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STAATSBÜRGER Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband e.V. www.staatsbuergerinnen.org Heft4/Ausgabe 1/2011 Unser Sommerfest feierten wir in diesem Jahr am 6. Juli 2011 bei strahlendem Sonnenschein wieder in der „Odd Fellow“ Loge

STAATSBÜRGER Heft4/Ausgabe 1/2011 · 2015. 9. 22. · Literaturkreis (November 2011) Tania Blixen. Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V. 1/2011 4 Mathilde Franziska Anneke (1817–1884)

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  • STAATSBÜRGERDeutscher Staatsbürgerinnen-Verband e.V.

    www.staatsbuergerinnen.org Heft4/Ausgabe 1/2011

    UnserSommerfestfeierten wir

    in diesem Jahram

    6. Juli 2011bei strahlendemSonnenscheinwieder in der„Odd Fellow“

    Loge

  • 2.HalbjahrDeutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

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    Das Musik-Duo„muzetRoyal“

    verzauberte uns mit Zigeunerweisen, Tangos

    und wohlbekanntenMelodien

    aus den „20igern“,die uns in heitere

    Stimmung versetzten.

    Fotos: Karin von Schmidt

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    1/2011Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

    Am18. März 1911 wurde zum ersten Mal ein Internationaler Frauentag in Deutschland begangen, nachdem ein solcher 1910 auf Antrag von Käte Duncker und Clara Zetkin von der internationalen sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen wurde. Arbeiterinnen sollten gemeinsam für das politische Wahlrecht demonstrieren. Der Deutsche Frauenrat, der DGB und die Stiftung Archiv der deut-schen Frauenbewegung, Kassel, erinnerten an die Jubiläumstage im Deutschen Historischen Museum. Alle drei Veranstalterinnen haben auch zur Broschüre „100 Jahre In-ternationaler Frauentrag 2011“ bei-getragen: Kerstin Wolff, Inge von Bönninghausen, Rita Pawlowski, Claudia Menne und Petra-Alexandra Buhl. Die interessante Broschüre ist in der Geschäftsstelle ausleihbar. Die Feierstunden im DHM wur-den künstlerisch begleitet durch die Schauspielerin Sabine Wackernagel und die beiden vielseitigen Bläse-rinnen Anne Voigt und Bettina Matt, die sich hier „Eisler Ladies“ nannten.Die Vereinten Nationen haben 1977 den 8. März zum offi ziellen Feier-

    Internationaler Frauentag

    tag erklärt. In 26 Ländern ist er so-gar ein gesetzlicher Feiertag. Helgard Ulshoefer

    Karen Blixen, in der deutschen Bü-cherwelt als Tania Blixen bekannt, schuf für sich unzählige weitere Pseudonyme. Geboren 1885 und aufgewachsen in einem behüteten Elternhaus in Dänemark, verheiratet mit einem schwedischen Baron und nach der Scheidung die Geliebte eines Großwildjägers, lebte sie lan-ge Zeit ihres Lebens als Herrin einer Kaffeeplantage in Ostafrika.

    Als die dortige Existenz zusammen-brach, kehrte sie nach Dänemark zurück. Sie wurde eine bedeutende Schriftstellerin, die in ihrer Zeit je-doch kaum Anerkennung fand.Die Afrikaner empfanden sie als rassistisch, die Dänen als ihrer hei-mischen Lebenswelt entfremdet.

    Dennoch: sie war eine außergewöhn-liche Schriftstellerin und eine ebenso außergewöhnliche Frauengestalt des20. Jahrhunderts. Auf der Grundlage des in mancher-lei Hinsicht autobiographische Züge tragenden Romans „Jenseits von Afrika“ wollen wir im Rahmen un-seres Literaturkreises diesen unge-wöhnlichen Lebensweg strecken-weise begleiten. Barbara Münzer

    Literaturkreis (November 2011)

    Tania Blixen

  • 1/2011Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

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    Mathilde Franziska Anneke (1817–1884)eine vergessene Kämpferin

    Die erste Ehe zerbrach schon nach einem Jahr. Da sie nicht zu ihrem Mann zurückkehrte, wurde sie schul-dig geschieden.Sie mußte sich nun mit ihrer Tochter mehr schlecht als recht durchschla-gen.Sie sah das Massenelend im preu-ßischen Staat und schloss sich den „Libertinern“ oder „Communisten“ an. In dieser Zeit lernte sie den ehemaligen Leutnant Fritz Anneke kennen, der wegen seiner demo-kratischen Gesinnung aus der preu-ßischen Armee entlassen worden war. Neben dem Aufbegehren im deut-schenVormärz schlossen sich Loui-se Otto, Luise Aston und Kathin-ka Zitz dieser Bewegung an und forderten die Gleichberechtigungfür Frauen. Mathilde hatte eine Zeitung heraus-gegeben, die „Neue Kölnische Zei-tung“ hieß. Als sie verboten wurde, konterte sie mit der Herausgabe ei-ner „Frauen Zeitung“ Im Badischen Feldzug nahmen Fritz als Komman-dant und Mathilde Anneke als be-rittene Ordonnanz an dem Feldzug teil.

    Am 3. April 1817 in eine gutbürger-liche Familie hineingeboren, konnte niemand ahnen, welchen Lebens-weg der kleinen Tilda bestimmt war. Biederlich war die Welt, in der sie ihre Schulzeit verbrachte. Doch durch fehlgeschlagene Investitionen ihres Vaters geriet die Familie in eine Notlage.

    Mathilde Franziska Anneke in älteren Jahren.

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    1/2011Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

    Die Situation in Preußen verschlech-terte sich immer mehr: Frauenver-sammlungen wurden verboten und die politische Entmündigung der Frau blieb in Preußen bis 1908 be-stehen. Das Ehepaar verließ Deutschlandund blieb lange Jahre in Milwaukee, Wisconsin, wo viele Deutschstäm-mige lebten. Als sie nach Amerika

    kamen, wurden sie als die „Forty-eighters“ mit offenen Armen emp-fangen. Mathilde Anneke war die erste Frau, die in öffentlichen Versammlungenauftrat.Sie war eine führende Persönlichkeit in der Frauenbewegung. Am 25. No-vember 1884 verstarb sie im Alter von 67 Jahren. E. Rönnbeck

    1853 nahm Mathilde Franziska An-necke als deutsche Vertreterin an der allgemeinen Frauenrechtsversamm-lung in New York city teil.Bis 1880 führten sie Ihre Vorträ-ge quer durch die USA u. a. nach Detroit, Cleveland, Boston und Phi-ladelphia.Mit der Pädagogin Cäcilie Kapp gründete sie nach ihrer Rückkehr in die USA das Milwaukee Töchterins-titut. In ihren letzten Lebensjahren musste sie mit mehreren Schick-salschlägen fertig werden.Ihr Ehemann verunglückte tödlich, sie verlor durch eine Blutvergiftung den Gebrauch ihrer rechten Hand und 1877 verstarb die Tochter an Brustkrebs.Sie wurde auf dem Forst Home Ce-metry begraben.

    Grabstein Mathilde Franziska Annekes auf dem Forest Home Cementary Milwaukee

    Kapp in einem Geburtstagsbrief: „Tausen-den und Tausenden bist Du gesegnet worden durch Liebe, die Du gabst, durch Liebe, die Du nahmst – aus dem Becher reiner, heißer Leidenschaft hast Du getrunken mit langen Zügen – alle Begeisterung, allen seligen Taumel und Jubel eines Freiheitshelden – die gewöhnliche Neigung von Sterblichen und höchst ungewöhnliche – alles, alles hast Du genossen.“

    ... Freunde erinnern sich ...

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    2. HalbjahrDeutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

    Mit Bierdurst ins „Kloster Neuzelle“

    10. Mai 2011

    Die diesjährige Bildungsfahrt führte uns „Deutsche Staatsbürgerinnen“ gut gelaunt – weil mit reichlich Sonnenschein im Gepäck – in den Ort Neuzelle. Wir besuchten die Evangelische Kirche zum Heiligen Kreuz, die Katholische Stiftskir-che St. Marien, schauten auf den gepfl egten und restaurierten baro-cken Klostergarten, liefen durch den Kreuzgang mit Klostermuseum, und das machte ordentlich Appetit auf eine Mittagsmahlzeit. Nach ausgie-biger Ruhepause erfrischten wir uns in der Klosterbrauerei. Dort stand eine breite Auswahl gepfl egter Biere zur Verköstigung bereit ...... Immer wieder überrascht Bran-denburg mit seinen Sehenswürdig-keiten. So wie das Kloster Neuzelle, es wurde im Jahr 1268 gegründet und bestand bis 1817 mit wechselvoller Geschichte. Als einziges Kloster in der Niederlausitz überstand es die Reformation und blieb eine katho-lische Insel in protestantischer Um-gebung. Die bäuerlichen Untertanen des Stifts wandten sich mehrheitlich um 1550 der Lehre Martin Lutthers zu. Ab 1817 wurde es von der preu-

    ßischen Regierung verwaltet. Die Besitztümer wurden an das preu-ßisch staatliche Stift Neuzelle über-führt. Das Stift bestand bis 1955 und wurde 1996 als öffentlich-rechtliche Stiftung des Landes Brandenburg wiedergegründet. Der Klosterkom-plex gehört jetzt zur Gemeinde Neu-zelle. Die Klosterkirche dient bis heute der katholischen Gemeinde des Ortes als Pfarrkirche. Zur Entstehungszeit des Klosters wurde eine dreischiffi ge Hallenkir-che im gotischen Stil erbaut. Nach der kriegerischen Zerstörung im Jahre 1429 und weiterer Schän-dungen während des 30-jährigen Krieges wurde die Klosteranlage nebst Kirche später unter dem Abt Bernardus zwischen 1655 und 1658 wiederaufgebaut. Die Gebäude wur-

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    1/2011Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

    Der auf einem Plateau erbaute Klo-sterkomplex lässt einen weiten Blick in die Landschaft der Niederlausitz zu. Bei der Führung über das Gelän-de konnten wir landschaftlich schöne Eindrücke aufnehmen. 2004 wurden der barocke Klostergarten und die Orangerie nach aufwändiger Rekon-struktion wiedereröffnet und steht heute verschiedener Nutzung zur Verfügung. Es ist unverkennbar,dass in den letzten Jahren viel Geld in die Restaurierung des Klosterkomplexes fl oss. Von 23,5 Millionen Euro ist die Rede. Viel Stuck und Arbeit machen dur-stig – dass dachten wohl auch die da-maligen Betreiber der Klosteranlage und errichteten nicht nur für ihren Eigenbedarf eine ansehnliche Brau-erei. Hier wird die Brautradition der Zisterzienser auch gegenwärtig noch fortgeführt, sie überdauerte sogar in heutiger Zeit einen Rechtsstreit um das „Reinheitsgebot“. Na dann wei-terhin „Prost“. gabra

    den üppig mit Fresken und Stucka-turen versehen. Ein Nachfolger ließ die Klosteranlage konsequent im Stil des süddeutschen Barocks um-gestalten. Trotz barocker Innenge-staltung blieb die Raumstruktur der dreischiffi gen Hallenkirche mit ih-ren eng gesetzten Pfeilern und den schmalen Seitenschiffen in ihrer Konstruktion bis heute unangetas-tet. Im Inneren der St. Marien Kir-che stehend, fühlt man sich als Be-trachter in die prunkvoll gestalteten Sakralbauten Böhmens und Bayerns hineinversetzt. Die Neuzeller Klos-terkirche ist der bedeutendste Sa-kralbau in dieser Region. Beeindruckend und europaweit ein-zigartig ist eine 220 Tafeln umfas-sende Sammlung mit Bildnissen des „Heiligen Grabes“. Diese qualitativ hochwertigen Bildnisse wurden an den Osterfeiertagen zu einem pla-stisch erscheinenden Bild so auf-gestellt, dass man heute von einer frühen 3-dimensionalen Darstel-lungsweise spricht.

  • 2. HalbjahrDeutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

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    Im Mai 1945 – fünf Tage nach der Kapitulation – sendete der Berliner Rundfunk das erste Programm. Das Haus hat die nationalsozialis-tische Diktatur, den zweiten Welt-krieg, Besetzung, Verwahrlosung, Wirtschaftsnot und Kalten Krieg überstanden. Der wechselnden Geschichte zum Trotz, heißt es wieder:

    „Hier spricht Berlin“.Elfriede Rönnbeck

    80 J a h r e „Haus des Rundfunks“Aus diesem Anlass hat die Landes-gruppe Berlin das am 22. Januar 1931 eröffnete Haus des Rundfunks in der Masurenallee besucht. Dieses an Größe und Ausstattung in Euro-pa und in seiner Architektur einzig-artige Gebäude, von Hans Poelzig entworfen, hat uns alle tief beein-druckt. Wir besuchten den Großen Sende-saal, das Studio für dieAbendschau, ein Rundfunkstudio und konnten Techniker und Rundfunkjournalisten bei der Arbeit beobachten. Schon 1932 gab es zu diesem Zeit-punkt mehr als 4 Mill. Rundfunk-teilnehmer, die neben Berlin-Bran-denburg und Teile Pommerns als Sendegebiet das Medium hören konnten.Mit der Machtergreifung 1933 wur-de Joseph Goebbels Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda

    Danach wurde der Rundfunk zu-nehmend als nationalsozialistisches Machtinstrument mißbraucht.Eine der beliebtesten Sendungen wurde das allsonntägliche Wunsch-konzert, vor allem als sich der Krieg immer weiter ausdehnte. Angestellte des Funkhauses ver-suchten in dieser Zeit Widerstand zu leisten, in dem sie Flugblätter verteilten. Drei Angestellte mussten das mit ihrem Leben bezahlen. In den letzten Apriltagen 1945 stand die Rote Armee vor Berlin.Trotz Anweisung zerstörte der da-malige Festungskommandant das Rundfunkhaus nicht.

    und Leiter der Reichskulturkammer.Er unterstellte alle deutschen Sender dem „Reichssender“.

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    Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V. 1/2011

    Die Landesverbände haben das Wort:Notizen aus Niedersachsen

    Ein Sommermärchen 2011Fussball – eine Männerdomäne! Das war einmal. Frauen haben diese Bastion mit Talent, Einsatz, Können und großem Eifer erobert. Ein neues Sommermärchen überfl utet das Land: die Frauenfussball – Weltmeister-schaft 2011. Ein Nervenkitzel.

    Niedersachsen hat sich mit Frauen-fussball verbündet. Kooperations-partner haben sich zusammenge-funden, um diese Weltmeisterschaft zu unterstützen. Das VW-Werk in Wolfsburg fördert die Austragung eines Turniers; denn in Wolfsburg fi ndet am 27. Juni 2011 das Spiel zwischen Mexiko und England statt.

    Der Landesfrauenrat Niedersachsen ist dann zu Gast beim VW-Werk. Damen aus den Mitgliedsverbänden werden dort empfangen, um sich das Spiel anzusehen. Es ist ein „Danke-schön“ für ihren Einsatz in der ehrenamtlichen Frauenarbeit.

    Am 26. Juni 2011 fi ndet in Berlin das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Deutschland und Kanada

    statt. Danach werden viele Turniere von den weltbesten Frauen-Fussball-Clubs ausgetragen. Das Finale fi ndet dann am 17. Juli 2011 in Frankfurt/Main statt.

    Hoffen wir, dass Deutschlands Fussballerinnen einen respektablen Platz erspielen. Dann wird eine Birgit Prinz oder eine Nadine Angerer oder, oder, oder keine Unbekannte mehr in der Fussballwelt sein.

    Fiebern wir mit den Fans und drücken wir unseren sportlichen Frauen die Daumen, damit sich das Sommermärchen wiederholen kann.

    Ich werde mit Sicherheit mir einige Spiele ansehen; denn ich weiß genau, dass mich gute und faire Fussball-spiele erwarten. Eine Gleichstellung von Spielerinnen und Spielern und ein normaler Umgang mit ihnen sollte auch hier Voraussetzung sein.

    Mit den besten Grüßen aus Hannover Ihre Christiane Brüggemann

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    2. HalbjahrDeutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

    tischen Café Constanze fuhren wiran die Gedenkstätten der Schlacht von Fehrbellin.

    Am driten Tag, nach einem Referat über „Preußens Frauen – von der Stammmutter Preußens bis zur re-alen Effi Briest“ und einem anschlie-ßenden Workshop, begann nach dem Mittagessen die Heimfahrt.

    Neben dem eindrucksvollen Ein-blick in die Geschichte vor und zur Zeit Friedrich des Großen, den wunderbaren Bauten, der ursprüng-lichen Natur war auch gesorgt für viel Gutes für Leib und Seele und so fand dieses Seminar bei allen Betei-ligten große Begeisterung.

    Marianne Lingelbach

    Staatsbürgerinnenauf den Spuren der Preußen

    Notitzen aus Schleswig-Holstein

    Die Stadt Neuruppin, die 1787 bei einem Flächenbrand fast vollstän-dig zerstört wurde, erlebte einen musterhaften, großzügigen Wieder-aufbau mit langen, breiten Straßen und stattlichen Plätzen. So entstandeine einzigartige klassizistische Stadtanlage. In dieser Stadt haben die Staatsbürgerinnen aus Schles-wig-Holstein mit Gästen ein dreitä-giges Seminar über die brandenbur-gische und preußische Geschichte veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Kieler HEA.

    Nach der Stadtführung am ersten Tag durch Neuruppin, dem Ge-burtsort Theodor Fontanes und dem großen Baumeister Schinkel, refe-rierte Heino Scheel, Neumünster, über den „Wendepunkt in der bran-denburgischen Geschichte: Schlacht von Fehrbellin 1675“.

    Der zweite Tag bot einen Besuch im Preußen-Museum in Wustrau mit einer Führung durch die Daueraus-stellung, eine anschließende Ortsbe-gehung mit Besuch der wunderbaren Kirche und dem Schloss. Nach einem „Brandenburger Eintopf“ im roman

  • 1/2011Deutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

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    Hunderte Menschengehen jeden Tag am U-Bahnhof Gesundbrunnen vor-bei, ohne zu ahnen, dass sich hinter einer Tür eine ausgedehnte Bunker-anlage befi ndet.Im zweiten Weltkrieg waren die Treppen in die Tiefe eine Fluchtburg für 2.800 Menschen vor den Bom-benangriffen der Alliierten.Es sind geschichtsträchtige Räu-me, die wir betraten. Noch heute spürt man die Enge, die abgestan-dene Luft und wie bei Fliegeran-griffen die Menschen eingezwängt in den Kellern saßen. Stets surrten Lüftungsanlagen, die bei Fliegera-larm geschlossen werden mussten.Eine kleine Sensation war die Rohr-postanlage, die am 18.11.1865 ein-

    Dunkle Welten – Berlin von unten

    geweiht wurde. Die erste Strecke befand sich zwischen dem Haupt-telegrafenamt und der Börse. 1876 folgte die Inbetriebnahme von 400 km an Luft- und Fahrröhren. Dann sausten die kleinen Postbüchsen 16 Meter pro Sekunde unter den Straßen durch die Stadt.

    Ein Kuriosum, war der Brauerei-keller und das Abwassersystem. In einem Raum des unterirdischen Mu-seums konnten wir die verschütteten vergrabenen Gegenstände sehen.In Berlin gibt es noch viele derartige Bunker, die der Öffentlichkeit zum Teil zugänglich sind.Elfriede Rönnbeck

    Unter meterdicken Stahlbetondecken fan-den die Berliner Schutz vor den Bombenan-griffen.

    Berlin entwickelte sich weltweit zum Zen-trum der Rohrpostindustrie. Die Rohrpost wurde zur damaligen Zeit ein Exportschla-ger.

  • Redaktion:Elfriede Rönnbeck, Renate Spahn

    Layout: Gabriele BrandtLogo Zeitungskopf S.1: Oerny Hauth

    Impressum:

    2. HalbjahrDeutscher Staatsbürgerinnen Verband e.V.

    Terminvorankündigungen:

    Liesa Rathge 40 Jahre Schleswig-Holstein

    Johanna Reinöl 35 Jahre Schleswig-Holstein

    Ingetraut Richter 40 Jahre Schleswig-Holstein

    Hildegard Salzberger 40 Jahre Baden-Würtemberg

    Ute Schön 20 Jahre Berlin

    Helga Steinbuch 35 Jahre Baden-Würtemberg

    Die Jubilarinnen 2011:

    Waltraud Bergmann 35 Jahre Berlin

    Gisela Ewald -Scheunert 30 Jahre Baden-Würtemberg

    Hildegard Kulig-Sanawi 35 Jahre Berlin

    Unser Mitglied, Frau Gabriele Brandt, erhielt vom Senat von Berlin, Büro des Regierenden Bürgermeisters, die Ehrenamtskarte der Stadt Berlin.Frau Brandt hat sich in den Jahren ihrer Mitgliedschaft im Deutschen Staatsbürgerinnen-Verband e. v. durch großen Einsatz ausgezeichnet.

    14. Februar 2012, 19.oo Uhr Dr. Jens Schöne: Ende einer Utopie – Der Mauerbau in Berlin 1961.

    Im März 2012 (genauer Termin folgt) Peter Bauch: Der demografi sche Wandel in Deutschland und seine Folgen.

    H_4_Ausg#1_S_1H_4_Ausg#1_S_2H_4_Ausg#1_S_3H_4_Ausg#1_S_4H_4_Ausg#1_S_5H_4_Ausg#1_S_6H_4_Ausg#1_S_7H_4_Ausg#1_S_8H_4_Ausg#1_S_9H_4_Ausg#1_S_10H_4_Ausg#1_S_11H_4_Ausg#1_S_12