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Bewegte Küstenlandschaft und Lagunen der Ostsee Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist der größte deutsche Ostseenationalpark. Durch Inseln und Halbinseln von der Ostsee abgetrennte Lagunen, die so ge- nannten Bodden sind das Marken- zeichen des Parks. Damit schützt er weltweit einzig- artige Kaltwasser-Lagunen und mit ihnen eine der wertvollsten Kinderstuben der Ostseefische. Im eigentümlichen Gemisch aus Salz- und Süßwasser lebt Flunder neben Zander, Hering neben Hecht. Neben den Bodden mit ihren ruhi- gen Ufern charakterisieren die be- wegtesten Küstenabschnitte der Ostsee das Schutzgebiet. Land wird von der stürmi- schen See verschluckt und an anderer Stelle stetig neu geboren. Von Urgewalten be- wegte Sandfrachten formen ganze Landschaften um. Dünen und Strandseen entstehen. Ausge- dehnte Windwatts dienen bis zu 70.000 Kranichen alljährlich als Schlafstätte auf ihrer Durchreise zu den Winterquartieren. Die Wasserflächen nehmen die größten Areale des Nationalparks ein, doch auch die Landfläche prä- sentiert sich vielfältig. Moore, Salzwiesen und Schilfgür- tel sind Paradiese für zahlreiche Vogelarten, Amphibien, seltene In- sekten. Wo Land entsteht, fasst frü- her oder später eigentümlicher Wald Fuß. Vom Wind frisierte Kie- fern wurzeln tief im Dünensand. Bi- zarre Buchen zeigen das Finale einer langen Waldentwicklung an. Erlen oder Birken prägen die zahl- reichen Moorwälder. Einem bun- ten Mosaik gleicht die Landschaft aus Strandseen, Sümpfen, Dünen und Wäldern. Kühe weiden auf Salzwiesen und bewahren damit ein kleines Stück Kulturlandschaft und Vogelparadies inmitten eines großen Refugiums, in dem die Natur ihre eigenen Gesetze lebt. Die vorpommersche Boddenland- schaft besitzt mit dem Prädikat Nationalpark den höchsten natio- nalen und internationalen Schutz- status. In Nationalparks darf „Natur Natur sein“ und zieht sich der Mensch als stiller Beobachter auf die markierten Wege und Aus- sichtspunkte zurück. Pflanzen und Tiere finden dadurch Schutz und sind häufig in ihren ursprünglichen Lebensräumen zu beobachten. Deshalb ist es wichtig, dass Men- schen im Park die Land- wie die Wasserflächen nur auf den ausge- wiesenen Bereichen betreten oder befahren. Besucher können das Schutzgebiet in weiten Teilen indi- viduell oder auf geführten Wande- rungen erleben. Ranger und die Mitarbeiter in den Info-Stellen be- antworten Ihre Fragen gern. Weitere Infos und Angebote: Nationalparkamt Vorpommern Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Im Forst 5 · 18375 Born Tel. 038234/5020 www.nationalpark-vorpommersche- boddenlandschaft.de • Führungen, Beobachtungsplatt- formen und Ausstellungen Plötzlich - große Tiere! Am helllich- ten Tag, direkt vor den Dünen. Welch ein Naturschauspiel! Sandbänke und Lagunen verwan- deln sich auf der Halbinsel in ein waldreiches Mosaik – wunderbar für eine interessante Flora und Fauna. Tiere wie der Rothirsch leben hier in ihrem ursprünglichen Lebensraum und sind mit etwas Glück z.B. am Darßer Ort im Natio- nalpark zu sehen. Auch andere, zum Teil sehr seltene Tierarten kann man in unserer Re- gion noch oder wieder finden. Um Ihnen die Orientierung zu erleich- tern und Störungen der zum Teil sehr empfindlichen Natur zu ver- hindern, sind auf der Karte Beob- achtungskanzeln, einschlägige Ausstellungen, Lehrpfade und in- teressante Naturräume präsentiert. Stellvertretend für die große Viel- falt unserer Natur heben wir fünf Tierarten heraus: Kranich, Rot- hirsch, Seeadler, Fischotter und Schreiadler. Mit etwas Glück, viel Geduld und Ruhe und zur rechten Zeit können Sie diese und andere Tierarten bei uns in freier Wildbahn beobachten. Ein Erlebnis für die ganze Familie! Das Naturerlebnis zum Ostseeurlaub Ausgedehnte Buchenwälder, darin eingestreut feuchte Senken, Moore und Erlenbrüche, im Wech- selspiel mit großen Ackerschlägen und Grünlandflächen – die Nord- vorpommersche Waldlandschaft hat viele Gesichter. Auf den frucht- baren Böden, die die Gletscher der letzten Eiszeit hinterlassen haben, hat sich ein reiches Mosaik von Le- bensräumen entwickelt und erhal- ten. Dabei hat die Geschichte schon viele kommen und gehen sehen, die die Landschaft genutzt und gestaltet haben. Spuren der ersten menschlichen Besiedlung an den damals gerade entstande- nen Flachgewässern und Seen rei- chen 13.000 Jahre zurück. Später wurden z.B. die Eichen für die Schiffsmasten der könig- lichen schwedischen Flotte aus den Wäldern der Nordvorpommer– schen Waldlandschaft geschlagen. Auch die Zeit der Gutswirtschaft hinterließ zahlreiche Zeugnisse wie z.B. Al- leen, Herrenhäuser und Gutsdör- fer. Abseits der Küste und fern der gro- ßen Straßen hat sich hier eine waldreiche und weitläufige Land- schaft erhalten, in der man noch stundenlang durch wertvolle Laubwälder wandern kann. Sel- tene Tiere und Pflanzen schätzen die Ruhe und Abgeschiedenheit der Nordvorpommerschen Wald- landschaft. Allen voran der streng geschützte Schreiadler – auch „Pommern-Adler“ genannt - der zwischen Borgwallsee und Reck- nitztal noch horstet. Ein scheuer Geselle, der wie viele andere emp- findliche Lebewesen darauf ange- wiesen ist, dass ihm Rückzugsgebiete im und um den Wald eingeräumt werden. Er und viele andere Wildtiere und Pflan- zen danken dem behutsamen Beob- achter seine Vorsicht und Zurückhaltung beim Naturerlebnis, indem sie sich hier wohl fühlen, gedeihen und ver- mehren. Alte Buchenwälder, lebendige Moore und Gewässer inmitten einer reichhaltigen Kulturland- schaft mit all ihren Bewohnern – das soll in der Nordvorpommer- schen Waldlandschaft erhalten und nachhaltig entwickelt werden. Dazu werden aus Mitteln der „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ und des Landes Mecklenburg-Vorpommern lang- fristige Maßnahmen gefördert, die von Naturschützern und –nutzern der Region in den kommenden Jahren gemeinsam entwickelt und umgesetzt werden. Weitere Informationen: Landkreis Vorpommern-Rügen chance.natur-Projektmanagement Tel. 038326/59267  www.schreiadlerland.de Foto: K.-H. Schröter Foto: Voigt+Kranz UG Foto: K.-H. Schröter Foto: Thomas Beil Seele baden - Sinne salzen Rostock Stralsund Greifswald Ribnitz-Damgarten Grimmen Barth Barth n ge Grimmen en t -Damgar z Ribnit n ge „Hirsch und Meer“ ist eine Gemeinschaftsaktion des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst e.V., des Nationalparks Vorpommersche Boddenland- schaft und des Fördervereins Nationalpark Boddenlandschaft e.V. Weitere Informationen über die Tourismusregion, das Gastgeberverzeichnis und andere thematische Broschüren erhalten Sie über: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e.V. Barther Straße 16, 18314 Löbnitz Tel. 038324/6400, Fax 038324/64034 www.fischland-darss-zingst.de, [email protected] Schutzgebühr 1,- € Ein Teil des Erlöses fließt in das Projekt „Beobachten ohne zu stören“ Impressum Herausgeber: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e.V. Gesamtherstellung: voigt&kranz UG, Prerow Titelfoto: Jürgen Reich ©2012 · Alle Rechte vorbehalten Meer Hirsch www.fischland-darss-zingst.de Wildnis in der Landschaft entdecken Übersichtskarte Beobachtungstipps Adressen

Seele baden - Sinne salzen - ostseebad-ahrenshoop.de · In der Mythologie, in der Literatur und in der Poesie vieler Völker spielen die großen Vögel eine bedeutende Rolle - als

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Page 1: Seele baden - Sinne salzen - ostseebad-ahrenshoop.de · In der Mythologie, in der Literatur und in der Poesie vieler Völker spielen die großen Vögel eine bedeutende Rolle - als

Bewegte Küstenlandschaft undLagunen der Ostsee

Der Nationalpark VorpommerscheBoddenlandschaft ist der größtedeutsche Ostseenationalpark. DurchInseln und Halbinseln von der Ostseeabgetrennte Lagunen, die so ge-nannten Bodden sind das Marken-zeichen des Parks.Damit schützt er weltweit einzig-artige Kaltwasser-Lagunen undmit ihnen eine der wertvollstenKinderstuben der Ostseefische. Imeigentümlichen Gemisch aus Salz-und Süßwasser lebt Flunder nebenZander, Hering neben Hecht.Neben den Bodden mit ihren ruhi-gen Ufern charakterisieren die be-wegtesten Küstenabschnitte derOstsee das Schutzgebiet. Land

wird von der stürmi-schen See verschlucktund an anderer Stellestetig neu geboren.Von Urgewalten be-

wegte Sandfrachten formen ganzeLandschaften um. Dünen undStrandseen entstehen. Ausge-dehnte Windwatts dienen bis zu70.000 Kranichen alljährlich als

Schlafstätte auf ihrer Durchreise zuden Winterquartieren. Die Wasserflächen nehmen diegrößten Areale des Nationalparksein, doch auch die Landfläche prä-sentiert sich vielfältig.Moore, Salzwiesen und Schilfgür-tel sind Paradiese für zahlreicheVogelarten, Amphibien, seltene In-sekten. Wo Land entsteht, fasst frü-

her oder später eigentümlicherWald Fuß. Vom Wind frisierte Kie-fern wurzeln tief im Dünensand. Bi-zarre Buchen zeigen das Finaleeiner langen Waldentwicklung an.Erlen oder Birken prägen die zahl-reichen Moorwälder. Einem bun-ten Mosaik gleicht die Landschaftaus Strandseen, Sümpfen, Dünenund Wäldern. Kühe weiden aufSalzwiesen und bewahren damitein kleines Stück Kulturlandschaftund Vogelparadies inmitten einesgroßen Refugiums, in dem dieNatur ihre eigenen Gesetze lebt. Die vorpommersche Boddenland-schaft besitzt mit dem Prädikat Nationalpark den höchsten natio-nalen und internationalen Schutz-status. In Nationalparks darf „NaturNatur sein“ und zieht sich derMensch als stiller Beobachter aufdie markierten Wege und Aus-sichtspunkte zurück. Pflanzen undTiere finden dadurch Schutz undsind häufig in ihren ursprünglichen

Lebensräumen zu beobachten.Deshalb ist es wichtig, dass Men-schen im Park die Land- wie dieWasserflächen nur auf den ausge-wiesenen Bereichen betreten oderbefahren. Besucher können dasSchutzgebiet in weiten Teilen indi-viduell oder auf geführten Wande-rungen erleben. Ranger und dieMitarbeiter in den Info-Stellen be-antworten Ihre Fragen gern.

Weitere Infos und Angebote:

Nationalparkamt VorpommernNationalpark Vorpommersche BoddenlandschaftIm Forst 5 · 18375 BornTel. 038234/5020www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

• Führungen, Beobachtungsplatt-formen und Ausstellungen

Plötzlich - große Tiere! Am helllich-ten Tag, direkt vor den Dünen.Welch ein Naturschauspiel!

Sandbänke und Lagunen verwan-deln sich auf der Halbinsel in einwaldreiches Mosaik – wunderbarfür eine interessante Flora undFauna. Tiere wie der Rothirschleben hier in ihrem ursprünglichenLebensraum und sind mit etwasGlück z.B. am Darßer Ort im Natio-nalpark zu sehen.

Auch andere, zum Teil sehr selteneTierarten kann man in unserer Re-gion noch oder wieder finden. UmIhnen die Orientierung zu erleich-

tern und Störungen der zum Teilsehr empfindlichen Natur zu ver-hindern, sind auf der Karte Beob-achtungskanzeln, einschlägigeAusstellungen, Lehrpfade und in-teressante Naturräume präsentiert.Stellvertretend für die große Viel-falt unserer Natur heben wir fünfTierarten heraus: Kranich, Rot-hirsch, Seeadler, Fischotter undSchreiadler. Mit etwas Glück, vielGeduld und Ruhe und zur rechtenZeit können Sie diese und andereTierarten bei uns in freier Wildbahnbeobachten.

Ein Erlebnis für die ganze Familie!

Das Naturerlebnis zum OstseeurlaubAusgedehnte Buchenwälder, darineingestreut feuchte Senken,Moore und Erlenbrüche, im Wech-selspiel mit großen Ackerschlägenund Grünlandflächen – die Nord-vorpommersche Waldlandschafthat viele Gesichter. Auf den frucht-baren Böden, die die Gletscher derletzten Eiszeit hinterlassen haben,hat sich ein reiches Mosaik von Le-bensräumen entwickelt und erhal-ten. Dabei hat die Geschichteschon viele kommen und gehensehen, die die Landschaft genutztund gestaltet haben. Spuren derersten menschlichen Besiedlungan den damals gerade entstande-nen Flachgewässern und Seen rei-chen 13.000 Jahre zurück. Späterwurden z.B. die Eichen für die

Schiffsmasten der könig-lichen schwedischenFlotte aus den Wäldernder Nordvorpommer–schen Waldlandschaftgeschlagen. Auch die

Zeit der Gutswirtschaft hinterließzahlreiche Zeugnisse wie z.B. Al-leen, Herrenhäuser und Gutsdör-fer.Abseits der Küste und fern der gro-ßen Straßen hat sich hier einewaldreiche und weitläufige Land-schaft erhalten, in der man nochstundenlang durch wertvolleLaubwälder wandern kann. Sel-tene Tiere und Pflanzen schätzendie Ruhe und Abgeschiedenheitder Nordvorpommerschen Wald-landschaft. Allen voran der strenggeschützte Schreiadler – auch„Pommern-Adler“ genannt - derzwischen Borgwallsee und Reck-nitztal noch horstet. Ein scheuerGeselle, der wie viele andere emp-findliche Lebewesen darauf ange-

wiesen ist, dass ihmRückzugsgebiete imund um den Waldeingeräumt werden.Er und viele andereWildtiere und Pflan-zen danken dem behutsamen Beob-achter seine Vorsichtund Zurückhaltungbeim Naturerlebnis,indem sie sich hierwohl fühlen, gedeihen und ver-mehren.Alte Buchenwälder, lebendigeMoore und Gewässer inmitteneiner reichhaltigen Kulturland-schaft mit all ihren Bewohnern –das soll in der Nordvorpommer-schen Waldlandschaft erhaltenund nachhaltig entwickelt werden.Dazu werden aus Mitteln der„chance.natur – BundesförderungNaturschutz“ und des LandesMecklenburg-Vorpommern lang-fristige Maßnahmen gefördert, die

von Naturschützern und –nutzernder Region in den kommendenJahren gemeinsam entwickelt undumgesetzt werden.

Weitere Informationen:

Landkreis Vorpommern-Rügenchance.natur-ProjektmanagementTel. 038326/59267  www.schreiadlerland.de

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„Hirsch und Meer“ ist eine Gemeinschaftsaktion des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst e.V., des Nationalparks Vorpommersche Boddenland-schaft und des Fördervereins Nationalpark Boddenlandschaft e.V.

Weitere Informationen über die Tourismusregion, das Gastgeberverzeichnisund andere thematische Broschüren erhalten Sie über:

Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e.V.Barther Straße 16, 18314 LöbnitzTel. 038324/6400, Fax 038324/64034www.fischland-darss-zingst.de, [email protected]

Schutzgebühr 1,- €Ein Teil des Erlöses fließt in das Projekt „Beobachten ohne zu stören“

ImpressumHerausgeber: Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst e.V.Gesamtherstellung: voigt&kranz UG, PrerowTitelfoto: Jürgen Reich

©2012 · Alle Rechte vorbehalten

MeerHirsch

www.fischland-darss-zingst.de

Wildnis in der Landschaft entdecken

Übersichtskarte

Beobachtungstipps

Adressen

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Rothirsch (Cervus elaphus)

Die Eleganz, das imposante Paa-rungsverhalten oder schlicht seineGröße begeistern die Menschenam Rothirsch. Unsere Vorfahrensahen im regelmäßigen Abwerfenund in der jährlichen Neubildungder Geweihstangen ein Abbild dernatürlichen Zyklen aus Werdenund Vergehen, aus Licht und Dun-kelheit.

Rothirsche leben in der Region inallen großen Waldgebieten, denSchilfgebieten der Flussniederun-gen sowie auf der Halbinsel Fisch-land-Darß-Zingst. Einmalig ist es,sie in den Dünen direkt am Meerzu erleben und ihre Spuren amOstseestrand zu finden. Im Natio-nalpark Vorpommersche Bodden-landschaft werden weite Gebieteinzwischen nicht mehr bejagt. Hierkann man diese imposanten Tieredas ganze Jahr über auch am Tage

beobachten. Zur Brunft im Herbstwerden Führungen angeboten.

Der Rothirsch ist das größte freile-bende Landsäugetier Deutsch-lands. Ursprünglich ein Bewohneroffener und halboffener Landschaf-ten, wurde er in Mitteleuropa durchden Menschen hauptsächlich ingroße Waldgebiete zurückgedrängt.Ausgebaute Verkehrs wege sowiestark besiedelte Gebiete verhindernheute, dass es zu einem notwendi-gen Austausch zwischen den einzelnen Verbreitungsgebietenkommt. Dieser ist für die geneti-sche Vielfalt der Rotwildpopulationnotwendig. Stellvertretend für diegesamte Tierwelt Deutschlands istam Beispiel der Hirsche sehr gut zuerkennen, wie wichtig eine erfolg-reiche Vernetzung unterschiedli-cher Lebensräume ist.

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Kranich (Grus grus)

Schon immer haben die Schönheitder Kraniche und ihre spektakulä-ren Balztänze die Menschen be-geistert. In der Mythologie, in derLiteratur und in der Poesie vielerVölker spielen die großen Vögeleine bedeutende Rolle - als Früh-lingsboten und Glücksvögel, Göt-tervogel und Sinnbild für Treueund ein langes Leben.

Die Region Fischland-Darß-Zingstist einer der bedeutendsten Kra-nichrastplätze Europas. Im Septem-ber/Oktober versammeln sich hierbis zu 70.000 Kraniche aus Skandi-navien, dem Baltikum und Polengleichzeitig. Dieses Ereignis ist einerder Höhepunkte des Naturjahres.Darüber hinaus brüten zahlreicheKranichpaare in der Landschaft.Kraniche sind also bis auf den Win-ter das ganze Jahr zu sehen.

Die Vögel erreichen aufrechtste-hend eine Größe von ca. 1,20 m.Damit sind sie deutlich größer alsGraureiher und Weißstorch, mitdenen eine Verwechslung erfolgenkönnte. Das laute „Trompeten“ istein unverwechselbares Merkmal.Im offenen Gelände und je nachWitterung ist es zwei Kilometerund weiter zu hören.

Auch wenn die Zahl der Kranichein Mitteleuropa in den letzten Jah-ren deutlich zugenommen hat,sind sie nach wie vor durch Le-bensraumzerstörung bedroht. Alswandernde Tierart können sie nurdurch grenzübergreifende Kon-zepte, z.B. internationale Abkom-men, dauerhaft geschützt werden.

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Der Seeadler (Haliaeetus albicilla)

Bei den Völkern des Altertums undden Germanen war der Adler hei-lig und wurde verehrt. Vielleicht istdiese lange zurückreichende Sym-bolik einer der Gründe, weshalbder Seeadler, der Größte der Fami-lie der Adler, solch eine Faszinationauf die Menschen ausübt. DieVögel imponieren auch durch ihreGröße. Die Weibchen bringen esimmerhin auf eine Flügelspann-weite von bis zu 2,40 Metern.

Seeadler brüten in der gesamtenRegion, mit einem deutlichenSchwerpunkt auf der Halbinsel. Instrengen Wintern finden sich vieleWintergäste aus Skandinavien unddem baltischen Raum ein. Sie um-lagern dann die großen Enten-schwärme auf den eisfreienWasserflächen der Bodden wieLöwen die Gnuherden in Afrika.

Dabei stand es lange Zeit nicht gutum diese Vogelart. Anfang des 20.Jahrhunderts war sie bis auf Rest-bestände in ganz Westeuropa aus-gestorben. Erste Schutzbemühun-gen führten dann zu deutlichenZuwächsen in den Populationen.Die Verwendung des InsektizidsDDT ließ die Seeadlerbestände inden 1950er und 60er Jahren prak-tisch zusammenbrechen. Seit demNutzungsverbot dieses Giftes 1970erholten sich die Seeadler inDeutschland deutlich. Der Seead-lerschutz kann heute als eine wirk-liche Erfolgsstory bezeichnetwerden. Die Art wurde 2005 als"nicht gefährdet" eingestuft. See-adler aus Mecklenburg-Vorpom-mern erobern lange verwaisteLebensräume in Niedersachsen,Bayern, Nordrhein-Westfalen undsogar in den Niederlanden zurück.

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Schreiadler (Aquila pomarina)

Der Pommernadler brütet in denWäldern der Nordvorpommer-schen Waldlandschaft, allerdingslange nicht mehr so häufig wie früher. Dies ist eine Entwicklung,die Sorge macht! Nicht nur in un-serer Region, sondern in seinemgesamten Verbreitungsgebiet inDeutschland ist der extrem scheueVogel vom Aussterben bedroht.

Der kleinste der heimischen Adlerist für den Laien nur schwer vometwa gleich großen Mäusebussardzu unterscheiden. Er überwintertim südlichen Afrika und hält sich in der Region von März bis September zum Brüten auf. In derRegel werden zwei Eier gelegt. Das zuerst geschlüpfte Küken tötet gezielt sein schwächeres Geschwister, so dass im Jahr nurein Junges pro Paar überleben

kann. Dieses Verhalten wird Kainis-mus genannt. Schreiadler zeigendarüber hinaus ein für Greifvögelziemlich ungewöhnliches Jagdver-halten: Sie jagen zu Fuß. Sobaldeine Maus oder ein Frosch erspähtist, wird losgespurtet.

Schreiadler stellen sehr hohe An-sprüche an ihren Lebensraum undsind ausgesprochen scheue Gesel-len. Als Hauptursache des starkenRückganges gilt heute die Zerstö-rung des Lebensraumes durch dieIntensivierung von Land- undForstwirtschaft. Die Tatsache, dasser hier noch brütet, erfüllt uns mitStolz und ist ein großes Kompli-ment an unsere Naturlandschaft.Da er möglichst nicht gestört wer-den will, ist seine gezielte Beob-achtung lediglich im VogelparkMarlow möglich.

Der Fischotter (Lutra lutra)

Der Fischotter ist in Deutschlandtrotz vieler Schutzmaßnahmenvom Aussterben bedroht. In derRegion besiedelt die Art fast alleUferlinien - ein Beleg dafür, dasssich die meisten der Gewässer ineinem naturnahen Zustand befin-

den. Fischotter stellen sehr hoheAnsprüche an ihren Lebensraum.Deshalb kann man ihr Vorkommenals Synonym für eine intakte Was-serwelt betrachten.

Fischotter sind perfekt an ihren Le-

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Tipps zum Naturerleben

Bewusst Natur zu erleben oder garwilde Tiere in ihrem angestammtenLebensraum zu beobachten, ist Er-holung einer besonders be friedi-genden Art. Hierbei sind es geradedie überraschenden Momente, diedas Besondere der Erlebnisse aus-machen.

Viele Tiere haben aus unterschied-lichsten Gründen Angst vor unsMenschen. Deshalb sollten Sie einpaar Dinge beachten, damit unsereNatur Ihren Urlaub bereichern kann:

• Haben Sie Geduld. Tiere zeigensich oft erst nach einer gewissenWeile. Sie werden sich wundern waspassiert, wenn Sie ein paar Minutenstill auf einem Platz verharren. OderSie haben erst bei wiederholtemAufsuchen einer Beobachtungskan-zel den gewünschten Erfolg, da dieTiere, die Sie sehen wollen sehr sel-ten sind.

• Lärm jeder Art ist kontrapro-duktiv. Da Sie bei uns keinen Bärenvor sich warnen müssen, verhaltenSie sich still. Sonst ist das „scheueReh“ längst über alle Berge, bevorSie auch nur in seiner Nähe sind.

• Haben Sie offene Augen. WennSie mit einem „Indianerblick“ durchdas Gelände streifen, entdecken Sievielleicht Zeichen, die sonst unent-deckt geblieben wären: die Fuchs-spur am Strand, der vom Bibergefällte Baum oder einfach ein klei-ner seltener Schmetterling.

• Bleiben Sie auf den Wegen. VieleTiere haben sich an den Menschenauf Wegen gewöhnt. Sie reagierenaber äußerst nervös, wenn sie dieseverlassen und durch das Unterholzstreifen. Durch die hoch entwickel-ten Sinnesorgane der Tiere ist derBesucher lange erkannt, bevor erselbst das Objekt seiner Begierdeentdecken würde. Seltene Brutvö-gel wie der Seeadler verlassen ggf.

ihr Nest, die Eier erkalten und dieBrut ist vernichtet.

• Beachten Sie die Windrichtung.Wenn Sie sich mit Wind von hintenz.B. einem Beobachtungsplatz fürHirsche nähern, haben Sie sich ver-raten, lange bevor Sie Ihr Ziel errei-chen. Dann ist das Schauspiel schonbeendet, wenn Sie Ihren Platz ersteinnehmen.

• Beachten Sie die Jahreszeiten.Viele Tiere sind nur in ganz be-stimmten Zeiträumen bei uns.Wenn Sie im Juli große Kranich-schwärme beobachten wollen, wirdIhr Versuch vergeblich sein. Dies istnur im Herbst und Frühjahr mög-lich.

• Tragen Sie die „richtige“ Klei-dung. Knallige und grelle Farbenkönnen verräterisch sein und kaumetwas schmälert das Naturerlebnisso sehr wie Nässe und Kälte. Demkönnen Sie vorbeugen.

• Fernglas nicht vergessen. Tierezeigen sich oft nur in gewissen Ent-fernungen. Mit Hilfe eines Ferngla-ses können Sie diese Distanzenoptisch überwinden und z.B. dasbeeindruckende Farbspiel im Fe-derkleid einer Krickente auch aus 30m Entfernung bestaunen .

• Verwenden Sie Bestimmungs-bücher. Nur wenige Menschen ken-nen die gesamte Vielfalt unsererhiesigen Flora und Fauna. Im ein-schlägigen Fachhandel können Siesich mit der nötigen Literatur ver-sorgen. Dann sind Sie in der LageIhre Beobachtungen auch richtigeinzuordnen.

Wenn Sie diese Tips beherzigensteht einem unvergesslichen undschönen Naturerlebnis in unsererRegion nichts mehr im Weg - natür-lich immer nach dem Motto: „Beob-achten ohne zu stören“.

Diese fünf besonderen Tierarten repräsentieren die schützenswerte Natur:

bensraum angepasste Raubtiere.Mit dem lang gezogenen Körper,dem stromlinienförmigen Schädelund den Schwimmhäuten an ihrenvier Pfoten gelten sie als die bestenSchwimmer unter den Landraub-tieren. Wie bei allen Mardern ist dieErnährung sehr vielseitig. NebenFischen fressen sie Frösche, Fluss-krebse, Ratten, Mäuse und Wasser-vögel. Da die Fischotter haupt-sächlich langsame und ge-schwächte Fische erbeuten, erfül-len sie eine wichtige Rolle bei derGesunderhaltung der Fischbe-

stände. Ihr dichtes braunes Fell istetwas ganz Besonderes. Es hatrund 50.000 Haare pro Quadrat-zentimeter. Zum Vergleich: BeimMenschen sind es nur etwa 120.

Fischotter sind hauptsächlichnachtaktiv. Darum sind oft nur dieSpuren finden, die sie hinterlassen:ausgetretene Otterpfade am Ufer,Trittsiegel im Sand oder Schnee,Beutereste und natürlich die Stra-ßenschilder "Achtung Otterwech-sel".

Ostseeheilbad ZingstTourismusinformation KurhausSeestraße 57 · 18374 ZingstTel. 038232/81580www.zingst.de…TourismusinformationMax-Hünten-HausSchulstraße 3 · 18374 ZingstTel. 038232/165110• Naturführungen• Kranich- und Naturbeobachtungs-

fahrten mit dem Schiff

Erholungsort Ribnitz-DamgartenStadtinformation · Am Markt 1418311 Ribnitz-DamgartenTel. 03821/2201www.ribnitz-damgarten.de• Kanuverleih…Infozentrum Wald & MoorRibnitzer Landweg 318311 Ribnitz-DamgartenOT NeuheideTel. 038206/14444• Ausstellung und Lehrpfad• geführte Themenwanderungen…NaturschatzkammerRibnitzer Landweg 218311 Ribnitz-Damgarten038206/79921• Ausstellung

MarlowStadtinformation MarlowAm Markt 1 · 18337 MarlowTel. 038221/42416www.stadtmarlow.dewww.tourdersteine.de…Vogelpark MarlowKölzower Chaussee 118337 MarlowTel. 038221/265www.vogelpark-marlow.de• Volieren mit Vögeln der Vorpom-

mersche Boddenlandschaft undder Nordvorpommerschen Wald-landschaft, Fischotteranlage

Bad SülzeKultur- und Heimatverein Saline 9 (im Salzmuseum)18334 Bad SülzeTel. 038229/80680www.stadtbadsuelze.de• Bootsverleih

TribseesTouristeninformationKirchplatz 7 · 18465 TribseesTel. 038320/6498030www.stadt-tribsees.de• Naturlehrpfad und Ausstellung• Bootsverleih

Groß MohrdorfKranich-InformationszentrumLindenstr. 2718445 Groß MohrdorfTel. 038323/80540www.kraniche.de

KlausdorfFreizeitinformation „Vorpommernhus“Inspektorengang 318445 KlausdorfTel. 038323/81442www.vorpommernhus.de• Nationalparkinfo mit Beobach-

tungsturm in Barhöft

Ostseeheilbad Graal-MüritzTourismus- und Kur GmbHRostocker Str. 318181 Graal-MüritzTel. 038206/7030www.graal-mueritz.de• Naturerlebniswelten für Kinder

Ostseebad DierhagenKurverwaltungErnst-Moritz-Arndt-Straße 218347 Dierhagen · Tel. 038226/201www.ostseebad-dierhagen.de • Naturlehrpfad und Führungen

Erholungsort Born a. DarßKurverwaltung BornChausseestr. 73b · 18375 Born a. DarßTel. 038234/50421www.darss.org• Forst- und Jagdmuseum

Chausseestr. 64 · Tel. 038234/30297• Naturbeobachtungsfahrten mit

dem Schiff…NationalparkamtIm Forst 5 · 18375 Born a. DarßTel. 038234/5020www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de• Führungen, Beobachtungsplatt-

formen und Ausstellungen…Natureum Darßer OrtAußenstelle des Deutschen Meeresmuseums StralsundDarßer Ort 1-3 · 18375 Born a. DarßTel. 038233/304www.meeresmuseum.de

Erholungsort Wieck a. DarßKur- und Tourist GmbH Darßim Nationalpark- und Gästezentrum „Darßer Arche“Bliesenrader Weg 218375 Wieck a. DarßTel. 038233/70380www.erholungsort-wieck-darss.de• Ausstellung und Führungen…Förderverein Nationalpark Boddenlandschaft e.V. Bliesenrader Weg 218375 Wieck a. DarßTel. 038233/719271  www.bodden-nationalpark.de…Arche Natura gGmbHBliesenrader Weg 218375 Wieck a. DarßTel. 038233/703810www.arche-natura.de• Kranichexkursion Sept./Okt.• Führungen zur Rotwildbrunft• Darßer NaturfilmFestival

Ostseebad Prerow a. DarßKur- und TourismusbetriebGemeindeplatz 1 · 18375 PrerowTel. 038233/6100www.ostseebad-prerow.de• Naturführungen• Schiffsfahrten• Bootsverleih Hafen Prerow…Darsstour · H. SchmidtbauerBuchenstraße 11a · 18375 PrerowTel. 0178/1886680www.darsstour.de• Kajak-, Rad- und Wandertouren

Vinetastadt BarthBarth InformationMarkt 3/4 · 18356 BarthTel. 038231/2464www.stadt-barth.de• Führungen zur Tierbeobachtung

auf Anfrage mit dem NABU• Kranichschiffstouren Sept./Okt.

Die Trebel

Die Trebel ist ein kleiner Fluss vonca. 70 km Länge im Süden der Re-gion. Umgenagte Bäume zeugenvon der Anwesenheit der Biber. Mitetwas Glück sind außer Meister Bo-ckert, die Schrei- und Seeadler,Fischotter sowie Kraniche anzu-treffen. Die Bruchlandschaft linksund rechts der Trebel mit ihren oftverwilderten Torfstichen und denFeuchtwiesen bietet darüber hi-naus für den Naturliebhaber einegroße Fülle von eindrucksvollenNaturerlebnissen und Beobach-tungsmöglichkeiten.

Die Landschaft ist individuell inerster Linie vom Wasser aus mitdem Boot aber auch mit dem Fahr-rad oder zu Fuß erlebbar.

Weitere Infos und Angebote:

TribseesTouristeninformationKirchplatz 7 · 18465 TribseesTel. 038320/6498030www.stadt-tribsees.de

• Naturlehrpfad entlang der Trebel• Wasserwanderrastplatz mit

Bootsverleih · Tel. 0176/340249

NehringenJugendgästehaus GraureiherNehringen 25 · 18513 Grammen-dorf OT NehringenTel. 038334/80311www.jgh-graureiher.de

• Wasserwanderrastplatz mit Kanuverleih

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Das Grenztalmoor

Das Grenztalmoor, auch RauhesMoor genannt, ist ein Durchströ-mungsmoor auf der Wasser-scheide zwischen der Recknitz imWesten und der Trebel im Osten.Seit Mitte der 1990er Jahre findenin diesem Gebiet umfangreicheMaßnahmen zur Wiedervernäs-sung statt.

Das Besondere sind die vielen sel-

tenen Pflanzen und Insekten, diebeim genaueren Hinsehen zu ent-decken sind.

Desweiteren können Rothirsche,Rehe, Wildschweine, Kreuzotternund Moorfrösche zu sehen sein.

Das Moor ist individuell zu Fußoder mit dem Fahrrad von Tribseesoder Bad Sülze erlebbar.

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Hellberge

Die trockenen sandigen Hügel derHellberge stellen in der relativ ebe-nen Landschaft der Vorpommer-schen Grundmoräne, deren Bödenin der Regel schwer und sehr er-tragreich sind, etwas Besonderesdar. Sie sind Teil der „FranzburgerStaffel“, einem Höhenzug, der süd-lich von Ribnitz beginnt und sichbis nach Usedom erstreckt. Es han-delt sich um eine Endmoräne, diegegen Ende der letzten Eiszeit, voretwa 12.000 Jahren entstand.

Zu bewundern sind die den extre-men Bedingungen angepassten

Tiere und Pflanzen. Um sich einBild von der Schönheit und Vielfaltzu verschaffen, ist ein Besuch desgut ausgeschilderten Lehrpfadeszu empfehlen. Länge des Fußwe-ges: 4,5 - 7,5 Kilometer. Er beginntin Franzburg am Friedhof.

Das gesamte Gebiet der Hellbergeist gut zu Fuß oder mit dem Fahr-rad zu erleben, z.T. auf dem ehe-maligen Bahndamm zwischenFranzburg und Tribsees. Von ihmeröffnen sich ständig neue ein-drucksvolle Ausblicke in dieseschöne Landschaft.

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Die Barthe

Die Barthe ist das drittgrößte Fließ-gewässer unserer Region. Ihren Ur-sprung findet sie im moorigenNiederungsgebiet des Borgwall-sees südwestlich von Stralsund. Siemündet nach einer Fließstreckevon ungefähr 35 Kilometern west-lich der Stadt Barth in den BartherBodden. Der Fluß durchfließt dieLandschaftsschutzgebiete „Barthe“und „Boddenlandschaft“.

An der Barthe sind Wald- und Wie-senbereiche wie kaum anderswoin der Region miteinander ver-zahnt. Deshalb kommen aufengem Raum sehr spezialisierteLebensgemeinschaften vor. Viel-leicht können Sie einen Eisvogelbeobachten oder eine gebändertePrachtlibelle entdecken.

Wälder nehmen einen relativ großen Teil des Gebietes ein. Kern-stück sind die imposanten Wald-gebiete am Ober- und Mittellaufder Barthe im Bereich von Schuen-hagen bei Velgast. Tipp: hier gibt esauch einen 1,6 km langen Natur-lehrpfad und auf dem Gelände destraditionsreichen Forstamtes einenSchreiadler-Parcours.

Erlebbar ist die Landschaft indivi-duell zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Weitere Angebote:

• Fachkundige Gruppenführungendurch Mitarbeiter des Forstamtes.Tel. 038324/6500 (rechtzeitige Vor-anmeldung erbeten)

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Das Recknitztal

Das Recknitztal gehört zu den großen Flusstalmooren der vor-pommerschen Region. Seine Ent-stehung verdankt es der letztenEiszeit vor ca. 10.000 Jahren. Es istein Urstromtal, denn hier verliefdie Hauptschmelzwasserrinne desabtauenden Eises in nordwestli-cher Richtung. Der interessanteNaturraum umfasst sowohl die Tal-als auch die anschließenden Hang-lagen. Die Flächen sind sowohl alsLandschafts- als auch als Natur-schutzgebiete geschützt. Die Ent-stehungsgeschichte begründetdie große Vielfalt von Lebensräu-men auf kleinem Raum. Trocken-hänge mit reichem Blütenflor sinddicht neben Bruchwäldern auf Nie-dermoor, artenreichen Wiesenflä-chen auf Moorstandorten undgroße Röhrichtgebiete zu finden.Die Vielfalt des Gebietes spiegeltsich auch in der Tierwelt wieder:Rothirsch, Biber, RohrdommelFischotter und der Wachtelkönigleben hier. Bemerkenswert ist na-türlich auch die große Vielfalt anFisch-, Insekten- und Pflanzenar-ten. Zwischen Bad Sülze und Du-dendorf wurde die ehemalsbegradigte Recknitz mit großemAufwand wieder in das alte Fluss-bett verlegt.

Der Naturraum des Recknitztaleserschießt sich dem Besucher indi-viduell zu Fuß oder mit dem Fahr-rad auf einem Wegesystem mitvielen Ausblickspunkten. Die inte-ressantesten Einblicke in das zum

Teil nicht durch Wege erschlosseneGebiet erhält man vom Wasser aus.Kanu- und Bootsverleihe gibt es inBad Sülze, Marlow und Damgarten.

Fischotter und Schreiadler sindzwei Tierarten, deren Beobachtungin der freien Natur nur schwermöglich ist und deren Störungsehr schwerwiegende Folgen hat.Im Vogelpark Marlow sind sie ganzin Ruhe zu bewundern.

Weitere Informationen und Angebote:

Bad SülzeKanuverleih Saline 7Saline 7 · 18334 Bad SülzeTel. 038229/80997www.kanu7.de

MarlowVogelpark MarlowKölzower Chaussee 118337 Marlow · Tel. 038221/265www.vogelpark-marlow.de

Marlower Kanu- & BootsverleihStralsunder Straße 3818337 Marlow · Tel. 0174/2931723www.kanuverleih-marlow.de

DamgartenKanuverleih am Wasserwanderrast-platz Damgarten HafenTel. 03821/606847www.rsv-rudern.de

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Ribnitzer Großes Moor

Das Schutzgebiet Ribnitzer GroßesMoor liegt unmittelbar hinter derDüne zwischen den Orten Graal-Müritz und Dierhagen, unweit vonRostock und Ribnitz-Damgarten.Das vor ca. 6.000 Jahren entstan-dene Moor hat eine Größe von274 ha. 1939 wurde es aufgrundseiner herausragenden Naturaus-stattung und seiner Gefährdungdurch Entwässerung und Torf- abbau als Naturschutzgebiet gesichert. Die wassergefülltenTorfstiche und Gräben mit ihrenVerlandungsbereichen, die Heide-gebiete und Moorwälder, die spe-zialisierte Fauna und Flora machtdas Hochmoor mit seinen Über-gangszonen mit Niedermoor-Cha-rakter besonders sehenswert. Dasküstennahe Hochmoor wird aus-

schließlich durch Regenwasser ge-speist. Zu erleben sind, nebeneiner einzigartigen Moorflora, z.B.Kraniche, Moorfrösche und über25 Libellenarten.

Weitere Informationen und Angebote:

NeuheideInfozentrum Wald & MoorRibnitzer Landweg 318311 Ribnitz-DamgartenOT NeuheideTel. 038206/14444

• Ausstellung und Lehrpfad• geführte Themenwanderungen

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Ahrenshooper Holz

Das Naturschutzgebiet Ahrens-hooper Holz ist 55 ha groß. DerWald weist einen alten Baumbe-stand aus Rotbuche und Stieleicheauf, der seit etwa 450 Jahren un-verändert ist. Außerdem befindetsich hier Europas größtes zusam-menhängendes Vorkommen derStechpalme (Ilex aquifolium). Seit

1967 schweigen im AhrenshooperHolz die Motorsägen für immer.Der daraus resultierende hohe An-teil von Alt- und Totholz ist dieHeimstatt vieler seltener Vögel, In-sekten und Fledermäuse.

Ein Wanderweg führt von Ahrens-hoop aus durch das Schutzgebiet.

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Boddenküste

Bei der Boddenküste handelt essich um ein großflächiges Gebiet.Es ist geprägt durch Acker- bzw.Grünlandnutzung. Es hat einegroße Bedeutung als Nahrungsge-biet der nordischen Zugvögel, diein der Boddenregion auf ihremFrühjahrs- und Herbstzug rasten.Hervorzuheben sind dabei die Kra-niche und Gänse. Dem interessier-ten Betrachter zeigen sich aberauch Schwärme von Kiebitzen,Goldregenpfeifern und auf denWasserflächen der Bodden großeEntenschwärme mit z.B. Reiher-,Berg- und Tafelenten.

Im Frühsommer/Sommer bietendie im Röhricht und Buschbioto-

pen lebenden Vögel wie Sprosser,Neuntöter, die verschiedenenGrasmücken und Rohrsänger eineindrucksvolles Konzert.

Ein Radwanderweg führt vonBarth nach Prohn am Boddenuferentlang.

Weitere Informationen und Angebote:

Groß MohrdorfKranich-InformationszentrumLindenstr. 2718445 Groß MohrdorfTel. 038323/80540www.kraniche.de

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Besondere Naturräume für individuelle Entdeckungstouren:Weitere Infos, Ausstellungen und Angebote: