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Thomas Heupel 1. Dortmunder Mittelstandsforum 23. April Talfahrt im Mittelstand Ist das Rückgrat der Wirtschaft nachhaltig geschwächt? Prof. Dr. Thomas Heupel

Talfahrt im Mittelstand2009/04/23  · RWI Essen, vom ZEW Mannheim, von Creditreform sowie vom IfM Bonn zu einer umfassenden empirischen Basis vereint. Die Geschäftserwartungen der

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Thomas Heupel 1. Dortmunder Mittelstandsforum 23. April

Talfahrt im MittelstandIst das Rückgrat der Wirtschaft nachhaltig geschwächt?

Prof. Dr. Thomas Heupel

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– Inhalt –

• Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft: Bedeutung des Mittelstands

• Talfahrt der KMU – Momentaufnahmen der Krise

• Angriff ist die beste Verteidigung: Strategische Handlungsoptionen für KMU

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Quantitative Mittelstandsdefinitionen des IfM Bonn*Quantitative Mittelstandsdefinitionen des IfM Bonn*

Mittel 10 bis 499 1 bis unter 50 Mill. €

Groß 500 und mehr 50 Mill. € und mehr

Klein bis 9 bis unter 1 Mill. €

Unternehmensgröße Beschäftigte Umsatz in €/Jahr

* Gültig seit der Euro - UmstellungQuelle: IfM Bonn 2004

Definition von KMU durch die EU ab 2005 (bis Ende 2004)Definition von KMU durch die EU ab 2005 (bis Ende 2004)

Kleinunternehmen 10-49 bis 10 Mill. € (7 Mill. €) bis 10 Mill. € (5 Mill. €)

Mittleres Unternehmen 50-249 bis 50 Mill. € (40 Mill. €) bis 43 Mill. € (27 Mill. €)

KMU zusammen unter 250 bis 50 Mill. € (40 Mill. €) bis 43 Mill. € (27 Mill. €)

Kleinstunternehmen 0-9 bis 2 Mill. € (- Mill. €) bis 2 Mill. € (- Mill. €)

Unternehmensgröße Beschäftigte Umsatz Jahresbilanz

Und das Unternehmen darf nicht zu 25 % oder mehr in Besitz eines oder mehrerer Unternehmen stehen, das nicht die EU-Definition erfüllt.In Klammern: Empfehlung bis 2004Quelle: EU-Kommission 1996/2003 Quelle: Wallau (2006), in: Schauf (2006) [Hrsg. ].

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft Bedeutung des Mittelstands

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Bedeutung des Mittelstands in Deutschland

Mittelständische Unternehmen sind das Rückgratder deutschen Wirtschaft, sie…

• tätigen 45% aller steuerpflichtigen Umsätze• führen 46% aller Investitionen durch• leisten 57% der Bruttowertschöpfung aller Unternehmen• beschäftigen 70% aller Arbeitnehmer• entwickeln 75% aller Patente• bilden rund 80% aller Lehrlinge aus• Stellen 99% aller Unternehmen dar.

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft Bedeutung des Mittelstands

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60000

65000

70000

75000

80000

85000

1990 1995 1999 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050

Jahr

in 1

000

Bevölkerungsentwicklung (ab 2000 Variante 1)Bevölkerungsentwicklung (ab 2000 Variante 2)

Variante 1: 100.000 NettozuwanderungVariante 2: 200.000 NettozuwanderungAb 2000 Prognose

Quelle: Schauf (2002), S. 46.

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft Bedeutung des Mittelstands

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Quelle und Copyright: Statistisches Bundesamt.

Für den Zeitraum von 2002 bis 2050 wurden die Ergebnisse der mittleren Variante der 10. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung herangezogen. Dieser Variante liegen folgende Annahmen zugrunde:1) Die Geburtenhäufigkeit bleibt während des gesamten Zeitraums der Vorausberechnung bei 1,4 Kinder pro Frau;2) Die Lebenserwartung bei Geburt steigt bis 2050 für Mädchen auf 86,6 Jahre und für Jungen auf 81,1 Jahre; die "fernere" Lebenserwartung beträgt 2050 für 60-Jaehrige Frauen 28 weitere Lebensjahre und für gleichaltrige Männer etwa 24 Lebensjahre;3) Der Außenwanderungssaldo der ausländischen Bevölkerung beträgt 200.000 jährlich; die Nettozuwanderung der Deutschen geht von etwa 80.000 im Jahr 2002 schrittweise zurück bis zum Nullniveau im Jahr 2040.

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft Bedeutung des Mittelstands

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Probleme für den Mittelstand (im Überblick)

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft Bedeutung des Mittelstands

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Inhalt

• Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft: Bedeutung des Mittelstands

• Talfahrt der KMU – Momentaufnahmen der Krise

• Angriff ist die beste Verteidigung: Strategische Handlungsoptionen für KMU

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Momentaufnahmen einer Krise (1):• Sommer 2007 bis Frühjahr 2008: Aus der US-Krise wird eine weltweite

Krise Mit Bear Stearns fängt die Eskalation der Finanzmarktkrise an. Im Sommer 2007 wird die Schieflage zweier Hedgefonds der Bank bekannt. Die USA stecken ca. 900 Mrd. US-Dollar in das schon damals angeschlagene Finanzsystem

• 22. Januar 2008: West LB wird vor der Pleite gerettet.

• 3. August 2008: IKB ginge pleite, wenn nicht der Steuerzahler und die KFW mit ca. 11 Mrd. Euro eingesprungen wären.

• 15. September 2008: Die Investmentbank Lehman Brothers hat Konkurs angemeldet. Die ebenfalls angeschlagene Merrill Lynch wird an die Bank of Amerika für 50 Mrd. US-Dollar in Aktien verkauft.

• 19. September 2008: Die US-Regierung rettet den kurz vor der Pleite stehenden US-Versicherer AIG mit einem Kredit über 85 Mrd. Dollar.

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Momentaufnahmen einer Krise (2):• 29. September 2008: Bundesregierung und Bankenbranche springen dem

Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) mit Krediten und Bürgschaften von insgesamt 35 Milliarden Euro bei.

• Oktober 2008: Opelwerke in Deutschland stoppen Produktion für 3 Wochen. Erste Anzeichen einer Deflation und Wirtschaftskrise. Auch BMW stoppt die Produktion in der letzten Oktoberwoche aufgrund von Verkaufseinbrüchen besonders in den USA. Daimler Sindelfinden geht bereits am 17. Dezember 2008 in die Weihnachtsferien, der Produktionsstart im neuen Jahr ist noch nicht bekannt. Die Bahn verschiebt wegen Finanzkrise den geplanten Börsengang.

• Deutsche Niederlassung der isländischen Kaupthing Bank in Frankfurt am Main stellte ihren Geschäftsbetrieb ein. Die Finanzaufsicht hat die Konten der verstaatlichten isländischen Bank eingefroren.

• Januar 2009: Deutschland: Konjunkturprogramm mit 50 Mrd. wird verabschiedet: Steuererleichterungen und eine Verschrottungsprämie für ein mind. neun Jahre altes Auto.

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Momentaufnahmen einer Krise (3):• 26. Februar 2009: Analysten zufolge brauchen die Franken (Schäffler AG)

nun vier bis fünf Milliarden Euro. Aber warum sollte der Staat einspringen, wenn ein privater Unternehmer ein zu hohes Risiko eingeht?

• Februar 2009: Seit Oktober 2008 sind ca. 1,5 Millionen Kurzarbeiterangekündigt worden. Alleine im Februar 2009 kündigten ca. 17.000 Betriebe für ca. 700.000 Arbeitnehmer Kurzarbeit an.

• März 2009: Nach den neuesten Schätzungen soll, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um sechs bis sieben Prozent einbrechen, schreiben die Volkswirte der Commerzbank in einer Studie.

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Haasis Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV)„Mittelstand kann wirtschaftlichen Tiefpunkt in diesem Jahr überwinden“, Diagnose Mittelstand 2009

Der deutsche Mittelstand kann die Talsohle noch in diesem Jahr durchschreiten“, so Haasis anlässlich der Vorstellung der Studie „Diagnose Mittelstand 2009“ in Berlin. Die Betriebe hätten in den vergangenen Jahren kontinuierlich ihre Eigenkapitalbasis gesteigert. Auch im zurückliegenden Jahr 2008 hätten die Unternehmen ihr Eigenkapital weiter gestärkt. „Rund 95 Prozent der deutschen Sparkassen berichten in unserer aktuellen Umfrage von einer gestiegenen oder zumindest gleich gebliebenen Eigenkapitalausstattung ihrer mittelständischen Kunden.“

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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MittelstandsMonitor 2009 "Deutsche Wirtschaft in der Rezession –Talfahrt auch im Mittelstand„, IfM Bonn

Die Einschätzung der konjunkturellen Lage kleiner und mittlerer Unternehmen sowie des Gründungs- und Liquidationsgeschehens sind ein fester Bestandteil des Mittelstandsmonitors, der die exklusiven, sich gegenseitig ergänzenden Datenbestände von der KfW Bankengruppe, vom RWI Essen, vom ZEW Mannheim, von Creditreform sowie vom IfM Bonn zu einer umfassenden empirischen Basis vereint.

Die Geschäftserwartungen der Mittelständler fielen Ende 2008 mit weitem Abstand auf ein neues historisches Tief. Gemessen daran war der Rückgang bei der Investitionsbereitschaft und den Beschäftigungsplänen der kleinen und mittleren Firmen relativ moderat. Viele Firmen dürften bestrebt sein, die Produktionsanlagen nicht veralten zu lassen und knappes Fachpersonal auch in der Krise zu halten, um für den nächsten Aufschwung gerüstet zu sein.

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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27. März 2009 „Ohne gesunden Mittelstand keine wirtschaftliche Erholung!“, Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses

„Um es ganz deutlich zu sagen: Ohne einen gesunden Mittelstand wird es in Europa keine wirtschaftliche Erholung geben!“ Das sagte Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses, beim „European Business Summit“, der am 26. und 27. März in Brüssel stattfand.

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Wirtschaftsumfrage: Miese Lage, rosige Zukunft

© ZEIT ONLINE, dpa, Reuters 21.4.2009 Analysten und Anleger sind trotz schlechter Wirtschaftsdaten optimistisch. Das ZEW-Barometer hat sich überraschend deutlich verbessert

Der Index stieg im Vergleich zum Vormonat überraschend deutlich um 16,5 Punkte auf 13 Punkte.Grund für den gestiegenen Zukunftsoptimismus sei die Aussicht auf das Ende der konjunkturellen Talfahrt. Diese wiederum wird begünstigt durch die Konjunkturpakete der Bundesregierung und der geringen Inflation. "Sogar eine zaghafte Belebung in der zweiten Hälfte des Jahres wird wahrscheinlicher", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz.

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Allgemeine Wirtschaftslage:• Die momentane Wirtschaftslage wird durchschnittlich zwischen befriedigend

und schlecht bewertet (Mittelwert = 3,48).• Rund 54 Prozent beurteilen die Wirtschaftslage als schlecht bzw. sehr schlecht.

Als gut bzw. sehr gut wird die wirtschaftliche Lage von rund 14 Prozent bewertet.

Spotlight der eigenen ForschungKonjunkturbefragung der FOM

Aktuelle wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmens:• Die derzeitige Auftrags-/Geschäftslage wird im Durchschnitt mit befriedigend

bewertet. (Mittelwert = 3,05).• Rund 33 Prozent beurteilen die Auftrags-/Geschäftslage als befriedigend.

Der Anteil an Befragten, die die Auftrags-/Geschäftslage gut bzw. sehr gutbewertet (32 Prozent) ist ungefähr genauso groß wie der Anteil, der diese als schlecht bzw. sehr schlecht bewertet (35 Prozent).

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Erwartungen aus betrieblicher Sicht:• Die Erwartungen an die Auftrags-/Geschäftslage für das gesamte

Geschäftsjahr 2009 sind durchschnittlich befriedigend (Mittelwert = 3,05).• Im Vergleich zu der Einschätzung der derzeitigen Auftrags-/Geschäftslage

zeigen sich kaum Unterschiede, lediglich eine Verschiebung der sowohl positiven als auch negativen Erwartungen zur Mitte (befriedigend) ist zu verzeichnen.

Strategische Implikationen:• 52% der Unternehmen denken daran ihr Geschäftsmodell anzupassen.• Rund 45% der Unternehmen wollen durch Innovationen sich deutlicher

vom Wettbewerb abgrenzen.• 58% der Unternehmen werden in die Qualifizierung des Personals

investieren• 66% der Unternehmen werden ihre Controllinginstrumente anpassen

Talfahrt der KMUMomentaufnahmen der Krise

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Inhalt

• Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft: Bedeutung des Mittelstands

• Talfahrt der KMU – Momentaufnahmen der Krise

• Angriff ist die beste Verteidigung: Strategische Handlungsoptionen für KMU

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Generische Strategietypen

Angriff ist die beste VerteidigungStrategische Handlungsoptionen für KMU

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Sein Buch „Hidden Champions“, indem der bekannte Unternehmensberater Hermann Simon die Erfolgsstrategien mittelständischer Weltmarktführer untersuchte, ist 1996 vom Platz weg Bestseller geworden.

Kennen Sie diese Unternehmen?

• TETRA: Weltmarktführer für Aquaristikbedarf mit 3,6-fachem Umsatz seines nächst stärkeren Konkurrenten.

• 3B Scientific: Weltmarktführer für anatomische Lehrmittel

• FLEXI: Manfred Bogdahn kam auf die Idee, seinem Hund an der flexiblen Rollbandleine mehr Auslauf zu geben. Heute produziert man für über 50 Länder.

• Webasto: Weltmarktführer bei Schiebedächern und Standheizungen

Angriff ist die beste VerteidigungStrategische Handlungsoptionen für KMU

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Was verbirgt sich hinter dem begriff Hidden Champion (2)• Diese Unternehmen sind die Nummer 1 bis 3 im Weltmarkt bzw. die

Nummer 1 in Europa mit oft mehr als 50% des Marktanteils?

• Umsatz unter 3 Milliarden EURO und geringer Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit.

• Eine konsequente Strategieentwicklung und eine besondere Art der Führung sind kennzeichnend.

• Etwas mehr als 1300 Unternehmen im deutschsprachigen Raum und weitere 700 international wurden in den letzten Jahren von Simon zusammengetragen.

• Hidden Champions sind ein Phänomen des deutschsprachigen Raumes.

Angriff ist die beste VerteidigungStrategische Handlungsoptionen für KMU

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Ausgewählte Thesen Simons (1):• Die „Hidden Champions“ streben Marktführerschaft an.• Spezialisierung in Produkt und Know-how wird mit

weltweiter Vermarktung kombiniert. • Sehr große Kundennähe – insbesondere zu den Top-

Kunden. • Markt und Technik sind für sie gleichwertige Antriebskräfte:

Schwer nachahmbare interne Kompetenzen profitieren von einer harten Wettbewerbsgesinnung, die mehr auf Differenzierung als auf Kostenvorteile zielt.

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Ausgewählte Thesen Simons (2)• Die „Hidden Champions“ sind hochinnovativ, sowohl im

Produkt als auch im Prozeß. Durch kontinuierliche Innovationen verteidigen sie ihre Spitzenposition.

• Sie vertrauen nur auf ihre eigenen Kräfte. Um ihr Know-how und ihre Kernkompetenzen zu schützen, mißtrauen sie Kooperationen und strategischen Allianzen.

• Die Leiter der „Hidden Champions“ leben die Einheit von Person und Aufgabe. Sie führen autoritär in den Grundwerten und partizipativ im Detail. Die Kontinuität in der Führung ist ausgesprochen hoch.

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Literaturverzeichnis

- Barney, J.B.: Firm Resources and sustained competitive Advantage. In: Journal of Management, Jg. 17, Nr. 1, 1991, S. 99-120.

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- Geschka, H.; Hammer, R.: Die Szenario-Technik in der strategischen Unternehmensplanung. In: Strategische Unternehmungsplanung. Strategische Unternehmungsführung, hrsg. v. D. Hahn und B. Taylor. 7. Aufl. Heidelberg 1997, S. 464-489.

- Porter, M. E.: Wettbewerbsvorteile. Spitzenleistungen erreichen und behaupten. Frankfurt am Main 1996.

- Porter, M. E.: Wie die Kräfte des Wettbewerbs Strategien beeinflussen. In: Harvard Business Manager, Okt. 2004, S. 49-61 [Nachdruck eines Beitrags von 1979!].

- Rasche, C.; Wolfrum, B.: Ressourcenorientierte Unternehmensführung. In: Die Betriebswirtschaft, 54. Jg. 1994, S. 501-517.

- Schierenbeck, H.: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre. 15. Aufl. München, Wien 2000.

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Literaturverzeichnis

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- Welge, M. K.; Al-Laham; A.: Strategisches Management. Grundlagen –Prozess – Implementierung. 4. Aufl. Wiesbaden 2003.

- Wirtz, B. W.: Medien- und Internetmanagement. 4. Aufl. Wiesbaden 2005.- Wolf, J.: Organisation, Management, Unternehmensführung. Theorien und

Kritik. 2. Aufl. Wiesbaden 2005.