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Lehre/Ausbildung, Diplomstudi- Inhalt Hapert es bei der Forschung an Fachhochschulen? 4 6 7 5 2 Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen Zukunftsstrategien im Dialog entwickeln? Fachabteilung Biotechnologie Mehr Vertrauen ins Produkt Kompost dank Brancheninspektorat Fachabteilung Facility Management Flexibles Wohnen im Alter Fachabteilung Lebensmitteltechnologie Es entsteht Neues… Aktuelle Projekte Studentisches Ein Qualitätsmanagementsystem für «LUKO» Chips im Kosovo HSWnews Weiterbildung 8 9 12 Nr. 3 / Dezember 2005 Hochschule Wädenswil Kompetenzzentrum für Life Sciences und Facility Management Prof. Mark Jaeggi Prorektor Forschung und Entwicklung [email protected] In den letzten Wochen stand die For- schung an Fachhochschulen häufig im Zentrum von Zeitungsartikeln und oft mit negativen Aussagen über die Qua- lität der Ergebnisse. Im harten Verteil- kampf um die Forschungsgelder von Staat und Wirtschaft werden zuneh- mend harte Schläge ausgeteilt und die Objektivität bleibt dabei oft auf der Strecke. Wer jedoch aufgrund ein- zelner negativer Erfahrungen der ge- samten Forschung an den Fachhoch- schulen ein bescheidenes Niveau at- testiert, betreibt eine fahrlässige und imageschädigende Pauschalisierung (siehe Tages Anzeiger vom 02.11.05). Eine Tonne Kartoffeln, drei sind faul. Schluss- folgerung: Alle Kartoffeln sind faul. Diese Argumentation ist weder statistisch noch sachlich richtig. An den Fachhochschu- len wird hervorragende Forschungsarbeit ge- leistet und wenn dem nicht so wäre, würden wir auch unseren Universitäten ein schlechtes Zeugnis ausstellen – haben doch die meisten Dozierenden ihren Abschluss an einer Univer- sität in der Schweiz gemacht und dort auch ge- forscht. Der durchschnittliche Umsatz in For- schung und Entwicklung inklusive Dienstleis- > Fortsetzung Seite 9

Transfer 2005 - 3

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Page 1: Transfer 2005 - 3

Lehre/Ausbildung, Diplomstudi-

Inhalt

Hapert es bei der Forschung an Fachhochschulen?

4

6

7

5

2Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen

Zukunftsstrategien im Dialog entwickeln?

Fachabteilung Biotechnologie

Mehr Vertrauen ins Produkt Kompost dank Brancheninspektorat

Fachabteilung Facility Management

Flexibles Wohnen im Alter

Fachabteilung Lebensmitteltechnologie

Es entsteht Neues…

Aktuelle Projekte

Studentisches

Ein Qualitätsmanagementsystem für «LUKO» Chips im Kosovo

HSWnews

Weiterbildung

8

9

12

Nr. 3 / Dezember 2005

Hochschule WädenswilKompetenzzentrum für Life Sciences und Facility Management

Prof. Mark Jaeggi

Prorektor Forschung und Entwicklung

[email protected]

In den letzten Wochen stand die For-schung an Fachhochschulen häufi g im Zentrum von Zeitungsartikeln und oft mit negativen Aussagen über die Qua-lität der Ergebnisse. Im harten Verteil-kampf um die Forschungsgelder von Staat und Wirtschaft werden zuneh-mend harte Schläge ausgeteilt und die Objektivität bleibt dabei oft auf

der Strecke. Wer jedoch aufgrund ein-zelner negativer Erfahrungen der ge-samten Forschung an den Fachhoch-schulen ein bescheidenes Niveau at-testiert, betreibt eine fahrlässige und imageschädigende Pauschalisierung (siehe Tages Anzeiger vom 02.11.05).

Eine Tonne Kartoffeln, drei sind faul. Schluss-

folgerung: Alle Kartoffeln sind faul.

Diese Argumentation ist weder statistisch

noch sachlich richtig. An den Fachhochschu-

len wird hervorragende Forschungsarbeit ge-

leistet und wenn dem nicht so wäre, würden

wir auch unseren Universitäten ein schlechtes

Zeugnis ausstellen – haben doch die meisten

Dozierenden ihren Abschluss an einer Univer-

sität in der Schweiz gemacht und dort auch ge-

forscht. Der durchschnittliche Umsatz in For-

schung und Entwicklung inklusive Dienstleis-

> Fortsetzung Seite 9

Page 2: Transfer 2005 - 3

Christine Meier

Dozentin Landschaft & Regionalentwicklung,

[email protected]

Wasser, Boden und Luft sind natürliche Res-

sourcen, die auch zukünftigen Generationen

in zumindest gleicher Qualität wie heute zur

Verfügung stehen sollen. Diese Forderung der

nachhaltigen Entwicklung ist gesellschaftlich

weitgehend anerkannt. Wie steht es aber mit

der Forderung der Nachhaltigkeit in Bezug auf

die Landschaft?

Landschaft ebenfalls als Ressource zu sehen,

ist bis heute wenig etabliert. Vielmehr wird

sie am ehesten als schöne Kulisse für Freizeit-

aktivitäten und Urlaub wahrgenommen. Als

multifunktionales System erbringt die Land-

schaft jedoch vielfältige Leistungen an die

Gesellschaft: direkt, als Erholungs-, Kultur-

und Identifi kationsraum, und indirekt, indem

wir beispielsweise von einer intakten ökolo-

gischen Umwelt profi tieren. 1

Ihre Entwicklung nachhaltig zu gestalten, er-

fordert daher ein umfassendes Landschafts-

verständnis und eine Auseinandersetzung

mit den Fragen: Welche ökonomischen, öko-

logischen und sozialen Funktionen erfüllt die

Landschaft für eine bestimmte Region? Wo lie-

gen die Belastungsgrenzen, die spezifi schen

Werte und Potenziale? Welchen Beitrag leistet

sie für unsere Identität? Unser Wohlbefi nden?

Vom Nebenprodukt zum Gegenstand einer gemeinsamen StrategieDiese bewusste Auseinandersetzung mit der

Landschaft hat jedoch keine gesellschaftliche

Tradition: Landschaft hat sich über Jahrhun-

derte als Nebenprodukt der Bewirtschaftung

entwickelt. Nutzungen erfolgten gezwunge-

nermassen angepasst an die spezifi schen na-

turräumlichen Gegebenheiten, was zum «Ne-

benprodukt» der authentischen, regionalspe-

zifi schen Kulturlandschaften geführt hat. Die

Landnutzungen der letzten Jahrzehnte hinge-

gen haben die Kulturlandschaften einer ra-

santen Dynamik unterworfen: Jede Sekunde

wird in der Schweiz 1 m2 Boden überbaut. In

Agglomerationsräumen manifestiert sich Ge-

staltsverlust und Vereinheitlichung der Land-

schaft, in Randgebieten wird die landwirt-

schaftliche Nutzung aufgegeben. Wenn die

Vielfalt und Qualität der Kulturlandschaften

erhalten werden soll, müssen Entwicklungs-

strategien mit klaren Zielsetzungen das bis-

herige «laissez faire» in der Landschaft ablö-

sen. Dabei geht es nicht nur um deren öko-

logische Intaktheit, sondern ebenso um die

2

Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen

Zukunftsstrategien im Dialog entwickeln?

Landschaften und Regionen sind im Umbruch: Die Schere zwischen Gebieten mit hoher Nutzungsintensität und dem wirtschaftlichen «Hinterland» öffnet sich immer weiter. Daraus ergeben sich auch unmittelbare Konsequenzen für die Landschaft: Trivialisierung und Zersiedlung auf der einen, Nutzungsaufgabe und Verwaldung auf der anderen Seite. Nachhaltige, differenzierte Strategien für die räumliche Entwicklung von Landschaften und Regionen sind gefragt! Rein planerisch ist diese Aufgabe jedoch nicht zu leisten, da Entwicklung bedingt, dass sie von der Bevölkerung mitgetragen wird. Partizipative Prozesse eröffnen hier mit direktem Dialog und erprobten Konsensverfahren zusätzliche Möglich-keiten der Zukunftsgestaltung.

Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen

Die Zukunft zum Thema machen ... Bisherige Entwicklung refl ektieren ...

Landschaft ist ein vom Menschen wahrgenommenes Gebiet, dessen Charakter das Ergebnis des Wirkens und

Zusammenwirkens natürlicher und anthropogener Faktoren ist. (Europäische Landschaftskonvention).

Foto: Savognin Tourismus

Page 3: Transfer 2005 - 3

soziokulturelle Bedeutung der Landschaft,

ihren Beitrag an unsere Lebensqualität und

an die Standortqualität von Regionen.

Partizipation als Instrument der Nachhaltigkeit...An der Umweltkonferenz in Rio (1992) wurde

von 179 Staaten der weltweite Aktionsplan für

das 21. Jahrhundert, die Agenda 21, beschlos-

sen, um die nachhaltige Entwicklung für die lo-

kale und regionale Ebene zu konkretisieren.

Dieser Aktionsplan hält fest, dass der einzige

Weg zu einer sicheren und blühenden Zukunft

darin besteht, Umwelt- und Entwicklungsfra-

gen gleichermassen und miteinander anzuge-

hen. Und dass eine solche Strategie nur dann

erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn sie

in einem Prozess mit den Betroffenen erarbei-

tet wird und damit «Betroffene zu Beteiligten»

gemacht werden.

Dieses Prinzip wird in der Unternehmens- und

Organisationsentwicklung in Veränderungs-

prozessen seit längerer Zeit mit Erfolg einge-

setzt. Auch in Raumentwicklungsfragen wer-

den bottom up-Prozesse zunehmend durch-

geführt, da der top down-Ansatz etablierter

Planungsverfahren bei der Umsetzung häufi g

an der mangelnden Akzeptanz der Betroffenen

scheiterte.

Wenn hingegen die Bevölkerung die Ent-

wicklung ihrer Landschaft, ihrer Region mit-

tels kommunikativer Prozesse mitbestim-

men kann, erhöht sich die Bereitschaft, sich

für ihre Alltagsumgebung einsetzen (Meier &

Buchecker, 2005) 2 . Demzufolge können kre-

ative Kommunikationsformen für die nachhal-

tige Landschaftsentwicklung eine tragende

Rolle übernehmen, da sie der Bevölkerung

neue Mitbestimmungsmöglichkeiten eröffnen

und so innovatives Potenzial freisetzen.

Durch die gemeinsame Arbeit an der Zukunft

wird das Vertrauen, etwas bewirken zu kön-

nen, gestärkt und integrative Lösungen wer-

den ermöglicht. Hier eröffnet sich ein weites

Forschungs- und Experimentierfeld: es braucht

weitere Erkenntnisse über die komplexen Be-

ziehungen zwischen Mensch und Landschaft,

über geeignete Methoden der Partizipation,

fundiertes Erfahrungswissen aus der Praxis

und wissenschaftliche Evaluation solcher Pro-

zesse.

... eine gemeinsame Aufgabe von Forschung und PraxisIm Rahmen des NFP 48-Projektes «Zielvor-

stellungen und -konfl ikte bezüglich der Ent-

wicklung alpiner Landschaften und Lebens-

räume», wurden in der experimentellen Phase

zwei Partizipationsprozesse in der Region Mit-

telbünden mit der Bevölkerung durchgeführt

und evaluiert.

Zentrale Forschungsfragen waren dazu:

• Welche Methoden der Partizipation eig-

nen sich besonders für solche Entwicklungs-

prozesse?

• Welches sind die Erfolgsfaktoren resp. Stol-

persteine solcher Prozesse?

• Welche Wirkung vermögen Konsensfi n-

dungsverfahren zu erzielen?

• Welche Indikatoren eignen sich, um das

Kriterium «Partizipation» im Bezug auf die

nachhaltige Landschaftsentwicklung zu über-

prüfen? 3

Für die Partizipationsprozesse sind verschie-

dene Konferenzmodelle für Grossgruppen

eva luiert worden. Unter Einbezug aller mass-

geblichen Interessengruppen und auswärtiger

ExpertInnen wurden im Albulatal und im Surses

Zukunftskonferenzen 4 zur Landschafts- und

Tourismusentwicklung durchgeführt. Anhand

der Resultate aus den beiden Konferenzen

wurden Handlungsempfehlungen für die Re-

gion Mittelbünden abgeleitet und konkrete

Folgeprojekte vorgeschlagen.

1 O. Bastian & K.-F. Schreiber (1999): Analyse

und ökologische Bewertung der Landschaft.

Spektrum Akad. Verlag. Heidelberg.

2 Ch. Meier & M. Buchecker (2005): Soziokul-

turelle Aspekte der Landschaftsentwicklung.

Grundlagen für das Projekt Landschaft 2020

des BUWAL (Publikation in Vorbereitung).

3 M. Buchecker, K. Gehring, S. Kianicka. M.

Hunziker, Ch. Meier (2005): Evaluation der so-

ziokulturellen Indikatoren des BUWAL-Leit-

bildes Landschaft 2020, im Auftrag des BUWAL.

4 Das ausgewählte Konsensfi ndungsverfah-

ren «Zukunftskonferenz» nach Marvin R. Weis-

bord gliedert sich in die Arbeitsphasen:

1. Vergangenheitsbetrachtung

2. Gegenwart analysieren (äussere Rahmen-

bedingungen, Stärken/ Schwächen)

3. Zukunftsvisionen -ziele entwickeln /

Konsens erarbeiten

4. Akzeptanzen aufzeigen und verbessern

5. Massnahmenplanung in Gang setzen.

3

Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen

Projektdaten:

Nationales Forschungsprogramm «Landschaften und Lebensräume der Alpen» (NFP 48) Projekt «Confl icting expectations and objectives regarding the development of Alpine landscapes and habitats», 2002 – 2005

Projektleitung: M. Hunziker, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, WSL,

Birmensdorf

Experimentelle Phase (Leitung Christine Meier, HSW): Methodenevaluation, Konzipierung

und Durchführung zweier Partizipationsprozesse in der Region Mittelbünden; Umsetzung

in der Region (Stefan Forster, HSW).

Aktuelle Situation analysieren ... Entwicklungsszenarien erarbeiten ... Massnahmen vorschlagen ...

Page 4: Transfer 2005 - 3

geben. In weiteren Kantonen sind Einzelver-

träge vorhanden. Sechs fachlich kompetente

und unabhängige Inspektoren überprüfen die

gesetzlichen Mindestanforderungen der Be-

triebe und deren Produkte; Kompost und Gär-

gut werden «von der Wiege bis zur Bahre»

kontrolliert 2 . Ausgangsmaterialien müssen

Grenzwerte für Schwermetalle einhalten, frei

von Verunreinigungen sein und werden auf-

grund einer Positivliste 3 auf ihre Tauglich-

keit überprüft. Das Betriebspersonal überprüft

Anlieferungen und ist für die eindeutige Her-

kunftsbezeichnung verantwortlich. Sämtliche

abgegebenen Produktchargen sind rückver-

folgbar und in einer Input – Output Bilanz do-

kumentiert. Im Kompostierungsprozess wer-

den Temperatur, Belüftung und Bewässerung

protokolliert.

Eine Erfolgsgeschichte2005 wurden 161 Anlagen inspiziert, sie reprä-

sentieren mit 508’000 Tonnen verarbeitetem

Material 64% der Grüngutmenge der Schweiz.

66% des Rohmaterials stammt aus den kom-

munalen Sammeldiensten, die Tendenz ist zu-

nehmend. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit

von Fremdstoffen im Rohmaterial. Eine Über-

prüfung der kommunalen Sammelkonzepte

ist also angezeigt. Lieferungen aus GaLaBau

(23%) und Industrie (11%) sind sekundär.

Die Verwertung der Produkte erfolgt zu 64% in

der Landwirtschaft. Die Verwendung im GaLa-

Bau (16%) und im Hobbybereich (8%) ist den-

noch interessant, hier werden höhere Preise

gelöst. 62% der Anlagen erfüllten im Jahr 2005

die Inspektion. Probleme sind fehlende oder

unvollständige Protokollierungen und zu ge-

ringe Analysenhäufi gkeit. Fehlende Betriebs-

bewilligungen sind ebenfalls häufi g Ursache

für negative Inspektionsbefunde. Der detail-

lierte Jahresbericht 2005 ist unter www.vks-

asic.ch 4 erhältlich.

Das Brancheninspektorat der Grüngutverwer-

ter in der Schweiz hat gezeigt, dass eine konse-

quente Kontrolle von Endprodukt und Produk-

tionsprozess im Umweltbereich zur Sicherung

von Qualität beiträgt und den Produktabsatz

sichert. Noch ist die Wertschöpfung von Kom-

post zu gering, um den Verkauf fi nanziell at-

traktiv zu machen. Der Marktanreiz erfolgt aus

der Entsorgung von Grünabfall und nicht aus

dem Produktabsatz. Hier ist ein Umdenken

notwendig; weg vom Abfallentsorger hin zum

Produzenten von Qualitätsprodukten.

1 VKS Richtlinie. 2001. www.vks-asic.ch

2 Baier U. Schleiss K. 2005. Total Quality and

Safety Management for Anaerobic Digestion

and Composting of Biological Wastes. Poster

ADSW05 Copenhagen

3 Positivliste Grüngut, 2005. www.vks-asic.ch

4 Jahresbericht zu den Inspektionen 2005 der

Kompostier- und Vergäranlagen in der Schweiz.

2005. www.vks-asic.ch

4

Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen

Prof. Dr. Urs Baier

Dozent Umweltbiotechnologie

[email protected]

Kein Klärschlammschicksal für KompostDie Ausbringung von Klärschlamm ist in der

Schweiz verboten. Die Begründung ist we-

niger fachlich als emotional: trotz sinkender

Schwermetallgehalte und hygienischer Unbe-

denklichkeit hat unser Risikodenken gegen-

über organischen Spurenstoffen und «neuen

Krankheitserregern» zu dieser Massnahme ge-

führt. Die Grüngutverwertungsbranche greift

einer ähnlichen Entwicklung für das Qualitäts-

produkt Kompost vor. Vergärer und Kompostie-

rer haben ihre Hausaufgaben angepackt. Zu-

sätzlich zu den gesetzlich geforderten Grenz-

werten haben sie weitergehende Qualitäts-

anforderungen für Komposte defi niert 1 . Seit

2003 besteht auf Eigeninitiative der Werke ein

Brancheninspektorat.

Gut ist mehr als das MinimumZiel des Inspektorats ist es, Grüngutverwer-

tungsanlagen mit einer Kapazität von mehr als

100 t/a jährlich zu überprüfen. Das Inspektorat

übernimmt dabei die Aufgabe der kantonalen

Behörden: bereits haben die Kantone AG, TG,

LU, SO, ZH und ZG ihre Kontrollaufgabe über-

Fachabteilung Biotechnologie

Mehr Vertrauen ins Produkt Kompost dank Brancheninspektorat

Branchenübergreifende Umweltmassnahmen, die auf Eigeninitiative gründen, stehen hoch im Kurs. Industriebranchen nehmen Verantwortung, Qualitäts-bewusstsein und Konsumentenschutz wahr, ohne dass ein direkter Zwang in Form gesetzlicher Verordnungen oder eines fi nanziellen Erfolgs vorliegen. Vor dem Hintergrund des Ausbringverbotes für Klärschlamm hat sich die schweize-rische Grüngutverwertungsbranche seit Anfang des Jahrtausends grundlegend neu organisiert.

Dienstleistungsprojekt: Brancheninspektorat der Kompostier- und Vergärungsanlagen

Leitung: Prof. Dr. Urs Baier, Dozent Umweltbiotechnologie, [email protected]

Förderung: Kantone AG, TG, LU, SO, ZH, ZG

Projektdauer: laufend seit 2003

Partner: ARGE Inspektorat

Projektvolumen HSW: ca. 18000.– / a

Feldrandkompostierung Rohmaterial zur Kompostierung Kompostumsetzer Werkskompostierung

Page 5: Transfer 2005 - 3

5

Heinz J. Bernegger

Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent

[email protected]

ProjektabsichtenMit dem Projekt werden in mehrfacher Hin-

sicht neue Wege beschritten. Das entwickelte

Wohnmodell soll eine innovative Wohnumge-

bung beinhalten, welche sich fl exibel den indi-

viduellen Bedürfnissen der Bewohner anpas-

sen, wie auch fl exibel auf sich ändernde Markt-

situationen reagieren kann. Es soll Wohnraum

für sich immer schneller verändernde Lebens-

stile und Lebensentwürfe geschaffen und des-

sen nachhaltige Nutzung ohne substantielle

Umbauten während einem längeren Zeitraum

ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen lang-

fristig Kosten gespart und die Gesamtauslas-

tung erhöht werden. Insgesamt soll durch eine

optimierte Gesamtperformance für den Betrei-

ber wie die zukünftigen Bewohner ein optima-

les Preis-Leistungsverhältnis erreicht werden.

WohnmodellkonzeptDas entwickelte Wohnmodell basiert auf

dem Konzept einer umfassenden Integration

Pfl egebedürftiger, mit der Prämisse, auch im

Pfl ege fall nicht umziehen zu müssen. Um den-

noch eine genügend hohe Auslastung unter

Minimierung der räumlichen Fehlbelegungen,

aufgrund zu grosser Wohnungen, gewährleis-

ten zu können, wurde eine fl exible Gebäude-

struktur mit einer «mimetischen Anpassungs-

fähigkeit» entwickelt. Damit ist eine auf die

Bedürfnisse der Bewohner abgestimmte

räumliche Verkleinerung oder Vergrösserung

der Wohnungen gemeint.

Flexibilität als Grundlage für NachhaltigkeitDie Entwicklung neuartiger Flexibilitätskon-

zepte ist innerhalb des Projektes von zentraler

Bedeutung. So wurden in jüngster Zeit ver-

schiedenste Versuche unternommen bei Neu-

bau- oder Erweiterungsprojekten von Alters-

und Pfl egeheimen die entsprechenden Woh-

nungsgrundrisse baulich fl exibel zu gestalten.

Zumeist scheiterten diese Versuche bei der

konkreten Realisierung jedoch an den damit

verbundenen Mehrkosten und der Unsicherheit

über den entsprechenden Langzeitnutzen. Im

Projekt wurden deshalb Methoden und Instru-

mente entwickelt, um genau diese Aspekte de-

taillierter untersuchen und klären zu können.

WohnmodellsimulationenAnhand der durchgeführten Wohnmodell-

simulationen, in Zusammenarbeit mit dem

HSW-Profi tcenter Logistik und Simulation,

konnte nicht nur der Langzeitnutzen genauer

geklärt, sondern auch das generelle Langzeit-

verhalten des Wohnmodells überprüft und

optimiert werden. Die Betrachtung des Mo-

dellverhaltens geht dabei von einer kyberne-

tischen Gesamtsicht des Wohnmodells aus. So

muss bei der Beurteilung des Modellverhal-

tens die Reaktionsfähigkeit des Wohnmodells

auf dynamische Entwicklungen der Bewohner-

wie der Marktseite berücksichtigt werden.

Die erarbeiteten Projektresultate dienen als

Grundlage zur Ausarbeitung eines eingela-

denen Projektwettbewerbs, welcher im Januar

2006 beginnt.

Fachabteilung Facility Management

Flexibles Wohnen im Alter

Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen

Das Alters- und Pfl egeheim Haus Tabea in Horgen plant derzeit einen Erweite-rungsbau mit Wohnangeboten für 50 bis 70 ältere Menschen. Mit dem Neubau will der Verein Haus Tabea nicht nur die in Zukunft zusätzlich notwendigen Zim-mer und Betten für die Gemeinde und den Bezirk Horgen bereitstellen, sondern auch dem Problem begegnen, dass Menschen im Alter gezwungen werden mehr-mals umziehen zu müssen. Dazu soll ein fl exibles und zukunftsweisendes Wohn-modell entwickelt werden, welches auf der Prämisse basiert, nach dem Einzug ins Heim wenn möglich nie mehr umziehen zu müssen. In Zusammenarbeit mit dem Haus Tabea und einem zugezogenen Architekturbüro wurde die Abteilung Facility Management der Hochschule Wädenswil mit der Entwicklung und Simulation einer konkreten Lösung beauftragt.

Forschungsprojekt: Flexibles Wohnen im Alter – Haus Tabea 07

Leitung: Heinz J. Bernegger

Förderung: Age Stiftung

Projektdauer: 2003 – 2005

Partner: Verein Haus Tabea

Wohnmodellstrategie

Belegungslogik/-system

Bew

ohne

r

Inte

ress

ente

n

Entwicklung von Markt:

Marktlage, Bedürfnisse,

Anforderungen, etc.

Entwicklung von Bewohner:

Verhalten, Bedürfnisse,

Anforderungen, etc.

Flexible RaumeinheitenSimulation durch Zufallsgeneratoren

Simulation durch Zufallsgeneratoren

Page 6: Transfer 2005 - 3

Tilo Hühn

Dozent für Lebensmittelmarketing und Getränke-

technologie, [email protected]

… wenn Markenstrategen, Lebensmittelwissen-

schaftler, Lebensmittelstudenten und Indus-

trievertreter zusammentreffen, um über die

Zukunft in einer Lebensmittelkategorie nach-

zudenken.

Unico-fi rst AG, eine auf Lebensmittel fokus-

sierte St. Galler Marketingfi rma, kreierte

zusammen mit der Fachabteilung Lebens-

mitteltechnologie der Hochschule Wädenswil

ein Werkzeug zur Entwicklung von Produkt-

innovationen: Food-Evolution.

Food-Evolution generiert systematisch eine

Vielzahl neuer Produktideen zu einem vom Kun-

den defi nierten Suchfeld. Die bestbewerteten

Rohideen werden zu marktfähigen Konzepten

weiterentwickelt, in Prototypen (Produkt und

Verpackung) umgesetzt und mit der Zielgruppe

getestet. Interdisziplinär, umsetzungsorientiert

und konzentriert in vierzig Tagen.

Zunehmend gesättigte Märkte, wachsende

Wettbewerbsintensität, rascher technischer

Fortschritt und Wertewandel der Gesellschaft

führen zur Verkürzung der Produktlebens-

zyklen für Lebensmittel. Echte Innovationen

sind daher ein Schlüssel für Wachstum. Das

richtige Gespür für Entscheidungsprozesse

potentieller Konsumenten ist dabei eine Er-

folgsvoraussetzung, denn Käuferin und Käufer

erwerben nicht nur ein physikalisch und che-

misch beschreibbares Objekt, sondern einen

Komplex von Wunschbefriedigungen.

Der erfolgreichen Entwicklung und Markt-

einführung neuer Produkte muss daher

ein strategisches Planungskonzept zugrunde

6

Fachabteilung Lebensmitteltechnologie

Es entsteht Neues…

Forschung und Entwicklung / Dienstleistungen

gelegt werden, das die Komplexität des Kon-

sumentenverhaltens sowie die Marktentwick-

lungsdynamik berücksichtigt.

Food-Evolution steht für die zielgerichtete

und nachhaltige Entwicklung von bedürfnis-

gerechten Lebensmittelkonzepten, die dem

Konsumenten im Angebotsdschungel Wieder-

erkennung und damit Orientierung bieten.

Resultat sind abverkaufsstarke Innovationen

statt «neue Produkte».

Denn wirkliche Innovationen geben Konsu-

menten neue Gründe, eine Lebensmittelmarke

mehr zu kaufen, weil sie…

• auf neuen Konsumenten-Insights beruhen

• Trends verschiedenster Produktkategorien

aufgreifen

• die zukunftsträchtigsten Technologien nut-

zen

• auf aktuellstem ernährungswissenschaft-

lichen Wissen basieren

• neue Konsumentennutzen bieten

• glaubwürdig positioniert und überzeugend

verpackt sind

• einen Beitrag zur Sinnstiftung in der Flut

von austauschbaren Angeboten leisten

Food Evolution hat 2005 neben «OBI PUR»

(Thurella AG; Sieger Prix d’Innovation acricole

2005) weitere Produkte hervorgebracht, wel-

che die am Markt befi ndlichen Produkte nicht

substituiert, sondern zusätzliche Nachfrage

geschaffen haben:

Fallbeispiel PralinatoDie Herausforderung«Pralinato» ist seit 25 Jahren ein Klassiker

auf dem Glacé-Markt. Bisher gelang es, line-

extensions vor allem über eine Variation der

Grösse des Produktes zu etablieren (z. B.

«Pralinato MiniMini»), nicht aber über senso-

rische Veränderungen. Ziel der Zusammenar-

beit zwischen «Frisco-Findus» (Nestlé Suisse

SA), Unico-fi rst AG und der Hochschule Wä-

denswil war die Neupositionierung der Marke

und daraus abgeleitet die Entwicklung einer

neuen Geschmacksrichtung für «Pralinato».

Die AktionAufbauend auf den Resultaten einer Consumer

Insights Studie wurde in einem ersten Schritt

die Positionierung der Marke «Pralinato» ge-

schärft. Weiter wurde, ausgewählt aus einer

Vielzahl von neuen Produktideen mit «Prali-

nato Latte Macchiato» eine neue Sorte vorge-

schlagen, welche den Italien-Trend aus dem

Kaffeebereich übernimmt, ohne die traditio-

nellen Werte von «Pralinato» zu verlieren. Die

Innovation wurde im Frühling 2005 erfolgreich

national lanciert.

Innovationssuchfelder defi nieren Positionierungen entwickeln

Consumer Insights analysieren / generieren

Produktsamples herstellen

Produktideen entwickelnVerpackungs- und

Designprototypen entwerfen

Ideen bewerten / auswählenKonzept- und Produkttest

mit Zielgruppe durchführen

Die modular aufgebauten Schritte von Food Evolution®

Page 7: Transfer 2005 - 3

+++ Alle aktuellen Projekte unter www.hsw.ch +++ Alle aktue

+++ Neue Projekte +++ Neue Projekte +++ Neue Projekte +++ Ne

7

Interreg IIIB: Dynalp dynamic rural alpine space

Leitung HSW: Peter Marty ([email protected])

Dauer: 01.01.05 – 31.12.06

Projektpartner: Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen», Grabs

Erholungskonzept Moorlandschaft Hirzel – Phase I / II

Leitung HSW: Christine Meier ([email protected])

Dauer: seit 01.04.05

Projektpartner: Fachstelle Naturschutz, Zürich

Bodenkundliche Baubegleitung Golfplatz Obersaxen

Leitung HSW: Nicole Locher ([email protected])

Dauer: 01.07.05 – 31.12.06

Projektpartner: Förderverein Golf- / Freizeitanlage Dachli, Thusis

Fachabteilung Facility Management

Weiterbildung Spitex Zürich-Wipkingen – Schulung Reinigung Modul 1 bis 4

Leitung HSW: Annemarie Sigrist ([email protected])

Dauer: seit 01.03.06

Projektpartner: Spitex Wipkingen-Industrie, Zürich

Prozessbegleitung Neubesetzung Stelle Leitung Hotellerie

Leitung HSW: Irina Pericin ([email protected])

Dauer: 26.08.05 – 31.11.05

Projektpartner: Stiftung Ostschweizer Kinderspital, St.Gallen

Betriebliche Integration von Anwendungen aus dem EU-Projekt MUMMY zur Unterstützung mobiler Geschäftsprozesse

Leitung HSW: Lukas Windlinger / Giovanni Binda

([email protected] / [email protected])

Dauer: 01.10.05 – 31.12.05

Projektpartner: Arcadis Consult GmbH, D-Darmstadt

Implementierung von Reinigungsleistungen in Hotelobjekten

Leitung HSW: Irina Pericin ([email protected])

Dauer: 17.10.05 – 28.02.06

Projektpartner: ISS Holding AG, Dietikon

Kosten- und Gesundheitseffektivität in zukunftsorientierten Büroprojekten

Leitung HSW: Lukas Windlinger ([email protected])

Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI

Projektvolumen HSW: CHF 86’476.–

Dauer: 01.11.05 – 31.10.06

Projektpartner: OFF Consult AG, Zürich

Fachabteilung Biotechnologie

Durch Zecken übertragbare Krankheiten: Diagnose und Nach-weis pathogener Bakterien aus Zecken und Patienten

Leitung HSW: Martin Sievers ([email protected])

Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI

Projektvolumen HSW: CHF 299’100.–

Dauer: 01.09.05 – 28.02.07

Projektpartner: Institut Virion AG, Rüschlikon; Praxis Dr. Norbert

Satz, Zürich; Dr. Markus Fritzsche, Adliswil; Medica, Medizinische

Laboratorien Dr. F. Käppeli AG, Zeckenzentrum, Zürich

Effi ziente Produktion des ersten konjugierten Vakzins mit säure-labilem O-Antigen in rekombinanten, nicht-pathogenen Escherichia coli und Nachweis seiner Wirksamkeit

Leitung HSW: Julian Ihssen ([email protected])

Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI

Projektvolumen HSW: CHF 713’670.–

Dauer: 01.10.05 – 31.03.07

Projektpartner: GlycoVaxyn AG, Wädenswil

Fachabteilung Lebensmitteltechnologie

Lagertests Verpackungen

Leitung HSW: David Hauser ([email protected])

Dauer: 30.06.05 – 30.06.08

Projektpartner: vertraulich

Infoblätter und Broschüren Bereich Lebensmittelrecht

Leitung HSW: Sonja Kobler-Wehrli ([email protected])

Dauer: seit 15.08.05

Projektpartner: vertraulich

Simulationsgestützte Anlagenkonfi guration als wettbewerbs-entscheidender Faktor im internationalen Markt

Leitung HSW: Marcel Burkhard ([email protected])

Forschungsprojekt: mitfi nanziert durch KTI

Projektvolumen HSW: CHF 327’500.–

Dauer: 01.09.05 – 31.08.06

Projektpartner: vertraulich

Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen

Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen» – Leitung Geschäftsstelle Schweiz

Leitung HSW: Peter Marty ([email protected])

Dauer: seit 01.01.05

Projektpartner: Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen», Grabs

Page 8: Transfer 2005 - 3

Urs Zimmermann

Diplomand LMT, Hochschule Wädenswil

[email protected]

Ablauf der ArbeitSchon bei der ersten Besichtigung der Firma

wurde mir klar, dass ich die aufwändig trans-

portierten Schulbücher vorläufi g getrost ein-

gepackt lassen kann. Zu Beginn waren Mus-

kelkraft und Improvisationstalent gefragt. Um

für die baldigen Kartoffellieferungen gerüstet

zu sein, mussten das Labor aufgebaut, Qua-

litätskriterien defi niert und Mitarbeiter ge-

schult werden. In einem zweiten Schritt wur-

den die Qualitätsprobleme, mit deren LUKO

SH. A. konfrontiert wird, analysiert. Weiterhin

wurden das vorhandene Herstellungskonzept

überarbeitet und neue Arbeitsvorschriften im-

plementiert. Schliesslich wurde ein Qualitäts-

manager rekrutiert und in seine zukünftige Ar-

beit eingeführt.

Schwierigkeiten der DurchführungDie Schwierigkeiten der LUKO SH. A. sind ty-

pisch für die gesamte Industrie im Kosovo: Auf

der einen Seite gibt es die internen Probleme,

wie altsozialistisches Denkverhalten, uner-

gründliche Abmachungen innerhalb der alles

bestimmenden Clans und geringes bis nicht

vorhandenes Wissen über Technik, insbeson-

dere Lebensmitteltechnologie. Auf der ande-

ren Seite kommen externe Schwierigkeiten

dazu, vor allem die stetige Suche nach geeig-

neten Lieferanten. Beispielsweise benötigt

man für den Kauf von 1000 Litern Frittieröl, das

den Qualitätsansprüchen einigermassen ge-

nügt (wirklich gutes Öl ist gar nicht erhältlich),

zwei Angestellte während eines ganzen Tages.

Das grösste Problem für die LUKO SH. A. sind

die offenen Grenzen zum entwickelten Europa.

Händler aus der ganzen Welt strömen in den

Kosovo und beliefern diesen fl ächendeckend

mit Lebensmitteln. Die einheimische Industrie

hat Mühe, gegen diese Flut von ausländischen

Produkten zu bestehen, die eine bewährte

Qualität und hohe Attraktivität bei der Bevöl-

kerung aufweisen. Trotz der geringeren Preise

für inländische Produkte stehen die vielfach

teureren ausländischen Produkte nicht selten

als Marktführer da.

Mit der Implementierung eines modernen Qua-

litätsmanagementsystems nach internationa-

len Normen gehört die LUKO SH. A. künftig zu

den fortschrittlichsten Unternehmen im Kosovo.

Die Möglichkeit, Pommes Chips mit einer gleich

bleibenden Qualität zu produzieren, öffnet neue

Absatzmärkte und ist ein grosser Schritt für die

industrielle Entwicklung des Kosovo.

8

Studentisches

Ein Qualitätsmanagementsystem für «LUKO» Chips im Kosovo

Die LUKO SH. A. ist eine kleine Fabrik mit ca. 25 Mitarbeitenden im Nordwesten des Kosovo, welche aus heimischer Rohware Pommes Chips herstellt und lan-desweit unter dem Namen «LUKO» vertreibt. Die Firma wurde von der Schweizer Agentur IDEAS (Independent Development Experts Association) im Jahre 2003 gegründet. Bis Ende 2006 soll die Leitung der Firma an einheimische Aktionäre übergeben werden. Im Rahmen einer Diplomarbeit möchte man vor Ort ein ein-faches und praxisnahes Qualitätsmanagementsystem aufgebauen. Zusätzlich sollen die vorhandenen Betriebsabläufe von der Kartoffelannahme bis zum Verkauf analysiert und optimiert werden.

Forschungsprojekt: Establishing a sustainable Quality Management System for potato processing in KOSOVO according to international standards

Leitung: Dipl. Natw. ETH, Thomas Lüthi, Hochschule Wädenswil,

[email protected] (1. Korrektor)

Prof. Dr. Christian Gerhards, Hochschule Wädenswil,

[email protected] (2. Korrektor)

Jan H. Stiefel, Direktor LUKO SH. A. / Direktor IDEAS,

[email protected] (Experte)

Förderung: Das Projekt wird für die Dauer von vier Jahren vom Grossherzogtum

Luxemburg gefördert.

Projektdauer: 8. August 2005 – 30. Dezember 2005

Partner: LUKO SH. A. Gurrakoc-Istoq, Kosovo

IDEAS, Winterthur

Projektvolumen HSW: CHF 5’000.–

Einführung einer Methode für die Qualitätsbestimmung

von frittierten Kartoffelchips

Page 9: Transfer 2005 - 3

9

HSWnews

Kurzmeldungen

Ausbau des Kompetenzzentrums für Life Sciences in Wädenswil

Am 16. September 2005 konnte eine erste

massgebende Erweiterung des Raumangebots

für das Kompetenzzentrum für Life Sciences

in Wädenswil offi ziell eingeweiht werden. Auf

zwei Stockwerken und rund 2700 Quadratma-

tern entstanden im Campus Tuwag Areal an der

Einsiedlerstrasse 31 in Wädenswil neue Unter-

richtsräume und Labors für Biologie, Chemie,

Mikro- und Molekularbiologie sowie Büros.

Erfolgreiche Tour de Tuwag-Areal

Am 17. September 2005 präsentierte sich das

Tuwag-Areal – auf dem die HSW die grösste

Mieterin ist – der Bevölkerung aus der Region.

Mittels einer raffi niert ausgedachten «Stre-

ckenführung» konnten sich die BesucherInnen

ein Bild von den zahlreichen Betrieben ver-

schiedenster Berufssparten auf dem Tuwag-

Areal machen. Eine gute Gelegenheit für die

HSW, ihr Tun der Bevölkerung näher zu brin-

gen. So konnten sich die BesucherInnen haut-

nah darüber informieren, wie an der HSW Brot

gebacken, Pillen hergestellt, mit Zecken ge-

forscht wird oder welche Experimente im Che-

mie-Labor abgehalten werden können.

Mit dem Wirbelwind geht’s los

Die Studierenden des ersten Semesters be-

ginnen ihr Studium eine Woche vor dem of-

fi ziellen Semesterbeginn – mit dem Wirbel-

wind. 280 Personen, eingeteilt in Gruppen, die

quer durch alle Studienrichtungen zusammen

gewürfelt waren, lernten die Studierenden

während drei Tagen Dozenten und die Infra-

struktur der HSW kennen. Den Abschluss der

Wirbelwindwoche bildete am Donnerstag das

Spiel ohne Grenzen. Was dabei zählte waren

Teamwork, Köpfchen und vielleicht auch et-

was Glück. Die Gruppen kämpften sich, teil-

weise sehr verbissen, oft aber mit viel Geläch-

ter durch die fünf verschiedenen Aufgaben,

wie zum Beispiel: Wer baut nur mit Papier und

Klebstreifen den höchsten Turm, und zwar so,

dass man die kleine Kuhglocke daran noch läu-

ten kann? Wer meistert den Parcours mit den

Riesenskis, auf welchen zehn Studierende

festgeschnallt sind am Schnellsten? Der Tag

wurde mit der Rangverkündigung mit Apéro

und anschliessendem Nachtessen abgerun-

det. Viele fröhliche Gesichter zeugten von

einer gelungenen Woche.

> Fortsetzung von Seite 1

tungen beträgt an der HSW ca. fünf Millionen

Franken mit wachsendem Anteil Wirtschafts-

gelder. Dies zeigt deutlich, dass die Forschung

mit den Fachhochschulen für die Wirtschaft

von Bedeutung ist. Wo geforscht wird können

auch Fehler passieren und darin unterschei-

den sich die Fachhochschulen nicht von den

Universitäten. Es liegt auch in der Natur der

Forschung, dass nur ein Teil der Resultate zu

brauchbaren Erkenntnissen oder kommerziell

nutzbaren Produkten führt.

Dozierende an Fachhochschulen haben ein hö-

heres Unterrichtspensum. Dies bedeutet aber

nicht, wie oft behauptet, dass sie nicht in der

Lage sind Forschung zu betreiben. Mit Dritt-

mitteln zur Finanzierung von Forschungspro-

jekten können sie sich im Unterricht entlas-

ten. Die Rahmenbedingungen sind jedoch we-

sentlich anders, da die Basisfi nanzierung der

Dozierenden und des Mittelbaus für den Leis-

tungsauftrag «Forschung und Entwicklung» an

den Fachhochschulen oft ungenügend ist. Un-

abhängig von der andersartigen anwendungs-

orientierten Ausrichtung kann die Finanzie-

rung der Forschung nicht ausschliesslich pro-

jektbezogen erfolgen.

Das Rad zurück zu drehen und nur noch Aus-

bildung an Fachhochschulen zu betreiben

würde ganz klar zu einer qualitativen Abwer-

tung der Ausbildung führen und daran kann

niemand ein ernsthaftes Interesse haben. Die

Fachhochschulabsolventen sind für die Wirt-

schaft genau so wichtig wie die Absolventen

der Universitäten. Eine praxisnahe Ausbildung

kann nur durch F+E-Projekte mit der Wirtschaft

gewährleistet werden, insofern hat der Gesetz-

geber im Fachhochschulgesetz die Weichen

richtig gestellt. Was fehlt, ist die konsequente

Umsetzung auf kantonaler wie auch auf eid-

genössischer Ebene.

Feierlicher Einweihungsakt: Ueli Fausch, Stadtpräsident

von Wädenswil; Dominik Escher, CEO EsbaTech Schlie-

ren; Rolf Grabherr, Rektor HSW; Regierungsrätin Regine

Aeppli, Vorsteherin der Bildungsdirektion des Kantons

Zürich (v.l.n.r.)

Page 10: Transfer 2005 - 3

10

HSWnews

Lebensmittel Innovationspreis 2005 für neuartigen Apfelsaft

Im Rahmen der OLMA 2005 konnte die Thurella

AG als Produzentin des Apfelsafts obi PUR den

Innovationspreis 2005 entgegen nehmen. Die

Produktion des schmackhaften Apfelsafts ba-

siert auf einem innovativen Herstellungsver-

fahren, das zusammen mit der HSW entwickelt

wurde. Durch dieses neue Verfahren behält

der «fl üssige Apfel in der Flasche» viele Eigen-

schaften der erntefrischen Qualitätsäpfel aus

Schweizer Produktion. Der Saft wird in einem

kontinuierlichen Verfahren durch eine Schne-

ckenzentrifuge gewonnen, nachdem ein Fein-

aufschluss der Apfelzellen mittels Zahnkollo-

idmühle erfolgte. Dem Apfelsaft bleiben so,

durch kurze Prozesszeiten (unter zehn Minu-

ten) deutlich mehr wertbestimmende Inhalts-

wie auch Aromastoffe enthalten.

SiROP – Student Research Opportunities Program

Seit kurzem ist die HSW Mitglied bei SiROP,

dem Student Research Opportunities Pro-

gram. SiROP ist eine Non-Profi t-Organisation,

die Studierenden die Möglichkeit bietet, be-

reits in einem frühen Stadium ihres Studiums

an Forschungsprojekten von Universitäten und

Hochschulen teilzunehmen. Im Gegenzug bie-

tet SiROP den Forschern eine Plattform, um ta-

lentierte und motivierte Studierende zu enga-

gieren.

SiROP setzt sich zum Ziel, Forschungsprojekte

Hochschul- aber auch Länderübergreifend

durchzuführen. Dadurch können der internati-

onale Wissenstransfer gefördert und Ressour-

cen optimal ausgenützt werden.

SiROP wurde 2001 als Start-Up-Firma an der

ETH Zürich gegründet, heute sind verschie-

dene Hochschulen und Universitäten aus der

Schweiz und dem Ausland an SiROP ange-

schlossen.

Die HSW ist momentan mit dem Projekt «Klo-

nierung und Expression antigener Membran-

proteine» vertreten, welches von einem Phar-

maziestudenten der ETH an der HSW durch-

geführt wird. Das SiROP-Portal der HSW ist zu

fi nden auf www.sirop.hsw.ch.

5th International Olive Oil Award mit Olive Congress

Am 30. März 2006 fi ndet an der HSW der «5th

International Olive Oil Award – Zurich 2006»

statt – ein kleines Jubiläum. Bereits zum fünf-

ten Mal darf das Fachgebiet Lebensmittel-Sen-

sorik der HSW diese objektive Beurteilung und

Prämierung von Olivenöl extra vergine orga-

nisieren und durchführen. An diesem Anlass

werden jeweils objektiv-sensorisch herausra-

genden Olivenöle mit der Auszeichnung «Gol-

dene Olive», «Silberne Olive» und «Award»

prämiert.

In Ergänzung zu dieser Veranstaltung fi ndet

anlässlich der Gourmesse im Oktober 2006

wiederum der Konsumententest «OLIO 2006»

statt.

Weitere Informationen fi nden Sie unter www.

oliveoilaward.ch.

Der Lions Club Zimmerberg auf Besuch an der HSW

Quasi um eine Wissenslücke in Sachen For-

schungs- und Wirtschaftsgebiet Zimmerberg

zu stopfen, besuchte der Lions Club Zimmer-

berg am 7. Dezember 2005 die HSW. Mit gros-

sem Interesse verfolgten die zahlreichen An-

wesenden die Ausführungen von Tobias Mer-

seburger, Leiter Abteilung Biotechnologie im

Fermenterraum, einer hochtechnologisierten

«Werkstatt»,wo unter anderem in Reaktoren

Hefe, Bakterien und tierische Zellen für thera-

peutische Proteine für die Medizin (z.B. Epo)

kultiviert werden.

Einen frappanten Gegensatz zu dieser tech-

nischen Welt bildete danach der Vortrag von

Jean-Bernard Bächtiger, Abteilungsleiter Um-

welt und Natürliche Ressourcen. Er stellte das

Portfolio der Abteilung Umwelt und Natürlich

Ressourcen vor und präsentierte das Projekt

«Aquaponic». Aquaponic ist eine Kombination

von Fischzucht und Nutzpfl anzen im selben

Wasserkreislauf. Ziel ist eine ökologisch sinn-

volle und ökonomisch tragfähige Nahrungs-

mittelproduktion durch vollständige Verwer-

tung des Fischfutters und bei minimalem Was-

serverbrauch.

Der Abend wurde mit einem gemütlichen

Nachtessen in den Räumlichkeiten der HSW

abgerundet.

Kurzmeldungen

Page 11: Transfer 2005 - 3

Forschung & Entwicklung und Dienstleis-tungen an der HSW

Die Tätigkeiten in Forschung & Entwicklung

und Dienstleistungen an der HSW, dem Kom-

petenzzentrum für Life Sciences und Faci-

lity Management, wurden in einer neuen Bro-

schüre zusammengefasst. Diese bietet einen

kurzen Einblick über die Angebote der ver-

schiedenen Abteilungen in diesen Bereichen

und zeigt Arbeitsbeispiele auf. Die Broschüre

ist sowohl in Deutsch als auch in Englisch er-

hältlich. Ihr persönliches Exemplar können Sie

unter www.hsw.ch/bestellen beziehen.

BioTech 2006

Am 12. und 13. Juni 2006 fi ndet an der HSW die

BioTech 2006 zum Thema Bioanalytik statt. Am

Abend des 12. Junis wird wiederum das «tradi-

tionelle» Konferenz-Dinner im Rosenmattpark

in Wädenswil durchgeführt. Reservieren Sie

sich bereits heute das Datum!

HSW auch 2006 an Bildungs- und Fachmessen

Nachdem die HSW im zu Ende gehenden

Jahr an der Bildungsmesse im Hauptbahnhof

Zürich, an der «OBA» in St. Gallen und an der

«zebi» in Luzern dabei war, darf man sich auch

nächstes Jahr auf die Präsenz der HSW an Bil-

dungsmessen freuen.

• «Bildungsmesse 2006» vom 22. – 24. März

2006 im Hauptbahnhof Zürich am Gemein-

schaftsstand der Zürcher Hochschule ZFH

• «OBA» (Ostschweizer Bildungsausstellung)

vom 31. August – 4. September 2006 in den

Olma-Hallen in St.Gallen

• «BAM» (Berner Ausbildungsmesse) vom

7. – 11. September 2006 in der BEA expo in

Bern

Im weiteren sind auch Teilnahmen an diversen

Fachmessen geplant, so z.B. an der «Natur»

(Messe, Kongress und Festival zu Naturschutz

und Naturgenuss) vom 23. – 26. Februar 2006

in Basel, an der Schweizer Facility Manage-

ment Messe (FM Schweiz) vom 8. – 9. März

2006 im Messezentrum Zürich und der «Anuga

Foodtec» (internationale Fachmesse für Le-

bensmittel- und Getränketechnologie) vom

4. – 7. April 2006 in D-Köln.

11

HSWnews

0 100 200 300 400 500 600 700 800

2001

2002

2003

2004

2005

319

364

471

576

725

Anzahl Studierende 2001 – 2005 Totalzahlen nach Studiengängen (Stichtag jeweils per 15.11.)

Facility Management

(inklusive Praktikums-

semester)

Umweltingenieurwesen

(2003 Neuausrichtung des

Studienganges,

früher Hortikultur)

Biotechnologie

Lebensmitteltechnologie

Oenologie

Wädenswiler Hochschulangebot fi ndet immer grösseren Anklang

Zum Wintersemesterbeginn am 17. Oktober 2005 nahmen über 270 neue Studierende ihre

Ausbildung an der HSW auf. Die an der HSW angebotenen Studiengänge fi nden bei einer

immer grösseren Anzahl von Weiterbildungsinteressierten regen Zuspruch. Somit stieg die

Gesamtzahl an HSW-Studierenden von 576 im Vorjahr auf 725 im Jahr 2005.

Page 12: Transfer 2005 - 3

Impressum

Redaktion

Hochschule Wädenswil

Grüental, Postfach 335

CH - 8820 Wädenswil

Telefon +41 (0)44 789 99 00

Fax +41 (0)44 789 99 50

[email protected]

www.hsw.ch

Copyright bei den Verfassern.

Nachdruck mit Quellenangaben

gestattet. Belegsexemplar erbeten.

Gestaltung

Obrist und Partner Werbeagentur

Druck

DR Druckerei Richterswil AG

Dezember 2005

Erscheinungsweise: 3mal pro Jahr

Auflage: 3’500 Exemplare

Weiterbildung

12

Fachabteilung Biotechnologie

Kurse für SMGP-MitgliederHauptversammlung für SMGP Mitglieder

Fachabteilung Lebensmitteltechnologie

Wädenswiler Weintage

Workshop zum Thema Speziallebensmittel

Weiterbildungskurs Wein

Sensoriklizenz Wein

Einführung in die GFSI-Standards BRC/IFS und die Norm ISO 22000

ISO 22000

5. Internationale Olivenfachtagung

Fachabteilung Facility Management

HSW-Forum Facility ManagementForschung und Entwicklung der Abt. FM und Prämierung studentischer Arbeiten

Betrachtung zu Lebenszyklen

Immobilienökonomie

Systemisches Projektmanagement

Informationsabend

Infrastrukturelle Dienstleistungen Management

Selbst- und Konfl iktmanagement

Immobilieninformatik

Fachabteilung Umwelt und Natürliche Ressourcen

Der Garten der HSW

2 Tage

0.5 Tag

21 Tage

10 Tage

2 Tage

2 Tage

1 Tag

1 Abend

1 Abend

9 Tage

5 Tage

1 Abend

9 Tage

5 Tage

9 Tage

1 Stunde

www.smgp.ch

www.iqfs.ch

www.beverages.ch

www.beverages.ch

www.iqfs.ch

www.iqfs.ch

www.oliveoilaward.ch

www.hsw.ch/fm_forum

www.hsw.ch/fm_forum

www.hsw.ch/fm_weiterbildung

www.hsw.ch/fm_weiterbildung

www.hsw.ch/fm_weiterbildung

www.hsw.ch/fm_weiterbildung

www.hsw.ch/fm_weiterbildung

www.hsw.ch/fm_weiterbildung

www.unr.ch

Aufgeführt sind Weiterbildungsangebote, deren Datum bei Redaktionsschluss bekannt waren.

Das komplette Weiterbildungsangebot fi nden Sie im Internet unter www.hsw.ch oder den oben

aufgeführten Homepages.

Datum Kursbezeichnung Dauer Mehr Info

30.03.2006

12./13.01.2006

17.01.2006

ab 19.01.2006

ab 24.01.2006

15./16.03.2006

28./29.03.2006

30.3.2006

18.01.2006

29.03.2006

13.01.2006

23.01.2006

09.02.2006

17.02.2006

27.02.2006

31.03.2006

06.03.2006

Module des eidg. anerkannten Nachdiplomstudienganges

«Strategisches Facility Management» (auch einzeln buchbar)