6
Hilti X – Scan PS 1000 Tipps & Tricks V 1.0 I 05/2011 Scannen von Stützen und Unterzügen Bei Stützen und Unterzügen kann es vorkommen, dass sich die verbaute Bewehrung sehr nahe an den Kanten befindet. Da der Scanner niemals von der Oberfläche abgehoben werden soll und alle 4 Räder ständig mit der Oberfläche Kontakt haben müssen, sollten z.B. Platten angebracht werden, welche zum Scannen der Bewehrung über die Kanten hinaus reichen. Objekte, welche sich nahe am Rand einer Stütze befinden, können schwächer angezeigt werden als Objekte welche vom Rand weiter entfernt sind. Die Materialstärke dieser Platte muss in den Scanresultaten berücksichtigt werden. Datentransfer vom Scanner zum Monitor Für den Transfer der Scandaten vom Scanner zum Monitor bestehen verschiedene Möglichkeiten. 1.) Die Daten können mittels Datentransferkabel PSA 50 / 51 zwischen Monitor und Scanner übertragen werden. Für die Scannerversion X -Scan Hilti PS 1000-B steht diese Funktion nicht zur Verfügung. 2.) Alternativ können Scandaten auf der SD Karte PSA 95 zwischengespeichert und mit dem Kartenleser PSA 96 direkt an den PC oder zum Monitor übertragen werden. Datentransfer vom Scanner zum PC Um Scandaten vom Scanner zum PC zu übertragen, benötigt man die SD Karte PSA 95 sowie einen Kartenleser PSA 96. • Zuerst muss die SD Karte in den SD Steckplatz am Scanner geschoben werden. • Anschliessend werden alle Scandaten automatisch vom internen Speicher im Scanner, auf die SD Karte kopiert. • Der Kartenleser wird nun via USB-Schnittstelle mit dem PC verbunden und die Daten übertragen. Hinweis: SD Karte ein-/ausnehmen nur im ausgeschalteten Zustand des Scanners um Datenverlust zu verhindern. Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite. Dadurch werden die Scanresultate hinsichtlich Position und Tiefe ungenau. Vermieden werden können solche Fehler, indem eine dünne Platte (z.B. Holzplatte, Karton etc.) über dieser rauen Oberfläche angebracht wird. Die Materialstärke dieser Platte muss in den Scanresultaten berücksichtigt werden.

Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

  • Upload
    others

  • View
    7

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

Hilti X – Scan PS 1000

Tipps & Tricks

V 1.0 I 05/2011

Scannen von Stützen und UnterzügenBei Stützen und Unterzügen kann es vorkommen, dass sich die verbaute Bewehrung sehr nahe an den Kanten befindet. Da der Scanner niemals von der Oberfläche abgehoben werden soll und alle 4 Räder ständig mit der Oberfläche Kontakt haben müssen, sollten z.B. Platten angebracht werden, welche zum Scannen der Bewehrung über die Kanten hinaus reichen. Objekte, welche sich nahe am Rand einer Stütze befinden, können schwächer angezeigt werden als Objekte welche vom Rand weiter entfernt sind. Die Materialstärke dieser Platte muss in den Scanresultaten berücksichtigt werden.

Datentransfer vom Scanner zum MonitorFür den Transfer der Scandaten vom Scanner zum Monitor bestehen verschiedene Möglichkeiten.1.) Die Daten können mittels Datentransferkabel PSA 50 / 51 zwischen Monitor und Scanner

übertragen werden. Für die Scannerversion X -Scan Hilti PS 1000-B steht diese Funktion nicht zur Verfügung.

2.) Alternativ können Scandaten auf der SD Karte PSA 95 zwischengespeichert und mit dem Kartenleser PSA 96 direkt an den PC oder zum Monitor übertragen werden.

Datentransfer vom Scanner zum PCUm Scandaten vom Scanner zum PC zu übertragen, benötigt man die SD Karte PSA 95 sowie einen Kartenleser PSA 96. • Zuerst muss die SD Karte in den SD Steckplatz am Scanner geschoben werden. • Anschliessend werden alle Scandaten automatisch vom internen Speicher im Scanner, auf

die SD Karte kopiert. • Der Kartenleser wird nun via USB-Schnittstelle mit dem PC verbunden und die Daten

übertragen.Hinweis: SD Karte ein-/ausnehmen nur im ausgeschalteten Zustand des Scanners um Datenverlust zu verhindern.

Tips & Tricks

Scannen von rauen OberflächenÜber eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite. Dadurch werden die Scanresultate hinsichtlich Position und Tiefe ungenau. Vermieden werden können solche Fehler, indem eine dünne Platte (z.B. Holzplatte, Karton etc.) über dieser rauen Oberfläche angebracht wird.Die Materialstärke dieser Platte muss in den Scanresultaten berücksichtigt werden.

Page 2: Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

Hilti X – Scan PS 1000

Tipps & Tricks

V 1.0 I 05/2011

Objektmarkierung am ScannerIm Scanmodus Quickscan Detektion können Objekte gleich an Ort und Stelle direkt an der Oberfläche markiert werden. Der Scanner wird mit Hilfe des Anzeigefeldes (mittig gestrichelte Linie) über das am Monitor sichtbare Objekt und wieder zurück bewegt. Wenn sich die an der Oberkante des Scanners angebrachte Markierung (1) genau über dem Objekt befindet, kann seine Position markiert werden. Die zweite Variante zum Markieren von Objekten ist das Anzeichnen der Position an den Aussenkanten des Scanners. Die beiden äusseren gestrichelten Linien im Anzeigefeld stellen die Aussenkanten des Scanners dar. Wenn ein Objekt dort aufscheint, kann es direkt an der linken oder rechten Seite des Scanners markiert werden (2+3).

Erkennen von Rückwänden mittels RohdatenRückwände bei Stahlbeton-Bauteilen verursachen Reflexionen von Objekten in den prozessi-erten Daten (Verdopplung in die Tiefenrichtung). Eindeutiger kann man eine Rückwand beim Betrachten von Rohdaten erkennen. Dort zeichnen sich Rückwandreflexionen oft durch eine deutlich sichtbare und durchgehende Linie im Tiefenschnitt ab.

Detektion von Bewehrungseisen neben PVC RohrenWenn PVC Rohre relativ eng neben Bewehrungseisen liegen, werden die detektierten PVC Rohre im Verhältnis zu den Bewehrungseisen wesentlich weniger deutlich am Bildschirm dargestellt. Für eine bessere Sichtbarkeit der PVC Rohre muss daher der Kontrast bei der Auswertung erhöht werden.

Markierung im Quickscan DetektionsmodusIn diesem Modus kann man geortete Objekte auf zwei Arten markieren. Erste Variante ist die Markierung der Objekte mit Hilfe des Anzeigefeldes in der Mitte des X-Scan Hilti PS 1000. In der Mitte des Anzeigefeldes befindet sich eine durchgehende Linie, daneben zwei gestrichelten Linien. Wenn sich die durchgehende Linie genau über dem georteten Objekt befindet, kann es in der Mitte der Oberkante des Scanners markiert werden.

Page 3: Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

Hilti X – Scan PS 1000

Tipps & Tricks

V 1.0 I 05/2011

Detektieren einer zweiten LageBefinden sich zwei parallel verlaufende Objekte genau übereinander, können sie detektiert werden, wenn sie einen genügend grossen vertikalen Abstand haben. Ist die Wand stark genug, kann dies in den meisten Fällen von einer Seite aus erfolgen.Wenn bekannt ist, dass eine oder mehrere Lagen Bewehrungseisen in der Baustruktur vorhanden sind und diese im ersten Scan durch die Scananalyse nicht detektiert wurden, wird ein weiterer Scan auf der gegenüber liegenden Seite empfohlen.Tipp: Mit dem Hilti Transpointer PX 10 kann die Position des ersten Scans anhand des Referenzrasters auf die gegenüberliegende Wandseite übertragen werden.

Zweite Variante ist die Markierung der Objekte mit Hilfe des Anzeigefeldes an den Aussenkan-ten des X-Scan PS 1000. In der Mitte des Displays befindet sich eine weisse Linie, flankiert von zwei gestrichelten Linien. Wenn die rechte gestrichelte Linie genau auf dem georteten Objekt liegt, kann es an der rechten Aussen-kante des X-Scan Hilti PS 1000 markiert werden. Das gleiche Prinzip gilt für das Anzeichen an der linken Aussenkante.

Einmessen von BohrpositionenDurch Anbohren oder Durchtrennen von Bewehrungen bzw. Einschlüssen beim Erstellen von Durchbrüchen kann die substanzielle Baustruktur beschädigt werden. Idealerweise wird das Bauteil von beiden Seiten mit dem Hilti X-Scan PS 1000 gescannt. Wo möglich, z.B. bei Unterzügen sollten an allen drei Seitenflächen die Betoneinschlüsse zuvor geortet werden.Tipp: Mit dem Hilti Transpointer PX 10 kann die Position des ersten Scans anhand des Referenzrasters auf die gegenüberliegende Wandseite übertragen werden.

Einmessen von SpanngliedernSpannglieder befinden sich typischerweise unterhalb der schlaffen Bewehrungslagen. Im Analysebild lassen sich Spannglieder üblicherweise anhand des auf- oder abtauchenden Verlaufes identifizieren. Mit mehreren, hintereinander gelegten Quickscan-Aufnahmen können Spannglied über ihre gesamte Länge schnell analysiert werden. Dazu wird der Verlauf des Spanngliedes einfach entlang der vermuteten Verlaufsrichtung orthogonal gescannt und markiert.Tipp: Wenn die Spannglieder bei dickeren Bauteilen zu sehr abtauchen sollten, werden weitere Scanaufnahmen an der gegenüberliegenden Wand- oder Deckenseite gemacht. Die georteten Positionen können mit dem Transpointer Hilti PX 10 auf die Ausgangsseite übertragen werden.

Page 4: Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

Hilti X – Scan PS 1000

Tipps & Tricks

V 1.0 I 05/2011

Kalibrierung für verbesserte ScanresultateTiefenangaben von georteten Objekten sind bei einem Radargerät aus technischen Gründen generell nicht aussagekräftig genug. Im Gegensatz zu Geräten, die mit Induktionstechnologie arbeiten, kann hier nicht die exakte Tiefe des Objektes bestimmt werden.Um bei Radargeräten eine genauere Aussage über die Tiefe treffen zu können, muss man entweder die Eigenschaften des Betons kennen (Permittivität) oder die Tiefe eines der Objekte ist bereits bekannt (der Begriff Permittivität entspricht dem Parameter “Beton”). In diesem Fall kann durch eine Parameteranpassung bei der Analyse (Parameter “Beton”) eine genauere Angabe der Objektlage erreicht werden.

PlausibilitätstestEs gibt immer verschiedene Beurteilungsmöglichkeiten von Scanresultaten. Wichtig ist in jedem Fall, dass vor der Analyse klar ist, ob aus technischer Sicht an einer bestimmten Stelle detektiert werden kann.Tipp: Zuerst Baupläne zu Rate ziehen.

Interpretation von vorgespannten HohlraumbetonfertigelementenDie Grösse von Hohlraumelementen kann bei einer Detektion zur Herausforderung werden. Meist haben die Hohlräume runde Abmessungen. Dadurch bildet sich die stärkste Reflexion auf dem höchsten Punkt des Hohlraumes aus und verläuft dann abschwächend auf beide Seiten. Durch das Verändern Schichttiefe können Hohlräume leicht sichtbar gemacht werden. Der Farbwechsel zu Grau bei der Analyse dient darüber hinaus als Vorteil. In einer Quickscan Aufnahme zeigt sich der Hohlraum als Objekt mit grossen Abmassen. Daraus lässt sich aber nicht automatisch ableiten, dass es sich hier um einen Hohlraum handelt.Tipp: Verifizieren Sie die Scandaten mit den Bauplänen.

Interpretation von PlattenPlatten zu detektieren ist oft schwierig, gerade wenn sich diese noch mit anderen Objekten zusammen in der Baustruktur befinden. Bei der Analyse einer gescannten Platte werden die Kanten dieser Objekte stärker reflektiert als der Rest. Deshalb könnte man darauf schliessen, dass es sich hierbei um zwei Objekte handelt.Aussagekräftiger ist hier die 3D Darstellung. Prinzipiell ist aber der Kontrast an dieser Stelle stärker als der des restlichen Hintergrundes.

Page 5: Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

Hilti X – Scan PS 1000

Tipps & Tricks

V 1.0 I 05/2011

Interpretation von ProfilblechdeckenProfilbleche werden oft mit einer Betondecke vergossen. Über diesen Profilblechen befinden sich Bewehrungslagen und andere Einschlüsse. Die obere Bewehrungslage kann problemlos geortet werden. Eine Detektion der tieferliegenden Bewehrung nahe dem Profilblech ist deutlich schwerer. Das Profilblech kann nicht eindeutig als solches visualisiert werden. Es werden teilweise nur die Kanten der Profile als Objekte im Radarbild visualisiert.

Interpretation von FussbodenheizungIm Analysebild fallen Fussbodenheizungen durch ihre typische, schlaufenförmige Verlegung auf. Bei einer Tiefe von ca. 50 mm im Estrich / Unterlagsboden haben sie meist einen gleich-förmigen Abstand zueinander und werden in der Nähe von Kältebrücken oft enger verlegt. Wurden metallische Isolationsfolien unterhalb der Fussbodenheizung verwendet, kommt es zur Totalreflexion von Radarsignalen. Diese Reflexionen können die Erkennbarkeit der Objekte behindern. Zudem erschweren Mehrschichtaufbauten oder feinmaschige Abdeckungen die Detektionsleistung.Kontrollieren Sie deshalb vorrangig die Installationspläne, ob Scanner mit Radartechnologie sinnvoll eingesetzt werden können.

Interpretation von IsolationsschichtenPrinzipiell beeinträchtigt das Detektieren durch eine Isolationsschicht die Qualität der Analy-seergebnisse. Sie erzeugt oft Reflexionen wie von einer Rückwand. So können “Geistobjekte”angezeigt werden, welche real nicht vorhanden sind. Generell sollte bei solchen Aufbautenwenn möglich von beiden Seiten gescannt werden.Tipp: Einstellen von zwei Schichten mit unterschiedlichen Permittivitäten (Einstellung “Beton”)bei der Analyse mit der Software Hilti PROFIS PS 1000. Eine Isolationsschicht aus einem metallischen Werkstoff erzeugt immer eine starke Reflektion. Daher ist es nicht möglich, Objekte unterhalb dieser Schichten zu detektieren.

Interpretation von SpanngliedernSpannglieder sind typische Objekte in zweiter Lage, über denen sich meist eine Bewehrungs-lage mit unterschiedlichem Gitterabstand befindet. Im Analysebild sind Spannglieder abtau-chende Objekte. Das bedeutet, dass sie mit zunehmender Tiefe diese auf einer Seite auftauchen und dann über das Bild „wandern“ bis sie wieder verschwinden. Zudem verlaufen die Spannglieder meistens nie parallel zum Gitter.

Page 6: Tips & Tricks - Hilti · Tips & Tricks Scannen von rauen Oberflächen Über eine unebene Oberfläche bewegt sich der Scanner nicht im gleichmässigen Abstand zur Scannerunterseite

Hilti X – Scan PS 1000

Tipps & Tricks

V 1.0 I 05/2011

Scannen und Interpretation von schräg liegenden ObjektenBevor man eine Fläche im Scanmodus “Imagescan” detektiert, sollte man sich mit Hilfe des “Quickscan” Modus einen Überblick über die Lage der Objekte verschaffen. Schräge Objekte können durch ihre Lage nur teilweise sichtbar gemacht werden. Zum Beispiel steil abfallende Objektverläufe (zum Beispiel Schrägaufbiegung in 45° Neigung in Unterzügen) können nur bedingt dargestellt werden.

Scannen ohne ScannergriffBeim Scannen von Baustrukturen, die durch Rohre oder ähnliche Objekte verdeckt sind, ist es möglich, am X-Scan Hilti PS 1000 den Handgriff abzunehmen und ohne Griff zu scannen. Dadurch kann auch an engen Stellen gearbeitet werden.

Analyse von Mehrfachlagen Bei der Analyse eines aufgenommen Scans mit mehrfachen Objektlagen ist es möglich, durch das Verändern der Parameter am Scanner oder Monitor (Beton, Kontrast, Darstellungsfarbe) eine eindeutigere Aussage über die Lage der Objekte treffen zu können. Beispiel ist der Übergang von einer Estrichschicht zur Betonschicht bei einer Fussbodenheizung.

Eck- und WandzugänglichkeitUm das Mindestmass an Wandzugänglichkeit optimal auszunutzen wird empfohlen den Quickscan Detektionsmodus zu verwenden. Achten Sie dabei auf die korrekte Positionierung des Scanners indem sie sicherstellen, dass die beiden Antennen auf der Unterseite des Gerätes nahe der Wand sind. Dies erlaubt den Mindestabstand von 18.5 cm auf 9.25 cm zu reduzieren.