17
INTELLIGENTE SIMULATION („smart simulation“): Teamwork, Fehlervermeidung und Patientensicherheit Dr. Burkhard J.Wermter Pediatric Simulation Research Collaborative Southtyrol (PSRCS) c/o Cusanus Akademie, Brixen (Südtirol) – [email protected]www.0-18.eu

smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

INTELLIGENTE SIMULATION

(„smart simulation“): Teamwork, Fehlervermeidung

und Patientensicherheit

Dr. Burkhard J.WermterPediatric Simulation Research Collaborative Southtyrol (PSRCS) c/o Cusanus Akademie, Brixen (Südtirol) – [email protected]

www.0-18.eu

Page 2: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Übersicht

• Definition & Beispiele zur “Simulation”

• Smarte Simulation im Dienste von Teamwork, Fehlervermeidung und Patientensicherheit: Vorstellung eines konkreten Pilotprojektes (am Laufen)

• Ausblick (erwartete Ergebnisse durch vorgezogenes Prozessdenken für Klinikpfade, Weiterentwicklung durch Integration in übergeordnete Rahmenprogramme)

Page 3: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Definition & Beispiele zur “Simulation”(1)

• Militärmanöver, Feuerwehrübungen, Flugsimulator, Simulator von OP-Techniken

• Simulation in der Patientenversorgung:

• hoch/niedrig realistisch/technologisch, kostengünstig/-intensiv, mobil/in situ/fest installiert, Abläufe, CRM/Teamwork, Komunikation

• in der Wirklichkeit, virtuell, hybrid,Puppen, Patientenschauspieler

• Sobald der Patient ersetzt wird: SIMULATION

Page 4: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Definition & Beispiele zur “Simulation”(2)

• Simulation ist zu einem grossen Teil ein mentaler Prozess

• Erzeugung von Illusionen und Anregung der Phantasie

• Hilfsmittel werden eingesetzt

• Der Lehrende ist der Magier, der den Lernenden stimuliert und leitet

• Kollegiales und moderiertes Training

Page 5: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Definition & Beispiele zur “Simulation”(3)

• “SIMULATION” in Anführungszeichen:

• hochkomplexe Materialien mithohen Kosten.

• Kosten- und personalintensiv.

• Anwendungsbereich / Kosten / Implementierbarkeit evaluieren

• Relativierung bei Reanimations-Leitlinien 2015

• >>>>> €€€€€€

Page 6: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Definition & Beispiele zur “Simulation”(4)

• SmartSimu-lation:

• <<< €

• Differenzca.50.000-150.000 €

Page 7: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – Ziel /M&M (1)

• Ziel: Senkung der Morbilität und Mortalität bei Kinder von 0-18 Jahrendurch Training der Behandler in der ersten Linie. Referenzdaten: Südtirol: 5700 Neugeborene/Jahr - 530.000 Einwohner

• Material & Methoden: Formula of survival:

• Survival = science x medical education x LOCAL IMPLEMENTATION

• Zusätzliche Faktoren (Teiler?): Personal, €€€, Zeit, Phantasie,Team-/ Networking, Komunikation, alpines Territorium

• Wie erreichen wir die Eltern? Wenige Eltern besuchen Kindernotfallkursetrotz gutem Angebotes der Rettungsorganisationen.

Page 8: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt –M&M (2)

• Screening bisheriger Trainingsmodelle in Südtirol seit ca. 1998: Kindernotfallkurse wie PALS-ANR, PBLS/PALS-IRC-SIMEUP, PBLS WK bzw. RK, EPLS/EPALS/NLS-ERC, PBLS-IRC bzw. SIMEUP, EPLS-IRC, PALS-AHA/AAP, APLS AAP bzw. Manchester ALS group, SPLS-PSRCS, Simulationstrainings oderähnliches

• Vorteile: hoher Grundstandard.

• Nachteile: Systemstandard nicht gesichert.komplexe, langwierige, teils teure, Zertifizierungssysteme mit externen (auch politischen) Entscheidungsabläufen. Franchisesysteme fuer Trainings vermengt mit Leitlinienentwicklung

• Starre, teils nicht gut anpassbare Komplettpakete. Trotz internationalem 5-jährigem Revisionsprozess der Reanimationleitlinien seit 2000 gibt es keineeinheitlichen weltweiten Reanimationsleitlinien. Auf lokaler Ebenekonkurrierende Leitlinien. Verwirrung.

Page 9: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (3)

• Erkenntnis: NEUER ANSATZ !

• Vorhandene lokale Ressourcen: langjährige lokale Expertise mitinternationalen standardisierten Kindernotfalltrainings

• Zusammenarbeit bzw. Mitgliedschaft in internationalenReferenznetzwerken (Kindernotfall & Kindersimulation)

www.IPSSglobal.org

Page 10: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (4)

• Durchführung von FortbildungsveranstaltungenZielprojekten (Organisation): AFPA-SVFP: Ca. 60 Praxiskinderärztinnen und – ärzte, die vomSanitätsbetrieb Südtirol genehmigt wurden und vomLand – Assessorat Gesundheitswesen(Landesgesundheitsministerium), Landesrätin Frau Stocker, finanziert wurden.

• Koordination AFPA-SVFP: Frau Dr. Emanuele Pedevilla –Brixen

• Spezif. Trainings- und Entwicklungskompetenzen: PSRCS PSRCS Pediatric Simulation Research Collaborative Southtyrol www.0-18.eu

Page 11: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (5)

• Massnahmen:

• Selbst entwickelterAuffrischungskurs mit dem Ziel der Homogenisierung / Vereinheitlichung der Kenntnisse und Fähigkeitender landesweit tätigenBasiskinderaerztinnen und –ärzte als Multiplikatoren einereinheitlichen Information. 5 Auflagen des Trainings (7 Stunden). Herbst 2016 –Frühjahr 2017.

Page 12: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (7)

• Unterschied zwischen Notfallsimulation in Klinik und Praxispädiatrie:

Spital – Praxis im Vergleich:

- technische Ausstattung: z.B. Vitalparameter: Intensivmonitor in der Klinik, Pulsoxymeter und Blutdruckmessgerät in der Praxispädiatrie

- Klinik: mehr und im Durchschnitt jüngeres Personal mit weniger Berufserfahrungund gar keine oder wenig Erfahrung in der Praxispädiatrie. Notfallsituationen imKlinikaltag häufiger und daher in ständiger Alltagsbereitschaft. KlinischeSimulationstraininger meist jünger und mit weniger Gesamtberuferfahrung als die Kolleginnen und Kollegen der Praxispädiatrie, die alle vorher im Spital gearbeitethatten.

• Konsequenz: Anpassung von Trainingsmaterialien, Didaktik einschl. Trainern undHandreichungen. Wünschenswert: gemeinsame Trainings sowie in-situ Simulation.

Page 13: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (7)

• “eigenes” einheitliches Kursskript(Erscheinungsdatum 21.9.2017):

Kapitel als kostenlose Leseprobe beim Verlag: LINK via www.0-18.eu

Page 14: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (8)

• Weitergabe an die Behandlerinnen undBehandler in der ersten Linie: an die ELTERN. In der Kinderarztpraxis. Bei den U-Untersuchungen (Gesundheitsbilder): z.B. 4-6 Wo. bei Vorbeugung des plötzlichen Säuglingstodes: Reanimationssequenz Baby, vorEinführung der Beikost: Fremdkörperentfernungssequenz Baby. Vor Vollendung des 1.Lebensjahr: entsprechende Techniken für Kind, danachWiederholungenbis Pubertät. KurzeTrainings mit Videounterstützung mitöffentlicher Plattform:

• www.0-18.eu/FLS.html und geschützteDownloadplattform für Gesundheits-personal.

Page 15: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt – M&M (9)

Kompatibel mit unterschiedlichenLeitlinien 2015

1 Seite Reanimation und 1 SeiteFremdkörperetfernung aus den Atemwege (alle Alter) mit Zugangzu den Videos www.0-18.eu/FLS.html

Page 16: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Smarte Simulation: Zielprojekt - Ausblick

• Ergebnisse: geplant 2018 auf www.0-18.eu

• Wieviele Eltern sind wie oft durch die Trainings erreicht worden?

• Reanimation/Fremdkörperentfernung aus den Atemwegen: Baby, Kind, Erwachsener (je nach Entwicklungsalter). Wiederholungstrainings (Rolling Refreshers) bei folgenden U-Untersuchungen (Entwicklungskontrollen).

• Wieviele haben intensivere Kurse anschliessend besucht?

• Wird sich durch bessere Erstversorgung duch die Behandlern der ersten Linie(Eltern) als erster Schritt des Prozessdenkens das klinische Outcome verbessern?

• Integration von SmartSIM-Projekten wie Family Life Support www.0-18.eu/FLS.html in übergeordneten Gesundheitsprojekten wieSchwangerschaft/Geburt/1. Lebensjahr mit weiteren Berufs- und Fachgruppenmit Beginn des Trainings Lebensrettender Sofortmassnahmen beim Baby auchschon vor der Geburt.

Page 17: smart simulation): Teamwork, Fehlervermeidung und

Zusammenfassung & Einladung

• Smart Simulation scheint mitgeringen Ressourcen aber miteiner grossen Bandbreite anMöglichkeiten, grosses Multiplikationspotential bei geringem finanziellen Einsatzjedoch mit grosser Verbreitung(Implementation) zu haben. Begleitende Forschung isterforderlich.

• Weitergehende Informationen, Bibliographie, Downloads:

www.0-18.eu