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ZEITSCHRIFT der Katholischen Jugend Salzburg • Nr. 15 | Dez. 2010 SERVUS „TRAUST >> Eintreten für mehr Zivilcourage DI NIE Zivilcourage … ist ein oft gebrauchter und viel- fach definierter Begriff. Doch was genau ist Zivilcourage und wie funktioniert sie? Aufstehen ... gegen „rechte“ Sprüche: mit Hilfe offensiver Gegenstrategien selbstbewusst die Stimme gegen Diskriminierung erheben. Methodenbausteine Zivilcourage kann trainiert werden – mit Methoden, die die Wahrneh- mung schärfen und die sozialen Fähigkeiten stärken … >>04 >> 12 >> 16

Servus_15_Zivilcourage

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SERVUS Nr.15/Dezember 2010, der Werkbrief der KJ Salzburg zum Thema Zivilcourage

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Page 1: Servus_15_Zivilcourage

ZEITSCHRIFT der Katholischen Jugend Salzburg • Nr. 15 | Dez. 2010

SERVUS

„TRAUST

>> Eintreten für mehrZivilcourage

DI NIE “

Zivilcourage… ist ein oft gebrauchter und viel-

fach defi nierter Begriff. Doch was

genau ist Zivilcourage und wie

funktioniert sie?

Aufstehen... gegen „rechte“ Sprüche: mit

Hilfe offensiver Gegenstrategien

selbstbewusst die Stimme gegen

Diskriminierung erheben.

MethodenbausteineZivilcourage kann trainiert werden –

mit Methoden, die die Wahrneh-

mung schärfen und die sozialen

Fähigkeiten stärken …

>>04 >> 12 >> 16

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02 SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010

ED

ITO

RIA

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So, ihr haltet also wieder eine neue Ausgabe von „Servus“ in der

Hand – das neue Layout ist immer noch ein wenig ungewohnt, aber es

wird uns immer vertrauter… Und alte Gewohnheiten aufzubrechen hat

ja auch etwas Spannendes. Eine „Gewohnheit“ kann auch die Sprache

sein, mit der wir uns jeden Tag begegnen: „Du Opfer“ ist da etwas, was

ich in meinem Schulalltag oft im Gang höre, wenn sich die Schüler/

innen aus zehn Meter Entfernung begrüßen oder Neuigkeiten mitteilen.

Auch Derberes gehört zur Alltagssprache und macht mich manchmal

sprachlos. Darauf angesprochen reagieren die meisten mit Verständ-

nislosigkeit, denn das ist ja „nur Spaß“… Sicher macht man wegen di-

verser „Sprachausfälle“ kein Fass auf, aber wo ist die Grenze zwischen

Spaß und Ernst, der verletzt, wo fängt Mobbing an und wann wird aus

Worten der Anfang von Gewalt?

In dieser Ausgabe erfahrt ihr mehr über das Thema „Zivilcourage“: Was

ist das überhaupt, welche Defi nitionen gibt es und ist es für mein Leben

überhaupt „alltagstauglich“? Es geht auch um ein Thema, welches ge-

rade in den letzten Jahren immer mehr von sich reden machte: das

Mobbing. Was mache ich, wenn in der Schule, im Betrieb oder sonst

wo gemobbt wird, was kann ich dagegen tun bzw. wie kann ich verhin-

dern, dass es überhaupt so weit kommt? Ihr bekommt auch spannende

Einblicke in die Arbeit des Mauthausen Komitees und des Jugendzen-

trums IGLU. Für alle, die in Schulklassen oder Jugendgruppen mehr

mit dem Thema Zivilcourage und/oder Mobbing arbeiten wollen, haben

wir tolle Arbeitsbausteine und Tipps sowie ein paar Internetseiten, die

Spiele, Anlaufstellen und noch mehr Infos bereithalten. Wenn ihr noch

mehr zum Thema Zivilcourage wissen wollt, dann schaut in das Jah-

resprogramm der Katholischen Jugend, denn dort ist das heuer Jahres-

schwerpunkt und es gibt einige tolle Veranstaltungen zum Thema.

Ihr seht also: Es ist wieder eine prall gefüllte und informative Ausgabe

geworden – mit manchen Gewohnheiten sollte man eben doch nicht

brechen ;-)…

Reni Pirchmoser

Für den KJ-Vorstand

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!

Wir wünschen euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest,mit Zeit für Freunde, Familie und für euch selbst,und einen guten Start ins Neue Jahr!Euer KJ-Team

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03SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010

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INHALT

THEMA

04 Zivilcourage, wo fängt sie an …

06 Mobbing

07 Das Mauthausen Komitee Österreich

08 Interview: Jugendzentrum IGLU

10 Zivilcourage in der Bibel

11 Hinschauen und Handeln

12 Legenden, Lügen, Vorurteile - aber nicht mit mir! …

Aufstehen gegen „rechte“ Sprüche

14 Humorvolles

BAUSTEINE

15 Texte

16 Methodenbausteine: Kleine Schritte – statt Heldentaten

20 Gottesdienstbausteine: „Traust di nie“

NEWS

22 NEU: Materialien & Angebote zu Zivilcourage

23 72 Stunden ohne Kompromiss

24 Vorschau & Angebote für dich:

Jahresschwerpunkt Zivilcourage

25 Vorschau & Angebote für dich:

Hilfreiches, Interessantes & Besinnliches

26 Veranstaltungskalender

28 Impressum

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Ziv

ilcoura

ge

>> Das Wort Zivilcourage schwirrt ja

immer wieder durch die Medien, meist

dann, „wenn wieder was passiert“ ist und

man fassungslos ist, weil „niemand ge-

holfen“ hat – da hört man es dann wieder,

denn man fragt sich, wo sie denn geblie-

ben ist, die Zivilcourage …

Zivilcourage... setzt sich aus den beiden Wörtern zivil

(lateinisch civilis, 1. bürgerlich – nicht mi-

litärisch, 2. anständig, annehmbar) und

courage (französisch „Mut“) zusammen.

Nachgewiesen wird der Begriff Zivilcoura-

ge erstmals 1835 in Frankreich als „coura-

ge civil“: Mut des Einzelnen zum eigenen

Urteil und „courage civique“: staatsbür-

gerlicher Mut. Heute wird unter Zivilcou-

rage das Auftreten gegen die öffentliche

Meinung verstanden, mit der/die Einzel-

ne, ohne Rücksicht auf sich selbst, soziale

Werte oder die Werte der Allgemeinheit

vertritt, von denen er/sie selbst über-

zeugt ist. In westlich orientierten Gesell-

schaften zeigt derjenige/diejenige Zivil-

courage, der/die die Wertorientierungen

der jeweiligen Gesellschaften, wie z. B.

die „Allgemeine Erklärung der Menschen-

rechte“, offen und ohne Rücksicht auf

eigene Nachteile vertritt. Dies erfordert

Mut, da die zivilcouragierte Person mög-

licherweise mit Repressionen durch Auto-

ritäten, Vertreter/innen der herrschenden

Meinung oder durch ihr soziales Umfeld

zu rechnen hat. Als zivilcouragiert gelten

auch Whistleblower, also Individuen, die

Fehlverhalten innerhalb von Institutionen

und insbesondere Firmen aufdecken.

Helfen kann jede/r

Jede/r von uns kennt solche oder ähnli-

che Situationen: Ein Mensch wird schlecht

behandelt, beschimpft oder geschlagen –

man würde gerne helfen, aber man traut

sich nicht. Aber helfen kann jede/r. Wirk-

lich jede/r. Zivilcourage heißt nämlich

nicht: nach vorne preschen und einen auf

„Held“ machen, sondern da geht es viel

mehr darum, nach innen zu hören und zu

spüren: „Da läuft was falsch!“

Bei Zivilcourage fallen uns meist ganz

konkrete und sehr bedrohliche Situati-

onen ein – wie zum Beispiel prügelnde

Jugendliche in der U-Bahn. Solche Fäl-

le sind besonders grausam und werden

nicht nur in den Medien viel diskutiert.

Aber Zivilcourage fängt schon viel früher

an – im Kleinen, nämlich dann, wenn:

du etwas nicht gerecht oder falsch fi ndest•

du etwas dagegen tun willst und dies •

vor anderen (öffentlich) tun musst

du dabei das Gefühl hast, im Nachteil •

oder unterlegen zu sein

und der Erfolg deines Einsatzes eher •

unsicher ist und du eher Nachteile als

Vorteile zu erwarten hast.

VerhaltenstippsBeispiele gibt es sicher ganz viele – denkt an

Schule, Eltern oder Freund/innen: Jemand

wird benachteiligt, vernachlässigt oder in der

Gruppe ausgeschlossen. In solchen Fällen

hat man das Gefühl etwas tun zu müssen

und das kann man auch. Wenn du dich ein-

setzen willst, können dir ein paar Verhaltens-

tipps weiterhelfen: Eine ruhige, feste Stim-

me und ein sicherer Blick machen klar, dass

du dir deiner Sache sicher bist. Dabei ist es

wichtig, die eigenen Möglichkeiten zu kennen

und vor allem richtig einschätzen zu können.

Angst zu haben ist in einer kritischen Situati-

on normal, die hat jede/r und sie erfüllt eine

wichtige Schutzfunktion. Es kommt eben

auf die richtige Mischung an: Hör auf deine

Angst und nimm sie ernst, aber lass dich von

ihr nicht in deinen Möglichkeiten hemmen.

Schau darauf, wovor du Angst hast: Wenn

jemand geschlagen oder mit einer Waffe be-

droht wird, dann macht es oft wenig Sinn,

sich „ins Gefecht“ zu stürzen, aber man kann

Hilfe rufen und sich den/die Täter/in ganz

genau anschauen, um später als Zeugin/

Zeuge nützliche Hinweise zu liefern.

ZIVILCOURAGE>> Wo fängt sie an …

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ilcoura

ge

Zivilcourage heißt auch, mit eigenen Be-

drohungen klug und umsichtig umzuge-

hen – ob man körperlich bedroht wird

oder mit Worten attackiert wird – es gibt

ein paar Regeln, die allgemein gültig sind

und auch weiterhelfen, wenn man ande-

ren Personen in Notsituationen zur Seite

stehen will:

Ruhe bewahren!•

Gerate nicht in Panik. Versuche beru-

higend und entspannend auf den/die

Angreifer/in zu wirken. Vermeide außer-

dem schnelle Bewegungen, die bei der

Gegnerin/dem Gegner unkontrollierte

Reaktionen auslösen können.

Such das Gespräch•

Versuche mit dem/der Angreifer/in in Kon-

takt zu kommen. Sieh ihn/sie dabei mit

festem Blick an. Versuche deutlich, mit

fester Stimme zu sprechen. Höre dem/der

Angreifer/in konzentriert zu.

Fokussierung•

Sprich bei einer Gruppe von Tätern/Tä-

terinnen gezielt eine/n einzelne/n an.

Wenn es eine/n Anführer/in gibt, kon-

zentrier dich auf ihn/sie.

Drohe und beleidige nicht!•

Das kann zur Eskalation der Situation

führen. Versuche stattdessen sein/ihr

Verhalten zu kritisieren, ohne die An-

greifer/innen persönlich anzugreifen.

Die Formulierung so genannter Ich-Bot-

schaften kann sehr hilfreich sein.

Hilfe holen•

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es bes-

ser ist, jemanden gezielt anzusprechen,

als sich ungezielt an viele Leute gleich-

zeitig zu wenden. Gleichzeitig solltest du

dich mit einem konkreten Aufruf an sie

wenden. „Du mit der roten Kappe. Steh

auf und hilf mir.“ „Sie mit der schwarzen

Lederjacke. Rufen Sie die Polizei!“

Sei kreativ!•

Wenn du etwas Unerwartetes tust, bist

du es, die Angreifer/innen überrascht

und aus dem Konzept bringt.

Es ist sinnvoll die Angreifer/innen zu •

siezen.

Das mag euch bei Gleichaltrigen zwar

etwas seltsam vorkommen, aber Au-

ßenstehende wissen dann sofort, dass

es sich nicht um eine kleine Streitigkeit

unter Freunde/Freundinnen handelt.

Polizei•

Informiere immer die Polizei über ei-

nen Angriff oder Überfall und zeige die

Täter/innen an.

Es gibt viele Möglichkeiten zu zeigen,

dass man sich nicht versteckt und zu

sich und seinen Einstellungen steht. Das

macht einen vielleicht nicht beliebter und

es kann einen auch selbst immer wieder

vor Herausforderungen stellen, denn der

eigene Mut kann auch schocken – aber zu

wissen, dass man sich für Gerechtigkeit

einsetzt und andere nicht im Regen ste-

hen lässt, gibt einem die Sicherheit auf

den richtigen Weg zu sein.

Der kleine Widerstand

Zivilcourage darf sich nicht auf Konfl ikte

oder akute Notlagen, die spontanes Han-

deln erfordern, reduzieren. Der Einsatz

von zivilem Mut in gewaltfreien Situati-

onen ist mindestens genau so wichtig:

Misstrauen gegenüber Mächtigen, Mut

zu offener Kritik, Neinsagen zu Unrecht,

Nichtmitmachen an unheilvollen Aktionen

uvm.

„Man unterschätze nicht die Bedeutung

solchen kleinen Widerstandes. Dieser

kleine Widerstand muss beständig ge-

leistet werden, damit nicht eines Tages

wieder der große Widerstand erforderlich

wird.“ (Arthur Kaufmann)

Quellen:

www.wikipedia.at, www.eingreifen.de

Mauthausen Komitee Österreich:

zivil.courage.wirkt (2010)

Reni Pirchmoser

Ehrenamtliches Vorstandsmitglied Tiroler

Teil, Redaktionsteam

ZIVILCOURAGE>> Wo fängt sie an …

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obbin

g

MOBBING >> kann jede und jeden treffen!

Mobbing – was ist das?

Wenn jemand über Wochen hinweg be-

schimpft, ausgelacht und ausgeschlossen

wird, geschlagen, bespuckt oder anders

erniedrigt wird und er/sie sich nicht wehren

kann – dann ist das „Mobbing“. Der Begriff

Mobbing kommt aus dem Englischen und

leitet sich her von to mob: angreifen, atta-

ckieren, aber auch mob: Bande, Gesindel.

Mobbing ist eine besondere Form der Ge-

walt und eine Gruppenaktion. Es besteht

ein klares Kräfteungleichgewicht, das Op-

fer steht immer allein einem oder meh-

reren Mobbern gegenüber, ist wiederholt

und systematisch über einen längeren

Zeitraum negativen Handlungen ausge-

setzt und nicht in der Lage, das Mobbing

zu beenden. Häufi gstes Ziel des Mobbings

ist die soziale Ausgrenzung, jemanden

zum/zur Außenseiter/in zu machen.

„Er/Sie ist ja selbst schuld, dass er/sie so behandelt wird!“Falsch! Mobbing kann jede und jeden tref-

fen. Wer mobben will, fi ndet immer einen

Grund dafür. Tom ist zu dick, Lisa hat

keine Modeklamotten und Kathi schaut

so komisch. Egal welche äußerlichen

Merkmale, besonderen Fähigkeiten und

Schwächen ein Mensch mitbringt, sie sind

nicht die Ursache für Mobbing. Zum Opfer

wird man, weil man nicht den Normen und

Werten entspricht, die die beherrschende

Clique in der Klasse aufgestellt hat, weil

Mobber Aufmerksamkeit und ihre Macht

ausüben wollen und weil man sich nicht

wehren kann oder will.

Man könnte meinen, dass die ständigen

Schikanen das Schlimmste am Mobbing

seien, doch viel quälender als all die see-

lischen und körperlichen Verletzungen ist

die Ohnmacht, die ein Opfer erlebt – nie-

mand, und egal, was man tut, nichts hilft.

Und immer wieder die Frage: Warum?

Ausgrenzung wird als massive Bedrohung

erlebt und erzeugt enormen Stress, der

psychische und physische Folgen haben

kann: Schlafstörungen, Angstzustände,

Depressivität, Konzentrationsmängel, Ag-

gressivität und psychosomatische Reakti-

onen wie Kopfweh, Bauchweh usw. Mob-

bing-Traumatisierte haben ein erhöhtes

Risiko, immer wieder Opfer zu werden und

sind nicht selten selbstmordgefährdet.

Mobber haben in der Regel kaum Schuld-

gefühle, sondern fühlen sich „cool“ und

machtvoll. Sie unterteilen Menschen be-

vorzugt in Gewinner und Verlierer, klar,

dass sie auf der Gewinnerseite stehen.

Während Jungen meist offen aggressiv

vorgehen, agieren Mädchen eher ver-

steckt (Gerüchte, Intrigen). Zu- und Weg-

schauer/innen ermöglichen und verstär-

ken Mobbing, leiden jedoch meist selbst

unter der Situation. Oft wissen sie, dass

hier ein großes Unrecht geschieht. Viele

haben Angst, selbst gemobbt zu werden

und trauen sich deshalb nicht einzugreifen.

Gemeinsam wären sie jedoch in der Lage,

Mobbing zu beenden und Gewalt zu ver-

hindern!

Wenn jemand Opfer wird, werde aktiv, hole Hilfe! Das hat mit Petzen nichts zu tun, im Ge-

genteil, wer Gewalt verhindert, zeigt Zivil-

courage! Schüler/innen und Jugendliche

müssen immer wieder bestärkt werden:

Akzeptiere kein Mobbing in deinem Freun-

deskreis! Zeig dem Opfer, dass du nicht in

Ordnung fi ndest, wie es behandelt wird!

Informiere Eltern oder Lehrer/innen dei-

nes Vertrauens – Mobbing in der Schule

kann nur von ihnen erfolgreich gestoppt

werden. Die Schule kann Unterstützung

von Fachleuten (z. B.: Schulpsychologe/-

psychologin) holen.

Folgende Websites sind zu empfehlen:

www.gemeinsam-gegen-gewalt.at

www.schueler-mobbing.de

www.schueler-gegen-mobbing.de

Literatur: Olweus, Dan (2006): Gewalt in

der Schule. Bern: Hans Huber, Jannan,

Mustafa (2010): Das Anti-Mobbing-Buch.

Weinheim und Basel: Beltz

Mag. Esther Warbek

Klinische und Gesundheitspsychologin,

Schulpsychologin im Bezirk Kufstein

Esther Warbek

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Pr

axis

DAS MAUTHAUSEN KOMITEE Österreich >> Zivilcourage kann trainiert werden

>> Das Mauthausen Komitee Öster-

reich (MKÖ) wurde 1997 vom Österrei-

chischen Gewerkschaftsbund und von der

Bischofskonferenz der römisch-katholischen

Kirche mit den Israelitischen Kultusge-

meinden als Partner in Form eines Vereins

als Nachfolgeorganisation der Österrei-

chischen Lagergemeinschaft Mauthausen

(Organisation der ehemaligen Häftlinge)

gegründet. Der Verein hat seine Ursprün-

ge in Oberösterreich und ist seit seiner

Gründung österreichweit mit verstärktem

Engagement in der Jugendarbeit tätig.

Das Mauthausen Komitee Österreich tritt

für eine freie demokratische Gesellschaft

und die Wahrung aller Menschenrechte

ein, unabhängig von Staatsangehörigkeit,

politischer Gesinnung und Religion. Das

MKÖ arbeitet entschieden gegen alle Ar-

ten von Faschismus, Rassismus, Chauvi-

nismus und Antisemitismus.

Zivilcourage-Trainings

Seit vielen Jahren führt das MKÖ zahlreiche

Projekte wie das Antirassismus-Planspiel

„Miramix“ oder Begleitungen durch die KZ-

Gedenkstätte Mauthausen (mit Vor- und

Nachbereitung) mit Jugendlichen durch.

Das neueste Jugendprojekt des MKÖ sind

Zivilcourage-Trainings. Berichte über Dis-

kriminierung, Rassismus, Ausgrenzung

begegnen uns tagtäglich und sind nicht

von heute auf morgen aus der Welt zu

schaffen. Es lässt sich jedoch mit kleinen

Schritten viel erreichen: wenn Menschen

hinsehen, wenn Dritte helfend eingreifen

und wenn Opfer nicht ohnmächtig blei-

ben. Zivilcourage–Trainings tragen zur

Sensibilisierung, Förderung und Stärkung

sozialer Kompetenzen bei und helfen bei

der Erarbeitung individueller Handlungs-

optionen in schwierigen Situationen. Die

Trainings sollen das eigene Verhaltens-

repertoire auf unterschiedlichen Ebenen

erweitern sowie Zivilcourage und soziale

Verantwortung vermitteln. Auf der Basis

der inhaltlichen Auseinandersetzung er-

lernen die Jugendlichen, wie man mit An-

griffen, Ohnmacht, Aggression und Angst

umgehen kann. Es wird erarbeitet, was

man in diskriminierenden Situationen tun

kann bzw. wo die eigenen Grenzen liegen.

Das Training soll für die Teilnehmer/innen

neben allen bereits erwähnten Zielen und

Ansprüchen zusätzlich einen geschützten

Raum bieten, in dem sie die Möglichkeit

haben, sich frei zu bewegen, sich zu zei-

gen, neue Verhaltensweisen auszuprobie-

ren und sich offen zu äußern.

Zivil.Courage.Wirkt – Ausstellung & TrainingsDie Zivilcourage-Trainings werden seit An-

fang 2010 österreichweit angeboten. Als

spezielles Zusatzangebot fi nden noch bis

18. Dez. 2010 im Gebäude des Österrei-

chischen Gewerkschaftsbundes in Wien die

Workshops „Zivil.Courage.Wirkt“ – Aus-

stellung & Trainings statt. Dieses beson-

dere Angebot kombiniert eine Ausstellung

über Zivilcourage und Geschichten von

Personen, die zivilcouragiert gehandelt

haben, mit einem Zivilcourage-Training.

Die Ausstellung erzählt unter anderem die

Geschichten von Rosa Parks, Anna Hackl,

Karoline Arrer und von engagierten Bür-

gern/Bürgerinnen der Gemeinde Röthis.

Sowohl die Zivilcourage-Trainings als auch

die Workshops „Zivil.Courage.Wirkt“ wer-

den für Jugendliche kostenlos angeboten.

Mehr Informationen (inkl. Anmeldung) fi n-

den sich unter www.zivilcourage.at

Christa Bauer

Postgraduales Studium Exhibition and Cul-

tural Communication Management (Schwer-

punkte: Erinnerungskultur, Ausstellungen

und Vermittlungsarbeit in KZ-Gedenkstät-

ten). Seit März 2008 projektbezogene Tä-

tigkeiten für das MKÖ. Seit September 2008

Produktion und Fotografi e im Dschungel

Wien – Theaterhaus für junges Publikum.

Seit 2005 freiberufl iche Fotografi n.

Christa Bauer

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Inte

rvie

w

>> Wie multikulturelles Miteinander funktionieren kann!

JUGENDZENTRUM IGLU

>> Beschreibe bitte kurz eure Angebote

im Jugendzentrum IGLU und welche Ziel-

gruppe ihr damit erreicht

Georg: Das Jugendzentrum IGLU ist eine

Einrichtung der Katholischen Aktion, die

seit mittlerweile 33 Jahren offene Jugend-

arbeit betreibt. Die Zielgruppe für uns sind

Jugendliche und junge Erwachsene von

12 – 19 Jahren, die im Stadtteil St. Andrä

wohnen, hier in die Schule gehen oder auf

anderem Weg zu uns kommen (der Mira-

bellplatz ist in Salzburg ein Knotenpunkt

des öffentlichen Verkehrs in den Norden).

Der Zugang zum Jugendzentrum ist be-

wusst niederschwellig angelegt, d.h. für

uns gibt es keine Zugangsbeschränkungen

– die Jugendlichen müssen sich nur an die

gemeinsam beschlossenen Regeln für ein

friedliches Zusammenleben halten.

Zusätzlich gibt es im IGLU ein Monats-

programm mit täglichen Angeboten, die

einen kreativen, freizeitpädagogischen,

sozialkritischen oder spirituellen Schwer-

punkt haben. Viele der Jugendlichen

kommen zu uns, um die kostenlosen Frei-

zeitangebote zu nutzen und ihre Freunde/

Freundinnen zu treffen.

Als Einrichtung der Katholischen Aktion

verstehen wir uns als Teil der Stadtpas-

toral in Salzburg und sind etwa Vertrete-

rin der Jugend im Pfarrgemeinderat von

St. Andrä, bieten aber auch Workshops

und Projekte für Pfarren und Jugendgrup-

pen aus dem ganzen Land Salzburg an.

Beim Beantworten der Frage bemerke ich

selbst, dass es schwer ist, „kurz“ über

unsere Angebote zu schreiben – es gibt

eine große Anzahl davon und unser Kon-

zept versteht sich auch nicht als ‚fertig‘

im Sinne von vollständig. Wir versuchen,

jederzeit auf aktuelle Strömungen und

mosphäre das Zusammenleben verschie-

denster Kulturen und Religionen erleben

und die freizeitpädagogische Ausrichtung

des IGLU ermöglicht es ihnen, Freund-

schaften über vermeintliche Grenzen hin-

weg zu schließen.

Das IGLU sieht sich darüber hinaus als

Sprachrohr für Jugendliche mit Migrati-

onshintergrund, um ihre Interessen in

Salzburg zu vertreten und auch in dieser

Richtung für Toleranz zu sorgen.

>> Die Besucher/innen im IGLU sind

hauptsächlich Jugendliche mit Migrations-

hintergrund – aus sehr unterschiedlichen

Ländern und Kulturen. Kommt es dadurch

vermehrt zu Problemen? Zu welchen?

Georg: Unsere Erfahrung zeigt, dass die

Probleme selten ursächlich auf kulturelle,

ethnische oder religiöse Unterschiede zu-

rückzuführen sind. Meist steht ein ande-

res Problem im Hintergrund – daher liegt

uns zuallererst daran, den eigentlichen

Streitpunkt zu fi nden, um dann im Ge-

spräch zu einer gemeinsamen Lösung zu

kommen, bevor eine Situation eskaliert.

Problemlagen in der Jugendkultur reagie-

ren zu können und unser Programm und

unsere Angebote schnell und fl exibel da-

ran anzupassen.

>> Ihr bietet auch spezielle Projekte an,

die Integration und Toleranz fördern sol-

len. Welche sind das?

Georg: Integration ist im IGLU eine Quer-

schnittsmaterie, die bei vielen Projekten

mitschwingt, ohne konkret Teil des Kon-

zeptes zu sein – es gibt natürlich aber

auch spezielle Workshops und Projekte.

Hier möchte ich das Projekt „BRÜCKE ZUR

WELT“ erwähnen, das wir für Firmlinge

aus ganz Salzburg sowie Schulklassen

anbieten. Sie können hier Kontakte zu ju-

gendlichen Flüchtlingen und Jugendlichen

mit Migrationshintergrund knüpfen und im

gemeinsamen Gespräch und in der Arbeit

an einem Projekt Vorurteile und Missver-

ständnisse abbauen.

Aber auch der offene Jugendzentrumsbe-

trieb an sich stellt schon einen Beitrag zur

Integration dar: Die Besucher/innen kön-

nen in geschützter und gewaltfreier At-

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Inte

rvie

w

Georg Gruber

>> Wie multikulturelles Miteinander funktionieren kann!

Wir stellen bereits im Vorfeld durch pro-

fessionelle Beziehungsarbeit einen guten

Kontakt zu allen Besuchern/Besucherin-

nen her, damit sie uns als Ansprech- und

Vertrauensperson wahrnehmen.

>> Wie reagieren die Jugendlichen?

Kommt es auch zu zivilcouragierten Hand-

lungen?

Georg: Wir beobachten immer wieder,

dass im Falle einer Eskalation den Ju-

gendlichen daran gelegen ist, für andere

einzutreten, um die Situation friedlich zu

bereinigen. Es ist schön zu sehen, wenn

unsere Besucher/innen sich eigenständig

dafür einsetzen, dass in „ihrem“ IGLU ein

friedliches Zusammenleben möglich ist.

Ältere IGLU-Jugendliche können hier ihre

Erfahrungen den Jüngeren weitervermit-

teln und im Sinne von „role models“ als

Vorbilder dienen.

>> Gibt es in der Arbeit im IGLU etwas,

worauf du besonders stolz bist – was

ärgert dich?

Georg: Besonders freut mich, dass es

uns in den letzten Jahren gelungen ist,

die (Jugend-)Arbeit im IGLU in viele Rich-

tungen zu erweitern. Wir haben uns als

Kompetenzzentrum für die Arbeit mit Mi-

granten/Migrantinnen genauso etabliert,

wie wir für Pfarren in Salzburg Angebote

erstellen, die nur wir so leisten können

– etwa gemeinsam mit der Katholischen

Jugend ein interkulturelles Outdoor-

Wochenende oder einen Firmworkshop

zum Thema „interreligiöser Dialog“.

Es freut mich, dass unsere Arbeit von

kirchlichen Einrichtungen genauso ge-

schätzt wird, wie uns andere soziale In-

stitutionen als Spezialisten/Spezialistin-

nen einladen.

Mein persönliches Highlight ist aber

sicher das ESF-Projekt MINERVA, das für

das IGLU eine völlig neue Zielgruppe –

jugendliche Flüchtlinge – erschlossen

hat. Gemeinsam mit dem SOS Clearing

Haus und der Volkshochschule bereiten

wir diese – schon während sie auf ihren

Asylbescheid warten – auf den Haupt-

schulabschluss vor. Ein Angebot, das

meiner Meinung nach für die Teilnehmer/

innen genauso wertvoll ist, wie für die

österreichische Gesellschaft.

Wenn mich etwas ärgert, dann ist es die

Tatsache, dass die öffentliche Darstellung

von Jugendlichen in den Medien mei-

ner Meinung nach verzerrt ist: Es wird

eigentlich nur negativ über die „Jugend

von heute“ berichtet und kaum ein Me-

dium macht sich die Mühe, ein differen-

ziertes Bild zu zeichnen. Einfach gesagt

gibt es die Jugendlichen nicht: Jeder jun-

ge Mensch ist anders, hat andere Interes-

sen, Talente und zum Glück auch Fehler.

Es würde mich freuen, wenn dieser Tat-

sache besser Rechnung getragen wür-

de und auch für positive Beispiele Platz

wäre.

Georg Gruber

Student an der Fachhochschule für Sozi-

ale Arbeit, seit 2003 im Jugendzentrum

IGLU tätig , seit 2007 dort mit der Leitung

betraut.

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SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201010

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Was

sag

t die

Bib

el?

„ ABER BITTE, HERR, schick doch einen anderen! “

>> Zivilcourage in der Bibel

>> Was haben ein ägyptisch-jüdischer

Flüchtling, ein Totengräber, zwei einfache

Frauen, eine persische Königin und ihr

Stiefvater, eine achtköpfi ge Familie, der

Sohn eines Zimmermanns sowie andere

Menschen gemeinsam?

Die Antwort ist nicht schwer zu erraten:

Sie alle haben sich gegen die Konventio-

nen gestellt und sind für ihre Überzeugung

und das Wohl anderer eingestanden. Ob

man es auch als Zivilcourage betrachten

kann, wenn man den göttlichen Schutz im

Rücken hat, ist eine andere Frage. Und

ob ihre zum Teil recht brutalen Methoden

immer einwandfrei waren, darüber lässt

sich auch streiten. Sicher ist aber, dass sie

durch ihr Handeln Zeichen gesetzt haben.

Zivilcourage ist keine Erfi ndung der Mo-

derne. Allerdings begaben sich die Men-

schen damals öfter in Gefahr. Einfalls-

reichtum war also gefragt.

So lockt Jaël den Heerführer Sisera, der

nach einer verlorenen Schlacht fl ieht, in

ihr Zelt (Ri 4,17-24). Sie überlistet ihn

und tötet ihn mit einem Zeltpfl ock, den

sie ihm durch die Schläfe schlägt.

Ähnlich verfährt Judit (Jud 10–13), um das

Volk vor dem babylonischen Befehlshaber

Holofernes zu retten. Sie verlässt sich ganz

auf ihre weiblichen Stärken und wickelt

den Krieger so lange ein, bis er am Ende

betrunken und hilfl os ist. Dann enthauptet

sie ihn mit seinem eigenen Schwert.

Moses muss erst in seine Rolle hinein-

wachsen. Anfangs ist er noch zögerlich

und hilft dem geschlagenen Hebräer nur,

weil keiner zusieht (Ex 2,11-12). Als er

sich dann endlich von Gott berufen lässt,

erwacht seine Bereitschaft und er setzt

sich voll für sein Volk ein. Dabei legt er

sich auch mit dem Pharao an.

Auch Tobit setzt sich für sein Volk ein (Tob

1,10-22). So schleicht er sich bei Nacht

und Nebel hinaus, um die toten Israeliten,

die man einfach hinter die Stadtmauer

geworfen hat, zu begraben.

Die persische Königin Esther und ihr

Stiefvater Mordechai gehen jeweils einen

eigenen Weg, um die Hebräer vor der Ver-

nichtung zu retten (Est 3–8). Während er

stets als Hebräer auftritt, verschweigt sie

ihre Herkunft am Anfang, weil sie um den

Jähzorn des Königs weiß. Als sie allerdings

von der drohenden Gefahr erfährt, bittet

sie offen für ihr Volk um Gnade.

Völlig unverständlich ist für uns das Ver-

halten von sieben Brüdern und ihrer Mut-

ter (2 Makk 7). Heutzutage würde man

sie in eine Anstalt für geistesabnorme

Rechtsbrecher einweisen und der Mutter

das Sorgerecht für ihre Kinder entziehen.

Die acht weigern sich beharrlich, Schwei-

nefl eisch zu essen, weil es das Gesetz

verbietet. Dafür stehen sie mit ihrem Le-

ben ein.

Eine Geschichte für sich ist das Verhalten

der alttestamentlichen Propheten. Sie ha-

ben sich immer wieder gegen die politi-

schen und religiösen Führer gewandt und

sie auch öffentlich kritisiert. Nicht wenige

von ihnen wurden mit massiven Schwie-

rigkeiten und Todesdrohungen konfron-

tiert (z. B. Elija in 1 Kön 19,2).

Beim Thema Zivilcourage kommt man na-

türlich an Jesus nicht vorbei. Immer wieder

hat er sich mit der Obrigkeit angelegt und

sie auf ihre Fehler hingewiesen. So ist z. B.

die Bergpredigt (Mt 5,1-7,29) eine massive

Anklage der Praktiken des jüdischen Volkes.

Auch in der Apostelgeschichte und den

Briefen fi nden sich Menschen, die sich

einsetzen. Wie es einem dabei ergehen

konnte, zeigt 2 Kor 11,23-25.

Impulse für die Bibelarbeit:

Wie oft wollte ich wie Moses die Zustän-•

digkeit abschieben?

Wo kann ich mich einsetzen?•

Welche Geschichte macht mir Mut?•

Martin Mitterer

Jugendleiter der KJ im Tiroler Teil

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SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 11

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or…

>> ... oder nur Zuschauen?

HINSCHAUEN UND HANDELN

Hinschauen & Handeln:Der Fall Karoline ArrerNach ihrer Ausbildung zur Grafi kerin begann die 24jährige Karoline in einer

kleinen Linzer EDV-Firma zu arbeiten. Die Firma wuchs schnell und mit 22

Beschäftigten wuchsen auch die Probleme: unbezahlte Überstunden, Lehrlin-

ge beim „Mistkübelputzen“, Vorgesetzte schieben Fehler auf andere. Karoline

wollte diese Missstände nicht akzeptieren und sie bereitete eine Betriebsrats-

wahl vor. Die Reaktion der Firmenleitung war heftig: Drohungen, Berechti-

gungsentzüge, Verbreitung von Lügen. Als sie sich weiter engagierte, wurde

sie gekündigt. Karoline ließ sich nicht unterkriegen und verklagte ihren Ex-

Arbeitgeber.

Stillschweigend zuschauen, wenn andere schlecht behandelt werden, alles mit

sich machen lassen, das ist nicht ihre Art. Deshalb hat sie ihren Arbeitsplatz

verloren.

Hinschauen & Zuschauen:Der Fall Kitty GenoveseIm Jahr 1964 wurde Kitty Genovese auf offener Straße vor ihrem Wohnhaus

im New Yorker Stadtteil Queens überfallen und brutal umgebracht. Ihre Er-

mordung fand vor den Augen von 38 Zeugen und Zeuginnen statt.

Dieses schreckliche Ereignis ist kein Einzelfall. Wie kann es sein, dass nie-

mand einschreitet, obwohl viele Personen anwesend sind? Untersuchungen

belegen, dass gerade dieser Umstand negative Auswirkungen auf die Bereit-

schaft, zivilcouragiert zu handeln, haben kann: dass niemand hilft, WEIL es so

viele Beobachter/innen gibt. Wenn mehrere potentielle Helfer/innen da sind,

verringert sich die Verantwortlichkeit des/der Einzelnen. Mit der Anzahl der

Zuschauer/innen steigt außerdem die Gefahr, eine Situation nicht als Notfall

einzuordnen, da es die anderen auch nicht tun.

„Je mehr Bürger mit Zivilcourage ein Land hat, desto weniger Helden wird es

einmal brauchen.“ (Franca Magnani)

Interessante Informationen rund um das Thema Zivilcourage und weitere Bei-

spiele von Menschen, die zivilcouragiert gehandelt haben, fi ndet ihr im neu

erschienenen Heft des Mauthausen Komitees Österreich: „Zivil.Courage.Wirkt“,

Trainings & Ausstellung (2010)

Agnes Eibensteiner

Öffentlichkeitsreferentin KJ Salzburg,

Redaktionsteam

Page 12: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201012

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chule

Hat dir schon mal ein „Ausländer“ den •

Job weggeschnappt?

Wie würde unser gesellschaftliches Le-•

ben aussehen, wenn sie alle nicht mehr

da wären? Wo bekommst du deine Pizza

her? Wer ersetzt den Facharzt aus Un-

garn?

Sollen wir Transporte organisieren, die •

alle „Ausländer“ abtransportieren? Hat-

ten wir das nicht schon mal?

2. Ironie und Humor

Manche Sprüche sind geradezu absurd

und werden am besten durch Ironie und

Humor als Vorurteil entlarvt. Ihre Unsin-

nigkeit wird dadurch offensichtlich. Über-

zeichnete Aussagen wie: „Ich hab mir

schon mal ein Kopftuch besorgt, falls die

Moslems an die Macht kommen.“ oder

„Wir sollten uns alle Waffen zulegen, um

uns vor den kriminellen Ausländern zu

schützen.“ irritieren und wirken oft besser

als sachliche Argumente.

3. Gesprächsregeln und Exit-Strategie

Falls es bei der Diskussion laut und emotio-

nal wird, hilft es, Regeln aufzustellen (ausre-

den lassen, niemanden auslachen, …).

Dies soll verhindern, dass sich ein Gespräch

aufschaukelt, anwesende Personen per-

sönlich angegriffen werden oder jemand

aggressiv wird. Wenn trotz mehrmaliger

LEGENDEN, LÜGEN, VORURTEILE - ABER NICHT MIT MIR!>> Aufstehen gegen „rechte “ Sprüche

>> Wer kennt das nicht: Beim wöchentli-

chen Stammtisch, beim Familienfest oder

im Schulhof schimpft plötzlich jemand über

andere Menschen.

Solche Bemerkungen kommen meist un-

erwartet und betreffen Personengruppen,

deren Familie oder die selbst aus einem

anderen Land nach Österreich gekommen

sind. Was dazu sagen? In diesem Moment

nicht sofort zu reagieren, bedeutet womög-

lich Zustimmung. Es erfordert einige Übung

und Mut, selbstbewusst aufzustehen und

das Wort zu ergreifen.

Es wird in den seltensten Fällen gelingen,

den/die Gesprächspartner/in in einer kur-

zen Diskussion von seiner/ihrer Ansicht

abzubringen. Wichtig ist jedoch, die ei-

gene Meinung und die Ablehnung jeder

Art der Diskriminierung zu zeigen. Als Er-

wachsene können wir dabei den Jugend-

lichen ein gutes Vorbild sein. Außerdem

kann dieses Thema in der Schulstunde

oder Jugendgruppe behandelt werden,

um den Jugendlichen ein Handwerkszeug

zu geben und sie zu ermutigen, ihre Stim-

me gegen Diskriminierung und Beleidi-

gung zu erheben.

Offensive Gegenstrategien

1. Gegenfragen stellen

Mit Gegenfragen können Ungereimthei-

ten und Widersprüche aufgezeigt werden.

Außerdem rechnet der/die Gesprächs-

partner/in nicht damit, ist irritiert und

wird, zumindest kurz, zum Nachdenken

gebracht. Die dadurch gewonnene Zeit

kann genutzt werden, um gute Gegenar-

gumente zu fi nden.

Also, die Initiative ergreifen! Hier einige

Beispiele:

Woran misst du eigentlich die Zahl der •

„Ausländer“?

Unterbrechung keine gepfl egte Diskussion

möglich ist, ist es besser, das Gespräch zu

beenden.

In manchen Situationen ist es notwen-

dig, „Stopp“ zu sagen, um dem Gegen-

über erst gar keine Möglichkeit zu geben,

seine Unwahrheiten zu verbreiten. Wenn

jemand beispielsweise behauptet, Ausch-

witz sei eine Lüge, ist es ratsam, das

Gespräch sofort abzubrechen, mit dem

deutlichen Hinweis, dass diese Aussage

strafbar sei.

4. Gegenargumente bringen

Auch wenn es so scheint, als sei mit

Informationen und Argumenten den

Parolenverkündern/-verkünderinnen nicht

beizukommen, darf die Wirkung eines kla-

ren Widerspruchs nicht unterschätzt wer-

den – nicht zuletzt weil es ja auch immer

Unentschiedene und Zuhörer/innen gibt.

Der Eindruck, der bei ihnen entsteht, ist

wichtig. Aber auch die harten Sprüche-

klopfer/innen werden sich vielleicht doch

– unter Umständen erst zu Hause – be-

eindruckt zeigen von der Standhaftigkeit

und Meinungssicherheit.

Um so auftreten zu können, hilft das Ge-

fühl, gute Argumente und gesicherte In-

formationen zu haben. Die Themen sind

überschaubar und drehen sich meist um

Asyl, Migration, Kriminalität und Sozial-

Page 13: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 13

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LEGENDEN, LÜGEN, VORURTEILE - ABER NICHT MIT MIR!>> Aufstehen gegen „rechte “ Sprüche

politik. Um zu zeigen, dass es gegen die

Parolen eindeutige Fakten und Informati-

onen gibt, werden nun zu drei der gän-

gigsten rechten Parolen Gegenargumente

vorgestellt.

„Wir haben viel zu viele Ausländer hier!“Gegenargument: Ohne Zuwanderung

würden die Wirtschaft und das Pensions-

system zusammenbrechen und in zwanzig

Jahren wäre Österreich ein Land mit über-

wiegend alter Bevölkerung. Österreich

hat die Verantwortung, Menschen auf der

Flucht eine Chance auf ein Leben in Si-

cherheit zu geben.

Info: Die Bezeichnung „Ausländer“ wird

oft fälschlicherweise für Menschen mit

migrantischem Hintergrund, die längst

Österreicher/innen sind, verwendet.

Vom Gesetz her werden Menschen ohne

österreichische Staatsbürgerschaft als

„Fremde“ bezeichnet. Österreich hat ei-

nen Anteil von etwa 10 Prozent Fremden,

das sind etwa 850.000 Menschen, davon

kommen knapp 40 Prozent aus der EU

und der Schweiz, weitere 46 Prozent aus

Ex-Jugoslawien und der Türkei.

„Sie nehmen uns dieArbeitsplätze weg“Gegenargument: Wenn wir die ausländi-

schen Arbeitskräfte wegschicken, fällt ihre

Kaufkraft weg und es sinkt die Nachfrage

nach Produkten und Dienstleistungen.

Viele Österreicher/innen verlieren dann

ihre Jobs und müssen die schlecht bezahl-

te oder mühsame Arbeit der Ausländer/

innen übernehmen. Es gibt in Österreich

einige Wirtschaftszweige, die ohne aus-

ländische Arbeitskräfte nicht existieren

könnten: Bau, Gastronomie, Altenpfl ege,

Reinigung etc.

Info: Innerhalb der EU gilt grundsätzlich

die freie Arbeitsplatzsuche. Allerdings gibt

es schon jetzt bestehende Beschränkun-

gen für die neuen EU-Länder des Ostens.

Österreich hat sehr komplexe und weit-

reichende Arbeitsmarktbeschränkungen

(Arbeitsgenehmigung nur mit Jobgaran-

tie, befristete Arbeitsscheine,...).

Die Arbeitslosenquote ist bei Migranten/

Migrantinnen mit österreichischer Staats-

bürgerschaft deutlich höher als bei Öster-

reichern/Österreicherinnen. Migranten/

Migrantinnen sind in einer Krise oftmals

auf den niedrigsten Positionen zu fi nden

und schnell ihren Job los.

„Viele Ausländer sind kriminell“Gegenargument: Das ist eine Schuldzu-

weisung, die die hier lebenden Ausländer/

innen zu Sündenböcken macht. Die Sta-

tistik sagt anderes: Es stimmt zwar, dass

viele Täter/innen aus dem Ausland einrei-

sen, sie leben aber nicht in Österreich.

Info: Viele der kriminellen Ausländer/in-

nen leben nicht in Österreich! Es handelt

sich um organisierte Banden, die als „Tou-

risten“ nach Österreich kommen. Bei den

dauerhaft in Österreich lebenden Auslän-

dern/Ausländerinnen liegt der Anteil an

den Anzeigen bei 20,9 Prozent. Viele hier

zugeordnete Straftaten können Österrei-

cher/innen gar nicht begehen! (Fremden-

gesetze,...) Kriminalität ist keine Frage

der Herkunft, sondern des sozialen Ge-

füges. Minderprivilegierte Arbeits- und

Einkommensgruppen fallen stärker ins

Gewicht. In gerade diesen Gruppen fi n-

den sich jedoch auch viele Migranten/Mi-

grantinnen.

Der Verein „SOL - Menschen für Solida-

rität, Ökologie und Lebensstil“ hat unter

dem Titel „Integration ist unser aller Bier!“

einen Informationsfolder gegen auslän-

derfeindliche Sprüche gestaltet. Die Ka-

tholische Jugend unterstützt SOL bei der

Verbreitung von „nüchternen Argumenten

gegen ausländerfeindliche Rülpser“:

Download-Link:

http://www.nachhaltig.at/bierdeckel.pdf

Bestellungen: KJ-Diözesanstelle,

0662 8047-7540, [email protected]

Literatur:

Verein Land der Menschen OÖ (2009):

„Da mach´ich nicht mit! … Argumente

gegen ‚rechte’ Sprüche“

Hufer, K. (2008): „Wir greifen ein, wenn

Nazis das Wort ergreifen wollen“, www.

online-beratung-gegen-rechtsextre-

mismus.de/uploads/media/Hufer_K-P_

Stammtischparolen_01.pdf

Agnes Eibensteiner

Öffentlichkeitsreferentin KJ Salzburg

Redaktionsteam

Page 14: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201014 SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010

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„We are watching you…!“

„Zum Theodor-Meyer-Platz - wo muss ich

denn da aussteigen? fragteine türkische Frau

im Bus.

Von zwei Männern wird sie nur blöd angemacht.

Da steht die kleine Danielaauf und erklärt ihr freundlich:„Achten Sie einfach darauf,

wo ich aussteige,eine Haltestelle vorher

müssen Sie aussteigen.“

Sarah nimmt ihren ganzen Mut zusammen und stellt sich

vor ihre Lehrerin: „Lassen Sie doch mal meine Freundin

Sulai in Ruhe.

Ich bin schließlich auch nicht immer mit Ihnen

zufrieden. Aber habe ich mich schon jemals

bei Ihren Eltern darüber beschwert...?!“

Tanja geht im Supermarktzur Kasse und sagt:

„Sie haben sichgestern beim Herausgeben

um 20 Mark geirrt.“

„Das kann jeder sagen!“gibt die Kassiererin

unfreundlich zurück. „Das hätten Sie gleich

sagen müssen. Jetzt ist es zu spät!“

„Na gut, dann behalte ich das Geld eben...“

ZIVIL RAGE

Idee/Gestaltung

Maria Steindl, Agnes Eibensteiner

KJ Salzburg, Redaktionsteam

Page 15: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 15

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TEXTE>> einen Schritt vorwärts tun

Der Mensch ist frei du bist frei – zu halten oder zu schlagen

du bist frei – zu helfen oder wegzuschauen

du bist frei – zu tun oder zu unterlassen

du bist frei – umzukehren oder fortzugehen

du bist frei – solidarisch zu sein

oder nur auf dich zu schauen

du bist frei – ja zu sagen oder nein

du bist frei

Markus Senna

Oft fehlt es mir an Mut

Meine innere Stärke,

wie oft habe ich gehört: Sei nicht feige,

wie oft wurde ich aufgefordert: Zeige Mut.

Aber oftmals hält mich die Angst gefangen.

Weißt du, wie das Herz klopft,

wenn andere verlangen,

über eine schwankende Brücke zu gehen,

sich gegen andere zur Wehr zu setzen?

In vielen Filmen zeigen die Helden einen Mut,

der mir immer fehlt, mir sogar Angst macht.

Ich gehe allem, was bedrohlich werden kann,

schnell aus dem Weg. Ich provoziere keinen.

Nein, ich habe nicht viel Mut.

Es ist oft angenehmer, der Nachgebende zu sein

und in der Masse mitzulaufen.

Aber es wird viele Situationen geben,

in denen ich nicht davonlaufen darf,

in denen mein Einsatz gefragt und gefordert ist.

Dann darf ich nicht versagen.

Hier werde ich deine Hilfe brauchen,

denn in diesen Momenten habe ich die Chance,

innerlich ein Stück zu wachsen,

einen Schritt vorwärts zu tun.

Ich weiß nicht, ob ich den Mut aufbringen werde,

der dann erforderlich ist, aber das Wissen,

dass du an meiner Seite bist,

wird meine Ansätze mutig zu sein stärken.

Du bist ewige Stärke, ewiges inneres Wachstum,

zeige mir, wo ich mich stellen muss,

wo ich nicht ausweichen darf.

Lass mich dann den Mut fi nden,

die mir gestellte Aufgabe zu lösen.

Amen.

Karlheinz Vonderberg

Page 16: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201016

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hoden

>> Methodenbausteine

>> Wichtig für zivilcouragiertes Handeln

ist die Grundeinstellung! Sie entsteht

nicht erst in einer herausfordernden Situ-

ation, sondern schon jetzt im Vorfeld. In

Situationen, in denen Zivilcourage gefragt

ist, muss es meist sehr schnell gehen –

die Zeit, lange abzuwägen, die Folgen

auszurechnen oder eine genaue Strategie

zu überlegen, ist nicht vorhanden. Entwe-

der ich greife ein oder nicht. Im Nachhi-

nein ist es zu spät, auch wenn ich dann

natürlich die besten Einfälle hätte, was zu

sagen oder tun gewesen wäre.

Zivilcourage zeigen heißt,

aktives, öffentliches und mutiges Han-•

deln für andere

auf Seiten der Schwächeren stehen•

sich von Gerechtigkeit und Menschen-•

rechten leiten lassen

eingreifen statt zuschauen•

Angst überwinden•

persönliche Nachteile und Risiken in •

Kauf nehmen

kritisch und verantwortungsbewusst zu sein•

Zivilcourage kann man üben

Zivilcouragiertes Handeln beginnt mit be-

wusstem Wahrnehmen von ungerechten,

diskriminierenden oder gewalttätigen Si-

tuationen. Am Ende steht das konkrete

Einschreiten.

Dazwischen liegen die Beurteilung der ei-

genen Verantwortung und der Nachteile

und Risiken, sowie die Entscheidung, ob

und wie ich Eingreifen kann.

Daher sind bei der Förderung von Zivil-

courage folgende Elemente von Bedeu-

tung:

thematische Sensibilisierung für Zivil-•

courage

die Auseinandersetzung mit eigenen •

Wertvorstellungen und Unrechtsempfi n-

KLEINE SCHRITTE – STATT HELDENTATEN

den. Wo ist meine Grenze des Tolerier-

baren?

bewusstes Wahrnehmen und Beurteilen •

von Situationen

eigene Verhaltenstendenzen refl ektieren •

(z.B. anhand vergangener Situationen)

Stärkung des Selbstbewusstseins•

sich mögliche Handlungsstrategien be-•

wusst machen

Verhaltensweisen einüben (z.B. in Rol-•

lenspielen)

Entscheidende Ausgangspunkte sind außer-

dem die „Zivilcourage-Themen“, mit de-

nen junge Menschen in ihrem Alltag kon-

frontiert sind:

Mobbing in Schule, Arbeitsstelle oder •

Freundeskreis

Gewalt in Familie und öffentlichen Räumen•

Diskriminierung aufgrund von Ausse-•

hen, Religion, körperlichen Einschrän-

kungen etc.

Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit•

EinstiegsmethodenRette mich, wer kann

Jede/r Teilnehmer/in (TN) bekommt ein

Zetterl mit einer Zahl von 1-6, wobei die

Zahlen unterschiedlich oft vertreten sein

sollen. Die TN bewegen sich zu Musik

durch den Raum. Der/Die Gruppenleiter/in

(GL) stoppt die Musik und ruft eine Zahl.

Die TN mit dieser Zahl fallen mit einem

lauten Seufzer um. Die übrigen TN haben

die Aufgabe, die Umfallenden zu stützen,

sodass diese nicht zu Boden stürzen.

Wortpuzzle

Die Wörter des Satzes „Es ist nicht dei-

ne Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.

Es wär’ nur deine Schuld, wenn sie so

bleibt.“ , von Farin Urlaub (Band „Die Ärz-

te“) schreibt der/die GL einzeln auf Kärt-

chen und mischt sie durch. Die TN haben

die Aufgabe, gemeinsam den Satz her-

auszufi nden (ev. ohne zu reden).

Im Anschluss kann dieser Satz bespro-

chen werden. Von wem ist er? Worum

geht es?

Page 17: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 17

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>> Methodenbausteine

KLEINE SCHRITTE – STATT HELDENTATEN

(Er ist eine Aufforderung etwas zu tun, sich

für etwas einzusetzen. Zivilcourage ist ein

Einsatz für etwas, das mir sehr wichtig ist:

z. B. für Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit, …)

Was lese ich in dir

Diese Übung soll die Wahrnehmungsfä-

higkeit und Sensibilität für das Gegenüber

schärfen. Nonverbale Kommunikation

spielt in Konfl iktsituationen eine wesent-

liche Rolle.

Es werden Paare gebildet, die sich schwei-

gend gegenüber aufstellen und von oben

bis unten genau beobachten - dabei ach-

ten sie besonders auf Mimik und Gestik

des Gegenübers.

Dann schließen beide die Augen und über-

legen, in welcher Stimmung sie sind (z.B.

müde, gespannt, …). Noch mit geschlosse-

nen Augen verändern die Personen Mimik

und Gestik und drücken damit den Gefühls-

zustand aus. Auf ein akustisches Zeichen

des/der GL öffnen sie die Augen und be-

trachten einander wieder (Welches Gefühl

wird ausgedrückt? Was sehe ich?). Dann

werden die Augen wieder geschlossen und

jede Person spiegelt das Gefühl ihres Ge-

genübers (d.h. welches Gefühl wurde mir

vermittelt und wie drücke ich das aus?).

Auf ein akustisches Zeichen hin werden die

Augen wieder geöffnet und geschaut, wie

man gespiegelt wurde. Der ganze Vorgang

wiederholt sich, nur dass die TN an ein

wichtiges (schönes oder negatives) Ereig-

nis der vergangenen Woche denken sollen.

Danach erzählen die TN einander, was sie

in ihrem Gegenüber gesehen und wie sie

es verstanden haben. War es einfach zu er-

kennen? Wie wurde es gespiegelt? Was für

ein Gefühl war es, gespiegelt zu werden?

Es kann auf Wunsch auch einen Austausch

in der ganzen Gruppe geben.

Hauptmethoden

Aufstellung „Fair - Unfair“

Mit einem Klebeband wird am Boden eine

Linie aufgeklebt (man kann sich diese Li-

nie aber auch einfach vorstellen). Der/die

GL nennt nun Situationen, zu denen sich

die TN positionieren sollen. „Das fi nde ich

OK. Das ist gerecht“ ist am einen Ende der

Linie, „Das fi nde ich ungerecht. Das wider-

spricht meinen Werten und Prinzipien“ am

anderen Ende. Auch dazwischen ist jede

Position möglich – die TN können sich

zur leichteren Orientierung eine Skala von

0 bis 10 vorstellen.

Wenn sich alle positioniert haben, kann

der/die GL einzelne Personen kurz nach

den Gründen für ihre Position fragen. Dann

kommt die nächste Situation und die TN

stellen sich neu auf.

Vorschläge für Situationen:

Ich sehe, dass meine Mutter ein T-Shirt •

einer Marke kauft, die Kinderarbeit

unterstützt.

Ich höre, dass ein Entführer bei den Ver-•

nehmungen gefoltert wird, damit er den

Aufenthaltsort des Opfers Preis gibt.

Ich sehe, wie meine Freundin einen •

Kaugummi auf die Parkbank klebt.

Ich sehe, wie in meinem Stammlokal eine •

Schlägerei ausbricht, weil Max mit Ina,

der Freundin von Moritz, gefl irtet hat.

Ich höre, dass mein Onkel von Linz •

nach München mit dem Flugzeug fl iegt.

Ich sehe vor der Wahl ein Plakat, auf •

dem steht: „Deutsch statt nix versteh’n“.

Ich sehe, wie jemand eine Red-Bull-•

Dose in die Wiese wirft.

Ich bin dabei, wie mein Cousin bei der •

Familienfeier einen Türken-Witz erzählt.

Ich lese in der Zeitung, dass beim •

Atomkraftwerk Temelin ein zusätzlicher

Reaktor gebaut wird.

Ich höre, wie meine Oma erzählt, dass im •

Nachbarhaus Neger eingezogen wären.

Ich sehe, wie eine Klassenkollegin von •

Burschen aus einer höheren Klasse

verarscht wird.

Anschließend wählen die TN drei Situ-

ationen aus und überlegen dazu unter-

schiedliche Handlungsmöglichkeiten: Was

könnte ich in dieser Situation tun? Wie

eingreifen? Was machen?

Page 18: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201018

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Hauptmethoden

Apfeltauschen

Thema: Selbstbewusstsein stärken, sich

überwinden (fremde Leute anzusprechen)

Zeit: ca. 100 min

Ablauf: Die TN erhalten in Kleingruppen

(2-3) oder auch einzeln einen Apfel und

den Auftrag, diesen gegen etwas ande-

res einzutauschen. Das Tauschen ist im

gesamten Ort bzw. der Stadt möglich,

das Tauschen mit anderen TN dagegen

ist verboten. Es kann auch mehrmals

getauscht werden (GL kann die Vorgabe

machen, dass mindestens drei Mal ge-

tauscht werden muss). Ziel ist es, zum

Schluss einen möglichst guten Tausch ge-

macht zu haben. Nach 90 Minuten trifft

sich die Gruppe wieder.

Nacharbeit: Wie ist es mir ergangen? Wie

haben die Leute reagiert, die ich ange-

sprochen habe? Fiel es mir leicht, jeman-

den anzusprechen? Kann ich mir vorstel-

len, Leute anzusprechen, um ernsthaft

Hilfe zu bekommen?

Der Held/die Heldin in mir!

Jede/r hat Fähigkeiten und Stärken, die

für zivilcouragiertes Einschreiten hilfreich

sind. Davon ausgehend sammeln die TN

mögliche Handlungsstrategien in Zivil-

courage-Situationen auf einem Plakat.

Jede/r TN sucht sich zwei Strategien aus

dieser Sammlung aus, die gut zu ihr/ihm

passen und begründet das (z.B. anhand

konkreter Situationen).

Beispiele:

Ich hole Hilfe und stehe als Zeuge/Zeu-•

gin zur Verfügung.

Ich solidarisiere mich mit der betroffe-•

nen Person und zeige, dass ich die Situ-

ation wahrnehme. Ich stelle mich zu ihr,

biete meine Hilfe an und frage, was sie

sich wünscht.

Ich irritiere die/den Täter. Ich mache et-•

was Unerwartetes und bringe ihn/sie so

aus dem Konzept und mich selbst nicht

in Gefahr.

Ich verleihe meinen Emotionen Aus-•

druck und sage laut und klar, was da

gerade passiert.

Ich zeige dem/der Täter/in die „rote •

Karte“ und sage, was mich an seiner/ih-

rer Handlung stört und was ich von ihr/

ihm erwarte.

Hinweis: Insgesamt ist es in Zivilcourage-

Situationen erfolgversprechender darauf

abzuzielen, eine Handlung zu stoppen,

als die Einstellung von jemandem zu ver-

ändern!

Rollenspiele Das Rollenspiel ist eine Methode, Rollen zu

erforschen und mit ihnen zu experimen-

tieren. Die Teilnahme muss grundsätzlich

freiwillig erfolgen, wobei jedes Rollenspiel

durch eine ausführliche Refl exion beendet

wird. Rollenspiele sind ergebnisoffen!

Vor jedem Spiel sollte der/die GL darauf

achten, dass die TN in eine Rolle schlüpfen

und nicht sich selber bzw. anwesende Per-

sonen darstellen. Die Rollen werden ver-

teilt und in einer kurzen Besprechung die

Details zu den Rollen, je nach Notwendig-

keit, im Spiel vereinbart (Wie alt? Welcher

Beruf?). Zur Unterstützung kann jeder

Rolle ein passendes Accessoire zugeteilt

werden (Kopfbedeckung, Tasche, …).

TN, die nicht direkt in eine Rolle schlüpfen,

können eine Beobachtungsfunktion über-

nehmen. Ihre Beobachtungen können sie

in der Refl exionsrunde einbringen.

Die/Der GL stellt die Ausgangsszene vor,

wobei auch Requisiten (Tische, Sessel,

etc.) eingesetzt werden können. Das

Spiel wird eingeleitet, gespielt und an-

schließend gründlich refl ektiert (Wie ging

es den Opfern, Täter/Täterinnen, Zeu-

gen/Zeuginnen, etc.). Nach Beenden der

Spielsequenz sollten die TN die Möglich-

keit haben, aus ihrer Rolle zu schlüpfen.

>> Methodenbausteine

KLEINE SCHRITTE – STATT HELDENTATEN

Page 19: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 19

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Dies geschieht mittels „Abklopfen“ (sanft

mehrmals auf den Rücken klopfen), um

die eigene Achse drehen, per Handschlag

mit dem eigenen Namen begrüßt werden

oder ähnlichen Methoden.

Als Steigerung kann der/die GL eine/n TN

beauftragen, (zivilcouragiert) in die Situ-

ation einzugreifen. Die Art und Weise des

Einschreitens bleibt dabei aber dem/der

TN überlassen. Die übrigen TN bleiben in

ihrer Rolle und spielen bestmöglich mit.

Mögliche Situationen

Am Mittagstisch

Sechs Klassenkollegen/-kolleginnen sitzen

am Mittagstisch, das Essen wird verteilt.

Einer/Eine von ihnen macht ein Kreuzzei-

chen, bevor er/sie zu essen beginnt. Zwei

andere machen sich darüber lautstark und

ausgiebig lustig, indem sie das Kreuzzei-

chen (lächerlich) nachmachen.

Im Bus

In einem Bus, der zur Hälfte besetzt ist,

sitzt auf der vorletzten Bank ein Jugend-

licher mit dunkler Hautfarbe. Bei der

nächsten Haltestelle steigen vier Jugend-

liche zu, die sich gleich in Richtung des

dunkelhäutigen Jugendlichen bewegen

und ihn dumm anquatschen. Die pöbeln-

den Jugendlichen werden immer lauter,

fordern den Jugendlichen auf, für sie Platz

zu machen und drohen, handgreifl ich zu

werden.

Auf dem Postamt

Eine Frau, die nur sehr gebrochenes

Deutsch spricht, will ein Paket in ihr

Heimatland abschicken. Anfangs wird

sie vom Mitarbeiter hinter dem Schalter

nicht beachtet. Schließlich bekommt sie

doch die Auskunft, ein Zollerklärungsfor-

mular ausfüllen zu müssen. Als die Frau

nach dem Ausfüllen wieder zum Schalter

kommt, zerreißt der Mitarbeiter zornig

das Formular vor ihren Augen, weil sie es

falsch ausgefüllt hat.

WeiterführendesMaterial: Bibelstellen:

1 Samuel 3, 1-18 (Berufung Samuels, •

Aufruf zum Hinhören und Hinschauen;

Situation benennen)

Lukas 10, 29-37 (barmherziger Sama-•

riter, hinschauen und reagieren, nicht

ignorieren)

1 Thessalonicher 5, 21 (Prüft alles und •

behaltet das Gute!)

Markus 4, 3-8 (Gleichnis vom Sämann, •

Handlungen/Worte gut überlegen, Fol-

gen abschätzen)

Markus 11, 15-18 (Tempelreinigung)•

Lieder zum Thema:

„Du schreibst Geschichte“ von • Madsen

„Deine Schuld“ von • Die Ärzte

„Steh auf“ von • Culcha Candela

Kurzfi lm:

„Schwarzfahrer“ (online: http://www.•

youtube.com/watch?v=XFQXcv1k9OM

„Zivilcourage mit Macht“•

(online: http://www.youtube.com/

watch?v=j_4Z3xvXa68)

Weitere Literatur sowie Methoden für die

Arbeit zu „Zivilcourage“:

Jonas, Kai J. u.a. (Hg.), Zivilcourage •

trainieren! Theorie und Praxis, Göttin-

gen 2007.

Meyer, Gerd u. a. (Hg.), Zivilcourage ler-•

nen. Analysen – Modelle – Arbeitshilfen,

Tübingen 2004.

Beide Bücher und weitere Behelfe können in

der KJ-Diözesanstelle ausgeliehen werden.

Christoph Sulzer

Organisationsreferent KJ-Salzburg

>> Methodenbausteine

KLEINE SCHRITTE – STATT HELDENTATEN

Page 20: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201020

>> Um Zivilcourage zu zeigen, braucht

es eine große Portion Überwindung und

Mut. Oft stoßen wir auf Hindernisse, die

zivilcouragiertes Handeln für uns noch

schwieriger machen. Diese Hindernisse

möchten wir bewusst im Gottesdienst ein-

bauen und darauf aufmerksam machen.

Hindernisse

Auf dem Weg zur Kirche oder in der Kirche

werden drei Hindernisse vorbereitet. Die-

se sollen symbolisch für die drei Schritte

stehen, die es braucht, um Zivilcourage

zu zeigen:

hin[SEHEN], die Situation be[URTEILEN]

und [HANDELN].

Wichtig ist dabei, dass ihr die Hindernisse

so gestaltet, dass diese vor der Eucha-

ristiefeier weggeräumt werden können.

Denn dies ist der letzte Schritt der Methode

Cardijn’s: gemeinsam zu [FEIERN].

Ideen für Hindernisse: Absperrband, Ziegel-

steine, Bananenschachteln oder Umzugs-

kartons mit Vorurteilen beschriftet

Möglichkeiten für den EinstiegReserviert Schilder

(liegen auf den Sitzbänken/Sesseln):

„Wir bitten euch nun, diese Schilder um-

zudrehen. Auf den Rückseiten befi nden

sich kurze Geschichten über Menschen,

die durch ihre Zivilcourage in Gefahr ge-

raten sind. Es folgt eine kurze Stille, in

der Zeit ist die Geschichte zu lesen. Wir

möchten heute bewusst Menschen, die

Mut zeigen und sich durch ihre Zivilcoura-

ge in Gefahr bringen in unser Gebet und

Feiern aufnehmen. “

Die vorbereiteten Schilder fi ndest Du auf

www.jugendsonntag.at zum Ausdrucken.

Zeitungsartikel – Schlagzeilen

Zeitungsartikel zum Thema Zivilcourage

werden gesammelt und kurze Passagen

bzw. die Schlagzeile des Artikels werden

im Gottesdienst vorgelesen. Solch kurze

Texte könnt ihr zum Beispiel vortragen,

indem ihr euch im Kirchenraum verteilt

und abwechselnd die Schlagzeilen laut

vorlest.

Lieder

Eine einfache aber wirkungsvolle Mög-

lichkeit für den Einstieg ist das Vorspie-

len eines Liedes, welches auf das Thema

einstimmt:

Ärzte – nichts gesehen•

Konstantin Wecker – Sage nein•

KyrieJesus Christus,

du bist in die Welt gekommen,

damit Gott den Menschen noch

verständlicher wird.

Aber wir hören dir oft nicht zu.

Öffne unsere Ohren

Jesus Christus,

du hast uns gezeigt,

wie das Reich Gottes

auf Erden

seinen Anfang nehmen kann.

Aber wir sehen oft nicht hin.

Öffne unsere Augen.

Jesus Christus,

du hast die Menschen geliebt,

egal ob es Bettler, Sünder

oder Heilige waren.

Uns fällt das oft sehr schwer.

Öffne unsere Herzen.

Evangelium

Lk 6,37-42

Impuls nach demEvangeliumZivilcourage gefragt: Aus dem Hinter-

grund tauchen verschiedene Stimmen

auf, die abwechselnd lauter und leiser

werden. Nach einer Weile verstummen

TRAUST DI NIE – EINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGE>> Gottesdienstbausteine

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SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 21

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TRAUST DI NIE – EINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGE

die Stimmen langsam und die Gottes-

dienstbesucher bekommen den Auftrag

sich zu überlegen, ob sie sich an Situ-

ationen erinnern können, in denen ihre

Zivilcourage gefragt war. Diese Situatio-

nen werden auf Zetteln geschrieben, die

zuvor ausgeteilt wurden. Im Anschluss

kann jede/jeder der möchte eine Situa-

tion vorlesen.

Fragen für die Stimmen gibt es online

unter www.jugendsonntag.at

Fürbitten

Jesus lädt uns ein, ihm auf seinem Weg

zu folgen. Sein Weg fordert uns heraus,

manchmal mehr als es uns liebt ist. So

bitten wir:

Für alle, die den Mut haben, öffentlich ge-

gen Ungerechtigkeit und Unterdrückung

aufzutreten.

Für alle Menschen denen aufgrund ihres

Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer politi-

schen Einstellung Gewalt angetan wird.

Für die Jugendlichen in unserer Gemein-

de, dass sie die Kraft haben, sich für Recht

und Gerechtigkeit einzusetzen.

Für alle, die einen geliebten Menschen

verloren haben.

Gott, du bist für uns und für alle Menschen

wie Vater und Mutter. Auf dich setzen wir

unsere Hoffnung und dich preisen wir, in

dieser Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Wegräumen derHindernisseWenn ihr in der Kirche Hindernisse auf-

gestellt habt, ist zwischen Fürbitten und

Gabenbereitung der Zeitpunkt diese weg-

zuräumen, mit folgender Fürbitte:

„Symbolisch haben wir zu Beginn den Weg

zum Gottesdienst mit drei Hindernissen

dargestellt. Wir möchten für alle jene bit-

ten, die nicht den Mut haben Zivilcourage

zu zeigen. Lass sie [SEHEN] statt ‚nichts

bemerken’, [URTEILEN] statt zu denken

‚is mir wuascht’, [HANDELN] statt ‚daran

vorbeizugehen’.“

Bei jedem Schritt wird ein Hindernis weg-

geräumt, um dann gemeinsam Eucharistie

zu [FEIERN].

Friedensgruß

dem anderen

dem x-beliebigen

dem wildfremden

der mir gleichgültig ist

der mich nichts angeht

dem man nicht trauen kann

dem man besser aus dem Weg geht

dem man es schon von weitem ansieht

dem da dem Spinner

dem Blödmann dem Besserwisser

der nicht so tun soll

dem es noch Leid tun wird

der mir es noch büßen soll

der noch was erleben kann

der sich nicht unterstehen soll

dem ich es schon zeigen werde

dem da wünsche ich den Frieden

Segen

Gott, öffne uns Augen und Sinne,

damit wir erkennen, wer wir sind.

Gott, öffne uns Augen und Seelen,

damit wir sehen,

wo unsere Mitmenschen Not leiden.

Gott, öffne uns Augen und Verstand,

damit wir unsere Aufgaben in dieser Welt

wahrnehmen.

Der Segen Gottes sei mit uns.

In Namen des Vaters, des Sohnes

und des Heiligen Geistes.

Amen.

Quelle: Traust di nie – Eintreten für mehr

Zivilcourage, Materialpaket der Katholi-

schen Jugend Oberösterreich

Page 22: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201022

NEU: MATERIALIEN & ANGEBOTE zu Zivilcourage

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Zivilcourage-Hürden

Rechtzeitig zum KJ-Jahresschwerpunkt „Traust di nie – Eintreten für mehr Zivilcourage“

entwickelten KJ-Mitarbeiter/innen mit den „Zivilcourage-Hürden“ ein neues pädagogi-

sches Arbeitsgerät.

Hürden überwinden

Um zivilcouragiert handeln zu können, braucht es mehrere Voraussetzungen:

Neben sozialen und kognitiven Kompetenzen, Urteilsvermögen, Selbstbewusstsein usw. ist

es auch wichtig, aufmerksam auf Alltagssituationen hinzuschauen. Sich die eigenen Möglich-

keiten bewusst zu machen muss ebenso gefördert werden wie der Mut und die Bereitschaft,

persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen und sich zu einer Handlung zu überwinden.

Hürden als Trainingsgeräte

Die Zivilcourage-Hürden sind Trainingsgeräte, mit deren Hilfe diese mehrfache Überwin-

dung mit Jugendlichen auf sehr anschauliche Weise bearbeitet und geübt werden kann.

Hürde 1:• wegschauen, ignorieren, nicht sehen, Distanz

Hürde 2:• fehlendes moralisches Urteilsvermögen, Verantwortung abgeben, Gefühl der

Ohnmacht

Hürde 3: • Angst vor den Folgen, fehlendes Selbstbewusstsein, kein Risiko eingehen,

Passivität

Die Hürden machen deutlich, dass zivilcouragiertes Handeln nicht zustande kommt,

wenn eine dieser Hürden nicht überwunden wird. Ziel ist es, die Hindernisse zu zivil-

couragiertem Handeln zu thematisieren und Fähigkeiten zur Überwindung bewusst zu

machen und zu stärken.

Die Hürden sind höhenverstellbar und in einem PKW transportierbar. Im Begleitmaterial

zu den Hürden ist Folgendes enthalten:

Anleitung für einen 60-minütigen, erlebnisorientierten Workshop mit den drei Hürden•

Vier Gruppenstunden zur Thematisierung der einzelnen Hürden•

Umfassende Methoden- und Materialsammlung zum Thema „Zivilcourage“•

Die Zivilcourage-Hürden und der dazugehörige Materialkoffer können in der KJ-Diöze-

sanstelle ausgeborgt werden.

Zivilcourage-Workshops für Gruppen und Schulklassen

Im Zuge des Jahresschwerpunkts bietet die Katholische Jugend für Jugend- und Firm-

gruppen sowie für Schulklassen in der gesamten Erzdiözese Salzburg Zivilcourage-

Workshops an.

Termine und Workshopdauer sind individuell vereinbar, wobei als Mindestdauer zwei

Stunden vorgesehen sind. Die Workshops sind zwar kostenlos, aber nicht umsonst!

Kontakt: KJ-Diözesanstelle, 0662 8047-7540, [email protected]

Die Zivilcourage-Workshops sind ein gemeinsames Angebot von Jugendzentrum YoCo

und Katholischer Jugend Salzburg

Page 23: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 23

>> Österreichs größte Jugendsozialaktion

vom 21. bis 24. Oktober 2010 war auch heu-

er wieder ein Riesenerfolg: 450 Jugendliche

in der Erzdiözese Salzburg haben an 30

verschiedenen Projektschauplätzen mit

vielen ehrenamtlichen Helferinnen und

Helfern in 72 Stunden Großartiges geleis-

tet! So wurden zum Beispiel das Jugend-

zentrum in St. Georgen bei Oberndorf

neu gestaltet, eine Stadtteilbefragung in

Salzburg-Itzling durchgeführt oder Le-

bensmittelspenden für den Caritas-Sozial-

markt in Wörgl gesammelt.

Über die Vergangenheit gestolpertEin spannendes und herausforderndes

Projekt hatte die Jugendgruppe der Pfar-

re Maxglan. „Ein Mensch ist erst verges-

sen, wenn sein Name vergessen ist!“

Unter diesem Motto entwickelten die 16

Jugendlichen eine jugendgerechte Audio-

guide-Führung zu sechs „Stolpersteinen“

quer durch die Salzburger Altstadt. Die

Stolpersteine weisen auf Häuser hin, in

denen Menschen wohnten, die von den

Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben

und ermordet wurden.

Barrierefrei für Jeder-mensch?„Um Politikern/Politikerinnen zu zeigen,

dass es noch viele Mängel gibt“, drehten

Florian Huber und acht Jugendliche im

Rahmen von „72 Stunden ohne Kompro-

miss“ in Mittersill einen Dokumentations-

fi lm. Darin zeigen sie verschiedene Barri-

eren für körperlich behinderte Menschen

auf. Zusammen fuhren die Jugendlichen

durch einen Rollstuhl-Parcours, nahmen

blind ein Abendessen zu sich, fuhren im

Rollstuhl mit dem Zug und feierten eine

Stumm-Party. Das fertige Video wurde

online gestellt und an politische Stellen

gesandt.

Gut gebeetet

Die 72-Stunden-Gruppe in Schwarzach

packte gemeinsam mit vier geistig be-

einträchtigten Menschen beim Bau des

neuen Kräuterbeets kräftig mit an. Die

15 – 17jährigen zeigten großes Interesse

am Zusammenleben mit den behinderten

Menschen, denn sie arbeiteten nicht nur

zusammen im Garten, sondern kochten

und gingen gemeinsam einkaufen. Die

Jugendlichen erzählen, dass sie in den

72 Stunden sehr viel über den Umgang

mit behinderten Menschen gelernt haben.

„Ich wollte herausfi nden, wie es ist, sich

längere Zeit mit Menschen mit Behinde-

rung zu beschäftigen, und diese Erfah-

rung war toll“, meinte die 16jährige Isa-

bella aus Oberalm.

Spielplatz fürFlüchtlingskinderBei dem 72-Stunden-Projekt in Kufstein

ging’s nicht ohne Köpfchen, Teamgeist

und ein paar starke Jungs und Mädels. Die

Aufgabe dieser Gruppe war die Errichtung

eines lange ersehnten Spielplatzes für

das Flüchtlingsheim in Kufstein. In den

72 Stunden sind eine Schaukel, zwei Sitz-

bänke, eine Sandkiste und eine Rutsche

entstanden. „Die Teenager nehmen sich

viele neue Freundschaften und einiges an

Teamgeist mit! „Nur wenn sie zusammen-

arbeiten, funktioniert’s – und es hat!“ –

so Reni, die Gruppenleiterin, stolz.

Danke für euren unermüdlichen Einsatz,

die Begeisterung und das soziale Engage-

ment!

>> ohne Kompromiss

72 STUNDEN

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Eine Übersicht aller Projekte mit vielen

Fotos, Videos und weiteren Eindrücken

fi ndet ihr auf www.72h.at.

Agnes Eibensteiner

Öffentlichkeitsreferentin KJ Salzburg,

Redaktionsteam

Page 24: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201024

JAHRESSCHWERPUNKT Zivilcourage >> Sei dabei!

Was wäre, wenn Hitler heute Leben würde? Würden wir Zivil-

courage zeigen? Die Exkursion zum Dokumentationszentrum

am Obersalzberg soll zum Denken anregen über Zivilcourage,

Nationalsozialismus und die Auswirkungen auf die heutige Zeit

und unser Handeln. Am Obersalzberg hatte Hitler seit 1923 ein

Ferienhaus, das er nach 1933 immer mehr zu einem zweiten

Regierungssitz neben Berlin ausbaute. Deshalb verbindet die

Dokumentation die Geschichte des Obersalzbergs mit einer Dar-

stellung der zentralen Erscheinungsformen der nationalsozialis-

tischen Diktatur.

Nach der Besichtigung des Dokumentationszentrums feiern wir

gemeinsam in St. Bartholomä Gottesdienst und lassen anschlie-

ßend bei einem gemütlichen Abendessen den Tag ausklingen.

Wann: So 3. April 2011, 9.30 – ca. 20 Uhr

Zielgruppe: junge Erwachsene und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen

Kosten: € 18 / € 13 Nichtverdiener/innen, ohne Abendessen

Infos: Franz Engl, 0676 8746-7575, [email protected]

Anmeldung: KJ-Diözesanstelle, 0662 8047-7540,

[email protected]

Anmeldeschluss: 31. März 2011

Gib Zivilcourage ein Leiberl!

Welcher Spruch, der auf Zivilcourage hinweist, sollte unbedingt

auf ein T-Shirt?

Du hast eine Idee? Dann sende sie bis zum 30. April 2011 per

Mail an [email protected] oder per SMS an 0676 8746-7542.

Du bekommst jeweils 5 T-Shirts mit deinem Spruch zum Ver-

schenken an Freunde und Bekannte, wenn dein Spruch von der

Jury ausgewählt wird.

Deine Stimme und dein Song für Zivilcourage!

Sende deinen Song zum Thema „Zivilcourage“ an das Jugendzen-

trum IGLU, Haydnstraße 4, 5020 Salzburg, [email protected].

Einsendeschluss ist der 23. März 2011.

Eine Jury wählt den besten Zivilcouragesong aus. Die Gewinner

erhalten einen Recording Day mit Arno Briggman (Produzent von

Plastotype, The Pond Pirates und Merry poppins).

Detaillierte Infos und Teilnahmebedingungen fi ndest du unter

www.diejungekirche.at

Aufstand des Gewissens -Exkursion zum Dokumentationszentrum Obersalzberg

Zivilcourage-Wettbewerb - lass deiner Kreativität freien Lauf!

Zivilcourage – Multiplikator/innen-Schulung,• Sa 22. Jän. 2011,

9 Uhr, Wörgl; Wichtiges und Interessantes zum Thema Zivil-

courage, Erarbeitung von Bausteinen für Gruppen- oder Schul-

stunden.

Jugendgottesdienst „Traust di nie“,• So 20. Feb. 2011, 18 Uhr,

Jugendzentrum YoCo, Gstättengasse 16, Salzburg

Jugendkreuzweg „Zivilcourage“,• Fr 15. April 2011, Stadt Salzburg

Abschlussveranstaltung „Zivilcourage“• mit vielen „Zivilcourage-

Inseln“ in der gesamten Erzdiözese Salzburg, Sa 28. Mai 2011

Aktuelle Veranstaltungen und Infos zum Jahressschwerpunkt

„Zivilcourage“ fi ndest du unter www.diejungekirche.at

Zivilcourage & Co

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SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 25

Hilfreiches, Interessantes & Besinnliches>> Sei dabei!

Firmvorbereitung ist und bleibt ein brennendes Thema: zum

einen sollen die Jugendlichen für ihr Leben und ihren Glauben

entfl ammt werden, zum anderen bedeutet gerade dies oft eine

Zerreißprobe zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Katholi-

sche Jugend bietet mit einer breiten Palette von Angeboten Un-

terstützung bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe.

Impulsabend für Firmgruppenbegleiter/innen

Auf Anfrage führen wir gerne Impulsabende für Gruppenleiter/

innen in der Pfarre, im Dekanat oder einer Region durch. Die In-

halte können dabei je nach Firmmodell, Firmbehelf und Wünsche

individuell vereinbart werden.

SpiriNights – Firmlingsnächte

Die SpiriNight ist eine sinnvolle Ergänzung zur Firmvorbereitung

in den Pfarren und bietet ein besonderes Gemeinschaftserlebnis.

350 Firmlinge können in einer Nacht bei rund 25 Workshops er-

fahren, wie unser Glaube alle Lebensbereiche berührt.

Weitere Angebote sowie Termine und Anmeldezeiträume der

Veranstaltungen fi ndet ihr auf [email protected]

Ansprechperson: Isidor Granegger, 0676 8746-7574,

[email protected]

Erzbischof Alois Kothgasser tourt durch unsere Erzdiözese und

macht in vier verschiedenen Regionen Halt, um jungen Men-

schen zu begegnen und mit ihnen zu diskutieren – denn ihre

Meinung ist nicht egal und entscheidend für die Weiterentwick-

lung unserer Kirche!

Wir laden alle herzlich ein, Fragen, Wünsche, Lob, aber auch Kri-

tik an der Kirche direkt an oberster Stelle los zu werden und

freuen uns mit Erzbischof Alois Kothgasser auf unkomplizierte

Begegnungen und offene Gespräche.

Pinzgau:• Mo 6. Dez. 2010, 18 Uhr, KJ-Regionalstelle, Utten-

dorf, Schulstraße 8

Stadt Salzburg: • Mi 19. Jän. 2011, 17 Uhr, Jugendzentrum

YoCo, Gstättengasse 16, Salzburg

Pongau:• Fr 11. Feb. 2011, 20 Uhr, Pfarrsaal, Radstadt,

19 Uhr, gemeinsamer Jugendgottesdienst, Pfarrkirche Radstadt

Ausgehend vom Wallfahrtsort Maria Kirchental wollen wir mit

unseren Schneeschuhen Spuren durch die unberührte Natur

ziehen. Staunend und dankbar blicken wir auf die Schöpfung

Gottes und unser Leben. Den Abschluss bildet ein gemeinsamer

Gottesdienst.

Wann & Wo: Sa 12. Feb. 2011, 10–19 Uhr, Maria Kirchental

Kosten: € 5, inkl. Mittagessen & Schneeschuhe

Infos: Daniela Pfeiffer, 0676 8746-7548,

[email protected]

Hilfe! Firmvorbereitung

Dialogtour mit Erzbischof Alois Kothgasser

Spuren im Schnee – Einkehrtag

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Page 26: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 201026 • Nr. 15. | Dez. 2010

So 19. Jugendgottesdienst

19 Uhr, Bürgerspitalkirche, Hallein

So 19. Adventwanderung

19 Uhr, Thalgau

Mo 20. BibelErleben

19 Uhr, Mitterberghütten, Bischofshofen

Di 21. ADVENTure –

Adventwanderung zur Wintersonnenwende

18 Uhr, Treffpunkt Kurhaus, Bad Vigaun

So 16. Jugendgottesdienst

18 Uhr, Jugendzentrum YoCo, Stadt Salzburg

So 16. Jugendgottesdienst

19 Uhr, Bürgerspitalkirche, Hallein

Mo 17. BibelErleben

19 Uhr, Mitterberghütten, Bischofshofen

Mi 19. Dialogtour mit Erzbischof Alois Kothgasser

17 Uhr, Jugendzentrum YoCo, Stadt Salzburg

Fr 21. Snowtubing

18.30 Uhr, Kössen

Du willst News?

Dann schreibe eine E-Mail an [email protected], Betreff

„Newsletter“ und Du fi ndest jeden Monat unsere KJ-News in Dei-

nem Postfach. Außerdem fi ndest du unsere Veranstaltungen &

Infos auf www.kj-salzburg.at.

>> Dezember 2010

>> Jänner 2011

VERANSTALTUNGSKALENDER

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Mo 6. Eröffnung der KJ-Regionalstelle Pinzgau

17 Uhr, Uttendorf

Dialogtour mit Erzbischof Alois Kothgasser

18 Uhr, KJ-Regionalstelle, Uttendorf

Di 7. Sternwallfahrt

18 Uhr, St. Johann/T.

Fr 10. Adventwanderung

18 Uhr, Tamsweg

Sa 11. Musicalfahrt nach München

Sa 11. – So 12. Dez.

So 12. Adventwanderung auf die Burg Hohenwerfen

17 Uhr, Treffpunkt Burgparkplatz, Werfen

Fr 17. Adventwanderung

19 Uhr, Oberndorf-Arnsdorf

Fr 17. Ökumenisches Jugend-Taizégebet

20 Uhr, Krankenhauskapelle, Kufstein

Sa 18. Fackelwanderung

17 Uhr, Walchsee

Sa 18. Adventwanderung

19 Uhr, Hallwang/Söllheim

So 19. Jugendgottesdienst

19 Uhr, Jugendzentrum YoCo, Stadt Salzburg

Page 27: Servus_15_Zivilcourage

SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010 27SERVUS • Nr. 15. | Dez. 2010

Fr 18. Ökumenisches Jugend-Taizégebet

20 Uhr, Krankenhauskapelle, Kufstein

So 20. Jugendgottesdienst

18 Uhr, Jugendzentrum YoCo, Stadt Salzburg

Mo 21. BibelErleben

19 Uhr, Mitterberghütten, Bischofshofen

Fr 25. SpiriNight

ab 18 Uhr, Borromäum, Stadt Salzburg

So 27. Jugendmesse

19 Uhr, Pfarrkirche, Kuchl

Fr 21. Ökumenisches Jugend-Taizégebet

20 Uhr, Krankenhauskapelle, Kufstein

Sa 22. „Let´s sing“, Jugendchortag

10–16 Uhr, Kulturhaus, Altenmarkt/Zauchensee

Sa 22. Jugendvesper

16 Uhr, Pfarrkirche, Altenmarkt/Zauchensee

Fr 28. Dekanatsrodeltag Kufstein

19 Uhr, Söll

Fr 28. Dekanatsrodeltag St. Johann/T.

19 Uhr, Gasteig

Sa 29. Dekanatsrodeltag Reith

14 Uhr, Aschau

Fr 11. Faschingsparty

18 Uhr, Jugendraum, Wörgl

Fr 11. Jugendgottesdienst

mit Erzbischof Alois Kothgasser

19 Uhr, Pfarrkirche, Radstadt

Dialogtour mit Erzbischof Alois Kothgasser

20 Uhr, Pfarrsaal, Radstadt

Sa 12. Spuren im Schnee –

Einkehrtag für junge Erwachsene

ab 10 Uhr, Maria Kirchental

>> Februar 2011

>> Jänner 2011

>> Vorschau

VERANSTALTUNGSKALENDER

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Die nächste SERVUS-Ausgabe erscheint Anfang März 2011

Thema: „beGEISTERung und andere Geister“

Page 28: Servus_15_Zivilcourage

Impressum

Zeitung SERVUSder Katholischen Jugend Salzburg

Kapitelplatz 6 | 3, 5020 Salzburg0662 [email protected]

Medieninhaber / Herausgeber / Verleger: Katholisches Bildungs-werk Salzburg Nr. 20/2010, Verlagspostamt 5020,Erscheinungsort Salzburg, Österreichische Post AG /Sponsoring Post, GZ 02Z030547 S

Redaktionsteam: Agnes Eibensteiner, Maria Löcker,Reni Pirchmoser, Maria Steindl. Lektorat: Barbara Baumgartner.Die Meinungen der Autoren entsprechen nicht unbedingt der Meinung des Redaktionsteams.Design: Mag.

a Irene Six, www.i6-design.de

DTP: Hermine Wilhelmstötter, Katholisches BildungswerkSalzburg. Fotos: Katholische Jugend Salzburg, aboutpixel.de (S. 13), Das Mauthausen Komitee Österreich (S.7), jugendfo-to.de (S. 1-6,12,16-19)Druck: Colordruck Salzburg

Sozialfonds der Kath. JugendEmpfänger: Kath. Jugend, 5020 Salzburg KTO 0000013003, BLZ 20404Verwendungszweck: JugendSozialfonds

Unbenannt-7 1 07.12.2007 10:51:45 Uhr

Wenn unzustellbar, bitte zurück an den Absender: Katholische Jugend Salzburg, Kapitelplatz 6|3, 5020 Salzburg

Zeitschrift Servus der Katholischen Jugend Salzburg erscheint 4x im Jahrund kann gratis abonniert werden.

TRAUSTTRAUST DI DI DI DI NIENIEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGEEINTRETEN FÜR MEHR ZIVILCOURAGE