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1 16.08.22 Strategien von Firmen und Ländern im Lichte der Finanzkrise Seminar LVA 239.231 „Firmen und Märkte“ Karl Aiginger H:user/aig/vorlesungen/Linz_SS_2010/ Linz_SS_2010_4.ppt Dienstag, 13.4.2010, 10.15 – 12.00 K 269D und 13.15 – 15.15 UC6

Strategien von Firmen und Ländern im Lichte der Finanzkrise

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Strategien von Firmen und Ländern im Lichte der Finanzkrise Seminar LVA 239.231 „Firmen und Märkte“ Karl Aiginger. Dienstag, 13.4.2010, 10.15 – 12.00 K 269D und 13.15 – 15.15 UC6. H:user/aig/vorlesungen/Linz_SS_2010/Linz_SS_2010_4.ppt. - PowerPoint PPT Presentation

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Strategien von Firmen und Ländern im Lichte der Finanzkrise

Seminar LVA 239.231 „Firmen und Märkte“

Karl Aiginger

H:user/aig/vorlesungen/Linz_SS_2010/Linz_SS_2010_4.ppt

Dienstag, 13.4.2010, 10.15 – 12.00 K 269D und 13.15 – 15.15 UC6

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WirtschaftspolitikWachstumsmodelle: ein nicht technischer Überblick

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Wachstumsmodelle: ein nicht technischer Überblick

Aufgabe von Wachstumsmodellen:

• Warum sind Wachstumsraten unterschiedlich? (Determinanten, Treiber),

• Kann Wachstum dauerhaft sein?

• Welche Instrumente sind verfügbar um Wachstum zu heben?

• Konvergiert Pro-Kopf-Einkommen (Niveau)?

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Literatur: Wachstum von Ländern und

Wachstumspolitik Economic Agenda of the 21st Century, Special Issue: Review of

International Economics, Vol. 12(2), 2004,pp. 187-206

"The Three Tier Strategy Followed by Successful European Countries in the 1990s", International Review of Applied Economics, Vol. 18(4), 2004, pp. 399-422

Wirtschaftswachstum: Grundvoraussetzung für Wohlfahrtszuwachs, Spielräume zur Anhebung des Wachstumspfades, WISO, 27. Jg. Nr. 3, 2004, pp. 19-42

www.wifo.ac.at/Karl.Aiginger

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Wachstumsdeterminanten nach Modell 1: Klassik

Klassik: kein dauerhaftes intensives Wachstum

Extensives "natürliches" Wachstum

Bevölkerungswachstum, natürliche Ressourcen (Rohstoffe, Energie) sind Voraussetzung

zumindest Pro-Kopf-Wachstum sehr gering

Pessimismus mit Höhepunkt Malthus: Bevölkerung

steigt exponentiell, Nahrungsmittelproduktion linear

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Wachstumsdeterminanten nach Modell 2: Harrod-Domar (I)

Harrod-Domar:

Investitionsquote (Investitionen in % des BIP) bestimmt Wachstum

proportional, mit Produktivitätsfaktor als Konstante

keine abnehmende Produktivität des Faktors Kapital

keine Auslastungsschwankungen

y = f (I/Y) oder y = g.(I/Y) ; g = Proportionalitätsfaktor

Wachstum kann dauerhaft sein, wenn genügend investiert wird

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Wachstumsdeterminanten nach Modell 2: Harrod-Domar (II)

Verfeinerungen:

Es kann Konjunkturschwankungen geben

Unterscheidung nach Bruttoinvestitionen, Nettoinvestitionen

Nettoinvestitionen sind vorweg entscheidend (Nettoinvestitionen = Bruttoinvestitionen -

Abschreibung)

Auch in Re-Investition kanntechnologischer Fortschritt stecken

Ausrüstungen wichtiger als Bauten

Infrastruktur auch wichtig, besonders beim Wiederaufbau

Wellen der Überinvestition und Unterinvestition um mittelfristigen Pfad

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Wachstumsdeterminanten nach Modell 3: Neoklassik

Solow-Swan-Modell:

Technischer Fortschritt bestimmt das Wachstum

Rate des technischen Fortschritts ist exogen

Im Gleichgewicht: Grenzproduktivität des Kapitals = Investitionen

Pro-Kopf-Einkommen müssen konvergieren

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Neoklassisches Wachstumsmodell:

Verfeinerungen

Technischer Forschritt plus Bevölkerungswachstum (minus Abschreibungen)

Hinter exogenem technischen Forschritt können politisch veränderbare Faktoren stehen, sind nur im ökonomischen Modell nicht erklärt

Dauerhaftes Wachstum bei konstanter Technologie unmöglich, wegen abnehmender Grenzproduktivität des Kapitals

Investitionen vielleicht kurzfristig entscheidend (Tempo des Erreichens eines "Steady States") langfristig nur Rate des technischen Fortschritts

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Wachstumsdeterminanten nach Modell 4 : Moderne endogene

Wachstumstheorie

Endogene Wachstumstheorie:

Wachstum wird nicht exogen bestimmt

Es ist Ergebnis des optimierenden Verhaltens von Unternehmen

Bei gegebener Marktform und "Innovationssystem"

Es gibt anhaltendes Wachstum, es hängt von Humankapital und Forschung ab, und zwar von Aufwand und Innovationssystem

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Methodik des endogenen Modells

Modelle suchen Gegenkräfte gegen abnehmende Grenzerträge des Kapitals:

Konstante Grenzerträge – Annahme

Steigende Grenzerträge

Humankapital mit abnehmenden firmenspezifischen Grenzerträgen, zunehmenden Erträgen für die

Gesellschaft

Learning by doing

Probleme: Optimierung auf Firmenebene bei steigenden

Grenzerträgen nicht trivialWoher Geld für Forschung bei vollkommener

Konkurrenz?

Modellierung der Entstehung von Innovation, Ideen

und befristete Monopolrenten

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Frage der Konvergenz von Pro-Kopf-Einkommen

Länder müssen im Pro-Kopf-Einkommen nicht konvergieren - zumindest keine absolute Konvergenz

Bedingte Konvergenz: Länder konvergieren nur in einer bestimmten Umgebung (Club) unter Bedingung

Bedingung kann Bildungssystem, Innovationssystem, Institutionen sein

Löst empirisches Puzzle, dass arme Länder oft aber nicht immer und nicht regelmäßig

schneller wachsen

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Evolutionäre Wachstumstheorie

Drei Grundgedanken:

Innovationen sind ein Ungleichgewichtsphänomen

mit hoher Unsicherheit,

starker Pfadabhängigkeit,

langen Anpassungsprozessen

Wachstum von Firmen und Ländern werden von Capabilities geprägt, Systemmerkmalen, die weit über formale Ausbildung hinausgehen

Lernprozesse, Networking, Fehlerakzeptanz

Institutionen sind wichtig

Innovationssystem, Sozialsystem, Demographie, Verteilung

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Von Schumpeter zu Aghion

Wiederaufnahme von Schumpeter-Gedanken:

Konkurrenz und temporäre Monopolrenten generieren einen Fluss von Innovationen, der den sinkenden

Kapitalerträgen entgegen wirkt

Zerstörende Wirkung von Innovation: vergangene Technik wird entwertet

Aghion:

Optimale Höhe des Wettbewerbs: nicht zu gering, sonst Faulbett und keine Ideen;nicht zu hoch, sonst keine potentiellen Renten

Wichtigste Institutionen können nach Position unterschiedlich sein

Sekundäre Schulbildung für Aufholprozess

Exzellente Universitäten für Frontier Position

Quelle: Heinz Hollenstein, Gernot Hutschenreiter: Theories of Economic Growth; Competitiveness Report der Europäischen Kommission DG Enterprise, 2001

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Keynesianische Wachstumstheorie

Keynesianismus ist insbesondere eine Konjunkturtheorie:

Warum gibt es Schwankungen um den Trend, was kann man dagegen tun?

besonders: antizyklische Nachfragepolitik des Staates (Fiskal- + Geldpolitik)

Aussage bezüglich Trendwachstum:

Wirtschaftswachstum ist von Unterkonsum bedroht

Sparquote steigt mit höherem Einkommen

würde steigenden Anteil öffentlicher Investitionen erfordern

oder steigende Umverteilung zu niedriger Einkommen

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Brücken zwischen Konjunktur und Wachstum

Brücke 1: Auch Stabilisierung kann mittelfristiges Wachstum heben

Bei geringerer Unsicherheit:

höherer Konsum aus gleichen Einkommen

höhere Investitionen aus gleichen Gewinnen bei gleicher

Nachfrageerwartung

Brücke 2: Rezessionen können auch produktiv sein – Umdenken, Innovationen

Unterschiedliche Ansichten, ob Wachstum und Stabilität positiv oder negativ korrelieren

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Hierarchie der Wachstumsfaktoren

Faktoren für langfristiges Wachstum

Forschung

Humankapital

Technischer Fortschritt

Physikalische Investition

Bevölkerungswachstum

Natürliche Ressourcen

Hohes Einkommen

Mittleres Einkommen

Niedriges Einkommen

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Literatur: Wachstumsunterschiede

R.J. Barro, Determinants of Economic Growth: A cross country empirical Study; MIT Press 1997

Temple, Jonathan (1999). The new growth evidence. Journal of Economic Literature, 37(1), March, 112-156.

Durlauf, Steven N. & Quah, Danny T., 1999. "The new empirics of economic growth," Handbook of Macroeconomics (J. B. Taylor & M. Woodford (eds.), Handbook of Macroeconomics, volume 1, chapter 4, 235-308.

Mankiw N. Gregory, Edmund S. Phelps, Paul M. Romer (1995) The Growth of Nations, Brookings Papers on Economic Activity, Vol. 1995, No. 1, 275-326

Durlauf, Steven N., Johnson, Paul A., and Temple, Jonathan R. W. (2005). Growth econometrics. chapter 8, in: P. Aghion and S. N. Durlauf (eds.) Handbook of Economic Growth, Volume 1A, North-Holland: Amsterdam, 2005, pp. 555-677.

Pritchett, Lant, "Divergence, Big Time" Journal of Economic Perspectives Summer 1997.

OECD, Going for Growth, 2007.