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28. Mai 2017 Alter Saal Symposion Komponieren und Dichten unter politischer Repression

Symposion - theaterheidelberg.de · 13–17.30 Uhr Wir gratulieren (Mazl tov) ... Linus Roth zu den interessantesten Geigern seiner Genera-tion und hat sich nicht nur mit dem Standardrepertoire,

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28. Mai 2017

Alter Saal

Symposion

Komponieren und Dichten unter politischer Repression

Eine Kooperation des Theaters und Orchesters Heidelberg mit dem Writers-for-Peace-Committee des PEN-Zentrums Deutschland und der UNESCO City of Literature Heidelberg.

ProgrammSängerporträt11 Uhr ➜ Alter Saal

Die Witwe des SchmetterlingsOper in drei Bildern von Isang YunLibretto von Harald Kunz, nach einer chinesischen Novelle des 16. JahrhundertsUraufführung am 22. Februar 1969, Nürnberg, Städtische Bühnen

– Auszüge –

Nr. 2 Vor der Hütte des Lao-tseNr. 4 Auf dem FriedhofNr. 7 Der Schmetterling

Lao-tse, der uralte Weise Namwon HuhTschuang-tse, Taoist, von Beruf Hofbeamter Zachary WilsonEine junge Witwe Hye-Sung NaKlavier Eunjung Lee

DichterlesungOlga Martynova, Zafer Şenocak und Hans Thill

Auszüge aus:Olga Martynova Der Engelherd (S. Fischer, 2016)Zafer Şenocak Geteilte Mündung: Gedichte (Babel Verlag, 2011) Zafer Şenocak nach den umarmungenHans Thill Museum der Ungeduld (Verlag Das Wunderhorn, 2010)Hans Thill Ratgeber für Zeugleute (Brueterich Verlag, 2015)

Moderation: Heribert Germeshausen und Hans Thill

Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Wir weisen freundlich darauf hin, dass Foto-, Bild- und Tonaufnahmen nicht gestattet sind. Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihre Mobiltelefone aus.

2. August 1969, Isang Yun und Harald Kunz in St. Peter-Ording zur Zeit der Arbeit an der Oper Geisterliebe.

Designated UNESCO Creative City in 2014

United NationsEducational, Scientific and

Cultural Organization

Vorträge und Diskussionen13–17.30 Uhr ➜ Alter Saal

13–13.30 Uhr Vortrag von Frank Harders-Wuthenow»From number one to none« – politisches Exil in der polnischen Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts am Beispiel von Tadeusz Zygmunt Kassern (1904–1957) 13.30–14.10 Uhr Podiumsdiskussion mit Dr. Verena Mogl, Liudmila Slepneva und Linus RothModeration Dr. Merle FahrholzEin polnisch-jüdisch-russisches Schicksal: Mieczysław Weinberg (1919–1996)»Russisches Lied« aus Die Passagierin, Liudmila Slepneva

14.10–14.40 Uhr Fragen an Dr. Harald KunzModeration Heribert GermeshausenIsang Yun (1917–1995), ein koreanischer Patriot

14.40–15 Uhr Pause

15–15.30 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Matthias Wiegandt Zwischen zwei Welten. Erich Wolfgang Korngolds (1897–1957) Exilzeit in Los Angeles

15.30–16.30 Uhr Podiumsdiskussion mit Olga Martynova und Zafer Şenocak Moderation Hans Thill Dichter bauen Barrikaden (Ludwig Rubiner)

16.30–16.45 Uhr Pause

16.45–17.30 Uhr Abschlussgespräch mit Linus Roth, Isang Enders, Prof. Dr. Matthias Wiegandt und Hans ThillModeration Heribert Germeshausen, Dr. Merle Fahrholz

Premiere

Wir gratulieren (Mazl tov) Oper in zwei Akten von Mieczysław WeinbergLibretto von Mieczysław Weinberg nach dem Schauspiel Mazl tov von Scholem Alejchem In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Der Ring des PolykratesHeitere Oper in einem Akt von Erich Wolfgang KorngoldFreie Adaption der gleichnamigen Komödie von Heinrich Teweles In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Olivier PolsRegie Yona KimBühne und Kostüme Margrit FlagnerDramaturgie Heribert Germeshausen, Merle FahrholzLicht Lars Mündt

Mit Elisabeth Auerbach, Ks. Winfrid Mikus, Gloria Rehm, Ipča Ramanović, Irina Simmes, Alexander Geller, Namwon Huh | Pianist Stanislav NovitskyStatisterie des Theaters und Orchesters HeidelbergPhilharmonisches Orchester Heidelberg

Dauer: ca. 3 Stunden, eine Pause zwischen den Stücken

19 Uhr ➜ Marguerre-Saal18.15 Uhr ➜ Einführung im Foyer

Deutsche Erstaufführung der Originalfassung

Sängerportät

Namwon Huh ist Preisträger zahlreicher internationaler Gesangswettbewerbe. Ersten Auftritten als Graf in Wiener Blut am Prinzregententheater folgten Gastengagements am Theater Braunschweig, der Staats-oper Stuttgart, am Theater Chemnitz und – als Ramiro in Rossi-nis La Cenerentola – am Opernstudio der Bayerischen Staatsoper sowie in Innsbruck. 2009 bis 2011 war Huh Mitglied des Opern-studios der Bayerischen Staatsoper und wechselte zu Beginn der Spielzeit 2012|13 ins Heidelberger Ensemble. Hier debütierte er als Belmonte in Die Entführung aus dem Serail und sang u. a. Alfred (Die Fledermaus), Ferrando (Così fan tutte) und Tamino (Die Zauberflöte). Großen Erfolg errang er mit seiner Interpreta-tion der Partie des »Apollon/Ein Gast« in der Zweitinszenierung von Wolfgang Rihms Dionysos sowie als Ramón in der DEA von Christian Josts Rumor. Im Konzertbereich tritt Namwon Huh vor allem mit Werken J. S. Bachs hervor.

Eunjung Leein Südkorea geboren, studierte Klavier und Korrepetition an der Manhattan School of Music in New York und an der Guild-hall School of Music in London. Als Korrepetitorin arbeitete sie am Theater Aachen, an der Oper Leipzig und an der Opera Hol-land Park in London. Außerdem bereitete sie Sänger bei zahlrei-chen Musikfestivals vor, am Centro Studi Lirica (Italien), Lingua e Lirica Italiana (Italien), am Aspen Music Festival (USA) und am Kyung-Joo Musik Festival (Korea).

Hye-Sung Na Die Preisträgerin zahlreicher Gesangswettbewerbe war 2006 Mitglied des Opernelitestudios Theater Lübeck. Seit der Spielzeit 2009|10 ist Hye-Sung Na festes Mitglied des Heidelberger Opern-ensembles und interpretierte hier zahlreiche wichtige Partien ihres Fachs, so etwa Cio-Cio-San in Madame Butterfly – eine Partie, mit der sie häufig erfolgreich gastiert (u. a. Linz, Saarbrü-cken, Erfurt, Regensburg) –, die Titelpartie in Puccinis Tosca, Mimi (La bohème), Desdemona (Otello), Amelia (Un ballo in maschera), Micaëla (Carmen), Maria (Mazeppa) aber auch die Partie der Frau in Schönbergs Erwartung. In der Uraufführung von Johannes Harneits Abends am Fluss/Hochwasser sang sie den Schatten, in der Zweitinszenierung von Morgen und Abend die Hebamme/Signe. In der Kölner Philharmonie gastierte sie in Brittens War Requiem und Verdis Messa da Requiem.

Zachary Wilson studierte Gesang an der University of Northern Colorado. 2011 übersiedelte er nach Deutschland, wo er das Ensemble Opera Et Cetera mitbegründete und seit der Spielzeit 2012|13 im Opern-chor des Theaters und Orchesters Heidelberg engagiert ist. Sein solistisches Debüt gab er hier mit Angelotti in Tosca, es folgten u. a. Guglielmo in Così fan tutte, Freddy in My Fair Lady, Gene-ral Haremhab (Echnaton) und Nat Ackermann in Christian Josts Kammeroper Death Knocks.

Referenten und Diskussionsteilnehmer

Isang Endershat sich als herausragender Cellist als Musiker von neuen Konzeptionen und einer ständigen Spurensuche ausgezeich-net, was er mit seinem extrem breiten Repertoire ständig unter Beweis stellt. Isang Enders kam oft in den Genuss mit gro-ßen Dirigenten und Kammermusikpartnern auf den wichtigen Bühnen zu stehen. Er arbeitete mit Zubin Mehta, Christoph Eschenbach, Myung-Whun Chung oder Eliahu Inbal und war als Solist im Wiener Musikverein, im Prager Rudolphinum und im Konzerthaus Berlin ebenso wie bei den großen Festivals von Rheingau, Schleswig-Holstein, Paris und Montreal. Als beson-ders inspirierend kann man dazu die langjährigen Bindungen mit den Pianisten Igor Levit, Kit Armstrong und Sunwook Kim beschreiben.

Frank Harders-Wuthenowgeboren 1962, studierte in Mainz und Hamburg. Zwischen 1990 und 1996 Musikdramaturg am Theater Bielefeld. In die-ser Zeit Mitarbeiter der Société internationale Franz Schre-ker in Paris. Seit 1997 Mitarbeiter des Musikverlags Boosey & Hawkes/Bote & Bock Berlin. Produzent des Berliner Labels eda records. Vorstand des Vereins »Room28« in Berlin, der sich dem Vermächtnis der im Lager Theresienstadt internierten Künstler widmet. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen, Noteneditionen, Publikationen, Ausstellungen, Festival- und Konzertdramaturgien im Bereich »Verfemte Musik/Musik und Exil«, inzwischen mit einem Schwerpunkt auf der polnischen Musik des 20. Jahrhunderts.

Dr. Harald Kunz1929 in Plauen geboren, verlebte die Kindheit in Berlin, Wien und Danzig. 1945 flüchtete er vor der Roten Armee nach Thü-ringen, 1946 zog er nach Leipzig. Dort legte er 1948 das Abitur an der Thomasschule, in Berlin die Schauspieler-Prüfung der Bühnengenossenschaft ab. Seit 1944 war er als Rundfunkspre-cher in Danzig und Leipzig, ab 1946 in Leipzig als Schauspie-ler tätig. 1949 wurde er Musiklehrer, 1950 flüchtete er kurz vor politisch bedingter Verhaftung in die Bundesrepublik. Ab dem Wintersemester 1950 studierte Kunz Theaterwissenschaft an der Uni Köln, ab 1952 an der Uni Wien, 1954 wurde er dort zum Dr. phil. promoviert. Nach einem Volontariat im Mainzer Musikverlag Schott fand er 1955 seine Lebensaufgabe im Berli-ner Musikverlag Bote & Bock. Von 1963 bis 1994 verantwortete er als Verlagsdirektor das Programm zeitgenössischer Kompo-nisten. Neben Boris Blacher, Gottfried von Einem und Gisel-her Klebe wurde Isang Yun zum wichtigsten lebenden Autor.Nach Yuns Entführung aus Berlin nach Seoul durch den süd-koreanischen Geheimdienst im Juni 1967 zum Abwesenheits-pfleger bestellt, erreichte Kunz mit staatlicher und privater Unterstützung Hafterleichterung und 1969 die Rückführung des Komponisten nach Berlin. Zur 2. Instanz als Entlastungs-zeuge geladen, verhalf er zur Reduzierung des Ersturteils (lebenslänglich) auf 25 Jahre, in 3. Instanz auf zehn Jahre Haft. Für Yun schrieb er die Opernlibretti zu Die Witwe des Schmet-terlings, Geisterliebe und Sim Tjong.

Olga Martynova1962 bei Krasnojarsk in Sibirien geboren, wuchs in Lenin-grad auf und studierte dort russische Sprache und Literatur. 1991 zog sie nach Deutschland. Sie schreibt Gedichte (auf Rus-sisch) und Essays und Prosa (auf Deutsch). Mit ihrem Roman-debüt Sogar Papageien überleben uns (2010) kam sie auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und auf die Shortlist des Aspekte-Preises. 2011 erhielt sie den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Roswitha-von-Gandersheim-Preis. Für ein Kapitel aus ihrem Roman Mörikes Schlüsselbein gewann sie 2012 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2015 erhielt sie den Ber-liner Literaturpreis und hatte die Heiner-Müller-Gastprofes-sur für deutschsprachige Poetik an der FU Berlin inne. 2016 erschien ihr dritter Roman Der Engelherd. Olga Martynova lebt mit ihrem Mann, dem Autor Oleg Jurjew, in Frankfurt am Main.

Dr. Verena MoglNach Tätigkeiten in den Bereichen Musikjournalismus und (Online-)Musikvermarktung studierte Verena Mogl Historische und Systematische Musikwissenschaft sowie Neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Ihrem Abschluss folgte eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt »Pauline Viardot« an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 2010 nahm sie als Stipendiatin der Gerda-Henkel-Stiftung die Arbeit an ihrer Dissertation zu Mieczysław Weinberg auf. Die Dissertation mit dem Titel »Juden, die ins Lied sich retten« – der Komponist Mieczysław Weinberg (1919–1996) in der Sowjetunion wurde im März 2014 vollendet und wird momentan im Waxmann-Verlag für den Druck vorbereitet.Seit September 2016 ist Verena Mogl am Institut für kulturelle Innovationsforschung in Hamburg beschäftigt, und dort u. a. für die Projektleitung der Sommerakademie Opus XXI zustän-dig, die sich der Förderung junger KomponistInnen und Künst-lerInnen und der Verbreitung zeitgenössischer Musik widmet.

Linus RothSeit der Auszeichnung mit dem Echo-Klassik-Preis als »Bes-ter Nachwuchskünstler 2006« für seine EMI-Debüt-CD gehört Linus Roth zu den interessantesten Geigern seiner Genera-tion und hat sich nicht nur mit dem Standardrepertoire, son-dern auch mit der Wieder- oder Neuentdeckung zu Unrecht vergessener Werke einen internationalen Namen gemacht. So widmete er sich intensiv dem Schaffen von Mieczysław Wein-berg. Die 2013 bei Challenge Classics veröffentlichte Einspie-lung aller Werke für Geige und Klavier fand mit der Aufnahme von Weinbergs Violinkonzert mit dem Deutschen Sympho-nie-Orchester und dem Concertino mit dem Württembergi-schen Kammerorchester Heilbronn ihre Fortsetzung. Mit der anschließenden Aufnahme der drei Solosonaten hat er als ers-ter Geiger das Gesamtwerk für Violine von Weinberg auf CD eingespielt. Weinbergs Œuvre in der Öffentlichkeit bekannter zu machen ist auch das Anliegen der Internationalen Wein-berg Society. Der von Linus Roth 2015 gegründete Verein wid-met sich der Organisation und Unterstützung von Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, interdisziplinären Veranstaltungen sowie Publikationen in Ton und Schrift zu Werk und Leben des polnisch-jüdischen Komponisten.

Zafer Şenocak1961 in Ankara geboren, lebt seit 1970 in Deutschland. Der Poet und Essayist studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie. Bereits in den Achtzigerjahren übersetzte er türkische Autoren ins Deutsche und veröffentlichte erste eigene Lyrikbände. Zafer Şenocak erhielt vielfache Auszeich-nung, u. a. 1984 ein Stipendium der Stadt München, 1988 das Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin sowie den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis, 1991 war er Literatursti-pendiat des Berliner Senats und drei Jahre später der Villa Aurora in Los Angeles. Als »writer in residence« oder Gast-professor war er an zahlreichen Universitäten im In- und Aus-land. Seine Gedichte wurden ins Englische und Tschechische übertragen, Texte von ihm wurden zudem in der Türkei, in den USA, in Frankreich, Spanien und Italien veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm auf Deutsch In deinen Worten. Mutmaßungen über den Glauben meines Vaters (Babel Verlag , München 2016).

Liudmila Slepnevawurde in Moskau geboren, wo sie auch studierte. 1990 war sie Preisträgerin beim Francisco-Viñas-Wettbewerb und beim Gesangswettbewerb in Bilbao. Von 1993 bis 2001 war sie am Mos-kauer Stanislawsky & Nemirowitsch-Danchenko Opernhaus enga-giert. Gastverträge führten sie zum Festival Mozart in Schönbrunn, ans Innsbrucker Landestheater und an die Deutsche Oper Berlin. Von 2001 bis 2016 war sie Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, wo sie eine große Bandbreite an Rollen verkörperte, von Donna Anna (Don Giovanni), Fiordiligi (Così fan tutte) über Rosalinde (Die Fledermaus), Madama Butterfly, Norma, Amelia (Simon Boccanegra), Elisabetta (Don Carlo), Minnie (La fanciulla del West) bis hin zu Elsa (Lohengrin) und Kaiserin (Die Frau ohne Schatten). In der Uraufführung von Weinbergs Der Idiot 2013 sang sie die Partie der Nastassja.

Hans Thillgeb. 1954 in Baden-Baden, lebt seit 1974 als Schriftsteller in Hei-delberg. Mitbegründer des Verlags Das Wunderhorn, dort tätig bis 2009. Zahlreiche Übersetzungen vor allem aus dem Franzö-sischen. Herausgeber der Reihe »Poesie der Nachbarn – Dichter übersetzen Dichter«. Herausgeber zusammen mit Michael Braun zahlreicher Anthologien, zuletzt: Lied aus reinem Nichts. Deutsch-sprachige Lyrik des neuen Jahrtausends. Für den Gedichtband Kühle Religionen erhielt er den Peter-Huchel-Preis 2004. Zuletzt erschienen als Prosawerk Buch der Dörfer (Berlin, Matthes & Seitz 2014) und die Gedichtbände Ratgeber für Zeugleute (Berlin und Rettenegg, Brüterich 2015) und in riso / der dürre Vogel Bin / kälter als / Dunlop (Schupfart, Urs Engeler roughbook 2016). Beteiligt sich an dem Internetforum www.der-goldene-fisch.de. Setzt Ste-len für verstorbene Dichter im »poetenladen«: http://www.poe-tenladen.de/stelen/inger-christensen.htm. Seit 2010 Leiter des Künstlerhauses Edenkoben.

Prof. Dr. Matthias Wiegandtwurde 1965 in Unna (Westf.) geboren. 1985 Studium der Musik-wissenschaft, Neueren Deutschen Literaturgeschichte, Geschichte und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. 1991 Abschluss des Studiums mit einer Magisterarbeit über Johannes Brahms (Klaviersonate op. 2). 1993–2001 Tätig-keit als Assistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Uni-versität Freiburg, 1995 Dissertation zur Symphonik nach 1850 (publiziert Sinzig: Studio Verlag 1997). 2001 Habilitationsschrift zur Musik im Kontext filmischen Erzählens. 2002 Privatdozent, Oberassistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Univer-sität Freiburg, seit Sommersemester 2004 Professor für Musik-wissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe.

Moderation

Dr. Merle Fahrholzist seit der Spielzeit 2016|17 als Dramaturgin für Musiktheater am Theater und Orchester Heidelberg engagiert. Zuvor war sie ab 2013 in gleicher Funktion am Nationaltheater Mannheim tätig, von 2007 bis 2013 leitete sie die Musiktheaterdramaturgie des Theaters Biel Solothurn (Schweiz). Sie betreut als Produktions- dramaturgin unterschiedlichste Inszenierungen von Repertoire-werken, selten gespielten Opern und Uraufführungen sowie Stückentwicklungen, u. a. 2016 die Uraufführung von Der Golem (Video-Libretto: Peter Missotten, Komposition: Bernhard Lang). Darüber hinaus engagiert sie sich im Bereich Kulturvermittlung und promovierte 2015 an der Universität Zürich über Heinrich August Marschner und die deutsche romantische Oper.

Heribert Germeshausenist seit der Spielzeit 2011|12 Operndirektor am Theater und Orchester Heidelberg und künstlerischer Leiter des Barockfes-tivals »Winter in Schwetzingen«. Er begann seine Theaterlauf-bahn als Musiktheaterdramaturg 2004 am Theater Koblenz und bei den Salzburger Festspielen unter der Intendanz von Peter Ruzicka. Nach einem Intermezzo bei einer internationa-len Sängeragentur wechselte er im Januar 2008 als Musikthea-terdramaturg an die Oper Bonn. Seit August 2009 wirkte er als Operndirektor und Leitender Musiktheaterdramaturg am Anhal-tischen Theater Dessau. Die Opernsparte des Heidelberger Thea-ters wurde in der Spielzeit 2014|15 mit dem »Preis der Deutschen Theater- und Medienverlage 2014« ausgezeichnet, der Preis wird für den »spannendsten und innovativsten Spielplan der Saison« verliehen. Zur Spielzeit 2018|19 wird er als Opern-Intendant ans Theater Dortmund wechseln.

Wir gratulieren (Mazl tov) / Der Ring des Polykrates

Weitere VorstellungenMittwoch, 07. Juni 2017, 19.30 UhrSamstag, 17. Juni 2017, 19.30 UhrDienstag, 20. Juni 2017, 19.30 UhrFreitag, 30. Juni 2017, 19.30 UhrMontag, 10. Juli 2017, 19.30 Uhr

Werkeinführungen jeweils 45 Min. vor der Vorstellung

Weitere Informationen und Tickets unter 06221-5820 000www.theaterheidelberg.de

Fotos: Namwon Huh, Hye-Sung Na, Dr. Merle Fahrholz, Heribert Germeshausen © Annemone Taake | Olga Martynova © Daniel Jurjew | Linus Roth © Dan Carabay | Liudmila Slepneva © Hans Jörg Michel | Hans Thill © Ute Schendel | Eunjung Lee, Zachary Wilson, Isang Enders, Frank Harders-Wuthenow, Dr. Harald Kunz, Dr. Verena Mogl, Zafer Şenocak, Prof. Dr. Mat-thias Wiegandt © privat

Impressum

Herausgeber Theater und Orchester Heidelberg | Intendant Holger Schultze | Verwaltungsleiterin

Andrea Bopp | Redaktion Dr. Merle Fahrholz | Gestaltung Jens Mogler

Deutsche Erstaufführung der Originalfassung

Vorschau:

Affekt!Barock-Oper heute – ein interdisziplinäres Symposion

30. November 201701. Dezember 2017

Die Barock-Oper jenseits von Vivaldi und Händel ist auf den Theaterbühnen immer noch eine Rarität. Dennoch – oder gerade deshalb – stellt sich die Frage nach dem praktischen Umgang mit ihr. Im Rahmen des Zyklus zur opera napoletana haben wir uns intensiv mit diesem Themenkomplex beschäft igt, was wir Revue passieren lassen und zeitgleich in eine kritische Auseinandersetzung einbinden möchten. Gemeinsam mit dem Musikwissenschaft -lichen Seminar der Universität Heidelberg veranstalten wir ein Doppel-Symposion zu den Themen opera napoletana und Monteverdi, bei dem Experten aus Theorie und Praxis mitei-nander ins Gespräch kommen.

Das detaillierte Programm erscheint im Herbst 2017.

In Kooperation mit dem Musikwissenschaft lichen Seminar der Universität Heidelberg.