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1 DIE ZEITUNG DER NÖ LANDES-LANDWIRTSCHAFTSKAMMER www.lk-noe.at Rezepte für gelungene Grassilagen Foto: Pöchlauer-Kozel NR. 4 APRIL 2013 www.lk-noe.at S 2 Hoch, flach, rund oder lang Silierverfahren im Vergleich S 6 Morgens oder nach Sonnenuntergang pressen Rundballen bei Familie Schmid S 8 Zwei Tage zuwarten ist oft zu lang Familie Dirtl setzt auf Fahrsilosystem S 10 Drei Siliersysteme im Kostenvergleich Ballensilage, Flach- und Schlauch- silage S 12 Die Reserven jetzt ausschöpfen Stärken und Schwächen österreichi- scher Grassilagequalität S 14 Schnell, sauber und sorgfältig Die Silierregeln einhalten S 15 Hier erfahren Sie, was Ihre Silage kann Im Futtermittellabor Rosenau

Schwerpunkt April 2013

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Welches Silagesystem für meinen Betrieb?

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D i e Z e i t u n g D e r n Ö L a n D e s - L a n D w i r t s c h a f t s k a m m e r

www.lk-noe.at

Rezepte für gelungene Grassilagen

Foto: Pöchlauer-Kozel

Nr. 4April 2013

www.lk-noe.at

S 2

Hoch, flach, rund oder langSilierverfahren im Vergleich

S 6

Morgens oder nach Sonnenuntergang pressenRundballen bei Familie Schmid

S 8

Zwei Tage zuwarten ist oft zu langFamilie Dirtl setzt auf Fahrsilosystem

S 10

Drei Siliersysteme im KostenvergleichBallensilage, Flach- und Schlauch-silage

S 12

Die Reserven jetzt ausschöpfenStärken und Schwächen österreichi-scher Grassilagequalität

S 14

Schnell, sauber und sorgfältigDie Silierregeln einhalten

S 15

Hier erfahren Sie, was Ihre Silage kannIm Futtermittellabor Rosenau

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Die lanDwirtschaft

Die Siliersysteme lassen sich unterteilen inSiliersysteme mit Behälter, dazu zählen Hoch- und Flachsilo (Traunsteinersilo).Siliersysteme ohne Behälter, dazu zählen Rundballen-, Quaderballensilage, Silo-schlauch, Vorarlberger Siloplatte und Gär-haufen.

Hochsilo aus Beton, Holz oder KunststoffDer Hochsilo ist die älteste Form der Gärfut-terkonservierung. Er ist aufgrund der hohen arbeitswirtschaftlichen Anforderungen, der geringen Schlagkraft und der hohen Baukosten von 91 bis 156 Euro pro Kubikmeter nahezu ver-schwunden.

Vorteile des Hochsilosgute Silagequalitätgeringer Platzbedarfgeringe Abdeckflächekleine Entnahmefläche und dadurch entsteht kaum eine Nacherwärmung

Nachteile des Hochsiloshohe Baukostenteure Mechanisierung für die Beschickung und für die Entnahmegeringe Schlagkraft beim Beschicken

Alle Siliersysteme müssen schlagkräftig und kos-tengünstig sein. Sie dürfen nur geringe Konser-vierungsverluste aufweisen.Je Tonne und Stunde geerntete Trockenmasse ist im Fahrsilo eine Tonne Walzgewicht er-forderlich. Nach der letzten Fuhre muss man nachverdichten.

Foto: Egger

schwerpunkt grassilage

Silierverfahren im Vergleich

Hoch, flach, rund oder lang

Ing. Hans EggerLK KärntenGrünlandwirtschaft, Futterkonservierung, SaatgutwesenTel. 0463 5850 [email protected]

Was die einzelnen Silierverfahren leisten, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Woran erkennt man gute Silagen?Gute Silagen enthalten 30 bis 40 Prozent Trocken-substanz, über 5,8 MJNEL Energie je Kilogramm Trockensubstanz und unter 100 Gramm Rohasche je Kilogramm Trockensubstanz oder maximal zehn Pro-zent. Der Rohaschegehalt ist ein Maß für den Grad der Futterverschmutzung. Der pH-Wert liegt unter 4,8 und der Rohfasergehalt unter 26 Prozent in der Trockensubstanz. Silage soll den Futterwert so gut wie möglich erhal-ten. Doch kann das vergorene Futter niemals besser sein als das Ausgangsprodukt.

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aufwendige Entnahme, besonders bei der Handent-nahme von LanggutfutterGärgas- und Unfallgefahres steht bei der Verfütterung immer nur ein Schnitt zur Verfügung

Verteilen und VerdichtenIm Hochsilo können Förder-bänder oder Gebläse Futter-kegel bilden. Dabei fliegen die leichteren und schwerer zu verdichtenden Futterteilchen nach außen. Sie können die Ursache für Schimmelbildun-gen sein. Händisches Verteilen oder automatische Verteiler schaffen Abhilfe.Bei Hochsilos ist dabei auf das ordentliche Verdichten im Randbereich zu achten. Ein Festtreten des Futters wäh-rend des Einsilierens ist zu empfehlen, besonders dann, wenn es sich um überständi-ges, langes, hoch angewelktes Grünlandfutter handelt.

Der optimale Trockensubtanz-gehalt im Futter liegt bei 30 bis 35 Prozent Trockensubstanz pro Kilogramm Trockenmasse. Beim LK-Silageprojekt Öster-reich betrug die Lagerungs-dichte bei Grassilagen aus dem Hochsilo zwischen 151 und 191 Kilogramm je Kubikmeter. Die Trockensubstanz lag zwischen 36,3 und 38,1 Prozent pro Kilo-gramm Trockenmasse. Diese Werte entsprechen den Quali-tätsanforderungen.

Der FlachsiloBeim klassischen Fahrsilo sind die Seitenwände höher als 1,5 Meter und kaum nach außen geneigt. Die Baukosten liegen ohne Dach zwischen 73 und 90 Euro pro Kubikmeter Mit Dach betragen die Kosten zwischen 115 und 159 Euro pro Kubikmeter, wobei beim Traunsteiner Silo die Baukos-ten im Durchschnitt 67 Euro pro Kubikmeter ausmachen.

Die Flachsilos haben sich bei der Silowirtschaft aufgrund ihrer Vorteile durchgesetzt.

Vorteile des Flachsilosrelativ niedrige Errich-tungskostenhohe Schlagkraftüberbetrieblicher Maschi-neneinsatz möglich (Kosten-senkung)gute Verdichtung und Ver-teilung des FuttersSilierkette möglichverschiedene Entnahme-technikenunproblematisches Silieren von Schichten mehrerer Grünland- und Feldfutter-schnittebreites Futterangebot bei der Futtervorlage, wenn sich unterschiedliche Schnitte im Silo befindenbei einem hohen Anwelk-grad kann man das Futter ebenfalls noch verdichtengeringe Pflegemaßnahmen, die ohne größere Unfallge-fahr durchgeführt werden können zum Beispiel Silo-streichenSelbstfütterung beim Jung-vieh möglichkeine Gärgasbildungoptimale Gestaltung der Totalmischration

Nachteile des Flachsilosgroßer Platzbedarf für Zu- und AbfahrtVerschmutzungsgefahr des Futters, zum Beispiel durch Walzgeräte bei undichten Ölleitungen oder durch ver-schmutzte Reifen

Signifikanter Einfluss von Zeit Pressen/Wickeln auf den pH-Wert von Rundballen-Gras-silagen.Datenquelle: Silageprojekt 2003/05/0)

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Zeit vom Pressen bis zum Wickeln

Gewicht des Walztraktors soll mindestens 5.000 Kilo-gramm betragennach der letzten Fuhre zirka eine Stunde nachwalzenkeine breiten Reifen und Zwillingsräder verwenden

Bei Flachsilos kann das Ernte-gut etwas trockener sein. Der Trockensubstanzgehalt des Erntegutes sollte zwischen 40

Verdichten mit dem WalztraktorBeim Verdichten mit einem Walztraktor ist Folgendes zu beachten:

Spur neben Spur fahrenlangsam fahren mit ein bis zwei Kilometer pro StundeAbstimmung der Futter-zufuhr auf die Verdich-tungsmöglichkeit mit dem Walztraktor

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futterflächen in Form von Silage konser-vieren wollen, geeignet. Die Press- und Wickelkosten liegen pro Rundballen mit einem Volumen von 1,6 Kubikmeter bei 15 bis 18 Euro.Nasssilagen mit 25 Prozent Trocken-substanz erreichen eine Dichte von 158 Kilogramm Trockensubstanz je Kubik-meter. Bei einem Trockensubstanzge-halt von 40 Prozent liegt die Dichte bei 189 Kilogramm pro Kubikmeter. Somit kann man auch bei der Ballensilagepro-duktion das Futter gut anwelken.

Vorteile der Ballensilagekein Silobau notwendig, befestigter Unterboden für die Ballenlagerung günstighohe Schlagkraft mit zirka einem Hektar pro Stunde, je nach Feldstück-neigunghochwertige Silagenkeine Nacherwärmung der Silage, da der Ballen in der Regel in kurzer Zeit verfüttert wirdkleinere Restflächen können siliert werdendie Futterqualität kann an die Tierarten angepasst werden, da jederzeit unter-schiedliche Qualitäten zur Verfügung stehenoptimal für die Erzeugung von Sommer-silagen, weil keine Nacherwärmungoptimal zur Beifütterung zur Weide

Nachteile der Ballensilagehoher Folienanfall mit zirka dreizehn Kilogramm pro Hektar und Schnitt, beim Flachsilo zirka zwei bis drei Ki-logramm pro Hektar und Schnitt

schwerpunkt grassilage

bis 50 Prozent erreichen. Mit Kurzschnitt-ladewagen, Silierwagen mit Rotor oder ohne Rotor und mit dem Feldhäcksler erreicht man die optimale theoretische Schnittlänge von zwei bis fünf Zentime-tern.Das Siliergut ist gleichmäßig im Silo zu verteilen. Die Entladeschichthöhe soll 40 Zentimeter nicht überschreiten. Das Gewicht des Walzgerätes muss auf die angelieferte Futtermenge abgestimmt sein. Der Richtwert errechnet sich aus dem Verhältnis „Tonnen je Stunde:3“. Das heißt, dass das Walzgewicht dreimal soviel wiegen soll, als Tonnen Siliergut je Stunde angeliefert werden.Je später geerntet, je stärker angewelkt wird, je länger das Futter und je größer die Schlagkraft ist, desto schwieriger ist das Verdichten. Die Stärken des Traun-steinsilos liegen in den geneigten Seiten-wänden, sie ermöglichen ein besseres Verdichten des Futters.

Quader- und RundballenDas Futter wird zu Ballen gepresst und dann mehrschichtig mit der Stretchfolie umwickelt. Es darf sich kein Gärsaft bil-den, weil er kaum abfließen kann und die Silagequalität negativ beeinflusst.Die sechsfache Wickellage der Stretch-folie sichert den Luftabschluss. Die Ballen muss man unmittelbar nach dem Pressen wickeln, da es ansonsten zu massiven Atmungsverlusten kommt und zum An-stieg des pH-Wertes in der Silage (siehe Grafik 1).

Die Ballensilage ist vor allem für kleinere Betriebe und Betriebe, die kleine Rest-

Der Silotunnel ist durch die einfache Handhabung eine interessante Alter-native zu den herkömmlichen Silierver-fahren.Foto: Egger

Tipps von der Wiese bis zum Futtertisch

Schnittzeitpunkt – Leitgräser im Äh-ren- bzw. Rispenschieben: Deutsches Weidelgras, Knaulgras, Wiesenlieschgras, Wiesenfuchsschwanz, Wiesenschwingel, Glatthafer, Goldhafer maximal 15 Prozent wegen Kalzinosegefahr!Klee- und Luzernebestände sollten im Knospenstadium gemäht werden.Trockensubstanzgehalt von 30 bis 40 Prozent, Blätter sind bereits trocken, beim Stängel tritt noch Saft aus.Futterverschmutzungen vermeiden durch eine Schnitthöhe von weniger als sieben Zentimeter; die darauffolgende Erntetech-nik ebenfalls richtig einstellen.Die optimale Futterlänge beträgt zwei bis fünf Zentimeter, nicht länger als zehn bis 15 Zentimeter.Kurze Feldtrocknungszeiten anstreben, Mähaufbereiter einsetzen; sofort nach dem Mähen wenden.Rasch silieren und Leerzeiten vermeiden.Futter im Silo gleichmäßig verteilen.Silo gleichmäßig befüllten mit Schichten von maximal 40 Zentimeter Höhe.Je Tonne und Stunde geerntete Trocken-masse ist eine Tonne Walzgewicht er-forderlich. Nach der letzten Fuhre nach-verdichten.Silo sofort und luftdicht abdecken.Silo über Nacht provisorisch abdecken, wenn am nächsten Tag weiter siliert wird.Bei Nass- und Trockensilagen Siliermittel einsetzen.Vorschub bei der Entnahme beachten: Flachsilo im Sommer 2,5 Meter und im Winter 1,5 Meter pro Woche; Hochsilo im Sommer pro Tag 20 bis 25 Zentimeter.

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Der Silotunnel ist durch die einfache Handhabung eine interessante Alternative zu den herkömmlichen Silier-verfahren. Die Verdichtung entspricht den gewünschten Anforderungen und daraus können aufgrund des siche-ren Luftabschlusses ein-wandfreie Silagen aller Art erzeugt werden.

Die Ballen muss man unmittel-bar nach dem Pressen wickeln, da es ansonst zu massiven Atmungsverlusten kommt und zum Anstieg des pH-Wertes in der Silage.Foto: LK NÖ/Archiv

Nachteile des SilotunnelsLeistungsgrenzen sind je nach Baureihe sehr unter-schiedlichausreichende Rangiermög-lichkeiten notwendig der Einsatz großvolumiger Abschiebewägen ist Voraus-setzung für hohe Flächen-leistungenVerfügbarkeit des Gerätes

Konservierung aller Silage-arten möglichErreichen guter Silagequali-täteneinfache Handhabungleichter Transport und kurze Rüstzeit des einzusetzenden Geräteskostensparend, zirka 4,30 bis 4,60 Euro pro Kubikmeter Silage ohne Anfahrtspau-schaleVerwendung herkömmlicher Entnahmetechnikenüberbetrieblicher Maschi-neneinsatzkein Anfall von Wickelnet-zen und -schnüren

Abtransport vom Feld grob-stängliges und überstän-diges Futter kann die Folie durchstechen.

Silospeed – SilotunnelDer Silospeed befüllt, verdich-tet und sorgt für die sofortige Abdeckung von Silagen aller Art mit einer Leistung bis zu 600 Kubikmeter pro Stunde, wobei eine Verdichtung von 200 bis 240 Kilogramm je Kubikmeter erreicht wird, und das in einem Arbeitsgang.Der Silodurchmesser liegt bei vier Meter und es wird eine Silohöhe von zwei Metern er-reicht.

Vorteile des Silotunnelskomfortabel durch fertige Arbeithohe Kapazität bei der Be-schickungsofortige Abdeckung der Silage

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schwerpunkt grassilage

Den Großteil der Rundballen lagern Fried-rich und Anna Maria Schmid auf einem rund 20 ar großen, ebenen Grundstück am Waldrand, das sie von Wurzeln befreit und mit Quarzsand befestigt haben. Hier gibt es bis jetzt keine Probleme mit Vögeln, Mäusen oder Wild.Foto: LK NÖ/ Pöchlauer-Kozel:

gleiche Milchleistung“, wissen Friedrich und Anna Maria Schmid, die seit 1991 Grassilage ausschließlich in Rundballen erzeugen. „Die Rundballen machen uns bei Flächen und Wetter flexibel“, begrün-den die beiden.Die Dauergrünland-, Luzerne- und Klee-grasflächen liegen bis zu vier Kilometer verstreut um den Hof und sind zum Teil nach Norden und teilweise nach Süden ausgerichtet. „Weite Fahrten und unter-

Warum Friedrich und Anna Maria Schmid bei Grassilage auf Rundballen schwören, von einem Aufbereiter für ihr System nicht viel halten und nie ohne Siliermittel arbeiten, haben Sie uns kürzlich bei einem Betriebsbesuch verraten.

„Je besser die Silage, umso weniger Kraftfutter brauchen unsere Kühe für die

Reportage: Friedrich und Anna Maria Schmid aus Leiben im Waldviertel schwören bei Grassilage auf Rundballen

„Wir pressen nur vormittags oder nach Sonnenuntergang“

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nächsten Tages auf dem Schwad liegen. Sie pressen den ersten Schnitt am Tag nach der Mahd, wenn die Sonne unter-gegangen ist. „Je kühler das Futter, desto besser die Vergärung“, wissen Schmids aus Erfahrung. Den zweiten und dritten Schnitt pressen sie am Tag nach der Mahd sobald die Sonne den Tau vom Schwad getrocknet hat und auf jeden Fall vor der Mittagshitze. Sie pressen die Ballen mit maximalem Druck. Ein Ballen wiegt zwischen 700 und 800 Kilogramm.

Ballen auf dem Lagerplatz gewickeltSie transportieren die Ballen mit dem eigenen Tieflader zum Wickeln gleich auf den Lagerplatz neben dem Wald, etwa 500 Meter vom Hof entfernt, eine etwa 20 ar große Fläche. „Wir haben sie von Wur-zeln befreit und mit Quarzsand befestigt und wickeln und lagern nun dort die Grassilageballen“, berichten Friedrich und Anna Maria.Jeder Ballen wird sechsfach gewickelt. „Wir haben beim Wickeln noch nie an Folie gespart und es lohnt sich, weil unsere Ballen, wenn überhaupt, nur ganz wenige Schimmelflecken bilden“, betonen die beiden.Sie beschicken die stationäre Wickel-maschine mit dem Traktor, der den gewickelten Ballen liegend ablegt. „Bei unserem System ist die Verletzungs-gefahr der Folie höher, wenn wir sie aufstellen“, begründen Schmids. „Wir stapeln die Ballen auch nicht, weil wir sie dann leichter wieder aufnehmen können.“ Ihre Kühe fressen pro Tag einen Ballen und so ist der Platz für 350 Stück Grassilageballen ausgerichtet.

Siliermittel hebt SilagequalitätSeit 2008 dosieren Schmids über die Presse Siliermittel dazu. „Wir haben Ballen mit und ohne Siliermittel von der gleichen Fläche gepresst und die Silage anschließend untersuchen lassen“, er-klären Friedrich und Anna Maria. „Die Silage mit Siliermittel enthielt deutlich mehr Stärke, die Gärqualität war besser und die Kühe gaben mehr Milch aus der Silage.“ Seither verwenden sie das Silier-mittel mit Milchsäurebakterien und die hochqualitative Silage ersetzt einen Teil des Kraftfutters.

Paula Pöchlauer-Kozel

schiedliche Reifezeiten schränken unse-re Schlagkraft ein. Die Mengen würden nicht jedes Jahr reichen, ein Fahrsilo in einem Schwung zu füllen“, betonen Friedrich und Anna Maria. Je nach Wet-ter und Reifegrad können sie nur zwei oder auch acht Hektar auf einmal mähen. „Hier haben wir mit den Rundballen bei der Qualität die Nase vorn, weil wir jede Fläche in der optimalen Reife ernten“, freuen sich die beiden. „Unser eigener Fuhrpark verstärkt noch die Flexibilität, weil die Maschinen jederzeit einsatzbe-reit am Hof stehen.“

Zweiter und dritter Schnitt orientiert sich an LuzernenblüteDen ersten Schnitt mähen sie vor dem Rispenschieben, beim zweiten und dritten Schnitt orientieren sie sich an der Luzerne, die bei der Mahd noch nicht blühen darf. „Beim ersten Schnitt warten wir schon aufs Silieren und schauen sehr genau. Doch die optimale Reife des zweiten und dritten Schnittes übersehen wir leicht, weil viele andere Tätigkeiten vom Beobachten ablenken“, berichten Friedrich und Anna Maria.

Pressen erst am nächsten TagSchmids mähen um etwa elf Uhr, wenn der Tau abgetrocknet ist. Sie verzich-ten dabei auf einen Aufbereiter. „Aus unserer Sicht ist er unnötig, weil er viel Kraft und damit Diesel braucht und wir am Mähtag ohnehin noch nicht pres-sen“, begründen die beiden. „Außerdem verschmutzt das Futter bei feuchter Witterung leichter, weil er auch Maul-wurfhügel aufbereitet.“ Das Mähgut des ersten Schnittes schwaden sie am Abend, und es bleibt bis zum Abend des

Betriebsspiegel

BetriebsführerFriedrich (45) und Anna Maria (45) SchmidFamilienmitglieder am BetriebKinder Elisabeth (21), Florian (19), Thomas (15), Eltern Friedrich (74) und Johanna (74) SchmidFlächenbewirtschaftung 30 ha, davon 3 ha Dauerwiesen, 9-10 ha Lu-zerne und Kleegras, Rest Acker mit Silomais und Getreide für die MilchrinderTierhaltung35 Milchkühe (Fleckvieh und Holstein Frisian) mit NachzuchtStalldurchschnittmehr als 10.000 Kilogramm Milch/Kuh/Jahr

Lindner-Frühjahrsaktion 2013:

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Mit der innovativen 4-Rad-Lenkung, die Lindner im Rahmen der Frühjahrsaktion kostenlos offeriert, sind die Unitrac-Transporter noch wendiger. Außerdem hat Lindner die Fronthydraulik für alle Geotrac-Modelle kostenlos im Programm.

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Wendig und effizientMit Hilfe der innovative 4-Rad-Lenkung schafft der Unitrac einen Wendekreis-radius von 3,5 Meter, welche in jeder Radposition ausgeschaltet werden kann.Die Bedienung ist aufgrund der Komfort-rückstellung und der Sicherheitsakus-tik einfach und komfortabel. Weitere Vorzüge der Serie, die aus den Modellen Unitrac 82,92 und 102 besteht sind die komfortable Fahrerkabine, die leistungs-starke 2-Kreis-Hydraulik , das patentierte Unitrac-Fahrwerkskonzept.

Im Rahmen der Frühjahrsaktion 2013 gewährt Lindner überdies zwei Jahre Garantie auf alle neuen Geotrac- und Unitrac-Modelle.www.lindner-traktoren.at Anzeige

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Die lanDwirtschaft

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schwerpunkt grassilage

Betriebsspiegel

BetriebsführerIda Dirtl (43)Familienmitglieder am BetriebGatte Josef (45), Kinder: Theresa (17), Carina (15), Nadine (10), Eltern: Theresia (79) und Adalbert (77) KinastBewirtschaftete Flächen12,5 ha Acker und Wechselwiesen, 12,5 ha DauergrünlandTierhaltung30 Fleckviehkühe, 35 Stück Nachzuchtrinder,Stalldurchschnitt 9.600 Kilogramm

Theresa, Nadine, Josef und Ida Dirtl sind stolz auf die hochqualitative Silage. Sie ist der Leistungsträger im Stall. Die Kühe liefern den Beweis, dass Kraftfutter gutes Grundfutter bei der Leistung nicht ein-holen kann.Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

schwadet, sobald es abgetrocknet war. Abends haben sie es mit Feldhäcksler und Ladewagen eingebracht. Der Feldhäcksler dosierte über Düsen beim Einzug Milch-säurebakterien gleichmäßig dazu. „In etwa zwei Stunden hatten wir 14 Hektar Mähgut konserviert“, so die beiden. Diese Silage brachte ihnen den Sieg und bestärkte sie, auf diesem hohen Qualitäts-niveau weiter zu arbeiten.

Gelber Löwenzahn setzt erstes ZeichenMit der ersten Mahd sind sie immer früh dran, weil sie nach der Ernte des Acker-futters gleich Silomais anbauen. „Nach Gerste kommt Landsberger Gemenge und dann folgt Mais“, erklären Dirtls. Sie silie-ren außerdem Klee und Luzernegras.Im Grünland setzt der noch gelbe Lö-wenzahn auf den südseitig gelegenen Wiesen das erste Zeichen für die Mahd. Den genauen Schnittzeitpunkt bestim-men Dirtls nach den Gräsern. „Wenn der Löwenzahn blüht, schauen wir täglich, ob die Gräser schon im Rispenschie-ben sind“, berichten Ida und Josef. „Der

Ida und Josef Dirtl mussten sich am 22. April 2007 zwischen Mostkirtag und Silieren entscheiden. Wie sie den Verzicht auf ein paar Gläser Most in einen Sieg bei der Siliermeisterschaft umgewandelt haben und wie sie heute noch davon profitieren, haben sie uns kürzlich zwischen Fahrsilo und Stall erzählt.

„Während sich viele unserer Kollegen auf dem Mostkirtag stärkten, haben wir das bierflaschenhohe Gras und Feldfutter am Sonntagnachmittag gemäht“, erin-nern sich Ida und Josef Dirtl. „Es war ein trockenes Jahr und wir waren uns sicher, dass wir nichts verlieren, wenn wir das Futter so früh mähen.“ Es war am Stängel schon trocken. „Hätten wir noch zwei bis drei Tage gewartet, wäre der Rohfaseran-teil so stark gestiegen, dass wir Hack-schnitzel geerntet hätten“, erklären die beiden schmunzelnd.Am Montag haben sie das Mähgut ge-

Reportage: Familie Dirtl aus Zeillern errang bei der Siliermeisterschaft 2007 den Sieg mit Silage aus dem Fahrsilo

„Mit der Mahd zwei Tage zuwarten ist oft zu lang“

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kratzenden Tieren schützt. Mit Sandsäcken beschweren sie die Abdeckplane und das Flies.

Fuhrpark sichert SchlagkraftDie hohe Schlagkraft zwischen Mahd und Abdecken des Silos sichern Dirtls mit ihrem Fuhr-park. Er besteht während des Silierens aus zwei eigenen und einem geborgten Traktor, eige-nem Kipper, Ladewagen und Radlader. Den Feldhäcksler stellt ein Lohnunternehmer.

Heute besteht der einzige Unterschied zur Siegersilage darin, dass sie seit einigen Jahren kein Silierhilfsmittel verwenden. „Wir lassen fast jede Silage untersuchen und die Qualität stimmt“, erklären Ida und Josef. „Die Siegersilage hat unsere Siliermethode be-stätigt. Die einzige Ausnahme sind Silagen, die wir aufgrund des Wetters nicht optimal ern-ten konnten.“Paula Pöchlauer-Kozel

verdichtet der Radlader noch einmal mit Gespür. „Zu viel darf er auch nicht verdichten, weil sonst geht eine neben liegende Schicht auf und saugt dabei Luft ein“, geben Dirtls zu bedenken. Josef fährt mit dem Traktor seitlich noch den Rand ab, damit die Sandsäcke nach dem Abdecken in der Senke gut liegen.

Silo innerhalb von zwei Stunden abdecken„Innerhalb von zwei Stunden sind bei uns die Fahrsilos ab-gedeckt“, betonen Ida und Jo-sef. „Wir verwenden jedes Jahr eine neue Unterziehfolie, weil sie nicht UV-Licht beständig ist.“ Sie achten penibel darauf, dass die Unterziehfolie perfekt sitzt und auch den Rand ab-dichtet. Auf die Unterziehfolie legen sie die Abdeckplane, die sie je nach Zustand erneuern. Auf die Abdeckplane geben Dirtls noch ein stabiles Flies, das die Plane vor Krähen und

gens, am Tag nach der Mahd“, so die beiden. „Kühles Futter gärt besser.“ Den Häcksler stellen sie auf eine Schnittlän-ge von vier bis fünf Zentimeter ein. Das Siliergut ist gut an-gewelkt und fühlt sich klebrig an. Es enthält etwa 34 bis 35 Prozent Trockensubstanz.

Mit 14 Tonnen verdichtenMit Kipper und Ladewagen transportieren sie das Häck-selgut zum Fahrsilo. Dort verteilen und verdichten sie das Futter mit einem 14 Tonnen schweren Radlader so gleichmäßig wie möglich. Je dünner die Schicht, desto besser kann der Radlader verdichten, deshalb bestimmt er die Geschwindigkeit beim Silieren. „Bei hofnahen Flächen muss deshalb der Ladewagen warten und bei den bis zu zwei Kilometer entfernten Flächen wartet der Häcksler“, berichten Ida und Josef. Nach der letzten Ladung

optimale Zeitpunkt liegt meist innerhalb zweier Tage. Über-sehen wir ihn und folgt dann eine Schlechtwetterperiode, fällt die Futtermenge zwar höher aus, aber die Inhalts-stoffe entsprechen nicht mehr.“ Dirtls sind überzeugt, dass man bei einem optimalen Schnitt, die Masse ohnehin mit dem nächsten holt.„2012 haben wir sechs Schnitte geerntet, immer im Abstand von vier bis sechs Wochen“, erklären die beiden.

Feldfutter immer wendenDie nordseitig gelegenen Wiesen mähen Dirtls gleich mit den südseitigen mit, am besten nach Abtrocknen des Taus oder am Nachmittag.Das Feldfutter liegt als erstes flach. Gewendet wird meist nur der erste Schnitt. Während ein Traktor das Mähgut kreiselt, beginnt der zweite bereits mit dem Schwaden. „An heißen Tagen häckseln wir gleich mor-

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Die lanDwirtschaft schwerpunkt grassilage

sollte eine leistungsfähige Silierkette zur Verfügung stehen. Ein Nachteil dieses Systems ist die Abhängigkeit vom Lohn-unternehmer, weil auf grund der Kosten der Maschine ein überbetrieblicher Ein-satz notwendig ist.Ein Feldhäcksler und die Abfuhrgespan-ne oder mehrere Rotorladewagen muss man bereithalten. Das verursacht gerade in der Erntezeit Terminkosten. Termin-kosten umfassen Kosten, die anfallen, wenn nicht zum idealen Zeitpunkt ge-erntet werden kann, zum Beispiel Quali-tätseinbußen und Futterverluste durch zu geringes oder zu starkes Anwelken. Zu den Terminkosten zählen auch vermeid-bare Wartezeiten. So wirkt sich ein Defekt bei einer Maschine auf die gesamte Ernte-kette und auf die Erntekette des nächsten Betriebes aus, der schon auf die Spezial-maschine wartet.

Die Kosten der Futtervorlage sind sehr betriebsindividuell. Bei mechanisierter Vorlage mit Silokamm beim Fahrsilo und Rundballenauflöser bei Silagerundballen fallen sehr ähnliche Kosten an.Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

die Kosten bekannt, die je nach Region zwischen 14 und 16,5 Euro pro Ballen lie-gen dürften. Vorteil der Rundballensilage ist, dass keine Gebäudekosten anfallen. Dieses System ist flexibler und es kann auch kleine Mengen mit relativ geringem Aufwand konservieren.Beim Vergleich mit dem Fahrsilosystem sind die Kosten des Ballentransports zu berücksichtigen. Rundballen liegen bei arrondierten Flächen im Vorteil, weil der Transport mit nur einem Traktor mög-lich ist. Aber auch bei weiter entfernten Flächen punkten sie, wenn ein größerer Ballenwagen zur Verfügung steht.

Kosten von Schlauchsilage und „Silo-Speed“-VerfahrenSchlauchsilage ist dann interessant, wenn bestehende Fahrsilos zu klein sind und sich ein Neubau nicht lohnt oder bei bestehenden Anlagen der notwendige Vorschub nicht erreicht werden kann.Die Kosten des Silospeeds werden mit 4,5 bis fünf Euro pro Kubikmeter inklusive Folie beziffert. Bei Schlauchsilos betragen die Kosten für Maschine und Schlauch laut eigenen Erhebungen zirka fünf bis sechs Euro pro Kubikmeter.Da in der Regel mit einer Mischung aus Silolänge und Stunden abgerechnet wird,

Auch der finanzielle Aufwand beeinflusst die Wahl des geeigneten Konservierungssystems. Der folgende Beitrag bietet auf grund der zu erwartenden Kosten eine Entscheidungshilfe.

Die Systeme Fahrsilo, Silagerundballen und Schlauchsilierung unterscheiden sich ab dem Einbringen des Futters. Die Kosten für Mähen, Zetten und Schwa-den sind bei allen drei Systemen gleich. Ausgenommen,man muss zusätzliche Maschinenkapazitäten bereitstellen. Das kann vor allem bei der Schlauchsilierung der Fall sein.

Kosten des FahrsilosystemsDer Arbeitsgang „Anwelkgut bergen“ stellt hohe Anforderungen an die Tech-nik. Gefragt sind kurze Schnittlänge und hohe Bergeleistung. Der Arbeitsgang verursacht Arbeitserledigungskosten von 35 bis 150 Euro pro Hektar und Schnitt. Bei schlecht ausgelasteter Technik und großen Feldentfernungen liegen sie sogar darüber. Die Arbeitserledigungskos-ten errechnet man aus der Summe der variablen und der fixen Kosten und dem Lohnansatz.Das Silowalzen stellt geringere Ansprü-che an die Technik, allerdings sollte das Walzgewicht möglichst hoch sein. Hier kann man mit Kosten zwischen 20 und 60 Euro pro Hektar und Schnitt rechnen. Beim System Fahrsilo muss man die Kosten für das Abdecken mit Silofolie, das Beschweren und die Arbeitszeit berück-sichtigen.Die jährlichen Fixkosten für den Fahr-silo liegen je nach Ertragslage, Bauaus-führung und Nutzungsdauer bei zirka 110 Euro pro Hektar Grünland und Jahr, bei kleineren Siloanlagen auch deutlich darüber.

Kosten der RundballensilageDas Pressen und Wickeln der Rundballen wird häufig ausgelagert. Demnach sind

Fahrsilo, Silagerundballen oder Schlauchsilierung

Drei Siliersysteme im Kostenvergleich

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die Gefahr von Terminkosten muss man in die Kalkulation miteinbeziehen. Vor diesem Hintergrund wird es spannend, ob diese Systeme den Weg aus dem Schattendasein hin zu einer echten Alter-native in der Futterkonservierung finden werden.

Der Hochsilo ist nur dann eine Alternati-ve, wenn er am Betrieb vorhanden ist. Ein Neubau ist aus finanziellen und arbeits-wirtschaftlichen Gründen unrentabel.

DI Gerald BiedermannRef. BetriebswirtschaftTel. 05 259 [email protected]

Im Zuge von Auswertungen der Landwirt-schaftskammer Niederösterreich wurden die Systeme Silage-Rundballen und Silage Fahrsilo verglichen. Grafik: LK NÖ/Biedermann

sollten den Ankauf einer Rundballenpres-se scharf kalkulieren. Eine Auslastung von 500 Rundballen pro Jahr bedeutet Fixkosten von zirka 4,5 Euro pro Ballen al-leine durch die Rundballenpresse. Kosten für Reparaturen, Diesel, die Fixkosten des Traktors und ein Lohnansatz des Fahrers sind noch nicht berücksichtigt. Diese zu-sätzliche Flexibilität erkauft man teuer. Der Lohnunternehmer hat häufig das bessere Angebot.

Kosten für Rundballen und Fahrsilo richtig einschätzenSilagerundballen haben den Ruf, sehr teuer zu sein. Im Gegensatz zu den Kosten von Fahrsilo und zusätzlicher eigener Mechanisierung mit Kurzschnittlade-wagen und Siloverteiler fallen die Kosten für Lohnpressen und –wickeln häufiger an und dadurch auch auf. Die Kosten des Fahrsilosystems werden zwar im Zeitraum der Anschaffung deutlich, treten aber im Laufe der Nutzung kaum in Erscheinung, es sei denn, man macht betriebswirtschaftliche Aufzeichnungen mit einer jährlichen Verbuchung der Fix-kosten.

Schlauchsilage und Silo-Speed für größere Mengen interessantVerfahren wie Schlauchsilage und Silo-speed sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht dann interessant, wenn größere Mengen siliert werden sollen und aus verschiedenen Gründen kein Fahrsilo zur Verfügung steht. Ein befestigter Platz ist von Vorteil. Er verursacht aber auch Kosten und bietet die Möglichkeit eines günstigeren Silohaufens.Auch die Verfügbarkeit des Systems und

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Silage Fahrsilo Silage Rundballen

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Fixkosten Fahrsilo

Lohnansatz

Fixkosten Maschinen

Lohn-und Mietmaschinen

eigene variable Kosten

1.0341.101

Rundballen versus FahrsiloDie Landwirtschaftskammer Niederöster-reich hat die Systeme Silage-Rundballen und Silage Fahrsilo verglichen.Bei den in der Grafik dargestellten Kosten handelt es sich um Arbeitserledigungs-kosten pro ha Futterfläche. Die ausgewer-teten Betriebe mähen im Schnitt dreiein-halb Mal. Bei den „Fahrsilobetrieben“ werden im Schnitt 14 Hektar 3,5 mal pro Jahr konserviert, bei den Betrieben mit Rundballen acht Hektar.Die Kosten werden bis in den Fahrsilo und bis zum Rundballenlagerplatz am Hof berechnet. Die Kosten der Futtervor-lage sind sehr betriebsindividuell. Bei mechanisierter Vorlage mit Silokamm beim Fahrsilo und Rundballenauflöser bei Silagerundballen fallen sehr ähnliche Kosten an.

Die eigenen variablen Kosten umfassen Diesel und Reparaturkosten von Maschi-nen. Bei den Kosten für Lohnmaschinen sind auch die Kosten von Gemeinschafts-maschinen enthalten, die nach tatsäch-licher Nutzung abgerechnet werden. Die Fixkosten für Maschinen setzen sich aus Abschreibung, Zinsansatz und Kosten für Unterbringung und Versicherung zusam-men.Der Lohnansatz errechnet sich aus der Arbeitszeit multipliziert mit zwölf Euro Stundensatz. Zusätzlich sind beim Fahr-silosystem Fixkosten wie Abschreibung und Zinsansatz in Höhe von 110 Euro pro Hektar für die Fahrsiloanlage unterstellt, bei einer Nutzungsdauer von 30 Jahren. Ist die Zukunft der Viehhaltung und da-mit die Nutzungsdauer ungewiss, macht dies das System entsprechend teurer.

Fahrsilo mit leichtem KostenvorteilBeim Vollkostenvergleich errechnet sich ein Vorteil für das Fahrsilosystem von 67 Euro pro Hektar und Jahr. Eine ähnliche Vergleichsrechnung mit einem Modell-betrieb von 30 Hektar Futterfläche ergibt einen Vorteil von 92 Euro pro Hektar und Jahr für das Fahrsilosystem. Bei diesem Modellbetrieb ist alles ident, bis auf das Konservierungssystem – Fahrsilo oder Rundballen.

Bei Maschinenkauf scharf kalkulierenRundballenpressen und Wickelmaschi-nen sind Spezialmaschinen, die auf vie-len Betrieben nicht die notwendige Aus-lastung erreichen. Gerade Betriebe mit Fahrsilos, bei denen Rundballensilage nur eine untergeordnete Rolle einnimmt,

Das geeignete Konservierungssystem ist von den einzelbetrieblichen Voraussetzun-gen abhängig. Sowohl mit dem Fahrsilo-system als auch mit Rundballen sind gute Grundfutterqualitäten zu ähnlichen Kosten erzielbar. In die Überlegungen müssen arbeitswirtschaftliche Gründe und die zukünftige Betriebsentwicklung mit ein-fließen.

Kurz gefasst

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Die lanDwirtschaft

Abb 1: TM- und Rohfasergehalte von österreichischen Grassilagen (LK-Silagepro-

jekt 2003/05/07/09)

Rund 48 Prozent der österreichischen Grassilagen im LK-Silageprojekt wiesen Futterverschmutzungen auf. Der Roh-aschegehalt dieser Silagen lag über 100 Gramm je Kilogramm Trockenmasse. Jedes Prozent an Rohasche, verursacht durch erdige Verschmutzung, erhöht den Buttersäuregehalt in der Grassilage. Das bedeutet einen Verlust von 0,1 MJ NEL je Kilogramm Trockenmasse oder etwa 200 Kilogramm weniger Milch aus der Gras-silage je Kuh und Laktation.

Ursachen für Futterverschmutzung sind Wiesen mit schwacher Narbendichte, die Mahd bei zu feuchten Bedingungen, mit unter fünf Zentimeter Mähtiefe zu tief eingestellte Mähwerke, Zetter und Schwader, Erdhaufen von Wühlmäusen und Maulwürfen sowie Wirtschaftsdün-gerreste. Bei Feldfutterbeständen ist die Mindestschnitthöhe von sieben Zenti-

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Rohfaser [g/kg TM]

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Die Kosten für Kraftfuttermittel steigen und ein höherer Futterwert und eine bessere Gärqualität von Grassilagen sind gefragt. Wo für die Landwirte die Reserven liegen, erklärt Ing. Reinhard Resch vom LFZ Raumberg-Gumpenstein anhand der Ergebnisse des bundesweiten Grassilageprojektes.

Die KnackpunkteBeste Grassilagequalitäten entstehen nicht zufällig! Gutes Grünlandmanage-ment und eingehaltene Silierregeln be-stimmen den Erfolg. Ein bedarfsgerecht gedüngter, Wühlmaus- und Maulwur-freier Pflanzenbestand mit mindestens 60 Prozent wertvollen Futtergräsern und bester Narbendichte bildet die Qualitäts-basis.Die Ernte im Ähren-/Rispenschieben bei einem Rohfasergehalt von 220 bis 260 Gramm je Kilogramm Trockenmasse si-chert einen guten Ertrag bei hohem Prote-in- und Zuckergehalt. Pflanzenarten wie zum Beispiel Gemeine Rispe, Bärenklau, Wiesenkerbel, Geißfuß und Stumpfblätt-riger Ampfer mindern den Futterwert und erschweren die Silierbarkeit.

Zu spät mit zuviel Schmutz geerntetIm LK-Silageprojekt wiesen 52 Prozent der Grassilagen mehr als 260 Gramm Rohfa-ser je Kilogramm Trockenmasse auf. Das heißt, dass über die Hälfte der Partien zu spät geerntet wurde. Rohfaserreiches Grünlandfutter lässt sich schlechter ver-dichten und vergärt mit einem höheren Buttersäureanteil (Tabelle).

schwerpunkt grassilage

Wo die Stärken und Schwächen der österreichischen Grassilagequalität stecken

Die Reserven jetzt ausschöpfen

Einfluss des Entwicklungsstadiums auf Futterwert, Gärqualität und Verdichtung von Grassilage

EntwicklungsstadiumRohfaser [g/kg TM]

Rohprotein [g/kg TM]

Rohasche [g/kg TM]

NEL [MJ/kg TM]

Buttersäure[g/kg TM]

Verdichtung [kg TM/m3]

Schossen unter 220 164 103 6,34 6,5 197

Ähren-/Rispenschieben 220 bis 260 158 104 6,05 8,1 187

Beginn Blüte 260 bis 290 149 102 5,74 9,5 179

Mitte bis Ende Blüte 290 bis 330 138 99 5,45 10,9 169

Samenreife bis überständig über 330 129 93 5,14 12,8 156

Grassilagequalität in ÖsterreichIn den Jahren 2003, 2005, 2007 und 2009 haben Milchviehbetriebe an österreichwei-ten Grassilageprojekten teilgenommen. Die Ergebnisse von 3.612 Silagen zeigten, dass mindestens 40 Prozent der Betriebe Schwie-rigkeiten bei der Produktion von qualitativ hochwertigen Silagen haben. Ursachen dafür waren häufig zu später Erntezeitpunkt, nicht optimaler Trockenmasse-Gehalt und Futterverschmutzung mit Erde (Abb. 1). Die durchschnittlichen Gärqualitäten waren auf-grund des hohen Buttersäuregehaltes von 11,9 Gramm je Kilogramm Trockenmasse sehr ungünstig. Die Empfehlung liegt unter drei Gramm je Kilogramm Trockenmasse.

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Silagequalität bewertenFür eine gesamtheitliche Silagebeurtei-lung ist die Kombination von chemischer Futteranalyse und Sinnenprüfung über Geruch, Gefüge, Farbe und Verunreini-gung und botanische Zusammensetzung ideal. Es ist empfehlenswert, die Labor-werte mit praxisrelevanten Daten, wie zum Beispiel „ÖAG-Futterwerttabellen für das Grundfutter im Alpenraum“ zu vergleichen, um ein Gespür für die quali-tative Lage der untersuchten Futterpar-tie zu gewinnen.

Die Qualitätsbeurteilung ist wertvoll für die Optimierung von Grünland- und Fütterungsmanagement. Der Siloprofi bewertet sein Gärfutter jährlich, um Schwachstellen identifizieren zu kön-nen. Die Schwächen sind die größten Potentiale des Betriebes, wenn er an den Ursachen konsequent arbeitet.

Ing. Resch ReinhardLFZ Raumberg-GumpensteinReferat Futterkonservierung und FutterbewertungTel. 03682 22451 [email protected]

Abbildung 2: Einfluss von Silierhilfsmitteln und deren Verteilung/Dosierung auf den Buttersäuregehalt von Grassilage

es, wenn der Silo in einem Zug befüllt und danach sofort luftdicht versiegelt werden könnte. Rund- oder Quader-ballen sind innerhalb von drei Stunden nach dem Pressvorgang sechslagig zu wickeln. Personen sollten nicht auf der Folienoberfläche gehen. Die Folie schützt man vor tierischen Schädlin-gen, wie zum Beispiel Vögeln, Katzen, Mardern und Mäusen am besten mit Schutzgittern.

Siliermittel nach Vorschrift dosierenGrundsätzlich kann ein Präparat nur dann erfolgreich sein, wenn man die empfohlene Dosierung einhält und das Produkt gleichmäßig im Futter verteilt. Eine positive Wirkung erzielt man am besten bei Zugabe über einen Dosier-automaten (Abbildung 2). Ideal sind flüssige Produkte, weil sie im Siliergut noch besser verteilt werden können als Granulate oder Pulver.

Unter guten bis optimalen Witterungs-verhältnissen sind bei eingehaltenen Silierregeln grundsätzlich keine Silier-hilfsmittel erforderlich. Silierhilfsmittel und speziell Bakterien-Impfkulturen können bei Nichteinhaltung einer oder mehrerer Silierregeln keine Wunder be-wirken und schlechte Voraussetzungen nicht in beste Silage verwandeln!Die Kosten von Silierhilfsmitteln be-tragen zwischen einem und 9,72 Euro je Tonne Silage, das macht für 150 Kubik-meter Siloraum zwischen 100 bis 1.000 Euro aus.

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ohne Zusatz Säuren/Salze Bakterien-Impfkulturen

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Dosierautomat

händische Verteilung

sehr guteGärqualität

leichte Fehlgärung

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Fehlgärung

metern vorteilhaft. Der Trockenmasse-gehalt des Anwelkfutters ist zwischen 30 und 40 Prozent optimal. Das verbessert die Milchsäuregärung und Fressleistung der Tiere.

Für und Wider von MähaufbereiternDie Mähaufbereitertechnik beschleu-nigt das Erreichen der Zieltrockenmasse um 1,5 bis 2 Stunden. Außerdem vergärt aufbereitetes Futter günstiger. Mähauf-bereiter benötigen aber mehr Kraft und sind nachteilig nach Regengüssen und auf „vermausten“ Flächen.

Je kürzer die Schnittlänge, umso schneller und optimaler läuft die Milch-säuregärung ab. Partikellängen von zwei bis fünf Zentimetern bieten die volle Struktur und lassen sich bestens verteilen und verdichten. Je stärker das Futter angewelkt und je gröber die Futterstruktur wird, umso kürzer sollte man das Erntegut schneiden oder häckseln, um Buttersäuregärung und Futterstockerhitzung zu vermeiden.

Verdichten und in einem Zug befüllenBeste Verdichtung beschleunigt die Milchsäuregärung. Die Anliefermen-ge in Tonnen Frischmasse je Stunde dividiert durch drei ergibt das erfor-derliche Walzgewicht. Die abgeladene Futterschicht sollte unter 40 Zentimeter betragen. Unterbrechungen in der Silo-befüllung fördern die Entwicklung von Gärschädlingen und sind mit Gärungs-verlusten verbunden. Optimal wäre

Silocontrolling

Silooberfläche regelmäßig auf Löcher kontrollieren. Beschädigte Stellen mit einem Spezialklebeband luftdicht verschließen.Silo erst öffnen, wenn die Gärung abge-schlossen ist. Bei Nasssilage sind es zirka vier Wochen; Anwelksilage zirka sieben Wochen; Gärheu mindestens zehn Wo-chen.Vortrieb/Woche soll im Winter im Fahrsilo ein bis 1,5 Meter betragen, beim Hochsilo zehn Zentimeter täglich.Vortrieb/Woche soll im Sommer im Fahrsilo 1,5 bis 2,5 Meter betragen, im Hochsilo 20 Zentimeter täglich.Entnahme mit schneidenden, nicht mit reißenden Werkzeugen. Schimmelige Silage nicht verfüttern!

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Die lanDwirtschaft schwerpunkt grassilage

können zu starkes Abtrocknen vermei-den. Größere Schwaden trocknen nicht so rasch aus und reduzieren die Anzahl der Überfahrten durch die meist schweren Erntegeräte.

AbtransportSchlagkräftige Maschinen stellen eine hohe Bergeleistung. Sie können aber Verdichtungs- und Narbenschäden ver-ursachen. Die Einstellung des Pick-up bei Ladewagen oder Feldhäcksler ist beson-ders zu beachten, um Verschmutzung zu vermeiden. Die tendenziell höheren Rohaschewerte bei Feldhäckslersilagen deuten auf unvorsichtige Geräteeinstel-lungen hin.Um die Struktur des Futters nicht zu stö-ren, ist auf eine gute Schneide zu achten. Ausreichende Verdichtung erreicht man nur, wenn man bei Ladewagen und Rund-ballenpressen alle Messer verwendet.

Siliertechnik auf dem Hof und im SiloBei ständig steigender Bergeleistung nimmt das schwächste Glied der Silier-kette die Walzarbeit ein. Fahrsilos muss

Wenn man die Silierregeln bestmöglich einhält, wird die Arbeit mit stabiler Silage

und guter Leistung doppelt belohnt.Foto: Deutz-Fahr

Prozent der Leitgräser im Ähren- und Rispenschieben befinden, ist der optima-le Zeitpunkt zum Silien. Die Leitgräser sind Knaulgras, Raygras und Goldhafer.Der Rohfasergehalt liegt hier bei zirka 23 bis 25 Prozent und die Siliereignung ist optimal. Die Nährstoffe bleiben erhalten.

Eine Schnitthöhe von mindestens sieben Zentimetern ist anzustreben, um Ver-schmutzung und Verpilzung zu vermei-den. Beim Mähen muss der Bestand unbe-dingt abgetrocknet sein. Ein Aufbereiter kann das Abtrocknen um einige Stunden beschleunigen. Zu beachten ist der er-höhte Kraftbedarf. Der zweite und die folgenden Aufwüchse können nach dem Aufbereiten zu rasch abtrocknen. Folge-geräte wie Kreiselzettwender, Schwader und Pick-up dürfen nicht zu tief einge-stellt sein, um zusätzlichen Schmutzein-trag zu meiden.

Abtrocknung und SchwadDas Futter sollte man nach dem Mähen möglichst bald breit aufstreuen, um das Abtrocknen zu beschleunigen. Das Futter trocknet rascher und gleichmäßiger ab. Rechtzeitiges Schwaden verhindert zu starkes Abtrocknen. Die Schlagkraft des Schwaders ist in der Silierkette häufig eine Schwachstelle. Schlagkräftige Maschinen oder mehrere Schwader

In der Zwickmühle zwischen Feld und Silo, Technik, Wetter und knapper Zeit vergisst man oft auf manche Silierregeln. LK-Experte Gerald Stögmüller ruft sie hier rechtzeitig wieder in Erinnerung und verrät einige Tipps für gelungene Silagen.

Anforderungen auf dem FeldPflanzenbestand und NarbenpflegeRegelmäßiges Nachsäen mit hochwerti-gen Saatgutmischungen und Einbringen von Leguminosen in Grünlandbestände erhöhen die Erträge und die Toleranz bei nicht optimaler Witterung und verringern Verunkrautung. Narbenver-letzungen durch Reifen, Mähwerk und Zinken verursachen Lücken, in denen das Unkraut rasch aufkommt. Deshalb muss man sofort nach dem Silieren nachsäen.Maulwurfshaufen und Wühlmäuse ver-schmutzen das Siliergut. Auch Gülle- und Futterreste fördern Fehlgärungen und schaden der Tiergesundheit.

Schnittzeitpunkt, Schnitthöhe undAufbereitungEin optimaler Schnittzeitpunkt erhöht die Verdaulichkeit und liefert mehr Nährstoffe. Der Schnittzeitpunkt richtet sich nach dem Ähren- und Rispenschie-ben der Leitgräser. Wenn sich 30 bis 50

Die Silierregeln bestmöglich einhalten

Schnell – Sauber – Sorgfältig

Idealer leistungsfähiger Bestand im Grünland

50-60 Prozent Gräser:15 bis 25 Prozent Untergräser, zum Beispiel Wiesenrispe, Rotschwingel,15 bis 20 Prozent Mittelgräser, zum Beispiel Goldhafer, Timothe,20 bis 30 Prozent Obergräser, zum Beispiel Wiesenschwingel, Raygras und Knaulgras

10 bis 30 Prozent Leguminosen:Zum Beispiel Weißklee, Wiesenrotklee, Luzer-ne, Wicken,10 bis 30 Prozent Kräuter:zum Beispiel Löwenzahn und Wegerich, aber keine Problemunkräuter.

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Siloplane schützt die Unterziehfolie. Der Sauerstoffentzug und die Bildung einer Gasblase schränken die Aktivität unerwünschter Bakterien und Pilze ein. Die erwünschten Milchsäurebakterien können sich nur im sauerstofffreien Mi-lieu vermehren. Falls man die Silierung für mehr als drei Stunden unterbrechen muss, zum Beispiel durch einen Defekt oder über Nacht, dann muss man den Si-lohaufen luftdicht verschließen, um den Frischlufteintrag zu unterbinden.

Milchsäurebakterien fordern SilierregelnDie Silierregeln zielen auf die Förderung von Milchsäurebakterien ab. Milchsäure ist eine sehr starke Säure, die den pH-Wert im Siliergut schnell senken kann. Milchsäurebildende Bakterien ent-wickeln sich aber nur unter speziellen Bedingungen.Folgende Situationen hemmen die Bil-dung von Milchsäure:

Wenig oder kein Zucker im Siliergut durch lange Feldliegezeit oder über-reifes Futter,zu nasses oder zu trockenes Siliergut,Verschmutzung mit Erde, Gülleresten, Futterresten,Luft im Silostock – durch unzureichen-de Walzarbeit, hohe Einbringschich-ten, späten oder undichten Verschluss,hohe Temperaturen im Silostock.

Sind die Bedingungen für die Vermeh-rung der milchsäurebildenden Bakterien nicht ideal und wird der pH-Wert im Siliergut dadurch nicht rasch genug ge-senkt, entwickeln sich andere Mikroben im Siliergut und führen zu Fehlgärung und Nacherwärmung nach der Öffnung des Silos.

DI Gerald StögmüllerRef. Haltung und FütterungTel. 05 0259 [email protected]

man so anlegen, dass das Walzfahrzeug während dem Ablagevorgang parallel weiter verdichten kann und nicht auf dem Vorplatz warten muss.Die Silolänge muss entsprechend dem Transportgerät dimensioniert werden, um eine nicht zu hohe Schicht im Silo ab-zulegen. Richtwert: Die Länge des Silos entspricht dem Volumen des Transport-wagens in Kubikmetern. Die Befüllhöhe muss dem Mindestvorschub angepasst werden.

Verteilung und Verdichtung desSiliergutesLädt man das Siliergut ohne Dosierwal-zen ab, muss man es mit einem Silover-teiler auflockern und verteilen. Ebnet man nur ein, bilden sich durch zusam-mengepresste Futterknäuel Zwischen-räume und Lufteinschlüsse.Je länger das Siliergut ist, umso geringer muss die Schichtdicke sein. Obwohl sich kurzes Futter leichter verdichten lässt, sollte auch hier die Schichtdicke nach der Verteilung mit einem Siloverteiler nicht höher als 40 Zentimeter sein. Bei zu hohen Futterschichten kann die Luft beim Verdichten nicht entweichen. Da sich Luft aber verdichten lässt, erkennt man diesen Fehler erst im Nachhinein durch Fehlgärung und Nachfermenta-tion.Das Walzfahrzeug sollte bei Grassila-ge mit viel Ballast versehen sein. Jede Schicht muss mindestens drei mal mit Schrittgeschwindigkeit überfahren wer-den. Der Fahrer des Walzfahrzeuges gibt die Geschwindigkeit beim Silieren vor, nicht die schlagkräftige Erntetechnik.

Verschluss des SilosEin rasch und sorgfältig verschlossener Silo erhält die Silagequalität. Die Unter-ziehfolie deckt gasdicht ab, die dicke

Silierfehler

Zu spät gemäht: Das Vegetationsstadium bestimmt den Schnittzeitpunkt. Nährstoff-gehalte und Verdaulichkeit sinken, der Energiegehalt im Gras sinkt pro verzöger-tem Tag um bis zu 0,1 MJ NEL. Tipp: Optimaler Schnittzeitpunkt liegt beim Ähren- und Rispenschieben der Leitgräser.Mähwerk, Kreiselzettwender, Schwader oder Pick-up zu tief eingestellt: Erde mit Gärschädlingen und Fäulniserregern kommt mit in den Silo, Fehlgärungen und man-gelnde Futterhygiene sind die Folgen. Tipp: Mähhöhe von sieben Zentimetern oder höher anstreben, Zinken der Folgege-räte dürfen nicht am Boden zeichnen.Feldliegezeit zu lange: Zuckerverlust von ein bis sechs Prozent der Trockenmasse durch langsames Abtrocknen, Auswasch-verlust von Zucker und ß-Carotin (zirka 50 Prozent) durch Anregnen, häufiges Wen-den führt zu Bröckelverlust. Tipp: Schnelles Anwelken durch richtigen Mähzeitpunkt und Gerätewahl (Aufberei-ter), rasches Breitstreuen und rechtzeitiges Schwaden.Zu schnelles Befüllen, unzureichendes Wal-zen: hohe Einbringschichten können nicht verdichtet werden und die Luft kann nicht entweichen. Tipp: Die Schichtdicke soll nach dem Ver-teilen und vor dem Verdichten bei 25, maximal 40 Zentimetern liegen, maximales Walzgewicht, Reifendruck erhöhen, nicht zu rasch fahren (2-5 km/h), mindestens drei mal jede Schicht überfahren.Keine Wand- oder Unterziehfolie: Die Silo-plane alleine ist zu wenig elastisch, um sich der Umgebung luftdicht anzupassen, dazu dient die Unterziehfolie. Tipp: Silowände vor dem Befüllen mit Planen auskleiden, Unterziehfolie nicht betreten.Silo zu früh geöffnet: frühzeitiger Luftzu-tritt bei noch nicht ausreichend abgesenk-tem pH-Wert führt zu Nacherwärmung und Verderb. Tipp: Silo frühestens drei Wochen nach dem Einsilieren öffnen! Bei nicht optimalen Silierbedingungen mind. sechs Wochen warten.

Das Praxishandbuch gibt umfassende Einblicke und Empfehlun-gen zur Konservierung von Grobfutter, Saftfutter, Feuchtgetreide und Siliergut. Dabei werden die vielfältigen Anforderungen vom Anbau über Futterernte bis zur Ein- und Auslagerung praxisnah dargestellt und die speziellen Silier- und Konservierungsverfahren anschaulich beschrieben. Wichtige Hinweise zum betrieblichen Management, zur Qualitätssicherung und zu den ökonomischen Auswirkungen sind ebenso enthalten, wie Empfehlungen zum Siliermitteleinsatz. Einzigartig ist zudem die enthaltene Markt-übersicht und Portraitierung der angebotenen Siliermittel, Dosier-geräte, Silofolien sowie von weiterem Silierzubehör.Mit 416 Seiten erschienen im DLG-Verlag unter ISBN 978-3-7690-0791-6 um 29,90 Euro

Buchtipp: Praxishandbuch Futter- und Substratkonservierung

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Die lanDwirtschaft schwerpunkt grassilage

Im Futtermittellabor Rosenau

Hier erfahren Sie, was Ihre Silage kann

Bei Grassilagen werden die Untersuchung von Nährstoffen und Mineralstoffen empfohlen. Foto: LK NÖ/Archiv

Das Futtermittellabor Rosenau empfiehlt, Silagen bereits vor der Öffnung zu untersuchen, frühestens drei Wochen nach dem Silieren.

Bei Sandwichsilage sollte man auch beim Öffnen des Silos eine Probe ziehen. Je nach Untersuchungsumfang benötigt das Labor für die che-mische Untersuchung zirka 0,5 bis ein Kilogramm Silage. Die Silageprobe luftdicht in einem Plastiksack verpacken und in einer Kartonbox versenden.

Analyse und KostenBei Grassilagen werden die Untersuchung von Nährstoffen und Mineralstoffen empfoh-len. Zusätzliche Untersuchun-gen werden bei Problemen oder von Spezialisten durch-geführt.

A: Nährstoffe –Trockenmas-se, Rohprotein, Rohfett, Roh-faser, Rohasche: 38 EuroB: Mengenelemente – Cal-cium, Phosphor, Magne-

sium, Kalium, Natrium: 26,50 EuroC: Spurenelemente – Eisen, Kupfer, Zink, Mangan: 22,50 EuroB+C: in Kombination: 37 EuroG: Gerüstsubstanzen – NDF, ADF, ADL (nur Milchvieh): 33 EuroE: Zucker – Schnellbestim-mung durch Infrarotmes-sung: 12 EuroG: Gärverlauf/Silagestabili-tät: 20 Euro

Der Probenbegleitschein kann von der Homepage www.fut-termittellabor.at als Download heruntergeladen werden.Versandadresse: Futtermit-tellabor Rosenau der LK-NÖ, Rosenau 3, 3252 Petzenkirchen

Weitere Informationen: www.futtermittellabor.at

Ab sofort kann DEUTZ-FAHR für eine begrenzte Stückzahl an variablen Rund-ballenpressen eine besonders attraktive Drittelfinanzierung anbieten. Dabei wird die Zahlung auf drei gleich große Beträge aufgeteilt. 1/3 bei Lieferung, 1/3 nach einem Jahr und ein weiteres Drittel nach zwei Jahren! Somit kann der Kunde sofort losfahren, ohne den gesamten Betrag sofort finanzieren zu müssen. Zusätzlich ist dieser Zeitraum auch noch durch eine Drei-Jahresgarantie gedeckt. Schon bisher sind die Varimaster Rundballenpressen bekannt für eine sehr hohe Wirtschaftlichkeit durch niedrige Wartungskosten, enorme Aufnahmeleistung und sehr hohe Ver-dichtung. Begeistert sind zahlreiche VariMaster Kunden mitunter von der hervorragenden Silagetauglichkeit auch unter schwieri-gen Bedingungen, wie zum Beispiel kurzes nasses Futter!

Das noch vertretbare Eigengewicht und die niedrige Bauweise erweisen sich in Hanglagen als sehr vorteilhaft. Informieren Sie sich beim DEUTZ-FAHR Händler oder rufen Sie 01-80160-20DEUTZ-FAHR Varimaster – die Unschlagbare in Heu, Stroh und Silage!

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