3
DAAD Startseite / Quo vadis Europa? Europäische Bildungs- und Forschungszusammenarbeit ab 2014 [/veranstaltungen/2012/de/18698-quo-vadis-europa-europaeische-bildungs-und- forschungszusammenarbeit-ab-01/] Quo vadis Europa? Europäische Bildungs- und Forschungszusammenarbeit ab 2014 Ab 2014 wird es ein neues Bildungs- sowie eine neues Forschungsprogramm auf EU-Ebene geben. Im November 2011 hat die Europäische Kommission ihre Vorschläge für die zwei großen Programme veröffentlicht, seit Beginn diesen Jahres laufen die Verhandlungen hierzu zwischen dem Rat (Vertretung der EU-Mitgliedstaaten) und dem EU-Parlament. "Es ist eine spannende Zeit für die Bildung und Forschung auf EU-Ebene!" So kommentiert Frau Burger, Leiterin des Referats Bildung und Forschung an der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU, ihre derzeitige Arbeit in Brüssel. Um aktuell von den Verhandlungen zu berichten, richtete der DAAD am 11. Juli 2012 ein Seminar zu dem Thema in Brüssel aus. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter von deutschen Hochschulen und Institutionen kamen, um sich frühzeitig über die zukünftige Ausgestaltung der europäischen Bildungs- und Forschungszusammenarbeit zu informieren. Der Schwerpunkt der Diskussion lag auf dem neuen EU-Bildungsprogramm. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die bestehenden Programme der Bildung, d.h. der Hochschul-, Berufs, - Schul- und Erwachsenenbildung, sowie der internationalen Hochschulkooperation, der Jugend und dem Sport in einem großen gemeinsamen Programm mit dem Namen "Erasmus für Alle" zu vereinen. Viele interessante Vorschläge sind dabei, nicht zuletzt der Budgetvorschlag der Europäischen Kommission mit EUR 19 Mrd. für das Gesamt-Programm, aber auch die zukünftige Einbeziehung der internationalen Programme in der Hochschulbildung, die die bestehende Fragmentierung aus vielen kleinen Programmen beenden soll. Aber wo finden sich hier die Hochschulen wieder und wo die bewährten Aktionslinien aus den bestehenden Programm für Lebenslanges Lernen (Erasmus), Erasmus Mundus oder Tempus? So gab es ganz konkrete Fragen der Hochschulvertreter an Filip van Depoele, Vertreter der EU Kommission, der den Vorschlag der Kommission auch mit Blick hinter das Geschriebenen erläuterte. Die Europäische Kommission will das Programm vereinfachen und damit eine noch größere Wirkung erzielen. 2/3 des Budgets soll in die Lernmobilität fließen. Zurzeit bleibt dies jedoch lediglich ein Vorschlag. Der Rat und das Europäische Parlament als Gesetzgebende Organe im EU-Gefüge müssen sich auf Grundlage des Kommissionsvorschlags auf einen gemeinsamen Text einigen. Frau Pack, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur im Europäischen Parlament und Berichterstatterin für den Programmvorschlag stellte dem Seminarpublikum ihre Position zum Kommissionsvorschlag dar, hörte sich jedoch auch die Kommentare der anwesenden Teilnehmer an. Einige dieser Vorschläge sollten sich in ihrem, kurz nach dem Seminar veröffentlichten, Bericht wiederfinden. So insbesondere zur Modernisierung des Programms, der Forderung nach mehr Flexibilität in den Erasmus Mobilitätsphasen und der Bedeutung von Sommerschulen und Intensivprogrammen für die Hochschulzusammenarbeit. Frau Pack scheute sich nicht, auch kritische Töne zum Kommissionsvorschlag zu äußern "Erstmalig in meiner Karriere bin ich nicht mit der Kommission, sondern mit dem Rat auf einer Linie". Der Rat hat den Kommissionsvorschlag in seiner im Mai veröffentlichten Position zwar grundsätzlich begrüßt, aber auch einige Änderungen, so z.B. in der nationalen Umsetzung und für die Bereitstellung von Mindestbudgets für die einzelnen Brüssel Deutscher Akademischer Austausch Dienst German Academic Exchange Service

Seminarteilnehmer diskutierten mit den Vertretern der EU ... · PDF fileDr. Irene Seling, Businesseurope, Bologna Expertin Susanne Burger, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Seminarteilnehmer diskutierten mit den Vertretern der EU ... · PDF fileDr. Irene Seling, Businesseurope, Bologna Expertin Susanne Burger, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland

DAAD

Startseite / Quo vadis Europa? Europäische Bildungs- und Forschungszusammenarbeit ab2014 [/veranstaltungen/2012/de/18698-quo-vadis-europa-europaeische-bildungs-und-forschungszusammenarbeit-ab-01/]

Quo vadis Europa? Europäische Bildungs- undForschungszusammenarbeit ab 2014Ab 2014 wird es ein neues Bildungs- sowie eine neues Forschungsprogramm auf EU-Ebene geben. ImNovember 2011 hat die Europäische Kommission ihre Vorschläge für die zwei großen Programmeveröffentlicht, seit Beginn diesen Jahres laufen die Verhandlungen hierzu zwischen dem Rat(Vertretung der EU-Mitgliedstaaten) und dem EU-Parlament.

"Es ist eine spannende Zeit für die Bildung und Forschung auf EU-Ebene!" So kommentiert FrauBurger, Leiterin des Referats Bildung und Forschung an der Ständigen Vertretung der BundesrepublikDeutschland bei der EU, ihre derzeitige Arbeit in Brüssel. Um aktuell von den Verhandlungen zuberichten, richtete der DAAD am 11. Juli 2012 ein Seminar zu dem Thema in Brüssel aus. Rund 120Vertreterinnen und Vertreter von deutschen Hochschulen und Institutionen kamen, um sich frühzeitigüber die zukünftige Ausgestaltung der europäischen Bildungs- und Forschungszusammenarbeit zuinformieren. Der Schwerpunkt der Diskussion lag auf dem neuen EU-Bildungsprogramm.

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die bestehenden Programme der Bildung, d.h. derHochschul-, Berufs, - Schul- und Erwachsenenbildung, sowie der internationalenHochschulkooperation, der Jugend und dem Sport in einem großen gemeinsamen Programm mit demNamen "Erasmus für Alle" zu vereinen. Viele interessante Vorschläge sind dabei, nicht zuletzt derBudgetvorschlag der Europäischen Kommission mit EUR 19 Mrd. für das Gesamt-Programm, aberauch die zukünftige Einbeziehung der internationalen Programme in der Hochschulbildung, die diebestehende Fragmentierung aus vielen kleinen Programmen beenden soll. Aber wo finden sich hierdie Hochschulen wieder und wo die bewährten Aktionslinien aus den bestehenden Programm fürLebenslanges Lernen (Erasmus), Erasmus Mundus oder Tempus? So gab es ganz konkrete Fragen derHochschulvertreter an Filip van Depoele, Vertreter der EU Kommission, der den Vorschlag derKommission auch mit Blick hinter das Geschriebenen erläuterte. Die Europäische Kommission willdas Programm vereinfachen und damit eine noch größere Wirkung erzielen. 2/3 des Budgets soll indie Lernmobilität fließen. Zurzeit bleibt dies jedoch lediglich ein Vorschlag. Der Rat und dasEuropäische Parlament als Gesetzgebende Organe im EU-Gefüge müssen sich auf Grundlage desKommissionsvorschlags auf einen gemeinsamen Text einigen.

Frau Pack, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur im Europäischen Parlament undBerichterstatterin für den Programmvorschlag stellte dem Seminarpublikum ihre Position zumKommissionsvorschlag dar, hörte sich jedoch auch die Kommentare der anwesenden Teilnehmer an.Einige dieser Vorschläge sollten sich in ihrem, kurz nach dem Seminar veröffentlichten, Berichtwiederfinden. So insbesondere zur Modernisierung des Programms, der Forderung nach mehrFlexibilität in den Erasmus Mobilitätsphasen und der Bedeutung von Sommerschulen undIntensivprogrammen für die Hochschulzusammenarbeit. Frau Pack scheute sich nicht, auch kritischeTöne zum Kommissionsvorschlag zu äußern "Erstmalig in meiner Karriere bin ich nicht mit derKommission, sondern mit dem Rat auf einer Linie". Der Rat hat den Kommissionsvorschlag in seinerim Mai veröffentlichten Position zwar grundsätzlich begrüßt, aber auch einige Änderungen, so z.B. inder nationalen Umsetzung und für die Bereitstellung von Mindestbudgets für die einzelnen

Brüssel

Deutscher Akademischer Austausch DienstGerman Academic Exchange Service

Page 2: Seminarteilnehmer diskutierten mit den Vertretern der EU ... · PDF fileDr. Irene Seling, Businesseurope, Bologna Expertin Susanne Burger, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland

© FKPH

© FKPH

Bildungsbereiche, vorgenommen. Frau Pack geht noch einen Schritt weiter und fordert, diebestehenden Markennamen der Programme nicht zugunsten eines übergreifenden Namens "Erasmusfür Alle" aufzugeben und Bildungsbereichs-Spezifika in das Programm einzubauen.Die Verhandlungen in Brüssel bleiben weiterhin spannend. Das neue Programm wird in 2014 starten;die deutschen Hochschulen müssen sich hierauf rechtzeitig vorbereiten. Der DAAD wird weiterhin andem Prozess der Ausgestaltung der EU-Programme mitwirken und die deutschen Hochschulenhierüber informieren.

Von links nachrechts:

Dr. Irene Seling,Businesseurope,Bologna ExpertinSusanne Burger,StändigeVertretung derBundesrepublikDeutschland beider EUDr. Uwe Muuss,Leiter desInternationalenBüros derUniversitätGöttingenDr. SiegbertWuttig, Leiterder NationalenAgentur für EU

Hochschulzusammenarbeit, DAADFilip van Depoele, Generaldirektion Bildung und Kultur, Europäische Kommission

Page 3: Seminarteilnehmer diskutierten mit den Vertretern der EU ... · PDF fileDr. Irene Seling, Businesseurope, Bologna Expertin Susanne Burger, Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland

© FKPH

Doris Pack, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur, Europäisches Parlament, stellt ihrePosition zum Kommissionsvorschlag für das neue EU-Bildungsprogramm vor.

Die

Seminarteilnehmer diskutierten mit den Vertretern der EU-Kommission, dem EU-Parlament, derStändigen Vertretung und dem DAAD über ihre Wünsche und Erwartungen an das neue Programm

DOWNLOADS

Programm [/medien/bruessel/programm_11_07_2012.pdf]Präsentationen:

Filip van Depoele [/medien/bruessel/20120711_daad_filip_van_depoele.pdf]Dr. Claudia Eggert [/medien/bruessel/120711-daad-ce.pdf]