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Strukturelles_Kleben_100625

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Strukturelles_Kleben_100625

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    Strukturelles Kleben

    Dr.-Ing. Wolfgang Fleischmann Henkel AG & Co. KGaA

    28. April 2010

    1 Einfhrung Der Begriff Strukturklebstoff wird im allgemeinen Sprachgebrauch fr hoch belastete

    Klebstoffe verwendet, die dauerhafte Klebeverbindungen gewhrleisten mssen und im

    Versagensfall erhebliche Schden an Personen, Sachwerten oder Umwelt verursachen knnen.

    Die Anforderungen an eine Strukturklebung werden in der Regel durch technische

    Spezifikationen vorgeschrieben. Diese enthalten neben einer detaillierten Charakterisierung

    des Klebstoffes auch Angaben zur geforderten Festigkeit unter Betriebsbedingungen, wie

    beispielsweise Belastungsart und Belastungsgeschwindigkeit, Betriebstemperaturen und

    Umgebungsmedien, Lebensdauer der Verbindung, sowie Angaben zu den gewnschten

    Verarbeitungs- und Prozessbedingungen. Zur Sicherstellung der geforderten Funktionalitt

    erfolgt eine Auslegung der Verbindung nach ingenieurtechnischen Prinzipien, die Berechnung

    und experimentelle Validierung beinhalten. Qualittssicherungsmanahmen begleiten den

    Herstellungsprozess um eine einwandfreie Fertigung der Verbindung sicherzustellen.

    2 Strukturklebstoffe Eine bersicht Chemisch reagierende Polymersysteme bilden die Basis fr Strukturklebstoffe. Die

    Aushrtereaktion kann durch Zufuhr von Wrme, Vermischen von Harz und Hrter,

    Luftfeuchtigkeit oder UV-Strahlung erfolgen. Bei anaeroben Klebstoffen wird die

    Abbindereaktion durch Metallionen und Sauerstoffausschluss erzeugt.

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    Die wichtigsten Strukturklebstoffe sind:

    Epoxidharze Anaerobe Klebstoffe Phenolharze Cyanacrylate Methlymethacrylate Polyurethane Silikone

    In diesem Beitrag sollen nur die Epoxidharze und anaeroben Klebstoffe nher betrachtet

    werden.

    2.1 Epoxidharzklebstoffe Epoxidharzklebstoffe besitzen sehr hohe Festigkeiten. Sie gehren zu den am meisten

    verbreiteten Klebstoffen fr strukturelle Klebungen. Ob im Fahrzeug- oder Flugzeugbau

    sowie im Bausektor, Epoxidharzklebstoffe trifft man berall. Ihr groer Vorteil liegt darin,

    dass sie sich fr Metallklebung eignen und darber hinaus auch auf vielen Kunststoffen eine

    gute Haftung aufweisen. Sie besitzen eine sehr gute Bestndigkeit gegen physikalische und

    chemische Einflsse, zeigen allerdings im Allgemeinen vergleichsweise geringe Flexibilitt.

    Fr schlagbelastete Verbindungen wurden deshalb zh-elastische Varianten entwickelt. Dabei

    werden gummielastische Polymere in den Klebstoff eingebracht, die bei der Aushrtung

    Kgelchen im m-Bereich bilden. Das Versagen einer Klebeverbindung erfolgt durch das

    stetige Wachsen von Rissen in der Klebstoffmatrix und die Gummipartikel wirken als

    Rissstopper. Als Duromere zeigen Epoxide nur eine geringe Neigung zum Kriechen und

    zeichnen sich durch eine hohe Langzeitbestndigkeit aus. Je nach Typ halten sie einer

    Temperaturbelastung zwischen 100 C und max. 200 C auf Dauer stand.. Ein weiterer

    Vorteil von Epoxiden ist der geringe Hrtungsschrumpf. Damit erzielt man geringe

    Eigenspannungen im Klebstoff, wie auch die Unterdrckung von Durchschlagseffekten, die

    insbesondere bei der Verklebung von dnnwandigen Blechen auf Sttzkonstruktionen

    bedeutsam ist. Epoxidharzklebstoffe sind als warmhrtende 1- komponentige, kalthrtende 2-

    komponentige oder reaktive Hotmelt Systeme verfgbar.

    Bei 1-K Epoxidharzklebstoffen handelt es sich um Systeme, bei denen schon bei der

    Herstellung Harz- und Hrterkomponente im korrekten Verhltnis miteinander vermischt

    werden und die erst nach Temperaturerhhung reagieren. Diese Systeme werden als

    einkomponentige, reaktionsfhige Prepolymersysteme geliefert. Die Aushrtung bei

    Raumtemperatur wird entweder durch ein erst bei hherer Temperatur wirksames

    Katalysatorsystem oder durch Auswahl einer erst bei hherer Temperatur reaktionsfhigen

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    zweiten Amin-Komponente verhindert. Die Temperaturschwelle fr die Initiierung der

    Reaktion kann anwendungsspezifisch formuliert werden und beginnt bei etwa 80 C.

    Sonderprodukte fr die Elektronikindustrie reagieren schon bei niedrigeren Temperaturen,

    erfordern jedoch bis zur unmittelbaren Verarbeitung die Einhaltung einer durchgngigen

    Tiefkhlkette mit Lagertemperaturen von -40 C. Im Karosseriebau hingegen liegt die

    Reaktionstemperatur der Klebstoffe im Bereich von 140 180 C, da hier die

    Klebstoffaushrtung mit der KTL Lacktrocknung kombiniert wird.

    Die kalthrtenden 2-K-Epoxidharzsysteme bestehen aus einer Harz Komponente und einer

    Hrter Komponente. Als Epoxidharz werden Polymerbausteine verwendet, die an den

    Moleklenden sogenannte Epoxidgruppen tragen. Meist werden dazu die Reaktionsprodukte

    aus Bisphenol-A und Epichlorhydrin eingesetzt, die nach dem Vermischen mit dem Hrter,

    der Amino- oder Mercaptogruppen enthlt, einen stabilen Duroplasten bilden. Diese Systeme

    hrten je nach Formulierung der Klebstoffkomponenten ber einige Minuten bis hin zu

    einigen Tagen bei Raumtemperatur aus. Beim Festlegen der Ansatzmenge muss, wie

    bei allen 2-k-Sytemen beachtet werden, dass die chemische Aushrtungsreaktion sofort

    nach dem Zusammengeben und dem Vermischen der Komponenten beginnt. Mengen

    die nicht innerhalb der Topfzeit verarbeitet werden knnen, mssen entsorgt werden.

    Eine Anhebung der Temperaturen bewirkt auch bei 2-komponentigen Systemen zum einen

    eine Erhhung der Reaktionsgeschwindigkeit, zum anderen kann eine weitere Vernetzung der

    Epoxidgruppen erfolgen, was zu einer Steigerung von Festigkeit und Bestndigkeit der

    Klebung fhrt.

    Epoxidharz-Schmelzklebstoffe sind reaktive Schmelzklebstoffe und werden direkt vor der

    Verarbeitung in der jeweilig bentigten Menge aufgeschmolzen und bei Temperaturen

    zwischen 60 und 80 C aufgetragen. Bereits whrend der Abkhlung der Klebstoffe

    verfestigten sich diese und machen eine Handhabung mglich. Nach dem Abbinden bilden

    sich Duromere, und damit ein nicht wieder schmelzbares Polymernetzwerk. Sie besitzen im

    Vergleich zu den thermoplastischen Schmelzklebstoffen eine wesentlich hhere innere

    Festigkeit. Einsatz finden diese Systeme vorwiegend im Automobilbau.

    2.2 Anaerobe Klebstoffe Anaerobe Klebstoffe basieren auf modifizierten Acrylsure-Estern, z. B. TEGMA

    (Tetraethylenglykoldimethacrylat). Es handelt sich um 1- komponentige Klebstoffe, die nicht

    gemischt werden mssen, ebenso sind keine Topfzeit zu beachten. Sie hrten unter Aus-

    schluss von Sauerstoff und Anwesenheit von Metallionen aus. Die Vernetzung luft nach dem

    Mechanismus einer radikalischen Polymerisation ab. Solange Sauerstoff vorhanden ist, wird

    diese Reaktion inhibiert, indem die Radikale durch Sauerstoff abgefangen werden und so nur

    reaktionstrge Peroxid-Radikale gebildet werden. In diesem Zustand liegt der Klebstoff im

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    Anlieferungszustand vor. Um nicht vorzeitig auszuhrten, muss der Klebstoff bis zum

    Gebrauch in seiner Verpackung Kontakt mit Sauerstoff haben. Hierzu bedient man sich

    luftdurchlssiger Kunststoffflaschen, die nur halb gefllt werden.

    Wird der Klebstoff in eine enge Klebfuge zwischen zwei Substraten eingebracht, so wird er

    durch die Geometrie der Fgeteile von der Umgebungsluft abgeschlossen. Damit liegen

    sauerstofffreie Verhltnisse vor und die Reaktion kann beginnen. Fr einen raschen

    Reaktionsverlauf ist es jedoch ferner notwendig, dass Metallionen, vorzugweise Kupfer oder

    Eisen, vorhanden sind. Diese Metallionen knnen entweder direkt aus den zu verbindenden

    metallischen Oberflchen der Substrate stammen oder bei kupfer- und eisenfreien Fgeteilen

    von einem flssigen Aktivator, mit dem gelste Metallsalze vor dem Fgen auf die

    Oberflchen aufgebracht werden. Die Vernetzung anaerober Klebstoffe luft in einem

    komplexen Kreisprozess, bestehend aus Metallkomplexbildung, Metallionenreduktion und

    Radikalbildung ab, der sich sehr rasch selbst regeneriert und damit eine effektive und

    vollstndige Aushrtung der Klebefuge gewhrleistet.

    Anaerob ausgehrtete Klebstoffe sind Duromere und knnen hohe Festigkeiten und groe

    Temperaturbestndigkeit erzielen. Die mit besonders hochfesten, anaerob hrtenden

    Klebstoffen verbundenen Fgepartner lassen sich erst bei Temperaturen von 300 bis 400C

    wieder lsen. Allerdings sind diese Klebverbindungen sehr sprde, so dass sie nicht fr

    flexible Fgeteile geeignet sind. Die Aushrtung erfolgt ausschlielich im gefgten Bereich,

    wobei nur eine geringe Spaltbreitenberbrckung erzielt werden kann. Eine sinnvolle

    Obergrenze fr die Spaltbreite liegt im Bereich 0,25 mm. Anaerobe Klebstoffe sind hufig

    relativ dnnflssig. Durch Kapillarwirkung dringen sie deshalb bis in die kleinsten

    Zwischenrume und Rautiefen ein und erzeugen damit einen hundertprozentigen Stoffschluss

    mit einer entsprechend hohen Lasttragfhigkeit.

    Anaerob hrtende Klebstoffe werden neben ihrer fgenden Funktion als Klebstoff

    gleichzeitig oft als Dichtstoff verwendet, da sie sehr bestndig gegen le, Lsungsmittel und

    Feuchtigkeit sind. Auf Grund all dieser Eigenschaften werden anaerobe Klebstoffe bei

    Klebungen im Motorenbereich im Fahrzeugbau eingesetzt. Weitere typische

    Anwendungsgebiete sind im allgemeinen Maschinenbau das Kleben von rotations-

    symmetrischen Fgeteilen wie Wellen- und Zahnradklebungen an Elektromotoren,

    Flanschklebungen, sowie ihr Einsatz zur Schraubensicherung.

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    3 Konstruktionsbetrachtungen bei strukturellen Klebeverbindungen

    Festigkeit und Langzeitbestndigkeit von strukturellen Klebeverbindungen werden vorrangig

    durch folgende Parameter beeinflusst:

    Klebstoff Werkstoff Einsatzbedingungen Klebfugengeometrie Belastung

    Die physikalischen und chemischen Eigenschaften eines Klebstoffs bestimmen

    Adhsionsvermgen und die innere Festigkeit einer Klebverbindung. Die Werkstoffe, deren

    Oberflche sowie die Einsatzbedingungen beeinflussen die Klebstoffauswahl unmittelbar.

    Ebenso hngt die Langzeitbestndigkeit direkt stark von diesen Kriterien ab.

    Die Klebfugengestaltung wird als wichtigster Parameter fr den optimalen Einsatz eines

    ausgewhlten Klebstoffs angesehen. Die Gestaltung muss den Limitationen des Klebstoffs

    (z.B. Durchhrtetiefe, Spaltfllung) angepasst und dahingehend optimiert werden, die

    ungnstigsten Belastungen fr Klebeverbindungen (Spalt- und Schlbelastungen) zu

    vermeiden.

    3.1 Konstruieren von Klebeverbindungen Der Konstruktionsprozess fr eine Klebeverbindung hat 2 Hauptziele:

    Eine kontrollierte Materialbeanspruchung Eine montagegerechte Konstruktion

    Bei der Kontrolle der Materialbeanspruchung wird auf die spezifischen Eigenschaften der

    Klebstoffe Rcksicht genommen um ein Optimum an Verbindungsqualitt zu erzeugen.

    Wesentlicher Unterschied zu allen anderen Fgetechniken ist, da das Kleben ein flchiger

    Verbindungsprozess ist und unter Scherung oder Druck die besten Leistungen entfaltet.

    Neben festigkeitsbezogenen berlegungen sind auch Klebstoffspezifika hinsichtlich des

    Montage- und Verarbeitungsprozesses zu beachten. Hierzu zhlen die Verarbeitung des

    flssigen oder pastsen Klebstoffs. Eine saubere und definierte Auftragung trgt nicht nur zu

    Qualitt der Verbindung bei, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil der

    Arbeitsplatzhygiene und untersttzt damit die generelle Akzeptanz des Verfahrens.

    Fgeprozess und Klebstoffaushrtung sind ebenfalls wichtige Auswahlkriterien. Typische

    Fragen hierbei sind: Ist die Fgeflche fr den Klebstoffauftrag leicht zugnglich? In welcher

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    Lage befindet sich dabei das Werkstck? Besteht die Gefahr des Ablaufens des Klebstoffes

    vor dem Fgen? Kann der Fgeprozess innerhalb der Offenzeit des Klebstoffs vollzogen

    werden? Nach welcher Zeit mu eine Handfestigkeit zur schadlosen Weiterverarbeitung des

    Werkstcks gegeben sein? Welche maximalen Temperaturen sind bei der Aushrtung zulssig?

    Kann das Werkstck berhaupt erwrmt werden?

    Die auf Klebeverbindungen einwirkenden Krfte fhren abhngig von der Wirkrichtung zu

    unterschiedlichen Arten von Spannungen. Die Belastungen knnen auf die drei Grundlasten

    Zug, Druck und Scherung zurckgefhrt werden. Schl- und Spaltbelastungen knnen als

    Kombination dieser Grundlasten betrachtet werden. In Falle reiner Zug- und reiner

    Druckbelastung ist die Spannungsverteilung in der Klebefuge sehr gleichmig. Somit wirkt

    auf jeden Teil der Klebeflche dieselbe Belastung und zur Berechnung der Spannungen wird

    die Kraft einfach durch die Flche geteilt. In der Realitt treten reine Zug- und

    Druckbeanspruchungen nur sehr selten auf, meist trifft man Scher-, Schl- der

    Spaltbelastungen an. Die hierbei auftretenden Spannungen sind ungleichmig im Klebespalt

    verteilt und schwieriger zu berechnen als bei der einfachen Zug- und Druckbelastung. Bei

    einer auf Scherung belasteten Klebeverbindung bauen sich an den Enden der Klebefuge

    Spannungsspitzen auf, whrend im mittleren Bereich der Klebstoff weniger belastet wird.

    Besonders hohe, linienfrmig konzentrierte Lastspitzen formieren sich bei Schlbelastungen

    und sind insbesondere bei Dnnschichtklebungen mit hochfesten Klebstoffen und geringer

    Verformungsfhigkeit zu vermeiden. Ist diese Belastung aus konstruktiven Grnden

    unumgnglich, ist zu prfen, ob alternativ eine elastische Dickschicht-Klebung mglich ist,

    die durch ihr Verformungsvermgen in der Lage ist Spannungsspitzen in betrchtlichem

    Mae abzubauen.

    3.2 Gestaltung ebener Klebeverbindungen Eine optimale Klebfugengestaltung zeichnet sich durch eine gleichfrmige

    Spannungsverteilung aus. Aus diesem Grund mssen Konstrukteure gute Kenntnisse darber

    besitzen, wie in Klebfugen die Spannungsverteilung bei Einwirken von Krften erfolgt. Bild 1

    zeigt die Spannungsverteilung bei verschiedenen Lastarten. Beim Konstruieren von

    Klebeverbindungen sind einige Leitlinien zu beachten.

    Die Spalt- und Schlbeanspruchung ist auf ein Mindestma zu reduzieren

    Die Spannungsverteilung in Bild 1 lt erkennen, da Schl- und Spaltbeanspruchungen nach

    Mglichkeit auszuschlieen sind. Bild 2 zeigt einige Vorschlge, wie Schl- oder

    Spaltbelastungen in gnstigere Belastungen umgewandelt werden knnen.

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    Zug

    Scherung

    Druck

    Schlung

    Spalt

    Belastungsarten und ihre Spannungsverteilungin der Klebefuge

    Bild 1: Die hufigsten Belastungsarten und ihre Spannungsverteilung in der Klebfuge

    Schlecht > < Lsungsoption

    Schlbeanspruchung und konstruktiveGegenmanahmen

    Bild 2: Schlbeanspruchungen und konstruktive Gegenmanahmen

    Die Klebeflche ist bis zum Hchstma zu vergrern

    Ein weitere einfache, aber sehr wichtige Mglichkeit, Klebfugen zu verbessern oder eine

    Konstruktion so zu verndern, da sie sich fr das Kleben eignet, ist, die Klebeflche zu

    vergrern. Hufig ist die Klebeflche so klein, da eine zu hohe Schl- oder Spaltbelastung

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    aufgebracht wird. Die Steifigkeit der Bauteile und des Klebstoffs beeinflut die Bruchlast von

    Klebeverbindungen. Im allgemeinen gilt: Je steifer ein Bauteil, desto geringer der Einflu der

    Klebfugengeometrie auf die Festigkeit der Klebung.

    schlecht: lange, schmale berlappung

    gut: breite, kurze berlappung

    Manahmen zur Vergrerung derKlebeflche (1)

    Bild 3: Vergrerung der Klebeflche: Die Bruchlast erhht sich proportional mit der Vergrerung der Klebfugenbreite. Eine Erhhung der berlappungslnge fhrt zu einer unterproportionalen Erhhung der Bruchlast

    Bild 3 zeigt, da mit Erhhung der berlappungslnge der Durchschnittswert der

    Schubspannung verringert wird, und dies fhrt zu einer unterproportionalen Erhhung der

    Bruchlast. Sind grere Klebeflchen erforderlich, um die Belastung zu tragen, ist es

    sinnvoller, die Breite der Klebfuge zu vergrern als deren berlappungslnge.

    Mit grerer Klebstoffschichtstrke knnen Klebeverbindungen gegenber

    Scherbeanspruchungen besser elastisch nachgeben. Die zustzliche Dicke verteilt die

    Scherbelastung ber einen greren Bereich. Dies fhrt zu einer geringeren spezifischen

    Verformung des Klebstoffs und folglich zu einer Verringerung von Spannungsspitzen. Dies

    ist mit der Verwendung eines Klebstoffs mit geringerem E-Modul vergleichbar; in beiden

    Fllen entsteht eine strker elastisch nachgebende Klebeverbindung.

    Optimierung berlappter Klebefugen

    Exzentrische Krafteinleitungen sind zu vermeiden: Eine einfach berlappte Klebeverbindung

    zeigt aus verschiedenen Grnden keine gleichmige Schubspannungsverteilung. Ein Grund

    sind die exzentrisch angreifenden Krfte, die bei einer solchen Verbindung ein Biegemoment

    verursachen. Dieses Biegemoment ruft zustzliche Zugspannungen hervor, insbesondere an

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    den Endpunkten der Klebung. Wie Bild 5 zeigt, lassen sich die negativen Auswirkungen des

    Biegemoments auf unterschiedliche Weise verringern.

    Manahmen zur Vergrerung derKlebeflche (2)

    Schlecht > < Lsungsoption

    Bild 4: Gnstige und weniger gnstige Beanspruchungen von Klebeverbindungen

    Einfache berlappung= gut

    Doppelte Laschung= sehr gut

    einfache Laschung= gut

    30 Schftung= sehr gut

    Doppelte berlappung= gut

    Vermeidung exzentrisch wirkender Krfte

    Bild 5: Deformation einer einfach berlappten Verbindung durch exzentrisch wirkende Krfte sowie verschiedene Mglichkeiten zur Beseitigung von Problemen aufgrund exzentrisch wirkender Krfte

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    Die Schubspannungsverteilung wird durch die Verbreiterung der Klebefuge nicht verndert.

    Dies bedeutet, da die Bruchlast von berlappten Klebeverbindungen proportional mit der

    Klebfugenbreite zunimmt, d.h. eine doppelte Klebfugenbreite fhrt zur Verdoppelung der

    Bruchlast. Eine Optimierung der Fugenberlappung bedeutet nicht einfach, die Klebefuge auf

    ein Hchstma zu verlngern, da sich die Bruchlast nicht proportional mit der

    Klebefugenlnge oder der Klebeflche erhht. Aus der Verteilungskurve der

    Scherbeanspruchung ist ersichtlich, da die Enden einer Klebung einer hheren

    Beanspruchung standhalten als die Mitte der Klebefuge. Wird die berlappungslnge deutlich

    erhht, so hat dies nur geringe oder gar keine Auswirkungen in Bezug auf die Bruchlast. Dies

    ist darauf zurckzufhren, da die Klebefuge an der Spannungsspitze am Endpunkt der

    berlappung, dort wo die Adhsions- oder Kohsionsfestigkeit des Klebstoffs berschritten

    wird, zu brechen beginnt.

    3.3 Gestaltung zylindrischer Fgeverbindungen Bei diesen Verbindungen werden zylindrische Teile durch Ineinanderschieben gefgt. Ein

    typisches Beispiel stellen Lager in Elektromotorgehusen dar.

    Die American Standards Association (ASA) begann 1920 damit, Verfahren fr

    Preverbindungen zu standardisieren. Der ASA-Standard B4.1 Preferred Limits and Fits For

    Cylindrical Parts" (Empfohlene Grenzen und Passungen fr Wellen und Naben) wurde jedoch

    erst 1955 verffentlicht. Das Verfahren beschrnkte sich auf massive Teile, die die

    Spannungen aufnehmen knnen, welche von Prepassungen hervorgerufen werden. Die

    ersten Anwendungen fr Fgeklebstoffe wurden 1963 in der Lagerindustrie bekannt. Die

    Kufer neuer Lager konnten dank der Fgeklebstoffe eingelaufene Lagersitze retten - ein

    Segen fr Benutzer von Elektromotoren, da sie ihre Gehuse nicht mehr verschrotten muten.

    Es gibt vier Verbindungsarten, die Drehmomente, Radial- und Axialkrfte, von der Welle auf

    die Nabe (oder umgekehrt) bertragen:

    Formschlu (z.B. Pafedern) Reibschlu (z.B. Presitz) Schweien und Lten Kleben

    Bei geklebten Welle-Nabe-Verbindungen werden zwei Arten unterschieden:

    Geklebte Spielpassungen Die Teile werden mit Spiel gefertigt. Der ausgehrtete Klebstoff bertrgt die gesamte Last.

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    Geklebte Schrumpf- oder Prepassungen Die Last wird gemeinsam vom ausgehrteten Klebstoff und der Reibung zwischen den Teilen aufgrund der

    bermapassung bertragen.

    In beiden Fllen wird der Klebstoff im flssigen Zustand aufgetragen und fllt die Klebefuge

    vollstndig aus. Der Klebstoff hrtet zu einem festen Duroplast aus und stellt so eine

    Verbindung zwischen den Oberflchen her.

    Bei der klebegerechten Gestaltung von Welle-Nabeverbindungen ist es vorteilhaft einige

    Grundprinzipien der Kraftbertragung und Materialbeanspruchung zu beachten. Wie fr alle

    Klebeverbindungen gilt auch hier, da Druck- und Schubspannungsbelastungen generell von

    Vorteil sind. Die an der Kraftbertragung beteiligten Werkstcke sollten die geringstmgliche

    Deformation erfahren. Die Werkstcke sind so zu gestalten, da scharfe Lastbergnge

    vermieden werden und die Steifigkeit der Teile aneinander angepasst ist.

    Hinweise zur Konstruktion und Fgetechnik Die Klebetechnologie vereinfacht die Konstruktion, Fertigung und Montage von Teilen. Beim

    Montieren von Lagern kann der Klebstoff beispielsweise bis zu einem gewissen Grad

    Zentrierungsfehler ausgleichen. Dadurch kann der Einbau von Wellen und Lagern

    spannungsfrei erfolgen, was die Lebensdauer erhht und die Verwendung der Teile nach

    einem einfachen Reinigungsvorgang wieder ermglicht. Im Vergleich zu klassischen

    Fgemethoden mit bermapassung erlaubt Klebstoff den Einsatz von dnnwandigeren

    Bauteilen.

    Konstruktive Verbesserungen bei Welle-Nabe Verbindungen

    Umwandlung von Zug- in ScherspannungVermeide lange berlappung, vergrere Durchmesser

    Bild 6: Konstruktive Verbesserungen bei Welle-Nabe Verbindungen

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    Es ist uerst wichtig, die Lastbedingungen zu bercksichtigen, um die Konstruktion einer

    Klebeverbindung zu optimieren. Die meisten Verbindungen bertragen eine Kombination von

    Axial- und Radialkrften und Dreh- und Biegemomenten. Belastungen knnen statisch sein

    oder dynamisch wirken.

    In einer Welle-Nabe-Verbindung sollten im Betrieb nach Mglichkeit Schl- und

    Spaltbelastungen auf ein Minimum reduziert werden, whrend dafr die Druck- und

    Scherbelastungen, die auf den Klebstoff wirken, maximiert werden sollten. Bereits

    geringfgige nderungen der Teilegeometrie knnen zu deutlichen Verbesserungen der

    Festigkeit fhren.

    In der Praxis sind die Spannungen in einer Welle-Nabe-Verbindung nicht gleichmig ber

    die Fgelnge verteilt. Am Beginn des Fgebereiches treten Spannungsspitzen auf, was

    bedeutet, dass eine Verlngerung der Klebefuge nicht zu einer proportional festeren

    Verbindung fhrt. Der Konstrukteur hat aber die Mglichkeit, durch eine geeignete

    Teilegeometrie solchen Spannungsspitzen entgegenzuwirken.

    Abbau von Spannungsspitzen durchNabengestaltung

    Anpassung der TeilesteifigkeitVermeide scharfe Lastbergnge

    Bild 7: Abbau von Spannungsspitzen durch Nabengestaltung

    Werden in Welle-Nabe-Verbindungen Werkstoffe mit unterschiedlichen Wrme-

    ausdehnungskoeffizienten verwendet kann dies zu unerwnscht hohen Zugbelastungen fr die

    Klebeschicht fhren.

    Es knnen drei Verfahren angewendet werden, die gewhrleisten, dass die Klebeverbindung

    der Wrmeausdehnung standhlt:

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    Zustzliches Kleben bei bermapassungen

    Klebstoffe knnen zur Untersttzung von bermapassungen verwendet werden. Sofern ein

    geringfgiges berma im gesamten Betriebstemperaturbereich erhalten bleibt, ist eine

    funktionsfhige Verbindung gegeben.

    Spielpassung mit groem Klebespalt

    Die relativ niedrigen E-Moduli, sowie der relativ hohe Ausdehnungskoeffizient der

    Fgeprodukte ermglichen eine Reduzierung bzw. Eliminierung der Zugspannung in der

    Klebefuge, indem Toleranzen so festgelegt werden, da bestimmte Strken des Klebstoffs

    gewhrleistet sind.

    Schrumpfgeklebte Spielpassung

    Eine schrumpfgeklebte Spielpassung ist vorzunehmen (ca. 0,05 mm Spiel bei einem

    Durchmesser von 50,0 mm), wenn das Auenteil einen greren

    Wrmeausdehnungskoeffizienten besitzt als das Innenteil, wie z.B. eine Stahlwelle (oder

    Lager) in eine Riemenscheibe (oder Gehuse) aus Aluminium. Der Klebstoff wird auf das

    Innenteil aufgetragen und das Auenteil wird erwrmt. Dann werden beide Teile

    zusammengefgt (blich ist eine Temperaturdifferenz von 100C).

    Durch diese Fgemethode werden Druckspannungen in der Klebstoffschicht erzeugt. Fhrt

    die unterschiedliche Temperaturausdehnung whrend des Betriebs zu einer Vergrerung des

    Klebespalts, dann verringern sich die im Klebstoff wirkende Druckspannungen. Dies

    ermglicht eine betrchtliche Wrmeausdehnung, bevor eine nicht mehr tolerierbare

    Zugbelastung auf den Klebstoff einwirkt.

    Werden Klebeverbindungen hohen dynamischen (zyklischen) Belastungen ausgesetzt, mu

    die Dauerfestigkeit der Verbindung bercksichtigt werden. In umfangreichen Versuchsreihen

    wurden Whlerkurven ermittelt, die die Torsionsfestigkeitswerte wiedergeben.

    Die in Bild 7 gegebenen Hinweise zu Nabengestaltung bedrfen einer intensiveren

    Erluterung um im Einzelfall erfolgreich angewandt werden zu knnen. Bild 8 vergleicht die

    Scherspannungsverlufe einer geraden und einer angeschrgten Nabe. Die Anschrgung

    bewirkt ganz eindeutig eine Reduzierung der Scherspannungsspitze am Nabenende. Bild 9

    zeigt fr die gleichen Geometrien den Verlauf der Radialspannung. Durch das weichere

    Nabenende wird die Radialspannung und damit auch das durch Kraftschluss bertragbare

    Drehmoment reduziert. Bild 10 vergleicht die beiden Geometrien hinsichtlich ihrer Fhigkeit

    zu Lastbertragung. Es zeigt sich da fr einen geklebten Schiebsitz die Variante mit der

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    angeschrgten Nabe 40% mehr Drehmoment bertragen kann, whrend bei einer

    bermapassung (Schrumpf- oder Presssitz) der Vollnabe eindeutig der Vorzug zugeben ist.

    BC

    BBA

    A

    B

    A

    C

    B

    A

    B

    CB

    C

    BBBCDEFGFEABDA

    BCDEEDCB

    BCC

    DC

    BBBB

    B

    CC

    DDE

    CD

    FGHEF

    D

    AEGHI

    X

    Y Z

    A =0 B =5 C =10 D =15 E =20 F =25 G =30 H =35 I =40 J =45 K =50

    B

    DCDEC

    DBB

    BA

    B

    C

    CB

    A

    CEFDECACDDDB

    BBCCC

    B

    B

    CCDEDFEGHFG A

    BB

    EF

    X

    Y Z

    1 2

    Shear stress r [N/mm]

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    0 5 10 15 20 25 30berlappungslnge [mm]S

    cher

    span

    nung

    [N/m

    m]

    21

    Anschrgen bewirkt bessere Lastverteilung

    Einflu der Nabengeometrie auf dieScherspannung

    Bild 8: Scherspannungsverlauf bei 2 verschiedenen Nabengeometrien

    Anschrgen bewirkt geringere Radialspannung

    A =-150 B =-140 C =-130 D =-120 E =-110 F =-100 G = -90 H =-80 I =-70 J = -60 K =-50 L =-40 M = -30 N =-20 O = -10 P =0

    P

    GMO

    HKLP

    J

    N

    I

    MN

    O

    P

    LM

    N

    O

    K

    P

    M PO

    N

    P

    EGHIJK

    OPPP

    FIJJLMON

    FGHK JLN

    DEFIHK

    IJ

    ML

    GFH

    K

    GHI

    JK

    IJ

    L

    KL

    IJ

    K

    I

    L

    JK

    LM

    J

    M

    KL

    J

    M

    JHKL

    OLPMKJ PNOLMNO

    I

    X

    Y Z

    P

    LM

    N

    O

    PO

    NOP

    P

    KMNP

    JO

    G

    P

    MN

    O

    P

    DEFHIKL

    OPPPEGHI

    JLNO

    PP

    FGJKM

    P

    CHFIE

    KJHIL

    GFG

    HIJKL

    IJK

    JK

    LM

    KL

    LMM

    N

    LMNNNOONO OMNI

    JPO

    PKLNM

    O

    N

    HM

    X

    Y Z

    1 2

    -15 0

    -12 5

    -10 0

    -75

    -50

    -25

    00 5 10 15 20 25 30

    Overlap distance [mm]

    Radia

    l stre

    ss r

    [N/m

    m]

    1

    2

    Radial stress r [N/mm]

    Einflu der Nabengeometrie auf dieRadialspannung

    Bild 9: Radialspannungsverlauf bei 2 verschiedenen Nabengeometrien

  • - 15 -

    Wirkung der Anschrgung hngt vom Verbindungstyp ab

    12

    1

    1.39

    0

    0.5

    1

    1.5

    12

    1

    0.47

    0

    0.5

    1

    1.5

    after Muschard

    d=40 mmClearance ~ 3%0 d

    after Berg

    d=80 mmInterference ~ 0,2%0 d

    Schiebesitz berma-Passung

    d

    l = d

    1 2

    PhD Thesis 1983 LBF-Report 189, 1990

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    Auswahl der geeigneten Nabengeometrie

    Bild 10: Auswahl der Nabengeometrie

  • - 16 -

  • - 17 -

    4 Berechnung von Klebverbindungen Die grundstzlichen Ziele bei der Auslegung und Berechnung von Klebeverbindungen

    sind die Schaffung einer technisch und wirtschaftlich optimierten Konstruktion, der

    quantitativen Verifikation von Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit, sowie die Minimierung

    des Aufwandes fr physische Tests. Bild 11 gibt einen berblick der derzeitigen

    Festigkeitsberechnungs-methoden fr Klebeverbindungen. Eine einfache

    Vergleichsspannungsrechnung mit empirischen Korrekturfaktoren erlaubt eine schnelle,

    wenn auch nicht sonderlich genaue Abschtzung der Belastungsfhigkeit einer

    Klebeverbindung. Darber hinaus stehen analytische und numerische Methoden zur

    Verfgung. Die dazu erforderlichen Werkstoffkennwerte sind jedoch nur teilweise

    ffentlich zugnglich und werden oft anwendungsspezifisch ermittelt.

    Grundprinzip:# wirkende Kraft/Klebeflche = Ist-Spannung# Ist-Spannung mu kleiner zulssige Spannung sein

    Ermittlung der zulssigen Spannung:Empirische Methoden

    # Bruchfestigkeit X empirische Korrekturfaktoren

    Analytische Methoden# Bruchfestigkeit X Faktoren aus Werkstoffkennwerten

    Numerische Methoden# Finite Elemente Berechnungen = Bruchfestigkeit X Faktoren aus Werkstoffkennwerten auf Differential-Ebene

    Abschtzung der Festigkeit derVerbindung

    Bild 11: berblick Methoden zur Festigkeitsberechnung

    Da Klebstoffe etwa 1 2 Grenordnungen kleinere Materialfestigkeiten aufweisen als

    Metalle muss zur Erzielung einer wirtschaftlichen Werkstoffnutzung eine Kompensation

  • - 18 -

    ber die Klebeflche erfolgen. Als gnstige Klebegeometrie sind deshalb flache

    berlappklebungen anzustreben, wobei die Orientierung der Last zur Teilegeometrie von

    Einfluss ist. Eine Besonderheit bei Klebeverbindungen ist, dass es sich hierbei nicht um

    homogene Werkstoffe handelt, sondern um Verbundsysteme, deren Eigenschaften sich

    aus denen der Fgeteile, des Klebstoffs sowie den Grenzflcheneigenschaften

    zusammensetzen.

    Bild 12: Einflussparameter auf die Festigkeit einer Klebung

    Die auf den Verbund wirkenden Krfte erzeugen Spannungen in der Klebung. Je nach

    Wirkrichtung der Krfte relativ zur Fgeteilgeometrie werden diese als Zug-, Druck-,

    Schub-, oder Scherspannungen bezeichnet. Biege- und Schlspannungen sind

    berlagerungen von Zug- und Scherspannungen.

    Fr die weitere Betrachtung ist es sinnvoll zwischen dnnen, steifen Klebschichten und

    dicken, elastischen Klebschichten zu unterscheiden. Dnne Klebschichten weisen eine

    inhomogene Spannungsverteilung auf, mit erheblichen Spannungsspitzen an den Enden

    der Klebung. Dicke Klebschichten knnen durch elastische Verformung diese

    Spannungsspitzen weitgehend abbauen.

    Geometrische Gestaltung

    Beanspruchung

    Fgeteil-werkstoff

    Klebstoff

    Festigkeit

    Klebung

    Klebgerechte Konstruktion

    Grenznahe Klebschicht Oberflche

  • - 19 -

    Bild 13: Geometrische Klassen von Klebfugen

    Ursache der Nichtlinearitt der Spannungsverteilung in dnnen Klebschichten ist die

    elastische Deformation der Fgeteilpartner durch die einwirkenden Krfte. Eine grobe

    Abschtzung ob eine Klebschicht als dnn/steif oder dick/elastisch zu betrachten ist,

    kann mit Hilfe des Steifigkeitsfaktors nach Volkersen durchgefhrt werden. Dieser

    berechnet sich mit = (G/E) * (l/(s*d). Dabei sind G = Schubmodul des Klebstoffes, E = Elastizittsmodul der Fgepartner, l = berlappungslnge, s = Dicke der Fgeteile, d =

    Dicke der Klebschicht. Zur Erzielung eines mglichst homogenen Spannungsfeldes in

    der Klebschicht soll der Steifigkeitsfaktor mglichst klein sein. Fr Werte < 0,01 kann von einer elastischen Klebschicht ausgegangen werden. Da die Formel die mechanischen

    Werkstoffparameter des Verbundes wie auch dessen Geometrie beschreibt, lassen sich

    damit auch die grundlegenden Einflussparameter auf die Homogenitt der

    Spannungsverteilung erkennen. Fr eine gleichmige Belastung der Klebschicht ist ein

    mglichst kleines Verhltnis von G/E anzustreben. Dies bedeutet eine Kombination eines

    mglichst weichen, elastischen Klebstoffes mit mglichst steifen Fgepartnern. Groe

    berlappungslngen erhhen und fhren damit zu Spannungsspitzen, whrend groe Fgeteilstrken und dicke Klebschichten verkleinern und zur Vergleichmssigung des Spannungsfeldes beitragen.

    Flache Klebfugen

    Runde Klebfugen

    Dnne(steife)

    Klebschicht

    Dicke(weiche)

    Klebschicht

    Nichtlinear Spannungsspitzen

    Elastische Verformung Abbau von Spannungs-spitzen

    Dnne(steife)

    Klebschicht

    Nichtlinear Spannungsspitzen Zustzlich Tangential- spannungen

  • - 20 -

    Die Anpassung der erzielbaren Festigkeiten an spezifische Randbedingungen erfolgt mit

    Abminderungsfaktoren. Bei mehreren Faktoren kommt das Multiplikationsverfahren zum

    Einsatz.

    4.1 Flache Flanschflchen

    Analytische Anstze

    Der einfachste Rechenansatz berechnet die auftretende Zug-, bzw. Schubspannungen aus

    dem Quotienten der einwirkenden Kraft und der Klebflche.

    Bild 14: Einfachste, idealisierte Rechenanstze fr Belastung bei Zug und Schub

    z < b Betriebszugspannung < Zugspannung bei Bruch Fist/A < Fmax/A mit Fmax = Fbruch

    b bei Klebstoffen Rm bei Metallen unter Vernachlssigung der Querkontraktion

    < b Betriebsschubspannung < Schubspannung bei Bruch Fist/A < Fmax/A mit Fmax = Fbruch

    fgesamt = *fn = f1*f2*f3.....

    max = fgesamt* b max = fgesamt* b

  • - 21 -

    Diese Vorgehensweise geht aber von idealisierten Voraussetzungen wie z.B.

    momentenfreie Belastung und unendlich starren Fgeteilen aus, die in der Praxis so nicht

    anzutreffen sind. Bei dnnen, steifen Klebschichten ist fr eine realistische Betrachtung

    immer von elastischen Fgeteilen, einer elastisch-plastischen Klebschichtverformung und

    dem Auftreten von Biegemomenten auszugehen. Wird beispielsweise die oben gezeigte

    einfache auf Zug belastete Verbindung durch exzentrische Krafteinleitung am Rande der

    Klebschicht zustzlich mit einem Biegemoment beaufschlagt so verringert sich die

    bertragbare Last auf 25% der ursprnglichen Bruchlast. hnliche Verhltnisse werden

    auch bei schubbelasteten Klebeverbindungen gefunden.

    Erste Berechnungsanstze fr schubbelastete Verbindungen gehen auf Volkersen zurck

    mit den vereinfachenden Annahmen einer linear-elastischen Klebschicht (Realitt ist

    elasto-plastisch), einem homogenen Werkstoff, gleicher Geometrie und reiner

    Schubbeanspruchung ohne Biegemoment. Goland und Reissner ergnzten das Volkersen-

    Modell um den Einfluss eines Biegemoments und Hart-Smith fgten Anisotropie und

    Klebschichteinfluss auf die Biegung hinzu. Heutiger Stand der Technik sind die

    Lsungen von Bigwood und Crocombe die das nicht-lineare Verhalten der Klebschicht

    mit plastischer Deformation von Fgeteilen und Klebstoff bercksichtigen. Wesentliche

    vereinfachende Annahmen des Bigwood-Crocombe Modells sind dass die

    Schubspannung in der Klebschicht nicht das Biegeverhalten der Substrate beeinflusst,

    sowie dass Querspannungen in der Klebschicht vernachlssigt werden. Die Gleichungen

    des Bigwood-Crocombe Modells knnen fr verschiedene Geometrieflle noch

    analytisch gelst und mit Tabellenkalkulationsprogrammen berechnet werden. Einige

    Musterlsungen sind bei ESDU verfgbar, z.B. #92041 fr einfach berlappte

    Verbindungen, #78042 und #80011 fr doppelt berlappte Verbindungen und #79016

    und #80039 fr gestufte Geometrien. Henkel hat fr eine Auswahl gngiger Loctite

    Hysol Strukturklebstoffe auf Basis des Bigwood-Crocombe Modells das Programm

    JointCalc entwickelt, das auf einfache Weise eine erste Eignungsauswahl der Klebstoffe

    und eine Festigkeitsabschtzung fr verschiedene Anwendungsgeometrien und

    Einsatztemperaturen ermglicht.

  • - 22 -

    Wolfgang Fleischmann / TAW 26Mrz 2010

    JointCalc - Beispiel

    Gemeinsamer Nachteil der analytischen Lsungen ist die Erfassung der

    Werkstoffparameter fr Fgeteile, Klebstoffe und Geometrien in zum Teil gemeinsamen

    Berechnungskoeffizienten. Dies hat einen erheblichen Prfaufwand zur Ermittlung der

    bentigten Datenstze zur Folge. Im Programm JointCalc sind beispielsweise mehr als

    8000 Datenstze hinterlegt.

  • - 23 -

    Finite Elemente Methoden

    Die Finite Elemente Analyse (FEA) ist eine allgemeine numerische Methode zur

    Beanspruchungsanalyse von Strukturen und kann auch fr Klebeverbindungen eingesetzt

    werden. Das zu untersuchende Bauelement oder das Lsungsgebiet wird in kleine

    Teilregionen, die Finite Elemente, aufgeteilt. Die FEA beruht auf dem Theorem das

    besagt, dass belastete Strukturen sich so verformen, dass die potenzielle Energie des

    Systems minimiert wird. Die Deformation wird durch Knoten an den Elementen, den

    nodes, erfasst, die auch die Ankopplung an Nachbarelemente bernehmen. Zur

    Erfassung des korrekten Deformationsverhaltens wurde fr die verschiedenen

    Anwendungsflle eine Vielzahl von Grundelementtypen entwickelt. Es gibt

    eindimensionale (Stbe, Balken), zweidimensionale (Dreiecke, Parallelogramme) und

    dreidimensionale (Tetraeder, Quader) Elemente. Die eigentliche Deformationsantwort

    auf eine Krafteinwirkung eines Elements wird durch Materialmodelle beschrieben. Fr

    Klebverbindungen an Blechteilen haben sich beispielsweise fr das Stahlblech das Shell-

    Element Type_6 und das Materialmodell MAT_3 und fr den Klebstoff das Solid-

    Element Type_20 und das Materialmodell MAT_138 als gut geeignet erwiesen.

    Ergnzend wird in nchster Zeit das Materialmodell MAT_240, verfgbar sein, ein tri-

    lineares Modell, das eine verbesserte Beschreibung der Dehnratenabhngigkeit der

    Klebstoffmoduli und des Klebstoffversagens bis zur vollstndigen Trennung der

    Fgepartner ermglicht.

    Die wesentlichen Programme am Markt sind ABAQUS, ANSYS, LS-DYNA,

    NASTRAN, PAMCRASH. Wichtiges Auswahlkriterium ist die Fhigkeit hochgradig

    nichtlineare Gleichungssysteme lsen zu knnen. Dies ist bei FEA Add-Ons, die in

    letzter Zeit als Ergnzung zu groen CAD Programmen angeboten werden hufig nicht

    der Fall.

    Als Eingabedaten bentigen die Materialmodelle mglichst eindeutige und universell

    einsetzbare Kennwerte fr das Klebstoffverhalten. In Gegensatz zu den analytischen

    Methoden werden bei der FEA die Werkstoffeigenschaften der Fgeteile und der

    Klebstoffes getrennt bearbeitet. Der gngige Zugscherversuch mit dnnen Substraten

    nach DIN EN 1465, DIN 53283, ASTM D-1002 ist damit nicht zur Kennwertermittlung

    fr die Scherfestigkeit geeignet, da die eigentliche Scherspannung durch Biegemomente

  • - 24 -

    und Bauteildehnungen berlagert wird. Ebenso ist die dicke Zugscherprobe nach DIN EN

    14869-2 und DIN 54451 bei hochfesten Klebstoffen bereits kritisch zu bewerten, da auch

    hier der Einfluss der Fgeteildehnung nicht vernachlssigt werden kann.

    Derzeit am besten bewhrt haben sich folgende Methoden zur Eigenschaftsbestimmung

    der Klebstoffe:

    DMA-Sweep zur grundstzlichen Ermittlung des Temperaturverhaltens und der Dehnratenabhngigkeit durch Erstellung einer Masterkurve

    Zugversuch nach ISO 527-2 mit optischem Extensometer zur Ermittlung der / Kurve, des Elastizittsmoduls E und der Querkontraktion

    Scherversuch an einer Rohrprobe nach DIN EN 14869-1 zur Ermittlung - Kurve und des Schubmoduls G

    Bruchmechanischer TDCB (Tapered Dual Cantilever Beam) Test zur Ermittlung der Energiefreisetzungsrate GIC unter Zugbelastung

    Bruchmechanischer ENFS (Ended Notched Flexural Specimen) Test zur Ermittlung der Energiefreisetzungsrate GIIC unter in-plane Scherung unter 4-

    Punkt Biegung

    Bruchmechanischer MMFS (Mixed Mode Flexural Specimen) Test mit asymmetrischem Prfling zur Ermittelung der Energiefreisetzungsrate GI/IIC

    unter 4-Punktbiegung

    Diese Versuche sind unter Variation von Temperatur, Dehnrate und den zu erwartenden

    Umweltbedingungen wie Feuchte oder Medien durchzufhren. Fr dynamisch langzeit

    beanspruchte Konstruktionen sind zustzlich Dauerschwingversuche zur Absicherung der

    Lebenserwartung mit Hilfe von Whlerkurven anzusetzen.

    Die Nutzung der FEA Methode erlaubt die Modellierung geklebter Verbindungen in

    einem Umfang, der mit den herkmmlichen analytischen Methoden nicht zugnglich ist.

    Einige der Vorteile sind die Erfassung komplexer Geometrien bis hin zur Fahrzeug-

    Gesamtkarosse, die Bercksichtigung komplexen Materialverhaltens, die Einbeziehung

    gekoppelter Multi-Physik Probleme, die Erkennung von Problemzonen mit Stress-

    Singularitten, die intuitiv nicht erkennbar sind, sowie die Simulation hoch-dynamischer

    Vorgnge wie z.B. Crash-Situationen.

  • - 25 -

    Eine verlssliche Durchfhrung einer FEA-Berechnung erfordert jedoch speziell

    geschultes Personal und viel praktische Erfahrung in der Modellierung. Fr den

    Einsteiger in die Welt der FEA-Berechnung sind entsprechende Trainingskurse

    unabdingbar. Einige der vorgenannten Anbieter von FEA Programmen bieten

    mittlerweile auch Vertiefungskurse zur Klebschichtmodellierung an. Einige

    Forschungsinstitute und Ingenieurbros bieten FEA, sowie die zugehrige

    Kennwertermittlung als Dienstleistung an. Ebenso wird von den groen Herstellern von

    strukturellen Klebstoffen Untersttzung bei der Berechnung und

    Materialcharakterisierung gegeben.

    4.2 Welle-Nabe Verbindungen Einfache zylindrische Verbindungen knnen axiale Lasten oder Drehmomente durch

    bermapassungen, geklebte Spielpassungen oder geklebte bermapassungen

    bertragen. Mit einigen wenigen Parametern knnen die zulssigen Lasten fr diese

    Verbindungen berechnet werden.

    Die statische Scherkraft, die fr jedes Fgeprodukt angegeben wird, ist ein typischer

    Wert, der aus Testergebnissen an Stahlprfkrpern der Standardgre (12.5mm

    Durchmesser und 11mm Fgelnge) stammt. Mit diesem Wert kann man die Bruchlast

    der Verbindung bestimmen. Diese Bruchlast ist proportional zur Klebeflche, wird aber

    auerdem noch von anderen Faktoren beeinflusst, wie z.B. der Konstruktion der

    Verbindung und den Nutzungsbedingungen.

    Geklebte Spielpassung

    Die axiale Bruchlast der Verbindung kann wie folgt beschrieben werden:

    F = A x B2 x fc mit F = Auspresskraft; A = Fgeflche; B2 = Druckscherfestigkeit des Klebstoffs fc = Produkt der Korrekturfaktoren

    fc ist das Produkt aus einer Reihe von Faktoren, die festigkeitsbeeinflussende Parameter

    beschreiben. Die wichtigsten sind:

    - Art der zu fgenden Werkstoffe

    - Art der Verbindung

  • - 26 -

    - Gre des Spiels/bermaes

    - Einsatztemperatur

    - Geometrie

    Weitere Details zur Abschtzung dieser Faktoren finden Sie in den Tabellen auf den

    folgenden Seiten.

    Die Fgeflche berechnet sich aus:

    D = Durchmesser

    L = berlappungslnge

    Somit wird die axiale Auspresskraft:

    Das Torsionsmoment errechnet sich mit r = D/2 aus:

    Geklebte bermapassung Wird ein Fgeklebstoff in Verbindung mit einer bermapassung eingesetzt, dann kann

    die Berechnungsformel so erweitert werden, da sie die Reibungskrfte, die durch den

    radialen Fugendruck erzeugt werden, beinhaltet.

    Die axiale Auspresskraft wird somit:

    Und das Drehmoment

    T = F x r

    mit P = radialer Kontaktdruck zwischen den Teilen; = effektiver Reibungskoeffizient .

    c2B fLDF =

    [ ])P()f(LDF c2B +=

    rFT =

    LDA =

  • - 27 -

    P kann mit der klassischen Formel zur Berechnung von Presitzen bestimmt werden.

    ist nur schwerlich genau bestimmbar, jedoch ergibt die Annahme eines Wertes von 0.2 fr Stahl/Stahl Paarungen meist eine realistische Abschtzung der Festigkeit.

    Werden Klebstoffe bei einer bermapassung angewandt, verndern sich die

    Korrekturwerte nicht mit Ausnahme des Montagefaktors f7.

    Ein Wert f7 = 1.2 ist typisch fr Schrumpfverbindungen und f7 = 0.5 fr Prepassungen.

    Hinweis: Diese Formeln sind eine Abschtzung der Festigkeit der Verbindung. Ein

    experimenteller Nachweis an der Originalverbindung erbrigt sich dadurch nicht.

    Dynamische Belastung: Ermdungsfaktor

    Die Bruchkrfte, die mit diesen Formeln errechnet werden, reprsentieren die maximal

    mgliche, statische Belastung der Verbindung. Wie bei den meistern Materialien und

    Baugruppen, kann eine dynamische Belastung bei viel niedrigeren Werten zum Versagen

    der Verbindung fhren. Umfassende Tests haben gezeigt, da folgende

    Abminderungsfaktoren als Minimum anzusetzen sind:

    - 30% des statischen Wertes bei geklebter Spielpassung unter Torsionslast.

    - 60% des statischen Wertes bei geklebter bermapassung unter Torsionslast

    - 10-15% fr axial belastete Verbindungen.

    Die unten stehende Grafik zeigt die typische Verbesserung, die mit geklebten Welle-

    Nabe Verbindungen erreicht werden kann.

  • - 28 -

    Bild 15: Scherfestigkeitsvergleich fr statische Lasten

    Korrektur Faktoren

    Die angegebenen Scherfestigkeiten stammen von Testergebnissen mit Standard Wellen

    und Naben Prfkrpern gem Mil Spec. R46082A. Wo die Fgeteilgestaltung von

    diesen Bedingungen abweicht, sollten Korrekturen vorgenommen werden.

    Faktor f1: Werkstoff

    Werkstoff Korrekturfaktor

    Flustahl 1

    Stahllegierung 0.8 bis 1

    Aluminium * 0.3 bis 0.8

    Gueisen 0.,8 bis 1

    Kupfer und

    Kupferlegierungen

    0.4 bis 0.7

    Rostfreier Stahl 0.4 to 0.7

    Zn or Cd Auflagen 0.3 bis 0.6 *handelsbliche Aluminiumlegierungen weisen ein sehr breites Spektrum in Bezug auf die chemischen und mechanischen

    Eigenschaften auf.

    Scherfestigkeit [N/mm]

    50

    40

    30

    20

    10

    0 50 403020100 -50 -40 -30

    Spalt [m] berma [m]

    ( Schiebe sitz)

    (geklebter Schrumpfsitz)

    nichtgeklebter mit Reibungsk. =

    (geklebterPresitz

    nichtgeklPresit

    = 0,07

  • - 29 -

    Faktor f2: Durchmesserspiel

    Die beste Leistung wird bei einem Spiel zwischen 0,02 und 0,07mm erreicht. Bei

    grerem Spiel wird die Festigkeit reduziert. Vorzugsweise sollten die

    Konstruktionswerte der Spalte nicht die Spaltempfehlungen in den Datenblttern der

    Klebstoffe berschreiten. Sehr groe oder kleine Spiele bentigen eine wesentlich hhere

    Sorgfalt bei der Montage.

  • - 30 -

    Faktor f3: Geometrie

    Groe Flchen und stark unterschiedliche Fgelngen/Durchmesser Verhltnisse

    verstrken eine ungleiche Belastungsverteilung und mindern somit die effektive

    Festigkeit des Klebstoffs. Mit oben stehendem Diagramm knnen Korrekturfaktoren fr

    eine Spanne von Konfigurationen und Oberflchengren abgeschtzt werden.

    Faktor f4: Betriebstemperatur

    Die Scherfestigkeit des Klebstoffes ist bei hheren Temperaturen reduziert. Die Grafik

    zeigt Korrekturfaktoren fr verschiedene Klebstofftypen. Der Betrieb der Verbindung bei

    erhhter Temperatur ber lngere Zeit fhrt zu Alterung und Festigkeitsverlust.(siehe f5.)

    Die einzelnen Klebstoffe sollten nicht bei hheren Temperaturen als in der Grafik

    angezeigt, eingesetzt werden.

  • - 31 -

    Faktor f5: Wrmealterung

    Die prozentual erhaltene Festigkeit nach kontinuierlichem Betrieb bei hheren

    Temperaturen ist fr verschiedene Loctite Produkte als Korrekturfaktor in der folgenden

    Grafik dargestellt

  • - 32 -

    Faktor f6: Medien

    Folgende Tabelle zeigt den Prozentsatz beibehaltener Festigkeit als Faktor nach 30 Tagen

    Medieneinlagerung bei 87C und anschlieendem Test bei 22C

    Produkt 601

    603

    638

    662

    641 648

    661

    Medium

    Luftreferenz 1.0 1.0 1.0 1.0

    Toluol 0.7 0.9 0.7 1.0

    JP-4-Jet Fuel 1.0 1.0 1.0 1.0

    Alkohol 0.95 0.95 0.65 1.0

    Glycol & Wasser 0.5 0.6 0.6 0.8

    Minerall 1.0 1.0 1.0 1.0

    Wasser 0.7 0.6 0.7 0.8

    Faktor f7: Montage

    Montageart Spielpassung Prepassung Schrumpfpassung

    Montagefaktor 1.0 0.5 1.2

    Bei Spielpassung Klebstoff fllt Klebestelle voll

    Bei Prepassung Etwas Klebstoff wird whrend der Montage abgestreift

    Bei Schrumpfpassung Klebstoff fllt die Klebestelle und steht unter Druck- Belastung

    Die manuelle Berechnung unter Bercksichtigung all dieser Faktoren ist ausserordentlich

    zeitaufwendig, insbesondere wenn durch Parameter-Variation ein Optimum gesucht wird. Von

    Henkel Loctite ist deshalb das Rechenprogramm RetCalc entwickelt worden. Es frgt

    systematisch mit Hilfe strukturierter Eingabemasken die erforderlichen Betriebsparameter ab,

    bestimmt dann selbststndig die richtigen Korrekturfaktoren und berechnet die zu erwartenden

    Festigkeiten und Sicherheitsfaktoren.

    Ein umfangreicher Literaturvergleich von gemessenen Werten und Berechnungsergebnissen zeigt

    eine sehr gute bereinstimmung.

  • - 33 -

    Bild 16: Verifizierung der Berechnungsergebnisse fr geklebte Welle-Nabe Verbindungen

    Bild 17: Berechnungsprogramm Retcalc fr Welle-Nabe Verbindungen

    Henkel Loctite bietet einen Berechnungsservice mit diesem Programm seinen Kunden an.

  • - 34 -

    Beispiele von Belastungsberechnungen

    (a) Zahnrad auf Kupplungstrger Bei der Montage eines Zahnrades auf einen Kupplungstrger, wurden bei der

    ursprnglichen Methode drei Stifte auf die Trennlinie zwischen den beiden verbindenden

    Oberflchen zentriert gesetzt.

    Die Stifte hatten eine Reihe von Nachteilen:

    - Schwierig anzufertigende Bohrungen zwischen den Kontaktflchen, oft Ausschu.

    - Verformung der Teile wegen leichter Prepassung und der Stifte

    - nach Montage Nachbohren notwendig

    Der Durchmesser der verklebten Oberflchen zwischen dem Stahlzahnrad und dem

    gusseisernen Kegel betrgt 32 mm und die Lnge der Verbindung 15 mm. Wegen des

    relativ dnnen Schnitts der Teile konnte keine andere Mglichkeit als eine Verklebung

    zum Ersatz fr die Stifte gesehen werden. Man dachte auch an Passfedern, aber die

    Wandstrke des Kegels war zu dnn.

    Es wurde ein Fgeprodukt mit einer Scherfestigkeit von B2 = 25N/mm ausgewhlt. Das bertragbare Drehmoment errechnet sich mit:

    Korrekturfaktoren:

    f1 = 0,8 (Stahl auf Gusseisen)

    f2 = 1 (Spiel 0.025 bis 0.075)

    )xf(x2

    xLxDT c2B2

    =

  • - 35 -

    f3 0.71 (A = 1507mm. L/D = 0.47)

    fc f1 x f2 x f3 = 0.57

    Einsetzen dieser Werte in die Formel ergibt:

    Um die Berechnung zu berprfen wurden Festigkeitstests durchgefhrt. Die Verbindung

    versagte bei 430 Nm, was auf einen guter Sicherheitsfaktor der Berechnung hinweist. Da

    die in der Praxis auftretende Belastung dynamisch ist, sollte das Drehmoment nicht das

    0.30-fache des berechneten (oder gemessenen) Wertes bersteigen. In diesem Fall

    entspricht dies einem Rechenwert von 103 Nm, bzw. 126 Nm auf Basis des

    Messergebnisses. Diese Werte liegen deutlich ber dem bentigten Drehmoment von 18

    Nm.

    (b) Zahnkranz auf Differentialgetriebetrger Bei der ursprnglichen Montage eines Zahnkranzes auf ein Differentialgetriebegehuse

    wurde eine Halterungsplatte mit Schrauben eingesetzt.

    Die Konstrukteure wollten das Gewicht und Kosten reduzieren. Das Design wurde dahin

    gehend gendert indem man den Zahnkranz an den Differentialtrger mit einem 0.25mm

    berma aufpresste. Damit erzielte man jedoch nicht die bentigte dynamische

    Drehmomentenfestigkeit von 3420Nm. Eine Erhhung der bermapassung htte die

    Materialfestigkeit des Zahnkranzes berfordert.

    Die Konstrukteure entschieden sich deswegen fr eine leichte Schrumpfpassung mit

    0.004-0.12mm berma in Kombination mit einem Fgeklebstoff um die bentigte

    Festigkeit zu erreichen.

    Die Berechnung ergibt:

    Nm343)57,0x25(1000x2

    15x32x14,3T2

    ==

    )fP(2

    LDT c2B2

    +=

  • - 36 -

    Korrekturfaktoren:

    f1 = 0,8 (Stahl auf Gueisen)

    f2 = 1.2 (Schrumpfpassung)

    f3 = 0,6

    f4 = 0,9 (Temperatur 120C)

    fc = f1 x f2 x f3 x f4 = 0.52

    B2 fr Fgeprodukt = 25 N/mm Klebstofffestigkeit = 25x0,52 = 13 N/mm

    Mechanische Festigkeit = P x = 2.3 N/mm

    Bei Einsetzen dieser Werte in die Formel ergibt sich als statisches Drehmoment:

    Dynamische Abminderung = 0,35

    Geschtzte dynamische Dauerfestigkeit = 11,3000x0,35 = 3955 Nm

    Tatschlich bentigt = 3420 Nm

    Nm11300)52,0253,2(10002

    2414014,3T2

    =+=

  • - 37 -

    5 Anwendungsbeispiele

    5.1 Flache Flanschflchen

    In nahezu allen Industriebereichen werden heute strukturelle Klebstoffe zur Herstellung

    konstruktiver Verbindungen eingesetzt. Insbesondere im Leichtbau ist die Klebetechnik

    nicht mehr weg zu denken. Historisch betrachtet war es der Flugzeugbau bei dem die

    ersten Strukturklebstoffe eingesetzt wurden. Heute ist der Fahrzeugbau der

    Innovationstreiber dieser Technologie. Hufig wird das Kleben auch mit anderen

    Fgeverfahren wie dem Punktschweissen, dem Stanznieten oder dem Clinchen

    kombiniert um die Vorteile der jeweiligen Methoden optimal zunutzen. Man spricht in

    diesem Fall von Hybridfgeverfahren.

    Aus der Flle der Anwendungen knnen hier nur einige Beispiele exemplarisch

    dargestellt werden.

    Automobilbau

    Strukturklebungen an der Rohkarosse von Blechteilen wie z.B. Hutprofilen und

    Verstrkungsblechen mit dem Ziel einer erhhten Struktursteifigkeit oder einer

    verbesserten Crashfestigkeit. Untersuchungen zeigen, dass geklebte oder hybridgefgte

    Verbindungen im Vergleich zu den nur punktgeschweissten Pendants eine hhere

    Dauerfestigkeit und einen besseren Steifigkeitserhalt aufweisen und damit zum

    dauerhaften Fahrkomfort beitragen. Auch konnte nachgewiesen werden, dass geklebte

    Strukturen im Crashfall eine hhere Energieaufnahme und Verformungsfhigkeit

    besitzen als herkmmlich gefgte Bauteile. Die Weiterentwicklung im Leichtbau fhrt

    auch im Automobil zum vermehrten Einsatz von faserverstrkten Kunststoffbauteilen

    deren Integration in die Fahrzeugstruktur ohne Klebstoffe nicht denkbar wre.

    Luft- und Raumfahrt

    Hier werden technologisch an die Klebstoffe, die Vorbehandlung der

    Werkstoffoberflchen und die Prozessfhrung die hchsten Anforderungen gestellt. Das

  • - 38 -

    Ergebnis sind hchstbelastbare und ausserordentlich dauerhafte Verbindungen, die auch

    nach Jahrzehnten Betriebsdauer keinerlei Schden und Nachlassen der Festigkeit

    aufweisen. Typische Anwendungen sind Verbindungen von Teilen aus hochfesten

    Aluminium-Leichtmetalllegierungen oder Titan am Flugzeugrumpf wie auch an Flgeln

    und Leitwerken. In letzter Zeit haben auch CFK-Klebungen in diesem Bereich stark an

    Bedeutung gewonnen. Beispielsweise werden die Versteifungs-Stringer am

    Seitenleitwerk des Airbus A380 mit Epoxidharz geklebt.

    Windkraftanlagen

    Hier werden die Flgelschalen der Rotorbltter an die tragende Unterstruktur geklebt.

    Zum Einsatz kommen thixotropierte 2k-Epoxidharz oder auch PUR Klebstoffe mit

    langer Offenzeit. Bei den Substraten handelt es sich um GKF- oder GFK/CFK-

    Komposites. Die Betriebstemperaturen liegen im Bereich -40C bis +80C. Klebstoffe

    fr dieses Einsatzgebiet bedrfen der Zulassung durch den Germanischen Lloyd.

    Allgemeiner Maschinenbau

    Das Einkleben der Endringe von Druckwalzen ermglichte im Vergleich zum bisherigen

    Ltverfahren eine erhebliche Kosteneinsparung durch Wegfall von nachtrglicher

    Richtarbeit sowie eine lngere Standzeit der Walzen durch die hohe dynamische

    Belastbarkeit der Klebeverbindung.

    Sportartikel

    Bei Golfschlgern werden die metallischen Schlgerkpfe in Schfte aus Metall oder

    faserverstrktem Kunststoff eingeklebt. Der verwendete Epoxidharz-Klebstoff mu eine

    ausserordentlich hohe Schlagbestndigkeit besitzen um Aufschlagsgeschwindigkeiten

    von bis zu 50 m/s standzuhalten.

  • - 39 -

    5.2 Welle-Nabe Verbindungen

    Lager

    Die typischen Vorteile von Klebstoffen zur Montage von Lagern sind folgende:

    - Sicherungsringe und Schleifarbeiten entfallen.

    - gestufte Wellen werden vermieden und identische Lager knnen auf Wellen mit

    konstantem Durchmesser montiert werden.

    - Eine verbesserte Lagerausrichtung kann erreicht werden

    - Die montierten Teile sind abgedichtet und somit entfallen Probleme im Hinblick auf

    Reibkorrosion oder elektrolytische Korrosion.

    - Durch die verbesserte Lastverteilung werden Spannungsspitzen abgebaut

    - Ausgleich unterschiedlicher thermischer Ausdehnung

    Schleiringe, Liner, selbstschmierende Buchsen, Einstze, Rohre

    Schleiringe, Belge in jeder Strke, Einstze und Stopfen knnen mit Fgeklebstoffen

    dauerhaft befestigt werden.

    l-imprgnierte gesinterte Buchsen

    l-imprgnierte gesinterte Buchsen knnen mit Spielpassungen besser montiert werden

    als mit Presspassungen. Die Haltefestigkeit ist 1,5 mal besser als die mit Presspassung.

    Das Verengen der Buchsenbohrung wird vermieden und somit ist das Wellenspiel etwas

    genauer. Das bedeutet, dass das nachtrgliche Aufreiben der Bohrungen nach der

    Buchsenmontage entfllt. Aufreiben verstopft die Sinterporen und reduziert damit die

    Wellenschmierung. Buchsen knnen mit einer Spielpassung ohne Hilfe einer Presse

    genau positioniert werden.

    Dnnwandige Komponenten

    Herkmmlich werden Liner mit Pressen montiert, jedoch sind wegen der elastischen

    Verformung der Teile oft Nacharbeiten erforderlich. Bei Einsatz von Rohrstutzen oder

    anderen dnnwandigen Teilen ist ein Einpressen wegen der Empfindlichkeit der Teile

    schwierig. In diesen Fllen werden Klebstoffe angewandt, wie z.B. bei Vergasern,

    Kompressoren, Motoren, usw.

  • - 40 -

    Getriebe, Nockenwellen und Antriebsscheiben

    Wo Getriebe, Nockenwellen oder Antriebsscheiben mit Wellen verbunden werden,

    finden Passfeder- oder Keilwellenverbindungen ihre Anwendung. Typische Probleme bei

    solchen Verbindungen sind Spiel/Ausschlagen bei Reversierbetrieb und Spannungs-

    spitzen in den Keilnuten.

    Nichtmetallische Teile

    Komponenten wie Handrder, Kontrollknpfe, Buchsen, Zahnrder, Kommutatoren, usw.

    sind oft aus wirtschaftlichen Grnden, des Aussehens, der Elastizitt oder der

    Abriebsfestigkeit wegen, aus nicht-metallischen Werkstoffen gefertigt. Mit anaeroben

    Klebstoffen knnen viele davon mit Metallteilen verklebt werden.

    Da normalerweise anaerobe Klebstoffe nur bei Luftabschluss und dem katalytischen

    Effekt von Metall aushrten knnen, sollte fr die Verklebung von nichtmetallischen

    Teilen der Aushrteprozess durch den Gebrauch von einem Aktivator beschleunigt

    werden.

    Spielbeseitigung und Minderung von Keilnutbelastungen

    Dort wo Passfedern oder Keilwellen fr Torsionsbelastung ohne Gleiten in Lngsrichtung

    angewandt werden, kann eine Passverbindung mit Klebstoff die Lebensdauer sehr

    erhhen.

    Beispiel: Eine eng passende Scheibenfeder in einer 25mm Welle wurde mit einer

    verklebten Scheibenfeder verglichen. Die Federn der Gre 6.25mm x 34.375mm

    wurden entsprechend dem SAE J502 Standard montiert, der bis zu 0,02mm Spiel zult.

    Fr diesen Test wurden die Teile jedoch mit einem geringem berma ausgewhlt.

    Nach 12 Millionen Lastwechseln mit 200Nm (entsprechend 40% der maximalen

    Torsionsfestigkeit der Welle) auf einer Dauerprfmaschine, hatte sich die nicht geklebte

    Scheibenfeder ca. 0,05mm gelockert und wies erheblichen Passungsrost und

    Wellenermdungsbrche in der Federnut auf. Die Feder mit dem Klebstoff zeigte weder

    Spiel noch irgendwelche Brche.

  • - 41 -

    Fgeklebstoffe verhalten sich wie eine Kunststoffschicht, die die Spalten zwischen Nabe

    und Welle oder Federn ausfllt. Diese verteilen die Belastung ber die gesamte

    Fgeflche und somit werden Spannungsspitzen (z. B. an Ecken von Keilnuten)

    vermieden.

    Unterschiedliche Wrmeausdehnung

    In vielen Fllen, werden ungleiche Materialien mit unterschiedlichen Werten fr die

    Wrmeausdehnung eingesetzt. Das kann zu Zugbelastungen in der Klebung fhren, wenn

    die Baugruppe ihre Betriebstemperatur erreicht. Fgeprodukte knnen groe

    Druckbelastungen (> 300 N/mm) aushalten jedoch keine groen Zugbelastungen. Es gibt

    drei Techniken, die angewandt werden knnen, um den Effekt von Wrmeausdehnungen

    zu kompensieren.

    1. Erwrmen der Nabe

    Die Nabe sollte auf Betriebstemperatur aufgewrmt, der Klebstoff auf die khle

    einzufhrende Komponente aufgetragen und dann die Teile zusammengefgt werden.

    Damit wird sichergestellt, da im gesamten Betriebstemperaturbereich der Klebstoff

    unter Druckspannung steht. Dies gewhrleistet eine dauerhafte Verbindung.

    2. bermapassung mit Klebstoff

    Eine bermapassung sollte mit Klebstoff untersttzt werden. Solange ein kleines

    berma innerhalb des gesamten Betriebstemperaturbereiches gewhrleistet ist, wird

    die Klebeverbindung erfolgreich sein.

    3. Spezifizierung der Toleranzen

    Der Wrmeausdehnungskoeffizient von Fgeklebstoffen liegt bei 10 x 10-5 1/K ( zum

    Vergleich Aluminium = 2.2 x 10-5). Damit knnen die zulssigen Toleranzen

    abgeleitet werden, um die auf den Klebstoff wirkenden Zugbelastungen zu minimieren.

    Bemerkung zur Wrmebertragung

    Wie schon an anderer Stelle erlutert, weisen ungeklebte Presspassungen nur ca. 20 bis

    30% Metall-Metall Kontakt zwischen den Fgepartnern auf. Eingeschlossene Lufttaschen

    sind eine gute Isolierung mit einem Wrmeleitkoeffizient von 0.027 W/m/C.

  • - 42 -

    Im Gegensatz hierzu, besitzt eine geklebte Passung 100% Flchenkontakt, der durch den

    ausgehrteten Klebstoff gebildet wird. Die Leitfhigkeit des Polymers liegt bei 0.144

    W/m/C und ist etwa fnfmal hher als die von Luft.

  • - 43 -

    6 Literatur

    G. Habenicht: Kleben, Grundlagen Technologie Anwendungen, Springer Verlag

    R.D. Adams (editor): Adhesive bonding, Science, technology and applications, Woodhead Publishing Limited

    ESDU - Engineering Data Handling Unit, www.esdu.com W. Brockmann, P.L. Gei, J.Klingen, B.Schrder: Klebtechnik, Klebstoffe,

    Anwendungen und verfahren, Wiley-VCH

    G. Habenicht: Kleben erfolgreich und fehlwerfrei, Vieweg + Teubner E.W. Petrie: Handbook of Adhesives and Sealants, McGraw-Hill Fosta-Forschungsberichte P 229, P 259, P 332, P 340, P 477, P 508, P 513, P 676

    bei www.stahl-online.de