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210 - Gr upp e 8 : Fe...: Saureion X”’ = 1 : 1 unrl Bilrlling eines unlos- lichen Xiederschlages findet sich bei cler Tricarballyl- und der Aconit- saure. Wahrend die Titration auf die Biltlung eines einfachen Ferri- salzes hinweist, glauben Weinland und Pitschen 1) in tlem Yieder- schlag einen Triferrikomples annehmen zu miissen. Zusammen fwyit rug. Es wiirtle die elektrometrische Titration \-on Alkalisalzcn or- ganischer Carbonsauren mit Ferrichloritl im Aciditatsbereich von pH = 3-5 heschrieben. Die Sauren mircllen zii Gruppen mit gleich- artigem stochiometrischem Verhalten zusammengestellt. Bei Weinsiiiure, ,&pfelsaure, Xalonsiiure, Citronensaure und f erner bei Benzoesaure, Zimtsaure und Anisskure lieferte die Titration mit Ferrichlorid besonders scharfe Endpunkte, soclass dieselbe zur analytischen Restimmung der genannten Sguren empfohlen werden kann. Die Ladung der gebildeten loslichen Komplese wurde (lurch Uberfiihrungsversuche bestimmt und ihre Konstitution an Hand der ausgefiihrten Titrationen diskutiert. - Laboratorium fiir anorg. Chemie Eidg. Techn. Hochschule, Ziirich. 21. Sexualhormone IV 2). Uber Derivate des synthetisehen Androsterons und eines seiner Stereoisomeren von L. Ruzieka, M. W. Goldberg und Jules Meyer. (29. XI. 34.) Nachdem wir aus epi-Dihydro-cholesterin kiinstliches Andro- steron bereiten konnten3), erscheint es wiehtig, auch die‘ physio- logischen Eigenschaften von Derivaten desselben kennen zu lernen, um so nnsere Henntnisse zu vertiefen iiber den Zusammenhang zwischen der mannlichen Hormonwirlcung untl der chemischen Konstitution der Stoffe, die diese Wirkung zeigen. Die Bedeutung gerade einer e inge h e n der en p h y s io 1 o gi 8 c h e n Un t er s u c h ung synthetischer Prkparate folgt ferner aus der Noglichkeit rter Anwesenheit kleiner Mengen unheknnnter Beiniengungen im naturlichen Hormon, die an irgendeiner der vielen \-on einem solchen Korper gezeigten physiologischen Wirknngen heteiligt sein konnten. l) Z. anorg. Ch. 92, 96 (1915). 3, 111. Mitt. Helv. 18, 61 (1935). 3, Helv. 17, 1393 (1934).

Sexualhormone IV. Über Derivate des synthetischen Androsterons und eines seiner Stereoisomeren

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Gr u p p e 8 : Fe...: Saureion X”’ = 1 : 1 unrl Bilrlling eines unlos- lichen Xiederschlages findet sich bei cler Tricarballyl- und der Aconit- saure. Wahrend die Titration auf die Biltlung eines einfachen Ferri- salzes hinweist, glauben Weinland und Pitschen 1) in tlem Yieder- schlag einen Triferrikomples annehmen zu miissen.

Zusammen f w y i t rug. Es wiirtle die elektrometrische Titration \-on Alkalisalzcn or-

ganischer Carbonsauren mit Ferrichloritl im Aciditatsbereich von pH = 3-5 heschrieben. Die Sauren mircllen zii Gruppen mit gleich- artigem stochiometrischem Verhalten zusammengestellt.

Bei Weinsiiiure, ,&pfelsaure, Xalonsiiure, Citronensaure und f erner bei Benzoesaure, Zimtsaure und Anisskure lieferte die Titration mit Ferrichlorid besonders scharfe Endpunkte, soclass dieselbe zur analytischen Restimmung der genannten Sguren empfohlen werden kann.

Die Ladung der gebildeten loslichen Komplese wurde (lurch Uberfiihrungsversuche bestimmt und ihre Konstitution an Hand der ausgefiihrten Titrationen diskutiert.

-

Laboratorium fiir anorg. Chemie Eidg. Techn. Hochschule, Ziirich.

21. Sexualhormone IV 2).

Uber Derivate des synthetisehen Androsterons und eines seiner Stereoisomeren

von L. Ruzieka, M. W. Goldberg und Jules Meyer. (29. XI. 34.)

Nachdem wir aus epi-Dihydro-cholesterin kiinstliches Andro- steron bereiten konnten3), erscheint es wiehtig, auch die‘ physio- logischen Eigenschaften von Derivaten desselben kennen zu lernen, um so nnsere Henntnisse zu vertiefen iiber den Zusammenhang zwischen der mannlichen Hormonwirlcung untl der chemischen Konstitution der Stoffe, die diese Wirkung zeigen. Die Bedeutung gerade einer e inge h e n de r en p h y s io 1 o gi 8 c h e n Un t e r s u c h u n g s y n t h e t i s c h e r P r k p a r a t e folgt ferner aus der Noglichkeit rter Anwesenheit kleiner Mengen unheknnnter Beiniengungen im naturlichen Hormon, die an irgendeiner der vielen \-on einem solchen Korper gezeigten physiologischen Wirknngen heteiligt sein konnten.

l) Z. anorg. Ch. 92, 96 (1915). 3 , 111. Mitt. Helv. 18, 61 (1935). 3 , Helv. 17, 1393 (1934).

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Es war dabei I;on besonderem Interesse, solche Derivate des ,,syn- thetischen" Hormons zu untersuchen, ?-on denen schon gewisse Sngaben bei ,,natiirlichen" Priiparaten vorliegen. Es betrifft dies hesonders 3 Fiille: Ester des Androsterons sowie sein Dihydro- tierivat (d. h. Diol).

1. Butenundt und Tscherningl) zeigten, dass die Hahnenkztmm- einheit (HKE) beim Androsteron-acetat ziemlich genau die gleiche (1.30-17O y , nach der Testmethode Bz&nctndt's) ist, wie beim Andro- steron selbst, wobei aber die Wirkung beim Acetat nach Ahstellung tler Darreichung in unregelmassiger Weise auf eine Iangere Zeitdauer (14 Tage) als beim Androsteron protrahiert sein soll. Eine noch grossere Unregelmassigkeit der Wirkungsweise des Acetats konnte man hesonders aus Versuchen von Butencmdt und Dnnnenbazm2) ableiten, wo auch bei Steigerung der taglichen Dosen an Acetat aufs ungefahr 3-fache (.?OO y ) keine starkere Wirkung heobachtet wurde; die Reo- bachtungsdauer erstreckte sich aber in letzterer Versuchsreihe auf zu kurze Zeit ( 5 Tage), uni ein klares Bild erhalten zu kijnnen. Nach Er- fahrungen von E. Tschopp, wie auch nach dem ersterwahnten Versuch von Butenanndt und T'scherning, sollte in letzterem Falle das Maximum der Wirkung wohl erst einige Tage spgter eintreten; dieser Versuch ist also von Butenandt und Dannenbaum zu friih abgebrochen worden.

Wir lassen hier kurze Angaben3) folgen uber die Resultate der physiologischen Priifung des kiinstlichen Androsteron-acetats durch E. Tschopp im pharmakologischen Laboratorium der GeseZZschaft fiir Chemische Industrie in Basel. Vergleichsweise fugen wir auch die entsprechenden bei Androsteron beobachteten Zahlen bei. In Tabelle 1 sind die HKE nach der Testmethode von Tschopp4) und der von Butennnclt angegeben 5 ) .

Tabelle I.

Testmethode ~~~

I Hahnenkammeinheit von I--- I I nach Tsehopp I nach Rirtemr&

SndroPteron . . . . . . . . 1 50-707 130--200 y Androsteron-acetat. . . . . . 1 50-70 y 150-200 y

I

Bei beiden Stoffen verhalten sicli also die HKE nach den beiden Testmethoden wie 1 : 3 ; da aber nach dem Tschopp-Test die HICE

1 ) Z. pligsiol. Ch. 229, 187 (1934). 2) Z. physiol. Ch. 229, 207 (1934). J, Genmere Beschreibungen aller in dieser Abhandlung referierten physiolozischen

4) Siehe dariiber Helv. 17, 139s (1934). 5, Allc Zahlen in den Tabellen beziehen sich auf Versuchsreihen, die von H e m

Dr. Tschopp aiisgefuhrt worden sind. Es sind dies jeir-eils Durchsclmittswerte rnehrerer Versuche, deren Ergebnisse untereinander zienilich gut ubereinstimmten.

T'ersuche wird Herr Dr. Tschopp a n anderer Stelle geben.

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6mal und nach Clem Butenandt-Test nur ?ma1 gegehen Kird, sind die angewandten Gesamtmengen in beiden Fallen gleich (etwtt 300 bis

Tabelle 2 orientiert uber den Zeitpunkt cler Erreichung des Nauimalwachstums des Kapsunenk;Lmmes w-ie uber die Gesamt- wirkungsdauerl) beim Arbeiten nach der Butencmclf’schen wie auch cler Tschopp’schen Testmethode.

Tabelle 2.

400 y ) .

IDurchschnitt-! Das 3iasl- J I ~ ~ ~ ~ liches Maxi- n11:m s urde ma1aacIis- i pro Tag erreicht

~ tun1 des I liammes I ‘ nach

Gesnmt- -rv,rkungs-

dauer I I

a) Sach der Buteiinizdt’schen Testmethode.

Androsteron. . . . . ’ 200 7 ~ 30°, ~ 4 Tagen Androsteron-ncetat. . . , 200 y ~ ~ o o , , 6 Tagen

b) Xach der Tschopp’schen Testmethode.

Androsteron. . . . . . / 5 0 y 2004) 7 Tagen Androsteron-acetat. . . 1 50 y 8 -9 Tagen

Wenn also Butenandt und Tscherning (1. c . ) fi ir das Acetat eine sich auf 14 Tage erstreckende Protrsktion der Wirkung an- geben, ohne einen Bhnlich lange kontrollierten Versuch beim Andro- steron selbst zu beschreiben (die langste Versuchsdauer beim Andro- steron beschrankte sich auf 4-5 Tage), so konnte dies als ein, tatsachlich nicht bestehender, wesentlicher Unterschied ztvischen dem Oxyketon und seinem Acetat gedeutet werden. Die Versuche Tschopp’s zeigen dngegen, dsss d e r w e s e n t l i c h e 1-nterschied zwischen Andros t e ron u n d se inem A c e t a t n u r d a r i n be- s t e h t , dass he i l e t z t e r e m d a s Max ima lwachs tum ? Tage s p a t e r e i n t r i t t , wodurch die beobschtete kleine Protrsktion der Wirkung annahernd erklart werden kann.

Um nun z u sehen, wie die Verhaltnisse bei anderen Estern des Androsterons liegen, wurde eine Reihe derselben hergestellt. Es standen uns dazu 3 Wege zur Verfiigung: Oxydation \-on verschie- denen Estern des epi-Dihydro-cholesterins oder nachtragliche Ver- esterung des Androsterons. Als Beispiel fur den ersten Weg be- schreiben wir im experimentellen Teil die, allerdings nicht der epi-Reihe angehorende, Oxydstion des Dihydro-cholesterin-benzosts. Dss dabei erhaltene Semicarbazon des Benzoats des 3-Oxy-iitio- allocholanon-( 17) konntc durch milde Spaltung ins freie Benzoat

l) Dns Ende der Wirkungsdauer 1st gekennzeichnet durch Zuriickgehen der Kammflache auf den Umfang, wie er vor dem Versuch war. A s .,Gesamtwirkungs- dauer“ ist die Zeit voni Vcrsuchsbeginn bis zum Wirkungsende bezeichnet.

2 IYochen 2-3 TVocher

2 Wochen 2(-3) Wocher

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Libergefuhrt werden. In Bhnlicher Weisel) hnhen wir auch ails tlem Semicarbazon des Sndrosteron-acetats das freie Acetat bereitet. Als Beispiele fur die Veresternng des Antlrosterons werden das Benzoat und der Monohernsteinsaure-ester beschriehen ; die Arbeitsmethode bestand in der Umsetzung von Anclro- steron mit Benzoylchlorid bzw. Bernsteinsaure-anhydrid in Gegen- wart von Pyridin. Uber die physiologische Priifung des Benzoats sol1 spiiter berichtet werden. Reim Monobernsteinsaure-ester bilden bei Derreichung in Ollosung nach der Testmethode von Tschopp 60-80 y 1 HKE und in wassriger Losung a13 Xatriumsalz sintl es SO-100 y .

2 . BiLtemmdP) gibt ohne weitere Beschreibung tler chemischen unci physioIogischen Experimente an, class von Tscherrving Andro- steron durch Reduktion mit Natrium uncl Alkohol in ,,ein Diol vom Smp. 319O" itbergefuhrt wurde, relches ebenso wie sein bei 159-160° schmelzendes Diacetat im Hahnenkammtest 3mal so wirksam sei wie das Hormon selbst. Wir haben susgedehntere Hydrierungsversuche beim Androsteron, seinen Stereoisomeren und seinen Estern durchgefuhrt, wobei erwartungsgemass Gemische von Stereoisomeren entstanden. Es seien hier zunachst die Ver- haltnisse beim Androsteron selbst genauer beschrieben. Am einfach- sten liess sich ein hochschmelzendes Diol CI,H3,0, (Smp. 223 O korr.) erhalten bei katalytischer Hydrierung, in Gegenvart des Platinoxyd- katalysators von Adnms, in saurer Losung (z. B. Eisessig-Schwefel- saure). In neutraler und alkalischer Losung ist diesem hochschmelzen- den Diol eine relativ grossere Xenge des anderen Stereoisomeren beigemengt ; es gelingt so leicht durch fraktionierte Krystallisation noch ein anderes bei etwa 205O (li01-r.)~) schmelzendes, wohl noch nicht ganz einheitliches Praparat zu isolieren.

Ails dem bei 223O schmelzenden Diol wurde ein Diacetat voni Smp. 162-163O erhalten. Ferner bereiteten wir das 3-Acetouy- iitio-allocholanol-( 1 7 ) ( Smp. 1S3O) durch kata1-j-tische Hydrierung von Androsteron-acetst in saurer Losung.

Uber die Wirkung cler beschriebenen Praparate orientieren die Tabellen 3 und 4, clie analoge Angaben enthalten wie die Tabellen 1 uncl 2.

Tabelle 3.

Testmethode _ _ 1 Hahnenkannneinheit von 1 - -- -~ I- 1 nach Tsclropp nach Riideiiczndt

~ -~~ _ _ _ _ ~ - - - _ _ _ - _ _ -__ - - -~ -I-- - - - . -__

Diol vom Smp. 2230 . . . . ' 15-20 50-60 71 Diol-monoacetat vom Smp. 183O 1 15-20 7 5&-60 ;)

Diol-diacetat vom Smp. 162". . I 15-20 y 5 M 0 y

1 ) Genauere Angaben folgen spater. J, Ale unserc Schmelzpunktsangaben beziehen sich auf korrigiertc IVerte. z, B. 67, 2092 (1934).

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Tabelle 4.

wachstum 1 des Iiammes nach

Gesamt- wirkungs-

dauer

Diol vom Snip. 223O. . 1 500 y Diol-nionoacetat vom ,

162" . . . . . . . . ' 200 ; j

Srnp. 183" . . . . . , 2000 y Diol-diacetnt vnin Snip.

60--70°, ~ 4 Tagen

6O--7O0, .)-6 Tagen

60--S0~, : - 10 Tagen

3-4 \.Voche

4 Wochen

4 Wochen

2 (-3) Woche 2 (-3) Woche 2-3 Wocher

Diol vom Smp. 223O. . Monoacetat, Smp 183" . Diacetat, Smp. 162!'. . I

Alle drei Priiparate sind also anniihernd 3mal so m-irksam wie Androsteron und sein Acetat. Hervorzuheben ist das verzoger te E i n t r e t e n des Max ima lwachs tums des K a p a u n e n k a m m e s be i s tu fenwe i se r A c e t y l i e r u n g d e r H y d r o x y l g r u p p e n des Dio l s , und ferner die Tatsache, dass beim Androsteron und dem Diol das Masimalwachstum gleich rasch eintritt. Eine ausge- sprochene protrahierende Wirkung der Diol-acetate gegenuber dem Androsteron ist dagegen kaum festzustellen. Aus den unter ver- gleichbaren Bedingungen (Anwendung von Dosen, die etws 1 HKE entsprechen) ausgefiihrten Versuchsreihen 2a, 2b und 4b folgt tleutlich, dass v o m E i n t r i t t d e s M a x i m a l w a c h s t u m s b i s z u r R i i r k - b i l d u n g d e s K a m m e s b e i s l l e n P r i i p a r a t e n ann i ibe rn t t d i e g l e i c h e Z e i t v e r g e h t (ca. 7-10 Tage). nber den Grund der verzogerten Wirkung konnte man nur unkontrollierbare Vermutungen aussern (z. B. Notwendjgkeit einer vorhergehenden T-erseifung der Estergruppen oder langssmere Resorption). Es muss anch dahihge- stellt bleiben, ob Androsteron selbst oder nur das Diol (in letzterem Falle: Ubergang des Androsterons in1 Organismus ins Diol) da,c wirkende Agens ist, hzm-. ob beide Stoffe direkte Hormonwirkung ausuben,

Der Gesellachaft fr ir Chp)ttt.sc/te Iiidustrie in Basel danken wir tur die Forderung diescr Arbeit.

E x p e r i m c n t c 1 1 e r T e i 1 I). ~)x?Jdat ion con Dih ydro-cholesterin -benzoat mi it Ch roni silwre. Das Dihgdro-cholesterin-benzoat ist schon wiederholt beschrieben

worden. Ellis und G a r d n e 9 ) geben einen Schmelzpunkt von ltX?3 I) Alle unsere Schmolzpunktsnngaben beziehen sich auf korrigierte Werte. 2) Biochem. J. 12, '72 (1918).

20 y 20 y 8-9 Tdgen 15 Y

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an! und Xhri.neT und K o l ) einen solchen von 136*, wahrend V;nron. und Jacubowicx2) 135-155O anfiihren. Letzt,ere Angabe ist nach iinseren Beobac,htungen insofern richtig, sls tatsachlich bei 13.3 O

Schmelzen zu einer kryst,allinisc,h-fliissi~en Phase eintritt, die erst bei l.55O klar wird.

7 9 g Dihydro-cholesterin-benzoat wurcien hei 90-95O in 3200 em3 Eisessig gelost und unter Ruhren mit einer Lijsung von 06 g Chrom- trioxyd ( = 1 0 Sauerstoffatome) in 300 em3 90-proz. Essigsaure im Laufe von 6 Stunden allmiihlich versetzt und noch .? Stunden bei der gleichen Temperatur gehalten. Nach der iiblichen Aufarbeitung wurde der neutrale Anteil aus absolutem Alkohol umkrgstallisiert, wobei man 25 g unverandertes Benzoat erhielt. Xach dem Ver- clunsten der Nutterlauge und Erhitzen im Vakuum auf 100O blieben 8,6 g eines in der IGlte erstarrenden 61s zuriick, das man in alkoholi- seher Losung. mit 6 g Semicarba,zid-acetat 1 Stunde erwiirnite. Xach 2-taigigem Stehen wurde das abgeschiedene Sernica,rbazon abfiltriert und rnit Alkohol und heissem Wasser gewaschen. Zur meiteren Reinigung kochte man es rnit Ather aus, wonach es bei 261-253O (unter Zersetzung) schmolz. Urnlosen aus Isobutyl- alkohol oder Butylacetat anderte den Schmelzpunkt der aus amorphen Kugelehen bestehenden Substanz nicht.

4,193 mg Subst. gaben 11,OO mg CO, und 3,18 nig H,O C,H,,O,N, Ber. C 71,6 H 8,3 :4

Gef. ,, 71,49 ,, S.4Sq6. Das so erhaltene Semi c ar b a z o n d e s 3- 0 s y - a t i o - nllo c, h o -

1 anon - b enz o a t s wurde in folgender Weise ohne wesentliche Ver- seifung der Benzoatgruppe gespalten. 0,5 g des reinen Semiearbazons kochte man 24 Stunden rnit einer Losung von 5 g Oxalsaure in 20 cm3 Alkohol. Die klare Losung wurde dann im Vakuum verdunstet. Den Riickstand nahm man rnit Wasser und :ither auf und schiittelte die atherische Losung rnit Sodalosung. Das neutrale Produkt wurde ails Benzin ( Sdp. 70--80°) mehrmals umkrystallisiert?, wonach es nicht sehr scharf bei 310-212O (korr.) schmolz.

C,,H3,0, Ber. C 79,l H S,7q/, Gef. .. 78,7 ,, S,9:/,.

Es lie$ also clas B e n z o a t des Oxyke tons vor.

N e w Ester des Sndrosterons. M o n o - b e r n s t e insau re - es t er. 150 mg Androsteron wurden

mit 150 mg Bernsteinsaure-anhydrid und 700 mg Pyridin 9 Stunden auf 80-90O erwarmt. Das schwach braunliche Gemisch schiittelte man rnit Ather und Sodalosung und vcusch danri die iitherische Liisung n0c.h mit Wasser. Im Ather bleihen geringe illengen unver- . ~ _ _ _ _

I ) J. biolog. Chem. 80, 1 (1929). :) B1. [4] 53, 5S1 (1933).

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Bnderten Androsterons. Beim Ansauern tler Sodabung fdl t der Monobernsteinsiiure-ester aus, der (lurch Umkrystallisieren BUS Benzol-Petroliither in prachtvollen lSAtlelchen vom konstanten Smp. 184-185O (korr.) erhalten wurde.

3,419 mg Subst. gaben 8,89 mg CO, und 2,71 mg H,O C,,H,,O, Ber. C 70,8 H 8,7 "b

Gef. ,, iO,91 ., 8,87O,.

Ben z oe s & ur e -es te r . 100 mg Androsteron und 100 mg Benzoyl- chlorid wurden mit l ,5 em3 Pyridin und mit 0,5 cm3 Benzol3 Stunden auf 50--90° erwarmt und dann durch Aufnehmen in alkoholfreiem Ather uncl Schntteln mit Salzsiiure und Sodalosung aufgearbeitet. DBS neutrale Produkt wurde mit wenig Methylalkohol in der Kiilte tligeriert, wonach 130 mg des Benzoats als farblose kornige Masse zuruckblieben. Umkrystallisiert wurde zuerst aus Benzol-Benzin und dann aus Methyl-alkohol, wonach der . konstant bleibentle Schmelz- punkt von 178--175,5O erreicht wurde. Die gut ausgebildeten Niidel- chen geben mit Androsteron gemischt eine Schmelzpunktsdepression.

3,786 mg Subst. gaben 10,99 mg CO, und 2,95 mg H,O C,,H,O, Ber. C 79,14 H 8,70%

Bereitung des Dihydro-androsterons [3-epi-0xy-atio-allochola.nol-(17)]

a) I n n e u t r a l e r Losung. 0,2 g Androsteron wurden in 2,5 em3 9.5-proz. Alkohol nach Zusatz von 1.5 mg Platinoxyd katalytisch hydriert. Nach der Aufnahme von 1 3101 Wasserstoff horte die Cmsetzung ouf. Das Reduktionsprodukt wurde einigemal aus Essigester umkrystallisiert, wobei es sich als Gemisch erxies, aus dem sich schwerliisliche Anteile erhalten liessen, die gegen 91So schmolzen.

Gef. ,, 79,17 ,, 8,72%.

durch Hydr ie rung des Androsterons.

3,759 mg Subst. gaben 10,72 mg CO, und 3,70 mg H,O C,,H,,O, Ber. C.78,Ol H 11,03O/,

Gef. ,, 77,78 ,, ll ,Oloh.

Dss gleiche Resultat erzielte man bei der Hydrierung von 103 mg Androsteron mit 34 mg Platinoxyd in 2,5 g Diouan, eberlso anch bei Anwendung von Ather als Losungsmittel.

b) I n s a u r e r Losung. 167 mg Androsteron vurcten in Gegen- wart von 70 m g Platinovyti in 1 0 em3 Eisessig und 0,4 g konz. Schwe- felsiiure k:ttalytisch hytlriert. Die T.'iasserstoffaufnahme betrng genou 1 3101. Das Umsetzungsprodukt wurde (lurch Kochen mit alkoholischer Lauge verseift und dann mit Wasser und Ather auf- gearbeitet. Der Schmelzpunkt des erhsltenen Rohprodukts lag schon bei etws 220°. Umkrystallisieren aus Essigester lieferte des hochstschmelzende Diol vom konst. Smp. 223O.

3,771 nig Subst. gaben 10,79 mg CO, und 3,70 mg H,O Gef. C 7S,O4 H 10,9So,.

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c) I n a lka l i scher Losung. 30 mg Androsteron hydrierte man in Gegenwart von 11 mg Platinoxyd in einer Losung von 20 mg Natrium in l , 5 em3 Alkohol. Auch dabei wurde 1 No1 Wasserstoff verbraucht und nach wiederholtem Umkrystallisieren cles Hydrie- rungsprodukts aus Essigester erhielt man a1s sch~~erstloslichen Anteil ein bei etwa 3 0 " schmelzendes Diol.

Ein zweiter Versuch wurde rnit naszierendem Wasserstoff msgefiihrt. 60 mg Androsteron reduzierte man in 1 0 em3 siedendem Methylalkohol durch Zugsbe von O,.? g Xatrium. Das Reaktions- gemisch wurde ciurch Zusatz von Wasser und :ither aufgearbeitet uncl die in &her losliche Substanz rnit alkoholischer Semicarbazid- acetat-Losnng stehen gelassen, um vielleicht t-orhandene geringe Mengen Androsteron zu entfernen. Nach dem Verdunsten der Losung zog man in der Kalte rnit ;ither aus und reinigte rlas Diol durch Umkrystallisieren aus Essigester untl Sublimieren im Hoch- vakuum (bei ca. 0,01 mm und 130O). Man erhielt wieder das bei 323 O schmelzende Diol.

3,405 mg Subst. gaben 9,71 mg CO, und 3,38 mg H,O Gef. C 77,78 H l l , l O ~ o .

Tiefer schmelzendes Diolgemisch. Bus den Mutterlaugen der beschriebenen Produkte der verschiedenen Reduktionen in neutralem und alkalischem Nedium kann durch fraktionierte Kry- stallisation das hochschmelzende Diol abgetrennt werden, das in den schwerst loslichen Anteilen angereichert ist. Die leichter loslichen Anteile kann man zur Vorsorge nochmals mit Semiearbazicl-acetat in Alkohol umsetzen, um vielleicht vorhandene Spuren von nicht retluziertem Androsteron zu entfernen. Den Semicarbazonansatz zielit man nach dem Verrlunsten rnit ;ither aus und reinigt den Extrakt durch Sublimieren im Hochvakuuni (130°, 0,Ol mm) und Umkrystallisieren aus Essigester. Der Schmelzpunlit liegt gegen 205O naeh vorhergehendem Sintern.

4,235 mg Subst. gaben 12,13 mg CO, und 4,20 111: H,O C,,H,,O, Ber. C 78,01 H 11,03O/,

Gef. ,, 7SJl ,, 11,09qo.

Ester drs Dih?lcli.o-andr.nstP~~)is. Diace ta t . 110 mg Diol vom Smp. '323" m-urden mit 2

Pyritlin untl 2 em3 EssigsBure-anhydrid kurze Zeit bis zur vijlligen Auflosung erwdrmt. Nach 24-stdndigem Stehen verdampfte man im Vakuum zur Trockne und spiilte den R~cks tand rnit kalteni JLethylalkohol auf eine Nutsche. Die bei 162-163O schmelzenclen Xidelehen Sntlerten bei zweimnligem Umkrystallisieren aus Alkohol den Schmelzpunkt nicht.

3,159 nig Subst. gaben 8,57 mg CO, und ?,SO mg H,O C2,H,,0, Rer. C 73,4 H 9.6 O 0

Gef. ,, 73,30 ,, 9,83",

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31s -

31 on o a c e t a t , 3 - e p i -Ace t o Y y - a t i o - a 11 o c h o 1 ;L n o 1 - ( 1 7 ). 7 2 mg Androsteron-acetat (Smp. 164-16.?i0) wurden in Gepenwart von 30 mg Platinosyd in 3 , s em3 Alkohol und 20 mg konz. Schwefel- siiure hydriert. Nach dem Verbrauch von 1 3101 Wasserstoff trat Stillstand der Umsetzung ein. Das Reaktlonsgemisrh wurde in Ather aufgenommen und mit Sodalosung und Wasser gewsschen. Wierlerholtes Umkrystallisieren &us Methylalkohol lieferte das kon- stant bei 153O schmelzende Monoacetat, das mit Androsteron gemischt eine deutliche Schmelzpunktsdepression zeigt.

3,212 mg Subst. gaben 8.90 nig CO, und 2.97 nig H,O CZIH,O, Ber. C 75,4 H 10,2O,

-

Gef. ,, 7 5 3 ,, 10,3-i:o.

3, l ~-Diketo-utio-alloc~olan.

92 mg Androsteron wurden in 2 cm3 Eisessig ullniahlich mit einer Losung von 22,6 mg Chromtrioxyd in 3 em3 90-proz. Essigsaure versetzt. Aufgearbeitet wurde nach l-tiigigem Stehen rlurch Ver- setzen mit Ather und Waschen mit Lauge und Wasser. Das Diketon m r d e dureh Umkrystallisieren &us Benzin in Form cleutlich aus- gebildeter Blsttchen (auch unterm Mikroskop) vom konstanten Smp. 132 O erhalten. Butenandt und Zbcherningl) beschreiben, aus- gehend von Androsteron aus Miinnerham, beim Umkrystallisieren aus wiissrigem Alkohol die Bildung langer Nadeln vom Smp. 129O. Es liegen wohl 2 verschiedene Krystallarten vor.

C,,H,,O, Ber. C 79,2 H 9,796 Gef. ,, 79,4 ,, 9,So/,.

Das Diketon kann auch durch Sublimieren ini Hochvakuuni gereinigt werden, was aber wegen zu grosser Terluste infolge der starken Fliichtigkeit nicht ratsam ist.

gefuhrt worden. Die Xikroanalpsen sind in unserer mikrochein. ilbt. (Leitung Dr. JI. Furter) iLIIS-

Orgmisch-chem. Laboratorium der Eidpen. Techn. Horhschnle Biirich.

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') loc. cit.