1
VORARLBERGER NACHRICHTEN DONNERSTAG, 22. DEZEMBER 2011 2 Bregenzerwald Das Budget 2012 sieht hohe Investiti- onen in der kleinen Berggemeinde vor. SIBRATSGFÄLL (ak) Kleinge- meinden bleibe am Ende des Jahres nicht viel üb- rig, meinte Bürgermeister Konrad Stadelmann beim Budgetgespräch mit der VN-Heimat. Wie in vielen anderen Orten lassen die hohen Ausgaben auch in Sibratsgfäll wenig finan- ziellen Spielraum zu. Am vergangenen Montag hat die Gemeindevertretung den Entwurf des Voran- schlages für 2012 beschlos- sen. Demnach beträgt die Bilanzsumme einschließ- lich der außerbudgetären Finanzierungen im kom- menden Jahr 1, 5 Millio- nen Euro, was gegenüber dem Vergleichswert 2011 einem Plus von 500.000 Euro entspricht. Schwerpunkte 2012 Ausgeglichen budgetiert werden konnte laut Sta- delmann nur durch die Aufnahme eines Darlehens und der zugesagten För- derungen von Land und Bund. Die Pro-Kopf-Belas- tung in Sibratsgfäll beträgt bis Ende des Jahres 2012 900 Euro. Der Ausgaben- schwerpunkt des ordent- lichen Haushaltes liege im Wesentlichen in der Sanie- rung bzw. dem Umbau der Kläranlage (650.000 Euro), begründet der Bürger- meister den erhöhten Vor- anschlag. Die Förderung des neuen Käsekellers schlägt mit 24.000 Euro zu Buche, ebenfalls Mittel bereitgestellt werden für das forstwirtschaftliche Projekt „Mähmoos“. Das Leistungsangebot bleibe aber trotz angespannter finanzieller Lage im We- sentlichen wie bisher auf- recht, verspricht der Ge- meindechef. Intensive Bautätigkeit Im Dezember konnten mit der Fertigstellung der barrierefreien Wohnan- lage „Sibratsgfäll Dorf“ sechs Wohneinheiten an ihre Besitzer übergeben werden. „Zwei Drittel der Wohnungen gingen in das Eigentum von Einheimi- schen über“, freut sich Konrad Stadelmann. „Ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, gemeindeeigenen Grund an einen Bauträger zu ver- kaufen und ein Mehrfami- lienhaus zu errichten.“ Erweiterung Kanalnetz Das heimische Wärme- kraftwerk Dorner versorgt neben dem Gemeinde- amt nun auch die neue Wohnanlage sowie das Sennhausgebäude mit energieeffizienter Wärme. Im Jahr 2011 wurde der Ortsteil Krähenberg an das örtliche Kanalnetz ange- schlossen. Die Kosten für die Kanalnetzerweiterung inklusive der benötigten Pumpstation betrugen 160.000 Euro. Die Arbei- ten beim neuen Käsekeller der Sennereigenossen- schaft liegen im Zeitplan. Um die Lagerkapazität zu erhöhen und die aus- gezeichnete Qualität der Sennerei-Genossenschaft Sibratsgfäll weiterhin zu sichern, wird das beste- hende Sennhaus im Orts- kern um einen Käsekeller erweitert. In diesem soll es in Zukunft problemlos möglich sein, an die 2500 Leib Käse fachgerecht zu lagern. Kläranlage Sibratsgfäll Handlungsbedarf herrscht bei der vor 30 Jahren er- richteten Kläranlage. Diese müsse, so Konrad Stadelmann, dringend auf neuen technischen Stand gebracht werden. Nach zahlreichen Diskussionen stehen nun zwei Varianten zur Debatte. Die erste Ver- sion sieht eine Sanierung der bestehenden Anlage vor, wobei die technische Inneneinrichtung (Me- chanische Installationen, Elektroinstallationen, Pumpen) komplett erneu- ert würden, das Gebäude bliebe bestehen, ein neu- es Nachklärbecken wäre notwendig. Bei Variante II würde die bestehende An- lage zu einer SBR-Anlage (sequencing batch reactor [SBR], ins Deutsche über- setzt: sequentielles biolo- gisches Reinigungsverfah- ren) umgebaut. Pläne für Kläranlage Das SBR-Verfahren ist das neueste Reinigungsver- fahren im Bereich Klein- kläranlagen. Entgegen der meisten anderen Verfah- ren, bei denen drei Rei- nigungsschritte benötigt werden (Vorklärung/bio- logische Reinigung/Nach- klärung), werden bei die- ser Technologie der zweite und dritte Schritt in einem „Reaktor“ (einer Kam- mer) zusammengefasst. Dadurch sind bei diesem System nur zwei anstatt drei Kammern nötig. Das separate Nachklärbecken entfällt. Letztere Version würde laut Stadelmann ein neues Gebäude unumgänglich machen. „Mit der Zustim- mung in der Gemeinde- vertretung wurde ein erster Schritt in Richtung Kläranlage gesetzt“, be- tont der Bürgermeister, „die endgültige Beschluss- fassung erfolgt zu jenem Zeitpunkt, wenn beide ausgearbeiteten Varianten vorliegen. Bis spätestens Februar soll die Entschei- dung fallen, im kommen- den Sommer 2012 soll mit der Umsetzung begonnen werden.“ Sibratsgfäller Finanzplanung für 2012 Bürgermeister Konrad Stadelmann vor dem Gebäude der Klär- anlage. FOTO: AK LINGENAU. (me) Schon früh begann am Donnerstag für die Lingenauer Volksschü- ler der Schultag. Bereits um 6.30 Uhr trafen sie sich in der Pfarrkirche zur ge- meinsamen Roratefeier, die für die Volksschüler einen kleinen Höhepunkt auf dem Weg zum großen Fest darstellt. Neben den Kindern fanden sich auch viele Erwachsene zur Mit- feier ein. Die Drittklässler gaben die Herbergssuche zum Besten, die sie mit ih- rer Religionslehrerin Gabi Österle einstudiert hatten. Die gemeinsam gesunge- nen vorweihnachtlichen Lieder und die Musikstü- cke der Volksschulbläser- gruppe trugen zur besinn- lichen Atmosphäre bei. Gemeinsames Frühstück Groß war die Freude dann über das gemeinsame Frühstück im voll besetz- ten Wäldersaal. Die selbst gebackenen Zöpfe der El- tern, Früchtetee und Kaf- fee wurden genüsslich ver- zehrt. Marmelade, Butter, Zucker und Milch wurden von der Bäckerei Klaus Nat- ter spendiert. Direktorin Brigitte Wolf erklärte: „Nur durch die Unterstützung zahlreicher Eltern, allen voran Hauptorganisatorin Verena Maierhofer, war es wieder einmal möglich, 200 Menschen satt zu krie- gen. Besonders freut uns, dass beim Frühstück alle dabei sind, nicht nur die katholischen Familien.“ Einhellig war die Meinung zu hören: „Das machen wir nächstes Jahr wieder.“ Volksschüler auf Herbergssuche Das gemeinsame Frühstück war der gelungene Abschluss der Roratefeier. FOTO: ME

Sibratsgfäller Finanzplanung für 2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das Budget 2012 sieht hohe Investitionen in der kleinen Berggemeinde vor.

Citation preview

Page 1: Sibratsgfäller Finanzplanung für 2012

VORARLBERGERNACHRICHTEN

DONNERSTAG, 22. DEZEMBER 2011

2 Bregenzerwald

Das Budget 2012 sieht hohe Investiti-onen in der kleinen Berggemeinde vor.SIBRATSGFÄLL (ak) Kleinge-meinden bleibe am Ende des Jahres nicht viel üb-rig, meinte Bürgermeister Konrad Stadelmann beim Budgetgespräch mit der VN-Heimat. Wie in vielen anderen Orten lassen die hohen Ausgaben auch in Sibratsgfäll wenig fi nan-ziellen Spielraum zu. Am vergangenen Montag hat die Gemeindevertretung den Entwurf des Voran-schlages für 2012 beschlos-sen. Demnach beträgt die Bilanzsumme einschließ-lich der außerbudgetären Finanzierungen im kom-menden Jahr 1, 5 Millio-nen Euro, was gegenüber dem Vergleichswert 2011 einem Plus von 500.000 Euro entspricht.

Schwerpunkte 2012Ausgeglichen budgetiert werden konnte laut Sta-delmann nur durch die Aufnahme eines Darlehens und der zugesagten För-derungen von Land und Bund. Die Pro-Kopf-Belas-tung in Sibratsgfäll beträgt bis Ende des Jahres 2012 900 Euro. Der Ausgaben-schwerpunkt des ordent-lichen Haushaltes liege im Wesentlichen in der Sanie-rung bzw. dem Umbau der

Kläranlage (650.000 Euro), begründet der Bürger-meister den erhöhten Vor-anschlag. Die Förderung des neuen Käsekellers schlägt mit 24.000 Euro zu Buche, ebenfalls Mittel bereitgestellt werden für das forstwirtschaftliche Projekt „Mähmoos“. Das Leistungsangebot bleibe aber trotz angespannter fi nanzieller Lage im We-sentlichen wie bisher auf-recht, verspricht der Ge-meindechef.

Intensive BautätigkeitIm Dezember konnten mit der Fertigstellung der barrierefreien Wohnan-lage „Sibratsgfäll Dorf“ sechs Wohneinheiten an ihre Besitzer übergeben

werden. „Zwei Drittel der Wohnungen gingen in das Eigentum von Einheimi-schen über“, freut sich Konrad Stadelmann. „Ich bin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, gemeindeeigenen Grund an einen Bauträger zu ver-kaufen und ein Mehrfami-lienhaus zu errichten.“

Erweiterung KanalnetzDas heimische Wärme-kraftwerk Dorner versorgt neben dem Gemeinde-amt nun auch die neue Wohnanlage sowie das Sennhausgebäude mit energieeffi zienter Wärme. Im Jahr 2011 wurde der Ortsteil Krähenberg an das örtliche Kanalnetz ange-schlossen. Die Kosten für

die Kanalnetzerweiterung inklusive der benötigten Pumpstation betrugen 160.000 Euro. Die Arbei-ten beim neuen Käsekeller der Sennereigenossen-schaft liegen im Zeitplan. Um die Lagerkapazität zu erhöhen und die aus-gezeichnete Qualität der Sennerei-Genossenschaft Sibratsgfäll weiterhin zu sichern, wird das beste-hende Sennhaus im Orts-kern um einen Käsekeller erweitert. In diesem soll es in Zukunft problemlos möglich sein, an die 2500 Leib Käse fachgerecht zu lagern.

Kläranlage SibratsgfällHandlungsbedarf herrscht bei der vor 30 Jahren er-richteten Kläranlage. Diese müsse, so Konrad Stadelmann, dringend auf neuen technischen Stand gebracht werden. Nach zahlreichen Diskussionen stehen nun zwei Varianten zur Debatte. Die erste Ver-sion sieht eine Sanierung der bestehenden Anlage vor, wobei die technische Inneneinrichtung (Me-chanische Installationen, Elektroinstallationen, Pumpen) komplett erneu-ert würden, das Gebäude bliebe bestehen, ein neu-es Nachklärbecken wäre notwendig. Bei Variante II würde die bestehende An-lage zu einer SBR-Anlage

(sequencing batch reactor [SBR], ins Deutsche über-setzt: sequentielles biolo-gisches Reinigungsverfah-ren) umgebaut.

Pläne für KläranlageDas SBR-Verfahren ist das neueste Reinigungsver-fahren im Bereich Klein-kläranlagen. Entgegen der meisten anderen Verfah-ren, bei denen drei Rei-nigungsschritte benötigt werden (Vorklärung/bio-logische Reinigung/Nach-klärung), werden bei die-ser Technologie der zweite und dritte Schritt in einem „Reaktor“ (einer Kam-mer) zusammengefasst. Dadurch sind bei diesem System nur zwei anstatt drei Kammern nötig. Das separate Nachklärbecken entfällt.

Letztere Version würde laut Stadelmann ein neues Gebäude unumgänglich machen. „Mit der Zustim-mung in der Gemeinde-vertretung wurde ein erster Schritt in Richtung Kläranlage gesetzt“, be-tont der Bürgermeister, „die endgültige Beschluss-fassung erfolgt zu jenem Zeitpunkt, wenn beide ausgearbeiteten Varianten vorliegen. Bis spätestens Februar soll die Entschei-dung fallen, im kommen-den Sommer 2012 soll mit der Umsetzung begonnen werden.“

Sibratsgfäller Finanzplanung für 2012

Bürgermeister Konrad Stadelmann vor dem Gebäude der Klär-anlage. FOTO: AK

LINGENAU. (me) Schon früh begann am Donnerstag für die Lingenauer Volksschü-ler der Schultag. Bereits um 6.30 Uhr trafen sie sich in der Pfarrkirche zur ge-meinsamen Roratefeier, die für die Volksschüler einen kleinen Höhepunkt auf dem Weg zum großen Fest darstellt. Neben den Kindern fanden sich auch viele Erwachsene zur Mit-feier ein. Die Drittklässler gaben die Herbergssuche

zum Besten, die sie mit ih-rer Religionslehrerin Gabi Österle einstudiert hatten. Die gemeinsam gesunge-nen vorweihnachtlichen Lieder und die Musikstü-cke der Volksschulbläser-gruppe trugen zur besinn-lichen Atmosphäre bei.

Gemeinsames FrühstückGroß war die Freude dann über das gemeinsame Frühstück im voll besetz-ten Wäldersaal. Die selbst

gebackenen Zöpfe der El-tern, Früchtetee und Kaf-fee wurden genüsslich ver-zehrt. Marmelade, Butter, Zucker und Milch wurden von der Bäckerei Klaus Nat-ter spendiert. Direktorin Brigitte Wolf erklärte: „Nur durch die Unterstützung zahlreicher Eltern, allen voran Hauptorganisatorin Verena Maierhofer, war es wieder einmal möglich, 200 Menschen satt zu krie-gen. Besonders freut uns,

dass beim Frühstück alle dabei sind, nicht nur die katholischen Familien.“

Einhellig war die Meinung zu hören: „Das machen wir nächstes Jahr wieder.“

Volksschüler auf Herbergssuche

Das gemeinsame Frühstück war der gelungene Abschluss der Roratefeier. FOTO: ME