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1031 wird, so darf man schon jetzt fur das Tropin die untenstehende Strukturformel als wahrscheinlich bezeichnen: NCH3 /\ 20i. H. L e n d o l t : Weber die Molekulerrefiektion fliissiger orgenischer Verbindungen. Forgetragen in der Sitzung vom Verfasscr.] (Eingegnngen am 29. April.) Im Jahre 1880 sind zwei Abharidlungen iiber die Beziehung zwischen der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes und der Kor- perdichte erschienen; die eine von dem hollandischen Physiker Hrn. H. A. Lorentz l), die andere von Hrn. L. Lorenz a) in Kopenhagen. Auf theoretischem Wege und zwar von verschiedenen Gesichtspunkten ausgehend, kdmmen beide Autoren zu dcm ubereinstimmenden Resul- tate, dass jene Relation sich durch die Formel: 1. ina +2)d = const. na- 1 ausdriickeri lassen muss, worin n den Brechungsindex und d die Dichte der Substanz bezeichnet. Hr. 1,. Lor enz, welcher die betreffenden Arbeiten bereits in den Jahren 1869 und 1875 in diinischer Sprache publicirte, hat die Formel durch eine Reihe von Beobachtungen be- stiitigt, und ebenso ist durch spatere Versuche von Hrn. K. Prytz 3, die Gultigkeit derselben dargethan worden. Die bisherigen Untersuchungen uber die genannte Beziehnng hatten bekanntlich ergeben, dass die aus der Emissionstheorie des Lichtes abgeleitete Formel -J = const. mit den Beobachtungen durchaus nicht im Einklange steht, dass dagegen der empirische Ausdruck: n2- 1 '1 H. A. Lorentz, Wied. Ann. der Phys. u. Chem. 9, 641 (1S80). 2) L. Lorenz, ebendaaelbst 11, 70 (1580). 3, K. P r y t z , ebendasebst 11, 104 (1SSO).

Ueber die Molekularrefraktion flüssiger organischer Verbindungen

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1031

wird, so darf man schon jetzt fur das Tropin die untenstehende Strukturformel als wahrscheinlich bezeichnen:

NCH3 /\

20i. H. L endolt: Weber die Molekulerrefiektion fliissiger orgenischer Verbindungen.

Forgetragen in der Sitzung vom Verfasscr.] (Eingegnngen am 29. April.)

Im Jahre 1880 sind zwei Abharidlungen iiber die Beziehung zwischen der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes und der Kor- perdichte erschienen; die eine von dem hollandischen Physiker Hrn. H. A. L o r e n t z l), die andere von Hrn. L. L o r e n z a) in Kopenhagen. Auf theoretischem Wege und zwar von verschiedenen Gesichtspunkten ausgehend, kdmmen beide Autoren zu dcm ubereinstimmenden Resul- tate, dass jene Relation sich durch die Formel:

1. ina +2)d = const. na- 1

ausdriickeri lassen muss, worin n den Brechungsindex und d die Dichte der Substanz bezeichnet. Hr. 1,. L o r e n z , welcher die betreffenden Arbeiten bereits in den Jahren 1869 und 1875 in diinischer Sprache publicirte, hat die Formel durch eine Reihe von Beobachtungen be- stiitigt, und ebenso ist durch spatere Versuche von Hrn. K. P r y t z 3,

die Gultigkeit derselben dargethan worden. Die bisherigen Untersuchungen uber die genannte Beziehnng hatten

bekanntlich ergeben, dass die aus der Emissionstheorie des Lichtes

abgeleitete Formel -J = const. mit den Beobachtungen durchaus

nicht im Einklange steht, dass dagegen der empirische Ausdruck:

n2- 1

'1 H. A. Lorentz , Wied. Ann. der Phys. u. Chem. 9, 641 (1S80). 2) L. Lorenz, ebendaaelbst 11, 70 (1580). 3, K. P r y t z , ebendasebst 11, 104 (1SSO).

11. n - 1 . ..~. - - const.

der geforderten Bedingung mit grosser Annaherung entspricht. Da nun dieser letztere Quotient, die sogenannte specifische

Brechung, vielfach benutzt worden ist, um Beziehungen zwischen der chemischen Zusammensetzung und dern Brechungsvermiigen organischer Substanzen abzuleiten, so war es von grossem Interesse zu priifen, ob die gefundenen Resultate sich auch bei Anwendung der L o r e n z’ schen Formel wieder einstellen. Ich habe die betreffenden Rechnungen vor- gmommen, muss indess die Mittheilung der erhaltencn Zahlentabellen ihres Umfanges wegen in eine in den L i e b i g ‘schen Annalen erschei- nende ausfiihrliche Abhandlung verlegen und kann mich liier nur auf eine gcdrhgte Angabe der Resultate beschriinken.

I. Um zuiilchst zu untersuchen , welche voii den beiden Formeln

den Anforderungen besser entspricht, liess sich folgendes Beobachtungs- inaterial verwenden:

1) Die von Hrn. L. L o r e n z ausgefuhrten Restinimungen der Brechungsindices urid Dichten einer Anzahl Kiirper (Wasser, Alkohol, Aether, Aethylacetat, Aethyljodid, Chloroform, SchwefclkohlenstoR) in1 fliissigen Zustande bei deu Temperaturen loo und 200, und sodann im Dampfzustand bei 1000. Wie der grnannte Beobachter bereits fand, liefert die Formel I. trotz der bedeutenden Aenderungen, welche n und d beim Wechsel des Aggregatzustarides erfahren, meist bis in die dritte Decimale conspant bleibende Quotienten; indessen zeigt sich, dass dieselben niit steigender Ternperatur bei allen Substanzen zuneh- men. Das Umgekehrte tritt bei Formel I1 auf, es werden die Werthe stets kleiner, und zwar zwischen 20° und 100° in einem Grade, wel- cher schon die zweite Decimale erheblich beeinflusst. Beispielsweise sind fur Alkohol bei Zugrundelegung des Brechungsexponenten I ~ D fol- gende Zahlen erhalten worden:

kgregat- zustand Temp. n‘J

Formel Diff. n Formel Diff.

0.4582 - 0.0001 Flussig 100 0.2804 + o.ooo3

Fliissig 20° 0.2807 + o.oo18 0.4581 - o.0344

Dampf 1000 0.2825 0.4237

Zu dem gleichen Resultate, dass die L orenz’sche Formel inner- halb eines grosseren Temperaturumfanges giiItig ist , als die andere, ist auch bereits Hr. P r y t z durch seine Reobachtungen gelangt.

2) Versuche von Hrn. B. C. D a m i e n I), welche sich auf die Entwickelung der specifischen Gewichte und Rrechungsexponenten von

I) Damien, Ann. de 1’Ecole norm. (2) 10, 233 (18S1).

1033

festem und fliissigem Phosphor bei der namlichen Temperatur, sowie von Essigsaure und geschmolzenen wasserhaltigen Salzen (Calcium- nitrat und Natriumhyposiilfit ) bei erheblich verschiedenen Tempera- turen erstrecken. Dieselben ergaben beim Phosphor eine vollstkdige Constam auf 4 Decimalen fiir die einfache nFormel, wogegen die naFormel Unterschiede in der dritten Decimale giebt. Beziiglich der Salze liefern beide Ausdriicke Werthe von gleicher Veranderlichkeit, welche sich in der vierten Decimale kund giebt, und zwar zeigt wieder die naFormel eine Zunahme, die aiidere dagegen Abnahme bei steigen- der Temperatur.

3) Friihere von mir') angestellte Versuche hatten ergeben, dass bei Gemeiigen am zwei Fliissigkeiten die Gleichung:

n - 1 n l - 1 !-z! (p -+ = - --p + I) d dl p17

111.

in welcher N und D Brechungsindex und Dichte der Mischung, tin1 ddl die gleichen Werthe fiir die Restandtheile und pp1 die Ge- wichtsmengen der letzteren bezeichnet , Resultate licfcrt, die mit den Beobachtungen in sehr befriedigeiider Uebereinstimmong stehen. Ferner xeigte sich, dass auf diesem Wege auch das Gcwichtsverhaltniss der beiden Bestandtheile mit einer Sicherheit von 0.1 bis 0.3 pCt. abgeleitet werden kann. (Optische Analyse.) 2,

Die Anw endung der Gleichung :

auf die niimlichen Beobachtungexi crgab Resultate, welche im Wesent- lichen von denjenigen der erstern Formel nicht sehr verschieden sind, es treten bei beiden zwischen der berechneten iind der gefundenen specifischen Brechung positive wie negative Abweichungen in der vierten Decimale auf. hi denjenigen Fiillen, wo in den Mischungen stark brechende Fliissigkeiten (Schwefelkohlenstoff, Bittermandeliil) vorhanden sind, kann dagegen Gleichung I V auch zu grijsseren Diffe- renzen fiihren. Hinsichtlich der optiscli-chemischen Analyse zeigk es sich, dass die einfachere Formel entschieden voreuziehen ist, indem die andere das Gewichtsverhaltniss der Bestandtheile bis zu 1.4 pCt. fehler- haft ergeben kann.

II. Das durch die empirische Formel 11. ausgedriickte speciiische

Brechmgsvermiigen ist schon vor langerer Zeit V O J ~ mir 3) und spiiter

1) Landol t , Pogg. Ann. 123, 623 (1864). 2) Landolt , Ann. d. Chem. u. Pharm. Supplbd. 4, 1 (1865). 3) Landolt Pogg. Ann. 123, 995 (1564).

1034

in ausgedehnter Weise von Hrn. J. W. B r i i h l ') benutzt worden, urn Beziehungen zwischen der Fortpflanzungsgeschwiiidigkeit des Lichtes urid der atomischen Zusammensetzung aus C, €I und 0 bestehender Korpcr aufzusuchen. Zu diesem Zwecke wurde jene Grosse durch Multiplication mit dem Molekulargewicht P auf chemisch vergleich- bare Massen bezogen, und die sogenanntc M o l e k u l a r r e f r a k t i o n oder des R e f r a k t i o n s a q u i v a l e n t einer grossern Anzahl fliissiger organischer Substanzen in verschiedener Weise combinirt. Zur Re- stimmung der Brechungsindices hatten bei jenen Untcrsnchrnigen die Wasserstofflinien Ha p gcdient, und indem man aus 11, und ny die Refraktionsconstante A der C a u c h y 'schen Dispcrsionsformel :

ableitete, wurde schliesslich diese sowie der Brechungsindex nor zur I3erechnurig der Moleknlar- Refraktionen :

V. - p n 2 - 1 a - 1 = Ma und P -d - M.%

gewkhlt. Die von Hrm. Br ii h 1 und mir ausgefihrten Beobachtungeii, welche

von ersterem in Tabellen2) zusammengestellt worden sind, habe ich benutzt, urn siimmtliche Rechnungen mit, Hiilfe der Formeln :

VI. 119 - 1 112 - 1

p a _ . - (nt + 2)d = ma U l l d P -- - - (Aa + 2)d -

Z U wiederholen. Die Vergleichung dcr auf diese Weise fiir die ver- schicderien Substanzen erhaltenen Molekular - Refraktioiicn , welche sgmmtlich um ungefahr l/3 kleiner ausfallen a19 diejenigen der For- meln V, fiihrteii nun zu Resultaten, welche den von der letztern ge- lieferten ganz analog sind. Reide Ausdrucke ergeben folgende Rela- tionen zwischen chemischer Zusammensetzung und optischen Verlialten:

1) Bei Korpeni, dcren C-Atome siimmtlich nor durch eine Valenz vereinigt sind, umd welche ferner dir 0-Atome in gleicher Weise ge- bunden enthalten, iibt die ubrige Verschiedeiiheit in der htomgruppirurig keinen bestimmt nachweisbaren Einfluss auf die Molekularrefraktioii aus ; dieselbe ist bci isomeren nnd metameren Substanzen dieser A r t

1) Briihl, Liebig's Ann. 200, 139. Diese Berichte: XII, 2135. XIII, 1119, 1520 (18SO). XIV, 2533, 2735, 2797 (1881). Sitzungsberichte d. Wiener Akademie, TI. Abth. 54, 1 (1881).

Siehe ferner: H a a g e n , Pogg. Ann. 131, 117 (1867). Gladstonc Lond. R. SOC. Proc. 16, 439 (1568) - 18, 49 (1869). Chem. SOC. J. (2) 8, 101, 147 (1870) - Phil. Mag. (5) 11, 54, Lond. R. SOC. Proc. 31, 327 (1581). - Kannonikow, dieue Berichto XIV, 1697 (1881). - Flawitzky, diese Bc- richte XV, 15 (1582).

303, I , 255, 363. (1880).

?) Brtihl , Liebig's Ann. 203, 1.

1035

iibereinstimmend. Isoniere Kiirper von verschiedener chemischer Con- stitution (z. B. Allylalkohol und Propylaldehyd) kiinnen dagegen er- hebliche Differenzen in der Molekularrefiaktion zeigen.

2) Gleichen Differenzen in den empirischen chemischen Formeln gesittigter Korper entsprechen constante Unterschiede im Refraktions- Bquivalent. Man kann daher durch passende Zusammenstellung ver- schiedener Substanzen die htomrefraktioii ihrer Elemente ableiten, und zwar llsst sich fur C, H und 0 nachstehender Weg einschlagen: (Die beziiglich der Formel VI erhaltenen Atomrefraktionen sind in der Folge mit deutsch sa und SA bezeichnet, diejenigen der Formel V entsprechenden, welche ich hier ebenfalls anfiihre, mit lateinisch ra und ra.)

a) Bus den homologen Reihen der einwerthigen Alkohole und Sluren, sowie der Ester, resultiren fir die Gruppe CHa im Mittel die Zahlen :

Ma = 7.60 MA = 7.44 Smu = 4.56 W A = 4947.

b) Bei der Ableitung der Atomrefraktioii des Saue r s to f f s hat es sich gezeigt, dass man fiir dieselbe vcrschiedene Werthe erhalt, je iiachdem das 0-Atom nur mit einer seiner beiden Valenzen an 1 Atom C gebunden ist, oder eine sogenannte doppelte Bindung statthdet: ( B r iihl).

Zieht man zunachst von der Molekularrefraktion der Aldehyde (CH2). 0” die nach a) erhaltenen Werthe fur (CHz), ab, so bleibt als Atomrefraktion des doppelt gebundenen Sauerstoffs:

ra = 3.40 ~a = 2.34

r A = 3929 SA = 2729. 0” 1

Die Atomrefi*aktion des rnit einer Valenz an C gebundenen Sauer- stoffs 0’ (Hydroxylsauerstoffs) liisst sich ableiten: 1. aus der Ver- gleichung der Siiuren Cn& 0°C)’ mit den Aldehyden C,Ha,O”; - 2. aus den Sluren und Estern durch Abziehen der aus der vorher- gehenden Zahlen berechneten Wertheii fur (CH& + 0”. Im Mittel wurde gefunden:

rQ = 2.80 O’ 1 Tor = 1.58

r A = 2.71 r A = 1.56.

c) Die Atomrefraktion des W a s s e r s t o f f s resultirt, indem man von den Molekularrefiaktionen der Alkohole CnH2,, + 2 0 ’ die berech- neten Werthe fur (CH& + 0’ abzieht. Aus dcn fiir HB erhaltenen Differenzen ergiebt sich durch Halbirung :

ru = 1.30 l’A = 1.29 ra = 1.04 l’A = 1.02.

1036

d) Aus der Differenz der Werthe von CH2 und Ha leitet sich die R e f r a k t i o n d e r rnit e i n e r V a l e n z g e b u n d e n e n K o h l e n - s t o f f a t o m e ab. Es resultirt f l r :

ra = 5.00 r., = 4.86 c 1 ra = 2.48 r A = 2.43.

e) Auf dieselbe Weise wurde aus der Molekularrefraktion ch lo r - haltiger Kohlenstoffverbindungen die Atomrefraktion des betreffenden Elements abgeleitet, wobei sich ergRb:

\ ra = 9.79 r A = 9.53 ra = 6.03 KA = 5.89. c1

3. Die Molekularrefraktion einer gesattigten Kohlenstoffverbindung ergiebt sich mit Zugrundelegung ihrer chemischen Formel durch Sum- mirung der Atomrefraktionen.

Der Nachweis hierfiir ist beziiglich der alteren Formel V bereits ausfiihrlich in den Arbeiteri von Briihl und mir geliefert, worden. Fiir die Lorenz’sche Formel V I hat man, wenn %a und %A die be- rechneten Molekularrefraktionen bedeuten, die Gleichungeii:

%a(CaHbO”cO’d) = 2.48a + 1.04b + 2 . 3 4 ~ + I.% %A (C,Hbo’’c o ’ , i ) = 2.43a + 1.02b + 2 . 2 9 ~ + 1.56d,

und zur Beurtheilung der erreichbarem Uebereinstimmung rnit den be- obachteten Werthen fiihre ich nachstehend einige Beispiele an (siehe nebenstehende T a b e l l e , Seite 1037).

Die berechneten Molekularrefraktionem weichen somit von den beobachteten stets nur wenig , und zwar in positivem wie negativem Sinne ab.

Berechnet man mit Hiilfe der auf Formel V basirenden Atom- refraktionen ra rA die Molekularrefraktion R, RA u n g e s a t t i g t e r o r g a n i s c h e r K o r p e r . d. h. solcher, welche sogenannte d o p p e l t e K o h l e n s t o f f v e r b i n d u n g e n enthalten, so xeigt sich, dass diese Werthe stets erheblich kleiner sind, als die beobachteten Molekular- refraktionen Ma und M A . Wie B rii hl nachgewiesen hat, betrtigt bei Substanzen mit einer Doppelbindung ( Allylgruppe) die Uifferenz Ma-R, = 2.4 und Ma-Rn = 2.1; bei solchen mit zwei (Valerylen, Diallyl) ist sie 4.5 resp. 4.0; endlich bei drei Doppelbindungen (Benzol- koirper) findet man M,-Ra = 7.2 und M A - R A = 6.0. Da die Zahlen 2.4 : 4.5 : 7.2 : oder 2.1 : -2.0 : 6.0 in dem Verhsltnisse von 1 : 2 : 3 stehen, so tritt also fiir j e e ine D o p p e l b i n d u n g zwischen zwe i K o h le n s to f f a t om e e i n e Ve r m e h r un g de r hi o 1 e k u l a r r e f r a k t i o n urn die Werthe

2.4 fir RU und 2.0 f ir R A

ein. Die Yriifung, ob diese Verhaltnisse sich auch bei Anwendung der

L o r en z ’schexi Formel wieder cinstellen , bot nun das Hauptinteresse

4.

Beo

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' ' Rechn

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..

A

myl

alko

hol

..

..

..

A

cota

ldeh

yd

..

..

..

I

3.62

8.

01

12.4

7 17

.09

21.6

0 26

.1 1

11

.27

15.6

1 8.

34

12.6

7 21

.61

80.6

2 14

.07

15.7

1 18

.73

20.0

6 29

.14

25.S

25

.78

20.3

5 25

.1 1

ChH

loO

' C

sBla

O'

C&H

dO"

3.61

8.

08

12.5

5 17

.03

21.4

9 25

.96

11.2

3 15

.70

8.33

12

.80

21.7

4 30

.68

14.1

2 15

.70

18.8

4 20

.16

28.8

6 25

.99

25.8

4 20

.32

25.0

4

But

tcrs

iure

..

..

..

.

Cap

rons

gure

.

..

..

.

Aet

hyle

nalk

ohol

.

..

..

.

0.01

+

0.07

+

0.08

- 0.

07

- 0.1

1 - 0.

15

- 0.0

4 +

0.09

- 0.

01

+ 0.1

3 +

0.15

+

0.06

+

0.05

- 0.

01

+ 0.1

1 +

0.10

- 0.2

8 - 0.

17

+ 0.0

6 - 0.0

3 - 0.07

C4H

sO 0

' C6

H12

O"0

' Cz

Hg

0'2

c1 0

w 4

20.7

5 20

.74

25.6

6 i 2

5.56

- 0.0

1

1038

der vorliegenden Arbeit. Den betreffenden Rechnungen wurden im Wesentlichen die narnlichen Substanzen zu Grunde gelegt, welche Hr. B r u h l 1) benutzt hatte, und es haben dieselben zu folgenden Zahlen gefihrt:

- _ _ _ _ _ ~ %A ‘A Difi. I __ - ~ _ _ _ I - - I ____ -. - -

YJla I %, ‘ ~ i g . (Beob.) (Rerh.)I (Beob.), (Rech.),

Koiper mit e ine r Kohlenstoffdoppelbindung:

13.94 2.07 15.26 1.59 18.66 1.66 24.64 1.62 24.38, 2.01 20.08 1.72 22.80 ~ 1.84

Mittel: 1.79 I - _ -

Aeroleiu . . . . . . i c3&0”

Allylalkohol . . . . . I C3HsO’ Allylchlorid . . . . . I CsHsCl Allylacetat . . . . . . C5HsO”O’ Allyl2thylather . . . . C5HloO’ Methacrylsaure . . . . I ChH60”O’ Amylen . . . . . . . ~ c5&

i

16.01 16.S5 20.32 26.26 26.39 21.80 24.64

15.43 16.42 19.78 25.64 25.76 21.17 24.06

13.66 14.98 18.28 24.17 23.92 19.70

1.77 1.44 1.50 1.47 1.84 1.47

22.35 i 1.71

Mittel: 1.60

Kijrper mit z w e i Kohlenstofldoppclbindungen:

24.16 20.72 3.44 28.77 25.28 3.49

Mittel: 3.47 - I Valerylen . . . . . . , C5&

Diallyl . . . . . . . I CGHIO 23.52 20.31 3.21 27.99 24.78 3.21

Mittel: 3.21 ~

KGrper m ppelbindungen : ; dre i Kohlenstoffc

21.12 ’ 4.81 I 22.70 I 5.05 25.68 15.11 27.26 \ 4.97

24.99 26.72 29.71 31.14 30.29 31.87 37.98 36.17 40.72 39.05 40.34 49.39

20.70 22.27 25.17 26.74 25.42 26.99 33.03 31.46 35.93 34.11

Benzol . . . . . . . Phenol . . . . . . . Toluol . . . . . . . Benzylalkohol. . . . . Bittermandelol . . . .

25.93 27.75 30.79 32.23 31.77 34.03

4.29 4.45 4.54 4.40 4.87 4.88 4.95 4.7 1 4.79 4.94

5.s3 6.51 6.14 5.47 5.56 5.53

25.94 27.52

I Salicplige Saure . . . . C ~ & O ” O ’ Mcthylsalicylsiiure . . . ’ CsHsO’O’a BenzoBsaures Methyl . BenzoEsaures Aethyl . . CsITloO”0’ Mcsitylen . . . . . . C S H ~ ~ Phenylpropylalkohol . . 1 CsHlaO’ Hydrozimmtsaures Aethyl I CII H140”O’

- I c8Hso”o i

39.80 ~ 33.66 37.55 32.08 42.20 36.64 40.33 I 34.80 41.75 I 36.38 ~ 5.37 50.85 1 45.76 I5.09

Mittel: 5.45 -. . __

1 und 213.

35.65 / 4.66 44.87 i 4.52 _ _

Nittel: 4.67

I) Briihl , Ann. Chem Pharm. 200,

1039

Aus der Tabelle ergiebt sich in der That, dam wieder die beob- achteten Molekularrefraktionen (%R) stets griisser sind als die berech- neten (%), und dass die Differenzen im Zusammenhange stehen mit der Anzahl der vorhandenen Kohlenstoffdoppelbindungen. Bei Kiirpern ein und derselben Gruppe sind die Unterschiede immer sehr iiberein- stimmend, und es ist dieses namentlich der Fal l , wenn man die von der Dispersion befreiten Werthe ( ~ I A R A ) in Betracht zieht. Werden die bei jeder Gruppe erhaltenen Mittel zusammengestellt und die DXerenz berechnet, welche je einer Kohlenstoffdoppelbindung en& spricht, so resultiren folgende Zahlen :

der C-Doppelbindungen 2 Anzahl

1 2 3.47 = 2 . 1.735 3.21 = 2 . 1.605

5.45 = 3 . 1.817 4.67 = 3 . 1.557 3 Mittel: 1.78 Mittel: 1.59.

~- __

Fiir j e e i n e d o p p e l t e B i i i d u n g zwischen zwei Kohlenstoff- atomen vermehrt sich somit die mittelst der Atomrefraktionen aus der cliemischen Formel der Substanz berechnete Molekularrefraktion um die Werthe:

1.78 fur &, 1.59 fir RA.

1st die durcli die chemische Constitutionsformel der Substanz angezeigte Zahl der doppelten C-Bindungen richtig, so muss mit Be- riicksichtigung dieser Zahlen Uebereinstimmung mit der beobachteten Molekularrefraktion erhalten werden.

Die von Hrn. B r ii h 1 aafgefundenen Verhaltnisse der Atomrefiaktion des Kohlenstoffs haben sich somit vollkommen bestiitigt.

Das Resultat der obigen Rechnungen ist also, dass die theoretische na-1

(n2 f 2) d Formel - - zu ganz den namlicheii Beeiehungen zwischen che-

mischer Zusammensetzung und Lichtbrechung fiihrt, wie der empirische n- I

Ausdruck .--d-. Dieses Ergebniss liess sich nicht bestimmt voraus- sehen und es wiirde, wenn dasselbe nicht eingetreten wiire, die Be- deutung der von Hrn. Briihl und mir aufgestellten Regeln in bedeu- tender Weise geschmacht worden sein. Diese haben aber jetzt durch die nachgewiesene Uebereinstimmnng eine erhiihte Sicherheit gewonnen, und man ist nunmehr im Stande, die betreffenden optisch-chemischen Rechnungen auf zwei Arten durchzufuhren, weIche sich controliren.

Zum Schlusse lasse ieh noch eine Zusammenstellung von ltuf den beiden Formeln basirenden Atomrefraktionen , soweit sie bis jetzt be- k a m t sind, folgen. Dieselben bezieheii sich , wie friiher angefuhrt,

Bcriehte d. D. rhem. Gescllschaft. Jahrg. XV. GS

1040

auf die rothe Wasserstofflinie H, und die Redukt.iorisconstante A der C auc h y'schen Dispersionsforinel :

~ ~~

Einfacll gebundener Kohlenstoff . . . c' Wasserstoff . . . . . . . . . . I1 Einfacli gehundener Sanerstoff . . . 0' Doppelt gebundener Sauerstoff . . . 0" C'hlor . . . . . . . . . . . . CI Erhdhung f i r je cine doppelte Rohlen-

stoff bindung . . . . . . . . .

~

I1 - 1 d

€1, I A I

5.0 4.86 1.3 i 1.29 2.5 I 2.71

2.4 I 2.00

n2 - 1 (n2 + 3)d . -

H a ! A

2.45 i 2.43 1.04 , 1.02 1.58 1 1.56 2.34 ~ 2.29 6.0'2 ~ 5 3 9

1.75 I 1.59

202. H. Roemer und M. Schwrtrzer: Ueber Desoxyieoanthra- flminsCture.

[Vorgotragen in der Sitzung i-om 27. Jllirz von €I. Roemer.] (Eingegangen an1 28. April.)

Unter dem Namen xDesoxyalizarhict hat dtr Kine') von iins c t i i i

Rediiktionsprodnkt des Alizariiis beschrieben, welches nach der Formel C 1 . ~ H l o O ~ zusammerigesetzt ist. Es wiirde nachgewiesen, dass die, Reduktion nicht in den Hydroxylgriippen, sondern in der Ketongriippv vor sich geht, und dass dem Desoxgalizariii von den drei niiigliclicii Constitutionsformelii :

1. 11.

111.

die niit I. bezeichnete ziikomnit. Es schien uns IIIIII von Interesse ein Isomeres des Alizarins der-

selben Rehandlung zu unterwerfen , nm zii sehen ob ein Reduktions- produkt von derst,lben Zusammensetz~i~~g uiid Constitution entsteht. oder ob darch die rerschiedrne Stellung der beiden Hydroxylgruppen

1) 11. Roemer, diese Berichte XIV, 1259.