (Vj. 4,9 %) ist deutlich höher als die Steigerungsrate der Beitragsein-

nahmen. Die Gründe sind zum einen die veränderte Inanspruchnahme von Gesundheits-

leistungen und zum anderen Investitionen im Bereich Leistungsmanagement, die sich

zukünftig in der Schadenentwicklung positiv auswirken werden. Die Entwicklung bei

dem Anteil des Schadenaufwands, der auf die Zuführung der Alterungsrückstellung

entfällt, war wie im Vorjahr unterproportional. Die Schadenquote liegt mit 74,8 % über

dem Vorjahresniveau (73,6 %).

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Höhe von 33,4 Mio. € (Vj. 31,1 Mio. €)

sind im Berichtsjahr um insgesamt 7,2 % gestiegen. Die Abschlusskosten haben sich

aufgrund des deutlich höheren Neugeschäfts um 9,5 % erhöht. Die sonstigen Aufwen-

dungen für den Versicherungsbetrieb sind um 0,3 % gestiegen. Die Abschlusskostenquo-

te stieg von 6,6 % auf 7,1 %. Die Verwaltungskostenquote liegt mit 2,1 % (Vj. 2,2 %)

geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres.

Versicherungsgeschäftliches Ergebnis

Nach Abzug des erhöhten Schadenaufwands inkl. der aus den Beiträgen zu finanzieren-

den Zuführung zur Alterungsrückstellung und des ebenfalls insgesamt erhöhten Auf-

wands für den Versicherungsbetrieb verbleibt ein – nach dem Rekordergebnis aus dem

Vorjahr – immer noch sehr hohes versicherungsgeschäftliches Ergebnis von 57,6 Mio. €

(Vj. 62,1 Mio. €). Damit ergibt sich eine weiterhin hohe versicherungsgeschäftliche Er-

gebnisquote von 16,0 % (Vj. 17,6 %).

Kapitalanlagenergebnis

Der Kapitalanlagenbestand von LVM-Kranken erhöhte sich im Jahr 2019 um 8,1 % auf

2.824,0 Mio. €.

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LVM Krankenversicherungs-AG

259

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf

106,1 Mio. € gegenüber einem Ertrag von 94,7 Mio. € im Jahr 2018.Der Anstieg resultiert

aus höheren Zuschreibungen von 37,0 Mio. €, die vor allem aufgrund von Kurssteige-

rungen von Anteilen an Investmentvermögen vorgenommen wurden. Unter Einberech-

nung der Aufwendungen für Kapitalanlagen in Höhe von 5,9 Mio. € (Vj. 38,5 Mio. €)

ergibt sich für das Geschäftsjahr 2019 ein Nettoergebnis aus Kapitalanlagen in Höhe von

100,2 Mio. € (Vj. 56,2 Mio. €). Das höhere Nettoergebnis aus Kapitalanlagen resultiert aus

den deutlichen Kursgewinnen, die im Geschäftsjahr 2019 in allen Assetklassen verzeich-

net wurden. Das Vorjahr war dagegen geprägt durch Kursrückgänge an den Aktienmärk-

ten sowie bei anderen Risikoanlageklassen.

In einem weiterhin von sehr niedrigen Zinsen geprägten Kapitalmarktumfeld erreichte

die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen im Geschäftsjahr 2019 einen Wert von 3,7 %

(Vj. 2,2 %). Die Nettoverzinsung im Durchschnitt der vergangenen 3 Jahre liegt wie im

Vorjahr bei 3,1 % . Der durchschnittliche unternehmensindividuelle Rechnungszins nach

PKV-Formel beträgt 2,838 % (Vj. 2,903 %).

Ergebnisquellen und Jahresüberschuss

Der Rohüberschuss nach Steuern betrug vor Zuführung zur Rückstellung für erfolgsab-

hängige Beitragsrückerstattung (inkl. poolrelevantem Anteil für die PPV) und vor Direkt-

gutschrift 87,8 Mio. € (Vj. 32,9 Mio. €). Dieses Rekordergebnis beruht auf den in die

Beiträge eingerechneten aber im Geschäftsjahr nicht benötigten Sicherheitszuschlägen

und dem hohen sonstigen versicherungsgeschäftlichem Ergebnis. Zudem führt die –

nach dem Rückgang des Kapitalanlagenergebnisses im Vorjahr – trotz der schwierigen

Kapitalmarktlage sehr erfreuliche Nettoverzinsung von 3,7 % in Verbindung mit den

vorgenommenen Absenkungen des Rechnungszinses zu außerordentlich hohen über-

rechnungsmäßigen Kapitalerträgen.

Bei der Gegenüberstellung der tatsächlichen Aufwendungen zu den rechnungsmäßigen

Erträgen der einzelnen Kostenarten zeigt die weitere Ergebnisanalyse folgendes Bild: Die

Abschlussaufwendungen für das Neugeschäft konnten wie im Vorjahr vollständig ge-

deckt werden. Das Ergebnis der Schadensregulierungskosten ist aufgrund der Investitio-

nen im Bereich des Leistungsmanagements negativ. Unter Hinzunahme des wie im Vor-

jahr positiven Ergebnisses aus den Verwaltungskosten sind aber die Kosten insgesamt

gedeckt. Das Risikoergebnis ist deutlich positiv. In Teilbereichen dennoch erforderliche

Beitragsanpassungen wurden bereits durchgeführt.

Kapitalanlagenergebnis 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

Erträge aus Kapitalanlagen

laufende Erträge 68.148 76.105

Erträge aus Zuschreibungen 36.966 1.043

Abgangsgewinne 953 17.560

Zwischensumme 106.067 94.708

Aufwendungen für Kapitalanlagen

Verwaltungsaufwendungen und sonstige Aufwendungen 1.254 1.136

Abschreibungen 4.488 37.354

Abgangsverluste 117 38

Zwischensumme 5.859 38.528

Kapitalanlagenergebnis 100.208 56.180

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LVM Krankenversicherungs-AG

260

Das insgesamt sehr gute Geschäftsergebnis erlaubt eine Zuführung zur Rückstellung für

erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung (inkl. poolrelevantem Anteil für die PPV:

4,8 Mio. €, Vj. 1,0 Mio. €) in Höhe von 61,6 Mio. € (Vj. 29,7 Mio. €). Das entspricht einer

RfB-Zuführungsquote von 17,1 % (Vj. 8,4 %). Zusätzlich wurden als Direktgutschrift

nach § 150 Abs. 2 VAG 16,0 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) der Alterungsrückstellung sowie als

Direktgutschrift nach § 150 Abs. 4 VAG 1,5 Mio. € (Vj. 0,0 Mio. €) der Rückstellung für

erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung für die zum Bilanzstichtag bereits

65-Jährigen zugeführt.

Die Überschussverwendungsquote, also der Anteil des Rohüberschusses, der den Versi-

cherten zugutekommt, beträgt damit 90,1 % (Vj. 90,3 %).

Der Jahresüberschuss in Höhe von 8,7 Mio. € verbleibt als Bilanzgewinn.

Vermögens- und Finanzlage Die Vermögenslage von LVM-Kranken wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.

Der Kapitalanlagenbestand stieg im Jahr 2019 um 212,6 Mio. € bzw. 8,1 % auf

2.824,0 Mio. €. Im Jahr 2018 erhöhte sich der Bestand der Kapitalanlagen um

174,8 Mio. € bzw. 7,2 %.

Den Schwerpunkt der Anlagetätigkeit bildeten im Geschäftsjahr 2019 die Anteile an

Investmentvermögen. Außerdem wurden die Anteile der Anlageklassen Immobilien,

Private Equity und Infrastruktur ausgebaut. Der größte Anteil am Kapitalanlagenbestand

entfällt am Ende des Berichtsjahres mit 47,9 % weiterhin auf Namensschuldverschrei-

bungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen aus dem Posten „sonstige Ausleihun-

gen“.

Die auf die gesamten Kapitalanlagen bezogene Reservequote liegt zum Ende des Ge-

schäftsjahres bei 16,8 % (Vj. 11,1 %).

LVM-Kranken verfügt zum 31.12.2019 über ein Eigenkapital in Höhe von 61,4 Mio. €

(inkl. 8,7 Mio. € Bilanzgewinn). Das eingeforderte Kapital entspricht dem gezeichneten

Vermögenslage Aktiva 2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

immaterielle Vermögensgegenstände - 4

Kapitalanlagen 2.823.965 2.611.375

Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft 3.387 3.358

sonstige Forderungen 6.446 4.310

sonstige Aktiva 31.644 33.387

Summe 2.865.442 2.652.434

Passiva

Eigenkapital 61.370 55.320

versicherungstechnische Rückstellungen 2.762.801 2.559.728

nichtversicherungstechnische Rückstellungen 33.061 29.694

Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft 4.978 4.149

sonstige Passiva 3.232 3.543

Summe 2.865.442 2.652.434

Eigenkapitalquote:

Eigenkapital (ohne Dividende) in % zum verdienten Bruttobeitrag 16,3 14,9

1.

2.

3.

4. 5.

Zusammensetzung der Kapitalanlagen

28,1 %2. Aktien, Anteile oder Aktien an

Investmentvermögen und anderenicht festverzinsliche Wertpapiere

16,6 %3. Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinsliche Wertpapiere

47,9 %1. Namensschuldverschreibungen,

Schuldscheinforderungen und Darlehen

6,1 %4. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

1,3 %5. Sonstige Kapitalanlagen

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261

Kapital und beträgt wie im Vorjahr 25,0 Mio. €. Die Kapital- und Gewinnrücklagen erhöh-

ten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Mio. € auf 27,7 Mio. €. Das Eigenkapital von LVM-

Kranken ist neben dem ungebundenen Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstattung

wesentlicher Bestandteil zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen verzeichneten einen Anstieg um

203,1 Mio. € auf 2.762,8 Mio. €. Der Wert der Deckungsrückstellung belief sich dabei auf

2.484,5 Mio. €.

Die zur jederzeitigen Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen notwendige Liquidität wird

durch eine revolvierende Finanzplanung sichergestellt. Diese Finanzplanung berücksich-

tigt Einzahlungen, die im Wesentlichen aus Beiträgen, Kapitalerträgen und aus Rückzah-

lungen von Kapitalanlagen stammen. Sie werden mit den Auszahlungen, die vorwiegend

aus Versicherungsleistungen, Investitionen in Kapitalanlagen sowie laufenden Ausgaben

des Versicherungsbetriebs und Investitionen bestehen, zusammengeführt.

Zusammenfassende Aussage zur wirtschaftlichen Lage Für das Geschäftsjahr 2019 wurde aufgrund der letztlich guten Kapitalmarkt-

entwicklung ein sehr guter Rohüberschuss nach Steuern in Höhe von 87,8 Mio. €

(Vj. 32,9 Mio. €) erwirtschaftet.

Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht Das Identifizieren von sich bietenden Chancen geschieht grundsätzlich auf Ebene des

LVM-Konzerns.

Wesentliche Chancenpotenziale ergeben sich maßgeblich durch die Positionierung als

Serviceversicherer am deutschen Versicherungsmarkt sowie durch den Ausschließlich-

keitsvertrieb in Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten Kooperationspartnern.

LVM-Kranken erhält regelmäßig sehr gute Beurteilungen im Rahmen von Produkt- und

Unternehmensratings. LVM-Kranken hat daher die Möglichkeit weitere Marktanteile zu

gewinnen. Insbesondere bei LVM-Bestandskunden bestehen noch große Vertriebspotenzia-

le, die in Verbindung mit den bestehenden Vertriebsinstrumenten genutzt werden können.

Neben der Krankheitskosten-Vollversicherung kommt der Krankheitskosten-Zusatz-

versicherung – und hier insbesondere der Zahnzusatzversicherung – im Hinblick auf das

zukünftige Wachstum besondere Bedeutung zu. Daneben bietet der Markt der Pflegezu-

satzversicherung aufgrund der geringen Versicherungsdichte in diesem Geschäftsfeld

und dem steigenden Bewusstsein der Bevölkerung hinsichtlich der Bedeutung des Pfle-

gerisikos erhebliches Wachstumspotenzial. Dank der hervorragenden Unternehmens-

kennzahlen und des sehr guten Produktportfolios, das kontinuierlich optimiert wird,

bestehen weiterhin gute Voraussetzungen zur erfolgreichen Umsetzung unserer Wachs-

tumsstrategie. Das angestrebte Wachstum eröffnet dabei die Möglichkeit, die Kosten-

tragfähigkeit von LVM-Kranken weiter zu verbessern.

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262

Im Zusammenspiel mit einer vorsichtigen Kalkulation, einer qualifizierten Risikoprüfung,

angemessenem Leistungsmanagement und effizienten Prozessen schafft LVM-Kranken

die notwendigen Rahmenbedingungen, um auch zukünftig angemessene Erträge insbe-

sondere für die Versicherten erwirtschaften zu können.

Im Abschnitt „Prognosebericht“ werden weitere etwaige Chancen von LVM-Kranken

dargestellt. Grundsätzlich ist hervorzuheben, dass in der Regel verschiedenen – insbe-

sondere finanzwirtschaftlichen – Risiken, die im Lagebericht beschrieben werden, bei

einer positiven Entwicklung entsprechende Chancenpotenziale gegenüberstehen.

Risikobericht Risikoorganisation

Bei der LVM Versicherung wird konzernweit ein systematischer Risikomanagement-

prozess zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung der wesentlichen Risiken ein-

gesetzt. Hierbei nimmt die Abteilung Risikoüberwachung/Compliance (RüC) die unab-

hängige Risikocontrollingfunktion wahr.

Zur Sicherstellung dieser Systematik sowohl auf Einzel- als auch auf aggregierter Ebene

wurde bei der LVM Versicherung ein mehrstufiges System von Risikokomitees eingerich-

tet. Diese Komitees existieren auf Konzern-, Ressort- und Abteilungsebene.

Auf aggregierter Ebene agiert das Konzern-Risikokomitee. Es setzt sich zusammen aus

den Mitgliedern des Gesamtvorstands und den Leitern der Abteilungen Konzernrevision

(Revisionsfunktion), Portfolio Management, Rechnungswesen, Risikosteuerung/ Projekti-

on (versicherungsmathematische Funktion der LVM-Gruppe) und Risikoüberwachung/

Compliance (unabhängige Risikocontrollingfunktion und Compliance-Funktion) sowie bei

bankrelevanten Themenstellungen einem Vertreter der Augsburger Aktienbank AG. Zusätz-

lich können je nach Risikolage bzw. des zu klärenden Sachverhalts Vertreter der jeweils

betroffenen Abteilungen teilnehmen. Das Konzern-Risikokomitee verschafft sich regel-

mäßig einen Überblick über das Gesamtrisikoprofil der LVM-Gruppe sowie der jeweiligen

Versicherungseinzelgesellschaften und überwacht die Einhaltung der intern festgelegten

sowie der aufsichtsrechtlichen Kapitalausstattungsanforderungen. Darüber hinaus vali-

diert das Konzern-Risikokomitee die wesentlichen identifizierten Risiken für die LVM-

Gruppe bzw. für jede Versicherungseinzelgesellschaft auf aggregierter Ebene. Darauf

aufbauend erfolgt die Festlegung der als notwendig erachteten aggregierten Risikosteu-

erungsmaßnahmen durch den Vorstand. Um die Besonderheiten der Personensparten zu

berücksichtigen, besteht zusätzlich ein Unterkomitee des Konzern-Risikokomitees für die

Gesellschaften LVM-Leben, LVM-Kranken und LVM-Pensionsfonds.

Daneben existieren innerhalb der jeweiligen Vorstandsressorts die Ressort-

Risikokomitees. Diese validieren die jeweiligen im Ressort identifizierten wesentlichen

Einzelrisiken und legen die konkreten Risikosteuerungsmaßnahmen je Einzelrisiko ver-

bindlich fest. Auf detaillierterer Ebene agieren die Abteilungs-Risikokomitees. Sie dienen

der systematischen Identifizierung und Bewertung aller Einzelrisiken sowie der Entwick-

lung und ggf. Durchführung angemessener Risikosteuerungsmaßnahmen auf Einzelrisi-

koebene für deren jeweiligen Verantwortungsbereich.

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263

Risikoinventur

Als zentraler Bestandteil des Risikomanagementsystems der LVM Versicherung werden

eine Jahres-Risikoinventur sowie Quartals-Risikoinventuren in Zusammenarbeit zwi-

schen der unabhängigen Risikocontrollingfunktion und allen Abteilungen der LVM Versi-

cherung durchgeführt. Hierbei werden durch die Risikoverantwortlichen die in ihrem

Verantwortungsbereich identifizierten Risiken als sog. Einzelrisiken systematisch und

strukturiert in dem webbasierten Risikomanagement-Verwaltungssystem (dib.risk) er-

fasst. Die im Rahmen der Risikoinventuren identifizierten Einzelrisiken sind in Risikoka-

tegorien aggregiert zusammenzufassen (= aggregierte Risikoebene).

Auf Grundlage der aggregierten sowie der einzelnen Risiken, welche durch die Risi-

koidentifikation von allen Risikoverantwortlichen erfasst wurden, wird eine Analyse und

Bewertung (qualitativ und falls sinnvoll und möglich auch quantitativ) vorgenommen.

Im Zuge der Erfassung der Einzelrisiken wird jedes Einzelrisiko durch die Risikoverant-

wortlichen einer Risikokategorie zugeordnet. Zudem wird jedes Einzelrisiko durch die

Risikoverantwortlichen anhand der Eintrittshäufigkeit und des Schadenpotenzials be-

wertet, und hieraus eine Unterscheidung der Risiken in unwesentliche, mittelschwere

und wesentliche Einzelrisiken abgeleitet. Bei der sich anschließenden quantitativen

Risikobewertung auf Einzelrisikoebene durch den Risikoverantwortlichen wird nach

Möglichkeit das Auswirkungspotenzial entsprechend der Einschätzung des Risikover-

antwortlichen um die Wirkung etwaiger Risikominderungsmaßnahmen reduziert. Auf

Risikokategorie-Ebene werden alle 8 nebenstehenden Risikokategorien als qualitativ

wesentlich angesehen. Die Risikoquantifizierung auf aggregierter Ebene erfolgt für alle

quantifizierbaren Solvency II-Risikokategorien durch quartalsweise durchgeführte Risi-

kotragfähigkeitsberechnungen. Die unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeur-

teilung erfolgt im Rahmen des ORSA-Prozess.

Für die jeweiligen Risiken wird eine aktive Risikosteuerung auf operativer Ebene durch-

geführt. Soweit möglich und sinnvoll werden die Maßnahmen zur Risikosteuerung dabei

bereits im Vorfeld entwickelt und dokumentiert.

Limit- und Schwellenwertsystem

Ein wichtiges Instrument für die Risikoüberwachung sowie Risikosteuerung ist ein funk-

tionierendes adäquates Limitsystem, welches eine Veränderung der Risikolage frühzeitig

erkennt und bei negativen Entwicklungen wirksame Gegensteuerungsmaßnahmen

(= Eskalationsprozesse) auslöst. Die LVM Versicherung hat sowohl ein strategisches Limit-

system (Solvenzberechnung sowie unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurtei-

lung) als auch ein operatives Limitsystem (Frühwarnsystem) eingerichtet.

Die Risikosteuerung und –überwachung auf Ebene der Risikokategorien (operatives

Limitsystem) wird grundsätzlich durch die Verabschiedung von Plan- und Schwellenwer-

ten unter Beachtung der Konsistenz zur Risikostrategie durch den Vorstand operationali-

siert. Das Über- bzw. Unterschreiten eines Schwellenwerts setzt einen Eskalationsprozess

in Gang, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zur Risikoreduzierung einleiten zu kön-

nen. Durch dieses System ist es möglich, schnell und der Situation angemessen zu rea-

gieren und somit die Risiken weiter zu minimieren. Bei schwer oder nicht quantifizierba-

ren Risiken (bspw. das operationelle Risiko oder Reputationsrisiko) werden diese primär

durch angemessene Prozesse und Standardmaßnahmen gesteuert und überwacht (z. B.

Notfallpläne).

Ausfallrisiko

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264

Auf Ebene des strategischen Limitsystems werden im Rahmen der jährlich zu überprü-

fenden Risikostrategie entsprechende Zielvorgaben für die jeweiligen Eigenkapitalbede-

ckungen (SCR- und GSB-Bedeckungsquote) pro Einzelgesellschaft durch den Vorstand

vorgegeben (Zielkorridore) und auf Basis der unteren Schwellen der Zielkorridore Eskala-

tionsschwellen festgelegt.

Die Erreichungsgrade der Schwellenwerte werden durch die Abteilung Risikoüberwa-

chung/Compliance unabhängig laufend überwacht. Bei Erreichen der gelben bzw. roten

Bereiche werden bei Bedarf entsprechende Risikosteuerungsmaßnahmen im Rahmen der

Konzern-Risikokomiteesitzungen durch den Vorstand ergriffen. Die Maßnahmen zur

Risikosteuerung werden durch den Vorstand entschieden und durch die jeweilige be-

troffene Abteilung umgesetzt.

Die Funktionsfähigkeit sowie die aufsichtsrechtlich und konzernintern definierten Quali-

tätsstandards sämtlicher Bestandteile des Risikomanagementsystems sowie der Ge-

schäftsprozesse werden durch die Einrichtung umfangreicher interner Kontrollsysteme

(IKS) gewährleistet, die jede Abteilung bzw. jeder Bereich der LVM Versicherung doku-

mentiert hat.

Die Gesamtheit der Risikomanagementprozesse zur systematischen Identifizierung,

Überwachung und Steuerung bestandsgefährdender und wesentlicher Risiken hat das

Ziel, den Fortbestand und die Ertragskraft der LVM Versicherung auch in der Zukunft

sicherzustellen.

Versicherungstechnische Risiken

Das versicherungstechnische Risiko bezeichnet das Risiko, das bedingt durch Zufall,

Irrtum oder Änderung der tatsächliche Aufwand für Schäden und Leistungen vom

erwarteten Aufwand abweicht.

In der Krankenversicherung besteht das Risiko, aus den im Voraus festgesetzten Prä-

mien in der Zukunft Leistungen erstatten zu müssen, deren Umfang aufgrund der

Zufallsabhängigkeit künftiger Versicherungsfälle bei der Prämienfestsetzung nicht

sicher bekannt ist (Zufalls- und Änderungsrisiko).

LVM-Kranken beobachtet sorgfältig neue Erkenntnisse über die verwendeten Rech-

nungsgrundlagen – sei es aus Analysen der eigenen Bestände oder aus Veröffentli-

chungen von Verbänden, der Aufsichtsbehörde oder der Wissenschaft – und berück-

sichtigt diese jeweils bei der nächsten Beitragsanpassung. Diese Geschäftspolitik wird

retrospektiv durch die guten versicherungstechnischen Ergebnisse bestätigt und

schafft ein hohes Sicherheitspotenzial. Als wesentlich wurde das Risiko einmaliger

Kumulschäden identifiziert, das eine hohe, schnell eintretende und nicht durch einen

Sicherheitszuschlag oder Beitragsanpassungen zu kompensierende Schadenbelastung

hervorruft. Darunter ist der Fall zu verstehen, dass erhebliche Schäden kumuliert

eintreten, beispielsweise durch Epidemien bzw. Pandemien oder durch Terroranschläge.

Dauerhaft erhöhte Schadenerwartungen sowie Sterblichkeitsveränderungen können

über eine Beitragsanpassung ausgeglichen werden. Hierbei werden Stornoverände-

rungen ebenfalls berücksichtigt. Bei einmaligen überhöhten Schadenbelastungen ist

eine künftig erhöhte Schadenerwartung als Voraussetzung für eine Beitragsanpassung

nicht gegeben; daher steht hier der Sicherheitszuschlag zur Verfügung.

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265

Ein weiteres Risiko ist die Unterschreitung des Rechnungszinses. Der Rechnungszins

wird jährlich mit Hilfe des von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) erarbeiteten

Verfahrens zur Bemessung des „Aktuariellen Unternehmenszinses“ (AUZ) überprüft.

Der AUZ gibt den Zins an, der prospektiv mit einer hinreichend hohen Wahrscheinlich-

keit erzielt werden kann. Sollte dieser AUZ den Rechnungszins unterschreiten, wird im

Rahmen einer Beitragsanpassung der Rechnungszins nicht höher als der AUZ neu

festgelegt. Zwar berechtigt die Unterschreitung des Rechnungszinses durch den AUZ

allein nicht zu einer Beitragsanpassung, erfahrungsgemäß wird diese jedoch durch

eine veränderte Schadenerwartung innerhalb weniger Jahre ausgelöst. Damit ist si-

chergestellt, dass langfristig die zukünftig zu erwartenden Kapitalerträge mit hoher

Wahrscheinlichkeit nicht unterhalb der rechnungsmäßigen Verzinsung liegen werden.

Es verbleibt das Risiko, dass der verwendete Rechnungszins langfristig unterhalb des

Marktdurchschnitts liegt. Durch entsprechende Szenarioanalysen wird dieses Risiko

laufend evaluiert. Das Risiko und sein Einfluss auf Ergebnis und Eigenkapital werden

von LVM-Kranken mit einer langfristig ausgerichteten Anlagepolitik, der konsequenten

Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben und dem Einsatz moderner Risikomana-

gementsysteme begrenzt. Zentrales Element der Kapitalanlagesteuerung ist das Asset

Liability Management (ALM), das LVM-Kranken seit vielen Jahren erfolgreich einsetzt.

Im Rahmen der ALM-Analysen werden finanzielle Verpflichtungen umfassend model-

liert und quantifiziert. Darüber hinaus wird mithilfe von Szenariorechnungen geprüft,

inwieweit LVM-Kranken von größeren Schwankungen an den Kapitalmärkten betroffen

wäre.

Um das versicherungstechnische Risiko angemessen zu überwachen, wurden Risiko-

indikatoren definiert. Mit der unterjährigen Überwachung dieser Indikatoren im operati-

ven Limitsystem ist es möglich, eine negative Zielabweichung innerhalb der Versiche-

rungstechnik frühzeitig festzustellen und die entsprechenden Eskalationsprozesse anzu-

stoßen.

Marktrisiko

LVM-Kranken verfolgt im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen eine Anlagepo-

litik, die die Sicherheit, Liquidität und Rentabilität des Portfolios als Ganzes sicherstellt.

Da nicht jede einzelne Anlage bzw. Anlageform die Anlageziele gleichzeitig auf einem

hohen Niveau erreicht, sind die daraus resultierenden Zielkonflikte durch eine Mischung

und Streuung der unterschiedlichen Anlagen bzw. Anlageformen über das gesamte

Portfolio hinweg aufzulösen. Dabei kommt dem Grundsatz der Sicherheit besondere

Bedeutung zu. Die Risiken der Kapitalanlage, wie beispielsweise Marktrisiken, Kreditrisi-

ken oder Liquiditätsrisiken, werden in einem vertretbaren Rahmen gehalten.

Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit über Veränderungen von Marktpreisen und

–kursen (inklusive Zinsen, Aktienkurse und Devisenkurse) und den zwischen ihnen beste-

henden Abhängigkeiten und ihren Volatilitätsniveaus. Bei LVM-Kranken werden erfolgs-

gefährdende Marktrisiken limitiert. Konsequenzen aus der Übernahme von Risiken und

der dazugehörigen Erträge werden kontinuierlich und zeitnah durch Stresstests über-

prüft und analysiert.

Im Folgenden werden die Ergebnisse des Stresstests gemäß dem Deutschen Rechnungs-

legungs-Standard (DRS 20) für LVM-Kranken dargestellt. In diesem Stresstest wird ein

Rückgang der Aktienkurse um 20 % angenommen. Für zinssensitive Anlagen wird ein

paralleler Anstieg des Zinsniveaus um 1 %-Punkt unterstellt. Bei LVM-Kranken kommen

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zur Absicherung von Aktienkursrisiken, Zinsrisiken, Kreditrisiken und Fremdwährungsrisi-

ken in den Spezialfonds Absicherungsstrategien auf Basis der Value at Risk-Methodik

zum Einsatz. In den folgenden Ergebnissen des Stresstests sind die Absicherungsstrate-

gien nicht berücksichtigt. Die aktienkurssensitiven Anlagen umfassen den Direktbestand

Aktien, die Aktienfonds sowie den Aktienanteil der gemischten Fonds. Ein Rückgang der

Aktienkurse um 20 % würde bei den aktienkurssensitiven Kapitalanlagen von LVM-

Kranken per 31.12.2019 zu einem Rückgang der Marktwerte um 65,1 Mio. € führen. Bei

der Betrachtung der zinssensitiven Anlagen wurden die direkt sowie die indirekt über

Fonds gehaltenen Rentenanlagen berücksichtigt. Ein Zinsanstieg um 1 %-Punkt würde

den Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen von LVM-Kranken per 31.12.2019 um

304,5 Mio. € verringern. Im Rahmen der Überwachung des Währungsrisikos wird die

Verteilung der gesamten Kapitalanlage auf die einzelnen Währungen laufend kontrol-

liert. Der Anteil der Anlagen in anderen Währungen als dem Euro ist limitiert.

Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko (Bonitäts- oder Adressenausfallrisiko) ist das Risiko von Verlusten auf-

grund unerwarteter Ausfälle oder unerwarteter Bonitätsverschlechterungen von Ge-

schäftspartnern. Das Ausfallrisiko umfasst vor allem die Risikoarten Emittentenrisiko,

Kontrahentenrisiko und Länderrisiko.

Das Ausfallrisiko wird bei LVM-Kranken unter Verwendung von externen Ratings und

eigenen Kreditrisikobewertungen kontrolliert und begrenzt.

Die Risikoklassen der Rentendirektanlagen ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle:

Durch die breite Streuung des Portfolios wird das Ausfallrisiko begrenzt. Die Schwer-

punkte der Rentenanlagen liegen in den Emittentenarten Staaten, Bundeslän-

der/Regionen, supranationale und nationale Förderbanken, Landesbanken sowie Hypo-

thekenbanken. Der weitaus größte Teil der Anlagen bei Banken im Bestand von LVM-

Kranken ist aufgrund spezialgesetzlicher Vorschriften gesichert (z. B. Pfandbriefe).

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Unternehmen aufgrund mangelnder

Fungibilität nicht in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen (insb. aus Versiche-

rungsverträgen) bei Fälligkeit nachzukommen.

Bei LVM-Kranken wird dem Liquiditätsrisiko durch eine revolvierende Finanzplanung

sowie durch eine laufende Überwachung und Steuerung der zu erwartenden Ein- und

Auszahlungen Rechnung getragen. Im Rahmen von Abweichungsanalysen werden die

Gründe eventueller Abweichungen untersucht. Eine laufende Liquiditätsplanung ge-

währleistet, dass Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit erfüllt werden können. Dazu

wird ein notwendiger Anteil der gesamten Kapitalanlagen in täglich verfügbaren Anla-

gen gehalten. Die Steuerung der Fungibilität des Kapitalanlagenbestands wird durch die

Einteilung in Klassen unterschiedlicher Liquidierbarkeit vorgenommen. Die Mindestan-

forderung an den durchschnittlichen Liquiditätsgrad der Kapitalanlagen ist in Form eines

internen Limits vorgegeben. Darüber hinaus werden weitere Liquiditätskennzahlen im

Limitsystem unterjährig überwacht.

Ratingklassen der Rentendirektanlagen in % AAA AA A BBB BB

31.12.2019 68,9 24,4 1,5 4,7 0,5

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Operationelles Risiko

Das operationelle Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten aufgrund von unzulängli-

chen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe-

dingten sowie externen Vorfällen. Das operationelle Risiko umfasst auch Rechtsände-

rungs- und Compliance-Risiken, jedoch nicht strategische Risiken und

Reputationsrisiken.

Für einen wirksamen und effizienten Umgang mit dem operationellen Risiko hat LVM-

Kranken vorab definierte Standardmaßnahmen getroffen. Zu diesen gehört insbesonde-

re die Einrichtung eines internen Kontrollsystems, in welchem risikoadäquate Kontrollen

innerhalb aller Geschäftsprozesse durchgeführt werden. Das dokumentierte interne

Kontrollsystem (IKS) umfasst insbesondere die Überwachung aller für operationelle

Risiken anfälligen Geschäftsprozesse. Darüber hinaus hat die LVM Versicherung für Kri-

senfälle eine Notfallplanung erarbeitet, mit der die Kontinuität der wichtigsten Ge-

schäftsprozesse auch in Krisenzeiten aufrechterhalten werden soll.

Alle Abteilungen und Bereiche überprüfen die Wirksamkeit und Angemessenheit der

Standardmaßnahmen laufend und dokumentieren ggf. notwendige Änderungen. Im

Rahmen der regelmäßigen Risikoinventur werden die Vollständigkeit und die Aktualität

dieser Dokumentationen durch die unabhängige Risikocontrollingfunktion abgefragt.

Für LVM-Kranken bestehen in der privaten Krankenversicherung (PKV) wesentliche

Rechtsrisiken in möglichen zukünftigen Gesetzesänderungen und Änderungen der

Rechtsprechung. Bedeutsam sind insbesondere zukünftige Gesetzesentwicklungen zur

Abschaffung bzw. Einschränkung der substitutiven Krankenversicherung. Das Risiko

der Unwirksamkeit einer Beitragsanpassung hat sich durch die Rechtsprechung deut-

lich abgeschwächt: Das BGH-Urteil vom 19.12.2018 (IV ZR 255/17) stellt fest, dass

eine ggf. zu verneinende Unabhängigkeit eines Treuhänders allein nicht zur Unwirk-

samkeit der Beitragsanpassung führt. Zudem kommt das OLG Köln im Urteil vom

29.10.2019 (9 U 127/18) zu dem Schluss, dass ein Versicherer die Mitteilungspflicht

gemäß § 203 Abs. 5 VVG erfüllt, sofern mitgeteilt wird, welche maßgebliche Rech-

nungsgrundlagen die Beitragsanpassung ausgelöst haben. Das Restrisiko der Unwirk-

samkeit einer Beitragsanpassung aufgrund eines Fehlers im Prozess der Beitragsanpas-

sung ist aufgrund interner Kontrollmaßnahmen als unwahrscheinlich anzusehen.

Neben den Rechtsänderungsrisiken werden auch die wesentlichen Compliance-Risiken

überwacht. Unter Compliance wird die Einhaltung der gesetzlichen und aufsichtsrechtli-

chen Bestimmungen (sowie ggf. der unternehmensinternen Vorgaben) verstanden. Com-

pliance-Risiken bezeichnen somit das Risiko, welches sich aus der Nichteinhaltung dieser

Anforderungen ergibt. Bei der LVM Versicherung werden die Compliance-Risiken syste-

matisch identifiziert und erfasst. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Risiko- bzw.

Compliance-Inventuren dokumentieren alle Abteilungen die wesentlichen Compliance-

Risiken. Die identifizierten Compliance-Risiken sind in den bestehenden Risikomanage-

mentprozess integriert.

Konzentrationsrisiko

Das Konzentrationsrisiko bezeichnet das Risiko eines bedeutenden Schaden- oder Aus-

fallpotenzials für ein Unternehmen durch Eingehung einzelner oder stark korrelierter

Risiken. Eine Verwirklichung dieses Risikos kann beispielsweise durch ein speziell auf eine

Branche oder Region ausgerichtetes Versicherungsgeschäft oder durch eine Kapitalanla-

ge entstehen.

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Diesem Risiko wird dadurch begegnet, dass auf eine ausreichende Diversifizierung der

einzelnen Risiken ein besonderes Augenmerk gerichtet wird. Im Bereich der Kapitalanla-

gen werden für die einzelnen wirtschaftlichen Anlageklassen auf das Gesamtportfolio

bezogene Zielquoten mit Bandbreiten festgelegt. Darüber hinaus gibt es weitere interne

Limite, die Risikokonzentrationen hinsichtlich Emittenten und Ländern bereits im Vorfeld

verhindern. Im Versicherungsgeschäft begrenzen Zeichnungs- und Annahmerichtlinien

sowie angemessener Rückversicherungsschutz bei mehreren Rückversicherungsunter-

nehmen das Konzentrationsrisiko. Überdies verfügt die LVM Versicherung über eine

regional diversifizierte Kundenstruktur im Bereich der Privat- und Kleingewerbekunden.

Grundsätzlich können Konzentrationsrisiken innerhalb der gleichen Risikoart oder über

verschiedene Risikoarten hinweg auftreten. Zusätzlich werden daher übergreifende

Konzentrationsrisiken separat erfasst, um die bestehenden Abhängigkeiten zwischen

bzw. die gleiche Risikoursache von möglicherweise schon vorhandenen separaten Einzel-

risiken transparent zu machen. Hierbei geht es sowohl um Abhängigkeiten bzgl. Gegen-

parteien in unterschiedlichen Risikokategorien, aber auch Abhängigkeiten bzgl. Bran-

chen/Regionen, Naturkatastrophen, Katastrophen und externen Ereignissen.

Strategisches Risiko

Das strategische Risiko ergibt sich aus allen geschäftspolitischen Entscheidungen. Zu

dem strategischen Risiko zählt auch das Risiko, das sich daraus ergibt, dass Geschäfts-

entscheidungen nicht einem geänderten Wirtschaftsumfeld angepasst werden. Dem

strategischen Risiko wird grundsätzlich durch den mindestens jährlich durchzuführen-

den Strategieüberprüfungsprozess entgegengewirkt, der bei Bedarf auch Ad-hoc durch-

geführt wird. Sollten wesentliche Änderungen festgestellt werden, die eine Anpassung

der Geschäftsentscheidungen notwendig machen, wird darauf in angemessener Weise

reagiert.

Reputationsrisiko

Das Reputationsrisiko ergibt sich aus einer möglichen Beschädigung des Rufs des Unter-

nehmens infolge einer negativen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (z. B. bei Kunden,

Geschäftspartnern, Behörden). Aufgrund der Ein-Marken-Strategie der Versicherungsge-

sellschaften der LVM Versicherung wird das Reputationsrisiko auf Konzernebene über-

wacht und gesteuert.

Zusammenfassung der gesamten Risikosituation

Zusammenfassend ist festzustellen, dass aus den genannten Bereichen keine wesentli-

chen Risiken bestehen, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ernsthaft ge-

fährden.

Die Solvenz- und Mindestkapitalanforderung zum Bilanzstichtag sind nach vorläufigen

Zahlen mehrfach mit Eigenmitteln überdeckt.

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LVM Krankenversicherungs-AG

269

Prognosebericht

Geschäftsentwicklung LVM-Kranken Die veränderte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen hat dazu geführt, dass

LVM-Kranken zum 1.1.2020 Beitragsanpassungen vorgenommen hat. Hierbei wurden die

Beiträge in Teilbereichen erhöht; teilweise konnten sie auch gesenkt werden. Durch-

schnittlich wurden die geschlechtsunabhängigen Neugeschäftsbeiträge der beihilfebe-

rechtigten Vollversicherten um 1,3 % und die der sonstigen Vollversicherten um 2,3 %

erhöht; die geschlechtsunabhängigen Neugeschäftsbeiträge der zusatzversicherten

Personen wurden durchschnittlich um 0,5 % erhöht. In der Pflegetagegeld- sowie der

Pflegepflichtversicherung führten unter anderem die gesteigerten Versicherungsleistun-

gen, die sich aus dem Pflegestärkungsgesetz II und dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz

ergaben, zu deutlichen Beitragsanpassungen. Zur Milderung von Anpassungen wurden

aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung insgesamt 35,1 Mio. € (Vj. 24,0 Mio. €)

als Einmalbeiträge zur Verfügung gestellt. Dies betraf vor allen Dingen Teile der ge-

schlechtsabhängig kalkulierten Tarife, die Pflegetagegeld- und die Pflegepflichtversiche-

rung, in denen unter anderem der Rechnungszins der aktuellen Kapitalmarktsituation

angepasst werden musste. LVM-Kranken rechnet nach den Beitragsanpassungen zum

1.1.2020 in diesem Jahr wiederum mit einem positiven Schadenergebnis. Mit weiteren

Beitragsanpassungen für das laufende Geschäftsjahr ist lediglich teilweise in den bran-

chenweit einheitlichen Basistarifen zu rechnen.

Nach wie vor bleibt die nach dem Kapitaldeckungsverfahren demografiesicherer kalku-

lierte PKV die langfristig überlegene Alternative zur GKV. Das leistungsstarke Tarifwerk

von LVM-Kranken ist auf langfristige Beitragsstabilität angelegt und in zahlreichen

Ratings wiederholt ausgezeichnet worden. Es hat daher weiterhin eine gute Wettbe-

werbsposition sowohl gegenüber der GKV als auch innerhalb der PKV.

Bei anhaltender Niedrigzinsphase wird es erforderlich sein, den kalkulatorischen Ansatz

für die Verzinsung der Alterungsrückstellungen an die Erwartungen weiter anzupassen.

Die hervorragend dotierte Rückstellung für Beitragsrückerstattung versetzt LVM-

Kranken in die Lage, die erforderlichen Beitragsanpassungen für den Bestand deutlich

spürbar abzumildern.

Die Diskussion um die Einführung einer Bürgerversicherung mit den damit verbundenen

Unsicherheiten ist vermutlich zumindest bis zur nächsten Bundestagswahl beendet. Ein

positiver Effekt für das Neugeschäft in der Vollversicherung resultiert aus den zuneh-

menden Ersatzeinstellungen im öffentlichen Dienst, der darüber hinaus derzeit wieder

ausgebaut wird. Insgesamt wird 2020 in der Vollversicherung daher mit einem etwas

besseren Neugeschäft gerechnet.

Im Bereich der Zusatzversicherung zur GKV bietet LVM-Kranken ihren Kunden mit ihrem

Tarifwerk eine hohe Flexibilität mit bedarfsgerechten Wahlmöglichkeiten, wodurch das

Wachstum der Gesellschaft gefördert wird. Im Bereich der Zahnzusatzversicherung

werden weitere Wachstumsimpulse von den in 2019 eingeführten, leistungsstarken

Tarifen erwartet. Im Bereich der Pflegezusatzversicherung ist festzustellen, dass der

Absicherungsbedarf – insbesondere nach der Steigerung der Anzahl der Pflegebedürfti-

gen nach der Umstellung auf Pflegegrade – mehr und mehr erkannt wird. Als Koopera-

tionspartner erweist sich die hkk als zunehmend wichtiger Faktor. Die hkk ist seit dem

1.1.2015 die günstigste deutschlandweit wählbare Krankenkasse.

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LVM Krankenversicherungs-AG

270

Darüber hinaus nutzt die hkk ihre Finanzstärke, um ihr Leistungsangebot auszubauen.

Dieser Wettbewerbsvorteil – niedrige Beiträge und überdurchschnittliche Leistungen –

bietet der hkk hervorragende Wachstumschancen und wird auch dem Zusatzversiche-

rungsgeschäft von LVM-Kranken weitere Impulse geben.

In den ersten 2 Monaten beträgt das Wachstum der Beitragseinnahme insgesamt 5,0 %.

Für das Jahr 2020 erwartet LVM-Kranken aufgrund der im Vergleich zu den Vorjahren

höheren Beitragsanpassungen einen Anstieg der Beitragseinnahmen von über 5 %.

Auf der Kostenseite wird mit einem Anstieg leicht unterhalb desjenigen bei den

Beitragseinnahmen gerechnet. In Summe erwartet die Gesellschaft für die Zuführung

zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung nach der sehr hohen Zuführung im Be-

richtsjahr eine deutliche Verringerung im Vergleich zum Vorjahr.

Kapitalanlagen Für 2020 erwarten wir eine Stabilisierung im verarbeitenden Gewerbe und einen

weiter robusten privaten Konsum. Helfen sollte die historisch hohe Beschäftigung

mit Lohnsteigerungen und auch eine moderat expansivere Fiskalpolitik. Unser Ba-

sisszenario beinhaltet keine Eskalation geopolitischer Risiken, zum Beispiel im Mitt-

leren Osten oder in China. Gleichzeitig sind diese Risiken hoch.

Aktienmärkte und andere Risikoanlageklassen sind, nach den Kursgewinnen der

letzten zwölf Monate und gemessen an traditionellen Bewertungsmaßstäben, eher

teuer. Gestützt werden sie weiterhin durch niedrige Zinsen und die Liquidität der

Notenbanken. Die Zinsen verharren in unserem Basisszenario auf in etwa dem aktu-

ellen Niveau.

Wir erwarten für das Kalenderjahr 2020 ein handelsrechtliches Kapitalanlageergebnis,

welches deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt. Die für das Jahr 2020 geplante

Nettoverzinsung beträgt 2,6 %.

Insgesamt wird der Rohüberschuss sowie der Jahresüberschuss 2020 voraussichtlich,

aufgrund des Kapitalanlageergebnisses, deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.

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LVM Krankenversicherungs-AG

271

Vertrieb und Service Die LVM Versicherung setzt beim Vertrieb Ihrer Versicherungs- und Finanzdienstleis-

tungsprodukte auch weiterhin auf ihre qualifizierten, bundesweit tätigen Vertrauensleu-

te und deren Mitarbeitenden und wird ihr Profil als Serviceversicherer noch weiter

schärfen. Dafür setzt die LVM zukünftig noch stärker auf den Ausbau der persönlichen

Vertrauensbeziehung zwischen ihren Agenturen und ihren Kunden.

Ausführlich werden Vertrieb und Service im Lagebericht des LVM-Konzerns beschrieben.

Der Prognosebericht enthält naturgemäß zukunftsbezogene Aussagen. Diese basieren

auf aktuellen Einschätzungen und sind daher mit Ungewissheiten und Unsicherheiten

behaftet.

Einschränkungen zu den Aussagen im Prognosebericht durch die Corona-Pandemie

Die Unsicherheit ist aktuell durch das Coronavirus (COVID-19) und die damit zusam-

menhängenden Auswirkungen zusätzlich erhöht. Die tatsächlich eintretenden Ereignisse

könnten hierdurch deutlicher von den Prognosen abweichen.

Dank

LVM-Kranken dankt ihren Kundeninnen und Kunden für das im Jahr 2019 entgegenge-

brachte Vertrauen. LVM-Kranken wird auch weiterhin alles daran setzen, dieses Vertrau-

en zu rechtfertigen und ihren Kundinnen und Kunden erstklassige Dienstleistungen rund

um das Thema Krankenversicherung anzubieten.

LVM-Kranken dankt ebenfalls allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LVM Versi-

cherung, den selbstständigen Vertrauensleuten und deren Angestellten sowie den Rück-

versicherern, Banken und Kooperationspartnern für die erneut gute und vertrauensvolle

Zusammenarbeit.

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LVM Krankenversicherungs-AGJahresabschluss zum 31. Dezember 2019

Inhalt

LVM KonzernLVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G.LVM Lebensversicherungs-AGLVM Pensionsfonds-AGLVM Krankenversicherungs-AG

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LVM Krankenversicherungs-AG

274

Ich bescheinige hiermit entsprechend § 128 Abs. 5 VAG, dass die im Sicherungsvermögen aufgeführten Vermögensanlagen den

gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Anforderungen gemäß angelegt und vorschriftsmäßig sichergestellt sind.

Münster, 10. März 2020

Dr. Kretschmer

Treuhänder

Aktiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019 2019

€ 2019

€ 2019

€ 2019

€ 2018

A. immaterielle Vermögensgegenstände

I. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten - 4.166

B. Kapitalanlagen

I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.503.077 127.782

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 59.495.000 59.495.000

3. Beteiligungen 107.699.588 92.813.526

4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.472.965 3.500.513

172.170.630 155.936.821

II. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 793.062.182 605.065.784

2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 468.230.485 439.328.837

3. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuldverschreibungen 910.739.742 932.148.575

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 441.572.950 443.189.343

b) übrige Ausleihungen 305.834 371.007

1.352.618.526 1.375.708.925

4. Einlagen bei Kreditinstituten 4.791.953 7.300.000

5. andere Kapitalanlagen 33.090.935 28.034.683

2.651.794.081 2.455.438.229

2.823.964.711 2.611.375.050

C. Forderungen

I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an Versicherungsnehmer 3.386.668 3.357.746

II. sonstige Forderungen 6.445.863 4.310.138

davon gegenüber Unternehmen, mit denen ein 9.832.531 7.667.884

Beteiligungsverhältnis besteht: 54.140 € (Vj. 56.012 €)

D. sonstige Vermögensgegenstände

I. Sachanlagen und Vorräte 369 369

II. laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 368.428 420.278

368.797 420.647

E. Rechnungsabgrenzungsposten

I. abgegrenzte Zinsen und Mieten 24.990.423 26.159.584

II. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 6.285.466 6.806.667

31.275.889 32.966.251

Summe der Aktiva 2.865.441.928 2.652.433.998

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LVM Krankenversicherungs-AG

275

Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter dem Posten B. II. der Passiva eingestellte Deckungsrückstellung unter Beachtung von

§ 156 Abs. 2 Nr. 1 des VAG berechnet worden ist.

Münster, 11. Februar 2020

Feldkamp

Verantwortlicher Aktuar

Passiva

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2019

2019

2019

2019

2018

A. Eigenkapital

I. eingefordertes Kapital

gezeichnetes Kapital 25.000.000 25.000.000

II. Kapitalrücklage 1.802.376 1.802.376

davon Orgafonds gemäß § 9 Abs. 2 Nr. 5 VAG: 2.376 € (Vj. 2.376 €)

III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage 2.500.000 2.503.626

2. andere Gewinnrücklagen 23.368.033 22.814.407

25.868.033 25.318.033

IV. Bilanzgewinn 8.700.000 3.200.000

61.370.409 55.320.409

B. versicherungstechnische Rückstellungen

I. Beitragsüberträge

Bruttobetrag 2.972.326 2.755.996

II. Deckungsrückstellung

Bruttobetrag 2.484.472.503 2.297.431.807

III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Bruttobetrag 46.937.990 42.085.309

IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattung

1. erfolgsabhängige

Bruttobetrag 226.126.374 215.657.718

2. erfolgsunabhängige

Bruttobetrag 2.180.474 1.769.882

228.306.848 217.427.600

V. sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

Bruttobetrag 111.292 27.500

2.762.800.959 2.559.728.212

C. andere Rückstellungen

I. Steuerrückstellungen 17.228.050 17.228.050

II. sonstige Rückstellungen 15.832.966 12.465.615

33.061.016 29.693.665

D. andere Verbindlichkeiten

I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen

Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmern 4.978.409 4.148.863

II. sonstige Verbindlichkeiten 2.951.467 3.213.114

davon aus Steuern: 266 € (Vj. 1.420 €) 7.929.876 7.361.977

davon gegenüber verbundenen Unternehmen: 1.882.244 € (Vj. 1.676.315 €)

E. Rechnungsabgrenzungsposten 279.668 329.735

Summe der Passiva 2.865.441.928 2.652.433.998

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LVM Krankenversicherungs-AG

276

Gewinn- und Verlustrechnung

1. Januar bis 31. Dezember 2019 2019

2019

2019

2018

I. versicherungstechnische Rechnung

1. verdiente Beiträge für eigene Rechnung

a) gebuchte Bruttobeiträge 361.198.677 352.783.510

b) abgegebene Rückversicherungsbeiträge 20.750 20.750

361.177.927 352.762.760

c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge -216.331 -143.021

360.961.596 352.619.739

2. Beiträge aus der Brutto-Rückstellung für Beitragsrückerstattung 35.456.072 12.666.413

3. Erträge aus Kapitalanlagen

a) Erträge aus Beteiligungen 5.137.252 4.754.562

b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 63.010.956 71.350.260

davon aus verbundenen Unternehmen: 1.677.285 € (Vj. 1.677.285 €)

c) Erträge aus Zuschreibungen 36.966.144 1.042.810

d) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 953.209 17.560.176

106.067.561 94.707.808

4. sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 1.720.770 1.505.378

5. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

a) Zahlungen für Versicherungsfälle

aa) Bruttobetrag 197.908.328 181.405.502

ab) Anteil der Rückversicherer 31.716 35.000

197.876.612 181.370.502

b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte

Versicherungsfälle

Bruttobetrag 4.852.681 2.171.776

202.729.293 183.542.278

6. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen

a) Deckungsrückstellung

Bruttobetrag 187.040.696 153.573.912

b) sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen 83.792 6.700

187.124.488 153.580.612

7. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige

Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung

a) erfolgsabhängige 61.634.417 29.654.679

b) erfolgsunabhängige 1.459.962 12

63.094.379 29.654.691

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LVM Krankenversicherungs-AG

277

2019

2019

2019

2018

8. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung

a) Abschlussaufwendungen 25.626.875 23.398.981

b) Verwaltungsaufwendungen 7.726.882 7.705.788

33.353.757 31.104.769

33.353.757 31.104.769

9. Aufwendungen für Kapitalanlagen

a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen,

Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 1.254.283 1.135.701

b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen 4.488.225 37.354.408

c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen 116.937 37.616

5.859.445 38.527.725

10. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 1.411.100 1.503.510

11. versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung 10.633.537 23.585.753

II. nichtversicherungstechnische Rechnung

1. sonstige Erträge 324.497 376.956

2. sonstige Aufwendungen 2.220.622 2.052.861

-1.896.125 -1.675.905

3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 8.737.412 21.909.848

4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 36.792 18.709.848

5. sonstige Steuern 620 -

37.412 18.709.848

6. Jahresüberschuss 8.700.000 3.200.000

7. Bilanzgewinn 8.700.000 3.200.000

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LVM Krankenversicherungs-AG

278

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches in Verbin-

dung mit der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen

aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vor-

jahr grundsätzlich unverändert beibehalten.

Die Angaben im Geschäftsbericht erfolgen in Euro. Vermögensgegenstände in aus-

ländischer Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro

umgerechnet (§ 256 a HGB).

Aktiva Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgte mit den Anschaf-

fungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen entsprechend der betriebsgewöhn-

lichen Nutzungsdauer.

Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und anderen

Kapitalanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten abzüglich Kapitalrückzahlungen bzw.

mit dem niedrigeren beizulegenden Wert unter Berücksichtigung von Abschreibungen

gemäß § 253 Abs. 3 HGB.

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche

Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpa-

piere des Umlauf- und des Anlagevermögens wurden grundsätzlich zu Anschaffungs-

kosten bzw. im Falle einer vorübergehenden oder dauerhaften Wertminderung mit dem

niedrigeren Börsen- oder Marktwert angesetzt. Die Gesellschaft hat im Jahresabschluss

unverändert zum Vorjahr von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gemäß § 341 b Abs. 2

HGB i. V. m. § 253 Abs. 1 und 3 HGB Investmentanteile sowie Inhaberschuldverschrei-

bungen wie Anlagevermögen zu bewerten. Bei Inhaberschuldverschreibungen des Anla-

gevermögens werden Differenzbeträge zwischen den Anschaffungskosten und dem

Rückzahlungsbetrag gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter Anwendung der Effektivzinsme-

thode amortisiert.

Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen

ein Beteiligungsverhältnis besteht, Nullkupon-Anleihen, Schuldscheinforderungen und

Darlehen sowie übrige Ausleihungen wurden gemäß § 341 b Abs. 1 HGB i. V. m. § 253

Abs. 3 HGB mit ihren Anschaffungskosten abzüglich Tilgungen angesetzt. Ausleihungen

an verbundene Unternehmen beinhalten u. a. Nachrangdarlehen gegenüber der AAB

mit einem Nennwert in Höhe von 4,0 Mio. €. Differenzbeträge zwischen den Anschaf-

fungskosten und dem Rückzahlungsbetrag werden gemäß § 341 c Abs. 3 HGB unter

Anwendung der Effektivzinsmethode amortisiert. Bei Endfälligkeit entsprechen die Bi-

lanzwerte den Nennwerten.

Namensschuldverschreibungen wurden gemäß § 341 c Abs. 1 HGB mit ihrem Nennwert

bewertet. Agio- und Disagiobeträge wurden durch aktive und passive Rechnungsab-

grenzung über die Laufzeit der Namensschuldverschreibungen verteilt.

Die unter den übrigen Ausleihungen ausgewiesenen Darlehen wurden dem Anlagever-

mögen zugeordnet und zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden

Wert angesetzt.

Anhang

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LVM Krankenversicherungs-AG

279

Einlagen bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert ausgewiesen. Bei Einlagen bei

Kreditinstituten in Fremdwährung wurden gegebenenfalls Währungsanpassungen vor-

genommen.

Das Wertaufholungsgebot nach § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB wurde beachtet.

Forderungen wurden zum Nennwert bewertet. Für die Forderungen aus dem selbst

abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an Versicherungsnehmer wurde für die unkünd-

bare Pflichtversicherung entsprechend den Zahlungsausfällen der Vergangenheit eine

Pauschalwertberichtigung ermittelt. Auf Forderungen aus Zusatzversicherungen und

sonstigen Versicherungen wurde eine entsprechende Pauschalwertberichtigung gebildet.

Die Pauschalwertberichtigungen wurden aktivisch abgesetzt.

Das Vorratsvermögen wurde mit dem Festwert gemäß § 240 Abs. 3 HGB bewertet.

Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand wurden mit den

Nominalbeträgen ausgewiesen.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Passiva Die Beitragsüberträge wurden aufgrund von Einzelberechnungen ermittelt. Bei der

Berechnung der nicht übertragungsfähigen Einnahmeteile, die von den Beitragsüberträ-

gen abgesetzt wurden, wurde das Schreiben des Bundesministers der Finanzen vom

30.4.1974 berücksichtigt.

Der Wertansatz der Brutto-Deckungsrückstellung wurde gemäß den versicherungsma-

thematischen Verfahren ermittelt, die in den technischen Berechnungsgrundlagen fest-

gelegt sind.

Zur Ermittlung der Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

wurde zunächst der Dreijahresdurchschnitt (2016 bis 2018) des Verhältnisses der im

Folgejahr für die Vorjahre abgerechneten Versicherungsfälle zu den jeweils bis zum

31.12. des Geschäftsjahres abgerechneten Versicherungsfällen des Geschäftsjahres

ermittelt. Mit diesem Ausgangswert - erhöht auf Grundlage von Erfahrungswerten

für jeweils noch zu erwartende Aufwendungen - wurden die bis zum 31.12.2019 für

das Geschäftsjahr 2019 abgerechneten Versicherungsfälle multipliziert, um die noch

zu erwartenden Ausgaben für noch nicht abgerechnete Versicherungsfälle zu erhal-

ten. Die Rückstellung für Regulierungsaufwendungen wurde in der steuerlich zulässigen

Höhe gebildet. Forderungen aus Regressen sowie Forderungen entsprechend dem Arz-

neimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) mit angemessener Pauschalwertberichtigung

wurden von der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle abgesetzt.

Die Stornorückstellung wurde in prozentualer Abhängigkeit von der negativen

Deckungsrückstellung gebildet.

Die Rückstellung zum Ausgleich erhöhter Risiken im Bestand durch Einführung der

neuen Zahnzusatztarife ZahnKomfort bzw. ZahnPremium wurde gemäß dem versiche-

rungsmathematischen Verfahren ermittelt, das in der technischen Berechnungsrundlage

festgelegt ist.

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LVM Krankenversicherungs-AG

280

Es wurden entsprechend den Regelungen des IDW RS HFA 18 (Bilanzierung von

Beteiligungen an Personenhandelsgesellschaften) die Liquiditätsrückflüsse der Beteili-

gungsunternehmen in Höhe von 2,7 Mio. € (Vj. 2,2 Mio. €) und der unter den anderen

Kapitalanlagen ausgewiesenen Beteiligungen an Private Equity Gesellschaften in Höhe

von 5,6 Mio. € (Vj. 2,8 Mio. €) unter den sonstigen Rückstellungen passiviert, da noch

keine endgültigen Jahresabschlüsse zur Aufteilung von Kapitalrückzahlungen und Erträ-

gen vorlagen.

Die sonstigen Rückstellungen wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer

Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 HGB angesetzt. Alle

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer

Restlaufzeit entsprechenden von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durch-

schnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB).

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde zum Nennwert angesetzt.

Zeitwertangaben Die Offenlegung von Zeitwerten der Kapitalanlagen erfolgte entsprechend den Vor-

schriften § 54 ff. RechVersV.

Die Ermittlung der Zeitwerte der Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen

und der anderen Kapitalanlagen erfolgte, soweit kein Börsenkurs vorlag, anhand eines

vereinfachten Ertragswertverfahrens oder mit dem Net Asset Value, gegebenenfalls

unter Berücksichtigung passivierter Liquiditätsrückflüsse. Für Beteiligungen von unter-

geordneter Bedeutung wurde der Buchwert angesetzt.

Für Anteile oder Aktien an Investmentvermögen wurde als Zeitwert grundsätzlich der

Börsen- bzw. Marktwert zugrunde gelegt. Die Zeitwerte von Inhaberschuldverschreibun-

gen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wurden grundsätzlich aus dem Börsen-

oder Marktpreis abgeleitet.

Bei nicht börsennotierten Kapitalanlagen mit fester Laufzeit (Ausleihungen an verbunde-

ne Unternehmen, Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis

besteht, Namensschuldverschreibungen und Schuldscheinforderungen) erfolgte die Zeit-

wertermittlung durch Abzinsung der zukünftigen Einzahlungsüberschüsse unter Berück-

sichtigung risikoadäquater Renditekurven.

Der Zeitwert der Einlagen bei Kreditinstituten entspricht unter Berücksichtigung der

Fremdwährungsumrechnung dem Buchwert.

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281

Gemäß § 341 b Abs. 2 Satz 1 HGB wurden Investmentanteile mit Buchwerten in Höhe von 741.897 Tsd. € und Inhaberschuldverschreibungen mit Buchwerten in Höhe von 466.178 Tsd. € dem Anlagevermögen zugeordnet.

In den ausgewiesenen Abschreibungen sind Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB von 1.137 Tsd. € enthalten.

Außerplanmäßige Abschreibungen wurden nicht vorgenommen, sofern die Wertminderungen nur von vorübergehender Dauer sind. Dies betrifft zu den Finanzanlagen gehörende Namensschuldverschreibungen mit einem Buchwert von 5.000 Tsd. € und einem Marktwert von 4.817 Tsd. €. LVM-Kranken beabsichtigt, diese Papiere bis zur Endfälligkeit zu halten und hat auf eine Abschreibung verzichtet. Bonitätsbedingte Abschreibungen waren nicht erforderlich.

Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A, B I bis II im Geschäftsjahr 2019 Bilanzwerte

Vorjahr Tsd. €

Zugänge

Tsd. €

Abgänge

Tsd. €

Zu-

schreibungen Tsd. €

Ab-

schreibungen Tsd. €

Bilanzwerte

Geschäftsjahr Tsd. €

Zeitwerte

Tsd. €

A. immaterielle

Vermögensgegenstände

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und

ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4 - - - 4 -

B. I. Kapitalanlagen in verbundenen

Unternehmen und Beteiligungen

1. Anteile an verbundenen

Unternehmen 128 1.437 120 58 - 1.503 1.503

2. Ausleihungen an verbundene

Unternehmen 59.495 - - - - 59.495 64.406

3. Beteiligungen 92.814 23.357 7.574 182 1.079 107.700 130.912

4. Ausleihungen an Unternehmen

mit denen ein Beteiligungs- verhältnis besteht 3.501 - 28 - - 3.473 3.889

5. Summe B.I. 155.938 24.794 7.722 240 1.079 172.171 200.710

B. II. sonstige Kapitalanlagen

1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und

andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 605.065 164.776 9.969 36.541 3.351 793.061 821.179

2. Inhaberschuldverschreibungen

und andere festverzinsliche Wertpapiere 439.329 29.203 302 - - 468.230 564.147

3. sonstige Ausleihungen

a) Namensschuld-

verschreibungen 932.149 3.091 24.500 - - 910.740 1.139.944

b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 443.189 28.667 30.283 - - 441.573 529.155

c) übrige Ausleihungen 371 84 149 - - 306 307

4. Einlagen bei Kreditinstituten 7.300 379.567 382.075 - - 4.792 4.792

5. andere Kapitalanlagen 28.034 6.412 1.482 185 58 33.091 38.371

6. Summe B.II. 2.455.437 611.800 448.760 36.726 3.409 2.651.793 3.097.895

insgesamt 2.611.379 636.594 456.482 36.966 4.492 2.823.964 3.298.605

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282

1 Tägliche Rückgabe möglicherweise eingeschränkt

Buchwert

Tsd. €

Marktwert

Tsd. €

stille Reserven/

stille Lasten Tsd. €

Ausschüttung

Geschäftsjahr Tsd. €

B. II. Investmentvermögen größer 10 %

Anlageziel des Fonds

Absolute Return 4.746 4.746 - -

Immobilien1 17.436 17.436 - -

Misch 725.681 753.760 28.079 10.655

insgesamt 747.863 775.942 28.079 10.655

2019

2018

E. II. Rechnungsabgrenzungsposten 6.285.466 6.806.667

davon Agio aus Namensschuldverschreibungen 6.175.556 6.718.434

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283

1 Im Geschäftsjahr 2005 wurde die gesetzliche Rücklage um 3.626 € überdotiert. Im laufenden Geschäftsjahr wurde eine Korrektur dieses Sachverhalts durch Umbuchung in die anderen Gewinnrücklagen vorgenommen.

2 Davon Zuführung zur poolrelevanten RfB aus der PPV (ab 2012 zur Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung): 4.802.585,39 €. Die gesamte

poolrelevante RfB aus der PPV beträgt zum Bilanzstichtag 8.948.736,91 €.

2019

2018

C. II. sonstige Rückstellungen 15.832.966 12.465.615

davon für:

Provisionen und sonstige Bezüge 6.922.714 6.753.202

Liquiditätsrückflüsse der Beteiligungsunternehmen 8.259.457 5.019.664

Kosten des Jahresabschlusses 283.700 321.400

E. Rechnungsabgrenzungsposten 279.668 329.735

davon Disagio aus Namensschuldverschreibungen 279.668 329.735

Erläuterungen zur Jahresbilanz Passiva

2019

2018

A. I. eingefordertes Kapital

Das zu 100 % eingezahlte, gezeichnete Kapital beträgt 25.000.000 € und ist eingeteilt in 25.000.000

auf den Namen lautende Stückaktien von je 1 €. 25.000.000 25.000.000

A. II. Kapitalrücklagen

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 1.802.376 1.802.376

Zuführung - -

Stand am Ende des Geschäftsjahres 1.802.376 1.802.376

A. III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 2.503.626 2.503.626

Umbuchung innerhalb der Gewinnrücklagen1 -3.626 -

Stand am Ende des Geschäftsjahres 2.500.000 2.503.626

2. andere Gewinnrücklagen

Stand am Anfang des Geschäftsjahres 22.814.407 21.464.407

Einstellung aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres 550.000 1.350.000

Umbuchung innerhalb der Gewinnrücklagen1 3.626 -

Stand am Ende des Geschäftsjahres 23.368.033 22.814.407

Zerlegung der Rückstellung für Beitragsrückerstattung und Betrag gemäß §150 VAG Rückstellung für

erfolgsabhängige

Rückstellung für

erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung

Beitrags-

rückerstattung €

Betrag gemäß

§ 150 Abs. 4 VAG €

Bilanzwerte Vorjahr 215.657.718 1.769.882

Entnahme zur Verrechnung 34.406.702 1.049.370

davon Verrechnung mit Alterungsrückstellungen 34.023.474 1.049.370

davon Verrechnung mit lfd. Beiträgen 383.228 -

Entnahme zur Barausschüttung 16.759.059 -

Zuführung2 61.634.417 1.459.962

Bilanzwerte Geschäftsjahr 226.126.374 2.180.474

gesamter Betrag des Geschäftsjahres gemäß §150 VAG: 17.420.057,61 €

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284

2 Jede Person, die in mindestens einer der Gruppen erfasst wurde, ist hier einmal gezählt.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

A: gebuchte Bruttobeiträge B: Anzahl der Personen

A. gebuchte Bruttobeiträge des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts

(betreffen ausschließlich Einzelversicherungen) B. Anzahl der versicherten natürlichen Personen nach Versicherungsarten

Geschäftsjahr €

Vorjahr €

Geschäftsjahr

Vorjahr

Verträge gegen laufenden Beitrag

Krankheitskosten-Vollversicherung1 240.757.146 240.740.310 75.341 74.790

Kranken-Tagegeldversicherung 13.119.909 13.147.443 57.309 55.136

Krankenhaus-Tagegeldversicherung 4.837.885 5.169.810 110.735 108.706

Krankheitskosten-Teilversicherung 57.517.590 55.268.649 225.009 213.424

Pflegepflichtversicherung 23.403.891 18.263.039 79.653 79.267

ergänzende Pflegezusatzversicherung 7.925.051 7.334.993 27.564 26.193

geförderte Pflegevorsorgeversicherung 6.234.582 5.949.051 19.215 18.463

gesamt2 353.796.054 345.873.295 385.229 371.506

davon gesetzlicher Zuschlag 14.168.583 14.621.416

1davon Anzahl der Personen im

- im Standardtarif 92 92

- im Basistarif 126 120

- im Notlagentarif 722 811

Verträge gegen Einmalbeitrag

Auslandsreise-Krankenversicherung 7.402.623 6.910.215 671.253 646.778

insgesamt 361.198.677 352.783.510

2019

2018

I. 4. sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 1.720.770 1.505.378

davon: erhaltene Übertragungswerte 1.447.697 1.228.451

I. 10. sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 1.411.100 1.503.510

davon: fällige und gezahlte Übertragungswerte 910.388 670.367

II. 1. sonstige Erträge 324.497 376.956

davon: Erträge aus der Währungsumrechnung - 3.110

II. 2. sonstige Aufwendungen 2.220.622 2.052.861

davon: Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus der Aufzinsung 2.809 12.182

davon: Aufwendungen aus der Währungsumrechnung 2.228 -

II. 4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten ausschließlich das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit

Nettoergebnis aus Kapitalanlagen

Erträge aus Kapitalanlagen 106.067.561 94.707.808

Aufwendungen für Kapitalanlagen 5.859.445 38.527.725

Nettoergebnis 100.208.116 56.180.083

Abwicklungsergebnis

aus der Rückstellung Vorjahre für Versicherungsfälle ohne Schadenregulierungskosten -1.512.791 -1.073.141

Rückversicherungssaldo

zulasten (-) zugunsten (+) der Rückversicherer -10.966 -14.250

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285

Auf die Angabe der Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder (und ihrer Hinterbliebenen)

und der dafür gebildeten Rückstellungen für Altersversorgung wurde gemäß § 286

Abs. 4 HGB verzichtet. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Ge-

schäftsjahr betrugen 108.399 € (ohne gesetzliche Umsatzsteuer). Die Mitglieder des

Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf Seite 251 genannt.

Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter.

Angaben zum Honorar der Abschlussprüfer

Die Angabe der Honorare für die Abschlussprüfer erfolgt im Konzernabschluss.

Honorare für den Abschlussprüfer sind weit überwiegend für Prüfungen des Jahresab-

schlusses und der Solvabilitätsübersicht angefallen.

Sitz und Konzernzugehörigkeit

LVM-Kranken mit Sitz in Münster ist im Handelsregister beim Amtsgericht Münster,

Abt. B Nr. 1809, eingetragen.

Das Bestehen einer Beteiligung gemäß § 20 Abs. 4 AktG ist LVM-Kranken mitgeteilt

worden. LVM-Kranken wird in den Konzernabschluss des LVM a. G., Münster, einbezogen.

Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Mit den verbundenen Unternehmen besteht zum Teil Personalunion im Aufsichtsrat

und im Vorstand.

Sonstige Angaben

Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter,

Personalaufwendungen

2019

Tsd. €

2018

Tsd. €

1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des

§ 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft 12.231 10.754

2. sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB 2.960 2.720

3. Löhne und Gehälter - -

4. Aufwendungen für Altersversorgung - -

5. Aufwendungen insgesamt 15.191 13.474

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286

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Private Krankenversicherer sind zur Mitgliedschaft an einem Sicherungsfonds verpflich-

tet. Der Sicherungsfonds erhebt nach der Übernahme der Versicherungsverträge zur

Erfüllung seiner Aufgaben Sonderbeiträge bis zur Höhe von maximal 2 ‰ der versiche-

rungstechnischen Netto-Rückstellungen. Demnach ergibt sich eine mögliche maximale

Zahlungsverpflichtung von 5,5 Mio. €. Es gibt nach derzeitigen Erkenntnissen keine

Anzeichen für eine Inanspruchnahme.

Im Rahmen von zukünftigen Kapitalanlageinvestitionen bestehen sonstige finanzielle

Verpflichtungen aus Kapitalanlagen (vertragliche oder zugesagte Nachzahlungsver-

pflichtungen für Beteiligungsgesellschaften) in Höhe von 114,3 Mio. €. Die Zahlungen

erfolgen aufgrund der getroffenen vertraglichen Vereinbarung innerhalb der nächsten

Jahre.

Latente Steuern

Die passiven latenten Steuern auf den passiven steuerlichen Ausgleichsposten betref-

fend Investmentfonds wurden mit aktiven latenten Steuern auf Investmentanteile ver-

rechnet. Bei der Gesellschaft verbleibt ein Überhang an aktiven latenten Steuern, der

unter Verzicht auf das Ansatzwahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert wird.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit einem Steuersatz von 31,925 %.

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeu-

tung nicht ergeben. Seit dem 31.12.2019 sind bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses

keine Entwicklungen erkannt worden, welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

des Unternehmens wesentlich beeinträchtigen könnten.

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LVM Krankenversicherungs-AG

287

Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, den zum 31. Dezember 2019 ausge-

wiesenen Bilanzgewinn von 8.700.000 € aufzuteilen. Demnach sollen 6.050.000 € den

anderen Gewinnrücklägen zugeführt werden und 2.650.000 € sind als Dividende zu

verwenden.

Münster, 16. März 2020

LVM Krankenversicherungs-AG

Der Vorstand

Dr. Kleuker Bochnia Gressel

Grothues Loskant Dr. Wilmink

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LVM Krankenversicherungs-AG

288

An die LVM Krankenversicherungs-AG, Münster

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LVM Krankenversicherungs-AG, Münster, – beste-

hend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für

das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, ein-

schließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LVM Krankenversicherungs-AG für das

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deut-

schen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vorschriften

und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buch-

führung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-

und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für

das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage

der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang

mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und

stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendun-

gen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt

hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstim-

mung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgen-

den „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festge-

stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Ver-

antwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lagebe-

richts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem

Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den

deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere

sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen

erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Art. 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir

keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art. 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend

und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss

und zum Lagebericht zu dienen.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem

pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachver-

halte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem

und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein ge-

sondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Bewertung der Deckungsrückstellung

Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze verweisen

wir auf die Erläuterungen im Anhang der LVM Krankenversicherungs-AG im Abschnitt

„Bilanzierungs- Bewertungsmethoden“, Risikoangaben sind im Lagebericht im Abschnitt

„Chancen- und Risikobericht“ enthalten.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Die Gesellschaft weist in ihrem Jahresabschluss eine Deckungsrückstellung in Höhe von

TEUR 2.484.473 aus (rd. 87 % der Bilanzsumme).

Die Bilanz-Deckungsrückstellung ergibt sich grundsätzlich als Summe der einzelvertrag-

lich ermittelten Alterungsrückstellungen. Die Alterungsrückstellungen der einzelnen

Versicherungen werden tarifabhängig aus einer Vielzahl von maschinellen und manuel-

len Berechnungsschritten ermittelt.

Die Deckungsrückstellung setzt sich zusammen aus der tariflichen Alterungsrückstellung,

den angesammelten Mitteln aus der Direktgutschrift gemäß § 150 VAG, der Rückstellung

für den gesetzlichen Zuschlag gemäß § 149 VAG.

Dabei sind neben den handelsrechtlichen auch aufsichtsrechtliche Vorschriften zu be-

achten. Insbesondere sind der Berechnung der Alterungsrückstellungen zwingend die-

selben Annahmen zugrunde zu legen, die auch bei der Prämienberechnung verwendet

wurden. Die Höhe der Alterungsrückstellungen wird dabei wesentlich durch die Annah-

men zu den rechnungsmäßigen Kopfschäden (durchschnittliche Schadenleistungen pro

Person pro Jahr) sowie den Annahmen zu Zins, Storno und Sterblichkeit bestimmt. Bei

den rechnungsmäßigen Kopfschäden ist insbesondere die Veränderung mit wachsendem

Alter der versicherten Person zu berücksichtigen. Änderungen von Annahmen im Rah-

men von Beitragsanpassungen dürfen grundsätzlich erst nach Zustimmung durch den

unabhängigen Treuhänder umgesetzt werden.

Das Risiko für den Abschluss besteht darin, dass aufgrund der hohen Komplexität bei der

Berechnung die Alterungsrückstellungen nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe

gebildet werden.

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290

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Bei der Prüfung der Deckungsrückstellung haben wir als Teil des Prüfungsteams eigene

Aktuare eingesetzt und folgende wesentlichen Prüfungshandlungen durchgeführt:

Wir haben uns davon überzeugt, dass die Versicherungsverträge in den Bestandsfüh-

rungssystemen vollständig in die Deckungsrückstellung eingeflossen sind. Hierbei

stützen wir uns auf die von der Gesellschaft eingerichteten Kontrollen. Durch Funk-

tionstests haben wir festgestellt, dass die Kontrollen von ihrer Funktionsweise geeig-

net sind und durchgeführt werden. Dabei haben wir im Rahmen von Abstimmungen

geprüft, ob die Werte aus dem Bestandsführungssystem vollständig verarbeitet und

im Hauptbuch erfasst wurden. Besonderen Fokus legen wir dabei auf Kontrollen, die

sicherstellen, dass neue Tarife richtig erfasst werden bzw. Annahmeänderungen rich-

tig in den Systemen umgesetzt werden.

Um festzustellen, dass die einzelvertraglichen tariflichen Alterungsrückstellungen

entsprechend den Festlegungen der sogenannten Technischen Berechnungsgrundla-

gen vorgenommen wurden, haben wir für einen bewusst ausgewählten Teilbestand

die Alterungsrückstellungen mit eigenen EDV-Programmen berechnet und die Er-

gebnisse mit den von der Gesellschaft ermittelten Werten verglichen. In diesem Zu-

sammenhang stimmten wir ebenfalls die zur Ermittlung der Alterungsrückstellungen

verwendeten Annahmen (Rechnungszins, rechnungsmäßige Kopfschäden, Sterbe-

und Stornotafeln) mit denen der Prämienkalkulation ab.

Im Rahmen unserer Prüfungshandlungen zu den im Geschäftsjahr durchgeführten

Beitragsanpassungen überzeugen wir uns davon, dass der unabhängige Treuhänder

den vorgenommenen Änderungen zugestimmt hat. Im Falle von Änderungen des

Rechnungszinses würdigen wir, dass der verwendete Rechnungszins im Einklang mit

der Ermittlung des Aktuariellen Unternehmenszinses (AUZ) steht. Zur Sicherstellung

der korrekten Umsetzung der vom unabhängigen Treuhänder genehmigten Bei-

tragsanpassung rechnen wir für Einzelfälle die korrekte Anwendung der neuen

Rechnungsgrundlagen nach. Darüber hinaus haben wir die Ermittlung der Limitie-

rungsmittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen nachvollzogen.

Für jeden Tarif ermitteln wir die durchschnittliche Alterungsrückstellung auf Teilbe-

standsebene und analysieren die Veränderungen zu den Vorjahren.

Wir separieren aus der Gesamtveränderung der Deckungsrückstellung bekannte

Effekte wie Limitierungsmittel aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattungen,

Direktgutschriften, rechnungsmäßige Zinsen und Zillmerbeträge und analysieren die

restliche Veränderung (sogenannte „bereinigte Veränderung“) im Zeitablauf.

Ausgehend von der Nettoverzinsung haben wir die Ermittlung der Direktgutschrift

nach § 150 Abs. 1 und 2 VAG nachvollzogen und die entsprechende Zuschreibung

zur Deckungsrückstellung abgestimmt.

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291

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die verwendeten Methoden zur Bewertung der Deckungsrückstellung sind sachgerecht

und stehen im Einklang mit den handels- und aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die

Festlegungen in den Technischen Berechnungsgrundlagen wurden angemessen hergelei-

tet.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen

verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die

sonstigen Informationen umfassen nicht die Jahresabschlüsse, den Konzernabschluss

und die inhaltlich geprüften Lageberichts- und Konzernlageberichtsangaben sowie

unsere dazugehörigen Bestätigungsvermerke.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht

auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungs-

urteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen

Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften

Lageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen

oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den

Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses,

der den deutschen, für Versicherungsunternehmen geltenden handelsrechtlichen Vor-

schriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss

unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragsla-

ge der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für

die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen

ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung

eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder

unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verant-

wortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu

beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang

mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig, anzugeben. Darüber

hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsat-

zes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tat-

sächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

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Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lagebe-

richts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie

in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deut-

schen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen

Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich

für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben,

um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden

deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete

Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes-

ses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und

des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresab-

schluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – fal-

schen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der

Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresab-

schluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den

deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünf-

tigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der

unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass

eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßi-

ger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets

aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren

und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte,

dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lage-

berichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

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Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kriti-

sche Grundhaltung. Darüber hinaus:

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder un-

beabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, pla-

nen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie er-

langen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für

unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen

nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstö-

ße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten,

irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten

können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses rele-

vanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten

Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den

gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsur-

teil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewand-

ten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen

Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Anga-

ben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen

Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unter-

nehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob ei-

ne wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten

besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung

der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen,

dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungs-

vermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht

aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweili-

ges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der

Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungs-

nachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen,

dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresab-

schlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde lie-

genden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter

Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tat-

sächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-

lage der Gesellschaft vermittelt,

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Geset-

zesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestell-

ten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender ge-

eigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsori-

entierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen

Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten

Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunfts-

orientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht

ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse we-

sentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den ge-

planten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststel-

lungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während

unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab,

dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern

mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise

angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die

hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verant-

wortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresab-

schlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die

besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im

Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die

öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

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Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden in der Aufsichtsratssitzung vom 25. April 2019 als Abschlussprüfer gewählt.

Wir wurden am 13. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbro-

chen seit dem Geschäftsjahr 1981 als Abschlussprüfer der LVM Krankenversicherungs-

AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit

dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Art. 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht)

in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Christoph Hellwig.

Hannover, den 20. März 2020

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellwig Reinhardt

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands entsprechend den ihm nach

Gesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben überwacht und sich während des gesamten

Jahres 2019 fortlaufend von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.

Durch regelmäßige Berichte und in 4 Sitzungen wurde er eingehend mündlich und

schriftlich gemäß § 90 AktG über die allgemeine Geschäftsentwicklung sowie über

grundlegende Fragen der Geschäftsführung unterrichtet.

Die vom Vorstand beabsichtigte Geschäftspolitik sowie die Lage und Entwicklung der

Gesellschaft wurden ausführlich besprochen. Geschäfte und Maßnahmen des Vorstands,

die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, sind in den Sitzungen vor der Be-

schlussfassung vom Vorstand eingehend erläutert worden.

Aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse hat der Verantwortliche Aktuar eine uneinge-

schränkte versicherungsmathematische Bestätigung gemäß § 156 Absatz 2 Nummer 2

Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) abgegeben. Gegen die versicherungsmathematische

Bestätigung des Verantwortlichen Aktuars erheben wir keine Einwendungen.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäfts-

jahr 2019 sind von der zum Abschlussprüfer bestellten KPMG AG, Wirtschaftsprüfungs-

gesellschaft, Hannover, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat den uneingeschränkten

Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht lagen dem Aufsichtsrat unverzüglich nach der

Aufstellung vor. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht erörtert

und geprüft. Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Ebenso wurde der Bericht des

Abschlussprüfers allen Mitgliedern des Aufsichtsrats fristgerecht vorgelegt. Der Ab-

schlussprüfer hat den Prüfungsbericht und das Prüfungsergebnis dem Aufsichtsrat in

der bilanzfeststellenden Sitzung zusätzlich mündlich erläutert und Fragen des Aufsichts-

rats beantwortet. Der Aufsichtsrat nahm den Bericht und die Erläuterungen zustimmend

zur Kenntnis.

Bericht des Aufsichtsrats

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Der Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde ebenfalls von

der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, geprüft; folgender uneinge-

schränkter Bestätigungsvermerk wurde erteilt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft

nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind.“

Der Aufsichtsrat stimmt dem Bericht zu.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht, den Vorschlag des Vor-

stands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Bericht über die Beziehungen zu

verbundenen Unternehmen geprüft. Er billigt den Jahresabschluss, der damit gemäß

§ 172 AktG HGB festgestellt ist und schließt sich dem Vorschlag für die Ergebnisverwen-

dung an. Mit dem Lagebericht des Vorstands ist der Aufsichtsrat einverstanden.

Münster, im April 2020

Der Aufsichtsrat

Uhlenberg Vorsitzender

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