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Nummer 3/2007 frei.haus Sondernummer | TU Univercity 2015: Autonome Universität | Ein starkes Zeichen | Baugeschichte | Mehr als ein Bauprojekt | Areal Getreidemarkt | Erneuerung TU Karlsplatz | Optimierung TU Gusshaus | Freihaus & Co. | Science City | Sicherheit | Nachbarschaft Zeitschrift für MitarbeiterInnen der Technischen Universität Wien P.b.b. Verlagspostamt 1040 Wien, 07Z037245M

TU|frei.haus 3

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Zeitschrift für MitarbeiterInnen der Technischen Universität Wien Sondernummer TU Univercity 2015

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Sondernummer | TU Univercity 2015: Autonome Universität | Ein starkes Zeichen | Baugeschichte | Mehr

als ein Bauprojekt | Areal Getreidemarkt | Erneuerung TU Karlsplatz | Optimierung TU Gusshaus | Freihaus

& Co. | Science City | Sicherheit | Nachbarschaft

Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

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Seite 2 | Juni/2007 TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

„Wir gestalten die Zukunft der Technik!“

Editorial/Inhalt/Impressum . . . . . 2

Autonome Universität . . . . . . . . . 3

Ein starkes Zeichen . . . . . . . . . . . 4

Baugeschichte . . . . . . . . . . . . . . . 5

Mehr als ein Bauprojekt. . . . . . 6, 7

Areal Getreidemarkt . . . . . . . . 8, 9

Erneuerung TU Karlsplatz . . 10, 11

Optimierung TU Gusshaus. . . . . 12

Freihaus & Co. . . . . . . . . . . . . . . 13

Science City . . . . . . . . . . . . . . . 13

Sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Nachbarschaft . . . . . . . . . . . . . . 15

TU Univercity 2015

Cover: Logo TU Univercity 2015, mira4

Vor ziemlich genau einem Jahr wurde eine richtungweisendeEntscheidung für die TU Wien getroffen. Die „Technik“ bleibtin der Stadt und damit wurde der Grundstein für eine inner-städtische Neuausrichtung der TU Wien gelegt, welche in derGeschichte der österreichischen Universitätslandschaft einma-lig ist.

Die Standortentscheidung war kein Votum gegen andere Al-ternativen, sondern vielmehr der Auftrag die Vorteile der ein-maligen Lage im Herzen Wiens, mit seinem Ambiente und be-sonderem Flair zu nutzen und hier ganz neue Qualitäten fürForschung und Lehre zu ermöglichen.

Während der intensiven Auseinandersetzung der letzten Mo-nate, mit der Unterstützung von über 100 TU-Angehörigen,wurde uns erst so richtig bewusst, welches Potential in unse-ren Objekten steckt. In dieser Sondernummer vonTU|frei.haus haben wir einige der Ergebnisse für Sie zusam-mengestellt.

„TU Univercity 2015“ bietet die Möglichkeit, ein „TU-Projekt“aktiv zu entwickeln, zu gestalten und zu verwirklichen und so-mit die Identifikation der TU-Angehörigen mit der Gesamtor-ganisation zu stärken.

Seit der Standortentscheidung verfolgen wir die Vision derNeuausrichtung der TU Wien mit voller Leidenschaft und sindüberzeugt – heute mehr denn je – dass das Projekt ein vollerErfolg für unsere Universität wird.

Die Realisierung der Vision „TU Univercity 2015“ bis zur 200-Jahr Feier, ist nicht nur eine Frage der finanziellen Mittel, son-dern bedarf Ihres Engagements für die TU Wien. Deshalblade ich Sie alle ein: „Gestalten wir gemeinsam die Zukunftder Technik!“

Gerald Hodecek

Projektleiter TU Univercity 2015

Ergänzung und Nachtrag: Das Foto auf Seite 12 in derTU|frei.haus-Ausgabe #01 zeigt ein Ergebnis der Kooperationzwischen der Diamond Airborne Sensing GmbH in WienerNeustadt und der RIEGL Laser Measurement Systems GmbHin Horn, nämlich einen Diamond DA42 MPP mit belly pod,bestückt mit zwei RIEGL LMS-Q560.

Impressum:

Herausgeber: TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien

Für den Inhalt verantwortlich: Werner F. Sommer,PR und Kommunikation, Operng. 11/011, 1040 Wien,T. +43/1/58801-41020, M. +43/699/10254817,F. +43/1/58801-41093, [email protected],www.tuwien.ac.at/pr

Redaktion: Werner F. Sommer (WS),Bettina Neunteufl (BN)

Fotos (Seite): (2) Foto Blazina; (3) Foto Blazina;(4) mira4; (5) Universitätsarchiv, Foto Blazina;(6) mira4; (7) mira4, J. Zinner, Architekten - Hies-mayr- Waldbauer - Zeinitzer; (8, 9) Architekten -Hiesmayr- Waldbauer - Zeinitzer; (10, 11) Pläne:Architekten Nehrer + Medek u. Partner ZT GmbH |Architekt Neumayer ZT GmbH; Visualisierungen:www.schienerdigital.com, (12) Architekt HelmutNeumayer; (13) TU Wien; (14) UVEX Deutschland;(15) Mair & Laggner, Vienna Convention Bureau

Anzeigen: )!(quattro, Martin Petrak, Kaiser FranzJosef Str. 21, 1230 Wien, T +43/1/8860460-24,M. +43/699/81628436, F. +43/1/8860460-28,[email protected], www.quattro.co.at

Layout: Sanja Jelic, typothese.at – m. zinner grafik,1150 Wien

Druck: Resch KEG, 1150 Wien, www.resch-druck.at

Auflage: 6.000

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Juni/2007 | Seite 3TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Impressionen vom Karls-platz, wo bereits seit Aprilgewerkt wird.

Die Standortprobleme der TU Wien sind und wa-ren hinlänglich bekannt: Sicherheitsrisken in derChemie, Dislozierung des Maschinenbaus, Raum-not bei der Architektur, … Pläne gab es viele – soist der Maschinenbau-Neubau seit 90 Jahren (!) einThema –, realisiert wurden nur wenige. Das ent-scheidende Jahr ist sicher 2004: einerseits erlang-te die TU Wien durch das Universitätsgesetz weitreichende Autonomie, andererseits bekundete dasLand Niederösterreich Interesse an der Ansied-lung von zwei Fakultäten in Tulln. Dieses durchausattraktive Angebot hat die Stadt Wien auf den Plangerufen. 2005 wurde umgehend ein ganzes Dut-zend an möglichen Standorten für den Bau einzel-ner Fakultäten bis hin zur gesamten TU ins Spielgebracht. Natürlich riefen die mittlerweile auchmedial ausgebreiteten Absiedlungsüberlegungenauch andere Anbieter auf den Plan. Eine TU-Ar-beitsgruppe unter Leitung von Professor Hierzeg-ger bewertete all diese Angebote und verengtedas Spektrum auf die geeignetsten. Schlussendlichblieben 2006 zwei Varianten übrig: ein kompletterNeubau der TU Wien auf dem Flugfeld Aspernoder eine innerstädtische Verdichtung und Stand-ortoptimierung einschließlich eines neuen Labor-standorts.

Das Rektorat hat sich im Juni 2006 uni sono dazuentschieden, nur noch die letztere Möglichkeitweiter zu verfolgen. Der Universitätsrat schlosssich dieser Entscheidung an. Ausschlaggebendhierfür waren die hohe Akzeptanz für diese Varian-

te unter den TU-Angehörigen und die größerenRealisierungschancen. Gefordert war allerdingsdie gleiche Funktionalität, die ein Neubau bietenwürde. Im Herbst 2006 wurde das Projekt aufge-setzt und Arbeitsgruppen arbeiteten mit vollemEinsatz – dafür an dieser Stelle ein herzliches Dan-keschön! – an der Detaillierung des Projekts. Daserarbeitete Ergebnis übertraf noch unsere Erwar-tungen: beste Standards für Forschung und Lehre,Konzentration aller Fakultäten auf einen, maximalzwei Standorte (Labors), Öffnung dem städtischenUmfeld gegenüber, richtungweisende Ideen fürUmweltschutz, Barrierefreiheit und einiges mehr.

Das Projekt firmiert seit kurzem unter dem klin-genden Titel „TU Univercity 2015“. Untertitel: „Wirgestalten die Zukunft der Technik.“ Ein ambitio-niertes Ziel. Gelegentlich habe ich den Eindruck,dass uns manche das nicht zutrauen. Das ist nichtunwichtig, aber keinesfalls ausschlaggebend.Wichtig ist, dass wir uns selbst das zutrauen unddie Chance wahrnehmen, die das Projekt unsbietet. Wir sind eine autonome Universität unddamit für unser Geschick aber auch selbst verant-wortlich.

In diesem Sinne muss ich Sie natürlich auch bitten,die gegenwärtigen und künftigen Beeinträchtigun-gen durch Lärm, Staub und Umsiedelungen in Kaufzu nehmen und das Projekt zu unterstützen, wo im-mer Sie können. Niemand hat gesagt, dass es ein-fach wird … aber es wird sich auszahlen! n

Die Entscheidung für den Verbleib am innerstädtischen Standort setztauf intensive Vorarbeiten auf und wurde begleitet von hitzigen politischenDebatten. Das Alles ist natürlich nichts im Vergleich dazu, was uns beider Realisierung von „TU Univercity 2015“ noch erwartet. Peter Skalicky

autonome Universität =autonome Entscheidungautonome Universität =autonome Entscheidung

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TU Univercity 2015

Eine etwas schwierige Aufgabenstellung stand amAnfang: Wir wollen uns über die Arbeit am Projektgerade neu definieren, brauchen aber jetzt schonein Zeichen dafür, wie wir uns sehen. Klingt nachQuadratur des Kreises. Die Corporate Identity-Gruppe hatte den Auftrag von der Projektleitung,Titel, Claim und Logo für das Projekt zu erarbeiten.Die Betonung liegt auf für das Projekt, weil das TU-Corporate Design von den Überlegungen vorerstnicht betroffen ist. Das Projekt soll eine gewisse Ei-genständigkeit an den Tag legen, auch beim Er-scheinungsbild.

Eine Agentur wurde eingeladen, ein Markenwork-shop durchgeführt, ein Vorschlag vorgelegt. Aller-dings stießen weder das visuelle Ergebnis (Logo)noch der – wenig partizipative – Prozess auf vielGegenliebe. Wenigstens Titel („TU Univercity2015“) und Claim („Wir gestalten die Zukunft derTechnik“) konnten konsensual abgehakt werden.Aber alles kein Problem! Kurzes Re-Briefing vonnun drei Agenturen, Einladung zu einer für alle TU-Angehörigen zugänglichen Veranstaltung, Diskus-sion und Abstimmung per Mail durch die Anwe-senden. Klingt nach Basisdemokratie, geht aberauch.

Diesmal wurde der Prozess akzeptiert und von ins-gesamt 9 vorgeschlagenen Logos erhielt eines be-achtliche 62 Prozent der abgegebenen Stimmen!Was am Vorschlag der Wiener Agentur mira4,www.mira4.com, so überzeugte? Einerseits die ge-lungene Umsetzung der Projektidee, andererseitsdie vorgelegten Anwendungsbeispiele. Das Logosetzt auf den beiden Buchstaben „TU“ des beste-henden Logos auf (Abb. 1). Dieses wurden stell-vertretend für die vier innerstädtischen StandorteKarlsplatz, Freihaus, Getreidemarkt und Gusshausin vier Bestandteile zerlegt und dekonstruiert(Abb. 2), eingefärbt (Abb. 3), anschließend um einweiteres Element (stellvertretend für das ScienceCenter) ergänzt (Abb. 4) und neu zusammenge-setzt (Abb. 5). Zusätzlich kann es mit dem Projekt-fortschritt wachsen und wurde als Zeichen für einganzheitlich funktionierendes Informationssystementwickelt. Die Elemente eignen sich für Leitsyste-me, Baustellenabsperrungen, Hinweisschilder, Ge-bäudebeschriftung, Drucksorten, interaktive Me-dien … ja sogar Bordsteinkanten können damiteingefärbt werden. Klingt einfach, ist aber – ganzunbescheiden – genial! Es ist gut schwarz/weißdarstellbar, prädestiniert zur Animation und ist so-gar geeignet, in dreidimensionale Sitzgelegenhei-ten umgewandelt zu werden. Uns gefällt’s, Ihnenhoffentlich auch! n

Wahrnehmbarkeit ist in Zeiten des „information overkill“ eine Erfolgs-voraussetzung. Daher war es auch von Beginn an klar, dass das Projekteinen prägnanten Titel und Claim sowie ein eindrucksvolles Zeichenbraucht. Mission completed! Gerald Stangl und Werner F. Sommer

Ein starkes Zeichen fürein starkes ProjektEin starkes Zeichen fürein starkes Projekt

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5

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Juni/2007 | Seite 5TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Das k.k. polytechnischeInstitut in Wien um 1825

Das alte Hauptgebäude derTU Wien am Karlsplatz,2007.

Ursprünglich hätte das Institut im ehemaligen PalaisKaunitz (heute Wien I., Johannesgasse 5) unterge-bracht und die Labors und Lehrsammlungen derUniversität Wien mitbenutzt werden sollen. JohannJoseph Prechtls anspruchsvoller und auf Expansionausgerichteter Organisationsplan (endgültig geneh-migt 1818) hätte dort allerdings nicht realisiert wer-den können. Der damals außerhalb der Stadt gele-gene Grund bot dagegen nicht nur Platz für eingroßzügiges Institutsgebäude, sondern auch Raumfür zukünftige Erweiterungen. Tatsächlich sollte esfast ein Jahrhundert dauern, bis die spätere TUWien sich über diesen Standort hinaus ausdehnte.

Das Institutsgebäude wurde vergleichsweise in Re-kordzeit errichtet: Die Grundsteinlegung erfolgteam 14.10.1816, und bereits im Herbst 1818 konnteder Unterricht im neuen Domizil aufgenommenwerden. Nur die Ausgestaltung des Festsaalesnach Entwürfen von Peter Nobile und Joseph vonKlieber zog sich noch bis 1842 hin.

Inzwischen war das Institutsgebäude erheblich er-weitert worden: Bereits 1821 wurde der östlicheSeitenflügel zur Unterbringung der mathematisch-astronomischen Werkstätte errichtet, 1836-39 folg-te der Anbau des Westflügels, des Mitteltraktes,des Panigltraktes, des Lammtraktes sowie einesPavillons im 2. Hof (heute u.a. Lise-Meitner-Hör-saal). Anlass für diese Erweiterung war die Abhal-tung der 2. österreichischen Gewerbsprodukten-ausstellung 1839, die Entwürfe stammten von Jo-seph Stummer, Prof. für Land- und Wasserbau-kunst.

Der Raumbedarf des Instituts (seit 1872 Techni-sche Hochschule) war damit allerdings nicht langegedeckt. Bereits ab 1867 wurde das Gebäudenach und nach um ein 3., später ein 4. und im 20.Jh. auch noch um ein 5. Geschoss aufgestockt.1907-09 wurde nach Plänen von Prof. Karl Königder sog. Karlstrakt angebaut, 1910-12 entstand im2. Hof das Aeromechanische Laboratorium mit ei-nem der weltweit ersten Windkanäle (heute Lokal„Nelson’s“). Dennoch blieb das „Raumproblem“ein ständiges Thema für die Hochschule.

1902-04 wurde auf einem Teil des Areals derKunsterzgießerei in der Gußhausstraße, und damiterstmals außerhalb des Standorts „Karlsplatz“, das

Elektrotechnische Institut nach Plänen von Christi-an Ulrich und Karl Hochenegg errichtet. Es wurde1928 um das Schwachstrominstitut und 1967-1973um das „Neue“ Elektrotechnische Institut (Entwurf:Erich Boltenstern) erweitert.

Gegen Ende des I. Weltkrieges gelang es, dieWidmung der sog. Aspanggründe (1917) sowievon Gebäuden des ehemaligen k.u.k. TechnischenMilitärkomitees am Getreidemarkt (1919) für Zwe-cke der Hochschule zu erreichen. Der Getreide-markt-Komplex konnte trotz wirtschaftlicher Pro-bleme in der Zwischenkriegszeit adaptiert und umGebäude für den Maschinenbau und die Che-misch-technische Fakultät erweitert werden, nachdem II. Weltkrieg von 1958 bis 1995 nochmals umdas „Chemie-Hochhaus“. Dagegen kam die Nut-zung der Aspanggründe, trotz zaghafter Anfänge1921, kaum wirklich über das Planungsstadium hi-naus.

Dafür wurde 1975-1987 auf dem Grund des ehe-maligen „Freihauses“ für die nunmehrige (seit1975) TU Wien ein neues Institutsgebäude errich-tet, in das ab 1984 zahlreiche, v.a. mathematisch-naturwissenschaftliche Institute und Serviceein-richtungen einzogen. 1984-1987 erhielt angren-zend die Universitätsbibliothek einen Neubau mitmarkanter Eckgestaltung.

Darüber hinaus wurden im Laufe der 2. Hälfte des20. Jhs. zahlreiche weitere Gebäude für Zweckeder TU Wien angekauft oder angemietet (Standor-te Favoritenstraße, Floragasse, Karlsgasse, Argenti-nierstraße, Operngasse/Treitlstraße u.a.).

Mit wenigen Ausnahmen liegen sie alle im näherenEinzugsbereich des Hauptgebäudes am Karlsplatz,der sich inzwischen längst von der „Vorstadt“ ineinen zentralen innerstädtischen Standort gewan-delt hat. Dessen Qualitäten haben in den wieder-holten Diskussionen um eine Absiedelung der ge-samten Institution auf einen „Campus“ am Stadt-rand seit Ende des 19. Jhs. (der Lainzer Tiergartenwurde ebenso vorgeschlagen wie die „DonauCity“ oder das ehemalige Flugfeld Aspern) denAusschlag für einen Verbleib am gegenwärtigenStandort gegeben. Es war also doch eine zukunfts-weisende Wahl, die vor fast 200 Jahren getroffenwurde. n

Am 27. 11. 1814 erfolgte die Genehmigung zum Ankauf der „Losé’schenGründe“ auf der Wieden aus dem Besitz des Großhändlers Georg v. Sinadurch die öffentliche Hand für die Errichtung des zukünftigen „k. k. poly-technischen Instituts in Wien“. Damit war eine Standortentscheidunggetroffen worden, die die Geschichte der TU Wien bis heute prägt.Juliane Mikoletzky

Von der Peripherie ins Zentrum: Zur Baugeschichte der TU Wien

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TU Univercity 2015

„TU Univercity 2015“ ist aber viel mehr: Bis zur200 Jahr-Feier 2015 sollen flächendeckend ganzneue Qualitäten etabliert werden. Oberste Projekt-prämisse ist die Schaffung optimaler Rahmenbe-dingungen für Menschen, die an der TU Wien stu-dieren und arbeiten. Deswegen wurden Schwer-punkte des Projektes auf Themen wie Barrierefrei-heit, Nachhaltigkeit, Kunst/Kultur und CorporateIdentity gelegt.

Die TU Wien hat hier und heute die Gelegenheitihre Zukunft selbst zu bestimmen. Durch die ge-wonnene Autonomie und die Mittel aus der Gene-ralsanierung hat die TU Wien die Möglichkeit ge-nutzt, die Weichen für die nächsten Jahrzehnteselbst zu stellen. In hochkarätig besetzten Arbeits-gruppen wurden wesentliche Themen zur Neupo-sitionierung diskutiert und Lösungsansätze erar-beitet. Ziel dieses Prozesses waren die Erarbei-tung von übergreifenden Projektqualitäten und Pla-

nungsvorgaben, um eine faire und ausgewogeneRealisierung bis zur letzten Etappe des Projektesgewährleisten zu können. Hier einige Ergebnisseaus den einzelnen Bereichen:

Corporate Identity

Erstmals wird eine ganze Universität im Bestandneu konzipiert. Das bietet natürlich die enormeChance, die Identifikation der MitarbeiterInnenund Studierenden mit der TU zu stärken. Interdis-ziplinarität und die Wahrnehmbarkeit nach innenund außen sollen verbessert werden und schluss-endlich soll sich ein „TU-blauer Faden“ durch Ge-bäude und Freiräume ziehen. Strategische Ansätzefür die Arbeitsgruppe waren die Öffnung der TU,das Ermöglichen von Kommunikation, die Berück-sichtigung der Lebensrealitäten, die Wahrung derAuthentizität sowie Corporate Architecture. AlsMaßnahmen sind ein innovatives Informations- und

Viel mehr als ein Bauprojekt …Studierende, die auf der Treppe sitzen … MitarbeiterInnen, die mit veraltetem Gerät hantierenmüssen … Forschungsaufträge, die wegen inadäquater Räume nicht angenommen werdenkönnen. All dies soll künftig der Vergangenheit angehören. Diese Probleme könnte man auchmit einem klassischen Sanierungsprojekt beseitigen. Gerald Hodecek, Werner F. Sommer

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Juni/2007 | Seite 7TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Leitsystem, Kommunikationszonen, Orte mit hoherAttraktivität (auch für Sport-/Freizeitaktivitäten), at-traktive und einladende Zu- und Durchgänge so-wie die Stärkung des Zusammenhalts der Areale(Stichwort: Campus) ins Auge gefaßt worden.

Kunst und Kultur

Kunst ist ein wichtiger Anknüpfungspunkt für dasUmfeld: einerseits ist sie – v. a. an der Architektur –ein Erkenntnisprinzip am Haus, andererseits sindwir von Kulturinstitutionen umringt. Kunst soll abernicht „aufgesetzt“ werden und statisch bleiben.Neben großen Wettbewerben soll es auch tempo-räre Projekte, Kooperationen mit den TU-Nachbarnsowie ein attraktives Veranstaltungsprogramm mitAusstellungen, Konzerten usw. geben. Die TU sollals kulturelle Institution positioniert werden.

Umweltschutz

Im Bereich Umweltschutz kann die TU ihre For-schungskompetenz optimal einbringen. Gefragtsind nachhaltige Lösungen, Ressourcenschonungund die besondere Beachtung der forschenden,lehrenden und lernenden Menschen am Haus. Da-bei soll rational mit dem Thema umgegangen wer-den, und keine „Augenauswischerei“ erfolgen.U. a. werden ein Abfallwirtschafts- und ein Mobili-tätskonzept erarbeitet und die Energieeffizienz sollerhöht werden.

Raumtypen und -qual itäten

Für alle Raumtypen – Büros, verschiedene Labors,Werkstätten, Hörsäle und Seminarräume, Biblio-thek usw. – wurden Qualitätsstandards entwickelt.Alle Räume sollen optimal ausgestattet und mög-lichst flexibel nutzbar sein. Die Standards geltenfür die gesamte TU. Es bekommen also alle dieselbe, hohe Qualität. Die Erneuerungszyklen derAusstattung wurden definiert und „intelligente“Haustechnik kommt zum Einsatz.

Flächenbedarfsermittlung und

-management

Jährlich gibt die TU über 30 Millionen Euro für ihreFlächen aus. Jeder schlecht genutzte Raum kostetalso bares Geld. Mit anderen Worten: die Ressour-ce muss effizient genutzt werden! Die Zuteilungvon Flächen soll sich am aktuellen und künftigenBedarf orientieren. Das schließt eine Neubewer-tung der „gewachsenen“ Strukturen ein. Hierzuwerden internationale Vergleichszahlen, die aktuel-le Nutzung und die Entwicklungspläne herangezo-gen. Das einheitliche Flächenkennzahlenmodellhat fachspezifische Raumprofile und bezieht ge-wichtete MitarbeiterInnen- und Studierendenzah-len ein. Das führt zu einer neuen Fairness bei derRaumverteilung. Flexible Raumstrukturen fürMehrfachnutzungen sind ebenso vorgesehen wieeine zentrale Bewirtschaftung von Hörsälen undSeminarräumen und eine transparente Raum-vergabe.

Studierendenbereiche

Studierende haben heute an der TU kaum Platz.Das soll sich grundlegend ändern. Lern- und Auf-enthaltsbereiche, Veranstaltungsräume, Spinde,Abstellflächen für Räder u. ä. sollen geschaffenwerden. Der zeitliche Zugang – z. B. zu Internet-

räumen – soll verbessert werden. Schlussendlichsoll ein innerstädtischer Campus-Charakter entste-hen, durch den sich die Studierenden an ihrer Uniauch wohl fühlen.

Zutrittswesen, Objekt– und

Personenschutz

Die ins Auge gefasste zeitliche und räumliche Öff-nung der TU – einzelne Bereiche werden rund umdie Uhr zugänglich sein – macht im Gegenzugauch „Schutzmaßnahmen“ erforderlich. Es sollenöffentliche, halböffentliche (z. B. Institutsbereiche)und interne Räume (z. B. Forschungslabors) unter-schieden und die Raumkategorien auch entspre-chend angeordnet werden. Angedacht ist ein mo-dernes, berührungsloses Zutritts- und Schließsys-tem (TU-Card) mit weiteren Funktionen (IT, Telefo-nie usw.). Das muss im Einklang mit Betriebsratund der HochschülerInnenschaft erfolgen. Es sollzentrale Sicherheitseinrichtungen geben, die Por-tiere sollen neben Rezeptions- und Auskunfts-auch Bewachungsaufgaben übernehmen. Ange-strebt ist also eine Öffnung der TU bei gleichzeiti-ger Verbesserung der Sicherheitssituation.

ArbeitnehmerInnenschutz

Fühlen sich MitarbeiterInnen und Studierende anihren Arbeitsplätzen wohl, ist das gut für For-schung und Lehre. Daher soll ein aktiver Arbeit-nehmerInnenschutz praktiziert werden, der Leis-tungsorientiertheit in einem motivierenden Umfeldermöglicht. Attraktive Kommunikations- und Sozial-bereiche sollen geschaffen, die Studierenden inden ArbeitnehmerInnenschutz einbezogen undVorsorge- und Ergonomieprogramme angebotenwerden.

Barrierefreiheit …

… kommt allen zu Gute! Das Projekt bietet dieMöglichkeit, „Accessibility“ über die einschlägi-gen Vorschriften hinaus zu verwirklichen und so –nicht nur für behinderte TU-Angehörige – optimaleRahmenbedingungen zu schaffen. Barrierefreiheitbezieht sich nicht allein auf bauliche, sondernauch auf organisatorische Maßnahmen. Das gehthin bis zu einem taktilen, optischen und akusti-schen Leitsystem, zu ausreichenden Studien- undArbeitsplätzen für behinderte Personen und ähnli-chem. Die Umsetzung von barrierefreien, zukunfts-weisenden Maßnahmenkonzepten soll unter Bei-ziehung von Accessibility Consultants zur Planung,Umsetzung, und Durchführung auf der Grundlageder Ö-Normen, ergänzt durch den Maßnahmenka-talog der Arbeitsgruppe „Barrierefreies Bauen“,erfolgen. Inkludiert sind Maßnahmen für seh- undhörbehinderte Personen, barrierefreier Brand-schutz, Standards der individuellen Studienunter-stützung und Informationstechnologie.

Informations- und

Kommunikationstechnologie (IKT)

Im Bereich der IKT sollen teure, klimatisierte Räu-me (Server) effizienter genutzt, die Telefonie aufVoice-over-IP und „kabellos“ vorbereitet, WirelessLAN flächendeckend zur Verfügung gestellt unddie Ausfallsicherheit der Systeme verbessert wer-den. Studierende sollen optimale Bedingungen fürdas Arbeiten mit Notebooks erhalten. n

Auch Baustellen könnenIdentität transportieren.

Bereits heute muss die IKTfür die nächsten Jahr-zehnte geplant werden.

Kunst am Bau alsgelungene Mischung vonDesign und Funktion.

Mehr Raum fürStudierende ist einwichtiges Ziel.

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TU Univercity 2015

Areal Getreidemarkt

Der historische Bestand

Auf den Gründen, genannt „Getreidemarkt“, warenbis 1918 zwei voneinander unabhängige Gebäude-gruppen in offener Bauweise situiert: das techni-sche Militärkomitee am Getreidemarkt und dieKriegsschule an der Lehargasse. Im 19. Jahrhundertentstanden, wurden beide nach dem 1. Weltkriegder Technischen Hochschule gewidmet und bildenseitdem einen Standort der Chemie- und Maschi-nenbau-Fakultäten.

Projekt Karl Kupsky um 1960

Professor Kupsky war der Raumbeauftragte derTechnischen Hochschule. Er wollte in einer erstenPhase die massiven Ansprüche von Chemie undMaschinenbau befriedigen. In seinem ersten Er-neuerungskonzept in den 60er Jahren hatte Prof.Kupsky ein Wechselspiel von hohen Häusern undsehr niedrigen, langgestreckten Baumassen begon-nen.Beim Chemie- und Maschinenbauhochhaus wurdenur der erste Bauabschnitt d.h. je eine Hälfte er-richtet. Er war überzeugt, dass die zweite Hälftezur Vollendung der Hochhausgruppe sofort in An-griff genommen wird. Der Abbruch des Semper-Depot verklärte sich ins Gegenteil, die Zeit setzteandere Prämissen.

Historisches Luftbild desAreals

Originalplan von Kupsky:gelb die abzubrechendenGebäude

Architekten – Hiesmayr – Waldbauer – Zeinitzer

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TU Univercity 2015

Projekt Hiesmayr 1984

1984 war die Aufgabe, Chemie und Maschinenbauauf dem Getreidemarkt gemeinsam unterzubrin-gen, ohne das Hochhauskonzept von Karl Kupskyweiterzuverfolgen. Der Bebauungsplan wurde aufdie Bauklasse V (21-26 m) der bestehenden Umge-bung heruntergezont. Das Konzept sieht eine Rand-bebauung im Maßstab der Umgebung vor. Es strebteine Wiederherstellung des Straßenraumes an.1989 ein neues Konzept ohne Maschinenbau mitfolgenden Zielen: Neue Identität der FachgruppeChemie durch Überwindung des Zustandes unge-ordneter Bauten verschiedener Epochen. Integrati-on und Öffnung der Universität zur Stadt.(Fußgängerdurchgang). Grundlage Projekt 1984

Real isierung: Konzept 1989

Der Entwurf versucht, Ordnung und Orientierungam Universitätsstandort Getreidemarkt zu schaffen.Der neue Verbindungstrakt setzt die Bauflucht derzum Getreidemarkt parallelen Hochhausfassadenfort, schließt an den Winkelbau an, indem vor dasAltgebäude eine schmale Bauscheibe gesetzt wird.Die notwendigen Fluchtbalkone überspannen in fili-graner Konstruktion die Gebäude verschiedensterEntstehungszeiten und schaffen so eine Ebene ein-heitlicher Geometrie. Die äußere Gestaltung desneuen Institutsgebäudes spiegelt einerseits die in-nere Hochhaus- und Labortypologie wider, ande-rerseits jedoch auch den Anspruch an die Eleganceeiner innerstädtischen Fassade. Die Bauetappe en-dete mit dem Abbruch der verwinkelten Hinterhof-Bauteile und der Gestaltung des Joseph-Loh-schmid-Platzes – architektonisch der Platz der vierBauepochen.

Neubau Lehartrakt

Die nun aktuelle Errichtung des Lehartrakts (BauteilBC) bildet einen weiteren Schritt des mehrstufigenPhasenplanes zur Verdichtung einer funktionell ge-ordneten, wirtschaftlich konzipierten und stadt-räumlich befriedigenden Gesamtlösung für die Fa-kultät der technischen Chemie.

Dabei werden konkrete unaufschiebbare Problemeeinzelner Bereiche gelöst:n Beseitigung extrem veralteter Arbeitsbedingungen

in Altgebäuden für Lehrende und Studierende.n Abdeckung von Raumdefiziten für Institute, die seit

Jahrzehnten keine Möglichkeit der Verbesserungihrer Raumsituation besaßen.

Aktuelle Real isierungen und Studien

Auf der Grundlage einer 2006 für das gesamteAreal Getreidemarkt erarbeiteten Masterplanvorla-ge begannen im letzen Jahr, nach der Standortent-scheidung im Juli bereits punktuelle Generalsanie-rungen in einzelnen Bestandsobjekten.Fertig gestellt sind bereits Institutsadaptierungenim Maschinenbauhochhaus in den Geschossen 3bis 6 und die Errichtung eines Schulungszentrumsfür die MitarbeiterInnen der TU Wien im Wirt-schaftsgebäude.Aktuell in Vorbereitung ist eine Mustergeschoß-adaptierung im Bauteil BE. Die Ausführung erfolgtunter Berücksichtigung der aus den Arbeitsgrup-pen hervorgegangenen Qualitätsvorgaben in denMonaten Juli bis September. n

Neues Schulungszentrumund aktuelle Visualisierungmit Neubau

Der Bauteil BI zwischenWinkelbau und Hochhaus

Plan und Frontansicht fürden Lehartrakt-Neubau

Projektskizze von Hiesmayr

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TU Univercity 2015

Schaubild Masterplan:1) Zubau Lammtrakt AG2) Zubau Resseltrakt AD3) Aufstockung

Gartentrakt AS4a) Spange Dachgeschoss

AC-AD-AG4b) Aufstockung

Mitteltrakt AC5) Unterbauung Hof 16) Überbauung

Hofpavillon AH

EG Masterplan

AUSGANGSPUNKT

Im Herbst 2005 wurde von der BIG ein 2-stufiger,europaweiter Wettbewerb zur Erneuerung und Er-weiterung des Universitätsgebäudes am Karlsplatzausgeschrieben. Im Februar 2006 wurde das Pro-jekt des Planungsteams Nehrer + Medek und Part-ner und Arch. Neumayer als Sieger prämiert.Im Zuge der Standortentscheidung 2006 wurdedurch das eindeutige Votum der TU für den Ver-bleib am bestehenden, innerstädtischen Standortdie Wichtigkeit einer umfassenden, zukunftsorien-tierten Erneuerung des Hauptgebäudes der Techni-schen Universität Wien fixiert.

Ziel ist nun, im Sinne einer Standortbereinigung amKarlsplatz die Fakultäten Architektur und Raumpla-nung, Bauingenieurswesen und die Zentrale Verwal-tung zu konzentrieren. Im Gegenzug können ver-streute Standorte aufgelassen werden.

MASTERPLAN

Als erster Schritt wurde für das gesamte Gebäudeder TU am Karlsplatz ein Masterplan erstellt. Diesersoll die Möglichkeiten an diesem Standort ausloten.Ziel war – neben der erforderlichen baulichen Ge-neralsanierung des historischen Universitätsge-bäudes – die Verbesserung der Gebäudestrukturund Erweiterungsmöglichkeiten am Standort Karls-platz zu untersuchen.

Erweiterungen sind durch neue Zubauten im Rah-men der bestehenden Flächenwidmung möglich.Dadurch kann Raum für künftige Entwicklungen derUniversität am Standort bereitgestellt werden. DieErneuerung ist durch etappenweise Bauführung beivollem Universitätsbetrieb möglich.Hierzu wurde ein Bausteinsystem von 6 möglichenErweiterungen entwickelt, aus dem flexibel ge-wählt werden kann. Der genaue Umfang der Maß-nahmen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt dabeinoch nicht festgelegt.

Die wichtigsten Ziele im Einzelnen:

n Bauliche Generalsanierung des Gebäudes für diefunktionellen Anforderungen an ein Universitäts-gebäude des 21. Jahrhunderts.

n Büro – und Universitätsgebäude mit zeitgemäßem,zukunftsorientiertem und flexiblem Standard

n Schaffung funktioneller und haustechnischer Fle-xibilität unter Berücksichtigung der historischenStrukturen des Gebäudes.

n zeitgemäße Zubauten zur Flächenmehrung, gleich-zeitig Schaffung von Rangierflächen im Bauablauf

n Beseitigung der Kopflastigkeit des Gebäudes:besucherintensive Nutzungen im Erdgeschoss –dadurch auch für Drittnutzungen leicht zugänglich

n Schaffung eines Hörsaalzentrums im Erdgeschoss– auch als Kongresszentrum geeignet

n Situierung allgemeiner Studieneinrichtungen ineinem Uni-Service-Center am Haupteingang Mit-telrisalit

n Ringförmige Erschließung aller Obergeschosse:Öffnen der Gänge durch Entfernung gewachsenerEinbauten

n Die Nutzbarkeit der Obergeschosse wird durchdie verbesserte Erschließung und die Zubautenaufgewertet

n Vertikale Erschließungskerne: Stiegenhaus in Ver-bindung mit Lift, Sanitär – und Haustechnikräu-men zur Verbesserung der Orientierung, Ent-fluchtung und des Brandschutzkonzepts

n Behindertengerechte Erschließung sämtlicherGebäudeteile

n Ergänzung fehlender Funktionen und Neuordnungzur Optimierung funktioneller Abläufe

n Neugestaltung der Innenhöfe, zum Teil campusartig n Reduzierung des Instandhaltungs- und Wartungs-

aufwands haustechnischer Anlagen und Leitungs-führungen

VORGEZOGENE MASSNAHME

MITTELRISALIT

Als erstes Zeichen für diese „Erneuerung TUKarlsplatz“ soll ein Teilbereich des Gesamtprojekts

Erneuerung TU KarlsplatzArchitekten Nehrer + Medek u. Partner ZT GmbH | Architekt Neumayer ZT GmbH

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Juni/2007 | Seite 11TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Aula Bestand (o.)Aula neu (u.)

Schaubild Aula

Schnitt Mittelrisalit

Schaubild Kuppel

vorgezogen werden. Der Mittelrisalit als Hauptzu-gang der TU mit sehr repräsentativen Funktionenist hierfür bestens geeignet. Er beherbergt vor-wiegend öffentliche Nutzungen und ist somit weit-gehend unabhängig von den restlichen Funktionenund dem laufenden Studienbetrieb der TU.

Gestaltungskonzept

Generelles Ziel ist es, diesen „Eingangsbereich“zu öffnen, heller, großzügiger und übersichtlicherzu gestalten. Die vorhandene historische Substanzsoll dabei von nachträglichen Einbauten befreitund dadurch räumlich besser erlebbar werden.

Die Eingriffe werden mit zeitgemäßen Mitteln her-gestellt und sollen als solche erkennbar sein. Diewichtigsten Maßnahmen im Einzelnen:

Erdgeschoss

Die bestehende Aula des ursprünglichen „Poly-technikums“ aus dem Jahr 1816 soll an die konti-nuierlich gewachsene Größe einer „TechnischenUniversität“ angepasst werden. Die Aula wird dazuwesentlich erweitert und neu gestaltet. Hierzu wer-den sämtliche Einbauten – der Portier inkl. Neben-räumen, die Garderobe Precht-Saal, die ehemal.Cafeteria – entfernt und große neue Wandöffnun-gen für eine weitläufige Durchgängigkeit herge-stellt. Wesentliches Ziel ist auch die umfassendeBehindertengerechtheit dieses Haupteingangs zurTU: durch Anhebung des Fußbodens entfallen allebestehenden Niveausprünge. Der vorhandene, zukleine Lift in der Hauptstiege wird abgebrochenund ein neuer Liftanbau mit zwei behindertenge-rechten Panoramaliften im Hof geschaffen.Die Aula wird durch den Einbau von Windfängenbei den Portalen und einer Fußbodenheizung einbesseres Raumklima erhalten. Die Beleuchtungwird erneuert und deutlich heller ausgelegt.Zum Prechtl-Saal wird ein neuer, zentraler Zugangdirekt aus der Mittelachse der Aula geschaffen.Dabei entsteht durch die neue Erweiterung ein zu-sätzlicher Vorbereich innerhalb der Aula und wei-ters ein Vorraum mit Garderobe. Direkt gegenüberdiesem Zugang wird ein neuer Portierbereich miteiner Portierloge errichtet. Dies wird zukünftig diezentrale Schalt- und Sicherheitsstelle für sämtlicheStandorte der TU. Elektronische Info-Systeme undProjektionen an den Wänden dienen der Informati-on und Orientierung für Besucher.

1. Obergeschoss

Der Festsaal bleibt vorerst unberührt.Hofseitig wird durch den Abbruch sämtlicher Räu-me ein geräumiges Lift-Foyer vor dem Festsaal ge-schaffen. Dies steht zukünftig als Aufenthaltsbe-reich vor und nach Veranstaltungen zur Verfügung.

2.Obergeschoss

Entfernung der hofseitigen Werkstätten und Errich-tung eines neuen Seminarraums.

3. Obergeschoss

Abbruch des hofseitigen Hörsaals inkl. Nebenräu-men und Umbau des bestehenden Karl von Ter-zaghi-Hörsaals in zwei neue Seminarräume. Diesesind mittels einer großen Verbindungstür zusam-menschließbar und werden ohne ansteigendeSitzreihen ausgeführt. Umbau der ostseitigen Ne-benstiege in Abstimmung mit dem Bundesdenk-malamt.

4. Obergeschoss / Dachgeschoss

Den obersten Abschluss des Mittelrisalits bildeteine Holz-Kuppelkonstruktion aus sog. De L’Orm-schen Bogenbindern mit darauf aufgesetztemMansard-Dach. Zur Zeit ist diese Konstruktion aufGrund vieler eingebauter Räume nicht sichtbar.In Abstimmungen mit dem Bundesdenkmalamt,Baubehörden, der Feuerwehr und dem Institut fürTragwerkslehre und Ingenieurholzbau / Prof. DDIWinter konnte folgendes erreicht werden:Durch Entfernung sämtlicher Räume und Einbau-ten aus der Kuppel wird diese bis in den Kuppel-scheitel geöffnet. Die historische Holzkonstruktionwird freigelegt, saniert und zukünftig offen gezeigt.Es entsteht so ein großer Kuppelsaal für multifunk-tionale Nutzungen, in dem zusätzlich ein seltenesBeispiel von Holz-Ingenieurbaukunst gezeigt wird.

Es wurde vorgeschlagen, diesen neuen Raum„Ernst Hiesmayr Kuppelsaal“ zu benennen.

Die Erneuerung des Mittelrisalits soll bis EndeWintersemester 2007/2008 abgeschlossen sein. Abdem Sommer 2007 wird auf Basis des nun vorlie-genden Raum- und Funktionsprogramms der TUmit den weiteren Planungsarbeiten fortgesetzt. n

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Seite 12 | Juni/2007 TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Baugeschichte: Der GebäudekomplexGußhausstrasse 25-29 besteht aus

dem Altbau (errichtet um 1900),dem Neubau (errichtet zwi-

schen 1967 und 1973 vonArchitekt Boltenstern) dem

Makartschlössl(errichtet um 1750) und

den Bauhallen. Insgesamtstehen derzeit ca. 38.490 m2

Nutzflächen zur Verfügung. Architekt Helmut Neumayer

Nutzer

Die Gebäude in der Gußhausstrasse beherbergendie elektrotechnischen Institute der TU Wien sowieeinen Teil der Technischen Versuchs – und For-schungsanstalt .

Sanierungen 2000–2007

In den Jahren 2000–2007 wurden hauptsächlichhaustechnische Infrastrukturen instand gesetzt underneuert, brandschutztechnische Maßnahmendurchgeführt sowie die Fassaden des Historismus-gebäudes generalsaniert.Derzeit wird die Aula zeitgemäß gestaltet und mitStudentenarbeitsbereichen und neuer Mensa so-wie multifunktionalen Einrichtungen ergänzt.Die desolaten Bauhallen wurden nicht saniert undhaben mit Ausnahme des historischen und denk-malgeschützten Gußhauses Abbruchreife.

Masterplan

Der Masterplan, erstellt durch die Architekt Neu-mayer ZT GmbH, sieht künftig für den Standorteine weitestgehende Neuordnung der funktionel-len Bereiche vor.Der künftige Raumbedarf, zeitgemäße Gestaltungdurch das Gegenüberstellen alter und neuer Ge-bäudeteile, übersichtliche horizontale und vertika-le Erschließungswege sind ebenso Leitgedanke,wie auch eine moderne haustechnische Infrastruk-tur, behindertengerechtes Bauen und das Aufzei-gen von Raumpotential für künftige Erweiterungen.

Erdgeschosszone

Die Anordnung von Hörsälen, Konferenz- und Vor-tragsräumen sowie Studentenaufenthaltsbereicheim Erdgeschoßbereich unter Einbeziehung voncampusähnlich gestalteten Freibereichen in denInnenhöfen beleben diese Zone und werden nochzusätzlich durch öffentliche Einrichtungen wie Ca-fes und Shops ergänzt.Die „Mall“ verbindet als überdeckter Freibereich

zwischen den Gebäuden die großen Hör – undKonferenzsäle des Gebäudes sowie bindet dasRestaurant im Makartschlössl an.

Obergeschosse

Durch die an der Stelle der derzeitigen Bauhallenund über dem Hörsaal VII geplanten Zubautenkönnen die Anbindungen zu den einzelnen Traktennicht nur im Erdgeschoß optimiert erfolgen, son-dern auch die ringförmige Erschließung derObergeschoße und Verbindung der einzelnenGebäude wird hergestellt.In den oberen Stockwerken werden die Institute,Seminarräume und Labors eingerichtet.Auf die notwendigen studentischen Aufenthaltszo-nen mit EDV- Infrastruktur wurde besonderes Au-genmerk gelegt.

Dachgeschoss

Auf den derzeitig ungenützten Flachdächern wer-den verglaste multifunktionale Aufbauten geschaf-fen, die für Seminare, Vorträge, Events und zurtemporären Vermietung zur Verfügung stehen.

Keller

Unterirdisch sind eine Zentralbibliothek, Reinstla-bors sowie Infrastrukturräume geplant.Raumpotential MasterplanInsgesamt stehen auf dem Standort Gußhausstras-se nach Fertigstellung mehr als 50.000 m2 Nutzflächen zur Verfügung.

Gestaltungskonzept

Eine zeitgemäße Fassadengestaltung mit Niedrig-energiestandard im Bereich der Gußhausstrasse27-29 bildet den gestalterischen Kontrast zu demdenkmalgeschützten Historismusbau Gußhaus-strasse 25 und integriert die neu geschaffenen Zu-bauten.Nach Abschluss der Erneuerungen werden sich dieGebäude der Gußhausstrasse und Favoritenstrassein das neue Ensemble der TU Wien als viertergroßer innerstädtischer Standort einfügen. n

RaumoptimierungErneuerung TU

Gußhausstrasse 25–29

1) Hörsaal – Seminar – Laborzentrum

2) Mall3) Laborzentrum4) Aufenthalts- und Lernbereich

für Studierende

Schnitt: Hörsaal - Seminar- Laborzentrum (Abb. o.)Überbauung Hörsaal 7,Makartschlössl, Hörsaal -Seminar - Laborzentrum(Abb. u.)

Grundriss Erdgeschoß

Schaubilder: Außenansicht (o.),Innenansicht (u.)

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Juni/2007 | Seite 13TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Die grundlegenden Prämissen des Projektes wur-den vom Lenkungsausschuss, bestehend vor allemaus dem Rektorat und den Dekanen, am 26. Aprilabgesegnet. Darauf aufbauend wird nun der aktu-elle und künftige Raumbedarf in die bestehenden(und zu errichtenden) Gebäude „eingebaut“. Da-bei stehen alle knapp 9.000 TU-Räume mit insge-samt 275.000 Quadratmetern zur Disposition, auchin jenen Objekten, die noch nicht konkret in Pla-nung sind.

Ein solches Objekt ist das Freihaus. Es wurde 1987eröffnet und kommt aufgrund seines hohen Techni-sierungsgrades schneller in die Jahre als andere Ob-jekte. Bei seiner Fertigstellung hat das Freihaus überzwei Milliarden Schilling verschlungen und erweistsich auch seither im Betrieb als sehr kostspielig.

Das Atominstitut zählt auch zu jenen Adressen, dieder TU Wien sicher erhalten bleiben. Und das nicht

nur aufgrund des dort befindlichen Reaktors. Durchdie Berufung von Professor Schmiedmayer wurdeschon ein wesentlicher Teil neu adaptiert. Aber dasAtominstitut hat auch schon 45 Jahre „auf dem Bu-ckel“. Unter der Leitung von Architekt Simlinger wur-den hier schon die Planungen in Angriff genommen.

Dislozierte Standorte und Einzelanmietungen – etwadie Karlsgasse oder die Engerthstraße – sollen na-turgemäß im Zuge von „TU Univercity 2015“ aufge-geben werden. Erweiterungspotential ist in denHauptstandorten genügend vorhanden: 50.000 Qua-dratmeter könnten im Rahmen der bestehendenBauordnung bei Bedarf am Karlsplatz, am Getreide-markt, in der Gusshausstraße und am Atominstitutgebaut werden. Im Vordergrund steht freilich, alleObjekte bis Projektende auf denselben hohen Stan-dard zu bringen. Schließlich soll das Prinzip derFairness nicht dadurch konterkariert werden, dassdie letzten von den Hunden gebissen werden. n

Freihaus & Co.Freihaus & Co.

Ziel dieses sogenannten„Science Centers“ istdie Aufnahme der fürdas Projekt „Eurogate“voraussichtlich zu räu-menden Labors auf denAspanggründen, ArealB, sowie weiterer Groß-und Sonderlabors aller

Fakultäten der TU Wien.Zusätzlich soll das „Sci-ence Center“ Platz fürErweiterungsflächender TU Wien (zusätzli-che Institutsflächen,Clusterbildungen, Kom-petenzzentren, ...), so-wie Entwicklungsflä-

chen für Kooperationenmit Fremdfirmen (SpinOffs) bieten.

Basis für die Beurtei-lung der möglichenGrundstücke hinsicht-lich der erforderlichenGrundstücksfläche stelltdie Flächenbedarfser-mittlung dar. Diese wirdunter Berücksichtigungdes vom Lenkungsaus-schuss beschlossenenFlächenkennzahlenmo-dells der Fakultäten undzentralen Einrichtungenin ein Raum- und Funkti-onsprogramm überge-führt. Im Anschluss da-ran erfolgt nach derDurchführung einerKostenschätzung und

der Erstellung eines Fi-nanzierungsplanes dieEntwicklung eines Mas-terplans „Science Cen-ter“. Zusätzliche Krite-rien für die Auswahl derangebotenen Grundstü-cke sind deren Verfüg-barkeit und Widmung,die Erfüllung der tech-nischen Anforderungenund die Erreichbarkeitvom Zentrumsstandort.

Zur Errichtung desStandortes „ScienceCenter“ wurden der TUWien von der Bundes-immobiliengesellschaft(BIG) und von weiterenGrundstücksbesitzernim Laufe der letztenMonate mehrere

Grundstücke angebo-ten. Bezugnehmend aufdie oben erwähnten Kri-terien gibt es derzeitzwei Grundstücke, diediesen weitgehend ent-sprechen. Es handeltsich dabei um einGrundstück der BIG imBereich des ArsenalsSüd und um eine Lie-genschaft der ÖBB inder Nähe des SüdtirolerPlatzes. Nach einerFestlegung betreffendjener Fakultätsflächen,die in das „ScienceCenter“ kommen, isteine endgültige Ent-scheidung hinsichtlichdes Standortes fürHerbst diesen Jahresgeplant.

Science CenterDie im Juni 2006 vom Rektorat getrof-fene Entscheidung für die innerstädti-sche Standortverdichtung schließt alszentralen Bestandteil des Projektes dieSchaffung eines TU nahen, möglichstinnerstädtischen Laborstandortes alsEntwicklungs- und Hoffnungsgebiet derTU Wien mit ein. Norbert Krouzecky

Das vor 20 Jahreneröffnete Freihaus kommtin die Jahre.

Vorerst stehen die Vorhaben der Generalsanierung im Vordergrund: dasHauptgebäude am Karlsplatz und der Lehartrakt-Neubau am Getreide-markt. Sukzessive werden aber alle Areale der TU Wien „drankommen“.Werner F. Sommer

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Seite 14 | Juni/2007 TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Bei Fragen wenden Sie

sich an:

Gebäude und TechnikDI Markus FellnerIng. Thomas SchopperResselgasse 3/010C,1040 WienT: +43-1-58801 41211F: +43-1-58801 [email protected]://www.gut.tuwien.ac.at

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen.Die Technische Universität Wien ist nicht nur auf-grund ihrer Stellung als Arbeitgeber, sondern ge-rade als technische Forschungs- und Bildungsein-richtung verpflichtet, mehr als nur den Stand derTechnik im Bereich der Sicherheit zu gewährleis-ten. Deshalb wurde die Organisationseinheit Ge-bäude und Technik (GUT) mit der Aufgabenstel-lung „Sichere Universität“ betraut und ist für allean der TU Wirkenden kompetenter Ansprechpart-ner für alle Fragen des Sicherheitsmanagements.

Der Bereich Sicherheit ist dabei ein integraler Be-standteil des Facility Managements und gliedertsich grob in folgende Teilbereiche:n ArbeitnehmerInnenschutz (Safety)n Brand- und Katastrophenschutz n Gebäude-, Personen- und Sachschutz (Security)n Umweltschutz

Die geltenden ArbeitnehmerInnenschutzbestimmun-gen zielen darauf ab, Gefährdungen und Belastun-gen der ArbeitnehmerInnen sowie mögliche Ursa-chen von Arbeitsunfällen bereits frühzeitig zu erken-nen und durch umfassende und präventive Maßnah-men die Sicherheit und Gesundheit der TU-Angehö-rigen zu wahren. Neben den ca. 4000 Beschäftigtender TU Wien liegt damit auch die Sicherheit von ca.18.000 Studierenden in den Händen der GUT.Diese vielfältigen Aufgaben können nur erfüllt wer-den, wenn es eine breite Akzeptanz der Sicher-heitsmaßnahmen gibt und die Umsetzung durchalle MitarbeiterInnen erfolgt: denn Sicherheit be-trifft uns ALLE!

Mit den entwickelten und bisher gesetzten Maß-nahmen im Bereich der Sicherheitstechnik, demAngebot an Betreuung, Schulungen und Ausbildun-

gen und der Installierung der Sicherheitsorganisa-tion stellt sich die GUT umfassend und nachhaltigdieser Verantwortung. Der zentrale Ansatz ist da-bei die Förderung des Sicherheitsbewusstseins ei-nes jeden Nutzers der Technischen Universität.Im Herbst 2005 wurde deshalb seitens der GUTein Sicherheitstechnisches und Arbeitsmedizini-sches Zentrum (STZ und AMZ) eingerichtet, das –unterstützt von externen Fachkräften – die erfor-derlichen organisatorischen Rahmenbedingungenentwickelte und institutionalisierte.

Angeboten wird ein umfassendes Ausbildungs-,Schulungs- und Übungsprogramm wie z.B. Ausbil-dung zur Sicherheitsvertrauensperson, Ausbildungzum Brandschutzwart, Durchführung von Evakuie-rungsübungen, Erste Hilfe-Kurse, Schulung im Um-gang mit Handfeuerlöschern und Bildschirmar-beitsplatz-Ergonomie-Seminare.

Weiters erfolgen durch das STZ und AMZ auch diederzeit laufenden sicherheitstechnischen und ar-beitsmedizinischen Begehungen und Abnahmen(Arbeitsplatzevaluierung, Neuinstallierung von Ge-räten, Baumaßnahmen, usw.) um Gefahrenberei-che zu erkennen und Vorschläge/Anregungen fürSanierungen zu formulieren. Dies um Ihren Ar-beits- und Forschungsplatz nicht nur sicherer, son-dern auch angenehmer zu gestalten.

Bis zum Frühjahr 2008 werden in allen GebäudenRäumungsübungen und Ersterhebungen zur Si-cherheit durchgeführt. Es wird an der Erweiterungder Sicherheitsorganisation gearbeitet. Ziel ist es,dass für jede Organisationseinheit, für jedes Stock-werk, für jeden Gebäudeteil Brandschutzwarte undSicherheitsvertrauenspersonen sowie Ersthelferzur Verfügung stehen.Ergänzt wird dies durch die geordnete Abfall-sammlung und –entsorgung, dem sorgsamen Um-gang mit gefährlichen Stoffen, Luftreinhaltung undAbwasserentsorgung.Um den Servicelevel weiter zu steigern wird der-zeit intensiv daran gearbeitet eine Sicherheitsplatt-form in TUWEL zu erstellen, um die gesammeltenInformationen aus dem Bereich der Sicherheit ei-nem möglichst breiten Personen- und InteressentIn-nenkreis bereitzustellen. Sie soll sowohl als Kom-munikationsplattform als auch als Anmeldesoftwarefür diverse Ausbildungsvorhaben genutzt werden.Viele organisatorische und vorbeugende Maßnah-men sind am entstehen. Jedoch kann das Systemnur durch Ihre Mitwirkung wirklich funktionieren!

Bitte unterstützen Sie uns mit Meldungen von Miss-ständen und Mängeln, Meldung von Arbeitsunfäl-len (auch von Beinahe-Unfällen!) z.B. über das TUGUT – Servicecenter (Ticketsystem). Werden Sieein Teil des Sicherheitssystems der TU Wien undnehmen Sie an den Erste Hilfe-Kursen, den Feuer-löschübungen und sonstigen Unterweisungs- undInformationsveranstaltungen teil.Übernehmen Sie die Funktion einer Sicherheitsver-trauensperson und/oder eines Brandschutzwartesund erhöhen Sie aktiv die Sicherheit für Mitarbeite-rInnen, Studierende und Gäste. n

Mit dem UG 2002 erhielten die österreichischen Uni-versitäten die Vollrechtsfähigkeit. Dies bedeutete nichtnur Unabhängigkeit und mehr Handlungsspielraum,sondern auch zahlreiche Verpflichtungen als Arbeitge-ber und Arbeitsstätte. Markus Fellner

Sicherheit an der TU Wien –TU GUTes und rede darüber!

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„TU Univercity 2015“ sieht eine Öffnung der TUWien vor. Das schließt auch die benachbarten In-stitutionen ein. Und derer gibt es viele und promi-nente: Östlich ans Hauptgebäude – quasi dem wis-senschaftlichen Herzstück des Grätzels – schließtdas spirituelle Zentrum, die Karlskirche an. Weitergeht es mit dem Museum der Stadt Wien. Überder Straße haben wir den Musikverein, weltweitberühmt für das Neujahrskonzert. Eine Hausnum-mer weiter befindet sich das Künstlerhaus. Durchdie gleichnamige Passage geht es zur Staatsoper.Vom Karlsplatz nach Westen dockt an Freihaus undBibliothek die Expositur der Kunsthalle an. Nichtweit davon die Secession. Über den Naschmarktgeht es zum Getreidemarkt. Über der „2er-Linie“befindet sich die Akademie der bildenden Künste,in Verlängerung der 2er-Linie das Museumsquar-tier. Alles „within walking distance“.

So viel institutionelle Prominenz im Umfeld bieteteinerseits die Chance zur Kooperation, anderer-seits auch die Notwendigkeit zur Positionierung.

Die TU Wien muss sich – über die bloße physischePräsenz hinaus – ihren Platz sichern. Wir haben indieser Hinsicht einiges zu bieten: Ausstellungen,Konzerte, spannende Einblicke in die Forschungusw.. Wir müssen es „nur“ koordinieren, professio-nell präsentieren und kommunizieren. Dann ist derTU Wien die ihr zustehende Aufmerksamkeit ge-wiss. n

Juni/2007 | Seite 15TU|frei.haus – Zeitschri ft für Mitarbeiter Innen der Technischen Universität Wien

TU Univercity 2015

Obige Lageangabe verweist auf eine sehr edle Adresse: nämlich die derTU Wien. 1815 war es Stadtrand, heute ist es einer der am höchstenmit Kulturinstitutionen bepackten Plätze der Welt. Werner F. Sommer

Breite: 48° 11’ 56” Nord Länge: 16° 22’ 12” Ost

Musikverein (oben)Karlskirche (unten)Secession (links)

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University Mozarteum SalzburgArchitecture by Robert Rechenauer

BIG Art by Franz Graf

www.big.at

Photo by Andrew Phelps