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Fotos: Peter Rigaud c/o Shotview Photographers; contrastwerkstatt TOMORROWTODAY 01 Developing the technologies, methods and tools of tomorrow Ambient Assisted Living (AAL): Ein Kick für’s gute Altern Das AIT setzt auf modernste Technologien und innovative Ansätze, um ältere Personen in ihrem Alltag zu unterstützen. Smarte Assistenz und Motivation ist die Devise. (Lesen Sie weiter auf Seite 32) Tomorrow Today im Austria Innovativ Tomorrow Today, die Kundenzeitschrift des AIT Austrian Institute of Technology, begleitet Austria Innovativ schon seit vielen Jahren. Viermal im Jahr haben wir darin über Aktivi- täten des AIT und über erfolgreiche Projekte mit hohem Kunden- nutzen informiert. Da das AIT immer mehr Forschungsoutput ge- neriert, haben wir uns entschlossen, noch ausführlicher und ver- tiefender über unsere Projekte aus allen Departments zu berichten. Tomorrow Today wird daher sechsmal jährlich als integraler Be- standteil von Austria Innovativ erscheinen, worin wir kompakt über laufende Projekte mit hohem Kundennutzen informieren. Das AIT setzt bei Tomorrow Today weiterhin auf Austria Inno- vativ. Das Magazin zählt zu den renommierten Fachzeitschriften Österreichs, die zum Thema Innovation mit seiner Leserinnen- und Leserschaft sowohl die gesamte Forschungscommunity also auch die innovativsten Unternehmen und Leitbetriebe Österreichs, und damit unsere Kunden, erreicht. Wir freuen uns daher, unseren eingeschlagenen Weg, der Infor- mation mit hohem Kunden- und Lesernutzen über das AIT, mit noch mehr Verve fortsetzen zu können. Erfahren Sie aus erster Hand Details über neueste Forschungsergebnisse aus dem AIT und wer davon profitiert. n Editorial Michael Hlava Head of Corporate and Marketing Communications, AIT Austrian Institute of Technology Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: [email protected] [Tomorrow Today erscheint als eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Austria Innovativ.]

TomorrowToday 01/2015

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Developing the technologies, methods and tools of tomorrow

Ambient Assisted Living (AAL): Ein Kick für’s gute Altern

Das AIT setzt auf modernste Technologien und innovative Ansätze, um ältere Personen in ihrem Alltag zu unterstützen. Smarte Assistenz und Motivation ist die Devise. (Lesen Sie weiter auf Seite 32)

Tomorrow Today im Austria InnovativTomorrow Today, die Kundenzeitschrift des AIT Austrian Institute of Technology, begleitet Austria Innovativ schon seit vielen Jahren. Viermal im Jahr haben wir darin über Aktivi-täten des AIT und über erfolgreiche Projekte mit hohem Kunden-nutzen informiert. Da das AIT immer mehr Forschungsoutput ge-neriert, haben wir uns entschlossen, noch ausführlicher und ver-tiefender über unsere Projekte aus allen Departments zu berichten. Tomorrow Today wird daher sechsmal jährlich als integraler Be-standteil von Austria Innovativ erscheinen, worin wir kompakt über laufende Projekte mit hohem Kundennutzen informieren. Das AIT setzt bei Tomorrow Today weiterhin auf Austria Inno-vativ. Das Magazin zählt zu den renommierten Fachzeitschriften Österreichs, die zum Thema Innovation mit seiner Leserinnen- und Leserschaft sowohl die gesamte Forschungscommunity also auch die innovativsten Unternehmen und Leitbetriebe Österreichs, und damit unsere Kunden, erreicht. Wir freuen uns daher, unseren eingeschlagenen Weg, der Infor-mation mit hohem Kunden- und Lesernutzen über das AIT, mit noch mehr Verve fortsetzen zu können. Erfahren Sie aus erster Hand Details über neueste Forschungsergebnisse aus dem AIT und wer davon profitiert. n

Editorial

Michael Hlava Head of Corporate and Marketing Communications,AIT Austrian Institute of Technology Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: [email protected]

[Tomorrow Today erscheint als eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Austria Innovativ.]

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High-Tech-Forschungs- und Messmotorrad

Motorcycle Probe Vehicle

Um Verkehrsinfrastruktur, -sicherheit und die Interaktion von Fahrzeugen und Fahrbahn zu testen, setzte das AIT bislang PKW und LKW ein. Mit „MoProVe“ („Motorcycle Probe Vehicle“) kommt nun erstmals auch ein Motorrad zum Einsatz. In Kooperation mit der TU Wien wurde eine KTM 990 SMR zu ei-nem High-Tech-Forschungs- und Messmotorrad umgerüstet, das unter anderem über ein Kamerasystem sowie Lenkwinkel- und Beschleunigungssensoren verfügt. Das Forschungsmotorrad wird nun eingesetzt, um Fahrdynamik in Abhängigkeit von Fahrverhal-ten und Interaktion mit Straßeninfrastruktur zu analysieren. Die Ergebnisse werden mit jenen aus PKW- und LKW-Tests verglichen und unter anderem in Empfehlungen für die Straßenplanung – zum Beispiel in die Trassierung von Radien und Querneigungen – oder für proaktive Verkehrssicherheitssysteme einfließen. n

TOMORROWTODAY

Focus on Performance & SuccessSymposium „EDST 2015“

Call for Papers „Von Pilotprojekten zur marktfähigen Smart-Grid-Lösun-gen.“ Das ist das Thema des diesjährigen „International Sympo-sium on Smart Electric Distribution Systems and Technologies“ – EDST 2015, das vom 8. bis zum 11. September im Techgate in Wien stattfindet. Das vom AIT veranstaltete Symposium ist ein gettogether von Forschung und Industrie und diskutiert neueste Entwicklungen und Ansätze marktfähiger Smart-Grid-Lösungen. Die Einreichfrist von Beiträgen läuft noch bis zum 1. März 2015. www.edst2015.org n

In dieser Ausgabe von Tomorrow Today berichten wir über F & E-Output für unsere Kunden aus den AIT-Departments Mobility, Energy, Health & Environment, Innovation Systems und Digital Safety & Security. Leistungsbeweise, die zeigen, wie unsere Kunden davon profitieren.

Forschungskooperation

Maßgeschneiderte Medizin mittels Biomarkerforschung Das AIT kooperiert mit dem neuen K1-Kompetenz-zentrum „CBmed“ an der Med-Uni GrazZiel der Biomarkerforschung ist es, Krankheiten zu erkennen, bevor sie sich bemerkbar machen, um somit Krankheiten wie Krebs, Dia-betes oder Herzinfarkt punktgenau mit individuell richtigen Thera-pien behandeln zu können. Das AIT, das über langjährige Erfah-rung in der Biomarkerforschung verfügt, beteiligt sich nun am neu eröffneten Kompetenzzentrum für Biomarkerforschung CBmed an der Med-Uni Graz. „Für uns hat das CBmed als Leuchtturm der Biomarker-Forschung eine große Bedeutung“, sagt Michaela Fritz, Head of AIT Health & Environment Department, „wir werden dort unsere langjährige Omicstechnologie- und Bioinformatik-Expertise einbringen.“ Ziel des Grazer CBmed ist es, aus der Biomarker-Forschung letztlich neue Produkte für die klinische Anwendung zu entwickeln. An dem K1-Zentrum, das bis 2018 über 17,4 Millionen Euro verfügt, beteiligen sich neben dem AIT die medizinischen Universitäten in Graz und Wien, die TU und Universität Graz sowie Joanneum Research. n

Eine KTM 990 wurde vom AIT gemeinsam mit der TU Wien zu einem Forschungsmotorrad umgerüstet.

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Innovation Systems

AIT und ÖAW beraten das Parlament bei der Abschätzung und Gestaltung technolo-gischer EntwicklungenDas österreichische Parlament sucht den Dialog mit der Wissenschaft. Gemeinsam mit dem AIT und dem Insti-tut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) entwickeln Abgeord-nete die Basis für eine engere Zusammenarbeit auf den Ge-bieten Foresight & Technologiefolgenabschätzung. In einem ersten Schritt werden internationale Beispiele der wissen-schaftlichen Politikberatung für Parlamente evaluiert. Ein we-sentlicher Aspekt der wissenschaftlichen Politikberatung wird dabei auch die Untersuchung von Möglichkeiten für die Ein-bindung von Bürgerinnen und Bürgern in den Beratungs- und Entscheidungsprozess sein. In den Entwicklungsprozess sind alle parlamentarischen Klubs und die Parlamentsdirektion eingebunden. n

Perfomance & Success

Technologiepolitik ist heute Gesellschafts­politik, denn Big Data, Biotechnologien und Industrie 4.0 werden die Gesellschaft fun­damental verändern. Parlamente sollten daher die wichtigsten Institutionen für die langfristige Gestaltung der Rahmenbedin­gungen von Zukunftstechnologien sein. Mit unseren Foresight­Methoden und mit dem Wissen über die unterschiedlichen Zukunftserwartungen und Entwicklungsopti­onen können wir das Parlament unterstützen und damit auch die Handlungsfähigkeit die Parlamentarier innen und Parlamentarier.Petra Schaper-Rinkel, Senior Scientist, AIT Innovation Systems

IV TOMORROWTODAY

Focus on Performance & Success

Projekt Maseltov

Mobile Apps für die gelingende Integration

Wie kann man Migrantinnen und Migranten mit Technik in Alltagssituationen bzw. bei der Erlangung sprachlicher und so-zialer Kompetenzen, welche die Integration in der neuen Heimat begünstigen, unterstützen? Das war die grundlegende Frage, die sich das AIT im Rahmen des EU-Projektes Maseltov* stellte. Aus-gangspunkt waren dabei internati-onale Studienergebnisse, die zeig-ten, dass die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien, Kursen und Kontaktzentren häufig wenig dazu beitrugen, dass Einwanderer rele-vantes Wissen im richtigen Mo-

ment in der Arbeit, beim Einkaufen oder in Notfallsituationen ab-rufbar parat hatten. Unter starker Beteiligung des AIT wurde nun ein integriertes mobiles Assistenz-System entwickelt und evaluiert. Mit mehr als zehn Applikationen erhalten Migrantinnen und Mig-ranten nun die Möglichkeit, sich besser zu vernetzen und unkom-pliziert und schnell auf Informationen zuzugreifen. Darunter befin-den sich unter anderem ein Notfall-Assistenzsystem, ein (Augmen-ted Reality) Fußgängernavigationssystem, ein soziales Networ-king-Service, eine App zum Erlernen der Gastland-Sprache, ein Lernspiel zur Bewusstmachung von kulturellen Unterschieden, und ein Informationsservice zur Unterstützung bei der Berufssuche. Die Ergebnisse werden nun bei der Maseltov-Abschlusskonferenz, die im März in London stattfindet, präsentiert.maseltov2015.joanneum.at n

* Mobile Assistance for Social Inclusion & Empowerment of Immigrants with Persuasive Learning Technologies & Social Network Services

Mobiler Erschütterungsgenerator

Shaking MoSeS

Sind alte Gebäude oder Brücken überhaupt noch erdbeben-sicher? Beeinträchtigen Erschütterungen neuer Straßen- oder Bahnstrecken angrenzende Gebäude oder Personen? Tauchen sol-che oder ähnliche Fragen auf, ist MoSeS gefragt. Der vom AIT entwickelte „Mobile Seismic Simulator“ ist ein hydraulischer Er-schütterungsgenerator, der kontrollierte Schwingungen in Böden oder Gebäude einleiten kann. „Die Messdaten bringen Aufschluss über Erschütterungs- und Erdbebenrisken“, sagt AIT Senior Engi-neer Alois Vorwagner. Derzeit ist MoSeS bei Straßenbahnausbau-ten in Graz und im Großraum Linz im Einsatz. n

Im Projekt Maseltov wurden in intensiver Zusammenarbeit mit MigrantInnen und basierend auf deren tatsächlichen Bedürfnissen mobile Services entwickelt. Wertvolle Erkenntnisse er­gaben sich sowohl aus Design und Interaktions­sicht, als auch in Bezug auf methodische Weiter­entwicklungen im Bereich Cross Cultural Design und Experience Research.Stephanie Schwarz, Scientist, AIT Innovation Systems

Maßgeschneiderte „Apps“ sollen Migrantinnen und Migranten im Alltag unter-stützen. Das AIT war dafür bei der Entwicklung eines mobilen Assistenzsystems beteiligt.

Der mobile Erschütterungs-generator „MoSeS“ hilft bautechnische Probleme zu lösen.

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V

Projekt print.PV

Photovoltaikzellen aus der Druckmaschine

Mit einer neuen Technik sollen bis zu 40 Meter Photovoltaik-Folien pro Minute produziert werden. Eine neue Dünnschichttechnik verspricht, ef fiziente PV-Zellen schnell und kostengünstig herzustellen. Zukunftsweisend ist dabei eine patentierte Methode der Firma Crystalsol, mit der das AIT im Rahmen des Forschungsprojektes „print.PV“ zusammenarbeitet. „Die Schlüsselinnovation ist ein lichtabsorbierendes Halbleiterpul-ver, das mittels Rollenrotationsdruck auf Folien aufgebracht wer-den kann“, sagt AIT-Geschäftsfeldleiter von Photovoltaic Systems Christoph Mayr. Ziel der Forschung ist es nun, die Technik so wei-terzuentwickeln, dass pro Minute 40 Meter Photovoltaik-Folien aus einer „Druckmaschine“ laufen. Damit ergeben sich neue und kos-tengünstige Möglichkeiten der Integration von PV-Elementen in Gebäude. Gefördert wird print.PV vom Klima- und Energiefonds sowie dem bmvit. n

Mit einem neuartigen Algorithmus, der von der Mathe-matik der Quantenphysik inspiriert ist, wird die Ortung von Störsendern in der Satellitenkommunkation auf elegante Art vereinfacht. Entwickelt wurde die neue Methode von AIT und Siemens Convergence Creators.

In der Satellitenkommunikation kommt es immer häufiger vor, dass auf Miet-Frequenzen, die eigentlich unbelegt sein sollten, dennoch ein Signal empfangen wird. Häufig liegt der Grund ein-fach darin, dass Techniker vergaßen, die Satellitenleitung zu kap-pen. Bisher konnte die Quelle dieses Signals, das andere Signale störend überlagerte, aber nur durch Einsatz zweier nahestehender Satelliten geortet werden, indem man den Dopplereffekt ausnutz-te und aus dem Vergleich der Empfangszeiten des Signals auf den ungefähren Standort des Störsenders schließen konnte. Nun hat das AIT unter Federführung des Quanteninformatikers Ian Glen-dinning mit Siemens Convergence Creators eine neue Methode entwickelt, mit der der Einsatz eines zweiten Satelliten zur Ortung überflüssig wird. Von der Mathematik der Quantenphysik inspiriert entwickelte man einen Algorithmus, mit dem auf der Bodenstation eine eindeutige Signatur des empfangenen Störsignals erstellt werden kann. Diese wird dann mit tausenden bekannten Signalsi-gnaturen in einer Datenbank verglichen. Gibt es eine Übereinstim-mung, wird Standort und Name der Signalquelle ausgegeben. n

Die Ortung von Störsendern in der Satelliten kommunikation kann mit Methoden der Mathe matik der Quantenpyhsik elegant und sicher durchgeführt werden.Martin Stierle, Head of Business Unit Optical Quantum Technology, AIT Digital Safety & Security

Perfomance & Success

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AIT print.PV: Mit neuer Dünnschichttechnik sollen PV-Folien

schnell und kostengünstig aus Druckmaschinen laufen.

Satellitenkommunikation

Quantenalgorithmus hilft bei Störsender suche

Das AIT setzt auf modernste Technologien und innovative Ansätze, um ältere Personen in ihrem Alltag zu unterstützen und Menschen aller Altersgruppen zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren.

Ambient Assisted Living (AAL)

Smarte Assistenz & Motivation

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VIIAmbient Assisted Living

Durch die steigende Lebenserwartung wird sich Statistiken zufolge der Anteil der über 65-jährigen an der europäischen Bevöl-kerung bis 2050 auf knapp 30 Prozent verdoppeln. Die meisten dieser älteren Menschen haben den verständlichen Wunsch, mög-lichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben. Eine wichtige Hilfe dabei sind AAL-Technologien (AAL = Ambient Assisted Living, umgebungsunterstütztes Leben), also altersge-rechte Assistenzsysteme, die in die Wohnumgebung integriert sind und die BewohnerInnen bei der Bewältigung des Alltags unterstüt-zen. Das AIT entwickelt innovative AAL-Lösungen, um zusammen mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft die große Herausforde-rung des demografischen Wandels zu meistern und hat sich damit in den letzten Jahren die Themenführerschaft auf nationaler Ebene gesichert. Unterstrichen wird diese Vorreiterrolle durch die Leitung der ersten österreichischen AAL-Testregion im Burgenland und die Präsidentschaft des Verbands AAL Austria durch Michaela Fritz, Leiterin des AIT Health & Environment Department. „Diese Inno-vationsplattform ist ein Zusammenschluss aller relevanten Stake-holder in Österreich – von Forschungsunternehmen über Techno-logieanbieter bis hin zu Pflegeinstitutionen –, um AAL-Lösungen einem breiten Markt bekannt und zugänglich zu machen“, erklärt Senior Expert Advisor Andreas Stainer-Hochgatterer, der für die Koordination der Arbeitskreise verantwortlich ist und auch selbst den Arbeitskreis AAL Vision Österreich leitet. Mittlerweile ist das AIT aber auch auf internationaler Ebene ein gut wahrgenommener Player, wie sich an der Teilnahme an großen europäischen Initiati-ven wie dem AAL Joint Programme, dem Innovationsnetzwerk COST und rund 20 internationalen F & E-Projekten ablesen lässt.

Virtueller Assistent mit emotionaler IntelligenzEines dieser europäischen Projekte ist „Miraculous-Life“, in dem unter der Leitung des AIT ein virtueller Assistent entwickelt wird, der ältere Menschen im Alltag unterstützen soll. „Bei IKT-Anwen-dungen ist die Frage der User-Schnittstelle von zentraler Bedeu-tung“, so der Projektkoordinator Stainer-Hochgatterer. „Die He-rausforderung besteht einerseits darin, die Technologien für die üblicherweise noch nicht sehr computeraffine Zielgruppe leicht benutzbar zu machen. Neben der Usability ist es aber auch wichtig, die Kommunikation mit dem Benutzer oder der Benutzerin so re-alitätsnah wie möglich zu gestalten.“ In Vorprojekten haben die ForscherInnen herausgefunden, dass es für die Zielgruppe am angenehmsten und auch am spannendsten ist, direkt mit einer Person zu sprechen, auch wenn diese „nur“ virtuell ist. Im Projekt übernimmt die Kommunikation daher ein „Virtual Support Part-ner“, mit dem die ältere Person wie mit einem anderen Menschen kommunizieren, interagieren und Services nutzen kann. Das her-

vorstechendste Merkmal dieses „Avatars“: Er oder sie (Geschlecht und Aussehen sind später frei wählbar) kann den Gemütszustand seines Gegenübers erkennen und auch individuell darauf reagie-ren. Aber wie lässt sich das bewerkstelligen? „Zur sogenannten ‚emotion recognition‘ verwenden wir verschiedene Kanäle“, erklärt dazu Stainer-Hochgatterer. „So lässt sich über die Kamera des Ta-blets, das zur Kommunikation mit dem Virtual Support Partner dient, mit Hilfe von Algorithmen zur Gesichtserkennung der emo-tionale Zustand des jeweiligen Gesprächspartners ableiten. Auch der Tonfall sagt viel über die Stimmung aus und zusätzlich wird nach Bedarf auch die Gestik oder allgemeine Aktivität der Person über eine Kinect-Kamera analysiert.“ All diese Informationsquellen werden schließlich miteinander verknüpft und zu einem Gesamt-bild des aktuellen Gefühlszustands der Person zusammengesetzt.

Beruhigend oder motivierendSobald der virtuelle Assistent die Stimmung der Person erkannt hat, greift er auf psychologische Theorien und praktische Erfah-rungen des Betreuungspersonals zurück, um entsprechend darauf zu reagieren. Die mit modernster 3D-Technik computeranimierte Figur spricht dabei nicht mit monotoner Stimme, wie wir das von Navis kennen, sondern passt ihre Intonation und Sprechgeschwin-digkeit, aber auch seinen Gesichtsausdruck und seine Gestik an den emotionalen Zustand seines Gegenübers an. „Wenn die Per-son vor dem Bildschirm hektisch und unruhig ist, wird der Assis-tent beruhigend auf sie einwirken, wirkt sie lethargisch oder de-pressiv, kann er sie zum Beispiel aufmuntern, ein bestimmtes Pro-grammangebot für Senioren zu nutzen“, so Stainer-Hochgatterer. Damit ist auch die Stellenbeschreibung des virtuellen Assistenten umrissen: Seine Aufgabe besteht vor allem darin, älteren Men-schen Services im Bereich Gesundheit, Alltagsbewältigung und Freizeitgestaltung besser vermitteln und anbieten zu können – das reicht von der Erinnerung an einen Arztbesuch oder die Einnahme eines Medikaments bis hin zur Motivation, sich für bestimmte Frei-zeitangebote anzumelden. Eine erste Vorversion wurde bereits in zwei Einrichtungen für betreutes Wohnen in Holland und der Schweiz getestet. Das Echo war sehr positiv und hat wichtiges Feedback für den Prototypen gebracht, der noch heuer fertiggestellt wird und sich anschließend ein Jahr lang im praktischen Einsatz beweisen muss. „Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere positive Erwartungshaltung dann auch in der Praxis bestätigen wird“, so Stainer-Hochgatterer, ➞

Mit der Innovationsplattform AAL­Austria können AAL­Lösungen einem breiten Markt bekannt und zugänglich gemacht werden.

Andreas Stainer-Hochgatterer, Senior Expert Advisor, AIT Health & Environment

Im Projekt „Miraculous-Life“ wurde unter Leitung des AIT ein virtueller Assistent mit emotionaler Intelligenz entwickelt, der ältere Menschen im Alltag unterstützen soll.

Smarte Assistenz & Motivation

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VIII TOMORROWTODAY

der auch thematischer Koordinator für Ambient Assisted Living am AIT ist. Das erste Projektreview vor der Europäischen Kommis-sion in Brüssel verlief jedenfalls erfolgreich.

Hightech-Gesundheitsinitiative In der Gesundheitsprävention kann AAL aber auch eingesetzt wer-den, um Menschen frühzeitig zu regelmäßiger körperlicher Aktivi-tät zu motivieren und somit chronischen Krankheiten vorzubeu-gen. Das AIT geht daher in seinen Projekten mittlerweile über die eigenen vier Wände hinaus und spricht auch jüngere Zielgruppen an als die Generation 65+. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Gra-fenwörth bewegt“, das im November vorigen Jahres mit dem Zu-kunftspreis Niederösterreich ausgezeichnet wurde. Modernste IKT-Lösungen und telemedizinische Technologien wurden hier kombiniert, um die Bevölkerung der niederösterreichischen Ge-meinde zu mehr Bewegung an der frischen Luft zu animieren. In Kooperation mit der österreichischen Firma TAGnology entwickel-ten ExpertInnen des AIT Digital Safety & Security Department in-telligente Fitnesssäulen, die im Gemeindegebiet entlang verschie-denster Laufstrecken aufgestellt wurden. „Interessierte aller Alters-gruppen können sich mit einem elektronischen Chip in Form eines Armbandes an diesen Stationen registrieren und ihre individuelle Leistungsstatistik, wie zurückgelegte Kilometer oder Streckenzei-ten, über ein Internetportal oder eines der öffentlichen Terminals

abrufen“, erläutert Mario Drobics, Projektleiter und thematischer Koordinator für Active & Assisted Living am AIT. Die BenutzerIn-nen erhalten so eine unmittelbare Rückmeldung über den erreich-ten Leistungsfortschritt und können diesen über soziale Netzwerke auch mit anderen Gleichgesinnten teilen. Dieser spielebasierte Ansatz soll eine nachhaltige Verhaltensänderung herbeiführen und alle Altersgruppen, von Schulkindern über HobbysportlerInnen bis hin zu SeniorInnen, zu einem gesunden Lebensstil animieren. Auf Wunsch können natürlich auch Vitaldaten wie Gewicht und Blut-druck in die Analyse der Bewegungsinformationen aufgenommen werden, um so etwa einem behandelnden Arzt die Erstellung von maßgeschneiderten Therapieplänen zu ermöglichen.

Breite Anwendung als Marktimpuls„Für AIT stellen die im Projekt geplanten Aktivitäten eine Referenz und Testumgebung für künftige Anwendungskonzepte dar. Gerade die Erarbeitung von Anwendungen mit einer großen Gruppe von Beteiligten und der Einsatz einer derartigen Technologie auf breiter Basis sind international einzigartig“, erläutert Drobics den allge-meinen strategischen Ansatz, neue AAL-Lösungen breiten Bevöl-kerungsgruppen schnell und einfach zugänglich zu machen und die künftigen NutzerInnen von Anfang an in die Entwicklung ein-zubeziehen. Mit Projekten wie „Miraculous Life“ und „Grafenwörth bewegt“ leistet das AIT somit national wie auch international einen wichtigen Beitrag, um einen Markt für diese zukunftsträchtigen Technologien zu etablieren. n

Für das AIT stellt das Projekt „Grafenwörth bewegt“ eine Referenz und Testumgebung für künftige Anwendungskonzepte dar.

Mario Drobics, Senior Scientist, AIT Digital Safety & Security Department

Zukunftspreis Niederösterreich: (v. l. n. r.) Dr. Christian Milota (Geschäftsführer der NÖ Landesakademie), Mag. Bernhard Lackner (Vorstands direktor der NÖ Versicherung), Dr. Manfred Wieser, MSc (Kardiologe und Sportmediziner), Landes hauptmann Dr. Erwin Pröll, DI Helmut Leopold (Head of Safety & Security Department am AIT), Bürgermeister LAbg. Mag. Alfred Riedl (Gemeinde Grafenwörth)

[Tomorrow Today erscheint als eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Austria Innovativ.]

Laufparcours: Die „grüne“ Strecke mit ca. 2 km Länge ist als „Ortsrunde“ gedacht. Die „blaue“ Strecke mit ca. 5 km Länge verbindet zwei Katastralgemeinden. Die „rote“ Strecke – sie misst über 10 km – verbindet drei Katastralgemeinden. Allein die „schwarze“ Strecke stellt die „Gemeinderunde“ dar, sie führt durch alle Katastralgemeinden und ist gleichzeitig als Trainingsstrecke für Marathonläufer gedacht. Ihre 21,1 km entsprechen genau der Länge eines Halbmarathons. Zwei Routen wurden speziell für Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialzentrums SeneCura konzipiert. Sie sind mit geringer Anstrengung – und auch von Rollstuhl-Benützern – zu bewältigen.

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