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Vereinsturnier 2010 Am Vereinsturnier 2010 nahmen insgesamt elf Spieler, darunter mit Tobias Zengerle, Marius Berrang und Elias Friedrich auch drei Jugendliche, teil. Von den gemeldeten Mannschaften war die zweite am stärksten vertreten, die insgesamt sieben Spieler stellte. Aus der ersten nahmen vier Spieler teil, während die dritte Mannschaft bedauerlicherweise nicht vertreten war. Gespielt wurde ein Rundenturnier im Modus jeder gegen jeden. Aufgrund der DWZ-Zahlen waren Oliver Amman und ich die Favoriten. Nach spannendem Turnierverlauf konnten wir uns dann auch beide ungeschlagen durchsetzen. Den Ausschlag zu meinen Gunsten gab letztlich die Tatsache, dass Oliver gegen mich, Andreas Omann, Willi Schuh und Elias Friedrich nur remisieren konnte, während ich nach meinem Remis gegen Oliver sämtliche Partien für mich entschied. Den dritten Rang belegte mit Andreas Omann ein weiterer Spieler der ersten Mannschaft. Beste Jugendliche waren Tobias Zengerle und Marius Berrang, die mit jeweils 5 Punkten die Ränge 5 und 6 belegten, wobei Tobias letztlich die bessere Zweitwertung aufwies. Die einzelnen Runden: Die Auslosung ergab, dass ich bereits in der ersten Runde mit Weiß gegen Oliver spielen musste. Da ich aus der Eröffnung nichts herausholen konnte, einigten wir uns schnell auf Remis. Ansonsten gab es zum Auftakt vier Weißerfolge, wobei besonders erwähnenswert war, dass Tobias (gegen Harald) und Marius (gegen Siegfried) zu überzeugenden Siegen kamen. Harald hatte in einer italienischen Partie die Fesselung des Sf6 durch Lg5 zugelassen, was ihm in der Folge eine zerrüttete Königsstellung eingebracht hatte (Stellung nach 10. ... Se7): Tobias ließ sich diese Chance nicht entgehen und zeigte erstaunliche technische Qualitäten: 11.Lxe6+- fxe6 12.Dg4+ Sg6 13.h4! Die Konsequenz des weißen Spiels. Der gefesselte Springer wird gefangen und Weiß gewinnt entscheidend Material. Danach spielt Weiß die Partie mit der Mehrfigur sauber nach Hause 13. ...f5 14.Dg3 Kf7 15.h5 Tg8 16.hxg6+ Txg6 17.Df3 Df6 18.Le3 Dg7 19.Lxc5 Txg2 20.Lb4 c5 21.Lc3 21...b5 22.Sf1 und Schwarz gab wenige Züge später auf 1-0 Um den Jugendspielern die Turnierteilnahme zu ermöglichen, war verabredet worden, dass die Partien auf deren Wunsch abgebrochen und in der Folgewoche weitergespielt werden konnten. Dies führte dazu, dass die Partie Berrang – Meyer die erste Hängepartie in der Historie des GEMA-Vereinsturniers wurde. In der Abbruchstellung hat Weiß einen gesunden Mehrbauern und die aktivere Stellung:

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Vereinsturnier 2010

Am Vereinsturnier 2010 nahmen insgesamt elf Spieler, darunter mit Tobias Zengerle, Marius Berrang und Elias Friedrich auch drei Jugendliche, teil. Von den gemeldeten Mannschaften war die zweite am stärksten vertreten, die insgesamt sieben Spieler stellte. Aus der ersten nahmen vier Spieler teil, während die dritte Mannschaft bedauerlicherweise nicht vertreten war. Gespielt wurde ein Rundenturnier im Modus jeder gegen jeden. Aufgrund der DWZ-Zahlen waren Oliver Amman und ich die Favoriten. Nach spannendem Turnierverlauf konnten wir uns dann auch beide ungeschlagen durchsetzen. Den Ausschlag zu meinen Gunsten gab letztlich die Tatsache, dass Oliver gegen mich, Andreas Omann, Willi Schuh und Elias Friedrich nur remisieren konnte, während ich nach meinem Remis gegen Oliver sämtliche Partien für mich entschied. Den dritten Rang belegte mit Andreas Omann ein weiterer Spieler der ersten Mannschaft. Beste Jugendliche waren Tobias Zengerle und Marius Berrang, die mit jeweils 5 Punkten die Ränge 5 und 6 belegten, wobei Tobias letztlich die bessere Zweitwertung aufwies.

Die einzelnen Runden:

Die Auslosung ergab, dass ich bereits in der ersten Runde mit Weiß gegen Oliver spielen musste. Da ich aus der Eröffnung nichts herausholen konnte, einigten wir uns schnell auf Remis. Ansonsten gab es zum Auftakt vier Weißerfolge, wobei besonders erwähnenswert war, dass Tobias (gegen Harald) und Marius (gegen Siegfried) zu überzeugenden Siegen kamen.

Harald hatte in einer italienischen Partie die Fesselung des Sf6 durch Lg5 zugelassen, was ihm in der Folge eine zerrüttete Königsstellung eingebracht hatte (Stellung nach 10. ... Se7):

Tobias ließ sich diese Chance nicht entgehen und zeigte erstaunliche technische Qualitäten: 11.Lxe6+- fxe6 12.Dg4+ Sg6 13.h4! Die Konsequenz des weißen Spiels. Der gefesselte Springer wird gefangen und Weiß gewinnt entscheidend Material. Danach spielt Weiß die Partie mit der Mehrfigur sauber nach Hause 13. ...f5 14.Dg3 Kf7 15.h5 Tg8 16.hxg6+ Txg6 17.Df3 Df6 18.Le3 Dg7 19.Lxc5 Txg2 20.Lb4 c5 21.Lc3 21...b5 22.Sf1 und Schwarz gab wenige Züge später auf 1-0

Um den Jugendspielern die Turnierteilnahme zu ermöglichen, war verabredet worden, dass die Partien auf deren Wunsch abgebrochen und in der Folgewoche weitergespielt werden konnten. Dies führte dazu, dass die Partie Berrang – Meyer die erste Hängepartie in der Historie des GEMA-Vereinsturniers wurde. In der Abbruchstellung hat Weiß einen gesunden Mehrbauern und die aktivere Stellung:

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Marius spielte zunächst bärenstark weiter: 27. ...Th8 28.Tb3! Stark gespielt. Bevor die Stellung geöffnet wird, provoziert Weiß weitere Schwächen im schwarzen Lager. 28. ...b6 Jetzt ist c6 schwach geworden. Die Alternative wäre 28...Ta7 29.Tc1 Tc8 30.Kf2 Te8 31.g4 gewesen, wonach der Turm a7 vom Spielgeschehen ausgeschlossen ist. 29.Tc1 Tab8 30.c4 Thc8 31.Tbc3 Sd8 32.Sg5 Sf8 33.cxd5 exd5 34.Lb5! Sfe6 34...cxb5 35.Txc8 Txc8 36.Txc8 Sde6 37.axb5 Sxf4 38.Tc6 Se2+ 39.Kf2 Sxd4 40.Txb6 mit leicht gewonnenem Endspiel 35.Sxe6+ Besser als 35.Lxc6?! Sxd4 36.Lb5 Txc3 37.Txc3 S8e6 35. ...Sxe6 36.Txc6 Wiederum besser als 36.Lxc6?! Sxd4 37.Lb5 Txc3 38.Txc3 Se6 36. ...Txc6 37.Txc6 Sxd4 38.Tc7+ Ein unnötiges Zwischenschach. Sofort 38.Td6 Tc8 39.Txb6 Tc2 hätte schneller zum Ziel geführt. 38. ...Kf8 39.Td7 Se6 40.g3 Tc8 41.Txd5 Tc1+ 42.Lf1 Tc2? 43.Tb5?? Oh Nein! Alles richtig gemacht und jetzt schmeißt Weiß die Partie einzügig weg. Nach 43.Td6 Sc5 44.Txb6 Sxa4 45.Tb8+ Ke7 46.Tb7+ Ke6 47.b3 ist die Entscheidung endgültig gefallen. 43. ...Sd4 44.Ld3 Leider geht 44.Txb6?? wegen dem Matt in 2 Zügen durch 44...Sf3+ 45.Kh1 Th2# nicht. 44. ...Sxb5?? Schwarz revanchiert sich und raufte sich hinterher die Haare. Er versäumt es mit 44. ...Tc1+ 45.Kf2 Sxb5 46.Lxb5 Tc2+ 47.Ke3 Txb2 Material zu gewinnen und die Partie für sich zu entscheiden. Nach diesem Fehler spielt Weiß wieder genau und eröffnet dem Gegner keine weiteren Chancen mehr: 45.Lxc2 Sd4 46.Ld1 Kg747.Kf2 Kf7 48.Ke3 Se6 49.Lb3 und angesichts von 49. ...Ke7 50.Lxe6 Kxe6 51.Kd4 gab Schwarz auf 1-0

In der zweiten Runde strauchelte dann mit Willi Schuh bereits einer der Mitfavoriten, der gegen Harald nicht über ein Remis hinauskam. Ebenfalls Remis endete die Partie zwischen Wladi und Marius. Währenddessen konnte ich Tobias bezwingen, Axel schlug Elias und Andreas setzte sich mit Schwarz gegen Siegfried durch.

Aus meiner Sicht fiel eine kleine Vorentscheidung über den Turnierverlauf bereits in der dritten Runde, wo ich mit Schwarz auf Willi traf. Überraschenderweise sah ich mich mit 1.e4 konfrontiert. Ich verteidigte mich mit Sizilianisch und aus der Eröffnung heraus ergab sich folgende Position:

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Willi hatte zuletzt 8.Db3 gezogen. Durch einen Doppelangriff gegen f7 und b7 versucht Weiß sofort die durch den Zug ...e5 entstandene Schwäche der Diagonalen a2-g8 auszunutzen. Meiner Meinung nach kommt dieser Zug aber zu früh und ist die Ursache für die späteren weißen Probleme. Weiß ist noch nicht vollständig entwickelt und die weißen Figuren sind noch unkoordiniert. Schwarz kann den Angriff gegen f7 abwehren und damit gleichzeitig die Entwicklung abschließen. Sicherer und besser wäre 8.h3 gewesen, worauf wohl 8. ...Ld7 mit ausgeglichener Stellung gefolgt wäre. 9.Db3 kann dann mittels 9...Sa5 gekontert werden. In dieser Variante zeigt sich eine der Ideen, die mit dem von mir gewählten Aufbau (Lg4 und e5) verbunden sind. Der Läufer kann ins eigene Lager zurückkehren und ist nicht gezwungen, sich auf f3 abzutauschen oder nach h5 zurückzuziehen, wo er früher oder später dem eigenen Angriff hinderlich sein wird. Der vermeintliche Tempoverlust andererseits wiegt nicht zu schwer. Zum einen hat Weiß insbesondere durch frühzeitiges Sbd2 die eigene Entwicklung behindert und wird noch einige Zeit brauchen, seine Figuren sinnvoll zu postieren, zum anderen stellt h3 ja auch einen Tempoverlust dar und Schwarz erhält dadurch für den angestrebten Angriff am Königsflügel ein Angriffsziel. Ich denke, dass Schwarz auch nach 8.h3 bereits Ausgleich erzielt hat und sich die Stellung dank des klaren Plans mit der Durchsetzung von ...f5 nebst Angriff am Königsflügel vielleicht sogar einfacher für Schwarz spielen lässt. Weiß könnte z.B. versuchen, mittels Te1 und der Springerwanderung f1/e3/d5 von der schwarzen Schwäche d5 zu profitieren. 8. ...0-0 Damit wird der Angriff gegen f7 abgewehrt und zugleich die Entwicklung vollendet. Spielbar ist auch 8. ...Sa5 9.Da4+ (aber nicht 9.Lxf7+ Kf8 und Weiß verliert Material) 9. ...Ld7 10.Lb5 Sc6, aber da Schwarz den Einschlag auf b7 nicht zu befürchten hat, ist der Textzug vorzuziehen. 9.Sg5 Nach 9.Dxb7 Sa5 10.Da6 Lc8 11.Db5 Ld7 12.Da6 entsteht eine Situation, in der Schwarz das Remis mittels 12. ...Lc8 erzwingen kann oder mit 12. ...Tb8 13.b4 (aber nicht 13.Dxa7 Ta8) 13. ...cxb4 14.cxb4 Txb4 15.Dxa7 Ta4 sogar selbst auf Gewinn spielen kann. 9. ...d5 Der thematische Gegenschlag. Durch dieses vorübergehende Bauernopfer beseitigt Schwarz die Drohungen auf der Diagonalen a2/g8 und übernimmt die Initiative. 10.exd5 Sa5 11.Dc2 Sxd5 12.Lxd5 Dxd5 13.Sc4 Lxg5 13. ...Sxc4?? 14.dxc4 verliert sofort. 14.Sxa5 Besser als 14.Lxg5!? Sxc4 15.dxc4 Dxc4 16.f3 Lh5 mit Mehrbauer für Schwarz in bequemer Stellung 14. ...Lf6 15.c4 Dd7 16.Sb3 b6

Die schwarzen Vorteile sind jetzt bereits offensichtlich. Schwarz verfügt über ein aktives Läuferpaar und die

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Kontrolle über die halboffene d-Linie. Die schwarze Stellung zeigt zudem - abgesehen von dem Loch auf d5 (Wie kann Weiß hiervon Gebrauch machen?) - keine Schwächen. Umgekehrt ist der rückständige und durch das Bauernpaar e5/c5 gehemmte weiße Bauer d3 ein hervorragendes Angriffsziel. Hinzu kommt, dass die weißen Türme noch nicht verbunden sind und auch die beiden weißen Leichtfiguren keine aussichtsreichen Perspektiven haben. In der Folge konnte ich den Bauern d3 gewinnen, meinen Raumvorteil ausbauen und gewann schließlich nach 55 Zügen. Ein Erfolg, den ich vor allem meiner Eröffnungsbehandlung zuschreibe. In den restlichen Partien dieser Runde gewannen Oliver gegen Tobias, Andreas gegen Wladi und Siegfried gegen Elias, während sich Marius und Harald Remis trennten.

In Runde 4 musste Andreas Omann, der bis dahin als einziger drei Siege erzielen konnte, Federn lassen. Er unterlag gegen Harald. Willi musste gegen Tobias eine weitere Niederlage einstecken und verabschiedete sich damit bereits frühzeitig aus dem Titelrennen. Axel unterlag gegen Oliver, Wladi gegen Elias und Marius gegen mich.

In den Partien der fünften Runde büßte dann Oliver mit Schwarz gegen Willi einen halben Punkt ein, was meine Titelchancen erheblich verbesserte, zumal ich gleichzeitig zu einem überzeugenden Sieg gegen Andreas Omann kam. Harald besiegte Elias und schloss dadurch zum Spitzenfeld auf. Im Duell zweier Jugendspieler besiegte Tobias Marius.

In der sechsten Runde gewannen Oliver gegen Siegfried, Andreas gegen Tobias und ich gegen Elias. Marius profitierte von einem weiteren Patzer Willis und konnte diesen besiegen. Das Gleiche gelang Axel gegen Wladi.

In Runde 7 trennten sich Andreas und Willi in einem jederzeit ausgeglichenen Spiel Remis. Ansonsten gewann Oliver gegen Marius und Axel beendete die gute Serie von Harald, von zuvor drei Punkten aus vier Runden. Im direkten Duell zweier Jugendspieler setzte Elias sich mit Weiß gegen Tobias durch.

In der achten Runde besiegte ich Axel und Willi kam gegen Elias endlich zu seinem zweiten Sieg. Andreas konnte nach einem harten Kampf gegen Marius gerade noch die Niederlage abwenden, musste sich jedoch mit Remis begnügen und vergab dadurch endgültig seine Chancen auf den Titel des Vereinsmeisters 2010 (Abbruchstellung nach 28. b4):

Marius hat am Damenflügel zwei Mehrbauern und seine Figuren stehen sehr aktiv. 28...Txf1 29.Lxf1 Sf6 30.Dg2 Se7 31.b5 a5 32.b6 32.La3 lässt dem Gegner kaum Chancen: 32...Sf5 33.Df2 Sh5 und Weiß steht auf Gewinn 32...Sc8 33.Lb5 De7 34.La3 Sxd6 35.cxd6 De3? 36.c4 Einfacher und besser war 36.Tf1 und Weiß ist direkt am Ziel 36...De5 37.d7 36...Sd7 37.Lxd7 Txd7 38.c5 Tf7 39.Tf1 39.Ta2 hätte den weißen Vorteil gesichert 39...Txf1 40.Dxf1 Dd2+ 41.Dg2 Dxg2+ 42.Kxg2 Le4+ 43.Kf2 Kc8 44.Ke3 Lc6 45.Kd4 h5 46.Ke5 g4 47.hxg4 hxg4 48.Ke6 Ld7+ 49.Ke7 Lxa4 50.Lb2 Lc6 51.Lc3 a4 52.Lb2 Lb5 53.Kf6 Kd7 54.Ke5 Lc6 55.Kf6 Ld5 56.Ke5 Lf3 57.Lc1 1/2-1/2

Die Vorentscheidung um den ersten Rang zwischen Oliver und mir fiel dann in der neunten Runde. Oliver kam mit Schwarz gegen Andreas nicht über ein Remis hinaus, so dass ein Sieg über Siegfried mir einen vollen Zähler Vorsprung einbrachte. Aber dieser Sieg war mehr als glücklich und höchst unverdient: (Stellung nach 26. ... g5):

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Nach zähem Kampf habe ich mir endlich etwas Vorteil erarbeitet. Aber Siegfried will sich nicht kampflos ergeben und spielt daher 26.Lxh5 26.Shf5 Lxf5 27.Txh5 Kg7 führt zu deutlichem Vorteil für Schwarz. 26...gxh4 27.Txh4 Dg7?? Am besten war wohl 27...f5 28.Tah1 Tf8 29.Lg6 Lg7 30.Dd1 Ld3 31.Dh5 Tf6 32.Dh8+ Lxh8 33.Txh8+ Kg7 34.T8h7+ (34.T1h7+ Kxg6) 34...Kg8 (34...Kxg6 35.T1h6 Matt) 35.Th8+ (35.Txe7 Txg6) 35...Kg7 und Remis durch Dauerschach. Aber ich hatte die veränderte Lage noch nicht realisiert: Statt von Angriff auf Abwehr umzuschalten versuche ich krampfhaft, meine Initiative aufrecht zu erhalten. 28.Tg4 Lg5 29.Lxe8 Txe8 30.fxg5 fxg5 31.Kg1 Tf8 32.Tf1 Txf1+ 33.Kxf1 Dh6 34.Kg1 Ld3 35.Df2 Sf7 36.Df3 De6 37.Df4 Kh7?! 38.Df3 Kg6?? Die schwarze Stellung ist verloren und ich suche nur noch nach Schwindelchancen 39.e4 Sh6

Jetzt sieht es so aus, als könnte Schwarz ins Spiel zurückkommen, aber der Schein trügt: 40.Txg5+! Kxg5 41.Dh5+ Kf4 42.Dh4+ Sg4

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Hier hätte Weiß forciert gewinnen können. Aber die Partie war lang und schwierig und jetzt greift auch Weiß fehl 43.e5 43.Sh5+ Kxe4 44.De1+ Se3 45.Df2 Lf1 46.Df3+ Kd3 47.Sf4 mit Damengewinn 43...Dg6 44.Sh5 Kf5 45.Dh3?? Danach ist plötzlich Weiß verloren. Besser war 45.Sg3+ und Weiß kann noch kämpfen: 45...Ke6 46.Dd8 45...Dg5 46.Sg3+ Kg6 47.Sf1 Lxf1 48.Kxf1 Dc1+ Keine weiteren Experimente mehr 49.Ke2 Dxb2+ 50.Kf3 Dxc3+ 51.Kxg4 Dxh3+ 52.Kxh3 c3 0:1

Erwähnenswert ansonsten in dieser Runde noch der erste und einzige Sieg von Wladi, der gegen Harald endlich einmal mit seiner Standarderöffnung 1.b4 Erfolg hatte.

In Runde zehn setzen sich die Favoriten geschlossen durch. Ich ließ gegen Wladi nichts anbrennen, Oliver besiegte Harald, Willi gewann gegen Axel und Andreas gegen Elias. Außerdem setzte sich noch Siegfried gegen Tobias durch.

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In Runde elf hätte ich mir dann sogar eine Niederlage gegen Harald leisten können, da Oliver und Elias sich auf Remis einigten. Lange Zeit sah es auch nicht so aus, als könne ich Haralds Verteidigung durchbrechen, doch dann erlaubte mir eine Ungenauigkeit doch noch den Sieg.

Die Abschlusstabelle:

Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Pkt. S/B

1 Deutsch, Thomas ½ 1 1 1 1 1 1 1 1 1 9,5

2 Amman, Oliver ½ ½ ½ 1 1 1 1 ½ 1 0 7

3 Omann, Andreas 0 ½ ½ 1 ½ 1 0 1 1 1 6,5

4 Schuh, Willi 0 ½ ½ 0 0 1 ½ 1 1 1 5,5

5 Zengerle, Tobias 0 0 0 1 1 1 1 0 0 1 5 19½

6 Berrang, Marius 0 0 ½ 1 0 1 ½ ½ 1 ½ 5 18¼

7 Enders, Axel 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 4

8 Herges, Harald 0 0 1 ½ 0 ½ 0 1 ½ 0 3,5

9 Friedrich, Elias 0 ½ 0 0 1 ½ 0 0 0 1 3,5

10 Meyer, Siegfried ½ 1 0 0 1 0 0 ½ 1 0 2,5

11 Radtschenko, Wladislaw

0 0 0 0 0 ½ 0 1 0 0 1,5