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Schulzeitung – Dezember 2013 – Ausgabe 9 Primarschule Lienz Schulhaus Wingert – 9424 Lienz – www.schule-lienz.ch – Telefon 071 766 1553 Liebe Eltern und Freunde der Primarschule Lienz Wir freuen uns, Ihnen die neue Ausgabe der Schulzeitschrift vorlegen zu dürfen, und laden Sie ein, sich einen Moment zurück zu lehnen und die verschiedenen Mitteilungen und Beiträge zu lesen, welche ganz im Zeichen der Adventszeit stehen. Für diese ganz besondere Zeit des Jahres wünschen wir Ihnen viel Ruhe, Musse und Geborgenheit. Denn auch wenn es im unvermeidlichen Stress zum Jahresende manchmal ganz vergessen geht, so ist das doch der Moment, der uns daran erinnern soll, dass die Weihnachtsbotschaft so aktuell ist wie je. Besonders schön ausgedrückt finden Sie diese Botschaft im Gedicht «Wann fängt Weihnachten an?» auf Seite 8. Mit den besten Wünschen für eine schöne Weihnachtszeit und ein erfüllendes neues Jahr grüsse ich Sie freundlich, Ursula Bardorf, Schulleiterin Index 02: In eigener Sache 03: Räbeliechtliumzug 04: Samichlaus 05: Adventsritual 06: Adventsfenster 07: Schüleraufsatz 08: Gedicht - Wann fängt Weihnachten an? 09: Übertritt in die Oberstufe 10: Rorate Gottesdienste 12: Weihnachtsspiel 15: Umbau im Wingert Wussten Sie schon? Unser Hauswart, Hansedi Obrist, ist gelernter Möbelschreiner und hat diese schöne Weihnachtskrippe selber hergestellt. Jetzt schmückt sie das Foyer unseres Schulhauses. Kommen Sie doch vorbei und sehen Sie selbst.

Schulzeitung Dezember 2013 Ausgabe 9 Primarschule … · Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt, wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt, wenn der Habewas mit

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Schulzeitung – Dezember 2013 – Ausgabe 9

Primarschule LienzSchulhaus Wingert – 9424 Lienz – www.schule-lienz.ch – Telefon 071 766 1553

Liebe Eltern und Freunde der Primarschule Lienz

Wir freuen uns, Ihnen die neue Ausgabe der Schulzeitschrift vorlegen zu dürfen, und laden Sie ein, sich einen Moment zurück zu lehnen und die verschiedenen Mitteilungen und Beiträge zu lesen, welche ganz im Zeichen der Adventszeit stehen.

Für diese ganz besondere Zeit des Jahres wünschen wir Ihnen viel Ruhe, Musse und Geborgenheit. Denn auch wenn es im unvermeidlichen Stress zum Jahresende manchmal ganz vergessen geht, so ist das doch der Moment, der uns daran erinnern soll, dass die Weihnachtsbotschaft so aktuell ist wie je. Besonders schön ausgedrückt finden Sie diese Botschaft im Gedicht «Wann fängt Weihnachten an?» auf Seite 8.

Mit den besten Wünschen für eine schöne Weihnachtszeit und ein erfüllendes neues Jahr grüsse ich Sie freundlich,

Ursula Bardorf, Schulleiterin

Index

02: In eigener Sache 03: Räbeliechtliumzug04: Samichlaus05: Adventsritual06: Adventsfenster07: Schüleraufsatz08: Gedicht - Wann fängt

Weihnachten an?09: Übertritt in die

Oberstufe10: Rorate Gottesdienste12: Weihnachtsspiel15: Umbau im Wingert

Wussten Sie schon?Unser Hauswart, Hansedi Obrist, ist gelernter Möbelschreiner und hat diese schöne Weihnachtskrippe selber hergestellt. Jetzt schmückt sie das Foyer unseres Schulhauses. Kommen Sie doch vorbei und sehen Sie selbst.

In eigener Sache - Wechsel in der Schulleitung

(sa) Nach zwei Jahren an der Primarschule Lienz hat unsere Schulleiterin Susanne Bösch eine neue berufliche Herausfor-derung als Schulleiterin in Nesslau, ihrer Wohngemeinde, angenommen. Wir haben Susanne als sehr kompetente und aufgestellte Führungspersönlichkeit geschätzt, die ihre Sache organisatorisch im Griff hatte und sehr gut mit uns allen kommunizierte. Seit November 2013 ist Ursula Bardorf unsere neue Schulleiterin. Wir heissen sie herzlich willkommen und sind zuversichtlich, dass sie unser Team im gleichen Sinn und Geist weiterführen wird.

Das Wingert Team mit Franziska Stieger, Susanne Bösch, Corin Koch, Martina Ziegler, Nadja Eberle und Hansedi Obrist

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Ursula Bardorf ist am Donnerstagvormittag von 8h bis 12h im Schulleitungszimmer für Sie da. Sie können auch das E-Mail [email protected] oder das Telefon 078 739 7741 zur Kontaktaufnahme nutzen

Väter und Mütter schnitzen Räben für ihre Kinder

(ck) „Zum Glück han i mis Räbeliechtli, zum Glück han i min eigene Schii“ ertönte es am Mittwochabend, 6. November lautstark durchs Dorf. Munter zog die altersdurchmischte Klasse vom 1. Kindergarten bis zur 2. Klasse durchs Dorf. Unterstützt wurde sie von einigen älteren Kindern und Zuschauern an der Strasse. „Lueg misRäbeliechtli a, min Papi häts gmacht“, singen die Kinder, denn dieses Jahr waren am Vorabend die Väter und auch eine Mutter in der Schule und schnitzten in einer gemütlichen und fleissigen Runde die Räben für ihre Kinder. Darauf waren Sterne, Namen und sogar Traktoren zu sehen. Einen herzlichen Dank an alle, die geschnitzt haben, und natürlich an alle Kinder, die ihr Räbeliechtli vorsichtig und stolz durchs Dorf getragen haben. Punsch und Wienerli haben sich auf jeden Fall alle verdient, und der Abend wurde damit gemütlich abgerundet.

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Der Rheintaler berichtete über den Lienzer Räbeliechtliumzug

Der traditionelle Räbeliechtliumzug gewinnt jedes Jahr mehr Aufmerksamkeit. Die Dorfbevölkerung freut sich über den warmen Schein der Lichter und begrüsst die Kinder entlang ihres Weges

Ein heisser Punsch mit ‘Pürli’ und Wienerli tut gut nach dem langen Weg durch das Dorf

Der Samichlaus im Wald

(fs) Wie jeden zweiten Donnerstag gingen die Kinder der Sternschnuppe auch am 5. Dezember gemeinsam in den Wald. Silvana und Lydia waren gerade dabei, ein Feuer zu machen, da hörte man plötzlich eine leise Glocke von weit her. Wenig später sah man eine rote Mütze hinter den Bäumen hervor schauen. Sofort war die Arbeit im Wald vergessen, denn die Kinderschar rannte dem Samichlaus entgegen. Der Samichlaushatte nicht nur seinen Gehilfen Schmutzli dabei, sondern auch noch ein grosses goldenes Buch. Er wusste über jedes einzelne Kind etwas zu erzählen. Begeistert waren der Samichlaus und sein Gehilfe Schmutzli vom tollen Samichlausspruch, welchen die Kinder in der Woche zuvor gelernt hatten (siehe Spalte links).

Der grosse Sack, den der Samichlaus mitgebracht hatte, war ganz alleine für die Sternschnuppe gedacht. Da der arme Esel krank war, mussten die Lehrerinnen den vollen Sack bis ins Schulhaus zurück tragen. Die Nüsse und Mandarinen schmeckten auch am nächsten Tag zum Znüni sehr gut.

«Fi fa fo, dä Samichlaus isch do.Zeig ä mol die schöne Sachewod im Wald häsch köne mache.Nüss und Schoggi hani gernMandarinli und au Zimmetstern.Gfolget hani zwor nöd immeraber Samischlaus bitte gimmertrotzdem vo dä guete Sacheund dän gsehsch mi glücklich lache.»

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Im goldenen Buch stehen all die Dinge, die Samichlaus und Schmutzli bei den Kindern loben dürfen und auch das Eine oder Andere, das es zu bessern gilt

Aus dem sicheren Unterschlupf beim Waldraumlauschen die Kinder aufmerksam den Worten vom Chlaus und freuen sich über die traditio-nellen Geschenke

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Adventsritual

(ub) Es ist eindrücklich, dem Adventsritual der Primarschule Lienz beizuwohnen. 35 Kinder aus acht Jahrgängen, von den kleinsten aus dem Kindergarten bis zu den grössten in der 6. Klasse, sitzen in einem grossen Doppelkreis beisammen, die Grossen aussen, die Kleinen innen. Sie singen sorgsam eingeübte Weihnachtslieder und lauschen einer Weihnachtsgeschichte. Alle sind konzentriert, niemand stört, keines redet drein. Die vier Lehrerinnen verstehen es, die Aufmerksamkeit aller Kinder zu fesseln und erzählen mit viel Einfühlungsvermögen eine Geschichte, bei der der richtige Weihnachtsmann und ein ‘gemieteter’ Samichlaus für einige Verwechslungskomik aber auch für unverhofft erfüllte Wünsche und berührende Momente sorgen.

Was so harmonisch und leicht aussieht, ist der sorgfältigen und gut fundierten Erziehungsarbeit der Lehrerinnen zu verdanken. Und bestimmt hilft auch der glückliche Umstand, dass wir in der Lienz, wo wenige Kinder den gleichen Jahrgang haben, ganz natürlich lernen, aufeinander einzugehen, Unterschiede zu akzeptieren und miteinander achtsam umzugehen. Rituale helfen, diese Fähigkeit zu üben.

Angefangen beim gemeinsamen Frühstück in der Familie bis hin zu gesellschaftlichen Anlässen wie Geburtstag, Hochzeit oder eben einer Weihnachtsfeier, geben Rituale unserem Leben Struktur und zeigen uns, dass wir Teil einer Gemeinschaft sind, welche uns trägt und in der wir unsere ganz besondere persönliche Rolle haben.

Der Ablauf des Jahres wird strukturiert durch die verschie-denen Rituale, welche passend zur Jahreszeit mit den Kindern begangen werden und ihnen helfen, ihre Rolle zu finden.

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Jedes Mal ein anderes Kind darf die Kerzen in der Adventslaterne anzünden

Singen, musizieren, Geschichten hören – all das ist Teil des Adventsrituals

Ein Adventsfenster erleuchtet die kalte Nacht

(ub) Dieses Jahr waren es die Schüler der 3. bis 6. Klasse, welche das Adventsfenster unter Anleitung von Nadja Eberle, Martina Ziegler und Renate Göldi gestaltet haben.

Eigentlich ist es ganz einfach: Eine weisse Papiertüte, die nach eigenen Ideen verziert wird, erhält eine LED-Kerze, die das Bild von innen beleuchtet. Alle Arbeiten werden auf zwei Ebenen ausgestellt und schon leuchtet das Adventsfenster mit seinemwarmem Schein in die kalte Nacht hinaus.

Die Eltern und Freunde der Schule Lienz erwärmen sich bei einem heissen Punsch, der, zusammen mit feinen Guetzli, von der Dorfgemeinschaft bereit gestellt wird und grossen Anklang findet. Dass auch der Stadtpräsident Ruedi Mattle mit seiner Familie der Schule Lienz seine Ehre erweist, freut uns besonders.

Iwan Müller begrüsst die Familie Ruedi Mattle, Stadtpräsident von Altstätten, und Susanne Aebi, Präsidentin der Dorfgemeinschaft

Renate Göldi und Martina Ziegler haben mit ihren Schülern das Adventsfenster gestaltet

Heisser Punsch und ein Schwatz mit Freunden helfen gegen die Kälte

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Mateo Buschor aus der 5. Klasse geht auf kreative Weise mit der ihm auferlegten freien Themenwahl um

Beim Aufsatzschreiben wird vor allem auf die richtige Satzbil-dung und den logisch korrekten Aufbau des Textes Wert gelegt. Diese beiden Kriterien erfüllt Mateo mit seiner kreativen und humorvollen Lösung bestens. Wir gratulieren!

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Aufsatzschreiben – Kreativität ist gefragt!

(ne) Im Fach Deutsch müssen die Schüler und Schülerinnen der 5./6. Klasse jede Woche als Hausaufgabe einen Text schreiben. Oft wird ihren Ideen durch Titelvorgaben, Bilder oder Geschichtenanfänge etwas auf die Sprünge geholfen. Manchmal ist die Themenwahl jedoch auch völlig frei wählbar. Dies macht die Aufgabe nicht unbedingt einfacher….

Sinnlos von Mateo Buschor

(mb) Ich muss eine Geschichte schreiben, aber ich weiss nicht über was. Dann fällt mir ein, dass ich eine Geschichte über einen Jungen schreiben könnte, der eine Geschichte schreiben muss.

Aber er weiss nicht über was. Er denkt, er kann eine Geschichte über ein Mädchen schreiben, das eine Geschichte schreiben muss. Leider kann ich die Geschichte des Jungen nicht verstehen, weil das Mäd-chen in seiner Geschichte auf Chinesisch schreibt.

Ich frage meine Mutter, ob sie es versteht, aber sie versteht es leider auch nicht. Dann frage ich meinen Vater. Aber auch er versteht es nicht. Ich frage die Nachbarn und meine Freunde, aber sie wissen auch nicht weiter. Und jetzt habe ich mehr als die halbe Seite voll-geschrieben über sinnloses Zeug.

Jetzt ruft mein Bruder noch, ich könne ja von einer Zeitung abschrei-ben. Doch ich habe wieder keine Idee.

Also wird es wohl dabei bleiben, dass das Mädchen eine Geschichte hat, aber auf Chinesisch. Der Junge hat auch eine Geschichte über ein chinesisches Mädchen. Nur ich habe immer noch keine eigene Geschichte. Aber jeder weiss, dass mein Text völlig sinnlos ist.

Wie bei der russischen Babuschka Puppe hat Mateo eine Geschichte in die andere hinein geschachtelt

Wann fängt Weihnachten an?

Wenn der Schwache

dem Starken die Schwäche vergibt,

wenn der Starke

die Kräfte des Schwachen liebt,

wenn der Habewas

mit dem Habenichts teilt,

wenn der Laute

bei dem Stummen verweilt

und begreift,

was der Stumme ihm sagen will,

wenn das Leise laut wird

und das Laute still,

wenn das Bedeutungsvolle

bedeutungslos,

das scheinbar Unwichtige

wichtig und gross,

wenn mitten im Dunkel

ein winziges Licht

Geborgenheit,

helles Leben verspricht,

und du zögerst nicht,

sondern du

gehst,

so wie du bist,

darauf zu,

dann,

ja, dann

fängt Weihnachten an.

Rolf Krenzer

Sonnenaufgang über dem Wingert, im Hintergrund Drei Schwestern08

Übertritt in die Oberstufe – Zeit der Entscheidung

Auszug aus der Broschüre der Oberstufenschule Oberriet-Rüthi:

«Der Übertritt in die Oberstufe erfolgt in der Oberstufenschul-gemeinde Oberriet-Rüthi seit vielen Jahren ohne Aufnahme-prüfung und ohne Probezeit. Eine Schülerin oder ein Schüler ist beim Übertritt an die Oberstufe keine ausgereifte Persönlichkeit, sondern kann sich im Laufe der Zeit noch verändern. Dies berück-sichtigt unser Übertrittsverfahren. In Gesprächen zwischen Lehr-personen, Eltern und Schülerin oder Schüler soll im Idealfall ein übereinstimmender Entscheid getroffen werden, damit der Schul-typ dem Leistungsvermögen der Schülerin oder des Schülers ent-spricht und Unter- wie auch Überforderung vermieden werden kann. Wir legen grossen Wert auf die Zusammenarbeit zwischen den Eltern und den Lehrpersonen. Beide Teile übernehmen Ver-antwortung. Beobachtung, Beurteilung und gegenseitige Kommu-nikation bilden die Grundlage zu dieser gemeinsamen Aufgabe. Der Zuweisungsentscheid ist, obwohl in einem längeren Prozess herangereift, eine Momentaufnahme. Zudem beruht der Über-trittsentscheid nicht nur auf der Leistungsfähigkeit eines Schülers in ein paar wenigen Fächern. Änderungen im Leistungsverhalten können bis nach der 2. Real- oder 2. Sekundarklasse mit einem Stufenübertritt entsprochen werden.»

Ablauf des Übertrittsverfahrens

• Im ersten Semester der 6. Klasse: Information der Eltern über die Oberstufenschulen Oberriet und Montlingen und über die beiden Schultypen Real- und Sekundarschule.

• Bis Ende März: Provisorische Zuweisungsanträge von der Lehrperson an Schulverwaltung

• Bis zum 10. Mai: Definitive Zuweisungsanträge von der Lehrperson an die Schulverwaltung. Die Eltern vermerken auf dem definitiven Zuweisungsantrag, ob sie mit dem Antrag der Primarlehrperson einverstanden sind oder nicht.

• Sollten die Anträge von Eltern und Lehrperson nicht übereinstimmen, entscheidet die Kommission Bildung bis zum 20. Mai und eröffnet den Eltern den Zuweisungsentscheid. Rekursinstanz ist dabei der Schulrat der Oberstufenschulge-meinde Oberriet-Rüthi.

• Die Schülerinnen und Schüler haben den Anspruch, während einem Jahr die erste Klasse der Oberstufe im zugewiesenen Schultyp zu besuchen.

• In November des ersten Oberstufenschuljahres findet ein Erfahrungsaustausch zwischen den am Übertritt beteiligten Primarlehrpersonen und den Lehrpersonen der ersten Oberstufe statt.

Das Wichtigste in Kürze:

(ne) Unser Bildungssystem zeichnet sich durch seine gros-se Durchlässigkeit aus. Der jetzt gewählte Weg lässt darum sämtliche Alternativen der beruflichen oder akademischen Orientierung bis weit über das Erwachsenenalter hinaus offen. Jetzt, in der 6. Klasse, geht es erst einmal darum, die beste Wahl zur optimalen Förderung des Kindes gemäss seines heutigen Standes zu treffen.

•Keine Aufnahmeprüfung und keine Probezeit•Übereinstimmung Schule und

Eltern wird angestrebt•Unter- und Überforderung soll

vermieden werden• Leistungen in der 5. und 6.

Klasse und die ganzheitliche Beurteilung sind für den Übertritt entscheidend

Eine ausführliche Broschüre zum Übertritt wird den Eltern von Nadja Eberle anlässlich des Elterngesprächs im Januar überreicht

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Zwei Rorate Gottesdienste in der Herz-Jesu Kirche

(ub) Die kleine Broschüre, welche in der Kirche zu Lienz aufliegt, verrät mir, dass es ein langer und steiniger Weg war, bis die kleine Gemeinde ihre eigene Kapelle 1914 einweihen durfte.

Umso mehr freuen wir uns, dass Pater Othmar die beiden Rorate Gottesdienste für unsere Kinder und Erwachsenen an diesem und einem weiteren kalten Wintermorgen in der schönen Kirche am Berg durchführt. Für die feierliche Umrahmung der Messe mit Liedern, Flötenspiel, Fürbitten und kleinen Gedichten sorgen die Schüler und Schülerinnen der Primarschule Lienz, welche von den Religionslehrpersonen Annabeth Gubler und Jürgen Kaesler, sowie der Musiklehrerin Jeannette Seiz sorgfältig auf diese Anlässe zum Advent vorbereitet wurden.

Ausschnitt aus der Kirchenbroschüre:

«1854 geht das alte Lienz in einem verheerenden Dorfbrand unter. Einer der prominenten Lienzer während des darauf folgenden Wiederaufbaus ist der Stickereifabrikant Johann Josef Egeter (1834-1905). 1879 gründet er den ‘Kapellverein Lienz’, der sich zum Ziel setzt, eine den Lienzer Verhältnissen angemessene Kapelle zu bauen.»

Was heisst eigentlich Rorate?

Auszug aus Wikipedia: Rorate lautet der Beginn einer Antiphon (Wechselgesang) in der katholischen Liturgie. Der Text Rorate caeli desuper stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja. Als Rorate-Messen werden besonders gestaltete Messfeiern an den Werktagen im Advent bezeichnet.

Übersetzung des lateinischen Liturgietextes auf Deutsch:

Tauet Himmel, von oben,ihr Wolken, regnet den Gerechten:Es öffne sich die Erdeund sprosse den Heiland hervor.

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Nach dem herzhaften Frühstück erfreut uns ein leuchtender Sonnenaufgang an der Lienzer Spitze

Wer morgens um halb sieben schon in der Kirche seinen Teil zur Gestaltung eines feierlichen Anlasses beigetragen hat, der soll nachher auch ein rechtes Frühstück bekommen. So haben die Frauen der Kirchgemeinde herrliche Zöpfe gebacken und tischen nach dem Rorate in der von Hansedi Obrist hergerich-teten Turnhalle ein leckeres Frühstück für alle auf.

Hierbei ergeben sich schöne Möglichkeiten für Gespräche zwischen Eltern, Kindern, Lehrern und den Pfarrleuten. Schön zu sehen, dass die Schule ein Ort der Begegnung sein darf und ihre Tore all denen öffnet, für welche die Anliegen der Dorf-und Schulgemeinschaft von Lienz ein Anliegen sind.

Ein herzliches Dankeschön an alle!

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Gemeinsames Weihnachtsspiel aller Schulklassen

Corin Koch und Franziska Stieger haben das diesjährige Weihnachtsspiel koordiniert und vorbereitet. Es nimmt uns wunder, wie man eine so grosse Aufgabe bewältigt. Das Interview mit den beiden Lehrerinnen gibt kompetente Antworten.

Beim diesjährigen Weihnachtsspiel machen alle 35 Schüler und Schülerinnen der Primarschule Lienz mit. Was bedeutete das für Euch bei der Auswahl der Geschichte und bei der Vorbereitung? CK/FS: Ja, es ist wirklich eine grosse Herausforderung, denn das Weihnachtsspiel soll für alle passen, sodass niemand über- oder unterfordert ist. Die Geschichte vom Hirten Simon kannten wir schon und fanden sie sehr geeignet für die diesjährige Aufführung.

Man kann wirklich sagen, dass das eine sehr eindrückliche Gemeinschaftsproduktion ist. Welche kognitiven und sozialen Fähigkeiten fördert das Theaterspielen ganz speziell? CK/FS: In erster Linie ist es eine intensive sprachliche Arbeit. Die Kinder müssen lernen, laut und deutlich zu reden. Beim Auswen-diglernen werden die Merkfähigkeit und das Sprachverständnis geübt. Für die soziale Entwicklung ist es entscheidend, dass die Kinder den Mut haben, überhaupt aufzutreten. Das ist für die eigene Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig. In der ganzen Vorbereitung müssen alle aufeinander eingehen. Manchmal muss man warten können, alle müssen einander helfen, sonst geht es nicht.

Volle Konzentration von der Ansage bis zum Schlusslied

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Weihnachtsspiel

Nach welchen Kriterien habt ihr die Aufgaben unter den grossen und den kleinen Kindern verteilt? CK/FS: Es war klar, dass dieses Jahr die Kleinen das Theater spielen sollten, also mussten die Sprechtexte kurz und leicht erlernbar sein. Wir hatten dann die Idee, dass die älteren Kinder als Erzähler auf-treten könnten, um den roten Faden der Geschichte zu vermitteln. Die Erstellung des Bühnenbildes wäre für die Kleinen allein zu schwierig gewesen, also mussten wir um die Unterstützung der älteren Kinder und der anderen Lehrpersonen bitten.

Und die Rollen? Wie findet man den besten Hirten Simon? CK/FS: Auch die Rollenfindung ist ein komplexer Prozess, bei dem die verschiedensten Fähigkeiten zum Einsatz kommen. Bei diesem Weihnachtsspiel ist die Hauptrolle auf zwei Kinder aufgeteilt, weil der Text für ein einzelnes Kind zu lange wäre. Wir haben das ganze Weihnachtsspiel erst einmal als Ganzes durchgespielt, wobei alle Kinder jede Rolle spielen konnten. Wir zwei sprachen den Text vor und machten auch die Gestik dazu, die Kinder sprachen alles nach und kopierten auch die Mimik und die Bewegungen. Wir Lehrerin-nen haben genau beobachtet, welche Kinder sich in welcher Rolle am besten entfalten und sich mit dem Inhalt identifizieren können.

In einem weiteren Schritt haben wir dann ein Bild von jeder Rolle (es können ja noch nicht alle Kinder lesen) auf den Boden gelegt, und jedes konnte sein eigenes Foto zu der Rolle legen, die es am meisten wünschte. Wir wollten einfach sehen, was dabei rauskäme. Ja, und dann hatten wir drei Wölfe, aber keinen Bettler.

Jetzt kam eine weitere wichtige Kompetenz zum Zuge: Wir mussten gemeinsam ein Problem lösen. Dabei erfuhren die Kinder, dass das nur geht, wenn einer ein bisschen nachgibt, der andere bereit ist, das Zweitliebste zu machen und ein dritter nicht beleidigt ist, wenn die Lehrerin die Rolle des Hirten Simon einem anderen Kind gibt. Es gibt aber auch Kinder, bei denen die Lehrerinnen sehen, dass sie Potenzial hätten, sich aber nicht trauen. Hier braucht es manchmal einen kleinen Stupf. Florine zum Beispiel, die jetzt die Hauptrolle hat, wollte eigentlich keine Sprechrolle. Dieses sich Einfügen in eine Gemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel hat, ist unabdingbar für unser weiteres Leben. Wir Erwachsenen machen doch genau die-selben Prozesse in unserem Berufsleben durch. Schön, wenn wir schon in der Sternschnuppe gelernt haben, wie das geht.

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Nicht nur die traditionellen Blockflöten, sondern auch Akkordeon, Keyboard, Gitarren und Perkussionsinstrumente geben dem Anlass eine besondere Note

Die Schule ist ein wichtiger Begegnungsort im Dorf

Der Hirte Simon lehrt uns, dass jeder sein Licht mit den andern teilen kann. Dass wir diesen Abend mit unseren Gästen teilen durften, ist auch für uns ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Was macht man mit den Kindern, die nicht so gerne auf der Bühne stehen? CK/FS: Wenn ein Kind sprachliche Schwierigkeiten hat, muss man akzeptieren, was nicht geht. Dafür gibt es in einem Krippenspiel aber wichtige Bühnenrollen, die keine Sprechrollen sind. Die Kinder nehmen am Spiel teil, müssen sich auch in die Rolle hineingeben und sich gemäss der Erzählung verhalten. Auch die Schafe sind wichtige Teilnehmer. Und natürlich müssen auch die Kostüme gebastelt werden. Da gibt es ebenfalls viel zu tun.

Es erstaunt uns immer wieder, wie achtsam die grossen und die kleinen Kinder miteinander umgehen. Gerade bei einer so grossen Produktion ist das ein ganz besonderer Verdienst der Lehrpersonen. Wie schafft Ihr das? CK/FS: Wir finden, dass genau das eine besondere Stärke der Schule Lienz ist. In einem grossen Schulhaus wäre das gar nicht möglich, und wir zwei haben das bisher auch an keiner anderen Schule so erlebt. Die Grossen übernehmen Verantwortung für die Kleinen, die Kleinen sind stolz, wenn sie etwas mit den Grossen machen dürfen. Das gilt nicht nur für das Weihnachtsspiel. Auch in der täglichen Arbeit verhalten sich die Kinder genau gleich. Wir sind überzeugt, dass dies auch in den Familien so gelebt und geübt wird, sonst ginge es in der Schule ja gar nicht.

Und auch unser Team funktioniert so. Wir helfen einander und unterstützen uns gegenseitig in unserer Arbeit. So leben wir den Kindern dieses Verhalten durch unser eigenes Tun vor. Das war ja schon immer das beste Rezept, wenn man den Kindern etwas vermitteln will.

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Das Zusammensein nach dem Anlass bei einem Glas Glühwein für die Grossen und Punsch für die Kleinen rundet den Abend ab

Der Umbau im Foyer – eine entscheidende

infrastrukturelle Verbesserung

(ho) Der Wunsch nach einem geschlossenen Raum im Foyer wurde

von den Lehrerinnen Corin Koch und Franziska Stieger an den Schul-

rat herangetragen. Bisher wurde der Klassenkreis im offenen Foyer

abgehalten. Die in einem Schulhaus unvermeidliche Lärmbelastung

war dabei störend und hatte einen unglücklichen Einfluss auf die

Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Ausserdem gab es immer wie-

der Durchzug von der Haustüre her.

Jetzt hiess es erst einmal, über die Bücher zu gehen, weil der Betrag

für den Umbau nicht budgetiert worden war. Durch die Rück-

stellung von Arbeiten für die Haustüre und Malerei wurde ein

Budget von CHF 10‘000 geschaffen. Mit diesem Geld eine sinnvolle

Lösung zu finden, war dann die Herausforderung, welche wir - der

für Bauliches zuständige Schulrat Heinz Kobler, die Zimmerleute Karl

und Othmar Heeb aus Lienz und ich als Hauswart – in

gemeinsamem Überlegen und Planen erarbeitet haben.

Dass die gefundene Lösung für alle so positiv ausgefallen ist, freut

uns natürlich sehr. Dabei war es gar nicht so einfach, alle Vorgaben

auch technisch umzusetzen. Der Raum musste hell werden. Dazu

haben wir Oblichter eingefügt, die das Licht nicht nur in den

neugeschaffenen Raum, sondern auch in den dahinter liegenden

Gang bringen. Der Gang musste seinerseits breit genug sein, dass

ich mit der Reinigungsmaschine gut zu den Wirtschaftsräumen

gelangen kann. Und die Türe sollte breit sein, aber weder den Gang

noch den Raum blockieren. Mit der breiten Schiebtüre haben wir

auch das elegant hingekriegt. Die Wände sollten lärmisolierend und,

wie das bei öffentlichen Gebäuden verpflichtend ist, aus nachhalti-

gen und feuerhemmenden Materialien gebaut sein. Mit natürlicher

lärmschluckender Holzwolle als Isolationsschicht und feuerhem-

menden Fermacell Platten als Abschluss konnten auch diese

Bedingungen erfüllt werden. Es folgten noch die Elektroinstalla-

tionen mit zwei zusätzlichen Steckdosen, unter Putz verlegten

Leitungen und der Installation einer Beleuchtung. Die Schall-

brücken wurden mit Sika Bond gedämmt, sodass der Raum nun

allen Anforderungen gerecht und erst noch zum wärmsten Zimmer

im ganzen Schulhaus geworden ist. Zu guter Letzt wurden noch die

Malerarbeiten durch ein internes ‚Task Force Team‘ – bestehend aus

meinem Vater, meiner Hauswartskollegin Lydia und mir – kosten-

günstig als Sommerarbeit während der Ferien ausgeführt.

So wurde aus der Idee der Lehrerinnen und dank der produktiven

Zusammenarbeit mit dem Schulrat sowie der professionellen Unter-

stützung durch das lokale Gewerbe eine entscheidende Verbesse-

rung der Infrastruktur erreicht.

Dank der Oblichter wird der neugeschaffene Raum von Licht durchflutet

Und selbst der Durchgang zu den Wirtschafts-räumen bleibt hell

Die breit ausgelegte Schiebtüre nimmt keinen wertvollen Platz weg, ermöglicht aber einen ungestörten Unterricht

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Der Raum bietet sogar Platz für die gesamte Schülerschar des Schulhauses Wingert

Impressum:

Schulzeitung der Primarschule LienzSchulhaus WingertIm Wegacker9464 Lienzwww.schule-lienz.ch

Telefon +41 71 766 [email protected]

• Schulratspräsident: Iwan Müller• Schulräte: Marcel Kehrer, Heinz

Kobler, Andrea Siegfried, Gabi Hasler• Schulleitung: Ursula Bardorf

Namenskürzel: • (ck) Corin Koch• (fs) Franziska Stieger• (ho) Hansedi Obrist• (ne) Nadja Eberle• (mz) Martina Ziegler• (sa) Susanne Aebi• (ub) Ursula Bardorf

Schülertext von:• (mb) Mateo Buschor

Winterlicher Ausblick von Lienz Richtung Kamor

Primarschule Lienz

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