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Lehre/Ausbildung, Diplomstudi-
Inhalt
Hapert es bei der Forschung an Fachhochschulen?
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7
5
2Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen
Zukunftsstrategien im Dialog entwickeln?
Fachabteilung Biotechnologie
Mehr Vertrauen ins Produkt Kompost dank Brancheninspektorat
Fachabteilung Facility Management
Flexibles Wohnen im Alter
Fachabteilung Lebensmitteltechnologie
Es entsteht Neues…
Aktuelle Projekte
Studentisches
Ein Qualitätsmanagementsystem für «LUKO» Chips im Kosovo
HSWnews
Weiterbildung
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12
Nr. 3 / Dezember 2005
Hochschule WädenswilKompetenzzentrum für Life Sciences und Facility Management
Prof. Mark Jaeggi
Prorektor Forschung und Entwicklung
In den letzten Wochen stand die For-schung an Fachhochschulen häufi g im Zentrum von Zeitungsartikeln und oft mit negativen Aussagen über die Qua-lität der Ergebnisse. Im harten Verteil-kampf um die Forschungsgelder von Staat und Wirtschaft werden zuneh-mend harte Schläge ausgeteilt und die Objektivität bleibt dabei oft auf
der Strecke. Wer jedoch aufgrund ein-zelner negativer Erfahrungen der ge-samten Forschung an den Fachhoch-schulen ein bescheidenes Niveau at-testiert, betreibt eine fahrlässige und imageschädigende Pauschalisierung (siehe Tages Anzeiger vom 02.11.05).
Eine Tonne Kartoffeln, drei sind faul. Schluss-
folgerung: Alle Kartoffeln sind faul.
Diese Argumentation ist weder statistisch
noch sachlich richtig. An den Fachhochschu-
len wird hervorragende Forschungsarbeit ge-
leistet und wenn dem nicht so wäre, würden
wir auch unseren Universitäten ein schlechtes
Zeugnis ausstellen – haben doch die meisten
Dozierenden ihren Abschluss an einer Univer-
sität in der Schweiz gemacht und dort auch ge-
forscht. Der durchschnittliche Umsatz in For-
schung und Entwicklung inklusive Dienstleis-
> Fortsetzung Seite 9
Christine Meier
Dozentin Landschaft & Regionalentwicklung,
Wasser, Boden und Luft sind natürliche Res-
sourcen, die auch zukünftigen Generationen
in zumindest gleicher Qualität wie heute zur
Verfügung stehen sollen. Diese Forderung der
nachhaltigen Entwicklung ist gesellschaftlich
weitgehend anerkannt. Wie steht es aber mit
der Forderung der Nachhaltigkeit in Bezug auf
die Landschaft?
Landschaft ebenfalls als Ressource zu sehen,
ist bis heute wenig etabliert. Vielmehr wird
sie am ehesten als schöne Kulisse für Freizeit-
aktivitäten und Urlaub wahrgenommen. Als
multifunktionales System erbringt die Land-
schaft jedoch vielfältige Leistungen an die
Gesellschaft: direkt, als Erholungs-, Kultur-
und Identifi kationsraum, und indirekt, indem
wir beispielsweise von einer intakten ökolo-
gischen Umwelt profi tieren. 1
Ihre Entwicklung nachhaltig zu gestalten, er-
fordert daher ein umfassendes Landschafts-
verständnis und eine Auseinandersetzung
mit den Fragen: Welche ökonomischen, öko-
logischen und sozialen Funktionen erfüllt die
Landschaft für eine bestimmte Region? Wo lie-
gen die Belastungsgrenzen, die spezifi schen
Werte und Potenziale? Welchen Beitrag leistet
sie für unsere Identität? Unser Wohlbefi nden?
Vom Nebenprodukt zum Gegenstand einer gemeinsamen StrategieDiese bewusste Auseinandersetzung mit der
Landschaft hat jedoch keine gesellschaftliche
Tradition: Landschaft hat sich über Jahrhun-
derte als Nebenprodukt der Bewirtschaftung
entwickelt. Nutzungen erfolgten gezwunge-
nermassen angepasst an die spezifi schen na-
turräumlichen Gegebenheiten, was zum «Ne-
benprodukt» der authentischen, regionalspe-
zifi schen Kulturlandschaften geführt hat. Die
Landnutzungen der letzten Jahrzehnte hinge-
gen haben die Kulturlandschaften einer ra-
santen Dynamik unterworfen: Jede Sekunde
wird in der Schweiz 1 m2 Boden überbaut. In
Agglomerationsräumen manifestiert sich Ge-
staltsverlust und Vereinheitlichung der Land-
schaft, in Randgebieten wird die landwirt-
schaftliche Nutzung aufgegeben. Wenn die
Vielfalt und Qualität der Kulturlandschaften
erhalten werden soll, müssen Entwicklungs-
strategien mit klaren Zielsetzungen das bis-
herige «laissez faire» in der Landschaft ablö-
sen. Dabei geht es nicht nur um deren öko-
logische Intaktheit, sondern ebenso um die
2
Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen
Zukunftsstrategien im Dialog entwickeln?
Landschaften und Regionen sind im Umbruch: Die Schere zwischen Gebieten mit hoher Nutzungsintensität und dem wirtschaftlichen «Hinterland» öffnet sich immer weiter. Daraus ergeben sich auch unmittelbare Konsequenzen für die Landschaft: Trivialisierung und Zersiedlung auf der einen, Nutzungsaufgabe und Verwaldung auf der anderen Seite. Nachhaltige, differenzierte Strategien für die räumliche Entwicklung von Landschaften und Regionen sind gefragt! Rein planerisch ist diese Aufgabe jedoch nicht zu leisten, da Entwicklung bedingt, dass sie von der Bevölkerung mitgetragen wird. Partizipative Prozesse eröffnen hier mit direktem Dialog und erprobten Konsensverfahren zusätzliche Möglich-keiten der Zukunftsgestaltung.
Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen
Die Zukunft zum Thema machen ... Bisherige Entwicklung refl ektieren ...
Landschaft ist ein vom Menschen wahrgenommenes Gebiet, dessen Charakter das Ergebnis des Wirkens und
Zusammenwirkens natürlicher und anthropogener Faktoren ist. (Europäische Landschaftskonvention).
Foto: Savognin Tourismus
soziokulturelle Bedeutung der Landschaft,
ihren Beitrag an unsere Lebensqualität und
an die Standortqualität von Regionen.
Partizipation als Instrument der Nachhaltigkeit...An der Umweltkonferenz in Rio (1992) wurde
von 179 Staaten der weltweite Aktionsplan für
das 21. Jahrhundert, die Agenda 21, beschlos-
sen, um die nachhaltige Entwicklung für die lo-
kale und regionale Ebene zu konkretisieren.
Dieser Aktionsplan hält fest, dass der einzige
Weg zu einer sicheren und blühenden Zukunft
darin besteht, Umwelt- und Entwicklungsfra-
gen gleichermassen und miteinander anzuge-
hen. Und dass eine solche Strategie nur dann
erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn sie
in einem Prozess mit den Betroffenen erarbei-
tet wird und damit «Betroffene zu Beteiligten»
gemacht werden.
Dieses Prinzip wird in der Unternehmens- und
Organisationsentwicklung in Veränderungs-
prozessen seit längerer Zeit mit Erfolg einge-
setzt. Auch in Raumentwicklungsfragen wer-
den bottom up-Prozesse zunehmend durch-
geführt, da der top down-Ansatz etablierter
Planungsverfahren bei der Umsetzung häufi g
an der mangelnden Akzeptanz der Betroffenen
scheiterte.
Wenn hingegen die Bevölkerung die Ent-
wicklung ihrer Landschaft, ihrer Region mit-
tels kommunikativer Prozesse mitbestim-
men kann, erhöht sich die Bereitschaft, sich
für ihre Alltagsumgebung einsetzen (Meier &
Buchecker, 2005) 2 . Demzufolge können kre-
ative Kommunikationsformen für die nachhal-
tige Landschaftsentwicklung eine tragende
Rolle übernehmen, da sie der Bevölkerung
neue Mitbestimmungsmöglichkeiten eröffnen
und so innovatives Potenzial freisetzen.
Durch die gemeinsame Arbeit an der Zukunft
wird das Vertrauen, etwas bewirken zu kön-
nen, gestärkt und integrative Lösungen wer-
den ermöglicht. Hier eröffnet sich ein weites
Forschungs- und Experimentierfeld: es braucht
weitere Erkenntnisse über die komplexen Be-
ziehungen zwischen Mensch und Landschaft,
über geeignete Methoden der Partizipation,
fundiertes Erfahrungswissen aus der Praxis
und wissenschaftliche Evaluation solcher Pro-
zesse.
... eine gemeinsame Aufgabe von Forschung und PraxisIm Rahmen des NFP 48-Projektes «Zielvor-
stellungen und -konfl ikte bezüglich der Ent-
wicklung alpiner Landschaften und Lebens-
räume», wurden in der experimentellen Phase
zwei Partizipationsprozesse in der Region Mit-
telbünden mit der Bevölkerung durchgeführt
und evaluiert.
Zentrale Forschungsfragen waren dazu:
• Welche Methoden der Partizipation eig-
nen sich besonders für solche Entwicklungs-
prozesse?
• Welches sind die Erfolgsfaktoren resp. Stol-
persteine solcher Prozesse?
• Welche Wirkung vermögen Konsensfi n-
dungsverfahren zu erzielen?
• Welche Indikatoren eignen sich, um das
Kriterium «Partizipation» im Bezug auf die
nachhaltige Landschaftsentwicklung zu über-
prüfen? 3
Für die Partizipationsprozesse sind verschie-
dene Konferenzmodelle für Grossgruppen
eva luiert worden. Unter Einbezug aller mass-
geblichen Interessengruppen und auswärtiger
ExpertInnen wurden im Albulatal und im Surses
Zukunftskonferenzen 4 zur Landschafts- und
Tourismusentwicklung durchgeführt. Anhand
der Resultate aus den beiden Konferenzen
wurden Handlungsempfehlungen für die Re-
gion Mittelbünden abgeleitet und konkrete
Folgeprojekte vorgeschlagen.
1 O. Bastian & K.-F. Schreiber (1999): Analyse
und ökologische Bewertung der Landschaft.
Spektrum Akad. Verlag. Heidelberg.
2 Ch. Meier & M. Buchecker (2005): Soziokul-
turelle Aspekte der Landschaftsentwicklung.
Grundlagen für das Projekt Landschaft 2020
des BUWAL (Publikation in Vorbereitung).
3 M. Buchecker, K. Gehring, S. Kianicka. M.
Hunziker, Ch. Meier (2005): Evaluation der so-
ziokulturellen Indikatoren des BUWAL-Leit-
bildes Landschaft 2020, im Auftrag des BUWAL.
4 Das ausgewählte Konsensfi ndungsverfah-
ren «Zukunftskonferenz» nach Marvin R. Weis-
bord gliedert sich in die Arbeitsphasen:
1. Vergangenheitsbetrachtung
2. Gegenwart analysieren (äussere Rahmen-
bedingungen, Stärken/ Schwächen)
3. Zukunftsvisionen -ziele entwickeln /
Konsens erarbeiten
4. Akzeptanzen aufzeigen und verbessern
5. Massnahmenplanung in Gang setzen.
3
Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen
Projektdaten:
Nationales Forschungsprogramm «Landschaften und Lebensräume der Alpen» (NFP 48) Projekt «Confl icting expectations and objectives regarding the development of Alpine landscapes and habitats», 2002 – 2005
Projektleitung: M. Hunziker, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL,
Birmensdorf
Experimentelle Phase (Leitung Christine Meier, HSW): Methodenevaluation, Konzipierung
und Durchführung zweier Partizipationsprozesse in der Region Mittelbünden; Umsetzung
in der Region (Stefan Forster, HSW).
Aktuelle Situation analysieren ... Entwicklungsszenarien erarbeiten ... Massnahmen vorschlagen ...
geben. In weiteren Kantonen sind Einzelver-
träge vorhanden. Sechs fachlich kompetente
und unabhängige Inspektoren überprüfen die
gesetzlichen Mindestanforderungen der Be-
triebe und deren Produkte; Kompost und Gär-
gut werden «von der Wiege bis zur Bahre»
kontrolliert 2 . Ausgangsmaterialien müssen
Grenzwerte für Schwermetalle einhalten, frei
von Verunreinigungen sein und werden auf-
grund einer Positivliste 3 auf ihre Tauglich-
keit überprüft. Das Betriebspersonal überprüft
Anlieferungen und ist für die eindeutige Her-
kunftsbezeichnung verantwortlich. Sämtliche
abgegebenen Produktchargen sind rückver-
folgbar und in einer Input – Output Bilanz do-
kumentiert. Im Kompostierungsprozess wer-
den Temperatur, Belüftung und Bewässerung
protokolliert.
Eine Erfolgsgeschichte2005 wurden 161 Anlagen inspiziert, sie reprä-
sentieren mit 508’000 Tonnen verarbeitetem
Material 64% der Grüngutmenge der Schweiz.
66% des Rohmaterials stammt aus den kom-
munalen Sammeldiensten, die Tendenz ist zu-
nehmend. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit
von Fremdstoffen im Rohmaterial. Eine Über-
prüfung der kommunalen Sammelkonzepte
ist also angezeigt. Lieferungen aus GaLaBau
(23%) und Industrie (11%) sind sekundär.
Die Verwertung der Produkte erfolgt zu 64% in
der Landwirtschaft. Die Verwendung im GaLa-
Bau (16%) und im Hobbybereich (8%) ist den-
noch interessant, hier werden höhere Preise
gelöst. 62% der Anlagen erfüllten im Jahr 2005
die Inspektion. Probleme sind fehlende oder
unvollständige Protokollierungen und zu ge-
ringe Analysenhäufi gkeit. Fehlende Betriebs-
bewilligungen sind ebenfalls häufi g Ursache
für negative Inspektionsbefunde. Der detail-
lierte Jahresbericht 2005 ist unter www.vks-
asic.ch 4 erhältlich.
Das Brancheninspektorat der Grüngutverwer-
ter in der Schweiz hat gezeigt, dass eine konse-
quente Kontrolle von Endprodukt und Produk-
tionsprozess im Umweltbereich zur Sicherung
von Qualität beiträgt und den Produktabsatz
sichert. Noch ist die Wertschöpfung von Kom-
post zu gering, um den Verkauf fi nanziell at-
traktiv zu machen. Der Marktanreiz erfolgt aus
der Entsorgung von Grünabfall und nicht aus
dem Produktabsatz. Hier ist ein Umdenken
notwendig; weg vom Abfallentsorger hin zum
Produzenten von Qualitätsprodukten.
1 VKS Richtlinie. 2001. www.vks-asic.ch
2 Baier U. Schleiss K. 2005. Total Quality and
Safety Management for Anaerobic Digestion
and Composting of Biological Wastes. Poster
ADSW05 Copenhagen
3 Positivliste Grüngut, 2005. www.vks-asic.ch
4 Jahresbericht zu den Inspektionen 2005 der
Kompostier- und Vergäranlagen in der Schweiz.
2005. www.vks-asic.ch
4
Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen
Prof. Dr. Urs Baier
Dozent Umweltbiotechnologie
Kein Klärschlammschicksal für KompostDie Ausbringung von Klärschlamm ist in der
Schweiz verboten. Die Begründung ist we-
niger fachlich als emotional: trotz sinkender
Schwermetallgehalte und hygienischer Unbe-
denklichkeit hat unser Risikodenken gegen-
über organischen Spurenstoffen und «neuen
Krankheitserregern» zu dieser Massnahme ge-
führt. Die Grüngutverwertungsbranche greift
einer ähnlichen Entwicklung für das Qualitäts-
produkt Kompost vor. Vergärer und Kompostie-
rer haben ihre Hausaufgaben angepackt. Zu-
sätzlich zu den gesetzlich geforderten Grenz-
werten haben sie weitergehende Qualitäts-
anforderungen für Komposte defi niert 1 . Seit
2003 besteht auf Eigeninitiative der Werke ein
Brancheninspektorat.
Gut ist mehr als das MinimumZiel des Inspektorats ist es, Grüngutverwer-
tungsanlagen mit einer Kapazität von mehr als
100 t/a jährlich zu überprüfen. Das Inspektorat
übernimmt dabei die Aufgabe der kantonalen
Behörden: bereits haben die Kantone AG, TG,
LU, SO, ZH und ZG ihre Kontrollaufgabe über-
Fachabteilung Biotechnologie
Mehr Vertrauen ins Produkt Kompost dank Brancheninspektorat
Branchenübergreifende Umweltmassnahmen, die auf Eigeninitiative gründen, stehen hoch im Kurs. Industriebranchen nehmen Verantwortung, Qualitäts-bewusstsein und Konsumentenschutz wahr, ohne dass ein direkter Zwang in Form gesetzlicher Verordnungen oder eines fi nanziellen Erfolgs vorliegen. Vor dem Hintergrund des Ausbringverbotes für Klärschlamm hat sich die schweize-rische Grüngutverwertungsbranche seit Anfang des Jahrtausends grundlegend neu organisiert.
Dienstleistungsprojekt: Brancheninspektorat der Kompostier- und Vergärungsanlagen
Leitung: Prof. Dr. Urs Baier, Dozent Umweltbiotechnologie, [email protected]
Förderung: Kantone AG, TG, LU, SO, ZH, ZG
Projektdauer: laufend seit 2003
Partner: ARGE Inspektorat
Projektvolumen HSW: ca. 18000.– / a
Feldrandkompostierung Rohmaterial zur Kompostierung Kompostumsetzer Werkskompostierung
5
Heinz J. Bernegger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent
ProjektabsichtenMit dem Projekt werden in mehrfacher Hin-
sicht neue Wege beschritten. Das entwickelte
Wohnmodell soll eine innovative Wohnumge-
bung beinhalten, welche sich fl exibel den indi-
viduellen Bedürfnissen der Bewohner anpas-
sen, wie auch fl exibel auf sich ändernde Markt-
situationen reagieren kann. Es soll Wohnraum
für sich immer schneller verändernde Lebens-
stile und Lebensentwürfe geschaffen und des-
sen nachhaltige Nutzung ohne substantielle
Umbauten während einem längeren Zeitraum
ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen lang-
fristig Kosten gespart und die Gesamtauslas-
tung erhöht werden. Insgesamt soll durch eine
optimierte Gesamtperformance für den Betrei-
ber wie die zukünftigen Bewohner ein optima-
les Preis-Leistungsverhältnis erreicht werden.
WohnmodellkonzeptDas entwickelte Wohnmodell basiert auf
dem Konzept einer umfassenden Integration
Pfl egebedürftiger, mit der Prämisse, auch im
Pfl ege fall nicht umziehen zu müssen. Um den-
noch eine genügend hohe Auslastung unter
Minimierung der räumlichen Fehlbelegungen,
aufgrund zu grosser Wohnungen, gewährleis-
ten zu können, wurde eine fl exible Gebäude-
struktur mit einer «mimetischen Anpassungs-
fähigkeit» entwickelt. Damit ist eine auf die
Bedürfnisse der Bewohner abgestimmte
räumliche Verkleinerung oder Vergrösserung
der Wohnungen gemeint.
Flexibilität als Grundlage für NachhaltigkeitDie Entwicklung neuartiger Flexibilitätskon-
zepte ist innerhalb des Projektes von zentraler
Bedeutung. So wurden in jüngster Zeit ver-
schiedenste Versuche unternommen bei Neu-
bau- oder Erweiterungsprojekten von Alters-
und Pfl egeheimen die entsprechenden Woh-
nungsgrundrisse baulich fl exibel zu gestalten.
Zumeist scheiterten diese Versuche bei der
konkreten Realisierung jedoch an den damit
verbundenen Mehrkosten und der Unsicherheit
über den entsprechenden Langzeitnutzen. Im
Projekt wurden deshalb Methoden und Instru-
mente entwickelt, um genau diese Aspekte de-
taillierter untersuchen und klären zu können.
WohnmodellsimulationenAnhand der durchgeführten Wohnmodell-
simulationen, in Zusammenarbeit mit dem
HSW-Profi tcenter Logistik und Simulation,
konnte nicht nur der Langzeitnutzen genauer
geklärt, sondern auch das generelle Langzeit-
verhalten des Wohnmodells überprüft und
optimiert werden. Die Betrachtung des Mo-
dellverhaltens geht dabei von einer kyberne-
tischen Gesamtsicht des Wohnmodells aus. So
muss bei der Beurteilung des Modellverhal-
tens die Reaktionsfähigkeit des Wohnmodells
auf dynamische Entwicklungen der Bewohner-
wie der Marktseite berücksichtigt werden.
Die erarbeiteten Projektresultate dienen als
Grundlage zur Ausarbeitung eines eingela-
denen Projektwettbewerbs, welcher im Januar
2006 beginnt.
Fachabteilung Facility Management
Flexibles Wohnen im Alter
Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen
Das Alters- und Pfl egeheim Haus Tabea in Horgen plant derzeit einen Erweite-rungsbau mit Wohnangeboten für 50 bis 70 ältere Menschen. Mit dem Neubau will der Verein Haus Tabea nicht nur die in Zukunft zusätzlich notwendigen Zim-mer und Betten für die Gemeinde und den Bezirk Horgen bereitstellen, sondern auch dem Problem begegnen, dass Menschen im Alter gezwungen werden mehr-mals umziehen zu müssen. Dazu soll ein fl exibles und zukunftsweisendes Wohn-modell entwickelt werden, welches auf der Prämisse basiert, nach dem Einzug ins Heim wenn möglich nie mehr umziehen zu müssen. In Zusammenarbeit mit dem Haus Tabea und einem zugezogenen Architekturbüro wurde die Abteilung Facility Management der Hochschule Wädenswil mit der Entwicklung und Simulation einer konkreten Lösung beauftragt.
Forschungsprojekt: Flexibles Wohnen im Alter – Haus Tabea 07
Leitung: Heinz J. Bernegger
Förderung: Age Stiftung
Projektdauer: 2003 – 2005
Partner: Verein Haus Tabea
Wohnmodellstrategie
Belegungslogik/-system
Bew
ohne
r
Inte
ress
ente
n
Entwicklung von Markt:
Marktlage, Bedürfnisse,
Anforderungen, etc.
Entwicklung von Bewohner:
Verhalten, Bedürfnisse,
Anforderungen, etc.
Flexible RaumeinheitenSimulation durch Zufallsgeneratoren
Simulation durch Zufallsgeneratoren
Tilo Hühn
Dozent für Lebensmittelmarketing und Getränke-
technologie, [email protected]
… wenn Markenstrategen, Lebensmittelwissen-
schaftler, Lebensmittelstudenten und Indus-
trievertreter zusammentreffen, um über die
Zukunft in einer Lebensmittelkategorie nach-
zudenken.
Unico-fi rst AG, eine auf Lebensmittel fokus-
sierte St. Galler Marketingfi rma, kreierte
zusammen mit der Fachabteilung Lebens-
mitteltechnologie der Hochschule Wädenswil
ein Werkzeug zur Entwicklung von Produkt-
innovationen: Food-Evolution.
Food-Evolution generiert systematisch eine
Vielzahl neuer Produktideen zu einem vom Kun-
den defi nierten Suchfeld. Die bestbewerteten
Rohideen werden zu marktfähigen Konzepten
weiterentwickelt, in Prototypen (Produkt und
Verpackung) umgesetzt und mit der Zielgruppe
getestet. Interdisziplinär, umsetzungsorientiert
und konzentriert in vierzig Tagen.
Zunehmend gesättigte Märkte, wachsende
Wettbewerbsintensität, rascher technischer
Fortschritt und Wertewandel der Gesellschaft
führen zur Verkürzung der Produktlebens-
zyklen für Lebensmittel. Echte Innovationen
sind daher ein Schlüssel für Wachstum. Das
richtige Gespür für Entscheidungsprozesse
potentieller Konsumenten ist dabei eine Er-
folgsvoraussetzung, denn Käuferin und Käufer
erwerben nicht nur ein physikalisch und che-
misch beschreibbares Objekt, sondern einen
Komplex von Wunschbefriedigungen.
Der erfolgreichen Entwicklung und Markt-
einführung neuer Produkte muss daher
ein strategisches Planungskonzept zugrunde
6
Fachabteilung Lebensmitteltechnologie
Es entsteht Neues…
Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen
gelegt werden, das die Komplexität des Kon-
sumentenverhaltens sowie die Marktentwick-
lungsdynamik berücksichtigt.
Food-Evolution steht für die zielgerichtete
und nachhaltige Entwicklung von bedürfnis-
gerechten Lebensmittelkonzepten, die dem
Konsumenten im Angebotsdschungel Wieder-
erkennung und damit Orientierung bieten.
Resultat sind abverkaufsstarke Innovationen
statt «neue Produkte».
Denn wirkliche Innovationen geben Konsu-
menten neue Gründe, eine Lebensmittelmarke
mehr zu kaufen, weil sie…
• auf neuen Konsumenten-Insights beruhen
• Trends verschiedenster Produktkategorien
aufgreifen
• die zukunftsträchtigsten Technologien nut-
zen
• auf aktuellstem ernährungswissenschaft-
lichen Wissen basieren
• neue Konsumentennutzen bieten
• glaubwürdig positioniert und überzeugend
verpackt sind
• einen Beitrag zur Sinnstiftung in der Flut
von austauschbaren Angeboten leisten
Food Evolution hat 2005 neben «OBI PUR»
(Thurella AG; Sieger Prix d’Innovation acricole
2005) weitere Produkte hervorgebracht, wel-
che die am Markt befi ndlichen Produkte nicht
substituiert, sondern zusätzliche Nachfrage
geschaffen haben:
Fallbeispiel PralinatoDie Herausforderung«Pralinato» ist seit 25 Jahren ein Klassiker
auf dem Glacé-Markt. Bisher gelang es, line-
extensions vor allem über eine Variation der
Grösse des Produktes zu etablieren (z. B.
«Pralinato MiniMini»), nicht aber über senso-
rische Veränderungen. Ziel der Zusammenar-
beit zwischen «Frisco-Findus» (Nestlé Suisse
SA), Unico-fi rst AG und der Hochschule Wä-
denswil war die Neupositionierung der Marke
und daraus abgeleitet die Entwicklung einer
neuen Geschmacksrichtung für «Pralinato».
Die AktionAufbauend auf den Resultaten einer Consumer
Insights Studie wurde in einem ersten Schritt
die Positionierung der Marke «Pralinato» ge-
schärft. Weiter wurde, ausgewählt aus einer
Vielzahl von neuen Produktideen mit «Prali-
nato Latte Macchiato» eine neue Sorte vorge-
schlagen, welche den Italien-Trend aus dem
Kaffeebereich übernimmt, ohne die traditio-
nellen Werte von «Pralinato» zu verlieren. Die
Innovation wurde im Frühling 2005 erfolgreich
national lanciert.
Innovationssuchfelder defi nieren Positionierungen entwickeln
Consumer Insights analysieren / generieren
Produktsamples herstellen
Produktideen entwickelnVerpackungs- und
Designprototypen entwerfen
Ideen bewerten / auswählenKonzept- und Produkttest
mit Zielgruppe durchführen
Die modular aufgebauten Schritte von Food Evolution®
+++ Alle aktuellen Projekte unter www.hsw.ch +++ Alle aktue
+++ Neue Projekte +++ Neue Projekte +++ Neue Projekte +++ Ne
7
Interreg IIIB: Dynalp dynamic rural alpine space
Leitung HSW: Peter Marty ([email protected])
Dauer: 01.01.05 – 31.12.06
Projektpartner: Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen», Grabs
Erholungskonzept Moorlandschaft Hirzel – Phase I / II
Leitung HSW: Christine Meier ([email protected])
Dauer: seit 01.04.05
Projektpartner: Fachstelle Naturschutz, Zürich
Bodenkundliche Baubegleitung Golfplatz Obersaxen
Leitung HSW: Nicole Locher ([email protected])
Dauer: 01.07.05 – 31.12.06
Projektpartner: Förderverein Golf- / Freizeitanlage Dachli, Thusis
Fachabteilung Facility Management
Weiterbildung Spitex Zürich-Wipkingen – Schulung Reinigung Modul 1 bis 4
Leitung HSW: Annemarie Sigrist ([email protected])
Dauer: seit 01.03.06
Projektpartner: Spitex Wipkingen-Industrie, Zürich
Prozessbegleitung Neubesetzung Stelle Leitung Hotellerie
Leitung HSW: Irina Pericin ([email protected])
Dauer: 26.08.05 – 31.11.05
Projektpartner: Stiftung Ostschweizer Kinderspital, St.Gallen
Betriebliche Integration von Anwendungen aus dem EU-Projekt MUMMY zur Unterstützung mobiler Geschäftsprozesse
Leitung HSW: Lukas Windlinger / Giovanni Binda
([email protected] / [email protected])
Dauer: 01.10.05 – 31.12.05
Projektpartner: Arcadis Consult GmbH, D-Darmstadt
Implementierung von Reinigungsleistungen in Hotelobjekten
Leitung HSW: Irina Pericin ([email protected])
Dauer: 17.10.05 – 28.02.06
Projektpartner: ISS Holding AG, Dietikon
Kosten- und Gesundheitseffektivität in zukunftsorientierten Büroprojekten
Leitung HSW: Lukas Windlinger ([email protected])
Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI
Projektvolumen HSW: CHF 86’476.–
Dauer: 01.11.05 – 31.10.06
Projektpartner: OFF Consult AG, Zürich
Fachabteilung Biotechnologie
Durch Zecken übertragbare Krankheiten: Diagnose und Nach-weis pathogener Bakterien aus Zecken und Patienten
Leitung HSW: Martin Sievers ([email protected])
Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI
Projektvolumen HSW: CHF 299’100.–
Dauer: 01.09.05 – 28.02.07
Projektpartner: Institut Virion AG, Rüschlikon; Praxis Dr. Norbert
Satz, Zürich; Dr. Markus Fritzsche, Adliswil; Medica, Medizinische
Laboratorien Dr. F. Käppeli AG, Zeckenzentrum, Zürich
Effi ziente Produktion des ersten konjugierten Vakzins mit säure-labilem O-Antigen in rekombinanten, nicht-pathogenen Escherichia coli und Nachweis seiner Wirksamkeit
Leitung HSW: Julian Ihssen ([email protected])
Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI
Projektvolumen HSW: CHF 713’670.–
Dauer: 01.10.05 – 31.03.07
Projektpartner: GlycoVaxyn AG, Wädenswil
Fachabteilung Lebensmitteltechnologie
Lagertests Verpackungen
Leitung HSW: David Hauser ([email protected])
Dauer: 30.06.05 – 30.06.08
Projektpartner: vertraulich
Infoblätter und Broschüren Bereich Lebensmittelrecht
Leitung HSW: Sonja Kobler-Wehrli ([email protected])
Dauer: seit 15.08.05
Projektpartner: vertraulich
Simulationsgestützte Anlagenkonfi guration als wettbewerbs-entscheidender Faktor im internationalen Markt
Leitung HSW: Marcel Burkhard ([email protected])
Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI
Projektvolumen HSW: CHF 327’500.–
Dauer: 01.09.05 – 31.08.06
Projektpartner: vertraulich
Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen
Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen» – Leitung Geschäftsstelle Schweiz
Leitung HSW: Peter Marty ([email protected])
Dauer: seit 01.01.05
Projektpartner: Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen», Grabs
Urs Zimmermann
Diplomand LMT, Hochschule Wädenswil
Ablauf der ArbeitSchon bei der ersten Besichtigung der Firma
wurde mir klar, dass ich die aufwändig trans-
portierten Schulbücher vorläufi g getrost ein-
gepackt lassen kann. Zu Beginn waren Mus-
kelkraft und Improvisationstalent gefragt. Um
für die baldigen Kartoffellieferungen gerüstet
zu sein, mussten das Labor aufgebaut, Qua-
litätskriterien defi niert und Mitarbeiter ge-
schult werden. In einem zweiten Schritt wur-
den die Qualitätsprobleme, mit deren LUKO
SH. A. konfrontiert wird, analysiert. Weiterhin
wurden das vorhandene Herstellungskonzept
überarbeitet und neue Arbeitsvorschriften im-
plementiert. Schliesslich wurde ein Qualitäts-
manager rekrutiert und in seine zukünftige Ar-
beit eingeführt.
Schwierigkeiten der DurchführungDie Schwierigkeiten der LUKO SH. A. sind ty-
pisch für die gesamte Industrie im Kosovo: Auf
der einen Seite gibt es die internen Probleme,
wie altsozialistisches Denkverhalten, uner-
gründliche Abmachungen innerhalb der alles
bestimmenden Clans und geringes bis nicht
vorhandenes Wissen über Technik, insbeson-
dere Lebensmitteltechnologie. Auf der ande-
ren Seite kommen externe Schwierigkeiten
dazu, vor allem die stetige Suche nach geeig-
neten Lieferanten. Beispielsweise benötigt
man für den Kauf von 1000 Litern Frittieröl, das
den Qualitätsansprüchen einigermassen ge-
nügt (wirklich gutes Öl ist gar nicht erhältlich),
zwei Angestellte während eines ganzen Tages.
Das grösste Problem für die LUKO SH. A. sind
die offenen Grenzen zum entwickelten Europa.
Händler aus der ganzen Welt strömen in den
Kosovo und beliefern diesen fl ächendeckend
mit Lebensmitteln. Die einheimische Industrie
hat Mühe, gegen diese Flut von ausländischen
Produkten zu bestehen, die eine bewährte
Qualität und hohe Attraktivität bei der Bevöl-
kerung aufweisen. Trotz der geringeren Preise
für inländische Produkte stehen die vielfach
teureren ausländischen Produkte nicht selten
als Marktführer da.
Mit der Implementierung eines modernen Qua-
litätsmanagementsystems nach internationa-
len Normen gehört die LUKO SH. A. künftig zu
den fortschrittlichsten Unternehmen im Kosovo.
Die Möglichkeit, Pommes Chips mit einer gleich
bleibenden Qualität zu produzieren, öffnet neue
Absatzmärkte und ist ein grosser Schritt für die
industrielle Entwicklung des Kosovo.
8
Studentisches
Ein Qualitätsmanagementsystem für «LUKO» Chips im Kosovo
Die LUKO SH. A. ist eine kleine Fabrik mit ca. 25 Mitarbeitenden im Nordwesten des Kosovo, welche aus heimischer Rohware Pommes Chips herstellt und lan-desweit unter dem Namen «LUKO» vertreibt. Die Firma wurde von der Schweizer Agentur IDEAS (Independent Development Experts Association) im Jahre 2003 gegründet. Bis Ende 2006 soll die Leitung der Firma an einheimische Aktionäre übergeben werden. Im Rahmen einer Diplomarbeit möchte man vor Ort ein ein-faches und praxisnahes Qualitätsmanagementsystem aufgebauen. Zusätzlich sollen die vorhandenen Betriebsabläufe von der Kartoffelannahme bis zum Verkauf analysiert und optimiert werden.
Forschungsprojekt: Establishing a sustainable Quality Management System for potato processing in KOSOVO according to international standards
Leitung: Dipl. Natw. ETH, Thomas Lüthi, Hochschule Wädenswil,
[email protected] (1. Korrektor)
Prof. Dr. Christian Gerhards, Hochschule Wädenswil,
[email protected] (2. Korrektor)
Jan H. Stiefel, Direktor LUKO SH. A. / Direktor IDEAS,
[email protected] (Experte)
Förderung: Das Projekt wird für die Dauer von vier Jahren vom Grossherzogtum
Luxemburg gefördert.
Projektdauer: 8. August 2005 – 30. Dezember 2005
Partner: LUKO SH. A. Gurrakoc-Istoq, Kosovo
IDEAS, Winterthur
Projektvolumen HSW: CHF 5’000.–
Einführung einer Methode für die Qualitätsbestimmung
von frittierten Kartoffelchips
9
HSWnews
Kurzmeldungen
Ausbau des Kompetenzzentrums für Life Sciences in Wädenswil
Am 16. September 2005 konnte eine erste
massgebende Erweiterung des Raumangebots
für das Kompetenzzentrum für Life Sciences
in Wädenswil offi ziell eingeweiht werden. Auf
zwei Stockwerken und rund 2700 Quadratma-
tern entstanden im Campus Tuwag Areal an der
Einsiedlerstrasse 31 in Wädenswil neue Unter-
richtsräume und Labors für Biologie, Chemie,
Mikro- und Molekularbiologie sowie Büros.
Erfolgreiche Tour de Tuwag-Areal
Am 17. September 2005 präsentierte sich das
Tuwag-Areal – auf dem die HSW die grösste
Mieterin ist – der Bevölkerung aus der Region.
Mittels einer raffi niert ausgedachten «Stre-
ckenführung» konnten sich die BesucherInnen
ein Bild von den zahlreichen Betrieben ver-
schiedenster Berufssparten auf dem Tuwag-
Areal machen. Eine gute Gelegenheit für die
HSW, ihr Tun der Bevölkerung näher zu brin-
gen. So konnten sich die BesucherInnen haut-
nah darüber informieren, wie an der HSW Brot
gebacken, Pillen hergestellt, mit Zecken ge-
forscht wird oder welche Experimente im Che-
mie-Labor abgehalten werden können.
Mit dem Wirbelwind geht’s los
Die Studierenden des ersten Semesters be-
ginnen ihr Studium eine Woche vor dem of-
fi ziellen Semesterbeginn – mit dem Wirbel-
wind. 280 Personen, eingeteilt in Gruppen, die
quer durch alle Studienrichtungen zusammen
gewürfelt waren, lernten die Studierenden
während drei Tagen Dozenten und die Infra-
struktur der HSW kennen. Den Abschluss der
Wirbelwindwoche bildete am Donnerstag das
Spiel ohne Grenzen. Was dabei zählte waren
Teamwork, Köpfchen und vielleicht auch et-
was Glück. Die Gruppen kämpften sich, teil-
weise sehr verbissen, oft aber mit viel Geläch-
ter durch die fünf verschiedenen Aufgaben,
wie zum Beispiel: Wer baut nur mit Papier und
Klebstreifen den höchsten Turm, und zwar so,
dass man die kleine Kuhglocke daran noch läu-
ten kann? Wer meistert den Parcours mit den
Riesenskis, auf welchen zehn Studierende
festgeschnallt sind am Schnellsten? Der Tag
wurde mit der Rangverkündigung mit Apéro
und anschliessendem Nachtessen abgerun-
det. Viele fröhliche Gesichter zeugten von
einer gelungenen Woche.
> Fortsetzung von Seite 1
tungen beträgt an der HSW ca. fünf Millionen
Franken mit wachsendem Anteil Wirtschafts-
gelder. Dies zeigt deutlich, dass die Forschung
mit den Fachhochschulen für die Wirtschaft
von Bedeutung ist. Wo geforscht wird können
auch Fehler passieren und darin unterschei-
den sich die Fachhochschulen nicht von den
Universitäten. Es liegt auch in der Natur der
Forschung, dass nur ein Teil der Resultate zu
brauchbaren Erkenntnissen oder kommerziell
nutzbaren Produkten führt.
Dozierende an Fachhochschulen haben ein hö-
heres Unterrichtspensum. Dies bedeutet aber
nicht, wie oft behauptet, dass sie nicht in der
Lage sind Forschung zu betreiben. Mit Dritt-
mitteln zur Finanzierung von Forschungspro-
jekten können sie sich im Unterricht entlas-
ten. Die Rahmenbedingungen sind jedoch we-
sentlich anders, da die Basisfi nanzierung der
Dozierenden und des Mittelbaus für den Leis-
tungsauftrag «Forschung und Entwicklung» an
den Fachhochschulen oft ungenügend ist. Un-
abhängig von der andersartigen anwendungs-
orientierten Ausrichtung kann die Finanzie-
rung der Forschung nicht ausschliesslich pro-
jektbezogen erfolgen.
Das Rad zurück zu drehen und nur noch Aus-
bildung an Fachhochschulen zu betreiben
würde ganz klar zu einer qualitativen Abwer-
tung der Ausbildung führen und daran kann
niemand ein ernsthaftes Interesse haben. Die
Fachhochschulabsolventen sind für die Wirt-
schaft genau so wichtig wie die Absolventen
der Universitäten. Eine praxisnahe Ausbildung
kann nur durch F+E-Projekte mit der Wirtschaft
gewährleistet werden, insofern hat der Gesetz-
geber im Fachhochschulgesetz die Weichen
richtig gestellt. Was fehlt, ist die konsequente
Umsetzung auf kantonaler wie auch auf eid-
genössischer Ebene.
Feierlicher Einweihungsakt: Ueli Fausch, Stadtpräsident
von Wädenswil; Dominik Escher, CEO EsbaTech Schlie-
ren; Rolf Grabherr, Rektor HSW; Regierungsrätin Regine
Aeppli, Vorsteherin der Bildungsdirektion des Kantons
Zürich (v.l.n.r.)
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HSWnews
Lebensmittel Innovationspreis 2005 für neuartigen Apfelsaft
Im Rahmen der OLMA 2005 konnte die Thurella
AG als Produzentin des Apfelsafts obi PUR den
Innovationspreis 2005 entgegen nehmen. Die
Produktion des schmackhaften Apfelsafts ba-
siert auf einem innovativen Herstellungsver-
fahren, das zusammen mit der HSW entwickelt
wurde. Durch dieses neue Verfahren behält
der «fl üssige Apfel in der Flasche» viele Eigen-
schaften der erntefrischen Qualitätsäpfel aus
Schweizer Produktion. Der Saft wird in einem
kontinuierlichen Verfahren durch eine Schne-
ckenzentrifuge gewonnen, nachdem ein Fein-
aufschluss der Apfelzellen mittels Zahnkollo-
idmühle erfolgte. Dem Apfelsaft bleiben so,
durch kurze Prozesszeiten (unter zehn Minu-
ten) deutlich mehr wertbestimmende Inhalts-
wie auch Aromastoffe enthalten.
SiROP – Student Research Opportunities Program
Seit kurzem ist die HSW Mitglied bei SiROP,
dem Student Research Opportunities Pro-
gram. SiROP ist eine Non-Profi t-Organisation,
die Studierenden die Möglichkeit bietet, be-
reits in einem frühen Stadium ihres Studiums
an Forschungsprojekten von Universitäten und
Hochschulen teilzunehmen. Im Gegenzug bie-
tet SiROP den Forschern eine Plattform, um ta-
lentierte und motivierte Studierende zu enga-
gieren.
SiROP setzt sich zum Ziel, Forschungsprojekte
Hochschul- aber auch Länderübergreifend
durchzuführen. Dadurch können der internati-
onale Wissenstransfer gefördert und Ressour-
cen optimal ausgenützt werden.
SiROP wurde 2001 als Start-Up-Firma an der
ETH Zürich gegründet, heute sind verschie-
dene Hochschulen und Universitäten aus der
Schweiz und dem Ausland an SiROP ange-
schlossen.
Die HSW ist momentan mit dem Projekt «Klo-
nierung und Expression antigener Membran-
proteine» vertreten, welches von einem Phar-
maziestudenten der ETH an der HSW durch-
geführt wird. Das SiROP-Portal der HSW ist zu
fi nden auf www.sirop.hsw.ch.
5th International Olive Oil Award mit Olive Congress
Am 30. März 2006 fi ndet an der HSW der «5th
International Olive Oil Award – Zurich 2006»
statt – ein kleines Jubiläum. Bereits zum fünf-
ten Mal darf das Fachgebiet Lebensmittel-Sen-
sorik der HSW diese objektive Beurteilung und
Prämierung von Olivenöl extra vergine orga-
nisieren und durchführen. An diesem Anlass
werden jeweils objektiv-sensorisch herausra-
genden Olivenöle mit der Auszeichnung «Gol-
dene Olive», «Silberne Olive» und «Award»
prämiert.
In Ergänzung zu dieser Veranstaltung fi ndet
anlässlich der Gourmesse im Oktober 2006
wiederum der Konsumententest «OLIO 2006»
statt.
Weitere Informationen fi nden Sie unter www.
oliveoilaward.ch.
Der Lions Club Zimmerberg auf Besuch an der HSW
Quasi um eine Wissenslücke in Sachen For-
schungs- und Wirtschaftsgebiet Zimmerberg
zu stopfen, besuchte der Lions Club Zimmer-
berg am 7. Dezember 2005 die HSW. Mit gros-
sem Interesse verfolgten die zahlreichen An-
wesenden die Ausführungen von Tobias Mer-
seburger, Leiter Abteilung Biotechnologie im
Fermenterraum, einer hochtechnologisierten
«Werkstatt»,wo unter anderem in Reaktoren
Hefe, Bakterien und tierische Zellen für thera-
peutische Proteine für die Medizin (z.B. Epo)
kultiviert werden.
Einen frappanten Gegensatz zu dieser tech-
nischen Welt bildete danach der Vortrag von
Jean-Bernard Bächtiger, Abteilungsleiter Um-
welt und Natürliche Ressourcen. Er stellte das
Portfolio der Abteilung Umwelt und Natürlich
Ressourcen vor und präsentierte das Projekt
«Aquaponic». Aquaponic ist eine Kombination
von Fischzucht und Nutzpfl anzen im selben
Wasserkreislauf. Ziel ist eine ökologisch sinn-
volle und ökonomisch tragfähige Nahrungs-
mittelproduktion durch vollständige Verwer-
tung des Fischfutters und bei minimalem Was-
serverbrauch.
Der Abend wurde mit einem gemütlichen
Nachtessen in den Räumlichkeiten der HSW
abgerundet.
Kurzmeldungen
Forschung & Entwicklung und Dienstleis-tungen an der HSW
Die Tätigkeiten in Forschung & Entwicklung
und Dienstleistungen an der HSW, dem Kom-
petenzzentrum für Life Sciences und Faci-
lity Management, wurden in einer neuen Bro-
schüre zusammengefasst. Diese bietet einen
kurzen Einblick über die Angebote der ver-
schiedenen Abteilungen in diesen Bereichen
und zeigt Arbeitsbeispiele auf. Die Broschüre
ist sowohl in Deutsch als auch in Englisch er-
hältlich. Ihr persönliches Exemplar können Sie
unter www.hsw.ch/bestellen beziehen.
BioTech 2006
Am 12. und 13. Juni 2006 fi ndet an der HSW die
BioTech 2006 zum Thema Bioanalytik statt. Am
Abend des 12. Junis wird wiederum das «tradi-
tionelle» Konferenz-Dinner im Rosenmattpark
in Wädenswil durchgeführt. Reservieren Sie
sich bereits heute das Datum!
HSW auch 2006 an Bildungs- und Fachmessen
Nachdem die HSW im zu Ende gehenden
Jahr an der Bildungsmesse im Hauptbahnhof
Zürich, an der «OBA» in St. Gallen und an der
«zebi» in Luzern dabei war, darf man sich auch
nächstes Jahr auf die Präsenz der HSW an Bil-
dungsmessen freuen.
• «Bildungsmesse 2006» vom 22. – 24. März
2006 im Hauptbahnhof Zürich am Gemein-
schaftsstand der Zürcher Hochschule ZFH
• «OBA» (Ostschweizer Bildungsausstellung)
vom 31. August – 4. September 2006 in den
Olma-Hallen in St.Gallen
• «BAM» (Berner Ausbildungsmesse) vom
7. – 11. September 2006 in der BEA expo in
Bern
Im weiteren sind auch Teilnahmen an diversen
Fachmessen geplant, so z.B. an der «Natur»
(Messe, Kongress und Festival zu Naturschutz
und Naturgenuss) vom 23. – 26. Februar 2006
in Basel, an der Schweizer Facility Manage-
ment Messe (FM Schweiz) vom 8. – 9. März
2006 im Messezentrum Zürich und der «Anuga
Foodtec» (internationale Fachmesse für Le-
bensmittel- und Getränketechnologie) vom
4. – 7. April 2006 in D-Köln.
11
HSWnews
0 100 200 300 400 500 600 700 800
2001
2002
2003
2004
2005
319
364
471
576
725
Anzahl Studierende 2001 – 2005 Totalzahlen nach Studiengängen (Stichtag jeweils per 15.11.)
Facility Management
(inklusive Praktikums-
semester)
Umweltingenieurwesen
(2003 Neuausrichtung des
Studienganges,
früher Hortikultur)
Biotechnologie
Lebensmitteltechnologie
Oenologie
Wädenswiler Hochschulangebot fi ndet immer grösseren Anklang
Zum Wintersemesterbeginn am 17. Oktober 2005 nahmen über 270 neue Studierende ihre
Ausbildung an der HSW auf. Die an der HSW angebotenen Studiengänge fi nden bei einer
immer grösseren Anzahl von Weiterbildungsinteressierten regen Zuspruch. Somit stieg die
Gesamtzahl an HSW-Studierenden von 576 im Vorjahr auf 725 im Jahr 2005.
Impressum
Redaktion
Hochschule Wädenswil
Grüental, Postfach 335
CH - 8820 Wädenswil
Telefon +41 (0)44 789 99 00
Fax +41 (0)44 789 99 50
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Copyright bei den Verfassern.
Nachdruck mit Quellenangaben
gestattet. Belegsexemplar erbeten.
Gestaltung
Obrist und Partner Werbeagentur
Druck
DR Druckerei Richterswil AG
Dezember 2005
Erscheinungsweise: 3mal pro Jahr
Auflage: 3’500 Exemplare
Weiterbildung
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Fachabteilung Biotechnologie
Kurse für SMGP-MitgliederHauptversammlung für SMGP Mitglieder
Fachabteilung Lebensmitteltechnologie
Wädenswiler Weintage
Workshop zum Thema Speziallebensmittel
Weiterbildungskurs Wein
Sensoriklizenz Wein
Einführung in die GFSI-Standards BRC/IFS und die Norm ISO 22000
ISO 22000
5. Internationale Olivenfachtagung
Fachabteilung Facility Management
HSW-Forum Facility ManagementForschung und Entwicklung der Abt. FM und Prämierung studentischer Arbeiten
Betrachtung zu Lebenszyklen
Immobilienökonomie
Systemisches Projektmanagement
Informationsabend
Infrastrukturelle Dienstleistungen Management
Selbst- und Konfl iktmanagement
Immobilieninformatik
Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen
Der Garten der HSW
2 Tage
0.5 Tag
21 Tage
10 Tage
2 Tage
2 Tage
1 Tag
1 Abend
1 Abend
9 Tage
5 Tage
1 Abend
9 Tage
5 Tage
9 Tage
1 Stunde
www.smgp.ch
www.iqfs.ch
www.beverages.ch
www.beverages.ch
www.iqfs.ch
www.iqfs.ch
www.oliveoilaward.ch
www.hsw.ch/fm_forum
www.hsw.ch/fm_forum
www.hsw.ch/fm_weiterbildung
www.hsw.ch/fm_weiterbildung
www.hsw.ch/fm_weiterbildung
www.hsw.ch/fm_weiterbildung
www.hsw.ch/fm_weiterbildung
www.hsw.ch/fm_weiterbildung
www.unr.ch
Aufgeführt sind Weiterbildungsangebote, deren Datum bei Redaktionsschluss bekannt waren.
Das komplette Weiterbildungsangebot fi nden Sie im Internet unter www.hsw.ch oder den oben
aufgeführten Homepages.
Datum Kursbezeichnung Dauer Mehr Info
30.03.2006
12./13.01.2006
17.01.2006
ab 19.01.2006
ab 24.01.2006
15./16.03.2006
28./29.03.2006
30.3.2006
18.01.2006
29.03.2006
13.01.2006
23.01.2006
09.02.2006
17.02.2006
27.02.2006
31.03.2006
06.03.2006
Module des eidg. anerkannten Nachdiplomstudienganges
«Strategisches Facility Management» (auch einzeln buchbar)