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Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco Erker Jahrgang 27 - Jänner 2015 POLITIK I Die Haushalte der Wipptaler Gemeinden GESCHICHTE I Anekdoten über Krieg und Gefangenschaft SPORT I Sicher unterwegs auf Skitouren 2014 IM ZEITRAFFER Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Erker 01 2015

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Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

ErkerJahrgang 27 - Jänner 2015

POLITIK I Die Haushalte der Wipptaler GemeindenGESCHICHTE I Anekdoten über Krieg und GefangenschaftSPORT I Sicher unterwegs auf Skitouren

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Erker 01 I 15 3Nächster Redaktionsschluss: 15.01.2015

INTERVIEWPrimar Dr. Franz Ploner über die Gesundheitsreform I 10

POLITIKDie Haushalte der Wipptaler Gemeinden I 16

WIPPTALER WETTERNachgefragt bei Meteorologe Dieter Peterlin I 30

GESCHICHTEAnekdoten über Krieg und Gefangenschaft I 44

KULTURIm Gespräch mit Chorleiter Heinrich Pramsohler I 46

SPORTSicher unterwegs auf Skitouren I 70

WIPPTAL

Sempre più in aumento le spese per il sociale I 57

CULTURAQualche paginetta di storia scritta anche a Sterzing I 58SPORT

Scialpinismo: su e giù per i monti I 62

ERKER-ExtraOutdoorsport & Hüttenspaß I Finanzen & Immobilien I 70 - 81

Leserbrief I 6Wipptal-Chronik I 8Woher stammt der Name? I 50Frageecke I 82Gesundheit I 82Sumserin I 83Rezept I 83Leute I 84

Weißes Kreuz I 85Unterhaltung I 86Jahrestage I 88Gemeinden I 91Veranstaltungen I 92Kleinanzeiger I 94Impressum I 94Vor 100 Jahren I 95

EDITORIAL

JAHRESRÜCKBLICK I 32Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder ist ein Jahr vergangen – mit all seinen Höhen und Tiefen, die das Leben eben so mit sich bringt. Auch das Wipptal hat eine in jeder Hinsicht spannende Zeit erlebt. Die Höhepunkte des Jahres haben wir im Zeitraffer für Sie zusammengefasst.Der Jahreswechsel ist immer auch eine Zeit des Vorausschauens. Was bringt uns das neue Jahr? Welche Überraschungen hält es für uns bereit? Mit den besten Absichten will man alle Jahre wieder seine Neujahrsvorsätze verwirklichen und muss sich doch gleichzeitig eingestehen: Neujahrsvorsätze sind schnell gefasst, ernst gemeint, rasch verworfen und noch schneller vergessen. Und doch: Unsere Wünsche, unsere Träume sind es doch auch, die unser Leben bunt machen – auch wenn sie niemals Wirklichkeit werden.Ein kunterbuntes Jahr werden Sie auf jeden Fall mit dem Erker wieder erleben. Wir geben auch 2015 unser Bestes, unsere zahlreichen Leserinnen und Leser mit Lesestoff rund ums Wipptal zu versorgen. Wir schnüffeln in der Politik, stecken unsere Nasen in die Gesellschaft, wandeln auf den weiten Gefilden der Kultur, fiebern mit unseren Sportlern mit ... Es gibt wieder viel zu tun – gehen wir es an! Dass dies für uns kein frommer Neujahrswunsch ist, beweist der Erker seit mittlerweile 26 Jahren.

Wir wünschen Ihnen ein gutes, gesundes und zufriedenes Jahr 2015!

Das Erker-Jubiläumsjahr hatte es in sich. Rentenskandal, Gesundheitsreform und Flüchtlingswellen, aber auch sportliche Erfolge und kulturelle Highlights werden uns Wipptalern noch lange in Erinnerung bleiben. Ein Rückblick auf zwölf dramati-sche und explosive, heitere und kuriose, aufwühlende und schockierende Monate.

2014

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wIppTAL

... de Kautsch iatz zi hobn war!

FUGGERROppE

Nachdem das Arbeitsvermittlungs-zentrum in Sterzing bis zum Som-mer nur noch einen Tag in der Wo-che geöffnet war, wurde es nach den Sommerferien „bis auf Wei-teres geschlossen“. Mittels einer Landtagsanfrage versuchte der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner herauszufinden, wie es mit dem Sterzinger Arbeitsamt weitergeht.Aus der Antwort von Arbeitslan-desrätin Martha Stocker geht her-vor, dass die Landesverwaltung derzeit Zahlen und Auslastung des Arbeitsvermittlungszentrums Ster-zing prüft. Ob der Dienst wieder aufgenommen wird, hänge vom Ausgang dieser Prüfung ab.„Die Wipptaler Bevölkerung hat die Möglichkeit, sich persönlich, telefonisch oder per E-Mail an das Arbeitsvermittlungszentrum Brixen zu wenden“, so Stocker. Unterlagen und Dokumente wie etwa die Arbeitskräftekartei könn-ten schnell und unkompliziert per E-Mail übermittelt werden. Zudem soll die Zusammenarbeit mit den Patronaten dahingehend verstärkt werden, dass diese eine Vollmacht der Kunden einholen und besag-te Unterlagen vom Arbeitsvermitt-lungszentrum unbürokratisch per E-Mail übermittelt werden kön-nen. Die Landesrätin verweist in ih-rer Antwort auch auf den Online-Auftritt des Arbeitsamtes: „Ein-

schreibungen ins Verzeichnis der Arbeitssuchenden können online gemacht werden, Stellenangebote in der Arbeitsbörse des Landes im Internet eingesehen werden.“ Im Parterre des Sterzinger „Landhau-ses“ stehe ein Infopoint zur Selbst-bedienung bereit.Die trotz des Online-Angebots für viele Arbeitslose notwendige Fahrt nach Brixen – die betroffene Per-son muss die sofortige Bereitschaft innerhalb von 30 Tagen ab der On-line-Beantragung durch persönli-ches Erscheinen bei einem Arbeits-vermittlungszentrum bestätigen, andernfalls wird der Arbeitslosen-status mit dem 31. Tag aberkannt – sieht die Landesrätin nicht als Problem. Das Arbeitsvermittlungs-zentrum Brixen sei von allen Sei-tentälern des Wipptales weniger als 50 km entfernt. „Im Vergleich dazu müssen Einwohner des obe-ren Vinschgaus teils längere Stre-cken in Kauf nehmen, um ins Ar-beitsvermittlungszentrum Schlan-ders zu kommen“, so Stocker.Zur Sicherung der Arbeitsplätze im Wipptal plant bzw. unterstützt die Landesregierung keine spezi-fischen Initiativen. Der Erhalt von Arbeitsplätzen hänge nicht davon ab, wie weit das nächste Arbeits-vermittlungszentrum entfernt ist, sondern von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so die Lan-desrätin.

Arbeitsamt Sterzing„bis auf Weiteres geschlossen“

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> Ergebnis Dezember Soll am Brenner eine Flüchtlingsanlaufstelle errichtet werden?

> Die Jänner-Frage Wird Alex Schwazer sein Comeback gelingen? Stimmen Sie ab auf

www.dererker.it!

TED

Sanitätsreform: Wipptaler SVPfordert rasche Entscheidung

Bei der SVP-Bezirksausschusssit-zung Anfang Dezember war die anstehende Sanitätsreform er-neut das Hauptthema, so Bezirks-obmann Karl Polig (im Bild). Der Bericht von SVP-Obmann Philipp Achammer über die geplante Par-teireform habe die Anwesenden nur am Rande interessiert.

Die Forderungen des Bezirks, an den bestehenden Strukturen fest-zuhalten bzw. eine Rückstufung des Krankenhauses Sterzing zur Tagesklinik abzuwenden, bleiben weiterhin aufrecht. Vier Arbeits-gruppen im Gesundheitsbezirk Brixen – deren Mitglieder wurden „von oben“ bestimmt – haben zu den Themenschwerpunkten „Kran-kenhäuser“, „allgemeines Einspa-rungspotential“, „Verwaltung des Sanitätsbetriebes“ und „Territori-um“ im November Vorschläge zur Gesundheitsreform erarbeitet und Stellungnahmen abgegeben, die

Polig dem SVP-Ausschuss in ge-raffter Form präsentierte.Es wurde ein einstimmiger Be-schluss gefasst, mit der Forderung, dass das Krankenhaus in seiner derzeitigen Form erhalten bleibt und dass die Vorschläge der Ar-beitsgruppen in die Reform einge-arbeitet werden. Zudem verlangt die Wipptaler SVP, in die weiteren Schritte der Reform eingebunden zu werden.Parteiobmann Achammer habe Hoffnung gegeben und versichert, dass die Sanitätsreform nicht vom Parteiausschuss ohne Einverneh-men mit den Bezirken verabschie-det werde.Der Bezirksausschuss hegt große Besorgnis im Hinblick auf die im Frühjahr anstehenden Gemeinde-ratswahlen. Vorerst sei aber ab-zuwarten, wie es mit der Reform weitergehe. „Wir fordern eine ra-sche Entscheidung bzw. eine kla-re Richtungsvorgabe und wollen, dass die Reform nicht unnötig hin-ausgezögert wird“, so Polig.Ob im Bezirk Wipptal offene Vor-wahlen abgehalten werden, sei bei der Dezember-Sitzung nicht besprochen worden. Offene Vor-wahlen seien laut Polig in der Pra-xis aber schon oft gemacht wor-den, nur noch nicht statutarisch festgelegt.

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AkTUELL

Nur wenn der Transport über den Brenner massiv von der Straße auf die Schiene verla-gert und dies auch von der Po-litik vorangetrieben wird, wird der Brenner Basistunnel eine positive CO2-Bilanz vorweisen können. Das ist das Ergebnis ei-ner Studie des EURAC-Instituts für Regionalentwicklung und Standortmanagement, die im Rahmen einer Pressekonferenz Anfang Dezember in Bozen vorgestellt worden ist.

In der Studie berechneten die EU-RAC-Wissenschaftler den CO2-Ausstoß des Brenner Basistunnels (BBT), sowohl die baubedingten Emissionen als auch die Emissio-nen, die bei der Inbetriebnah-me des Tunnels zu erwarten sind. Dabei verglichen sie ein Szenario ohne Tunnel mit einem Zukunfts-szenario, das die gesamte Um-setzung des BBT berücksichtigt. Die Schlussfolgerung der kürzlich veröffentlichten Studie: Die CO2-Bilanz kann positiv sein, sprich der Bau des BBT kann eine CO2-Reduktion im Vergleich zum Ist-Zustand bringen, allerdings nur, wenn Maßnahmen von der Politik gesetzt werden, um den Verkehr auf die Schiene zu verlagern, so die Wissenschaftler. Wenn jedoch der Güterverkehr über den Bren-ner weiterhin vor allem per LKW abgewickelt werde, sei eine nega-tive CO2-Bilanz unabwendbar.„Erhebungen des CO2-Aussto-ßes berechnen normalerweise die Emissionen großer Infrastruktu-

Menschen mitLernschwierigkeiten

Ich heiße Verena Turin und habe das Downsyndrom. Ich bin 35 Jahre alt. Bei den neuen Vorstandswahlen der Lebens-hilfe Wipptal bin ich kooptiert worden, um als Vertreterin von People First und Tun Na Kata Wünsche und Anregungen von Menschen mit Lernschwierig-keiten einzubringen.Für mich selbst ist es noch un-gewohnt, eine solch verant-wortungsvolle Arbeit zu ma-chen. Ich fühle mich sehr ge-ehrt, Sprecherin der Menschen mit Lernschwierigkeiten und von Tun Na Kata zu sein. Deshalb lade ich alle Menschen mit Lernschwierigkeiten im Wipptal ein, ihre Wunschbrie-fe an mich zu schreiben. Meine Adresse: Verena Turin, Brenner-straße 9, 39049 Sterzing.

Verena turin, Sterzing

LEsERbRIEF

> SCHNECKENPOST

Liebe Erker-Leser, in den vergange-nen Wochen häuften sich in unserer Redaktion Klagen über die verspäte-te Zustellung des Erker. Viele Leser hatten die Dezember-Ausgabe auch über eine Woche nach Anlieferung an das Postamt Sterzing noch nicht in ihrem Briefkasten vorgefunden.Wenn Sie künftig die Zeitschrift wie-der pünktlicher als bisher erhalten, verdanken Sie das Ihrem Briefträger. Wir als Redaktion sind weiterhin be-müht, Ihre Bezirkszeitschrift regel-mäßig zu Monatsbeginn im Postamt abzuliefern.Wir bedauern die verspätete Zustel-lung.

Die Redaktion

Verlagerung auf die Schiene unumgänglichEURAC-Studie erhebt CO2-Emissionen des Brenner Basistunnels

ren in ihrer Be-triebsphase. Wir hingegen haben auch die Emissio-nen aus der Bau-phase miteinbe-rechnet, um die Auswirkungen des Tunnels auf die Umwelt so umfassend wie möglich zu ermit-teln. In dieser Hinsicht hat unsere Studie Pioniercharakter“, so Fede-rica Maino, Wissenschaftlerin am EURAC-Institut für Regionalent-wicklung und Standortmanage-ment sowie Verfasserin der Studi-enpublikation. Mitautor und For-scherkollege Federico Cavallaro unterstreicht: „Die Methode, die wir zur Berechnung der CO2-Emis-sionen entwickelt haben, kann auch bei anderen großen Infra-strukturen angewendet werden. Sie sollte am besten vor der Pla-nungsphase eingesetzt werden, nämlich bei der Entscheidung, ob ein Großprojekt verwirklicht wer-den soll oder nicht.“Die Studie untersucht die verschie-denen Bauphasen des BBT, so zum Beispiel die Grabungsarbei-ten, den Transport des Baumate-rials oder den Betrieb der Baustel-len. Dabei sticht die Zementpro-duktion mit einem Anteil von 68 Prozent an den Gesamtemissio- nen als größter umweltbelasten-der Faktor heraus.„Die Studie, welche die EURAC in unserem Auftrag durchgeführt hat, zeigt uns sehr deutlich, in welchen Bereichen wir den CO2-

Ausstoß reduzieren müssen. So haben wir jetzt bis zu 25 Prozent des Zements durch Staubpartikel aus der Kohleverbrennung – wie etwa Flugasche oder Hüttensand – ersetzt, also durch CO2-neut-rale Abfallprodukte“, so Anton Rieder, Bauingenieur und For-schungskoordinator beim BBT. „Zudem haben wir die Nothal-testellen bautechnisch verein-facht, die Dichte der Tunnelscha-le in Abschnitten mit günstigen geologischen Verhältnissen ver-ringert und den Zugangstunnel Wolf Nord gestrichen. Mit die-sen Maßnahmen reduzieren wir die gesamte Zementmenge um rund 30 Prozent im Vergleich zum ursprünglichen Projekt“, so Rieder.Der Ball geht nun jedoch an die Politik. Denn laut den Experten ist es dringend notwendig, die At-traktivität des Straßenverkehrs zu verringern, etwa durch niedrigere Geschwindigkeitslimits, verstärk-te Sicherheitskontrollen, höhe-re Mautgebühren, und gleichzei-tig den Schienenverkehr zu stär-ken, etwa durch günstigere Tari-fe, bessere Verbindungen und in-termodale Terminals.

(v. l.) Federica Maino, Thomas Streifeneder, Federico Cavallaro und Anton Rieder bei der Pressekonferenz

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chROnIk

WipptalGrüne Weihnacht

Kaum eine Frost-nacht im November, wenige auch nur im Dezember. Sterzing hat bis zum Christtag keine Flocke Schnee gesehen, die Monate waren so mild wie nie zuvor. Ratschings öffnete mit Müh und Not und dünner Kunstschneedecke Mitte Dezember den Skibetrieb, Ladurns und Roßkopf zu Weihnachten. Die Langlaufparadiese in Rid-naun und Pfitsch sind (fast) aper.

Nordtiroler WipptalMord in Mühlbachl

Am 16. Dezember ist in der Wipptaler Gemeinde Mühl-bachl ein 39-jähriger Mann durch mehrere Messerstiche in den Oberkörper getötet worden. Drei Tage nach der Bluttat wurde ein 24-jähriger Bekannter fest-genommen. Er bestreitet allerdings die Tat.

SterzingKein Durchkommen mehr

8. Dezember, Maria Empfängnis, in Italien das Fest von Sant’Ambrogio: Niemals zuvor hat Sterzing so viele Gäste gesehen wie an die-sem Tag. Eine nicht enden wollende Zahl von Weihnachtsmarktbesuchern ließ die Stadt aus allen Nähten platzen. Busse und Camper belagerten die Stadt.

MaulsBarbarafeier mit Bischof Ivo

Am 4. Dezember wurde auf den BBT-Baustellen das Fest der Schutzpatronin der Bauarbeiter und Mineu-re, der hl. Barbara, gefeiert. Im Stollen in Mauls feier-te Bischof Ivo Muser mit mehr als 300 Personen die Heilige Messe, musikalisch gestaltet vom Neustifter Männerchor.

RidnaunDie Erde bebt

Am Abend des 1. Dezember bebte im Ridnauntal die Erde. Das deutlich spür-bare Erdbeben hatte eine Stärke von 2,1. Das Epizentrum lag im hintersten Ridnaun-tal in einer Tiefe von rund acht Kilometern. Schäden wurden keine verursacht.

RidnaunWeihnachtspfifferlinge

Bei einem Waldspaziergang am 25. Dezember staunten Paul und Theresia Felizetti aus Ridnaun nicht schlecht, als sie mehrere frische Pfifferlinge fanden. Für ein weihnachtliches Festmenü taugten die Schwammerl zwar nicht, in unserer Chronik erwähnenswert ist das Ereignis allemal.

SterzingHochwasserschutz

2015 werden die Arbeiten zum Hochwas-serschutz in Sterzing fort-geführt. Das neue Projekt sieht die Fertigstellung der Mau-ern an beiden Ufern des Eisacks bis zum Haus Huebser vor. Die voraus-sichtlichen Kosten: 400.000 Euro.Im Bereich der Sportzone ist die Aufweitung des Flussbettes abge-schlossen.

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bREnnER

Der seit Wochen für Zündstoff sorgende Aufenthaltsraum für Flüchtlinge am Brenner ist seit Mitte Dezember geöffnet. Er gilt als niederschwellige Erstanlauf-stelle für Flüchtlinge, die an der Grenze stranden, und wird von der Bezirksgemeinschaft Wipp-tal geführt.

Mehr als 200 Flüchtlinge werden pro Woche von den österreichi-schen Behörden in internationalen Reisezügen aufgegriffen und ge-mäß EU-Richtlinien nach Italien zu-rückgeschickt. Die Brennergrenze gewinnt so wieder an Bedeutung, da dort die abgefangenen Flücht-linge landen, die versuchen, illegal nach Deutschland oder Skandinavi-en zu reisen. Es handelt sich vor al-lem um politische Flüchtlinge aller Altersstufen aus Syrien, Eritrea und Somalia, teilweise auch um alleinrei-sende Minderjährige.Die Anzahl der Flüchtlinge am Bren-ner schwankt stark: In den vergan-genen Monaten wurden an man-chen Tagen bis zu 60 Personen ge-zählt. Ende Dezember waren es täg-lich bis zu 15, welche die Anlauf-stelle, die anfangs in einem kleinen Aufenthaltsraum bei Bahnsteig 7 untergebracht war und nach kur-zer Zeit in den Jugendraum in Bahn-hofsnähe umgesiedelt wurde, nutz-ten. „Die Unterbringung im Jugend-raum ist nur eine provisorische Lö-sung, bis andere geeignete Räume

bereit stehen“, so Franz Kompat-scher, Bürgermeister der Gemein-de Brenner. Er verwies darauf, dass es sich nicht um eine Aufnahme-

einrichtung, sondern um eine erste Anlaufstelle für humanitäre Versor-gung handle.Wie der Direktor der Landesabtei-lung Soziales, Luca Critelli, erklär-te, bekommen die Flüchtlinge in der Anlaufstelle Informationen über das Asylrecht, Essen, ein warmes Ge-tränk und, falls notwendig, warme Kleidung.Mit der Führung des Dienstes hat das Land die Bezirksgemeinschaft Wipptal beauftragt. Finanziert wir die Anlaufstelle vom Land, für die Bezirksgemeinschaft fallen keine direkten Mehrkosten an. „Unsere Hauptaufgabe liegt im administra-tiven Bereich“, so Bezirkspräsident Armin Holzer. Natürlich falle für die Verwaltungsmitarbeiter dadurch

Mehrarbeit an. Personal werde der-zeit am Brenner keines beschäftigt. Die operative Führung, also die Be-treuung der Flüchtlinge direkt vor

Ort, hat die Vereinigung Volontari-us übernommen. „Volontarius hat sehr viel Erfahrung mit Migranten und betreut in Bozen entsprechen-de Einrichtungen“, so Holzer.Werden Minderjährige unter 14 Jah-ren aufgegriffen, so fällt die Zustän-digkeit an den Sozialdienst bzw. an das Jugendgericht.Das Problem der Flüchtlinge sei nicht ein Südtiroler Problem, sondern ein Problem, das ganz Europa betreffe und nur gemeinsam zu lösen sei, so Soziallandesrätin Martha Stocker beim Lokalaugenschein am Brenner gemeinsam mit Bischof Ivo Muser, der an die Bevölkerung appellier-te: „Wir dürfen nicht wegschauen, auch wenn wir uns von der Proble-matik überwältigt fühlen.“ sst

Flüchtlinge sind auch Menschen

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PA

Landesrätin Martha Stocker und Bischof Ivo Muser statteten der Flüchtlingseinrich-tung am Brenner Mitte Dezember einen Besuch ab.

fehleinSätze müSSenbezahlt werden

Immer wieder treten am Bren-ner Flüssigkeiten aus Zugwag-gons aus und Feuerwehrleute in Aktion. Doch bei 80 bis 90 Pro-zent der „Gefahrenguteinsät-ze“ handelt es sich um Fehlalar-mierungen. Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler hat kürzlich mit Vertretern der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerweh-ren Maßnahmen besprochen, um die Fehleinsätze zu reduzie-ren, damit der Zugverkehr nicht beeinträchtigt und die Sicher-heit nicht gefährdet wird.Am Bahnhof Brenner soll eine Einsatzstelle mit dem Komman-danten der Bahnhofspolizei Brenner, den FF-Einsatzleitern und dem obersten Bahnhofs-beamten eingerichtet und die betroffenen Waggons isoliert werden. Ein Sicherheitsbeauf-tragter, der den Zug begleitet, soll ausgebildet werden, damit er umgehend reagieren kann. Ein Elektriker soll unverzüglich informiert werden, damit der Strom sofort abgeschaltet wird. Fehleinsätze müssen bezahlt werden; falls schuldhaftes Ver-halten vorliegt, soll der Verant-wortliche dafür haften.Die Maßnahmen werden der RFI und Trenitalia sowie dem Regie-rungskommissariat mitgeteilt.

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AkTUELL

Primar Dr. Franz Ploner, ärztlicher Leiter des Krankenhauses Ster-zing, hat eine klare Meinung zur geplanten Gesundheitsreform: Es sei notwendig, auch einmal nein zu sagen, wenn der eingeschla-gene Weg in die falsche Richtung geht. Im Erker spricht er über Ein-sparungspotentiale im Sanitätsbe-

trieb, über die Ergebnisse der Pas-dera-Studie und darüber, dass Ent-wicklungsmöglichkeiten und lang-fristige Perspektiven für junge Ärz-te mehr zählen als Geld.

Erker: herr Primar dr. Ploner, wie ist die Stimmung im Kran-kenhaus?

Primar Dr. Franz Ploner: Es ist ein Auf und Ab. Einerseits haben wir Hoffnungen, andererseits leben wir in einer Ungewissheit - nicht wissend, was auf uns zukommt. Das erzeugt bei vielen Mitarbei-tern eine gewisse depressive und ängstliche Stimmung. Trotz al-lem bringen sich alle Mitarbeiter in der Betreuung der Patienten und bei der Arbeit im Kranken-haus intensiv ein und versuchen, das Haus auf einer positiven Ebe-ne weiterzutragen – unabhängig davon, was auf uns zukommt.

welche Vorschläge für den er-halt der Geburtenstation und gegen die Umstrukturierung in ein day-hospital wurden von Seiten des Krankenhauses ein-gebracht?

Viele gute Reformvorschläge wurden erarbeitet, die auf Be-zirks- und Krankenhausebene umsetzbar sind. Die Diskussion fand gemeinsam mit den Bürger-meistern auf Bezirksebene statt; die ausgearbeiteten Dokumente wurden der Landesrätin zur Be-wertung zugesandt. Die Gebur-tenstation des Krankenhauses Sterzing hat sich in den vergan-genen Jahren einen besonders guten Ruf erarbeitet und ist ein unverzichtbarer Teil des Kranken-hauses und für die Bevölkerung des Landes.Ehe man an eine Umstrukturie-rung des Krankenhauses denkt, müssen folgende Grundsatzfra-gen beantwortet werden: Wollen wir ein Akutkrankenhaus mit sei-nen jetzigen Aufgaben, das nicht nur für den Bezirk mit seinen 20.000 Einwohnern, sondern auch über die Bezirks- und Lan-desgrenzen hinaus tätig ist, oder wollen wir das nicht? Und was sind wir als Gesellschaft bereit, für unsere Gesundheit auszuge-ben? Wenn Sterzing ein Akut-krankenhaus bleiben soll – und das hoffe und wünsche ich mir –,

dann muss es die jetzigen Abtei-lungen wie Chirurgie/Orthopä-die, Innere Medizin, Gynäkolo-gie-Geburtshilfe-Pädiatrie sowie die Dienste Labor, Röntgen und Anästhesie sowie die Poliambu-lanzen weiterhin haben. Diese sind zudem notwendig, um die Erste Hilfe und auch die Neu-ro-Rehabilitation fachärztlich zu versorgen. Sollte das nicht mehr gewollt sein, wird Sterzing über kurz oder lang ein Langzeitkran-kenhaus mit einigen Ambulan-zen werden. Dessen müssen sich die Politiker und die Verantwort-lichen im Gesundheitsbetrieb be-wusst sein. Für viele Arbeitskräfte wird das Haus dann nicht mehr attraktiv sein bzw. es werden ge-wisse Berufsbilder verschwinden, mit all den Folgen für den Ar-beitsmarkt.

bleibt die neuroreha-abteilung auch bei einer Umstrukturie-rung erhalten?

Das kann ich nicht beantworten; hierzu müssen sie Prof. Leopold Saltuari und Primaria Dr. Ger-traud Gisser fragen. Die ange-dachten Veränderungen werden mit Sicherheit einen Einfluss auf die Funktion der Neuroreha ha-ben, die unter anderem deshalb in dieses Haus gebracht worden ist, da es sich um ein Akutkran-kenhaus mit all seinen beste-henden Abteilungen und Diens-ten handelt. Gibt es diese nicht mehr, wird auch die Neuroreha nicht mehr in der Form funkti-onsfähig sein, wie sie primär ge-plant und angedacht wurde.

wo besteht im Südtiroler Sani-tätsbetrieb ihrer meinung nach das größte einsparungspoten-tial?

Einsparungspotentiale gibt es in jedem Betrieb, das ist sicher nicht das Thema. Man muss im Sani-tätshaushalt einfach Posten für Posten durchgehen. Die Einspa-rungspotentiale sollten in jenen

„Dort einsparen, wo der Patient nicht leidet“

Interview: Susanne Strickner

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AkTUELL

Bereichen gesucht werden, die nicht direkt die Patienten betref-fen, etwa in den administrativen Diensten oder bei den unterstüt-zenden Diensten (EDV, Technik, Einkauf ...).Persönlich glaube ich, dass bei den Konventionen mit Privat-strukturen, bei der passiven Mo-bilität und bei den territorialen Diensten (z. B. Entwicklung von Synergien zwischen dem Sozi-al- und Gesundheitsbereich) am meisten gespart werden könn-te. Wenn man Schritt für Schritt die einzelnen Punkte durchgeht, kann sicher einiges umgeschich-tet bzw. eingespart werden. Die Sparmaßnahmen sollten aber behutsam angegangen werden und dürfen nicht übers Knie ge-brochen werden.In Sterzing haben wir in den ver-gangenen Jahren versucht, vieles zu optimieren. Aber irgendwann kommt der Punkt, ab dem nicht mehr weiter optimiert werden kann. Die Mitarbeiter sind mitt-lerweile am Ende ihrer Kräfte, so dass ihnen nicht noch mehr ab-verlangt werden kann, ohne dass die Patientenzufriedenheit und -sicherheit darunter leidet.

laut Sanitätsdirektor Oswald mayr sei durch Optimierung und Verschlankung in den letz-

ten Jahren das reorganisati-onspotential in den Kranken-häusern erschöpft. nun bedür-fe es struktureller änderungen, um weiter sparen zu können.

Wenn Dr. Oswald Mayr dies be-hauptet, dann wahrscheinlich deshalb, weil er alle Strukturen der Südtiroler Sanität kennt. Lei-der hat er niemals mit uns mit-gearbeitet, um unsere Struktur kennen zu lernen. Dies hätte ich mir sehr wohl von ihm erwartet! Er hat aber mit Sicherheit nicht die Befugnis, strukturelle Ände-rungen umzusetzen, da dies Auf-gabe der Gesundheitspolitik mit den lokalen politischen Vertre-tern ist. Sie sind für die gesund-heitliche Versorgung der Bevöl-kerung verantwortlich. Ich jeden-falls sehe mich nicht in der Lage, eine Antwort zu strukturellen Veränderungen im Gesundheits-system zu geben.Die gerade veröffentlichte „Pas-dera-Studie“ zeigt, dass die größ-ten strukturellen Veränderungen am Krankenhaus Bozen mög-lich sind; wenn dem so ist, dann muss primär dort begonnen wer-den. Ein Haus mit der Größen-ordnung von Sterzing mit jähr-lichen Kosten von rund 25 Mil-lionen Euro kann verhältnismä-ßig wenig einsparen. Wenn ich

hier beispielsweise zwei Prozent einspare, dann sind das rund 500.000 Euro. Das wird im Süd-tiroler Gesundheitshaushalt von 1,2 Milliarden Euro wenig aus-machen. Wenn aber am Kran-kenhaus Bozen mit einem Jahres-haushalt von 276 Millionen fünf Prozent eingespart werden, dann sind dies schon rund 12,5 Millio-nen Euro.Dies sind alles Überlegungen, die man anstellen kann. Trotz-dem müssen zuallererst die Fra-gen beantwortet werden, ob die Südtiroler Gesellschaft sich die-se Gesundheitsstrukturen leisten will oder nicht. Die Gesundheits-ausgaben sind in Südtirol immer noch unter dem mitteleuropäi-schen Durchschnitt, auch unter jenem von Nordtirol oder Öster-reich.

„IRGENDWANN KOMMT DER PUNKT, AB DEM NICHT MEHR WEITER OPTIMIERT WERDEN KANN.“

mayr spricht zudem von stand-ortübergreifenden Primariaten. ein Primariat, das wie bisher als geschlossene einheit geführt wurde, sei nicht mehr zeitge-mäß. was halten Sie davon?

Wir haben bereits standortüber-

greifende Primariate (z. B. Radio-logie und Labor) bzw. Departe-ments (Chirurgie, Medizin und Eltern-Kind-Departement) zwi-schen Sterzing und Brixen. Per-sönlich bin ich aber der Über-zeugung, dass die Kernprimaria-te vor Ort sein müssen. Ob die-se dann „Primare“, „Chefärzte“ oder „eigenverantwortliche Füh-rungspersönlichkeiten“ heißen, ist sekundär. Es geht primär da-rum, eigenverantwortliche Per-sönlichkeiten vor Ort zu haben, die Mitarbeiter motivieren und Neues entwickeln. Wenn wir nicht motivierende, für Neues of-fene Chefs vor Ort haben, tritt Stagnation mit all den Folgen ein. Die Sanität unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht von anderen Unternehmensstrukturen.

mayr gibt die rechtliche Verant-wortung für sämtliche Gebur-tenabteilungen nun ab, da nur bozen die Vorgaben in bezug auf die ständige anwesenheit diverser ärzte einhalte. was halten Sie von diesem Schritt?

Grundsätzlich hat jeder in sei-ner Position eine Verantwortung und kann eine solche nicht ein-fach abgeben, außer man schei-det aus. Der Sanitätsdirektor be-ruft sich auf das Dokument der Staaten-Regionen-Konferenz

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vom Dezember 2010, das keine gesetzliche Vorgabe, son-dern eine Richtlinie mit Empfehlungen darstellt. Die Süd-tiroler Landesregierung hat mit Beschluss vom Juli 2012 die Bestimmungen des Landesgesundheitsplans von 2002 bestätigt, der mit Landesgesetz 300 Geburten pro Jahr und Krankenhaus sowie die Dienstbereitschaft nach Ar-beitsvertrag als ausreichend vorsieht. Dieses Gesetz hat immer noch Gültigkeit, da es von der italienischen Regie-rung nicht angefochten wurde. Es stellt sich daher die Fra-ge, warum gerade jetzt die Verantwortlichkeit themati-siert wird und nicht schon 2010, als das Dokument der Staaten-Regionen-Konferenz veröffentlicht wurde. Was will man damit bezwecken? Für die Organisation und die medizinische Betreuung der Patienten im Krankenhaus sind primär die ärztliche Leitung bzw. der Abteilungsleiter verantwortlich. Deshalb kann ich den Schritt von Dr. Mayr nicht nachvollziehen.

Stimmt es, dass die Geburtenabteilung am Kranken-haus Sterzing versicherungsrechtlich nicht in Ord-nung ist?

Das stimmt nicht! Wir haben uns in der Zwischenzeit bei unserem Rechts- und Versicherungsberater informiert, der uns versichert hat, dass alle Mitarbeiter durch die gel-tende Versicherungspolizze versicherungstechnisch abge-deckt sind. Wir haben einen institutionellen Auftrag, ge-setzlich abgesichert durch den geltenden Landesgesund-heitsplan, wodurch alle Dienste durch die Versicherungs-polizze versichert sind.

„DIE STERZINGER CHIRURGIE ZÄHLT AUFLANDESEBENE IN DER LEISTUNGSEFFIZIENZZU DEN SPITZENREITERN.“

Um auf die Pasdera-Studie zurückzukommen: die Sterzinger Chirurgie schließt gut ab, die Geburtensta-tion arbeitet weniger kosteneffizient. es handelt sich dabei um zahlen aus dem Jahr 2012. hat sich da in den vergangenen beiden Jahren etwas verändert?

Bisher sind uns die Pasdera-Daten noch nicht übermittelt worden, nur die Gewerkschaften und die Bezirksdirektio-nen kennen sie. Deshalb kann ich bei der Interpretation nur Hypothesen anstellen. Wenn man behauptet, die Ge-burtshilfe sei weniger kosteneffizient als andere, so muss man bedenken, dass diese Abteilung mehrere Dienste gleichzeitig betreut, die bei der Datenerstellung nicht he-rausgerechnet wurden. Hierzu zählen die Mitarbeiter der Pädiatrie, der Neugeborenen-Abteilung, der Gynäkologie. Wenn ich die Geburtshilfe getrennt betrachte, ohne die anderen Dienste in die Personalberechnung einfließen zu lassen, dann denke ich, dass sie ebenfalls sehr gut da-steht. Aber das ist meine persönliche Meinung, die ich zurzeit nicht mit Zahlen belegen kann, weil ich die Pas-dera-Unterlagen nicht habe. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir mit dem aktuellen Personalstand bezogen auf die Geburtshilfe genauso gut wie alle anderen Abteilungen sind. Die Kostendifferenz zwischen Brixen und Sterzing betrug im Jahr 2013 ungefähr 120 Euro pro Geburt.Die Sterzinger Chirurgie zählt in der Leistungseffizienz auf Landesebene zu den Spitzenreitern. Ich glaube, dass sie noch besser dasteht, als sie bewertet wurde, da die am-bulanten Leistungen nicht in die Bewertung eingeflossen

KOSTENABWEICHUNGEN DER STATIONäREN AUfNAHMEN PRO KRANKENHAUS

KrankenhausGesamtkosten stat.

AufnahmenBenchmark

Abweichung in Euro

%

Bozen 167.137.317 163.852.034 -3.285.283 -2,0Innichen 13.038.863 11.368.142 -1.670.721 -14,7Bruneck 46.610.362 45.605.735 -1.004.627 -2,2Sterzing 15.308.980 15.345.411 36.431 0,2Schlanders 18.035.283 18.390.238 354.955 1,9Meran 69.563.004 71.599.581 2.036.577 2,8Brixen 50.767.814 53.519.888 2.752.074 5,1Gesamt 380.461.623SUMME DER ABTEILUNGEN MIT NEGATIVEN ABWEICHUNGEN ≥ 5 %Bozen 59.061.878 53.849.123 -5.212.755 -9,7Bruneck 20.842.983 18.815.645 -2.027.338 -10,8Meran 18.284.662 16.369.094 -1.915.568 -11,7Innichen 12.708.568 10.988.769 -1.719.799 -15,7Schlanders 2.342.725 1.912.584 -430.141 -22,5Sterzing 2.470.553 2.092.728 -377.825 -18,1Brixen 4.385.835 4.054.658 -331.177 -8,2Gesamt 120.097.204 12.014.603

daten aUS der PaSdera-StandardKOStenStUdie

Laut (Noch-)Generaldirektor Andreas Fabi lassen sich aus der Pasdera-Standardkos-tenstudie hypothetische Einsparungspotentiale für alle sieben Krankenhäuser des Landes ableiten: 5,2 Millionen Euro am Krankenhaus Bozen, zwei Millionen Euro am Krankenhaus Bruneck, 1,9 Millionen Euro am Krankenhaus Meran, 1,7 Millio-nen Euro am Krankenhaus Innichen, 430.000 Euro am Krankenhaus Schlanders, 378.000 Euro am Krankenhaus Sterzing und 330.000 am Krankenhaus Brixen. Zu beachten ist, dass sich die Studie auf das Jahr 2012 bezieht und die ambulanten Dienste nicht miteinbezieht.

12 Erker 01 I 15

ABWEICHUNGEN ≥ 400.000 EURO (+ = EffIzIENT, - = INEffIzIENT)Abteilung Krankenhaus Abweichung in Euro %Gynäkologie und Geburtshilfe Bozen 1.423.000 15,3Allgemeine Chirurgie Meran 1.261.000 14,6Orthopädie Brixen 978.000 8Medizin Bruneck 863.000 8,5...Allgemeine Chirurgie Sterzing 414.000 5,2...Rehabilitation Bruneck -676.000 -42,5Gynäkologie und Geburtshilfe Innichen -732.000 -42,7Kardiologie Bozen -781.000 -10,4Allgemeine Chirurgie Bozen -874.000 -7,1Medizin Bozen -1.371.000 -8,7

PROzENTUELLE ABWEICHUNGEN ≥ 400.000 EURO (+ = EffIzIENT, - = INEffIzIENT)Abteilung Krankenhaus %Neugeborene Schlanders 23,7Kardiologie Meran 22,6Rehabilitation Meran 15,5HNO Brixen 15,4Gynäkologie und Geburtshilfe Bozen 15,3...Gynäkologie und Geburtshilfe Sterzing -18,1Onkologisches Day Hospital Meran -20,2Gynäkologie und Geburtshilfe Schlanders -22,5Augenheilkunde Bozen -23,2Rehabilitation Bruneck -42,5Gynäkologie und Geburtshilfe Innichen -42,7Neurologie Bruneck -55,8Post-akut Meran -65,7

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Erker 01 I 15 13

sind. Zudem ist mir nicht ganz klar, ob auch die orthopädischen und rehabilitativen Leistungen der Station mit in die chirurgi-schen Leistungszahlen eingeflos-sen sind.

Kann man von den Pasdera-zahlen auch auf die Qualität der leistungen schließen?

Nein, die Pasdera-Zahlen sind keine Qualitätsindikatoren, son-dern reine Effizienzzahlen, d. h. ökonomische Zahlen. Qualitäts-indikatoren zu messen, ist viel aufwändiger. Bedauerlicherwei-se hat man sich noch nicht die Mühe gemacht, Qualitätsindi-katoren in großem Umfang zu messen und diese zwischen den einzelnen Abteilungen zu ver-gleichen. Bei der Pasdera-Studie nimmt man einfach die Stempel-zeiten der Mitarbeiter her, setzt diese in Verbindung zu den er-brachten Leistungen und ver-gleicht sie mit anderen Struktu-ren. Qualitätskriterien sind je-doch ganz anderer Natur.

wie wird die Qualität in Ster-zing gemessen?

Ein wesentliches Qualitätskrite-rium ist die Patientenzufrieden-heit, die in regelmäßigen Abstän-den gemessen wird. Hierzu wur-de ein Befragungsbogen auf Be-zirksebene ausgearbeitet. Andere Qualitätskriterien sind die Infekti-onsraten nach Eingriffen oder die präoperativen Liegezeiten der Pa-tienten. In der Geburtshilfe wird die Kaiserschnittrate gemessen. In Sterzing liegt diese bei rund 20 Prozent, der europaweite Durch-schnitt bei etwa 30 Prozent. Das sind Beispiele für Qualitätskriteri-en, die man messen soll und die bei uns auch gemessen werden.

im Sanitätsbetrieb scheint al-lerdings lediglich Kosteneffizi-enz zu zählen.

Wir sind ein Dienstleister am Pa-tienten; Ökonomie und Medizin müssen strikt getrennt werden – das sollte der Sanitätsbetrieb be-rücksichtigen. Es ist nicht primär unsere Aufgabe, ökonomisch zu arbeiten. Unsere Aufgabe ist es, mit Empathie am Patienten zu ar-beiten. Eine Ökonomisierung der Medizin ist nicht der richtige Weg und wird europaweit zunehmend

VOrtraG:„die bedeutung von Klein-spitälern für die Gesund-heitsversorgung heute und morgen“

am 9. Jänner um 19.30 Uhr im Stadttheater Sterzing mit an-schließender Diskussion.Referent: Willy Oggier, Gesund-heitsökonom (CH)

kritisch betrachtet. Nichtsdesto-trotz wird jeder von uns ökono-misch überlegen, was sinnvoll ist und was nicht, was therapeutisch belegt ist oder nicht. Wir dürfen nicht zulassen, dass Patienten wie in einem Industriebetrieb im Minutentakt der Behandlung zu-geführt werden.

„ÖKONOMIE UND MEDIZINMÜSSEN STRIKT GETRENNTWERDEN.“

falls landesrätin martha Sto-cker ihre reform durchboxt und die Geburtenstation in Ster-zing geschlossen wird, wann wäre damit zu rechnen? bei ei-ner gut laufenden Station kann schließlich nicht von heute auf morgen der riegel vorgescho-ben werden.

Das sind Hypothesen, zu denen ich gar nichts sagen kann und möchte. Ich hoffe, dass die Ge-burtenabteilung, wie wir sie jetzt haben, nicht geschlossen wird. Sie ist eine Vorzeigeabteilung für das ganze Land und auch eu-ropaweit. Die Geburt sollte als ein besonderes Ereignis gesehen werden, bei dem Menschen in die Welt hineingehen. Dies hat Einfluss auf die Entwicklung des Menschen, auf die Beziehung zu den Menschen und sollte nicht wie eine Massenabfertigung ab-laufen. Sollte die Abteilung ge-schlossen werden, – was ich nicht hoffe, da wir besser dastehen als jene vom Krankenhaus Schlan-ders, die erhalten werden soll –, wäre das sehr schade. Schade für die Mitarbeiter und den Abtei-lungsleiter, die eine tolle Arbeit

leisten. Schade aber auch für die Patientinnen und das gesamte Südtiroler Gesundheitssystem. Die Politik ist gefordert!

wie schätzen Sie die Chancen ein, dass das Krankenhaus Ster-zing in seiner derzeitigen form erhalten bleibt?

Das ist eine ganz schwierige Fra-ge. Ich sitze ja nicht in den gro-ßen Entscheidungsgremien. Wir sind ein öffentlicher Betrieb, wir sind Angestellte des Südtiroler Sanitätsbetriebes, des Steuerzah-lers. Die Politiker sind die Vertre-ter der Bevölkerung und sie müs-sen entscheiden, ob das Kran-kenhaus, die Abteilungen weiter-arbeiten dürfen oder nicht. Diese Verantwortung kann ihnen kei-ner abnehmen.Wir sind ein Betrieb mit vielen guten, spezialisierten Arbeits-plätzen in einer strukturschwa-chen Region. Diese würden mit all den Folgen für die Region ver-loren gehen – in einer ohnehin schwierigen arbeitspolitischen Zeit. Die Politik kann nicht von privaten Betrieben neue Arbeits-plätze verlangen und in öffent-lichen Betrieben Arbeitsplätze wegrationalisieren. Deshalb hof-fe ich, dass das Krankenhaus in seiner derzeitigen Form erhalten bleibt bzw. sich weiterentwickeln kann. Ich wünsche mir, dass wie-der Abstand genommen wird von den zentralistischen Tenden-zen und Delegierungen in die Pe-ripherie.Zudem muss sich der Sanitäts-betrieb die Frage stellen: Haben wir in fünf Jahren noch moti-vierte Mitarbeiter? Vor allem für Sterzing ist es relativ einfach, sich

nach Innsbruck oder Nordtirol zu orientieren, weil es dort Jobs und auch die Möglichkeit zur Wei-terentwicklung gibt. Dann aber werden wir hier aushungern, die Struktur wird in sich zusammen-brechen. Das Krankenhaus muss weiterhin attraktiv für junge Ärz-te, für junges Pflegepersonal, für Physiotherapeuten, Psychologen, für alle, die in diesem System ar-beiten, bleiben. Geld ist nicht al-lein das entscheidende Kriterium bei der Auswahl des Arbeitsplat-zes. Hätte ich persönlich vor 15 Jahren gewusst, was mich heu-te hier erwartet, wäre ich wahr-scheinlich nicht ans Krankenhaus Sterzing gegangen, so leid es mir tun würde.

was zeichnet Sterzing aus?Das Haus lebt nur durch den Geist, der darin wohnt. Warum kommen Menschen nach Ster-zing? Nicht weil wir immer so gut sind, sondern weil sie eine Um-gebung vorfinden, wo sie wis-sen, dass sie mit ihren Bedürf-nissen, Nöten und Ängsten von Menschen aufgefangen und in einer teilweise noch familiären Atmosphäre betreut werden. Auch wir machen Fehler, das ist uns bewusst. Wir versuchen aber, uns ständig zu verbessern und moderne Betreuung und Be-handlung anzubieten.Die ständig negative Berichter-stattung der letzten Zeit hat aber Motivation geraubt und Energie bei den Mitarbeitern verbraucht.Ich jedenfalls appelliere an die Besonnenheit der Politiker. Ein besonnener Mensch hat die nöti-ge Zuversicht, dass es sich lohnt, für etwas einzutreten. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufge-geben.

„ ... dann werden wir aushungern.“

e

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AkTUELL

WIPPTAL

müllmenGen 2014

Abfall in Tonnen

Verpackungen aus Papier und Pappe (Karton) 746,82

Verpackungen aus Kunststoff 246,74

Verpackungen aus Metall (Dosen) 87,02

Verpackungen aus Glas 890,37

Altreifen 3,43

Papier und Pappe 798,88

Glas 15,61

Restmüll - gemischte Siedlungsabfälle 3.158,56

Holz 32,28

Biomüll 635,32

Strauchschnitt 767,55

Sperrmüll 235,32

Straßenkehricht 230,32

Kunststoffe 18,64

andere nicht biologisch abbaubare Abfälle 2,4

Mitte Dezember verabschie-dete die Bezirksgemeinschaft Wipptal – sie beschäftigt über 200 Personen – den Haushalt für das Finanzjahr 2015. Dieser umfasst Einnahmen und Aus-gaben in Höhe von 20,67 Mil-lionen Euro.

Die laufenden Ausgaben schlagen mit 16.900.000 Euro zu Buche. Da-mit steigen diese gegenüber dem Vorjahr um knapp eine Million Euro an. Über die Hälfte der laufenden Ausgaben fallen mit knapp neun Millionen im Bereich der Sozial-dienste und des Sprengels an. Rund 50.000 Euro werden erstmals für die Flüchtlingsanlaufstelle am Bren-ner vorgesehen. Etwas rückläufig sind die Kosten für „Essen auf Rä-dern“, da die Kriterien hierfür ver-ändert wurden. Zur Führung des Altenheims werden 3,8 Millionen Euro aufgewendet. Über 2,6 Millio-nen Euro an Kosten verursacht der Umweltbereich. Um 115.000 Euro steigen die Kosten für die Müllent-sorgung. Dies auch deshalb, weil der Müll von vielen Bürgern nicht sauber getrennt wird. Knapp 1,5 Millionen Euro bedarf die Zentral-verwaltung.

inVeStitiOnen

Die Investitionsausgaben fallen in der Bezirksgemeinschaft indes

kaum noch ins Gewicht. Die großen übergemeindlichen Bauvorhaben sind abgeschlossen, neue sind zur-zeit nicht geplant. Für Investitionen sieht der Bezirksrat im Finanzplan deshalb lediglich 160.000 Euro vor. Davon entfallen 75.000 Euro auf den Sozialbereich, u. a. für den An-kauf eines Autos, 50.000 Euro wer-den für Arbeiten an der Kläranlage ausgewiesen, 35.000 für den Aus-tausch zweier Messstationen.

KnaPP 8.000 tOnnen müll

7.869 Tonnen Müll haben die Wipp-

taler 2014 produziert (Stand Mitte Dezember 2014). Davon fielen über 3.158 Tonnen Restmüll an. Nicht enthalten sind hierbei die Schad-stoff- und Bratfettsammlung.Rechnet man den Müllberg auf die

Wohnbevölkerung auf, hat jeder Wipptaler im vergangenen Jahr über 400 Kilogramm Müll verur-sacht. Gesammelt wurde dieser von der Firma Aimeri, der die Mül-lentsorgung im Bezirk obliegt.

Armut im Bezirk nimmt zuBezirksrat verabschiedet Haushalt/ Laufende Ausgaben steigen um eine Million Euro/ 2,2 Millionen Euro an Finanzieller Sozialhilfe ausgeschüttet

LAUfENDE AUSGABEN 2015

Dienste Personal gesamt

Zentralverwaltung 659.000 798.000 1.457.000

Sozialdienste und Sprengel 5.586.000 3.379.000 8.965.000

Altenheim 807.000 3.022.000 3.830.000

Umweltbereich 2.261.000 385.000 2.646.000

Summe 9.314.000 7.585.000 16.899.000Alle Angaben in Euro

Die Müllgebühren im Bezirk steigen, auch weil viele Bürger ihren Müll nicht sauber trennen.

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AkTUELL

650 PerSOnen erhaltenfinanzielle SOzialhilfe

Immer mehr Menschen be-finden sich in wirtschaftlichen

Schwierigkeiten. Immer mehr wenden sich an die Bezirks-gemeinschaft, da die Einkünf-te zum Leben nicht mehr rei-

chen. So nimmt es nicht Wun-der, dass die Ausgaben für die Finanzielle Sozialhilfe im Bezirk Jahr um Jahr weiter ansteigen. Die Zahl der Betreuten stieg

von 392 Personen im Jahr 2012 auf 650 im vergange-nen Jahr.Wurden im Bezirk 2013 da-für 1,99 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, mussten dafür im vergangenen Jahr bereits knapp 2,2 Millio- nen Euro (bis 31.10.2014) aufgewendet werden. 2012 waren es noch 1,52 Millio- nen Euro. Davon gingen 68 Prozent an italienische Staatsbürger, 32 Prozent an ausländische Bürger aus bei-nahe ausschließlich Nicht-EU-Ländern.191 Personen erhielten von den Sozialdiensten knapp 430.000 Euro zur Sicherung des sozialen Mindestein-kommens. An Mietgeld und

zur Begleichung von Wohnne-benkosten wurden 1,083 Mil-lionen Euro an 508 Personen ausgeschüttet.

Im September hat der Seniorenge-meinderat Sterzing 1.643 Fragebö-gen an alle über 60-jährigen Gemein-debürger verschickt. „Zu unserer großen Freude sind rund 25 Prozent der Fragebö-gen beantwortet re-tour gekommen“, so Seniorenpräsidentin Ruth Achammer Jä-ger (im Bild).Das Durchschnitts-alter der Teilnehmer liegt bei 72 Jahren. Die Hälfte der Fra-gebögen wurde von italienischsprachigen Bürgern beant-wortet. Während bei den Deutsch-sprachigen vor allem Frauen geant-wortet haben, liegen bei den Italie-nischsprachigen Männer und Frauen gleichauf.Aus der Umfrage geht hervor, dass sich der Großteil der Sterzinger Senio- ren nicht einsam fühlt und die Ange-bote für Senioren im Gemeindege-biet nutzt. Die Anlegung von Schre-bergärten sowie eine Seniorenmensa werden nicht vorrangig gewünscht. „Wir werden trotzdem versuchen, ein bis mehrmals wöchentlich einen Seniorenmittagstisch zu organisie-ren“, so Achammer Jäger.Die Mehrheit der Befragten hat sich

für eine Infostelle für Senioren und für den Ausbau von Spazierwegen ausgesprochen.

Der Seniorenge-meinderat bietet ab Februar jeden ersten Freitag im Monat von 10.00 bis 11.00 Uhr und 14.00 bis 15.00 Uhr im Bürgerbüro im Erdgeschoss des Rathauses einen In-fotreffpunkt für Se-nioren an.Dringender Hand-lungsbedarf besteht laut den Umfrageer-

gebnissen bei Beleuchtung, Zustand, Kennzeichnung und Schneeräu-mung der Gehwege und Gehsteige. „Den zuständigen Stadträten wurde die Auswertung bereits übermittelt“, so Vizeseniorenpräsident Paolo Man-ferdini.Der Seniorengemeinderat nimmt auch zur geplanten Gesundheitsre-form Stellung und übermittelt Ge-sundheitslandesrätin Martha Stocker sowie Landeshauptmann Arno Kom-patscher Anfang des Jahres einen of-fenen Brief gegen die Beschneidung der Dienste am Sterzinger Kranken-haus.

sst

GemeinSam für UnSer KranKenhaUS?

Sieben Gemeinden des Hochpustertales haben Ende Dezember eine über-gemeindliche Gemeinderatssitzung abgehalten, um geschlossen für das Krankenhaus Innichen einzutreten. Bei der Sitzung wurden die Vorschlä-ge des Bezirkes Pustertal zur Gesundheitsreform präsentiert sowie weitere gemeinsame Vorschläge genehmigt.Die Wipptaler Gemeinden scheinen eine andere Taktik zu verfolgen. Es sei schon einmal geplant gewesen, den Landeshauptmann ins Wipptal ein-zuladen, so SVP-Bezirksobmann Karl Polig, aber bis jetzt sei nichts Kon-kretes zustande gekommen. An eine übergemeindliche Gemeinderatssit-zung, um gemeinsam in Bozen Druck zu machen, sei bis jetzt noch nicht gedacht worden.

DIENSTE IM ÜBERBLICKBetreute Minderjährige 169

Betreute Senioren im Altenheim

77

Betreute Personender Sozialdienste

170

Betreute Personenin der Tagesstätte

50

Finanzielle Sozialhilfe650 unterstützte Personen(2,2 Millionen Euro)

Sicherung des sozialenMindesteinkommens

191 betreute Personen (430.000 Euro)

Miete undWohnungsnebenkosten

508 betreute Personen(1,083 Millionen Euro)

Essen auf Rädern 11.500 und 2.500 im Tagespflegeheim

Hauspflege 13.679 Betreuungsstunden

Freiwillige Helfer 1.600 Sunden im Altenheim

2.400 Stunden bei den Sozialdiensten

Bearbeitete Abfälle 7.869 Tonnen

Fahrradwege 42 Kilometer

STERZING

Seniorenumfrage: Infostelle undSpazierwege gewünscht

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16 Erker 01 I 15

sTERzInG

Bei sechs Enthaltungen (Wir Südtiroler, Bürgerforum, Zu-kunft Sterzing) hat der Gemein-derat Sterzing Anfang Dezem-ber den Haushaltsentwurf für das Finanzjahr 2015 in Höhe von 25,8 Millionen Euro ver-abschiedet. Das veranschlagte Budget ist damit um 7,2 Millio- nen Euro kleiner als im vergan-genen Jahr. Für Investitionen sind im kommenden Jahr ledig-lich 4,9 Millionen Euro vorge-sehen, davon knapp zwei Mil-lionen für den Bau des italie- nischen Schulzentrums in der Lahn. Die frei verfügbaren Mit-tel der Gemeinde Sterzing be-laufen sich auf 1,67 Millionen Euro, die anderen Gelder sind zweckgebunden.

einnahmenAn Steuern und Gebühren sollen im kommenden Finanzjahr 3,51 Millionen Euro in die Gemein-dekassen fließen, um 940.000 Euro mehr als im Vorjahr. Von der Gemeindesteuer GIS erwartet man sich 2,77 Millionen Euro, von der Aufenthaltssteuer 251.000 Euro. Die Gebühr für die Besetzung öf-fentlicher Flächen und Plätze wur-de mit 190.000 Euro budgetiert, die Wertschöpfungssteuer IRAP mit 278.000 Euro.Betrug die einstige Pro-Kopf-Quo-te, eine Zuweisung des Landes zur Deckung der laufenden Ausga-ben, im vergangenen Jahr noch 2,5 Millionen Euro, ist in diesem Jahr nur noch mit 1.701.000 Euro zu rechnen.An außersteuerlichen Einnahmen rechnet die Gemeinde insgesamt mit 9,8 Millionen Euro: Aus der Produktion und Verteilung von Strom – der Gemeinde Sterzing gehören die beiden E-Werke Jau-fental und Lurx – sollen 5,05 Mil-lionen Euro in die Gemeindekas-sen gespült werden. An laufenden Landesbeiträgen wurden knapp 3,6 Millionen Euro in den Finanz-

plan eingebaut. Mit 680.000 Euro wurden die Einnahmen im Balne-um angenommen. 210.000 Euro erwartet sich die Gemeinde aus den Parkgebühren, von Straf-mandaten durch die Stadtpolizei 75.000 Euro.Keine Erhöhung gegenüber dem Vorjahr gab es bei den Müllent-sorgungs-, Abwasser- und Trink-wassergebühren: Die Einnahmen für die Müllentsorgung wurden dementsprechend mit 885.500 Euro veranschlagt, 695.000 Euro sind es für die Abwasserentsor-gung und 335.000 Euro für das Trinkwasser. Die Einkünfte aus Ge-meindegütern (72.000 Euro) sind unwesentlich.Für den Bau des italienischen Schulzentrums wurde ein Dar-lehen aus dem Rotationsfonds über 1,97 Millionen Euro aufge-nommen, für die Übernahme des Stromnetzes ein Darlehen in Höhe von 1,2 Millionen Euro.Der Wirtschaftsüberschuss beläuft sich auf 683.000 Euro.

laUfende aUSGabenImmer weiter steigen die laufen-

den Ausgaben: 2015 liegen sie bei 13,8 Millionen Euro. Davon schla-gen die Personalkosten mit 2,96 Millionen Euro zu Buche. Die Ent-schädigung des Stadtrates beläuft sich auf 254.000 Euro. Für Kindergärten und Schulen wurden Ausgaben in Höhe von 1,46 Millionen im Haushalt bilan-ziert, für den Sektor Sport und Er-holung 1,53 Millionen Euro, für die Bereiche Kultur und Kulturgü-ter 942.000 Euro. Für die Berei-che Umwelt und Raumordnung, zu denen auch die Kosten für die Wasserversorgung sowie die Ab-wasser- und Müllentsorgung zäh-len, wurden knapp zwei Millionen Euro vorgesehen, für das Straßen-netz und Transportwesen sollen wieder knapp 890.000 Euro auf-gewendet werden, für den Tou-rismus 447.000 Euro. Der sozia-le Bereich wurde mit 451.000 Euro veranschlagt. Die Ausgaben für die Stadtpolizei belaufen sich auf 257.000 Euro. Die Kosten für die Stromversorgung wurden im Haushalt mit 3,43 Millionen Euro festgeschrieben.In den vergangenen zehn Jahren

sind die laufenden Ausgaben um 55 Prozent gestiegen. 2005 lagen sie noch bei 8,9 Millionen Euro.

Keine GrOSSeninVeStitiOnen GePlantDas diesjährige Investitionspro-gramm der Gemeinde Sterzing beträgt lediglich 4,92 Millionen Euro. Davon stehen der Gemeinde 1,67 Millionen und damit gut 34 Prozent zur freien Verfügung.Für den Bau des italienischen Schulzentrums wurden 1,975 Mil-lionen Euro vorgesehen, wofür ein Darlehen in entsprechender Höhe aufgenommen wurde. Mit den Bauarbeiten in der Lahn soll 2016 begonnen werden.Für 1,2 Millionen Euro wird das Stromnetz der SELNET übernom-men. 398.000 Euro hat die Ge-meinde für die Sanierung der Eis-sporthalle vorgesehen. Weitere 360.000 Euro kommen dafür vom CONI, 229.000 steuert das Land bei. Der Bau der Kanalisierung in Ried schlägt mit 166.000 Euro zu Buche. Für das dritte Baulos der Gemeindestraße Tschöfs/ Ramin-ges wurden 75.000 bereitgestellt.

Haushalt von 25,8 Millionen verabschiedet

Die Eissporthalle bedarf einer grundlegenden Sanierung. Im Haushalt wurden dafür weitere 398.000 Euro ausgewiesen.

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Erker 01 I 15 17

75.000 Euro wurden für eine neue Beschallungsanlage im Stadttheat-er ausgewiesen. 40.000 Euro scheinen für die Projektierung des kommunalen Recyclinghofes auf, 30.000 für die Aufforstung und Gestaltung des Nordparks.

in KürzeBürgermeister Fritz Karl Messner teilte mit, dass drei Studien zur Errichtung eines Kreisverkehrs im Ampelbereich an der Staatsstraße negativ bewertet worden seien. Um dort den Verkehr etwas flüssi-ger zu gestalten, möchte man nun

sTERzInG

DEr HausHalt In ZaHlEn*EInnaHmEnEinnahmen aus Steuern 3.511.000davon GIS 2.770.000

Aufenthaltssteuer 251.000

Gebühr für Besetzung öffentlicher Flächen 190.000Wertschöpfungssteuer IRAP 277.600Landeszuweisung zur Deckung von Ausgaben 3.580.000außersteuerliche Einnahmen 9.778.000davon Produktion und Verteilung von Strom 5.050.000Trinkwasserdienst 335.000Abwasserdienst 695.000Müllentsorgung 885.500Schwimmbad 680.000Parkgebühren 210.000Strafen Stadtpolizei 75.000Einnahmen aus Kapitalzuweisungen 1.140.000Einnahmen aus Aufnahme von Darlehen 3.175.000Gesamt 25.800.000

ausgabEnLaufende Ausgaben 13.810.000davon Aufwendungen Kommunalpolitiker 254.000Personal 2.960.000Stadtpolizei 257.000Kindergärten und Schulen 1.457.000Kultureller Bereich 942.000Sport und Freizeit 1.528.000davon Beiträge Sportvereine 42.000Tourismus 447.000Straßenwesen/Beleuchtung 888.000Stromversorgung 3.425.000Wasserversorgung/Abwasser 997.000Müllentsorgung 766.000Fürsorge 451.000Investitionsausgaben 4.923.000Rückzahlung Schulden 2.451.000Gesamt 25.800.000InvEstItIonEnBau italienisches Schulzentrum 1.975.000

Übernahme Stromnetz 1.200.000

Straßenwesen 505.000Arbeiten Eissporthalle 398.000Kanalisierung Ried 166.000Projektierung Recyclinghof 40.000Beschallungsanlage Stadttheater 75.000Gestaltung Nordpark 30.000Stadtbibliothek 32.600Mittelschulen 110.000Arbeiten Grundschule Rampold 21.500Arbeiten am Kindergarten 20.000Erstellung Zivilschutzplan 7.000CAI Ankauf Vereinsbus 6.000Gesamt 4.923.000

PlUS 155 PrOzent

ICI, seit 2012 IMU, nunmehr GIS – dem Kind wurde in den vergange-nen Jahren immer wieder ein neuer Name gegeben. Zu denken gibt, wie stark in den vergangenen zehn Jah-ren allein an der Steuerschraube für die Gemeindeimmobiliensteuer ge-dreht wurde. Da wirken medial groß angekündigte Fördermaßnahmen auf Staatsebene im Gegenzug wie billige Makulatur.Ein Vergleich am Beispiel der Stadt Sterzing: Vor zehn Jahren wurden die Einnahmen aus der Gemeindeliegen-schaftssteuer noch mit 1.085.000 Euro veranschlagt, für dieses Jahr er-wartet man sich Einnahmen in Höhe von 2.770.000 Euro. Damit ist die Steuer in den vergangenen zehn Jah-ren um 155 Prozent gestiegen.

GemeindeimmObilien-SteUer exPlOdiert2005 1,085*2006 1,1202007 1,1702008 1,1702009 1,1702010 1,3002011 1,0952012 1,1002013 1,6002014 2,0002015 2,770

* in Millionen Euro

Abbiegespuren einzeichnen.

Für die Neugestaltung der Flainer-brücke liegt ein Projekt in Höhe von 580.000 Euro vor. Die deut-lich verbreiterte Brücke soll knapp einen Meter höher gelegt wer-den. Zudem soll ein eigener Fuß-weg über den Eisack führen. Die Gesamtkosten für die Brücke be-laufen sich auf 580.000 Euro; da-von steuert die Gemeinde 80.000 Euro bei.

Die Gemeinde Sterzing geht nun endlich selbst daran, einen neuen Recyclinghof zu errichten. Lange Zeit war man versucht, ein über-gemeindliches Müllentsorgungs-zentrum zu errichten. Die umlie-genden Gemeinden wollen aber nicht. Geplant ist der Recyclinghof bei der Einmündung der Penser-joch- in die Jaufenstraße.

Nichts wurde es mehr im Jahr 2014 mit der Aufforstung des Nordparks. Die Arbeiten sollen un-mittelbar nach Winterende in An-griff genommen werden. Verena Debiasi (Bürgerforum) und Benno Egger (Wir Südtiroler) bemängel-ten, dass im Haushalt trotz eines einstimmigen Gemeinderatsbe-schlusses nicht die gesamte Sum-me aus dem Grundverkauf für das Hotel „Steindl“, sondern nur ein Bruchteil davon für die Gestaltung des Nordparks und der dort ge-planten Naherholungszone vorge-sehen wurde. Auch Heinrich Forer (Bürgerforum) zeigte sich mit der nunmehrigen Minimallösung für den Nordpark nicht einverstan-den. Er verwies in diesem Zusam-menhang auf den viel genutzten Waldpark in Wiesen.

StadttheaterEinstimmig verabschiedet hat der Gemeinderat den Haushaltsent-wurf für das Stadttheater. Dieser, so Präsident Gerhard Haller, um-fasse Einnahmen und Ausgaben von 235.000 Euro.

feUerwehrenOhne Gegenstimme genehmigt haben die Gemeinderäte auch die

Haushaltsvoranschläge der Frei-willigen Feuerwehren von Ster-zing (143.000 Euro) und Thuins (22.000 Euro).

reChnUnGSPrüferZum neuen Rechnungsprüfer wur-de Wilhelm Obexer ernannt.

lg

* Alle Angaben in Euro

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FREIEnFELD

Auf ihrer Dezembersitzung ha-ben die Gemeinderäte von Frei-enfeld erneut einen „vorsich-tig geplanten“ Haushalt mit Einnahmen und Ausgaben von rund 5,4 Millionen Euro ge-nehmigt. Zur Debatte standen auch einige Landschafts- und Bauleitplanänderungen sowie eine Petition zur Ausweisung einer Wohnbauzone in Spre-chenstein.

Von rund zwei Millionen Euro im Vorjahr auf 797.200 Euro in die-sem Jahr ist der Investitionsan-teil im Gemeindehaushalt ge-schrumpft. Der größte Brocken davon fällt mit 300.000 Euro auf die Sportzone Freienfeld, 200.000 Euro stehen für die Erweiterungs-zone Trens C3 zur Verfügung, 70.150 Euro werden für Asphaltie-rungen und außerordentliche In-standhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen ausgegeben, 50.000 Euro für einen Planungswettbe-werb für den Bau des neuen Fried-hofes in Trens. Weitere Investitio-nen sind die Eisackbrücke in Mauls (30.000 Euro), Restaurierungsar-beiten an den Kirchen Stilfes und Egg (27.000 Euro), die Kapitalein-bringung beim E-Werk Maulser-bach (25.000 Euro), die Trinkwas-serleitung Pfulters (20.000 Euro), die Planung verschiedener Kanali-sierungen (20.000 Euro) sowie der Ankauf von neuen Geräten für die Spielplätze auf dem Gemein-degebiet (20.000 Euro). 10.000 Euro fallen jeweils für neue Ein-richtungsgegenstände der Mittel-schule Sterzing und für die Vor-beugung von Wasserschäden an der Feuerwehrhalle Egg an.Bürgermeister Armin Holzer be-tont, dass die finanzielle Situation der Gemeinden – vor allem was die Investitionen und den laufenden Anteil angeht – immer schwieriger werde, weshalb man bei der Haus-haltsplanung erneut vorsichtig vor-gegangen sei. „Dennoch werden

300.000 Euro für SportzoneGemeinde Freienfeld genehmigt erneut Sparhaushalt

die Gemeindeimmobiliensteuer und sonstige Abgaben und Gebüh-ren 2015 nicht erhöht, um die Bür-ger nicht zusätzlich zu belasten“, so Holzer. Die Beiträge für Vereine können in diesem Jahr vollständig ausbezahlt werden – im vergan-genen Jahr war nur die Hälfte im Haushaltsvoranschlag vorgesehen.Einsparungen sollen auch beim Personal gemacht werden. Eine Vollzeitmitarbeiterin tritt heuer den Ruhestand an; durch interne Umstrukturierungen soll die Stel-le nur als Teilzeitstelle nachbesetzt werden.Verena Überegger von der Frei-en Liste Freienfeld hegt Beden-ken gegenüber den Personalein-sparungen, da das Gemeindeper-sonal ohnehin ausgelastet sei und immer mehr Dienste auf die Ge-meinde zukämen. Sie beanstan-dete auch, dass die FLF bei der Haushaltsplanung erneut außen vor gelassen worden sei.Der Haushaltsvoranschlag wurde mit vier Gegenstimmen (Anton Salcher, Verena Überegger, Car-men Unterthiner und Walter Fle-ckinger, FLF) und einer Enthaltung (Martin Rainer, Rumler, FLF) ge-nehmigt.

führUnGKindertaGeSStätteDa Gemeinden unter 5.000 Ein-wohner mindestens zwei Dienste mit anderen Gemeinden oder Kör-perschaften zusammenlegen müs-sen, wurde die Führung der Kin-dertagesstätte Wipptal einstimmig an die Bezirksgemeinschaft über-tragen. Das Bauamt wurde bereits mit der Gemeinde Franzensfeste zusammengelegt.

landSChaftS- Und baUleit-PlanänderUnGenIm Rahmen der Sitzung geneh-migte der Gemeinderat drei Ab-änderungen des Landschafts- und Bauleitplanes. Einstimmig gutge-heißen wurden eine Umwidmung von Wald in Landwirtschaftsge-biet von 10.149 m2 (KG Mauls) mit der Auflage, dass der beste-hende Feldweg erhalten bleiben muss, und eine Umwidmung von Wald in landwirtschaftliches Grün von 1.385 m2 in Valgenäun (KG Trens). Uneinigkeit herrschte bei der Aufhebung einer Bannzone in Niederried (1.575 m2, KG Stil-fes) bei Bad Möders. Vizebürger-meisterin Helene Hilber Nössing sowie Gemeinderat Josef Rainer

(SVP) äußerten Bedenken, da das Gebiet Möders schützenswert sei. Die Abänderung wurde mit einer Gegenstimme (Helene Hilber Nös-sing, SVP) und einer Enthaltung (Josef Rainer, SVP) genehmigt.

PetitiOn „wOhnbaUzOne SPreChenStein“Die Räte befassten sich auch mit einer Bürgerpetition zur „Auswei-sung einer Wohnbauzone in Spre-chenstein“. Die Unterzeichner for-derten eine Grundsatzentschei-dung zur Wohnbauzonenauswei-sung und die Einleitung des Ver-fahrens für die notwendige Bau-leitplanänderung. Kindeskinder hätten derzeit keine Möglichkeit, sich in Sprechenstein eine Existenz aufzubauen, eine MPreis-Filiale – der Gemeindeausschuss hatte sich bereits im Frühjahr gegen eine solche ausgesprochen – würde ei-nen Nahversorgungsvorteil für die ganze Gemeinde bringen.Gegen eine Wohnbauzone in Sprechenstein hätte der Bürger-meister und auch der Großteil der Gemeinderäte nichts einzuwen-den, da sich der Weiler dadurch kleinflächig entwickeln könnte. Was den MPreis-Supermarkt an-

Der Gemeinderat sprach sich mehrheitlich gegen eine MPreis-Filiale in Sprechenstein aus.

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FREIEnFELD

geht, hat sich die Mehrheit erneut dagegen ausgesprochen.In den Augen von Vizebürger-meisterin Hilber Nössing sei Spre-chenstein zwischen der Hauptstra-ße und einem geologisch unsiche-ren Hang keine attraktive Wohn-bauzone. Gemeindereferent Mar-tin Rainer (Mühlsteiger) hingegen sprach sich dafür aus, dass auch Außenweiler Entwicklungsmög-lichkeiten erhalten sollten. Paul Überegger (SVP) schlug vor, im Falle einer Wohnbauzonen-Aus-

weisung im Beschluss festzuhal-ten, dass kein großer Supermarkt gebaut werden darf. Auch Martin Rainer (Rumler, FLF) ist überzeugt, dass man auf die Erhaltung und Förderung kleiner Strukturen set-zen soll.Walter Fleckinger (FLF) hingegen ist der Meinung, dass eine MPreis-Filiale keine große Veränderung für die kleinen Dorfläden brin-gen würde. Große Einkäufe wür-den schon jetzt auswärts in Super-märkten gemacht. MPreis würde

DER HAUSHALT IN zAHLEN*EINNAHMENSteuern 732.900davon GIS 580.000Wertschöpfungssteuer (IRAP) 53.400Gemeindeaufenthaltsabgabe 80.000laufende Beiträge 1.393.680außersteuerliche Einnahmen 1.154.950davon Abwasser/ Kläranlage 235.000Trinkwasser 87.000Müllentsorgung 265.000Veräußerungen, Kapitalzuweisungen, Guthaben 810.300Einnahmen aus Aufnahme von Schulden, Darlehen, Anleihen 730.000Einnahmen aus Diensten für Rechnung Dritter 635.165Gesamt 5.456.995AUSGABENLaufende Ausgaben 2.737.230davon Wasserversorgung/ Abwasserentsorgung 274.860Müllentsorgung 255.980Kultur und Kulturgüter 113.650Sport und Erholung 91.350Tourismus 96.000Straßennetz und Transportwesen 245.900Ausgaben auf Kapitalkonto (Investitionen) 797.200Ausgaben für Rückzahlung Schulden 1.287.400Ausgaben für Dienste für Rechnung Dritter 635.165Gesamt 5.456.995INVESTITIONENRestaurierungsarbeiten Kirchen Stilfes und Egg 27.000Einrichtung Mittelschule Sterzing 10.000Vereinshaus Stilfes 1.450Vereinshaus Mauls 5.000Sportzone Freienfeld 300.000Straßenwesen (Asphaltierungen, Unwetterschäden) 70.150Eisackbrücke Mauls 30.000Erweiterungszone Trens C3 200.000FF Egg (Vorbeugung Wasserschäden) 10.000Trinkwasserleitung Pfulters 20.000Kanalisierung 20.000Spielplätze 20.000Wasserschäden Fraxenhof 2.000Planungswettbewerb Friedhof Trens 50.000Leader-Projekt 6.600Kapitaleinbringung E-Werk Maulserbach 25.000Gesamt 797.200

* Alle Angaben in Euro

seiner Meinung nach Einnahmen für die Gemeinde und Arbeits-plätze bringen. In dieselbe Kerbe schlug Anton Salcher (FLF): „Spre-chenstein entscheidet sich durch die Petition klar für eine MPreis-Fi-liale. Wenn wir in Freienfeld diese Möglichkeit nicht nutzen, eröffnet MPreis irgendwo anders im Wipp-tal eine Filiale.“ Auch laut Verena Überegger (FLF) wäre ein Groß-handelsunternehmen eine Stär-kung für die lokale Wirtschaft.Bürgermeister Holzer regte an, dass eventuell eine C-Zone für drei bis vier Einheiten ausgewie-sen werden könne. Martin Rai-ner (Rumler, FLF) schlug vor, den Bedarf einer Wohnbau-C-Zone zu erheben. Laut Gemeinderefe-rent Bernhard Huebser (SVP) sei es nicht sinnvoll, auf Druck eine C-Zone durchzusetzen. Der Aus-schuss solle sich damit befassen, um zuerst das effektive Interes-se herauszufinden, da durch eine Zonen-Ausweisung enorme Kos-ten für die Gemeinde entstehen würden.Mit einer Willensbekundung, dass sich der Ausschuss mit einer Be-darfserhebung befassen werde, wurde die Petition mit fünf Ja-Stim-men (Anton Salcher, Peter Faist-nauer, Carmen Unterthiner, Vere-na Überegger und Walter Fleckin-ger, FLF), zwei Enthaltungen (Mar-tin Rainer, Rumler, FLF, und Martin Rainer, Mühlsteiger, SVP) und sie-ben Gegenstimmen abgelehnt.

GrUndStüCKS- VeräUSSerUnGEinstimmig beschlossen wurde ein Grundstücksverkauf (632 m2) in Trens – ein Teilstück der ehemali-gen Straße in Richtung Bahnhof – an Christian Leitner, Roderer, um 18.012 Euro.

feUerwehrenDer Gemeinderat hat einstimmig die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren Trens (70.785 Euro), Stilfes (28.020 Euro), Mauls (28.640 Euro) und Elzenbaum (11.100 Euro) geneh-migt.

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wAssERkRAFT

anfang dezember fanden sich zahlreiche freienfelder bürger – der Vereinssaal war bis zum rand gefüllt – in mauls zu ei-ner bürgerversammlung zum thema „bau eines e-werkes am maulser bach“ ein. die Ver-sammlung war auf antrag von Gemeinderat anton Salcher (freie liste freienfeld) und über 80 weiteren Gemeindebürgern hin einberufen worden.

Die Gemeinde Freienfeld plant zu-sammen mit der Energiegenossen-schaft und der Fraktion Mauls ein E-Werk am Maulser Bach. Auf ein Genossenschaftsmodell mit dem Ziel, verbilligten Strom für alle Ge-meindebürger zu erhalten, konnte man sich laut Bürgermeister Armin Holzer nicht einigen. Die Gemeinde wäre beim geplanten Projekt zu 44 Prozent beteiligt, die Energiegenos-senschaft und die Fraktion Mauls jeweils zu 28 Prozent. FLF-Gemein-derat Anton Salcher fordert, dass sich die Energiegenossenschaft für alle Bürger der Gemeinde öffnet und dafür alleine das E-Werk bau-en kann. „Somit würden alle Bür-ger von verbilligtem Strom profitie-ren“, so Salcher.

e-werKe in freienfeldIm Rahmen der Bürgerversamm-lung hielten Bürgermeister Hol-zer und seine Stellvertreterin Hele-ne Hilber Nössing einleitend einen Rückblick auf die Freienfelder Ener-gie-Geschichte. Die staatliche Ein-führung der Grünzertifikate hat ab dem Jahr 2002 die Rentabilität von Wasserkraftwerken stark gestei-gert. So entstanden auf Privatinitia-tive Ideen für je ein E-Werk am Sen-gesbach (mittlere Nennleistung 640 kWh), am Maulserbach (284 kWh) und am Eggerbach (462 kWh). Um beim Amt für Wassernutzung um eine Konzession anzusuchen, muss-te damals noch vorab von der Ge-meinde der Bauleitplan geändert werden, wodurch die Gemeinde die Möglichkeit direkter Einfluss-nahme hatte. Der Gemeinderat traf

die Grundsatzentscheidung, dass die Gemeinde bei Gesellschaften zu mindestens 40 Prozent beteiligt sein muss. Bei Genossenschaften wird die Gemeinde Genossenschaftsmit-glied, um günstigen Strom bezie-hen zu können. „Man wollte ver-meiden, dass öffentliches Gut allein von Privaten genutzt wird“, so Hil-ber Nössing. Daraufhin entstanden die Flans Energie GmbH, die PNE-Konsortial-GmbH (Pfulters-Nieder-ried-Egg), die Genossenschaft Eg-gerbach und die Energiegenossen-schaft Mauls (siehe Tabelle).

Eine Gesetzesänderung im Jahr 2005 hatte zur Folge, dass Konzes-sionen nun vom Land erteilt wer-den, ohne dass die Gemeinden ge-fragt werden müssen. „Die einzige Möglichkeit zur Mitsprache bzw. Beteiligung ist seitdem die Einrei-chung eines Gegenprojekts“, so Holzer. Für die Konzessionsertei-lung sind zudem die Unterschrif-ten aller betroffenen Grundeigen-tümer notwendig. Laut Holzer sei es schwierig, eine Konzession zu erlangen, wenn im Amt für Kon-zessionsvergabe zwei Projekte zum

gleichen Gewässerabschnitt auflie-gen. „Eine Einigung der verschie-denen Bewerber ist häufig die ein-zige Chance, dass es tatsächlich zum Bau kommt“, so Holzer. Auf Verhandlungsweg kam etwa die Beteiligung der Gemeinde von 51 Prozent beim Almenkraftwerk Sen-ges zustande. Die Kraftwerkspro-jekte am Eisack hingegen scheiter-ten, da sich die Gemeinde mit dem privaten Konzessionär nicht einigen konnte und die Förderungen mitt-lerweile stark gesunken waren.Die Einnahmen aus den Dividen-

Maulser Wasserkraft bleibt in Mauls

WassErkraFtWErkE In FrEIEnFElD

Unternehmen GemeindebeteiligungPrivate

GesellschafterBach Jahresproduktion

Flans Energie GmbH* 56,5 % 43,5 % Sengesbach 5,3 Mio. kWh

PNE-Konsortial GmbH* 40 % 60 %***Eggerbach Unterstufe

4,47 Mio. kWh1,74 Mio. kWh

Almenkraftwerk Senges GmbH* 51 % 49 % Sengesbach 2,5 Mio. kWh

Genossenschaft Eggerbach**Gemeinde ist

MitgliedEggerbach siehe PNE-GmbH

Energiegenossenschaft Mauls**Gemeinde ist

MitgliedMaulserbach/Gansörbach

2,5 Mio. kWh

*Gewinne werden in Form von Dividenden ausbezahlt.**Genossenschaftsmitglieder erhalten vergünstigten Strom.***Interessentschaften Pfulters, Niederried, Egg

Gehört der Maulserbach den Maulsern?

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den beliefen sich im Jahr 2013 für die Gemeinde auf 340.000 Euro. Zu bedenken sei laut Holzer aber, dass die Jahresproduktion in trocke-nen Jahren auch auf die Hälfte sin-ken könne. Die Gewinne aus den E-Werken setzt die Gemeindever-waltung für laufende Ausgaben, In-vestitionen und Beiträge an Vereine ein; auch soll die Steuerlast so ge-ring wie möglich gehalten werden.

KraftwerKe maUlSerbaChUrsprünglich hatten die Maulser ein Fernwärmenetz geplant, wofür die Voraussetzungen (zu hohe In-vestitionskosten bei zu wenig Ab-nehmern) allerdings ungünstig wa-ren. Somit wurde das erste E-Werk ins Auge gefasst und realisiert. Für die Trägerschaft wählten die Maul-ser Bürger das Genossenschafts-modell, „um alle Maulser Bürger miteinbeziehen und das ganze Dorf mit günstigem Strom versorgen zu können“, so Hilber Nössing.„Die Idee für ein zweites E-Werk am Maulserbach entstand zufäl-lig“, so der Bürgermeister. Um im Rahmen der Dorfgestaltung eine Kneippanlage zu realisieren, such-te die Gemeinde 2012 um die da-für notwendige Wasserkonzessi-on an. Zu diesem Zeitpunkt lag im Amt für Stromversorgung aber bereits ein Projekt einer Gaderta-ler Firma auf, was nun in Konkur-renz zum Gesuch der Gemeinde Freienfeld stand. „Daraufhin wur-den viele Überlegungen angestellt, u. a. auch die Unterschutzstellung des Baches, was aber mit Schwie-rigkeiten verbunden ist“, so Hol-zer. Schlussendlich wurde der Kom-

promiss gefunden, eine neue Kon-sortialgesellschaft zu gründen, an der die Gemeinde 44 Prozent, die Fraktionsverwaltung Mauls und die Energiegenossenschaft Mauls je-weils 28 Prozent halten sollen. „So-mit wären mehr als zwei Drittel in der Hand von öffentlichen Körper-schaften“, so Wirtschaftsberater Oliver Geier. Die Konsortial-GmbH ist eine nicht gewinnorientierte Ge-sellschaftsform, bei der die Wert-schöpfung zur Gänze den Mitglie-dern zukommt. „Für öffentliche Körperschaften (Gemeinde, Frakti-on) ist der Gewinn bei Konsortial-gesellschaften zudem steuerfrei“, so Geier. Dass die Fraktionsverwal-tung nahezu alle Gründe besitzt, durch welche die Druckrohrleitung führen würde, erleichtert das Un-terfangen.Das neue Werk soll eine Jahrespro-duktion von 5,5 Millionen kWh er-reichen. Eine Gesamtinvestition von 3,5 Millionen Euro ist vorgesehen. Bürgermeister Holzer gab aber zu bedenken, dass zum heutigen Zeit-punkt kein Bewerber genau wisse, wie sich die Tarife entwickeln, ob man die Konzession erhält, ob sich die Gesetzeslage ändert und ob das Werk überhaupt gebaut wer-den könne.

ein mehrwert für alle?Das Projekt soll laut Bürgermeister Holzer einen Mehrwert für die ge-samte Gemeinde und für die Frak-tion Mauls bringen. Diesen Mehr-wert sieht FLF-Gemeinderat Salcher nicht. Er fordert, dass sich die Ener-giegenossenschaft Mauls für alle Gemeindebürger öffnet und dafür

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das Werk alleine bauen darf. Beim derzeitigen Projekt würde in Sal-chers Augen allein die Maulser Be-völkerung profitieren. Bei den Mit-gliedern der Energiegenossenschaft stieß er damit auf taube Ohren und löste Unmut unter den Maulser Bürgern aus. Die Vizebürgermeis-terin hielt dazu an, durch derarti-ge Aussagen nicht den Neid unter den Dörfern zu schüren. Sie ist der Meinung, dass die Maulser in ih-rer Fraktion Vorrecht haben sollten. Bürgermeister Holzer stellte klar, dass man nicht „für“ Mauls oder „gegen“ Stilfes und Trens handle, sondern dass immer das Beste für die ganze Gemeinde herauszuho-len sei. „Wir müssen von Fakten und Tatsachen ausgehen – und die-se belegen, dass das gemeinsame Projekt mit Energiegenossenschaft und Fraktion die beste Lösung für die Gemeinde ist“, so Holzer. Mar-tin Rainer (Rumler, FLF) ist der Mei-nung, dass die Einwände nichts mit Neid zu tun hätten, sondern eine Gleichberechtigung der Bürger an-streben würden.Salcher ist auch davon überzeugt, dass eine Genossenschaft eher die Konzession erhalten und mehr Ren-diten abwerfen würde. Wirtschafts-berater Geier gab aber zu beden-ken, dass eine Genossenschaft kei-ne Dividenden ausschütten könne. Laut Holzer könne man die Energie-genossenschaft nicht dazu zwingen, sich für alle Bürger zu öffnen. Die Gründung einer neuen Genossen-schaft erweise sich als sehr schwie-rig und aufwändig. Zudem werde im Jahr 2015 ein Gesetz gültig, das bei Wasserkraftwerken über 220

kWh die Zustimmung der Grundbe-sitzer nicht mehr vorsieht.Einige Bürger warfen die Frage auf, warum die Unterschutzstellung des Baches so schnell aufgegeben wor-den sei und ob das E-Werk über-haupt rentabel sei. „Bei einem An-trag zur Untersschutzstellung hat man keine Garantie, dass diese auch genehmigt wird. Zudem ist bei bereits eingereichten Gegen-projekten mit Rekursen zu rech-nen“, so Holzer. Die Wirtschaftlich-keitsrechnung sei vorsichtig ange-legt worden.FLF-Gemeinderätin Verena Über-egger kritisierte, dass die Bevölke-rung über das Projekt nicht um-fassend informiert worden sei und führte an, dass dazu ein negatives Gutachten der Gemeindesekretärin vorliege.Dieses negative Gutachten nahm die Freie Liste auch bei der Gemein-deratssitzung Mitte Dezember zum Anlass, gegen die Gründung der Ge-sellschaft „Mauls Konsortial GmbH“ zu stimmen. Überegger gab auf der Sitzung zudem zu bedenken, dass ein Gegenprojekt keine Garantie sei, dass man das Wasserrechtsver-fahren auch gewinne. Auch sei sie enttäuscht, dass die Gemeinde kei-ne aktive Energiepolitik betreibe, sondern sich immer erst im letzten Moment dafür interessiere.Die Gründungsurkunde und das Statut der Konsortialgesellschaft wurden mit sechs Gegenstimmen (FLF) genehmigt. Alfred Sparber (SVP) wurde zum Verwaltungsrats-mitglied der Gesellschaft ernannt.

Susanne Strickner

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Auf seiner letzten Sitzung des abgelaufenen Jahres hat der Gemeinderat von Pfitsch dem Haushalt für 2015 grünes Licht gegeben. Er umfasst rund 6,4 Millionen Euro. Nach einem Sparhaushalt 2014 stehen der Gemeinde in diesem Jahr wie-der rund eine Million Euro mehr zur Verfügung. Für Inves-titionen sind rund 1,9 Millionen Euro vorgesehen – fast doppelt so viel wie im Vorjahr.

inVeStitiOnenFür die Erneuerung der Trink- und Löschwasserversorgung für das Pfitscher Hochtal zwischen Stein und St. Jakob (3. Baulos) sind 220.000 Euro vorgesehen, für die Erneuerung der Quellen und die Errichtung eines Speicherbe-ckens in Kematen 800.000 Euro. In die Potenzierung der Wildbach-sperre beim Gruberhof in Wiesen werden 160.000 Euro gesteckt. Für die Verbesserung bzw. außer-ordentliche Instandhaltung des Wegenetzes sind 100.000 Euro vorgesehen, für die Anschlüsse an das Breitbandnetz 170.000 Euro. Die Ausgaben für Grundankäufe bzw. Grundtausch belaufen sich auf 110.000 Euro. Die öffentliche Beleuchtung soll um 30.000 Euro ausgebaut werden. Die FF Kema-ten erhält für den Ankauf eines Einsatzfahrzeuges 40.000 Euro als erste Rate, die FF Wiesen kann

für die Umgestaltung des Funk-raumes mit 13.000 Euro rechnen. Die außerordentliche Instandhal-tung von Gemeindegebäuden verschlingt 20.000 Euro, ebenso die außerordentliche Instandhal-tung von Parkanlagen und Wan-derwegen. Insgesamt stehen der Gemeinde in diesem Jahr rund 1,9 Million Euro für Investitionen zur Verfügung.

einnahmen Und aUSGabenDie Einnahmen belaufen sich 2015 auf rund 6,4 Millionen Euro. Über Steuern fließen rund 1,1 Millionen Euro in die Ge-meindekasse, rund 860.000 Euro macht dabei allein die Immobili-ensteuer GIS aus. Die außersteu-erlichen Einnahmen belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro, davon machen die Gemeindegebühren für Wasser, Abwasser und Müll

440.000 Euro aus.Bei den Ausgaben schlagen vor al-lem die laufenden Ausgaben mit rund 1,1 Millionen Euro zu Bu-che; davon machen die Amtsent-schädigungen für die Gemeinde-verwalter 118.000 Euro aus. Die Ausgaben für das öffentliche Un-terrichtswesen belaufen sich auf rund 440.000 Euro, für das Stra-ßenwesen sind 230.000 Euro vor-gesehen, der Tourismus darf sich über 130.000 Euro freuen. Die Be-reiche Kultur und Sport erhalten 63.500 bzw. 54.000 Euro.Bei der abschließenden Abstim-mung stimmten Renato Busso-la (Lista civica) und Klaus Schus-ter (Bürgerliste) gegen den Haus-halt, Arnold Mair von der Bür-gerliste hat sich enthalten, wäh-rend Erwin Astenwald (Bürgerlis-te) wie Karl Volgger (Freiheitliche) gemeinsam mit den SVP-Räten dafür stimmte. „Der Mangel an

Transparenz – wie bei Durnwal-der verbucht man 50.000 Euro als Durchlaufposten für Beiträ-ge, u. a. für den Widum in St. Ja-kob – war für Bussola und mich der Grund, uns gegen den Haus-halt auszusprechen“, begründete Klaus Schuster seine ablehnende Haltung.

freiwilliGe feUerwehrenDie Haushaltsvoranschläge der FF Wiesen (53.550 Euro), Kema-ten (10.700 Euro) und St. Jakob (20.000 Euro) wurden einstimmig genehmigt.

KindertaGeSStätte wiPPtalDie Vereinbarung, mit der die Füh-rung der Kindertagesstätte Wipp-tal an die Bezirksgemeinschaft Wipptal übertragen wird, wurde genehmigt.

Barbara Felizetti Sorg

Arbeiten am Stromnetz begonnen

Um höhere Sicherheits- und Qualitätsstandards in der Stromverteilung in der Ge-meinde Pfitsch zu garantieren, modernisiert die SELNET das dortige Stromnetz. Vor kurzem haben die Arbeiten an der Mittelspannungsleitung begonnen.Auf einer Länge von 13 Kilometer werden 20 kV-Stromleitungen unterirdisch ver-legt. Durch die Potenzierungsarbeiten wird es künftig einfacher, den Strom aus den zahlreichen Photovoltaikanlagen in Pfitsch in das Stromnetz einzuspeisen.Im Zuge der Bauarbeiten werden auch Glasfaserkabel für das Breitbandnetz des Landes und die Weiterentwicklung der intelligenten Stromnetze, der „smart grids“, sowie abschnittsweise neue Trinkwasserleitungen verlegt.SELNET investiert in die Potenzierung des Stromnetzes in Pfitsch rund 2,5 Millio-nen Euro. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2015 abgeschlossen sein.

pFITsch

Pfitsch investiert 1,9 Millionen Euro

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pFITsch

DER HAUSHALT IN zAHLEN*INVESTITIONENGrundankauf und Grundtausch 50.000Grundankauf für institutionelle Zwecke 60.000Außerordentliche Instandhaltung von Gemeindegebäuden 20.000Ankauf Geräte und Maschinen Bauhof 15.000Verschiedene Projektierungen 30.000EDV-Anlage Gemeindeämter, Ankauf Hardware 10.000Möbel und Einrichtung Gemeindeämter 5.000Kapitalzuweisungen an Dritte 50.000Pfarrei zum hl. Kreuz: Austausch Fenster 10.000Spiel- und Lernmaterial für Kindergarten 10.000Einrichtung Mittelschule Sterzing 10.000Verbesserung/ außerord. Instandhaltung Wegenetz 100.000Ausbau der öffentlichen Beleuchtung 30.000FF Wiesen: Umgestaltung Funkraum 13.000FF Kematen: Einsatzfahrzeug 40.000Potenzierung Wildbachsperre Gruberhof 160.000Sanierung Naturlehrpfad Wiesen 11.600Erneuerung Trink- und Löschwasserversorgung Hochtal 220.000Erneuerung Quellen und Errichtung Speicherbecken Kematen 800.000Außerord. Instandhaltung Parkanlagen und Wanderwege 20.000Bezirksaltenheim Wipptal (Programm 2014) 25.000Anschlüsse Breitbandnetz 170.000Gemeinderatswahlen 6.000Anzahlung auf Abfertigung 15.000Gesamt 1.869.000EINNAHMENSteuern und Gebühren 1.071.110Davon GIS 860.000Beiträge und Zuweisungen 992.100Außersteuerliche Einnahmen 1.142.200Davon Gebühren Wasserversorgung/Abwasser/Müll 479.000Veräußerungen und Kapitalzuweisungen 1.330.000Kassabevorschussung 500.000Sonstiges 1.369.000Gesamt 6.404.410AUSGABENLaufende Ausgaben 1.143.792davon Amtsentschädigungen für Gemeindeverwalter 118.000Reservefond 54.399Öffentliches Unterrichtswesen 439.757Bibliothek/Museum 8.000Kultur 63.500Sport 54.371Tourismus 131.000Straßenwesen 231.050Öffentliche Beleuchtung 64.000Transport 14.000Raumordnung 10.000FF/Zivilschutz 36.200Wasserversorgung/Abwasser 313.349Müllentsorgung 185.970Park- und Gartenanlagen 2.610Fürsorge 126.200Friedhof 2.000Wirtschaft 5.500Produktion und Verteilung von Strom 30.000Technischer Dienst 30.000Ankäufe und Kapitalzuweisungen 1.848.000Rückzahlungen 1.640.712Gesamt 6.404.410

* Alle Angaben in Euro

GEMEINDE TRIffT VEREINBARUNGMIT BIOGAS WIPPTAL GMBH

Nachdem das Verwaltungsgericht Bozen am 18. November einem Rekurs der Ge-meinde Sterzing stattgegeben hat und damit die Bauarbeiten an der Biogasanla-ge der Biogas Wipptal GmbH eingestellt werden mussten, traf sich der Gemein-derat von Pfitsch Anfang Dezember zu einer Dringlichkeitssitzung. Dadurch soll der Bau einer Anlage mit geringerer Nennleistung ermöglicht werden.Bereits am 5. September dieses Jahres hat die Biogas Wipptal GmbH der Ge-meinde Pfitsch ein neues Projekt vorgelegt, das die Realisierung einer Anlage mit geringerer Nennleistung von rund 300 kW vorsieht; gleichzeitig verpflichtet sich die Gesellschaft dazu, auf die Baukonzession für die ursprünglich geplante und bereits im Bau befindliche Anlage mit einer Nennleistung von 999 kW zu verzichten.Das Projekt wurde mit neun Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen genehmigt. Für den gesamten Zu- und Ablieferverkehr kann demnach die bestehende Erschlie-ßungsstraße der Gewerbezone „Eisackstraße 2“ genutzt werden, sowohl wäh-rend der Bauzeit als auch nach Inbetriebnahme der Anlage. Ausdrücklich festge-halten wurde auch, dass die Biogas Wipptal GmbH auf allfällige Schadensersatz-forderungen gegenüber der Gemeinde verzichtet und die Kosten für eine eventu-elle gerichtliche Vertretung der Gemeinde übernimmt.

GRÜNES LICHT fÜR PfITSCHERTOURISMUSENTWICKLUNGSKONzEPT

Das touristische Angebot in Südtirol hat seit Anfang der 80er Jahre quantitativ stetig abgenommen. Schon vor Jahren ist deshalb der bis dahin geltende Betten-stopp aufgehoben worden, allerdings sollte das Wachstum weder ungebremst noch ungeplant erfolgen, weshalb man das Instrument des Entwicklungskon-zepts eingeführt hat. Für touristisch entwickelte und stark entwickelte Gebiete können die Südtiroler Gemeinden ein Konzept vorlegen, wie deren Zonen für tou-ristische Einrichtungen entwickelt oder neue ausgewiesen werden können. Und in diesem Konzept wird auch das maximal realisierbare Bettenkontingent ange-geben, für das der Bedarf allerdings anhand objektiver Parameter nachgewiesen werden muss. „Neue Betten sind schließlich nur dort sinnvoll, wo die Auslastung der vorhandenen gut ist, sonst ist in erster Linie auf eine qualitative Entwicklung des vorhandenen Angebots zu setzen“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Tourismusentwicklungskonzepte werden zunächst von einer Fachkommission unter die Lupe genommen und danach der Landesregierung vorgelegt.Für das Tourismusentwicklungskonzept der Gemeinde Pfitsch (Erker 08/14) gab es jüngst grünes Licht von Seiten der Landesregierung. Allerdings wurde die An-zahl der zusätzlichen Betten in der Fraktion Wiesen von 420 auf 300 reduziert.

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RATschInGs

Mitte Dezember hat der Gemein-derat Ratschings einen laut Bürger-meister Sebastian Helfer „vorsich-tigen, aber realistischen Haushalt“ von rund 10,7 Millionen Euro mit zwei Enthaltungen (Sabine Klotz und Heinz Graus, Wir Südtiroler) geneh-migt. Auf der Tagesordnung stand auch der Abschluss eines Dienstleis-tungsvertrages mit dem Skilift „Gas-se“ in Ridnaun.

Was die Tarifgestaltung betrifft, blei-ben alle Gebühren und Beiträge – bis auf die Müllentsorgungsgebühr (siehe Bericht Novembersitzung) – gleich. Bei der Gemeindeimmobiliensteuer (GIS) hat die Gemeinde nicht den vollen Be-trag in den Haushaltsvoranschlag ein-gebunden, da es bei einigen Bürgern im vergangenen Jahr zu Engpässen ge-kommen war und nicht alle GIS-For-derungen beglichen werden konnten. „Um am Ende des Jahres kein Loch in der Kasse zu haben, sind wir hier vor-sichtig vorgegangen“, so Bürgermeister Helfer.Die Brutto-Verschuldung der Gemein-de mit Darlehen und Rotationsfonds lie-ge laut Helfer gegen Ende 2014 bei 8,2 Millionen Euro, die Nettoverschuldung bei knapp drei Millionen Euro, umge-rechnet bei 687 Euro pro Bürger.Im Frühjahr wird in Stange mit dem Bau

der neuen Feuerwehrhalle begonnen, für die im Investitionsteil 960.000 Euro vorgesehen sind. Insgesamt werden 1.436.000 Euro im Bereich Raumord-nung und Umwelt investiert. 80.000 Euro werden für den Austausch von Computern sowie die Anpassung der nötigen Hard- und Software, für die Telefonanlage, die Betreuung und den Ausbau des Angebotes im Internet-Portal sowie für Beiträge an Pfarrei-en für die Instandhaltung von Kultus-gebäuden ausgegeben. 182.000 Euro fallen auf das öffentliche Unterrichts-wesen, wobei 70.000 Euro davon für eine neue Pelletsheizanlage und die Er-richtung einer Überdachung der Ga-ragenrampe der Grundschule Stange vorgesehen sind. Die Arbeiten am Wi-dum Jaufental werden fortgeführt, die Räumlichkeiten der ehemaligen Feu-erwehrhalle Innerratschings werden zu einem Musikprobelokal umfunktio-niert. In der Sportzone Stange werden Sanierungsmaßnahmen am Sporthaus sowie am Fußballplatz durchgeführt. Die Bauarbeiten am Dorfpark Mareit werden fertiggestellt, worauf die Aus-stattung und Schulhofgestaltung fol-gen. Für die Sportzone Ridnaun wird ein Sanierungsprojekt für die beste-henden Umkleidekabinen ausgearbei-tet. Abgebrochen und neu gebaut wer-den die Umkleidekabinen am Sport-

Aus der November-Sitzung

höhere belaStUnG für die bürGerDen Bürgern von Ratschings stehen höhere Müllabfuhr-gebühren ins Haus. Gleich bleiben dagegen die Gebüh-ren für das Trinkwasser sowie die Abgaben für das Ab-wasser. Dies hat der Gemeinderat auf seiner November-sitzung beschlossen.Der zuständige Referent Karl Polig begründete die Er-höhung der Müllabfuhrgebühren mit den ständig stei-genden Kosten, wobei vor allem die Verbrennung in Bo-zen und die Entsorgung der Asche die Kosten weiter in die Höhe treiben. Die Sammelkosten steigen in geringe-rem Maße, auch weil die Restmüllmenge bei den Haus-halten eher rückläufig ist. Das ist nicht zuletzt auf die Wertstoffsammlung zurückzuführen. Im gewerblichen Bereich ist aber weiterhin eine Zunahme festzustellen. Vor allem bei der Sammlung von Verpackungsmaterial wurde oft eine schlechte Qualität festgestellt, was wie-derum geringere Einnahmen zur Folge hatte. Polig ap-pellierte an die Bürger, sorgfältiger vorzugehen und sich genauer an die Vorgaben zu halten. Auch damit könn-ten die Einnahmen gesteigert und Kosten gespart wer-den. Derzeit komme man aber um eine dreiprozentige Erhöhung nicht herum, auch um die gesetzlich vorge-schriebene Deckung von 90 Prozent sicher zu erreichen. Der Gemeinderat schloss sich diesem Vorschlag mehr-heitlich an.

wald wird zU wieSeIm „Grün-grün-Verfahren“ beschloss der Gemeinderat die Umwidmung von rund 17.000 m² Wald in landwirt-schaftliches Grün beim Seiter- und Wieslhof in Jaufen-tal. Vorgesehen sind einige ökologische Ausgleichsmaß-nahmen.

KranKenhaUS SterzinGGleich den anderen Wipptaler Gemeinden verabschie-dete auch der Gemeinderat von Ratschings eine Stel-lungnahme, mit welcher der Erhalt des Krankenhauses Sterzing im derzeitigen Umfang gefordert wird. Neben vielen medizinischen und organisatorischen Gründen weist die Resolution auch auf die Bedeutung des Kran-kenhauses als Arbeitgeber in einem strukturschwachen Gebiet hin und fordert die Berücksichtigung der Vor-schläge, welche die Arbeitsgruppen des Gesundheits-bezirkes erarbeitet haben.

PrOJeKt für GlaSfaSernetz GenehmiGtEinstimmig genehmigt wurde auch das Projekt für die „letzte Meile“ bei der Anbindung an das Glasfasernetz. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf rund eine Million Euro. Die Gemeinde nimmt dafür ein Rota-tionsfonds-Darlehen in Höhe von 750.000 Euro auf, das in 20 Jahren rückzahlbar ist. Im kommenden Jahr sol-len Gewerbezonen und touristische Einrichtungen an-gebunden werden.

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„Ein realistischer Haushalt“Gemeinde Ratschings investiert rund drei Millionen Euro

Die Gemeinde wird den Skilift „Gasse“ künftig mit bis zu 15.000 Euro jährlich unterstützen.

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RATschInGs

platz Mareit. Für die Rodelbahn in Jaufental wird ein Ausführungs-projekt ausgearbeitet. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben im Bereich Sport und Erholung auf 69.000 Euro.In das Straßennetz und Transport-wesen investiert die Gemeinde Ratschings 469.622 Euro. Im Früh-jahr soll mit dem 1. Baulos für die

„Auenrainstraße“ in Ridnaun be-gonnen werden.48.000 Euro sind für den sozialen Bereich bestimmt, davon entfal-len 35.000 Euro auf das Bezirksal-tenheim. 750.000 Euro kostet die „letzte Meile“ des Glasfasernet-zes, an das nun auch Gewerbezo-nen und Beherbergungsbetriebe angeschlossen werden sollen.

VerSChiedene PrOJeKte

Das Projekt „Bezirkskletterhalle in Stange“ werde laut Bürgermeis-ter Helfer aufgeschoben, bis ge-klärt ist, ob bzw. wie viel an Lan-desbeiträgen die Gemeinde dafür bekommt.Das Projekt Car-Sharing werde laut Referent Josef Schölzhorn über die Wintermonate in reduzierter Form weitergeführt; es wird nur mehr das Auto in Stange zur Verfügung stehen, da der Standort Ridnaun bisher nur wenig genutzt wurde. Bisher haben sich 14 Personen in der Gemeinde für das Car-Sha-ring registriert. Im Laufe des Jah-res werde ein neuer Vertrag aus-gehandelt und die Umrüstung auf Elektro-Autos angestrebt.Bezüglich der Übernahme der Stromleitungen von SELNET und E-Werk-Haller sollen die Vorberei-tungsarbeiten für den Beginn der Stromverteilung eingeleitet wer-den.Gemeinsam mit dem Tourismus-verein Ratschings wird weiterhin das EU-Projekt „Perlen der Al-pen“ unterstützt.Die Pläne für das E-Werk „Achen-rain“ sind wegen Rekursen ins Stocken geraten. Die Entschei-dung liegt jetzt beim Staatsrat in Rom. Die Gemeinde und das Land hätten nach wie vor Interesse an der Verwirklichung.Laut Referentin Gabi Hilber ist die Kindertagesstätte in Stange gut angelaufen. Mittlerweile wurden die Zugangskriterien auch auf Kinder von Schülerinnen und Stu-dentinnen (bis 23 Jahren) ausge-weitet.Vizebürgermeister Thomas Strick-ner berichtete, dass der Nightliner vorübergehend eingestellt wur-de, da das Pub „Platzl“ seit Mit-te Dezember geschlossen ist. Nun sei zu prüfen, ob eine andere Ab-fahrtsstelle, wie etwa der Derby-Club, infrage kommt. Ursprüng-lich sollte der Nightliner nicht über das Gemeindegebiet hinaus-gehen, an den Kosten würde die Abfahrt in Sterzing jedoch nicht viel ändern.

feUerwehren

Einstimmig gutgeheißen haben die Gemeinderäte die Haushalts-voranschläge der Freiwilligen Feu-erwehren Ratschings (238.000 Euro), Ridnaun (61.550 Euro), Tel-fes (14.200 Euro) und Innerrat-schings (126.770 Euro).

führUnGKindertaGeSStätte

Der Stabilitätspakt sieht vor, dass Kleingemeinden bei mindestens zwei Diensten zusammenarbeiten. Das Bauamt hat die Gemeinde Ratschings bereits vor einiger Zeit mit der Gemeinde Brenner zusam-mengelegt. Nun hat sich der Ge-meinderat einstimmig dafür aus-gesprochen, die Führung der Kin-dertagesstätte Wipptal gemein-sam mit den Gemeinden Sterzing, Freienfeld, Pfitsch und Brenner an die Bezirksgemeinschaft Wipptal zu übertragen. Die Vereinbarung gilt für sechs Jahre.

SKilift „GaSSe“

Bisher wurde der Skilift „Gasse“ in Ridnaun von der Gemeinde durch indirekte Beiträge über den Touris-musverein unterstützt. Jetzt gibt es ein Landesgesetz, das der Ge-meinde unter gewissen Umstän-den erlaubt, über einen Dienst-leistungsvertrag Beiträge direkt an Dorflifte zu vergeben. Laut Bürgermeister Helfer sei der Ski-lift „Gasse“ vor allem für Kinder wichtig und werde von allen Frak-tionen genutzt. Da Kinder unter acht Jahren jedoch einen Freipass erhalten, seien für die Betreiber-gesellschaft in den letzten Jahren finanzielle Engpässe entstanden. Zudem stehe 2016 eine Revision an. Um den Skilift auch weiterhin zu erhalten, hat der Gemeinderat einstimmig einem Dienstleistungs-vertrag zugestimmt, der Mindest-öffnungszeiten und jährlich maxi-mal 15.000 Euro an Beiträgen vor-sieht; er gilt für drei Jahre.

sst

DER HAUSHALT IN zAHLEN*EINNAHMENSteuern 2.019.490davon GIS 1.300.000Wertschöpfungssteuer (IRAP) 89.690Gemeindeaufenthaltsabgabe 600.000laufende Beiträge 1.862.235davon Landesbeitrag für den Finanzausgleich 1.255.435außersteuerliche Einnahmen 1.979.530davon Abwasser/ Kläranlage 380.000Trinkwasser 118.000Müllentsorgung 375.000Produktion und Verteilung von Strom 550.000Veräußerungen, Kapitalzuweisungen, Guthaben 2.347.787davon Feuerwehrhalle Stange Kapitalzuweisung 960.000Einnahmen aus Aufnahme von Schulden 1.870.000davon Kassabevorschussung 1.000.000Einnahmen aus Diensten für Rechnung Dritter 678.000Gesamt 10.757.042AUSGABENLaufende Ausgaben 5.104.920davon Amtsentschädigung Gemeindeverwalter 175.000Musikalische Vereinigungen 39.800Sportliche Tätigkeiten 49.625FF/ Zivilschutz/ Bergrettung 31.725Tourismus (inkl. Gemeindeaufenthaltsabgabe) 678.425Müllentsorgung 412.340Ausgaben auf Kapitalkonto (Investitionen) 3.097.122Ausgaben für Rückzahlung Schulden 1.877.000Ausgaben für Dienste für Rechnung Dritter 678.000Gesamt 10.757.042

INVESTITIONENAllgemeine Verwaltung, Gebahrung und Kontrolle 80.000Öffentliches Unterrichtswesen 182.000davon Grundschule Stange 70.000Kultur- und Kulturgüter 15.000Sport und Erholung 69.000Straßennetz und Transportwesen 469.622Raumordnung und Umwelt 1.436.000davon Erweiterungszone C3 Ridnaun Dorf 50.000Erweiterungszone Kofl, Gasteig 240.000Feuerwehrhalle Stange 960.000FF/ Zivilschutz/ Bergrettung 60.000Wasserversorgung/ Abwasser/ Kläranlage 50.000Sozialer Bereich (Altenheim, Spielplätze ...) 48.000Wirtschaftliche Entwicklung 797.500davon Glasfasernetz 750.000Gesamt 3.097.122

* Alle Angaben in Euro

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bREnnER

Bei zwei Enthaltungen der F-Gemeinderäte Armin Keim und Peter Teissl hat der Gemein-derat Brenner Ende Dezember mit zwölf Ja-Stimmen den Haushaltsentwurf in der Höhe von rund sechs Millionen Euro für das Jahr 2015 verabschiedet.

An laufenden Einnahmen scheinen im Finanz-plan 3,07 Millionen Euro auf. Die Gemeindeim-mobiliensteuer GIS wurde mit 770.000 Euro bi-lanziert. 57.500 Euro soll die Werbesteuer ein-bringen, 66.500 Euro die Wertschöpfungssteuer und 55.000 Euro die Gebühr für die Besetzung öffentlicher Plätze und Flächen. An Landesbeiträ-gen erwartet sich die Gemeindeverwaltung rund 1,04 Millionen Euro, den Großteil davon macht mit 775.000 Euro der Landesbeitrag für den Fi-nanzausgleich aus.Die Müllentsorgungsgebühren wurden mit 385.000 Euro veranschlagt, die Abwassergebüh-ren mit 193.000 Euro, die Trink- und Abwasser-gebühren mit 269.000 Euro. Ein Mehrwertsteu-erguthaben schlägt mit 50.000 Euro zu Buche.Für die laufenden Ausgaben wurden 2,9 Millio-nen Euro vorgesehen, davon verschlingt die Ver-waltung 915.000 Euro, die Ortspolizei 32.500 Euro. Die Ausgaben für das Unterrichtswesen belaufen sich auf 463.000 Euro, Ausgaben im kulturellen Bereich und für die Bibliotheken auf 126.000 Euro, jene für das Schwimmbad auf 28.000 Euro. Die Ausgaben für den Sport wur-

den mit 50.000 Euro in den Haushalt eingebaut, für das Straßenwesen mit 345.000 Euro, für die Feuerwehr mit 34.000 Euro. Die Trinkwasserver-sorgung und Abwasserentsorgung kostet die Gemeinde 261.000 Euro, die Müllentsorgung 386.000 Euro, der Fürsorgebereich 86.000 Euro. In den Friedhof fließen 10.000 Euro. Für die Wirt-schaft werden 155.000 Euro zur Verfügung ge-stellt.Für Investitionen wurden von der Ge-meinde Brenner heu-er rund 2,1 Millionen Euro vorgesehen; aus Eigenmitteln werden davon 627.700 Euro aufgebracht.

feUerwehrenGutgeheißen hat der Gemeinderat die Haushaltsvoranschläge der FF Gos-sensaß (94.700 Euro) und Pflersch (19.595 Euro).

UmSPannwerK brennerLuis Amort (SELNET) und Stefano Lorenzini (TER-NA) stellten den Ratsmitgliedern das Projekt zum Umspannwerk am Brenner vor, für das bereits ein geeignetes Grundstück südlich des Dorfes ausfin-dig gemacht worden sei. Die Kosten dafür belau-fen sich auf rund 16 Millionen Euro.

flüChtlinGSanlaUfStelle brennerAuf eine Anfrage der Freiheitlichen hin stellte Bürgermeister Franz Kom-patscher fest, dass für die Flüchtlings-anlaufstelle am Brenner derzeit ledig-lich ein kleiner Raum zur Verfügung stehe, wo die Flüchtlinge sich ausru-hen können und ein warmes Essen

bekommen. Täglich würden täglich 15 bis 20 Per-sonen aufgenommen, die Kosten trage das Land.

UmfahrUnGSStraSSe GOSSenSaSSEine zweite Anfrage der Freiheitlichen betraf die Umfahrungsstraße von Gossensaß. Wie Bürger-meister Kompatscher berichtete, gebe es bereits ein Projekt, das nun noch einmal überprüft wer-

de. Eine Kostenminimierung sei auf jeden Fall notwendig. Die Verwirklichung des Projekts habe die Landesregierung für 2019 vorgesehen. F-Rat Armin Keim regte an, die Meinung der Dorfbe-völkerung einzuholen.

KranKenhaUS SterzinGEine Resolution zum Erhalt des Krankenhauses Sterzing als Grundversorgungskrankenhaus wur-de von den Räten einstimmig angenommen.

reChnUnGSPrüfer der GemeindeRechnungsprüfer der Gemeinde bleibt weiterhin das Wirtschaftsbüro von Ferdinand Rainer in Sterzing.

KindertaGeSStätte wiPPtalDie Führung der Kindertagesstätte Wipptal wur-de an die Bezirksgemeinschaft Wipptal übertra-gen.

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Haushalt über sechs Millionen Euro genehmigt

DER HAUSHALT IN zAHLEN*INVESTITIONENZufahrtsstraße Friedhof 220.000Feuerwehrhalle Pflersch 130.000Zuweisung für Umbau Altersheim Sterzing 13.000Beitrag Liftgesellschaft (Löschwasserleitung) 77.000Kandidatur Interreg- und LEADER-Projekte 6.000Abfertigungen 30.000Gemeinderatswahlen 10.000Grundankauf Telecom-Zentrale 50.000Instandhaltung Schulen 10.000Wohnbauzone Innerpflersch 1.200.000Außerordentliche Instandhaltung Straßen 30.000Außerordentliche Instandhaltung Gebäude 50.000Außerordentliche Instandhaltung Wasserleitungen 18.700Geräteankauf für Ämter 3.000Instandhaltung Schwimmbad 10.000Brenner Buch 3.000Bushaltestelle Außerpflersch 10.000Verlegung Glasfaserkabel Brenner 50.000Einrichtung POP-Zentrale Gossensaß 90.000Projektierung und Bau Kindergarten Gossensaß 20.000Technikerspesen 55.000Grundankäufe 10.000Beitrag CAI Brenner 1.000Beitrag Sportvereine 7.000Beitrag Pfarrei Brenner 14.000

* Alle Angaben in Euro

2014: EIN ArBEItSrEICHES JAHr

Im Frühjahr wurden in Gossensaß die Neugestaltung des Ibsenplatzes und der Parkanlagen abgeschlossen. Das Speicherbecken Reißenschuh und die Quellfassungen wurden Anfang De-zember fertiggestellt.Der Neubau der Feuerwehrhalle Pflersch ist fast abgeschlossen. Die letzten Ausschreibungen sind bereits erfolgt. Die Halle kann Ende Mai der Feuerwehr übergeben werden.Auf den Straßen nach Giggelberg und Ast wurden Belagsarbeiten durchgeführt. Die Arbeiten zur Sanierung der Straße zu den Hofhöfen werden im Frühjahr wieder aufgenommen.Nach dem Murenabgang auf die Straße nach Stein im Herbst wurden erste Hangsicherungs-maßnahmen und die notwendigen Aufräumarbeiten durchgeführt. Ein Techniker erstellt eine Machbarkeitsstudie für eine dauerhafte Lösung.Mittlerweile sind auch alle Fraktionen an die Hauptleitung des Breitbandnetzes angeschlossen. In Brenner, wo ein großer Teil der „letzten Meile“ bereits verlegt ist, wurde mit der Errichtung der Verteilerzentrale begonnen.In Gossensaß wurden neben dem Vereinssitz der Jäger die Telefonzentrale und die Zentrale für schnelles Internet errichtet. Das Ausführungsprojekt für die letzten Verlegungen wurde erstellt und den zuständigen Ämtern zur Genehmigung vorgelegt.

Die neue Feuerwehrhalle in Pflersch

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Auch heuer muss die Gemeinde Franzens-feste mit rund zwei Millionen Euro über die Runden kommen. Der Haushaltsvoran-schlag für das Finanzjahr 2015 wurde Ende Dezember vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet.

„Viel Planungsspielraum bleibt bei der aktu-ellen Finanzlage nicht“, so Bürgermeister Ri-chard Amort bei der Haushaltsdebatte. Die kleinste der sechs Wipptaler Gemeinden in-vestiert rund eine halbe Million Euro. Der Lö-wenanteil entfällt mit 234.215 Euro auf das öffentliche Schulwesen, davon 76.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten und die energeti-sche Sanierung der Grundschule Franzensfes-te und 158.215 Euro für die energetische Sa-nierung der Grundschule Mittewald. 10.000 Euro sind für die Projektierung der Seeufer-Gestaltung vorgesehen, 5.000 Euro für die Er-neuerung des Jugendraumes, 20.000 Euro für

die allgemeine Verwaltung, 25.190 Euro für die Projektierung einer gemeinsamen Heizan-lage der öffentlichen Gebäude in Franzens- feste. 25.500 Euro werden in die Bodenver-legung des Mehrzweckplatzes in Mittewald, 25.000 Euro in die Projektierung für den Abriss des Theatersaals investiert. 5.000 Euro erhält der Tourismusverein zur Erneuerung der Schil-der bei den Dorfeinfahrten. Insgesamt 40.000 Euro sind für das Straßenwesen vorgesehen. 14.000 Euro werden für die Sanierung des Be-zirksaltenheimes Sterzing zur Verfügung ge-stellt, 57.306 Euro für den Anschluss an das Breitbandnetz.

weitere Gelder in aUSSiChtNoch nicht im Haushaltsvoranschlag berück-sichtigt sind rund 1,4 Millionen Euro aus dem Topf der BBT-Umweltausgleichsmaß-nahmen, die für LED-Beleuchtung (223.400 Euro), Wasserleitungen (548.600 Euro), Wert-

stoffinseln (97.600 Euro) und das Schutzbecken am Schindlergra-ben (570.000 Euro) vorgesehen sind. Zudem ist geplant, für rund 900.000 Euro die Brücke in Graß-stein zu erneuern, wofür ein Bei-trag von 725.000 Euro zugesi-chert wurde. Die Beiträge für den Umbau des ANAS-Hauses wer-den voraussichtlich im Jänner ge-nehmigt. Das Konsortium der Ge-meinden für das Wassereinzugs-gebiet (W.E.G.) stellt der Gemein-de weitere 105.000 Euro zur Ver-fügung, wobei die Zuteilung noch offen ist.Das Land hat für heuer geplant, den Tunnel in Mittewald und die Eisack-Brücke in Franzensfeste zu sanieren.

feUerwehrenDie Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren Fran-zensfeste (30.300 Euro) und Mit-tewald (33.400 Euro) wurden ein-stimmig genehmigt.

VereinbarUnGreCyClinGhOfEinstimmig gutgeheißen wurde eine Vereinbarung mit der Ge-

meinde Natz-Schabs zur gemeinsamen Füh-rung des Recyclinghofes nahe der Festung (Parkplatz Süd). Die Vereinbarung sieht vor, dass die Bevölkerung von Aicha ihren Sonder-müll auf dem neuen Recyclinghof von Fran-

zensfeste entsorgen darf. Dafür bezahlt die Gemeinde Natz-Schabs monatlich 200 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer an die Gemeinde Franzensfeste; falls höhere Spesen anfallen sollten, müssen diese von Natz-Schabs getra-gen werden. Die Vereinbarung gilt für ein Jahr und ist bereits der fünfte Dienst, den Franzens-feste mit einer Nachbargemeinde zusammen-gelegt hat.

baUleitPlanänderUnGDer Gemeinderat hat einstimmig eine Bauleit-planänderung zur Umwidmung von landwirt-schaftlichem Grün in ein Gewerbegebiet süd-lich des Palmenwerkes in Graßstein abgelehnt. Grund dafür war ein negatives Gutachten des zuständigen Landesamtes.

bbt-infOPOintVor kurzem ist der neue BBT-Infopoint in der Festung Franzensfeste eröffnet worden. Bür-germeister Amort lobte die sehenswerte Ge-staltung und ordnungsgemäße Wiederherstel-lung der Staatsstraße.

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FRAnzEnsFEsTE

„Wenig Planungsspielraum“Gemeinderat franzensfeste verabschiedet 2,2-millionen-haushalt

In der Dezember-Ausgabe des Erker haben wir über die Hebesätze der Gemeindeimmobiliensteuer be-richtet. Dabei hat sich ein Fehler eingeschlichen. Der ordentliche Steuersatz in der Gemeinde Franzensfes-te beträgt nicht wie angegeben 0,76 Prozent, son-dern liegt bei 0,85 Prozent.

Die Redaktion

DER HAUSHALT IN zAHLEN*EINNAHMENVerwaltungsüberschuss 67.170Steuern 243.506davon GIS 177.860Wertschöpfungssteuer (IRAP) 30.146Gemeindeaufenthaltsabgabe 20.500laufende Beiträge 543.321außersteuerliche Einnahmen 439.981Veräußerungen, Kapitalzuweisungen, Guthaben 496.616Einnahmen aus Aufnahme von Schulden 200.000Einnahmen aus Diensten für Rechnung Dritter 281.100Gesamt 2.271.694AUSGABENLaufende Ausgaben 1.215.303Ausgaben auf Kapitalkonto (Investitionen) 496.616Ausgaben für Rückzahlung Schulden 278.675Ausgaben für Dienste für Rechnung Dritter 281.100Gesamt 2.271.694INVESTITIONENAllgemeine Verwaltung, Gebahrung und Kontrolle 60.190Öffentliches Unterrichtswesen 234.215Kultur- und Kulturgüter 17.405Sport und Erholung 50.500Fremdenverkehr 5.000Straßennetz und Transportwesen 40.000Raumordnung und Umwelt 18.000Sozialer Bereich (Bezirksaltenheim) 14.000Wirtschaftliche Entwicklung (Breitbandanschluss) 57.306Gesamt 496.616

* Alle Angaben in Euro

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AkTUELL

„Wissen ist Macht“

Vor kurzem waren Vertreter des Wirt-schaftsverbandes für Handwerk und Dienstleister (lvh) sowie der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) in der Mittelschule Gossensaß zu Gast, um über die vielfälti-gen Berufe, die das Handwerk und das Gastgewerbe bieten, zu informieren.Gemeinsam diskutier-ten die Schüler und lvh-Vertreterin Han-nelore Schwabl über die Vorteile, die das Erlernen eines Berufes im Handwerk bietet, sowie über die dua- le Ausbildung und die Berufsmatura. Auch die lvh-Informationsplattform www.traum-beruf.lvh.it, wo man sich über die zahlrei-chen Berufe im Handwerk informieren und nach Ausbildungsplätzen in nächster Nähe

suchen kann, wurde vorgestellt. Anschlie-ßend wurde die Garage „Europa“ in Wie-sen besichtigt.Junggastwirt Philip Ganthaler (HGJ) gab den Schülern Einblick in die kreativen Be-

rufe im Hotel- und Gastgewerbe, die Karrierechancen und die verschiedenen Ausbildungsmöglich-keiten in Südtirol. Nach dem Vortrag besichtigten die in-teressierten Jugend-lichen das Romantik

Hotel „Stafler“ in Mauls.Weitere Informationen zu den Ausbildungs-möglichkeiten, die Kontaktdaten der gast-gewerblichen Schulen sowie die Kurzfilme zu den einzelnen Berufen sind auf www.hgj.it/talentzeigen zu finden.

SterzinG bei denGäSten etablieren

Sterzing als Einkaufsstadt den Touristen näher brin-gen – der hds-Ortsausschuss hat dafür im Herbst vergangenen Jahres eine neue Idee lanciert.Seit November wird Sterzing als Einkaufsdestination über einen TV-Infokanal, der in den Hotelzimmern der Umgebung ausgestrahlt wird, positioniert. Die Initiative geht vom 2014 neu bestellten Ausschuss der hds-Ortsgruppe Sterzing (im Bild) aus und wird in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Ster-zing umgesetzt. So wird die Maßnahme nun in das bereits bestehende und sehr gut laufende „Premi-um Paket 2015“ integriert. „Wer Südtirol als Gast im Winter oder Sommer besucht, soll fortan auch Sterzing mit seinen einladenden Geschäften und At-traktionspunkten näher kennen lernen“, freut sich der hds.

Wipptaler Wirtschaftsgespräche

„bbt – eine ChanCefür daS wiPPtal“Am 22. Jänner finden im Stadttheater Sterzing um 19.30 Uhr die Wipptaler Wirtschaftsgesprä-che zum Thema „Brenner Basistunnel – Eine Chance für das Wipptal“ statt. Über sich aus dem BBT-Projekt ergebende wirtschaftliche Hoffnun-gen für die Bauwirtschaft wie für den Tourismus referieren BBT-Vorstand Konrad Bergmeister und Beobachtungsstellendirektor Martin Ausserdor-fer. Den Abend moderieren wird Christian Pfeifer von der Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ). „Im Wipptal besteht in jeder Hinsicht Aufholbedarf und den sollten wir alle gemeinsam erörtern“, so der Kiwanis-Club Sterzing/ Wipptal, der die Ge-spräche organisiert.

Der im Juni 2014 neu eröffnete Weitwan-derweg vom Tegernsee über Achensee und Zillertal nach Sterzing hat bereits in der ers-ten Saison überraschend viele Gäste ange-zogen. „Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen“, so die Organisatoren und beteiligten Tourismusverbände Tegernsee,

Achensee, Zillertal und Sterzing kürzlich bei ihrer Jahresabschlussversammlung in Inns-bruck. Auch für den Sommer 2015 würden bereits zahlreiche Buchungen vorliegen.Die Planungen für die zweite Saison der Al-

penüberquerung laufen bereits auf Hoch-touren. Projektleiter Georg Pawlata stellte bei der Zusammenkunft eine neue Karte in Form eines Leporellos vor, die ab 2015 er-hältlich sein wird. „Mit Hilfe dieses Karten-materials und der darin enthaltenen Infor-mationen wird die Alpenüberquerung ein

ganzes Stück einfa-cher“, so Pawlata.Die einheitlich be-schilderte Route ver-läuft vom Tegernsee am bayerischen Al-penrand zum „Tiroler Fjord“, dem Achensee, und weiter über das Zillertal nach Sterzing. Dank ihres einfachen bis mittleren Schwie-rigkeitsgrades bewäl-tigen geübte Wande-rer diese Route prob-

lemlos. Einige Teilstrecken können mit Bus, Zug, Schiff oder Seilbahn zurückgelegt wer-den. Die Alpenüberquerung ist auch mit Gepäcktransport und komfortabler Unter-kunft im Tal oder geführt buchbar.

Alpenüberquerung ein voller Erfolg

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wETTER

2014 war für das Wipptal wie für das restliche Südtirol ein über-durchschnittlich nasses und war-mes Jahr. In Sterzing sind vom 1. Jänner bis zum 13. Dezember 830 mm Niederschlag gefallen und damit mehr als im langjährigen Durchschnitt (770 mm). In Rid-naun waren es 1.470 mm (lang-jähriger Durchschnitt 1.100 mm). Die Temperaturen lagen im Bezirk deutlich über dem Durchschnitt, neun der letzten zwölf Monate waren zu warm. Einzig im Mai, Juli und August wurden unterdurch-schnittliche Werte gemessen. Ge-witter gab es im vergangenen Jahr weniger, da der Sommer weniger heiß war. Der Erker hat bei Meteo-rologe Dieter Peterlin vom Südtiro-ler Wetterdienst nachgefragt.

Erker: herr Peterlin, wenn Sie auf die wetterdaten 2014 zu-rückblicken, was fällt auf?

dieter Peterlin: Das Jahr 2014 war ein extremes Jahr in vielerlei Hinsicht. Angefangen hat es mit einem sehr schneereichen Win-ter, es folgten ein ungewöhnlich kühler und trüber Sommer sowie ein viel zu milder Herbst. Insge-samt war das Jahr 2014 eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

im langfristigen mittel sind die temperaturen in den vergan-genen 100 Jahren angestiegen. worauf führen Sie diese erwär-mung zurück?

Die Erwärmung der letzten Jahr-zehnte ist mit großer Wahr-scheinlichkeit „hausgemacht“, also durch den Menschen ver-ursacht. Der wesentliche Faktor ist dabei der unverminderte Aus-stoß von Treibhausgasen, u. a. Kohlenstoffdioxid, vor allem durch die Nutzung fossiler Brenn-stoffe. Dies geht aus dem Bericht des Weltklimarates (IPCC) hervor. Die daran beteiligten internatio-

nalen Klimaforscher beziffern die Wahrscheinlichkeit, dass der Mensch die Hauptschuld an der Klimaerwärmung trägt, mit 95 Prozent.

2014 gönnte sich der Gletscher-schwund eine Verschnaufpau-se. war der vergangene regen-reiche und kühle Sommer eine ausnahme?

Im langjährigen Trend stellt die-ser Sommer eine absolute Aus-nahme dar. Während es in den vergangenen Jahren kontinu-ierlich wärmer wurde, war der Sommer 2014 erstmals kühler als üblich. Solche Ausreißer ste-hen aber nicht im Widerspruch zum Klimawandel. Auch in den nächsten Jahren kann es immer mal wieder kältere Monate oder Jahreszeiten geben. Betrach-tet man jedoch lange Zeiträume (Jahrzehnte), ist der Trend hin zu wärmeren Temperaturen eindeu-tig.

ridnaun fällt immer wieder als eine der niederschlagsreichsten Gegenden Südtirols auf. woran liegt es?

Ridnaun hat einen durchschnitt-lichen Jahresniederschlag von 1.100 mm und gehört damit zu den nassesten Orten Südtirols. Zum Vergleich: Sterzing 770 mm, Bozen 705 mm, Schlanders 540 mm, Bruneck 730 mm, Toblach 780 mm. Der Grund liegt in der geographischen Lage von Rid-naun/Ratschings. Bei einer Süd-strömung, beispielsweise einem Genuatief, regnet es im Groß-teil des Landes, bei einer Nord-strömung fallen die Niederschlä-ge hauptsächlich entlang des Al-penhauptkammes. Ridnaun be-kommt als einer der wenigen Orte von beiden Seiten reichlich Niederschlag ab. Außerdem liegt der Ort relativ hoch, was zu ei-ner weiteren Zunahme des Nie-derschlags führt.

Um wie viel Grad sind die Jah-resdurchschnittstemperaturen seit beginn der aufzeichnun-gen (1921) im wipptal gestie-gen?

Zu Beginn der Wetteraufzeich-nungen betrug die Jahresdurch-schnittstemperatur in Sterzing um die 7°C, in den vergangenen Jahren kam man auf eine Tempe-ratur von etwa 9°C. Die Tempe-ratur steigt in den vergangenen hundert Jahren also um etwa 2°.

„DIE TEMPERATUR IST IN DEN VERGANGENEN HUNDERT JAH-REN UM ETWA 2° C ANGESTIE-GEN.“

Stellt diese Klimaerwärmung eine ernsthafte Gefahr dar?

Die Klimaerwärmung ist für eini-ge Gebiete auf der Erde sicher-lich eine ernstzunehmende Ge-fahr. Man muss nur an den stei-genden Meeresspiegel denken,

„Überdurchschnittlich nass und warm“Im Gespräch mit Meteorologe Dieter Peterlin

Dieter Peterlin, 32, stammt aus Kal-tern. Er hat an der Universität Inns-bruck Meteorologie und Geophysik studiert. Danach arbeitete er als Me-teorologe bei einem privaten Wet-terdienst in Wien. Seit sieben Jahren ist Peterlin Landesmeteorologe beim Südtiroler Wetterdienst und den Südtirolern mit seinen Prognosen in TV, Radio und auch im Internet bes-tens bekannt.

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wETTER

von dem vor allem küstennahe Gebiete be-droht werden, oder die steigende Anzahl von Dürren und Überschwemmungen.Auch in Südtirol wird es zu zahlreichen Ände-rungen kommen, auf die sich Mensch und Na-tur einstellen müssen. Veränderungen in der Landwirtschaft (andere Sorten, neue Anbauge-biete ...) oder zunehmender Schneemangel tie-fer liegender Skigebiete aufgrund höherer Tem-peraturen.Vorteile können sich hingegen für die „Som-merfrische“ in höheren Lagen ergeben, wenn hitzegeplagte Großstädter in den Sommermo-naten Erholung suchen.

frosttage waren im vergangenen novem-ber die absolute ausnahme, die Skisaison konnte erst mit Verspätung gestartet wer-den: werden wir uns damit in zukunft öfter abfinden müssen?

Ja, damit ist zu rechnen. Zwar weiß man noch nicht genau, um wie viel Grad sich die Tem-peratur in den nächsten Jahren noch erhöhen wird, dass aber eine Erwärmung stattfindet, ist eine wissenschaftliche Tatsache. Damit werden nicht nur die Hitzetage im Sommer zunehmen, sondern gleichzeitig werden auch die Frosttage im Winter seltener.

wetterkapriolen gab es immer schon. Konn-te man feststellen, dass diese in den ver-gangenen Jahren auffallend zugenommen haben?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Wie Sie richtig feststellen, hat es Wetterkaprio-len immer schon gegeben, von Gewittern mit Hagel bis hin zu Murenabgängen. Manchmal verlassen wir uns zu viel auf das Kurzzeitge-dächtnis, das uns sagt „Das hat es noch nie ge-geben“. Ein Blick in die langjährigen Aufzeich-nungen zeigt allerdings, dass es zumindest bis heute keine eindeutige und signifikante Zu-nahme von Extremwetter in Südtirol gegeben

hat. Eine Zunahme von Wetterkapriolen in der Zukunft ist zwar möglich, lässt sich heute aber noch nicht vorhersagen.

mit wetterprognosen macht man sich nicht immer nur freunde. Gäste sagen manch-mal kurzfristig ab, wenn die Vorhersagen schlecht sind. Sind die wetterprognosen heute zuverlässiger geworden als noch vor Jahren?

Im Bereich der Wettervorhersage hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Die Verbesserun-gen in den Prognosen gehen Hand in Hand mit der Computertechnologie. Schnellere und leis-tungsfähigere Computer ermöglichen es, die komplexen Vorgänge der Atmosphäre besser zu analysieren und zu berechnen. Neue Satelli-ten und bessere Messmethoden durch Wetter-ballone ermöglichen zuverlässigere Wettervor-hersagen.

„HITZETAGE IM SOMMER WERDEN ZUNEH-MEN, FROSTTAGE IM WINTER SELTENER WER-DEN.“

Sind die wetterprognosen heute also si-cher?

Ja, das kann man sagen. Einerseits sind die Wet-terprognosen genauer geworden, andererseits kann man heutzutage auch besser abschätzen, wie zuverlässig eine Vorhersage für die nächs-ten Tage ist. Bei manchen Wetterlagen liegt die Zuverlässigkeit bereits sehr hoch (über 90 %). Vor allem bei wechselhaften Verhältnissen wie im vergangenen Sommer ist eine Vorhersage trotz modernster Technik immer noch schwie-rig, besonders in einem alpinen Land wie Süd-tirol. Eine hundertprozentige Prognose wird es dabei nie geben, denn dafür sind die Vorgänge in der Atmosphäre zu chaotisch.

Interview: Ludwig Grasl

„Überdurchschnittlich nass und warm“Im Gespräch mit Meteorologe Dieter Peterlin

WIPPTAL

Weniger Sommergäste

Kühl war er, nass und unfreundlich, der vergangene Sommer. Deshalb nimmt es auch nicht weiter Wunder, dass die Gäste-zahl in den sechs Wipptaler Gemeinden im Sommerhalbjahr 2014 – von Mai bis Ok-tober – im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent zurückgegangen ist. Die anhalten-de Wirtschaftskrise wird ein weiteres dazu beigetragen haben.

NäCHTIGUNGEN SOMMERHALBJAHR 2014

Gemeinde nächtigungen +/-%Brenner 90.524 -2,3Franzensfeste 6.788 +2,0Freienfeld 74.907 -3,1Pfitsch 50.369 -4,4Ratschings 305.463 -5,5Sterzing 104.552 -6,2Wipptal 640.608 -4,6

Quelle: Landesinstitut für Statistik

Insgesamt wurden im Wipptal 640.608 Nächtigungen registriert. Beinahe jeder zweite Gast logierte in der Gemeinde Rat-schings, nur jeder sechste in Sterzing.Die Ankünfte sind im selben Zeitraum im Bezirk um 3,4 Prozent gestiegen. Damit betrug die durchschnittliche Verweildauer nur noch 3,5 Tage. Dieser Trend zu immer kürzeren Ferienaufenthalten hält bereits seit Jahren an. Mit durchschnittlich 4,8 Ta-gen war die Verweildauer in der Gemein-de Ratschings am längsten, in der Gemein-de Brenner betrug sie 4,5 Tage, in Sterzing lag sie vergleichsweise nur bei 2,3 Tagen.Rückläufig waren die Sommergäste bis auf Franzensfeste in allen Wipptaler Ge-meinden. Den größten Nächtigungsrück-gang musste mit -6,2 Prozent die Gemein-de Sterzing hinnehmen, aber auch in Rat-schings sind die Urlauberzahlen um 5,5 Prozent eingebrochen. Dort waren als ein-ziger Wipptaler Gemeinde auch die An-künfte leicht rückläufig, während sie in der Gemeinde Pfitsch mit einem Plus von 10,3 Prozent weitaus am stärksten zuge-nommen haben.

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2014 imZeitraffer

fleiSSiGe POlizei

Auch im abgelaufenen Jahr haben die Polizeikräfte im Wipptal alle Hände voll zu tun. Die Stadtpolizei stellt nicht weniger als 1.970 Strafmandate wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung aus, vorwiegend we-gen Parken ohne Parkschein.Auch die Sterzinger Straßenpolizei ist im Dauereinsatz. Bei 2.787 Streifendiensten – 40 davon gemeinsam mit der österreichischen Polizei – werden 4.640 Übertretun-gen festgestellt. 111 Mal mussten die Polizisten bei Un-fällen ausrücken.

Jänner

beVölKerUnG

Die Wipptaler Bevölkerung wächst weiter, wenn auch langsamer: Am 1. Jänner 2014 le-ben im Wipptal 19.753 Personen und damit um 80 mehr als im Vorjahr. Dies ist auf den weiterhin positiven Wanderungssaldo (+168) zurückzuführen. Die Geburtenrate ist hinge-gen wieder rückläufig (-32). Den größten Bevölkerungsanstieg verzeichnet die Gemeinde Sterzing (+83), während das Wachstum in Ratschings (+7) und Brenner (+15) gering aus-fällt. In den Gemeinden Freienfeld (-4), Pfitsch (-5) und Franzensfeste (-16) ist die Bevöl-kerungszahl rückläufig. Die älteste Wipptalerin ist Mathilde Haller (Jg. 1914) aus Sterzing, der älteste Wipptaler Edoardo Orrasch (Jg. 1918), ebenfalls aus Sterzing.

erfOlGe für SPOrtler mit beeinträChtiGUnG

Gleich mit vier Goldmedaillen kehren die Wipptaler Sportler mit Beeinträchtigung von den internationalen Liechtensteiner Winterspielen zurück: Die Langläufer Pe-ter Schroffenegger und Michael Pichler sowie die Alpin-skifahrer Silvia Schifferle und Florian Jäger stehen in ihren Bewerben auf dem höchsten Treppchen.Bei den 5. Staatsmeisterschaften in Pflersch läuft Peter Schroffenegger über 5 km im klassischen Stil Tagesbest-zeit, Erwin Mühlsteiger ist im Riesentorlauf siegreich, im Slalom wird er Zweiter. Erfolgreich sind auch Michael Pichler, Felix Forer und Manfred Eisendle.

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wiPPtaler haUShalte

Die Haushaltsvolumen der sechs Wipptaler Gemeinden umfassen im Jahr 2014 rund 61,8 Millionen Euro und damit um etwa 2,7 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Den höchsten Haushalt weist Sterzing mit 33 Millionen Euro auf, den niedrigsten die Ge-meinde Franzensfeste mit zwei Millionen Euro.Der Haushalt der Bezirksgemeinschaft Wipptal fällt mit 19,6 Millionen Euro in etwa gleich hoch aus wie im Vorjahr (+400.000 Euro).

hallO 2014!

Mit Feuerwerk und Partystimmung wird auch im Wipptal das vergangene Jahr ver-abschiedet und das neue begrüßt. Was 2014 im Wipptal alles passiert ist, zeigen wir Ihnen im Schnelldurchlauf.

Rückblick auf ein bewegtes JaHR

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brOnze in SOtSChi

Die Wahlridnaunerin Karin Oberhofer wächst bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi über sich hinaus und gewinnt in der Biathlon-Mixed-Staffel sensationell die Bronzemedaille. Im Sprintbewerb schrammt sie haarscharf am Podest vorbei und wird Vierte. Blech gibt es auch für Aaron March im Snowboard-Parallelriesentorlauf. Kunst-bahnrodlerin Sandra Gasparini wird im Teambewerb Fünfte. Nils Larch aus Sterzing belegt bei den Paralympics mit der italieni-schen Sledge-Hockey-Mannschaft Platz 6.

nein zU SVP-GeSetz

63,1 Prozent der Wipptaler sagen Nein zum SVP-Gesetz zur Bür-gerbeteiligung. Das von der Sammelpartei gegen den Willen aller anderen Parteien im Alleingang durchgeboxte Gesetz wird da-mit von zwei Dritteln der Abstimmenden abgelehnt. Allerdings nimmt nur jeder Vierte an der Abstimmung teil. Somit gilt nun wieder das Gesetz von 2005.

PrOteSt GeGen ParKGebühren

1.164 Wipptaler – vorwiegend Pendler aus den umliegenden Gemein-den – beteiligen sich an einer Unterschriftenaktion, um ihren Unmut über die geplante Einführung von Parkgebühren auf allen öffentlichen Parkplätzen in Sterzing zum Ausdruck zu bringen. Der Stadtrat nimmt die Aktion zur Kenntnis und wird sich „zu gegebener Zeit“ mit der The-matik beschäftigen. Bis heute hat man nichts mehr davon gehört.

neUe führUnG für berGretter

Bei der 38. Jahresversamm-lung des Bergrettungsdiens-tes Ridnaun/ Ratschings wird Philipp Braunhofer aus Rid-naun zum neuen Rettungsstellenleiter gewählt. Er löst damit Paul Strickner ab, der nach elfjähriger Amtszeit nicht mehr zur Verfü-gung steht.

erfOlGreiChe hOrnSChlitten

Bei den Europacup-Rennen zeigt der ASC Stange erneut eine glanz-volle Leistung: Das Team Stange1 holt den Gesamtsieg, Silber geht an Stange2. Der ASV Jaufental – bis vor dem letzten Rennen auf Rang 3 – kann nach einem Trai-ningssturz die Rennserie nicht be-schließen.

„hOSCh a SChneid’?“

Noch nie hat das Stadttheater Sterzing so viele begeisterte Zuhörer gesehen! Als das Finale des Wipptaler Song-Con-tests „Hosch a Schneid’?“, veranstaltet vom Jugenddienst Wipptal, über die Bühne geht, platzt der große Saal aus allen Nähten. Zur Siegerin wird Lena Tötsch aus Pfitsch gekürt, die mit ihrer Interpretation von Withney Houstons „I will always love you“ das Publikum überzeugen kann.

reChtSwidriGeS eUrOSPar? Die neue Lebensmittelfiliale Eu-rospar an der Brennerstraße hät-te nicht öffnen dürfen. In einem Schreiben stellt das Landesauf-sichtsamt für öffentliche Körper-schaften Fehler beim Verfahren zur Änderung des Raumordnungs-vertrages fest. Demnach hätte der

Bürgermeister die Ausstellung der Benutzungsgenehmigung verweigern müssen. Die Gemeinde Sterzing gerät damit in arge Erklärungsnot.

zOrniGe baSiS

Die horrenden Pensionsvorauszahlungen an Südtirols amtierende und ehemalige Regio-nalratsmitglieder haben in der Bevölkerung Entrüstung ausgelöst. Die Stimmung ist nicht nur in der SVP aufgeheizt – auch Oppositions-politiker haben die mehr als großzügigen Zahlun-gen stillschweigend angenommen. Der ideale Nährboden für die eh schon grassierende Politikverdrossenheit im Lande. Der SVP jedenfalls schwim-men die Felle davon: Allein im Wipptal schrumpfen die Mitgliedszahlen um rund 20 Prozent.

UnGlüCKliCheS ende für brOnCOS

Nach einer durchwachsenen Saison mit Höhen und Tiefen sowie langen Durststrecken ist in der Qualifikationsrunde für das Halbfinale gegen Meis-ter Asiago endgültig Schluss: Die Sterzinger Wildpferde be-enden die Regular Season an

vorletzter Stelle. In 42 Spielen in der italienischen Elite.A Liga holen sie 44 Punkte; die Tordifferenz fällt negativ aus (-43).

wiPPtaler VOlKSläUfe

Beim 22. Pfitscher Volkslauf über 30 km sind Stefanie Santer aus Toblach und Janmatie Kostner aus Gröden siegreich. Favoritensiege gibt es beim 25. Ridnauner Volkslauf: Cristian Zorzi und Eugenja Bitchougova setzen sich über 25 km durch, über die Marathondistanz haben Alan Martinelli und die russische Biathletin Ekaterina Jurlova die Nase vorn.

2014 im ZeitRaffeR

februar märz

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2014 im ZeitRaffeR

ChiCK KOrea liVe in SterzinG

Eine internationale Musikgröße dieses Formats hat das Wipptal noch nicht zu Gast gehabt: Mit Chick Korea – er gehört zu den Gründer-vätern des Jazzrock – gastiert einer der erfolg-reichsten Jazzmusiker der Gegenwart in der Prinoth-Halle in Unterackern, wo er gemein-sam mit dem Bassisten Stanley Clarke auf der Bühne des 32. Südtirol Jazzfestival steht.

breite wahlmüdiGKeit

Bei keiner Wahl seit 1945 haben so wenige Wipptaler von ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch gemacht wie bei der Eu-ropawahl 2014: Nur noch 48,4 Prozent der stimmberechtigten Wipptaler schreiten zur Urne. Damit rücken die Nicht-Wähler zur stärksten Fraktion auf. Die SVP schafft 59,2 Prozent der Stimmen, die Liste L’Altra Europa con Tsipras kommt auf 9,2 Prozent; dritt-stärkste Partei wird mit 8,5 Prozent der Partito Democratico.

italieniSCheS SChUlzentrUm

Das Vorprojekt für den Neubau des italienischen Schulzentrums in der Lahn wird vom Sterzinger Gemein-derat einstimmig genehmigt. Die Kosten für den von Architekt Sieg-

fried Delueg geplanten Bau belaufen sich auf rund 8,6 Millionen Euro; 70 Prozent davon müssen die Wipptaler Gemeinden im Ver-hältnis zu den Schülerzahlen übernehmen. Im Herbst 2015 soll mit den Arbeiten begonnen werden.

erfOlGreiChe KeGler

Erfolgreich endet die Saison für die Sportkegler von Fugger Sterzing. Bei den Damen holt sich das Team den Titel in der A-Klasse, die Herren beenden die Saison auf dem 2. Platz. Die Unga-rin Enikö Tòt bringt auswärts im Durchschnitt 549,22 Kegel zu Fall und ist die beste Spielerin der gesamten Liga. Bei den Einzelmeister-schaften fegt Marion Thaler im Finale 612 Kegel von der Bahn und ist auch in der Kombinationswertung siegreich. In der U14 holt Sile-na Hochrainer den Titel.

eUrOPameiSter mit „ViPitenUm SCeneS“

Die Brass Band Wipp-tal ist Europameister: Anfang Mai spielen sich die Wipptaler Mu-siker in Schottland an die Spitze der Brass-Europa-League. In Perth holt das Blechblas-Ensemble bei den „Eu-ropean Brass Band Championships“ mit dem Teststück „The Pilg-rim“ und „Vipitenum scenes“, einem Auftragsstück des österrei-chischen Komponisten Thomas Doss, den Europameistertitel in der „Challenge Section“.

april mai

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Pfeifen-weltreKOrd

Geplant waren 20.000 Alupfeifen – ge-worden sind es über 51.000. Am ge-glückten Weltrekordversuch der Initia-tive „Spengler – Beruf mit Pfiff“ betei-ligen sich weltweit über 80 Länder. In Südtirol werden rund 4.000 Pfeifen ge-

baut, allein in Sterzing etwa 1.300. Die Spendengelder, die in Sterzing durch die Aktion gesammelt werden, werden einem wohltätigen Zweck im Wipp-tal zugeführt.

milCh-ehe GeGlüCKt

Nach monatelanger Vorbereitung liefern 190 Bauern des nördlichen Wipp-tales ihre Milch an den Sterzinger Milchhof. Bis Ende des Jahres wollen sie sieben Tonnen Milch zur Veredelung über den Brenner transportieren. Dem Wunsch weiterer Nordtiroler Milchbauern, sich ebenfalls dem Milchhof Ster-zing anzuschließen, steht dieser allerdings noch ablehnend gegenüber.

29. SterzinGer OSterSPiele

Ausstellungen, Theater, Konzerte: Sterzing steht wie-der ganz im Zeichen der Osterspiele, die das Vigil Ra-ber Kuratorium unter der Leitung von Armin Haller bereits zum 29. Mal organisiert. Einmal mehr wird da-bei Neues mit Historischem, Sakrales mit Profanem verwoben.

SeniOrenGemeinderat Gewählt

In der Gemeinde Sterzing finden erstmals Wahlen zum Seniorengemeinde-rat statt. 421 von 1.274 stimmberechtigten Senioren nehmen daran teil. Der elfköpfige Rat, der bis 2020 im Amt bleibt, ist Ansprechpartner für sämtli-che Anliegen von Senioren, Vereinen und Institutionen. Zur Präsidentin wird Ruth Achammer Jäger bestimmt.

lawinenabGanG endet GlimPfliCh

Wochenlang blicken die Bewohner von Mai-ern und Gesennen besorgt auf die Hänge des Fellis, wo sich in der dicken Schneedecke ein Riss aufgetan hat. Am Nachmittag des 10. März gibt es für die Schneemassen kein Hal-ten mehr: Unaufhaltsam donnern sie zu Tal und reißen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt. Wenige Meter vor dem Dorf kom-

men sie im Fernerbach zum Stillstand. Menschen kommen nicht zu Scha-den, die materiellen Schäden sind enorm.

im nOtfall im einSatz

Nach elf Jahren gibt Anna Mayr die Leitung der Notfallseelsorge Sterzing ab; Robert Hofer aus Wiesen wird zu ihrem Nachfolger bestimmt. Die zwölf eh-renamtlichen Mitglieder werden u. a. bei Unfällen, Suiziden und Vermissten-suchen gerufen und stehen rund 16.000 Stunden in Bereitschaft.

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alexander-lanGer-PreiS

Der internationale Alexander-Langer-Preis 2014 geht an die Organisation „Borderline Sici-lia“. Die ehrenamtliche Vereini-gung setzt sich in Zusammenar-beit mit Regierungs- und Nicht-

Regierungsorganisationen sowie durch Initiativen mit der Zivilbe-völkerung aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung sowie für die Einhaltung der Rechte von Migranten und Flüchtlingen ein.

POliG KOmmt, alber Geht

Mit 31 von 44 möglichen Stimmen entschei-det Karl Polig, Gemeindereferent in Ratschings und Vorsitzender des SVP-Koordinierungsaus-schusses, die Wahl zum neuen SVP-Bezirksob-mann klar für sich und tritt damit die Nachfol-ge von Christian Egartner an, der lediglich 13 Stimmen erhält. Polig leitet nun für drei Jahre die Geschicke der Partei im Wipptal. Martin Alber aus Gossensaß hingegen muss als Parteisekretär nach nur zehn Monaten seinen Sessel räumen; zu seinem Nach-folger wird Manuel Massl aus Schlanders bestimmt.

aUf Und ab für fUSSballClUbS

In der 3. Amateurliga wird der ASV Franzensfeste Meister und steigt nach langer Zeit wieder in die 2. Liga auf; Sterzing been-det die Saison auf dem 6. Platz, Gossensaß auf Platz 9. Wiesen verpasst in der 2. Amateurliga mit dem vorletzten Platz den Klas-senerhalt, genauso wie die Auswahl Ridnauntal, die sich als Ta-bellenletzte von der 1. Amateurliga verabschieden muss. Der ASV Freienfeld platziert sich auf dem 10. Tabellenrang und verbleibt damit in der 1. Liga.

hOCh zU rOSS Wiesen wird an zwei Wochenenden er-neut zu einer Hochburg des Pferdesports. Insgesamt werden 27 Spring- und 29 Dres-surbewerbe ausgetragen, bei denen rund 150 Teilnehmer aus Italien, Österreich und Deutschland an den Start gehen.

feSt der blaSmUSiK

In Wiesen stellen sich 17 Südtiroler und eine Nord-tiroler Musikkapelle der VSM-Konzertwertung in vier verschiedenen Stufen zum Schwerpunkt Suite. Vier Kapellen – darunter die Bürgerkapel-le Sterzing in der Stufe C sowie die Musikkapelle Pflersch und die Knappenkapelle Ridnaun in der Stufe B – schaffen über 90 Punkte. Die Musikkapelle Jaufental nimmt am Kritikspiel ohne Wertung teil.

Stötter, the PaintinG Star!

Zum vierten Mal in Folge klettert Johannes Stötter aus Sterzing bei der Bodypainting-Welt-meisterschaft auf das Treppchen. Pop Art und künstliche Intelligenz sind die Themen des 17. Bodypainting Festivals in Pörtschach am Wör-thersee, an dem sich Künstler aus 47 Nationen beteiligen. Nach einem 4. Platz im Halbfinale legt sich Stötter noch einmal richtig ins Zeug und holt – wie bereits 2011 – den Vize-Welt-meistertitel in der Kategorie Pinsel/Schwamm. Zudem wird er mit dem „International Fine Art Bodypainting Award“ ausgezeichnet.

mUlti-KUlti in franzenSfeSte

Im Wipptal leben 1.616 ausländische Bürger, 777 Männer und 839 Frauen. In keiner anderen Südtiroler Gemeinde leben anteilsmäßig so viele ausländische Bürger wie in Franzensfeste, wo jeder vierte Einwohner einen Migrationshin-tergrund aufweist. Auch in der Gemeinde Brenner ist der Anteil ausländischer Bürger mit 14,4 Prozent überdurchschnittlich hoch. Am wenigsten Bürger mit Migrationshintergrund leben mit 3,2 Prozent in der Gemeinde Ratschings.

UnaUfhaltSame tranSitlawine

Der Brenner ist unter den fünf wichtigsten Alpenpässen der Pass, auf dem der Ver-kehr in den vergangenen Jahren am stärks-ten zugenommen hat. 12.540.000 Fahr-zeuge schnaufen im vergangenen Jahr auf der Autobahn über den niedrigsten Alpen-übergang. Das sind 34.356 Fahrzeuge am

Tag, 1.431 in der Stunde, knapp 24 pro Minute.

frei.wild erKlimmt tOP 10

Nach Deutschland ist nun auch Österreich im Frei.Wild-Fieber! Mit dem Kartenvorverkaufsstart zur Frei.Wild-Tour 2015 steigt die Südtiroler Deutschrock-Band mit Schlagzeuger Christian Forer aus Thuins bei „Oe-Ticket“ prompt in die Top 10 ein, bald darauf in die Top 3 und verdrängt sogar Stars wie Helene Fischer und James Blunt von den Rängen.

Stefani Glänzt bei wm

Bei der Junioren-Wm in Eugene (Oregon, USA) be-legt die 19-jährige Anna Stefani aus Sterzing über 3.000 m den hervorragenden 10. Gesamtrang und ist damit hinter der Türkin Emine Hatun Tuna zweit-beste Europäerin. In 9.23,12 Minuten läuft sie neue persönliche Bestzeit.

2014 im ZeitRaffeR

Juni Juli

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TITELGEschIchTE

aUS für windParK Die Entscheidung des Staatsrates in Rom ist gefallen: In Bezug auf den ge-planten Windpark am Sattelberg habe die Landesregierung u. a. „ihre Befug-nisse überschritten, Tatsachen über-gangen und eine ungenügende und widersprüchliche Begründung“ für ih-ren Beschluss geliefert. Damit steht der Windpark der WPP Uno AG vor dem Aus. Diese erwägt den Gang vor den Europäischen Gerichtshof. Indes wer-den Spekulationen laut, wonach die Tiroler Landesregierung ihrerseits an einem Windpark am Sattelberg interessiert sei.

KraftwerK in PfitSCh

Wenn es um das Thema Energie geht, ist und bleibt die Gemeinde Pfitsch ein heißes Pflaster. In keiner anderen Ge-meinde des Wipptales wird dermaßen um Sonne, Wind und Wasser – zwischenzeitlich auch um Gülle – gebuhlt wie im Hochtal. Das jüngste Projekt: ein Wasserkraftwerk

der Kajoma GmbH in Stein. Die Konzession ist bereits erteilt, der Ausgang aller-dings noch ungewiss: Die Gemeinde richtet an die Landesregierung eine Auf-sichtsbeschwerde, diese reagiert darauf nicht. Nun will die Gemeinde vor den Wassermagistrat ziehen.

Kein KOOPeratOr für SterzinG

Konrad Gasser, Kooperator in Sterzing, wird von Bischof Ivo Muser zum Pfarrer von St. Andrä und Afers ernannt und verlässt mit 1. September die Fuggerstadt. Seine Stelle wird nicht nachbesetzt. In der Folge unterstützt Fabian Tirler, Regens am Brixner Vinzentinum, als Aushilfe die Pfarrei.

immer weniGer VOllerwerbSbaUern

34,3 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe im Wipptal sind heute Zuerwerbsbetriebe; der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe liegt bei 26,4 Prozent. Landwirte, die sich vollzeitlich der Ar-beit am Hof widmen, werden hingegen immer weniger – ihr Anteil im Wipptal beträgt 39,3 Pro-zent. Damit gibt es noch gerade einmal 292 Vol-lerwerbsbauern und Höfe, die ihr Einkommen ausschließlich aus der Landwirtschaft beziehen. In keinem anderen Bezirk wur-den seit dem Jahr 2000 so viele Hofstellen aufgelassen wie im Wipptal.

miChael baCher KiCKt bei POrdenOne

Nach einer Saison im Dress von Real Vicenza in der 2. Divi-sion unterzeichnet Michael Bacher aus Mauls einen Einjah-resvertrag beim Lega-Pro-Club Pordenone Calcio. Mit sei-nem neuen Verein trifft er nun auch auf den FC Südtirol, der an einer Rückkehr des 26-jährigen Mittelfeldspielers nicht interessiert war.

2014 im ZeitRaffeR

august september

36 Erker 12 I 14

hOChwaSSeralarm im wiPPtal

Die ergiebigen Re-genfälle am 13. Au-gust sorgen für dra-matische Stunden in Sterzing. Der Eisack erreicht einen ge-fährlichen Pegelstand von rund 3,40 m und droht über die

Ufer zu treten. Zuerst werden die Feuerwehren zur Flainer Brü-cke gerufen, dann droht der Damm im Stadtgebiet zu brechen. Nach knapp zwei Stunden kann Entwarnung gegeben werden. Murenabgänge und Überflutungen gibt es auch in Mareit, Rid-naun und Pflersch. Rund 100 Personen stehen im Einsatz.

tU felix SterzinG ... Den Sterzingern fehlt es an nichts: Sie sind wohlauf und gesund, wirt-schaftlich bestens aufgestellt, kul-turell und bildungspolitisch auf der Höhe und fühlen sich sicher und geborgen. In einer Studie des Forschungszentrums Sintesi für die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“ wurde Sterzing nach Bruneck zur „glücklichsten Kleinge-meinde Italiens“ gekürt.

VerdienStmedaille für edeltraUd rainer

Traditionell werden am Hochunserfrauentag von den Landeshauptleuten Luis Durnwalder und Günther Platter in der Innsbrucker Hof-burg verdiente Bürger geehrt, die sich in be-sonderem Maße für die Gesellschaft engagie-ren. Einzige Würdenträgerin aus dem Wipptal ist in diesem Jahr Edeltraud Rainer aus Pfitsch.

Ihr wird aufgrund ihrer Verdienste um das Sozialwesen im Pfit-scher Hochtal die Verdienstmedaille überreicht.

100. GebUrtStaG VOn friedl VOlGGer

Am 4. September jährt sich der 100. Geburtstag von Senator und Journalist Friedl Volgger aus Ridnaun. Er war einer der bedeutendsten Südtirol-Politiker der Nachkriegszeit. Als entschiedener Opti-onsgegner – das Berliner Abkommen jährt sich 2014 zum 75. Mal – war er 1945 maßgeblich an der Gründung der Südtiroler Volkspartei und 1972 bei der Verabschiedung des zweiten Südtiroler Autonomiestatuts beteiligt.

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KranKenhaUS Oder day hOSPital?

So etwas hat es in Sterzing noch nicht gegeben. Die sonst öf-fentlich eher zurückhaltenden und untereinander sich oft un-einigen Wipptaler beweisen am 9. Oktober Zivilcourage. Rund 3.000 mit Fackeln und Kerzen bewaffnete Menschen erschei-

nen zu einer Protestkundgebung vor dem Krankenhaus, das im Zuge der Gesundheitsreform zu einem Day Hospital umgewandelt werden soll; die Geburtenabteilung soll geschlossen werden. Ob die Botschaft ange-kommen ist, muss sich noch weisen: Mitte Jänner will Gesundheitslan-desrätin Martha Stocker die neue Vorgehensweise präsentieren.

daS wiPPtal im fOKUS

Zu seinem 25-Jahr-Jubiläum schreibt der Erker einen Fotowettbewerb aus, über 200 Fotos flattern in die Redaktion. Mit ihrem Porträtbild „Pfitscher Bauer“ konn-te Sara Rieder aus Sterzing die Jury über-zeugen. „Eine eindrucksvolle Charakterstudie eines Wipptaler Bauern mit dezent angedeuteter Bergbauernstube samt Jagdtrophäe im Hin-tergrund“, befanden die Juroren einhellig.

aUSzeiChnUnG für marKUS ralSer

Der mit 10.000 Euro dotierte Forschungs- und Wissenschaftspreis der Südtiroler Landesregierung geht an Markus Ralser aus Mauls. Der Bio-chemiker forscht und lehrt an der Universität Cambridge; er hat sich auf die Erforschung des Zellstoffwechsels spezialisiert. Seine Arbeit soll neue Erkenntnisse für Krebstherapien, aber auch für das Verstehen des Alterungsprozesses bringen.

GUteS Jahr für eiSrieSen

Als „gletscherfreundlich“ geht das Jahr 2014 in die Annalen ein. Seit Beginn der Massenhaushaltsstudi-en im hydrologischen Jahr 1983/84 kann auf allen beobachteten Glet-schern die zweithöchste Winterbilanz nach 2000/2001 gemessen wer-den. Die Fronten der Gletscher gehen trotzdem stark zurück, vor allem weil in deren Bereich im Sommerhalbjahr die Niederschläge meist als Regen gefallen sind und sich nicht genug Eis gebildet hat.

herVOrraGende handwerKer

Bei der Landesmeisterschaft für praktische Berufe in Bozen, an der sich 192 Jugendliche aus 26 verschiedenen Berufen beteiligen, belegen die Wipptaler Matthias Messner aus Pfitsch (Hans&Luis OHG) und Kevin Holzer aus Gossensaß (Mader GmbH) in der Sparte „Installateure für Heizungs- und sanitäre Anlagen“ den 1. bzw. 3. Platz.

2014 im ZeitRaffeR

Oktober

160 JahreJohann Frick legt im Jahr 1854 als Bauer, Metzger und Wirt des Gasthofs „Zum weißen Rössl“ den Grundstein für die heutige „Metzgerei Frick“.

120 JahreIm fernen Jahr 1894 wird auf dem 3.195 m hohen Bechergip-fel in Ridnaun das Kaiserin-Elisa-beth-Schutzhaus eröffnet.

80 JahreSeit 1934 verwöhnt die Bäckerei Pardeller in Sterzing ihre Kunden mit einem reichhaltigen Sorti-ment.

75 Jahre1939 wird der Wallfahrtsort Ma-ria Trens zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben. Im selben Jahr wird auch der Kirchenchor ge-gründet.

50 Jahre1964 ziehen acht Schwestern in das Haus „Maria Regina Pacis“ in der Sterzinger Lahnstraße ein, wo sie eine Näh- und eine Haus-haltungsschule sowie einen Kin-dergarten führen.

Benedikt Schaiter und Rosmarie Moser gründen 1964 den Fami-lienbetrieb „Electro Schaiter“ in Sterzing.

40 Jahre1974 wird die gesamte Strecke der Brennerautobahn für den Verkehr geöffnet, der erste Spa-tenstich ist bereits zehn Jahre vorher in Trient erfolgt.

Als Geheimtipp für „nimmersat-te Schnee-Vernarrte“ feiert das Skigebiet Ratschings-Jaufen sein 40-jähriges Bestehen.

30 JahreMit einer Feldmesse und einem Festakt feiert der ASV Ratschings sein 30-jähriges Bestehen.

Die „Paracelsus Apotheke“ in Sterzing sorgt seit 30 Jahren für die Gesundheit ihrer Kunden.

25 JahreUnabhängig – zweisprachig – lo-kal. Seit 1989 versorgt der Erker alle Haushalte im Wipptal und weit darüber hinaus mit wich-tigen Neuigkeiten, packenden Reportagen und spannenden In-terviews.

Vor 25 Jahren ahnte niemand, dass daraus eine Erfolgsgeschich-te werden sollte: Seitdem hat die „Incredible Southern Blues Band“ drei CDs, eine DVD und einen ei-genen Rotwein produziert.

„Die Schatulle“ feiert ihr 25-jäh-riges Bestehen und veredelt zu diesem Anlass ihr denkmalge-schütztes Stadthaus.

Seit 1989 verhilft der Senioren-club Trens der älteren Generation des Dorfes zu Gemeinschaft und frohen Stunden.

20 JahreSeit 20 Jahren bietet „Krystallos“ seinen Kunden kostbare Schätze der Natur in einzigartiger Vielfalt und Qualität.

Seit der Wintersaison 1993/94 wird vom Wipptaler Amateurro-delclub der Wipptaler Rodelcup ausgetragen.

1994 wird von 22 Interessierten unter Mithilfe des KVW-Ortsaus-schusses im Jaufental ein Senio-renclub gegründet, der seitdem die Senioren des Tales zusam-menführt.

10 JahreZehn Jahre Rebellion: Die Punk-rockband „Unantastbar“ feiert mit einem Konzert im Innsbru-cker Hafen ihr zehnjähriges Be-stehen.

Seit 2004 verführen verschiedene Betriebe in der Einkaufspassage am Sterzinger Untertorplatz zu Shopping und mehr.

Seit zehn Jahren führen Ilse und Christian Tatz den historischen Gastbetrieb Hotel „Lilie“ im Her-zen der Stadt.

Runde WipptaleR Jubiläen

Erker 01 I 15 37

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weihnaChtS-StimmUnG aUf dem StadtPlatz Bereits zum 15. Mal öffnen die Stände auf dem Sterzinger Weih-nachtsmarkt ihre Lu-ken. Zahlreiche Besucher aus nah und fern stimmen sich hier auf das bevorstehende Fest ein. 38 Stände bieten handgefertigte Kunstwerke und weihnachtliche Köstlichkeiten an.

miGratiOnSnOtStand am brenner

Der Flüchtlingsstrom über den Brenner reißt nicht ab. Mehr als 200 Flüchtlinge werden pro Woche von den österreichischen Be-hörden vor allem in internationalen Reisezügen aufgegriffen und nach Italien zurückgeschickt. Die italienische Polizei ist überfordert und fühlt sich am Grenzort alleingelassen. Am Bahnhof Brenner wird eine niederschwellige Anlaufstelle eingerichtet, wo Flüchtlin-ge schlafen, sich waschen und essen können. Geführt wird die Ein-richtung von der Bezirksgemeinschaft Wipptal.

winterSPOrtler in den StartlöChern

Auch in dieser Wintersaison wollen einige Wipptaler wieder kräftig im Weltcup mitmischen. In den Startlö-chern stehen Aaron March (Snow-board), Fabian Bacher (Ski alpin) so-wie Karin Oberhofer, Federica San-filippo, Jasmin Volgger und Patrick Braunhofer (Biathlon). Spannende

Wettkämpfe sind den zahlreichen Fans auf jeden Fall sicher.

bewährUnGSStrafe für alex SChwazer

Voruntersuchungsrichter Walter Pelino stimmt im Fall Alex Schwa-zer, dem Dopingmissbrauch zur Last gelegt wird, einem Vergleich über acht Monate bedingte Haft zu. Somit ist das Kapitel für den 30-jährigen Geher aus Kalch aus strafrechtlicher Sicht abgeschlos-sen. Die Entscheidung der Sportjustiz steht noch aus.

SOzialSPrenGel

Und wieder schafft es der Neubau des Gesundheits- und Sozialsprengels in Ster-zing in den Jahresrückblick – diesmal allerdings mit positiven Nachrichten. Denn die unendli-che Geschichte scheint nun wirklich ein Ende zu finden. Nach über 15 Jahren werden die Arbeiten konkret in Angriff genommen, im Frühsommer soll der Bau bezugsfertig sein.

fOrSChUnG anneUrOreha GeSiChert

Der Fortbestand der im Sep-tember 2013 errichteten Neuroreha-Abteilung am Sterzinger Krankenhaus ist gesichert. Mit einstimmi-gem Beschluss der Landesre-gierung wird die Fortsetzung der Arbeiten für die Errichtung eines wissen-schaftlichen Institutes für die stationäre Aufnahme und Behandlung (IRCCS) auf dem Gebiet der Neurorehabilitation genehmigt., was dem wissenschaft-lichen Leiter Dr. Leopold Saltuari sowie Primarin Dr. Gertraud Gisser neue Perspektiven eröffnet.

die beSten 300

Unter den besten 50 der gewinnstärksten und vermögendsten Unternehmen Südti-rols sind aus dem Wipptal die Leitner AG auf Rang 14 und die Prinoth AG auf Rang 48 zu finden. Unter den Top 100 liegt auch die Wipptaler Bau AG auf Rang 94. Zu den Auf-

steigern des Jahres zählt die Auto-Plose Sadobre GmbH aus Freienfeld. Aus dem Ranking gerutscht sind hingegen die Bayernland GmbH und die Wolf System GmbH.

branChen-OSCar für ratSChinGS-JaUfen

Skiresort.de, das weltweit größte Testportal von Skigebieten, kürt bereits zum 17. Mal seine Top-Skigebiete. Das größte Wipptaler Skigebiet Rat-schings-Jaufen zählt auch heuer wieder zu den besten Skigebieten bis 30 Pistenkilometer. Die höchste Bewertung erhielt es u. a. für seine Familien-freundlichkeit, für Lifte und Bahnen, Schneesicherheit, Pistenpräparierung sowie Sauberkeit und Hygiene.

anerKennUnGSPreiS für SieGfried delUeG Architekt Siegfried Delueg bekommt für den Bau des Pfarrzentrums Mutter Teresa in Firmian (Bozen) im Rahmen des 9. internationalen Architekturprei-ses Dedalo&Minosse einen Anerkennungspreis zuer-kannt. Beeindruckt ist die Jury neben der Projektierung der drei Gebäude, die mit einem gemeinsamen Zu-gang zum Kirchplatz wie ein harmonisches Ganzes wirken, auch von Raumaufteilung und Ausstattung.

leere wOhnUnGen

In Südtirol stehen über 15.000 Wohnungen leer, im Wipptal sind es immer-hin 626 – die touristisch genutzten Wohnungen nicht mitgezählt. Mehr als die Hälfte davon befindet sich in Sterzing (331), in Pfitsch sind es 159 Woh-nungen. Die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen: Seit 2009 sind die Ge-meinden nicht mehr verpflichtet, ein Register der leerstehenden Wohnun-gen zu führen.

2014 im ZeitRaffeR

november Dezember

38 Erker 01 I 15

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Erker 01 I 15 39

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40 Erker 01 I 15

GEsELLschAFT

Kinder und Jugendlicheim Fokus

Die Jungschargruppen aus Ster-zing, Jaufental, Mauls und Stil-fes haben zusammen mit dem Ju-genddienst Wipptal zum Tag der Kinderrechte eine Aktion in der Sterzinger Neustadt gestartet. Um das „Recht auf Schutz und Sicher-heit im Internet“ sichtbar werden zu lassen, wurden symbolisch ein selbstgebasteltes Netz am Durch-

gang des Zwölferturms ange-bracht und Spruchtafeln aufge-stellt.Problematische Angebote, Inhal-te und Anfeindungen im Netz können der Kinder- und Jugend-anwaltschaft bzw. der Post- und Kommunikationspolizei Bozen ([email protected]) ge-meldet werden.

„Willkommen in der Mittelschu-le“: Am 12. Jänner findet ein Infor-mationsabend für Eltern und Schü-ler der 5. Klassen der Grundschu-le und Interessierte statt. Direkto-rin Marianna Blasbichler stellt die

Mittelschule „Vigil Raber“ vor und informiert über Schwerpunkte und Entwicklungen der Schule.Der Infoabend in der Aula Mag-na der Mittelschulen beginnt um 18.30 Uhr.

„Willkommen in der Mittelschule“

Recht auf Schutz und Sicherheit

Seit mehreren Jahren gibt es im Wipptal eine interdisziplinäre Ar-beitsgruppe, die es sich anfangs zur Aufgabe gemacht hat, Kinder und Jugendliche mit Beeinträchti-gungen und deren Eltern zu un-terstützen. Mittlerweile hat die Ar-beitsgruppe ihr Tätigkeitsfeld aus-geweitet. Bei den vier Treffen im Jahr 2014 waren u. a. Schulabsen-tismus, Schulabbrecher/ Schulver-weigerer, Schulangst, Schulpho-bie und die Sicherheit im Internet (Facebook, Twitter, Instagram) Ge-sprächsthema. Zur Unterstützung

der Eltern wurden mehrere Veran-staltungen organisiert.Der Arbeitsgruppe gehören die Schuldirektoren Elisabeth Schei-ber, Marianna Blasbichler, Andreas Meraner, Hansjörg Unterfrauner, Hausärztin Dr. Esther Niederwieser, Psychologe Dr. Herbert Siegmund, Schulberaterin Roswitha Raifer, Christina Tinkhauser und Sieglinde Siegmund von den Sozialdiensten, Kindergartendirektorin Helena Sal-tuari, Lebenshilfevorstand Mein-hard Oberhauser sowie Jugendre-ferent Erwin Fassnauer an.

Leitner unterstützt Tun Na Kata

tun Na Kata mit Paolo Jack Aleman-no und Anton See-ber bei der CD-Prä-sentation

Die Unternehmensgruppe Leitner unterstützt den Traum von Tun Na Kata: Sie hat an knapp 1.000 Mitarbeiter in Südtirol als Weih-nachtsgeschenk die neue CD der Musikgruppe verteilt und damit die Herausgabe des Tonträgers maßgeblich gefördert.„Die Lebensfreude, die diese Gruppe durch ihre Musik auf den Zuhörer überträgt, ist unglaublich. Es war uns ein Anliegen, diese be-sondere Initiative mit unseren Mit-arbeitern zu teilen“, so Anton Seeber, Vorstandsmitglied der Un-

ternehmensgruppe Leitner.Tun Na Kata ist eine Musikgruppe von Menschen mit unterschiedli-chen Beeinträchtigungen, die alle aus dem Wipptaler Raum stam-men und seit dem Jahr 1998 unter der Leitung des Sterzingers Paolo Jack Alemanno gemeinsam mu-sizieren. In diesen 16 Jahren ge-meinsamer Musikgeschichte gab es viele Konzerte, wobei sich die Musikgruppe zu einem wichtigen Aushängeschild für soziales En-gagement in ganz Südtirol entwi-ckelt hat.

einSChreibUnGen in den KinderGarten

Die Einschreibungen in die beiden deutschen Kindergärten „Löwen-egg“ und „Maria Regina Pacis“ in Sterzing für das nächste Kinder-gartenjahr werden im Jänner im ElKi-Gebäude (Streunturngasse 1, beim Jugenddienst) angeboten. Die Einschreibungen finden am 19. und 20. Jänner (8.00 – 10.30 Uhr, 14.00 – 16.30 Uhr) sowie am 21. Jänner (8.00 – 10.30 Uhr) statt. Mitzubringen ist die Steuernummer des Kindes (Gesundheitskarte). Eingeschrieben und zum Besuch zu-gelassen werden Kinder, die innerhalb Februar 2016 das dritte Le-bensjahr vollenden. Kinder dürfen nur in einen Kindergarten einge-schrieben werden.

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Gossensaß – ein „Ort der Sünde“

GEsELLschAFT

Am 11.11. um 11.11 Uhr wurde in Gos-sensaß auf den Gossensasser Fasching 2015 angestoßen. Gilden-Präsident Franz Kompatscher ist sich sicher: „Heuer wol-

len wir uns ganz besonders anstrengen, feiert doch der Gossensasser Fasching sei-nen 50. Geburtstag.“ Seit 1965 gibt es alle fünf Jahre einen großen Faschingsumzug.„Planet Gossywood“ lautet das Motto des am 15. Februar geplanten Faschingsum-zugs. Bereits über 40 Gruppen haben ihre Teilnahme zugesichert. Von den Schulen bis zu den verschiedensten Vereinen sind

alle wieder mit Begeisterung dabei. Beson-ders engagiert zeigt sich die Dorfjugend. Einige Gruppen sind schon fleißig am Zim-mern und Bauen. Auch die Partnerge-

meinde Seefeld/ Hechendorf aus Bayern stellt einen Wagen. Neben traditionellen Beiträgen wie Alt-weibermühle, Elefant und Tatzl-wurm sind viele neue Attraktio-nen geplant.Ein kunterbuntes Rahmenpro-gramm wird von Faschingsdon-nerstag bis -dienstag geboten. Die Eröffnung am 12. Februar steht unter dem Motto „Ort der Sün-

de“. Für Unterhaltung und Spaß ist bes-tens gesorgt.Geplant ist auch eine Faschingspost. Alle Bürger sind eingeladen, Beiträge zu lie-fern. Diese können im Büro des Tourismus-vereins abgegeben oder in die eigens da-für aufgestellten Postkästen eingeworfen werden. Zur Finanzierung des Umzuges wird eine Lotterie veranstaltet.

Mitte Dezember hielt der Verein „Pflersch tuat Guats“ im Hotel „Argentum“ in Innerpflersch seine Jahresver-sammlung ab. Höhepunkte im vergangenen Vereins-jahr waren das Open Air Konzert mit den „Seern“ im Juni und „Lederhosen im Schnee“ im März im Skigebiet Ladurns. Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer Leit-ner lobte den Einsatz des Vereins und sprach ihm Mut zum Weitermachen zu, auch wenn das Benefiz Open Air nicht die gewünschte Besucherzahl erreicht hätte. Dem neu gewählten Ausschuss wünschte sie gutes Ge-lingen.Der Verein übergab im Rahmen der Versammlung der Initiative „Südtirol hilft“ einen Scheck über 1.500 Euro.

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42 Erker 01 I 15

GEsELLschAFT

Im Rahmen der Weihnachtsfeier lud die Mittelschule Gossensaß Mitte De-zember den jungen Liedermacher Robi Faustmann aus Wien zu einem Konzert in den Theatersaal von Gossensaß ein. Kunstlehrerin Miriam Teissl schmück-te die Bühne mit bunten Arbeiten; die Schüler bereiteten selbst geschriebene Weihnachtsgedichte und -geschichten vor.Bei der Feier wechselten sich Liederma-cher Robi und Lese- sowie Singgruppen der Mit-telschule mit ihren Liedern und Lesedarbietun-gen ab. Der Liedermacher begeisterte mit sei-

„Zünd a Liachtl un“

MAREIT

Aufregende (Lese-)Nacht für Fünftklässler

KOmm her Und SPiel mit!

Die Katholische Frauenbewegung hat in einem einjährigen Projekt ein Gemein-schaftsspiel für Jung und Alt entwickelt. „MIGO … Mit Gott“ will eine Mög-

lichkeit schaf-fen, den Glau-ben zur Spra-che zu brin-gen, die Freude am Glauben zu vertiefen und erlebbar zu ma-chen. Die The-

menbereiche setzen sich mit dem christ-lichen Glauben, seinen Symbolen, Sak-ramenten und Bräuchen durch das Kir-chenjahr auseinander. Auch eine Verbin-dung zu anderen Religionen wurde her-gestellt. Das Spiel ist im Büro der Katholischen Frauenbewegung in Bozen und in allen Dekanaten erhältlich.

handarbeiten GeSUCht!

Auch heuer wieder suchen die Frauen im KVW Freiwillige, die unentgeltlich klei-ne Handarbeiten wie Mützen, Socken, Handschuhe, Schals oder Topflappen an-fertigen. Im September werden diese ver-kauft; der Reinerlös fließt wieder wohltä-tigen Zwecke zu.Eventuell anfallende Materialspesen wer-den vergütet. Vielleicht finden sich auch noch Woll-, Garn- und Stoffreste, die für diesen Zweck kostenlos zur Verfügung gestellt werden.Mit dem Erlös aus der jüngsten Aktion konnte einer Familie mit drei Kleinkin-dern im Eisacktal, die plötzlich ihren Va-

ter verloren hat, und dem Vinzenzverein in Sterzing ein beachtli-cher Betrag übergeben werden; zwei allein-stehende Personen in Sterzing konnten sich

über Brennholz freuen. Auch zum Ankauf des neuen Gotteslobes konnte beigetra-gen werden.Die Materialien bzw. Handarbeiten kön-nen im KVW-Büro in Sterzing (Streun-turngasse 5) abgegeben werden.

Die Fünftklässler der Grund-schule Mareit durften vor kurzem mit ihren Lehrerinnen Evi Graus und Alessandra Del Sante eine Nacht in der Bib-liothek von Mareit verbrin-gen. Nach einem kurzen Ta-schenlampenspaziergang in dunkler Nacht wurden die kleinen Abenteurer von der Kinderbuchautorin Stepha-nie Mulser (S. T. Moser) erwartet, die ihnen aus ihrem neu erschienenen Buch „Leprechauns“ vorlas. Die in Irland spielende Geschichte über

ein Fabelwesen fand gro-ßen Anklang.Kurz vor Mitternacht wurde die Nachtruhe von schaurigen Schreien, Kettenrasseln und höhni-schem Gelächter durch-brochen. Erst als die „Geister“ ihr wahres Ge-sicht – nämlich jenes der Bibliotheksmitarbeiterin-

nen – zeigten, kehrte allmählich Ruhe ein und die kleinen Gäste fanden in den frühen Morgen-stunden doch noch etwas Schlaf.

Am dritten Adventsonntag luden die Vereine von Mareit zu einer besinnlichen Adventfeier in den Vereinssaal. In seiner Begrüßung regte Pfarrer Thomas Stürz an, die Feier zu nutzen, um zur Ruhe zu kommen und den vorweih-nachtlichen Stress für einen Nachmit-tag zu vergessen.Eine Bläsergruppe der Musikkapelle, ein Klari-nettensextett der Jugendkapelle sowie der Kir-chen- und Männerchor sorgten für musikalische Einlagen. Die Heimatbühne Mareit unterhielt mit drei kurzen, zum Nachdenken anregenden

Weihnachtsszenen. „Ihr Kinderlein kommet“ gaben einige Grundschüler zum Besten, ebenso

einen festlichen Lichtertanz. Zwei Mareiter Se-nioren erzählten, wie Advent und Weihnachten früher gefeiert wurden.Für das leibliche Wohl sorgte die KVW-Orts-gruppe Mareit. Durch den Nachmittag führte Kirchenchor-Obmann Helmut Eisendle.

Weihnachten mit Liedermacher Robi

nen Songs und erzählte über sein noch junges Künstlerdasein. Der Bänkelsänger trat zum ers-ten Mal in Südtirol auf. rr

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Erker 01 I 15 43

Pünktlich zum Patroziniumsfest konnte in der Kirche zum hl. Niko-laus von Untertelfes durch Bischof Ivo Muser ein neuer Altar geweiht werden. Feierlich empfangen wur-de der Bischof von der Musikkapel-le Telfes und von Kindern mit selbst-gereimten Versen. Pfarrgemeinde-ratspräsident Josef Walter hieß Bi-schof Muser herzlich willkommen und brachte seine Freude zum Aus-druck, dass es in weniger als zwei Jahren gelungen war, in beiden Kir-chen des Dorfes den Altarraum zu erneuern und einen neuen Altar zu errichten.Wie auch in der Kirche von Obertel-fes wurden Altar, Ambo und Tauf-becken aus Ratschinger Marmor ge-schaffen. Bildhauer Robert Engl aus Sterzing brachte die Steinblöcke auf

kunstvolle Art in Form. Er erhielt Un-terstützung durch Paul Feichter aus dem Ahrntal, der das Taufbecken schuf. Engl vollendete sein Werk vor den Augen aller Anwesenden, als er Reliquien des hl. Paters Freinade-metz in den Altartisch einsetzte.Bevor der Bischof den feierlichen Ri-tus der Altarweihe vornahm, wand-te er sich besonders an die Kinder und erklärte ihnen den Ablauf der Altarweihe.Dekan Josef Knapp dankte dem Künstler, allen Institutionen und Per-sonen für die finanzielle Unterstüt-zung sowie für das Gebet. Während des Segensliedes, vorgetragen von der Telfer Singgemeinschaft, segne-te der Bischof jedes einzelne Kind und bedachte es mit einer kleinen Überraschung.

Neue Minis in Ridnaun

GEsELLschAFT

Feierliche Altarweihe in Untertelfes

Am ersten Adventsonntag wurden in Rid-naun sieben neue Ministranten in den Dienst am Altar aufgenommen, auf den sie von Pfarrer Thomas Stürz vorbereitet worden waren. Lisa Braunhofer, Tobias Brunner, Nadia Eisendle, Marcel Hochrai-ner, Max Schölzhorn, Raphael Sorg und Annalena Volgger unterstützen in Zu-kunft den Pfarrer während der Messe und leisten damit einen wichtigen Dienst für die Pfarrgemeinde.

Mitte Dezember fand in Kema-ten die alljährliche Weihnachts-feier des Kameradschaftsbundes Pfitsch statt. Der Ortsob-mann Karl Putzer begrüß-te im Gasthof „Alpenrose“ Pfarrer Walter Prast, Vizebür-germeisterin Renate Ainhau-ser Delueg, die Mitglieder des Vereins sowie die Musi-kanten Marlies und Willi.Die Vizebürgermeisterin lob-te die rege Tätigkeit des Ver-eins und sicherte weiterhin die Unterstützung der Gemeinde zu.Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder ging

man zum gemütlichen Teil der Feier über. Zwischendurch spiel-ten Marlies und Willi besinnliche

Weihnachtsweisen, aber auch manch flottes Stück. Bei Kaf-fee und Kuchen klang die Weih-nachtsfeier aus.

Weihnachtsfeier der Pfitscher Kameraden

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GEschIchTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Von barbara felizetti Sorg

Viele Soldaten sind nach ih-rer Rückkehr verstummt, ha-ben die unermessliche Kriegs-gewalt, die ihnen an der Front und in der anschließenden Ge-fangenschaft widerfahren ist, nicht in Worte kleiden können. Von unaussprechlichen Todes-erfahrungen traumatisiert, kehrten viele von ihnen in die Heimat und in ihr altes Leben zurück, das wohl nie mehr so sein konnte, wie es vor dem Krieg einmal gewesen war. Jo-sef Volgger aus Ridnaun hat seinen eigenen Weg gefunden, um das Erlebte zu verarbeiten.

Josef Volgger vom Sparber in der Unteren Gasse in Ridnaun geriet im Ersten Weltkrieg wie viele an-

dere in russische Gefangenschaft. Schon damals waren die Russen ob ihrer Trinkfestigkeit und ihrer Bestechlichkeit bekannt, die Rau-heit der Natur soll sich auch in ih-rer Seele widergespiegelt haben. Doch Josef wurde nicht müde zu betonen, dass er vor den furcht-einflößenden Russen in all den Jahren – weder im Krieg noch in der anschließenden Gefangen-schaft – niemals Angst gehabt habe. Im Gegenteil: Als er ihnen im Kampf gegenüberstand, flo-gen sie links und rechts nur so weg, dass es zu lachen war. Ein-mal hatte er nach einem Gefecht sogar nicht weniger als drei Rus-sen auf seinem Bajonett stecken – oder waren es sogar sieben? Über diese Frage scheiden sich heute

noch die Geister.Peter Holzmann vom Heishonsn, in direkter Nachbarschaft zum Sparber gelegen, erinnert sich be-lustigt an die Anekdoten des Josef Volgger, die ihm seine Großmutter Maria Sparber immer wieder zum Besten gegeben hat. Und auch Heinrich Maurmair vom Kohler in Maiern kennt noch die eine oder andere Geschichte, die ihm in sei-ner Kindheit erzählt wurde.Nach seiner Rückkehr in die Hei-mat kam Josef Volgger alsbald als Hirte nach Villnöß; vermutlich ist er dort auch verstorben.

hOlz in fülleSolche und ähnliche Geschich-ten erzählte der Sparber Seppl, wie der Junggeselle im Ridnauner

Volksmund genannt wurde, den jungen Burschen aus seiner Nach-barschaft, die keine Ahnung vom Krieg hatten und auch keine Vor-stellung von Russland. Mit großen Augen und offenem Ohr werden sie gelauscht haben, als sie von dem fernen Land und den seltsa-men Begebenheiten gehört ha-ben. Von „großen, großen Wäl-dern“ berichtete Josef und von „Bäumen, noch viel größer als bei uns“. Beim Fällen dieser Bäume brauchte es naturgemäß viele Leu-te. Da mussten schon einmal fünf bis sechs Männer einen ganzen Tag lang mit der Axt hacken, um eine Kerbe in einen solchen Baum zu schlagen. Genauso viele waren notwendig, um mit einer Schub-karre die Holzscheite aus dieser

Von dicken Bäumenund russischen BärenAnekdoten über Krieg und Gefangenschaft

Josef Volgger vom Sparber in der Gasse wusste von Krieg und Gefangenschaft abenteuerliche Geschichten zu erzählen.

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Erker 01 I 15 45

Das Wipptal im Ersten Weltkrieg I GEschIchTE

Lesen Sie in der nächstenAusgabe des Erker:

ALS DIE SCHüSSE FIELEN. GoSSENSASS UND DEr „GroSSE KrIEG“,von Harald Kofler

„Scharte“ herauszuschieben. Es war eine schweißtreibende Ar-beit, die den Männern alles abver-langte. Nach einer ganzen Woche harter Arbeit mussten die Män-ner jedoch mit Erstaunen feststel-len, dass auf der anderen Seite des Baumes ebenso viele Männer die-selbe Arbeit verrichteten – so dick war der Stamm.

GlüCK im UnGlüCKNach derart anstrengenden Tä-tigkeiten war der Hunger natür-lich groß. In der Feldküche war jedoch ein ausgesprochen dicker Koch beschäftigt, der den Arbei-

tern immer alles wegaß, noch bevor sie sich zum Essen hinset-zen konnten. Der Unmut war deshalb groß, denn sie bekamen immer zu wenig ab und mussten großen Hunger leiden. Einmal je-doch war das Glück dann doch auf ihrer Seite, als ein Schrapnell – eine mit Metallkugeln gefüllte Artilleriegranate – in der Küche einschlug und den gefräßigen Koch voll erwischte. Da wurde der arme Mann in viele Teile zer-rissen, die nur so in der Luft her-umflogen. Ein schönes Stück sei-nes wohlgenährten Hintern lan-dete dabei – so wie es Gott woll-te – im großen Suppentopf, in dem das Mittagessen für die Ar-beiter brodelte. „An diesem Tag hatten wir endlich einmal alle ge-nug zu essen“, stellte er dann mit Genugtuung fest.

halb SO SChlimm!Als Josef in den dichten russischen Wäldern wieder einmal bei der Holzarbeit beschäftigt war, hat er einmal zu wenig aufgepasst und ein dicker Ast durchbohrte sei-nen Brustkorb. Den jungen Zuhö-rern muss bei dieser Vorstellung fast der Atem gestockt haben. „Aber das war dann gar nicht so schlimm“, beruhigte er sie. „Man hat mir einfach vorne an der Brust und hinten am Rücken den Ast abgeschnitten, dann konnte ich

gleich wieder weiterarbeiten.“

aUGen aUf!Bis dahin hatten die Ridnauner Burschen dem redseligen Seppl all seine abenteuerlichen Ge-schichten, die er über seine Er-lebnisse in Russland erzählte, ge-glaubt. Wie oft wird er sich heim-lich ins Fäustchen gelacht haben, als er in die staunenden Gesich-ter seiner Zuhörer blickte. Es wird sogar vermutet, dass er seine ei-genen Lügengeschichten mit der Zeit sogar selbst geglaubt hat – zumindest verzog er auch bei den abenteuerlichsten Erzählun-gen keine Miene, ja nicht einmal seine Mundwinkel zuckten, son-dern er machte dabei ein tod-ernstes Gesicht.Einmal hat er es dann doch zu weit getrieben. „Eines Tages“, so wagte er zu erzählen, „hat man mir doch glatt beide Au-gen ausgestochen.“ Man kann sich die erschrockenen Gesichter der jungen, unerfahrenen Bur-schen bildlich vorstellen, als sie von einer derartigen grausamen Tat hörten. Beide Augäpfel sollen dann in einen Teller gelegt und vor ihm hingestellt worden sein. Und als die Geschichte ihren Hö-hepunkt erreichte, fragte er her-ausfordernd in die Runde: „Was glaubt ihr, wie ich da dreinge-schaut habe?“Erst zu diesem Zeitpunkt haben die gutgläubigen Burschen ver-standen, dass ihnen der Sparber Seppl einen großen (russischen) Bären aufgebunden hatte.

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aUfrUfWer ähnliche Anekdoten aus Krieg und Gefangenschaft kennt, möge sich in der Erker-Redaktion (Tel. 0472 766876, [email protected]) melden.Danke!

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46 Erker 01 I 15

kULTUR

STERZING

Neuer Chorleiter für Pfarrchorheinrich Pramsohler verabschiedete sich nach 36 Jahren als Chorleiter des Pfarrchores „maria im moos“. auf ihn folgt nun manuel Schiabello aus deutschnofen.

Am Cäciliensonntag Ende November schwang Heinrich Pramsoh-ler, Direktor der Musikschule Sterzing, beim Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Geburt, traditionell gestaltet von Chor und Bür-gerkapelle, zum letzten Mal den Taktstock für den Pfarrchor.

Im Jahr 1978 hatte Pramsoh-ler die langjährige Chortradi-tion in Sterzing wieder aufge-griffen. Mit viel Geduld sowie großem fachlichem und päda-gogischem Geschick gelang es ihm, die Sänger zu motivieren und viele neue Gesänge, Par-tituren und Werke auf hohem Niveau einzustudieren. Damit hat der aus Villnöß stammen-

de Musiker den Sinn für den reichen Schatz der Kirchenmusik-tradition in der Pfarrgemeinde wachgehalten. Das Repertoire des Chores umfasst alle Stile der Kirchenmusik. A-cappella-Gesang kommt ebenso zum Tragen wie Gesang mit Orgel- und Orches-terbegleitung. Großen Wert legte Pramsohler auf gute Stimmbil-dung und auf die Förderung eines geschulten Nachwuchses.Pfarrgemeinderatspräsidentin Ingrid Olivieri bedankte sich beim scheidenden Pfarrchorleiter mit den Worten: „Du hast unseren Kirchenchor seit 36 Jahren wunderschön erklingen lassen und damit viel Lob und allgemeine Anerkennung in der Pfarrgemein-de, aber auch darüber hinaus geerntet. Du hast es geschafft, dass die Botschaft Christi mit dem gesungenen Wort Gottes in unse-re Herzen gelangt.“ Dankesworte kamen auch von Dekan Josef Knapp. „Mit Deiner musikalischen Kompetenz und Begeisterung hast du die Pfarrgemeinde mitgeprägt, unseren Feiercharakter mitbestimmt. Ich vermute, dass es ein wenig auch umgekehrt der Fall war: Alles Menschliche unter uns hat Dich mitgeformt, alle Höhen und Tiefen sind Dir nahegegangen“, so Dekan Knapp.Als Geschenk erhielt Pramsohler eine handgeschnitzte Nachbil-dung der Madonna mit Jesukind von Meister Hans Multscher am Hochaltar der Pfarrkirche, die als Pfarrpatronin verehrt wird.Seit Ende November leitet nun Manuel Schiabello den Pfarrchor. Der junge Student aus Deutschnofen nahm seinen ersten Klavier-unterricht mit acht Jahren. Bereits drei Jahre später entschied er sich für den Orgelunterricht. Nach knapp 20 Jahren Organisten-dienst in Deutschnofen und dem Abschluss der Kirchenmusik-schule in Brixen im vergangenen Jahr hat er sich nun vorerst in Sterzing angesiedelt. Mit viel Begeisterung, Freude und Gefühl für die Musik hat er in der Weihnachtszeit bereits den Chor gelei-tet. Großen Wert legt der neue Chorleiter auf das Einsingen, die Stimmbildung und das genaue Einstudieren der Werke. Die An-zahl der Auftritte wurde zur besseren Vorbereitung verringert.Am 13. Jänner nimmt der Pfarrchor seine Probentätigkeit wie-der auf. Jeder, der Freude am Singen hat, ist eingeladen, immer dienstags um 20.15 Uhr im Margarethenhaus in die Proben des Pfarrchores hineinzuschnuppern.

Erker: herr Pramsohler, Sie ha-ben 36 Jahre lang den Sterzinger Pfarrchor geleitet. was ist ihnen besonders in erinnerung geblie-ben?

Heinrich Pramsohler: Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Anfangszeit. Vor 37 Jahren sorgte zu Weihnachten noch eine Schall-platte für weihnachtliche Klänge in der Sterzinger Pfarrkirche. 1978 im Herbst habe ich angefangen und es war wirklich ein Neuanfang.Gut erinnern kann ich mich auch an unseren ersten großen Erfolg aus-wärts, als wir in Bozen den Volks-liedpreis gewonnen haben, wo wir großer Konkurrenz aus anderen Lan-desteilen gegenüberstanden. Das war für mich die erste Bestätigung, dass meine Arbeit mit dem Chor gut ist. Die Teilnahme und schließ-lich der Sieg haben enorm viel Freu-de, Aufschwung und Anerkennung gebracht.

Sie haben den Chor zu beachtli-chen leistungen geführt. was wa-ren die größten herausforderun-gen?

Die größte Herausforderung war, die richtigen Leute in Sterzing und Um-gebung zu finden, die sowohl die musikalischen als auch die kulturel-len Voraussetzungen, aber auch die nötige Bereitschaft, neue Wege in Sachen Chormusik zu gehen, mit-brachten. Leute, die sich nicht nur mit dem allgemein bekannten, gefäl-ligen und volksnahen Liedgut zufrie-den gaben und bereit waren, mehr Arbeit zu machen und die Mühe auf sich zu nehmen, etwa einen Pales-trina zu erarbeiten, in die Chormu-sik des 16. Jahrhunderts hineinzubli-cken, genauso wie in die Chormusik unseres Jahrhunderts und sich durch diese Einblicke für die Kultur zu öff-nen.

worauf haben Sie als Chorleiter besonderen wert gelegt?

Wichtig war mir in erster Linie eine möglichst gute Arbeit an der Mu-sik, dass die Musik im Zentrum liegt – egal ob Volksmusik oder Klassik oder irgendeine andere Richtung. Es ist einfach meine Bestrebung, gute Musik zu machen. Nicht vergessend, dass man es mit Menschen zu tun hat und diese mitnehmen, begeis-tern und motivieren muss, damit sie bereit sind, dem Weg zu folgen, der oft nicht ganz einfach ist, und dabei an den Herausforderungen gemein-sam zu wachsen.

„VOR 37 JAHREN SORG-TE NOCH EINE SCHALLPLAT-TE FÜR WEIHNACHTLICHE KLÄNGE IN DER PFARRKIR-CHE.“

als musikalischer leiter bestimm-ten Sie die musikalische ausrich-tung des Chores. nach welchen Kriterien sind Sie dabei vorgegan-gen?

Ich habe stets versucht, in der Pro-grammauswahl eine gesunde Mi-schung zwischen traditionellem und neuem Liedgut zu finden. Im Gro-ßen und Ganzen habe ich versucht, ein Drittel an Musik zu machen, die mir gefällt, ein Drittel, wo ich gese-hen habe, dass der Chor gut darauf anspricht, und ein Drittel als Zuge-ständnis an die Gottesdienst- bzw. Konzertbesucher.

Sie waren eine zeit lang auch bun-deschorleiter. wie hat sich die Südtiroler Chorlandschaft in den vergangenen Jahren verändert?

Durch meine Zeit als Bundeschorlei-ter hatte ich Gelegenheit, zwölf Jah-re lang Einblick in die europäische Chorszene zu bekommen. Das war für mich eine wichtige Erfahrung.

Der Kantorvon SterzingChorleiter-Legende Heinrich Pramsohler spricht im Erker über bescheidene Anfänge, eine gesunde Mischung bei der Liedauswahl und kulturelle Grenzen.

Interview: Susanne Strickner

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te „A Freindschoft muasch pflegn – an Rosenstock muasch wassern“ gesungen, ein Volkslied mit Mu-sik von Peter Hölzl und Text von Maridl Innerho-fer. In seiner Einfachheit und Schlichtheit, aber auch in seiner Ausdrucksweise ist das für uns einfach zu einem Lied geworden, das zu jeder Gelegenheit gepasst hat.

Gibt es ein besonderes high-light in all den Jahren?

Es hat viele ganz aufregende Mo-mente gegeben, etwa als wir die Carmina Burana mit riesiger Chor- und Orchesterbesetzung erstmals in der Sterzinger Dreifachturnhal-le aufgeführt haben. Dann das Oratorium „Die Schöpfung“ von J. Haydn mit der Streicherakade-mie, viele geistliche und weltli-che Konzerte im Stadttheater, in der St. Margarethenkirche und in der Pfarrkirche, Auftritte im Kon-gresshaus in Innsbruck, wo wir zu einem Kompositionswettbe-werb eingeladen waren und Ur-aufführungen vor einem sehr an-spruchsvollen Publikum präsen-tieren durften. Höhepunkte wa-ren auch die vielen Konzertrei-sen, wie etwa zum Adventsingen nach München oder zum Schu-bertfest in Wien mit Messgestal-tung im Stephansdom und Kon-zerte in den Bürgersälen. Wenn Sie Anekdoten hören möchten, müssten Sie vielleicht besser die Sänger fragen, die wissen da be-stimmt mehr zu erzählen (lacht).

was möchten Sie ihrem nach-folger manuel Schiabello mit auf den weg geben?

Dass es ihm gelingt, den Sän-gern die Freude an der Chormu-sik zu erhalten. Vor allem aber möge er junge Sänger motivie-ren, dem Pfarrchor beizutreten. Das ist heutzutage ein riesengro-ßes Problem. Die jungen Men-schen arbeiten gerne an Projek-ten, aber durch das Kirchenjahr hindurch Verantwortung dafür zu tragen, dass die liturgischen Feiern musikalisch ansprechend gestaltet werden, diese Bereit-schaft ist schwer zu finden. Da habe ich mir die letzten Jahre

In Südtirol ist die Chorlandschaft mittlerweile professioneller ge-worden. Es gibt sehr viele Chor-leiter, die über eine entsprechen-de Ausbildung verfügen und da-her auch die Chöre kompetenter führen können. Während in mei-ner Jugendzeit noch ausschließ-lich Klassik und Romantik gesun-gen worden ist, erlebt man jetzt bei Chorkonzerten landauf land-ab sehr viel anspruchsvolle Chor-literatur aus allen Epochen und Stilrichtungen. Gelegentlich wer-de ich als Juror bei Chorwettbe-werben in andere Länder einge-laden und habe daher sehr gute Vergleichsmöglichkeiten.

„JUNGE SÄNGER FÜRDEN KIRCHENCHORZU GEWINNEN, IST HEUT-ZUTAGE EIN RIESEN- GROSSES PROBLEM.“

wie sieht es im wipptal aus?Ich habe während der Jahre den Eindruck gewonnen, dass Fran-zensfeste nicht nur eine Wein- und Wettergrenze, sondern auch eine kulturelle Grenze ist. Wenn im Wipptal Konzerte oder ande-re kulturelle Veranstaltungen or-ganisiert werden, ist das Interes-se bei der Bevölkerung gering. Es ist schwierig, ein großes Pub-likum anzusprechen, vor allem wenn die Musik an das Publikum Ansprüche stellt und kein direk-ter Bezug zu den Ausführenden besteht. Eine Aufgeschlossenheit gegenüber der Kultur wie in an-deren Landesteilen habe ich im Wipptal eher selten erlebt.

haben Sie eine absolute lieb-lingsmesse, die Sie mit dem Pfarrchor Sterzing einstudiert haben?

Ja, da gibt es ganz viele (lacht). Mozart ist immer ein Highlight, auch Gabriel Fauré, G. P. da Pales-trina, A. Söderman und A. Bruck-ner, um nur einige zu nennen. Ein Chorleiterleben reicht nicht aus, um all die schönen Kompositio-nen aufzuführen, die es gibt.

Und ein lied, das Sie besonders gerne mit dem Chor vorgetra-gen haben?

Wir haben bei vielen Gelegen-heiten der letzten Jahrzehn-

wirklich schwer getan – und das war für mich auch mit ein Grund, die Chorleitung abzugeben. Un-ter neuer Führung kann sich viel-leicht genau in diese Richtung wieder etwas entwickeln. Des-halb wollte ich meinem Nachfol-ger einen guten Chor übergeben, damit es ihm nicht so ergeht wie mir vor 36 Jahren.

ein letzter ratschlag für die Sänger des Pfarrchores?

Sie sollen bereit sein, an sich zu arbeiten, auch Trockenperioden durchzustehen und, wenn notwen-dig, auch intensive Probenperioden

zu machen, wenn sie durch Musik große Freuden erleben möchten.

was steht bei ihnen als nächs-tes an?

Ich leite weiterhin den Kirchen-chor St. Jakob/Pfitsch und bin gerne bereit, in Chorschulun-gen, Chorleiterassistenz, Chor-coachings und Literaturberatung meine Erfahrungen und Kompe-tenzen einzubringen. Ich bin Mu-siker, ausgebildeter Atempädago-ge und Stimmbildner und werde sicher auf dem Gebiet weiterma-chen, vielleicht auch neue Wege gehen. e

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kULTUR

mit der Cäcilienfeier beenden die Chöre und musikkapellen ihr tätigkeitsjahr, halten rück-schau, geben ausblick auf das kommende Jahr und ehren ver-diente mitglieder.

mUSiKKaPelle innerPfitSCh

Marlinda Tötschneue Obfrau

Am 23. November feierte die Mu-sikkapelle Innerpfitsch den Tag ih-rer Schutzpatronin. Unter der Lei-tung von Kapellmeister Martin Rainer gestaltete sie die Messfei-er. Im Rahmen der anschließen-den Feier erhielt Michael Pircher für seine 25-jährige Tätigkeit das Verbandsehrenzeichen in Silber. Die scheidende Obfrau Melanie Hofer bedankte sich beim Aus-schuss und bei Kapellmeister Rai-ner für die gute Zusammenarbeit und bei der Gemeindeverwaltung für die finanzielle Unterstützung. Zur neuen Obfrau wurde Marlin-da Tötsch bestimmt. Vizebürger-meisterin Renate Ainhauser De-lueg überbrachte die Grüße der Gemeindeverwaltung.

VereinSKaPelle GOSSenSaSS

Kapellmeister Heid-egger verlässt Kapelle

Bei der 95. Jahresversammlung der Vereinskapelle Gossensaß um Ob-mann Armin Keim am 23. Novem-ber gedachte man des verstorbe-nen Ehrenmitglieds Gottfried (Frie-dele) Prantner und des ehemaligen Musikanten Ernst Kinzner.Wegen seiner Übersiedlung vom Gschnitztal nach Ampass gibt Ka-pellmeister Hans Heidegger nach acht Jahren den Taktstock ab. Er sei immer gerne nach Gossensaß gekommen und habe hier vie-le Freunde gefunden. Der Kapel-le wünschte er für die Zukunft viel

Glück und Erfolg. Obmann Keim dankte Heidegger für seine wert-volle musikalische Führungsar-beit. Nun müsse man schnellstens Ersatz finden, was nicht so leicht sein werde.Schriftführer Christian Sparber berichtete von 23 Ausrückungen und Konzerten, 29 Gesamtpro-ben, fünf Teilproben und einer

Marschierprobe. Die Gossensas-ser Böhmische trat neunmal auf, ebenso die Tanzlmusig. Sieben Mal zu hören war die Jugendka-pelle Brennerwind.Zu den Höhepunkten des Klang-

körpers zählten ein Kirchenkon-zert mit dem Posaunenquartett Wipptal und dem Pfarrchor Gos-sensaß, der Pastoralbesuch von Diözesanbischof Ivo Muser, das Pfingstkonzert, ein Konzert beim Sommerfest der FF Gummer, das Musikfest in Gossensaß und die Teilnahme an der Veranstaltung „Musik liegt in der Luft“ in Ster-

zing. Teilgenommen hat die Ver-einskapelle auch am VSM-Wer-tungsspiel in Wiesen und schaffte dort 85,75 Punkte.Jugendleiter Martin Carl Kinzner freute sich über die Aufnahme

von sechs Jungmusikanten; an sei-ne Stelle tritt nun Monika Mair.Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Michaela Tratter und Mar-tin Keim mit dem VSM-Abzeichen in Silber geehrt.Aus Studiengründen verlassen As-trid und Miriam Holzer die Kapel-le, Peter Keim wird in die Reihe der Altmitglieder aufgenommen.

mUSiKKaPelle PflerSCh

Cäcilienkonzertund Neuwahlen

Mitte November fand in Pflersch das traditionelle Cäcilienkonzert der Musikkapelle unter der Lei-tung von Kapellmeister Florian Penz statt. Nach einigen Stücken der Jugendkapelle „Brennerwind“ unter der Leitung von Marianne Mair brachte die Kapelle im voll-besetzten Vereinshaussaal ein ab-wechslungsreiches Programm mit traditioneller Blasmusik und Blas-musik-Originalwerken zu Gehör.Beim Konzert erhielt Tobias Ho-fer das Bronzene Leistungsabzei-chen, zum Goldenen Leistungs-abzeichen mit ausgezeichnetem Erfolg gratulierten die Musikan-ten ihrer Oboistin Magdalena Keim. Für 15-jährige Zugehörig-keit wurde Ingrid Marginter ge-ehrt, für 25 Jahre Karl Aukentha-ler und Dietmar Leitner. Bis auf Gerold Amort, der nach mehrjähriger Tätigkeit ausschei-det, wurde bei der Jahresver-sammlung Ende November der Ausschuss um Obmann Markus Teissl einstimmig bestätigt. Neu im Vorstand ist Florian Obkircher.

mUSiKKaPelle wieSen

Auftakt zumJubiläumsjahr Die Musikkapelle Wiesen hat bei ihrer Jahresversammlung Rück-

Cäcilienfeiern im Wipptal

(v. l.) obfrau Marlinda tötsch, Michael Pircher, Kapellmeister Martin rainer und Melanie Hofer

obmann Armin Keim verabschiedet Kapellmeister Hans Heidegger

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kULTUR

schau auf ein erfolgreiches Tätig-keitsjahr gehalten und das Jubi-läumsjahr zu ihrem 175-jährigen Bestehen eingeläutet.Einer der Höhepunkte 2014 war die Ausrichtung und Teilnahme an den Landeswertungsspielen in Wiesen im Mai. Kapellmeister Jo-achim Bacher lobte die gute Vor-bereitung auf die Wertungsspie-le und die vor kurzem erfolgte

CD-Einspielung.Obmann Anton Walter ehrte bei der Cäcilienfeier Matthias Margin-ter (Posaune) für seine 25-jährige Mitgliedschaft sowie Helmuth Sil-ler (Bass) und Hubert Trenkwalder für ihre 40-jährige Tätigkeit.Die drei jungen Klarinettistinnen Hanna Mair, Yara Siller und Selina Marginter wurden neu in die Ka-pelle aufgenommen.

Nun arbeitet der Ausschuss bereits an der Organisation für die Jubilä-umsveranstaltungen zum 175-jäh-rigen Bestehen. Eröffnet wird das Jahr mit einem Jubiläumskon-zert in der Festhalle Wiesen. Da-bei stellt die Musikkapelle ihre CD vor, die Märchen und Sagen zum Thema hat, u. a. die Auftragskom-position „Pfeifer Huisele“.Am 11. Juli lädt die Musikkapel-

Geehrte Musikanten der Musikkapelle Pflersch ...

le zu einem Galakonzert mit dem Symphonischen Orchester Vorarl-berg. Vom 17. bis zum 19. Juli fin-det das Jubiläumsfest der Musik-kapelle statt. Den Höhepunkt bil-det ein Festzug mit der Partnerka-pelle St. Ingbert aus dem Saarland und weiteren Kapellen zur Feld-messe mit Festakt und anschlie-ßendem Waldfest im Gemeinde-park.

... und der Musikkapelle Wiesen

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kULTUR wOhER sTAmmTEIGEnTLIch DER nAmE ...

von harald Kofler

In allen aktuellen histori-schen Abhandlungen wird berichtet, dass der Brand vom 3./4. Oktober 1867 durch einen Blitzschlag bzw. durch eine Unvor-sichtigkeit des Turm-wächters in der Wach-stube ausgelöst worden sei. Dem ist jedoch nicht so. Das Großfeuer wur-de durch einen Brand, der im Stall des an den Zwöl-ferturm an der Westsei-te angebauten Gasthau-ses „Zum Goldenen Hir-schen“ entstand, ausge-löst. Von Stall, Stadel und Gasthaus griff das Feu-er über auf das Dr.-Flo-ri-Haus (= Haus Stötter) und auf den Zwölferturm (Spitzdach, Glockenstuhl, Wächterwohnung). Der Brand verursachte gro-ßen Sachschaden. Dazu der Tagesbericht vom 4. Oktober 1867 aus dem „Bote für Tirol und Vorarlberg“.

Sterzing, 4. Okt. Ich beeile mich Ihnen in Kürze über das Brandun-glück in Sterzing zu be-richten. Gestern zwischen 6 und 7 Uhr abends ent-stand dahier Feuerlärm mit den Rufen, beim „Hir-schenwirth“ steht schon der Stadel in Flammen. In ganz kurzer Zeit war das Dach des Wirthsgebäu-des vom Feuer ergriffen, das sich sodann dem Dr. Florischen Haus (= Stöt-ter, Anm. d. V.) mittheil-te. Die Gefahr war so-wohl für die Neu- als für die Alt-stadt eine sehr große, und nur den vereinten Kräften von vielen Land-gemeinden dieses Bezirkes sowie einer Spritze samt der nöthigen Löschmannschaft aus Brixen und der herrschenden Windstille ist es

PartinGeS?

Der kleine Weiler Partinges liegt nordöstlich von Maria Trens am orographisch linken Ufer des Ei-sacks, gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Trens und ist damit verwaltungstechnisch Teil der Gemeinde Freienfeld.Während heute eine kurvenreiche Straße zu der kleinen Ansiedlung führt, waren die Höfe von Partin-ges in früheren Zeiten nur über einen schmalen Fußweg von Ma-ria Trens aus zu erreichen.Der Weiler wird urkundlich erst-mals im Jahr 1230 – damit also erst in spätmittelalterlicher Zeit – als „Portinges“ erwähnt, doch dürfte die Besiedelung wohl we-sentlich früher stattgefunden haben. Der Ortsname taucht in der ersten Hälfte des 16. Jahr-hunderts häufig als „Pardings“, „Parthings“ oder „Parting“ auf. In den folgenden Jahrhunderten hat sich die Schreibung nur un-wesentlich verändert und noch im 19. Jahrhundert ist die Schrei-bung „Partings“ geläufig. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-derts taucht die Schreibweise „Bartings“ auf. Diese scheint sich jedoch nicht gefestigt zu haben, zumal sich der noch heute geläu-fige – und auf ältere Schreibun-gen zurückgehende – Ortsname „Partinges“ durchsetzen konnte.Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als nicht besonders schwierig. Es ist an-zunehmen, dass dem Ortsna-men die lateinische Bezeichnung „pratum“ (Wiese) zugrunde liegt. Die ursprünglich romanische Be-völkerung dürfte in der Gegend von Partinges Rodungsarbeiten durchgeführt und mehrere Wie-sen angelegt haben. Im Ortsna-men spiegelt sich diese frühe Be-siedelung wieder.

„Der Zwölferturm brennt“ der Großbrand vom 3./4. Oktober 1867 in Sterzing

Alois Karl Eller

zuzuschreiben, daß das Brandun-glück keine größere Dimension hat. Vom Hirschenwirthsgebäu-de, das in unmittelbarer Nähe des

Stadtthurms steht, und zum Thei-le mit dem letzteren baulich ver-bunden ist, wurde nach einiger Zeit auch derselbe vom Feuer er-griffen, wodurch für das jenseitige Apotheker Gebäude eine bedeu-tende Gefahr entstand. Die Beda-

chung des Thurmes, der Glockenstuhl, sowie die übrigen hölzernen Be-standtheile wurden vom Feuer verzehrt; die Glo-cken sind geschmolzen, und auch die Thurm Uhr, welche ihren Gang bis ca. 10 Uhr behielt, ist dem Elemente zum Op-fer gefallen. Ungefähr um 5 Uhr früh stieg vom Thurm wiederholt eine hohe Feuersäule empor, welche den nahegelege-nen Häusern Verderben drohte. Der Schaden an den Gebäuden des Hir-schenwirthes Josef Für-lers und der Dr. Flori-schen Verlassenschaft ist ein bedeutender. Wenn von diesen Häusern auch nur der Dachstuhl von Feuer verzehrt wurde, so haben die Gebäude von oben bis unten dennoch sehr gelitten, denn der

Estrich droht an manchen Stellen einzustürzen und die Oberdecken der Zimmer lösen sich los. Die Vernichtung des Ökonomie Ge-

bäudes des im Hirschen-wirthshaus aufgestapel-ten Futtervorraths erhöht den Schaden wesentlich. Menschenleben forder-te dieses Unglück keines. Die Ursache der Entste-hung des Feuers ist noch unbekannt, jedoch wird allenthalben wieder von jener Person gesprochen, welche wegen des Bran-des am 7. Februar 1865 in der Altstadt dahier als

verdächtig eingezogen wurde. Möge es den Justizbehörden ge-lingen, wenn an diesem Unglück eine ruchlose Hand Schuld trägt, den Verbrecher zu eruieren.

Eine Ansichtskarte, aufgelegt als Werbung von denHausbesitzern „Zum Goldenen Hirschen“, um 1900 (Privatbesitz)

Stadtplatz Sterzing: Die zwei von der italienischen regierung ge-spendeten Glocken für den Zwölferturm am tag der Weihe und der Wiederaufnahme in den turm 1928. Foto r. Jöchler (Privatbesitz)

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kULTUR

Das ist Pablo. Er lacht, wenn er fröhlich ist, und er weint, wenn er traurig ist. Er liest viele Bü-cher und mag Fußball. Eigentlich ist Pablo ein ganz gewöhnlicher Junge – und doch ist er an-ders als viele andere. Manche Menschen fin-den zum Beispiel, dass er ziemlich merkwürdig aussieht. Pablo ist klein, hat mandelförmige Augen, dicke Finger und seine Muskeln sind schlaff. Pablo fällt auf, und das nicht nur, weil er an-ders aussieht. Er macht auch einige Dinge an-ders. Er braucht mindestens dreimal so lange wie ihr, um sich einen Pullover oder eine Hose an- und auszuziehen. Er redet langsam und spricht viele Wörter undeutlich aus. Ihr müsst ganz genau hinhören, um zu verstehen, was er sagt. Dass Pablo so ist, wie er ist, liegt daran, dass er das Downsyndrom hat. Downsyndrom – viel-leicht habt ihr dieses Wort schon einmal ge-hört. Aber was bedeutet es? Stellt euch ein-fach vor, der Körper besteht aus vielen klitze-kleinen Häusern. Sie werden Zellen genannt. Jedes Haus hat 23 Wohnungen und in jeder Wohnung leben zwei Arbeiter, so genannte

Chromosomen. Ihre Aufgabe ist es, viele Ent-scheidungen zu treffen: zum Beispiel ob ein Baby blonde oder schwarze Haare haben wird, wenn es geboren wird, oder ob es später als Erwachsener groß oder klein sein wird. Norma-lerweise leben in jedem Haus 46 Arbeiter. In Pablos Körper sind es 47 Arbeiter. Das kommt davon, dass in der 21. Wohnung von jedem Haus drei statt zwei Arbeiter leben. Diesen klit-zekleinen Unterschied nennt man Downsyn-drom. Für Pablo war es als Kind nicht einfach, zu ver-stehen, warum ihn viele Menschen anstarrten, als käme er von einem anderen Stern. Er fühl-te sich ja genauso kerngesund und wohl wie seine Mitschüler. Trotzdem ließen ihn die Men-schen immer wieder spüren, dass er anders ist als sie und nicht dazugehört. Manche nannten ihn sogar „behindert“, wenn sie an ihm vor-beigingen. Wie Pablo dieses Wort hasste! Am liebsten hätte er es aus dem Wörterbuch ge-löscht. Oft dachte er sich: „Die Leute denken bestimmt, ich bin doof oder ich kann nichts.“ Was viele nicht ahnten: Pablo ist alles andere als doof. Er war schon immer ein schlauer Jun-

KOmm Und laUSCheGeschichten über mutige Menschen

Ein 88-jähriger Mann, der die Volksschu-le besucht; ein Großonkel, der zur Nazi-Zeit einen Verfolgten im Keller versteckt, eine blinde Frau, die sich in Tibet für Blin-de stark macht: Das sind außergewöhn-liche und mutige Menschen. Um sie und

andere geht es dem Haus der Solidarität in Milland bei ih-rem südtirol-weiten Vorlese-projekt „Komm und lausche“, das vor weni-gen Wochen gestartet ist.

Freiwillige lesen bei der Aktion an den verschiedensten Orten in Südtirol Ge-schichten über mutige Menschen, wählen die Geschichte(n) und die Orte selbst aus und laden Kinder und Erwachsene zum Zuhören ein. Der Fantasie für die Lesezir-kel sind keine Grenzen gesetzt.Das Haus der Solidarität stellt eine Aus-wahl an Texten zur Verfügung, die eigens dafür geschrieben wurden. Bis Ostern 2015 kann jeder, der Interesse hat mitzu-wirken, einige dieser Geschichten von der Website www.komm-lausche.org herun-terladen und sich aktiv an der Aktion be-teiligen. Dort werden auch alle Vorleseak-tionen angekündigt und dokumentiert.Im Haus der Solidarität (HdS) in Brixen le-ben Menschen, die in der Gesellschaft oft nicht als „mutig“ und „vorbildlich“ an-gesehen werden. Es sind die Außensei-ter und Ausgegrenzten, Menschen ohne Obdach und Arbeit, Suchtkranke, Flücht-linge, Haftentlassene, Kranke. Ihnen sind die MUTgeschichten gewidmet. Und ih-nen sollen die freiwilligen Spenden aus der Vorleseaktion zugutekommen. Mit dem Geld soll die Zukunft des Sozialpro-jektes gesichert und der Umzug in ein neues Haus garantiert werden. So erge-ben vielleicht viele kleine Euro-Spenden einen Baustein für das neue HdS.Einen Text – „Pablo, der ‚andere‘ Junge“ – hat unsere Redakteurin Renate Breiten-berger (derzeit in Mutterschaft) geschrie-ben. Nach der Vorleseaktion werden 24 Geschichten als Buch ediert.

Pablo, der „andere“ Junge

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von renate breitenberger

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ge, ein hochbegabter dazu. Er konnte schon mit vier Jahren lesen. Deshalb durfte er auch zur Schule gehen. Für euch ist es selbstver-ständlich, zur Schule zu gehen. Das war es für Pablo nicht. Er war sogar der allererste Junge mit Downsyndrom, der in Spanien eine Schu-le besuchen durfte. Viele Lehrer waren darü-ber gar nicht erfreut. Manche wollten ihn an-fangs gar nicht unterrichten, weil sie glaubten, er sei zu dumm. Dass er in der Schule nicht er-wünscht war, ließen ihn auch viele Mitschüler spüren. Sie spielten lieber unter sich. Auch die Mädchen, in die er sich später in der Oberschule verliebte, wollten nichts von ihm wissen. Man-che schämten sich sogar, mit ihm gesehen zu werden. Das alles tat Pablo weh, sehr sogar.Aber da Pablo ein gutes Herz hatte, meinte es auch das Leben gut mit ihm. Denn eines Ta-ges geschah mit ihm etwas Besonderes. Pab-lo hatte plötzlich keine Lust mehr, traurig und wütend zu sein, nur weil er „anders“ ist. Er sagte zu sich: „Ich bin Pablo – und ich bin wie ich bin. Downsyndrom ist keine Krankheit, tut nicht weh und ist auch nicht ansteckend. Wie der eine blond ist, habe ich eben das Down-syndrom. Es wäre ja langweilig, wenn alle Kin-der gleich wären. Jede Blume ist verschieden, und jede Blume ist auf ihre Weise schön.“ Und je mehr sich Pablo mit solchen Sätzen Mut zu-sprach, umso mehr spürte er, wie in seinem Herz ein mutiger Kämpfer heranwuchs.Von da an machte es Pablo immer mehr Spaß, mutig zu sein. Er begann, auf Entdeckungsreise zu gehen – alleine. Er lernte, wie man eine Fahr-karte kauft und mit Bus oder Zug nach Hause fährt, wie man Menschen nach dem Weg fragt und wie man das Telefon benutzt. Seine Eltern, ein Lehrer und seine älteren Brüder unterstütz-ten ihn dabei. Pablo träumte davon, Rechtsan-walt zu werden, Journalist oder Lehrer, weil er so gerne mit Kindern zusammen ist. Der gan-zen Welt wollte Pablo beweisen, dass er ein

guter Schüler ist. Er lernte bis zu sieben Stun-den am Tag, auch wenn er sich Wörter schwer merken konnte. Dafür konnte er sich Bilder gut einprägen – und blitzschnell antworten. Pablo musste zwar zweimal eine Klasse wiederholen. Aber er schaffte es trotzdem, zuerst die Schule und danach sogar ein Studium an der Universi-tät abzuschließen. Heute ist Pablo 40 Jahre alt. Viele Menschen behaupten, er sehe noch immer aus wie ein Kind, aber das ist ihm egal. Denn Pablo ist ein berühmter Mann. Bis zu dreißig Mal am Tag ruft ihn jemand vom Fernsehen oder einer Zei-tung an, um alles über ihn und sein Leben zu erfahren. Früher haben ihn die Menschen nicht beachtet oder ausgelacht, heute hören sie ihm stundenlang zu, denn Pablo ist ein guter Er-zähler. Er reist im Flugzeug um die ganze Welt und erzählt, was alles möglich ist, wenn man ein normales Leben führen kann und wenn an-dere Menschen an einen glauben. Und vor al-lem: Wenn man selbst an sich glaubt und sich so mag wie man eben ist – egal ob man eine große Nase hat oder eine kleine, schnell oder langsam spricht oder in der Schule gute oder schlechte Noten schreibt. Pablo hat schon vie-le Preise bekommen, weil er vielen Kindern, die wie er das Downsyndrom haben, und deren Mamis und Papis Mut gemacht hat. Längst ist Pablo auch ein Filmstar. Nur ein Traum ist für Pablo noch nicht in Erfül-lung gegangen. Er wünscht sich, mit einer Frau Händchen zu halten, essen zu gehen oder ei-nen Kinofilm anzusehen. Aber viele Frauen, die er besser kennen lernen oder gar küssen möch-te, sagen zu ihm: „Lass uns lieber nur Freun-de bleiben.“ Das macht Pablo traurig. Aber er gibt nicht auf. „Ich werde nicht stehenblei-ben, bis ich die große Liebe gefunden habe“, sagt Pablo. Denn er ist ein Kämpfer, ein mu-tiger dazu. Und mutige Kämpfer geben nicht auf. Niemals.

> PablO Pineda ferrer

Pablo Pineda Ferrer ist 1974 in Málaga, der sechstgrößten Stadt in Spanien, geboren. Er ist Lehrer und der erste Europäer mit Down-syndrom, der eine Universität abgeschlossen hat. Pablo ist auch Schauspieler. Im Film „Yo También“ (Mee too – Wer will schon normal sein) spielt er einen Jungen namens Daniel. Daniel erlebt in seinem Leben Ähnliches wie er.Seit er 17 Jahre alt ist, kämpft Pablo für Schu-len, die spannend und nicht langweilig sind und wo jedes Kind – egal wie es aussieht – vieles lernen kann. Er träumt von einer Welt, in der sich alle Menschen mögen wie sie sind,

auch wenn oder gera-de weil sie verschieden sind. In manchen Ländern auf der Welt haben es Kinder mit Down-syndrom sehr schwer. Manche lernen nicht einmal gehen, weil es ihnen niemand zeigt.

Eltern geben sie ins Heim, weil sie sie nicht zuhause großziehen wollen oder können. Es gibt auch Mamis, die ihr Kind nicht auf die Welt bringen möchten, nachdem sie erfahren, dass es das Downsyndrom hat. Dank Pablo denken heute viele Menschen ein bisschen anders über das Downsyndrom. Sie haben zum Beispiel gelernt, dass auch Kinder und Jugendliche mit Downsyndrom ein Recht darauf haben, zur Schule zu gehen, zu arbei-ten, Hobbies zu haben und sich zu verlieben. Neben Pablo kämpft auch eine Frau dafür, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Sie heißt Angela Bachiller und ist die erste Po-litikerin mit Downsyndrom in Spanien.

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kULTUR

St. Jakob

„Nā, mai Seale“

PFLERSCH

„Hurra – a Bua“

Ab Ende Jänner zeigt der Theaterverein Pflersch in ei-ner Inszenierung von Leo Ploner das Lustspiel „Hurra – a Bua“ von Franz Arnold und Ernst Bach.Der 1926 in Berlin uraufgeführte Schwank zählt neben der „Spanischen Fliege“ zu den erfolgreichsten Stü-cken des Autorenduos. Das Stück handelt von einem sittenstrengen Landesrat für Familienzuwachs, der endlich Großvater werden möchte und daher seinem Schwiegersohn das Leben ziemlich schwer macht. Als eines Tages ein Junge auftaucht, kann dieser nicht mehr verheimlichen, dass er angeblich bereits mit sei-ner ersten Frau einen Sohn hatte. Und der Junge stürzt das traute Familienglück buchstäblich über Nacht ins Chaos: Der Sohn wird urplötzlich zum Stiefbruder, die Mama zur Schwester, der Opa zum Papa und der mo-ralische Schwiegervater zum Missetäter. Das kann ja heiter werden!Die Aufführungstermine entnehmen Sie unse-rem Veranstaltungskalender oder unserer Website www.dererker.it.

„pfitscherjoch grenzenlos“

> „mUSeen in SüdtirOl“

128 Südtiroler Museen, Sammlungen und Ausstel-lungsorte auf einen Blick prä-sentiert die handliche, aktua-lisierte Broschüre der Lan-desabteilung Museen. Eine gefaltete Südtirolkarte zum Herausnehmen bildet das ge-samte Netzwerk der Muse-en und Sammlungen ab, im Büchlein sind alle einzeln mit einer Kurzbeschrei-bung, Öffnungszeiten und Kontaktdaten be-schrieben. Die neue Broschüre ist kostenlos in al-len Museen, Kultureinrichtungen und Tourismus-vereinen erhältlich.

Ende November wurde in St. Jakob das Buch „Maindr seggs“ von Elisabeth Chris-tensen über den Pfitscher Dialekt vorge-stellt.

Die Dialektologin hat in Zusammenarbeit mit dem Kultur-, Bildungs- und Freizeitver-ein Kapinokn in den vergangenen vier Jah-ren zahlreiche Wörter, Anekdoten und Bil-der aus dem Hochtal zusammengetragen und in dem nun vorliegenden Buch dem Leser zugänglich gemacht.Das Interesse am Buch und der beiliegen-den Audio-CD war sehr groß, der Saal in der Grundschule von St. Jakob bei der Prä-

sentation bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Gästen fanden sich auch Pfar-rer Walter Prast, Bürgermeister Johann Frei und natürlich die vielen Helfer, angefangen

bei den Gewährs- personen bis hin zu Fotogra-fen, Lektoren und Sponsoren, die allesamt ein Buch überreicht beka-men.Das 240 Seiten starke Buch inklu-sive Audio-CD ist in den Geschäf-ten der Bäckerei Volgger, im Dorf-ladele Wiesen, bei Gschwenter in Sterzing sowie in den Bibliotheken

der Gemeinde Pfitsch und im Tourismus-verein Sterzing erhältlich.Zum Schluss als Kostprobe noch eine Anek- dote über den Husten:Ein alter Pfitscher hatte einmal mit dem Husten recht zu leiden. Als es ihn ganz „ërga giplogg håt“, klagte er zu einem an-deren: „Nā, mai Seale, a toal schterbm as-sou laicht und mī prings gånts umme.“ (Flor Seppl)

Reisende haben einem be-kannten Sprichwort zufol-ge viel zu erzählen – über Erlebnisse, Momente und Menschen. Zu einer Rei-se über 132 Seiten laden auch die Autoren des Bu-ches „pfitscherjoch gren-zenlos“ ein. Stationen auf dieser Reise sind Jahrhun-derte alte Wege und Be-gegnungen in einem län-der- und grenzüberschrei-tenden Schutzgebietsverbund. Geologen

erklären die Entstehung der Alpen und regionstypische Gesteinsarten, Archäologen rekonstruieren die Existenz unserer Vorfahren. Weitere Reiseführer sind Mineralo-gen, Historiker und Schutz-gebietsbetreuer.Die Publikation „pfitscher-joch grenzenlos“, die zum Abschluss des gleichnamigen Interreg-Projekts herausge-geben wurde, ist in der Ge-

meinde Pfitsch kostenlos erhältlich.

(v. l.) Autorin Elisabeth Christensen, Lektorin Rosmarie Graus, Christine Wieser (gestaltete die Audio-CD) und Kapinokn-Obfrau Martina Wieser

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A inizio dicembre nella sala consiliare del comune di Vipi-teno si è tenuta la riunione del consiglio comunale. Il sindaco ha presentato il bilancio 2015. Il primo cittadino ha sottolineato che Vipiteno è il comune cen-trale del nostro comprensorio e gestisce una serie di strutture che fanno registrare spese non indifferenti. La crisi economica continua ad avere un impatto significativo sull’economia del paese e questo si ripercuote di conseguenza anche sul nostro comune.

entrate

L’entrata tributaria maggiore per il comune è l’IMI per 2.770.000 €, seguita dall’IRAP per un impor-to di 277.600 € e dalla tassa per l’occupazione di suolo pubblico, che frutterà alle casse del comune 190.000 €.Tra le entrate extratributarie più rilevanti si annoverano quelle provenienti dalla distribuzione di energia elettrica per un totale di ca. 5 mln €. Le entrate per lo smal-timento dei rifiuti ammontano a 855.500 €, quelle per la fornitu-ra di acqua potabile a 335.000 € e quelle derivanti da fognatura e depurazione a 650.000 €. Molto positive anche le entrate ri-guardanti la piscina Balneum che ammontano a 695.000 €.

USCite

Le uscite per spese correnti am-montano a 13.810.000 mln €. Rimane sempre una spesa rilevan-te quella per la gestione del per-sonale, che si aggira intorno ai 3 mln €. Le spese in conto capitale am-montano a ca. 4.923.000,00 €.

Nel dettaglio per la realizzazio-ne del centro scolastico italiano il Comune darà un contributo di 1.975.000 €, una spesa rile-vante risulta essere quella per il palaghiaccio per un importo di 398.000 €, inoltre per l’acquisto e la manu-tenzione straordinaria di beni immobili, i la-vori di adattamento dell’edificio per il giu-dice di pace e i lavori per la scuola in piaz-za città sono messi in bilancio 119.240 €, mentre per la strada comunale di Ceves/Ra-minghes 75.000 €. Tra le cifre rilevanti anche diversi interventi per i servizi idrici che fanno registrare un importo di 196.170 €. Il sindaco, dopo la sua relazione, apre la di-scussione.Viene sottolineato da parte di vari consiglie-ri il periodo di crisi e la necessità da parte del Comune di valutare con cura tutte le spese e gli inve-stimenti futuri. Molti i consiglieri a sottolineare che negli ultimi anni il comune si trova ad essere un organo amministrativo e non più governativo. Le idee per diversi progetti sono tante ma purtroppo il periodo di crisi ne blocca la rea-lizzazione. In sede di votazione il bilancio di previsione per il 2015 è approvato con 6 astenuti (Freiheitlichen – Fo-rum Cittadini - Futuro e Libertà).Tra gli altri punti all’o.d.g. il Co-mune ha approvato all’unanimità il bilancio di previsione per il 2015 del Teatro Comunale ammontante a 235.000 €, così come il bilancio dei Vigili del Fuoco di Vipiteno

143.000 € - e di Tunes 22.000 €. Tra gli altri punti una mozione del consigliere Orfino che chiede ag-giornamenti sul futuro delle scuo-le italiane di Vipiteno. L’assessore Ferri informa che, in base ai dati, si

registra un aumento delle iscrizioni alla scuola dell’infanzia, in quanto dall’anno 2014-15 si è aperta una nuova sezione. L’assessore infor-ma, inoltre, che la dirigente scola-stica dott.ssa Grassi sta lavorando intensamente con l’intendenza scolastica. L’obiettivo è quello di offrire un quinquennio attrattivo per l’utenza di tutto il territorio provinciale con forte connotazio-ne linguistica. Per quanto riguarda la realizzazione del polo scolastico nel corso del 2015 dovrebbe es-serci l’approvazione del progetto esecutivo e la pubblicazione della gara di appalto con inizio dei la-vori nel 2016: l’obiettivo sarebbe quello di consentire l’apertura dell’anno scolastico 2017-18 nel nuovo edificio. cm

La postalenta comeuna lumaca Cari lettori dell’Erker, nelle scorse settimane abbia-mo ricevuto numerosi reclami riguardo la consegna ritardata dell’Erker. Molti lettori hanno ricevuto il numero di dicem-bre addirittura una settimana dopo la consegna alla posta.Se in futuro riceverete il vostro mensile puntualmente dovre-te ringraziare solo la solerzia del vostro postino. Noi, come redazione, con-tinueremo ad impegnarci a consegnare il giornale rego-larmente all’ufficio postale.

Nuova sede della Camera di com-mercio a Vipiteno

Nel 2014 il sistema camera-le italiano è stato soggetto a significativi cambiamenti che hanno interessato anche la Camera di commercio di Bolzano, soprattutto sotto l’aspetto economico.La presenza nei compren-sori è molto importante per la Camera di commercio di Bolzano e nonostante le im-minenti misure di risparmio si è riusciti, insieme ai rispettivi Comuni, a mantenere tutte le sedi distaccate.A partire dalla fine di gennaio 2015 la Camera di commer-cio offrirà inoltre i propri ser-vizi per un giorno alla setti-mana anche a Vipiteno, ogni venerdì dalle ore 9.00 alle ore 12.30 e dalle ore 13.30 alle ore 15.00.

COMUNE DI VIPITENO

Il Consiglio comunale di Vipiteno ha approvato il bilancio preventivo per il 2015 con un pareggio di ca. 25 mln di euro

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nOTIzIE DALL‘ALTA vAL D‘IsARcO

COMUNE DI BRENNERO

Approvato il bilancio 2015ammontante a 5.959.015 mln di euro.Ben 2.117.700 € le spesedi investimento

COMUNITà COMPRENSORIALE WIPPTAL

Sempre più in aumento le spese per il settore sociale

Approvato con 2 astenuti il bi-lancio del Comune. Tra le entrate queste le cifre rilevanti: 770.000 € dall’imposta sugli immobili (IMI), 66.500 € dall’imposta regiona-le sulle attività produttive (IRAP)e 110.000 € dall’imposta di sog-giorno comunale. Le entrate rela-tive alle tariffe per lo smaltimento rifiuti ammontano a 385.000 €.Per quanto riguarda le uscite, le somme più ingenti derivano dalle spese correnti, per un importo di 915.650 €. Per il settore istruzione pubblica sono previsti 463.100 €, le spe-se per la viabilità ammontano a 345.600 €, le spese per lo smalti-

mento rifiuti a 386.500,00 € e le spese per acquedotto e fognature a 261.200 €. Sono ben 2.117.700 € le spese di investimento messe in previsione: la cifra più rilevante ammonta a 1.200.000 € che verranno inve-stiti nella zona abitativa di Fleres di Dentro. Inoltre, tra gli altri in-vestimenti 100.000 € verranno messi a disposizione per la co-struzione della caserma dei Vigili del Fuoco di Fleres, 77.000 € per il risanamento della fognatura e 220.000,00 € per la costruzione e la manutenzione straordinaria del cimitero.

cm

Il 16 dicembre si è tenuta la sedu-ta del consiglio comprensoriale, durante la quale è stato discusso e approvato all’unanimità il bilan-cio ammontante a 20.667.829 €.La Comunità comprensoriale ge-stisce i sei comuni della Wipptal che registra 19.534 abitanti.Per quanto riguarda lo svilup-po delle entrate programma-te nell’anno 2015 sono previsti 16.899.507 €: le spese per gli in-vestimenti ammontano a 160.000 €, quelle per il rimborso di prestiti a 1.320.822 € e quelle per conto di terzi a 2.287.500 €.Relativamente alle spese correnti per settore la comunità ha messo in bilancio 1.457.420 € per l’am-ministrazione e incarichi istituzio-nali di cui 797.266 € sono spese per il personale e la restante som-ma per la gestione del servizio, 2.731.276 € per il settore am-bientale, 3.830.062 € per la casa di riposo e 8.965.749 € per il ser-vizio sociale che risulta in percen-tuale la spesa più onerosa per la Comunità (ben il 53% del totale). Bisogna sottolineare che per la gestione dei servizi sociali i finan-ziamenti da parte della provincia ammontano a 4.991.809 €.Circa i programmi di investimento il consiglio ha deciso come negli ultimi anni di deliberare gli impor-ti nel momento in cui sia necessa-rio o vi sia un progetto concreto. Il presidente fa presente che al

momento sono stati messi in pre-ventivo per piccoli investimenti e acquisti di macchinari nel settore sociale 75.000 €. Per il settore ambientale 24.500 € sono messi a disposizione per la sostituzione di due stazioni di misurazione e 50.000 € per lavori al depurato-re. Rispetto all’anno scorso il bilancio subisce un aumento di quasi un milione di euro, le spese aumen-tate riguardano maggiormente il settore sociale e il settore am-bientale, dove sono aumentate le spese di gestione rifiuti. Come si nota dal bilancio gli au-menti più corposi sono da regi-strare nel settore sociale e questo non deve sorprendere in quanto di anno in anno con la crisi che incombe sono sempre più le ri-chieste sia di assistenza finanzia-ria che per gli affitti. Vediamo ora un paio di numeri relativi a servizi prestati durante l’anno 2014: nel settore sociale sono state svolte molte ore di volontariato ovvero ca. 1600 ore per la casa di ripo-so e 2400 per i servizi sociali. I minori assistiti nel comprensorio sono 169 e gli adulti nella casa di riposo 77 e 170 quelli assistiti dai servizi sociali. I pasti su ruota sono stati circa 11.500. L’assistenza giornaliera è diretta a 50 assistiti e i contributi sociali per l’affitto am-montano a circa 165.000 €.

cm

Introdotto da una visita all’ala re-cuperata del forte asburgico in cui si sono già installati gli uffici dell’Osservatorio provinciale per il Bbt, l’ultimo consiglio comunale ha approvato il bilancio di previsi-one per il 2015. Un bilancio appa-rentemente meno sostanzioso di quello relativo al 2014 (c. 400.000 € la differenza), ma destinato fin da gennaio ad essere rimpinguato da cifre che lo portano a superare i 3 mln di euro.Il pareggio è previsto a 2.271.694 euro. Tra le entrate, le cifre più cor-pose sono costituite da 133.0000 € di contributi provinciali e 363.000 di straordinari. Per assi-curare le coperture, obbligatorie al 90 %, verranno ritoccate le tariffe di acqua potabile e acque reflue così come l’asporto immondizia, che sale da 9 a 12,50 euro. Ma veniamo agli investimenti: 10.000 € andranno al consolidamenti ar-

gini del lago, 5.000 al centro gio-vani, 20.000 per l’acquisto mac-chine, 230.000 per il risanamen-to delle scuole, 16.000 per la ma-nutenzione della strada romana, 25.000 per il pluri di Mezzaselva e 25.000 per l’abbattimento del vecchio teatro. E ancora: 57.000 € vengono investiti nella “banda larga”, 14.000 nella casa di ripo-so comprensoriale e 10.000 nel-la fognatura. La spesa più pesan-te riguarderà il rifacimento del ponte sull’Isarco a Le Cave, uni-co accesso alla discarica di Sac-co: 900.000 euro, di cui 750.000 già promessi dalla Provincia. Ne arriveranno anche dal Bbt che, come “compensazione”, ha assi-curato 570.000 e per il bacino di Riol, 223.000 per il rifacimento dell’illuminazione pubblica a led e 548.000 per le nuove condotte idriche.

dm

COMUNE DI FORTEZZA

Approvato il bilancio 2015 con un pareggio di 2.271.694 mln di euro

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nOTIzIE DALL‘ALTA vAL D‘IsARcO

Il borgo di Sterzing, e succes-sivamente la città, sono sta-ti più volte teatro di alcuni avvenimenti che hanno avu-to qualche influenza sul cor-so della storia del Tirolo. Tra questi, quattro mi sembrano degni di essere ricordati, sia pure in forma molto sempli-ficata: l’arbitrato del 1263 per la ricompattazione dei domi-ni tirolesi, la firma di Andreas Hofer dell’atto di deposizio-ne delle armi nel 1809, la fon-dazione del Bauernbund nel 1904, il programma naziona-listico stilato nel “Congresso” del 9 maggio 1918.Nel numero di gennaio ven-gono trattati i primi due temi, nel numero di febbraio gli al-tri due.

1263: SterzingerSchiedsspruch Dopo la morte di Alberto III di Ti-rolo (1253) il dominio da lui crea-to era stato così suddiviso (1254): la parte meridionale era andata a Mainardo III di Gorizia (I come conte di Tirolo), marito di Ade-laide di Tirolo; al bavarese conte di Hirschberg, che aveva sposato in seconde nozze Elisabetta di Ti-rolo, vedova di un Andechs, era andata la parte settentrionale, a cavallo del Brennero, cioè la val-le della Sill, un tratto della valle dell’Inn e l’alta valle dell’Isarco.Nel 1258 muore Mainardo I, e i suoi due giovani figli, Mainardo e Alberto, devono subito affron-tare il problema della ricompatta-zione e del consolidamento della compagine creata dal nonno, op-ponendosi a Gebhard von Hirsch-berg, che pretendeva per sé i ter-ritori della moglie Elisabetta mor-ta senza figli (1256). Ed è qui che emerge il genio politico di Mai-nardo II (1238 - c. 1295). Innanzi tutto dichiara scaduto l’accordo

di spartizione del 1254 e, con lo Sterzinger Schiedsspruch (arbitra-to) del 14 gennaio 1263, ricupe-ra per il Tirolo i territori nella me-dia valle dell’Inn a sud del fiume, la città di Innsbruck, la valle della Sill fino al Brennero e la Wipptal dal Brennero fino al “ponte di le-gno” presso Pra’ di Sopra. Per al-cuni storici è questo il vero atto di fondazione del Tirolo! Dopo l’arbitrato di Sterzing Mainardo si orienta infatti verso il Tirolo, la-sciando i domini goriziani al fra-tello Alberto nell’accordo di spar-tizione amministrativa del 4 mar-zo 1271 (ma la compagine stata-le rimane unica); la demarcazione fu posta a Mühlbach (Rio di Pu-steria). Mainardo sceglie il Tiro-lo, regione strategica per il con-trollo dei traffici e dei commerci sulla via del Brennero, con tutti i vantaggi economici che ne con-seguono. Inutile dire che senza questi due atti, il primo avvenu-to appunto proprio a Sterzing, la

storia del Tirolo avrebbe potuto essere diversa per molti aspetti. (Cfr. Hermann Wiesflecker, Mein-hard der Zweite, 1955; AA.VV., Il sogno di un principe. Mainardo II - La nascita del Tirolo, 1995). 1809: Cari fratelli, a casa,deponete le armi!Con la pace di Pressburg del 1805 il Tirolo passa al Regno di Baviera. Il governo bavarese attua delle ri-forme amministrative centralisti-che e illuministiche che contrasta-no con gli antichi statuti di autono-mia dei Tirolesi. Per questo essi nel 1809 insorgono sotto la guida di Andreas Hofer, anche per la diretta pressione dell’Austria. Per qualche tempo essi tengono testa ai fran-co-bavaresi ma, dopo la definitiva sconfitta nell’ultima battaglia sul Bergisel presso Innsbruck (1° no-vembre 1809), Andreas Hofer si trova di fronte alla difficile scelta se continuare le ostilità, come voleva-no alcuni oltranzisti, o se deporre

le armi, “per risparmiare lacrime e sangue al Paese”. Incalzato da que-ste opposte pressioni, Hofer pren-de decisioni contraddittorie, anche nel corso della stessa giornata: lo attestano varie lettere (inventariate e pubblicate da Andreas Oberho-fer, Weltbild eines Helden – Andre-as Hofers schriftliche Hinterlassen-schaft, Innsbruck 2008) da lui di-ramate da Sterzing, dove aveva stabilito il suo quartier generale, a partire dai primi di novembre 1809.Già il 2 novembre Hofer invia da Sterzing a Villach due portavoce a Eugène Beauharnais, viceré d’Ita-lia, per confermare che riconosce il trattato di pace di Schönbrunn del 14 ottobre 1809 fra Francia e Austria. Ma mentre questi sono ancora in viaggio, Hofer chiama di nuovo il Tirolo alle armi! Quan-do però i due portavoce fanno ri-torno il giorno 8 novembre con un documento firmato dal vice-ré con la promessa di “grazia e

Qualche paginetta di storia scrittaanche a SterzingLa nostra città al centro di alcuni eventi che hanno influito sulla storia del Tirolo

Rapporti di forza nell‘area del Tirolo intorno al 1300

Contea del Tirolo

Diocesi di Bressanone

Diocesi di Trento

Contea di Gorizia

Tratta da: Il Sogno di un principe. Mainardo II - La nascita del Tirolo. Mostra storica del Tirolo 1995.

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Una delle lettere spedite da Andreas Hofer da Sterzing: „d(en) 7t(en)a 9ber 1809 um 9 Uhr abends” (tratta da: Andreas Oberhofer, Weltbild ... cit.)

oblio del passato”, Hofer ordina la fine delle ostilità. Questo il pas-so iniziale del documento (stilato anche in versione italiana) da lui firmato: “FRATELLI! Noi non pos-siamo guerreggiare contro l’in-vincibile potenza di Napoleone. Già abbandonati dall’Austria non faressimo ch’esporci ad inevitabi-le rovina […]. Sterzing gli 8 no-vembre 1809”.La sera stessa Hofer avvisa il co-mando bavarese a Steinach che a tutti i comandanti della Lande-sverteidigung è stato dato ordine di deporre le armi: “nacher Hau-se zu kehren und die Gewehre niederzulegen” (poco dopo Ho-fer, sospinto dagli ultimi oltran-zisti, tentò un’ultima inutile resi-stenza in Val Passiria).

Nel documento di Sterzing Hofer riconosce che la rivolta contadina del mitico “anno nove” è fallita e prende coscienza che gli insorti sono stati traditi (“Von Österreich

gänzlich verlassen”). Nel 1810 il Tirolo venne diviso in tre parti: il circolo dell’Inn in mano ai ba-varesi; la Pusteria assegnata alle Province Illiriche, mentre la Val d’Isarco e la Val d’Adige (a sud di Chiusa e di Gargazzone), con la denominazione di Dipartimento dell’Alto Adige furono aggregate al regno d’Italia.Ma il fatto più grave fu che,

al ritorno del Tirolo all’Austria nell’estate 1814, anche Vien-na ignorò totalmente la vecchia costituzione regionale della “fe-dele e coraggiosa nazione Tiro-lese”. Il Tirolo non riuscì a con-servare le antiche “libertà regio-nali” (Landesfreiheiten) e venne ridotto a normale provincia.Questo è forse il punto su cui ri-flettere. La presa di coscienza del

“tradimento” che traspare dal documento di Sterzing non durò a lungo: lo dimostra il fatto che, durante la rivoluzione del marzo 1848 che incendiò Vienna, la Cor-te si rifugiò proprio nella tranquil-la città di Innsbruck. Il fatto è che le lotte dei Tirolesi erano tese alla gelosa conservazione degli antichi ordinamenti e non erano affatto ispirate dalle nuove idee libera-li che si andavano diffondendo in Europa dopo la rivoluzione france-se. Paradossalmente questo Pae-se, che Mainardo II aveva reso uno dei più modernamente antifeudali in Europa, non sa cogliere lo spi-rito dei tempi e rimane ai margi-ni dei grandi avvenimenti storici europei. (Cfr: Hans Kramer, Sterzing von 1790 bis 1918, Sterzinger Heimat-buch, 1965; Michael Forcher, Tirols Ge-schichte in Wort und Bild, 1984); trat-ta da Andreas Oberhofer, Weltbild ei-nes Helden – Andreas Hofers schriftliche Hinterlassenschaft, Innsbruck 2008)

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VIPITENO

Potenziamentolinguisticonelle scuolel’istituto pluricomprensivo in lingua italia-na punta su un apprendimento della lin-gua, particolarmente motivante e proficuo

La scuola primaria di lingua italiana di Vipiteno prosegue con successo il progetto di potenzia-mento linguistico che prevede l’insegnamento della lingua tedesca per 6 ore alla settimana e tre discipline (geografia, scienze e musica) svolte in tedesco. Si tratta di un insegnamento secondo il modello CLIL (Content and Language Integra-ted Learning) che facilita l’apprendimento della lingua e lo rende particolarmente motivante e proficuo. Anche per la lingua inglese sono previste, oltre alle due ore di insegnamento fin dalla prima classe, attività di insegnamento vei-

colare attraverso un modulo di teatro (Let’s act in English) per le prime classi e informatica (Com-puter in English) per il secondo ciclo (III, IV, V).Fin dalla scuola dell’infanzia, che offre molte ore di tedesco e un primo avvicinamento alla lingua inglese, l’ap-prendimento delle lingue è al centro di

tutte le attività e iniziative scolastiche e delle occasioni di formazione e aggiornamento dei docenti. Anche nella scuola “media” (oggi chiamata secondaria di I grado) per il prossimo anno scolastico sono previste un’ora di geogra-fia e una di scienze in tedesco in tutte le classi. In questo livello di scuola, oltre all’inglese e al tedesco curricolare, inoltre, da alcuni anni ven-gono offerti alcuni moduli di approfondimento pomeridiano per la preparazione alle certifica-zioni linguistiche (livelli A2 e B1 del quadro di riferimento europeo). Proseguono gli scambi di alunne e alunni tra le scuole tedescofone di tut-ti i livelli situate a Vipiteno, che favoriscono la conoscenza e la collaborazione tra i due grup-pi linguistici e contribuiscono alla creazione di punti di incontro tra le comunità.

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VIPITENO

Consulta per gli anzianiDa un sondaggio emerge il desiderio di un centro d’informazione

Una sala dedicata a riscaldare e rifocilla-re i profughi, assistenza legale e media-zione culturale con interpreti di cinque lingue

Al binario 7 della stazione di Brennero da un paio di giorni è stato attivato un punto di riferimento e un luogo di orientamento e di supporto ai migranti, fornito dall’associazione Volontarius e finanziato con il sostegno della Provincia Autonoma. Il centro è costituito da una sala d’attesa attrezzata per rifocillare i migranti con un panino e una bevanda cal-da, fornire loro un servizio di orientamento e mediazione culturale con personale che parla arabo, hurdu e altri idiomi mediorientali e all’occorrenza un servizio di assistenza legale. Il Comune di Brennero ha messo a disposizione un appar-tamento per adibirlo ad ufficio nei prossimi

mesi. Nell’appartamento vengono ricevuti i profughi nei casi più complessi e coloro che si trovano in evidente stato di debolezza, come mamme con figli piccoli, bambini non accompagnati e donne in stato di gravidan-za. Il Comune ha dato disponibilità per i

mesi invernali ma la Volontarius e la Provin-cia stanno cercando di trovare una struttura che possa offrire un servizio permanente.

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nOTIzIE DALL‘ALTA vAL D‘IsARcO

Brennero, la Volontarius ha attivato un centro per l’assistenza ai migranti

Nel mese di settembre, la consulta per an-ziani di Vipiteno ha inviato 1.643 questio-nari a tutti i cittadini oltre i 60 anni residenti nel comune. Al sondaggio ha risposto circa il 25 per cento dei destinatari. L’età media dei partecipanti al sondaggio è di 72 anni. La metà dei questionari è pervenuta da par-te dei cittadini di lingua italiana, sia uomini che donne, mentre per il gruppo linguistico tedesco è stato dimostrato maggiore inte-resse dalle donne. L’indagine mostra che la maggior parte degli anziani vipitenesi non si sente sola e utilizza le strutture e le offerte del territorio comu-nale. Dall’indagine non è emersa la forte ri-chiesta di una mensa per anziani ma la pre-sidente Achammer informa che comunque si cercherà di organizzare il servizio un paio di volte a settimana.La maggior parte degli anziani chiede l’isti-

tuzione di un centro di informazione e un maggiore sviluppo di percorsi a piedi. La consulta, da febbraio, ogni primo vener-dì del mese dalle 10:00 alle 11:00 e dalle 14:00 alle 15:00, istituirà un punto informa-tivo per anziani al piano terra del Palazzo Comunale. In base ai risultati dell’indagine è di prima necessità intervenire sull’illumina-zione pubblica, la segnaletica e lo sgombero neve su marciapiedi e vie pedonali. Il vice presidente Paolo Manferdini ha comunicato che gli assessori comunali competenti sono già stati informati.La consulta per anziani ha già presentato una propria posizione pro ospedale contro la riforma sanitaria prevista. Il presidente e il vice presidente ringraziano gli anziani per aver partecipato numerosi e con vivo interesse al sondaggio.

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La dirigente scolastica dott.ssa Carmela Grassi

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PA

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Colle Isarco, grande corteo di CarnevaleL’11.11. alle ore 11.11 è stato dichiarato ufficialmente aperto il carnevale di Colle che quest’anno festeggia il suo 50° anniversario. Il presidente Franz Kompatscher è più che sicuro che quest’anno gli sforzi per rendere la manifestazione indimenticabile non mancheranno, dal 1965 la sfilata di Carnevale è un appuntamento importante per tutti.

PRATI DI VIZZE

Natale AVIS: premiati i donatori di sangueLa sezione AVIS Wipptal continua la sua opera generosa al servizio della comunità – Nel 2014 raccolte 1300 sacche di sangue

Wipptalben 1.762 emigrantiil nove per cento degli abitanti della wipptal vive all'estero

Un dato curioso ma vero, nel 2013 erano 1.762 gli abitan-ti della Wipptal che negli ulti-mi anni sono emigrati e vivono all'estero. È una cifra relativa-mente elevata e ben il 15% ri-guarda il comune di Brennero.Se negli anni 70 e 80 le migra-zioni e le immigrazioni erano equilibrate, fin dai primi anni 90 l'Alto Adige ha attirato sempre più cittadini stranieri. Nel 2007 c'è stato la più elevata immi-grazione transfrontaliera.Per converso, all'inizio del 2014, erano 4,5 milioni di ita-liani residenti all'estero, di cui circa 80.000 cittadini della regi-one Trentino-Alto Adige.Attualmente i sudtirolesi re-sidenti all'estero sono più di 35.800. Tra il 1999 e il 2013 sono emigrati verso un paese straniero 10.500 cittadini men-tre i rimpatriati in Alto Adige sono meno di 5.000.L'emigrazione in Alto Adige colpisce soprattutto le zone pe-riferiche strutturalmente de-boli. Dei 17 comuni, nei quali l'emigrazione supera il 10% ce ne sono anche due della Wipp-tal: circa il 15 per cento del Co-mune di Brennero, oltre il dieci per cento del Comune di Fortez-za. Seguono Vipiteno (9,4%) e Campo di Trens (9,2%), tra il sei e l'otto per cento Val di Viz-ze. Il Comune con meno emi-grati è Racines.Circa l'80 per cento degli emi-granti della Wipptal, per lo più giovani, si è trasferita nei pae-si dell'area tedesca che offre maggiori opportunità di lavo-ro e una maggiore possibilità di guadagno.

nOTIzIE DALL‘ALTA vAL D‘IsARcO

“Planet Gossywood” è il motto e il tema con il quale il 15 febbraio 2015 prenderà il via la sfilata di Car-nevale. Più di 40 gruppi, tra cui le scuole e varie as-sociazioni che con entusiasmo hanno confermato la loro parte-cipazione Particolarmente impegnati ed en-tusiasti i giovani del paese. Alcuni gruppi sono già impegnati a lavo-rare sui loro carri. Quest’anno an-che il comune gemellato Seefeld/Hechendorf dalla Baviera sfilerà con un carro.Oltre ai carri tradizionali non mancheranno molte novità. Non mancherà sicuramente la politica che quest’anno tra lo scandalo delle pensioni e la riforma sanitaria non può farla franca.

Un ricco programma di attività e attrazioni verrà of-ferto da giovedi a martedì grasso. L’apertura dei fe-steggiamenti sarà il 12 febbraio sotto il motto “Luo-

go del Peccato”. Inoltre è prevista la posta di carnevale. Tutti i cittadini sono invitati a fornire un contributo. Conse-gnate la vostra posta all’ufficio Associazio-ne Turistica o nelle caselle della posta debitamente allestite per l’occasione.

Per finanziare la manifestazione verrà organizzata una lotteria.

cm

Come ormai da tradizione si è svolto il giorno 12 di-cembre il “Natale del donatore” della sezione AVIS Wipptal nella “Haus der Dorfgemeinschaft” di Prati di Vizze.

La sezione conta infatti più di mille donatori, a ri-prova del buon lavoro svolto dal gruppo dirigente e della partecipazione della popolazione. Nel 2014 sono state raccolte 1300 sacche di sangue al 30 no-

vembre, davvero un segno di grande generosità da parte di una sezione periferica.Il presidente Valeria Casazza e il vicepresidente Erwin Astenwald hanno potuto con orgoglio consegnare

20 distintivi di bronzo ai donatori che hanno fatto 16 donazioni e 27 d’ar-gento a donatori che hanno fatto 25 donazioni. Sono inoltre stati con-segnati 5 distintivi d’oro ai soci che hanno raggiunto il traguardo delle 50 donazioni: Antonio Buzzini, Guido De Angelis, Hermann Freund, Antonello Serra, Johann Zihl.Un evento d’eccezione la consegna del distintivo d’oro con rubino a Erich Hanni per le sue 75 donazioni. Da ri-cordare che Erich Hanni è stato uno

dei fondatori, nel 1990, della sezione vipitenese, di cui è stato presidente fino al 1999, quando fu eletto presidente provinciale dell’AVIS.

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nOTIzIE DALL‘ALTA vAL D‘IsARcO

Molto probabilmente questa attività spor-tiva è nata in contemporanea con l’avven-to dei primi sci “moderni” in Scandinavia nel XIX secolo per un motivo molto sem-plice: non erano ancora stati inventati gli impianti di risalita.Nel secolo scorso l’evoluzione dei materia-li e della tecnica – per esempio, dalle pelli di foca applicate alle solette degli sci per la progressione in salita si è passati a ma-teriali sintetici – hanno permesso ai prati-canti salite e discese sempre più ardite e la diffusione di competizioni agonistiche.

A tal proposito voglio ricordare la figura di Ottorino Mezzalama, pioniere dello scialpinismo in Italia, fra i primi a salire il monte Bianco con le pelli e morto nel feb-braio 1931, travolto da una valanga vicino al rifugio Becher/Bicchiere in val Ridanna. A lui è dedicato l’omonimo trofeo che si svolge sul massiccio del Monte Rosa ed è considerata una delle più belle e difficili gare di scialpinismo a livello internaziona-le. Negli ultimi anni c’è stata una crescita esponenziale dei praticanti che è stata “sfruttata” dalle aziende del settore per mettere a punto sistemi di sicurezza per la ricerca dei travolti in valanga sempre più sofisticati e per produrre attrezzature ancora più leggere e resistenti. In inverno le montagne sono sempre più frequentate anche fuori dalle piste. Se da una parte fa piacere vedere numerose persone tornare a praticare attività sportive a contatto con la natura selvaggia, dall’altra preoccupa la scarsa sensibilità di molti sciatori nei confronti della fauna che in inverno, per la

carenza di cibo e per il freddo, ha bisogno di risparmiare energie e una fuga improv-visa causata dalla presenza umana potreb-be rivelarsi fatale. Quindi per rispetto nei confronti degli abitanti del bosco durante le gite sarebbe corretto utilizzare le strade forestali sia in salita che in discesa.A chi vuole iniziare a fare scialpinismo il consiglio è di rivolgersi al CAI, all’AVS oppure ai professionisti della montagna, ossia le Guide Alpine, che sanno come muoversi in ambienti selvaggi. Provare da autodidatta forse non è il caso in quanto

la montagna in inverno nasconde diversi pericoli oggettivi, difficili da valutare per chi ha scarsa esperienza.Ma lo scialpinismo resta un’attività dal grande fascino. In inverno la neve nascon-de le asperità del terreno e dà alla monta-gna un aspetto più “morbido”, i panora-mi danno un senso di pace e il silenzio, in-terrotto solo dal fruscio del contatto degli sci con il suolo innevato, aiuta a sognare, mentre la fatica del salire si affronta con il pensiero rivolto alla bellezza della natura. Voltarsi ogni tanto a guardare la propria traccia di salita che segue, con geometrie diverse, le conformazione del terreno ci fa pensare di vivere ogni volta una piccola avventura. Poi la discesa. Se siamo i primi, e questo significa alzarsi presto, se la neve è polverosa e se magari splende anche il sole, allora il divertimento raggiunge l’api-ce e basta guardare negli occhi i compagni di gita per leggervi una felicità condivisa che non ha bisogno di parole.

Ugo Santon

Ottenspitze 2.179 m Zillertaler Alpen Mentre sto scrivendo queste righe, siamo a metà dicembre, la neve non ha ancora imbiancato a sufficienza i pendii delle nostre montagne, la Wipptal, sia a nord che a sud del Brennero, per gli scialpinisti è ancora troppo verde.

Questa gita è una classica escursione di inizio inver-no, non eccessivamente lunga né ripida, una gita da mettere in programma anche dopo nevicate copiose, se si esclude il pendio finale, in quanto il percorso segue degli slarghi nel bosco.Da Brennero si percorre la strada statale fino al bivio per St.Jodok. Poi, oltrepassato il paese,si gira a sinistra per la Schmirntal e dopo ca. 4 km, quando la strada smette di salire, si parcheggia sulla destra in località Lorleswald (fermata dell’autobus) 1.410 m.Dal parcheggio si sale verso sud per un prato fino al limite inferiore del bosco, poi, per slarghi, attraver-sando alcune volte una strada forestale, si arriva ad una radura a circa 1.800 m. Qui si segue un sentiero verso sinistra per alcune centinaia di metri fino ad ar-rivare in una bella conca di un pascolo a larici. Usciti dal bosco si salgono pendii liberi fino a raggiungere uno steccato di legno, che si segue verso destra per raggiungere il ripido pendio finale. A pochi metri dal-la cima si attraversa il pendio, ancora verso destra, per arrivare ad una larga cresta e alla croce di vetta.Per la discesa è consigliabile seguire la via di salita.Tirando le somme: gita facile di 750 metri di dislivello con neve quasi sempre farinosa e vista stupenda dalla cima sullo Schrammacher e sulla Valsertal.Cartina: Kompass Karte Nr. 34 Tuxer Alpen, Inntal, Wipptal, ZillertalDue raccomandazioni: prima di partire consultare sempre il bollettino valanghe https://lawine.tirol.gv.at/lagebericht/ e appena scesi dalla macchina ac-cendere e indossare l’ARVA.

Ugo Santon

Scialpinismo, ovvero l’arte di andare su e giù per i monti in invernoUn’attività sportiva che sta coinvolgendo un numero sempre maggiore di appassionati

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cALEnDARIETTO

teatro stabile di bolzano11.01.15: “L’importanza di chiamarsi Ernesto”, il ca-polavoro teatrale di oscar Wilde, presentato dal teatro Quirino Vittorio Gassman, con Geppy Gleijeses, Maria-nella Bargigli, Lucia Poli. teatro Comunale Bolzano, ore 16.00, con servizio pullman gratuito.27.01.15: “Prigioniero della Seconda strada”, di Neil Simon, “il re della risata”. Presentato dalla Contrada teatro Stabile di trieste, regia di Giovanni Anfuso, con Maurizio Casagrande e tosca d’Aquino. Vipiteno, teatro Comunale, 20.30.

uPaD vipitenooratorio M. Schutz, 15.30.07.01.15: “La chiesa di papa Francesco”. rel.: prof. Don Palo renner.14.01.15: “L’importanza dell’acqua per la nostra salu-te”. rel.: dr. Alberto Capuzzo.21.01.15: “Disintossicarsi per star bene”. rel.: Milena Berti.28.01.15: “Quando il deserto parla”. La seduzione del deserto alle origini della spiritualità. rel.: dr. Giuseppe Morotti.04.02.15: “Bretagna, il paese di Asterix” Suggestive immagini da un indimenticabile reportage di viaggio. rel.: Flavio Zanella.

a.n.a. vipiteno06.01.15: Assemblea generale e votazioni per rinnovo direttivo. rinnovo del bollino e cena finale. oratorio M. Schutz, Vipiteno, ore 18.30.25.01.15: S. Messa in ricordo dei caduti di Nikolajevka. Chiesa dei Cappuccini, ore 10.00, con il cappello alpino.

ass. naz. Carabinieri – sez. vipiteno24.01.15: Assemblea annuale soci.

a.n.s.I. vipiteno24.01.15: Assemblea generale elettiva per il triennio 2015-2017.

C.a.I. brennero05.01.15: Scialpinistica in notturna con le ciaspole.18.01.15: Slittata pomeridiana per tutta la famiglia.04.02.15: Scialpinistica in notturna.

C.a.I. vipitenoEscursionismo06.01.15: Scialpinistica per principianti a Sattelberg.Giovanile17/18.01.15: Ciaspolada con pernottamento a Malga Sattelberg.

Venerdì, 09 gennaio 2015, i protagonisti dello skialp si ritroveranno in Val di Fleres

per la quinta edizione della „Skialp Night Trophy“, la seconda gara della Eisacktal Cup. Dalla partenza presso la stazione a val-le il tracciato segue la pista fino al punto più alto, la stazione a monte „Wastenegg“

a quota 2000 m, dove il cambio pelli dà inizio a una breve discesa ripida che porta

all’imbocco della discesa a valle, dove avviene il cambio pelli per la sali-ta successiva. L’arrivo è presso la baita “Edel-weisshütte” dopo 1.330 m di dislivello. Una gara anche per gli amatori per i quali il dislivello è di 830 m.Partenza per la categoria

“race” alle 19:30, dopo 5 minuti partenza per gli amatori. La premiazione avrà luogo presso la baita “Edelweisshütte” alle ore 22:00 ca. Ulteriori informazioni e iscrizioni tramite www.sv-gossensass.org.

Biathlon – ottimo inizio di stagione per l’atleta dell’Alta Val d’Isarco Karin Oberhofer

Udienza deldifensore civico

presso la sede dell‘Ispettorato dell‘Agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 23 gennaio dalle ore 9:30 alle ore 11:30.

Appuntamenti: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 92

„Skialp Night Trophy“in Val di Fleres/Ladurns

A fine novembre è iniziata a Östersund in Svezia una nuova stagione agonistica per Karin Oberhofer, l’atleta di punta dell’Alta Val d’Isarco negli sport invernali. La 29enne che gareggia per l’Esercito si sta conferman-do, gara dopo gara, tra le migliori 10 biatle-

te a livello mondiale. Ottima sia la forma al poligono che sugli sci. Dopo il 4° posto alle recenti Olimpiadi, mancando così di un nulla una prestigiosa medaglia, Karin ha prepara-to con grandi sacrifici e nei minimi dettagli questa nuova annata. I risultati danno asso-lutamente ragione alla preparazione svolta. Alla 2ª tappa di Coppa del Mondo che è

andata di scena a Hochfilzen in Austria ad inizio dicembre la forte atleta originaria di Velturno ha stupito tutti conquistando uno strepitoso 2° posto nella gara sprint di 7,5 km dietro di soli 10 secondi alla finlandese Kaisa Mäkäräinen e rimanendo senza errori

al poligono. Questo 2° posto rappresenta il primo podio in carriera in Coppa del Mondo. Sempre ad Hochfilzen è giunto poi anche un più che soddisfa-cente il 6° posto nella gara a inseguimento dei 10 km. A gennaio ci saranno le prove di Coppa del Mondo in pro-gramma ad Oberhof e Ruhpol-ding in Germania, e poi dal 22 al 25 gennaio ad Anterselva in Alto Adige.Un appuntamento importante

in questa stagione saranno anche i Campio-nati del Mondo che si svolgeranno dal pros-simo 5 marzo e fino al 15 marzo sulle piste finniche di Kontiolahti.Non resta altro che augurare a Karin di re-stare in forma e soprattutto in salute in vista delle prossime gare.

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Als man Ende des 19. Jahrhunderts in der Schweiz versuchte, Holz-schlitten mit einem Lenkmecha-nismus zu versehen, nahm die Ge-schichte des Bobsports ihren Lauf. Der erste Bobclub wurde 1897 in St. Moritz (Schweiz) gegründet, von dort breitete sich dieser Sport in den Wintersportgebieten der Al-penländer aus. Seinen Namen hat er vom rhythmischen „Bobben“ (engl. to bob = wippen): War die Geschwindigkeit des Sportgeräts, etwa nach einer Kehre, stark ge-sunken, versuchte die Besatzung durch gemeinsames Zurücklehnen und ruckartiges Vorschnellen der Oberkörper wieder Schwung auf-zunehmen. Auch die Straße über den Jaufen diente fast ein Jahrhundert lang als beliebte Bobbahn. Schon bald nach ihrer Eröffnung im Jahr 1912 fanden sich dort oft und gerne Ro-

del- und Bobsportler ein. In den Wintermonaten war damals zu be-stimmten Tageszeiten die gesamte Straße nur für die Bobs reserviert. Am Grundprinzip eines Bobs hat sich seit damals nichts geändert: Zwei Paar Stahlkufen, davon das vordere lenkbar, darüber Platz zum Sitzen für zwei oder vier Personen und eine Bremsvorrichtung ganz hinten. Gelenkt wurde mit einer Seilzuglenkung oder mit Hilfe eines Steuerrades, ähnlich wie im Auto. An den ersten Bobs gab es noch keinerlei Verkleidung, weder am Bug noch an den Seiten; die Sport-ler saßen ohne jeglichen Schutz auf einem Holzbrett und hielten sich an seitlichen Griffen fest. 1923 wurde der Internationale Bobverband gegründet und bereits im folgenden Jahr fand bei den ers-ten Olympischen Winterspielen in Chamonix ein Viererbob-Rennen

statt. Seither hat sich der Bobsport immer mehr zu einem elitären, hochtechnischen Leistungssport entwickelt. Die heutigen Kunsteis-kanäle haben mit den Bobbahnen aus früheren Zeiten nicht mehr viel gemein. In den Alpenländern wur-de dieser Sport aber noch einige Jahrzehnte lang auch auf Natur-bahn betrieben. Die Jaufenpassstraße war hierfür geradezu ideal. Zu Beginn flitzten die Bobs von Kalch bis hinunter nach Gasteig, wo sich das Ziel be-fand. Später wurde der Abschnitt vom Jaufenhaus bis nach Kalch zu einer äußerst beliebten Bob- und Rodelstrecke. Im Februar stand traditionell das Rennen um die 5-Nationen-Trophäe auf dem Pro-gramm. Bis zu 50 Bobteams aus Italien, Österreich, Deutschland, der Schweiz und Frankreich reis-ten zu diesem spektakulären Be-

werb an. Für die über 7 km lange Strecke mit fünf Kehren und un-zähligen Kurven benötigten auch die Schnellsten gut neun Minuten. Da die Bahn auch in den Kurven gänzlich flach war, war hier eine ganz spezielle Fahrtechnik nötig. Die Schwierigkeit bestand darin, die Geschwindigkeit in den Kur-ven ideal zu dosieren, präzise zu lenken und das Gewicht bestmög-lich zu verlagern. Der Bob durfte nicht ins Schleudern geraten und keinesfalls den Gesetzen der Flieh-kraft folgend nach außen kippen. Zu diesem Zweck lehnte sich die Besatzung in den Kurven so weit wie möglich nach innen. Wegen der hohen Schneedämme und der unübersichtlichen Kurven konnten die Zuschauer die Bobs oft nur auf kurzen Abschnitten sehen. Wenn sie aber das typische Rattern der schweren Geräte näher kommen

Bobsleigh auf der JaufenstraßeEin fast schon vergessener Sport

spORT I Porträt

von Karl Polig

Bob „Kalch“ in Gasteig im Ziel: (v. l.) Johann Klotz, Kalcherwirt und langjähriger Bürgermeister von Ratschings, die Brüder Karl und Max Braunhofer (Joseler),

Robert Leider (Findeler),Peppi Plattner (Kelderer)

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hörten, manchmal begleitet von lauten Flüchen, wussten sie: Jetzt kommt wieder einer! Den undank-barsten Job hatte wohl der Brem-ser. Ein Angsthase durfte er nicht sein und auf keinen Fall nachtra-gend, denn die Vorwürfe seiner Kameraden kamen - außer im Falle eines Sieges - so sicher wie das Amen im Gebet. Bremste er zu stark oder zu früh, ging wert-volle Zeit verloren, bremste er aber zu spät oder zu schwach, bestand die Gefahr, dass der Bob samt Be-satzung in den Schneedamm oder gar in den Wald krachte. Reinhard Bernmeister, heute Kauf-mann am Brenner, erinnert sich mit funkelnden Augen an sei-ne Bob-Abenteuer in den 1970er und 80er Jahren. Gleich mehrmals stand er beim prestigeträchtigen 5-Nationen-Rennen auf dem Podi-um. „Unsere Trainingsfahrten ha-ben wir meistens am Abend oder am frühen Morgen absolviert“, er-zählt er. „Dazu haben wir die Stra-ße einfach auf eigene Faust ge-

sperrt, indem wir in Kalch ein grö-ßeres Fahrzeug quer über die Fahr-bahn gestellt haben.“ Einmal hatte das Team mit Maria Niederwieser sogar eine Frau als Besatzungsmit-glied - eine absolute Ausnahme in dieser eigentlich nur mutigen Männern vorbehaltenen Sportart. Krachte ein Bob in die meist ho-hen Schneedämme, hatte dies ge-wöhnlich keine all zu schwerwie-genden Folgen. „Ich kann mich al-lerdings erinnern, dass sich Klaus Erschbamer aus Sterzing als Pilot einmal einen Oberschenkelbruch zuzog“, so Bernmeister. Ein im Schneedamm verborgener mas-siver Granitwehrstein hatte seine rasante Fahrt abrupt gestoppt.Anekdoten aus dieser Pionierzeit des Bobsports gäbe es viele zu er-zählen. Ein nicht alltägliches Ereig-nis ist Bernmeister besonders in Er-innerung geblieben. „Die Hosen im wahrsten Sinne des Wortes ge-strichen voll hatte ein Besatzungs-mitglied eines Bozner Bobs - ein athletischer, muskelbepackter Bur-

sche“, so Bernmeister. Während eines spektakulären Trainingsun-falls habe jedoch ausgerechnet sein Schließmuskel total versagt. „Seine verräterisch riechenden Beinkleider entsorgte er unter hef-tigen Schimpftiraden in einem Ab-fallkübel beim Jaufenhaus.“Für eine handfeste Überraschung sorgte einst Ferdinand Rainer, ge-bürtig aus dem Jaufental. Ihm ge-lang es zur Überraschung aller, das internationale Viererbob-Rennen zu gewinnen. Ungläubiges Stau-nen der sieggewohnten Piloten aus Cortina und aus dem Cadore waren ihm gewiss. „Ich ging ge-meinsam mit Hansjörg Hofer, Her-mann Gruber und Hermann Hofer an den Start“, erinnert sich Rainer schmunzelnd. Sie waren allesamt am Jaufen beschäftigt. „Wir ver-fügten lediglich über einen alten Bob, dessen Kufen wir bestmög-lich, aber wahrscheinlich nicht ganz regelkonform präpariert hat-ten.“ Wohl auch deshalb war der siegreiche Bob bald nach dem Ziel-

einlauf für die Kontrolleure plötz-lich nicht mehr auffindbar ... Gar einige Wipptaler versuchten sich im Laufe der Jahre mehr oder weniger erfolgreich, aber immer mit großer Leidenschaft als Bobpi-loten, so etwa Peppi Plattner und sein Sohn Günther aus Kalch so-wie Josef Kruselburger (Brez) aus Ridnaun. Weitere klingende Na-men in der Szene waren Gildo Sar-tore, Angelo Borella, Egidio Barbo-lini sowie die Gebrüder Mocellin und Rossi. Der immer lauter werdende Ruf, den Jaufen auch im Winter für den Autoverkehr offen zu halten, bedeutete schließlich nach fast 80 Jahren das Aus für den Bobsport. So wurde im Februar 1990 das letzte Rennen ausgetragen. Seit-her verstauben die alten Sportge-räte in Kellern und Garagen, nicht aber die Erinnerungen an außer-gewöhnliche Erlebnisse auf einer spektakulären Bahn.

Porträt I spORT

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spORT

Mitte Dezember ist der Grund-durchgang in der höchsten italie-nischen Eishockeyliga zu Ende ge-gangen. Die Wölfe aus dem Pus-tertal sicherten sich dabei Platz eins vor dem punktegleichen Club aus Asiago.Für die Broncos reichte es nach der ersten Meisterschaftsphase und 22 Spieltagen nur für Platz sieben, sechs Punkte hinter dem HC Grö-den. Die Bilanz: 30 Punkte, elf Sie-ge, elf Niederlagen, ein leicht ne-gatives Torverhältnis. Damit haben die Sterzinger den zu Beginn der Meisterschaft angepeilten Einzug in die „Master Round“ um einen Tabellenplatz verpasst. Trotzdem: In den letzten beiden Spielen des Grunddurchgangs haben die Wildpferde wieder or-dentlich geschnaubt und gestram-pelt und zwei klare Siege gegen die Wildgänse aus Neumarkt (5:3) und die Bulldoggen von Torre Pel-lice (6:3) heimgeholt. Nach ei-ner über manche Strecken durch-wachsenen Hin- und Rückrunde hat der WSV Sterzing damit ge-zeigt, was in ihm steckt. Und am Ende der Regular Season Hoff-nung für den weiteren Meister-schaftsverlauf gegeben.Während die ersten sechs Teams nun in der Master Round gegenei-

team s n tore td Punkte

Asiago Hockey 17 5 97:52 45 48

HC Pustertal 16 6 82:42 40 48

ritten Sport 14 8 82:57 25 46

Hockey Milano 15 7 85:67 18 44

HC Valpellice 15 7 89:56 33 43

HC Gherdëina 12 10 67:57 10 36

Wsv sterzing 11 11 58:65 -7 30

SG Cortina 9 13 62:67 -5 29

HC Eppan 8 14 68:95 -27 23

HC Neumarkt 7 15 55:88 -33 22

SHC Fassa 5 17 47:96 -49 17

SV Kaltern 3 19 46:96 -50 10

Stand naCh dem GrUnddUrChGanGnander cracken, kreuzen die Bron-cos mit besten Aussichten auf Er-folg in der Play-off-Round die Schläger um den Einzug in die al-les entscheidende Meisterschafts-phase.Auch personell wurde das Ge-hege der Wildpferde im Dezem-ber nochmals etwas aufgemischt: Der 20-jährige Verteidiger Micha-el Messner wechselt auf Leihbasis zum HC Eppan, da er „wegen der nicht alltäglichen Kadertiefe in der Verteidigung“, so der sportliche Leiter Egon Gschnitzer, nur noch wenig Eiszeiten bekam. Überra-schend stark entwickelt haben sich die beiden jüngsten Broncos-Spieler Ivan Seeber und Jonas Stei-

ner, die erst in dieser Saison zur Stammmannschaft gestoßen sind.Verstärkt wurde die Broncos-Ab-wehr um den Bozner Florian Ru-

ner (im Bild). Seit Dezember streift sich der 25-jäh-rige Verteidiger nach Genesung seiner langwie-rigen Bänder-

verletzung das Trikot der Broncos über.

der weitere SPielPlan

Die Zwischenrunde in zwei Grup-pen endet nach 16 Spieltagen am

eiShOCKey

Einzug in Meisterrunde verpasst

12. Februar. Der Spielplan sieht zuerst eine Hinrunde gegen die Teams aus der eigenen Gruppe vor, dann eine einfache Runde mit drei Heim- und drei Auswärtsspie-len gegen die andere Gruppe; zum Abschluss wird noch die Rückrun-de gegen die eigene Gruppe aus-getragen.Die fünf Erstplatzierten der Mas-ter Round stehen anschließend im Viertelfinale. Die anderen Mann-schaften spielen bis auf den Letzt-platzierten der Relegationsrunde, der ausscheidet, im Pre-Play-off im „Best-of-three“-Modus um den Einzug ins Viertelfinale gegenein-ander. lg

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Dem Südtiroler Landeskader des Wintersportverbandes gehören in diesem Winter lediglich drei Wipptaler Athleten an: die beiden Skirennläufer Tobias Heel (1996) und Philipp Pixner (1994) von der RG Wipptal sowie der Langläufer Philipp Auckenthaler (1997) vom ASV Gossensaß. Biathlet Stefan Fassnauer vom ASV Ridnaun ge-hört dem Sichtungskader an. Ale-

xander Guadagnini ist als Trainer im Ski alpin tätig.Für die jungen Athleten stellt der Landeskader eine wichtige Station auf dem Weg zu einer möglichen Karriere im Spitzensport dar. Der Landesverband hat aktuell acht verschiedene Landeskader in den Disziplinen Ski Alpin, Langlauf, Bi-athlon, Snowboard, Natur- und Kunstbahnrodeln, Skispringen.

winterSPOrt

Drei Wipptaler im Landeskader

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spORT

„Skialp Night Trophy“ in Ladurns aUftaKt zUmhOrnSChlitten-eC VerSChOben

Der Auftakt zum Hornschlitten-Europacup in Gsies wurde vom 10. Jänner auf 17. Jänner verschoben.

Routinier Armin Hackhofer vom ASC Stange1 (im Bild) will es in seiner letzten Saison nochmals mit einem neu-en Schlitten wis-sen und ist voll auf den Europa-

meistertitel fokussiert, bevor er seine Karriere beenden wird.„Es kann sein, dass ich irgend-wann wieder im Starthaus stehe. Zurzeit fühle ich mich aber ausge-laugt und brauche einen Abstand zum Rennsport“, so Hackhofer, der in 13 Rennsaisonen über 40 Podestplätze einfuhr und sechs-mal Gesamtsieger im Europacup wurde. „Selbstverständlich werde ich mich nach der Saison aber mit Rat und Tat für die Nachwuchs-fahrer einbringen.“Die Hornschlittenrennen werden auch heuer wieder zahlreiche Zu-schauer anziehen. Ein Rekord ist fast schon gewiss: Voraussichtlich werden in dieser Saison nicht we-niger als neun Südtiroler Teams am Start sein – drei davon allein aus dem Wipptal.

Am 9. Jänner trifft sich die Elite der Skibergsteiger in Ladurns zur 5. „Skialp Night Trophy“. Von der Talstation geht es hinauf bis zur Bergstation des „Was-teneggliftes“ auf 2.000 m Höhe, um anschließend in einer rasanten Abfahrt über die „Staudipiste“ zurück zur Einmündung in die Talabfahrt zu gelangen. Hier erfolgt der Wechsel für einen weiteren Aufstieg. Das Ziel befindet sich beim Berggasthof „Edel-weißhütte“. Die Teilnehmer absolvieren insgesamt 1.330 Höhenmeter. Um auch den Hobbytourenge-hern die Teilnahme schmackhaft zu machen, gibt

es für sie nur einen Aufstieg bis zum Berggasthof „Edelweißhütte“ mit 830 Höhenmetern. Prämiert

werden dabei nicht die schnellsten Teilnehmer, sondern jene, die der errechneten Mittelzeit am nächsten kommen. Der Start für die Renn-läufer erfolgt um 19.30 Uhr, die Hobbyläu-fer folgen fünf Minu-ten später. Die Sieger-ehrung findet gegen

22.00 Uhr im Berggasthof „Edelweißhütte“ statt. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.sv-gossensass.org.

Seit der Saison 1993/94 wird der Wipptaler Rodel-cup für das südliche und nördliche Wipptal ausge-tragen; ausrichtender Verein ist der Wipptaler Amateur-rodelclub. Nach der Jubilä-umsausgabe im vergange-nen Jahr werden heuer be-reits zum 21. Mal für diese Traditionsveranstaltung die Kufen geschliffen, erstmals werden vier Bewerbe ausge-tragen. Der Auftakt zur be-liebten Rennserie erfolgt vor-aussichtlich am 6. Jänner in Trins, am 8. Februar richtet der SV Matrei ebenfalls in Trins den zwei-ten Bewerb aus. Am 14. Februar geht es in Jaufen-

tal auf der Rodelbahn „Waldeben“ weiter, bevor in Schmirn am 8. März das Finale über die Bühne

geht.Titelverteidigerin bei den Damen ist einmal mehr Manuela Gradl vom ASV Freienfeld, die Siege am laufen-den Band einheimst. Bei den Herren gewann Florian Schölzhorn vom ASV Jaufental, im Dop-pelsitzer-Bewerb hol-

te er gemeinsam mit Dominik Kinzner Gold in der Gesamtwertung. Die Vereinswertung ging an den ASV Jaufental.

21. Wipptaler Rodelcup

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spORT

16. Jägerbiathlon in Ridnaun

SnOwbOard

Platz 10 für Aaron March

Gleich drei Südtiroler konnten sich Mitte Dezember beim Weltcupauftakt der Snowboarder in Carezza für das Finale qualifizieren. Neben dem späteren Sieger Roland Fischnaller aus Villnöß und Edwin Coratti aus Graun überstand auch Aaron March aus Sterzing die Qualifikationsläufe. Im Achtelfinale gegen Vic Wild war für March allerdings Schluss. In der Endwertung belegte er den 10. Rang; Coratti kam auf den 11. Platz.Auch beim Parallelslalom in Montafon holte sich Fischnaller den Sieg, für March war im Viertelfinale End-station.

25. Pfitscher Volkslauf

Am 1. Februar wird in der Sportzone Grube in Kematen der traditionelle Pfit-scher Volkslauf, der auch in diesem Jahr

zur „Gran Fondo Mastertour“ zählt, ausgetragen. Dieser zählt mittlerweile zu den traditionsreichsten Klassikern im

Südtiroler Langlaufsport, feiert er heuer doch bereits sein 25-jähriges Jubiläum. Die Organisatoren, die Pfitscher Eisbä-

ren, bedanken sich deshalb mit einem kleinen Geschenk bei al-len Teilnehmern.Die Strecke führt über 30 km und wird im Freistil gelaufen. Der Start erfolgt um 11.00 Uhr. Der Junior-sprint wird um 11.25 Uhr in der Sportzone Grube gestartet.Nähere Infos auf www.asv-eis-baer.org oder unter der Rufnum-

mer 331 3667393. Nachmeldungen werden auch noch am Wettkampftag entgegengenommen.

Das ganze hintere Ridnauntal wird wie-der in Jägergrün leuchten, wenn sich am 31. Jänner Waid-männer und -frauen zum traditionellen Jä-gerbiathlon einfinden. Sportliche und weni-ger ambitionierte Jäger aus dem gesamten Al-penraum und darüber hinaus messen sich bei diesem Wettkampf, der auch für Nichtlangläufer zu bewäl-tigen ist. Sowohl für die Teilnehmer als auch für die Zuschauer soll dieser Tag vor allem ein Fest im Schnee sein.

Informationen erteilt das Jagdrevier Ridnaun unter den Rufnummern 0472

656346 oder 338 2082288 oder per E-Mail an [email protected]. Ein-schreibungen sind unter www.jaegerbi-athlon.it möglich.

BIATHLON

Sensationeller Weltcup-Auftaktfür Oberhofer

Bereits im schwedischen Östersund hat Karin Oberhofer aus Ridnaun Anfang Dezember mit einem 8. Platz im Sprint ers-te Akzente gesetzt, in Hochfilzen hat sie dann richtig zuge-schlagen: Im Sprint holte sie sensationell die Silbermedaille und damit ihren ersten Podestplatz im Weltcup. Als eine der Schnellsten in der Loipe blieb sie auch am Schießstand feh-lerlos. „Ich bin einfach nur glücklich!“, kommentierte Ober-hofer ihre Leistung.Dass ihr Erfolg keine Eintagsfliege war, bewies sie in der anschließenden Verfolgung, wo sie als Sechste die Ziellinie überquerte. Schließlich führte sie als Schlussläuferin die Da-men-Staffel von einem abgeschlagenen elften Zwischenrang in überragender Manier auf Platz vier – mit einem Rückstand von lediglich 17,7 Sekunden auf die Bronzemedaille.Im slowenischen Pokljuka, wo der Weltcupzirkus Mitte De-zember Station machte, gelangen Oberhofer zwei weitere Top-ten-Ergebnisse. Im Sprint belegte sie mit einem Schieß-fehler Rang 10, im Verfolgungsrennen belegte sie den 8. Platz. Im abschließenden Massenstartbewerb kam sie auf Rang 13.

Federica Sanfilipposiegt überlegen

Für einen Überraschungserfolg sorgte Federica Sanfilippo aus Ridnaun, die sich beim IBU-Cup in Obertilliach Mitte De-zember mit einer fehlerfreien Schießleistung und überlege-ner Laufleistung in der Loipe den Sieg sicherte. In 20.40,4 Minuten war sie 33,5 Sekun-den schneller als die Ukrainerin Anastasiya Merkushyna, wäh-rend Anna Shcherbinina aus Russland 41,6 Sekunden auf die 24-jährige Ridnaunerin ein-büßte. Im zweiten Sprintren-nen holte sie mit hauchdünnem Rückstand (+ 4,6 sec.) Silber.Für gute Ergebnisse sorgte auch Patrick Braunhofer. Beim Auftakt zum Italienpokal in Martell landete der 16-Jährige aus Ridnaun, der heuer erstmals den Sprung in die National-mannschaft geschafft hat, in seinem ersten Jahr in der Ju-gendklasse in zwei Sprintbewerben auf dem 2. bzw. 4. Platz.

Das Siegerpodest des Sprints in Hochfilzen: (v. l.) Karin Oberhofer, Siegerin Kaisa Mäkäräi-nen und die drittplat-zierte Tiril Eckhoff

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spORT

KeGler Küren herbStmeiSter

nach dem elften Spieltag anfang de-zember ist die hinrunde in der Südtiroler Sportkegelmeisterschaft Geschichte. ei-nige teams sowohl von fugger Sterzing als auch der auswahl ratschings starten aus aussichtsreicher Position in die rück-runde.

Nichts anbrennen ließ am letzten Spieltag der Klasse A1 der Tabellen-dritte Fugger Sterzing, der zu Hause einen 7:1-Erfolg gegen Kur-tatsch erzielen konnte (3.437:3.249). Thomas Weiskopf (Fugger Ster-zing) erzielte mit 609 Hölzern die Tagesbestleistung.In der Klasse A2 Ost rangiert Ratschings I auf Rang 5, im Kreis C Nord führt Fugger III die Tabelle an, Ratschings III liegt auf Rang 5. Fugger II beendete die Hinrunde in der C-Klasse Süd ebenfalls auf dem 5. Platz.Bei den Damen führten in der höchsten Spielklasse gleich vier Teams punktegleich das Klassement an. Am Ende konnte sich je-doch Villnöß als Herbstmeister durchsetzen. Das Quartett feierte im Spitzenspiel der Run-de einen 6:0-Heimsieg gegen Fugger Ster-zing und besiegte somit einen der direkten Konkurrenten. Tirol Mutspitz und Meran fie-len wegen eines Fehltritts zurück. Im End-klassement belegt das Sterzinger Team den 3. Platz, die Auswahl Ratschings beendete die Herbstmeisterschaft auf Rang 8.Bei den Damen der B-Klasse Ost beendete Ratschings II die Hinrunde auf dem 3. Platz, Fugger II hält auf dem 5. Platz; Ratschings IV geht auf dem 12. und damit letzten Tabellen-rang in die Winterpause. Auch in der B-Klas-se West bildet Ratschings III das Schlusslicht.Die Winterpause der Kegler ist kurz. Bereits Ende Jänner beginnt die Rückrunde.

LEICHTATHLETIK

Stefani 51. bei Cross-EM

Erfolgreicher Saisonauftakt für Budokas

Mitte Dezember stand für die Budokas in Me-ran der erste Wettkampf der Saison auf dem Programm. Dabei konn-ten sich die Sterzinger Jungathleten im Sumo und im Kumiuchi mit über 150 Südtiroler Ath-leten messen.Der Saisonauftakt ver-lief äußerst vielverspre-chend: In der U9 erzielte Anna Gallmetzer den 1. Platz, Jannik Roalter hol-te Silber, Lorenzo Chiracò Bronze, Nicole Schölzhorn und Lisa Rainer be-legten jeweils den 5. Platz. In der U12 holten

sich Katrin Kiem und Jovan Teodorovic jeweils den 2. Platz und Tobias Marcotto den 3. Platz.

In der U15 holte Greta Braunhofer Gold, gefolgt von Maria Gallmetzer und Yara Siller auf Rang 2 und Nadine Schölzhorn auf dem 3. Platz. In der Vereinswertung belegte die Polisportiva Sterzing Platz 7.Der Wettkampf in Meran wurde zur Vorbereitung auf die Landesmeister-

schaft genutzt; diese wird im Februar nach vier Jahren wieder in Sterzing ausgetragen.

Pech für Anna Stefani (im Bild links): Mitte De-zember belegte sie bei der Cross-Europameis-terschaft im bulgari-schen Samokov auf der 3.857 m langen Strecke in 15.52 Mi-nuten den 51. Rang im Juniorenrennen.Schnee auf der Stre-cke, mit dem sie nicht zurecht kam, sowie zwei Stürze machten alle Hoff-nungen auf eine bessere Platzierung zunichte. Die 19-jährige Sterzingerin, die seit Juli für die Sportgruppe der Forstwache startet, kam au-

ßerdem mit der italienischen Mannschaft auf den 8. Platz im Teambewerb. Der Titel ging

an die Türkin Emi-ne Hatun Tuna, Gold in der Mannschafts-wertung holte sich Großbritannien.Insgesamt waren 500 Athleten aus 36 Ländern in sechs Ka-tegorien am Start.Für Stefani war es die zweite Teilnah-

me an der U20-Cross-Europameisterschaft. Vor zwei Jahren belegte sie in Budapest bei ih-rem Debüt den 74. Platz.

© FIDAL

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Der Titel lügt. Es ist nicht mög-lich, absolut „sicher“ Skitouren zu gehen. Mit entsprechender Ausbildung oder autodidakti-schem Engagement ist es immer-hin möglich, die Wahrscheinlich-keit einer Lawinenverschüttung auf ein Minimum zu reduzie-ren. 100 Prozent Sicherheit gibt es aber nirgendwo im Bergsport, auch – oder besonders – nicht beim Skitourengehen.

Um eine Lawinenauslösung bzw. -verschüttung zu vermeiden, gilt es, mehrere Faktoren zu berück-sichtigen. Die folgenden Punk-te entstammen der Analyse rea-ler Unfälle, die in den letzten zwei Wintern vorgefallen sind – natür-lich ohne Anspruch auf Vollstän-digkeit.

Nur am Rande: Unfall- und Ver-letzungsursache Nummer 1 beim Tourengehen war und ist der Sturz bei der Abfahrt.

GeGenSeitiGerüCKSiChtnahmeDie Lawine, die uns verschüttet, lösen wir selber aus, zumindest in den allermeisten Fällen. Gerade auf viel begangenen Modeskitou-ren hat es aber mehrere Unfälle ge-geben, wo eine Person bzw. eine Gruppe ein Schneebrett ausgelöst hat, das dann andere verschüttet hat – teilweise mit Todesfolge. So gilt es, entspannt zu bleiben, auch wenn ein unverspurter Hang war-tet, und auf andere Gruppen zu achten. Etwas Disziplin bei Auf-stieg und Abfahrt, auch einmal ein paar Minuten warten, bis der Hang

wieder frei ist, kann die Folgen ei-ner Lawinenauslösung minimieren. Dann sind nicht fünf Menschen verschüttet und einer heraußen, sondern umgekehrt, was insbeson-dere bei den Rettungsmaßnahmen eine große Rolle spielt.

laGeberiCht beaChtenDie Lawinenwarner weisen auf die aktuelle Gefahrensituation hin. Sie geben aber nicht nur eine Lawinen-gefahrenstufe aus, sondern erläu-tern im dazugehörigen Text auch, was wo warum gefährlich ist. Die-sen Text zu studieren und das eige-ne Verhalten während der Tour ent-sprechend anzupassen, ist eine aus-gesprochen gute Idee. Außerdem lernt man so recht schnell einiges zur Schnee- und Lawinenkunde. Also: drei Minuten investieren und

nicht nur die Gefahrenstufe lesen, sondern auch den restlichen Text!Entsprechend angepasst gilt es sich dann zu verhalten, sprich seine Tour und seine Hänge zu wählen. Manche Touren sind bei Lawinen-warnstufe 3 oder 4 einfach zu ge-fährlich. Zu einer Tour aufbrechen kann man natürlich trotzdem, das Risiko einer Lawinenauslösung ist aber entsprechend hoch.

lOKale GefahrenStellenDavor warnt der Lagebericht im-mer wieder: vor Übergängen von viel auf wenig Schnee. Diese fin-det man häufig am Rand von Rin-nen und Mulden. Während die Rü-cken teilweise vom Wind nahezu freigeblasen sind, sind die dane-benliegenden Mulden mit Trieb-schnee prall gefüllt. Auch wenn

EXTRA I OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS

SICHER UNTERWEGS AUF SKITOUREN

von Peter Plattner und walter würtl

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OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS I EXTRA

die aUtOren

Peter Plattner und Walter Würtl sind als Bergführer und Sachverständi-ge tätig. Sie waren Hauptreferenten beim 11. Sterzinger Lawinenseminar, das Ende November von der Berg-rettung im AVS Sterzing veranstal-tet wurde.

diese Triebschneeproblematik nach einigen Tagen entschärft ist, bleibt der Unterschied in der Höhe der Schneedecke. Das bedeutet, dass störanfällige Schwachschichten in der Mulde tief liegen, aber zu den Rändern hin näher zur Oberfläche kommen. Dort sind sie dann von einem Skifahrer, dessen Gewicht bis in eine Tiefe von etwa einem Meter wirken kann, störbar. So ist es besser, bei Aufstieg und Abfahrt in der Mitte einer Mulde zu bleiben und sich von den Übergängen und Randbereichen fern zu halten.

mOdetOUren imVerSPUrten bereiChWährend der eigenverantwortli-che Skibergsteiger das unverspur-te Weiß sucht, bevorzugt die brei-te Masse Touren, die schon gespurt sind. Der Aufstiegsspur wird brav gefolgt, bei der Abfahrt ist es aber zu verführerisch, seine Spur in den jungfräulichen Schnee zu ziehen. Verlässt man den Korridor, der den ganzen Winter über regelmäßig verspurt und damit verfestigt ist, gelten aber komplett andere Spiel-regeln. Der Vorteil der Modeskitour

ist weg und man muss sich wie im unberührten Gelände verhalten, nämlich selbst beurteilen.

realiStiSChe zeitPlanUnGImmer wieder geraten Tourengeher in die Dunkelheit. Dramatische Un-fälle und Rettungseinsätze sind die Konsequenz. Nun ist es aber tat-sächlich unmöglich, „von der Dun-kelheit überrascht zu werden“. Viel-mehr gilt es, rechtzeitig aufzubre-chen oder eben rechtzeitig umzu-drehen. Jeder kann sich einmal ver-schätzen und in die Dunkelheit ge-

raten. Hat man dann die entspre-chende Ausrüstung (Daunenjacke, Biwaksack, Reservehandschuhe ...) mit und weiß, wie man ein Biwak baut, übersteht man zur Not auch eine Nacht im Freien.Soweit nur ein paar wichtige Tipps. Damit Einsteiger und Könner alle nöti-gen Aspekte kennen lernen, möchten wir auf die Kursangebote von Berg-rettung und AVS sowie die Ausbildun-gen der Südtiroler Bergführer hinwei-sen. Diese helfen nicht nur, das per-sönliche Risiko auf Skitouren zu redu-zieren; die eigenen Touren werden so auch wesentlich erlebnisreicher.

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EXTRA I OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS I EXTRA

beliebte einkehrmöglichkeiten im Winter

Zahlreiche Naturrodelbahnen und bestens präparierte Loipen bieten Spaß und sportliche Unterhaltung für die ganze Familie. Nichts geht über eine zünftige

Stärkung in einer urigen Almhütte oder im gemütlichen Gasthof, bevor die lus-tige Schlittenfahrt talwärts geht oder die Loipe zur zweiten Talrunde einlädt.

Rodelspaß und Langlauf-Gaudi

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So-Mo-Di: 9.00 - 18.00 UhrMi-Do-Fr-Sa: 9.00 - 22.00 Uhr

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OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS I EXTRA

Ringraziamo i nostri cari clientipubblicitari per la fiducia ela buona collaborazione

e Vi auguriamo un anno riccodi fortuna e di successo!

L’Erker-Team

Danke!Grazie!

Wir danken unserengeschätzten Werbekunden

für das Vertrauen,wünschen allen ein glücklichesund erfolgreiches Neues Jahr

und freuen uns weiterhinauf eine gute Zusammenarbeit!

Ihr Erker-Team

villn

öß

Gampenalm-bahn

Ausgangspunkt: Parkplatz Ranui oder Parkplatz ZanseralmStreckenlänge: bis Ranui 8,5 km, bis Zans 3,8 kmSchwierigkeitsgrad: leichtAufstieg zu fuß: 2 Std. ab Ranui, ca. 1 Std. ab ZansEinkehrmöglichkeit: Berggasthaus Gampenalmöffnungszeiten: 9.00 – 18.00 Uhr, bei Mondscheinrodeln oder Hüt-tenabenden (auf Anfrage) bis 1.00 UhrRuhetag: Mo und Di, in der Weihnachtszeit täglich geöffnetInfos: Tel. 348 2721587, [email protected], www.gampenalm.com

schm

uder

s

Prantneralm-bahn

Ausgangspunkt:Schmuders – Forststraßebis zum Ziel der RodelbahnStreckenlänge: 3,5 kmSchwierigkeitsgrad: leichtAufstieg zu fuß: 1 Stunde 15 Minutenführung der Bahn: Familie Gogl öffnungszeiten: bis Ostermontag, kein Ruhetag Infos und Rodelverleih: Prantneralm, Tel. 333 4656009 oder338 4959084

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EXTRA I OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS

Zwei wesentliche Neuerungen führt der Lawinenwarndienst mit diesem Winter beim Lawi-nenlagebericht ein: eine detail-lierte Prognose der Lawi-nengefahr für jeden Wo-chentag und eine höhe-re Erscheinungsfrequenz. Zudem wurde mit den be-nachbarten Lawinenwarn-diensten die Veröffentli-chung von „typischen Si-tuationen“ vereinbart.

Der Ausgabezeitpunkt am späten Nachmittag bleibt gleich, da der Lawinenlage-bericht bereits am Vortag eine unerlässliche Informati-onsquelle für die Planung ei-ner Skitour oder einer Win-terwanderung bildet.In punkto Frequenz und In-halt wird sich der neue Lawinen-lagebericht aber wesentlich un-terscheiden: Neu ist der Schwer-punkt des Lageberichtes, er be-

zieht sich nicht wie bisher auf die Situation des Ausgabetages, son-dern auf die Vorhersage der Lawi-nengefahr für die folgenden Tage.

Die Ausgabe erfolgt wie gewohnt montags, mittwochs und frei-tags – dazu kommt nun auch der Samstag, damit das Wochenende,

an dem die meisten Wintersport-ler unterwegs sind, besser abge-deckt werden kann.Im Falle eines unvorhergesehenen

relevanten Anstiegs der Lawinen-gefahr oder bei einer sehr kriti-schen Lawinensituation wird täg-lich aktualisiert.

Damit die Lawinengefahr leichter beurteilt und interpretiert werden kann, werden seit heuer auch typi-sche Lawinen- bzw. Gefahrensitua-

tionen verwendet. Ein Mus-ter kann helfen, mit einfa-chen Mitteln das komplexe System der Lawinenbildung gut und leichter erkennbar zu vermitteln. Sechs „typi-sche Situationen“ stehen zur Verfügung: Neuschnee, Triebschnee, Nassschnee, Schwachschichten, Gleit-schnee, günstige Situatio-nen; sie stehen im Lawi-nenlagebericht an oberster Stelle und vermitteln damit zum Einstieg das vorherr-schende Problem.Alle Informationen sind im Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/lawinen zu

finden; zudem kann ein Com-puter-Tonbanddienst unter den Nummern 0471 271177 oder 0471 270555 abgerufen werden.

LAWINENLAGEBERICHT JETZTHÄUFIGER UND DETAILLIERTER

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LAWINENLAGEBERICHT JETZTHÄUFIGER UND DETAILLIERTER

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Outlet Center Brenner:55 Markenshopsunter einem DachJetzt ganz neu: CECIL und Street One Outlet-Shop

Soeben eröffnet haben CECIL und Street One ihren Outlet-Shop im Outlet Center Brenner. Die Modebedürfnisse der Kundinnen stehen im Mittelpunkt dieser Topmarken. Street One, das ist Mode für die junge Frau mit Mut zu neuen Farben, Schnitten und dem richtigen Gespür für modische Highlights. Bestens aufeinander abgestimmte Farbthemen machen das Kombinieren untereinander leicht. CECIL bietet modische Artikel mit aufeinander aufbauenden Farb-konzepten für die Dame. Ob Shirt, Hose, Blazer oder Accessoire – CECIL ist trendgerecht, abwechslungsreich und gut kombinierbar, ohne dass die Passform vernachlässigt wird. Und jetzt beide Top-marken auch zum Outletpreis im Outlet Center Brenner.

barUtti: der top-herrenausstatter

BARUTTI kleidet seit einigen Monaten Männer ein, die Wert auf ein stimmiges Verhältnis von Qualität und Preis, auf feine Stoffe in bester Verarbeitung, unaufdringliche Modernität und eine perfekte Passform legen. Und das zu Outletpreisen. Zum Beispiel Sakkos ab 80 Euro.

GEOX, GATTINONI und GERRY WEBER starten im März

Mit diesen drei Marken geht der Eröffnungsreigen im Outlet Center Brenner weiter und damit sind vorerst alle Flächen belegt, ehe im Jahr 2016 die 3. Baustufe in Angriff genommen wird, um Platz für weitere sechs bis acht Top-Marken zu schaffen.

Top-Marken bei Sport und Outdoor

Auch hier gibt es wieder eine neue internationale Marke: NORTHLAND startet mit dem Outlet-Shop im Jänner. Mit Adidas, Nike, Reebok und Puma betreiben die vier größten und bekanntesten internationalen Hersteller ihren Outlet-Shop im Out-let Center Brenner. Preisreduktionen von 30 bis 70 % sind hier an der Tagesordnung. Auch im Bereich Outdoor ist eine besonders starke Phalanx an internationalen Herstellern vertreten. Salomon, Schöffel, Jack Wolfskin, Timberland, Millet, Eider, Billabong, Killy, Chiemsee betreiben hier ihren Outlet-Shop mit ständigen Preisstel-lungen von mindestens 30 – 70 % Rabatt. Gut vertreten sind natürlich auch die Modelabels. Hier besonders der Italian Style mit den Markenshops von Manila Grace, Gaudí, Sisley, Benetton, Christina Gavioli, HV Polo, Napapirij. Typisch itali-enisch, aber etwas anders ist Terranova. Das Motto dieses jungen und trendigen Fashion-Labels: Easy to live, easy to wear und easy to buy. Sensationelle Preise sind hier an der Tagesordnung.

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EXTRA I OUTDOOR-SPORT & HÜTTENSPASS

In Ridnaun, wo die Wintersonne die unbe-rührte, verschneite Landschaft in ein Glitzer-meer verwandelt und eine zarte Bräune auf die Gesichter zaubert, macht die kalte Jahres-zeit so richtig Spaß. Ob für Groß oder Klein – die Ridnauner Bergwelt hält für jeden die richtige Winterüberraschung bereit.

LANGLAUfEN25 km bestens präparierte Loipen unter-schiedlichen Schwierigkeitsgrades. Ob klassi-sche Langläufer oder Skating-Fans – im Lang-laufparadies Ridnaun kommt jeder auf seine Kosten.Infos: Tel. 348 5412099 oder 656450; Biath-lon-(Schnupper)kurse: Tel. 340 4678004

SKIfAHRENDer familienfreundliche Skilift „Gasse“ in Rid-naun bietet alles, was das Skifahrerherz be-

gehrt. Die geprüften Skilehrer Roland und Manfred sorgen für den richtigen Schwung. Im Erlebnispark fühlen sich die Kleinsten ein-fach nur wohl. In der Skihütte mit herrlicher Sonnenterrasse kann man bei Wirt Toni die Batterien wieder ordentlich aufladen.Auf Anfrage werden auch Ski-, Rodel-, Lang-lauf- und Kombinationsrennen, Schulsportta-ge und Winterveranstaltungen organisiert.SaiSOnKarten: 130 Euro (Erwachsene), 70 Euro (Kinder)taGeSKarten: 15 Euro (Erwachsene),11 Euro (Kinder)Infos: Erwin Volgger (Tel. 335 7566231), Toni Hofer (Tel. 333 8549367), Alois Haller (Tel. 338 5074300)

NATURBAHNRODELNFrüher zogen holz- und heubeladene Schlit-ten auf alten Saumwegen ihre Spuren ins Tal.

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Ridnaun, Braunhofe 2, I-39040 RatschingsTel.: +39 3450158251, www.zumpfitscher.it

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Mein WinterparadiesR i d n a u n

Tel. 0472 656232www.schneeberg.it

Sportmode HallerDorfzentrum, Ridnaun, Tel: +39 0472 656437

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Das etwas andereEinkaufen.

WinTeRScHlUSSveRkaUf

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Erker 01 I 15 77

Heute bieten die geschichtsträchtigen Wege Naturbahnrodlern gesellige Abfahrten. Auf-wärmen kann man sich in der Äußeren Wurzeralm oder der Stadlalm, bevor es auf den Kufen durch die Nadelwälder talwärts geht. Ein echter Spaß für die ganze Familie!

SCHNEESCHUHWANDERNDen Winter auf großem Fuß erkunden und durch tief verschneite Wälder und Wiesen wandern. Ein Abenteuer für alle Winter-freunde.

SKITOURENEinsame Gipfelziele mit traumhafter Fern-sicht zu den Dolomiten und den umliegen-den Gletschern. Das muss man einmal erlebt haben!

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chen Wintertag in Ridnaun brauchen.

REITEN UND SCHLITTENfAHRTENWinterglück pur auf dem Rücken der Pfer-de oder in einem Pferdeschlitten. Auch hoch zu Ross kann man die Schönheiten des Rid-nauntales erkunden.

GAUMENKITzELNach einem Tag an der frischen Luft wärmen die Ridnauner Gastbetriebe Gaumen und Herz mit würzigem Kaffee, traditionellen Ku-chenspezialitäten und gesunden heimischen Gerichten.

UMWELTfREUNDLICH UNTERWEGSMehrmals am Tag fahren Linienbusse von Sterzing nach Maiern und zurück (Fahrplä-ne auf www.sii.bz.it). Öffentliche Parkplätze gibt’s beim Vereinshaus in Ridnaun bzw. bei Hotels, Gasthäusern sowie beim Bergbau-museum..

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78 Erker 01 I 15

EXTRA I FINANZEN & IMMOBILIEN

FINANZEN &IMMOBILIEN

Der Startschuss zur Umsetzung des Südtiroler Bausparmodells ist Ende Dezember gegeben worden, indem Land, Renten-fonds und Banken ihre Unter-schrift unter eine entsprechen-de Vereinbarung gesetzt haben. Damit ist der Weg frei für ein neues System der Wohnbauför-derung, das Zusatzrente und Baufinanzierung verknüpft. Es soll im Frühjahr operativ sein.

Völlig neu am System des Bauspa-rens, das die vorhandenen „klas-sischen“ Wohnbauförderungen ergänzt, ist die Kombination von Zusatzrente und Baufinanzierung. Mithilfe des Landes werden die Leistungen des Zusatzrentenfonds erweitert, indem über das darin

angesparte Kapital der Zugang zu einer günstigen Finanzierung von Kauf, Bau oder Umbau einer Erst-wohnung eröffnet wird.Wer nicht älter als 55 Jah-re, seit mindestens fünf Jah-ren in Südtirol ansässig und seit mindestens acht Jahren in einen vertragsgebunde-nen Zusatzrentenfonds ein-geschrieben ist, wer zudem dort ein Vermögen von min-destens 15.000 Euro ange-reift hat und eine Erstwoh-nung in Südtirol bauen, kau-fen oder umbauen möchte, kann sich an seine Bank wenden. Ihr legt der Antragsteller das Ge-such um Gewährung eines Bau-spardarlehens vor und sie ist es auch, die überprüft, ob alle Vor-

aussetzungen erfüllt sind. Zudem hat die Bank den Finanzierungs-plan zu bewerten und schließt im

Falle einer positiven Beurteilung den Vertrag über ein Bauspardar-lehen ab, und zwar im Namen und auf Rechnung des Landes.Dieses zinsgünstige Darlehen kann maximal das Doppelte des ange-reiften Kapitals auf der Rentenpo-sition betragen. Hat jemand dort also 40.000 Euro angespart, hat er Anrecht auf ein Bauspardarle-hen in Höhe von 80.000 Euro. Für die Tilgung des Darlehens stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Erstens der so genannte Tilgungs-aufschub: Mit der Bank wird dem-nach eine Darlehens-Laufzeit ver-einbart, während dieser Laufzeit werden nur die Zinsen gezahlt. Das als Darlehen aufgenomme-ne Kapital muss erst nach Auslau-fen der Laufzeit abgezahlt wer-den. Der Vorteil dieser Variante

liegt darin, dass während der Dar-lehens-Laufzeit weiter Kapital im Zusatzrentenfonds angespart und

ein Teil dieses ansonsten gebundenen Kapitals (bis zu 30 %) zur Rückzah-lung des Darlehens ver-wendet werden kann. Als zweite Option steht die Ratenzahlung zur Aus-wahl: Das Bauspardarle-hen wird in diesem Fall – wie ein „normaler“ Kredit – mit konstanten Kapital- und Zinsbeträgen abbe-zahlt.

Die Zusatzrentenbeiträge kön-nen bis zu einer bestimmten Höhe vom besteuerten Einkommen ab-gezogen werden. Falls man alle Voraussetzungen erfüllt, hat man zudem Anrecht auf ein Bauspar-darlehen, während die Zusatz-rente erhalten bleibt. Die anfal-lenden Verwaltungskosten für die Abwicklung des Kreditantrags trägt nicht der Bürger, sondern das Land, das auch die benötigten Mittel bereitstellt – derzeit 20 Mil-lionen Euro im Rotationsfonds.Nun folgen zunächst die Schulun-gen der Bankmitarbeiter und die Information der Bürger über diese neue Möglichkeit, bevor im Früh-jahr nach einem „Bauspartag“ an allen Banken erste Bauspardarle-hen auch tatsächlich aufgenom-men werden können.

STARTSCHUSS ZUM BAUSPAREN ERFOLGT

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bauen mit Salcher bau

Lust auf ein Abenteuer? Dann bauen Sie sich ein Haus Stimmt schon: Gut geplant ist halb gebaut. Trotzdem steckt der Weg zum Eigenheim oft voller Überraschungen – vor allem oder gerade wenn man ihn alleine geht. Da tut es gut, zu wissen, dass es kompetente Partner gibt, die einem Rückenwind geben. Die Salcher Bau GmbH aus Freienfeld baut seit 25 Jahren mehr als Dächer über dem Kopf: von Wohnungs- und Gewerbebauten über Hotels und landwirt-schaftliche Gebäude bis hin zu Umbau und Sanierungen – ganz wie der Kunde es wünscht: traditionell mit Ziegeln oder mit modernen

Materialien wie Isospan-Fertigwandmodulen aus Holzspanmantel-steinen. Das Innovative daran: die Bauweise schlank, die Wände wär-megedämmt, atmungsaktiv und schallgeschützt. Intelligente Natur aus Holz und Stein.Nicht jeder Bauherr will ein Abenteurer sein. Deshalb fertigt Salcher Bau auch schlüsselfertige Bauwerke zum Fixpreis, „all inklusive“ so-zusagen, vom Fundament bis zum Schornstein. Als alleiniger An-sprechpartner koordiniert das Unternehmen alle Arbeiten und lässt nur Handwerker an Ihr Haus, auf die Verlass ist. So wird Ihr Weg zum Eigenheim zum gemütlichen Spaziergang. Geld, Zeit und Geduld, die Sie sich dabei ersparen, können Sie stattdessen in ein anderes Abenteuer stecken: Nestwärme in Ihre vier Wände bringen und sich heimelig einrichten.Ein Haus zu bauen, ist eine der aufregendsten Reisen im Leben. Wir sorgen dafür, dass Sie glücklich und sicher ans Ziel kommen: in Ih-rem neuen Zuhause.

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80 Erker 01 I 15

EXTRA I FINANZEN & IMMOBILIEN

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Wohnen statt pendeln?

STEUERABZUG BEIM KAUFEINER GARAGE

Seit 1. Jänner 2013 muss die Auto-haftpflichtversicherung nicht mehr gekündigt werden. Diese Neuig-keit hat schnell die Runde ge-macht und wurde von den Verbrauchern sehr positiv auf-genommen. „Leider kommt es nun aber öfter zu Miss-verständnissen“, so die Ver-braucherzentrale. Sehr viele Konsumenten seien mittler-weile davon überzeugt, dass die Kündigungspflicht für alle Versicherungsverträge abgeschafft wurde. Aber: Die Kündigungspflicht wurde zwar für die Kfz-Haftpflicht-versicherung abgeschafft, gilt aber weiterhin für alle anderen Verträ-

ge, wie u. a. Unfall-, Kranken-, Feu-er-, Familienhaftpflicht- und Rechts-schutzversicherungen.

Weitere Informationen sowie Mus-terschreiben zur Kündigung sind auf der Homepage der Verbraucherzen-trale Südtirol (www.verbraucher-zentrale.it) abrufbar.

Der Abzug von der Einkommens-steuer im Ausmaß von 50 Prozent steht zu, wenn eine zur Wohnung zugehörige Garage (Zu-behör) gekauft wird – jedoch nur, wenn diese neu gebaut wurde, und nur für die Baukosten.Um in den Genuss dieses Steuerabzugs zu kom-men, müssen laut Infor-mationen der Verbrau-cherschützer einige Auf-lagen erfüllt werden:1. Zahlung durch eige-ne Banküberweisung („bonifico parlante“): Angabe von Gesetz, Begünstigtem und Auftraggeber sind verpflichtend vorgeschrie-ben.2. Bestätigung der Kosten durch die Baufirma.Der Steuerabzug von 50 Prozent steht auch dann zu, wenn außer-ordentliche Renovierungs- oder

Instandhaltungsarbeiten an der Garage durchgeführt werden. Die Zugehörigkeit muss jedoch bereits

vor Baubeginn bestehen.Der Steuerabzug im Ausmaß von 50 Prozent gilt für die Kosten, die bis 31. Dezember 2014 bezahlt wurden. 2015 sinkt der Steuerab-zug auf 40 Prozent und 2016 gilt wieder der ursprüngliche Abzug von 36 Prozent.Weitere Informationen auf www.verbraucherzentrale.it.

VERSICHERUNG TERMIN- GERECHT KÜNDIGENVorsicht: Je nach Vertragsart gelten andere fristen

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FINANZEN & IMMOBILIEN I EXTRA

Für Gebäude mit mehr als vier Einheiten und einer gemein-schaftlich genutzten Heiz-, Kühl- oder Warmwasserberei-tungsanlage, die vor dem 30. Juni 2000 gebaut worden sind, wurde die Frist für den ver-pflichtenden Einbau von indi-viduellen Zählern zur Messung des Energiebedarfs bis zum 31. Dezember 2016 verlängert. Bis zum 30. September 2015 kann um Beiträge angesucht wer-den.

Heizungskosten sind ein nicht un-wesentlicher Teil in der Familienbi-lanz und belasten viele Familien-haushalte. Sparen ist notwendig, aber es kann oft schwierig wer-

den, wenn man in einem Kondo-minium mit einer gemeinschaft-lich genutzten Heizanlage wohnt. „Mit dem Einbau individueller Zähler ist es möglich, die Heizung in der eigenen Wohnung selbst zu regeln und nur das zu bezahlen, was man wirklich verbraucht“, so Theiner. Die Pflicht zum Einbau von indivi-duellen Zählern für die Messung des effektiven Wärme- oder Kälte-verbrauchs ist bis zum 31. Dezem-ber 2016 verlängert worden. Der entsprechende Beschluss wurde Anfang Dezember auf Vorschlag von Umweltlandesrat Richard Theiner von der Landesregierung gefasst. Davon betroffen sind Ge-bäude mit mehr als vier Einhei-

ten und einer gemeinschaftlich genutzten Heiz-, Kühl- und bzw. oder Warmwasserbereitungsan-lage, die vor dem 30. Juni 2000 gebaut wor-den sind.Um einen finanziel-len Anreiz für die not-wendige Investition zu schaffen und die Bür-ger zu entlasten, wur-de von der Landesregie-rung auch die Frist für das Einreichen von Bei-tragsgesuchen bis zum 30. September 2015 verlängert. Bis zu diesem Datum gibt es für den Einbau von Zählern zur ver-brauchsabhängigen Messung des Energiebedarfs Zuschüsse im Aus-

maß von bis zu 30 Prozent auf die anerkannten Kosten. Die Rech-nungen müssen vor dem 1. Jän-

ner 2016 ausgestellt werden, das Ansuchen um einen Beitrag muss vor Beginn der Arbeiten erfolgen. Ansonsten kann kein Zuschuss ge-währt werden.

FRIST FÜR ENERGIEBEDARFS-MESSUNGVERLÄNGERT

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GEsUnDhEIT

Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schul-probleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Kon-flikte? Dann schreiben Sie mir: [email protected]. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

FRAGEEckE

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Sensible KinderUnser Sohn Markus ist jetzt 9 Jahre alt. Er jam-mert viel und häufig ist er sehr schnell frustriert. Er weint auch oft wegen Kleinigkeiten. Manchmal ist er mir so fremd und ich verstehe nicht, warum ihn Kleinigkeiten so aus der Bahn werfen. Andererseits ist er sehr lieb, gutmütig und hilfsbereit. Was kann ich tun, um diese Situation zu verbessern?

Laut Ihrer Beschreibung könnte man sagen, dass Markus ein so genanntes hochsensibles Kind ist. Das Wort „sensi-bel“ stammt ursprünglich aus dem lateinischen Wort „sen-sibilis“, gleichbedeutend mit „sinnlich wahrnehmbar“ und dem Wort „sentire“, gleichbedeutend mit „fühlen, empfin-den, wahrnehmen“. Ein sensibler Mensch ist also jemand, der besonders scharfe Sinne besitzt und mit allen Sinnen in-tensiv wahrnimmt.Die Reaktionen sensibler Kinder sind für andere oft nicht nachvollziehbar. Deshalb lösen sie Gefühle wie Zorn und Unverständnis aus. Die Sensibilität wird dann eher als Last gesehen denn als Chance. Wenn man jedoch versucht, die-se intensive Wahrnehmung der Kinder als Chance zu sehen, eröffnet sich ein neuer Horizont. In der Tat mag dies nicht ganz einfach sein, weil sensible Menschen nicht in das gän-gige Bild passen und weil Andersartigkeit zunächst einmal irritiert. Gleichzeitig jedoch kann man von sensiblen Kin-dern viel lernen und sie bereichern die eigenen Sicht- und Denkweisen ungemein.Unterstützend für sensible Kinder ist, wenn sie die Mög-lichkeit bekommen, über ihre Gefühle zu reden. Wenn also Markus etwa weint, dann können Sie fragen, was ihn zum Weinen bringt. Wenn er sagt, dass das Lego-Raumschiff zerbrochen ist, dann können Sie seine Gefühle benennen: „Es macht dich wütend und traurig, dass dein Raumschiff gebrochen ist?“ Auf diese Art zu reden, mag sich anfangs etwas eigenartig anfühlen, doch es hilft den Kindern, sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden und sich verstan-den zu fühlen.Die Erziehung von sensiblen Kindern erfordert große Ge-duld. Sensible Kinder leiden mehr unter Enttäuschungen und überwinden Trennungen schwerer. Sie brauchen län-ger, um neue Kontakte zu knüpfen, gehen auf neue Situa-tionen vorsichtiger zu und sie leiden auch länger, wenn eine Freundschaft zerbricht. Sensible Kinder spüren auch die Schwierigkeiten und negativen Seiten des Lebens deut-licher. Bleiben Sie als Eltern dran, Markus trotz dieser Her-ausforderungen mit viel Optimismus zu begegnen und ihm viel zuzutrauen. Dadurch lernt und erfährt er immer wieder aufs Neue, dass er in Ordnung ist, so wie er ist, und dass er alles schaffen kann, was er sich zum Ziel setzt.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,auch wenn der Winter sehr mild begon-nen hat, hat nun die Kälte Einzug gehal-ten in unser Land. Damit Sie gesund durch die kältesten Monate des Jahres kommen, hier ein paar einfache Tipps für Sie:Um Infekten der Atemwege vorzubeu-gen, bewegen Sie sich möglichst viel an der frischen Luft, auch wenn es draußen klirrend kalt ist (ideal 30 bis 60 Minuten täglich, etwa spazieren gehen).Bevorzugen Sie warme und wärmende Speisen, besonders wenn Sie gerne an Händen und Füßen frieren. Warme Spei-sen aus Sicht der Traditionellen Chinesi-schen Medizin (TCM) sind etwa Kastani-en, Lauch, Fenchel, bestimmte Fleischar-ten (insbesondere Lamm, Hirsch, Reh), Gewürze wie Zimt, Majoran, Muskat, Nel-ke. Machen Sie ein Experiment: Verzich-ten Sie am Abend auf eine „Brotzeit“mit Käse und Speck und essen stattdessen Reis oder Nudeln mit Krautgemüse (Kraut ge-dünstet mit Karotten, Lauch, Sellerie, ge-würzt mit Curry und Kurkuma) oder Ge-müsesuppen. Im Kraut steckt mehr Vita- min C als in Orangen! Nach etwa sieben bis zehn Tagen spüren Sie bereits einen deutlichen Unterschied im Wohlbefinden.

Trinken Sie Ingwertee mit Honig, vor al-lem, wenn Ihnen oft kalt ist. Am besten bereiten Sie den Ingwertee frisch zu: Die Ingwerwurzel schälen, ein paar dünne Scheiben abschneiden, etwa zehn Minu-ten lang aufkochen lassen, dann für wei-tere zehn Minuten ziehen lassen. Den Ho-nig geben Sie bitte erst bei, wenn der Tee

lauwarm ist bzw. Trinktemperatur hat, damit die wertvollen Inhaltsstoffe des Ho-nigs nicht verloren gehen. Honig wirkt an-tientzündlich, leicht antiviral und antibio-tisch. Dieser Tee kann bei den ersten An-zeichen einer Erkältung (Halsweh) oft das Schlimmste bereits abfangen. In China gilt Ingwer als besonderes Heilkraut und wird dort sehr viel in der chinesischen Kü-che verwendet. achtung: Ingwer sollten Schwangere nur in Maßen trinken, nicht mehr als ein bis zwei Tassen pro Tag bis zum 6. Monat, danach verzichten Sie lie-ber darauf; Ingwer kann unter Umstän-den Wehen auslösen.mein lieblingstipp: Bereiten Sie sich und Ihren Lieben die laut WHO „gesündeste Suppe der Welt“ zu: die chinesische hüh-nersuppe. Das ist auch aus meiner Erfah-rung ein ideales Stärkungsmittel bei Krank-heit, nach Geburten (am besten mit in den Kreißsaal nehmen!) oder einfach zur Vor-beugung gegen Erkältungskrankheiten.Mein Rezept dazu: Am besten ein hal-bes Bio-Hühnchen, eine Zwiebel, Selle-rie, Wurzelgemüse wie Sellerie, Karotten, Fenchel in einen großen Topf mit etwa vier Liter Wasser geben, Salz und Pfeffer (nach Belieben, bitte in Maßen!), etwas Curry und Ingwer dazugeben, kurz auf-kochen lassen, dann unbedingt drei bis vier Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen, ohne die Suppe zuzudecken. Kurz vor Schluss geben Sie die hitzelabile Kur-kuma noch dazu, ein besonders gesundes Gewürz. Dann abseihen und lediglich die Flüssigkeit trinken. Die Suppe ist gut halt-bar, bitte kühl lagern.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, Ihre Dr. Claudia Petroni

Gesund durchden Winter

Dr. CLAUDIA PEtroNI ist Ärztin fürAllgemeinmedizinund führt einePraxis in Trens.

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REzEpT

WILD-WIRSING-AUFLAUFzutaten für das wildragout: 600 g Hirschfleisch (Schulter oder Schlögel), 50 g Zwiebeln, 40 g Ka-rotten, 30 g Knollensellerie, 30 g Lauch, 150 g Tomaten, 3 EL Samenöl, 400 ml Wildfond, Salz, Pfeffer, Thymian, Rosmarin und ein Lorbeerblatt.

zutaten für das wirsinggemüse: 70 g Speck, 80 g Zwiebeln, 700 g Wirsing, 1 EL ÖL, 100 ml Gemüsefond, etwas Salz und Pfeffer, 80 g kräftigen, geriebenen Käse (Bergkäse), 200 g Sahne, etwas Schnittlauch.

zubereitung: Das Wildfleisch von Haut und Sehnen be-freien und in größere Würfel schneiden. Zwiebeln, Ka-rotten, Lauch und Knollensellerie fein würfeln. Die To-maten blanchieren, häuten, Stielansatz entfernen und das Fruchtfleisch ebenfalls würfeln.Das Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch darin auf allen Seiten kräftig anbraten. Das klein gewür-felte Gemüse untermischen, kurz mitbraten, mit dem Wildfond aufgießen, salzen und pfeffern. Thymi-an, Rosmarin und Lorbeer dazugeben, die Pfanne mit einem Deckel schließen und das Fleisch bei gerin-ger Hitze etwa 45 Minuten schmoren lassen.Für das Wirsinggemüse den Speck und die Zwiebel fein würfeln. Den Wirsing vierteln, den Strunk he-rausschneiden und den Kohl in feine Streifen schneiden. Öl in einem Topf erhitzen und den Speck und Zwiebel glasig anschwitzen, den Wirsing zufügen und etwas anrösten. Mit Gemüsefond aufgießen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und 15 Minuten weich dünsten.In der Zwischenzeit den geriebenen Käse und die Sahne vermischen. Die Hälfte des Wirsinggemüses in einer Auflaufform verteilen, das Hirschragout darübergeben und mit dem restlichen Gemüse abdecken. Die Käse-Sahne-Mischung gleichmäßig darüberziehen und im vorgeheizten Ofen bei 180° C 30 Minu-ten backen. Aus dem Ofen nehmen und mit frischem, kleingeschnittenem Schnittlauch bestreuen.

Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

wIppTALERsUmsERIn

Nach traumatischen Erlebnissen leiden viele Kinder an Alpträu-men, sprechen immer wieder vom Ereignis, werden ängstlich, un-konzentriert oder ziehen sich zu-rück. Ob solche Reaktionen be-handlungsbedürftig sind, kön-nen Eltern nun auf der Schweizer Website „KidTrauma.com“ mit-

tels standardisierten Fragebögen abklären. Es gibt je einen eigenen für Zwei- bis Sechsjährige sowie für Kinder ab sechs Jahren.Die Eltern können den Fragebo-gen online ausfüllen. Sie erhalten eine wissenschaftliche Auswer-tung, erfahren, ob sie fachlichen Rat in Anspruch nehmen sollten

und wo sie dies tun können. Sie bekommen zudem Tipps, wie sie ihrem Kind helfen können.Durch die App sollen traumatisier-te Kinder, die unter psychischen Problemen leiden, noch früher er-kannt und psychotherapeutisch behandelt werden. Die App und Website sind kostenlos.

Traumatisierte Kinder: App zur FrüherkennungI bin nou dound sog amol zearscht in olle olls olls Guete zin Nuidn Johr. Hobmer woll wieder uens ummerbrocht, weil souvl si-cher konnschder in mein Ol-ter in Voreichn a nit sein. Obr awie mit xund lebm und awie Vertraudn in den do oubm weard’s schun wieder weiter giehn.Wos epper des Johr wieder olls Nuis bringg? Amol wie’s leschte Johr mechts holt ba viel Sochn nit weitergiahn: Redmer nit schun wieder van Wetter! Wie konn denn der Wettermocher lei asou in Ta-mischn spieln? I winschat schun des Johr, dass mer wieder amol vier gonz nor-male Johreszeitn kriegn, nit schun wieder zearscht ziviel Schnea, noar an verregntn Summer, an zi wormen Her-bischt und noar die längschte Zeit wieder kuen Schnea. Des kannt sich der Wettermocher schun amol hinter die Oahrn schreibm.Wie’s mitn Schpitol weiter-geaht, woaß i a nit. Ober sell, muen i, wissen schun meah-rer nit. I hoff holt, dass de, de wos do ummerwerkln, nit an groaßn Bleezin mochn und gonz dernebmgreifn. Weil a bissl kennin se schun a af ins schaugn. Weil mier sein a Leit.Und nou eppas kimp des Johr: Gemeindewohln! I hon nou nit viel gewoornt, ober scheinbor warn schun a poor olte und nuie Kandidattn in die Schtartlecher. Weil die Gi-wehltn noar mießn des jo nit grattis tien, ober s’uene und s’ondre tiense ummasischt.Ober wenn sie’s einsechn, gang’s jo!

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LEUTE

Ist es nicht toll?Du machst heut die 70 voll.

Auf einige Jahre blickst Du nun zurück,auf manche Sorgen, manches Glück.

Bist immer da,wenn man Dich braucht,

und jung geblieben bist Du auch.Bleib, wie Du bist, treib’s nicht so toll,dann machst Du auch die 100 voll.

Alles Gute wünscht Dir Deine Familieund ganz besonders Enkele Annalena

Lieber Helmuth!

Mit 1. November ist helmuth Penz als fast „unentbehrlichesInventar“ der Enzianhütte in seinen verdienten Ruhestand getreten.

Zu diesem Anlass möchte sich Hüttenwirtin Hildegard mit

ihrem Team für seinen jahrelangen und vorbildlichen Einsatzfür die Hütte und die Gäste bedanken und ihm von Herzenweiterhin eine gute Zeit bei guter Gesundheit wünschen.

Alle Freunde und Stammgäste schließen sich diesen Wünschenan und bedanken sich nachträglich für das „guate Pizzaessen“beim Luis. Sie alle hoffen, dass sie „ihren“ Helmuth weiterhin

auf der Hütte antreffen und er ihnen zu einemnetten „Ratscherle“ zur Verfügung steht.

Vergelt’s Gott von Hildegard

und Deinen Freunden

Lieber Thomas,

wir gratulieren ganz herzlichzum Abschluss Deines Studiums

„Management, Communication & IT“ am MCI Innsbruck,

das Du mit ausgezeichnetemErfolg bestanden hast.

Wir sind sehr stolz auf Dichund wünschen Dir allesGute für die Zukunft.

Deine Eltern und Brüdersowie Deine Giulia

Die Feuerwehr Wiesen wünscht ihrer Patin

Hermine Grauszum 80. Geburtstag

alles Gute!

Na schaug Dir un, wer locht denn do aso;

des isch jo dor Romit seine 25 Johr!

Olls Guate wünschn Dir Petra, Fungo, Babs, Manu, Konny,

Barbara, Giambo und Stefan

Um in die Zeiting zi kemmen,hosche gemiet jede Woche

Fegge rennen,ob Sunne, Schnea, Eis,

regn odr schlechte Sicht,dienstigs zin Mesner

giahn isch Pflicht.Wer’s huir 52 Mol will drtian,

muaß in 6. Jännerunfongn zi giahn.’S Gosthaus Egg

winscht seinen Kunden no viele gesellige rundn.

Bravo Hildegard52 Mol

beaChtenSie den

näChStenredaKtiOnS-

SChlUSSam

15.01.2015!

Liebe Mama!

Zu Deinem 60. Geburtstag,den du am 6. Januar feierst,

gratulieren wir Dir von ganzem Herzenund wünschen Dir alles Gute,

weiterhin viel Gesundheit und schöneMomente mit Deiner Familie

und Freunden!

Deine Julia mit Stefan

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Erker 01 I 15 85

Der Jugenddienst Wipptal und die Wipptaler Gemeinden Sterzing, Ratschings, Freienfeld, Pfitsch und Brenner haben gegen Jahresende Jungbürgerfeiern für die im Jahr 1996 Geborenen ihrer Gemeinde organisiert.Nach einem Gottesdienst und ei-nem gemeinsamen Abendessen haben die jeweiligen Bürgermeis-ter und Jugendreferenten die Ju-gendlichen begrüßt und ermun-tert, sich mit neuen Impulsen, aber auch mit Kritik auch politisch in der Gemeinde einzubringen. Rechtsanwältin Sybil Martin klärte die Volljährigen über ihre neuen Rechte und Pflichten auf. Inspek-tor Peter Mock bzw. Karl Brunner von der Straßenpolizei Sterzing

wiesen die Jugendlichen über die nun bevorstehende Verantwor-tung im Straßenverkehr hin, in-formierten über die wichtigsten Gesetze zum Punkteführerschein und appellierten zur Einhaltung der Straßenverkehrsregeln. In al-len fünf Gemeinden erhielten die Jugendlichen aus der Hand des Bürgermeisters ein Geschenk.Bei einem Abschlussspiel, das die Jugendreferenten des Jugend-dienstes Wipptal vorbereitet hat-ten, winkte der Siegermannschaft ein Geschenkkorb. Außerdem wurden bei jeder Volljährigkeits-feier unter allen Teilnehmern Gut-scheine für ein Fahrsicherheitstrai-ning für Führerscheinneulinge im Safety Park Pfatten verlost.

GOSSENSASS

Ehejubilare halten Dankgottesdienst

LEUTE

Endlich volljährig!

Volljährigkeits-feiernin Sterzing, ...

Ratschings, ...

Brenner, ...

Pfitsch ...

und Freienfeld

Anfang Dezember luden die ka-tholischen Verbände Kfs und KFB sowie die Pfarrgemeinde Gossen-saß alle Ehepaare aus der Gemein-de Brenner zu einer Dankesmes-se in die Pfarrkirche „Mariä Unbe-fleckte Empfängnis“ ein, die sich vor zehn, 20, 25, 30, 40, 50 und mehr Jahren in der Kirche das Ja-Wort gegeben hatten.Nicht weniger als zehn Ehepaare sind bereits 40 Jahre verheiratet, drei Paare konnten im vergange-nen Jahr die Goldene, Emma und Ludwig Holzer sogar die Diaman-

tene Hochzeit feiern.Kfs-Vorsitzende Helga Bodner Plank begrüßte alle Jubelpaare beim Gottesdienst, der unter dem Motto „Die Liebe ist das Haus, in dem wir wohnen“ stand. Pfarrer Attila Nagy-György richtete in sei-ner Predigt aufmunternde Worte an die Ehepaare und bat sie, sich weiterhin mit Vertrauen und tie-fem Glauben an Gott zu wenden.Nach dem Gottesdienst bekamen alle Paare eine Rose und wurden zu einem Umtrunk in den Rat-haussaal eingeladen. rr

HANDLUNGSABLAUF BEIM AUFFINDEN EINES BEWUSSTLOSEN KINDES:Ansprechbar

Hilfeleistungennach Notwendigkeit

Keine normale Atmung

Auf Lebenszeichen achten

Weiter mit Herz-Lungen-Wiederbelebung

Keine Reaktion, bewusstlos

Rufen um Hilfe!

Normale Atmungvorhanden

ständige Kontrolle der Vitalfunktionen

5 Beatmungendurchführen

BewusstseinskontrolleAnsprechen, sanft schütteln

AmtskontrolleSehen, Hören, Fühlen

max. 10 Sekunden

stabile Seitenlage

1 Minute Herz-Lungen-Wiederbelebung(3 Zyklen 30:2)

Weißes Kreuz Sterzing

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Handlungsablauf beim Auffindeneines bewusstlosen Säuglings

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86 Erker 01 I 15

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Waren, Gegenstände aus Gold).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben: A D E G L N O R W

Pfiffikus

Pfiffikus sucht eine bekannte Ridnaunerin. Wer den Namen oder den genauen Standort des Bildes kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffi-kus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail ([email protected]). Adresse nicht vergessen! Einsende-schluss ist der 15. Jänner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

Auflösung des Vormonats: Das gesuchte Kunstwerk befin-det sich in der Sterzinger Altstadt zwischen der Buchhandlung Athesia und dem Benetton-Geschäft an der Kreuzung Streun-turngasse und Fußgängerzone. Es wurde am 10. Juli 2014 vormittags mit einem Kranwagen angeliefert und am Boden fix montiert. Dabei handelt es sich um die exakte Nachbildung eines Heuballens, wie sie zu Hunderten in unserer Gegend anzutreffen sind. Die Pfitscher nennen sie gar „Mozzarelle“, wobei eine gewisse Ähnlichkeit mit dem süditalienischen Käse aus Büffel- oder Kuhmilch nicht abzustreiten ist. Die schwarze, innen hohle Eisenkugel ist mittlerweile ein beliebtes Fotomo-tiv für Touristen geworden.

Das Los bestimmte

Helene Volggeraus Stilfes

zum Pfiffikus des Monats Dezember.

Die Gewinnerin erhält einen Gutscheinfür zwei Pizzas und zwei Getränke im

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktionpersönlich abgeholt werden.

Pfiffikus des Jahres ...... hat das Los unter allen Einsendungen des Jahres 2014

Raimund Hofer aus Kematen ermittelt.

Er darf sich über einen Geschenkskorb freuen.

Wir gratulieren!

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jAhREsTAGE

1. Jahrestag

Frieda rienznergeb. Durnwalder

In Liebe denken wir an Dich ganz besonders bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 11. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen,die mit uns ihrer gedenken.

Deine Kinder mit Familien

Das kostbarste Vermächtniseines Menschen ist die Spur,

die seine Liebein unseren Herzen

zurückgelassen hat.

1. Jahrestag Helga Wieser geb. Froner

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messeam Sonntag, den 4. Jännerum 8.30 Uhr in derPfarrkirche von Ridnaun.

Deine Familie

Ich bin nicht tot,ich tausche nur die Räume,

ich leb in Euch und gehdurch Eure Träume.

(M. Buonarroti)

6. Jahrestag

robert NusserIn Liebe und Dankbarkeit gedenkenwir Deiner bei der hl. Messeam Sonntag, den 18. Jännerum 10.00 Uhr in derPfarrkirche von Sterzing.

In Liebe Deine Familie

Ich bin nur auf der anderen Seite

des Weges.

1. Jahrestag

Adolf GschnitzerIn inniger Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deinerganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 18. Jännerum 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten, Dein Grab besucht haben und Dich in lieber Erinnerung bewahren, ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.

Deine Lieben

Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.Ein Mensch, der uns lieb war, ging.

Was bleibt, sind Liebe,Dankbarkeit und Erinnerung

an viele schöne Stunden, Tage und Jahre.Und überall sind Spuren Deines Lebens:

Gedanken, Augenblicke und Gefühle.

Wir werden Dich nie vergessenund immer vermissen.

4. Jahrestag

Anna tolloi geb. WechselbergerIn Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen,die an der Gedenkmesse teilnehmen.

In LiebeDeine Kinder mit Familien

Worte können nicht beschreiben,wer Du warst für uns im Leben.

In unserem Herzenwirst Du immer bleiben,

denn Deine Liebe war nicht Nehmen,

sondern Geben.

1. Jahrestag

Karl SchwärzerIn lieber Erinnerung gedenkenwir Deiner ganz besondersbeim Gottesdienst am Sonntag,den 25. Jänner um 10.00 Uhrin der Pfarrkirche von Wiesen.

Wir danken allen, die daran teilnehmen.

Deine Familie

Ich bin nicht weit weg gegangen,ich tausche nur die Räume,

ich lebe in Euchund geh durch Eure Träume.

2. Jahrestag

Sebastian rainer* 21.01.1952 † 12.01.2013

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wirDeiner ganz besonders bei der hl. Messeam 11. Jänner um 10.00 Uhrin der Pfarrkirche von Sterzing.

All jenen, die daran teilnehmen undihn in lieber Erinnerung behalten,ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.

In LiebeDeine Familie

Zwei Jahre sind’s schon her,Du bist gegangen ohne Wiederkehr.Zu Ende war Dein schweres Leiden,

in unseren Herzen wirst Duimmer bleiben.

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jAhREsTAGE

... ci ritroveremo un giorno ...non so dove,

non so quando,ma so che ci ritroveremo.

In un giorno di sole.

Con tanto, tanto amorela vostra famiglia3° anniversario

Francesco Marcotto2° anniversario

Bruna Zanlucchi Marcotto

Du siehst den Garten nicht mehr grünen, in dem Du einst so froh geschafft.

Siehst Deine Blumen nicht mehr blühen, weil der Tod nahm Deine Kraft. Was Du aus Liebe uns gegeben,

dafür ist jeder Dank zu klein. Was wir an Dir verloren haben, das wissen nur wir ganz allein.

Zum ersten Mal jährt sich der traurige Tag,an dem Du uns verlassen hast.

Wir denken an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 17. Jännerum 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Herzlichen Dank allen,die daran teilnehmen oder im Stillen an Dich denken.

Deine Familie

Dein Leben warein großes Sorgen,

war Arbeit,Liebe und Verstehn,

war wie ein hellerSommermorgen –

und dannein stilles

Von-uns-Gehen.

1. Jahrestag

SebastianVolgger

2. Jahrestag

Hans Grasl† 6. Jänner 2013

In Liebe denken wir an Dich, ganz besondersbei der hl. Messe am 6. Jänner, Dreikönigstag,

um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Herzlichen Dank allen, die mit uns seiner gedenken.Deine Familie

„Ohne Dich“,

zwei Worte, so leicht zu sagen

und doch so schwer zu ertragen.

Jedoch sind wir allezeit dankbar,

dass wir Dich haben durften.

Je schöner und voller die Erinnerung,desto schwerer ist die Trennung.

Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,

sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer

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90 Erker 01 I 15

jAhREsTAGE

10. Jahrestag

Karl ScheiberGanz besonders denken wir an dich bei der Hl. Messe am Samstag, den 31. Jänner

um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche.

Du fehlst uns so sehr!

Deine Familie

Manchmal bist duin unseren Träumen,oft in unseren Gedankenund immer inunseren Herzen.

regina Kruselburger geb. Angerer* 15.12.1929 † 16.11.2014

Danksagung

Wir möchten uns auf diesem Weg bei jedem Einzelnen bedankenfür die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für jeden

Händedruck und jede Umarmung, für die zahlreichen Kerzen,Blumen und Messen. Danke allen, die unserer

Mamme und Oma das letzte Geleit gaben. Ein besonderer Dank gilt auch Dekan Josef Knapp und dem Sänger des

„Ave Maria“ sowie allen anderen für die schöne Gestaltung der Trauerfeier.

Danke!

Die Trauerfamilie

Sie hat gelebt ohne viele Worte,sie hat geholfen ohne viele Worte,

sie hat verstanden ohne viele Worte,sie ist gegangen ohne viele Worte

und hinterlässt eine Leere, die in Worten

keiner auszudrücken vermag.

Maria Ursula Gschnitzer geb. Frei* 09.10.1926 † 01.12.2014

Danksagung

Wir möchten allen Vergelt’s Gott sagen, die unsere Mutterauf ihrem letzten Weg begleitet haben.

Ein Danke den Vorbetern und allen, die an der Gestaltungder Trauerfeier beteiligt waren.

Noch ein herzliches Dankeschön für den Trost, für die Blumen,die Kerzen, die Spenden und die herzliche Anteilnahme.

Die Trauerfamilie

„Ich bin so müde“waren Deine letzten Worte.Darum, gutes Mutterherz,raste jetzt,wir werden Dich immerin unseren Herzen tragenund Deiner nie vergessen.

5. Jahrestag

Irmgard Volgger AichholzerIn Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der

hl. Messe am Sonntag, den 1. februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob/ Pfitsch.

Allen, die daran teilnehmen und unsere liebe Irmgardin guter Erinnerung behalten,ein herzliches Vergelt’s Gott.

Deine Familie

Wenn Ihr mich sucht,

sucht mich in Euren Herzen.

Habe ich dort

eine Bleibe gefunden,

lebe ich in Euch weiter.

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E ricordati, io ci sarò.Ci sarò su nell’aria.Allora ogni tanto,se mi vuoi parlare,

mettiti da una parte,chiudi gli occhi e cercami.

Ci si parla.Ma non nel linguaggio

delle parole. Nel silenzio.

La S. Messa in ricordo verràcelebrata sabato, il

17 gennaio alle ore 18.30.

La tua famiglia

6° anniversario

Pietro Bulian

AUs DEn wIppTALER GEmEInDEn

> GeburtenBrenner: Elisa Antoniotti (01.11.2014, Sterzing). Carmen Pircher (07.11.2014, Sterzing). Youssef Raouafi (19.11.2014, Sterzing). Makarim Rashid (21.11.2014, Sterzing). freienfeld: Sophia Waldboth (10.10.2014, Sterzing). Pfitsch: Benjamin Weissteiner (05.11.2014, Sterzing). Mattia Todesco (18.11.2014, Brixen). Ratschings: Daniela Kruselbur-ger (01.11.2014, Sterzing). Leo Weissteiner (02.11.2014, Ster-zing). Fabian Siller (15.11.2014, Sterzing). Vera Mair (17.11.2014, Sterzing). Markus Schölzhorn (17.11.2014, Ster-zing). Sterzing: Elias Auer (03.11.2014, Sterzing). Anna Mair (04.11.2014, Brixen). Livia Obermarzoner (04.11.2014, Sterzing). Tabea Pircher (07.11.2014, Sterzing). Simon Haller (11.11.2014, Sterzing). Rida Abdur (13.11.2014, Ster-zing). Ester Maria d’Arenzo (14.11.2014, Sterzing). Siria Madonna (22.11.2014, Ster-zing). Elias Forer (24.11.2014, Sterzing). Sofie Klammer (26.11.2014, Sterzing). Xena Fistarol (27.11.2014, Sterzing). Maria Thaler (27.11.2014, Bo-zen). Zakirah Chowdhury (28.11.2014, Sterzing).

> todesfällefreienfeld: Margareth Sparber, 61 (30.11.2014, Freienfeld).Pfitsch: Franz Bacher, 91 (04.11.2014, Sterzing). Regi-na Angerer, 84 (16.11.2014, Pfitsch). Ratschings: Anton Bacher, 67 (04.11.2014, Ratschings). Lui-se Haller, 83 (06.11.2014, Rat-schings). Paula Volgger, 1 Mon. (02.11.2014, Bozen). Menico Schiavo, 78 (08.11.2014, Bassa-no del Grappa). Sterzing: Rosina Rainer, 86 (08.11.2014, Sterzing). Johann Mayr, 69 (13.11.2014, Bozen). Zita Kofler, 61 (14.11.2014, Bozen). Monika Preindl, 57 (14.11.2014, Sterzing).

> eheschließungenSterzing: Rautgundis Häusler und Konrad Rainer (04.11.2014, Sterzing). Claudia Prenn und

Karl Volgger (12.11.2014, Ster-zing). Roswitha Feichter und Werner Volgger (26.11.2014, Sterzing).

> baukonzessionenBrenner: Werner Wieser, Bren-nerpass: Abbruch und Wieder-aufbau einer Heuschupfe sowie Verlegung einer Wasserleitung, Bp.288 und 355/3, Gp.355/1, K.G. Brenner. Francesco Sca-fetta, Lidia Soana: Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.121/1, K.G. Gossensaß.freienfeld:Almkraftwerk Sen-ges GmbH, Trens: Errichtung des Quellsammelschachtes in Sen-ges, Gp.1485/25 und 1485/4, K.G. Trens. Wolf System GmbH, Gewerbezone Wolf 1: Bau ei-ner Halle für die Lagerung von Holz, Bp.413, K.G. Trens. Her-bert Sparber, Stilfes 48: Sanie-rung des Wohnhauses, Bp.58, K.G. Stilfes. Alfred Sparber, Hu-bert Sparber, Egg 19: Erweite-rung der lw. Geräteräume mit darüber liegender Wohnein-heit, Gp.1643, K.G. Stilfes. Ul-rike Lanthaler, Elzenbaum 11: Sanierung des Wohntrakts, Bp.112, K.G. Stilfes. Hanspe-ter Aukenthaler, Elzenbaum 27: Erweiterung des Geräteschup-pens, Gp.1325, K.G. Stilfes. Sterzing: Barbara Braunhofer, A.-Kolping-Straße 25H: Errichtung eines Grenzzauns, Bp.1090, K.G. Sterzing. Walter Sparber, Tschöfs: Sanierung eines Hangrutsches, Bp.248, Gp.488 und 490/1, K.G. Tschöfs. Gemeinde Sterzing: Bau-liche Umgestaltung und Sanie-rung des Gebäudes in der Dante-straße, Bp.23, K.G. Sterzing. Ge-meinde Sterzing: Sanierung der Trinkwasserquellen am Roßkopf, versch. Gp., K.G. Tschöfs. Ge-meinde Sterzing: Errichtung von Urnennischen auf der Friedhofs-mauer, Gp.441/11, K.G. Ster-zing. Hotel Lamm & Co. OHG, Neustadt 16: Instandhaltungsar-beiten im Hotel Lamm, Bp.120/1 und 122, K.G. Sterzing. Wilhelm Leitner, Lentweg 3: Errichtung ei-ner Überdachung für Fahr- und Motorräder und Errichtung einer Grenzmauer, Bp.384, Gp.492/7, K.G. Sterzing.

> funde und Verlustesiehe www.fundinfo.it

1. Jahrestag

Karl Ungerank† 26.01.2014

In lieber Erinnerung denken wir besondersan Dich am Sonntag, den 25. Jännerum 9.30 Uhr beim Gottesdienstin der St. Nikolauskirche in Telfes.

Allen, die daran teilnehmen oder im Stillenan Dich denken, ein herzliches Dankeschön.

Deine Familie

Das Schönste,was ein Mensch

hinterlassen kann,ist ein Lächeln

im Gesicht derjeniger,die an ihn denken.

6. Jahrestag

Mathilde Gschnitzergeb. BrunnerDankbar für die schöne Zeit mit Dir undverbunden in Liebe denken wir an Dich ganzbesonders bei der hl. Messe am Sonntag,den 25. Jänner um 10.00 Uhrin der Pfarrkirche von Mareit.

Allen, die daran teilnehmen und für Dich beten, danken wir von Herzen.

In LiebeDeine Familie

Menschen, die wir lieben,sterben nie.

Sie bleiben unsim Herzen erhalten.

Auf den Flügeln der Zeitfliegt die Traurigkeit dahin.

Jean de La Fontaine

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92 Erker 01 I 15

vERAnsTALTUnGEn ÄRzTEkALEnDER

APOTHEKEN03.01. – 09.01.: Apotheke Wiesen Tel. 76035310.01. – 16.01.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 75502417.01. – 23.01.: Apotheke Paracelsus Tel. 76494024.01. - 30.01.: Stadtapotheke Tel. 76539731.01. – 06.02.: Apotheke Wiesen

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr.Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

PRAKTISCHE ÄRZTE05.01.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 29934206.01.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 76476210.01.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 162449311.01.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 652786017.01.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 761966618.01.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 607248024.01.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 695103125.01.: Dr. Konrad Wieser31.01.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 607248001.02.: Dr. Claudia Petroni

Der jeweils diensttuende Arzt kann von 8.00 Uhr

bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der

angegebenen Telefonnummer erreicht werden.

Bis Mai 2015 ist samstags von 14.00 bis 17.00

Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, ein

kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende

Fälle tätig.

TIERÄRZTE10./11.01.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)17./18.01.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)24./25.01.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)31.01./01.02.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Stefan Niederfriniger)

Der in Klammern angeführte Tierarzt ver-sieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone.

Dr. Heinrich Forer,Tel. 764636, 347 7514146Dr. Bruno Prota,Tel. 647454, 329 2179979Dr. Stefan Niederfriniger,Tel. 388 8766666

KLEINTIER-NOTFALLDIENST:Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994Sterzing, Frundsbergstraße 13,Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

Seit 27. dezemberKunstausstellung: Bilder und Skulpturen, Kurt Hofer und Mir-ko Moroder, Galerie Flamme, Sterzing.

9. JännerVortrag: „Die Bedeutung von Kleinspitälern für die Gesund-heitsversorgung heute und mor-gen“, mit Willy Oggier, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr.Sport: 5. Skialp Night Trophy, La-durns, 19.30 Uhr.

11. JännerSport: Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing.Sport: Schneeschuhwanderung zur Brugger Schupfe, AVS Ster-zing.Unterhaltung: Preiswatten Kath. Familienverband, Sterzing, Mittelschulmensa, 14.00 Uhr.

12. JännerVortrag: „Willkommen in der Mittelschule“, Informations-abend der MS V. Raber, Sterzing, Aula Magna, 18.30 Uhr.

14. JännerVortrag: „Mein Kind kommt in die Mittelschule“, Informations-abend der MS K. Fischnaler, Ster-zing, Aula Magna, 19.00 Uhr.

18. JännerSport: Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing.

22. JännerWipptaler Wirtschaftsgeprä-che: „BBT – eine Chance für das Wipptal“ mit Konrad Bergmeis-ter und Martin Ausserdorfer, Ster-zing, Stadttheater, 19.30 Uhr.

24. JännerTheater: „Hurra – a Bua“, Lust-

spiel, Theaterverein Pflersch, Pflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr.

25. JännerTheater: „Hurra – a Bua“, Pflersch, 18.00 Uhr.Sport: Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing.

29. JännerTheater: „Hurra – a Bua“, Pflersch, 20.00 Uhr.

30. JännerVortrag: „Wissenswertes über die Gefahr von Aluminium für Umwelt und Gesundheit“, mit Bert Ehgartner, Wiesen, Biblio-thek, 20.00 Uhr.

31. JännerTheater: „Hurra – a Bua“, Pflersch, 20.00 Uhr.Sport: 16. Jägerbiathlon, Rid-naun, Biathlonzentrum.

1. febrUarTheater: „Hurra – a Bua“, Pflersch, 18.00 Uhr.Sport: 25. Pfitscher Volkslauf, Pfitsch, 11.00 Uhr.

6. febrUarTheater:„Hurra – a Bua“, Pflersch, 20.00 Uhr.

7. febrUarTheater: „Hurra – a Bua“, Pflersch, 20.00 Uhr.

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Erker 01 I 15 93

vERAnsTALTUnGEnAlleVeranstaltungenim Wipptalauf einen Klick!

www.dererker.it> KUrSe

17. Jänner: Das Pendel als Le-bensbegleiter – für jeden erlern-bar. Gasteig, 9.00 – 12.00 Uhr, 13.30 – 18.00 Uhr. Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853.20. Jänner: Vortrag: Träume – Sprache der Seele. Was Ihre Träu-me Ihnen sagen. Gasteig, 19.30 Uhr. Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853.31. Jänner und 1. februar: Geburtsvorbereitung mit Heb-amme, Sanitätsassistentin, Kin-derarzt, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr (Sa.), 9.00 – 17.00 Uhr (So.). Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

> SPreChStUnden

anlaufstelle für frauen in Ge-waltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donners-tagvormittag nach Terminverein-barung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330.Gewalt im alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grü-ne Nummer 800 001 800 wenden.Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Ster-zinger Moos“, Moosweg 4. Rus-sisch, Spanisch: 19.00 – 20.30 Uhr, „ConTakt“, Bahnhofstraße 6. Kontakt: Christine Zwischenbrug-ger Haller, Tel. 339 8698659.Selbsthilfegruppe demenz für angehörige und Pflegende: Je-den 2. Samstag im Monat, Ster-zing, Tagespflegeheim im Bezirk-saltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Ger-traud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe alleinerzie-hende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846.

> Vereine Und Verbände

elKiInfos: Tel. 768067; E-Mail: [email protected]

Alle Veranstaltungen auf www.elki.bz.it

Jugenddienst/Jugendtreff17. Jänner: Taizènachmittag für Firmlinge, Maria Regina Pacis, ab 14.00 Uhr, Taizègebet ab 17.00 Uhr.31. Jänner: Wintertag in Rid-naun für alle Ministranten der Seelsorgeeinheit.Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Die Räum-lichkeiten im Margarethenhaus können gegen eine Spende auch für Kinder- und Jugendgeburts-tage oder Familienfeiern genutzt werden.Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890.

Kolpingfamilie25. Jänner: Preiswatten für Mit-glieder, Kolpinghaus, 14.00 Uhr.Jeden mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

lebenshilfe wipptalab 3. Jänner: Ski Langlauf, Langlaufzentrum Ridnaun, 10.00 Uhr. Infos: Roland Schroffeneg-ger, Tel. 347 9323585.ab 4. Jänner: Ski Alpin, Bergsta-tion Roßkopf, 10.00 Uhr. Infos: Thomas Frei, Tel. 335 7098526.

> märKte

5. und 20. Jänner: Krämer-markt, Brenner, Marktplatz.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neu-stadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft tages-mütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margare-thenhaus, Tel. 347 4601005.

Sprechstundeder Volksanwältin

in der Außenstelle des Landeswirt-schaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am freitag, den 23. Jän-ner von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

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Tel. 0472 766876Fax 0472 760394

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94 Erker 01 I 15

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 r.St.

Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 UhrFreitag Nachmittag geschlossen

Eigentümer und Herausgeber:WippMedia GmbH

Redaktionsanschrift:Neustadt 20 A, 39049 Sterzingtel. 0472 766876 I Fax 0472 [email protected]

Presserechtlich verantwortlich:renate Breitenberger (rb)

Chefredakteur:Ludwig Grasl (lg),[email protected]

Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected] Strickner (sst)[email protected]

Sportredaktion:Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected]

Redaktion italienischer Teil:Chiara Martorelli (cm)[email protected] Perini (ap)

Sekretariat & Werbung:Erna Eisendle ([email protected])

Grafik & Layout:Alexandra Martin([email protected])

Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Peter Plattner, Karl Polig, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Walter Würtl, Dario Massimo (dm), Mir-ko Minzoni (mm), Ugo Santon

Druck: tezzele by Esperia, Bozen

Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahres-schutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam ge-macht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröf-fentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzei-ger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen.Die redaktion behält sich das recht vor, Anzei-gen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die re-daktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und texte verbleiben im Eigentum der redakti-on. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der tendenz über-prüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der redaktion.

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1915 I vOR hUnDERT jAhREn

Zusammengestellt von Karl-heinz Sparber

Erker 11 I 14 95

02.01.1915 (Wir werden um Aufnahme fol-gender Zeilen ersucht): Alle Verwundeten und kranke Krieger sowie die Sanitätsmannschaft vom Spitale in Sterzing erlauben sich für die reichen Weihnachtsgaben, für die gute Bewir-tung, sowie für die schöne Anordnung der so herrlichen Christbaumfeier, deren Wohltätern und Spendern den innigsten, tiefempfunde-nen Dank auszudrücken. Die Feier, welche von der edlen, fürsorgenden Bevölkerung von Ster-zing und Umgebung veranstaltet wurde, wird uns in steter Erinnerung bleiben. Die dankba-ren Verwundeten und kranken Krieger sowie Sanitätsmannschaft des Spitales von Sterzing. (Innsbrucker Nachrichten)

04.01.1915 (Gossensaß. Vom Zuge ge-stürzt). Der der Eisenbahn-Sicherungsabtei-lung Sterzing zugewiesene Zugführer Josef Keim stürzte im Astertunnel vom Zuge 22 ab und blieb mit einer schweren Kopfwunde be-wußtlos liegen. Derselbe wurde ins Spital nach Innsbruck gebracht. (Innsbrucker Nach-richten)

08.01.1915 (Neuer Viehmarkt in Sterzing). Die k. k. Statthalterei hat auf eine Eingabe der Stadtgemeinde Sterzing die Abhaltung ei-nes Ersatzviehmarktes am 9. Jänner 1915 un-ter der Bedingung der tierärztlichen Überwa-chung bewilligt. Auf diesem Markt darf nur Klauenvieh aufgetrieben werden, welches seit mindestens 14 Tagen in den Gerichtsbezirken Steinach, Sterzing und Brixen gestanden ist. (Der Tiroler)

15.01.1915 (Volksbewegung 1914, Amtsta-ge). Die Pfarre Gossensaß weist für das abge-laufene Jahr 30 Geburten, 23 Sterbefälle und 2 Trauungen auf. - Amtstag. Im Jahre 1915 werden im Sprengel des Gerichtsbezirkes Ster-zing außerhalb des Gerichtssitzes, in den nach-stehend bezeichneten Gemeinden regelmäßi-ge Gerichtsamtstage abgehalten werden: 1. Pfitsch am 20 Juni, 7. Juli und 20. Oktober beim Gastwirt Karl Rainer in Sankt Jakob in In-nerpfitsch; 2. Ridnaun am 11. Mai, 14. Sep-tember und 30. November im Hotel „Sonklar-hof“.(Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

16.01.1915 (Schnee- und Wetterberichte der Wintersportplätze in Tirol). St. Christof am Arlberg: Schneefall – 1 Grad Celsius, 340 Zen-timeter Schneehöhe. Gossensaß: Trüb – 9 Grad Celsius, tiefe Schneelage, Schifähre, Rodelbah-nen, Eisplatz sehr gut. Kitzbühel: Schneefall –

3 Grad Celsius, tiefe Schneelage, pulvrig, alle Touren gut ausführbar, Rodelbahn und Eisplatz benützbar. (Neue Freie Presse)

18.01.1915 („Gold gab ich für Eisen.“). Aus Sterzing wird uns berichtet: Durch die Opfer-willigkeit der hiesigen Bevölkerung wurden bereits 261 Eisenringe für Gold- und Silber-schmuck eingetauscht. Derselbe wird in den nächsten Tagen an die Gesellschaft vom Sil-bernen Kreuze zum Einschmelzen eingesen-det; der Erlös fällt den Witwen und Weisen der gefallenen Krieger zu. Durch das Entgegen-kommen der hiesigen Filiale der Buchhand-lung „Tyrolia“ sind seit heute all die gespen-deten Schmucksachen in Papiersäckchen, die mit dem Namen der Spender und Inhaltsanga-be versehen sind, ausgestellt. Die Sammlung wird fortgesetzt! Sammelstelle wie bisher: Bei Frau Notar Dr. Czibulka, Sterzing. (Innsbru-cker Nachrichten)

20.01.1915 (Beinbrüche). Im Jaufental bei Sterzing ist am 15. Jänner der 35jährige Pe-ter Trenkwalder verunglückt. Beim Holzziehen verhängte sich ein Baumstamm in einer Rei-ße; er wollte ihn frei machen, brach mit dem linken Fuß durch den Schnee und wurde vom nachfolgenden nächsten Baumstamme getrof-fen. Der Mann erlitt einen offenen Bruch am linken Oberschenkel. (Der Tiroler)

21.01.1915 (Legate). Aus Sterzing meldet man uns: Der am 15. Jänner 1915 im Alter von 70 Jahren hier verstorbene Bürger und Jungge-selle Balthasar Geyr, welcher ein bedeutendes Vermögen hinterließ, hat den städtischen Ar-menfonds mit einem Legat von 2000 Kronen und den Schulfonds von Ster-zing mit einem solchen von 1000 Kronen bedacht. (All-gemeiner Tiroler Anzeiger)

22.01.1915 (Vom vierten Stock herabgesprungen). Aus Gossensaß schreibt man uns: Einer der Verwundeten im Pa-lasthotel, ein Italiener, benütz-te einen unbewachten Augen-blick und sprang vom vierten Stock des Palasthotels her-ab, ohne sich anscheinend eine Verletzung zuzuziehen. - Selbstmord eines Kriegers. Aus Gossensaß, 21. Jänner, schreibt man uns: Eine traurige Kun-de ging durch unseren Markt, mitverursacht

durch den Krieg. Johann Strickner, Mairsohn von hier, hatte sich oberhalb des Palasthotels an einem Baume erhängt und wurde tot auf-gefunden. Er war bereits zweimal auf dem Schlachtfelde gewesen und war das einemal mit einer Schußwunde, das anderemal wegen Ruhrerkrankung zurückgekommen und soll-te nun nach Wiederherstellung zum dritten Male ins Feld gehen. Das scheint ihm den Kopf verdreht zu haben und so nahm er sich selbst das Leben, wohl in einem Anfall von Trübsinn oder im Uebermaß von Alkoholgenuß. Er be-fand sich hier auf ein paar Tage, sonst war er in Brixen stationiert. ((Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

22.01.1915 (Unfall). Aus Sterzing, 21. Jän-ner, meldet man: Der im hiesigen Spitale als Soldatenkrankenpfleger eingeteilte Kaiserjäger Johann Thaler aus Hopfgarten fiel heute nach-mittags an einer eisigen Stelle im Hofraum des Deutschhaus-Spitales zu Boden und zog sich einen Knöchelbruch am linken Fuß zu. (All-gemeiner Tiroler Anzeiger)

22.01.1915 (Unglück in einem Steinbruch). Aus Grasstein schreibt man: Im Granitstein-bruche des Herrn Fischer in Sack ereignete sich am 20. Jänner ein bedauerlicher Unfall. Johann Debiasi und mehrere Steinbruchar-beiter waren beschäftigt, einen über 2 Meter langen und 80 Zentimeter dicken Granitstein-block mit einer Winde zu heben. Infolge Ver-eisung des Bodens glitt die Winde aus und der durch die Winde etwas gehobene Stein fiel ab, wodurch dem Debiasi der linke Unterschenkel vom Steinblock abgedrückt wurde. Der Ver-letzte wurde in das Spital nach Sterzing über-führt. Er ist 44 Jahre alt, aus Belluno in Italien

und verehelicht. Dessen Gattin mit zwei Kin-dern hält sich in Hötting auf. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

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