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SYSTEM-ETHIK Soziale Evolution und die Evolution der Armut. B.G.A.F. Version: 0.981 Wien im Jänner 2010 1

SYSTEM-ETHIK · 2011. 6. 22. · (Ingeborg Bachmann. 1959 A.D.) 0. Vorbemerkungen Es ist kein Fehler am Nullpunkt zu beginnen. Um im wissenschaftlichen Kontext die nun folgenden von

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  • SYSTEM-ETHIK

    Soziale Evolution und die Evolution der Armut.

    B.G.A.F.Version: 0.981

    Wien imJänner 2010

    1

  • Inhaltsverzeichnis:

    0. Vorbemerkungen ____________________________________ 3 Der Autor ____________________________________________________ 3

    1. Einleitung __________________________________________ 4 1.1.Definitionen _______________________________________________ 4 1.2.Fragestellungen ___________________________________________ 10

    2. Hauptstück ________________________________________ 11 2.1. Soziale Evolution _________________________________________ 12 2.1.1. Segmentäre Differenzierung ____________________________ 13 2.1.2. Stratifikatorische Differenzierung ________________________ 14 2.1.3. Funktionale Differenzierung _____________________________ 15 2.1.4. Verbreitung der einzelnen Systemdifferenzierungen _________ 16 2.2. Systemdynamik der sozialen Evolution ______________________ 16 2.3. Armut __________________________________________________ 18

    3. Resümee _________________________________________ 23

    4. Anhang __________________________________________ 23

    5. Literatur- und Quellenverzeichnis ____________________ 24

    2

  • „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“1 (Ingeborg Bachmann. 1959 A.D.)

    0. Vorbemerkungen

    Es ist kein Fehler am Nullpunkt zu beginnen. Um im wissenschaftlichen Kontext die nun folgenden von mir geschriebenen Aussagen als Leser ordnungsgemäß nachzuvollziehen ist es

    unabdingbar, den Habitus des Autors zumindest skizzenhaft zu kennen. Ich schreibe das hier weil

    Sie mich nicht kennen. Den Autor jedoch zu kennen ist unabdingbar für die Methodik meiner

    Konstruktion und ihrer hoffentlich nachfolgenden Dekonstruktion des Vorgelegten; Und für die

    Literatur gilt, nicht das kennen der Regeln führt zum Erfolg - sondern vielmehr das zärtliche

    brechen eben dieser.

    Vier Absätze über meine Intention:

    „Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei.“2

    „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und

    Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. “ 3

    „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“4

    „Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden;

    Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten.“5

    1 Aus der Dankesrede anlässlich der Verleihung des "Hörspielpreises der Kriegsblinden" am 17. März 1959 in Bonn; Ob Wahrheit nach einer klassischen Definition die Übereinstimmung von Wissen und Gegenstand, Subjekt und Objekt sein soll oder schlicht das ist - was funktioniert - ist hier nicht Sache des Diskurses. Wahrheit ist in diesem Fall jenes, welches sich mit bestem Wissen und Gewissen sagen lässt.2 RGBl. 142/1867. Artikel 17. Österreich.3 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet von der UN-Generalversammlung am 10.Dezember 1948. Artikel 1. ( Resolution 217 A (III) )4 Ebenda: Artikel 3.5 Ebenda: Artikel 4.

    3

  • 1. Einleitung

    Unser Wissen ist Stückwerk. (1. Kor. 13,9)

    1.1. Definitionen

    Die Definition der Begriffe ist der Beginn so mancher Weisheit und so lassen sie mich infolge die Wörter wie Haltegriffe benutzen um zu vermitteln was ich gedenke zu sagen.

    Sozialphilosophie Die Sozialphilosophie ist ein Teilgebiet der praktischen Philosophie, „das den Menschen als gesellschaftliches Wesen begreift und das Verhältnis von Individuen zueinander sowie

    von Individuum und Gesellschaft untersucht.“6 Der Begriff "Gesellschaftsphilosophie" wird

    hier meist synonym ins Feld geführt. Der Kernbereich der Sozialphilosophie befindet sich

    an der Grenze zwischen Philosophie und den Sozialwissenschaften. Dort wo die reine

    Empirie versagt und von Dingen sprechen will, für welche kaum noch Worte zu finden

    sind, ist einzig die Philosophie noch am Werke die Wahrheit in Worte zu-fassen; und sie

    so dem Menschen dem sie dient begreiflich zu machen. Sozialwissenschaftler

    untersuchen nach eigenem Ermessen das erruierbare Sein. „Die Sozialphilosophie

    wiederum beschäftigt sich mit den Bedingungen der Möglichkeit von Gesellschaft

    überhaupt, ihren Bewegungen und Zwecken, und‚ ‚was sie ist‘.“7 Historisch lässt sich der

    Begriff Sozialphilosophie wie folgt beschreiben:

    „Motive sozialphilosophischen Denkens finden sich in der Philosophie seit ihren Anfängen,

    doch lässt sich von einem eigenen Themengebiet erst seit [J.J.; B.F.] Rousseaus'

    »Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den

    Menschen« (1755) sprechen.“8

    Interessant ist, dass die Formen der traditionellen Soziallehren, wie die der

    Hinduistischen, Buddhistischen, Christlichen, Jüdischen, Islamischen, und vieler weiteren

    verhältnismäßig selten in der allgemeinen Literatur zur Sozialphilosophie explizit rezipiert

    werden. Ausgehend von den ersten erhaltenen Schriftstücken kann man hier erkennen,

    6 Der Brockhaus: Philosophie. Ideen, Denker und Begriffe. Sozialphilosophie. Hg. F.A.Brockhaus, Mannheim 2004, S.318.

    7 Brieskorn, Norbert: Sozialphilosophie. Eine Philosophie des gesellschaftlichen Lebens. Band 403. Stuttgart: W.Kohlhammer 2009, S.39.8 Der Brockhaus: Sozialphilosophie. 2004, S.318.

    4

  • dass das welches wir 'Sozial' nennen, ein grundlegender Charakterzug des Mensch-Seins

    war und ist. Das soziale Antlitz z.B. der christlichen Überlieferungen, wurde nach

    Ereignissen wie der Bergpredigt des Jesus von Nazareth, in Klöstern, den damaligen

    'Think-Tanks' und Schreibstuben, tradiert. Mit der Völkerwanderung im 13. Jahrhundert

    kann man eine starke Verbreitung dieser Ideen registrieren. Allgemein dazu lässt sich

    folgendes anmerken: Die Liebe gilt als Wegweiser der meisten alten/neuen Soziallehren.

    'Hetzerische' Textstellen lassen sich bei genauer Suche und entsprechender Interpretation

    nahezu in allen Texttraditionen finden. Statistisch sei jedoch angemerkt das die

    Gemeinsamkeiten die 'Differenzen' bei weitem überwiegen.

    Sozialethik(griech. éthos – Gewohnheit, Sitte)

    Hauptgegenstände der Sozialethik sind die sozial relevanten Handlungsregeln, Normen

    und Maxime. Es ist die Moralphilosophie zu unseren Handlungen. Im weiteren Verlauf

    gebe/erlaube ich meinen Ausführungen einen normativen Charakter um eine

    Positionierung zu gewährleisten und nicht im Sumpf der Theorie zu bleiben.

    Staats- und Rechtsphilosophie sowie politische PhilosophieIm angelsächsischen Raum findet wir sozialphilosophische Ansätze in den Schriften der

    politischen Philosophie. Diesen Tipp gibt uns Axel Honneth wenn er folgendes schreibt:

    „Im angelsächsischen Sprachraum hat sich seit den Zeiten des frühen Utilitarismus ein

    Verständnis der Sozialphilosophie herausgebildet, das weitgehend dem angenähert ist,

    was hierzulande [Deutschland, B.F.] unter ›politischer Philosophie‹ zusammengefasst

    wird .“ 9

    Burkhard Liebsch schreibt, dass die Sozialphilosophie im Unterschied zur politischen

    Philosophie auf „die nicht rechtlich und politisch reglementierbaren und gerade als solche

    unentbehrlichen Spielräume des sozialen Geschehens“10 blickt. In beiden Fällen geht es

    um auf andere bezogenes und an anderen ausgerichtetes Handeln.

    Die Grenzen zwischen politischer Philosophie und Rechtsphilosophie sind vom

    Standpunkt abhängig und können nicht immer eindeutig gezogen werden. Je nach 9 Zitiert nach: Honneth, Axel: Sozialphilosophie. In: Stefan Gosepath, Wilfried Hinsch u. Beate Rössler (Hg.) in Zusammenarbeit mit Robin Celikates u. Wulf Kellerwessel: Handbuch der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie. Band 2. Berlin: Walter de Gruyter 2008, S.1234.10 Liebsch, Burkhard: Einleitung. In Ders. (Hg.): Sozialphilosophie. Freiburg u. München: Alber 1999, S.11.

    5

  • utilitaristischen, utopistischen oder idealistischen Blick zeigt sich ein anderes Bild. Das

    der Staatsphilosophie verordnete Programm reflektiert über die möglichen Staatsformen

    und beschäftigt sich mit den Aufgaben, Entstehung, Legitimation und Zielen des

    institutionalisierten Staates.

    Sozialismus(lat. Socialis - Gesellschaftlich)

    Lehre von der Vorrangstellung der Gesamtgesellschaft und der Interessen aller

    gegenüber der Einzelner und ihrer Egoismen.

    GesellschaftIm Zentrum der Sozialethik/-philosophie steht der Begriff „Gesellschaft“. Maximilian

    Forschner, ein in Deutschland beheimateter Philosoph und Theologe, spricht wie folgt:

    „Was wir eine menschliche Gesellschaft nennen, ist eine Anzahl menschlicher Individuen,

    die miteinander verbunden sind durch Beziehungen, die sich aus Geltung von Regeln

    ergeben[...].“11

    Dabei möchte ich dieser Definition von Maximilian Forschner hinzufügen das selbst alle

    denkbaren Randbereiche des gesellschaftlich „Möglichen“ mit in die Menge des

    "Sozialen" fallen. Das heißt auch, dass das Missachten von Regeln in Gesellschaften

    passiert und ein Teil ihrer Wesensordnung sind. In der zu diesem Thema anfallenden

    Literatur wird das Fehlen eben dieser Definitionserweiterung als Makel der Aussagen

    Forschners' ausgewiesen, welchen wir klären wenn man sich dem normativen des

    faktischen ergibt und nicht die Augen verschließt vor dem was schlicht und ergreifend

    geschieht. Wem sich erschließt das "Gesellschaft" nicht nach dem klassischen Schema

    von Aristoteles in Gattung (Genus) und artbildenden Unterschied (differentia specifica)

    definiert werden kann, kommt in die Richtung der ›Kritischen Theorie‹; „Weil Gesellschaft

    weder als Begriff nach der gängigen Logik sich definieren noch 'deiktisch' sich

    demonstrieren lässt [...], ist dessen Organ die Theorie.“12 Adorno meint damit, dass sich

    "Gesellschaft" weder zeigend noch hinweisend vorführen lässt und daher mehr ein

    Konstrukt darstellt. Konsequent ergibt sich Gesellschaft auch erst durch die Anerkennung

    11 Forschner, Maximilian: Mensch und Gesellschaft. Grundbegriffe der Sozialphilosophie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt 1989, S.6.12 Adorno, Theodor W.: Gesellschaft. In: Soziologische Schriften. 2.Auflage. Band 8. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1980, S.11.

    6

  • des einzelnen Menschen an-sich da, „sie zu einem Zuwachs an Handlungsmöglichkeiten

    in der Interaktion mit sozialen Gruppen, und somit zu einer Erhöhung des sozialen

    Kapitals des Einzelnen“13 führt.

    Gesellschaftsvertrag Im vor-staatlichen Zustand zwischen den noch nicht rechtlich gebundenen Mitgliedern

    einer Gruppe getroffene Vereinbarung mit der sie die Freiheit tun und lassen zu können

    was sie wollen/können aufgeben und sich einer rechtlichen Ordnung unterwerfen die

    ihnen im Gegenzug, Schutz der Person und des Eigentums gewährt. Die Lehre vom

    Sozialkontrakt ist ein in der politischen Philosophie der Neuzeit häufig anzutreffendes

    Gedankenexperiment mit dem versucht wird zu zeigen, dass das Bestehen einer

    Rechtsordnung an-sich vernünftig ist. T. Hobbes (1588-1679) stellt einen guten

    Einstiegspunkt in diesem Zusammenhang dar. Auch wenn Hobbes im allgemeinen nicht

    als 'lupenreiner' Demokrat gilt. In seinem Buch 'Leviathan' von 1651 formuliert er z.B. das

    dem Gesellschaftsvertrag kein Kündigungs- oder Widerstandsrecht gegenüber dem

    Souverän innewohnt.14 Dies hat sich heute zumeist mit den ersten Paragraphen der

    demokratischen Staatsverfassungen geändert. Er war mit seinen Ausführungen

    vermutlich ein Opfer seiner Zeit und Umgebung. Hier mehr zu diesem Thema würde den

    Kern der Arbeit bersten.

    GemeinschaftDiese ist eine innerhalb der Gesellschaft entstehende Gruppierung, die sich im

    allgemeinen ein 'angenommenes' Schicksal auf-bürdet. Also etwa Mensch zu sein. Es

    bildet sich hier eine besondere Form des „Wir-Gefühls“ und ein entsprechendes

    Bewusstsein. Kollektive Handlungen und Prozesse kognitiver Art konstituieren und

    reproduzieren die soziale Zugehörigkeit. Den Klüngel-führern dienlich – also aufpassen!

    GerechtigkeitNach John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit gibt es hierbei zwei entscheidende

    Prinzipien:

    13 Dejnega, Melanie: Rückkehr in die Außenwelt. Wien 2008, S.113.14 Vgl.: Thiele, Ulrich: Die politischen Ideen. Von der Antike bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Marixverlag 2008, S.30-31.

    7

  • a.1) Das Freiheitsprinzip: Jeder Mensch hat den gleichen unabdingbaren Anspruch auf ein völlig adäquates System gleicher Grundfreiheiten, das mit demselben System von

    Freiheiten für alle vereinbar ist.15

    b.1) Das Differenzprinzip: Soziale und ökonomische Ungleichheit müssen zwei Bedingungen erfüllen; erstens müssen sie mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die

    unter Bedingungen fairer Chancengleichheit allen offen stehen;

    b.2) und zweitens müssen sie den am wenigsten begünstigten Angehörigen der Gesellschaft den größten Vorteil bringen.16 Dabei ist das Rangordnungsverhältnis im

    juristischen Sinne: a.1) → b.1) → b.2)

    So lässt sich sagen das eine Ungleichverteilung des Einkommens bzw. Vermögens nur

    dann legitim ist, wenn sie den am schlechtesten gestellten wirtschaftlichen Akteuren eher

    nützt, als eine völlige Gleichverteilung.17 Diesen Verteilungszustand nennt man auch

    Pareto-Effizienz (Maximin-Prinzip). Dieser Zustand tritt ein, wenn es nicht mehr möglich

    ist ein Individuum besser zu stellen ohne ein anderes schlechter zu stellen. Schlicht also

    die ökonomischste Verteilung von Ressourcen zu erreichen um den

    Universalisierungsgrundsatz universell gelten zu lassen. Universalisierung bedeutet hier

    das ich, im Sinne der Spieltheorie, mich wann immer ich möchte auf jeden Platz eines

    anderen Mitspielers setzen kann ohne schon am Start zu verhungern; Weiter ist es in Tat

    ebenfalls Ungerecht wenn die in Führung liegenden Spieler auch die Spielregeln

    vorgeben. Um dem engegenzuwirken hat jeder seine Maxime offenzulegen auf das sie

    den anderen bekannt und beurteilbar wird.18 Hans Jonas hat in seinem Buch 'Das Prinzip

    Verantwortung' einen in diesem Zusammenhang wichtigen 'ökonomischen Imperativ'

    hergestellt der besagt das man nur so handeln solle, dass „die Wirkungen deiner

    Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ 19 Ein Gedanke der spiegelt was wir heute unter Nachhaltigkeit verstehen. Es sei erwähnt

    das es dem Autor um Pluralismus bei gleichzeitigem Erhalt des Weltfrieden geht.

    15 Vgl. Rawls, John: Gerechtigkeit als Fairness. Frankfurt/M. 2003, S.78.16 Vgl. Rawls, John: Gerechtigkeit als Fairness. Frankfurt/M. 2003, S.78.17 Thiele, Ulrich: Die politischen Ideen. Von der Antike bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Marixverlag 2008, S.23718 Lies: Habermas, Jürgen: Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. 1.Auflage. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1983, S.76-77.19 Jonas, Hans: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. 3.Auflage, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1993, S. 36.

    8

  • GleichgewichtEin stabiler Systemzustand wird Gleichgewicht genannt. Im mechanistischen und

    thermodynamischen Zusammenhang ist es ein unveränderlicher Zustand. In der

    Systemtheorie ist es die Annahme das sich die Zustandsgrößen sich über einen

    festgelegten Zeitraum im Mittel nicht verändern. Die Relativierung 'im Mittel' des Begriffs

    Gleichgewicht in der Systemtheorie ist ein Zugeständnis an das Wirkliche der Realität.

    Reichtum und KapitalMammon ist ein mit langer Historie ausgestatteter Begriff für Reichtum. Im Evangelium von Matthäus (6,26) wurde folgendes geschrieben: »Ihr könnt nicht G*tt dienen und dem

    Mammon.« Mammon war damals der syrische Gott des Reichtums. Reichtum sei hiermit

    der über dem Maße der Notwendigkeit akkumulierte Überschuss an „weltlichen“ Werten.

    Jetzt zum Kapital. Das Kapital selbst ist nun nicht etwa nur das Geld. Das Geld selbst ist

    nur eines der Machtmedien20. Kapital spiegelt vielmehr die Möglichkeit wieder, auf

    Kapitalmärkte einzuwirken, zu tauschen und bei knappen Ressourcen eine Alternative -

    eine berechenbare Alternative zu finden. Der Clou dabei ist, dass nicht nur Geld eines

    dieser Kapitalien ist, sondern dass es hier eine Vielzahl von Machtmedien gibt die durch

    Menschen gehandelt, getauscht oder verkauft werden. Beginnen wir mit einer

    Unterteilung der Kapitalarten die einem Menschen zu Verfügung stehen. Bündig zeigt sich

    die Einteilung wie folgt:

    ► Ökonomisches Kapital; (Finanz-Kapital oder nahezu direktes Eigentum)

    ► Kulturelles Kapital; (Bildung, Erziehung, Bücherkunde & akademische Titel)

    ► Soziales Kapital; (Kennen und Anerkennung) dient in Gemeinschaften zur Förderung

    von Kooperation. Es ist daher eine Kapitalsorte die weniger dem Menschen inne wohnt

    sonder den Bereich seiner Möglichkeiten und Handlungsräume zu beschreiben versucht.

    ► Symbolisches Kapital; ist etwa der persönliche Geschmack21 oder die Fähigkeit - für

    Nebenstehende oft unsichtbare - Symbolik zu verwenden.

    Die Kapitalsorten sind nicht nur interessant in Bezug auf Konstellationen in

    Gemeinschaften und Unterschiede in sozialen Schichten der Gesellschaft, die 'Armut' und

    in der Frage ob soziale Ungleichheit unter den Menschen nur eine Sache von Geld ist

    20 Habermas, Jürgen: Theorie des kommunikativen Handelns. Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft.4.Auflage, Band 2, (Taschenbuch 1175), Frankfurt/M.: Suhrkamp 1995, S.395.21 Vgl. Bourdieu, Pierre: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft.

    Frankfurt/M.: Suhrkamp 1982, S.441.

    9

  • oder ob es hier auch auf andere Faktoren wie Ausgrenzung und Mangel an kulturellen

    Bonifikationen ankommt.

    GewaltGewalt ist eine Druck-, bzw. Machtausübung zwischen Systemen und/oder Menschen.

    Per se ist sie(die Gewalt) nicht notwendigerweise ungut. Die Staatsgewalt ist ja bis zu den

    Grenzen der 'Verfassung' eine durchaus gewünschte Gewaltanwendung. Um dem Begriff

    gerecht zu werden verwenden ich hier eine Klassifizierung22 welche in der Ethik unter

    anderem bei Rolf D. Hirsch bzw. J.Galtung Verwendung findet.

    ►Personelle: Direkte Machtausübung und körperliche Gewalt

    durch Menschen oder die Unterlassung von Handlungen im Bedarfsfall.

    ► Strukturelle: … also prozesshafte Gewalt z.B. durch Institutionen.

    ► Kulturelle: Durch Sozialisation bedingte Akzeptanz von Gewalt.

    1.2. Fragestellungen

    Die Fragestellungen der Sozialphilosophie/-ethik lesen sich je nach Wissenschaftler bzw. Autor sehr unterschiedlich, zumeist werden schon durch die Definitionen der

    assoziierten Begriffe die entsprechenden Fragen aufgeworfen. Was sind die aktuellen

    politischen und ökonomischen Bedingungen, die das alltägliche Leben, die alltäglichen

    Denkmuster und Handlungsweisen prägen? Und welche Formen von Ungleichheit und

    Diskriminierung sind darin eingeschrieben? Welche Werte reglementieren unser Leben

    und unser Handeln? Um nur Beispiele zu nennen.

    Nun folgend werde ich grundlegend das Gebiet mit diesen Fragen überspannen.

    1.) Was ist das Wesen Mensch?2.) Wie ist die Ordnung in Gesellschaften?3.) Was sind gesellschaftliche Regeln, Normen und Traditionen?4.) Was sind gesellschaftliche Ungerechtigkeiten?

    5.) Welche Mechanismen führten die Weltgemeinschaft in die Gegenwart? 6.) Wo eruieren wir Armut?

    22 Vgl.: Hirsch, Rolf D. in: Prävention von Gewalt gegen alte Menschen. Bonn: DFK 2003. S.14ff.

    10

  • 2. Hauptstück

    So ist es meine Absicht mich der Wahrheit zu nähern.

    Das Wesen MenschIch weiß das kein Mensch dem anderen gleicht aber jeder Mensch trotzdem ein Mensch

    ist. Die Geschichten der Anthropologie ist ein humanistisches Minenfeld sondergleichen.

    Viel schlechtes wurde damit in der Menschengeschichte wissenschaftlich legitimiert.

    Max Scheler würde uns das vielleicht heute noch so erklären:

    „Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das erste Zeitalter, in dem sich

    der Mensch völlig und restlos «problematisch» geworden ist: in dem er nicht mehr

    weiß, was er ist; zugleich aber auch weiß, dass er es nicht weiß.“23

    Wie ist die Ordnung in GesellschaftenGanz genau wird das kein Mensch je wissen. Erkenntnistheoretisch aber im Rahmen

    unserer Sprache. Folgend möchte ich Kants' pragmatische Sicht bemühen. Aus seinen

    Worten ergibt sich vielleicht eine Hoffnung: „Der Mensch ist durch seine Vernunft

    bestimmt, in einer Gesellschaft mit Menschen zu sein, und in ihr sich durch Kunst und

    Wissenschaft zu kultivieren, zu zivilisieren und zu moralisieren;“24

    Kooperatives zivilisieren, kultivieren und moralisieren scheint hier also der Idealistische

    Weg zu leben zu sein.

    Regeln, Normen und TraditionenDie Sozialmoral/-ethik findet hier nun ihr primäres Gebiet. Schreiten wir also per Definition

    streng wissenschaftlich voran. Regeln sind Richtlinien im Sinne einer Empfehlung, einer

    als bindend gesetzten und anerkannten Vorschrift oder einer auf Konventionen

    beruhenden Verhaltensform. Als Beispiel eine der vielen Varianten der sogenannten

    'Goldenen Regel': „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.“ (Lk 6,31)

    Diese mag uns für die Anschauung von Regeln genügen. Die kategorische Ausführung

    dieser und ähnlicher Weisheiten gleicht ungefähr der Gefährlichkeit des Halbwissens.

    Man dreht die Bedeutung der Worte einfach ohne den Satz auch nur an zufassen. Dazu

    braucht man noch nicht mal SophistIn sein. Die FrevlerIn führt er in die Irre.

    23 Scheler, Max: Die Stellung des Menschen im Kosmos. Mensch und Geschichte. Bern & München: Francke Verlag 1976, Band 9, S.120.24 Kant, Immanuel: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefasst. Werksausgabe, Hg. von Wilhelm Weischedel, Band X, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1971, S. 678. (A 321).

    11

  • Normen sind in diesem Zusammenhang eine Werteordnung innerhalb einer Gesellschaft

    es sind somit ethische Werte und Maßstäbe.Traditionen sind Überlieferungen die sowohl

    mündlich, schriftlich als auch durch Kulturgüter innerhalb einer Gruppe oder Generation

    weitergegeben werden.

    Ungerechtigkeiten der gesellschaftlichen OrdnungUngerechtigkeit fällt erst auf, wenn es an Gerechtigkeit mangelt. Gerechtigkeit selbst ist

    schon eine sehr alte menschliche Forderung und lässt sich in der Begriffsgeschichte

    zumindest bis in die europäische/asiatische Antike konkret zurückverfolgen. Soziale

    Gerechtigkeit gilt als eine der Pfeiler einer demokratischen Gesellschaft und ist schon mit

    der Mitte des 19. Jahrhunderts als Begriff gebräuchlich. In der christlichen Soziallehre gilt;

    das Prinzip der Nächstenliebe, wo es Menschenmöglich ist, sie zu entfalten. Alles in allem

    seien das Neue/Alte Testament und darauf folgende Ausarbeitungen erwähnt. In

    asiatischen Überlieferungen wird hier oft das Mitgefühl betont um eigene

    Grenzüberschreitungen feststellbar zu vermeiden und damit der Ungerechtigkeit Einhalt

    zu gebieten. Aus dem heraus soll sich eine gerechte/tragbare gesellschaftliche Ordnung

    ergeben.

    2.1. Soziale Evolution

    Um zu ahnen wie etwas ist, ist es pragmatisch zu wissen woher es kommt. Ganz genau weiß man das nie aber ein derzeit gerne verwendeter Ansatz dazu ist die

    Systemtheorie von Niklas Luhmann (1927-1998) über Soziale Systeme.

    „Luhmann beginnt bei seiner Beschreibung mit der Konstruktion von drei dominanten

    gesellschaftlichen Entwicklungsstadien und dazu passenden weil korrespondierenden

    evolutionären Schüben auf den Kommunikationsebenen.“25

    Norbert Brieskorn sagt hier: „Es lässt sich Luhmanns System als transzendentale

    Sozialmetaphysik bezeichnen, stellt sein Ansatz doch im innersten und zugleich

    äußersten Bedingungen der Möglichkeit von 'Gesellschaft' zusammen.“26 Jürgen

    Habermas sagt der allgemeinen Systemtheorie „die Aufgabe zu, Modelle aufzustellen,

    25 Vgl. Füllsack, Manfred: Soziale Systeme. Philosophische Voraussetzungen und Implikationen der Gesellschaftstheorie von Niklas Luhmann. Wien: Facultas 2009, S.33.

    26 Brieskorn, Sozialphilosophie. 2009, S.263.

    12

  • welche relevante Wirklichkeitsausschnitte simulieren. Aussagen über die analytischen

    Beziehungen zwischen Werten, Normen, Zielen und Ressourcen verwandeln sich unter

    der Hand zu Aussagen über empirische Beziehungen zwischen Systembestandteilen.“27

    Habermas erklärt hier prägnant was die Systemtheorie von Gesellschaften ist und bringt

    auch die Kritik auf den Weg, dass ein funktionales Modell nur ein Abbild dessen was es

    darstellt ist, vor allem wenn es sich bei den Variablen um ein nicht quantifizierbares 'sein'

    handelt das sich nicht mit Mathematik determinieren lässt. Es handelt sich also in der

    folgenden Darstellung um den Versuch einer Modellierung der gesellschaftlichen

    Wirklichkeit. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

    Die Systemtheorie nach Luhmann beinhaltet wie bereits erwähnt, drei Hauptstadien28 der

    sozialen Entwicklung. In ihrer historischen Entwicklung steigt die Systemkomplexität

    stetig, nicht jedoch linear an. Einer der Hintergründe für die Steigerung des Abstraktionsgrad liegt in der fortschreitenden Entwicklung der Werkzeuge, die den

    Menschen zur Verfügung stehen.

    Die Sprache als Beispiel - eine der wenigen sozialen Gemeingüter - gibt die Möglichkeit

    der Codierung und Symbolisierung der Umstände, wodurch die Aufmerksamkeit auf neue

    Aufgaben weitergeleitet werden kann. Durch die Verschriftlichung von Wissen und den

    Entwicklungen bis in unsere Gegenwart hinein, durch Distribution und Abstraktion kommt

    es zu einer für den Menschen immer schneller ablaufenden Systemdynamik (SD).

    2.1.1 Die segmentäre Differenzierung

    Abb.1: Ein Beispiel für ein segmentär differenzierte Gesellschaft.

    Mithilfe der Sprache als Kommunikationsmedium, ermöglichtes Anfangsstadium der

    Sozialisierung durch Bildung von kleinen sozialen Einheiten bzw. Segmenten. Diese

    Bündel wären z.B. Familien, Sippen, Dörfer, Stämme. Den Aktionsradius all dieser

    27 Habermas, Jürgen: Theorie des kommunikativen Handelns. 1995, S.355-356.28 Habermas verwendet eine von T.Parsons abgeleitete Variante mit vier Hauptdifferenzierungen.

    Dieses Spiel kann man natürlich fortsetzen und weiter trennen was sich gerade noch sagen lässt, für meine Ausführungen genügt die von Luhmann u.a. verwendete 3.Stadien-Variante.

    13

    Familien Sippen Dörfer Stämme

  • Subsysteme würden wir strukturell als konkret, direkt und lokal betiteln. Das heutzutage

    Klüngel weltweit agieren mag sein, in der Frühzeit agierten sie jedoch mehr oder weniger

    auf dem Staub, auf dem sie geboren wurden.

    2.1.2. Die stratifikatorische Differenzierung

    Abb.2: Ein Beispiel für eine stratifikatorisch differenzierte Gesellschaft.

    Dank der Schriftkultur wird vermehrt ein hierarchische Struktur gefördert,die sich durch

    Bildung von gesellschaftlichen 'Schichten' kennzeichnet. Beispiele für diese Schichten

    sind u.a. Adels-, Bauern-, Besitzlosen-, Bürger- und Kriegerständen. Nicht nur aber auch

    ergibt sich dadurch die Möglichkeit der Arbeitsteilung und Rollendifferenzierung. Durch die

    Fähigkeit Traditionen, Werte und Moral auch schriftlich weiterzugeben bildet sich eine

    komplexe Ideologie-Evolution die das kulturelle Gedächtnis prägt. Das kulturelle

    Gedächtnis ist die Tradition in uns die über viele Generationen durch Nachahmen,

    Brauchtum, Symbole, verfestigte Texte und Sprachgewohnheiten unser

    Geschichtsbewusstsein, unser Selbst- und Weltbild prägen.29 Das aber unsere gesamte

    Sprache durch Menschen-mit-Motiven völlig korrumpiert ist möchte ich hier zurückweisen.

    Gerade diese „Ideenevolution führt [...] nach und nach zu einer Auflösung der

    gesellschaftlichen Schichten – (z.B. d.d. Französische Revolution, Aufklärung) [...]“30.29 Vgl. Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen

    Hochkulturen. München: C.H.Beck 1992, S.20ff.30 Füllsack, Soziale Systeme, S.34.

    14

    Bürger

    Krieger

    Adel

    Bauern

    Kapitalarme

  • 2.1.3 Die funktionale Differenzierung

    Abb.3: Ein Beispiel für funktional differenzierte Gesellschaften.

    Durch die fortfahrende Entwicklung von Kommunikations- und Transportmedien setzt

    zunehmend ein Verschwimmen der lokalen und regionalen Grenzen ein, was zur Folge

    hat, dass institutionalisierte Systeme immer mehr dem Spiel der gesamtführenden Kräfte

    ausgesetzt sind. Diese Emanzipation „von gesellschaftlichen Teilsystemen wie Erziehung,

    Kunst, Wissenschaft, Recht, Religion, Politik und Wirtschaft“31 lassen sich in Verbindung

    mit der Idee des Neoliberalismus setzen. Diese Deklination der Funktionssysteme zu ihrer

    eigentlichen Idee hin z.B. also dem Menschen hilfreich zu sein führt auch zu einer

    Verselbstständigung, die mitunter dem Menschen das Ruder aus der Hand zu nehmen

    scheint.

    Aus Sicherheitsengründen sollte es immer möglich sein, Funktionssysteme oder

    wahlweise eine oder mehrere derer Subsysteme vom Gesamtprozess abkoppeln,

    Individualität,Kollektive und Demokratie wären die Kräfte die jenes berwerkstelingen

    müssen.

    31 Füllsack, Soziale Systeme, S.34.

    15

    Kunst

    ReligionWissenschaft

    Recht

    Erziehung

    Wirtschaft

    Politik

  • 2.1.4. Verbreitung der einzelnen Systemdifferenzierungen

    Auf verschiedenen Teilen unseres Planeten Erde finden wir nach Luhmann die

    verschiedene Entwicklungsstadien, deren Charakterisierung an viele Bedingungen

    geknüpft ist. Hauptkriterium dabei sind Sprache, Schrift und symbolisch generalisierte

    Kommunikationsebenen, die als primäre Prozessbeschleuniger der sozialen Evolution

    wirken.32

    2.2. Systemdynamik der sozialen Evolution

    Als Systemdynamik (SD) bezeichne ich das Prinzip 'Panta rhei' in einem systematischen und analytischen Sinn. Darum zerlege ich erst mal die Erscheinungen in

    benennbare Teilsysteme. Jedes Teilsystem übt dabei über die Gemeinschaft der

    interaktions-fähigen Menschen Druck auf alle anderen Subsysteme aus - ohne dabei

    jedoch selbst dem Druck der anderen zu entgehen. Sonst wäre das System im

    Gleichgewicht. Wäre es im Gleichgewicht, wäre es nicht. Nicht - im Sinne der Ontologie.

    Auf Sicht sind die Zustandsgrößen variabel. Alles bewegt sich und so sei die Bewegung33

    das einzig Absolute im Ganzen. Die Zeitpräferenz in diesem System richtet sich übrigens

    nicht nach dem einzelnen Menschen. Wir haben Uhren, dass System hat Zeit. Die

    Systemdynamik der sozialen Evolution kann schwerlich als Vorhersage-System dienen,

    dies ist - weil es sich um Wertigkeiten und Zusammenhänge handelt die sich nicht in pure

    Mathematik pressen lassen - es zeigt jedoch, dass die Subsysteme und ihre Einflüsse in

    Bewegung sind und aufeinander wirken. Im positivistischen Sinne zeigt sich die

    Ausarbeitung der Sozialen Systemdynamik z.B. in einem Buch von Francisco Parra Luna

    (The Performance Of Social Systems: Perspectives And Problems, Madrid).

    Manche Menschen in der Wirtschaft agieren hier übrigens schon lange Global. Die Politik

    und deren Steuerungsgesetze strukturbedingt weniger. Das gibt Handlungsspielraum für

    funktional-globalisierte Teilsysteme. Allzu-menschlich diese zu nutzen.

    32 Vgl. Füllsack, Soziale Systeme, S.33.33 Vorlesung zur theoretischen Philosophie von Josef Rehmann unter Bezugnahme auf Heraklit.

    2.12.2009, Universität Wien.

    16

  • Legende:

    Abb.4: Funktionale Gesellschaftsdynamik in Industriestaaten.

    Wenn man sich bildlich vorstellt, dass der kontinentalen bzw. nationalen Politik die

    Möglichkeit der Druckausübung auf andere Teilsysteme wie z.b. dem Wirtschaftlichen

    abhanden kommt, wird man in diesem Modell schnell sehen, wie sich die quantitativen

    Kräfteverhältnisse verschieben. Der Mammon regiert die Wirtschaft.

    Bestenfalls bezieht die Politik ihre Legitimation aus demokratischen Verhältnissen. Das

    heißt, eine 'Menschenseele', eine Stimme. Schlechtestenfalls bezieht die freie

    Marktwirtschaft ihre Legitimation aus der an der Bruchkante zwischen Zukunft und

    Vergangenheit festgelegten Verteilung der Mammon-kraft samt ihrer innewohnenden

    Tendenz. Das würde folglich ein ewiges Fortschreiben von Vermögenswerten, sowie ein

    17

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    Erziehung Wirtschaft

    InteraktionsfähigeMenschen

    Soziale Subsysteme( Teilsysteme )

    Gesellschaftliches HandelnDie Menge aller

    interaktionsfähigenMenschen

  • auseinanderdriften der Kapitalverfügung zwischen 'Arm und Reich' bedeuten. Egal, wie

    diese Werte erreicht wurden, und wie viele Menschen sowie deren Leben noch daran

    zerbrechen werden. Institutionen, die für den Dienst am Gemeinwohl geschaffen wurden,

    sind von Anfang an, menschlich bedingt, nicht vollkommen perfekt. Unter anderem stellt

    sich 'ungutes' durch Veränderung der Verhältnisse, durch Missbrauch, Verabsolutierung

    und Aufblähung ein. Das müssen alle Menschen wissen und verstehen. Das ist, was

    ihnen zuzumuten ist. Warum wir damit nicht einfach die ganze Welt erklären können liegt

    daran, dass das System für sich selbst intransparent ist. Das Subjekt selbst kann also von

    sich aus, keine wertdefiniten Aussagen treffen. „Es operiert in einem Raum

    selbsterzeugter Ungewißheit.“34

    2.3. Armut

    Wem es an lebenswichtigen Gütern oder Dienstleitungen mangelt, der gilt als arm.So lautet eine allgemein gehaltene Formulierung aus der praktischen Sicht der Menschen.

    Wenn man etwas genauer hinblickt, lässt sich Armut aber auch auf anderem Niveau

    konkretisieren. Geld und Einkommen sind oberflächliche Zeichen und eben diese Zeichen

    können täuschen. Sie tun dies nicht immer aber sie tun es. Vielmehr wahr ist, dass

    „anstatt vom Mangel an Geld oder Gütern von einem Mangel an gesellschaftlicher Macht

    – oder die Unmöglichkeit sie zu erwerben – auszugehen“35 ist. Es handelt sich insofern

    um einen Mangel an Kapitalsorten, es ist nicht nur Geld welches hier zählt.

    Die von mir verwendeten Kategorien der Armut, stammen von Serge Paugam der sie

    ausführlich in seinem Buch 'Die elementaren Formen der Armut' darstellt.

    Er differenziert drei elementare Formen der Armut:

    a) Integrierte Armut.b) Marginale Armut. c) Disqualifizierende Armut.

    All jene tretten nahezu chronologisch in der Geschichte der Gesellschaftsentwicklung auf.

    Diese Teile passen nahtlos in das Bild der Gesellschafts-Differenzierung.

    34 Luhmann, Niklas: Das Erziehungssystem der Gesellschaft. Hg.: Dieter Lenzen, 1.Auflage. (Wissenschaft #1593), Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002, S.14.35 Paugam, Serge: Die elementaren Formen der Armut. Übers. Aus dem Französischen von Andreas Pfeuffer. Hamburger Edition 2008. S.12.

    18

  • Das Auftreten marginaler Armut(b) bedeutet nicht das Ende der integrierten Armut(a) sonder beide verschmelzen. Die in den funktional differenzierten Gesellschaften der

    westlichen Zeitgeschichte auftretenden Formen von disqualifizierender Armut(c) ersetzen die Formen a) & b) nicht; sondern ergänzen sie unverschämt verblümt.

    Armut in Segmentären Gesellschaften

    In diesem Bereich findet man überwiegend integrierte Armut(a). In diesem Fall ist die Kluft zwischen 'Arm und Reich' so marginal das dieser Unterschied nicht zu einer sozialen

    Ausgrenzung führt. Sehr viele sind relativ ähnlich arm. Integrierte Armut ist das, was der

    westlich orientierte Denkende als klassische Armut bezeichnet. Es ist ein Bereich, der von

    einfacher kynischer Lebensweise bis zu dem am unteren Ende stehendem Totalausfall

    aller grundlegenden Versorgungen reicht. Zu der grundlegenden Versorgung zählt:

    Nahrung, Kleidung, Obdach und medizinische Bedarfsversorgung. Eine sich daraus

    ergebende Frage wäre; Sind genug Ressourcen für alle Lebewesen im 'Weltganzen'

    enthalten?36

    Hier nun folgen einige Angaben über die Verhältnisse in Zahlen gemessen:Die Statistik und die in ihr ausgewerteten Zahlen in I) und II) stammen von derFood and Agriculture Organization of the United Nations ["FAO"].37

    I) Laut FAO litten im Jahr 2009 etwa eine Milliarden Menschen an Hunger.Der überwiegende Anteil von ihnen lebt unterhalb des Äquators.

    II) Laut FAO waren im jährlichen Mittel von 2004-2006 über 873 Millionen Menschen unterernährt. 873 Millionen Menschen machen zusammen etwa 13 % der

    Weltbevölkerung aus. Der überwiegende Anteil von ihnen lebt unterhalb des Äquators.

    Die Zahlen zu III), IV) und V) stammen vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ("UNICEF")38 und der Weltgesundheitsorganisation ("WHO")39:

    III) 2,5 Milliarden Menschen verwenden keine als adäquat bezeichenbaren Sanitär-einrichtungen. 1,8 Milliarden davon leben in Asien. Der Mangel an Hygiene hat viele

    Konsequenzen die ein besonderes Augenmerk darauf Rechtfertigen. Krankheit und

    verschmutztes Grund- bzw. Trinkwasser sind mitunter die Folgen. Es zeigt sich dadurch

    36 Hierbei handelt es sich um eine rhetorische Frage des Autors.37 http://www.fao.org/ zuletzt abgerufen am 4.1.2010.38 http://www.childinfo.org/water.html bzw. http://www.unicef.org/ zuletzt abgerufen am 4.1.2010.39 http://www.who.int/en/ zuletzt abgerufen am 4.1.2010.

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    http://www.fao.org/http://www.who.int/en/http://www.unicef.org/http://www.childinfo.org/water.html

  • eine hohe Rate von indirekten Kontaktinfektion welche unter denn Oberbegriff

    Schmierinfektionen fallen.

    IV) Jeden Tag sterben 4.000 Kinder an Krankheiten die durch schmutziges Wasser entstehen. 1,8 Millionen Menschen sterben jährlich an zum Großteil vermeidbaren

    Durchfallerkrankungen.

    V) Mehr als eine Milliarde Menschen trinkt heute (*/*/2009) stark verschmutztes Wasser.

    Die Zahlen der angegebenen Statistiken sind mir hier nun weniger wichtig als die sich

    aufdrängende Einsicht das eine Vielzahl von International renommierten Organisation

    sagen und belegen, dass es hier Probleme mit Armut gibt. Manche Menschen hungern.

    Manche Menschen verhungern. Manchen bleibt verträgliches Wasser verwehrt. Einigen

    fehlt es an medizinischer Basisversorgung. Schlussfolgerung aus Erzählungen,

    persönlichen Erfahrungen, Schattenerfahrungen und vorgefundenen Fakten: Ja, auf dem

    Planeten Erde verhungern Menschen. Ja, auf dem Planeten Erde verdursten Menschen.

    Ja, auf dem Planeten Erde entsteht mittelbar großes Leid durch unmittelbare Armut.

    Tödliche Armut existiert, dass scheint eine nahezu gesicherte Wirklichkeit. Auf nicht mehr

    wollte ich hier hinaus.

    Armut in Stratifikatorischen Gesellschaften

    In Stratifikatorischen Gesellschaften ist marginale Armut(b) das, was mit der Präsenz sozialer Schichten einhergehend zu beobachten ist. Es gibt hierbei die klassische

    'Unterschicht' mit all ihren Problemen. Es ist hier das Zeitalter der Industrialisierung, der

    französischen Revolution und des Aufkeimen des diktatorischen Kommunismus. Da

    Sozialismus eine Idee voraussetzt was 'Sozial' ist hat man sich in prophylaktischen

    Demokratien bzw. Despotien damit begnügt die pathologischen Symptome mit

    'Sozialmaßnahmen' zu retuschieren. Es folgte der Ausbau von Wohlfahrtsinstanzen die

    auch mit dem Aufkommen weitflächiger Armut zurande kamen. Folgendes merke ich hier

    schon an. „Die Interessen einer Nation an der Unterstützung ihrer Armen sind vielfältig.

    Ihre Funktionen bestehen darin, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Armen

    wiederherzustellen“40, seine Körperschaft vor dem Komplettausfall für die Wirtschaft zu

    bewahren „und schließlich Impulse zu gewalttätiger Bereicherung zu verhindern.“41

    40 Paugam, Serge: Die elementaren Formen der Armut. Übers. aus dem französischen von Andreas Pfeuffer. Hamburger Edition 2008, S.62.

    41 Ebenda. S.62.

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  • Zuwendungen an 'Arme' aus Egoismus

    „Aus diesem Sinn der Armenpflege heraus wird klar, dass sie, indem sie dem

    Wohlhabenden nimmt und den Armen gibt, doch keineswegs auf ein Gleichwerden dieser

    individuellen Positionen geht, daß ihr Begriff nicht einmal ihrer Tendenz nach die

    Differenzierung der Gesellschaft in Arme und Reiche aufheben will. Vielmehr liegt ihr die

    Struktur der Gesellschaft, wie sie nun einmal besteht, zugrunde, im schärfsten

    Unterschied gegen alle [...] Bestrebungen, die gerade diese Struktur selbst aufheben

    möchten. Ihr Sinn ist gerade, gewisse Erscheinungen der sozialen Differenziertheit so weit

    abzumildern, daß jene Struktur weiter auf dieser Ruhen kann.“42

    So heißt dies, dass sozialer Frieden erkauft wird, anstatt ihn sich durch rohe Gewalt –

    zum eigenen Gunsten - zu nehmen. Folglich erfolgt die Art und Weise der Zuwendungen

    an Bedürftige in einem Rahmen „das sie die Erhaltung der betreffenden Totalität in ihrem

    Status quo erreicht.“43 Hier den 'Berlusconisierten' einen Ablasshandel zu unterstellen ist

    nicht legitim. Dies liegt außerhalb meiner Urteilskraft. Die Hochkulturen heutiger Tage

    bekommen hier nun ein weiteres Armutsproblem. Nämlich der ...

    Armut in Funktionalen Gesellschaften

    Der Zustand der marginalen Armut(b) ist heute in den westlichen Ländern so total prekär nicht mehr, sodass mittlerweile die Mittel für die eigenen 'Lebenserhaltungssysteme'

    juristisch eingefordert werden können. (Schließlich betritt man bei der Geburt einen

    Planeten auf dem vieles schon irgendwem gehört.) Es scheint jedoch gerade in den allen

    Mitteln beraubten Schichten eine gewisse Skepsis und/oder mangelnde Fähigkeit zu

    herrschen sich zu seinem Recht zu verhelfen. „Viele empfinden es als so erniedrigend,

    Sozialhilfe zu beantragen, dass sie angesichts einer Ablehnung lieber auf alle Ansprüche

    verzichten.“44 Das führt uns zur dritten Form der Armut45 die ich hier unterscheide und

    42 Simmel, Georg: Soziologie. Der Arme. Band 11, 1.Auflage, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1992, S.518.43 Vergleiche Simmel: Soziologie. »Der Arme« ab S.516ff. Simmel zeichnet hier die Überlegungen nach

    das man beim Thema Armenunterstützung, schon wie zu Zeiten der Sklavenhaltung ein pro und contra in die Diskussion wirft um nur ja nicht die Wirklichkeit zu benennen. Kaum ein Systemteilnehmer kommt hier auf die Idee das es kein pro und contra (Sklaven(er)haltung) gibt sondern das eine Diskussion über das für und wider (Sklaven(er)haltung) unter jeder Kritik ist. Siehe: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. (Reslution 217 A (III)). Artikel 4 und folgend. Ein Argumentationsgriff den ich Konrad.P.Liessman verdanke.

    44 Siehe: Paugam, Armut. 2008, S.64.45 Diese Einteilung ist von Serge Paugam übernommen. („Die elementaren Formen der Armut.“)

    21

  • diese ist die Disqualifizierende(c). In den Massenmedien wird sie auch als "neue Armut" kolportiert. Es handelt sich bei dieser Form der Armut auch um eine disqualifizierende

    Ausgrenzung46.

    „Im Gegensatz zur marginalen Armut zieht dieses Phänomen die Gesellschaft als

    Ganzes in Mitleidenschaft und wächst sich zur »neuen sozialen Frage«, zu einer

    Bedrohung für die Gesellschaftsordnung und den Zusammenhalt der Individuen aus.“47

    Das bedeutet nicht, dass die anderen Formen der Armut(a&b) in solchen Gesellschaften verschwinden würden aber sie schleichen und wechseln fließend ineinander. Gerade aber

    im postindustriellen Zeitalter durch Zunahme von prekären Arbeitsverhältnissen,

    Ausweitung der anti-pluralistischen Meinungsbildung und brutaler Medienpropaganda

    wird der Faktor dieser Art ›Ausgrenzung durch Armut‹ gefördert. Ab hier wird nun massiv

    mit strukturell institutionalisierten Gewalt die Domestizierung der Menschenmassen aus

    Egoismus und Bereitschaft zu Verteilungskämpfen mit 'Armeen von armen' betrieben. Die

    Menschen haben einfach Furcht vor Disqualifizierung. Außerdem sind sie zurecht einfach

    schwach; Und so manche Eine/r hat einfach keine Gnade mit ihnen.

    Regionale Unterschiede

    Wie schon bei dem Auftreten verschiedener Differenzierungen von gesellschaftlichen

    Ordnungen ist auch bei der Unterscheidung der Armut mit regionalem Bedacht

    vorzugehen. Die wirklichen Realitäten der Gemeinschaften sind in vielen Fällen

    wesentlich komplizierter als es auf den ersten Blick erscheint. Die Zusammenhänge sind

    komplex und nicht dauerhaft festzumachen. Ein sich bewegendes Ziel ist kaum zu treffen.

    Wir sollten daher vorsichtig mit kategorischen Differenzierungen sein den auch vom

    Positivismus gibt es ein Zuviel.

    Umgang mit der Armut aus normativer Sicht

    Das Leben glückt noch am ehesten in einer Mitte, in einer Art niedrig anzusetzender

    Balance, in der man über das Notwendige verfügt, aber Überflüssiges und Neid von sich

    fernhält.

    46 Siehe: Paugam, Armut, 2008, S.113.47 Paugam, Armut. 2008, S.117.

    22

  • 3.Resümee

    Ich habe versucht zu zeigen das die Dinge wie sie sind einen Mittelweg des Möglichen widerspiegeln und das es an den Menschen liegt das Beste aus G*ttes Geschenk zu

    machen. Aktuelle Entwicklungen wie der Versuch der Verbreitung eines - die Religionen

    und Traditionen umspannenden - 'Weltethos' oder die Bemühungen um die weltweite

    Durchsetzung der 'Allgemeinen Menschenrechte' sind Wegweiser an denen es ein Gutes

    wäre sich zu halten und die Egoismen der einzelnen Klüngel in die Ecke zu stellen. Auch

    muss es zu globaler 'Steuergerechtigkeit' kommen. Steuer welche - als sie selbst - eine

    Wiedergutmachung für geraubte Natur darstellt.

    Aller Menschen wegen.....Gerechtigkeit auf der Welt → Gewissenhafter Umgang mit der Natur und ihren

    Lebewesen → Gerechtigkeit für die Menschen → Gerechtigkeit für alle Menschen →

    Gerechtigkeit für alle Kategorisierten → Frieden unter den Menschen.

    Zitiert nach überliferten Schriften:

    Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht und helfet den Unterdrückten,

    schaffet dem Waisen Recht, führet der Witwe Sache. (Vgl. Jesaja, 1,17.)

    Du sollst deine „Nächsten“ und dich - im bestem Sinne des Wortes lieben. [B.F.]

    Demnach ist die Liebe die Fülle des Gesetzes. (Vgl. Röm 13, 9-10 und 1 Joh 4, 20.)

    „Und mischt nicht Wahrheit mit Unrecht durcheinander!

    Und verschweigt nicht die Wahrheit, wo ihr sie doch kennt.“48 (Quaran: Sure 2, Vers 42.)

    ☼☼

    4. Anhang

    Hier möchte ich Versichern das ich das hier geschrieben nach bestem Wissen und Gewissen erstellt habe und für Fragen zu Verfügung stehe. Abschließend danke ich allen,

    möge ihr Anteil der sein der er ist. Danke.

    ☼☼☼

    48 Siehe Quran: Sure 2. Vers 42. in Übersetzung aus dem Arabischen von Muhammad Ibn Rassoul

    23

  • 5. Literatur und Quellen:

    Adorno, Theodor W.: Gesellschaft. In: Soziologische Schriften. Band 8. 2.Auflage. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1980.

    Allgemeine Erklärung der Menschenrechte; Verkündet von den Vereinten Nationen am 10.Dezember 1948 ( Reslution 217 A (III) ) und sie gilt für alle Mitglieder der menschlichen Familie. Zu Sichten z.B. in: Völkerrechtliche Verträge. Randelzhofer, Albrecht (Hg.): 10.Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag 2004.

    Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München: C.H.Beck 1992.

    Brieskorn, Norbert: Sozialphilosophie. Eine Philosophie des gesellschaftlichen Lebens. Band 403. Stuttgart: W.Kohlhammer 2009.

    Bourdieu, Pierre: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1982.

    Der Brockhaus: Philosophie. Ideen, Denker und Begriffe. F.A.Brockhaus (Hg.): Mannheim 2004.

    Dejnega, Melanie: Rückkehr in die Außenwelt. Wien 2008.

    Forschner, Maximilian: Mensch und Gesellschaft. Grundbegriffe der Sozialphilosophie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt 1989.

    Füllsack, Manfred: Soziale Systeme. Philosophische Voraussetzungen und Implikationen der Gesellschaftstheorie von Niklas Luhmann. Wien: Facultas 2009.

    Habermas, Jürgen: Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln. 1.Auflage, (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 422), Frankfurt/M.: Suhrkamp 1983.

    Habermas, Jürgen: Theorie des kommunikativen Handelns. Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft. Band I & II. 4.Auflage. (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1175). Frankfurt/M.: Suhrkamp 1995.

    Honneth, Axel: Sozialphilosophie. In: Stefan Gosepath, Wilfried Hinsch u. BeateRössler (Hg.) in Zusammenarbeit mit Robin Celikates u. Wulf Kellerwessel: Handbuch der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie. Band 2. Berlin: Walter de Gruyter 2008.

    Internetressourcen:http://www.fao.org/ → (F)ood and (A)griculture (O)rganisation of the United Nations.http://www.childinfo.org/water.html → Webauftritt der UNICEF mit Statistiken. Monitoring. http://www.unicef.org/ → (U)nited (N)at(I)ons (C)hildrens (F)und.http://www.who.int/en/ → (W)orld (H)ealth (O)rganisation.http://www.wikipedia.org → Literatursuche.

    Jonas, Hans: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1993.

    Kant, Immanuel: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht abgefasst. Werkausgabe, Hg. von Wilhelm Weischedel, Band X, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1971.

    24

  • Liebsch, Burkhard: Einleitung. In Ders. (Hg.): Sozialphilosophie. Freiburg u. München: Alber 1999.

    Luhmann, Niklas: Das Erziehungssystem der Gesellschaft. Hg.: Dieter Lenzen, 1.Auflage. (Wissenschaft #1593). Frankfurt/M.: Suhrkamp 2002.

    Luhmann, Niklas: Einführung in die Systemtheorie. Hg.: Dirk Baecker. 1.Auflage. Heidelberg: Carl-Auer-System Verlag 2002.

    Muhammad Ahmad Rassoul (Übers.): Quaran. Die ungefähre Bedeutung des Al-Qur'an Al-Karim. Düsseldorf: Islamische Bibliothek 2009.

    Paugam, Serge: Die elementaren Formen der Armut. Übers. Aus dem Französischen von Andreas Pfeuffer. Hamburger Edition 2008.

    Rawls, John: Gerechtigkeit als Fairness. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003.

    RGBl 142/1867. Staatsgründungsgesetz vom 21.12.1867. Österreich.

    Scheler, Max: Die Stellung des Menschen im Kosmos. Mensch und Geschichte. Band 9.Bern & München: Francke Verlag 1976.

    Simmel, Georg: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Gesamtausgabe. 1.Auflage. Band 11 Fankfurt/M.: Suhrkamp 1992.

    Thiele, Ulrich: Die politischen Ideen. Von der Antike bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Marixverlag 2008.

    ☼☼☼☼☼

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