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Int. Revueges. Hydrobiol. I 78 [ 1993 I 1 I 168 I Book Review URSULA OBST, IRMGARD ALEXANDER und WALTER MEVIUS: Biotechnologie in der Wasser- aufbereitung. - 179 S., 71 Abb., 6 Tab. Miinchen, Wien: R. Oldenbourg Verlag 1990. ISBN 3486-26104-5, DM .-. Biologische Verfahren der Wasseraufbereitung erhalten im Hinblick auf die Verringerung des Energieverbrauchs und der Urnweltbelastung durch Aufbereitungschemikalien und ihre Riickstlnde wieder grokre Bedeutung. Der gegenwiirtige Wissensstand wird, vorrangig anhand der deutschsprachigen Literatur und der Erfahrungen der Verfasser (innen), in dieser niitzlichen Neuerscheinung dargestellt. Von den 12 Abschnitten nehmen die iiber "Grundlagen des mikrobiellen Stoffwechsels und analytische Verfahren" (34 S.), "Technische Einrichtungen zur Wasseraufbereitung" ( 19 S.) sowie "mikrobielle Stoffumsetzungen in der Wasseraufbereitung (47 S.) den breitesten Raum ein. Jedes Kapitel ist mit einem eigenen Literaturverzeichnis versehen, was den Zugang zu weiterfiihrenden Publikationen erleichtert. Der Anhang enthiilt ein Glossar, das die Lesbarkeit des Buches fur den Nicht-Biologen erleichtert, einen Stammbaum der Bakterien und einen Uberblick der wichtigsten Taxa. Die textliche Darstellung ist klar und gut verstlndlich, allerdings wirkt die Trennung in Proxsse und Anlugen (Langsamsandfiltration in Kap.5.3.1. Langsamsandfilter in Kap. 6.3) auf den ersten Blick leicht verwirrend. Der Leser kann sich iiber den Abbau von Fremdstoffen informieren und erhiilt einen Uberblick iiber die wichtigsten Untersuchungsmethoden. Die Reproducktion der Mikrofotos ist bis auf wenige Ausnahmen gut, nicht klar wird dem Referenten, warum in Kap. 10 ("Stoffumsetzungen durch Pflanzen") unter den "Bautypen" marine Braunalgen (Eclocurpus, Dicfyotu) mit dargestellt werden, und anstelle des "Rcinwasser-Anzeigers" Hillenbruntliu als Vertreter der Rotalgen die Meeres-Kalkalge Cortillinu. Hingegen h3tte man sich bei den "algenbiirtigen Substanzen" eine ausfiihrlichere Darstellung gewiinscht, z.B im Hinblick auf die neuerdings nachgewiesenen lebertoxischen Wirkungen von Blaualgen-Metaboliten. - Diese Einwlnde betreffen jedoch nicht den prinzipiellen Wert dieses Buches, das einem breiien Kreis von Fachleuten emphfohlen werden kann. D. UHLMANN

Ursula Obst, Irmgard Alexander und Walter Mevius: Biotechnologie in der Wasseraufbereitung. — 179 S., 71 Abb., 6 Tab. München, Wien: R. Oldenbourg Verlag 1990. ISBN 3-486-26104-5,

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Page 1: Ursula Obst, Irmgard Alexander und Walter Mevius: Biotechnologie in der Wasseraufbereitung. — 179 S., 71 Abb., 6 Tab. München, Wien: R. Oldenbourg Verlag 1990. ISBN 3-486-26104-5,

Int. Revueges. Hydrobiol. I 78 [ 1993 I 1 I 168 I

Book Review

URSULA OBST, IRMGARD ALEXANDER und WALTER MEVIUS: Biotechnologie in der Wasser- aufbereitung. - 179 S., 71 Abb., 6 Tab. Miinchen, Wien: R. Oldenbourg Verlag 1990. ISBN 3486-26104-5, DM .-.

Biologische Verfahren der Wasseraufbereitung erhalten im Hinblick auf die Verringerung des Energieverbrauchs und der Urnweltbelastung durch Aufbereitungschemikalien und ihre Riickstlnde wieder g r o k r e Bedeutung. Der gegenwiirtige Wissensstand wird, vorrangig anhand der deutschsprachigen Literatur und der Erfahrungen der Verfasser (innen), in dieser niitzlichen Neuerscheinung dargestellt. Von den 12 Abschnitten nehmen die iiber "Grundlagen des mikrobiellen Stoffwechsels und analytische Verfahren" (34 S . ) , "Technische Einrichtungen zur Wasseraufbereitung" ( 19 S.) sowie "mikrobielle Stoffumsetzungen in der Wasseraufbereitung (47 S.) den breitesten Raum ein. Jedes Kapitel ist mit einem eigenen Literaturverzeichnis versehen, was den Zugang zu weiterfiihrenden Publikationen erleichtert. Der Anhang enthiilt ein Glossar, das die Lesbarkeit des Buches fur den Nicht-Biologen erleichtert, einen Stammbaum der Bakterien und einen Uberblick der wichtigsten Taxa. Die textliche Darstellung ist klar und gut verstlndlich, allerdings wirkt die Trennung in Proxsse und Anlugen (Langsamsandfiltration in Kap.5.3.1. Langsamsandfilter in Kap. 6.3) auf den ersten Blick leicht verwirrend. Der Leser kann sich iiber den Abbau von Fremdstoffen informieren und erhiilt einen Uberblick iiber die wichtigsten Untersuchungsmethoden. Die Reproducktion der Mikrofotos ist bis auf wenige Ausnahmen gut, nicht klar wird dem Referenten, warum in Kap. 10 ("Stoffumsetzungen durch Pflanzen") unter den "Bautypen" marine Braunalgen (Eclocurpus, Dicfyotu) mit dargestellt werden, und anstelle des "Rcinwasser-Anzeigers" Hillenbruntliu als Vertreter der Rotalgen die Meeres-Kalkalge Cortillinu. Hingegen h3tte man sich bei den "algenbiirtigen Substanzen" eine ausfiihrlichere Darstellung gewiinscht, z.B im Hinblick auf die neuerdings nachgewiesenen lebertoxischen Wirkungen von Blaualgen-Metaboliten. - Diese Einwlnde betreffen jedoch nicht den prinzipiellen Wert dieses Buches, das einem breiien Kreis von Fachleuten emphfohlen werden kann.

D. UHLMANN