16
Universitätsklinikum intern 6/2007 1 Begrüßung und Vorstellung neuberufe- ner Professoren Zum 01. 10. 2007 haben folgende Hoch- schullehrer ihre Tätigkeit an der Medizini- schen Fakultät Magdeburg aufgenommen: Herr Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Dieter Fischer, W 3-Professur für Biochemie und Zellbiologie Herr Prof. Dr. rer. nat. Matthias Gun- zer, W 2-Professur für Molekulare Immu- nologie. Der Dekan begrüßte beide neuberufenen Professoren, stellte ihren wissenschaftli- chen Werdegang vor und wünschte ihnen für ihre Tätigkeit an unserer Einrichtung guten Erfolg. Jahresabschluss und Erläuterungsbe- richt für das Jahr 2006 Der Fakultätsrat stimmte dem vom Fakul- tätsvorstand erstellten Jahresabschluss und dem Erläuterungsbericht für das Jahr 2006 zu. Promotionspreis 2007 Der Fakultätsrat fasste den Beschluss, den Promotionspreis 2007 an folgende zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen zu ver- leihen: Frau Dr. med. Silvia Bohne, Institut für Pathologie, mit dem Thema der Arbeit „In vitro und in vivo Untersuchungen zur funktionellen Bedeutung der Cathepsine B, K und L bei der systematischen AA- und AL-Amyloidose“ Frau Dr. med. Christina Schlecker, Institut für Neurobiochemie, mit dem Thema der Arbeit „Regulation of the ino- sitol-1,4,5-trispophate receptor by neuro- nal calcium sensor-1 (NCS-1)“. MME-Ausbildung in Deutschland und erste Projekte an unserer Fakultät Frau Dr. Reschke, mit einem Teilstipendi- um der FME Teilnehmerin eines Postgra- duierten-Studienganges Master of Medi- cal Education (MME), berichtete über Inhalt und Ziele dieses Studienganges, neue Wege in der Medizinischen Ausbil- dung und erste Projekte an der hiesigen Fakultät. Der Studiendekan dankte Frau Dr. Resch- ke sowie allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement bei der Planung und Umsetzung moderner Lehr- methoden. Informationen Stand von Berufungsverfahren W 3-Professur für Kardiologie und Angiologie Der Klinikumsvorstand hatte die beiden drittplatzierten Kandidaten, Herrn PD Dr. Braun-Dullaeus (Dresden) und Herrn Prof. Dr. Hengstenberg (Regensburg), zu einem weiteren Gespräch eingeladen. Im Ergebnis haben der Klinische Vorstand und der Fakultätsvorstand einvernehmlich den Beschluss gefasst, Herrn PD Dr. Braun-Dullaeus den Ruf auf diese W 3- Professur zu erteilen. Die Ruferteilung seitens des Kultusministers wird in Kürze erwartet, sodass die Verhandlungen mit Herrn PD Dr. Braun-Dullaeus schnellst- möglich aufgenommen werden. W 3-Professur für Hämatologie und Onkologie Herr Prof. Dr. Duyster hat am 22. 09. 2007 die für ihn vorgesehenen Laborflächen im ZENIT-Gebäude besichtigt, sodass die Berufungsverhandlungen bald fortgesetzt werden sollen. W 3-Professur für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Ein weiteres Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Riechelmann wird am 05. 10. 2007 statt- finden. Es wird angestrebt, Herrn Prof. Dr. Riechelmann eine Frist zur Annahme des Rufes zu setzen. W 3-Professur für Stereotaxie Mit Herrn Prof. Dr. Voges hat ein weiteres Gespräch im Rahmen der Berufungsver- handlungen stattgefunden. Der Ärztliche Direktor führt umfangreiche Gespräche mit den Beteiligten im Hinblick auf die strukturelle Anbindung der Stereotaxie, welche in der Aufsichtsratssitzung des Universitätsklinikums am 03. 12. 2007 vorgestellt werden soll. W 3-Professur für Medizinische Mikro- biologie Im Ergebnis der Vorstellungsvorträge und -gespräche am 10. 09. 2007 wurden 3 Kandidaten gelistet. Zu dieser Liste sind bereits beide Gutachten eingegangen, sodass mit dem Abschlussbericht der Berufungskommission im November zu rechnen ist. W 3-Professur für Humangenetik Die W 3-Professur für Humangenetik wurde Anfang September ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist wird am 19. 10. 2007 enden. W 2-Professur für Neuropathologie Mit Schreiben vom 30. 09. 2007 hat Herr Prof. Dr. Thal erklärt, dass er den Ruf auf die W 2-Professur für Neuropathologie nicht annehmen wird. Diese Professur wird deshalb in Kürze erneut ausgeschrieben. W 2-Professur für Klinische und Mole- kulare Gastroenterologie Inzwischen hat Frau PD Dr. Cario den Ruf auf diese Professur erhalten. Das erste Gespräch mit ihr wird im Oktober stattfinden. Sitzung am 02. Oktober 2007 Fakultätsratsinfo 2007 Nr. 06/DEZEMBER

Uni intern 6 07 - med.uni-magdeburg.de · Universitätsklinikum intern 6/2007 3 - Herr PD Dr. Backert, Institut für Medi-zinische Mikrobiologie - Herr PD Dr. Kähne, Institut für

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Universitätsklinikum intern 6/2007 1

Begrüßung und Vorstellung neuberufe-ner ProfessorenZum 01. 10. 2007 haben folgende Hoch-schullehrer ihre Tätigkeit an der Medizini-schen Fakultät Magdeburg aufgenommen: Herr Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Dieter

Fischer, W 3-Professur für Biochemie undZellbiologie Herr Prof. Dr. rer. nat. Matthias Gun-

zer, W 2-Professur für Molekulare Immu-nologie.

Der Dekan begrüßte beide neuberufenenProfessoren, stellte ihren wissenschaftli-chen Werdegang vor und wünschte ihnenfür ihre Tätigkeit an unserer Einrichtungguten Erfolg.

Jahresabschluss und Erläuterungsbe-richt für das Jahr 2006Der Fakultätsrat stimmte dem vom Fakul-tätsvorstand erstellten Jahresabschlussund dem Erläuterungsbericht für das Jahr2006 zu.

Promotionspreis 2007Der Fakultätsrat fasste den Beschluss, denPromotionspreis 2007 an folgende zweiNachwuchswissenschaftlerinnen zu ver-leihen:

Frau Dr. med. Silvia Bohne, Institut fürPathologie, mit dem Thema der Arbeit „Invitro und in vivo Untersuchungen zurfunktionellen Bedeutung der CathepsineB, K und L bei der systematischen AA-und AL-Amyloidose“ Frau Dr. med. Christina Schlecker,

Institut für Neurobiochemie, mit demThema der Arbeit „Regulation of the ino-sitol-1,4,5-trispophate receptor by neuro-nal calcium sensor-1 (NCS-1)“.

MME-Ausbildung in Deutschland underste Projekte an unserer FakultätFrau Dr. Reschke, mit einem Teilstipendi-um der FME Teilnehmerin eines Postgra-duierten-Studienganges Master of Medi-cal Education (MME), berichtete überInhalt und Ziele dieses Studienganges,neue Wege in der Medizinischen Ausbil-dung und erste Projekte an der hiesigenFakultät. Der Studiendekan dankte Frau Dr. Resch-ke sowie allen beteiligten Kolleginnenund Kollegen für ihr Engagement bei derPlanung und Umsetzung moderner Lehr-methoden.

InformationenStand von Berufungsverfahren W 3-Professur für Kardiologie und

AngiologieDer Klinikumsvorstand hatte die beidendrittplatzierten Kandidaten, Herrn PD Dr.Braun-Dullaeus (Dresden) und HerrnProf. Dr. Hengstenberg (Regensburg), zueinem weiteren Gespräch eingeladen. ImErgebnis haben der Klinische Vorstandund der Fakultätsvorstand einvernehmlichden Beschluss gefasst, Herrn PD Dr.Braun-Dullaeus den Ruf auf diese W 3-Professur zu erteilen. Die Ruferteilungseitens des Kultusministers wird in Kürzeerwartet, sodass die Verhandlungen mitHerrn PD Dr. Braun-Dullaeus schnellst-möglich aufgenommen werden.

W 3-Professur für Hämatologie undOnkologieHerr Prof. Dr. Duyster hat am 22. 09. 2007die für ihn vorgesehenen Laborflächen imZENIT-Gebäude besichtigt, sodass dieBerufungsverhandlungen bald fortgesetztwerden sollen.

W 3-Professur für Hals-, Nasen- undOhrenheilkundeEin weiteres Gespräch mit Herrn Prof. Dr.Riechelmann wird am 05. 10. 2007 statt-finden. Es wird angestrebt, Herrn Prof. Dr.Riechelmann eine Frist zur Annahme desRufes zu setzen.

W 3-Professur für StereotaxieMit Herrn Prof. Dr. Voges hat ein weiteresGespräch im Rahmen der Berufungsver-handlungen stattgefunden. Der ÄrztlicheDirektor führt umfangreiche Gesprächemit den Beteiligten im Hinblick auf diestrukturelle Anbindung der Stereotaxie,welche in der Aufsichtsratssitzung desUniversitätsklinikums am 03. 12. 2007vorgestellt werden soll.

W 3-Professur für Medizinische Mikro-biologieIm Ergebnis der Vorstellungsvorträge und-gespräche am 10. 09. 2007 wurden 3Kandidaten gelistet. Zu dieser Liste sindbereits beide Gutachten eingegangen,sodass mit dem Abschlussbericht derBerufungskommission im November zurechnen ist.

W 3-Professur für HumangenetikDie W 3-Professur für Humangenetikwurde Anfang September ausgeschrieben,die Bewerbungsfrist wird am 19. 10. 2007enden.

W 2-Professur für NeuropathologieMit Schreiben vom 30. 09. 2007 hat HerrProf. Dr. Thal erklärt, dass er den Ruf aufdie W 2-Professur für Neuropathologienicht annehmen wird. Diese Professur wirddeshalb in Kürze erneut ausgeschrieben.

W 2-Professur für Klinische und Mole-kulare GastroenterologieInzwischen hat Frau PD Dr. Cario denRuf auf diese Professur erhalten. Daserste Gespräch mit ihr wird im Oktoberstattfinden.

Sitzung am 02. Oktober 2007

Fakultätsratsinfo

Uni_intern_6_07 03.12.2007 11:24 Uhr Seite 1

Nr. 01/APRIL 2006Nr. 1/FEBRUAR 2006

NR. 4/AUGUST

2007Nr. 06/DEZEMBER

Universitätsklinikum intern 6/20072

Sitzung der Gemeinsamen Kommissionam 19. 09. 2007Schwerpunkte der Sitzung waren:- Evaluation durch den Wissenschaftsratam 29./30. Oktober 2008- Kostennormwert- Kooperationsvertrag zur Rechtsmedizin- Bericht über die Umsetzung der Zielver-einbarung- leistungsorientierte Mittelvergabe zwi-schen den beiden Medizinischen Fakultä-ten LSA- Rahmenrichtlinie für kooperative Beru-fungsverfahren.

Umbenennung von Kliniken/InstitutenDer Aufsichtsrat des Universitätsklini-kums Magdeburg A.ö.R. hat in der Sit-zung am 03. 09. 2007 der Umbenennungvon Kliniken bzw. Instituten wie folgtzugestimmt:

Universitätsklinik für Nieren- undHochdruckkrankheiten (vormals Univer-sitätsklinik für Nephrologie)

Universitätskinderklinik (vormals Uni-versitätsklinik für Allgemeine Pädiatrieund Neonatologie)

Institut für Molekulare und KlinischeImmunologie (vormals Institut für Immu-nologie).

StudienangelegenheitenHerr Prof. Dr. Robra berichtete über fol-gende Aspekte aus dem Bereich Studiumund Lehre:- Verabschiedung der Prüfungsordnungdurch den Senat- Hinweise zur Nutzung des Lehrnetzes - Sicherstellung der Lehre in der Rechts-medizin- Prüfungsergebnisse und Probleme beider Prüfungsorganisation- sächliche Ausstattung von Lehrräumen- Einführungstage.

Verabschiedung von Hochschullehrern Herr Prof. Dr. Klein ist zum Ende des

Sommersemesters 2007 aus der aktivenDienstzeit an der Medizinischen FakultätMagdeburg ausgeschieden. Seine Ver-abschiedung wird am 17. 10. 2007 stattfin-den.

Auch Herr Prof. Dr. Krause hat zum Endedes Sommersemesters 2007 seine Dienst-zeit an der hiesigen Fakultät beendet. Erwird in der nächsten Sitzung des Fakul-tätsrates am 06. 11. 2007 verabschiedet.

Termine04. 10. 2007 Einführung in das Studium/Immatrikulationsfeier/Begrüßungsabendan der Medizinischen Fakultät11. 10. 2007 F e s t v e r a n s t a l t u n g„50 Jahre Institut für Pharmakologie undToxikologie“24. 10. 2007 Senatssitzung06. 11. 2007 Fakultätsratssitzung.

Bericht der HabilitationskommissionBeurteilung schriftlicher Habilitations-leistungenDer Fakultätsrat beschloss die Annahme derschriftlichen Habilitationsleistungen von Frau Dr. med. Martina Becker-Schiebe,

Universitätsklinik für Strahlentherapie am

Klinikum Braunschweig/Universitätskli-nik für Strahlentherapie Magdeburg, fürdas Lehrgebiet Strahlentherapie Herrn Dr. med. Frank Grothues, Uni-

versitätsklinik für Kardiologie, Angiologieund Pneumologie, für das LehrgebietInnere Medizin.

UmhabilitationDer Fakultätsrat beschloss die Umhabilita-tion von Herrn PD Dr. med. Jens Schrei-ber, Universitätsklinik für Kardiologie,Angiologie und Pneumologie, von derMedizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg an die Medi-zinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg für das FachgebietInnere Medizin - Pneumologie.

Die nächste Sitzung des Fakultätsratesfindet am 06. November 2007 statt.

Prof. Dr. Albert RoessnerDekan

Bericht der PromotionskommissionDer Fakultätsrat beschloss die Gesamt-prädikate der abgeschlossenen Promoti-onsverfahren von

Herrn Fred-Michael GrotheFrau Claudia MintusFrau Barbara NitscheHerrn Holger PolozekFrau Steffi Zacheja.

Verabschiedung von Herrn Prof. Dr.Krause, Direktor des Instituts fürRechtsmedizin, in den RuhestandZum Ende des Sommersemesters 2007 istHerr Prof. Dr. med. Dieter Krause,langjähriger Direktor des Instituts fürRechtsmedizin, in den Ruhestand getre-ten. Der Dekan stellte den wissenschaft-lichen Werdegang von Herrn Prof. Dr.Krause vor und würdigte sein langjährigesEngagement und erfolgreiches Wirken alsHochschullehrer, Rechtsmediziner undForscher an dieser Einrichtung.

Öffentliche Vorträge im Rahmen vonHabilitationsverfahrenVortrag von Herrn Dr. med. Frank Gro-thues, Klinik für Kardiologie, Angiologieund PneumologieIm Rahmen des Habilitationsverfahrensvon Herrn Dr. med. Frank Grothues, Kli-nik für Kardiologie, Angiologie und Pneu-mologie, erfolgte der öffentliche Vortragzum Thema „Das Herz im ,Kettenhemd' -Prinzip und Magdeburger Erfahrungenmit dem HeartNet zur Behandlung derfortgeschrittenen Herzinsuffizienz“. Dererweiterte Fakultätsrat fasste denBeschluss, diese mündliche Habilitations-leistung positiv zu bewerten.

Vortrag von Herrn Dr. med. Arndt Hriba-schek, Städtisches Klinikum MagdeburgIm Rahmen des Habilitationsverfahrens

von Herrn Dr. med. Arndt Hribaschek,Städtisches Klinikum Magdeburg, erfolg-te der öffentliche Vortrag zum Thema„Leistenhernienchirurgie (geschichtlicheEntwicklung, aktuelle Standards)“. Auchhier fasste der erweiterte Fakultätsrat denBeschluss, diese mündliche Habilitations-leistung positiv zu bewerten.

Vorschlag zur Verleihung des Otto-von-Guericke-Forschungspreises 2007Der Fakultätsrat befürwortete den Vor-schlag des Rektors zur Verleihung des dies-jährigen Otto-von-Guericke-Forschungs-preises an Herrn Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze, Klinik für Neurologie II.

Vorstellung eines Konzepts für einenDFG-SFBDer Fakultätsrat nahm die von Herrn Prof.Dr. Schraven, Prodekan für Forschung,vorgestellte Initiative zur Planung einesDFG-SFB zustimmend zur Kenntnis.

Neubestellung von Mitgliedern inFakultätsratskommissionenDer Fakultätsrat bestätigte die Neubestel-lung folgender Mitglieder in der Kommis-sion für Internationale Beziehungen:Herr Prof. Dr. Gademann, Direktor derUniversitätsklinik für Strahlentherapie,Vorsitzender- Herr Prof. Dr. Halangk, ExperimentelleOperative Medizin

Sitzung am 06. November 2007

Fakultätsratsinfo

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 2

Universitätsklinikum intern 6/2007 3

- Herr PD Dr. Backert, Institut für Medi-zinische Mikrobiologie- Herr PD Dr. Kähne, Institut für Experi-mentelle Innere Medizin- Frau Dr. Moder, Institut für Medizini-sche Mikrobiologie- Herr Dr. Venerito, Universitätsklinik fürGastroenterologie und Hepatologie- Frau Wenjie Li, Universitätsklinik fürNeurologie II.

Informationen Stand von Berufungsverfahren W3-Professur für Kardiologie, Angiolo-

gie und PneumologieMit Herrn PD Dr. Braun-Dullaeus (TUDresden) hat am 01.11.2007 ein Gesprächim Rahmen der Berufungsverhandlungenstattgefunden. Das Berufungsangebotwird ihm in Kürze zugehen.

W3-Professur für Hämatologie undOnkologieHerr Prof. Dr. Duyster prüft das hiesigeAngebot in Bezug auf die bereitgestelltenLaborflächen. Hier werden die Berufungs-verhandlungen schnellstmöglich fortge-setzt.

W3-Professur für Hals-, Nasen- undOhrenheilkundeMit Herrn Prof. Dr. Riechelmann hat am05.10.2007 ein weiteres Gespräch stattge-funden. Die Eckpunkte für ein Berufungs-angebot sind ihm bereits zugeleitet wor-den, sodass die Entscheidung zur Annah-me des Rufes in absehbarer Zeit zu erwar-ten ist.

W3-Professur für HumangenetikAuf die Ausschreibung der W3-Professurfür Humangenetik sind insgesamt 8Bewerbungen eingegangen. Die Beru-fungskommission hat 4 Kandidatinnenund Kandidaten zu den Vorstellungsvor-trägen und -gesprächen am 26.11.2007eingeladen.

W3-Professur für StereotaxieDie Berufungsverhandlungen mit HerrnProf. Dr. Voges laufen.

W2-Professur für Klinische und Mole-kulare GastroenterologieNachdem Frau PD Dr. Cario das für den18.10.2007 geplante erste Gespräch absa-gen musste (Bahnstreik), ist ein neuer Ter-min für den 22.11.2007 geplant.

W2-Professur für NeuropathologieDie Professur wurde ausgeschrieben, dieBewerbungsfrist endet am 30.11.2007.

Ernennung zum EhrendoktorAm 18. Oktober 2007 hat Herr Prof. Dr.Malfertheiner den Titel eines Ehrendok-tors (Dr. honoris causa) der UniversitätAthen verliehen bekommen.

Verleihung der Bezeichnung „außer-planmäßiger Professor“Der Kultusminister hat die Bezeichnung„außerplanmäßiger Professor“ an HerrnPD Dr. med. Matthias Pross verliehen.

StudienangelegenheitenHerr Prof. Dr. Robra berichtete über fol-gende Aspekte aus dem Bereich Studiumund Lehre:- Ergebnisse des Zulassungsverfahrens,wobei eine Entscheidung des Verwal-tungsgerichtes noch aussteht- Vorbereitung einer Ausschreibung für zufördernde Lehrprojekte an der Medizini-schen Fakultät Magdeburg in Kooperationmit der Medizinischen Fakultät Halle(LOM-Mittel)- Auszeichnung von zwei ausländischenStudierenden für ihre Tutorentätigkeit imRahmen der Integration ausländischerStudierender- Umbasierung des Studiengangs Integra-tive Neuroscience.

Termine09.11.2007 Antrittsvorlesung vonHerrn Dr. Grothues, Klinik für Kardio-logie, Angiologie und Pneumologie, im Rahmen seines Habilitationsverfah-rens12.11.2007 Antrittsvorlesung vonFrau Prof. Dr. Brunner-Weinzierl22.11.2007, 18:30 Uhr Festveranstal-tung anlässlich des Geburtstages Otto-von-Guerickes in der Johanniskirche24.11.2007 Entlassungsfeier28.11.2007 Festveranstaltung anläss-lich der Verleihung des Forschungspreisesdes Landes Sachsen-Anhalt03.12.2007 Aufsichtsratssitzung desUniversitätsklinikums Magdeburg04.12.2007 Fakultätsratssitzung.

Abschlussbericht zur Besetzung derW3-Professur für Medizinische Mikro-biologieDer erweiterte Fakultätsrat befürwortetedie Empfehlung der Berufungskommissi-on zur Besetzung der W3-Professur fürMedizinische Mikrobiologie zur Weiter-leitung an den Senat.

Bericht der HabilitationskommissionInformationen zum Stand von Habilita-tionsverfahren

Zu den Habilitationsschriften von- Herrn Dr. med. Ralph Greiner-Perth,Klinik für Wirbelsäulenchirurgie, operati-ve Orthopädie und Neurotraumatologie,SRH Wald-Klinikum Gera/OrthopädischeUniversitätsklinik Magdeburg, und- Herrn Dr. Henry Ptok, Universitätsklinikfür Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchir-urgie (An-Institut)/Carl-Thiem-KlinikumCottbussind positive Gutachten eingegangen. AlleHochschullehrer und Mitglieder desFakultätsrates erhalten in den nächstenTagen eine Kopie des Lebenslaufes, derZusammenfassung der Habilitationsschriftund eine Liste der Originalarbeiten der o. g. Habilitanden.

Bericht zu einem Antragsverfahren aufVerleihung der Bezeichnung „außer-planmäßige Professorin“Der Fakultätsrat befürwortete einenAntrag zur Verleihung der Bezeichnung„außerplanmäßige Professorin“ zur Wei-terleitung an den Senat.

Die nächste Sitzung des Fakultätsratesfindet am 04. Dezember 2007 statt.

Prof. Dr. Albert RoessnerDekan

Bericht der Promotionskommission

Annahme von DissertationenDer Fakultätsrat befürwortete dieAnnahme der Dissertationen von

Frau Gisela AvrambosHerrn Sebastian BusseFrau Eva DieblerHerrn Jan FenkerFrau Berit HempelFrau Kathrin JanitzkyFrau Annekatrin RoßbachFrau Jana SchönbachFrau Daniela SchwalenbergFrau Dagmar UhleHerrn Peter Dennis VogtFrau Anja WahlstabFrau Diane Wieczorek.

Bestätigung von GesamtprädikatenDer Fakultätsrat bestätigte die Gesamt-prädikate der abgeschlossenen Promoti-onsverfahren von

Herrn Roland BechtloffHerrn Jan BornscheinFrau Kathrin ConradFrau Regine ElwertFrau Anja GiersHerrn Tobias Hofmann

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 3

Herrn Sebastian Langer.

Universitätsklinikum intern 6/20074

Zum zweiten Mal in Folge startete dieOtto-von-Guericke-Universität Magde-burg mit den meisten Studienanfängernaller 10 Hochschulen Sachsen-Anhalts indas Wintersemester 2007/08. Mit insge-samt 3 093 Erstsemestern liegt die Univer-sität Magdeburg noch vor der Martin-Luther-Universität Halle (2 600 Erstseme-ster). Die Zahl der Studienanfänger an derOtto-von-Guericke-Universität hat sichdamit seit 1996/97 verdoppelt. Das zeig-ten die aktuellen Zahlen zum offiziellenImmatrikulationsschluss am 30. Oktoberdieses Jahres. Besonders in den Ingenieur- und Natur-wissenschaften stieg die Zahl der Studi-enanfänger enorm. Mit über 1 000 „Neu-zugängen“ hat sich die Zahl der ingenieur-wissenschaftlichen Erstsemester im Ver-gleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Mitinsgesamt 3 500 Studierenden beträgt derAnteil der Ingenieurstudenten an dergesamten Studentenschaft aktuell 26 Pro-zent (im Vergleich 2001: 13 Prozent).

„Wir sind mit der Zahl Immatrikulationenin diesem Wintersemester bis an den Randunserer Kapazitäten gegangen. Damit lei-stete die Otto-von-Guericke-Universitäteinen ganz entscheidenden Beitrag zurAufnahme des doppelten Abiturienten-jahrgangs in Sachsen-Anhalt.“, so RektorProf. Klaus Erich Pollmann. Auch die Zahl von Studierenden, die nichtaus Sachsen-Anhalt kommen, ist gewach-sen. Liegt der Anteil heimischer Bewerberan den anderen Hochschulen im Land beirund drei Viertel aller Studenten, kommtan der Universität Magdeburg inzwischenschon jeder zweite Studierende aus einemanderen Bundesland. Vor allem aus Nie-dersachsen (805 Studierende), Branden-burg (802 Studierende), Sachsen (525 Stu-dierende) und Nordrhein-Westfalen (412Studierende). Außerdem lernen rund 1400ausländische Studierende an der Otto-von-Guericke-Universität, die meisten vonihnen kommen aus Europa und Asien. Insgesamt sind 12 917 Studierende mit

Beginn des Winter-semesters 2007/08an der Otto-von-Guericke-Univer-sität Magdeburgeingeschrieben. An der Medizini-schen Fakultätbegannen 185 Stu-dierende mit derAusbildung in derFachrichtung Hu-manmedizin. AmAbend des ers-ten Studienein-führungstages am4. Oktober 2007fand der bereitstraditionelle Aka-demische Be-g r ü ß u n g s a b e n dstatt, bei dem sichHochschullehrerder Fakultät denneuen Studiosivorstellten. Studi-endekan Prof. Dr.Bernt-Peter Robra:„Dieser Abend solldazu dienen, dasssich die Hochschul-lehrer unsererFakultät mit denErstsemestlern in

ungezwun-gener At-m o s p h ä r ebekannt ma-chen und alsTutoren mitden ihnenanvertrautenStudierendenins persön-liche Ge-spräch kom-men.“ JedemHochschul-lehrer wer-den zweioder dreiStudenten zugeordnet, die er als Tutor vorallem in den ersten beiden Studienjahrenbetreut, um sie bei Fragen oder Problemenals Ansprechpartner zu unterstützen. AuchStudierende höherer Semester werden alsTutoren den „Neuen“ vor allem in derAnfangszeit sicherlich manch wertvolleHinweise und Tipps geben können. Denmusikalischen Rahmen des Begrüßungsa-bends hat in bewährter Weise das„Orthopädische Quartett zu Magdeburg“gestaltet. Den diesjährigen Festvortraghielt der frühere Direktor des Institutes fürNeurophysiologie, Prof. em. Dr. HelmutSchwarzberg. Er hatte den Titel gewählt„Der Blick aus dem Fenster“ und stellte ineinem interessanten und unterhaltsamenhistorischen Streifzug bekannte aber auchweniger bekannte Namensgeber von Plät-zen und Straßen in Magdeburg vor. Die Einführungstage an der MedizinischenFakultät zum Beginn jedes Winterseme-sters sollen den Start in das neue Studienle-ben erleichtern. Auf dem umfassendenzweitägigen Programm stehen u.a. Kontak-te mit dem Studiendekanat, dem Akademi-schen Auslandsamt, Bibliotheksführungen,Begegnungen mit dem Fachschaftsrat,Informationen zum Studium und zur Studi-enorganisation, die Einschreibung in Semi-nargruppenlisten sowie Einführungsvorle-sungen. Einen Einblick in die Geschichteder Medizinische Fakultät vermittelte wieseit Jahren Prof. em. Dr. Wolfgang Röse inseinem Vortrag zur Geschichte der Medizi-nischen Fakultät. Interessante Hinweise zurLernmotivation und zum Gedächtnis-training gab es in der Vorlesung von Prof.Dr. Bernhard Sabel, Direktor des Institutesfür Medizinische Psychologie, mit demTitel „Wie lerne ich richtig?“. (PM/K.S.)

Einführung in das Studium an der Medizinischen Fakultät

Herzlich willkommen an der Otto-von-Guericke-Universität

Begrüßung durch den DekanProf. Dr. Albert Roessner

Datei: DSC_0024.jpg

Hochschullehrer der Medizinischen Fakultät stellten sich den neuenMedizinstudenten beim Akademischen Begrüßungsabend vor.

Datei: DSC_0025.jpg

Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen!

Uni_intern_6_07 03.12.2007 13:12 Uhr Seite 4

Universitätsklinikum intern 6/2007 5

Die MagdeburgerWissenschaftlerin,Prof. Dr. AnaClaudia Zenclus-sen, erhält eine För-

derung des schwedischen GEMI-Fund,einer Stiftung der Firma Linde Gas Thera-peutics, in Höhe von 155.000 US Dollarsfür zwei Jahre. Ausgezeichnet wurde dieLeiterin des Arbeitsgebietes Reprodukti-onsimmunologie an der Universitätsfrau-enklinik Magdeburg für ihr Forschungs-vorhaben „Study of the therapeutic poten-tial of CO during implantation in a mousemodel of spontaneous abortion“ . Schwer-punktmäßig geht es dabei um Untersu-chungen zur Schwangerschaftsimmunolo-gie und der Föto-maternalen Immuntole-ranz vor allem hinsichtlich der Bedeutungvon Kohlenmonoxid in diesem Prozess. Die 35-jährige Magdeburger Wissen-schaftlerin ist eine der insgesamt achtinternationalen Preisträger, die von derStiftung mit einem Awards 2007 geehrtworden. Die Übergabe erfolgte am 30.Oktober in München. Die GEMI Stiftung(GEMI Fund) fördert auf internationalerEbene Projekte, die sich mit der Applika-tion von Gasen in der Diagnose, Behand-lung oder Prävention von Krankheitenauseinandersetzen. Gegründet wurde derGEMI Fund im Jahr 2002 von Linde GasTherapeutics gemeinsam mit der HarvardUniversity Medical International (Boston/USA) und dem Karolinska Institut (Stock-holm/ Schweden). Zum Forschungsprojekt: Da der Fetus dasFortpflanzungsprodukt histoinkompa-tibler Individuen darstellt, wird häufig einVergleich der Schwangerschaft mit einererfolgreichen Allotransplantation gestellt.Die klinisch wichtige Schwangerschafts-komplikation Fehlgeburt ist in vielen Fäl-len mit „Toleranzstörungsphänomenen“assoziiert. Jüngere Daten der Arbeitsgrup-pe von Professor Zenclussen deuten dar-auf hin, dass Fehlgeburt mit einer unzurei-chenden Konzentration an Häm-Oxygen-ase (HO-1) in der feto-maternalen Grenzeim Mausmodell sowie auch in Patientin-nen assoziiert sind. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe umAna Claudia Zenclussen zeigen können,dass die unspezifische Hochregulationvon HO-1 während der Implantation mit-tels Co-PP die Abortrate stark reduzierenkonnte. Konzeptunterstützend führte dieZn-PP Behandlung (ein HO-1 Hemmer)

zur Erhöhung der Abortrate. Der Erfolgder Co-PP Therapie beruhte auf einer stär-keren Expression der zytoprotektivenMoleküle Bag-1 und neuropilin-1 in derfeto-maternalen Grenzzone. In einemzweiten experimentellen Ansatz ebensomit dem Ziel der Hochregulation des HO-1-Moleküls wurde festgestellt, dass dieInjektion mit einem HO-1 beinhaltendenAdenovirus (AdHO-1/GFP) die Abortratesignifikant senken konnte im Vergleich zuder PBS-behandelten Gruppe und zu derAdGFP-behandelten Gruppe. Die HO-1Therapie führte darüber hinaus zu einerVerschiebung des Zytokinprofils zu einemTh2-Übergewicht und zu einer verminder-ten Apoptoserate. Interessanterweisewaren die Bag-1 mRNA Werte in der feto-

maternalen Grenzzone von den mitAdHO-1 behandelten Mäusen hochregu-liert. Darüber hinaus können HO-1 KnockOut Mäuse (Hmox-1-/-) nicht trächtigwerden, was nicht nur auf Implantations-probleme, sondern auch auf Unreife derOozyten zurückzuführen ist. Mit diesenErgebnissen konnte die unentbehrlicheRolle des HO-1 Moleküls für denSchwangerschaftserfolg bestätigt werden.Mit Hilfe von Mausmodellen und in vitroSystemen ist das Hauptziel des geförder-ten Projektes zu untersuchen, ob Kohlen-monoxid (CO), ein wichtiges Metabolitdes Häm-Oxygenases, positive Effekteauf den Schwangerschaftserfolg hat, wiees für andere Pathologien (z.B. Transplan-tation) nachgewiesen ist. (PM)

Awards 2007 für Magdeburger Forscherin

Untersuchung von Ursachen für Fehlgeburten

Die Arbeitsgruppe von PD Dr. rer. nat.Steffen Backert vom Institut für Medizi-nische Mikrobiologie (Direktor: Prof. Dr.Wolfgang König) hat ihre neuesten For-schungsergebnisse zur Regulation eineswichtigen molekularen Pathogenitätsme-chanismus von Helicobacter pylori inNature (Vol. 449, Ausgabe 7164,www.nature.com) veröffentlicht. DieMagdeburger Mikrobiologen stellen inder renommierten Fachzeitschrift überra-schende Erkenntnisse der Infektion desMagenbakteriums Helicobacter pylori beiihren Untersuchungen zur mikrobiell-induzierten Signaltransduktion vor. Zum Forschungsprojekt: Die Autoren legenbeeindruckende Daten für ein neues Kon-zept zur Injektion von bakteriellen Viru-lenzfaktoren in humane Zielzellen vor, wel-ches man als eine Art bakterielles Naviga-tions- und Andocksystem bezeichnen könn-te. Virulente H. pylori besitzen in einemGenabschnitt ihres Chromosoms eine soge-nannte Pathogenitätsinsel, die ein Typ IV-Sekretionssystem für das Einschleusen desbakteriellen Onkoproteins CagA kodiert.Das injizierte CagA wird irrtümlich von derWirtzelle als ein zelleigenes Protein erkanntund an Tyrosinresten durch die Src-Kinasephosphoryliert. Phosphoryliertes CagAinteragiert anschließend mit diversen Sig-nalfaktoren und induziert proliferativesowie kanzerogene Signalkaskaden, bei-spielsweise Ras➔Raf➔Mek➔Erk undAbl➔Crk➔Rac Signalwege. Allerdings

war bislang völlig unklar, wie H. pylori dasCagA-Protein in die Zielzellen einschleustbzw. die Src-Kinase aktiviert. Es war eben-falls nicht bekannt, ob Typ IV-Sekretionssy-steme, die man in ähnlicher Form auch beibedeutenden anderen pathogenen Bakterienwie Legionellen oder Agrobakterien findet,einen Wirtszellrezeptor für ihre Funktionbenötigen. PD Dr. Backert und seine Kolle-gen entdeckten als erste Gruppe einenRezeptor für ein solches Typ-IV-Sekretions-system sowie den dazugehörigen bakteriel-len Liganden. Als Ligand wurde ein völligneues und spezialisiertes Adhesin in derPathogenitätsinsel von H. pylori identifiziert- das CagL-Protein. CagL wird an die Ober-fläche des Typ IV-Sekretionspilus rekrutiertund öffnet nach Kontakt mit seinem Rezep-tor auf der Wirtsseite eine „Pore“ für dasEinschleusen von CagA. Als Rezeptorwurde überraschenderweise ein Mitgliedder Integrinfamilie (alpha5beta1) identifi-ziert. (PM)

Mikrobiologen stellen Ergebnisse in Nature vor

Neues vom Helicobacter pylori

Uni_intern_6_07 04.12.2007 8:19 Uhr Seite 5

Universitätsklinikum intern 6/20076

Am 27. Juni 2007 fand im Hörsaal im Haus4 des Universitätsklinikums das erste Kli-nisch-Pharmakologische Kolloquium anläs-slich der fünfjährigen Leitung des Institutsfür Klinische Pharmakologie durch FrauProf. Dr. Bode-Böger statt. Diese von derÄrztekammer Sachsen-Anhalt auch alsinterdisziplinäre ärztliche Fortbildung zerti-fizierte Veranstaltung wurde von den Kolle-

gen sehr interessiert aufgenommen. DieKlinische Pharmakologie ist im medizi-nischen Fächerkanon ein relativ jungesFach. Sie beinhaltet als eigenes Facharztge-biet die Lehre von der Arzneimitteltherapieam Patienten und stellt somit die Schnitt-stelle zwischen Theorie und Praxis in derKlinik dar. Die zunehmende Bedeutung desFaches spiegelt sich auch in der Novellie-rung der Approbationsordnung für Ärztewider, in die die Klinische Pharmakologieals Querschnittsfach „Klinische Pharmako-logie/ Pharmakotherapie“ mit Prüfungsrele-vanz aufgenommen wurde.Einige medizinische Fakultäten verfügenerst seit kurzem oder noch nicht übereinen Lehrstuhl für das Fachgebiet. InMagdeburg ist die Klinische Pharmakolo-gie jedoch seit über 30 Jahren fest verwur-zelt. Gerade Kollegen, die ihre medizini-sche Ausbildung außerhalb unserer Fakul-tät absolviert haben, ist oft nicht bekannt,welchen Nutzen sie aus einer Zusammen-arbeit mit der Klinischen Pharmakologiefür ihre tägliche Arbeit ziehen können.

Klinische Pharmakologie nimmt an Bedeutung zu

Das 1. Klinisch-Pharmakologische Kollo-quium sollte daher neben einer erstenBilanz der Fortentwicklung der klinischenServiceaktivitäten des Instituts für dasUniversitätsklinikum und auswärtige Ein-richtungen vor allem den klinischen Kol-legen einen Überblick geben, wie die Kli-nische Pharmakologie die Optimierung

der Pharmakotherapie beim Patienten imklinischen Alltag unterstützen kann. In seinen übermittelten Grußwortenbetonte der Ärztliche Direktor des Univer-sitätsklinikums, Herr Dr. Hülsemann, derleider kurzfristig nicht persönlich teilneh-men konnte, dass die Klinische Pharmako-logie von den Klinikern oftmals unzurei-chend wahrgenommen wird. Gerade beisehr komplexen Pharmakotherapien wiesie beispielsweise in der Transplantations-medizin, der Onkologie oder bei syste-mischen Immunerkrankungen und multi-morbiden Patienten erforderlich sind,steigt das Risiko für unerwünschte Neben-und Wechselwirkungen mit der Anzahl derverwendeten Pharmaka. Es gilt gerade beiälteren Patienten und solchen mit einge-schränkter Leber- bzw. Nierenfunktion,die Medikation dahingehend zu optimie-ren, solche potentiellen Risiken zu mini-mieren. Dr. Hülsemann verwies aufbekannte klinische Studien aus den USA,nach denen dort etwa 106.000 Todesfällevon Patienten auf Nebenwirkungen vonArzneimitteln zurückzuführen sind. Dievergleichbaren Zahlen für Deutschlandwurden in einer anderen Studie mit ca.57.000 Todesfällen angegeben. Er führteweiter aus, dass die Ärzte gut daran tun,sich für ihre Therapieplanung Hilfe beiden Klinischen Pharmakologen zu holen.In den USA ist es in Krankenhäuserngrundsätzlich üblich, dass der „ClinicalPharmacologist“ die von den Ärzten ver-ordnete Therapie patientenindividuell aufWechselwirkungen in Abhängigkeit vonAlter, Geschlecht und Organfunktionüberprüft. Für Häuser der Maximalversor-gung, wie dem Universitätsklinikum Mag-deburg, ist es aus Sicherheits- und Qua-litätsgründen essentiell, unter Einbezie-hung der Klinischen Pharmakologie ent-sprechende Strategien zu entwickeln.

Qualitätssicherung in derArzneimitteltherapie

Ausgehend von den bereits erwähntenStudien zur Problematik der Arzneimittel-bedingten Todesfälle erläuterte Frau Prof.Dr. Bode-Böger in ihrem Einführungsvor-trag zunächst, mit welchen Instrumentendie Klinische Pharmakologie zu derenVermeidung und damit zur Sicherheit undQualität der Arzneimitteltherapie in derklinischen Routine beitragen kann. Einwesentliches Tool stellt das Therapeu-tische Drug Monitoring dar. Durch die

Bestimmung von Medikamentenspiegelnkann sowohl die therapeutische Effekti-vität verbessert als auch Nebenwirkungenund Intoxikationen vermieden werden. ImGegensatz zu anderen Laborparameternbedürfen die Werte immer einer Interpre-tation, welche auch eine generelle Thera-pieberatung einschließt. Das einfacheDrug Monitoring wird dadurch zu einemTherapeutischen Drug Management wei-terqualifiziert.Weitere Bausteine sind die individuellekonsiliarische Beratung und die klinisch-pharmakologische Visite. Eine Studie hatfür Deutschland ermittelt, dass bei 9,4 Fäl-len von 10.000 Patienten die Kranken-hausaufnahme wegen Arzneimittel-indu-zierter Probleme erfolgt und diese Zahl beiÄlteren noch wesentlich ansteigt. Für dasGesundheitssystem resultieren darausgeschätzte Kosten von etwa 400 MillionenEuro im Jahr. Nach britischen Untersu-chungen geben über 70 % der jüngerenÄrzte ein unzureichendes Wissen zur Ver-meidung von Wechselwirkungen von Arz-neimitteln an. Gerade hier können regel-mäßige klinisch-pharmakologische Visi-ten neben dem Aspekt der Qualitätssiche-rung auch einen wichtigen Beitrag zurFort- und Weiterbildung leisten.

Therapeutisches Drug Monitoring

In einem weiteren Vortrag erläuterte Dr.Tröger (Institut für Klinische Pharmakolo-gie) an Hand von Fallbeispielen die effizi-ente Anwendung des TherapeutischenDrug Monitoring. Neben der zeitlich kor-rekten Probenentnahme (in der Regel alsTalspiegel) sind vor allem weitere kli-nische Angaben für die Interpretation derErgebnisse unerlässlich. So ist zum Bei-spiel die Kenntnis über den Funktionszu-stand der für die Arzneistoffeliminationwichtigen Organe wie Leber und Nierenotwendig, um auf der Basis eines TDM-Ergebnisses auch sinnvoll die weitereTherapie planen zu können. Ziele undInhalte der TDM-Beratung sind die Ursa-chenfindung bei Werten außerhalb destherapeutischen Bereichs, der Interak-tionscheck mit der Begleitmedikation, dieEvaluation möglicher Nebenwirkungen,sowie die Empfehlung zur Durchführungeiner Dosisanpassung. Als weitere Referentin berichtete FrauPostel (Institut für Klinische Pharmakolo-gie), ebenfalls illustriert mit anschaulichen

1. Klinisch-Pharmakologisches Kolloquium am Universitätsklinikum

Pharmakologie: Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis

Klinische Pharma Kolloquium-Juni2007-021.jpg

Dr. Uwe Tröger in der Diskussion derFallbeispiele während des Kolloquiums

Uni_intern_6_07 30.11.2007 11:58 Uhr Seite 6

Universitätsklinikum intern 6/2007 7

Fallbeispielen, von den klinisch-pharma-kologischen Visiten als zweitem Bestand-teil des Arzneimittel-Informations-Servicedes Instituts. Solche Visiten werden zurZeit in sieben Kliniken, darunter auf fastallen Intensivstationen, regelmäßig durch-geführt. Die Visiten dienen der Beurtei-lung unklarer Krankheitsverläufe aufbekannte aber auch neue unerwünschteArzneimittelwirkungen, der Erkennungund Vermeidung von Interaktionen unddaraus resultierender unerwünschter Arz-neimittelereignisse, der korrekten Dosie-rung sowie der Dosisanpassung der einge-setzten Arzneistoffe (auch mit TDM-Unterstützung). Sie sollen eine Evidenz-basierte Therapieführung unterstützen undeine unbegründete Polypharmakotherapiereduzieren. Durch dieses prospektive Vor-gehen ist eine frühzeitige Therapieopti-mierung und damit Vermeidung von uner-wünschten Arzneimittel-Ereignissen undderen Folgekosten möglich.

Pharmakologen und „klinische Anwender“

Neben den Referenten aus dem Institut fürKlinische Pharmakologie stellten mit Dr.Binias (Universitätsklinik für Kardiologie,Angiologie und Pneumologie, Magde-burg) und PD Dr. Kielstein (MedizinischeHochschule Hannover, Abt. Nephrologie)ein Intensivmediziner und ein Nephrologean Hand von Beispielen sehr anschaulichden direkten Nutzen einer interdiszi-plinären Zusammenarbeit mit der Klini-schen Pharmakologie aus Sicht der „klini-schen Anwender“ dar.Nach Vorstellung des Patientenklientelsder internistischen Intensivstation stellteDr. Binias an einzelnen Kasuistiken die

Komplexität derPharmakotherapie indiesem Bereich vor.Zu den Problemfel-dern der Pharmako-therapie gehörenunter anderem Inter-aktionen bei älterenbeatmeten Patientenmit Analgosedie-rung. Als hilfreichschätzte er auch dieinterdisziplinäre Zu-sammenarbeit bei derSteuerung der Anti-biotika-Therapie undder Therapie mitImmunsuppressiva ein. Er wies auf denhohen Nutzen von TDM bei Patienten mitbesonderer Kompartimentierung und Nie-renersatzverfahren hin. PD Dr. Kielstein vermittelte in seinen sehranschaulichen, pointierten Ausführungendie Problematik der Dosisanpassung beiPatienten mit eingeschränkter Nierenfunk-tion. Eine relativ erhöhte Dosierung kannim Zusammenhang mit bestimmtenKrankheitsbildern zum akuten Nierenver-sagen führen, welches mit einer erhöhtenMortalität einhergeht. Bei einer kompen-sierten Niereninsuffizienz sollte manzumindest auf Näherungsverfahren wie z.B. nach Cockcroft-Gault zur Dosisanpas-sung zurückgreifen. Als deutlich überlegenstufte er jedoch das Therapeutische DrugMonitoring ein, zu dem gerade bei Dialy-sepatienten keine Alternativen für einekorrekte Dosisfindung gegeben sind. Vor-handene Literaturangaben zur Dosierungsind oft veraltet und gehen mit den moder-nen Dialyseverfahren nicht konform. Am

Universitätsklinikum Magdeburg steht denÄrzten mit annähernd 200 Arzneistoffeneines der breitesten TDM-Angebote inDeutschland zur Verfügung.

Qualitätsmanagement

Es bleibt zu wünschen, dass diese Veran-staltung allen Teilnehmern die Möglich-keiten, welche die Klinische Pharmakolo-gie für ihre eigene Arbeit bietet, nähergebracht hat. So sollte durch das vorge-stellte Qualitätsmanagement des Institutsfür Klinische Pharmakologie der Pharma-kologe Rudolf Buchheim eines besserenbelehrt werden, der einmal beschrieb:„Ein Chirurg, der die falsche Seite desSkalpells verwendet, schneidet glück-licherweise nicht den Patienten, sondernsich selbst in den Finger; würde das glei-che auf Arzneimittel zutreffen, so wärensie schon vor langer Zeit sehr intensivuntersucht worden.“

Dr. Uwe TrögerProf. Dr. Stefanie M. Bode-Böger

Klin-Pharma-Posterpreis.jpg

Dr. Uwe Tröger, Sylvia Postel und Prof. Stefanie M. Bode-Böger während einer klinisch-pharmakologischen Visite

Impressum: „Universitätsklinikum intern“Redakteurin: Kornelia SuskeFotos: Elke Lindner, Monika Mengert-Ulrich, Medizinische Fakultät (Archiv)Redaktionsanschrift: Pressestelle desUniversitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, Tel. 0391/ 67 15162; Fax 0391/ 67 15159e-mail:[email protected]://www.med.uni-magdeburg.deDruck: Harz Druckerei GmbH, Wernigerode, Tel. 03943/5424-0„Universitätsklinikum intern“ erscheintsechsmal im Jahr für Mitarbeiter undStudenten als Beilage zur Zeitschrift„Universitätsklinikum aktuell“.Online-Version im Internet unterhttp://www.med.uni-magdeburg.de/url.php?/page/14041

Auf der diesjährigen Tagung der Europäi-schen Gesellschaft für Kardiologie (ESC)in Wien wurde PD Dr. med. AndreasGoette, kommissarischer Direktor derUniversitätsklinik für Kardiologie, Angio-logie und Pneumologie, in das wissen-schaftliche Komitee zur Planung von„Initiativen zur Arrhythmieforschung“berufen. Vorsitzender des Komitees istProf. Dr. Morgan (Großbritannien).Neben der deutschen Vertretung durch Dr.Goette, wurden Dr. Geelen (Belgien), Dr.Halimi (Frankreich), Dr. van Erven (Nie-derlande), Dr. Merino (Spanien) und Dr.Cantu (Italien) zu Mitgliedern des Gremi-ums ernannt.

Die Aufgabe der Kommission wird in denkommenden zwei Jahren darin bestehen,europäische Forschungsinitiativen zukoordinieren sowie neue Strukturen zurFörderung wissenschaftlicher Projekteund Ausbildung zu etablieren.

Neben der Tätigkeit in der wissenschaft-lichen Kommission wurde PD Dr. Goettezum assoziierten Editor der von der ESCund der Europaeischen HerzrhythmusAssoziation (EHRA) herausgegebenenZeitschrift 'EUROPACE' ernannt. Haupt-aufgabenbereich wird hierbei die Leitungdes basiswissenschaftlichen Journalberei-ches sein.

Europäische Wissenschaftsplanung

Beteiligung der Magdeburger Kardiologen

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 7

Universitätsklinikum intern 6/20078

Zu einer Abschiedsvorlesung anlässlichseiner Emeritierung hatte am 17. Oktober2007 Professor Helmut Klein in den Zen-tralen Hörsaal eingeladen. Nach mehr als15-jähriger Tätigkeit an der Otto-von-Gue-ricke-Universität verabschiedete sich derDirektor der Klinik für Kardiologie,Angiologie und Pneumologie von Kolle-gen, Mitarbeitern und Studenten. Für sei-nen Vortrag hatte er das Thema gewählt„Universitätsmedizin: Quo vadis?“. Erverband dies mit einem Rückblick aufvierzig Jahre Hochschulerfahrung als Arzt,Wissenschaftler und Lehrer und zog dabeiauch ein Resümee seiner beruflichenTätigkeit an der Medizinischen Fakultät inMagdeburg. Er setzte sich in seinem Vor-trag auch kritisch auseinander mit der aktu-

ellen Situation in der Hochschullandschaftund hierbei vor allem mit der Universitäts-medizin in Deutschland und begründeteseine Bedenken über marktwirtschaftlicheEntwicklungstrends im Gesundheitssys-tem, die die Bedingungen für die Uniklini-ka erheblich erschweren. Auch zur Proble-matik der ärztlichen Weiterbildung alseiner Schwerpunktaufgabe der Hochschul-medizin bezog er Stellung.Zuvor hatten zum Auftakt der Veranstal-tung Rektor Professor Klaus Erich Poll-mann, Dekan Professor Albert Roessnerund Prodekan Professor Klaus HinrichNeumann den beruflichen Werdegang vonProf. Klein vorgestellt und seine Leistun-gen als Dekan und Ärztlicher Direktor, alsengagierter Hochschullehrer, Arzt undForscher in den über 15 Jahren seinerTätigkeit in der Universitätsmedizin Mag-deburg gewürdigt. Helmut Klein wurde 1941 in Berlin gebo-ren und verbrachte seine Schulzeit inBonn. Nach dem Abitur studierte er Hum-anmedizin in Bonn, Göttingen und Düs-seldorf. 1969 promovierte er über einThema aus der Pharmakologie undAnästhesie. Zunächst begann er eine Aus-

bildung für Chirurgie, dann ab1972 eine Facharztausausbildungfür Innere Medizin an der Medizi-nischen Hochschule Hannover.Von 1978 bis 1980 war er Stipen-diat der Max Kade FoundationNew York und Fellow an der Uni-versität von Alabama in Birming-ham, USA. Nach seiner Rückkehrnach Hannover folgte dann 1981die Habilitation. Im selben Jahrwurde er Oberarzt der Medizini-schen Klinik und der Kardiologi-schen Abteilung. Von 1982 bis1992 etablierte Prof. Klein die Arbeits-gruppe „Klinische Elektrophysiologie“ inder Kardiologie und Kardiochirurgie andieser Hochschuleinrichtung. 1984 wurde

unter seiner Leitung die erste Defi-brillator-Implantation in Deutsch-land durchgeführt. 1988 folgteseine Ernennung zum außerplan-mäßigen Professor an der MHH.1992 wurde Professor Klein an dieMagdeburger Universität berufenund leitete bis zum 1. Oktober die-ses Jahres die Klinik für Kardiolo-gie, Angiologie und Pneumologie.Zu seinen wissenschaftlichenArbeitsgebieten gehörten schwer-

punktmäßig u.a. die klinische Elektrophy-siologie, die interventionelle Elektrophy-siologie, die Entwicklung der Defibrilla-tor-Therapie, die kardiale Resynchronisa-tionstherapie sowie die Etablierung neuerVerfahren der nicht-medikamentösen The-rapie der Herzinsuffizienz. Internationalfanden die Leistungen von Prof. Kleingroße Beachtung und Anerkennung.Davon zeugt, dass ihm 2004 auf dem amerikanischen Kardiologenkongress alserstem deutschen Kardiologen der„Mirowski Award“ verliehen wurde. Neben seiner Tätigkeit als Klinikdirektorund Wissenschaftler wurde Prof. Klein inleitende Ämter gewählt, die er nebenamt-lich ausübte. Von 1993 bis 1997 war erDekan der Medizinischen Fakultät undvon 1998 bis 2002 Ärztlicher Direktor deshiesigen Universitätsklinikums. DieseJahre waren von großer Bedeutung für denAusbau der Magdeburger Hochschulme-dizin. Die Gestaltung des Strukturplanesder Fakultät sowie des Klinikums als auchder Einsatz der finanziellen Mittel für denHochschulbau gehörten zu den Schwer-punkten in diesem Zeitraum. Ganz ent-scheidend mitgewirkt hat er an der Vorbe-

reitung und Umsetzung der größten Inve-stitionsmaßnahme auf dem Medizin-Cam-pus, dem Klinikumsneubau, Haus 60.Auch in der Phase der Neugestaltung desRechtsrahmens für das Klinikum bestätig-ten sich seine Fachkompetenz und seinWeitblick. Prof. Roessner hob in seiner Rede hervor:„Wer den Spagat zwischen dem Hauptamteines Klinik- oder Institutsdirektors undleitenden akademischen Nebenämternkennt, kann dieses Engagement gar nichtgenug würdigen.“ Daher ist es besondershoch anzuerkennen, dass es ProfessorKlein gelang, auch seine Klinik medizi-nisch vorbildlich auszubauen. Äußersterfolgreich war die Kardiologie bei derEinwerbung von Drittmitteln und demGenerieren von Impact-Faktoren. DerDekan fasste abschließend zusammen:„Es besteht kein Zweifel, dass ProfessorKlein in positivem Sinn hier bleibendeSpuren hinterlassen wird und den Weg zueinem modernen Universitätsklinikumentscheidend geprägt hat.“ (K.S.)

Verabschiedung von Prof. Dr. Helmut Klein

Mehr als 15 Jahre die Universitätsmedizin in Magdeburg geprägt

Für seinen Vortrag hatte Prof. Helmut Klein dasThema gewählt „Universitätsmedizin: Quo vadis?“.

Datei: DSC_00100.jpg

Abschied von den Klinikmitarbeitern

17. Februar 2008

4. Tag der Gesundheits-forschung

Am Sonntag, 17. Februar 2008, wird der4. Tag der Gesundheitsforschung stattfin-den. Er steht unter dem Motto „Den Krebsbekämpfen - Forschung für den Men-schen“. Die Medizinische Fakultät Mag-deburg wird sich wieder an diesem bun-desweiten Aktionstag beteiligen.. Geplantist ein Programm, das sich zusammensetztaus Vorträgen, Gesprächsrunden, Präsen-tationen, Mitmach-Aktionen. Veranstal-tungsort ist das Zentrale Hörsaalgebäude.Vorschläge und Hinweise sind herzlichwillkommen unter Tel. 67 14490.

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 8

Universitätsklinikum intern 6/2007 9

Personalia an der Medizinischen Fakultät

Ehrungen und NeuberufungenNeu an der Fakultät

Professur fürMolekulare Immunologie

Prof. Dr. rer. nat.Matthias Gun-zer, Jahrgang1969, folgte demRuf auf die W2-Professur fürMolekulare Im-munologie an dieOt to -von-Gue-ricke-UniversitätMagdeburg und

ist seit dem 1. Oktober 2007 als Leiter derArbeitsgruppe Molekulare Immunologieund stellvertretender Direktor des Institu-tes für Molekulare und Klinische Immun-ologie tätig. In der Grundlagenforschungliegen seine Schwerpunkte bei Untersu-chungen zur Migration und Kommunika-tion von Immunzellen in vitro und in vivosowie der Analyse von Immunreaktionenbei Infektionen, insbesondere invasivenMykosen. Mehr angewandte Aspekte sei-ner Forschung richten sich derzeit auf dieErzeugung von Transplantattoleranzendurch den Einsatz alternativ aktivierter T-Zellen. Ein zentraler Aspekt der Arbeitvon Prof. Gunzer sind dabei moderneMikroskopieverfahren, die von seinemLabor in Zusammenarbeit mit der Service-einheit „mehrdimensionale Mikroskopie“des Instituts auch ständig weiter ent-wickelt werden.Matthias Gunzer immatrikulierte sich1990 an der Julius-Maximilians-Univer-sität in Würzburg im Fach Biologie. Nachdem Vordiplom Biologie in Würzburgfolgte ein Studium der Biochemie an derUniversität Witten/Herdecke, das er 1995mit einer Diplomarbeit am dortigen Insti-tut für Immunologie erfolgreich abschloss.1999 folgte die Promotion am selben Insti-tut, bevor er dann eine Tätigkeit als wis-senschaftlicher Mitarbeiter in der Univer-sitätshautklinik Münster aufnahm. Anfang2003 wurde ihm die Leitung der Nach-wuchsgruppe „Immundynamik“ imBereich Zell- und Immunbiologie imHelmholtz-Zentrum für Infektionsfor-schung in Braunschweig übertragen. ImMai dieses Jahres habilitierte sich Prof.Gunzer und ihm wurde von der Medizi-nischen Hochschule Hannover die venialegendi für das Fach „Immunologie“

erteilt. Die Arbeiten von Prof. Gunzer sindin vielen Beiträgen in renommierten inter-nationalen Zeitschriften publiziert. Nebender Forschung ist Prof. Gunzer aber auchin der studentischen Ausbildung sehr enga-giert. So wurde ihm Anfang 2007 der Preisfür den Betreuer des Jahres für Doktoran-den am Helmholtz-Zentrum für Infektions-forschung, Braunschweig verliehen.

Rheuma-Liga

„rheo - Fortschrittspreis“

Die DeutscheRheuma-Liga hateinen neuen Preisins Leben geru-fen: den „rheo -Fortschrittspreis“.Dr. med. Jan L. Hülsemann,MBA, der seitApril dieses Jah-

res als Ärztlicher Direktor tätig ist, gehörtzu den Preisträgern. Er erhielt diese Aner-kennung für ein Modell der Frühdiagnose-Sprechstunde, das er an der MedizinischenHochschule Hannover mit Fachkollegenentwickelt hat. Anliegen hierbei ist es,dass bei Patienten mit Verdacht auf einerheumatoide Arthritis, also auf ein ent-zündliches Rheuma, möglichst frühzeitigeine Diagnostik erfolgt und mit derBehandlung begonnen wird. In Deutschland gibt es immer noch erheb-liche Defizite in der Versorgung Rheuma-kranker. Entzündlich-rheumatische Er-krankungen werden nicht früh genug diag-nostiziert. Um diesen Zustand zu verbes-sern, bedarf es einer engeren Zusammen-arbeit zwischen den Hausärzten undfachärztlich tätigen Rheumatologen. DasModell sieht vor, dass Rheumatologen inihren Praxen spezielle Sprechstunden fürPatienten mit neu aufgetretenen entzünd-lich-rheumatischen Gelenk- und/oder Wir-belsäulenerkrankungen einrichten, indenen Hausärzte ihre Patienten vorstellenkönnen. Damit können lange Wartezeitenvermieden werden, die das Risikoerhöhen, dass es in Folge der Erkrankungzu Funktionsbeeinträchtigungen undGelenkzerstörungen kommen kann.Inzwischen sind bundesweit in mehrerenRegionen derartige Frühdiagnose-Sprech-stunden eingerichtet worden, allerdingsbei weitem noch nicht flächendeckend.

Als weitere Preisträger wurden von derDeutschen Rheuma-Liga mit dem „rheo-Forschungspreis 2007“ Prof. Dr. EkkehardGenth, Generalsekretär der DeutschenGesellschaft für Rheumatologie, Dr.Edmund Edelmann, Vorsitzender desBerufsverbandes Deutscher Rheumatolo-gen, und Dr. Diethard Sturm, stellvertre-tender Vorsitzender des DeutschenHausärzteverbandes, gewürdigt. Sie erhal-ten die Auszeichnung für ihr außerge-wöhnliches Engagement in dem mehr-jährigen Projekt der Deutschen Rheuma-Liga „Gute Versorgung von Anfang an“.Die Preisverleihung fand im Rahmen desPatientenforums des Rheumatologenkon-gresses Ende September in Hamburg statt.Mit dem neuen Preis, der rein ideell ist,will die Deutsche Rheuma-Liga außerge-wöhnliches gesellschaftliches Engage-ment zum Wohle rheumakranker Men-schen würdigen. Die Bezeichnung „rheo“leitet sich ab aus dem Alt-Griechisch „ichfließe“, dem Ursprung des Wortes „Rheu-ma“ und soll symbolhaft für gesellschaft-liche Veränderung und das persönlicheEngagement für rheumakranke Menschenstehen. Zukünftig will die Deutsche Rheu-ma-Liga den „rheo“ alle zwei Jahre verlei-hen, wenn sich würdige Preisträger oderPreisträgerinnen finden. (PM)

DGSMP

Als Präsidentwiedergewählt

Auf der 43. Jahres-tagung der Deut-schen Gesellschaftfür Sozialmedizinund Prävention(DGSMP) wurdeder MagdeburgerHochschullehrerProfessor Dr. med.B e r n t - P e t e r

Robra, M.P.H. als Präsident der Fachge-sellschaft wiedergewählt. Er übt dieseFunktion bereits seit drei Jahren ehren-amtlich aus. Neuer Vizepräsident ist künf-tig Dr. Gert von Mittelstaedt, LeitenderArzt des MDK Hessen. Geschäftsführen-des Vorstandsmitglied wurde erneut Pro-fessorin Dr. Ulla Walter, StiftungslehrstuhlPrävention und Rehabilitation in derSystem- und Versorgungsforschung derMedizinischen Hochschule Hannover.

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 9

Universitätsklinikum intern 6/200710

Die diesjährige DGSMP-Tagung fand imVerbund mit den Jahrestagungen weitererFachgesellschaften und Berufsgruppen imBereich der Öffentlichen Gesundheitspfle-ge - GMDS, DGEpi, DGMS, MDK Bay-ern, LGL Bayern und DGPH - vom 19. bis21. September 2007 in Augsburg statt. Siestand unter dem Thema „Medizin undGesellschaft“. Die rund 1.700 Teilnehmeraus Wissenschaft und sozialmedizinischerPraxis diskutierten u.a. Fragen desBedarfs, der Verteilung und Bewertunggesundheitlicher Leistungen.

DEGUM

Wissenschaftspreis 2007

Mit dem diesjährigen Wissenschaftspreisder Deutschen Gesellschaft für Ultraschallin der Medizin (DEGUM) wurde Dr. med.Julia Schoof, Assistenzärztin der Univer-sitätsklinik für Neurologie, ausgezeichnet.Die Verleihung des mit 2.500 Euro dotier-ten Preises an die Magdeburger Neurologinerfolgte anlässlich der Jahrestagung derFachgesellschaft Ende Oktober in Leipzig. Dr. Julia Schoof, Jahrgang 1976, hatMedizin an der Universität Würzburg stu-diert und dort anschließend als Assistenz-ärztin an der Neurologischen Universitäts-klinik Würzburg gearbeitet. Seit August2005 ist sie als Assistenzärztin an der Kli-nik für Neurologie der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg tätig. Anfang die-ses Jahres promovierte sie am Patholo-gischen Institut der Universität Würzburgzum Thema „Heterogenität und Verlauf-suntersuchung des B-Zell-Rezeptors imfollikulären Lymphom“.Zum Forschungsprojekt: Ausgezeichnetwurde die 2007 im Journal of Thoracicand Cardiovascular Surgery veröffentlich-te Arbeit „Impaired cerebral autoregula-tion distal to carotid stenosis/occlusion isassociated with increased risk of stroke atcardiac surgery with cardiopulmonarybypass“ (J Thoracic Cardiovasc Surg2007; 134: 690-696).In Zusammenarbeit mit der Klinik fürHerz- und Thoraxchirurgie und der Klinikfür Anästhesie und Intensivmedizin wurdedie Frage untersucht, in welchen Fällendie Einengung einer Halsschlagader füreinen Patienten zum Schlaganfallrisikowird, wenn bei ihm eine Herzoperationdurchgeführt werden muss. Bisher gingman davon aus, dass dies bei allen Patien-ten mit einer hochgradigen Einengung derFall ist. Dementsprechend empfehlen dieLeitlinien in all diesen Fällen eine Opera-tion der Halsschlagader noch vor der

eigentlichen Herzoperation, obwohlbekannt ist, dass auch dieses Vorgehen miteinem erheblichen Schlaganfallrisiko ver-bunden ist. Dr. Schoof konnte in ihrerUntersuchung jetzt zeigen, dass nur etwa5% der Patienten mit hochgradigen Einen-gungen und Verschlüssen der Halsschlag-ader tatsächlich ein erhöhtes Schlaganfall-risiko besitzen und dass diese Patientenmit einer speziellen Ultraschalluntersu-chung noch vor der geplanten Herzopera-tion rasch und zuverlässig erkannt werdenkönnen. Damit kann in Zukunft bei 95%dieser Patienten ein risikoreicher, vorhe-riger Eingriff an der Halsschlagader ver-mieden werden, ohne dass dies ein erhöh-tes Schlaganfallrisiko während der Herz-operation bedeuten würde.Für Dr. Julia Schoof und die MagdeburgerForschungsgruppe um PD Dr. MichaelGörtler aus der Klinik für Neurologie stelltder Preis neben der Anerkennung fürgeleistete Arbeit auch Ansporn zu weite-ren Untersuchungen dar. So konzentrierensich ihre Studien derzeit darauf, wie dasSchlaganfallrisiko auch bei den als Risi-kopatienten identifizierten 5% der Patien-ten mit kritischen Einengungen der Hals-schlagader minimiert werden kann.

PD Dr. Michael Görtler

Preis „Feliciani-Ferretti“

Enge Kooperation mit der Uni Parma

Mit dem Wissen-schaftpreis „Feli-ciani-Ferretti“ derUniversität Parmawurde Dr. med.Marino Venerito,Universitätsklinikfür Gastroentero-logie, Hepatologieund Infektiologie,

ausgezeichnet. Der 32-jährige Nachwuchs-wissenschaftler erhielt die mit 6.000 Eurodotierte Anerkennung für Untersuchungenzur Bedeutung der 5-Lipoxygenase für dieHomeostase der Magenschleimhaut inHelicobacter pylori-infizierten Personen. Dr. Marino Venerito studierte in seinerHeimat Italien bis 2003 Humanmedizin ander Universität Parma (Facoltà di Medici-na e Chirurgia). Im letzten Studienjahr hater seine Promotion zum Thema „Assozia-tion zwischen HLAAntigenen und chroni-scher Pankreatitis“ abgeschlossen. An-schließend arbeitete er als approbierterArzt in der Abteilung Gastroenterologie

des Universitätskrankenhauses Parma undwar im Ärztlichen Notdienst in der ProvinzParma/Bezirk Valli Taro e Ceno im Einsatz.Im Rahmen seiner Facharztausbildung alsGastroenterologe hat er Professor PeterMalfertheiner kennengelernt. Daraus ent-wickelte sich die Idee einer Kooperationbezüglich eines gemeinsamen For-schungsthemas „NSAR/ASS und Magen-schleimhautschädigung“. Ab 2004 hat Dr.Venerito in der Magdeburger Uniklinik fürGastroenterologie als Gastwissenschaftler(DAAD Stipendium) gearbeitet. Seit Okto-ber 2005 ist er als Assistenzarzt in der Kli-nik tätig. In seiner wissenschaftlichenArbeit beschäftigt sich Dr. Venerito mit derBedeutung des Arachidonsäuremetabolis-mus für die gastrointestinale Mukosa. Dieerste wichtige Arbeit, die er 2006 als Pro-jektleiter publizierte, war eine Studie überdie Bedeutung der mukosalen Cyclooxyge-nasen COX-1 und COX-2 sowie der Pros-taglandin E2-Konzentration für die Schädi-gung der Magenschleimhaut durch Aspirinund die Helicobacter pylori-Infektion.

„Best of Posters Award 2007“

Urologenkongress

Tobias Klatte vonder UrologischenUniversitätsklinik,der als bester Ab-solvent 2006 an derMedizinischen Fa-kultät der Otto-von-Guericke-Universi-tät Magdeburg mitdem „Falkultäts-

preis“ ausgezeichnet wurde, erhielt auf demdiesjährigen Urologenkongress der Ameri-kanischen Gesellschaft für Urologie im Mai2007 für eine multi-institutionelle Studiemit Universitäten aus Europa und USA den„Best of Posters Award 2007“. Thema derArbeit waren Untersuchungen zur Prognoseund zum Überleben bei synchronen beidsei-tigen bösartigen Nierentumoren. Tobias Klatte fand, dass Patienten mitnicht metastasierten beidseitig synchronenNierenkarzinomen ähnliche Prognosenaufwiesen wie Patienten mit nicht metas-tasierten einseitigen bösartigen Nierentu-moren. Darüber hinaus war die Häufigkeitbei familiärer Belastung mit einem Nie-rentumor größer für beidseitige synchroneNierenkarzinome als für einseitige. Histo-logisch überwogen im Vergleich bei syn-chronen beidseitigen Nierentumoren Mul-tifokalität wie auch das papilläre Wachs-tumsmuster.

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 10

Universitätsklinikum intern 6/2007 11

Der langjährige Direktor des Institutes fürRechtsmedizin, Prof. Dr. med. DieterKrause, Jahrgang 1939, ist am 6. Novem-ber 2007 von den Mitgliedern des Fakul-tätsrates in den Ruhestand verabschiedetworden. Dekan Prof. Dr. Albert Roessnerhob in seinen Worten das große Engage-ment des Wissenschaftlers, Hochschulleh-rers und Gerichtsmediziners für die Ent-wicklung der Universitätsmedizin in Mag-deburg hervor und erinnerte rückblickendan einige Stationen im persönlichen undberuflichen Lebenslauf. Der gebürtige Zittauer studierte bis 1963Humanmedizin in Leipzig und Dresden.1965 folgte die Promotion. Seine Ausbil-dung zum Facharzt für Gerichtliche Medi-zin an der Medizinischen Akademie Dres-

den beendete Dieter Krause 1970. DreiJahre später, im Alter von 34 Jahren, habi-litierte er sich. 1976 wurde er zum Ober-arzt ernannt und 1979 zum Dozenten fürdas Fach Gerichtliche Medizin berufen.1983 nahm er einen Ruf als ordentlicherProfessor an die Medizinische AkademieMagdeburg an und übernahm die Leitungdes hiesigen Institutes für GerichtlicheMedizin. 1992 wurde Prof. Krause auf denLehrstuhl für Rechtsmedizin berufen. Von 2002 bis 2004 war er nebenamtlichProrektor für Forschung an der Otto-von-Guericke-Universität. Seit 1990 leitete erals Vorsitzender die Ethikkommission.Mehr als 300 Publikationen hat der Wis-senschaftler veröffentlicht, darunter einStudentenlehrbuch und ein rechtsmedizi-nisches Taschenbuch für Kriminalisten,Juristen und Ärzte. Er betreute über 100Promotions- und Diplomarbeiten fürMediziner und Kriminalisten. Der Rechtsmediziner ist seit 2001 Präsi-dent der Deutschen Gesellschaft fürAbstammungsbegutachtung, seit 2002Vorsitzender der Alkoholkommission derDeutschen Gesellschaft für Rechtsmedizinund engagiert sich darüber hinaus in weite-ren Fachgesellschaften, u.a. in der Interna-tional Association of Forensic Science.Schwerpunktthemen seiner Forschungs-tätigkeit waren z.B. Postmortale Muskel-

physiologie und Todeszeitbestimmung, derPlötzliche Kindstod, Alkohol-Drogen-Straßenverkehr, DNA-Spurenanalyse undAbstammungsbegutachtung sowie dieAnalysierung komplizierter Drogen- undArzneimittelvergiftungen. Große medienmäßige Beachtung fandendie Ergebnisse der Magdeburger Rechts-mediziner bei der Untersuchung von Grä-ser- und Pflanzenpollen aus den Nasen-höhlen von Skeletten eines 1994 in Mag-deburg-Sudenburg bei Bauarbeiten ent-deckten Massengrabes. Die Ergebnissewurden 1998 im britischen Wissenschafts-magazin NATURE vorgestellt. Ebenfallsinternationale Anerkennung fand die erst-mals von Prof. Krause und seinen Insti-tutsmitarbeitern durchgeführte Analyse derMitochondrien-DNA-Muster in einemMassensuchtest nach Straftätern, in dessenErgebnis im Sommer 2005 der Mordfall aneinem siebenjährigen Mädchen zehn Jahrenach der Tat aufgeklärt werden konnte.Auch ein Denkmal hob der Rechtsmedizi-ner - wenn auch nur vorübergehend - vomSockel, nämlich 1999 den Freiherrn Eikevon Repgow. So initiierte Prof. Krauseeine erfolgreiche Benefizaktion zur umfas-senden Sanierung der im Zweiten Welt-krieg beschädigten Figur des berühmtenRechtsgelehrten und Übersetzers des„Sachsenspiegels“.

Fakultätsrat verabschiedete Rechtsmediziner

Fakrat-06-11-07Krause3.jpg

Prof. Dr. Dieter Krause (re.) und DekanProf. Dr. Albert Roessner im Fakultätsrat

Als gemeinnütziger Verein leistet dieDeutsche José Carreras Leukämie Stif-tung e.V. einen wesentlichen Beitrag zurBekämpfung von Leukämien und ver-wandten Blutkrankheiten. Dazu werdenmit Förderschwerpunkt experimentellerund klinischer Forschung 4 Stipendienfür Nachwuchswissenschaftler ausge-schrieben. Die Stipendien sind für Mediziner undNaturwissenschafter bestimmt, diebereits Erfahrung in der hämatolo-gischen, zellbiologischen, immunolo-gischen oder psychoonkologischen For-schungsarbeit besitzen, an einer wissen-schaftlichen Institution in Deutschlandarbeiten und nicht älter als 35 Jahre sind.Für das Stipendium ist ein Förderbetragvon 41.400 EUR pro Jahr vorgesehen.Zuwendungen werden zunächst für einJahr bewilligt und können auf Antrag umhöchstens zwei Jahre verlängert werden.Anträge können vom Antragsteller per-sönlich oder von der Forschungsinstitu-

tion gestellt werden. Antragsschluss ist der31. März 2008. Antragsunterlagen imInternet unter www.carreras-stiftung.de.

Die Deutsche Morbus Crohn/Colitisulcerosa Vereinigung e.V. (DCCV)schreibt für das Jahr 2008 zum dritten Maldas mit 25.000 Euro dotierte DCCV-For-schungsstipendium „Patientenorien-tierte Forschung bei CED“ aus. Das Sti-pendium soll ein Projekt der direkt patien-tenorientierten Forschung bei chronischentzündlichen Darmerkrankungen (CED)fördern. Dabei sollen Fragen der Diagno-stik, Therapie oder Prophylaxe oder Fra-gen der Förderung von Gesundheit,Lebensqualität oder Wohlbefinden beiCED thematisiert werden. Das Stipendium (Bewerbungsschluss: 31.Januar 2008) ist für in Deutschland arbei-tende Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler vorgesehen, die neue Vorhabenzu chronisch entzündlichen Darmerkran-kungen beginnen wollen. Das Stipendium

soll die Möglichkeit geben, erste Ergeb-nisse mit einem bestimmten Forschungs-ansatz zu erzielen, um sich darauf aufbau-end dann um traditionelle Förderverfah-ren, beispielsweise bei der Deutschen For-schungsgemeinschaft, zu bewerben. DasStipendium kann auch Forschungsvorha-ben ermöglichen, die von anderen Institu-tionen nicht oder nur selten gefördert wer-den. Im Internet unter www.dccv.de/crohn-colitis/forschung/forschungsstipen-dien. (PM)

Forschungsstipendien DienstjubiläumWir gratulieren zum 25jährigen Dienst-jubiläum

Herrn Detlef Arndt, Betriebstechnik,01.12.2007, und Herrn Ralf Schumann, Medizintechni-sches Servicezentrum, am 15.12.2007.

Die Fakultäts- und Klinikumsleitungdankt den Jubilaren für die

langjährige Tätigkeit.

Uni_intern_6_07 30.11.2007 11:58 Uhr Seite 11

Universitätsklinikum intern 6/200712

Spectabilis, Herr Prodekan, sehr geehrteDamen und Herren!Nur noch in Minuten zählt die Zeit, bisSie, meine lieben Absolventinnen undAbsolventen, nach vorn gerufen werden,um bescheinigt zu bekommen, dass Sievon nun an zum Berufsstand der Ärztegehören. Eine lange strapaziöse Tourhaben Sie hinter sich. Grund genug, ein-mal Halt zu machen, des großen Momen-tes innezuwerden und zurückzuschauen.Sie blicken hinunter auf die kurvige, steileStraße, auf der Sie sich kürzlich nochabgestrampelt haben. Weit hinter Ihnenliegt der Start, die Stelle, an der allesanfing, damals mit der Immatrikulation.Gewiss gab es auf Ihrer Tour auch wenigersteile Abschnitte, selbst Rastplätze botensich an. Aber nie haben Sie sich viel Ruhegegönnt, gleich ging es weiter, immerzuhöher hinauf und über ständig neue Hol-perstrecken hinweg. Per aspera ad astra -nicht nur der Weg zu den Sternen ist rau,auch der zur Approbation.

„Sie haben Recht behalten!“

Zufrieden sehen Sie alle aus, herzbewegendglücklich. Und nicht nur unseren Absolven-ten sieht man die Freude an, nein, alle sindbestens aufgelegt, die sich hier versammelthaben. Ich meine Sie, liebe Eltern und liebeGroßeltern, und Sie, die Partnerin und denPartner, die heute mitgekommen sind,Freund und Freundin, Schwester und Bru-der, Onkel und Tante. Alle sind uns herzlichwillkommen! Denn die ganze Zeit überhatten Sie an der Strecke gestanden, habenIhrer Favoritin, ihrem Favoriten die Dau-men gedrückt und wohlbekömmliche Stär-kungsmittel gereicht, alimentäre wie peku-niäre. Jedes Mal war Ihre Mitfreude ent-flammt, wenn sich das liebe Kind dem Zielein weiteres Stück genähert hatte. Zu trös-ten wussten Sie und Mut zu machen, als es, von der ständigen Strampelei erschöpft,vor der Zeit aus dem Rennen aussteigenwollte. Wieder und wieder hatten Sie aufdas große Ziel verwiesen, auf den heutigenTag, der alle Mühen und alle Ängste ver-gelten wird. Und wie schön: Sie habenRecht behalten!Mit Ihnen, meine lieben ehemaligen Stu-dentinnen und Studenten, freuen sich auchIhre Hochschullehrer. Nicht nur die Pro-fessoren sind da gemeint, nein, einen jedenwill ich Hochschullehrer nennen, der mitKönnen und Engagement an Ihrer Ausbil-dung beteiligt war, denn auch von den wis-

senschaftlichen Mitarbeitern und Assisten-ten haben Sie viel lernen können. Und wielohnte es sich, den Schwestern, den Pfle-gern und den technischen Mitarbeiternzuzuhören und zuzusehen, wenn diese ihreErfahrungsschätze ausbreiteten. Sie alle –wir alle – gratulieren. Auch die Mitarbeite-rinnen des Studiendekanats, die Sie in allden Jahren gewissenhaft betreut haben.

„Nie dürfen Sie den Anschlussverlieren!“

Nicht nur zur Rückschau lädt der Momentein, meine Damen und Herren Alumni,denn jeder von Ihnen weiß nur zu gut: Mitdem Hier und Heute haben Sie lediglichein Etappenziel geschafft, obschon einsehr bedeutendes. Gleich nach dem Pla-teau, auf dem Sie heute angelangt sind,geht es weiter hinauf. In der Ferne könnenSie das Banner „Facharztprüfung“ erken-nen. Viele von Ihnen wollen außerdemdorthin, wo es so herrlich golden glänzt:zum Schild mit der Aufschrift „Promo-tion“. Einige wähnen sich selbst dann nochnicht am Ziel, sie drängt es weiter hinaufzum Gipfel „Habilitation“ und schließlichhin zur Professur. Wenn Sie es sich festvornehmen, meine Damen und Herren,und der Entwicklung Ihres eigenen Fach-gebietes durch zähe Arbeit dienen wollen –Mondschein-Forschung oft –, dann werdenSie auch das schaffen! Gestählt, wie Sienun mal sind, gestählt und geadelt durchein Medizin-Studium in Magdeburg.Auch die Mühen der Ebene kommen aufSie zu. Ganz gleich, welche Richtung Sieeinschlagen, meistens werden Sie gegenden Wind zu fahren haben, da Sie von nunan aus dem Bereich des betreuten Fahrensentlassen sind. Bald bläst es Ihnen vomVorgesetzten her ins Gesicht (auch man-che liebe Kollegen pusten mit), bald giltes, dem Wind zu trotzen, den die Gesetzeund Verordnungen machen. Auch gegendas Vergessen von einst sicher geglaubtemund so mühsam erworbenem Wissen müs-sen sie strampeln, und nie dürfen Sie denAnschluss verlieren, immer gilt es, dieheilige Pflicht zur Weiterbildung zu erfül-len. Landschaften werden sich vor Ihnenauftun, von denen Sie bisher noch niegehört haben, Szenerien, die erst im Ent-stehen sind, durch die Sie aber ebenfallshindurchmüssen. Ich meine neue Thera-pie- und Diagnosemöglichkeiten ebensowie neue Techniken, denen Sie Ihre Praxiszu öffnen haben und die jeweils nach

neuen theoretischen Grundlagen verlan-gen.Zu den Mühen der Ebene – der Hoch-Ebene meinethalben – gehören die vielenBerichte und Gutachten, die darauf war-ten, geschrieben zu werden. Auf Schrittund Tritt hängt Ihnen dabei die Bürokratieam Bein. Wenn Sie sich in eine eigeneNiederlassung wagen sollten, ist tagtäg-lich die Buchführung zu erledigen,zumeist dann, wenn andere schon im Betteliegen. Manches Schmankerl aus der ach-so-notleidenden Pharmaindustrie wird Siedabei trösten – ein erkleckliches Vortrags-honorar dort und eine ebenso lukrative wiesinnlose Studie da. Überhaupt die Kom-merzialisierung der Medizin: Gleich obArzt oder Patient, ein jeder hat sich ihr zustellen. Konflikte sind vorprogrammiert,Konflikte mit dem Eid des Hippokrates,mit Ihrem Gelöbnis, das Sie, liebe Absol-ventinnen und Absolventen, heute nochablegen werden, auch der Widerstreit mitIhrer persönlichen Moralauffassung.

„Das Mediziner-Dasein ist einGanztags-Beruf!“

Durch das Studium, das Sie an unsererFakultät absolviert haben, sind Sie gut vor-bereitet, um allen Eventualitäten parierenzu können und ebenso, um Ihre Weiterbil-dungsfähigkeit bis zu Ihrem Berufsendehin zu bewahren – vorausgesetzt, Siemachen keine längeren Pausen, jedenfallsnie so lange, bis dass Ihr Tonus verloren-geht und, schlimmer noch, Ihre Hirnmus-keln zu atrophieren beginnen. Das Medizi-ner-Dasein ist, wie Sie längst wissen, einGanztags-Beruf. Sie meistern ihn, da sindwir uns alle sicher, und das mit wachsenderErbauung. Rückhalt bei Missliebigkeitenerfahren Sie durch Erfolge an anderer Stel-le und natürlich auch im Privaten. Die eige-ne Familie wird Ihnen viel Freude machen,Freude, die ich Ihnen von Herzen wünsche.Von älteren Kollegen werden Sie um IhrenBildungsvorteil im Theoretischen benei-det. Bedenken Sie: Für die heute Fünfzig-oder Sechzigjährigen spielte zu Zeitenihres Studiums die molekulare Medizinkaum eine Rolle, es gab noch keine Gene-tik von der modernen Art und auch keinemoderne Zellbiologie. Mögen diese Prak-tiker noch so erfahren sein, in ihrem Stu-dium fehlten viele der theoretischen Vor-aussetzungen, ohne die der Mensch inGesundheit und Krankheit nichtannähernd so gut zu verstehen ist, wie Sie

Aus der Festrede anlässlich der Exmatrikulationsfeier am 24. November 2007

„Wir alle gratulieren!“

Uni_intern_6_07 29.11.2007 11:46 Uhr Seite 12

Universitätsklinikum intern 6/2007 13

ihn heute verstehen können. Vor Jahrzehn-ten, als jene studierten, wusste man kaumetwas über Sonografie und nichts vonKernspin-Tomographen, und es gab kaumWissen über Stammzellen oder gar keinesüber, sagen wir, Serotonin-Agonisten vomTriptan-Typ oder über Gyrase-Hemmer.Zwar kann jeder Arzt diese und andere Pil-len verschreiben, einfach so, nämlich vonPharma-Vertretern bezirzt und dann ausder eigenen praktischen Erfahrung herausdarauf vertrauend, dass sie tatsächlich wir-ken, gar hervorragend wirken. Aber derKausalmechanismus ihrer Wirkungsweiseist ohne moderne pathophysiologischeund pharmakologische Kenntnisse nichtzu begreifen. Und was erst dann, wenn dieErgebnisse von DNA-Microarrays pra-xisüblich werden, oder dank der neuenPharmakogenetik maßgeschneiderte Medi-kamente auf den Markt kommen und esgilt, die individuelle Reaktionsnorm desPatienten aus seinen genomischen Datenherauszulesen? Auch haben die älterenKollegen in ihrem Studium kaum etwasvon den Mechanismen der Immunabwehrerfahren, um sich AIDS oder Entzün-dungsvorgänge hinreichend erklären zukönnen, und ebenfalls fast nichts von denMechanismen der malignen Transformati-on. Wie schön und beruhigend, wenn siesich weitergebildet haben. Aber haben siedas ausreichend, wirklich ausreichend?!Sollten Sie, meine lieben Absolventen,demnächst etwas von der Aneuploidisie-rung als mögliche, bisher so nicht vermu-tete Ursache für die Entstehung und dasFortschreiten bösartiger Tumoren hören –Ursache, nicht Folge! –, dann sind Siedafür hinreichend vorbereitet. Bald aberwerden auch Sie mit Verständnisschwierig-keiten in Ihrem Fach ringen und klagen:immer nur Praxis, tagtäglich Praxis – Pra-xis, Praxis, Praxis! Wie gut doch, dass wirHochschullehrer trotz des steten Rufesnach mehr Praxis im Studium noch immerhinreichend für Theorie gesorgt haben!Auf allen Gebieten der Medizin stehengroßartige Entwicklungen vor Ihnen, dieSie, meine Damen und Herren, verfolgenmüssen. Pro Jahr warten im internationalenSchrifttum der Medizin und ihrer Grundla-genfächer rund 700.000 Original-Publika-tionen darauf, gelesen zu werden, am Tagsind das zweitausend! Natürlich werdenSie sich die nicht alle unter das Kopfkissenlegen, aber pro Tag sollten Sie eine davonlesen oder, sagen wir, drei in der Woche.Wenigstens. Ansonsten verlieren Sie anTempo und befinden sich bei der heutigenSchnelllebigkeit eher früher als später inder soeben beklagten Situation.

„Bleiben Sie ein mitfühlenderMensch!“

Nun die Gretchen-Frage: Wie werden Sie esdenn mit der sogenannten „alternativenMedizin“ halten? Verführerisch, gewiss,zumal so mancher Ihrer Patienten von Ihnenerwartet, dass Sie sich auch hierfür offenzeigen. Und tatsächlich, der Kopf Ihrer Pati-enten heilt mit, er ist der Generator von Pla-ceboeffekten. Diese Phänomene sollten Sieals seriöse, der Wissenschaft verpflichteteMediziner nutzen. Durchaus! Placebo-Wir-kungen und Heilerfolge allein aus derErwartungshaltung der Patienten heraussind der Schulmedizin nicht fremd. Ebensonicht das Gegenteil, der Nocebo-Effekt.Seien Sie sich dieser wundersamen Einflüs-se immer bewusst, dunkle Mächte in uns,wie sie sich per Hirn-Scan objektivieren las-sen, und begnügen Sie sich nie mit einerreinen Apparate- und Pillen- oder Skalpell-Medizin! Bleiben Sie ein mitfühlenderMensch, bewahren Sie Ihren Patienten undsich selbst zuliebe Ihre Seelenhaftigkeit!Aber hüten Sie sich genauso vor purerScharlatanerie. Zur Heilkunde gibt es nureine Alternative: Es ist die Scharlatanerie,das Gauklertum! Bleiben Sie der Medizin,mithin der Wissenschaft verpflichtet! Dassdie Wirkung eines – ohnehin vielleicht frag-würdigen – Naturheilmittels immer stärkerwird, je mehr man es verdünnt, das erzählenSie Ihrer Katze, aber – bitteschön – nieIhren Patienten! Möglicherweise gehört derGastwirt von nebenan dazu, und der beruftsich dann auf Sie, wenn er seinen Kaffeenach den Regeln der Homöopathie mit vielWasser „potenziert“.Sollten Sie, meine jungen – meine benei-

denswert jungen Kolleginnen und Kolle-gen –, dereinst von Ihren Patienten alseinzige und womöglich letzte Rettungangehimmelt werden, bleiben Sie stand-haft. Für die Rolle „Götter in Weiß“ gibtes keinerlei objektiven Grund. Sie mögenein noch so großer Spezialist gewordensein, bedenken Sie: Immer gibt es auchBessere! Ihr Patient ist in einer Notlage,und er kennt niemanden sonst, der ihm daheraushelfen könnte. Nur solche, diebestimmt nicht zu den guten Ärztengehören, erstarren in Ehrfurcht vor sichselbst. Arroganz ist die hässliche Schwes-ter der Dummheit. Sollten Sie je solcheSymptome an sich selbst bemerken, haltenSie ein, informieren Sie sich über das, wasSie in Ihrem Fach bislang versäumt haben,und schon werden Sie von Ihrem kleinen,persönlichen Hügel heruntersteigen –angesichts des riesigen Gebirges, das sichda an Wissen und Können anderer auf-türmt. Ohnehin ist der Traum vom naiven

Patienten ausgeträumt. Rechnen Sieimmer damit, dass Ihr Gegenüber eben-falls Fachfrau oder Fachmann ist, auchwenn auf einem anderen Gebiet, und somanche von diesen wird vielleicht klügersein als Sie, gebildeter. Oft weiß der Pati-ent von heute über seine Krankheit bestensBescheid – das Internet hat aus der einstgeheimen Medizin eine öffentliche Wis-senschaft gemacht.

„Versuchen Sie immer, dem Leben die guten Seiten

abzugewinen!“Ganz zuletzt will ich Ihnen, liebe jungeÄrztinnen und Ärzte, noch etwas ans Herzlegen: In Ihrem Beruf werden Sie viel anLeid erfahren, und wie schlimm, wenn Sieeinen Patienten trotz allen Bemühens man-gels Hilfemöglichkeiten aufgeben müssen,wenn Sie von der kurativen auf die pallia-tive Behandlung umsteigen müssen! Den-noch: Versuchen Sie immer, dem Lebenauch die guten Seiten abzugewinnen! Soknapp Ihre Zeit bemessen sein wird, wid-men Sie sich der Kunst und dem Schön-geistigen, der Natur, dem Sport und, vorallem, dem Leben mit seinen wunderbarenFarben und interessanten Schattierungen!Das wird nicht nur Ihnen gut tun, sondernauch Ihren Patienten. Diese wollen sich inihren Nöten nicht irgendwem anvertrauen,sondern einer Persönlichkeit. Der auf seinFachgebiet Beschränkte, Fach-Idiot, erfülltdieses Ideal gewiss nicht.Und nun, meine Damen und Herren, kannich es selber kaum noch erwarten, dassunsere Absolventen endlich ihr Zeugniserhalten und mithin grünes Licht in eineZukunft als Ärztin, als Arzt. Ich wünscheIhnen dazu ein langes, erfolgreiches undpersönlich erfüllendes Leben. Auszug aus der Festrede von ProfessorDr. Gerald Wolf, Direktor des Institutesfür Medizinische Neurobiologie, gehal-ten am 24. November 2007 anlässlich derfeierlichen Exmatrikulation der Studien-absolventen der Medizinischen Fakultät.

Wünsche zum Jahreswechsel

Liebe Leserinnen und Leser, bald werden wir wieder ein Jahr verab-schieden und ein neues begrüßen können.Ein schöner Anlass, Ihnen eine froheAdventszeit zu wünschen, ein geruhsamesWeihnachtsfest und einen angenehmenJahreswechsel. Wir freuen uns auf einnächstes gemeinsames Jahr mit Ihnen!

Ihre Redaktion „Universitätsklinikum aktuell“

Uni_intern_6_07 29.11.2007 11:46 Uhr Seite 13

Universitätsklinikum intern 6/200714

Um angehende Ärzte während ihresMedizinstudiums nicht nur mit dem not-wendigen theoretischen Rüstzeug für ihrspäteres Berufsleben auszustatten, solltensie auch möglichst praxisnah ausgebildetwerden. Ein Praktikum in einer Hausarzt-praxis ist dabei ein wichtiger Baustein, umpraktische Kenntnisse und Erfahrungen zuerlangen bzw. zu vertiefen. Um als Ausbildungsstätte tätig sein zukönnen, bedarf es jedoch einer kontinuier-lichen Qualifizierung, die dann zur Aner-kennung als „Akademische Lehrpraxis fürAllgemeinmedizin“ führt. Es sindbestimmte Voraussetzungen und Kriteriennotwendig, um den Status einer „Akade-mischen Lehrpraxis für Allgemeinmedi-zin“ der Otto-von-Guericke-Universität zuerlangen. Dazu gehört u.a. eine teils mehr-jährige Lehrtätigkeit. Bislang gab es 13Ärztinnen und Ärzte, die mit diesem Prä-dikat ausgezeichnet wurden. Ende September 2007 erhielten nun weite-re 40 niedergelassene Fachärzte für Allge-meinmedizin die Urkunde „AkademischeLehrpraxis“. In einer kleinen Feierstundeim Zentralen Hörsaal überreichten derStudiendekan der Medizinischen Fakultät,Prof. Dr. Bernt-Peter Robra, gemeinsammit einem der beiden Direktoren des Uni-Instituts für Allgemeinmedizin, Prof. Dr.Markus Herrmann und Prof. Dr. ThomasLichte, die Urkunden. Die Lehrpraxen,mit denen auch eine entsprechendeKooperationsvereinbarung abgeschlossenwird, sind damit berechtigt, den Titel„Akademische Lehrpraxis für Allgemein-medizin der Medizinischen Fakultät Mag-deburg“ in der Niederlassung und im fach-lichen Schriftverkehr zu führen. Sie hattendie hohen Anforderungen erfüllt, um eineAkkreditierung erhalten zu können. In dennächsten Monaten werden nun etwa 200Studenten der Medizinischen Fakultät fürdrei Wochen in den Akademischen Lehr-praxen ein Praktium absolvieren.

Mehr Praxisnähe

Beim Praktikum in einer Hausarztpraxiswerden die künftigen Ärztinnen und Ärztemit den Organisationsstrukturen in einerNiederlassung vertraut gemacht. Dazugehören bspw. die Dokumentation, dasPraxismanagement einschließlich der Arz-neimitteltherapie, die Teilnahme an Haus-besuchen und Notfallmaßnahmen, die

Erarbeitung sozialme-dizinischer Stellung-nahmen zu Rehabili-tation oder die Ein-schätzung der Arbeits-unfähigkeit. Die Stu-dierenden lernen zumBeispiel, was manbeim Befragen derKrankheitsgeschichtebeachten sollte undstellen nach Konsulta-tion mit dem ausbil-denden Arzt ersteselbständige Diagno-sen. „Für die Studen-ten ist die Erfahrungsehr beeindruckend,endlich mal Arzt sein zu können“, betontProf. Dr. Thomas Lichte, „und vielleichtträgt dieser Einsatz in einer Hausarzt-Pra-xis auch bei manchen dazu bei, diesesTätigkeitsfeld für die eigene Zukunftspla-nung mit in Betracht zu ziehen.“

Interesse an Hausarztberuf

fördern

In Sachsen-Anhalt wird der Bedarf an All-gemeinmedizinern in den nächsten Jahrenhauptsächlich aufgrund des hohen Alters-durchschnittes weiter anwachsen, vorallem in den ländlichen Gegenden. Bereitsjetzt fehlen nach Angaben der Kassenärzt-lichen Vereinigung 230 Hausärzte in Sach-sen-Anhalt und von den 1.527 Hausärztenim Land sind 444 älter als 60 Jahre. NachAuskunft der KV beträgt die Nachbeset-zungsrate lediglich 65 Prozent, so dass derVersorgungsgrad immer schlechter wird.Gründe für die geringe Attraktivität, späterals Hausarzt zu arbeiten, liegen vor allemin den Arbeitbedingungen, Als einenHauptgrund dafür nannte Prof. Lichte inseinem Vortrag den enorm hohen Zeitauf-wand für administrative Tätigkeiten, derstetig zunehme durch ständig neue Aufla-gen und Verordnungen. „Letztendlichwird der Arbeitsumfang für die Hausärzteimmer mehr, aber dies zu Lasten des Pati-enten, für den immer weniger Zeit übrigbleibt.“ Des Weiteren bemängelte Prof.Lichte die immer noch bestehendeHonorardifferenz zwischen Ost und Westaber auch das geringere gesellschaftlicheAnsehen im Vergleich zu anderen Fach-

disziplinen. „All dies kann Studierendeschnell abschrecken“, bestätigte Prof.Lichte, „und damit sich die Studenten inder Praxis selbst ein reales Bild machenkönnen, ist die Kooperation mit den nie-dergelassenen Hausärzten für uns unver-zichtbar.“ Er hob in seinen Worten diepositiven Erfahrungen in der Zusammen-arbeit mit denen hervor, die bereits alsLehrpraxis tätig sind. Von den Studenten,die dort im Einsatz waren „wurden dieLehrärzte sehr gelobt“. Und trotz all derUnzulänglichkeiten, wie Bürokratie undÜberstunden hätten nach dem Praktikumfast ein Drittel der teilnehmenden Studen-ten nicht ausgeschlossen, Allgemeinmedi-ziner zu werden. Unterstützend hierbeitätig sein kann das Uni-Institut für Allge-meinmedizin, dessen Aufgabenspektrumweit über die reine Lehrtätigkeit hinaus-geht. (K.S.)

Hinweis zur Seite 15:

Jahresplanungskalen-der 2008

Den nebenstehenden farbigen Wandka-lender 2008 im A2-Format mit Gebäude-aufnahmen vom Hauptstandort des Uni-versitätsklinikums Magdeburg könnenMitarbeiter und Studenten bestellen. Aufder Rückseite des Kalendariums ist eineganzseitige Luftbildaufnahme vom Cam-pus der Medizinischen Fakultät zu sehen.Dieser Jahreskalender 2008 kann in derPressestelle abgeholt werden Um telefo-nische Voranmeldung wird gebeten. (Tel.67 15162), Haus 18, Zi. 325).

Praxisnahe Ausbildung für Medizinstudenten: „Endlich mal Arzt sein!“40 Hausärzte erhielten Anerkennung als

„Akademische Lehrpraxis für Allgemeinmedizin“

Allgemeinmediziner mit dem Titel „Akademische Lehrpraxis“mit Studiendekan Prof. Bernt-Peter Robra (untere Reihe li.) undProf. Thomas Lichte (obere Reihe li.)

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 14

Universitätsklinikum intern 6/2007 15

Uni_intern_6_07 27.11.2007 14:39 Uhr Seite 15

Universitätsklinikum intern 6/200716

12.12.2007 15:30–16:30 Uhr Klinisch-psychoonkologische Konferenz Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt Mi. Haus 4, 1. Etage, Die Veranstaltung dient der Vorstellung und e.V./Arbeitsgruppe Psychoonkologie

Konferenzraum/Bibliothek Diskussion interessanter und schwieriger Krank- V.: Prof. Frommerheitsverläufe. Tel.: 0391/ 67 14 200

15.01.2008 15:00 – ca. 16:00 Uhr Endoskopische Diagnostik und Therapie bei Programm UniversitätsklinikumDi. Hörsaal, Haus 4 Lungen- und Bronchialerkrankungen Herbst 2007 – Sommer 2008

ReferentIn N.N., Universitätsklinik für Kardiologie, Anmeldung über Aus-, Fort- undAngiologie und Pneumologie Weiterbildung

16.01.2008 14:00–16:00 Uhr Schmerztherapie – ein Thema für die Pflege? Programm UniversitätsklinikumMi. Seminarraum 2, Haus 22 Frau S. Schubert, Schmerzambulanz der Uni- Herbst 2007 – Sommer 2008

versitätsklinik für Anästhesiologie und Intensiv- Anmeldung über Aus-, Fort- undtherapie Weiterbildung

20.01.2008 10:30–13:30 Uhr 62. Medizinischer Sonntag „Wenn die Luft knapp wird” Veranstaltungsreihe von Volksstimme,So. Uni-Hörsaal 1 PD Dr. Jens Schreiber und Dr. Schulz Urania und Universitätsklinikum

V.: Pressestelle, Tel. 0391/67 15 162

22.01.2008 15:00 – ca. 16:00 Uhr Inhalationstherapie bei Atemwegserkrankungen Programm UniversitätsklinikumDi. Klinikersaal, Haus 28 ReferentIn N.N., Universitätsklinik für Kardiologie, Herbst 2007 – Sommer 2008

Angiologie und Pneumologie Anmeldung über Aus-, Fort- undWeiterbildung

23.01.2008 14:15–15:15 Uhr Besonderheiten der Arzneimittelapplikation I Programm UniversitätsklinikumMi. Hörsaal, Haus 4 Arzneimittelanwendung – Wann? Wie? Womit? Herbst 2007 – Sommer 2008

Herr Dr. U. Tröger, Frau I. Reiche, S. Postel, Anmeldung über Aus-, Fort- undInstitut für Klinische Pharmakologie Weiterbildung

30.01.2008 14:15–15:45 Uhr Besonderheiten der Arzneimittelapplikation II Programm UniversitätsklinikumMi. Hörsaal, Haus 4 Inkompatibilitäten und Sondengabe von Arznei- Herbst 2007 – Sommer 2008

mitteln Anmeldung über Aus-, Fort- undHerr Dr. U. Tröger, Frau I. Reiche, S. Postel, WeiterbildungInstitut für Klinische Pharmakologie

30.01.2008 17:00 Uhr Mikrobiologisch-Infektionsimmunologische Seminare Institut für Med. MikrobiologieMi. Seminarraum, Haus 44 Herr Prof. Dr. Georg Häcker, München V: Prof. König

Institut f. Med. Mikrobiologie „Life and Death in the Immune Response“ Tel.: 0391/ 67 13 392

07.02.2008 Auswahlzeiten: Snoezelen - was ist das? Programm UniversitätsklinikumDo. 1. 14:00–15:00 Uhr Ergotherapeutenteam der Universitätsklinik für Herbst 2007 – Sommer 2008

2. 15:00–16:00 Uhr Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho- Anmeldung über Aus-, Fort- undsomatische Medizin Weiterbildung

12.02.2008 14:00–16:00 Uhr Kinästhetik in der Pflege Programm UniversitätsklinikumDi. Ausbildungszentrum für Frau Ch. Heinze, Ausbildungszentrum für Herbst 2007 – Sommer 2008, Anmeldung

Gesundheitsfachberufe Gesundheitsfachberufe über Aus-, Fort- und Weiterbildung

17.02.2008 10:00–15:00 Uhr 4. Tag der Gesundheitsforschung Referat für Forschung/So. Zentrales Hörsaalgebäude „Den Krebs bekämpfen – Forschung für den Menschen“ Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt

19.02.2008 15:00–16:00 Uhr Psoriasis Programm UniversitätsklinikumDi. Klinikersaal, Haus 28 Herr Dr. A. Ambach, Universitätsklinik für Herbst 2007 – Sommer 2008

Dermatologie und Venerologie Anmeldung über Aus-, Fort- undWeiterbildung

Nachruf

Am 8. Oktober 2007 verstarb nach schwerer Krankheit im Altervon 57 Jahren unsere langjährige Mitarbeiterin

Frau Dorle Wehnert

Mit ihr verlieren wir eine stets hilfsbereite, engagierte undzuverlässige Mitarbeiterin, die seit 26 Jahren in der Kinderkliniktätig war und deren viel zu frühes Ableben uns tief betroffenmacht.

Wir trauern um Frau Wehnert und werden ihr ein ehrendesGedenken bewahren.

Universitätsklinikum Magdeburg

Ärztlicher Direktor Die Mitarbeiter Personalrat Dr. Hülsemann, MBA der Kinderklinik Schulze

Nachruf

Mit tiefer Betroffenheit haben wir erfahren, dass am 1. Novem-ber 2007 unserer langjährige Mitarbeiterin

Frau Sabine Fricke

im Alter von 53 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist.Mit großem Engagement, Zuverlässigkeit und Einsatzfreude warsie 30 Jahre in der Universitätsfrauenklinik tätig und wurde vonihren Kollegen sehr geschätzt.

Wir trauern um Frau Fricke und werden ihr ein ehrendes Geden-ken bewahren.

Universitätsklinikum Magdeburg

Ärztlicher Direktor Die Mitarbeiter der Personalrat Dr. Hülsemann, MBA Universitätsfrauen- Schulze

klinik

Tagungen und Veranstaltungen an der Medizinischen Fakultät und am Universitätsklinikum Datum Zeit, Ort Referent, Thema Veranstalter

Uni_intern_6_07 30.11.2007 11:58 Uhr Seite 16