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P atrick Wiegers absol
vierte gegen Freiberg
im Sachsenpokal sein
erstes Spiel für Dynamo
Dresden. Benny Kirsten
bekam eine verdiente
Pause, welche aber absolut
nichts mit seinem Patzer
gegen Bielefeld zu tun
hatte.
Es ist ein ganz normaler
Vorgang, dass die Ersatz
keeper in Pokalspielen vor
allem gegen niederklassige
Gegner eine Chance
bekommen. Schließlich
müssen sie Spielpraxis
sammeln, um im Fall der
Fälle auch wirklich bereit
zu sein.
Wiegers machte seine
Sache erwartungsgemäß
gegen den Landesligisten
sehr gut. Beim Elfmeter
zum 1:2 Anschluss durch
Freiberg, war er jedoch
machtlos, wählte die
falsche Ecke. Zwei, dreimal
musste er aber auch gegen
die Freiberger sein ganzes
Können zeigen und da war
er zur Stelle.
Patrick Wiegers kam erst
nach dem Mittelhandbruch
von Ersatzkeeper Markus
Scholz zu Dynamo. Er war
arbeitslos und konnte des
halb auch außerhalb des
Transferfensters verpflich
tet werden. Mit seinem
alten Club Jahn Regens
burg wurde er sich vertrag
lich nicht einig. Alles sah
schon so aus, als hätte er
sich für diese Saison verpo
kert, doch dann kam der
Anruf von Dynamo Dres
den.
Minge & Böger hatten
Wiegers schon vor der
Saison auf dem Wunsch
zettel. Böger wollte aber
auch Scholz erst einmal
begutachten, entschied
sich dann für den zweiten
Torhüter der letzten
Saison.
Als Scholz sich verletzte,
kam Wiegers Chance. Bis
lang gab es für Ihn noch
keine Möglichkeit sich aus
zuzeichnen. Auch wenn
Kirsten im letzten Spiel
einen Klops geschossen
hat, der Platz im Tor ist
ihm sicher. Seine Leistun
gen, nicht nur in den 12
Saisonspielen zuvor sind
einfach unumstritten.
Mehr als Sachsenpokal
wird für Wiegers also erst
einmal nicht möglich sein.
Trotzdem ist er enorm
wichtig, denn ein guter
zweiter Keeper hält einfach
das Trainingsniveau hoch
und übt einen gesunden
Druck auf den „Ersten“
aus.
Auch wenn einige Fans
beim kleinsten Fehler
sofort laut nach einem
Wechsel im Tor schreien,
ist dieser nicht angebracht.
Kirsten hat sich das Ver
trauen des Trainers erar
beitet. Und Stefan Böger ist
nicht der erste Trainer bei
dem sich Benny Kirsten
neu beweisen musste.
Also Schluss mit der
ständigen Torwart Diskus
sion. Kirsten ist die
Nummer eins und zwar zu
Recht. Einem Torwart soll
ten auch ab und an Fehler
zugestanden werden. An
dernfalls würde er auch
nicht in der zweiten und
dritten Liga spielen, mal
ganz davon abgesehen,
dass auch ein Manuel
Neuer nicht immer
fehlerfrei spielt.
Ausgabe KW42/2014ImpressumKOSTENLOS & ABOFREI
Foto:Imago
SSPPOORRTTWWOOCCHHEE
Die unsinnigeTorwartdiskussion
Nach dem Derby istvor dem Derby
Der Punktgewinnder keiner war
Warum AufwärmenPlicht ist
Dafür gibt es keineErklärung
Dynamo vor30 Jahren
Warum AufwärmenPlicht ist
Ratgeber
Titans
Historie
HSV Lok
Eislöwen
2
D rittlist traf auf
Sechstligist. Auch
für Furghill Zeldenrust
gab es die Möglichkeit
sich wieder zehn Minu
ten zu beweisen. Der
jetzt schon als Transfer
flop geltende Holländer,
welcher aus der zweiten
niederländischen Liga
mit Ablöse und Vor
schusslorbeeren zu
Dynamo geholt wurde,
war der Einzige, der von
den Neuzugängen bis
lang nicht einmal an
satzweise überzeugen
konnte.
Bislang wurde er sechs
mal eingewechselt und
hinterließ so einige
Fragen. Auch gegen Bie
lefeld, wo er die kom
plette zweite Hälfte
spielen durfte, entsprach
seine Leistung nicht
dem, was beim Transfer
versprochen wurde.
„Furhgill ist ein offensiv
variabel einsetzbarer,
schneller Spieler mit sehr
guten Fertigkeiten am
Ball. Er hat einen direk
ten Zug zum Tor und er
gänzt unser Angriffsspiel
als Spielertyp optimal“,
sagte Dynamos Sportge
schäftsführer Ralf Minge
bei seiner Verpflichtung.
Doch von alledem war
eben bislang nicht viel
von ihm auf Drittligani
veau zu sehen.
Dass auch Stefan Böger
nicht mehr mit dem ganz
großen Durchbruch
rechnet, zeigte sich darin
das er Zeldenrust selbst
gegen solch einen „Test
gegner“ nur auf der Bank
schmoren lies. Zehn Mi
nuten vor Ultimo durfte
er wieder rein und viel
leicht half ja auch die
aufgestaute Wut darüber,
dass er in der kurzen Zeit
gleich zweimal zum 1:4
und 1:5 Endstand traf.
Für so manches tagesak
tuelle Medium reichte
das, um Zeldenrust voller
Begeisterung von der
Flopliste zu schreiben.
Doch genau betrachtet,
spielte da ein Landesli
gist, welcher nach
großem Kampf in den
letzten Spielminuten
einfach nichts mehr ent
gegenzusetzen hatte.
Schon Samstag kommt
mit Fortuna Köln ein
echtes Drittligakaliber
nach Dresden und deren
Abwehrreihe dürfte nicht
so leicht zu durchbre
chen sein.
Doch vielleicht bedarf
es ja wirklich eines
Sechstligisten um sich
mal wieder frei zu
schießen, um den Knoten
platzen zu lassen und
sich tatsächlich noch von
der Flopliste zu spielen.
A ls Marco Hartmann
verletzt ausfiel, kam
Cristian Fiel rechtzeitig
zurück und auch dieses
mal, so scheint es, hat
Dynamo großes Glück.
Cristian Fiel zog sich
einen Muskelfaserriss in
der Wade zu und Marco
Hartmann könnte für das
Spiel gegen Fortuna Köln
wieder rechtzeitig fit
werden.
Im Sachsenpokal gegen
Freiberg versuchte Böger
eine Variante ganz ohne
die drei „Sechser“. Die
wird er vielleicht auch
brauchen, denn Quirin
Moll fällt nach seinem In
nenbandriss noch etwas
länger aus, während ein
Muskelfaseriss nach drei
bis vier Wochen eigentlich
kein Thema mehr sein
sollte.
Aber Böger weiß inzwi
schen auch, dass Marco
Hartmann verdammt an
fällig ist. Im vergangenen
Jahr fiel er fünfmal ver
letzungsbedingt aus.
Alle drei Sechser zeit
gleich fit und einsatzbe
reit, dass gab es in dieser
Saison leider noch nicht.
Ein vierter Kanditat
bekam am Sonntag gegen
Freiberg wieder etwas
Spielpraxis mit der
„Ersten“. Auch Franz
Pfanne könnte auf der
Doppelsechs ganz gut
agieren.
Bis auf die zwei Tore von Freibergwar vom "Königstransfer" bislangnicht viel zu sehen. Foto: Imago
Bäumchenwechsel dich
Zeldenrust Platzt jetzt
wirklich derKnoten?
Anzeige
D as entschädigte alle
Fans für so manch
durchwachsene Leistung
zu Saisonbeginn. Mit 4:2
gingen die Dresdner Eis
löwen letzten Freitag aus
dem Derby gegen Weiß
wasser hevor und das
zählt zumindest bei den
Fans mehr als doppelt.
„Auch wenn beide
Mannschaften immer
wieder gefährliche Aktio
nen gezeigt haben, ist
der Sieg für mein Team
verdient. Wir haben uns
über weite Strecken gut
präsentiert und in den
entscheidenden Situatio
nen die Tore gemacht,
was für den Spielverlauf
wichtig war. Allerdings
müssen wir daran arbei
ten, dass uns solche Si
tuationen wie beim 1:2
nicht passieren.
Wir sind froh, dass wir
die Serie der vier Aus
wärtsspiele jetzt mit
einem positiven Ergebnis
abschließen konnten“,
sagt EislöwenCheftrainer
Thomas Popiesch.
Arturs Kruminsch (15.)
und Jonas Müller (16.)
konnten die BlauWeißen
in Führung bringen, doch
Scott King erzielte direkt
nach dem folgenden
Wechsel den Anschluss
treffer für den Gastgeber.
Im zweiten Drittel nutzte
Sami Kaartinen eine
Überzahlsituation für
den dritten Dresdner
Treffer (29.). Zwar war
ExEislöwe André Mücke
im Schlussabschnitt für
Weißwasser erfolgreich
(46.), doch Steven
Rupprich (56.) brachte
Dresden auf die Sieger
straße.
Und weil es so schön
war, gab es für die blau
weißen am Sonntag
gleich noch einen Grund
zum feiern. Die Eislöwen
gewannen das dritte
Spiel in Folge und schlu
gen zu Hause mit 2:1 den
SC Riesersee vor 2635
Zuschauern.
Alex Trivellato brachte
den Gastgeber gegen
Ende des ersten Drittels
in Führung (19.). Andre
as Pauli (29.) gelang der
Ausgleich für den SCR,
ehe Petr Macholda in
Überzahl für die Eislö
wen erfolgreich war.
„Kompliment an meine
Mannschaft, die einen
tollen Teamgeist bewie
sen hat. Wir standen
heute wieder vor der
Aufgabe, Ausfälle zu
kompensieren. Es ist
deshalb immer schwierig,
3
Nach dem Derby ist vordem Derby
Foto: Thomas Heide
D er HSV Lok gewann
einen Punkt. Bei
dieser Einschätzung
waren Spieler und Ver
antwortliche sich einig,
wohl wissend, dass sie
einen Punkt verloren
hatten.
Bei einem Unentschie
den ist es immer die
Gretchenfrage, aber im
Falle des Spielausgangs
zwischen Lok und Groß
Umstadt, welche sich
27:27 trennten, traf ir
gendwie beides zu.
Angesichts des völlig
irren Spielplanes hatte die
PirnaDresdner Spielge
meinschaft den Vorteil
klar auf ihrer Seite. Groß
Umstadt musste nämlich
tatsächlich nur einen Tag
vorher beim HC Elbflo
renz spielen. Da verloren
sie mit 30:27.
Doch von Ermüdungs
erscheinungen am fol
genden Sonntag war bei
den Gästen nichts zu
spüren. Auch wenn Lok in
die erste Hälfte besser ge
startet war, konnte man
vor der Leistung der Groß
Umstädter nur den Hut
ziehen.
Der Punktgewinnder keiner war
einen Rhythmus zu
finden und auf Tempo zu
spielen. Aktuell geht es
für uns darum, sich in
jedes Spiel reinzuarbei
ten.“ Ein besonderer
Dank ging an Goali Peter
Holmgren, welcher sich
im Kampf um die
Nummer 1 im Tor fürs
erste gegen Kevin Nas
tiuk behaupten konnte.
„Wir konnten uns heute
auch wieder auf einen si
cheren Rückhalt verlas
sen. Dennoch brauchen
wir die fehlenden Spieler
schnell zurück, um auch
über einen längeren Zeit
raum kompakt zu stehen.
Wenn Garmisch heute
kaltschnäuziger gewesen
wäre, hätten wir eventu
ell Probleme bekom
men“, sagt Eislöwen
Cheftrainer Thomas Po
piesch.
Holmgren war voral
lem im dritten Drittel oft
zur Stelle und verhinder
te den Ausgleich für die
Gäste.
Bereits am Freitag steht
das nächste Derby an.
Die Eislöwen müssen
nach Crimmitschau.
Die Westsachsen sind
mit nur neun Punkten
immer noch Tabellenletz
ter der DEL2, kamen
aber zuletzt besser in
Fahrt. Am Wochenende
holten sie mit 2:1 gegen
Ravensburg den zweiten
Heimsieg in Folge.
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4
5
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hier
Wer erstellt in dieser
dritten Liga solche Spiel
pläne? Auch wenn die
Gästefans sicherlich be
geistert waren, denn sie
kamen als große Reisege
sellschaft für zwei Spiele
nach Dresden, am Ende
konnten sie an diesem
StrapazenWochenende
aber auch nur einen einzi
gen Punkt feiern.
Gäste Trainer Tim Beck
mann sah die Doppelan
setzung erstaunlich
gelassen. „Darüber kann
man debattieren wie man
möchte. Es war so und
daran konnten wir nichts
ändern. Aber jetzt zu
sagen, wir waren ermü
det? Ich glaube auf dem
Spielfeld hatten wir heute
immer sieben Mann die
gelaufen sind und ge
kämpft haben.“
Für ihn war die Gret
chenfrage aber klar, Groß
Umstadt hatte einen
Punkt verloren, denn sie
führten drei Minuten vor
Spielschluss noch mit vier
Toren.
Die Lok legte da noch
mal eine Kohle zu und mit
ein bisschen Glück und
der lautstarken Halle im
Rücken gelang tatsächlich
noch der Ausgleich. Aus
dieser Sicht war es dann
zweifellos ein Punktge
winn.
Doch ein Blick auf das
Tabellenende der Liga
verrät klar, warum sich
darüber nun wirklich nie
mand freuen konnte.
Der HSV Lok steht mit
zwei Zählern nach sieben
Spielen zwar längst nicht
abgeschlagen oder gar
aussichtslos da, doch
genau diese Spiele sind
eben jene, welche im Ab
stiegskampf entscheidend
sein werden.
Es macht das Unterneh
men Klassenerhalt jeden
falls nicht einfacher, wenn
sie nicht gewonnen
werden, wobei es viel
leicht in der proppevoll
gefüllten „Hölle Ost“ für
den einen oder anderen
Spieler auch zu viel Druck
gewesen sein kann.
Doch nun wird der
Druck noch größer, aber
die Probleme nicht gerin
ger. Dass Dusan Milicevic
weiterhin verletzt ausfiel,
daran lag es jedenfalls
nicht. Jiri Brecko sprang
für ihn in die Breche und
machte einen guten Job.
Es ist vielmehr die Unein
gespieltheit des Teams,
welches sich nach den
vielen Verletzungen erst
wieder finden muss. Der
Trainer bringt es auf den
Punkt „Der Toto Schnei
der trainiert erst seit zwei
Wochen wieder mit der
Mannschaft, Stefan Helbig
genauso, Vladan Kovano
vic ist erst im August zu
uns gestossen.“ Vorallem
beklagt der Coach das ein
paar Spieler auch aus be
ruflichen Gründen mo
mentan nicht an jeder
Trainingseinheit teilneh
men können. Die Verlet
zung von Dusan Milicevic
sieht er aber trotz des
guten „Ersatzmanns“ als
Problem „Dusan ist ge
setzt. Jetzt ohne ihn
müssen die Jungs wieder
etwas neues kompensie
ren.“
Mit einem Muskelfaser
riss in der Wade muss er
sich ca. drei bis vier
Wochen schonen. Die
Fans hoffen auf einen
Wunderheiler. Und wenn
es nach Dusan geht, steht
er auch nächsten Sonntag
schon wieder auf der
Platte.
Dann wartet das vierte
Heimspiel in Folge auf die
Lok, was auch nicht
gerade dienlich ist. So
sehr die Lok von den be
geisterten Heimfans lebt,
so sehr erhöht es in dieser
Phase aber zusätzlich die
Erwartungen. Ein Heim
sieg muss her, so sind sich
fast alle Fans einig und
am Sonntag muss er end
lich geschehen. Doch
genau mit diesem Druck
müssen die Spieler auch
erst einmal umgehen.
Mit dem SV Anhalt
Bernburg kommt leider
auch nicht gerade „Lauf
kundschaft“ vorbei. Sie
stehen momentan auf
Platz sechs der Tabelle.
Ein Sieg und zwei Punkte
sind für die Lok unglaub
lich wichtig um den
Anschluss ans Tabellen
mittelfeld halten zu
können. Aber genau da ist
er eben auch wieder, der
Druck gewinnen zu
müssen.
Anpfiff ist Sonntag um
17 Uhr.
Philipp Große behielt die Nerven beim Siebenmeter in der lautstarken Halle. Foto:SpZ
D eutschland wurde
Dritter bei einer
Weltmeisterschaft und
kaum einer hat es ge
merkt. Die deutschen Vol
leyballer holten nach 40
Jahren ertsmals eine Me
daille bei einer WM und
entfachten eine Diskussi
on über Medien und
Sport in Deutschland.
Tatsächlich konnten die
Volleyballfans die Spiele
nur im RuckelInternet
stream verfolgen und
darüber wuchs natürlich
der Unmut. Als dann
endlich ein Sender we
nigstens das Spiel um
Platz 3 übertragen wollte,
gab es zudem Probleme
mit den Senderechten.
Zu Recht beschweren
sich die Fans der Sportart
über die mangelnde TV
Präsenz. Im Gegensatz zu
Basketball und Handball
sind auch die Ligaspiele
nicht im TV zu sehen. Es
sei denn, man empfindet
die Internetübertragungen
ernsthaft als Alternative
zum Fernsehen. „Jedes
DrittligaFußballspiel wird
schließlich auch übertra
gen“, so die verärgerten
Argumentationen einiger
Anhänger dieses Sports.
Doch Moment einmal.
Ist das Problem nicht ei
gentlich noch viel tiefer
sitzend. Denn von der
Übertragung von Drittliga
spielen können gerade die
Dynamo Fans genauso ein
Liedchen singen. Zwar
werden inzwischen die
Topspiele der dritten Liga
im ÖffentlichRechtlichen
ausgestrahlt und immer
mehr bemerken gerade die
dritten Programme die
sensationellen Einschalt
quoten, doch viel zu oft
setzten sie auch lieber auf
billiges InternetStrea
ming.
Dabei reicht ein Blick in
das Programm, nicht nur
beim MDR, um zu sehen,
dass es kein großer Verlust
wäre, da mal ein paar
Sendungen zu Gunsten
des Sports zu streichen.
Doch während Zehntau
sende vor Ruckelstreams
sitzen, welche nun einmal
die blöde technische Ei
genschaft haben noch
mehr zu ruckeln, je mehr
Zuschauer einschalten,
werden im richtigen Fern
sehen Tiere vermittelt,
eine aufgezeichnete Kon
serve die mit Sicherheit
auch zu einem späteren
Zeitpunkt nicht schlechter
gewesen wäre. Nicht falsch
verstehen, wir mögen alle
Tiere und die Vermittlung
aus den Tierheimen ist
wichtig, aber muss das
gerade dann sein, wenn
Dynamo spielt?
Von den Volleyballerin
nen, Basketballern und
Handballern mal ganz ab
gesehen. Da fehlt dann na
türlich auch ein bisschen
das öffentliche Interesse.
Eine deutschlandweite In
ternetOnlinePetition der
Volleyballer bestätigt das
zumindest. Nur knapp
12.000 Unterzeichner
ließen sich finden um Vol
leyball ins TV zu bringen.
Damit diese Petition über
haupt dem Bundestag vor
gelegt werden würde,
hätte es schon 120.000
Unterstützer gebraucht.
In einer Sportart wie
Fußball wären diese Un
terschriften wahrscheinlich
innerhalb weniger Stun
den zusammengekom
men.
Und so bleibt wohl allen
nur weiterhin „Alternativ
Fernsehen“ auf kleinen In
ternetbildschirmen zu
schauen. Wobei es im Falle
Dynamo aber auch klar
eine Verbesserung zur
letzten Saison bedeutet,
zumindest für die Fans,
welche sich kein SkyAbo
leisten konnten. Lieber gut
geruckelt als gar nicht ge
schaut, heißt da die
Devise. Alle anderen,
welche Qualität via Sky
gewohnt waren, reiben
sich aber nach wie vor die
Augen und hoffen auf
einen baldigen Aufstieg.
6Deutsches Fernsehen ein Sportmuffel?! von Andreas Rohde
Sport wird immer mehr ins Internet abgeschoben. Dabei würde er das teils stinklangweiligeTV Programm endlich mal aufpeppen. (fotolia)
7
V orallem eine
schlechte Wurfaus
beute und eine lücken
hafte Verteidigung waren
der Grund für die deutli
che 65:85 (22:21/
10:20/18:23/15:21) Nie
derlage der Dresden
Titans in Bochum. Trai
ner Thomas Krzywinski
nahm es mit Galgenhu
mor „Wir hätten uns
heute auch rückwärts an
die Freiwurflinie stellen
können und wahrschein
lich nicht besser getrof
fen.“
Dabei konnten die
Titans im ersten Viertel
durchaus überzeugen. Mit
22:21 führten sie zur
Viertelpause sogar,
danach wurde das Spiel
jedoch schlechter.
Bochum kam dagegen
immer besser ins Spiel.
Vor allem Bochums Top
Scorer Cham Korbi (28
Punkte) punktete immer
wieder mit seinem ag
gressivem Zug zum Korb.
Zur Halbzeit hatten die
Dresdner schon neun
Punkte Rückstand. Hoch
motiviert, aber in der Of
fensive wenig erfolgreich,
kamen die „Titanen“ aus
der Kabine. Obwohl die
Dresdner aggressiv vertei
digten, mussten sie mit
ansehen, wie die Bochu
mer ihren Vorsprung
weiter ausbauten. Die un
terirdische Dresdner Frei
wurfquote von nur acht
Treffern aus 21 Versuchen
sprach Bände.
Auch ein paar Tage
später hatte Thomas
Krzywinski keine Erklä
rung dafür: „Ich habe
zwar viel Zeit vor dem
Video verbracht und mit
einzelnen Spielern ge
sprochen, aber da hat sich
allgemeine Ratlosigkeit
breit gemacht. Die Frei
wurfquote war so unterir
disch, dass es dafür
einfach keine Erklärung
gibt. Wir hoffen, dass wir
da einfach einen Strich
drunter machen können
und Freitag wieder besser
spielen.“, so der Trainer,
welcher in dieser Woche
gleich vor zwei schweren
Aufgaben steht.
Vor dem Heimspiel am
Sonntag gegen Rostock
steht noch ein weiteres
Auswärtsspiel am Freitag
in Braunschweig an.
Die Doppelbelastung
von zwei Spielen an
einem Wochenende ist
zwar ein Problem, doch
keinesfalls unfair, denn
auch die Rostocker
müssen bereits am Freitag
spielen.
Trotzdem bereitet die
Belastung dem Trainer ein
paar Sorgen „Wir haben
die Woche schon ein paar
Probleme mit Erkältungen
und Kleinverletzungen
gehabt und hoffen dass
dies uns dann nicht auf
die Füße fällt, bei zwei
Spielen in so kurzem Ab
stand.“
Bei den „Druff! Baskets
Braunschweig“ erwartet
die Titanen zudem eine
harte Nuss.
„Sie haben mehrere
Doppelstarter, welche
auch in der ersten Bun
desliga spielen“, weiß der
Coach um die Gefahr der
Braunschweiger, welche
das Farmteam der Basket
ball Löwen Braunschweig
aus der BBL sind. „Eine
sehr talentiere Truppe die
besonders in der Veteidi
gung sehr abwechslungs
„Dafür gibt eseinfach keine
Erklärung“
reich spielt und im Angriff
sehr aggressive Schützen
hat“, so der Trainer
weiter.
Doch auch gegen den
Aufsteiger aus Rostock
wird die Aufgabe nicht
viel einfacher werden,
wobei da die volle Margo
narena sicherlich etwas
beflügeln kann. Mit den
Rostockern kommt eine
auf allen Positionen sehr
stark besetzte und ausge
glichene Mannschaft nach
Dresden mit vielen inter
nationalen Spielern.
Einige davon wurden
vor der Saison quasi noch
„eingedeutscht“, so dass
dies für die Hanseaten
keinen Nachteil darstellt.
Vor diesem zweiten
Spiel werden sich die
Titans noch einmal ganz
konkret auf den Gegner
vorbereiten. Dazu bittet
Trainer Krzywinski seine
Jungs auch am Samstag
zum Training. „Einfach
um eventuelle Baustellen
aus dem Freitagsspiel
nochmal zu beheben und
uns gezielt auf Rostock
einzustellen.“
Los geht es wie immer
am Sonntag um 16 Uhr in
der Margonarena.
8
W enn es am Sams
tag um 14 Uhr im
Dynamostadion zum
Aufeinandertreffen zwi
schen Dynamo und For
tuna Köln kommt, dann
treffen auch zwei Torjä
ger aus dem oberen be
reich der Torschützenliste
aufeinander.
Johannes Rahn, welcher
mit sieben Treffern nur
zwei Tore hinter dem
Erstplatzierten Justin
Eilers (9 Treffer) liegt, hat
maßgeblichen Anteil am
plötzlichen Erfolg der For
tuna. Diese holte in den
letzten fünf Spielen im
merhin 12 Punkte und
spielte gleich viermal zu
Null! Davor hagelte es rei
henweise Niederlagen,
doch die anfänglichen
Probleme scheinen alle
samt abgestellt.
Der Erfolg kam zur
rechten Zeit. Erste Stim
men mehrten sich in der
Stadt der Narren, die
Foruna
wäre nicht
Drittliga
tauglich und der Trainer
stuhl war mindestens an
einem Bein schon ange
sägt.
Fortunas Königstransfer
Rahn, der im Sommer
von ZweitligaAbsteiger
Bielefeld nach Köln
wechselte, machte am
letzten Spieltag beim 3:0
Sieg gegen Cottbus alle
drei Buden. Fortuna klet
terte nach dieser Serie aus
dem Tabellenkeller und
steht mit 16 Punkten nun
auf Platz 12 der Tabelle.
Die Dresdner Fans
kennen Rahn noch nicht.
Am letzten Spieltag, als
Bielefeld in Dresden für
Dynamos Abstieg sorgte
stand Rahn nicht mehr im
Arminia Kader. Im Hin
spiel wurde er in der 67.
Minute eingewechselt.
Das Duellder Torjäger
19 Okt 14
In derMargonArena
2. Heimspiel in derBasketballBundesliga ProB
Rostock Seawolves
Anzeige
16.00 Uhr
Verteidigung aufgepasst! Rahnist kopfballstark. Foto:Imago
M an findet sie wirk
lich überall, ob im
Leistungssport, der Kreis
klasse oder bei den
Hobby Sportlern – die
AufwärmMuffel! Wäh
rend es Leistungssport
lern kaum gelingen wird
an den Traineraugen
vorbei die Aufwärmrun
den etwas abzukürzen,
ist das leider im Freizeit
bereich Gang und Gäbe.
Und so kann man schon
des Öfteren im Fitness
studio beobachten, wie
Sportler gleich nach dem
Umziehen an die Geräte
gehen. Auch in so man
cher Hobbymannschaft
ist es auf Grund man
gelnder Zeit auch nicht
selten, dass, vor allem
wenn Sportler zu spät
von der Arbeit zum Trai
ning kommen, direkt von
der Umkleidekabine an
zum Vollsprint angesetzt
wird.
„Das geht schon mal“
wird sich dann in die
eigene Tasche gelogen.
Sätze wie „Ich bin ja gut
trainiert“ machen es noch
schlimmer. Denn was viele
unterschätzen, ist die Tat
sache, dass je trainierter
ein Sportler ist, umso
länger die Aufwärmphase
sein muss. Das gilt ebenso
für das Alter. Je Älter
desto länger muss der
Körper auf Betriebstempe
ratur gebracht werden,
ehe er Leistung erbringen
sollte.
Gerade trainierte Sport
ler belasten ihren Körper
um ein vielfaches mehr als
im Normalzustand. Ohne
Erwärmung kann das
schnell böse enden. Mus
kelzerrungen oder risse
sind da vielleicht noch das
kleinste Übel.
Wenn Sehnen, Bänder
und Muskulatur nicht
warm und geschmeidig
sind, dann neigen sie eben
zum reißen. Erst die rich
tige Aufwärmung sorgt für
die optimale Dehnfähig
keit der Muskeln und
deren Kontraktionsfähig
keit. Die Durchblutung
der Muskulatur steigt um
bis zu 400%, die Sauer
stoffausnutzung geht auf
300% der Normalzustan
des hoch. Kalte Muskeln
haben zudem eine verrin
gerte Reaktionsfähigkeit.
Die vermehrte Produktion
der Gelenkschmiere weiß
so ziemlich jede Schulter
oder Knie zu schätzen.
Wer es richtig machen
will, sollte sich deshalb
unbedingt die Zeit
nehmen seinen Körper auf
die Idealtemperatur von
39Grad zu bringen. Dazu
sind mindesten fünf Mi
nuten laufen oder alterna
tiv Kardiotraining nötig
mit anschließender Mus
keldehnung und spezieller
Erwärmung für die anste
hende Trainingseinheit.
Insgesamt sollte die Er
wärmung keinesfalls
kürzer als 10 Minuten
dauern. Im Fitnessstudio
heißt das, fünf Minuten
Laufen oder Radfahren,
dann dehnen und danach
an den Geräten die Mus
kulatur mit geringem Ge
wicht und vielen
Wiederholungen für die
kommenden Aufgaben
vorzubereiten.
Das Kardiotraining ist
insbesondere dafür da,
den Kreislauf erst einmal
richtig in Schwung zu
bringen, die Durchblu
tung zu erhöhen und den
Stoffwechsel anzuregen.
Ohne das dieser Vorgang
im Körper gestartet ist,
wird eine ordentliche
Trainingsleistung, mal von
der ganzen Verletzungs
problematik abgesehen,
ohnehin nicht erreicht
werden können.
Und darum geht es ja
letztlich. Also immer
schön daran denken, wer
sich ordentlich aufwärmt,
wird auch am Ende mit
einer guten Leistung be
lohnt.
Warum Aufwärmen Pflicht ist!A
nzei
ge9
Was für die DynamoProfis völlig normalist, macht leider beiweitem nicht jederAmateursportler. Foto: SpZ
D er Aufschrei war
groß, als Dynamos
Marketingverantwortli
che es letzte Saison
wagten die schwarzen
Hosen gegen gelbe zu
tauschen. Der Widerstand
organisierte sich schnell
auf Facebook und übte
soweit Druck aus, dass
bei der nächsten Mitglie
derversammlung die
schwarzen Hosen für
Heimspiele verpflichtend
festgelegt wurden.
Doch nun scheinen die
Marketingstrategen zu
rückzuschlagen. Denn
auswärts trägt Schwarz
Gelb plötzlich nur noch
„GelbGelb“ und ruft nat
ürlich auch die Traditio
nalisten wieder auf den
Plan. Diese wollen ihre
weinrote Auswärtsspiel
kleidung zurück.
In dieser Saison ist jene
weinrote Kleidung eigent
lich auch die erste Wahl
für Auswärstspiele gewe
sen. Zumindest bei der
Trikotvorstellung. Darüber
gab es durchaus Freude,
denn in den letzten
Jahren war diese eben
auch etwas weg von der
Tradition in weiß gehal
ten.
Doch Auswärts wurde
das weinrote Trikot noch
nicht eingsetzt. Bislang
spielten die Dresdner auf
fremden Plätzen
dreimal schwarz
gelb und viermal
komplett gelb.
Nichteinmal im
Sachsenpokal
gegen den Frei
berger BSC, wel
cher ja eigentlich
selber in schwarz
gelb aufläuft,
wurden die Aus
wärtstrikots raus
geholt. Am
Sonntag
trugen die
Dynamos wieder den
„gelben Schlafanzug“ und
Freiberg spielte unge
wohnt schwarzweiß.
Es sieht so aus, als wenn
die damals so abgestraften
Befürworter der gelben
Kleidung nun also doch
noch ihren Willen bekom
men. Zum Glück lässt sich
zumindest bei Heimspie
len nicht mehr über die
schwarzen Hosen streiten.
Diese sind in Dynamos
Satzung festgeschrieben.
Über Sinn und Unsinn
der Schlafanzüge lässt
sich derweil auch aus Ma
ketingsicht streiten. Dem
Verkauf der weinroten
Trikots in den Fanshops
täte es bestimmt gut,
wenn Dynamo wenigstens
ab und an mal mit ihnen
spielen würde, selbst mit
gelben Hosen.
TraditionkontraSchlafanzug
10
Die Trikots für die Saison 2014/15Foto: Dynamo Dresden
von Andreas Rohde
Foto: Imago
D ynamo Dresden
hatte einen Lauf.
Erst das 4:1 gegen
Malmö, dann ein 3:0
gegen Lok Leipzig und
nun gewannen sie in
KarlMarxStadt mit 4:0.
Was wäre das in der heu
tigen Zeit für eine Schlag
zeile gewesen?! Doch
damals hatten Spiele zwi
schen KarlMarxStadt
und Dresden keinen
Derby Charakter. Für die
jüngeren Leser sei noch
mal erwähnt, dass es sich
um den heutigen Chem
nitzer FC handelte. Doch
das Land Sachsen gab es
in der DDR nicht und
deshalb war KarlMarx
Stadt eben in einem ganz
anderen „Bezirk“.
Von einem Duell auf Au
genhöhe waren die Karl
MarxStädter eh weit ent
fernt. Sie spielten meist
nur in der unteren Hälfte
der DDROberliga eine
Rolle. 1967 waren die
heutigen Chemnitzer mal
DDRMeister und in den
späten 80igern gelang
ihnen noch einmal die
Teilnahme am Europapo
kal, aber in der ewigen
Rangliste der DDROberli
ga belegen sie nur den 12.
Platz.
Trotzdem war Dynamo
natürlich in allen Stadien
der DDR ein Zuschauer
magnet und so kamen ins
Stadion an der Gellert
straße – damals Dr.Kurt
FischerStadion immer
hin 16.000 FußballFans
um sich die Klatsche für
Chemnitz anzusehen.
„Beim 4:0 in KarlMarx
Stadt stellte sich die
Frage: der FCK so
schwach oder Dresden so
stark?“, fragte das Neue
Deutschland, was Dixi
Dörner so beantwortete:
„Bei uns lief heute alles
nach Wunsch."
Wortkarg aber völlig
richtig fasste er den
Kantersieg zusammen.
Dynamo hatte zur Halb
zeit den Chemnitzern
schon drei Tore einge
schenkt.
Die DDRMedien sangen
ein Loblied. „Eine ein
drucksvolle Vorstellung
der Dresdner. Die Gäste
waren in jeder Beziehung
die überlegene Elf. Dörner
und Häfner sorgten in
dem Treffen für etliche
Klassemerkmale, die
jungen Lippmann, Kirsten
und Stübner standen dem
nicht viel nach“, so das
ND am folgenden
Montag. Besonders die
Tore sorgten für Begeiste
rung: „Und was die Dyna
mos für Tore schossen!
Alle könnten sie in ein
Lehrbuch aufgenommen
werden. Ob nun nach
erstklassigem Kontern
(Kirsten, Dörner), mit
Präzision und Schärfe
(Döschner) oder aber
überlegt nach Häfners ge
schickter Vorarbeit (Stüb
ner)“, heißt es im ND
weiter.
Dynamo übernahm
nach dieser Vorstellung
wieder die Tabellenfüh
rung, denn der 1. FC Lok,
welcher in Dresden noch
unter die Räder kam,
meldete sich gegen den
BFC eindrucksvoll mit 3:2
zurück, was nicht einfach
war, da die Berliner in der
6. Minute per Strafstoß
schon in Führung gegan
gen waren.
Die zweite Mannschaft
von Dynamo behauptete
sich in der DDRLiga und
gewann gegen Zentronic
Sömmerda mit 1:0. Der
Lohn war die weiterhin
lupenreine weiße Weste.
Mit 16:0 Punkten domi
nierten sie die Südstaffel
der DDRLiga vor Bi
schofswerda, dem HFC
und Zwickau. Im Norden
führte damals der 1. FC
Union Berlin vor BFC's
zweiter Mannschaft.
Vor 30 Jahren in der Saison 1984/85 gab es gleich zwei starke Auftritte von Dynamo Dresden. Die erste spielte
erwartungsgemäß ganz oben in der DDR Oberliga mit und die zweite Mannschaft sorgte als Aufsteiger in der
zweiten Liga für Fuore.
UUnnsseerree SSeerriiee „„DDyynnaammoo vvoorr 3300 JJaahhrreenn““
Als Chemnitz noch kein Derby war
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Ein richtiges Derby war damals nur dasDuell KarlMarxStadt gegen Aue. Foto:Imago